Kalberschnacke

17
8/8/2019 Kalberschnacke http://slidepdf.com/reader/full/kalberschnacke 1/17 Kalberschnacke -All zu Menschliches im Naherholungsgebiet- (kabarettistischer Einakter) Autor: Hans-Georg Kraus Zum Titel des Stückes: Kalberschnacke heißt ein idyllischer Fleck an der Lister-Talsperre, einem Vorstaubecken des Biggesees bei Olpe im Südsauerland. Kalberschnacke besteht eigentlich nur aus einer großen Liegewiese, einem Kiosk mit Toiletten, einem Minigolfplatz, einem Ausflugscafé und einem etwas abgelegenen Campingplatz. Die Benutzung der großen Liegewiese ist kostenfrei. Die Autos der Badegäste werden am Rande der Liegewiese geparkt, natürlich auch gebührenfrei. Kalberschnacke ist, wie die ganze Region des Landkreises Olpe, wegen der geografischen  Nähe und der guten Erreichbarkeit über die A45 und A4 ein typisches und bei Insidern sehr  beliebtes Naherholungsgebiet für Menschen aus dem Ballungsraum Ruhrgebiet, aus dem Siegerland und aus ganz Südwestfalen an. So trifft man, besonders an heißen Sonntagen, Menschen jeden Alters und unterschiedlichster sozialer Prägung an, die alle recht preiswert und ungezwungen einen erholsamen Tag an der Lister verleben wollen. Vorschriften wie Bade-, Nutzungs- oder Parkordnung gibt es hier nicht. Meist reicht der gute Wille und die Einsicht aller Erholungssuchenden für eine geordnetes Miteinander aus, aber eben nicht immer! Das Stück „Kalberschnacke“ spielt auf eben dieser Liegewiese. „Kohlenpötter“ Dialekt gehört dort zu den meistvernommenen Mundarten. Das Stück lebt vom Lokalkolorit und der Situationskomik. Ortsangaben und Dialekte können ausgetauscht und dem jeweiligen Spielort angepasst werden. Spielort: Liegewiese am Rande eines Badesees Spielzeit: ca. 35 Minuten Altersgruppe: ab 16 Jahren Rollen- und Typenbeschreibung: 1. Heinz-Werner Dröhner (wohnt im Ruhrgebiet), steht unter der Fuchtel seiner Ehefrau Agnes 2. Agnes Dröhner, Heinz-Werners Ehefrau, etwas vulgär, träge und „einfach strukturiert“ 3. Walter Koslowski (aus Herdecke an der Ruhr), neigt zur Prahlerei 4. Martha Koslowski, Walters Ehefrau, möchte gern ein gewisses soziales Niveau repräsentieren 5. Siegfried Bach (aus Attendorn, Sauerland) 6. Thea Bach, Siegfrieds Ehefrau Zur Familie Dröhner gehören noch die (fiktiven) Kinder Benni, Anne-Katrin und Thorsten, die sich unter den „wachsamen“ Augen ihrer träge auf ihrem Campingstuhl sitzenden Mutter auf dem Gelände und am Wasser herumtreiben und von ihr und ihrem Mann durch derbe Zurufe zurecht gewiesen werden.

Transcript of Kalberschnacke

Page 1: Kalberschnacke

8/8/2019 Kalberschnacke

http://slidepdf.com/reader/full/kalberschnacke 1/17

Kalberschnacke-All zu Menschliches im Naherholungsgebiet-

(kabarettistischer Einakter)

Autor: Hans-Georg Kraus

Zum Titel des Stückes:Kalberschnacke heißt ein idyllischer Fleck an der Lister-Talsperre, einem Vorstaubecken desBiggesees bei Olpe im Südsauerland. Kalberschnacke besteht eigentlich nur aus einer großenLiegewiese, einem Kiosk mit Toiletten, einem Minigolfplatz, einem Ausflugscafé und einemetwas abgelegenen Campingplatz. Die Benutzung der großen Liegewiese ist kostenfrei. DieAutos der Badegäste werden am Rande der Liegewiese geparkt, natürlich auch gebührenfrei.Kalberschnacke ist, wie die ganze Region des Landkreises Olpe, wegen der geografischen

 Nähe und der guten Erreichbarkeit über die A45 und A4 ein typisches und bei Insidern sehr  beliebtes Naherholungsgebiet für Menschen aus dem Ballungsraum Ruhrgebiet, aus demSiegerland und aus ganz Südwestfalen an. So trifft man, besonders an heißen Sonntagen,Menschen jeden Alters und unterschiedlichster sozialer Prägung an, die alle recht preiswertund ungezwungen einen erholsamen Tag an der Lister verleben wollen.Vorschriften wie Bade-, Nutzungs- oder Parkordnung gibt es hier nicht. Meist reicht der guteWille und die Einsicht aller Erholungssuchenden für eine geordnetes Miteinander aus, aber eben nicht immer!

Das Stück „Kalberschnacke“ spielt auf eben dieser Liegewiese. „Kohlenpötter“ Dialekt

gehört dort zu den meistvernommenen Mundarten. Das Stück lebt vom Lokalkolorit

und der Situationskomik.Ortsangaben und Dialekte können ausgetauscht und dem jeweiligen Spielort angepasst

werden.

Spielort: Liegewiese am Rande eines Badesees

Spielzeit: ca. 35 Minuten

Altersgruppe: ab 16 Jahren

Rollen- und Typenbeschreibung:

1. Heinz-Werner Dröhner (wohnt im Ruhrgebiet), steht unter der Fuchtel seiner

Ehefrau Agnes

2. Agnes Dröhner, Heinz-Werners Ehefrau, etwas vulgär, träge und „einfachstrukturiert“

3. Walter Koslowski (aus Herdecke an der Ruhr), neigt zur Prahlerei

4. Martha Koslowski, Walters Ehefrau, möchte gern ein gewisses soziales Niveau

repräsentieren

5. Siegfried Bach (aus Attendorn, Sauerland)

6. Thea Bach, Siegfrieds Ehefrau

Zur Familie Dröhner gehören noch die (fiktiven) Kinder Benni, Anne-Katrin und

Thorsten, die sich unter den „wachsamen“ Augen ihrer träge auf ihrem Campingstuhl

sitzenden Mutter auf dem Gelände und am Wasser herumtreiben und von ihr und

ihrem Mann durch derbe Zurufe zurecht gewiesen werden.

Page 2: Kalberschnacke

8/8/2019 Kalberschnacke

http://slidepdf.com/reader/full/kalberschnacke 2/17

Spielszene

(Agnes im Badeanzug hat es sich unter einem Sonnenschirm bereits gemütlich gemacht. Sie

trägt einen unvorteilhaften Sonnenhut und liest eine Frauenzeitschrift. In regelmäßigen Abständen schaut sie über die Zeitschrift hinweg und beobachtet argwöhnisch irgendetwas,

was sich in ihrer Umgebung, meist in Richtung Zuschauerraum, abspielt. Heinz-Werner bereitet alles für einen angenehmen Aufenthalt vor, pumpt ein Gummiboot auf, stellt seine

 Relaxliege auf, bringt etwas Ordnung in die herumliegenden Kinderbekleidungsstücke,

Spielsachen und Liegematten, zieht sich bis auf die Badehose aus und reibt sich mit Sonnencreme ein. Agnes´ Blick Richtung Zuschauerraum wird energischer und entsetzter.)

Agnes:

(wird unruhig und schüttelt den Kopf)

Also....(schaut noch aufgeregter in den Zuschauerraum, ohne sich allerdings von ihrem Platz zu

erheben)Ja, dat is doch ...(ruft laut und ungehemmt)

Benni!! ... Tu ´s nich! ... Benni, nich!!(aufgebracht zu Heinz-Werner)Geht doch der Bengel mit die Schuhe ins Wasser!

Heinz-Werner:

(beruhigend und verständnisvoll)Sind eben Kinder.

  Agnes:(wütend)

Kinder! ... Kinder! ... Die guten Sandalen!(ruft Richtung Zuschauerraum)Siehße! ... Getz sind se nass!(vorwurfsvoll zu Heinz-Werner)Kanns ja auma wat sagen! ... 19,95 bei RENO! ... Getz sind se hin!

Heinz-Werner:

(beschwichtigend)Mein Gott, Agnes! ... Reg dich doch nich auf! Is doch Wochenende heute.

(Walter betritt die Bühne und schaut suchend auf den freien Platz neben den Dröhners)

Walter:

(zu Heinz-Werner und Agnes)Tschuldigen se! ... Is dat Plätzken hier noch frei?

Agnes:

Ja, sicher! ... Soll ich Sie dat freihalten, wenn Se Ihre Klamotten ...(wird langsamer im Sprechen, bricht den Satz ab, schaut erbost nach vorn rechts und brüllt)Anne-Katrin!! ... Nee, getz kuck ma, wie de aussieß, du altet Ferkel!

(Walter schaut Agnes etwas entsetzt und eingeschüchtert an) 

Page 3: Kalberschnacke

8/8/2019 Kalberschnacke

http://slidepdf.com/reader/full/kalberschnacke 3/17

Agnes:

  (weiter)Die ganze Schokolade am T-Shirt! ... Thorsten, kannße nich ma n Bissken aufpassen?(wieder ruhiger zu Walter)Gehn se ruich schomma die Klamotten holen!

Heinz-Werner:

(zu Walter)

Ich könnte Sie auch eben anpacken.

  Walter:

Danke, is nich nötich.(Walter schaut zur Seite, winkt heftig und ungeniert zu sich hin und ruft seine Frau Martha)

Matta! ... Matta, hier! ... Hier! … Neben die Leute hier!

Martha schleppt sich mit allen Ausrüstungsgegenständen ab, kommt etwas schnaufend auf die

 Bühne und setzt die Sachen auf dem freien Platz neben den Dröhners ab)

Martha:

(zu den Dröhners )Tach!

Agnes und Heinz-Werner:

Tach!

Martha:

Da ham wir aba Glück gehabt! ... Weiße, da kommße über die Sauerlandlinie, ... und so abHagen-Süd fengt schon dat Hemd am Flattern: Krisse noch n Plätzken aufe Wiese, oder musse widda neben so n blödes Auto liegen, wo die Hunde immer hinscheißen?

(Während des Gespräches richten sich Walter und Martha auf der Liegewiese ein und 

bereiten sich auf Wasser und Sonne vor)

Heinz-Werner:

(neugierig)Über die Sauerlandlinie? ... Woher kommen Se denn?

  Walter:Aus Herdecke! ... Dat is im Ennepe-Ruhr-Kreis, kurz vor Doatmund, so zwischen Hagen undWitten.

Heinz-Werner:

(zu Agnes)

Hasse gehört, Agnes? ... In die Nähe von Witten, wo euer Helga wohnt!(zu den Koslowskis)Wissen Se, da wohnt meine Schwägerin. ... Kennen Se da vielleicht eine Helga Sauer?Unionstrasse?

Walter: Nee, tut mir leid.

Page 4: Kalberschnacke

8/8/2019 Kalberschnacke

http://slidepdf.com/reader/full/kalberschnacke 4/17

Heinz-Werner:

(zu Walter und Martha)Die kennen Se bestimmt! Die is in Witten im ALDI anne Kasse, aba nur dienstags,donnerstags und freitags. ... Die hat nämlich zwei Kinder.

Martha:Dann kann ich se nich kennen. Wir kaufen meist im Ruhrpark ein. Dat is anne A40 RichtungBochum. Da krisse alles! Da is WAL MART, EXTRA und alles da.

Agnes:

Sind Se froh, dat Se die nich kennen! Dat is nämlich n unheimliches Aas. Ich sach Sie, die hatdamals versucht, uns bei die Erbschaft von Onkel Willi beim Bock zu tun. Da ham wir nunheimlich Kniest mit.

(Heinz-Werner schaut schon eine geraume Zeit immer wieder nach vorn links)

Heinz-Werner:(ruft in seine Blickrichtung)

Anne-Katrin! Kratzte dich schon widda am Kopp rum?

Walter:

(zu Martha)Hörße, Matta? ... Dat is wie bei unsern Gerd seine Kurze. ... Wie heißt se noch? ... Jenni! ...Die kratzte sich auch immer am Kopp. Und ich habbet den Gerd immer widda gesacht: Gibdat Kind kein Fisch für zum Essen! ... Und wat haddet getz? ... Schuppen!

Martha:

 Ne, Walter! Dat kommt bei die nich vom Fisch. Dat is weil die Hilde inne Schwangerschaftzu viel Weintrauben gefuttert hat, obwohl se algerisch is.

Agnes:

(zu den Koslowskis)Oh, gehn Se mich wech mit Schwangerschaft! ... Unsere drei möchte ich auch nich nommakriegen.

Walter:

(selbstgefällig grinsend)

Da sind se getz auch schon n Bissken groß für!

Agnes:

 Nee, getz aba ma im Ernst: Unser Thorsten, der is ja ne Steißlage...

Heinz-Werner:

(des Themas überdrüssig)Agnes! ... Bitte nich schon wieda! ... Steißlage! Saugglocke! Kaiserschnitt! Is doch schon baldvergessen!(zu den Koslowskis)Haben Se auch Kinder?

 

Page 5: Kalberschnacke

8/8/2019 Kalberschnacke

http://slidepdf.com/reader/full/kalberschnacke 5/17

Martha:

(etwas pathetisch) Nein! Mein Mann und ich waren uns einich, dat man in diese Welt guten Gewissens keineKinder setzen darf.

Heinz-Werner:(ironisch und provozierend grinsend)

Oder haddet nich geklappt?

(Walter ist kurz sprachlos, atmet einmal tief durch und pustet sich auf)

Walter:

Ho – ho – ho! Da kennen Se Walter Koslowski aba schlecht! ... Is gahnich so einfach, mitWalter Koslowski verheiratet zu sein und kinderlos zu bleiben!

Martha:

(verschmitzt grinsend)Hau nich so aufe Kacke, Walter! Sons fang ich am Erzählen an!

Agnes:

(überschwänglich und gekünstelt zu den Koslowskis)Is aba wat ganz Tolles, wennze Kinder hass! ... Wie viel Freude die eim zum Beispiel

 bereiten!(schaut plötzlich nach vorn links, ihr Blick verfinstert sich. Sie brüllt in die Blickrichtung)Thorsten!! ... Du solls nich aufe Wiese pinkeln!(Ihre Mimik signalisiert, dass sie von Fremden angesprochen wird)

 Nu, regen Se sich doch nich so auf! ... Er hat ´s ja nich bös gemeint. ... Ja! Ja! Tun Se ´s inneWäsche, uns dann is gut!

Heinz-Werner:

(ruft in die selbe Richtung)

Mann, Thorsten! ... Ich hab dich doch gesacht: Wennze muss, gehße im Wasser!

Agnes:

(mittlerweile etwas in Rage, wieder in Blickrichtung)Wat??? ... Unverschämtheit? ... Aber Ihr Köter, der darf alles!

(Die Bachs betreten die Bühne und verfolgen etwas verstört die Zurufe, während sie sich auf der anderen Seite neben den Dröhners niederlassen)

Heinz-Werner:

(rufend)Dat der hier die ganze Wiese zuscheißt, ist wohl normal?! ... Ach so! Nich gesehn?! ... Sollich Sie die letzten zwei Haufen zeigen? ... Und mein Focus hadder auch schon zweima anneReifen gepinkelt!

Siegfried:

(zu Heinz-Werner)

Tach! ... Ist das diese Promenadenmischung, die hier rum läuft und erst mal jedem an der Hose rumschnuppert, wenn er aus dem Auto steigt?

Page 6: Kalberschnacke

8/8/2019 Kalberschnacke

http://slidepdf.com/reader/full/kalberschnacke 6/17

Agnes:

Genau dat is dat Vieh! Und dann regt sich dieser Mensch da hinten auf, wenn unser Thorstenma muss und nich mehr bis im Wasser kommt!(Agnes´ Blick wird wieder aggressiver. Sie ruft wieder dem fiktiven Fremden zu)Mann! ... Hörn Se doch auf, Sie Pinscherdompteur, Sie!

Thea:

(zu allen)

Tja! ... So ist das heute eben. Lieber zwei Hunde als ein Kind! Die kannst du wenigstens amRastplatz an der Leitplanke festbinden, wenn sie dich nerven.

Heinz-Werner:

Sozialstaat, sach ich Sie, Sozialstaat! ... Alle Macht den Kötern! ... Bald musse auf die KurzenKindersteuern zahlen ... und so ne Leute wie der da hinten kassieren für den ersten Köter 50und für den zweiten 100 Euro Hundegeld! ... Und dann noch n Hundefreibetrach aufeLohnsteuerkatte!

Agnes:

Pinkelbäume statt Spielplätze! ... Is ja auch billiger!

Walter:

Getz fangen Se sich doch nich am aufregen an wegen so n Killefit! ... Aufregen und ärgernkann ich mich die ganze Woche bei HOESCH. Aba getz is Wochenende!

Siegfried:

Sind Sie bei HOESCH?

Walter:

Jo, in Doatmund! ... Is ja bei uns umme Ecke. ... Wohnen Se auch im Pott?

Thea:

 Nein, wir kommen ganz aus der Nähe, aus Attendorn.

Martha:

Kenn ich! Da bei die Tropfsteinhöhle, nich?

Thea:

Ja, genau. ... Da müssen Sie mal hin. Ist schön da.

Martha:

War ich schon, damals mitte Schule, ... mit diese Kalksäulen von oben und unten ... und mitdiese kleinen Seen dazwischen, woll?

Walter:

(schulmeisterlich zu Martha)Stalagmiten und Stalaktiten!

Martha:

Walter!! ... Also, dat du immer nur so Schweinereien im Kopp hass!

 

Page 7: Kalberschnacke

8/8/2019 Kalberschnacke

http://slidepdf.com/reader/full/kalberschnacke 7/17

Walter:

Du hass ne Ahnung, Matta!

Agnes:

(zu Martha)

Och, machen Se sich doch nix draus. ... Getz kucken Se nur mal mein Heinz-Werner! ... Der is genau so, ... auch immer nur Frauen und so wat im Kopp!(zu Heinz-Werner, der schon einige Zeit teilnahmslos herumschaut)

 Nich, Heinz-Werner?

(Heinz-Werner reagiert überhaupt nicht, sondern schaut weiter in der Gegend herum)

Agnes:

(weiter, aber etwas energischer)Heinz-Werner! ... Mein Gott! ... Du kriss ja schon Stielaugen!

(Heinz-Werner wird aufmerksam und fährt etwas zusammen)

Heinz-Werner:

Wa ... wa ... Wat is denn?

Agnes:

(zu Martha)

Sehn Se! Der Mann war schon widda ganz wech!

Thea:

(zu Agnes)

Die sind doch alle gleich! ... Den ganzen Tag ist man für die Kerls am Rackern und Schuften,und wenn man am Wochenende mal was von ihnen haben will, ... gucken sie den 17-jährigenauf den Busen.

Heinz-Werner:

 Na und! ... Is doch nix dabei!

Agnes:

 Ne, dat nich! ... Aba eintlich bisse doch aus dem Alter raus!

Heinz-Werner:(prahlend)Meinße nur, Agnes! ... Aber wenn ich so n Schmaltierchen seh, dann erwacht der Tarzan inmir.

Agnes:

(zynisch zu Thea)Wenn man ihn ja nich jede Nacht schnarchen hören tät!

  Thea:

Meinem Siegfried entgeht auch kein Minirock.

 

Page 8: Kalberschnacke

8/8/2019 Kalberschnacke

http://slidepdf.com/reader/full/kalberschnacke 8/17

Agnes:

(zu Heinz-Werner)Solltest ma lieber deine Blagen (Kinder) n Bissken im Auge halten, anstatt hier allenFrauleuten nachzukucken!(zeigt zur Seite)

Da! Kuck ma, wat Thorsten macht! ... Dat krisse doch schon gahnich mehr mit! 

Heinz-Werner:

(ruft Richtung Zuschauerraum)Thorsten! ... Haste denn den Onkel ma gefragt, ob ihm das recht ist?

Agnes:

(ruft in die selbe Richtung)

Thorsten, das tut doch weh, wennde dem Onkel immer auf n Bauch springst!(verwundert nachfragend)Bitte? ... Wirklich nich?

(ruft, plötzlich besser gelaunt, in eine andere Richtung)Anne-Katrin! ... Kuck ma, der liebe Onkel da!(zeigt in Thorstens Richtung)

 Willße nich auch mitspringen? ... Na gut, dann spiel weiter inne Matsche!(zu Thea)Hach! Wenn man se so spielen sieht, ... wissen Se ... Et is ja viel Arbeit, aber et is ja wirklichwat Schönes, wennze Kinder hass! Meinen Se nich auch?

Thea:

Jooo, ... könnt ich mir unter Umständen vorstellen, ... wenn sie gut erzogen sind.

Agnes:

Dat muss natürlich sein, ... obwohl ... die Kreativität von die Kinder, die muss man sich aba nBissken entfalten lassen.

Martha:

Und denen ihre Spontaneität, glaub ich, muss man se erhalten. Erziehung auf jede Fälle,woll, ... aba mit sehr viel Liebe und Toleranz.

Agnes:

(schwärmend)

 Nee, getz kucken Se doch ma unsern Benni! ... Der hat nie Langeweile. ... Wie schön der sichimmer beschäftigen kann!(Agnes hört wieder einem Fremden zu und ruft aggressiv zurück)Warum sind Se denn so böse? ... Er hat se doch gahnich kaputt gemacht!(tröstend)Benni, nich weinen, wenn der Mann so brüllt! Der hat nich gerne Kinder.(vorwurfsvoll und lauter)... Nee, ham Se nich! ... Mein Gott! Könn Se doch widda aufpumpen! ... Der Kleine musssich eben mit seine Umwelt aus´nandersetzen. ... Er hätte ja auch mim Schraubenzieher reinstechen können!

 

Page 9: Kalberschnacke

8/8/2019 Kalberschnacke

http://slidepdf.com/reader/full/kalberschnacke 9/17

Siegfried:

(zu Agnes)Da brauchen Sie keine Angst zu haben. Den hat ihm gerade der Mann mit der gestreiftenBadehose abgenommen.

  Thea:Welcher? ... (zeigt) Der da? 

Siegfried:

Ja, der mit der blauweißen Badehose. 

Agnes:

(empört und aufgebracht)

Wat hat der? ... Unsern Benni sein Schraubenzieher wechgenommen?(ruft)Thorsten! ... Hass du gesehn, dat der Mann da in die komische Badehose Benni sein

Werkzeug wechgenommen hat?(aufbrausend)

... Allerdings! Ich bin die Mutter! ... Werden Se ja nich frech, ja! ... Aba Ihre Erziehung! SieLümmel, Sie!

Walter:

(zu Agnes)

Och, dat geht doch bestimmt mit Politur wech.

Heinz-Werner:

(zu allen)

Der gibt ja immer noch keine Ruhe!

Agnes:

(ruft wieder)

Warum stellen Se den Wagen auch so nah anne Wiese? ... Sie sehn doch, dat hier Kinder sind!... Ich helf Sie gleich, asozial! ... Wat Sie da mit Ihren Grill machen, dat is asozial, dieseStinkerei!

Thea:

Ach, der mieft hier so rum!

Walter:

(aufmunternd)Getz ma wat ganz Anderes! ... Möchte einer n Pilsken mittrinken? ... Da vorn ist nämlich neSeltersbude. ... Ich geb ein aus.

Siegfried:

Ja, ... also ... bevor ich mich schlagen lasse ...

Thea:

Bist du verrückt? Hier in der prallen Sonne! ... Hinterher schläfst du wieder ein und

verbrennst dir den Pelz.

 

Page 10: Kalberschnacke

8/8/2019 Kalberschnacke

http://slidepdf.com/reader/full/kalberschnacke 10/17

Agnes:

Sind Se doch nich so streng! ... Is doch Wochenende.

Thea:

Meinetwegen! ... Ich will ja nicht schon wieder der Besen sein. (schnippisch) Soll er sich doch

die Hucke voll laufen lassen!

Walter:

(zu allen)Also, ... eins, zwei, drei, vier, fünf, ... sechs Pils?

Martha:

Mir kein Pils, Walter! ... Gib mich lieber n Eis aus!

Walter:

 Nogger, Cornetto ... oder wat?

Martha:

 Nee, n Schwatzwaldbecher!

Walter:

(zu allen)Sons noch jemand Eis statt Bier?

Agnes:

Wenn die so n Wassereis haben, da nähm ich auch eins.

Walter:

(zu Thea)Und Sie?

Thea:

 Nein, danke! ... Ich hab noch einen Tuppertopf voll Kartoffelsalat mit.

Walter:

(zu allen)

Gut, dann geh ich ma los.

  Heinz-Werner:

Watten Se doch ma! Unser Thorsten kann doch eben laufen.

Agnes:

(bissig zu Heinz-Werner)

 Nix da! So weit kommt dat noch! ... Wenn du mainß, du müsstes hier Bier trinken, kannße datZeuks auch selbst holen! ... Der Junge geht nich!

Heinz-Werner:

(ruft)

Thorsten, kommße ma?

 

Page 11: Kalberschnacke

8/8/2019 Kalberschnacke

http://slidepdf.com/reader/full/kalberschnacke 11/17

Agnes:

(ruft)Schon gut, Thorsten, kannß weiter spielen! ... Ja, hat sich schon erledicht!

Heinz-Werner:

(ruft Thorsten zu) Nene, is wirklich schon gut. Kannß da bleiben!

Agnes:

(weiter zu Thorsten)Aber schmeiß die Kleine nich immer den Ball am Kopp, nich! ... Nein, dat macht sie keinSpaß, Thorsten! ... Wie? ... Dem mit die blauweiße Badehose? ... Dem erst recht nich! ... Nee,der versteht überhaupt kein Spaß.

Heinz-Werner:

(weiter zu Thorsten)

Oder gib dat Mädchen einfach den Ball widda! Die jault ihre Eltern schon ein vor, diesetMimösken!

Agnes:

(nach einer Weile aufmerksamen Zuhörens zu Thorsten)Meinßwegen! ... Aba nich mim Eimerchen! ... Nimm deine Wasserpistole, dann beschwertsich auch keiner.

Heinz-Werner:

(ruft)

Aba mit Wasser! ... Nich widda Pipi rein tun, woll!(erklärend zu den anderen)

Dat is nämlich n Satan, unser Thorsten. Dem fällt immer wat Neues ein.

Martha:

(zu Walter)Wo bleibt denn getz mein Eis, Walter?

Walter:

Ach ja! ... Also nochma: 3 Pils, ein Capri, ein Schwatzwaldbecher und eima nix wegenKartoffelsalat. (zu Martha) Wo hasse meine Strandlatschen?

(Walter holt einen Geldschein aus seinem Portmonee)

Martha:

Musse die denn getz haben?

Walter:

Meinße denn, ich will mir auf m Teer die Schwielen verbrennen!

Thea:

Wollen Sie eben die von meinem Mann anziehen?

Siegfried:

Die hab ich doch gar nicht mit.

Page 12: Kalberschnacke

8/8/2019 Kalberschnacke

http://slidepdf.com/reader/full/kalberschnacke 12/17

Agnes:

(ungeduldig)

Heinz-Werner, du könntes ja auma dein bequemen Hintern hochheben! ... Oder is dich datauch widda zu anstrengend?

Heinz-Werner:

(knurrig)

Jo, jo! Ich wollte ja gerade sagen ... (zu Walter) Ich lauf eben! Geben Se ma den Schein!

(Walter drückt Heinz-Werner den Geldschein in die Hand)

Heinz_Werner:

(zu allen)Also, wie war dat noch? 3 Pils und .... Wie hieß noch dat Eis?

Martha:Capri und Schwatzwaldbecher. ... Soll ich Sie dat eben aufschreiben?

  Heinz-Werner:

 Nee, danke! Wenn nix mehr dazu kommt ... (zu Thea) Und Sie nix?

Thea:

 Nein, danke!

Martha:

 Nehmen Se doch auch n Eis! ... Kommt doch auf n paar Euro nich an. Der hat die Woche soviel schwatz malocht, da kann er ruich ma wat springen lassen!

Thea:

(ablehnend)

M-m!

Agnes:

(energisch)Und die Kinder, Heinz-Werner? ... Du hauß dir inne Sonne den Kopp zu, und die Kleinenkucken inne Röhre! ... Is doch typisch!

(ruft)Anne-Katrin, Benni, Thorsten! ... Wollt ihr n Eis? ... (schaut ungeduldig) Nu kommt schonaus m Ei! Papa will ja nich ewich auf eure Bestellung watten! ... Na, endlich! ... Holt es euchgleich hier ab, wenn Papa widda da is, ja!(zu Heinz-Werner) Also bringße noch 2 Flutschfinger und so ne Rakete mit!

Heinz-Werner:

Und dann ham wir dat ganze Klebzeuks widda aufe Wolldecke.

  Agnes:

Immer nur aufe Kinder meckern! ... Geh schon los! ... Nee, watte ma! ... Reicht denn dat Geld

überhaupt?(zu Walter) Sons geben Se dem Heinz-Werner besser 5 Euro mehr mit!

Page 13: Kalberschnacke

8/8/2019 Kalberschnacke

http://slidepdf.com/reader/full/kalberschnacke 13/17

Heinz-Werner:

 Nene, Agnes! Dat kommt schon hin.

(Heinz Werner geht los und verlässt die Bühne)

Siegfried:Weißt du noch, Thea? Letztes Jahr an der Costa Brava, da haben wir uns am Strand auchmanches Gläschen genehmigt, nicht? 

Thea:

Erinnere mich bloß nicht daran! ... Immer nur Hitze, und dann dieser billige Rotwein!(zu Martha) Wissen Sie, da war ´s mir immer so schlecht!

Siegfried:

 Nee, das kam von dem unmöglichen Fraß da unten! ... Ich hab ja nichts gegen Spanier, aber Eisbein oder Schnitzel mit Klößen, da haben sie keinen von sitzen. ... Also, die spanische

Küche, die liegt schon schwer im Magen!

Martha:

Meinen Se, dat kommt vom Essen? ... Vor drei Jahren auf Ibiza, da hatte ich et auch immer mitte Verdauung und so. Ich hab aba meist nur Fisch und Muscheln gegessen. Dat hat abaeintlich immer ganz gut geschmeckt. ... Nur ich hatte immer ne unheimliche Lauferei auf mKlo.

Walter:

Kappes! ... Dat Essen war spitze! ... nur dat Sangria-Zeuks, dat hat richtig Schmackes in dieSache gebracht. ... Kuck ma, ich hab da unten ja nur Krombacher getrunken. Keine Problememim Magen!

Martha:

Mim Magen nich, aba im Kopp!

Walter:

(überlegt)Im Kopp? ..... Ach, dat meinße!

Siegfried:

(neugierig)Waren Sie bedudelt?

Walter:

Och, nee! Nich so richtig.

Martha:

(zu Siegfried)Oh, doch! Ganz schön schicker war der manchma! ... Zweima hadders ja gebracht, da kommter aus m Wasser und legt sich neben so ne wildfremde Frau aus Osnabrück auf nBadelaken. ... Eima hätt es fast Zoff mit die ihren Mann gegeben.

(Agnes schaut sich in der Umgebung um)

Page 14: Kalberschnacke

8/8/2019 Kalberschnacke

http://slidepdf.com/reader/full/kalberschnacke 14/17

Agnes:

(ruft)Anne-Katrin! Das darfst du doch bestimmt nich!

Walter:

  (etwas belustigt)Zu spät! ... Getz hat se reingebissen. 

Agnes:

(ruft weiter)Dat hat der Mann doch für sich gegrillt! ... Ja , getz brauchstet au nich mehr im Gras zuschmeißen. Hebet schnell auf und isset zu Ende! ... (entschuldigend) Ja, Sie ham ja Recht! ...Aber dann bleiben Se demnächst auch am Grill stehen, wenn da keiner dran soll!

Thea:

(zu Agnes)

Ist doch besser, sie nimmt sich so ´n Grillrippchen, als das sie sich die Finger verbrennt.

Agnes:

Genau, Sie!(ruft) Stellen Se sich vor, die Kleine hätte sich an Ihren Grill verbrannt, nur weil Sie nichaufpassen! Da hätte Ihre Haftpflicht aber ganz schön zücken müssen. ... Da kommen Se mitIhren Grillrippchen aba noch billich wech! ... Waaas? ... Hauen Se doch nich so aufeSahne! ... Steak! ... Dass ich nicht lache! ... Dat war n Rippchen! ... Kucken Se doch! DieKleine kaut doch immer noch auf m Knorpel rum. ...Könn Se mir nich erzählen, dat dadnSteak war! ... Oder hamset aus m PLUS im Angebot? ... Ach, nehmset doch einfach alsEntschädigung für die Stinkerei! ... (einlenkend) Ja, okay! Mein Mann is grad wech wat holen.Die Kleine bringt Sie dann eine rüber!(Agnes schaut in eine andere Richtung und ruft nach einiger Zeit)Wat macht der? ... Sind Se denn so verklemmt? ... Ja, ja! ... Benni, lass dat bitte sein, ja! ...(noch energischer) Benni, bitte! ... Dann mach dat lieber bei die Kinder! ... Nein, Benni, dieLeute möchten das nicht so gerne, dat du sie die Hosen runter ziehß! ... (verächtlich) Och,Sie! ... Haben Se Angst, dat einer lacht? ... Nun bleiben Se doch ruich! ... Ich habbet ihm jagesacht! ... Häh? ... Ach so! ... Benni, du gibst den Mann sofort die Badehose wieda! Dat isdoch ba!

Siegfried:

Das ist aber auch ein Schlingel, Ihr Benni!

Agnes:

Dat ja, aber gut erzogen! ... Wir erziehen unsere Kinder mit sehr viel Liebe und Verständnis.(etwas kleinlaut) Und trotzdem können unsere Nachbarn sie nich leiden.

Martha:

(scheinheilig)Dat kann ma ja irgendswie gahnich verstehn.

Walter:

(zu Agnes)Aba anstrengend isset ja doch, auch wenn se so lieb sind wie Sie ihre.

Page 15: Kalberschnacke

8/8/2019 Kalberschnacke

http://slidepdf.com/reader/full/kalberschnacke 15/17

 

Agnes:

Mein ich gahnich! Sehn Se doch ma, ich hab doch den ganzen Nachmittag nich einmaaufstehen müssen wegen die.

(Heinz-Werner kommt unverrichteter Dinge vom Kiosk zurück)

Heinz-Werner:

(zu allen)Fehlanzeige! ... Die haben zu. ... Kein Bier, kein Eis! Schade!(Heinz-Werner gibt Walter den Geldschein zurück)Trotzdem vielen Dank!(schaut plötzlich in die Richtung eines Kindes und ruft zurück)

 Nein, die haben zuhu! ... (etwas barsch und entnervt) Dann kriegt ihr zuhause einFlutschfinger! ... Ja, du natürlich dein Raketeneis!

Walter:  (zu Heinz-Werner)

Dat tut mir getz aba ährlich leid für die Kurzen. Getz waren se sich doch schon so drauf amfreuen. ... Nee, nu kucken Se doch ma Ihren Benni! Getz fengt er am Heulen wegen seinFlutschfinger.

Thea:

Aber es hat ja keiner was gekriegt. Das müssen die Kinder doch auch verstehen.

Walter:

Mein Pilsken is ja nich so tragisch. Da geh ich heute Abend im Kabäusken, da steht noch nganzen Kasten DAB drin. ... (zu Martha) Matta, hasse nich noch n paar Salzstangen für dieKurzen?

Martha:

Hättich schon, aba dann kriegense so n Brand, und dann die Seltersbude zu! ... Dann fangense noch mehr am Plärren an.

Agnes:

(plötzlich sehr gereizt)

Heinz-Werner, wo is der Thorsten, dieset Aas? ... Is der hier inne Nähe?

Heinz-Werner:

Wieso? Wie kommße denn getz auf eima darauf?

Agnes:

Ich hab grad n paar Tropfen abgekricht. ... Da spritzt doch einer rum?

Martha:

(diskret zu Walter)

Oder hass du grad bein Sprechen gespuckt, Walter?

Walter:(empört)

Page 16: Kalberschnacke

8/8/2019 Kalberschnacke

http://slidepdf.com/reader/full/kalberschnacke 16/17

Getz gehdet aba los! ... Ich und feuchte Aussprache? ... Hab ich denn die Scheibenwischer innen?

Thea:

(zu allen)

Also, irgendwas hab ich jetzt aber auch abbekommen.

Walter:

(zu allen)Ich will Sie ma wat sagen: Et fengt am Regen an! ... Kucken Se ma Richtung Staumauer! ...Mein lieber Scholli! ... Getz aba flott, sonst kriegen wir noch die Plünnen nass!

  Agnes:

(ruft)Thorsten, Benni, Anne-Katrin! Geht schomma im Auto! Es gibt Regen. ... Schmeißt dieSchüppchen in den Kofferraum, ja! ... Benni, lass den Schraubenzieher nich liegen! ... Und tut

die Füße nich aufe Sitze! (Die Frauen fangen an, die Badesachen zusammen zu packen)

 

Walter:

(zu allen)Dat is dat Bekloppte hier im Sauerland: Zuhause fährße inne Sonne los, und hier fengtet amSauen an. ... Und gleich stehße widda ab Lüdenscheid-Nord im Stau. ... Dat is Erholung,woll? ... (zu Martha) Matta, pack schomma die Sachen. Ich kuck ma eben nachet Motoröl.

(Walter entfernt sich)

Siegfried:

(zu Thea)Oh, Scheiße! Ich hab das Verdeck noch auf! Thea, bringst du die Klamotten mit?

(Siegfried läuft von der Bühne)

Heinz-Werner:

(zu Agnes)

Ich kuck ma eben, ob die Kinder alles eingesammelt haben, Agnes. Ich mach dir schomma

Platz im Kofferraum.

Thea:

(zu Heinz-Werner)

Tschüss und gute Fahrt!

(Auch Heinz-Werner eilt davon, die Frauen sind noch mit dem Packen beschäftigt)

Martha:

(zu Agnes und Thea)Auch wennet getz am Regen anfengt, ... also, da könn se mich alle noch so mittes Mittelmeer 

und Adria und Mallorca kommen, ... (dreht sich zum Publikum und spricht das Publikum mit an) ich findet hier anne Lister erße Sahne!

Page 17: Kalberschnacke

8/8/2019 Kalberschnacke

http://slidepdf.com/reader/full/kalberschnacke 17/17

(Licht aus)