KATEPINE , ‚P ‘ F 171 K./A. - uni · PDF filekatap¤nein bei Aischylos fr....

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  • WOLFGANG LUPPE

    KAT E PI N E KLVGMON . KRATINOS, PLUTOI FR. 171 K./A.

    aus: Zeitschrift fr Papyrologie und Epigraphik 106 (1995) 34

    Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn

  • 3

    katpine klvgmnKRATINOS, PLUTOI FR. 171 K./A.

    Krzlich hat H. Lloyd-Jones die Zeilen 1315 des Plutoi-Fragments 171 K./A., die sicheinem Verstndnis bisher beharrlich widersetzen, neu zu deuten versucht.1 Das hat mich zuerneuter Beschftigung mit den betreffenden Zeilen veranlat.

    In jenem Fragment stellt sich der Chor nher vor; der Text lautet von Zeile 11 bis 15(danach Sprecherwechsel durch Paragraphos angezeigt):

    Titnew mn genen sm[en,]12 Plotoi d kalomey t [rxe Krnow.]

    tte d n fvnny te t`[katpin knaiwklvgmn poln afinetw [mn.]

    Die Ergnzungen stammen von den Erstherausgebern Norsa und Vitelli. Die (alleinumfangreichere) Ergnzung von Zeile 12 scheint auch der nachfolgende Text anzuraten;denn ein paar Zeilen spter heit es: K]rnon gba[. An fvnny (Akzent und Elisions-haken im Papyrus) = fvnent(a) besteht wohl kein Zweifel. Auch bei knaiw steht bri-gens der Akzent im Papyrus. (Vielleicht sollte falscher Lesung kon aw vorgebeugtwerden.)

    Wegen der Verbindung von Krnow und katpin(e) hat man an Kronos Verschlingenseiner Kinder gedacht im Hinblick auf Hesiod Theog. 459 ka tow mn katpine mgawKrnow bzw. 467 padaw ow katpine. (So hatte Pieters t[kna patr] und ich t[knato] erwogen.)

    Schwierigkeiten bei dieser Deutung bereitet der Dativ knaiw und der Akkusativ klvg-mn poln, den man als accusativus Graecus zu deuten versucht hat.

    Nun hat Lloyd-Jones m. E. berzeugend vorgeschlagen, klvgmn poln einfach alsObjekt zu katpin(e) zu verstehen.2

    In Zustimmung zu Lloyd-Jones Konstruktionsdeutung von klvgmn als Objekt zukatpin(e), aber in Abweichung von seinen weiteren Vorschlgen meine ich jetzt3, da

    1 Studi di Filologia Classica in Onore di G. Monaco, Palermo 1991, 283286. Weitere Literatur s. PCG,a. O., und Austin, CGFP 73.

    2 We now assume that klvgmn poln is not an internal accusative, but is simply the object of the mainverb.

    3 Zunchst (Wiss. Zeitschr. Univ. Halle [G] 16, 1967, 65) hatte ich die Ausdrucksweise als komische Bre-viloquenz zu deuten versucht, die nur dem eingeweihten Zuschauer verstndlich wre, spter (GGA 227, 1975,

  • 4 W. Luppe

    unter Beibehaltung des berlieferten Wortlauts katpin knaiw / klvgmn polntatschlich akustisch zu verstehen ist, nmlich akustisch verschluckte, d. h. unhrbarmachte, bertnte. Genau diesen Sinn im selben Versma brigens wie Z. 14f. hatkatapnein bei Aischylos fr. 91 Radt: / tn d' mopon (sc. aln) / taxvw mgaw kata-pnei. Dort ist gemeint, da der laute Ton des mgaw alw den leiseren des mopow alwverschluckt.

    So hat offensichtlich hier das Subjekt von katpine mit entsprechenden Instrumentenvielfltige Gluck- bzw. Schnalzlaute bertnt, nmlich durch Bettigung von Wetzsteinen,d. h. mit deren kreischenden Schleifgeruschen und hat damit Anklang beim Publikumgefunden.

    Offen bleibt, was am Ende von Zeile 13 gestanden hat. fvnny gehrt vermutlich inden Nebensatz mit te. Dann fehlt dazu ein zugehriges Substantiv, ein Akkusativ Singulareines Maskulinums oder ein Neutrum Plural, sowie vermutlich ein auf das maskuline Sub-jekt (s. afinetw) bezgliches Partizip, das diesen Akkusativ regierte. Damit wre jedenfallsein einwandfreier syntaktischer Bau dieser Verse gewonnen.

    Wenn tatschlich, wie es nahe zu liegen scheint, Kronos das Subjekt war, knnte manetwas vermuten wie tte d n, fvnny te t[kna fagn]. Aber das ist eine ganz vageErgnzung, die lediglich die Konstruktion veranschaulichen soll.

    Da auf eine Episode einer Komdie angespielt wird, ist zumindest wahrscheinlich. Wasmit klvgmw gemeint ist, lt sich nicht mit Sicherheit sagen. Es knnte sich eventuell auffvnny beziehen, also die Laute bezeichnen, die die betreffenden Wesen hervorbrachten.Es knnten aber sehr wohl auch Mifallenslaute (klvgmw ist terminus dafr) gemeint sein,die bertnt wurden. Wer gab dann die Mifallenslaute von sich? Personen auf der Bhne?Oder etwa gar das Publikum selbst, das dann unerwartet durch Schleifgerusche bertntund ber diesen Trick so begeistert worden wre, da seine Stimmung umschlug?

    Das Gesamt-Verstndnis der Stelle hngt weitgehend von dem Wortlaut des zerstrtenTeils von Zeile 13 ab. Die Zeilen 14f. aber sind syntaktisch und inhaltlich verstndlich:Eine mnnliche Person hatte unter Beifall klvgmw-Laute durch Schleifgerusche bertnt.Zu ndern ist in dem erhaltenen Teil nichts.

    Halle/Saale Wolfgang Luppe

    H. 3/4, 190) hatte ich kapituliert und vorgeschlagen knaiw klvgmn poln als verderbt mit cruces zurahmen.