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11 GEDANKEN ZU “VERDAUUNGSSTÖRUNGEN” Verdauungsstörungen Übersicht: Verdauungsstörungen Aufgasungen, Blähungen, Trommelsucht Durchfall, Matschkot Haarballen, Verstopfung Magenüberladung Hefen Würmer Kokzidien Giardien Übergewicht, Untergewicht Megacolon Verdauungs-Diät für Kaninchen mit (chronischen) Verdauungsstörungen Anna Stephens sagte am 18. September 2015 um 22:20 : Hallo! Ich habe 2 Kaninchen, es sind Geschwister im Alter von 2 Jahren. Die Mutter der beiden ist ein Widderkaninchen, der Vater ein Löwenköpfchen. So jetzt zu meiner eigentlichen Frage: Die beiden haben ein 6qm Gehege (mardersicher), tagsüber haben sie zusätzlich ein 15qm Gehege mit Büschen, Erde und Wiese zur freien Verfügung. Mindestens drei mal die Woche lasse ich sie frei im gesamten (eingezäunten) Garten rennen, wo sie in den Hang klettern und buddeln können. Sie bekommen 2-3x pro Tag eine Portion Frischfutter mit Kohlrabiblättern, Karotten, Kaninchenwiese Das Geheimnis glücklicher Kaninchen! Artgerechte Haltung und Ernährung

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11 GEDANKEN ZU “VERDAUUNGSSTÖRUNGEN”

Verdauungsstörungen

Übersicht: Verdauungsstörungen

Aufgasungen, Blähungen, TrommelsuchtDurchfall, MatschkotHaarballen, VerstopfungMagenüberladungHefenWürmerKokzidienGiardienÜbergewicht, UntergewichtMegacolonVerdauungs-Diät für Kaninchen mit (chronischen) Verdauungsstörungen

Anna Stephenssagte am 18. September 2015 um 22:20 :

Hallo! Ich habe 2 Kaninchen, es sind Geschwister im Alter von 2 Jahren. Die Mutter der beidenist ein Widderkaninchen, der Vater ein Löwenköpfchen.

So jetzt zu meiner eigentlichen Frage:Die beiden haben ein 6qm Gehege (mardersicher), tagsüber haben sie zusätzlich ein15qm Gehege mit Büschen, Erde und Wiese zur freien Verfügung. Mindestens drei maldie Woche lasse ich sie frei im gesamten (eingezäunten) Garten rennen, wo sie in denHang klettern und buddeln können.Sie bekommen 2-3x pro Tag eine Portion Frischfutter mit Kohlrabiblättern, Karotten,

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Salat, Karottengrün, Radiccio, Fenchel,… immer das was wir gerade haben. Dazu danneben tagsüber Wiesenkräuter ad libitum, und natürlich Heu zur freien Verfügung. DerRammler wiegt 1900g und die Häsin 2300. Sie hat eine leichte Wamme und wirkt auchwirklich zu dick. Sie rennt zwar noch und schlägt auch Haken, allerdings vielschwerfälliger und seltener als früher…

Meint ihr ich mache etwas bei der Ernährung falsch?Wenn ich danach gehen würde wie viel sie fressen wollen, könnte ich ihnen den ganzenTag Futter bringen. Wenn ich ihnen das Frischfutter bringe dauert es allerhöchstens 10-20 Minuten bis alles leer gefuttert ist. Sie sind extrem gierig und jedes Mal wenn ich mitFutter an den Stall komme rasten sie fast aus und man könnte meinen sie seien kurz vordem Verhungern. Dabei haben sie ja Heu und auch die ganze Wiese… Soll ich etwas ander Ernährung verändern? Oder ihnen einfach noch mehr Bewegung geben?

Liebe Grüße,

Anna

Viola Schillingersagte am 19. Dezember 2015 um 23:13 :

Hallo Anna,ist sie wirklich zu dick? Im Winter sollten Kaninchen „dick“ sein, solange sie nochan den Blinddarmkot kommen um ihn aufzunehmen, sind sie nicht zu dick (Win‐terspeck). Das Fett schützt sie vor den extremen Temperaturen.Liebe GrüßeViola

Sabinasagte am 22. Mai 2015 um 21:31 :

Hallo ViolaIch bins nochmal, diesmal wegen Durchfall. Ich füttere meinen Kaninchen hauptsächlichWiese und ca. zwei Mal die Woche frische Zweige/Äste. Fast täglich gibt es einen Apfeloder Karotte oder Fenchel oder bisschen Knollensellerie dazu. Natürlich hat es immerfrisches Heu (was sehr wenig gefressen wird) und frisches Wasser.Nun hat ein Kaninchen (Zwergwidder W) immer wieder Matschkot, so das der Afterverklebt. Zwischendurch war es fast gut, hat wieder geköttelt, manchmal aber soweichere „Doppelköttel“.Was soll ich nun füttern? Der Tierarzt meint eine „Heu-Diät“ aber das ist ja nicht diegeeignete Kur. Gemüse ganz weg lassen? Wurde aber im Winter gut vertragen. Ist evtl.

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das Gras noch zu frisch bei uns auf 1400 m.ü.M?Ich bin wirklich froh wenn Du mir einen Tipp geben kannst, da mein Tierarzt da nichtganz im Bilde ist (oder halt auch nur Pellets-Ninchen behandelt und keine Ad libitum-Nasen).

Liebe GrüsseSabina

Viola Schillingersagte am 27. Mai 2015 um 19:15 :

Hallo Sabina,ansich ist deine Erährung perfekt für ein Durchfallkaninchen. Keinesfalls solltestdu eine Heudiät machen. Als Durchfall-Beigaben wäre geraspelter und kurz ste‐hen gelassener Apfel, Eiche, Weide, Banane, Gräser und Hasel sinnvoll. Ganzdringend sollte die Ursache des Durchfalls abgeklärt werden, An erster Stelledurch eine Kotprobe auf Parasiten und die genaue Untersuchung der Zähne.Liebe GrüßeViola

Friederike Feldsagte am 25. April 2015 um 15:55 :

Unser ,,Sorgenkaninchen“ Lisa , Sorgenkaninchen weil sie öfters mal Durchfall hat deraber nach 24h wieder weg ist , hat im Moment wieder Durchfall der auch ziemlich strengriecht , das Komische ist aber , dass sie das Stroh auf dass sie köttelt mitsamt Durchfallfrisst . Ich entferne alles sobald ich es finde aber was ist in der Nacht . Ich denke nicht ,dass es Blinddarmkot ist , da ihr Durchfall deutlich heller und breiiger ist . Der Tierartztkonnte letztes Mal nichts feststellen weil sie ja meistens gesund ist . Haben Sie vielleichteine Erklärung auf ihr Verhalten ?

Viola Schillingersagte am 27. April 2015 um 21:18 :

Hallo,hat der Tierarzt Kot von drei Tagen ins Labor geschickt und auf Parasiten unter‐sucht. Hat er gründlich die Zähne angeschaut. Dies sind die wahrscheinlichstenUrsachen. Außerdem ist auch die Ernährung oft ursächlich.Liebe GrüßeViola

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Friederikesagte am 28. Mai 2015 um 13:11 :

Hallo Viola ,Ich hatte leider ganz vergessen zurück zu schreiben Wir waren beim TA und der hat Parasiten festgestellt die anschließendbehandelt wurden . Jetzt geht es der Kleinen Omi zum Glück wieder su‐per und alle Kaninchen sind wieder glücklichLg Friederike

Isabell Gärtnersagte am 25. April 2015 um 15:18 :

Hallöchen Ich habe mal eine Frage bezüglich des Kokosöls. Meine zwei Kaninchen ahnen immerganz genau, wann ich ihnen was unterjubeln muss. Meine Frage wäre, ob man dasKokosöl auch ganz kurz erwärmen könnte, bis es flüssig ist? Und dann in eine Spritzeaufziehen und direkt ins Mäulchen geben?

Liebe Grüße

Viola Schillingersagte am 26. April 2015 um 10:38 :

Hallo Isabell,das Kokosöl schmeckt den Kaninchen normalerweise recht gut. Du kannst esz.B. mit zerdrückter Banane vermischt anbieten. Wen du es nur lauwarmmachst, müsste es auch flüssig werden, das wäre ok.Liebe GrüßeViola

Ulrike Schneidersagte am 17. März 2015 um 0:15 :

Liebe ‚Helfer‘, gern und häufig lese ich in Euren Seiten und hatte bisher ziemlich gesunde

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zwei Riesenschecken. Nach ‚Versorgung‘ in anderen Händen mit Zufütterung von sehrmangelhaftem Trockenfutter, wie man es im Zoohandel günstig kauft, hat unsere Philineeinen fast wässrigen Durchfall entwickelt, den der Arzt heute mit übermäßigen Hefendiagnostiziert hat. Die Behandlung soll sowohl mit Nystatin, als auch mit Bene-Bacerfolgen, weil die Symptome so stark sind. Ist es wirklich nötig, oder kann ich das Tiermit konsequenter Grün/Frischfütterung wieder kurieren?Ich wäre froh um eine kurze Nachricht und grüße herzlich und mit Dank für all die gutenInformationen und Ratschläge! Ulrike Schneider.

Viola Schillingersagte am 21. März 2015 um 22:56 :

Hallo Ulrike,wenn die Hefen nur durch die Fütterung bedingt sind (wurden Parasiten im Kotund Zahnerkrakungen ausgeschlossen?), dann kannst du sie durch eine Futter‐umstellung in den Griff bekommen. Allerdings sollte der Tierarzt Infusionen ge‐ben, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. BeneBac und Nystatin würde ichin diesem Fall dann nicht verabreichen.Gute Besserung!Liebe GrüßeViola

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Ist Dir das Leben Deines Kaninchens 9Euro wert?Veröffentlicht am 23. Oktober 2015

Es gibt einen ganz einfachen Trick, wie man schwere Verdauungsstörungen beim Kaninchenbeheben kann und dieser kostet Dich unter 10 Euro.

Es kommt leider immer malwieder vor, dass Kaninchen dieNahrung verweigern und/oderapathisch herumsitzen und sichnicht wie gewohnt bewegen.Dieses Verhalten istlebensbedrohlich und spricht füreine schwere Erkrankung.

Mit einem Hausmittel kannst duAufgasungen, Verstopfungen undMagenüberladungen abfangenund dieses Mittel kostet dich nichteinmal 10 Euro.

Dieses Notfallmedikament wird aus Sab Simplex (Apotheke), Speiseöl (Olivenöl, Rapsöl…) undMilupa-Bauchwohltee (DM, Müller….) zusammengesetzt.

Foto: Ketzirah Lesser Art Drauglis—

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7 GEDANKEN ZU “IST DIR DAS LEBEN DEINES KANINCHENS 9 EURO WERT?”

Einen Schuss Sab Simplex in einkleines Gefäß (z.B. einen Eierbecher)geben, etwas Bauchwohltee-Pulver(nicht mit Wasser anrühren! Dasreine Pulver verwenden) dazu rühren,ca. 5 Tropfen Speiseöl hinzu gebenund mit einer 1ml-Spritze aufziehen(ohne Nadel) und in den Mundgeben. Ein bis zwei Milliliter je Gabe.Dies stündlich wiederholen, bis dasKaninchen wieder anfängt zufressen. Sollte es nach einer Stundenoch nicht kleine Mengen Kräuteroder Ähnliches (alles vor dasMäulchen legen) fressen, muss derNotdienst kontaktiert werden. Dannsteckt meistens eine schwerere Verstopfung (Darmverschluss) oder eine ganz andereGrunderkrankung dahinter (z.B. frisst das Kaninchen nicht, weil es Schmerzen durch eine andereErkrankung hat). In diesem Fall ist genaue Diagnostik lebensrettend!

Der Bauchwohltee gemischt mit dem Öl ersetzt RodiCare akut, dieses kann natürlich ebensogemischt mit Sab Simplex als Notfallmedikament eingesetzt werden.

Natürlich sollte grundsätzlich die Ursache für die Verdauungsstörungen gesucht und behobenwerden. Die häufigste Ursache sind Fütterungsfehler und Darmparasiten (Kotprobe!).

Dieses geniale Hausmittel begeistert viele Kaninchenhalter und hat schon zahlreichen Kaninchendas Leben gerettet, die ansonsten verstorben wären. Es kann nicht überdosiert werden und istbei „falschem“ Verdacht nicht schädlich, rettet aber im Ernstfall Leben. Trotzdem sollte natürlich,wenn dieses Mittel nicht anschlägt, der Notdienst aufgesucht werden. Dann steckt eine andereErkrankung dahinter und viele dieser Krankheiten können unbehandelt schnell zum Tode führen.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Allgemein, Gesundheit, Pflege von Viola Schillinger.Permanenter Link des Eintrags [http://www.kaninchenwiese.de/ist-dir-das-leben-deines-kaninchens-9-euro-wert/] .

Jörg Schwiedersagte am 11. November 2015 um 18:49 :

Bitte bei Nahrungsverweigerung auch die Infektionskrankheit E. Cuniculi in Betrachtziehen. Die wurde bei meinem Kaninchen nach Tests festgestellt und konnte therapiertwerden. Leider kommen manche Tierärzte nicht sofort darauf, zumal mein Kaninchen

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keines der anderen Merkmale (zB Lähmungen, Kopfschiefhaltung) hatte.

Inessagte am 30. November 2015 um 6:25 :

Hallo,

wie war der weitere Krankheitsverlauf?

Eins meiner Kaninchen hat von jetzt auf gleich einfach aufgehört zu fressen. Erhatte weder Verstopfung noch eine Aufgasung. Ich bin dann direkt zum Tierarzt,diese konnte aber nichts feststellen, außer das er ein bisschen Untertemperaturhatte.

Ich habe ihn dann mit Critical Care, gemischt mit SAP Simplex gefüttert. Dasging den ersten Tag super und abends hat er auch wieder angefangen Heu zufressen.

Gespritzt hat die Tierärztin Baytriel (oder so ähnliches) das hat mein anderesauch bei EC bekommen und was für den Kreislauf.

Am 2. und 3. Tag habe ich nur wenige ML Critical Care in ihn rein bekommen,weil er sich so gewährt hat. Er knabbert aber hier und da am Heu. Ich habe auchextra Kräutermix gekauft und er bekommt abends Gemüse. Das wird aber allesimmer noch sehr lustlos angeknabbert.

Vllt möchten Sie mir mal eine E-Mail schreiben [email protected]

Michellesagte am 30. November 2015 um 11:35 :

Bei meinem Nemo war es leider zu spät, bei ihm ist auch die E.C. Krankheit aus‐gebrochen, die spritze vom Arzt kam leider zu spät :'(Ich dachte vorher auch das was mit seinem Magen wäre, da er nicht mehr fres‐sen wollte und nicht geköttelt hat..

Marysagte am 11. November 2015 um 1:04 :

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sagte am 11. November 2015 um 1:04 :

Hallo zusammen,

dieser Post kommt mir grade sehr gelegen. Eines meiner beiden Kaninchen hat zur ZeitProbleme mit dem Fressen und Kötteln. Ich war schon beim Tierarzt und habe Nystatin,Metacam und Lactulose bekommen. Habe mich mal schlau gemacht im Netz über dieMedikamente und einige nicht so tolle Sachen gefunden. Dort stand auch wenn dasNystatin geben werden muss dann sollte auch Sab Simplex gegeben werden wegen denBlähungen die entstehen können. Bei meinem Ninchen wurden übrigens stark vermehrtHefen festgestellt. Und da sie im Fellwechsel ist macht das auch noch Probleme. Dafürsoll ich Laxativ geben. Hat einer vllt noch einen guten Tipp für mich was ich machenkann damit meine kleine nicht so einen Blähbauch bekommt. Bisher ist noch alles okaymit ihr. Aber mache mir immer sehr viele Sorgen. Liebe meine süßen Wackelnasen sosehr…

Liebe grüße und danke schon mal

Viola Schillingersagte am 19. November 2015 um 0:00 :

Hallo Mary,Lactulose ist gut bei Verstopfung, Metacam ist ein Schmerzmittel und evtl. auchgut (wenn sie Schmerzen hat). Nystatin ist nicht so gut, weil es viel Zucker ent‐hält… Laxativ ist ein Abführmittel, wie es von Kaninchen vertragen wird, weiß ichnicht. Ganz gut ist Speiseöl geeignet (Olivenöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl…), vielGrünfutter und Obstsaft (damit sie mehr trinkt).Gute Besserung!Viola

Isabelsagte am 10. November 2015 um 22:23 :

Was bewirkt denn das Öl? Sab Simplex ist mir klar,genau wie der Tee, aber wieso Öl?

Viola Schillingersagte am 19. November 2015 um 0:01 :

Der Bauchwohltee ist kein normaler Tee sondern hoch konzentrierte Kräuterex‐trakte. Diese zusammen mit Öl ergeben das gleiche wie RodiCare akut. Das Ölhat mehrere Funktionen. Zum einen löst es Verstopfungen, zum anderen bewirkt

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es, dass die Kräuter besser wirken. Und zudem wirkt es auch leicht gegen Auf‐

gasungen. Bei Verstopfungen sollte der Ölanteil erhöht werden.Liebe GrüßeViola

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Blähungen, Aufgasungen

Blähungen, Aufgasungen, Trommelsucht

Was ist eine Aufgasung?

Bei der Aufgasung handelt es sichum die Entstehung von Gasen imVerdauungstrakt. Anders als andereTiere oder der Mensch, könnenKaninchen kaum Aufstoßen oderpupsen, so dass sich die Gaseschnell im Verdauu10ngstraktansammeln.

Symptome/Diagnose: An waserkenne ich, dass mein Kaninchen aufgegast ist?

Betroffene Kaninchen sind teilnahmslos (apathisch), fressen weniger oder gar nichts, sitzenimmer an der selben Stelle und bewegen sich nicht wie sonst. Die Tiere wirken rund und„aufgeplustert“. Manchmal ist eine Aufgasung auch am Bauch zu sehen (das muss jedoch nichtso sein), viele Kaninchen reagieren empfindlich beim Abtasten des Bauches. Die Diagnose kanneinzig ein Tierarzt stellen, indem er das Kaninchen röntgt, denn es gibt einige andereKrankheiten, die sich ähnlich äußern.

Wichtig: Bestehen Sie bei Ihrem Tierarzt auf ein Röntgenbild, nurso kann eine Aufgasung sicher diagnostiziert werden, durchAbtasten ist dies nicht möglich!

Ursachen: Wie kommt es zu Aufgasungen?

Wenn der Magen oder Darm des Kaninchens aufgast, dann handelt es sich um eine Fehlfunktion

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der Verdauung, der grundsätzlich Ursachen zu Grunde liegen. Dieser Ursache solltegrundsätzlich nachgegangen werden um weitere Erkrankungen zu verhindern.

Eine Ursache kann die Fütterung größerer Mengen ungewohnten Futters sein, geradetrockenes oder ungesundes Futter führt recht schnell zu Blähungen, wenn es inungewohnter Menge angeboten wird. Wenn die Kaninchen sehr ungesund mitTrockenfutter ernährt werden, reagieren sie auch oft auf Frischfutter mit Aufgasungen. Sehrverbreitet sind Aufgasungen im Frühjahr, wenn die Halter begeistert das frische Grün fürihre Kaninchen pflücken und es den zuvor Monate lang trocken ernährten Tieren in großenMengen anbieten.Auch vergorenes, ungeeignetes, schimmeliges und mit Spritzmitteln starkbelastetes Futter kann Blähungen auslösen. Wenn Kaninchen eine große Futterauswahlhaben, fressen sie stark belastetes oder altes/welkes Futter nicht, wenn Ihre Kaninchensolche Dinge zu sich nehmen, erhöhen Sie bitte die Frischfuttermenge drastisch.Oft lassen sich bei Aufgasungen Hefen, Kokzidien, Giardien, e. coli Bakterien odereine Darmentzündung nachweisen. Infektionen und Parasiten im Darm können dieVerdauung behindern und so eine Aufgasung begünstigen. Gerade wenn die Kaninchenöfters aufgasen, liegen sehr oft Kokzidien als Ursache zugrunde. Lassen Sie deshalbgrundsätzlich eine Kotprobe von drei Tagen auf Parasiten untersuchen, wenn Ihr KaninchenVerdauungsprobleme hat.Bei vielen Tieren ist auch die Darmflora durch Antibiotika-Gaben, eine falscheFütterung oder eine zu frühe Trennung von der Mutter unvollständig aufgebaut, wassie sehr empfindlich macht, eine gesunde Ernährung kann dies ausgleichen.Auch Zahnprobleme (die ebenfalls durch eine Fehlernährung hervorgerufen werden oderangeboren sind) können Blähungen verursachen, da durch diese unzureichend zerkauteNahrung in den Verdauungstrakt gelangt und diesen zusätzlich belastet.Leider ist immer noch die Verfütterung von Trockenfutter verbreitet, auch vermeintlichgesundes Trockenfutter (bzw. hartes Brot, Knabberstangen oder Leckerlis), das alsgetreidefrei oder gesund angepriesen wird, macht die Verdauung krank undbegünstigt Verdauungsprobleme. Der kranke Verdauungstrakt ist dann sehr schnell„überfordert“ und hat mit der Verdauung der Nahrung zu kämpfen. Dadurch werdeneinzelne Bestandteile nicht richtig verdaut und beginnen zu gären. Besonders eine zutrockene und energiereiche Nahrung ist eine der häufigsten Ursachen fürTrommelsucht. Handelsübliches Trockenfutter (auch „getreidefreies Trockenfutter“,Trockengemüse, hartes Brot, Leckerlis und andere trockene Nahrung) verlangsamen dieVerdauung, da sie recht schnell satt machen (hohe Energiedichte und „Quellfähigkeit – derNahrungsbrei quellt bei Kontakt mit der Magensäure auf und verfünffacht sich im Volumen),die trockene Nahrung überfüllt den Magen und trocknet ihn ein Stück weit aus. Dadurchkommt es zu einem sehr langsamen Weitertransport oder Stillstand des Magens. Es wirdauch keine neue Nahrung mehr aufgenommen oder nur sehr wenig (das Kaninchen ist sattund „überfüllt“) so dass kein nachschiebender Nahrungsbrei die Nahrung weitertransportiert. Dann öffnet sich der Magenpförtner nicht immer, da er bei trockenenNahrungsbrei im Magen verschlossen bleibt und wartet, bis dieser ausreichend feucht ist.Liegender Nahrungsbrei ist sehr gefährlich, da sich bei Gärungsvorgängen Gase bildenkönnen, die so auch nicht weiter transportiert werden können (Kaninchen können auchnicht Aufstoßen) und so gast sehr schnell der Magen auf. Auch der Darm kann auf selben

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Weg still gelegt werden und gast dann ebenfalls auf.Auch wenn aufgrund einer anderen Erkrankung wenig oder nichts mehr gegessenwird, kann das Kaninchen aufgasen, da dann der Nahrungsbrei im Magen/Darm liegendverweilt. Dies kommt vor, wenn das Kaninchen krank ist, sehr häufig durch Verstopfungenoder Haarballen.Längere Fresspausen oder Schlingen führen häufig zu Blähungen. Bieten Sie IhrenKaninchen mehrmals täglich und ausreichend Grünfutter an, damit es in Ruhe fressen kannund stetig über Tag und Nacht verteilt, Nahrung zu sich nimmt.Wenig Bewegung kann Blähungen verstärken, es tut den Kaninchen gut, wenn sichKaninchen mit Blähungen viel bewegen und so die Verdauung in Schwung bringen. Eineartgerechte Haltung mit viel Platz (auch nachts) beugt Aufgasungen vor.

Wichtig: Viele Tierärzte geben an, dass die Kohlfütterung zuBlähungen führt. Das stimmt so nicht! Gesund ernährte Kaninchenvertragen Kohl problemlos in großen Mengen. Sollte er nichtvertragen werden, liegt es meist an der Fütterung von Pellets oderanderem ungesunden Futter, das den Darm belastet und zuUnverträglichkeiten gegenüber Kohl, Gras und anderenFrischfutter führen kann.

Behandlung: Was hilft gegen Blähungen?

Als Notfallmedikation beim Verdacht auf Blähungen eignet sich etwa 1 ml RodiCare akut(Internet, Tierarzt), gemischt mit 1 ml Sab Simplex (Apotheke). Diese Medikamente können, wennsie rechtzeitig verabreicht werden, Leben retten und sind bei einmaliger Gabe weder bedenklich,noch können sie überdosiert werden. Suchen Sie anschließend den Tierarzt auf. EinTierarztbesuch ist bei akuten Aufgasungen unumgänglich, nur er kann feststellen, ob es sichtatsächlich um Blähungen handelt. Aufgasungen können beim Kaninchen recht schnell zuKreislaufversagen führen, was mitunter auch tödlich enden kann. Bestehen Sie beim Tierarzt aufeine Röntgenaufnahme und die genaue Kontrolle der Zähne. Sammeln Sie drei Tage Köttel vonihren Kaninchen (von allen, nicht nur vom Erkrankten) und lassen sie diese auf Hefen, Kokzidien,Giardien und Würmer untersuchen, um die Ursache zu finden. Die tierärztliche Behandlungbesteht aus einem Entbläher mit dem Wirkstoff Simeticon oder Dimeticon (Sab Simplex, 0,5-1ml/kg oder auch Lefax, Imogas, Dimeticon). Durch diesen werden die Gasblasen im Darmverändert, so dass sie mit dem Kot besser abgehen können. Auch Rodicare akut (ca. 3Tropfen/kg 3x tägl., bei der ersten Gabe gerne deutlich mehr) oder ein vergleichbares Mittel (z.B.curasal Rodikolan) ist sehr wichtig um die Darmbewegungen anzuregen und das Milieu imVerdauungstrakt zu verbessern. Schmerzmittel (am besten Novalgin, 10-20 mg/kg, 2-3x tägl.),Infusionen (20-40 ml/kg) und teils MCP als Tropfen oder als Injektion (1-5 mg/kg, 3x tägl. –umstritten) sind ebenfalls oft Teil der Behandlung. In manchen Fällen kann über eine Magensondedas Gas langsam (niemals schnell!) abgelassen werden. Bieten Sie Ihrem Kaninchen eineeingewickelte Wärmflasche an, denn viele aufgegaste Kaninchen sind unterkühlt, es darf dieseWärmequelle jedoch jeder Zeit verlassen. Um die Blähungen schneller zu lösen, sollte dasKaninchen zu Bewegung animiert und der Bauch sanft massiert werden. Bieten Sie IhrenKaninchen frischen Dill, andere Küchen- und Wildkräuter und alles, was es fressen könnte direktvor dem Maul an, damit es möglichst schnell wieder kleine Mengen zu sich nimmt. Wenn es

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2 GEDANKEN ZU “BLÄHUNGEN, AUFGASUNGEN”

anfängt zu fressen, hat es das Schlimmste überwunden. Bei akuten Blähungen ist teilweise eineÜberwachung der Kaninchen nötig, so dass sie stationär beim Tierarzt bleiben müssen, bis derKreislauf stabil und die Lebensgefahr abgewendet ist.

Ernährung bei Kaninchen die zu Blähungen neigen oder bei Akut-Blähungen zurUnterstützung der tierärztlichen Therapie

Es gibt immer wieder Kaninchen, die aufgrund einer früheren Falschfütterung zu Blähungenneigen. Natürlich sollte an erster Stelle die Ernährung umgestellt werden. Eine Ernährung mitunbegrenzt Grünfutter (nach Möglichkeit aus der Natur) ist bei Blähungen die beste Wahl, dadadurch der Verdauungstrakt gleichmäßig belastet und reguliert wird. Jede Form von Getreideund fertigen Futtermitteln (Trockenfutter, Pellets, Mischfutter…) sollte erst einmal abgewöhntwerden. Getreide und Saaten als Energiefutter können, wenn die Verdauung wieder stabil ist, imbegrenzten Umfang wieder angefüttert werden. Fertigfutter jeder Art ist aufgrund derverdauungsschädigenden Wirkung und den kritischen Inhaltsstoffen als Futter nichtempfehlenswert.

Diese Futtermittel wirken gezielt gegen Blähungen:

Küchen-Kräuter: Dill, Pfefferminze, Melisse, Basilikum, Petersilie, Thymian,Majoran, Salbei, Schnittlauch, Wermut, Liebstöckel, Lavendel, BrennnesselWald- und Wiesenkräuter: Bärenklau, Löwenzahn, Eichenrinde und -blätter, Bärlauch,Echte Kamille, Weidenkätzchen und Zweige, Schafgarbe, WegwarteSaaten: Dillsamen, Fenchelsamen, Kümmel, AnissaatGemüse: Fenchel, Ingwer

Améliesagte am 19. September 2015 um 15:53 :

Hallo!Erstmal vielen Dank für diese hilfreiche Seite und die vielen wertvollen Tipps. Ich schreibeIhnen, weil wir seit ca. 3 Wochen Probleme bei unserem kleinen Rammler, Albert (2 kg,Zwergkaninchen-Löwenkopf-Stallkaninchen-Mix) haben. Und Entschuldigung, dass esso ein langer Roman geworden ist, aber ich weiß jetzt echt nicht mehr weiter…. Albert ist2,5 Jahre alt und sein ganzes bisheriges Leben an Trockenfutter-Pellets und Heugewöhnt gewesen, zudem mehrmals pro Woche eine Karotte und seltener mal einStückchen Apfel. Seit ich bei ihm im Haushalt mitwohne (bin Anfang des Monats beimeinem Freund eingezogen 😉 ), bekommt er mehr Grünes und Frisches, weil ich derMeinung bin, dass das zur normalen Kaninchenernährung dazugehört (hat sich beimLesen hier auch bestätigt), auch in der Stadt, wo Grünzeug nur begrenzt oder gar nichtzu finden ist. Leider ist das wohl aber auch der Auslöser für seine Verdauungsprobleme,die er seit Beginn diesen Monats hat:

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2 Tage nachdem ich dem Kaninchen etwa eine kleine Handvoll Gras/Löwenzahn/Kleegegeben hatte (war noch nass vom Regen) und er am Tag danach auch nochTrockenfutter gefressen hatte, hat er Bauchschmerzen bekommen (sich ständighingelegt, apathisch, nichts mehr gefressen, extrem viel getrunken). Wir dann amnächsten Tag in die Tierklinik, weil er echt schlecht aussah. Hat sich auch nicht mehrgeputzt etc,… Die TÄ hat ihn abgetastet und ein Röntgenbild gemacht, Diagnose:Aufgasung. Er hat eine Spritze Antibiotikum bekommen (habe leider erst später gelesen,dass das nicht unbedingt sinnvoll ist), NaCl-Lösung unter die Haut gespritzt bekommen(vermute für Kreislauf?), dann noch Schmerzmittel und Dimeticon Albrecht gegen dasGas. Für zu Hause haben wir mitbekommen: Dimeticon Albrecht (was offenbar gutgewirkt hat, alle 4 Std. 2ml), das Schmerzmittel Novaminsulfon (alle 8 Std. 0,1ml), einMittel für die Darmbewegung (Emeprol?, alle 8 Std. 1 ml, hat wohl auch seine Wirkunggetan, es kam am selben Tag wieder Kot) und Critical Care, was er über eine Spritzeeingeflößt bekommen hat (alle 2-3 Std), hat’s nicht freiwillig geschluckt, und ich hab auchdiesmal erst hier später gelesen, dass Critical Care gar nicht so gut ist… Naja, der größteTeil ist jedoch im Kaninchen angekommen und seine Verdauung ist auch wieder in dieGänge gekommen. Seit Beginn der Beschwerden hat er auch keine Pellets mehrbekommen.

Die TÄ hat uns auch 4 Tuben Bene-Bac-Gel mitgegeben gehabt mit der Dosierung ½Tube pro Tag. Am Tag des Tierarztbesuchs haben wir ihm also abends eine halbe Tubeeingeflößt, am nächsten Tag ging es ihm wieder schlecht. Haben vermutet, dass dieBakterien irgendwie vielleicht Gas produziert haben und es deswegen weggelassen. Esging ihm also langsam wieder besser. Nach ein paar Tagen mit Behandlung mit obengenannten Produkten (+ Fenchel/Kamillentee und ohne Bene-Bac-Gel) war ereinigermaßen stabil und auch vom Verhalten wieder normal (hat sich geputzt, ist wiederrumgehoppelt, hat sich für seine Umgebung interessiert). Ich dachte, jetzt wo er wiederstabil ist, könnte man es nochmal mit den Bakterien probieren, denn dieses Bene-Bacsoll ja die Darmflora unterstützen, das könnte er ja gut gebrauchen. Also wieder ½ Tubeunter Critical Care gemischt rein ins Kaninchen (ich weiß, war ziemlich blöd, aber wollteja nur sein Bestes und dachte, das bringt seinen Darm wieder auf Vordermann…). Amselben Tag ging es ihm immer schlechter, am Abend war das Kaninchen schon halbtot,total hart aufgegast (hat sich angefühlt, als hätte er 2 Hühnereier mit Schale im Bauch!!!),hatte schon blaue Lippen und ein kaltes Näschen und lag nur rum. Natürlich können wires nicht belegen, aber irgendwie tun ihm diese Bakterien anscheinend nicht gut…kanndas sein? Wir haben ihm daraufhin vorsichtig Dimeticol (diesmal aber ca. 3-4ml) und vomSchmerzmittel gegeben, vorsichtig den Bauch massiert und nach 3-4 Std ging es dannwieder (Bauch war weicher). Am nächsten Morgen wieder Kot, Kaninchen wiederhalbwegs gesund, etc… kurz, es ging wieder bergauf. Hatte inzwischen hier gelesen,dass Grünfutter das Beste bei Blähungen und Aufgasung ist. Wir haben ihn daraufhin,weil es sich angeboten hat, in ein Freigehege in einen Garten gesetzt, er hat munterfrisches Gras und frische Kräuter gefuttert. Ein paar Tage war dann alles halbwegsnormal, jedoch nach ca. 2-3 Tagen dann morgens ein Kaninchen mit ziemlich akutemDurchfall. Hat sich aber schnell wieder erholt, habe ihm gekochte Karotten zum Breigemacht und eingeflößt (das hat er ziemlich gern genommen) und Apfel gegeben. Habehier auch gelesen, dass Haferflocken helfen, also Haferflocken angeboten. Auf die hat er

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sich so gestürzt, dass er seitdem jeden Tag eine kleine Menge unter getrocknetenLöwenzahn angeboten bekommt und der Napf ist immer leer (Seit 1 Woche etwa).Zudem hat er Zweige + Blätter gefressen (Kirsche, Weide, Hasel, Erle, Buche,Feldahorn), v.a. frisch aber auch getrocknet. Dann noch Fenchel, Selleriegrün undPetersilie, Karotten, viel Karottengrün und Apfelstücke. Kot war diese Zeit über halbwegsnormal, ein großer Teil davon aber zu Ketten geformt (Köttel-Ketten).

Heute morgen habe ich ihm ca. 8 Blättchen Klee gegeben und Haferflocken +getrockneten Löwenzahn hat er auch gefressen. Danach hatten wir auf einmal wieder einapathisches Kaninchen, was sich dauernd hingelegt hat und Schmerzen zu habenschien. Bauch war (für mich Laien) (noch?) recht weich (habe ihm jetzt wiederKamillen/Fencheltee hingestellt), gerade scheint es ihm auch besser zu gehen. MeinFreund meinte, da er sein ganzes Leben an Trockenfutter gewöhnt war, soll er sich jetztlangsam wieder dran gewöhnen. Da ich inzwischen nicht mehr weiß, wie ihn füttern soll,habe ich dem Versuch zugestimmt, da ich denke, hauptsache er frisst wieder überhauptetwas. Er hat jetzt 1 Maiskorn und ca. 10 Trockenfutterpellets gefressen, mehr hat ererstmal nicht bekommen. Jetzt frisst er getrockneten Löwenzahn. Ich habe jetzt vorhinhier gelesen, dass der ständige Mix aus Trocken- und Frischfutter hinderlich für dieVerdauung ist. Liegt es jetzt daran, dass ich ihm die letzten 1,5 Wochen ständiggetrocknete Kräuter + Haferflocken + frische Zweige/Petersilie/Karottengrün/Karotte/Äpfel etc. gegeben habe, dass er heute wieder Bauchschmerzen zu haben schien? Sollich jetzt besser auf das Frische verzichten und weitermachen, wie er es sein ganzesbisheriges Leben gewöhnt war? Oder ganz auf Frischfutter umstellen? (Schmeckt ihm jaauch ganz gut) Geht der Trocken/Frisch-Mix auf die Dauer nicht gut? Oder liegt es jetztan der Erkrankung, dass er empfindlich reagiert??Sind Haferflocken überhaupt was gutes (er verschlingt sie im Moment regelrecht!)? Undwenn er wieder aufgast, gibt es da Hausmittel, die ihm vor dem Tierarztbesuch schonhelfen können? Habe hier auch gelesen, dass die Pellets gar nichts gutes sind, aberbevor er gar nichts frisst?Fragen über Fragen, aber ich bin im Moment ziemlich ratlos und möchte gerne, dass esdem Kaninchen wieder so gut geht wie vorher, und ihn aber auch artgerecht füttern!Vielen Dank schon mal im Voraus für’s Lesen!Viele Grüße,Amélie

Viola Schillingersagte am 20. September 2015 um 15:39 :

Hallo Amelie,deine Vermutung ist recht nah an der Ursache.Zum einen ist die Verdauung eines Kaninchens, das bisher nur Trockenfutter be‐kam, absolut kaputt und braucht Zeit, sich zu regernieren, zum anderen mussman (gerade in solchen Fällen) Kaninchen sehr gleichmäßig füttern. Am bestenersteinmal zweimal täglich mit immer ähnlichen Grünfutter (z.B. Löwenzahn, Grasund Endiviensalat). Zweige sind auch immer super. Ich würde euch diese Diät zur

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Umstellung empfehlen, bis die Verdauung sich eingependelt hat:http://www.kaninchenwiese.de/gesundheit/verdauung-magen-darm/verdau‐ungs-diaet-fuer-kaninchen/Wurden die Zähne angeschaut? Diese sind nach langer Trockenfutter-Fütterungoft problematisch…Liebe GrüßeViola

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Durchfall & Matschkot

MATSCHIGER ODER FLÜSSIGER KOT

Wodurch entsteht Durchfall?

Wenn ein Kaninchen breiigen oderdünnflüssigen Kot absetzt, sprichtman von Durchfall. Dieser kommtdurch eine Reizung derDarmschleimhäute zu Stande bzw.im späteren Stadium dann durcheine entzündete Darmschleimhaut.Die Darmschleimhaut beimKaninchen entzündet sich sehrschnell.

Ursachen

Folgende Ursachen sind verbreitet:

Eine starke Belastung durch Fehlernährung (z.B. Trockenfutter, auch getreidefreies,viel Getreide, Süßigkeiten, Leckerlis, zu viel Knollengemüse und Obst, zu wenigGrünfutter…). Eine häufige Ursache ist die grundsätzlich falsche Fütterung von Kaninchen.Bitte informieren Sie sich hier auf dieser Seite umfassend zur richtigen, trockenfutterfreienErnährung!Frischfutter-Unverträglichkeit: Reagiert Ihr Kaninchen auf Frischfutter mit Durchfall, sogibt es immer eine tiefere Ursache. Wildkaninchen ernähren sich nur von Frischfutter,unsere Hauskaninchen haben die gleiche Verdauung. Wenn sie kein Frischfutter vertragen,haben sie meist Parasiten oder werden mit Trockenfutter ernährt, das die Verdauung derartangreift, dass sie kein Frischfutter mehr vertragen. Ebenfalls kann es durch eine zutrockene Ernährung (Heu, Trockenkräuter, Trockenfutter, Trockengemüse etc.) zu

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Unverträglichkeiten kommen. Lässt man alles Trockene außer Heu weg und füttert stattdessen ausnahmslos gutes Grünfutter (Wiese, Zweige, Bittersalate, Karottengrün,Küchenkräuter) rund um die Uhr, so geht der Durchfall wieder weg.Das frische Grün im Frühjahr (besonders eiweißreich) kann ebenfalls Durchfall auslösen,wenn es nicht langsam angefüttert wird.Infektionen oder Parasiten wie Würmer, Kokzidien, Giardien und Hefen,Fehlbesiedlungen. Lassen Sie eine Kotprobe von zwei bis drei aufeinander folgenden Tagenauf Hefen, Kokzidien, Würmer, Giardien und e. coli Bakterien untersuchen. Sollte diese zukeinem Ergebnis führen und andere Ursachen ausgeschlossen sein, ist eine erweiterte,große Kotprobe sinnvoll.Erhöhte Belastung durch unzerkautes Futter (Zahnprobleme oder hastiges Schlingenweil zu wenig Futter angeboten wird)Giftstoffe, die sie angreifen (mit Spritzmitteln belastetes oder vergorenesFrischfutter, Medikamente (z.B. Antibiotika), giftige Dinge wurden angefressen),Manchmal wird Durchfall auch mit dem Blinddarmkot verwechselt, dieser wirdinsbesondere dann schlecht erkannt, wenn er platt getreten oder am After verschmiertwurde.Ein kotverschmiertes Hinterteil ist nicht immer auf Durchfall zurück zu führen, ofthandelt es sich um Blinddarmkot oder das Kaninchen kann sich nicht ausreichend putzen,da es nicht hin kommt (Übergewicht) oder Schmerzen hat (Arthrose, Spondylose,Wirbelsäulenerkrankungen, Gleichgewichtsstörungen…). In manchen Fällen kann auch einstark verschmutzter Untergrund dazu führen.Weiße Kaninchen mit punktförmiger Scheckung (Punktscheckung) sind oft vomMegacolon, einer angeborenen Erbkrankheit betroffen, diese Tiere haben oft Matschkotoder Durchfall.Antibiotika kann auf den Darm schlagen und zu Durchfall führen. Gerade wenn es längergegeben wurde, ist der Darm oft noch eine Weile empfindlich und neigt zu weichen Kot.Oftmals ist auch die Darmflora durch Antibiotika-Gaben, eine falsche Fütterung odereine zu frühe Trennung von der Mutter unvollständig aufgebaut oder es besteht eineFehlbesiedlung.Auf starken Stress können empfindliche Kaninchen mit weichem Kot reagieren.Manche Kaninchen vertragen einzelne Gemüsesorten nicht und reagieren auf diese mitDurchfall (Unverträglichkeiten, Allergien).Auch viele andere Grunderkrankungen (z.B. organische Erkrankungen, Viren…) führen zuDurchfall, bei Verdacht sind deshalb weitergehende Untersuchungen, insbesondere einBlutbild, nötig.

Wichtig: Anders als beim Menschen ist Durchfall beim Kaninchennicht ungefährlich und hat immer eine krankhafte Ursache! SuchenSie unbedingt die Ursache und lassen Sie das Kaninchen beimTierarzt behandeln.

Behandlung: Was hilft gegen Durchfall?

Bei Matschkot oder leichten Durchfall kann mittels einer „Durchfall-Diät“ der Durchfall meistschnell beseitigt werden. Füttern Sie vorübergehend nur abwechslungsreiches Grünfutter und

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9 GEDANKEN ZU “DURCHFALL & MATSCHKOT”

Heu. Möglichst Grünfutter aus der Natur, viele Wild- und Küchenkräuter, Gräser, Karottengrün,Laub und frische Eichenzweige und -blätter. Unterstützend kann man geriebenen, an der Luftleicht bräunlich gewordenen Apfel, Fenchel, eingeweichte Leinsamen und eine Banane amTaggeben. Bieten Sie Verdauungstee (reinen Kräutertee!) an um die Wasserzufuhr zu erhöhenund die Verdauung zu beruhigen. Keinesfalls sollte nur Heu (Heudiät) gefüttert werden, denndieses enthält zu wenig Wasser und Nährstoffe und schwächt das Tier unnötig. Dr. med. vet.Anja Ewringmann schreibt in „Leitsymptome beim Kaninchen“: „Die richtige Fütterung beiDurchfallerkrankungen ist therapeutisch enorm wichtig. […] Eine Heu- und Wasserdiät ist nichtgeeignet, um den Bedürfnissen der Tiere gerecht zu werden.“ Wichtig bei Durchfall ist jedoch, dieUrsache zu suchen. Sollte Durchfall auftreten, so ist es unumgänglich, die eigene Fütterung zuüberdenken und eine Kotprobe von drei Tagen (gemischt von allen Tieren der Gruppe) beimTierarzt auf Hefen, Kokzidien und Würmer untersuchen zu lassen (dies kostet etwa 15-20€). Trittwiederholt Durchfall auf, muss das Kaninchen beim Tierarzt gründlich auf Zahnprobleme hinuntersucht werden. Wurde vor dem Durchfall ein ungeeignetes oder neues Futter gereicht, solltedieses auf keinen Fall weiter gefüttert werden, denn es könnte die Ursache sein. Hält derDurchfall länger als einen Tag an oder ist das Kaninchen schlapp, verweigert sein Essen oderanderweitig auffällig, sollte jedoch umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden (Notdienst), denndann besteht recht schnell Lebensgefahr. Kaninchen können durch Durchfall dehydrieren(austrocknen), der Kreislauf kann daraufhin versagen, was zum Tod führt. Der Tierarzt stabilisiertden Kreislauf (Infusionen) und verabreicht Medikamente, die den Durchfall behandeln.Unterstützende Medikamente sind allgemein Durchfallpulver N (Dr. Shaette), Dysticum undStullmisan vet. Pulver, bei Durchfall durch Antibiotika oder andere Vergiftungen auch Aktivkohlebzw. medizinische Kohle, Schwarzkümmelöl und Heilerde und zur Regeneration der DarmfloraBierhefe, Apfelpektin, DarmRein Pulver (cdVet) und Nux vomica. Hauptsächlich wird jedoch derDurchfall behandelt, indem die Ursache behoben wird. Gerade bei akuten Durchfall mit Kreislauf-Problemen müssen Kaninchen meist stationär beim Tierarzt bleiben, sie erhalten Infusionen undwerden überwacht.

Pflegemaßnahmen

Ein Kaninchen mit Durchfall muss gut gepflegt und beobachtet werden. Wichtig ist, den Durchfallein bis zweimal täglich aus dem Fell zu waschen/schneiden und die Afterregion sauber zu halten.Der Tierarzt kann den Bereich frei rasieren. Manchmal reicht es aus, mit einem Feuchttuch fürBabys oder einem nassen Waschlappen die Region zu putzen, in anderen Fällen muss dasKaninchen mit dem Hinterteil in eine Schale mit lauwarmen Wasser gestellt werden, so dass derKot aufweicht und abgewaschen werden kann. Kaninchen mit Durchfall müssen in denSommermonaten bis zur Genesung nach drinnen geholt werden, da die Gefahr von einemMadenbefall besteht. Auch in der Wohnung gibt es Fliegen, deshalb müssen die Tiere zusätzlichzweimal täglich in der Afterregion penibel auf Fliegenmaden kontrolliert werden.Da Durchfall-Kaninchen einen erhöhten Mineralienbedarf haben, sollte auch jeden Fall einHimalaya-Salzleckstein oder Kochsalzlösung in einem Napf zusätzlich zum Wasser (niemals alsErsatz!) angeboten werden.

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nibisagte am 7. Dezember 2015 um 17:46 :

Hallöchen ,mein Kaninchen (5 Jahre) hat schon seit Tagen durchfall. Wir haben in letzter Zeit vieleneue Sachen angefüttert, weil unser anderes Kaninchen (6 Jahre) zunehmen muss.Könnte es sein das er das nicht verträgt und könnte man eine Heu-Möhren Diat machendenn Möhren hat er schon immer vertagen. Danke schon einmal im voraus.

Viola Schillingersagte am 25. Dezember 2015 um 15:51 :

Hallo Nibi,das kann durchaus die Ursache sein, aber geb am besten Kot ab um Parasitenausschließen zu können. Nur Heu und Möhren ist zu einseitig, nehm doch fürden Anfang lieber noch 1-2 weitere Futtersorten dazu ober probier einfach dieneuen Dinge weg zu lassen, dann dürfte es auch klappen.Liebe GrüßeViola

Marina Pfeiffersagte am 26. November 2015 um 21:55 :

Hallo,Bei meinen Kaninchen wurden Bandwürmer festgestellt, habe jetzt die erste GabePanacur gegeben…und jetzt Kackt er mir alles voll ( breiig/ dünn)und der ganze Hinternis voll…kann das von den Panacur kommen? Glg

Sandrasagte am 30. Dezember 2015 um 8:04 :

Ja, das war bei meinem auch so. Ich musste ihr auch mal Panacur geben, aller‐dings wegen E.Cuniculi.(Laut Tierärzte sollte das helfen. Tat es auch bis zum nächsten Schub.)

Jedenfalls bekam sie davon auch immer Durchfall, aber hauptsache sie hatte kei‐ne Fressunlust mehr bzw. konnte wieder fressen.Das konnte sie sonst nicht. Wahrscheinlich weil das Nervensystem durch denE.C. gestört war und sie keinen Appetit verspürte.Wir wissen es nicht und werden es aufgrund von geldgierigen Tierärzten auch nie

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erfahren, da diese uns nicht die Wahrheit sagten, sondern lieber teure unnützeOPs anboten.Alles was ich weiß, habe ich mehr oder minder aus Not selbst recherchiert.Hoffe helfen zu können.

Viola Schillingersagte am 30. Dezember 2015 um 11:56 :

Bei EC ist meistens das Antibiotikum oder noch häufiger das Vitamin Bam Durchfall schuld. Panacur führt extrem selten zu Durchfall.

Lisasagte am 15. November 2015 um 0:49 :

Hallo zusammen, mein eines kaninchen hat seit heute wieder Durchfall. Vor ca zweiWochen hatte sie ihre Karotten total verweigert nur noch Kräuter, Salate, brokoli und einbisschen petersilienwurzel gegessen. Stroh liebt sie das wird immer gleich verschlungen.Darauf hin habe ich in der tierklinik eine Kotprobe abgegeben, die ist zum Glück negativausgefallen. Jetzt gluckert seit 3 Tagen ihr Bauch ganz laut und sie knirscht mit denZähnen, springt und tobt rum und frisst wieder Karotte. Jetzt heute der Durchfall. Meintihr sie verträgt keine Karotten mehr oder ist aufgegast? Sie hatte im letzten Jahr bereits 2magenüberladungen. Tut mir leid für den langen Text aber hoffe ihr könnt mirweiterhelfen.

Viola Schillingersagte am 18. November 2015 um 23:18 :

Hallo Lisa,evtl. hat sie Würmer, diese werden oft in Kotproben nicht festgestellt. Du könn‐test sie auf Verdacht mit Panacur entwurmen und schauen, ob es hilft…Liebe GrüßeViola

Ivonnesagte am 5. November 2015 um 23:38 :

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sagte am 5. November 2015 um 23:38 :

Hallo ihr lieben,Ich habe eine frage. Mein kleiner Mops hat seit ein paar tagen immer wieder Kot am Pohängen. Ich reinige es täglich und habe auch schon die Haare gekürzt. Ich vermute eskommt vom zu schnellen Grünkohl anfüttern. Heute war ich beim Tierarzt wegen derImpfung und die meinten zu mir ich sollte nur Heu und Wasser geben für 2-3 Tage. Ichhabe erzählt das ich Blattgemüse gebe zusammen mit Fenchel und geriebenem Apfel.Das sollte ich lassen und die Heu Diät mit bene-bac unterstützen. Ich halte davon nichtviel weil ich eine Besserung sehe und ihr davon abratet. Jetzt die frage, handle ich falschwenn ich nicht nur Heu gebe?

Viola Schillingersagte am 5. November 2015 um 23:44 :

Hallo Ivonne,Kaninchen die auf Kohlfütterung mit Durchfall reagieren, haben oft Darmparasi‐ten. Hast du mal Kot untersuchen lassen? Nur Heu führt zu Mängeln und enthältkaum Wasser. Dadurch trocknet das Kaninchen innerlich aus, weil es ja viel Was‐ser über den Durchfall verliert… Deshalb raten wir davon ab. Bei Durchfall brau‐chen Kaninchen Vitamine und Flüssigkeit….Gute Besserung!Liebe GrüßeViola

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Haarballen, Verstopfung

HAARBALLEN, VERSTOPFUNG

Eine Verstopfung ist zunächstdadurch erkennbar, dass wenigeroder gar kein Kot mehr abgesetztwird. Werden noch kleine MengenKot ausgeschieden, dann sind dieKugeln hart, klein und deutlichkantiger als sonst. Wenn nurkleinerer, kantiger Kot abgesetztwird, ist es lediglich eine beginnendeVerstopfung, die keine tierärztlichenTherapie, sondern eineNahrungsumstellung erfordert.Ebenfalls wird kein Kot abgesetzt, wenn das Kaninchen wegen einer anderen Erkrankung nichtfrisst!

Ursachen

Zu den häufigsten Ursachen gehört das Fressen von (Klump-)Katzenstreu,Strohpellets, Futterpellets, Karton, Stoffen, Teppichen oder anderen Dingen, die imMagen und Darm stark aufquellen oder verklumpen (z.B. auch Fremdkörper).Oftmals führt auch die Aufnahme von viel Fell (durch das Putzen des eigenen Felles oderdes Fell anderer Kaninchen im Fellwechsel oder durch das krankhafte Ausreißen voneigenen Fell), das sich im Darm zu einem festen Ballen verknotet (Bezoar, Haarballen) zuVerstopfungen.Verstopfungen werden stark begünstigt oder sogar ausgelöst, wenn das Kaninchen sehrtrocken, energiereich oder proteinreich ernährt wird. Der trockene Nahrungsbrei kanndadurch nicht angefeuchtet werden und rutscht nicht weiter. Die natürliche Nahrungbesteht zu 70-80% aus Flüssigkeit (Frischfutter), daher ist die Kaninchenverdauung auf

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einen sehr feuchten Nahrungstransport ausgelegt.Ein Parasitenbefall mit Kokzidien, seltener auch mit Hefepilzen, Würmern oder Giardien,kann Verstopfungen auflösen. Geben Sie eine Kotprobe von drei Tagen ab um Parasitenauszuschließen.Kein freier Zugang zu Trinkwasser kann Verstopfungen verursachen.InfektionserkrankungenRaumeinnehmende Erkrankungen der GebärmutterAuch Bewegungsmangel, eine Haltung, welche die Bewegung einschränkt und/oderVerfettungen können eine Verstopfung verstärken.Grundsätzlich verstärkt eine faserarme, trockene oder schlecht verdaulicheNahrung die Obstipation beim Kaninchen.Auch wenn plötzlich größere Mengen Trockenfutter oder Leckerlis gegeben werden,kommt es oft zu Verstopfung.

Behandlung und Pflege

Wird gar kein Kot mehr abgesetzt, ist ein sofortiger Tierarztbesuch nötig. Hält eine Verstopfunglänger an, so kann sie lebensgefährlich werden. Ein Röntgenbild beim Tierarzt ist unverzichtbarum die Ursache zu finden. Löst sich die Verstopfung nicht, so ist eine Operation nötig. UmHaarballen zu lösen oder eine Verstopfung zu beseitigen (bei der oft auch die Nahrungsaufnahmeeingestellt wird), bietet man dem Kaninchen am besten sämtliche Küchen- und Wildkräuter frischan, auch Luzerne, Klee, Kohl und Wiesenkräuter sollten zur Verfügung stehen. Zusätzlichmüssen Pflanzenöl (2-5 ml/kg, 3-5x tägl.), oder noch besser Rodicare akut (ca. 3 Tropfen/kg, 3xtägl.), verabreicht werden, es wirkt genauso gut wie Paraffinöl und hat weniger Nebenwirkungen.Der Tierarzt gibt Infusionen (20-40 ml/kg), Schmerzmittel (z.B. Novalgin, 10-20 mg/kg, 2-3x tägl.)und in manchen Fällen MCP als Injektion oder Tropfen (1-5 mg, 1-3x tägl. – umstritten). Zudemklärt er Folgeerkrankungen ab und behandelt diese (z.B. Blähungen). Bewegung löst oft undreduziert das Risiko für Verstopfungen. Eine Bauchmassage kann ebenfalls unterstützend wirken.Bei Haarballen sollte auf jeden Fall das betroffene Kaninchen und alle anderen Kaninchen derGruppe sorgfältig täglich gekämmt werden so dass beim Putzen keine weiteren Haareaufgenommen werden, die das Ganze noch verschlimmern können. Auch Pflanzensäfte (reinerObstsaft wie z.B. Ananassaft, Karottensaft) können angeboten werden, um dieFlüssigkeitsaufnahme zu erhöhen. Besonders Ananassaft wirkt oft sehr gut bei Haarballen. Auchreine Kräutertees sind geeignet. Lactulose (Albrecht) kann ebenfalls lösend wirken. Um dieVerstopfung langfristig zu beheben, muss die Ursache gefunden und beseitigt werden (z.B.andere Fütterung, andere Einstreu). Anschließend ist eine grünfutterreiche (so viel Wiesenkräuterund/oder Gemüsegrün wie sie wollen), durch Trockenkräuter, Gemüse und Heu ergänzteErnährung zu empfehlen. Gerade die Frischfutteraufnahme ist sehr wichtig um Verstopfungenvorzubeugen, eine trockene Ernährung führt unweigerlich zu wiederholten Verstopfungen.

Auf keinen Fall darf zugefüttert/gepäppelt/zwangsernährtwerden! Der Verdauungstrakt ist so schon völlig überfüllt, einezusätzliche Nahrungsaufnahme in dieser massiven Form verstärktdas Problem und kann zum Tod führen.

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Ernährung während desFellwechsels (zur Vorbeugung vonHaarballen)

Damit es nicht zulebensbedrohlichen Haarballen(Haarklumpen im Verdauungstrakt)kommt, sollte man besonderswährend des Fellwechselsvorbeugend die losen Haare wegkämmen (oder mit den Händen oderangefeuchtetenGummihandschuhen die Haare regelmäßig weg streicheln). Um das lose Fell zu entfernen, sindZupfbürsten ideal. Eine unterstützende Ernährung beugt Haarballenbildungen vor. Es wäre hiereine Fütterung mit einer großen Menge Wiesengewächsen ideal, oder Kräuter undBlattgemüse in unbegrenzter Menge. Unterstützend sollte man Ölsaaten (besondersLeinsamen und Sonnenblumenkerne) verfüttern. Noch besser sind Leinkuchen, Leinpellets etc.geeignet. Ein Esslöffel am Tag je Tier reicht dafür aus. Die Saaten kräftigen auch die Haare, sodass ein gesundes, glänzendes, neues Fell entsteht. Zudem helfen sie dabei, die Haareabzuführen. Alternativ kann ein bisschen Speiseöl, z.B. in Banane versteckt verfüttert werden.Köttelketten sind übrigens nicht bedenklich, ganz im Gegenteil. Wenn Köttelketten auftauchen,heißt dies, dass die Haare wieder ausgeschieden werden und nicht im Darm verbleiben und zuHaarballen werden können. Und noch ganz wichtig: Bieten Sie Ihren Kaninchen Tag wie Nachtviel Platz an, damit sie sich bewegen können, das löst Haarballen.

Folgende Ernährungs- und Haltungsfehler begünstigen eine lebensbedrohlicheHaarballenbildung:

Heu als Grundnahrung mit FrischfutterportionenHeu als Grundnahrung mit Trockenfutter & Frischfutter (das Trockenfutter saugt auch nochdas gesamte Wasser weg)Heuernährung,Trockenfutter-Ernähhrung undFütterungsformen mit geringen Fasergehalt: Zu viel Kraftfutter (Samen, Getreide etc.),handelsübliches Trockenfutter etc. Das Trockenfutter saugt nicht nur die Flüssigkeit weg,sondern hat kaum Wassergehalt und auch kaum Rohfaser.

Maltpaste? Bezo-Pet-Paste?

Die Zusammensetzung dieser Pasten ist größtenteils fehlerhaft oder gar nicht auf der Verpackungaufgeführt. Meistens wird nur die Wirkung beschrieben, die laut Packungen auf drei Faktorenberuht: Pflanzenöle und -fette, Ballaststoffe und Malt, der verdauungsfördernd sein soll.Katzenpasten sind nahezu identisch mit Kaninchenpasten und werden von vielen Haltern auchverwendet. Ballaststoffreich sind diese Pasten jedoch nur für Katzen. Jegliches Kaninchenfutter(Kräuter, Heu, Äste) enthält deutlich mehr Ballaststoffe als diese Pasten! Kaninchen nehmen bei

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normaler Ernährung sehr viel mehr Ballaststoffe als Katzen auf. Was für die Katzenballaststoffreich ist, kann man für Kaninchen als ballaststoffarm einstufen. Malz (Malt) sindGetreidekeime die nach kurzer Ankeimung getrocknet und verarbeitet werden. Oft handelt essich um den schlecht verdaulichen Weizen. Hinzu kommt eine Menge an Zusatzstoffen die denKaninchen schaden können. Der einzige Bestandteil, der einen Nutzen hat, ist das Pflanzenöl.Dieses kann auch in anderer, gesünderer Form eingegeben werden (pur oder z.B. als „RodiCareakut“). Die Pasten enthalten keine Wirkstoffe die gegen Haarballen helfen könnten. Dafür sindviele schädliche Stoffe enthalten und die meisten Inhaltsstoffe sind nicht angegeben.

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Magenüberladungen

Magenüberladung

Ein völlig überfüllter Magen wird als „Magenüberladung“ bezeichnet. Ursachen

Quellendes Futter (Pellets, Trockenfutter, Getreide, getrocknetes Gemüse/Obst, Leckerlis)oder Einstreu (Strohpellets, Klump-Katzenstreu), angefressene Gegenstände, trockenesFutter, besonders wenn plötzlich größere Mengen aufgenommen werdenHastiges Fressen durch Nahrungsmangel oder seltene Fütterungen (füttern Siemindestens zweimal täglich und ausreichend große Mengen)Verstopfungen (z.B. auch durch Haarballen), diese hat wiederum viele Ursachen!

Symptome: Wie äußert sich eine Magenüberladung?

Betroffene Kaninchen sind meistteilnahmslos (apathisch), ziehen sichzurück und bewegen sich nichtmehr. Meist nehmen sie kein Futtermehr auf und wirken „aufgeplustert“,manche Tiere zeigen Schmerz-Anzeichen (Zähne-Knirschen,angespannte Körperhaltung). Auchder Kreislauf kann versagen(Untertemperatur, auffällige Atmung).Eine sichere Diagnose ist nur durchRöntgen beim Tierarzt möglich.

Behandlung: Was hilft?

Eine Magenüberladung ist ein tieräztlicher Notfall (Notdienst), das Kaninchen wird mitSchmerzmittel (z.B. Novalgin, 10-20 mg/kg, 2-3x tägl.), einem Entbläher mit dem Wirkstoff

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Simeticon/Dimeticon (Sab Simplex, 0,5-1 ml, mehrmals tägl., Lefax, Imogas, Dimeticon),Infusionen (20-40 ml/kg, 1x tägl.) und oftmals auch mit MCP (1-5 mg/kg, 3x tägl. – umstritten)versorgt. Zudem bekommt es RodiCare akut (ca. 3 Tropfen/kg, 3x tägl.) oder ein vergleichbaresMedikament um die Verdauung anzuregen und den Nahrungsbrei abrutschen zu lassen. AuchPflanzenöl (3-5 ml/kg, 2-3x tägl.) sollte eingegeben werden (dieses ist genauso wirksam wieParaffinöl, aber hat weniger Nebenwirkungen). Bieten Sie Ihren Kaninchen eine Wärmflasche an,massieren Sie ihm sanft den Bauch und animieren Sie es sich zu bewegen und zu trinken. Solltees kein Wasser aufnehmen, flößen Sie vorsichtig Obstsäfte (z.B. Ananas- und Apfelsaft) oderVerdauungstee (reinen Kräutertee) mit einer Spritze seitlich ins Maul ein.

Wichtig! Niemals darf bei einer Magenüberladung eineZwangsernährung durchgeführt werden! Diese ist oftmals tödlich,da sie den Magen noch weiter überfüllt und die dünnenMangenwände schnell reißen können.

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Hefen

Hefepilz, Hefen

Hefen treten immer alsBegleiterscheinung bei anderenErkrankungen auf oder auf Grundeiner falschen Ernährung und sindsomit grundsätzlich eineSekundärerkrankung.

Ursachen

Hefen sind keine Krankheit ansich,sondern zeigen nur an, dass einUngleichgewicht der Verdauung besteht. Folgende Erkrankungen und Fütterungsfehler führendazu, dass sich die Hefen vermehren:

Kokzidien oder WürmerMagenschleimhautentzündungenZahnspitzen, ZahnerkrankungenDie Erbkrankheit MegacolonEine Fütterung mit Trockenfutter (auch getreidefreies Trockenfutter, Pellets, Tierarzt-Futter,getrocknetes Gemüse/Obst, trockenes Brot, Leckerlis)Eine Ernährung mit zu viel Getreide, Mehlsaaten, Knollengemüse oder Obst: DerHauptbestandteil der Nahrung sollte aus Grünfutter bestehen.Zuckerhaltige MedikamenteFutterumstellungenErkrankungen die zu wenig/keiner Futteraufnahme führenVerdorbenes/stark gespritztes Futter (Heu, Frischfutter etc. wechseln)

KaninchenwieseDas Geheimnis glücklicher Kaninchen! Artgerechte Haltung und Ernährung

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Diagnose

Festgestellt werden sie mittels einerfrischen Kotprobe, denn geradedurch Wärme können sich wenige,unbedeutende Hefen sehr starkvermehren und die Kotprobeverfälschen. Hefepilze sind unterdem Mikroskop bei ca. 40-facherVergrößerung sichtbar (rechts).

Mikroskop-Fotos rechts: Uwe Gille

Behandlung

In erster Linie sollte die ursprünglicheErkrankung behandelt und dieErnährung umgestellt werden, danngehen die Hefen anschließend vonalleine weg. Hefen sind im Magenlatent (also ohne Probleme zuverursachen, in geringer Menge)immer vorhanden. Wenn dieKaninchen falsch ernährt werdenoder durch Erkrankungen bzw, eineFutterumstellung die DarmfloraSchaden nimmt, breiten sie sich extrem aus. Hefen werden besonders durch Futtermehle(Pellets, Extrudate, das sind die bunten Ringe und Klumpen im Trockenfutter) und Zucker (z.B. inMedikamenten) gefördert, aber auch durch eine grundsätzlich falsche Fütterung (Trockenfutter,auch getreidefreies, zu viel Getreide, Pellets, zu viel Leckerlis, Süßigkeiten, Medikamente mit vielZucker, Brot, zu viel Knollengemüse/Obst, zu wenig Grünfutter). Stellt man die Kaninchen aufeine gesunde Ernährung um, d.h. vor allem Frischfutter (Wiesenkräuter, Gräser, blättrigesGemüse (besonders das blättrige Gemüse), Kräuter und wenig Obst, Heu, getrocknete Kräuterund wenige Saaten), so verschwinden sie ganz von alleine. Allerdings ist die auslösende Ursacheauch oft in anderen Erkrankungen, welche die Verdauung schädigen, zu suchen (z.B. Würmeroder Kokzidien). Dafür sollte eine Kotprobe von drei Tagen im Labor untersucht werden (oft siehtder Tierarzt in einem kleinen Abstrich die Kokzidien oder Würmer nicht). Auch Zahnerkrankungensind eine häufige Ursache. Unterstützend bietet sich die Gabe von Rodicare akut, Apfelpektin,Bierhefe, Schwarzkümmelöl oder DarmRein Pulver (cdVet) an. Anstatt des Apfelpektins kannauch geraspelter Apfel kurz an der Luft stehen gelassen werden, so dass er bräunlich wird.Ebenfalls gegen Hefen-Durchfall wirksam ist Banane. In dieser lässt sich auch sehr gut fast jedesMedikament verstecken. Eine Behandlung mit Nystatin sollte nur erfolgen, wenn dieUrsachenfindung noch etwas Zeit in Anspruch nimmt und die Symptome sehr ausgeprägt sind(z.B. starker Durchfall), so dass schnelles Handeln erforderlich ist oder um die Beseitigung derHefen (zusätzlich zur Futterumstellung und Ursachenbehebung) schneller voranzutreiben. Die

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11 GEDANKEN ZU “HEFEN”

meisten Nystatin-Medikamente enthalten sehr viel Zucker und beeinflusst die Darmflora negativ,während der Behandlung fressen viele Kaninchen schlecht und nach der Behandlung kommendie Hefen häufig wieder, da der Zucker die Darmflora geschädigt hat. Deshalb sollte unbedingtRodiCare® Nystatin verwendet werden, es ist das einzig zuckerfreie Nystatin. Nachweislichwirksam gegen Hefen ist Kokosöl (Bioladen oder Reformhaus), etwa ein gestrichener Tl am Tagins Lieblingsfutter gemischt, bekämpft die Hefen und saniert die Darmflora.

Nicolesagte am 4. Dezember 2015 um 14:31 :

Hallo!Wie verabreiche ich das kokosöl?es ist ja so wie Schmalz. Mache ich es warm undverflüssige es?Dann übers frischfutter?er mag keine Banane.Er hatte Würmer und hat noch matschkot. Darmflora ist wohl kaputt. Parasiten alle weg.Nur noch Hefen.Liebe GrüßeNicole

Viola Schillingersagte am 25. Dezember 2015 um 16:00 :

Mag er Apfel? Wenn ja, dann reibe etwas davon und mische es mit dem Kokos‐öl. Das klappt sehr gut. Wenn er lieber etwas anderes frisst, kannst du es damitmischen.

paulinesagte am 3. November 2015 um 7:29 :

hey, es gibt jetzt auch ein Nystatin für Kaninchen ohne Zucker. ich finde man kann denlieben kleinen damit Kummer ersparen, weil es nicht so lange dauert wie eineFutterumstellung alleine (die natürlich unbedingt sein muss). und manchmal dauert es jaleider auch bis die Ursache beseitigt ist…alles gute an die Widder 😉 lg Pauline

Viola Schillingersagte am 3. November 2015 um 12:21 :

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sagte am 3. November 2015 um 12:21 :

Hallo Pauline,meinst du Nystatin von RodiCare akut? Das klingt super, ich habe es gleich imText aufgenommen. Danke für deinen Tipp!Liebe GrüßeViola

Katja Salzgebersagte am 16. Oktober 2015 um 16:54 :

Mache ich -Danke!!!

Katja Salzgebersagte am 15. Oktober 2015 um 16:41 :

Heute möchte ich mal auf dieser tollen Seite,wo ich schon so oft nachgelesen undAntworten auf meine Fragen bekommen habe um Hilfe bitten.Meine Kaninchen hatten Würmer und starken Hefebefall.Laut TA haben wir erst dieWürmer behandelt und das Hefeproblem sollte sich mit Behandlung der Würmer undFutter Umstellung bessern.Nachdem wir wieder eine Probe ins Labor geschickt haben -weiter starker Hefebefall,aber allen geht es gut und es gibt keine Durchfälle.TA möchte kein Piloten geben.Was würden Sie mir raten?Wäre eines Ihrer o.g. auchMittel ausreichend und es könnte wirklich auf ein Piloten verzichtet werden?Gebe momentan morgens Kokosöl übers Frischfutter allerdings nur drei TL,da sie essonst nicht futtern. …LG,Katja

Katja Salzgebersagte am 15. Oktober 2015 um 16:44 :

Sorry -meinte Pilzmittel!Immer dieses Schreibprogramm. …

Viola Schillinger

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sagte am 15. Oktober 2015 um 23:23 :

Hallo Katja,was genau fütterst du ihnen? Über die Fütterung kann man jeden ambesten bekämpfen.Liebe GrüßeViola

Katja Salzgebersagte am 16. Oktober 2015 um 6:23 :

Momentan viel Heu,Blätter,Zweige,Kräuter,Salate ,Staudenselle‐rie, kaum Sellerieknolle Struktur Futter , was ich wegen der Gro‐ßen sonst gebe,habe ich nach feststellen der Würmer abgesetzt.Allerdings habe ich momentan große Probleme die Widder , dienoch im Wachstum sind satt zu bekommen. …

Katja Salzgebersagte am 16. Oktober 2015 um 7:39 :

….und gerade auch viel Fenchel und etwas Brokkoli.

Viola Schillingersagte am 16. Oktober 2015 um 15:51 :

Hallo Katja,vielleicht kannst du dir Großen einmal täglich abtrennenund zusätzlich etwas Energiefutter geben und ansonstennur Frischfutter (möglichst viel Grünfutter) geben?Liebe GrüßeViola

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Würmer

Würmer, Wurmbefall

Besonders häufig wird das Kaninchen vonPassalurus ambiguus und anderenFadenwürmern/Rundwürmern befallen (z.B.Graphidium strigosum, Trichostrongylusretortaeformis), selten auch mal vonBandwürmern (Anoplocephaliden),Saugwürmern (Trematoden) undLungenwürmern(Metastrongylus, Protostrongylus).

Diagnose: Woran erkenne ich einenWurmbefall?

Festgestellt wird ein Wurmbefall durch eine Sammel-Kotprobe von mindestens drei Tagen, daWürmer zyklisch ausgeschieden werden. Leider gibt es auch oft Kotproben, die keine Eier oderWürmer enthalten, obwohl die Kaninchen betroffen sind. Die häufigste Wurmart, Passalurusambiguus, ist in Kotproben häufig nicht feststellbar, sicherer ist die Diagnose dieser Wurmartdurch einen Tesa-abklatsch vom Anus. Oft werden die Würmer auch mit dem Kot ausgeschiedenund dadurch sichtbar. Vor jeder Impfung und bei Verdacht auf Wurmbefall sollte eine Kotprobe(drei Tage lang den Kot sammeln und beim Tierarzt abgeben) untersucht werden.Kaninchenstecken sich meist beim Fressen von mit Wurmeiern verseuchten Futter (Wildpflanzen odergekauftes Gemüse) oder bei der Körperpflege an. Ist ein Kaninchen einmal infiziert, so infiziert essich ständig neu bei der Blinddarmkotaufnahme. Sehr gesunde Kaninchen mit intaktenImmunsystem bekommen in der Regel keinen Wurmbefall. Würmer ernähren sich imVerdauungssystem vom Nahrungsbrei, deshalb kann es beim Kaninchen bei einem Befall zuNährstoffmängeln und Abmagerung kommen. Besonders im Wachstum wirkt sich das fatal aus.Ein Wurmbefall wird oft bei Routine-Kotuntersuchungen festgestellt (Wurmeier oder Würmer),denn viele Kaninchen zeigen keine Symptome. Er kann jedoch auch durch Verdauungsprobleme

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sichtbar werden. Besonders oft kommt es zu Durchfällen, Blähungen, Verstopfungen,Abmagerung und einem angeschlagenen Allgemeinbefinden, oft verbunden mit starkenHaarwechsel. Gerade junge oder geschwächte Kaninchen zeigen häufig Symptome wie z.B.Durchfall.

Ursachen

Folgende Faktoren begünstigen einen Wurmbefall:

Grünfutter sammeln auf Feldern die von Wildkaninchen oder Feldhasenfrequentiert werden. Kontakt zu erkrankten Kaninchen. Waschen Sie Frischfutter unterfließenden Wasser ab, um Würmern vorzubeugen.Eine ungesunde Ernährung die nicht auf Frischfutter (insbesondere Grünfutter) basiertEine einseitige oder übervorsichtige Ernährung (Kaninchen brauchen viele Pflanzen, die aufeinigen Listen als „giftig“ angegeben werden um gesund zu bleiben, oft orientieren sichdiese Listen an Hunden, Katzen, Pferden oder Menschen, die diese Pflanzen nicht so wieKaninchen vertragen).Eine angegriffene Darmflora, z.B. durch Medikamente, Narkosen, eine zu frühe Trennungvon der Mutter, Erbkrankheiten usw.Unzureichende Hygiene im Kaninchengehege, Füttern vom Boden (Futter-Kontakt mit demKot), Kokzidien machen grundsätzlich auch Entwicklungsstadien außerhalb des Körpersdurch und werden durch kontaminiertes Futter wieder aufgenommen.Stress, z.B. durch Umzüge, unharmonische Gruppen, Vergesellschaftungen, häufigesHerumtragen und auf den Arm nehmen, wenig Platz (Haltung im Stall/Käfig)Andere Erkrankungen, die das Kaninchen schwächen

Behandlung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Wurmbefall tierärztlich zu behandeln. Dabei kommt esauch auf die Wurmart an.

Am besten verträglich und für fast alle Würmer (Ausnahme sind z.B. Bandwürmer) geeignetist die Behandlung mit Fenbendazol (Panacur® Pet-Paste oder Panacur Suspension, 5-20 mg/kg). Viele Kaninchen fressen es freiwillig, wenn man es mit Haferschmelzflockenoder Babygläschen der Geschnacksrichtung Apfel-Banane-Hafer (ohne Joghurt) oder mitzerdrückter Banane vermischt. Empfohlen wird der Rhythmus 5 – 5(-14) – 5 (5 Tagegeben, 5-14 Tage nicht geben, 5 Tage geben). Mittlerweile geht diese Empfehlung jedochdazu über, dass eine einmalige 5-Tage-Kur fast immer völlig ausreicht, bzw. eigentlichsogar eine 3-Tage-Kur.Weitere verbreitete Medikamente sind Febantel (Rintal®, Welpan®, 10mg/kg, 1-5 Tageoder 3-14-3) und Mebendazol (Telmin®, 20mg/kg, 3-5 Tage oder 3(-5)-14-3(-5)), dieserwerden insbesondere eingesetzt, wenn Panacur nicht wirkt bzw. Resistenzen vorhandensind.Folgende Mittel können anstatt einem oralen Medikament gespritzt werden: Ivomectin(Ivomec®, 0,3 mg/kg) und Doramectin (Dectomax, 0,5 mg/kg).Neben der tierärztlichen Therapie gibt es die Möglichkeit, den Wurmbefall mit

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Kräuterauszügen zu behandeln, diese sind auch vorbeugend möglich. Einige Präparate mitKräuterauszügen oder Kräutermischungen: AniForte, Wormfree, VermX, 7 KräuterWurmkur, Asvet und Wurm-O-Vet und Schwarzkümmelöl (in großen Mengen)Recht gute Erfahrungen haben wir mit Kokosöl gemacht (kaltgepresst, z.B. aus demReformhaus oder Bioladen), es sollte ca. 3-5 Tage ein Tl je Tier verabreicht werden. Dieenthaltene Laurinsäure tötet die Würmer ab, andere Bestandteile puschen dasImmunsystem und bauen die Darmflora wieder auf.Folgende Präparate unterstützen die Darmflora und bekämpfen somit indirekt dieWürmer (und verhindern eine erneute Wurmplage): cdVet DarmAktiv, RodiCare akut,Rodicolan, Colosan und Herbi Colan Diese Produkte verhindern außerdem einen erneutenWurmbefall.Diese Futterpflanzen beugen einem Wurmbefall vor und können einen Befall verringernoder sogar abtöten: Wurmfarn (nur bei Kaninchen die viele Pflanzen gewohnt sind, z.B.freilaufenden Kaninchen, in sehr kleinen Mengen), Thymian, Wermut, Beifuß, Rainfarn (auchin größeren Mengen täglich geeignet), Kresse allerArt, Berufkraut, Heidelbeeren, Knoblauch, Frühlingszwiebeln, Bärlauch, Schnittlauch,Lauch (Porree), Kürbiskerne und viele Wald-, Wiesen- und Küchenkräuter.Meerrrettich und Ingwer über einen längeren Zeitraum verabreicht reduzieren Würmersehr stark, besonders in Kombination mit Ingwer. Dazu gibt es Studien an Schafen undHunden. Nicht immer schaffen es diese beiden Komponenten, die Würmer vollständig zuvernichten, reduzieren sie jedoch mindestens soweit, dass keine Gesundheitsproblemeauftreten. Sie sind eine sinnvolle Nahrungsergänzung für Kaninchen, die zu Wurmbefallneigen.Wenn zusätzliche Symptome bestehen (z.B. Durchfall) müssen diese selbstverständlichzusätzlich symptomatisch behandelt werden.

Beachten Sie bitte unbedingt unsere Hinweise zu wirksamen Parasiten-Behandlungen: NeueWege in der Parasitenprophylaxe

Wichtig: Kaninchen-Würmer können Hunde und Katzen besiedeln und umgekehrt, wenn dieseden Kot der Kaninchen fressen (gerade Hunde lieben Kaninchenkot). Lassen Sie im ZweifelsfallKot untersuchen und entwurmen Sie alle Tiere gleichzeitig.

Prophylaktische Wurmkuren?

Die aufgeführten pflanzlichen Produkte eignen sich gut um einem Wurmbefall vorzubeugen odereinen leichten Befall zu behandeln. Panacur und ähnliche Medikamente sollten normalerweisenicht vorbeugend verabreicht werden sondern nur nach einer Kotprobe, die einen Wurmbefallbestätigt oder nachdem man Würmer im Kot gefunden hat. Warum? Wurmkuren wirken nichtvorbeugend, d.h. wenn man eine Wurmkur gibt, obwohl das Kaninchen gar keine Würmer hat,bringen sie natürlich gar nichts und in den Tagen nach der Wurmkur kann es Würmerbekommen, da die Wurmkur nicht prophylaktisch wirkt. Zudem können sich durch den häufigenEinsatz der Medikamente Resistenzen bilden, dies ist in der Vergangenheit oft passiert und hatzur Folge, dass die Medikamente immer intensiver (länger und in höherer Dosierung) eingesetztwerden müssen bzw. die vorhandenen Medikamente gar nicht mehr wirken.In Dänemark, Schweden, Finnland, Italien und Holland ist der prophylaktische Einsatz von

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Entwurmungsmitteln verboten. Hier ist es vorgeschrieben, vor jeder chemischen Wurmkur denNachweis zu erbringen, dass ein Wurmbefall tatsächlich vorliegt.

Darmparasiten und was Sie darüber wissen sollten…

Es ist oft nicht gerade einfach… Kokzidien und andere Parasiten gelten bei manchen Haltern, dieden Kampf gegen sie aufnahmen, als absolut unbesiegbar und hartnäckig. Und wenn man siebehandelt hat, kommen sie auch ab und zu wieder. Oft wird sogar davon gesprochen, dass dieKaninchen sie „chronisch“ haben.

Woran liegt das? Ein Zitat aus dem Bericht der Kommission der Europäischen Gemeinschaften aus dem Jahr2008 erklärt auch, woran das liegt:

„Sämtliche Kokzidiostatika verhindern die Vermehrung des Parasiten, führenjedoch nicht zu seiner völligen Beseitigung aus dem Tierdarm.“

Dieser Satz wird so manchen Halter schockieren und die ganze Sicht auf das Thema„Darmparasiten“ verändern. Kokzidien (und auch andere Darmparasiten wie z.B. Würmer) kannman nicht vollständig durch ein Mittel oder die Desinfektion der Gehege abtöten. Auch wenn manes absolut perfekt macht. Alle diese Mittel reduzieren die Anzahl der Parasiten stark, aber esbleiben grundsätzlich Restparasiten im Darm und der Umgebung. Außerdem kann man beobachten, dass Kaninchen teils einen hohen Befall haben und kaumSymptome zeigen und andere schon bei leichtem Befall, Probleme bekommen. Wildtiere tragen oft eine Menge Parasiten in sich und trotzdem sind sie augenscheinlich beibester Gesundheit und nur Einzeltiere zeigen Symptome. Diese Anzahl von Parasiten würde beieinem Haustier den Tod heraus fordern und ein Wildtier hat damit keine Probleme. Wie kann dassein? Die Antwort ist ganz einfach: Kaninchen die viele Parsiten und andere Krankheitserregerum sich haben, trainieren ihr Immunsystem, der Körper entwickelt Strategien um mit ihnenumzugehen. Dadurch entwickeln auch die Parasiten immer mehr Strategien, den Wirt zubehalten. Diese Kampf fördert das Immunsystem und die Strategien des Wirtes. Irgendwannlernt der Wirt, dass es sinnvoller ist, in friedlicher Einigung mit dem Parasit zu leben, als ihn zubekämpfen. Es entsteht sogar ein gesundheitsfördernder Effekt, denn Autoimmunkrankheitenund Allergien gehen zurück:

„Ein erfolgreicher Parasit wird seinen Wirt immer am Leben halten. DenMenschen zu töten ist das letzte, was ein Parasit im Sinn hat. Und demImmunsystem erscheint es als legitim, lieber die Produktion von Wurmeiernzuzulassen, wenn die Alternative Elephantiasis lautet. Würmer aktivierenRegulationsmechanismen, die Fehlreaktionen, wie sie bei Allergien undAutoimmunkrankheiten bestehen, beseitigen oder abschwächen. Und dasaufregende dabei ist, dass wir in den klinischen Studien sehen, dass dastatsächlich funktioniert.“

Graham Rook (Immunologe)

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10 GEDANKEN ZU “WÜRMER”

Ein Symptom bei Parasitenbefall ist also meist eine Überreaktion eines schlecht entwickeltenImmunsystems. Diese Reaktionen treten meist bei Stress (Umzüge, Veränderungen,Vergesellschaftungen, unharmonische Gruppen…), schlechten Umgebungsbedingungen oderanderen Krankheiten auf. Durch diese Faktoren vermehren sich die Parasiten und dasImmunsystem kämpft gegen sie an. In diesem Fall kann man dem Immunsystem helfen und die Parasiten mit Medikamenten zurückdrängen. Das eine geringe Menge Parasiten jedoch chronisch vorhanden ist, das ist völlig normalund gesund! Es geht vielmehr darum, das Kaninchen in seinen Abwehrkräften zu stärken, eineparasitenfeindliche Umgebung zu schaffen und das Immunsystem gut auszubilden, so dass derKörper bei einer Parasiten-Vermehrung durch Stress oder Krankheit nicht überreagiert. Einegesunde Hygiene kann dabei helfen, übertriebene Hygiene macht meistens eher alles schlimmer.

„Eine völlige Liquidierung der Kokzidien ist nicht beabsichtigt, weil sich nur imGefolge ständiger subklinischer Infektionen eine Präimmunität ausbildenkann, die ihrerseits die durch entsprechende andere Maßnahmen zu hebendeWiderstandskraft der Wirtstiere (Kaninchen) steigert. Angestrebt ist eineparasitenarme Aufzucht und Haltung, die massiven Kokzidioseausbrüchenvorbeugt.“Kötsche/Gottschalk: „Krankheiten der Kaninchen und Hasen,“

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie hier: Selektive Parasitenprophylaxe

Ulrike Schwarzsagte am 8. November 2015 um 1:57 :

Hallo, ein TL Kokosöl pro Kaninchen – gilt das auch für die großen Rassen mit 6 kg?Herzliche Grüße U. Schwarz P.S. Habt Ihr auch schon Erfahrung mit EM (effektiveMikroorganismen) gemacht?

Viola Schillingersagte am 19. November 2015 um 0:14 :

Hallo Ulrike,das gilt für Kaninchen bis etwa 3 kg, bei 6 kg würde ich die doppelte Menge ge‐ben.Ja, mit effektiven Mikroorganismen habe ich Erfahrung. Schau mal: http://www.‐kaninchenwiese.de/pflege/irrweg-desinfektion-und-erreger-abtoetung/Liebe GrüßeViola

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Birtesagte am 7. November 2015 um 23:39 :

Hallo,

ich habe ein Problem mit meinem 20 Wochen alten Zwergwidder. Bei ihm wurde einstarker Befall von Wurmeier festgestellt. Er wird schon mit Panacur behandelt. Jetztwürde ich gerne wissen wie sich das mit cdVet DarmAktiv verhält. In der Beschreibungsteht das man erst cdVet DarmRein geben soll- Muss man das wirklich? Ich mache mirlangsam wirklich sorgen, denn irgendwie habe ich das Gefühl das es nicht besser wird.Kann ich ihn sonst noch irgendwie helfen um die Eier los zu werden?

Übrigends, ich finde deine Seite wirklich super… ich habe sehr viel über eine artgerechteHaltung gelernt

Liebe Grüße

Birte

Viola Schillingersagte am 19. November 2015 um 0:20 :

Hallo Birten,in dem Fall kannst du DarmAktiv ohne DarmRein geben.Das Panacur kannst du nach 14 Tagen noch einmal für 5 Tage geben. Sollten siedann immer noch da sein, noch ein drittes mal. Aber normalerweis esind siedann weg.Liebe GrüßeViola

Isabell Gärtnersagte am 2. Oktober 2015 um 17:09 :

Huhu,

ich habe Wurm-o-vet daheim (steht drauf für Katzen). Kann ich das auch den Kaninchengeben? Wenn ja, wie wäre die Dosierung bei 1,8 kg und 3,45 kg?

Liebe Grüße

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Viola Schillingersagte am 5. Oktober 2015 um 23:13 :

Hallo Isabell,das für Katzen ist nicht exakt ausgezeichnet bei den Inhaltsstoffen, besser wäredas z.B. für Pferde geeignet. Frag am besten beim Hersteller, ob das für Katzenauch für Kaninchen verwendet werden darf.Liebe GrüßeViola

Mimisagte am 21. September 2015 um 1:20 :

Hallo Viola,

Meine Kaninchen hatten einen relativ hohen Wurmbefall und haben jetzt 5 Tage Panacurhinter sich. Eine zweite Gabe soll es erst nach einer erneuten Kotprobe in 2 Wochengeben.Jetzt überlege ich ein bisschen Kokosöl unter das Futter zu mischen. Tötet dieLaurinsäure denn nur die adulten Würmer ab oder auch die Larven und Wurmeier?Wie oft und wieviel sollte man Ingwer bei einem Wurmbefall anbieten?Und wieoft und wieviel Schwarzkümmelöl empfiehlst du pro Nase zurImmunsystemstärkung?

Ich plane natürlich nicht alles auf einmal zu geben 😉

Viola Schillingersagte am 21. September 2015 um 21:24 :

Hallo Mimi,die Laurinsäure wirkt unseren Erfahrungen nach sehr gut, zumindest sind dieWürmer dann weg. Einziges Manko ist, dass es Öl ist, d.h. bei Durchfall nichtideal…Schwarzkümmelöl gibt man wenige Tropfen (4-8 Tropfen) je Kaninchen täglich inein Lieblingsfutter. Ingwer ebenfalls täglich, ein Stück das etwa daumengroß ist jeKaninchen (erst die Menge langsam steigern). Du kannst auch mehrere gleichzei‐tig geben oder immer mal wieder Kuren machen…Liebe GrüßeViola

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Sabinesagte am 18. September 2015 um 1:16 :

Am vorletzten Wochenende sind bei uns zwei neue Kaninchen eingezogen. Während derVergesellschaftung mit meiner Häsin hatten sie plötzlich extrem starken Durchfall. DieKotprobe war dann auch leider direkt positiv auf mehrere Wurmarten. Sie bekommenjetzt alle drei Panacur. Nun soll man ja während der Behandlung auch die Umgebungregelmäßig gründlich reinigen, aber die Kaninchen haben ein relativ großes Freigehegemit Wiese. Was kann man da tun um die Anzahl der Würmer / Wurmeier zu reduzieren?Und wie lange sind die Würmer und ihre Eier überhaupt außerhalb des Kaninchensüberlebensfähig?

Dazu kommt noch, dass bei allen drei Kaninchen die Myxomatoseimpfung fällig wäre(nachdem unser zweites Kaninchen Anfang August (trotz Impfung) leider an Myxomatosegestorben ist und es in der Umgebung aktuell noch relativ viele Ausbrüche gibt). Nun sollman aber ja bei Wurmbefall nicht impfen, bzw. ist die Impfung dann glaube ich nochweniger wirksam. Nun bin ich hin- und hergerissen was ich tun soll, bzw. wann dann deroptimale Zeitpunkt zum impfen wäre. Eventuell in der Pause zwischen den beidenPanacurbehandlungen?

Aktuell sind alle drei immer noch im Vergesellschaftungsgelände bei Bekannten und inAnbetracht dessen, dass es hier bei uns Myxomatose gibt und um die Würmer nichtauch noch mit ins richtige Zuhause zu bringen ist das wahrscheinlich auch noch sinnvoll,aber ich mag sie natürlich endlich nach Hause holen! Darum wäre ich für Tipps sehrdankbar!

Liebe GrüßeSabine

Viola Schillingersagte am 20. September 2015 um 15:05 :

Hallo Sabine,am besten ist immer, vor der Zusammenführung eine Kotprobe zu überprüfen.Dann ist man sicher.Wenn das Gehege ein festes Gehege ist, wäre ein hygienischer Untergrund sinn‐voll. Entweder Gehwegplatten, oder du wechselst eine Schicht über der Erde(Hackschnitzel, Rindenmulch, Stroh…) regelmäßig aus. Ebenfalls hilfreich ist es,täglich die Köttel weg zu fegen. Einen verstellbaren Freilauf kannst du regelmäßigverstellen, so dass sich die Wiese wieder erholen kannst (Weidewechsel), zumBeispiel den Auslauf für tagsüber zum Grasen.

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Liebe GrüßeViola

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Selektive Entwurmung beim Kaninchen

Neue Wege im Umgang mit Parasiten

Kaninchen effektiv und zeitgemäßentwurmen

Würmer sind eine Bedrohung für dieTiergesundheit, das wird uns seit Jahren soeingeimpft. Und ein Funken Wahrheit ist andieser Aussage auch dran, gerade Jungtiere,gestresste Kaninchen oder kranke Tiere könnenan einem starken Wurmbefall schwer erkrankenund unbehandelt versterben.

Würmer als Lehrer des Immunsystems

Die andere Seite der „Würmerwelt“ wird uns jedoch zumeist verschwiegen. Denn dieseunbeliebten Gesellen tun auch viel Gutes. Immunologen wissen dies seit Jahren:

Ein erfolgreicher Parasit wird seinen Wirt immer am Leben halten. DenMenschen zu töten ist das letzte, was ein Parasit im Sinn hat. Und demImmunsystem erscheint es als legitim, lieber die Produktion von Wurmeiernzuzulassen, wenn die Alternative Elephantiasis lautet. Würmer aktivierenRegulationsmechanismen, die Fehlreaktionen, wie sie bei Allergien undAutoimmunkrankheiten bestehen, beseitigen oder abschwächen. Und dasaufregende dabei ist, dass wir in den klinischen Studien sehen, dass dastatsächlich funktioniert.”

Graham Rook (Immunologe)

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Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen schon lange, dass ein geringer Parasitenbefall fürTiere gesundheitsfördernd ist und auch keine Symptome auslöst. Und immer mehr Tierärzteziehen daraus ihre Schlüsse:

„Unser Ziel muss vielmehr sein, einen geringen Wurmbefall zuzulassen, der diekörpereigene Immunabwehr fortlaufend stimuliert. Gleichzeitig müssen wiraber Vorkehrungen treffen, dass es zu keinen massiven Infektionen kommt, dieklinische Erscheinungen verursachen.“ Menzel, Markus A., Tierarzt

Diese Erkenntnisse beschäftigen mittlerweile viele Experten.

„Der Mensch lebt als Organismus seitdem er existiert zusammen mit ganzvielen Bakterien und wahrscheinlich auch Würmern, sprich Parasiten. Das istgewissermaßen eine Symbiose, auch im positiven Sinne. Das verstehen wireigentlich erst in den letzten Jahren. Es kann nicht das Ziel sein, denmenschlichen Körper komplett keimfrei zu bekommen, also alle Bakterien,Parasiten und vielleicht auch Viren zu entfernen unter der Vorstellung, dieGesundheit würde sich bessern. Wahrscheinlich ist das Gegenteil der Fall.“Neurologe Friedemann Paul von der Berliner Charité

Die Wissenschaft ist schon in den 90er Jahren dazu übergegangen,den Schweinepeitschenwurm Trichuris suis zu nutzen. Er hat beim Menschen keine negativenAuswirkungen, aber die Vorteile einer parasitären Erkrankung. Wissenschaftliche Untersuchungenhaben gezeigt, dass vor allem Allergien und Autoimmunerkrankungen, also ein überschießendesImmunsystem durch Parasiten zurück geschraubt wird. Die Parasiten scheinen bei den meistenMenschen eine starke Immun-Überreaktion zu regulieren.

Antiparasitika sind nicht so wirksam wie gedacht!

Wir kennen es von Hund und Katze: Alle paar Wochen oder Monate sollen diese HaustiereMedikamente schlucken, um einem Wurmbefall vorzubeugen. Dass diese Mittel nur die aktuellenWürmer abtöten, aber nicht vorbeugend wirken, ist den wenigsten Haltern bewusst. Zudemtöten Antiparasitika nicht alle Parasiten ab, sondern nur den größten Teil:

Der Bericht der Kommission der Europäischen Gemeinschaften aus dem Jahr 2008 legt diesesProblem offen:

“Sämtliche Kokzidiostatika verhindern die Vermehrung des Parasiten, führenjedoch nicht zu seiner völligen Beseitigung aus dem Tierdarm.”

Das erklärt auch sehr gut, warum viele Halter mit ständigen Parasitenbefall kämpfen obwohl siejedes Mal mit hochgiftigen Desinfektionsmaßnahmen und Medikamenten hantieren. Die Parasitenkommen immer wieder obwohl sie doch eigentlich längst abgetötet wurden. Und es scheintimmer mehr Probleme mit Würmern zu geben, derweil müssten sie doch längst ausgestorben

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sein?

Resistenzen sind ein großes Problem

Wer über die Jahre die Tierarztempfehlungen verfolgt hat, wird gemerkt haben, dass dieEntwurmungs-Abstände immer enger werden. Immer häufiger werden die Haustiere mitMedikamenten vorbeugend belastet.

Das hat einen einfachen Grund: Die Parasiten entwickeln starke Resistenzen gegen dieEntwurmungsmittel.

Das Ganze kennen wir von Antibiotika, die in der Massentierhaltung ebenfalls prophylaktischeingesetzt werden, auch wenn das eigentlich längst verboten ist. Auch Futterzusätze gegenKokzidien waren bis vor kurzen stark verbreitet, bis sie nun der Gesetzgeber verboten hat. Dieserhatte dafür gute Gründe, denn durch die ständige Gabe von Parasiten-Bekämpfern werden dieSchmarotzer gegen diese resistent und die Bekämpfung von akuten Krankheitsausbrüchendurch Parasiten wird immer schwieriger. Aus der vorbeugenden Parasitenbekämpfung resultierentatsächliche Probleme wie z.B. Erreger die gegen sämtliche Mittel immun sind, ähnlich denmultiresistenten Krankenhauskeimen, die durch häufigen Antibiotika-Einsatz entstehen.

„Der Wirkstoff Ivermectin wirkt beispielweise heute oft deutlich kürzer als nochvor Jahren: Pferde können bereits nach zirka fünf Wochen wieder Wurmeierausscheiden“Becher, A., Tierärztin

Moderne Parasitenprophylaxe

Was beim Menschen schon seit Jahren aktuelle Praxis ist, kommt auch in der Haustierhaltungimmer mehr zum Tragen: Eine individuelle Parasitenprophylaxe. Ein hoch auf die Diagnostik, dieuns dies ermöglicht.

„Die selektive Therapie ist die einzige Chance, der steigenden Zahl vonresistenten Würmern zu begegnen, die sich mit gängigen Medikamenten nichtmehr sicher bekämpfen lassen“Professor Kurt Pfister, Leiter des Instituts für Vergleichende Tropenmedizinund Parasitologie, Veterinärmedizinischen Fakultät an der Ludwig-Maximilians-Universität München

Was ist eine „selektive Parasitenbehandlung“?

Bei dieser Vorgehensweise wird nach aktuellen wissenschaftlichen Stand gegen Parasitenbehandelt. Konkret heißt dies:

Es werden regelmäßig Kotproben an drei Tagen gesammelt, besteht ein Befall, wird eineKotprobe von jedem Tier separt ins Labor gegeben (ca. 15€/Tier/Probe)Je nach Ergebnis werden die Tiere individuell behandelt (nicht alle Tiere der Gruppe weileines einen Befall hat!), hat ein Tier Symptome, wird es jedoch grundsätzlich behandelt:

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Leichter Befall: Keine BehandlungMittelgradiger Befall: Behandlung ja/nein – je nach GesundheitszustandStarker Befall: Das Kaninchen wird behandeltDie Kotprobe wird zwei Wochen nach jeder Behandlung wiederholt um zu überprüfen, obdas Medikament gewirkt hat oder der Parasit resistent ist.Im ersten Jahr werden etwa vier Kotproben abgegeben, in den darauf folgenden Jahren 1-2 Proben. Wir ein Befund in der Sammelkotprobe festgestellt, müssen Einzelkotproben derTiere veranlasst werden. Tiere die häufiger einen Befall haben, werden häufiger mittelsihrem Kot untersucht. Sofortige Kotprobe bei gesundheitlichen Problemen, die aufParasiten schließen lassen.Bei Neuzugängen wird eine Kotprobe von drei Tagen abgegeben, im Labor untersucht, beiBefall behandelt und nach 14 Tagen wiederholt untersucht um zu sehen, ob die Keimeresistent sind. Dies ist sehr wichtg, um sich keine resistenten Parasiten einzuschleppen!

Vorteile der sektivenEntwurmung:

1. Es bilden sich keine bzw.weniger schnell Resistenzen.Zudem sieht man durch dieseleketive Entwurmung,welche Medikamente bereitsunwirksam sind und welchegut wirken. Stark vereinfachterklärt: Resistent wird einMedikament durch Zufall(Mutation) wenn sich die Geneverändern. Wenn laufend alle Tiere entwurmt werden, überleben hauptsächlich resistenteWürmer. Diese Würmer paaren sich untereinander und es bildet sich ein resistenterStamm.Werden nicht alle Tiere behandelt, überleben auch Würmer, die nicht resistent sind. Diesebilden dann einen Genpool, der sich durch Vermehrung mit den resistenten Würmernmischt und so die Bildung eines resistenten Stammes verhindert oder zumindest starkverzögert.

2. Individuelle Behandlung jedes Kaninchens je nach Bedarf„Dabei findet man häufig Tiere mit einem relativ geringen Befall und nureinige wenige Tiere mit einem sehr hohen Endoparasitenbefall. Diesehohe Varianz in der Befallsmenge innerhalb einer Population kannverschiedene Ursachen haben: Zum einen ist das Alter der Tieremaßgeblich für die hohe Varianz verantwortlich; zum anderen könnenauch innerhalb bestimmter Altersklassen die Befallsmengen erheblichvariieren (Jungtiere siehe vorliegende Daten; Adulttiere nicht gezeigteDaten). Verantwortlich können dafür weiterhin die genetischePrädisposition, die individuelle Konstitution und Umwelteinflüsse sein(Lucius & Loos-Frank, 2008).“Starkloff, Einfluss von Wetterfaktoren

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und sozialer Umwelt auf den Endoparasitenbefalljuveniler Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus L.)

3. Weniger Medikamentebelastung für die Tiere4. Ein gesünderes, trainiertes Immunsystem (siehe oben)5. Geringere Belastung der Böden mit Parasiten6. Durch dieses Verfahren sieht man genau, welches Kaninchen welche Wurmproblematik hat

und wie oft welches Kaninchen überhaupt entwurmt werden muss.7. Geringere Umweltgefährdung durch weniger ausgeschiedene Medikamente8. Besser geeignetes Konzept für größere Gruppen/Bestände

„Entwurmen Sie nur, wenn es wirklich nötig ist, und testen Sie, welcheWurmkur tatsächlich wirkt. Mit diesem Mittel entwurmen Sie bei Bedarfweiter und wechseln nicht einfach im folgenden Jahr den Wirkstoff“, sagtDr. Anne Becher, Tierärztin

Mikroskop-Foto rechts: Fourrure

Hygiene, Gesundheit, Stress

Neben der selektiven Prophylaxe ist es sehr wichtig, die Hygiene entsprechend gut aufrecht zuerhalten. Würmer können sich niemals nur im Körper voll entwickeln, sie durchlaufenausnahmslos auch immer Entwicklungsstadien außerhalb des Körpers. Durch gute Hygiene undwenig Kontakt des Futters mit dem Kot, kann man diesen Kreislauf durchbrechen.

„Tiere in Außenhaltung werden mehr mit Parasiten Kontakt haben als beiInnenhaltung. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß sie mit einem bestimmten“Level” an Parasiten aber durchaus selbst fertig werden. Dies hängt zu einemgroßen Teil auch von der gesundheitlichen Verfassung allgemein und demImmunsystem ab. Es gibt Tiere, die schreien immer “hier” und andere werdenseltener befallen. Deswegen behandle ich die Tiere erst, wenn ein schädlichesUngleichgewicht eintritt, welches dem Tier Beschwerden bereitet. Tiere inAußenhaltung parasitenfrei bekommen zu können halte ich für utopisch.“Gina Alt

Wer regelmäßig Kotproben abgibt, merkt recht schnell, dass vorrangig gestresste Kaninchen undsolche, die von anderen Krankheiten befallen sind, mit Parasiten kämpfen.

Deshalb ist es sehr wichtig, die Tiere gesund zu halten (Krankheiten behandeln!) und Stress zuvermeiden. Bei Krankheiten sollte immer daran gedacht werden, dass durch das überforderteImmunsystem die Parasiten freie Bahn haben und sich stark vermehren. Deshalb sollten sie ggf.mitbehandelt werden.

Um Stress zu vermeiden, ist es sinnvoll darauf zu achten, dass die Gruppenzusammensetzungsehr harmonisch ist. Häufige Zusammenführungen und Rangordnungsklärungen durch die

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2 GEDANKEN ZU “SELEKTIVE ENTWURMUNG BEIM KANINCHEN”

Herausnahme eines Kaninchens oder die Aufnahme von Tieren ist ebenfalls ein extremerStressfaktor.

“Eine völlige Liquidierung der Kokzidien ist nicht beabsichtigt, weil sich nur imGefolge ständiger subklinischer Infektionen eine Präimmunität ausbildenkann, die ihrerseits die durch entsprechende andere Maßnahmen zu hebendeWiderstandskraft der Wirtstiere (Kaninchen) steigert. Angestrebt ist eineparasitenarme Aufzucht und Haltung, die massiven Kokzidioseausbrüchenvorbeugt.”Kötsche/Gottschalk: “Krankheiten der Kaninchen und Hasen,”

Wurmfeindliche Ernährung

Viele Nahrungsmittel machen es den Würmern schwer, so dass sich diese kaum ansiedeln. Eineentsprechende Ernährung kann wiederholte Wurmbefälle vermeiden. Hier finden Sie Infos zuLebensmitteln, die wurmfeindlich fungieren: Würmer behandeln beim Kaninchen

Maria Theodoridissagte am 27. April 2015 um 13:48 :

Hallo Liebes Kaninchenwiesen- Team,

bei einem meinem Kaninchen habe ich o,2 cm große Würmer gesehen ( sahen weißaus). Auch beobachte ich bei Ihm das er immer wieder Kotketten ausscheidet.Jetzt bin ich beim überlegen ob ich zuerst zum Tierarzt gehen soll oder zuerst mitganzheitlichen Mitteln versuchen sollte.Da ich insgesamt vier Kaninchen habe muss ich mich ja um alle vier kümmern.Haben Sie mit einen Rat?

Mit freundlichen GrüßenMaria Theodoridis

Viola Schillingersagte am 27. April 2015 um 21:35 :

Hallo Maria,wenn der Wurmbefall schon sehr stark ist, kann es sein, dass nur ein Mittel vomTierarzt diese beseitigt, oft kann man sie aber stark reduzieren. Du könntestwurmfeindliche Kräuter über mehrere Wochen verfüttern, ggf. auch noch „Anifor‐te Wurmformel“ zusätzlich. Sollte er allerdings Symptome bekommen (Durchfall,

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Abmagerung…) dann würde ich auf jeden Fall die chemische Entwurmung wäh‐len.Liebe GrüßeViola

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Kokzidien beim Kaninchen

Kokzidien, Kokzidiose

Kokzidien (Coccidia) sind bei den meisten Kaninchenlatent (= ohne Symptome zu verursachen, in geringerMenge) vorhanden und treten durch ungünstigeUmgebungsbedingungen erst krankhaft (Kokzidiose)auf. Solange das Kaninchen gesund ist, haben sie keineChance sich auszubreiten, werden aber teils in geringenMengen mit dem Kot ausgeschieden. Ein höherer Befallspricht für ein Ungleichgewicht im Darm oder Stress.

Ursachen

Oft stecken sich die Kaninchen bereits als Baby beider Mutter, im Zoohandel oder beim Kontakt mitanderen Kaninchen oder kontaminiertemFutter/Boden (z.B. von Wildkaninchen bewohnteWiesen als Futterquelle) an. Gerade Kaninchen ausMassenzuchten (Zoohandel, Kleintiermärkte) sindsehr oft infiziert.Beugen Sie einem Befall vor indem sie bei jedem neuen Kaninchen erst eine Kotprobezum Tierarzt bringen, bevor es in die Gruppe darf. Zudem sollte vor jeder Impfung, aberauch bei Verdacht und mindestens einmal im Jahr eine Kotprobe untersucht werden. BeiKokzidienbefall wirkt die Impfung nicht.Stress kann dazu führen, dass sich die Kokzidien stark vermehren, z.B. durchVergesellschaftungen, unharmonische Gruppen, Umzüge, häufiges hoch nehmender Kaninchen, grober Umgang mit den Tieren, Einzelhaltung, wenig Platz (Stall-/Käfig-Haltung). Zuvor symptomlose Tiere erkranken plötzlich.Die Fütterung kann ein Ungleichgewicht im Darm verursachen, z.B. wenn die Kaninchennicht hauptsächlich mit Grünfutter ernährt werden, Trockenfutter (Pellets, Mischfutter, viel

KaninchenwieseDas Geheimnis glücklicher Kaninchen! Artgerechte Haltung und Ernährung

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Getreide/Saaten), Leckerlis, zu viel Knollengemüse/Obst oder anderes ungeeignetes FutterbekommenEine zu einseitige Fütterung fördert Kokzidien, besonders wenn übervorsichtig gefüttertwird (Kaninchen brauchen viele als giftig angegebenen Wildpflanzen um gesund zu bleiben,oft wird die Giftigkeit von Hunden, Katzen, Pferden oder dem Menschen auf Kaninchenübertragen und ist bei Kaninchen nicht der Fall)Wenn der Boden (im Außengehege) stark verseucht ist (Erdboden, schlechte Hygiene),kann das Immunsystem oft nicht mehr entgegen halten und das Gleichgewicht kippt. Aufgut bewachsenen Flächen (Wiese) ist das Problem meist nicht so groß, da bewachseneErde die Kokzidien wohl besser verwertet und so einen Massenbefall verhindert.Schlammige und erdige Bereiche sollten verhindert werden. Ideal sind Weide-Wechsel.Das Megacolon-Syndrom begünstigt KokzidienHygienemangel und seltenes Ausmisten kann Kokzidien fördernBieten Sie das Futter nicht am Boden an, damit es nicht mit dem Kot in Kontakt kommt,reinigen Sie Wasser- und Futtergefäße täglichEine angegriffene Darmflora, z.B. durch Medikamente, Narkosen, eine zu früheTrennung von der Mutter, Erbkrankheiten, Stress, sie ist ein idealer Nährboden fürKokzidienAndere Erkrankungen schwächen das Kaninchen oftmals so, dass die Kokzidien sichausbreiten könnenBei Jungtieren kommen sie oftmals sogar grundlos im Wachstum zum Ausbruch.Ein feuchtes (und auch feucht-warmes) oder schlechtes Stallklima, sowie feuchteEinstreu und Regenwetter begünstigen Kokzidiose. Finden die Kaninchen genugüberdachte und trockene Flächen vor oder sind sie der Witterung ausgesetzt?Viel Bewegung sichert eine gesunde Verdauung und beugt Kokzidien vor.

Arten

Es sind über 28 Kokzidienarten beim Kaninchen nachgewiesen:Eimeria stiedai, Eimeria magna, perforans, Eimeria media, Eimeria irresidua, Eimeriapiriformis, Eimeria coecicol, Eimeria elongata, Eimeria intestinals, Eimeria matsubajashii, Eimerianagpurensis, Eimeria sp.,

Symptome

Kokzidiose verursacht Symptome wie (wiederkehrende) Aufgasungen und Magenüberladungen,seltener auch Durchfall (oft übel riechend), vermehrt herumliegender Blinddarmkot,unförmiger/matschiger Kot, Abmagerung, aufgedunsener Bauch, schlechte Futteraufnahme undandere Störungen der Verdauung. Im fortgeschrittenen Stadium stellt das Kaninchen dieNahrungsaufnahme ein oder wird apathisch. Betroffene Jungkaninchen sind oft abgemagert oderentwickeln sich schlecht oder langsam. In manchen Fällen werden bei Kaninchen auchLähmungen, Ausfluss aus Maul und Nase, Fieber und Krämpfe durch Kokzidien ausgelöst. ImDarm werden weißliche, dicke Stellen sichtbar. Oft sind alle Kaninchen der Gruppe infiziert, abernur einzelne zeigen Symptome!

Die zweite Form der Kokzidiose befällt die Leber (Leberkokzidiose) und führt zu einer Schwellung

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dieser und entzündeten Gallengängen. Es bilden sich gräulich-weiße abszessartige Knubbel inder Leber. Diese Form tritt oft bei älteren Tieren auf und führt zur stetigen Abmagerung undstumpfen Fell, die Tiere haben oft ein schlechtes Allgemeinbefinden und fressen irgendwannweniger. Weitere Symptome sind ähnlich wie bei Lebererkrankungen: Mehr zuLebererkrankungen

Behandlung und Pflegemaßnahmen

Eine rechtzeitige tierärztlicheBehandlung ist bei Kokzidienunbedingt erforderlich. Jungtiereversterben unbehandelt recht schnellan Kokzidiose oder ihrenSymptomen, auch geschwächteAlttiere fallen der Kokzidiose oft zumOpfer. In der Zucht kommt es sehrhäufig zu einem regelrechtenMassensterben der Jungtiere durchKokzidiose. Kokzidien werden durcheine Kotprobe festgestellt, da sienicht durchgängig ausgeschiedenwerden, muss der Kot mindestens zwei Tage gesammelt werden, bevor er untersucht wird. Esempfiehlt sich, die Kotprobe nicht während Stresssituationen (Vergesellschaftungen, Umzüge)sondern etwa zwei Wochen danach zu nehmen, denn in solchen Situationen können dieKokzidien stressbedingt vorhanden sein, gehen aber von selbst nach diesem Ereignis weg.Behandelt werden müssen sie nur, wenn sie auch ohne Stressituation vorhanden sind. DerTierarzt verabreicht ein Medikament gegen die Kokzidien, dieses müssen nicht Kaninchen in derGruppe erhalten sondern nur solche mit entsprechend starken Befall. Achten Sie auf eine direkteVerabreichung, Medikamente die über das Trinkwasser oder Futter verabreicht werden sollen,werden ungenau dosiert (das eine Kaninchen trinkt mehr als das andere).

Lesen Sie unbedingt den Text zur selektiven Kokzidienbehandlung!

Folgende Wirkstoffe sind verbreitet:

Toltrazuril (Baycox®, 10-15 mg/kg > 0,2-0,3 ml/kg) ist sehr verbreitet, allerdings reagiereneinige Kaninchen auf die Gabe mit Nahrungsverweigerung oder schlechterFutteraufnahme. Nur die weiße Flüssigkeit (5%ig) ist geeignet, die 2,5%ige (durchsichtig) istfür Geflügel vorgesehen und für Kaninchen ungeeignet, da sie stark schleimhautreizendwirkt. Der oft angegebene Rhythmus von 3-3-3 (3 Tage geben, 3 Tage Pause, 3 Tagegeben) wird mittlerweile durch den Rhythmus 2-5-2 abgelöst, der besser vertragen wird. Inder Praxis hat sich auch der Rhythmus 1-5-1 bewehrt oder die Behandlung an zweiaufeinander folgenden Tagen.Diclazuril (Vecoxan®, 1-2 ml/kg) ist ein besser verträgliches, aber weniger bekanntes

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Medikament, allerdings kommt es in größeren Beständen beim regelmäßigen Einsatzschneller zur Resistenzbildung. Vacoxan wird mit 1 ml/kg verabreicht. Meist reicht sogar dieeinmalige Gabe oder die Gabe an zwei bis drei Tagen hintereinander aus. Bei starkenDurchfall besser an min. 2 Tagen. Wie auch Baycox kann es nur in einer Großpackungbestellt werden und die meisten Tierärzte haben es nicht vorrätig, um es in kleinen Mengenabzufüllen. Großtierärzte haben es jedoch teils auf Lager. Weitere Medikamente: Sulfamethoxypyrazin (Davosin®), Sulfathiazol(Eleudron®), Sulfaquinoxalin (Nococcin®), Sulfadimethoxin (Kokzidiol SD®, Retardon®)Die Wirkung von Oregano und Knoblauch gegen Kokzidien ist in Studien bestätigtworden (Nosal et al. 2014), demnach haben sie eine bessere Wirkung als Baycox bzw.führen in Versuchen im Vergleich zu Tieren ohne Behandlung, aber auch zu Tieren, die mitBaycox behandelt wurden, zu einer besseren Gewichtszunahme und der geringstenKokzidien-Ausscheidung. Häufig wird Oreganoöl verwendet, eine Auflistung finden Sieweiter unten.Neben der tierärztlichen Therapie gibt es die Möglichkeit, den Kokzidienbefall mit weiterenKräuterauszügen abzuschwächen, diese sind auch vorbeugend möglich. Einige Präparatemit Kräuterauszügen oder Kräutermischungen: AniForte, Wormfree, VermX, 7 KräuterWurmkur, Asvet und Wurm-O-Vet und Schwarzkümmelöl (in großen Mengen). Die Kräuter-Medikamente verändern das Darm-Milieu, so dass es den Kokzidien „unbequem“ wird.Folgende Präparate unterstützen die Darmflora und bekämpfen somit indirekt dieKokzidien (und verhindern eine Reinfektion): cdVet DarmAktiv, RodiCare (ca. 3 Tropfen/kg,ein bis mehrmals täglich) akut, Rodicolan, Colosan, Schwarzkümmelöl und Herbi ColanDiese Mittel verhindern außerdem, dass die Kokzidien wiederkommen, denn man kannsie im Gehege kaum zu 100% abtöten sondern lediglich weitestgehend verdrängen.Bieten Sie Löwenzahnsaft (Reformhaus, Naturkostläden) zum Trinken an.Gute Erfahrungen wurde mit Mucosa compositum zur Stärkung der Darmflora gemacht.Wir haben festgestellt, dass Kokosöl auch bei Kokzidienbefall die Kokzidien abzutötenscheint, das Immunsystem stärkt und die Damrflora aufbaut. Es ist im Bioladen oderReformhaus erhältlich. Ca. 1 Tl je Kaninchen über 5 Tage im Futter verstecken.

Wichtig: Auch Hunde und Katzen können Kokzidien bekommen, z.B. wenn sie den Kot derKaninchen fressen! Sie bekommen daraufhin immer mal wieder Durchfall. GängigeEntwurmungen für Hunde und Katzen wirken nicht gegen Kokzidien. In einer Kotprobe könnenKokzidien festgestellt werden. Behandelt wird mit Baycox.

Mikroskop-Foto rechts: Fourrure

Organoöl: Eine sehr gute Möglichkeit, Kokzidien vorzubeugen und betroffene Bestände wiederkokzidienfrei zu bekommen, bietet Oreganoöl. Es wird auch in der Landwirtschaft, meist über dasTrinkwasser, eingesetzt und die Wirkung wurde in Studien wissenschaftlich belegt und auchdurch Haltererfahrungen bestätigt. Übrigens hält der Ölzusatz die Tränken auch bei starker Hitzealgenfrei. In der Regel mögen Kaninchen den leichten Oregano-Geschmack sehr gerne.

Verbreitete Präparate

Futteröle

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Probac Brockamp Oregano Öl, 5ml Öl auf 1kg Futter, 2-3x/Wo., ca. 39,00€/lBacks Sojaöl & Oregano, ca. 23€/lDosto Ropa Futteröl 3%, 5 ml auf 1 kg Futter, ca. 18€/600mlROPA-B FEEDING OIL 2%, 5 ml je kg Futter, für 4-5 Tage pro Woche, 15,95€/lROPAHORSE VITAL FEEDINGOIL, 0,2ml/kg/Tag 3-4 Tage in der Woche, 19,95€/l

Trinkwasseröle (mit Emulgator) – Trinken die Kaninchen genug?Ropadiar Solution Oreganoöl 10%, 2 – 3 ml je 10 Liter Wasser, ca. 39,90€/lROPA-B LIQUID 10%, 15 ml je 10 Liter Trinkwasser, für 3-4 Tage pro Woche, ca. 49,95€/lDOSTO® Liquid 10%, 3-10 ml je 10 Liter Wasser, ca. 53,50€/lDosto WG Ropa Flüssig 12%, 1ml pro 3l Trinkwasser, ca. 26€/300mlROPARODENTS SOLUTION, therapeutisch: 3 ml/l Trinkwasser, präventiv: ganzjährig 1 bis 1,5ml/l Trinkwasser, ca. 6,95€/100mlBecker Enterosan flüssig, 5ml je 10l Wasser, 24,50€/250mlRöhnfried UsneGano Oregano-Bartflechten-Mix, 3%, 3 ml / 1 Liter Trinkwasser, ca. 4€/lProcura® 10% Lösung, 5-20ml je 10 Liter Wasser

Ernährung: Wichtig bei Kokzidien ist eine stärkende und für den Darm gesunde Ernährung mitvielen Kräutern (trocken und frisch, besonders Oregano (bzw. die veredelte Form Majoran),Thymian, Wermut, Löwenzahn, Schafgarbe, Petersilie, Rainfarn und Salbei, Eichenzweige (Rinde& Blätter), Schwarzkümmel, Rainfarn so wie Heidelbeerpflanzen aber auch alle anderen Magen-Darm-stärkenden Kräuter die den Verdauungstrakt stützen) und Grünfutter (im Sommer Wiese,im Winter Blattgemüse wie z.B. Kohl-Blätter aller Kohlsorten, Salate, Mangold, Spinat,Karottengrün, Stangensellerie…) wo wie Tannin-reiche Rinden/Zweige (Weide, Haselnuss, Eiche,Esche, Obstbäumen, Tannen, Fichten, Kiefern). Weiten Sie die Artenvielfalt aus. Beiabgemagerten Kaninchen sollten keine Haferflocken angeboten werden, da sie meist Hefenauslösen. Leinsamen und Sonnenblumenkerne können unterstützend sinnvoll sein.

Hygiene: Zudem sollte während der Behandlung unbedingt auf Hygiene geachtet werden,insbesondere in den Toiletten und beim Futterplatz, damit die Kaninchen sich nicht immer wiederanstecken (re-infizieren).

Heu und Grünfutter sollte in einer Raufe angeboten werden, damit es nicht bekotet wird.Wasser- und Futternapf werden täglich gründlich mit heißen Wasser (>60 Grad) oder inder Spülmaschine gereinigt.Der Kot sollte mindestens einmal täglich komplett entfernt werden, so kann manverhindern, dass sporulierte Oozysten aufgenommen werden, denn diese entwickeln sicherst nach ein bis vier Tagen. Die Toiletten sollten mit kochendem Wasser ausgespültwerden.Das Gehege, inbesondere bekotete Areale können während der Behandlung schlichtgehalten werden, die Toilettenecken werden täglich gesäubert. Alles was bekotet wurde,muss sehr gründlich mechanisch geputzt, oder durch Hitze (>60 Grad, z.B. kochendesWasser aus dem Wasserkocher) behandelt werden. der Rest des Geheges ein bis zweimalwährend der Behandlungsphase gründlich geputzt, der Boden gewischt (Innenhaltung)oder mit Dampfreiniger bzw. heißen Wasser bearbeitet (> 60 Grad) bzw. mit einemSchlauch, kochendem Wasser, Hochdruck- oder Dampfreiniger (> 60 Grad)

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ausgespült/gereinigt werden (Außenhaltung). Dampfreiniger können durch das feucht-warme Klima jedoch auch Kokzidien fördern (es werden nicht alle abgetötet und dieverbliebenenfühlen sich pudelwohl).Stoffe, Decken und Teppiche können in der Waschmaschine bei hohen Temperaturengereinigt werden. Für die Zeit der medikamentösen Behandlung sollten sie aus demGehege entfernt werden.Befindet sich im Gehege Erdboden, so muss die oberste Schicht abgetragen und dannGehweg-Platten verlegt werden, um auch in Zukunft Kokzidienbefall zu verhindern. AlsZwischenlösung kann der Boden mit kochendem Wasser geflutet werden. Ebenfalls ist dervorsichtige Einsatz von Branntkalk möglich (die Kaninchen in dieser Zeit und die Phasedanach nicht ins behandelte Areal lassen!).Eine oft empfohlene übertriebene Hygiene (Desinfektion, kein Auslauf, Abkochen oderGaren der Einrichtung…) ist hingegen unnötig, stresst Tiere und Halter und schwächt dasImmunsystem.Zur Desinfektion von Kokzidien sind alle gängigen Desinfektionsmittel wirkungslos.Geeignet wären insbesondere Kresole wie sie z.B. die Desinfektionsmittel Neopredisanoder Capha DesClean enthalten, wenn sie 3-4%ig sind und min. 2 Std. einwirken. DiesePutzmittel sind jedoch sehr giftig für Kaninchen, reizen die Schleimhäute und dürfendeshalb ausnahmslos auf Flächen verwendet werden, die rückstandslos abwischbar sind(PVC, Kacheln…). Jegliche Flächen in die es einziehen könnte (z.B. Holz, Teppiche undStoff) dürfen anschließend nicht mehr von den Kaninchen genutzt werden, da sie danngiftig sind. Abwischbare Flächen müssen nach der Desinfektion rückstandslos vomDesinfektionsmittel befreit werden. Die Kaninchen müssen ausquartiert und der Raumanschließend längere Zeit gelüftet werden. Zudem sind diese Desinfektionsmittel nurbedingt für den Einsatz in Innenräumen geeignet und für Allergiker und Asthmatiker sogargefährlich. Eine Desinfektion ist deshalb nicht empfehlenswert, außer sie wird mitDampfreiniger (> 60 Grad) oder kochendem Wasser vorgenommen. Dabei ist es wichtig,das feucht-warme Klima anschließend schnell weg zu lüften und den Dampfreiniger ohneAbstand direkt auf den Boden entlang zu fahren, damit er heiß genug für Desinfektions-Zwecke ist. Kochendes Wasser ist die einfachste, günstigste und wirkungsvollsteDesinfektion. Ebenso geeignet wäre das Abflammen des Geheges, allerdings ist diesnatürlich nicht möglich, wenn es aus Holz besteht.

Wirksame Desinfektionsmittel

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Starkloff, A. 2010: Einfluss von Wetterfaktoren und sozialer Umwelt auf den Endoparasitenbefalljuveniler Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus L.) Diss. University of Bayreuth

Beck, W., Pantchev, N. 2009: „Magen-Darm-Parasiten beim Kaninchen–Erregerbiologie,Pathogenese, Klinik, Diagnose und Bekämpfung.“Kleintierpraxis 11.5 278-288.

Ewringmann, A. (2010): Leitsymptome beim Kaninchen: Diagnostischer Leitfaden und Therapie.Georg Thieme Verlag

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30 GEDANKEN ZU “KOKZIDIEN BEIM KANINCHEN”

Zinke, J. (2004): Ganzheitliche Behandlung von Kaninchen und Meerschweinchen: Anatomie,Pathologie, Praxiserfahrungen; 14 Tabellen. Georg Thieme Verlag

Kühn, T. (2003): „Kokzidien des Kaninchens (Oryctolagus cuniculus)-Verlauf natürlicherInfektionen bei Boden-und Käfighaltung in einer Versuchstiereinheit.“

Karinsagte am 28. Dezember 2015 um 0:56 :

Hallo,bei meinem Kaninchen wurden Kokzidien festgestellt, die wir mit 5 Tagen Vecoxanbehandelt haben. Jetzt sind leider doch noch ganz wenige Kokzidien vorhanden. Ichmöchte gerne das Oregano-Öl ausprobieren. Damit es auch sicher im Kaninchen landet,würde ich es ihm gerne oral eingeben. Wieviel gebe ich einem 2,2 kg-Kaninchen dennund wie lange?Danke und viele Grüße,Karin

Viola Schillingersagte am 28. Dezember 2015 um 19:11 :

Ich würde es nicht unbedingt pur eingeben. Aber du kannst es mit wenig Hafer‐flocken mischen, dann wird es normalerweise inhaliert. 😉Liebe GrüßeViola

Beatricesagte am 25. November 2015 um 9:45 :

Hallo und zwar hat mein Neuzugang Kokzidien. Sie kam von Aussenhaltung zu mir inZimmerhaltung mit rund um die Uhr Auslauf. Die VG mit meinem Rammler ging heiss hermit jagen den ganzen Tag und die ganze Nacht. Am nächsten Vormittag haben sie danngekuschelt. 2 Tage hat sie so gut wie nichts gefuttert. Dann kam am 2ten Tag wo sie beimir war Matschkot. Den habe ich untersuchen lassen und das Ergebnis Kokzidien. Siewar vorher nie krank gewesen auch die Kotprobe bei den vorbesitzern war negativ. Sie

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bekommen Baycox 5% nach dem Schema 1-5-1. Das Frischfutter ist sie gewohnt.Morgen bekommen sie nochmal das Mittel. Nur hat die Maus jeden Morgen Matschkotund zwischendurch und Nachts köttelt sie normal. Was kann ich noch tun? Liegt das anden Kokzidien? Danke im Vorraus für die Antwort. Lg Bea

Viola Schillingersagte am 11. Dezember 2015 um 4:07 :

Hallo, es handelt sich dabei um Blinddarmkot, dass könnt durch die Kokzidienund sollte durch dürre Behandlung weg gehen. Durch den Stress der Vergesell‐schaftung und den Umzug sind sie ausgebrochen.

Beatricesagte am 29. Dezember 2015 um 13:59 :

Hallo und danke für die Antwort. Die Kokzidien Behandlung ist durch undder Matschkot am morgen blieb. Mal 2 bis 3 Tage gar nichts und dannwieder. Sie bekommt viele frische Kräuter auch Organe und derzeit nochWiese was ich finde. Die zweite Kotprobe ergab keine Kokzidien oderandere Parasiten aber ein Befallen mit E. Coli im +++ Bereich. Daraufhinbekam sie 10 Tage Baytril. Es wird einfach nicht besser. Verzweifel solangsam. Sie bekommt noch Nux Vomica Heilerde und Colosan … habeheute eine erneute Kotprobe ins Labor geschickt. Was kann ich dennnoch tun? Sonst geht es ihr ganz gut nur ab und zu Bauchgluckern…Bewegung haben sie genug sie sind in freier Wohnungshaltung 135qm… ich weiß langsam nimmer weiter. LG

Viola Schillingersagte am 29. Dezember 2015 um 14:21 :

Du kannst noch einen Tesaabklatsch vom After untersuchen las‐sen um W+rmer auszuschließen. Diese werden im normalen Kotoft nicht gefunden. Oder auf Verdacht hin mit Panacur behan‐deln.Ist das Kaninchen gescheckt?

Beatricesagte am 29. Dezember 2015 um 18:26 :

Nein sie ist einfarbig beige. Dachte das der Matsch viel‐leicht durch die Coli Bakterien kommt. Sie wurde bevorich sie bekam schon prophylaktisch entwurmt da eineder Partnerinnen Würmer hatte…

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Viola Schillingersagte am 29. Dezember 2015 um 18:39 :

Wie lange ist das her? Kaninchen bekommen ja sehrschnell wieder Würmer… Oft treten Coli Bakterien aufwenn die Tiere durch irgendwas ein Ungleichgewicht ha‐ben. Wie wurde sie davor ernährt?Ist sie zweifarbig?

Beatricesagte am 29. Dezember 2015 um 22:09 :

Sie ist einfarbig und ein ein halb Jahre alt. Sie lebte im Aussenge‐hege mit mehreren Mädels. Sie haben sehr viel Heu bekommenund verschiedenes Knollengemüse. Im Sommer Wiese. Die Köt‐tel haben sich bei mir schon verändert von Heu auf Kräuterköttel.Ca. 5 Wochen ist das her mit der Entwurmung. Dachte die E Colikommen von den Kokzidien als Sekundärkrankheit… sie hatteziemlich Stress und hat 2 Tage bei mir nicht gefuttert. Gleich amnächsten Tag hatte sie das erste mal Durchfall und dann hab ichgleich Kot eingeschickt. Ich biete ihr alles an das ganze Spek‐trum für den Darm. Eiche Brombeere Wiese Tanne usw. Sie frisstauch gut. Denke nicht das es am Futter liegt. Der Matsch ist im‐mer nur morgens danach sind die Köttel normal…

Viola Schillingersagte am 29. Dezember 2015 um 22:58 :

Wenn sie noch nicht lange bei dir ist, kann das eine Fol‐ge der vorherigen Fütterung sein. Dann würde ich nachder Behandlung der Kokzidien einfach erst mal abwartenund schauen, ob es sich von selbst reguliert.

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Beatricesagte am 30. Dezember 2015 um 7:32 :

Viel Dank für deine Antwort also die Coli Bakterien nicht mehr behandeln fallsnoch welche da sind? Hast du mir noch irgendeinen Tipp was ihr gutes tunkann? LG

Viola Schillingersagte am 30. Dezember 2015 um 11:53 :

Viele Kräuter, eine stretige, regelmäßige Ernährung, evtl. eine Verdau‐ungsdiät: http://www.kaninchenwiese.de/gesundheit/verdauung-magen-darm/verdauungs-diaet-fuer-kaninchen/

Sandrasagte am 16. November 2015 um 19:53 :

Hallo halloWie lange dauert es bis die Behandlung mit Kokosöl anschlägtBenutze es jetzt 3tage pro Kaninchen versuche ich 1ml Flüssiges Öl mit einer Spritze zugebenDie Kaninchen sind fit Würmer werden immer noch ausgeschieden

GrußFamilie schroll

Viola Schillingersagte am 18. November 2015 um 22:53 :

Hallo Sandra,es kann auf jeden Fall ein paar Tage dauern. Bei sehr starken Wurmbefall (dasklingt so beu euch, weil so viele Würmer ausgeschieden werden), kann es jedochsein, dass ihr ein chemisches Wurmmittel verwenden müsst.Gute Besserung!Liebe GrüßeViola

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Giardien

Giardien

Giardien sind parasitäre Einzeller,ähnlich den Kokzidien. EineDiagnose ist durch eine Kotprobemöglich, allerdings werdenStandard-Kotproben oft nicht aufGiardien untersucht. Sie treten beiKaninchen relativ selten auf, dadurchwerden sie meist nicht erkannt,wenn sie dann doch mal auftreten.Neben der Labordiagnostik gibt esauch Schnelltests für Zuhause, dierecht zuverlässig sind, dazuzählen SNAP® Giardia Test und derFASTest® GIARDIA Strip. Sollten diese einen Befall anzeigen, sind sie recht zuverlässig, es gibtjedoch auch selten den Fall, dass keine Giardien angezeigt werden, obwohl welche vorhandensind. Giardien können verschiedene Symptome, insbesondere Durchfälle und andere Problemeder Verdauung (Aufgasungen, Verstopfung) auslösen. Manchmal kommt es auch zu Abmagerungund schlechtem Allgemeinbefinden. Ein geringer Befall ist in der Regel nichtbehandlungsbedürftig oder besorgniserregend. Treten jedoch Symptome auf (z.B.Verdauungsbeschwerden), müssen die Giardien behandelt werden.

Folgende Medikamente kommen für eine Behandlung in Frage: Fenbendazol (Panacur),Metronidazol (Flagyl, Clont), Albendazol (Valbazen), Carnidazol (Spartrix) und Febantel/Pyrantel(Welpan) Es müssen grundsätzlich alle Kaninchen im Bestand behandelt werden. Allerdings tötendiese Medikamente die Giardien lediglich ab, oft verbleiben jedoch Giardien in der Umgebung,mit denen sie sich sehr schnell reinfizieren. Deshalb ist es unumgänglich die Darmflora und dasImmunsystem zu fördern und bei der Behandlung Hygienemaßnahmen durchzuführen, dieGiardien abtöten.

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Die Darmflora und das Immunsystem kann mit folgenden Mitteln aufgebaut werden:Schwarzkümmelöl, Gladiator Plus, cdVet DarmAktiv, RodiCare akut (ca. 3 Tropfen/kg, ein bismehrmals täglich), Rodicolan, Colosan und Herbi Colan Zusätzlich sollten viele Kräuter gefüttertwerden. Giardien sind sehr wiederstandsfähig und sterben bei den üblichenDesinfektionsmitteln nicht ab. Da sie jedoch bei Temperaturen über 25°C, Trockenheit undFrost unter -4°C nach wenigen Tagen inaktiviert werden, kann man ihnen mit der Witterung starkzusetzen. Während der Behandlung sollte das Gehege eher schlicht gehalten und folgendeHygiene eingehalten werden:

Erhöhte Hygiene in den Toilettenecken (tägliches Ausmisten und Ausspülen derToilettenschalen mit kochendem Wasser, Kot entfernen)Erhöhte Hygiene am Fresspatz (kein Kotkontakt mit dem Futter, Raufen verwenden)Sauberes Wasser, denn Giardien können über Wasser übertragen werdenTrockene Umgebung, denn Feuchtigkeit fördert GiardienEinmalige Behandlung der Böden und Flächen mit kochendem Wasser (sie sterben ab ca.60 Grad ab) oder Dampfreiniger (> 60 Grad) bzw. ersatzweise eine gründlichemechanische Reinigung.Stoffe und Teppiche einmalig mit Dampfreiniger (> 60 Grad) oder in der Waschmaschine (>60 Grad) reinigen

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Untergewicht, Übergewicht

Übergewicht, Adipositas

Jedes dritte Kaninchen inDeutschland leidet unterÜbergewicht.

Wie erkenne ich Übergewichtbeim Kaninchen?

Bei Kaninchen gibt es keinIdealgewicht, außer man hat Rasse-Tiere mit Papieren von einemZüchter. Aber selbst bei gleicherRasse können Kaninchen innerhalbeines gewissen Spielraumes erhebliche Gewichtsdifferenzen aufweisen.

Achtung: Im Winter ist leichtes Übergewicht normal(Winterspeck!), auch in Innenhaltung. Er muss nur im April/Maiwieder verloren gehen.

Ein Kaninchen ist übergewichtig, wenn…

…es Fettansammlungen hat (mit Ausnahme der Wamme, die auch bei Normalgewichtvorhanden ist, allerdings dann weniger gefüllt) …die Wirbelsäule nicht mehr spürbar ist.…die Rippen nicht mehr richtig zu ertasten sind.

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Ein zu hohes Gewicht führt zuvielen Erkrankungen

Verfettung der inneren Organe(z.B. Fettleber), eine derhäufigsten Todesursachen,plötzlicher Tod!Diabetes mellitus Typ IIErhöhtes NarkoserisikoLebenserwartung geringer (umetwa 20%, d.h. ein Kaninchen das bei Normalgewicht 8 Jahre geworden wäre, wird beiÜbergewicht nur etwa 6,4 Jahre alt)Überlastung der Gelenke und des gesamten Bewegungsapparates und Folgeerkrankungen(Arthrosen)Herz-Kreislauf-ProblemeAnfälligkeit für Erkrankungen steigt (Immunsystem geschwächt)HauterkrankungenVerdauungsprobleme (Verstopfung, Blähungen, Durchfall etc.)Blinddarmkot-Verklebungen am Po, weil er nicht aufgenommen werden kannBesonders bedenklich ist ein Übergewicht, das durch wenig Bewegung (undFehlernährung) entsteht, übergewichtige Kaninchen die sich sehr viel bewegen und richtigernährt werden, bleiben gesünder.

Keine Nulldiät! Kaninchen kein Futter zu reichen kann tödlich enden weil Kaninchen auf eindurchgängiges Nahrungsangebot angewiesen sind. Zudem ist so eine Maßnahme nicht sinnvoll.

Heudiät? Heu ist energiereicher als viele Leute denken, zudem reicht es nicht aus um dasKaninchen mit allen wichtigen Vitaminen in ausreichender Menge zu versorgen. Daher ist voneiner Heudiät abzuraten, sie ist gesundheitsschädlich.

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Was sollen übergewichtige Kaninchen zu Fressen bekommen? Adipositas beim Kaninchenhat meistens einfache Hintergründe: eine falsche Ernährung und/oder Haltung. Werden dieUrsachen aufgehoben, so legt sich das Übergewicht ganz von alleine innerhalb weniger Wochenund vor allem dauerhaft.

Haupt-Ursachen von Fettleibigkeit beim Kaninchen:

Trockenfutter aller Art (auch getreidefreies Futter, vom Tierarzt empfohlene Pellets,Züchterpellets etc.)Hartes Brot (es dient nicht dem Zahnabrieb, schädigt die Verdauung und führt zuÜbergewicht)Leckerlies und Snacks (Joghurt-Drops, Grünrollies, Ringe, Erbsenflocken…)Menschennahrung (oft geben Kinder ihren Kaninchen von den Süßigkeiten etwas ab)Ein allgemein zu hoher Energiegehalt der Nahrung (z.B. zu viel Haferflocken, Samen usw.)Eine knollenlastige oder obstlastige ErnährungEine grundsätzlich falsche Ernährung (zu viel Fertigfutter und Trockennahrung, zu wenigabwechslungsreiches Frischfutter)Zu wenig Bewegung/Abwechslung (zu kleines Gehege, wenig/kein Auslauf, Einzelhaltung,Käfighaltung, Stallhaltung)Ein langsamer Stoffwechsel durch eine sehr trockene Ernährung führt sehr häufig zuÜbergewicht (Frischfutter als Hauptfutter, Kohl, Klee usw. bringt die Verdauung in Schwungund somit auch den Stoffwechsel)Einige Stoffwechselstörungen können zu Übergewicht führen, z.B.Schilddrüsenunterfunktion, Störungen des Kortisolhaushaltes (Cushing-Syndrom), Hyperinsulinismus.Auch andere Krankheiten können ursächlich sein, z.B. solche die Bewegungsmöglichkeiteneinschränken.Manche Kaninchen haben eine erbliche Veranlagung für Fettdepots

Die Ursachen sollten als erstes behoben werden

Sorgen Sie für eine ausgewogene Ernährung mit viel Frischfutter (immer so viel füttern, dass esbis zur nächsten Mahlzeit reicht), insbesonders Grünfutter (Wiesenpflanzen, Zweige,Küchenkräuter, Kohl, Bittersalate…) die mit Heu und Wasser (beides immer verfügbar) und etwasTrockenkräutern ergänzt wird. Trockenfutter, Haferflocken, Mehl-Saaten, Snacks, hartes Brot undKnabberstangen sollten Sie ganz vom Futterplan streichen, als Leckerli sind frische Kräuter (z.B.Dill) geeignet. Zum Knabbern eignen sich frische Zweige. Bieten Sie ihrem Kaninchen ein Gehegein dem es Tag und Nacht mehrere Quadratmeter Grundfläche hat, einen gegengeschlechtlichenArtgenossen und viel Abwechslung (täglich die Einrichtung etwas verändern). Verstecken undverstreuen Sie das Futter in der Einrichtung. Hängen Sie Futter erhöht an einer dicken Schnur aufund nutzen Sie Logispiele. Sollte das Gewicht trotzdem weiter zu nehmen, steckt meistens eineKrankheit dahinter. Suchen Sie einen Tierarzt auf.

Besonders energiearm sind

Folgende Gemüsesorten sind besonders energiearm: Stangensellerie, Gurke, Spinat, Salate aller

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Sorten (Endivie, Kopfsalat, Feldsalat, Chicoree, Radicchio usw.), Karottengrün, Spargel, Zucchini,Chinakohl undTomaten. Auf keinen Fall sollten aber nur dieses Gemüse gefüttert werden, esmuss auf jeden Fall auch anderes Grünfutter dazu gereicht werden. Der Schwerpunkt sollte aufBlattgemüse (Karottengrün, Selleriegrün, Mangold, Spinat, Wirsing, Grünkohl, Kohlrabi-Blätter,Chicoree, Endivie…), Zweige und Wiesenkräuter gelegt werden. Nimmt das Kaninchen trotzreiner Wiesenernährung zu, sollte mal die Wiesenzusammensetzung auf zwei Drittel Gräserumstellen.

Untergewicht, Abmagerung

Fortschreitendes Untergewicht ist eine sehr komplexe Erkrankung, die sehr viele Ursachen habenkann. Unterschieden wird dabei zwischen

Untergewicht durch mäkeliges Fressen, eingestellte Nahrungsaufnahme, Futternmangeloder reduziertes Fressverhalten (Nahrungsmangel/Energiemangel) undAbmagerung bei gleichbleibendem oder erhöhten Fressverhalten (zehrende Erkrankungen).

Um die Ursache zu finden, ist folgende Diagnostik unumgänglich:

Das Kaninchen frisst weniger/nichts mehr:

Sehr gründliche Allgemeinuntersuchung (andere Erkrankungen?)Genaue Untersuchung der Zähne (Zahnerkrankungen?)Blutbild (um organische Ursachen auszuschließen – auch e. Cuniculi)Kotprobe von zwei bis drei aufeinanderfolgenden Tagen, parasitär (bei Durchfall ggf. auchbakteriell)ggf. Urinuntersuchungggf. Röntgen (Herz, Zähne, Verdauung…)

Das Kaninchen frisst gut/mehr als sonst:

Kotprobe von 2-3 Tagen (Würmer, Kokzidien, Hefen…)Fütterung ausreichend? Wachstum? Stress (z.B. in der Gruppe)? Hohes Alter?Gründliche Allgemeinuntersuchung (andere Symptome für Erkrankungen?)Blut-/Urinuntersuchung (z.B. Diabetes)evtl. Grunderkrankung, z.B. TumorDurchfall?Erbkrankheit Megacolon (Punktschecke?)…

Behandlung

An erster Stelle steht die Behebung der Ursache, denn ansonsten schreitet das Untergewichtweiter voran. Sollte die Ursache nicht behoben werden können, kann über energiereiches Futterversucht werden, die Energiezufuhr zu erhöhen. Allerdings birgt dies das Risiko, dass sich Hefenvermehren und zu Durchfall führen. Neben einem durchgängigen Grünfutterangebot (Kohl,

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Wiese, frische Baumblätter, Küchenkräuter, Gemüsegrün, Bittersalate) sollte eine kleine MengeHaferflocken oder Banane gereicht werden. Gerade bei stark zehrenden Krankheiten (z.B.Megacolon, Tumor) hat sich sogar die Fütterung von Kaninchenpellets bewehrt.

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Megacolon-Syndrom

Megacolon

Das Megacolon-Syndrom ist erblich bedingt, betroffene Kaninchen werden auch als Chaplinsoder Weißlinge bezeichnet. Weißlinge sind allerdings nicht unbedingt weiß (wie der Namevermuten lässt) sondern meist gescheckt. Da der Begriff von Laien oft mit dem Albino-Kaninchenverwechselt wird, findet er kaum noch Verwendung. Der Begriff „Chaplin“ ist auf Charlie Chaplinzurück zu führen, der in alten Schwarz-weiß-Filmen durch das schwarz-weiße Erscheinungsbildden betroffenen Kaninchen ähnelt.

Welche Symptome zeigen betroffene Kaninchen?

Chaplins fallen meist durch einen Teil der folgenden Symptome auf:

Als Babys: Verzögerte Entwicklung, die Jungtiere sind deutlich kleiner als ihreGeschwister (geringe Größenunterschiede sind normal, bei Chaplins sind es extremeGrößenunterschiede), viele Züchter töten Chaplins einige Tage nach der GeburtUnstabile Verdauung, oft Wechsel zwischen Verstopfung und Matschkot oderwiederkehrender Matschkot bzw. chronische Verstopfung oder DurchfallStändige, wiederkehrende Verdauungsbeschwerden (Aufgasungen, Verstopfung,Matschkot, Durchfall…) ohne Ursache (Ernährung, Parasiten und Zahnerkrankungenwurden ausgeschlossen)Ständiger Parasiten-Befall mit Kokzidien, Hefen und Würmern, kaum ist das Kaninchenbehandelt worden, kommen sie auch schon wieder oder wechseln sich abDicker, runder Bauch bei ansonsten eher schlaksigen KörperbauAbmagerung, betroffene Kaninchen nehmen nicht oder nur sehr schwer zu, obwohl siegroße Nahrungsmengen zu sich nehmen.Das Megacolon (ein erweiterter Dickdarm, der die Verdauung stört und eine Resorptionder Nährstoffe erschwert), das Megacolon wird meist durch die erbliche Veranlagung undhäufige Verstopfungen ausgelöst. Es lässt sich kaum diagnostizieren, außer das Kaninchenwird in einer Operation geöffnet oder ein Tierarzt erkennt es beim Ultraschall (selten).

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Die Tiere haben oft allgemein ein schlechtes Immunsystem und erkranken häufig.Früher Tod, die Kaninchenerreichen meist ein geringesLebensalter von bis zu zweiJahren, bei weniger starkbetroffenen Kaninchen ist esauch möglich, dass sie sogarvier, fünf oder sechs Jahre altwerden.

Entwicklung (zuerst normal,später starker Abbau, Tod mit 1 Jahr):

Blume wurde in einem Baumarkterworben, wo kein Wert auffachmänische Züchtungen gelegtwird, die Tiere stammen meist ausMassenzuchten, die Eltern sindunbekannt. Ihre Entwicklung begannnormal (außer „mitgebrachten“Kokzidien und etwas schleppenderEntwicklung), mit ca. einem Jahrbekam sie chronisch Durchfall,starken Kokzidien- und Hefenbefall(immer was anderes) und magertestark ab trotz großem Hunger undZufütterung. Sie „schrumpfte“regelrecht (im Vergleich zu ihremanfangs gleichgroßen PartnerKlopfer). Als sie nur noch abbaute,entschlossen wir uns, dieBauchdecke zu öffnen, ihr Blind-und Dickdarm war extrem erweitert,sie wurde erlöst.

Genetik: Wie kommt es zudiesem Erbfehler?

Chaplins sind ein Problem der Scheckenzucht, das ist genetisch zu erklären. Die klassischeSchecke ist nicht reinerbig (homozygot KK), sondern mischerbig/spalterbig (heterozygot Kk), dasheißt, es wird ein Kaninchen, dass das Scheckengen (k) trägt, mit einem Kaninchen gekreuzt,das es nicht trägt (K), z.B. ein einfarbiges Kaninchen. Einigen Züchtern ist das jedoch nichtbewusst und sie verpaaren zwei Kaninchen mit Scheckungsgen um Schecken zu züchten. Dadas Scheckengen nicht nur dafür verantwortlich ist, dass das Fell gescheckt wird, sondern auchmit dem Semiletalfaktor kombiniert ist, darf es niemals reinerbig vererbt werden. Solange derNachwuchs mischerbig ist, wird der Semiletalfaktor nicht ausgeprägt, denn er wird rezessiv und

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nicht dominant vererbt (d.h. die dominante Eigenschaft legt sich über die rezessive). Sobald dieSchecken reinerbig sind, kommt der Semiletalfaktor und somit Kaninchen mit dem Megacolon-Syndrom zum Vorschein. Das Megacolon-Syndrom steht stellvertretend für diese Problematik, istaber eigentlich nur ein Symptom der Krankheit (ähnlich wie der Schiefkopf bei E. Cuniculi,wodurch es oft Sternengucker-Krankheit genannt wird, obwohl die Symptome oft nichts miteinem schrägen Kopf zu tun haben), die eigentliche Symptomatik geht über das Megacolonhinaus (siehe oben).In seltenen Fällen können Kaninchen ein Megacolon entwickeln, ohne eine Punktschecke oderein Verwandter dieser zu sein, dies passiert durch chronische, lang andauernde Verstopfung beiweiterer Nahrungsaufnahme/Zwangernährung. Der Nahrungsbrei kann nicht ausgeschiedenwerden und weitet das Colon unnatürlich aus.

Mehr Infos zu den genauen Erbgängen, die zum Megacolon führen (mit %-Angaben)

Welche Kaninchen können betroffen sein?

Um abzuklären, ob das eigeneKaninchen ein Chaplin sein könnte,ist es von Vorteil, die Elterntiere zukennen. Prinzipiell können nur zweiPunktschecken die miteinanderverpaart werden, erkrankteKaninchen zur Welt bringen.Allerdings wird in der Scheckenzuchtso viel gemischt, dass oft auchMantelschecken das betroffene Gentragen (besonders die europäischenZuchtlinien), d.h. auchMantelschecken, die miteinander oder mit einer Punktschecke verpaart werden, gebärenChaplins. Nicht betroffen vom Scheckengen sind Holländer (obwohl sie „gescheckt“ sind),amerikanische Mantelschecken und vollfarbige Kaninchen (Kaninchen ohne weiß). Diese könnendeshalb auch mit einer Punktschecke verpaart werden, ohne kranke Nachzuchten zu

bekommen. Die meisten Chaplinshaben einen recht hohen Weißanteilund wenig Scheckenmuster (< 5%),einige sind jedoch auch in größerenBereichen gescheckt oder weiß. Eswird auf Erfahrungen beruhenddavon ausgegangen, dassKaninchen, die am Bauch nicht weißsondern farbig oder gescheckt sind,nur sehr selten betroffen sind. DieWahrscheinlichkeit dafür, dass es einChaplin ist, steigt, wenn der

Weißanteil hoch ist, der Aalstrich am Rücken durchbrochen, der Bauch ganz weiß und derSchmetterling nicht oder nicht vollständig ist. Es können jedoch auch andere Kaninchen vom

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3 GEDANKEN ZU “MEGACOLON-SYNDROM”

Megacolon betroffen sein (keine Verwandten der Punktschecken). Wenn sie eine chronischeVerstopfung haben und trotzdem weiter Nahrung aufnehmen oder zwangsernährt werden, stautsich der Nahrungsbrei auf und dehnt das Colon, es entsteht ein Megacolon.

Diagnose und Behandlung

Leider ist die Diagnose weitestgehend eine Ausschlussdiagnose bei der die Fell-Färbung derEltern, des betroffenen Kaninchens und die Symptomatik zu Rate gezogen werden. Eine sichereDiagnose des Symptoms Megacolon ist nur beim Ultraschall oder auf dem Röntgenbild möglich(nicht immer sichtbar!) oder wenn das Tier bei einer Operation geöffnet wird, so dass der Darmbegutachtet werden kann. Eine Behandlung kommt nur symptomatisch in Frage, die Tiereversterben meist trotzdem früh, aber man kann ihnen Leiden und Schmerzen ersparen und dasLeben etwas verlängern. Je nachdem sollten alle Begleiterkrankungen symptomatisch behandeltwerden (Hefen, Kokzidien, Aufgasungen, Durchfall…). Am besten ernährt man Chaplins rein mitsehr viel Grünfutter (Küchenkräuter,Wildkräuter, Zweige mit Blättern,Gemüsegrün, Löwenzahnsalat,Endivie, Kohl…) und Heu (keineSaaten, kein Trockenfutter oderPellets, Obst und Knollengemüsenur wenig wenn es gut vertragenwird…).Ölsaaten und Leinkuchensind als Beigabe sinnvoll. Kaninchenmit Megacolon nutzen meist sehrstark Himalaya-Salzlecksteine, da siedurch die Verdauungsstörungen dieMineralien benötigen. Dieser sollte deshalb grundsätzlich angeboten werden. Alternativ kannKochsalzlösung zusätzlich zum Wasser (niemals anstatt Wasser!) gereicht werden. Starkabgemagerte Kaninchen können ausnahmsweise Pellets bekommen, diese helfen ihnenmanchmal, zuzunehmen. Haferflocken, Trockenfutter und Saaten führen meist sehr schnell zuHefen und werden somit schlecht vertragen. Es empfiehlt sich, regelmäßig oder durchgängigKuren mit folgenden Medikamenten durchzuführen um das Immunsystem zu stärken und dieVerdauung zu regenerieren: RodiCare akut (oder Rodicolan, Colosan, Herbi Colan – oder MilupaBauchwohltee), Schwarzkümmelöl, Gladiator Plus, cdVet DarmAktiv, Heilerde. Tauchenbestimmte Symptome immer wieder auf, können lindernde Medikamente alsDauermedikation täglich eingegeben werden.

Durchfall, Matsckot – Durchfallpulver N täglich über das nasse Grünfutter streuen, Banane undEiche füttern, aufgeweichte Flohsamen, Aktivkohle, Kokosöl oder Dysticum.

Aufgasungen, Magenüberladungen, Verstopfungen – RodiCare akut täglich eingeben (wirdgerne genommen) oder mit Banane gemischt anbieten, bei Verstopfungen auch täglich Ölsaatenund Öl (gemischt mit Bananenbrei), zusätzlich zum Wasser eine Schale mit Karottensaft anbieten.

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Solveigsagte am 10. Dezember 2015 um 14:48 :

Hallo Viola,

wir haben ja vor einiger Zeit eine neue Dame in unsere Runde bekommen. Ich wollteschon immer einen Schecken und damit war klar, Elsa wird eine Schmetterlingsnase. Zudiesem Zeitpunkt wusste ich noch nichts über das Megacolon-Syndrom und habe jetztentsprechend Angst um meine Maus.

Sie müsste jetzt ein knappes halbes Jahr alt sein und bisher ist mir noch keines deroberen Sympthome aufgefallen. Allerdings wissen wir nichts zu den Elterntieren außerdass die Mutter ebenfalls eine Scheckenzeichnung hat. Sie kommt aus einerAuffangstation und wurde wohl mit Mutter- und Geschwistertieren aus einemZuchtbetrieb geholt.

Muss ich mir Sorgen machen? Falls sie vom Megacolon betroffen ware hätte sie dochbereits erste Anzeichen gehabt oder? Vor allem auf Matschkot u.ä. kontrolliere ich unsere3 regelmäßig..

Viola Schillingersagte am 25. Dezember 2015 um 15:48 :

Waren unter den Geschwistern auch einfarbige Kaninchen? Dann brauchst dudir keine Sorgen zu machen. Wenn sie alle gescheckt sind, könnte es sein, dasssie von Megacolon betroffen ist. Aber solange sich keine Hinweise darauf erge‐ben, würde ich nichts tun und erst mal abwarten. Sonst machst du dir nur unnö‐tig Sorgen.

Sabinesagte am 21. August 2015 um 13:42 :

Hallo,das Megacolon betrifft nicht nur scheckartige Kaninchen. Ich hatte bis vor kurzem einrein weisses Teddy-Widder-Mädchen mit blauen Augen mit Megacolon (ihr etwaskleinerer aber identisch aussehender Zwillingsbruder hat es nicht). Sie hatte wederDurchfall noch Verstopfung oder Würmer. War auch nicht abgemagert und frass viel. Amliebsten Stroh und frisches Futter. Nachdem sie etwas mehr als 3 Jahre alt war, hatte sieplötzlich Pfriemenschwänze (Herkunft unklar) und bekam vom Tierarzt eine Wurmkur.Davon bekam sie in der Nacht ihren ersten Durchfall. Leider verstarb sie am Morgen.

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Viele GrüßeSabine

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Verdauungs-Diät für Kaninchen

Diese Ernährungsweise ist für folgende Kaninchen geeignet:

Kaninchen mit immerwiederkehrendenVerdauungsstörungen aller Artenoder mit akutenVerdauungsstörungen um dieHeilung zu unterstützen.

Insbesondere

Wenn die Ursache noch nichtgefunden werden konnteWenn die Ursache gefundenwurde, aber nicht zu beheben ist (z.B. Megacolon-Syndrom, Tumor…)

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Es ist grundsätzlich der Tierarzt beiakuten Verdauungsbeschwerdenaufzusuchen, da sie lebensgefährlichsein können. Immer im Vorausabgeklärt werden solltenZahnprobleme und eine Kotprobeum Parasiten auszuschließen (insLabor schicken lassen, die Tierärzteübersehen oft Parasiten!). Ggf. auchweitere Ursachen.

1. Phase (1-2 Wochen):Stabilisierungsphase

Heu in Bergen 2x täglich frischanbieten (nicht in Raufen und immererneuern). Kein extrem kräuterreichesHeu. Wasser in einer standsicheren Schale mit nach innen gebogenen Rand anbieten.

Fütterung nur mit: Ediviensalat(immer verfügbar!), Chicorée,Löwenzahnsalat, Karottengrün,frischen Küchenkräutern,Stangensellerie, Lauchzwiebeln

Oder im Sommer mit: Löwenzahn(immer verfügbar!), andereWiesenpflanzen aber beiDurchfallneigung kein Klee, Rapsetc. Bei Aufgasungseigung/Verstopfungsneigung hingegen schon. Wiesenpflanzen sind immersehr viel gesüder als Gemüse und deshalb vorzuziehen!

Wir empfehlen außerdem eine 40 Tage Kur mit Gladiator Plus Kleintier.

Viel Auslauf geben (regt dieVerdauung an), Gehegehaltung (vielBewegung, nicht in Käfig/Stalleinsperren) und wenn möglich dieKaninchen täglich intensiv aufeiner Wiese weiden lassen.

Frische Zweige (frisch vom Baum geschnitten mit Blättern): Insbesondere mindestens

ein gerbsäurehaltigen Zweig (Eiche,Kastanienbaum)einen tanninhaltigen Zweig (Nadelbäume, aber keine Eibe!)

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Wichtig: In der ersten Phasekann Durchfall ausgelöstwerden, der sich nach ein paarTagen gibt. Trotzdem diesePhase nicht abbrechen!

Nicht füttern: Andere Obst- undGemüsesorten oder Salate, Kohl,Klee, Trockenfutter jeder Art,Leckerlis jeder Art bzw. allgemeinnichts, was hier nicht angegeben ist!

Zusätze je nach Krankheitsbild!

Bei Durchfallneigung oder weichem Kot:

1x täglich geraspelter und kurz an der Luft braun gewordener Apfel1/2 Banane zweimal täglich (also 1 Banane/Tag)ggf. geraspelten Ingwer unter die zerdrückte Banane mischen, so dass er mitgefressenwird.LaubEichenblätter und EichenrindeGeraspelter Apfel (an der Luft bräunlich werden lassen) oder ApfelpektinKräuterteeStullmisan vet. Pulver, DarmRein Pulver (cdVet), Durchfallpulver N (Dr. Schaette)bei Durchfall nach einer Antibiotikatherapie oder anderen Vergiftungen: Aktivkohle bzw.medizinische KohleSchwarzkümmelöl und HeilerdeBierhefe

Bei Verstopfungsneigung langsamer Verdauung, Haarballenneigung

Leinöl oder anderes Speiseöl im geraspelten Apfel „verstecken“/verfütternLeinkuchen/-pellets, Kümmelkuchen/-pellets als Ergäzung 1-2x tägl.Kohlgewächse (Wirsing, Grünkohl, Kohlrabiblätter) oder Klee langsam anfüttern unddauerhaft anbieten.Wasserreiches Frischfutter (Gurke, Salate etc.) als Beigabe in kleinen Mengen füttern.Zusätzlich zum Wassernapf einen Napf mit Karottensaft oder Fruchtsaft anbieten, damitmehr getrunken wird.ggf. eine Kur mit RodiCare akut (10 Tage lang) machenKümmelsamen, Anis, Fenchelsamen anbieten

Bei Aufgasungsneigung, Magenüberladungsneigung

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8 GEDANKEN ZU “VERDAUUNGS-DIÄT FÜR KANINCHEN”

RodiCare akut täglich geben (min. 30 Tage)Kümmelsamen, Dillsamen, Fenchelsamen, Anissamen anbietenKüchen-Kräuter: Dill, Pfefferminze, Melisse, Basilikum, Petersilie, Thymian, Majoran, Salbei,

Schnittlauch, Wermut,Liebstöckel, Lavendel,BrennnesselWald- und Wiesenkräuter:Bärenklau, Löwenzahn,Eichenrinde und -blätter,Bärlauch, Echte Kamille,Weidenkätzchen und Zweige,Schafgarbe, Wegwarte

Keine anderen Medikamete für die

Verdauung (Maltpaste, BeneBac, Nystatin…), schon gar keine mit Zuckerzusatz.

2. Phase

Nun können die speziellenMedikamente bzw. unterstützendenNahrungsmittel für die einzelnenKrankheiten abgesetzt oder reduziertwerden, die Fütterung ansich wirdaber beibehalten. Bei Kaninchen dienicht zu Durchfall, sondern zuVerstopfung, Magenüberladung oderAufgasung neigen, wird nun langsamKohl angefüttert (Wirsing,Kohlrabiblätter, Grünkohl…). Es kanngelegentlich auch Knollengemüseund Obst (Apfel, Möhren, Pastinaken…) hinzugefüttert werden, jedoch nicht unbedingt täglichund nur wenig! Das Blattgemüse im Winter kann nun ausgeweitet werden. Dabei wirdgrundsätzlich vorsichtig vorgegangen und erst getestet, ob die neuen Nahrungsmittel vertragenwerden.

3. Phase

Nun kann die Ernährung weiter aufgelockert werden. Der Kern der Ernährung (rund um die Uhrvielfältiges Grünfutter) sollte jedoch beibehalten werden. Dazu können kleinere Mengen alleranderen Frischfuttersorten kombiniert werden. Verzichten Sie jedoch weiterhin aufungesunde/zuckerreiche Medikamente, Trockefutter, hartes Brot, Leckerlis und Knabberstangenetc.

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Isasagte am 19. Dezember 2015 um 1:19 :

Wies gibt man bei Haarballen viel Kohl und Klee. Ich dachte das sei gerade beiempfindlicher Verdauung wegen Blähen schwierig?! Liebe grüße

Viola Schillingersagte am 19. Dezember 2015 um 21:43 :

Hallo Isa,Haarballen sind der Verstopfung ähnlich, es geht nichts voran. Der Stoffwechselist zu langsam, es herrscht Stillstand in der Verdauung. Kohl und Klee bringendie Verdauung wieder in Schwung und sind das beste Mittel neben Öl, um dasAusscheiden der Haare zu beschleunigen.

Ilkasagte am 3. Dezember 2015 um 17:34 :

Hallo Viola,

da unsere Kaninchen seit längerer Zeit immer wieder Durchfall zwischen den normalenKötteln ausscheiden und trotz des Aufsuchens mehrerer Tierärzte, Zahnkontrollen,Kotuntersuchungen, etc. kein Hinweis auf die Ursache gefunden wird, möchten wir zurUnterstützung die Verdauungsdiät (inkl. Gladiator Plus) ausprobieren. Dazu habe ichnoch Fragen:– Wir beziehen gemischtes Heu vom Heuandi. Wäre es besser, während der Diät nur dasHeu vom 1. Schnitt zu verfüttern (wg. den Kräuteranteilen)?– Werden die Nadelbaumzweige mit den Nadeln angeboten?– Wie wird das Schwarzkümmelöl dosiert bzw. wann gegeben?

Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße,Ilka

Viola Schillingersagte am 25. Dezember 2015 um 16:01 :

Hallo Ilka,ja für die Diät würde ich erst mal nur den 1. Schnitt verwenden. Später kannst duden 2. Schnitt wieder langsam anfüttern, wenn das Kaninchen durchfallfrei ist.

Page 80: Kaninchenwiese · Salat, Karottengrün, Radiccio, Fenchel,… immer das was wir gerade haben. Dazu dann eben tagsüber Wiesenkräuter ad libitum, und natürlich Heu zur freien Verfügung.

Die Nadelbaumzweige (keine Eibe!) werden mit Nadeln angeboten. Schwarzküm‐melöl gibt man etwa 10 Tropfen am Tag.Liebe GrüßeViola

jutta schneidersagte am 18. Juni 2015 um 20:52 :

Ist hier die Rede von Zwergkaninchen? Die sollen wirklich 1 ganze Banane bekommen.Kohl würde ich meinem nie geben.LG Jutta

Viola Schillingersagte am 8. Juli 2015 um 19:18 :

Hallo Jutta,hier geht es um alle Kaninchenrassen, auch um Zwergkaninchen.Die Banane ist für krake Kainchen mit Durchfall sehr wichtig. Einem gesundenTier würde man natürlich weder eine ganze Banane, noch Medikamente geben.Ein krankes Kaninchen ist wieder ein anderes Thema. Die Banane gleicht denEnergieverlust aus und regeneriert die Darmschleimhaut, so dass der Durchfallgestoppt wird. Bei gesunden Kaninchen kann diese Menge zu Verstopfungenführen.Liebe GrüßeViola

Katjasagte am 1. Juni 2015 um 22:51 :

Tolle Anleitung! – Mich irritieren allerdings die Lauchzwiebeln… Ich dachte immerKaninchen sollen keine Lauch-/Zwiebelpflanzen fressen… siehe Link:http://www.diebrain.de/nh-lauch.html

LG

Viola Schillinger

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sagte am 6. Juni 2015 um 9:58 :

Hallo Katja,Lauch, Lauchzwiebeln, Schnittlauch & Co. sind für Kaninchen nicht unverträglich.Es gibt einige Studien die zeigen, dass Ziwebelgewächse sich nicht negativ aus‐wirken. Das Kaninchen als Pflanzenfresser ist sehr viel unempfindlicher als Men‐schen, Hunde oder Katzen (Allesfresser, Fleischfresser). Es ist sozusagen aufPflanzenwirkstoffe spezialisiert und braucht sie sogar um gesund zu bleiben. DerFehler vieler Seiten ist, dass die Verträglichkeit für Menschen, Katzen oder Hundeauf Kaninchen übertragen wird. Oder es werden alle ager & Kaninchen (egal obKaninchen oder Hamster, Maus…) zusammengefasst behandelt. Lauchgewäch‐se werden nur ergänzend gefressen, bei Verdauungsbeschwerden werden siejedoch oftmals in größeren Mengen verzehrt um z.B. Darmentzündungen zu hei‐len. Gesundheitsschädlich sind sie nicht.Liebe GrüßeViola