Kanton Zürich Anfangsförderung Deutsch als Zweitsprache

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Kanton Zürich Bildungsdirektion Volksschulamt Kanton Zürich Bildungsdirektion Volksschulamt Anfangsförderung Deutsch als Zweitsprache Förderziele für die ersten eineinhalb Jahre Themen und Redemittel für die ersten Wochen

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Kanton ZürichBildungsdirektionVolksschulamt

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Anfangsförderung Deutsch als ZweitspracheFörderziele für die ersten eineinhalb JahreThemen und Redemittel für die ersten Wochen

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Impressum

Das vorliegende Dokument ist ein Auszug aus: Bildungsdirektion Kanton Zürich, Volksschulamt (Hrsg.) (2021): Unterrichten an Aufnahmeklassen Asyl. Rahmenbedingungen, pädagogische Grundlagen, Unterrichtsplanung, Fachbereiche und Kompetenzen.

HerausgeberinBildungsdirektion Kanton Zürich Volksschulamt

AutorinnenYvonne Tucholski und Katja Schlatter, PH Zürich

Gestaltungraschle & partner, www.raschlepartner.ch

FotosIwan Raschle, Martin Stürm, Christine Truniger

BezugDownload als PDF auf https://bit.ly/3BWZvxi

Oktober 2021© Bildungsdirektion Kanton Zürich

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Inhalt

Zu diesem Dokument 4

Themenfelder für die ersten Wochen des DaZ-Erwerbs 5Arbeit mit Themenfeldern 5Hinweise auf die Alphabetisierung 6Hinweise auf die Aussprache 6Wiederkehrende Lernformen im selbstständigen Lernen 7Hinweise auf Lehrmittel 7Themenfelder zum Kompetenzbereich Sprechen 8Themenfelder zum Kompetenzbereich Hörverstehen 12Hinweise zur Grammatik 13

Förderziele für die ersten eineinhalb Jahre des DaZ-Erwerbs 14Mit Förderzielen Lerngelegenheiten planen 14Deskriptoren Hörverstehen 15Deskriptoren Leseverstehen 16Deskriptoren Sprechen 17Deskriptoren Schreiben 19Deskriptoren Alphabethisierung 20Deskriptoren Sprache(n) im Fokus 20Deskriptoren Literatur im Fokus 21

Literatur und Materialien 22

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Zu diesem Dokument

Das vorliegende Dokument unterstützt Lehrpersonen, die Schülerinnen und Schüler in der ersten Erwerbs­phase des Deutschen als Zweitsprache (DaZ) unter­richten. Es handelt sich um einen leicht modifizierten Auszug aus einer Broschüre1, die für den DaZ­Unter­richt in Aufnahmeklassen2 Asyl geschaffen wurde.

Die vorliegenden Unterlagen eignen sich jedoch auch für den DaZ­Anfangsunterricht in der Regelstruktur – sei es im zusätzlichen DaZ­Unterricht, sei es im indivi­dualisierten Unterricht der Regelklasse.

Das erste Kapitel beschreibt die Themenfelder und Re­demittel, die in den ersten Wochen des DaZ­Unter­richts vordringlich behandelt werden sollen. Das zweite Kapitel ist nicht auf elementare Themen, sondern auf sprachliche Kompetenzen ausgerichtet. Es umfasst auch nicht nur die ersten Erwerbswochen. Vielmehr beschreibt es die Förderziele für den DaZ­Unterricht in den ersten anderthalb Jahren.

1 Bildungsdirektion Kanton Zürich, Volksschulamt (Hrsg.) (2021): Unter­richten an Aufnahmeklassen Asyl. Rahmenbedingungen, pädagogische Grundlagen, Unterrichtspla­nung, Fachbereiche und Kompetenzen.

2 Aufnahmeklassen werden im Kanton Zürich von neuzugezogenen Schülerinnen und Schülern besucht, die kein oder wenig Deutsch sprechen. Aufnahmeklassen Asyl richten sich spezifisch nur an Kinder und Jugendliche, die in Zentren des Asylwesens wohnen. Ziel aller Aufnahmeklassen ist die Vorbereitung auf den Unterricht in einer Regelklasse, wobei die Förderung von Deutsch als Zweitsprache im Fokus steht. Eine Aufnahmeklasse setzt sich in der Regel aus Schü­lerinnen und Schülern mehrerer Zyklen (Schulstufen) zusammen. An gewissen Schulen bestehen sogenannte Misch formen, bei denen die Schülerinnen und Schüler neben der Aufnahme klasse von Anfang an für gewisse Fächer den Unterricht einer Regelklasse besuchen.

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Themenfelder für die ersten Wochen des DaZ-Erwerbs

Arbeit mit Themenfeldern

Die folgenden Themenfelder geben Lehrpersonen für den Unterricht in Deutsch als Zweitsprache eine Ori­entierung über die wichtigsten Lerninhalte in den ers­ten Wochen des Deutscherwerbs. Sie richten sich an alle drei Zyklen der Volksschule. Zyklusspezifische Ele­mente sind ausgewiesen. Inhaltlich stehen das Ankom­men und Einander­Kennenlernen sowie das Schulzim­mer mit seinen Gegenständen, Örtlichkeiten und Handlungen im Vordergrund. Schülerinnen und Schü­ler, die ohne Deutschkenntnisse in die Schule eintre­ten, sollen möglichst schnell mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern und den Lehrpersonen kommunizie­ren können. Sprachlich liegt der Schwerpunkt deshalb auf dem Erlernen wichtiger fester Wendungen für die Bewältigung alltäglicher Kommunikationssituationen. Mit «festen Wendungen» – sogenannten Chunks – sind sprachliche Einheiten gemeint, die mehr als ein Wort umfassen und typischerweise häufig im Sprach­gebrauch vorkommen: «Wo ist …?» «Ich möchte …» «Können Sie mir bitte helfen?» «Darf ich mitspielen?» Solche Chunks ermöglichen Sprachneulingen eine

frühzeitige aktive Beteiligung an Interaktionen in der Zielsprache Deutsch. Dadurch können die Schülerin­nen und Schüler sich schneller zurechtzufinden und sie sind weniger hilf­ und sprachlos (vgl. Schlatter et al., 2016).

Der Aufbau solcher festen Wendungen gehört in allen drei Zyklen der Volksschule zu den ersten Lerninhal­ten im DaZ­Unterricht. Die Wendungen werden münd­lich eingeführt und in spielerischer Anwendung gefes­tigt. Chunks werden gelernt, ohne dass gleichzeitig die zugrundeliegenden grammatischen Phänomene ana­lysiert und in ihrer Regelhaftigkeit verstanden werden. So lernen die Schülerinnen und Schüler beispielsweise früh den Satz «Ich habe meine Hausaufgaben verges­sen» als bestehendes Ganzes, also als Chunk. Perfekt­sätze als grammatische Struktur frei bilden zu können, ist dabei jedoch noch nicht das Lernziel.

Natürlich sollen in den ersten Wochen nicht nur Chunks, sondern auch erste eigenständige Sprach­

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produktionen ermöglicht werden. Die ersten gramma­tischen Strukturen, die die Lernenden dazu benötigen, sind der einfache Hauptsatz im Präsens und die Verb­konjugation. Die Schülerinnen und Schüler lernen bei­spielsweise, den Satz «Ich heisse …» auch für andere Personen und mit anderen Verben zu formulieren: «Er/sie heisst …» «Ich singe.» «Er/sie singt.» u. a.

Die wesentlichen grammatischen Förderziele für die ersten sechs Wochen sind ab S. 13 aufgeführt. Dazu wurden passende inhaltliche Themenfelder so gewählt, dass diese grammatischen Grundstrukturen spiralför­mig aufgebaut, d.h. immer wieder aufgegriffen und so gefestigt werden können. Die beiden wichtigsten Satz­baupläne sind der Hauptsatz im Präsens sowie Fra­gesätze. Beide kommen in allen Themenfeldern vor.

Die Themenfelder sind in einer empfohlenen Progres­sion angeordnet. Diese Anordnung soll als Orientie­rung dienen. Die Lehrpersonen entscheiden selbst, un­ter Berücksichtigung der Lerngelegenheiten ihrer Klasse oder Gruppe, welche Inhalte sie in welcher Rei­henfolge bearbeiten. Gerade Chunks für wichtige In­teraktionen zwischen Lernenden untereinander und mit der Lehrperson (um Lernunterstützung/Erlaubnis bitten, Konflikte lösen, Kontakt knüpfen) lassen sich

am besten situativ einführen. Es ist auch gut möglich, ein Themenfeld nur teilweise zu bearbeiten und zu einem späteren Zeitpunkt erneut daran weiterzuarbei­ten. In der Regel werden die einzelnen Themen mit ih­ren Wendungen immer wieder aufgegriffen und stetig erweitert (z. B. wenn wieder eine neue Schülerin bzw. ein neuer Schüler in die Klasse gekommen ist).

Die Themenfelder orientieren sich an den Redemitteln und grammatischen Strukturen, die die Schülerinnen und Schüler selbst sprechen, d.h. produktiv verwen­den sollen. Daneben ist es ein wichtiges erstes Lern­ziel, die Auftragserteilungen ihrer Lehrperson zu ver­stehen, um den Abläufen in der Aufnahmeklasse Asyl schnell folgen zu können. S. 12 sind dazu mögliche grundlegende Aufträge und Handlungsanweisungen der Lehrperson aufgeführt. Die Lehrperson passt diese nach eigenem Ermessen an und achtet in der Folge darauf, diese immer gleich zu verwenden. Diese Rede­mittel müssen von den Lernenden verstanden, jedoch kaum selbst produziert werden. Entsprechend sind dazu Lernformen zu wählen, die das Hörverstehen auf­bauen und unterstützen. Didaktische Hinweise finden sich im Handbuch «DaZ unterrichten» (Schlatter et al., 2016) im Kapitel «Hörverstehen».

Hinweise auf die AlphabetisierungEinige Schülerinnen und Schüler müssen zusätzlich al­phabetisiert werden. Eine Einführung in die Thematik bietet das Handbuch zum Lehrmittel «startklar», Band A1 (Nodari et al., 2018, S. 58–68). Didaktische Hinweise

finden sich auch in den Lehrmitteln «Leseschlau» (Rickli, 2010), «Lesestark» (Rickli, 2013) und «ABC Do­mino», Bände 1 bis 3 (Büchler­Dreszig, 2015 und 2018).

Hinweise auf die AusspracheIn den ersten Wochen des Sprachlernens liegt ein wei­terer Schwerpunkt auf einem sorgfältigen Aufbau der korrekten Aussprache (Laute, Wortakzent, Satzmelo­die). Die aufzubauenden sprachlichen Strukturen und Wörter müssen häufig wiederholt und mehrmals ge­meinsam laut, überdeutlich und langsam gesprochen werden (bei Chunks auch auf die korrekten Endungen achten). Einzelne Laute des Deutschen sind für viele Lernende mit DaZ schwierig, weil sie in ihren Her­

kunftssprachen nicht vorkommen. Solche Laute müs­sen gesondert aufgebaut werden. Dabei gilt stets der Grundsatz: Was man nicht hört, kann man auch nicht produzieren. Übungen zur Wahrnehmung müssen des­halb den Übungen zur Aussprache vorausgehen. Bei­spielsweise lernen die Lernenden zuerst den Unter­schied zwischen «aus» und «Haus» zu hören, bevor sie die Wörter lautieren.

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Hinweise zu schwierigen Lauten für verschiedene Erst­sprachen finden sich im Buch «Deine Sprache – meine Sprache» von Schader (2013). Hinweise zum didakti­

schen Aufbau der Aussprache finden sich im Hand­buch «DaZ unterrichten» (Schlatter et al., 2016) im Kapitel «Phonetik».

Wiederkehrende Lernformen im selbstständigen LernenIm Unterricht wechseln sich mündliche Phasen mit schriftlichen Vertiefungsphasen ab. Für zielführende Sprachförderung gilt der Grundsatz: Neues mündlich einführen und so oft wiederholen lassen, bis sich der Gebrauch eingeschliffen hat. Dazu eignen sich Spiel­formen wie Reihensätze, Mogelspiele, Guck nicht über die Mauer, Bingo, Karussell u. a. (vgl. Schlatter et al., 2016 und Lehrmittel Hoppla). Dazwischen wird das Ge­lernte immer wieder schriftlich vertieft. Zur Festigung der ersten festen Wendungen (Chunks) sowie des ers­ten Wortschatzes (z. B. Schulgegenstände) werden deshalb auch Lernformen eingeführt, mit denen die Schülerinnen und Schüler selbstständig arbeiten kön­nen. Bei den weiteren Themenfeldern wird auf diesel­ben Lernformen zurückgegriffen, so dass die Schüle­rinnen und Schüler Routine entwickeln. Die Lernformen sollen eine Form von Selbst­ oder Peerkontrolle be­inhalten. Dazu eignen sich beispielsweise das Legespiel Domino, Karten zum Ordnen oder Buchstabengitter, in denen aktueller Wortschatz (z. B. Zahlen 1–20) ge­sucht werden muss. Gute Übungen finden sich auch

in Lerntools wie Multidingsda, Quizlet, LÜK oder Any­book Reader3.

Da in einer Aufnahmeklasse Asyl in der Regel unter­schiedliche Deutschniveaus vertreten sind, kann die Lehrperson kaum der ganzen Klasse den gleichen Ar­beitsauftrag erteilen. Sie bildet innerhalb der Klasse Niveaugruppen, mit denen sie im Wechsel interagiert, während die restlichen Gruppen selbstständig arbei­ten. Sie ist deshalb darauf angewiesen, dass bereits Anfängerinnen und Anfänger Lernformen kennen, mit denen sie selbstständig arbeiten können. Möglich ist auch, dass fortgeschrittene Lernende die Arbeiten der Anfängerinnen und Anfänger unterstützen und kont­rollieren.

3 Der Anybook Reader (https://www.betzold.ch/prod/89959/) bietet die Möglichkeit, Klebepunkte selbst zu besprechen. Diese können mit dem Stift von den Lernenden selbstständig beliebig oft abgehört werden.

Hinweise auf LehrmittelFür die Themeneinheiten sind Hinweise auf DaZ­Lehr­mittel angegeben, in denen sich, sofern vorhanden, passendes Material zum Thema findet. Die Hinweise beschränken sich auf DaZ­Lehrmittel, welche die Bil­

dungsdirektion als «obligatorisch» ausweist. Selbst­verständlich kann und soll auch anderes passendes Lehr­ und Bildmaterial beigezogen und ergänzend ein­gesetzt werden.

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Themenfeld Redemittel Lernwortschatz produktiv

Grammatik Hinweise auf DaZ-Lehrmittel

BegrüssungVerabschiedung

Guten Morgen, Frau/Herr X! Guten Tag!Grüezi! Guten Abend!Gute Nacht!Hoi! / Hallo!

Auf Wiedersehen!Ciao!/Tschüss!/Adieu!Bis heute Nachmittag/später/morgen.

Wie geht es dir? Danke, gut. Nicht so gut.

Chunks – Hoppla 1, Lerneinheiten 1 und 2 (Zyklus 1) Pipapo 1, Lerneinheit 1 (Zyklus 2)

Startklar A1, Lerneinheit 1 (Zyklus 3)

Sich vorstellen Ich heisse …. Wie heisst du? Wie heissen Sie?

Ich bin … Jahre alt. Wie alt bist du?

Ich spreche …, ich lerne …

Ich wohne in ... Wo wohnst du?

Ich gehe in die … Klasse. (Ich komme aus …) (Woher kommst du?)4

Sprachen

Zahlen KG: 1–12Primar: 1–100Sek: 1–1000

Fragewörter Wie/Woher/Wo

Namen der Herkunftsländer

Ellipsen

Hauptsatz im Präsens

Verbkonjugation im Präsens (1./2. P. Sg.)

Höflichkeitsform

Konjugation sein

Ergänzungs­ und Entscheidungs­fragen

Hoppla 1, Lerneinheiten 1

Pipapo 1, Lerneinheit 1

Startklar A1, Lerneinheit 1

Im SchulzimmerGegenstände und Aktivitäten

Wie heisst das (zeigen oder Wort in Erstsprache nennen) auf Deutsch?

Wo ist …?

Was ist das?

Können Sie bitte buchstabieren?

Chunks

Schulgegenstände

Genus und Plural­form der Nomen

bestimmter und un­bestimmter Artikel

Hoppla 1, Lerneinheiten 1, 2 und 6

Pipapo 1, Lerneinheiten 1 und 2

Startklar A1, Lerneinheit 2

Themenfelder zum Kompetenzbereich Sprechen

4 Die Frage nach der Herkunft ist mit Vorsicht anzuwenden, da sie unter Umständen heikel sein könnte, wenn Lernende nicht sagen dürfen, woher sie kommen, oder die Frage stereotypisierend oder abgrenzend verwendet wird.

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Themenfeld Redemittel Lernwortschatz produktiv

Grammatik Hinweise auf DaZ-Lehrmittel

Im SchulzimmerBitten und Fragen

Was muss ich machen?

Danke./Vielen Dank.Bitte./Gern geschehen.

Darf ich aufs WC gehen? Darf ich Wasser trinken? Darf ich in die Pause gehen? Darf ich (das) machen/sagen/ lesen/schreiben/mitspielen?Darf ich einen Kugelschreiber/ Bleistift/Farbstift/Gummi/ Spitzer nehmen/haben?

Hast du/Haben Sie ...? Ja./Nein.

Verben der wich­tigsten Aktivitäten im Schulzimmer

Fragewort Was

Verbkonjugation im Präsens (1./2. P. Sg.)

Ergänzungs­ und Entscheidungs­fragen

Konjugation sein

Lernunterstützung einholen

Wie bitte? Ich verstehe das nicht.Können Sie/Kannst du das bitte wiederholen? Können Sie/Kannst du bitte hochdeutsch sprechen?Können Sie/Kannst du bitte langsam sprechen?Ich weiss es (nicht).Können Sie/Kannst du mir bitte helfen?/Bitte helfen Sie mir. Ich habe eine Frage.Ich bin fertig./Ich brauche noch Zeit.Ist das richtig?

Chunks Hauptsatz im Präsens

Ergänzungsfragen

Pipapo 1, Lerneinheit 1 und 2

Startklar A1, Lerneinheit 2

Sich orientieren Wo ist/sind …?Entschuldigung, ich suche …

Der Pausenplatz/das WC/die Küche ist auf dem Pausenplatz/im Zimmer/in der Küche/im Auf-enthaltsraum/...

Chunks

zentrale Orte der näheren Umgebung/ im Schulhaus

wichtige Lokal­adverbien und Präpositionen:links/rechtsneben/beida/dort

Genus und Plural­form der Nomen

Ergänzungs­ und Entscheidungs­fragen

Verbkonjugation im Präsens (1./2. P. Sg.)

Hoppla 1, Lerneinheit 2

Pipapo 1, Lerneinheit 2

Startklar A1, Lerneinheit 3

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Themenfeld Redemittel Lernwortschatz produktiv

Grammatik Hinweise auf DaZ-Lehrmittel

Schulische Abläufe

Entschuldigung.

Ich habe meine Hausaufgaben/ mein Heft/meinen Turnsack/ meine Schwimmsachen/ meinen Znüni vergessen.

Ich finde meine Finken/mein Etui/mein Heft nicht.

Haben wir Hausaufgaben? Wann ist/haben wir …? Bis wann müssen wir das machen?

Stundenplan: Uhrzeit und Wochentage

Präpositionen bis/am/um Temporaladverbien morgen/heute

Fragewort wann

Ergänzungs­ und Entscheidungs­fragen

Hoppla 1, Lerneinheit 2

Pipapo 1, Lerneinheiten 2 und 3

Startklar A1, Lerneinheit 2

Kontakt knüpfen Was machst du?Möchtest du spielen/kochen/ malen/…?Ich möchte/nehme/das … Und du?

Magst du …? Ja./Nein. Ich mag … Und du?Was machst du gern?Ich male/spiele/turne/… gern/nicht gern.Ich auch/ich nicht. Komm, wir spielen/kochen/ rechnen/gehen/holen/… (zusammen).Schau (mal).Das gehört mir. Gehört das dir/…?

Darf ich (mit)helfen/mitmachen/zuschauen?

Chunks

Verben Aktivitäten Freizeit/Pausen­platz/Schule

Entscheidungs­fragen

Hauptsatz im Präsens

Verbkonjugation im Präsens (1./2. P. Sg.)

Konjugation möchten/mögen

Hoppla 1, Lerneinheit 6

Pipapo 1, Lerneinheit 1

Startklar A1, Lerneinheit 4

Befinden/Gefühle Wie geht es dir/Ihnen?Es geht mir sehr gut/gut/so lala/schlecht/sehr schlecht.Ich bin glücklich/traurig/ wütend/müde …

Was hast du?Ich habe Hunger/Durst/Angst/Stress/Bauchschmerzen/ Kopfschmerzen.

Ich möchte nicht mitmachen./ Ich möchte nur zuschauen.

Chunks

Wortschatz Befind­lichkeit/Gefühle

Hauptsatz im Präsens

Konjugation sein/haben

Startklar A1, Lerneinheit 6

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Themenfeld Redemittel Lernwortschatz produktiv

Grammatik Hinweise auf DaZ-Lehrmittel

Konflikte lösen5 Hör bitte auf!Lass mich in Ruhe!Das stört mich!Sei bitte ruhig!

Ich will/kann jetzt nicht sprechen.Ich gehe raus.

Es tut mir leid. Entschuldigung.Ich verstehe dich./ Ich verstehe dich nicht.

Chunks – Hoppla 1, Lerneinheit 6 und 7

Pipapo 1, Lerneinheit 8

Spiele Zieh/Nimm eine Karte/den Würfel.Du bist dran./Ich bin dran. Spiel/t bitte weiter.Ich habe/du hast verloren/ gewonnen.

Spielst du mit mir …?Spielen wir …?

Chunks Konjugation sein/haben

Hoppla 1, Lerneinheit 8

Hoppla 2, Lerneinheit 5

Sich entschuldigen(v. a. Zyklus 3)

Ich kann nicht kommen. Ich bin krank.Ich muss zum Arzt/Zahnarzt/… gehen.Ich habe einen Termin beim Arzt/beim Migrationsamt/…

Chunks Hauptsatz im Präsens

Konjugation sein/haben

Organisatorische Abläufe(v. a. Zyklus 3)

Kann ich bitte mit … sprechen?Ich möchte bitte … Ich habe ein Problem.Wie viel Geld bekomme ich (in der Woche)?

Chunks Hauptsatz im Präsens

Konjugation möchten

Einkaufen(v. a. Zyklus 3)

Wo gibt es …?Haben Sie …?Was kostet/kosten …?

Währung und PreiseLebensmittel

Genus und Plural­form der Nomen

Ergänzungs­ und Entscheidungs­fragen

Pipapo 1, Lerneinheiten 2 und 5

Hoppla 2, Lerneinheit 7

Mobilität(v. a. Zyklus 3)

Wann fährt der Bus/das Tram/der Zug nach …?Wo muss ich aussteigen?

Verkehrsmittel Genus und Plural­form der Nomen

Ergänzungs­ und Entscheidungs­fragen

5 Diese Redemittel unterscheiden sich stark je nach Zyklus.

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Themenfeld Redemittel Hinweise auf DaZ-Lehrmittel

Arbeitsaufträge verstehen

Nimm/Nehmt das Heft/das Buch/das Blatt …Lies/Lest … Schreib/Schreibt …Hör/Hört gut zu.Unterstreiche/Unterstreicht …Kreuze/Kreuzt an …Leg/Legt in die richtige Reihenfolge …Lös/t diese Aufgabe/Aufgabe Nr./das Arbeitsblatt …Rechne/Rechnet …Füll/t … aus.Korrigiere/Korrigiert ...Such/t …Schau/t …Hör/t …Wiederhol/t!Sprich/Sprecht nach!Schlag/t das Buch auf Seite x auf!

Was musst du machen?Verstehst du das/die Aufgabe?

Pipapo 1, Lerneinheit 1

Startklar A1, Lerneinheit 2

Lern- und Arbeits-formen kennen und verstehen

Macht drei Gruppen. Arbeitet zu zweit/zu dritt. Arbeitet allein. Ihr arbeitet ohne mich (die Lehrperson). Ihr arbeitet mit mir (der Lehrperson).Sprecht leise./Flüstert.Sitz auf den Stuhl/auf den Boden.

Abläufe erkennen und verstehen

Komm/Kommt nach vorn/in den Kreis.Zieh deine Jacke/deine Finken/… an.Hol …Bring …

Themenfelder zum Kompetenzbereich Hörverstehen

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Anfangsförderung Deutsch als Zweitsprache

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Hinweise zur Grammatik

In den ersten Wochen steht vor allem das Lernen wich­tiger Wörter und Formulierungen für die Bewältigung alltäglicher Kommunikationssituationen in der Aufnah­meklasse Asyl im Vordergrund. Diese sind im vorlie­genden Dokument unter Redemittel aufgeführt. Die meisten dieser Redemittel werden ganzheitlich als Chunk erworben, ohne die entsprechenden gramma­tischen Strukturen dahinter aufzubauen.

Die grundlegenden Satzmuster (Hauptsatz, Fragesatz) und damit einhergehend die regelmässige Verbkonju­

gation im Präsens sowie zentrale unregelmässige Ver­ben sollen die Lernenden jedoch von Anfang an durch­schauen, um zunehmend auch eigene Aussagen, insbesondere zu ihrer Person, machen zu können. Auch die Unterscheidung der drei Genera im Deut­schen und der Gebrauch der Artikel sind von Anfang an aufzubauen.

Die zentralen grammatischen Themen für die ersten Wochen werden im Folgenden konkretisiert.

Hauptsatzstruktur im PräsensVerbkonjugation im Präsens

Ich Verb . Du

Konjugation der regelmässigen Verben im Präsens

Ich e

st (e)t en (e)t

Entscheidungsfragen duVerb Sie ?

Ergänzungsfragen WoWieWann Verb ?Was

Konjugation der unregelmässigen Verben sein/haben/mögen

parallel dazu: Genera der Nomen (Gebrauch der Artikel) und Pluralformen im Nominativ der Bleistift ein Bleistiftdie Schere eine Scheredas Heft ein Heftdie Hausaufgaben – Hausaufgaben

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Anfangsförderung Deutsch als Zweitsprache

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Förderziele für die ersten ein-einhalb Jahre des DaZ-Erwerbs

Mit Förderzielen Lerngelegenheiten planenDie Deskriptoren ab S. 31 beschreiben eine Progres­sion von Förderzielen für die ersten eineinhalb DaZ­Lernjahre. Die zur Erreichung der Ziele notwen­dige Zeit kann allerdings je nach Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler und Umfang der DaZ­Förderung sehr unterschiedlich sein. Bei Lernen­den mit DaZ, die nur über wenig Schulerfahrung ver­fügen und die nicht in der lateinischen Schrift alpha­betisiert wurden, kann sich die Vermittlung der Förderziele auf bis zu zwei Jahre erstrecken.

Die Deskriptoren geben DaZ­Lehrpersonen eine Ori­entierung für die Planung des DaZ­Anfangsunterrichts. Sie sind den Kompetenzbereichen des Zürcher Lehr­plans 21 zugeordnet: Hörverstehen, Sprechen, Lese­verstehen, Schreiben, Sprache(n) im Fokus und Lite­ratur im Fokus. Zusätzlich wird die Alphabetisierung als spezifischer Bereich berücksichtigt. In gleicher Weise orientieren sich auch die entsprechenden Hand­lungs­ und Themenaspekte am Zürcher Lehrplan 21.

Der Zürcher Lehrplan 21 gibt vor, welche Grundkom­petenzen von allen Schülerinnen und Schülern bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht werden sollen. Wer sich die schulischen Lerninhalte – im Fachbereich Deutsch aber auch in anderen Fachbereichen – in ei­ner Zweitsprache erarbeiten muss, braucht dazu zu­sätzliche und spezifische Unterstützung. Hier gilt es, Lernsituationen angepasst an die sprachlichen Lern­voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler zu gestalten. Die vorliegende Zusammenstellung zeigt auf, welche Lerngelegenheiten Schülerinnen und Schüler mit DaZ erhalten sollen, um die geforderten Kompe­tenzen zu erreichen. Teilweise beschreiben die Des­kriptoren basale Sprachfähigkeiten, die als Vorbedin­

gungen für das Erreichen der Grundkompetenzen gelten, teilweise beschreiben sie bereits die ersten Stu­fen einer Kompetenz des Zürcher Lehrplans 21. Das vorliegende Dokument ist kein Beurteilungsinstrument. Es eignet sich nicht zur Einschätzung des Entwick­lungsstands in der Zweitsprache Deutsch.

Die hier vorgenommene Reihenfolge der Förderziele richtet sich einerseits nach den natürlichen Erwerbs­stufen (vgl. Griesshaber, 2010), andererseits bildet sie zunehmend komplexer werdende Sprachhandlungen ab, wie sie im Zürcher Lehrplan 21 und im Gemeinsa­men Europäischen Referenzrahmen für Sprachen, GER (Europarat, 2001) beschrieben sind. Die Progression innerhalb eines Bereichs steckt den ungefähren Rah­men der DaZ­Förderung ab, innerhalb dessen jedoch unterschiedliche Priorisierungen möglich sind (je nach Lernendengruppe und Zyklus). Zu beachten: Nicht im­mer sind die beschriebenen Förderziele auch als in den ersten eineinhalb Jahren zu erreichende Lernziele zu verstehen. Einige Förderziele werden zwar früh thema­tisiert (z. B. Elemente der Phonetik), der Erwerb der ent­sprechenden sprachlichen Elemente dauert jedoch bis zu einem fortgeschrittenen Niveau an.

Die im Folgenden beschriebenen Deskriptoren für die Steuerung der DaZ­Förderung werden von der Bil­dungsdirektion (2021) unter dem Titel «Förderziele für die ersten eineinhalb Jahre des DaZ­Erwerbs» als Word­Datei auf der Homepage des Volksschulamts zur Verfügung gestellt. Diese Datei enthält eine zusätzli­che Spalte, in die die Lehrpersonen selbst Bemerkun­gen zu den bearbeiteten Förderzielen hineinschreiben können.

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Anfangsförderung Deutsch als Zweitsprache

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Deskriptoren Hörverstehen Handlungs- und Themenaspekt

Kann seine/ihre Aufmerksamkeit auf die sprechende Person richten. Grundfertigkeit

Kann einfache Fragen und Anweisungen, die durch Gesten und Zeichen stark unterstützt werden, verstehen und darauf reagieren.

Grundfertigkeit

Kann einzelne Wörter und Wendungen in vertrauten Situationen verstehen oder deren Bedeutung erfragen.

Grundfertigkeit

Kann in der Herkunftssprache nicht vorhandene Laute und Lautverbindungen mit viel Hörtraining zunehmend besser heraushören und insbesondere von ähnlich klingenden Lauten unterscheiden.

Grundfertigkeit

Kann einfache Fragen zur Person verstehen. Dialogische Hörsituation

Kann einfache, klare Anweisungen der Lehrperson detailliert verstehen, wenn der Wortschatz zuvor aufgebaut wurde.

Detailliertes Verstehen in dialogischer Hörsituation

Kann einfachen Gesprächen zu einem zuvor bearbeiteten Thema folgen (z. B. über Freizeitaktivitäten).

Dialogische Hörsituation

Kann die Aufmerksamkeit unter Anleitung gezielt auf bestimmte Wörter und Wendungen richten.

Gezieltes Verstehen in monologischer Hörsituation

Kann einen linearen Erzählverlauf global verstehen und eine dazu gehörende Bildabfolge entsprechend ordnen.

Globales Verstehen in monologischer Hörsituation

Kann einen einfachen Erlebnisbericht zu einem zuvor bearbeiteten Thema verstehen.

Monologische Hörsituation

Kann eine einfache kurze Geschichte zu einem zuvor bearbeiteten Thema verstehen.

Monologische Hörsituation

Kann Wegbeschreibungen detailliert verstehen, wenn der dafür nötige Wortschatz zuvor aufgebaut wurde.

Detailliertes Verstehen in monologischer Hörsituation

Kann einen einfachen kurzen Sachtext zu einem zuvor bearbeiteten Thema mit Unterstützung (z. B. Bilder) detailliert verstehen.

Detailliertes Verstehen in monologischer Hörsituation

Deskriptoren Hörverstehen

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Anfangsförderung Deutsch als Zweitsprache

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Deskriptoren Leseverstehen (Gilt noch nicht für KG)

Handlungs- und Themenaspekt

Kann bekannte Wörter auf einen Blick erkennen (Sichtwortschatz). Grundfertigkeit

Kann einen einfachen Text mit bekanntem Wortschatz flüssig (vor)lesen (Leseflüssigkeit). (Gilt ab 3. Primarklasse.)

Grundfertigkeit

Kann den Stundenplan lesen. (Zu Beginn in vereinfachter chronologischer Form, später in Rasterform)

Grundfertigkeit

Kann auf verschiedene Art und Weise Unterstützung suchen, wenn sie/er ein Wort im Text nicht versteht.

Worterschliessungsstrategien

Kann schriftliche Arbeitsanweisungen detailliert verstehen, wenn der Wortschatz zuvor aufgebaut wurde.

Detailliertes Verstehen instruktionaler Texte

Kann einen einfachen kurzen Erlebnisbericht zu einem zuvor bearbeiteten Thema verstehen.

Verstehen literarischer Texte

Kann eine einfache kurze Geschichte zu einem zuvor bearbeiteten Thema verstehen.

Verstehen literarischer Texte

Kann einen einfachen kurzen Sachtext mit Unterstützung (z. B. Wortschatz, Bilder) detailliert verstehen.

Detailliertes Verstehen von Sachtexten

Deskriptoren Leseverstehen

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Anfangsförderung Deutsch als Zweitsprache

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Deskriptoren Sprechen g. E. = Grammatische Elemente, die im Rahmen dieser kommunikativen Situationen aufgebaut werden.

Handlungs- und Themenaspekt

Kann einfache Bedürfnisse und Anliegen durch Zeichen und Gesten (und allenfalls unter Einbezug anderer Sprachen) verständlich machen.

Grundfertigkeit

Kann in der Herkunftssprache nicht vorhandene Laute und Lautverbindungen in bereits gelernten Wörtern (zunehmend) korrekt aussprechen (z. B. Kurz­ vs. Langvokal; i­ü­u; e­ö­ä; e­i; h; pf; z).

Aussprache

Kann grundlegende Gesprächsregeln einhalten. Dialogisches Sprechen

Kann gut eingeübte Sätze (zunehmend) lautgetreu und mit angemessener Intonation reproduzieren.

Aussprache

Kann auswendig gelernte Wörter (zunehmend) korrekt betonen. Aussprache

Kann jemanden begrüssen und verabschieden. Chunks Dialogisches Sprechen

Kann um Hilfe bitten. Chunks Dialogisches Sprechen

Kann darum bitten, langsam zu sprechen. Chunks Dialogisches Sprechen

Kann sich entschuldigen. Chunks Dialogisches Sprechen

Kann einfache Fragen zur Person (verstehen und) beantworten. g. E.: Ellipsen, HS, 1. Pers. Sg.

Dialogisches Sprechen

Kann sich mit Hilfe eines Scaffoldings6 vorstellen. (Name, Alter, Sprachen, usw.) g. E.: HS,1. Pers. Sg.

Monologisches Sprechen

Kann in pragmatisch angemessener Weise Fragen zur Person stellen. g. E.: Ergänzungsfrage, 2. Pers. Sg., Höflichkeitsform

Dialogisches Sprechen

Kann bis 100 (bzw. entsprechend bekanntem Zahlenraum) zählen. Dialogisches Sprechen

Kann wichtige Gegenstände im Klassenzimmer benennen. g. E.: HS, 3.Pers. Sg. & Pl., Genera,un/bestimmter Artikel, Negationsartikel, Demonstrativartikel

Dialogisches Sprechen

Kann um Schulmaterial bitten und sich dafür bedanken. Chunks Dialogisches Sprechen

Kann fragen, wo etwas ist (z. B. das Schulmaterial). g. E.: Ergänzungsfrage Dialogisches Sprechen

Kann mit Hilfe eines Scaffoldings6 die Gegenstände im Schulzimmer beschreiben (Farbe, Grösse). g. E.: HS, 3.Pers. Sg. & Pl., Personalpronomen «er/sie»

Monologisches Sprechen

Kann beschreiben, was Personen machen und nicht machen. g. E.: HS, Negation, alle Personalformen (KG: nur Personalformen im Sg.)

Dialogisches oder monolog. Sprechen

Kann bitten, Hochdeutsch zu sprechen. (Gilt noch nicht für KG.) Chunks Dialogisches Sprechen

Kann sagen, was sie/er gern oder nicht gern (in der Schule und in der Freizeit) macht. g. E.: HS mit adverbialer Ergänzung, Satzverbindung mit «und» od. «aber» («aber»: Gilt noch nicht für KG.)

Dialogisches Sprechen

Kann fragen, ob jemand xy gern macht. g. E.: Entscheidungsfrage Dialogisches Sprechen

Kann sagen, was man in der Schule machen kann/muss/darf. g. E.: HS mit Modalverb

Dialogisches Sprechen

Kann fragen, ob jemand xy gut kann. g. E.: Entscheidungsfrage Dialogisches Sprechen

6 Scaffolding bezeichnet zielführende Unterstützungsangebote für die Bewältigung anspruchsvoller Aufgaben. Hier können dies beispielsweise Sprech­ oder Schreibgerüste (Textstruktur und Textbausteine) sein.

Deskriptoren Sprechen

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Anfangsförderung Deutsch als Zweitsprache

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Deskriptoren Sprechen g. E. = Grammatische Elemente, die im Rahmen dieser kommunikativen Situationen aufgebaut werden.

Handlungs- und Themenaspekt

Kann nach der Zeit fragen. (Gilt noch nicht für KG.) Dialogisches Sprechen

Kann sagen, wie spät es ist. (Gilt noch nicht für KG.) Dialogisches Sprechen

Kann sagen, wie sie/er sich fühlt. Dialogisches Sprechen

Kann beschreiben, wo etwas ist (z. B. die Örtlichkeiten im Schulhaus – gilt noch nicht für KG.) g. E.: Lokale Präpositionen

Dialogisches Sprechen

Kann über Vergangenes berichten (z. B. was sie/er in der Pause/am Wochenende gemacht hat). g. E.: HS im Perfekt,Partizip II

Dialogisches oder monologisches Sprechen

Kann Familienmitglieder benennen. g. E.: Possessivpronomen Dialogisches Sprechen

Kann Dinge und Personen vergleichen. g. E.: Komparativ Dialogisches Sprechen

Kann einfache Anweisungen geben. g. E.: Imperativ Dialogisches Sprechen

Kann den eigenen Stundenplan beschreiben und Auskunft darüber geben. (Gilt noch nicht für KG.) g. E.: HS mit Inversion (Inversion gelingt erst tw.)

Dialogisches Sprechen

Kann das Datum richtig sagen. (Gilt noch nicht für Zyklus 1.) g. E.: Ordnungszahlen Dialogisches Sprechen

Kann sagen, was ihr/ihm gefällt und was nicht (z. B. bei Kleidern). Chunks: gefällt mir; gefällt dir g. E.: Personalpronomen im Dativ

Dialogisches Sprechen

Kann mit Hilfe eines Scaffoldings6 den eigenen Tagesablauf kohärent beschreiben. (KG: den Ablauf der vergangenen Pause, des vergangenen Vormittags.) g. E.: HS mit Inversion (Inversion gelingt erst tw.), Temporaladverbien, Häufigkeitsadverbien, trennbare Verben

Monologisches Sprechen

Kann mit Hilfe eines Scaffoldings6 eine kurze Pech­ oder Plötzlich­Geschichte kohä­rent erzählen. g. E.: Satzverbindungen, Adverb «plötzlich» (Inversion gelingt erst tw.)

Monologisches Sprechen

Kann in einem Gespräch ihre/seine Meinung einbringen und begründen. (Gilt noch nicht für KG.) (Chunks: Ich bin der Meinung, dass … Ich finde es gut, dass …) g. E.: NS, eingeleitet mit «weil/dass» (Endstellung im NS gelingt erst tw.)

Dialogisches Sprechen

Kann mit Hilfe eines Scaffoldings6 einen kurzen Vortrag über ein zuvor bearbeitetes Thema vorbereiten und halten.

Monologisches Sprechen

6 Scaffolding bezeichnet zielführende Unterstützungsangebote für die Bewältigung anspruchsvoller Aufgaben. Hier können dies beispielsweise Sprech­ oder Schreibgerüste (Textstruktur und Textbausteine) sein.

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Anfangsförderung Deutsch als Zweitsprache

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Deskriptoren Schreiben (Gilt noch nicht für KG.)

Handlungs- und Themenaspekt

Kann leserlich auf eine Linie schreiben. Grundfertigkeit

Kann Wortgrenzen beim Schreiben umsetzen. Grundfertigkeit

Kann bekannte Wörter, Wendungen und Sätze schreiben. Grundfertigkeit

Kann sich mit Hilfe eines Scaffoldings6 kohärent vorstellen. Formulieren

Kann mit Hilfe eines Scaffoldings6 über ein Erlebnis kohärent berichten. Formulieren

Kann mit Hilfe eines Scaffoldings6 eine kurze Pech­ oder Plötzlich­Geschichte kohärent erzählen.

Formulieren

Kann mit Hilfe eines Scaffoldings6 einen Brief/eine E­Mail schreiben. Formulieren

Kann mit Hilfe eines Scaffoldings6 etwas (Person, Ort, Hobby, Gegenstand u. a.) beschreiben.

Formulieren

Kann mit Hilfe eines Scaffoldings6 einen Arbeitsablauf oder Lernprozesse dokumentieren.

Formulieren

Kann mit Unterstützung inhaltliche Lücken und Unklarheiten überarbeiten. Inhaltlich überarbeiten

Kann mit Unterstützung bei der formalen Überarbeitung erste Regeln beachten: lautgetreue Schreibweise, Wortgrenze, Eigennamen und konkrete Nomen gross, Satzanfang gross, Punkt am Satzende.

Sprachformal überarbeiten

Kann bei einem Text in der Vergangenheit die häufigsten Verben im Präteritum benützen.

Formulieren

neues Bild

6 Scaffolding bezeichnet zielführende Unterstützungsangebote für die Bewältigung anspruchsvoller Aufgaben. Hier können dies beispielsweise Sprech­ oder Schreibgerüste (Textstruktur und Textbausteine) sein.

Deskriptoren Schreiben

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Anfangsförderung Deutsch als Zweitsprache

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Deskriptoren Alphabetisierung (Gilt noch nicht für KG)

Handlungs- und Themenaspekt

Kann Piktogramme und einfache Wortbilder aus dem Alltagsleben wiedererkennen (WC, Coop, Migros, Aldi).

Grundfertigkeit

Kann ihren/seinen Namen erkennen und schreiben. Grundfertigkeit

Kann die Zahlen erkennen und schreiben. Grundfertigkeit

Kann die passende Beziehung zwischen Buchstaben und Lauten herstellen. Grundfertigkeit

Kann die Grundbewegungen der Schrift (Buchstabenformen und ­folgen) ausführen. Grundfertigkeit

Kann buchstabieren. (Gilt noch nicht für Zyklus 1.) Grundfertigkeit

Kann Buchstaben zu Silben und kurzen Wörtern verbinden. Grundfertigkeit

Kann kurze Sätze langsam erlesen. Grundfertigkeit

Deskriptoren Sprache(n) im Fokus Handlungs- und Themenaspekt

Kann einige häufig vorkommende Ausdrücke auf Mundart und auf Hochdeutsch voneinander unterscheiden (z. B. Ufzgi vs. Hausaufgaben).

Orientierungskompetenz Mundart/Hochdeutsch

Weiss, wann und wo in ihrer/seiner Umgebung Mundart/Hochdeutsch verwendet wird.

Orientierungskompetenz Mundart/Hochdeutsch

Kann mit Unterstützung und genügend Vorbereitungszeit ausgewählte Elemente der Herkunftssprache mit dem Deutschen vergleichen (Aussprache, Wortschatz, grammatische Strukturen, Schriftzeichen, Verhaltensweisen).

Sprachgebrauch und Sprach­formales untersuchen

Deskriptoren Alphabethisierung

Deskriptoren Sprache(n) im Fokus

Page 21: Kanton Zürich Anfangsförderung Deutsch als Zweitsprache

Anfangsförderung Deutsch als Zweitsprache

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Deskriptoren Literatur im Fokus Handlungs- und Themenaspekt

Kann in einfache vorgelesene Geschichten (mit Unterstützung von Bilderbüchern) eintauchen.

Auseinandersetzung mit literarischen Texten

Kann zu mehrfach gehörten Geschichten nonverbale Handlungen mit Bezug zur Geschichte umsetzen (Bilder in Reihenfolge bringen, zeichnen, spielen).

Auseinandersetzung mit literarischen Texten

Kann aus mehrfach gehörten Kurzfassungen von Geschichten (Rote­Faden­Texte) einzelne Episoden erzählen und dabei sprachliche Wendungen übernehmen.

Auseinandersetzung mit literarischen Texten

Kann aufgrund von vorgegebenen und zuvor mündlich aufgebauten literarischen Mustertexten (z. B. Gedicht) oder Textanfängen (z. B. von Geschichten) eigene kurze Texte schreiben und dabei einzelne Merkmale übernehmen.

Auseinandersetzung mit literarischen Texten

Kann unter Anleitung einzelne Figuren aus Geschichten beschreiben und darüber sprechen, was ihr/ihm an der Figur/Geschichte gefällt.

Auseinandersetzung mit literarischen Texten

Kann Verse, Reime, Lieder und Gedichte rhythmisch nachsprechen oder singen und Takt, Rhythmus und spezifische Wortwahl (z. B. Sprachspiel) als Bereicherung erleben.

Literarische Texte: Beschaffenheit und Wirkung

Deskriptoren Literatur im Fokus

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Anfangsförderung Deutsch als Zweitsprache

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Literatur und Materialien

Bildungsdirektion Kanton Zürich (2021): Förderziele für die ersten eineinhalb Jahre des DaZ­Erwerbs. Word­datei zur Bearbeitung durch Lehrpersonen. https://bit.ly/3FW8yB8

Büchler­Dreszig, Susanne (2015 und 2018): ABC Domino, Alphabetisierung und Deutsch. Bände 1–3, Heerbrugg: Büchler Verlag.

Europarat (2001): Gemeinsamer Europäischer Refe­renzrahmen für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen. Berlin, München: Langenscheidt.

Griesshaber, Wilhelm (2010): Spracherwerbsprozesse in Erst­ und Zweitsprache. Duisburg: Universitätsver­lag Rhein­Ruhr.

Neugebauer, Claudia/Nodari, Claudio (2012): Förde­rung der Schulsprache in allen Fächern. Praxis­vorschläge für Schulen in einem mehr sprachigen Um­feld. Bern: Schulverlag plus.

Nodari, Claudio/Iglesias, Ana/Meyer, Franziska/ Neugebauer, Claudia/Romero, David/Sobernheim, Janine (2018): startklar. Bd. A1, Zürich: Lehrmittel verlag Zürich.

Rickli, Ursula (2013): Lesestark. Alphabetisierung fremd­sprachiger Jugendlicher und Erwachsener. Solothurn: Lehrmittelverlag.

Rickli, Ursula (2010): Leseschlau. Lesen lernen mit Sprechbewegungsbildern. Solothurn: Lehrmittel verlag.

Schader, Basil (2013): Deine Sprache – meine Sprache. Handbuch zu 14 Migrationssprachen und zu Deutsch. Für Lehrpersonen an mehrsprachigen Klas­sen und für den DaZ­Unterricht. Zürich: Lehrmittelver­lag Zürich.

Schlatter, Katja/Tucholski, Yvonne/Curchellas, Fabiola (2016): DaZ unterrichten. Ein Handbuch zur Förderung von Deutsch als Zweitsprache in den Bereichen Hör­verstehen und Sprechen. Bern: Schulverlag plus.

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