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Kaufmännische Bauherren- vertretung Advisory Leistungsbild für den Chief Financial Officer (CFO) eines Bauprojekts 2016 Leitfaden und Best Practice-Standard zur erfolgreichen Umsetzung komplexer Infrastrukturprojekte kpmg.at Die hier angeführten Leistungen wurden in Anlehnung an die Leistungsbilder und Modelle der IG Lebenszyklus Bau (ehem IG Lebenszyklus Hochbau) entwickelt.

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KaufmännischeBauherren- vertretungAdvisoryLeistungsbild für den Chief Financial Officer (CFO) eines Bauprojekts

2016

Leitfaden und Best Practice-Standard zur erfolgreichen Umsetzung komplexer Infrastrukturprojekte

kpmg.at

Die hier angeführten Leistungen wurden in Anlehnung an die Leistungsbilder und Modelle der IG Lebenszyklus Bau (ehem IG Lebenszyklus Hochbau) entwickelt.

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3KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

Inhalt

Leistungsangebot 6

Organisation 7

Phasenmodell 8

Strategie 10

Initiierung 12

Planung 16

Ausführung 20

Nutzung 23

Glossar 24

Publikationen 26

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4 KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

„Jedes Bauprojekt ist ein Unternehmen auf Zeit – und braucht daher auch einen CFO.“

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5KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

Ihre Partner im Bauprojekt

Komplexität und Geschwindigkeit treiben das Risiko Möglicherweise kennen Sie die Situation: Ihr Unterneh-men hat akuten Raumbedarf, der Architekt hat bereits erste Entwürfe und Kostenschätzungen vorgelegt und Ihre Kollegen in der Unternehmensleitung haben emo-tional schon den Spatenstich vor Augen. Sie in Ihrer Rolle als CFO fühlen sich nicht wirklich wohl damit. Die Medienberichterstattung zu Skylink, Flughafen Berlin und anderen „Baukatastrophen“ gehen Ihnen durch den Kopf – zusammen mit der Frage: Was können Sie oder Ihr Unternehmen tun, damit diese Schlagzeilen nicht die Ihren werden.

Mehr als 15 Jahre Erfahrung schärfen den Blick Diesen oder ähnlichen Situationen sind wir in unserer mittlerweile mehr als fünfzehnjährigen Tätigkeit für bzw im Rahmen von Infrastrukturprojekten regelmäßig be-gegnet. Ebenso oft haben wir gemeinsam mit unseren Kunden Wege gefunden, das kaufmännische Risiko, das jedem Bauprojekt immanent ist, zu minimieren und zu managen. Diese fünfzehn Jahre Erfahrung im kaufmän-

nischen Bauprojektmanagement haben wir im Rahmen des IG Lebenszyklus mit der Erfahrung erfolgreicher Bauherren und anderen Konsulenten zusammengelegt und daraus ein Leistungsbild zur kaufmännischen Bauher-renvertretung entwickelt. Damit können Sie die kaufmän-nischen Bauherreninteressen von der ersten Vision bis zur fertigen Inbetriebnahme Ihrer Infrastrukturinvestition (ob Hoch- oder Tiefbau) wirksam in Projekten verankern und umsetzen.

Wir freuen uns, wenn die folgenden Seiten Ihnen zu-mindest als Anregung oder Checkliste für Ihr spezifi-sches Bauvorhaben dienen. Mit unserer Tradition als Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, unserer Freude an effektiver, ergebnisfokussierter Beratung und unserer langjährigen Projekterfahrung im Hoch- und Tiefbau sind wir ein gewinnbringender Ansprechpartner für Sie.

Erich Thewanger Christoph Fida KPMG Partner KPMG Senior Manager

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6 KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

LeistungsangebotUnser Leistungsangebot im Bereich der kaufmännischen Bauherrenver-tretung richtet sich primär an öffent-liche und private Bauherren, die vor der Herausforderung stehen, große und komplexe Infrastrukturprojekte (Hoch- und Tiefbau) erfolgreich umzu-setzen und für die die Projektbeschaf-fung außerhalb des „Kerngeschäfts“ liegt. Im Unterschied zu klassischen Projektentwicklungsunternehmen, deren Zielsetzung in der Planung und Errichtung und in weiterer Folge in der Verwertung eines Infrastruktur-projektes besteht, richtet sich das Leistungsbild an jene Bauherren, die eine Eigen- oder gemeinwirt-schaftliche Nutzung der beschafften Infrastruktur nach Fertigstellung anstreben.

Der Erfolg komplexer Hoch- und Tief-bau-Projekte wird insbesondere auf folgenden drei Ebenen bestimmt:

– technische Ebene: Qualität der funktionalen, formalen und nach-haltigen Ausprägung

– kommerzielle Ebene: Kosten-/Zeiteffizienz, Wettbewerb und optimale Harmonisierung mit dem Kerngeschäft / Bedarf

– rechtliche Ebene: Compliance und Prozesssicherheit

Ein Bauprojekt ist daher insbeson-dere auch ein kommerzielles Projekt und kann aus Sicht des Bauherrn auch als „Unternehmen auf Zeit“

betrachtet werden. Die Funktion der kaufmännischen Bauherrenvertretung als „Chief Financial Officer (CFO) des Projektes“ muss daher zur Erfül-lung ihrer Aufgaben organisatorisch direkt in der Projektleitung verankert werden.

Wer sein Bauprojekt erfolgreich umsetzen möchte, benötigt zur Sicherstellung der zentralen kauf-männischen Zielsetzungen entspre-chende Methoden und Werkzeuge im Rahmen der kaufmännischen Bauher-renvertretung.

Das vorliegende Leistungsangebot baut auf dem von KPMG federfüh-rend im Rahmen der Arbeitsgrup-pe „Leistungsbild Kaufmännische Bauherrenvertretung“ der IG Lebens-zyklus Bau entwickelten Leitfaden auf. Unser Leistungsspektrum basiert dabei auf folgenden kommerziellen Eckpunkten und integriert die kauf-männischen Funktionen, Anforderun-gen und Werkzeuge in das Prozess- phasenmodell der IG Lebenszyklus:

– Verständnis aller Projektbeteiligten, dass kaufmännische Effizienz und ein hoher Anspruch an die Projekt-kultur einander nicht widerspre-chen müssen

– Entwicklung des Bauprojektes aus den Anforderungen des Kernge-schäftes/gemeinwirtschaftlichen Bedarfs

– Antizipation des Projektverlaufes

– ein Risikofrühwarnsystem, das wirkt

– einheitliches Projektverständnis über alle Organisationsfunktionen hinweg

– effiziente & entscheidungsstarke Bauherrenorganisation

– Einbindung der kaufmännischen Projektaspekte im Hinblick auf Kosten-/Nutzenprofil, Budget- und Zeittreue und weiterführende immobilienwirtschaftliche Überle-gungen

Unser Leistungsangebot zielt darauf ab, bestehende Leistungsbilder, die dem Kosten-, Zeit- und Qualitäts-controlling der Projekte dienen, zu ergänzen, um die kaufmännischen Projektziele im Rahmen der Vorberei-tung und Umsetzung großvolumiger Infrastrukturprojekte (Hoch- und Tiefbau) sicherzustellen.

Die vorliegende Präsentationsunter-lage enthält für alle Prozessphasen im Rahmen der Beschaffung von Bauprojekten zentrale kaufmännische Fragestellungen sowie sich daraus ergebende kaufmännische Leistungs-elemente.

Die Übersicht unseres Leistungs- angebots der kaufmännischen Bau-herrenvertretung soll Bauherren als Leitfaden und Best-Practice-Standard zur erfolgreichen Umsetzung komple-xer Infrastrukturprojekte dienen.

Leitfaden zur Umsetzung von Infrastrukturprojekten

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7KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

Einbindung am Beispiel IG Lebenszyklus Bau

OrganisationNutzer FM Bauherr Stäbe

PLANUNG ERRICHTUNG BEWIRTSCHAFTUNG FINANZIERUNG

Nutzer-vertreter 1

Nutzer-vertreter 2

Nutzer-vertreter 3

WeitereNutzer

Facility-manager

PAGProjektauftraggeber

Nutzer PSOrgaPl

Architekt WeitereKonsulenten

TGAFachplaner

ÖBA–QS der

AusführungBauphysiker

Tragwerks-planer

Rohbau-gewerke

WeitereGewerke

Ausbau-gewerke

Einrichtungsgewerke

Technik-gewerke

TechnischeServices

WeitereServices

Kauf-männische

Services

Infra-strukturelle

Services

Fremd-kapitalgeber

WeitereKapitalgeber

Eigen-kapitalgeber

ProzessführungFacility Service

Projektmanagement

Man

agem

ent

Anf

orde

rung

Lösu

ng

ProzessführungErrichtung

ProzessführungPlanung

ProzessführungFinanzierung

Entweder Bauherr (blau) oder extern

ProjEntw NutzAusst

FMCons VerfBetr Umz/Rückb

RechtsBerater

Kaufm.Bauherren-

vertreterProzMod

SachVerst

Bau PSOrga/Info/... Kosten/Fin Vertr/Vers

Qual/Quant Termine/Kapazitäten

Begleitende Kontrolle

HRKommuni-kation

Personal-vertretung

Controlling

WeitereStäbe

Recht

ÖBA–Vor-Ort-

Koordination

DIE KAUFMÄNNISCHE BAUHERRENVERTRETUNG

– beinhaltet das bisherige Leistungsbild Finanzierungsberater,

– vertritt die kaufmännischen Aspekte und Agenden im Projekt,

– ist direkt der Projektleitung zugeordnet und

– gewährleistet die Anbindung des Projektes in die kaufmänni-schen Linienfunktionen im Unternehmen bzw der Institution.

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8 KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

6.1 RückbauRückbau oder Teilrückbau des Objektes

6.2 NeuentwicklungNeuentwicklung am Standort

5.1 Betriebseinführung Einregulierungen und Nachjustierungen

5.2 RegelbetriebLaufende Bewirtschaftung

5.3 InstandsetzungErhaltung von Gebrauchstauglichkeit und Wert des Objektes

5.4 UmnutzungPlanung, Vorbereitung und Realisierungvon Bedarfsänderungen am Objekt

4.1 WerkplanungAusführungsreife Planung für die Bauausführung vor Ort.

4.2 AusführungUmsetzung der Bauaufgabe

4.3 InbetriebnahmeQualitätsfeststellungen und Implementierung der Gebäudebewirtschaftung

4.4 ÜbergabeÜbergang von Projektmanagementzu Gebäudemanagement

2.1 BedarfsplanungErarbeitung des Bedarfes und Formulierung der Bestellqualität

2.2 MachbarkeitErarbeitung einer Machbarkeitsstudie zur Ermittlung einer zielkonformen Umsetzungsoption

2.3 Finanzierbarkeit, Beschaffungsmodell, StandortsicherungEntscheidung für ein Finanzierungs- und Beschaffungs-modell, Sicherung des Standortes

Von der Vision zur Projektstrategie

3.1 PlanungsgrundlagenKlärung sämtlicher Voraussetzungen zur integralen Lösung der Bauaufgabe

3.2 Integrale VorentwurfsplanungErarbeitung der Gebäude- und Systemstruktur3.3 Integrale EntwurfsplanungErarbeitung der Raum- und Systemlösung

3.4 Integrale EinreichplanungErarbeitung der Dokumente und Einholung der erforderlichen Genehmigungen

3.5 Integrale AusschreibungsplanungDetaillierung zur eindeutigen Beschreibung der Bauaufgabe als Basis für die Kalkulation der Ausführenden

PHASEN UNDSCHRITTE IM

LEBENSZYKLUS 1. Strategie

2. Initiierung

3. Planung

6. Rückbau...

...Neuentwicklung

5. Nutzung

4. Ausführung

Phasenmodell Phasen und Schritte im Lebenszyklus

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9KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

1. Strategie – Konsequente Übersetzung der Unterneh- mensstrategie und des Geschäftsmodells in die kaufmännisch effiziente Projektstrategie.

– Schaffung von vollständigen, belastbaren und in sich konsistenten Entscheidungs-grundlagen.

Strategisches Projekt bzw HandlungsoptionenDas strategische Projekt bzw die strategi-schen Handlungsoptionen müssen mit den zugehörigen vorläufigen Business Cases als Entscheidungsgrundlage hinreichend aufbe-reitet werden, wobei ein im Vergleich zu den folgenden Phasen reduzierter Detaillierungs-grad zugrunde gelegt wird.

2. Initiierung – Belastbare Abbildung der relevanten kauf- männischen Konsequenzen und Risiken des Projektes.

– Erarbeitung der kaufmännischen Projekt-definition.

– Ableitung verbindlicher kaufmännischer Projektziele.

– Prozessuale Verankerung der kaufmänni- schen Projektziele und -interessen im „Unternehmen auf Zeit“.

Kaufmännischer Business CaseDer ausgearbeitete Business Case beinhaltet die relevanten kaufmännischen Projektgrund-lagen und Zielsetzungen für die Fortführung des Projektes (Planungsphase). Auf Basis der gewählten Beschaffungsstrategie erfolgt eine belastbare Darstellung der Auswirkungen des Projektes auf GuV, Bilanz und Cashflow des Bauherrn.

3. Planung – Vollständige quantitative Abbildung des Projektes im Rahmen des kaufmännischen Kalkulationsmodelles (TCO-Ansatz).

– Detaillierung und Nachverfolgung der kaufmännischen Projektvorgaben entlang des Planungsprozesses.

– Effiziente und zeitgerechte Bereitstellung der erforderlichen Finanzmittel.

Kaufmännisches ProjektDas kaufmännische Projekt bildet die Ba-sis für die Realisierungsgenehmigung. Es beinhaltet die Finanzierung des Projektes sowie die kommerziellen Vorgaben für alle Projektbeteiligten im Zusammenhang mit der Projektumsetzung und Dokumentation der Entscheidungsfindung.

4. Ausführung – Nachverfolgung der kaufmännischen Projektvorgaben und -ziele.

– Aussteuerung etwaiger Projektabweichun-gen, insbesondere der kaufmännischen Projekt- und Linienfunktionen.

Laufende kaufmännische Projektsteuerung

5. Nutzung – Vollständige, nachvollziehbare und revisions- sichere Dokumentation der kaufmännischen Projektaspekte.

– Sicherstellung einer reibungsfreien Über-gabe des Objektes in die kaufmännischen Linienfunktionen.

Kaufmännischer ProjektabschlussberichtDer kaufmännische Projektabschlussbericht fasst alle kaufmännischen Aspekte des Pro-jektes in einer für Dritte nachvollziehbaren Do-kumentation zusammen und bildet die Basis der künftigen Nachevaluierung des Projektes sowie für das Objektmanagement.

Phasenfokus Phasenergebnis

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10 KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

Strategie Phase 1

Kaufmännische Fragestellungen zum Prozess – Liegen eine ausreichend belastbare und konkretisierte Unternehmensstrategie / gemeinwirtschafliche Zielsetzungen vor?

– Ist das dazu gehörende Betriebsmodell / Organisationsmodell aus kaufmännischer Sicht hinreichend konkretisiert?

– Wurde der Handlungsbedarf daraus konsistent für die Raumkapazitäten/-funktionalitäten abgeleitet?

– In welchem Zeithorizont muss der Bedarf gedeckt werden?

– Welche Risiken und Chancen sind aus dem Kerngeschäft zu berücksichtigen?

– Welcher kaufmännische Spielraum zur Bedarfsdeckung ergibt sich aus der momentanen Unternehmenssituation (Profitabilität, Liquidität, Bonität,…)?

– Welche Rahmenbedingungen ergeben sich aus der übergeordneten Strategie zur Kapitalstruktur?

– Welche Alternativen könnte der Markt erwartbar bieten (Ersteinschätzung) bzw bietet der Eigenbestand zur Bedarfsdeckung an (bestehende Eigen-, Kauf-/Mietobjekte, Grundstücke)?

– Welche externen Risiken ergeben sich aus den unterschiedlichen Alternativen?

– Welche Handlungsoptionen lassen sich auf Basis von kaufmännischen Überlegungen ausschließen?

– Sind die verbleibenden Handlungsoptionen konsistent mit dem Kerngeschäft des Bauherrn?

– Sind die notwendigen Bedarfs- und Kostenschätzungen zu den verbleibenden Handlungsoptionen für den relevanten Betrachtungszeitraum verfügbar (Errichtungskosten, Betriebskosten, Rückbaukosten, etc)?

– Welche Handlungsoptionen erscheinen kaufmännisch vorteilhaft entlang welcher Key Performance Indicators?

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11KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

PHASEN UNDSCHRITTE IM

LEBENSZYKLUS 1. Strategie

2. Initiierung

3. Planung

6. Rückbau...

5. Nutzung

4. Ausführung

Kaufmännische Leistungselemente – Erhebung, Analyse und kritische Würdigung der vorhandenen Grundlagen zur Ableitung der Projektstrategie

– Aufzeigen fehlender Entscheidungsgrundlagen

– Variantenuntersuchung mittels erster integrierter kaufmännischer Planungsrechnung (Total Cost of Ownership-Ansatz (TCO), Grobanalyse)

– Ableitung der geschätzten Konsequenzen auf Gewinn- und Verlustrechnung (GuV), Bilanz, Cashflow, Rechnungsabschluss und relevante Key Performance Indicators (KPIs) des Bauherrn

– Dokumentation der Datenquellen, Annahmen, Kalkulations- & Inputkonventionen, Konfidenzniveau,… („Annahmenbuch“)

– Qualitative Analyse der kaufmännischen Rahmenbedingungen und Restriktionen

– Aufbereitung & Dokumentation der aus kaufmännischer Sicht rückgestellten & präferierten Handlungsoptionen für die Initiierungsphase

– Dokumentation der Datenquellen, Annahmen, Kalkulations- & Inputkonventionen, Konfidenzniveau,… („Annahmenbuch“)

– Definition des Adressatenkreises des Ergebnisses der Strategiephase

Strategisches Projekt bzw HandlungsoptionenDas strategische Projekt bzw die strategischen Handlungsoptionen müssen mit den zugehörigen vorläufigen Business Cases als Entscheidungsgrundlage hinreichend aufbereitet werden, wobei ein im Vergleich zu den folgenden Phasen reduzierter Detaillierungsgrad zugrunde gelegt wird.

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12 KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

InitiierungPhase 2

Kaufmännische Fragestellungen zum Prozess – Wurden verbleibende Projektrisiken hinreichend analysiert und quantifiziert bzw entsprechende Mitigationsstrategien vorgesehen?

– Entspricht das/die angedachte/n Beschaffungsmodell/e dem Risiko- und Expertiseprofil des Bauherren?

– Lässt (Lassen) das (die) angedachte(n) Beschaffungsmodell(e) einen hinreichend effizienten Wettbewerb erwarten?

– Ist der Zeitplan bis zum Projektauftrag ausreichend und konsistent mit dem Zeithorizont zur Bedarfsdeckung?

– Können die kaufmännischen Projektziele im gegebenen Zeitrahmen erreicht werden?

– Sind alle wesentlichen kaufmännischen Projektgrundlagen und Ziele im Projektauftrag hinreichend geklärt und dokumentiert?

– Sind die steuerlichen Konsequenzen aus den einzelnen Handlungsalternativen hinreichend abgeklärt und berücksichtigt?

– Sind die unternehmensrechtlichen/haushaltsrechtlichen Fragestellungen hinreichend geklärt und berücksichtigt?

– Sind die unterstellten Synergie- und Nutzeneffekte hinreichend belastbar?

– Welcher Finanzmittelbedarf ergibt sich aus den Handlungsalternativen und wie kann die erforderliche Liquidität bereitgestellt werden?

– Sind die angedachten Finanzierungsoptionen mit der übergeordneten Strategie zu Kapitalstruktur, bestehenden Finanzierungen und Bonität des Bauherrn vereinbar bzw ist eine effiziente Konditionierung zu erwarten?

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PHASEN UNDSCHRITTE IM

LEBENSZYKLUS 1. Strategie

2. Initiierung

3. Planung

6. Rückbau...

5. Nutzung

4. Ausführung

Kaufmännische Fragestellungen zur Dokumentation – Sind die Entscheidungsgrundlagen aus dem strategischen Projekt noch valide?

– Sind Bedarfs- und Kostenschätzungen hinreichend weiterentwickelt und belastbar (Konfidenzniveau)?

– Sind die Handlungsalternativen immobilienwirtschaftlich effizient (zB Flächeneffizienz, Bauzeit- kosteneffizienz, bestmögliche Drittverwertung, etc)?

– Wurden die am Markt verfügbaren Beschaffungsmodelle ausreichend erhoben?

– Gibt es eine ausreichende Rückkopplung zwischen dem Flexibilitätsanspruch aus dem Kerngeschäft und den Verfügbarkeiten am Markt?

– Bieten die Handlungsalternativen ausreichend Flexibilität für wesentliche Änderungen der Unternehmensstrategie oder des Betriebsmodells (Drittverwertung, Monetarisierungsmöglichkeiten, Erweiterungsoptionen,…)?

– Sind die angestellten Planungsrechnungen hinsichtlich Kalkulations- und Inputkonvention sowie die Annahmen mit dem strategischen Projekt konsistent (taxative Auflistung, Verwendung einheitlicher, standardisierter Begriffe und Bezugsgrößen)?

– Welche Auswirkungen ergeben sich auf GuV, Bilanz, Cashflow, Rechnungsabschluss und Key Performance Indicator (KPI) des Bauherren?

– Wurde in den Planungsrechnungen der Betrachtungszeitraum entsprechend dem relevanten Lebenszyklus der Handlungsoptionen angemessen gewählt?

Kaufmännische Fragestellungen zur Organisation – Besteht eine effektive Informations- und Entscheidungsgovernance?

– Ist die Projektorganisation mit ausreichender fachlicher und zeitlicher Kapazität ausgestattet?

– Sorgt die Projektorganisation für einen angemessenen Ausgleich der Interessen der Beteiligten (Nutzer, kaufmännische Unternehmensführung, projektspezifische Fachabteilungen)?

– Sind die kaufmännischen Unternehmensfunktionen (Rechnungswesen, Steuerabteilung, Controlling,Business Development-/Strategieabteilung) in der Projektorganisation ausreichend eingebunden?

– Stellt die Projektorganisation ein ausreichendes internes Kontrollsystem sicher?

– Entsprechen die gewählte Projektorganisation und -dokumentation den relevanten Compliance-Anforderungen?

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14 KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

Kaufmännische Leistungselemente – Analyse und kritische Würdigung der weiterentwickelten Projektgrundlagen und gegebenenfalls Aufzeigen weiteren Handlungsbedarfs aus kaufmännischer Sicht

– Durchführung eines Projekt-Risikoprozesses (Identifikation, Bewertung, Mitigation und Allokation der Projektrisiken) und Dokumentation im Rahmen des Risikohandbuches

– Entwicklung einer tragfähigen Finanzierungsstrategie inkl belastbarer Abschätzung der Finanzierungskosten (inkl Vorfinanzierung, Projektentwicklung und Grundstücksicherung)

– Berücksichtigung der kaufmännischen aufbau- und ablauforganisatorischen Anforderungen im Projekthandbuch

– Fachliche Dokumentation der unternehmensrechtlichen, haushaltsrechtlichen, steuerlichen und sonstigen kaufmännischen Projektgrundlagen

– Übersetzung des Projektes in eine für die Projektgenehmigung und kaufmännische Projektsteuerung bzw Projektcontrolling ausreichend belastbare integrierte kaufmännische Planungsrechnung (TCO Ansatz) einschließlich Alternativen- & Szenarioanalysen und immobilienwirtschaftlicher Projektrechnung

– Ableitung der Konsequenzen auf GuV, Bilanz, Cashflow, Rechnungsabschluss und die relevanten KPIs des Bauherrn einschließlich der erwarteten Konsequenzen auf das Kerngeschäft

– Dokumentation der Datenquellen, Annahmen, Kalkulations- & Inputkonventionen, Konfidenzniveau,… („Annahmenbuch“)

– Darstellung der kaufmännischen Überlegungen / Zielsetzungen und wesentlichen Strukturelemente der vorgeschlagenen Beschaffungsmodelle (Generalunternehmer, Totalunternehmer, Totalübernehmer, Gewerke, etc)

– Aufbereitung & Dokumentation der kaufmännischen Aspekte der Alternativenentscheidung

– Verankerung der kaufmännischen Projektgrundlagen und Zielsetzungen im Projektauftrag

Strategisches Projekt bzw HandlungsoptionenDer ausgearbeitete Business Case beinhaltet die relevanten kaufmännischen Projektgrundlagen und Zielsetzungen für die Fortführung des Projektes (Planungsphase). Auf Basis der gewählten Beschaffungsstrategie erfolgt eine belastbare Darstellung der Auswirkungen des Projektes auf GuV, Bilanz und Cashflow des Bauherrn.

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15KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

Den Bauherren im Bauprojekt

kaufmännisch zu vertreten ist mehr

als Controlling – es bedarf einer

kaufmännischen Projektsteuerung.

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16 KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

PlanungPhase 3

Kaufmännische Fragestellungen zum Prozess – Ist der Planungsauftrag konsistent mit der Beschaffungsstrategie?

– Erfolgt eine dem Planungsstand angemessene, rechtzeitige Festlegung der Nutzeranforderungen?

– Enthalten die Planerverträge sinnvolle Incentivierungsmechanismen zur kaufmännischen Optimierung?

– Ist in den Beauftragungen (Konsulenten, Planerverträge) für einen ausreichenden Ausgleich zwischen kaufmännischen, technischen und Nutzerzielen gesorgt?

– Ist sichergestellt, dass die erforderlichen Leistungs- und Verbrauchsdaten erfasst werden können?

– Werden die kaufmännischen Zielsetzungen im Rahmen der Vertragsgestaltung ausreichend berücksichtigt (Sicherstellung eines ausreichenden Wettbewerbs, Verhandlungsrunden, etc)?

– Ist sichergestellt, dass aus der technischen Planung die erforderlichen, aussagekräftigen Leistungs- und Verbrauchsdaten für die Lebenszykluskostenermittlung zeitgerecht und vollständig vorliegen?

– Wurde ein klares Mess- und Zähl- bzw Zielkonzept definiert?

Kaufmännische Fragestellungen zur Dokumentation – Ist die Bedeckung des erforderlichen Finanzmittelbedarfs in der Ausführungsphase rechtzeitig sichergestellt?

– Ist sichergestellt, dass alle planerischen Entscheidungen vollinhaltlich im kaufmännischen Kalkulationsmodell abgebildet sind?

– Ist die zuletzt bestehende kaufmännische Projektrechnung strukturell und inhaltlich noch konsistent?

– Werden bei Projektentscheidungen die kaufmännischen Entscheidungsgrundlagen (inkl zB Folgekostenabschätzung) hinreichend dokumentiert?

– Werden im Planungsprozess die notwendigen kaufmännischen Eingangsparameter ausreichend und vollständig zur Verfügung gestellt (zB: Verbrauchswerte)?

– Werden Projektentscheidungen hinreichend mit Detailanalysen hinterlegt und dokumentiert?

– Werden im Rahmen der Planungsentscheidung die relevanten Entscheidungsgrundlagen ausreichend kaufmännisch plausibilisiert (Kostenkennwerte, Konfidenzintervalle, Folgekosten, immobilienwirtschaftliche Konsequenzen)?

– Sind die kostenseitigen Konfidenzniveaus dem Planungsstand angemessen und nach dem Verursacherprinzip aufgeschlüsselt (bauherrenseitige Spielräume vs externe Abweichungen)?

– Erfolgt die kaufmännische Projektverfolgung im Einklang mit dem Projektverlauf?

– Ist sichergestellt, dass nach Abschluss der einzelnen Projektphasen die notwendige kaufmännische Projektrechnung angepasst wird?

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17KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

PHASEN UNDSCHRITTE IM

LEBENSZYKLUS 1. Strategie

2. Initiierung

3. Planung

6. Rückbau...

5. Nutzung

4. Ausführung

Kaufmännische Fragestellungen zur Organisation – Ist sichergestellt, dass es ein funktionierendes Änderungsmanagement gibt (Entscheidungsfindungs-/Projektänderungsregime, Leistungsänderungsregime mit den Auftragnehmern)?

– Gibt es im Rahmen von Projektänderungen eine angemessene Evaluierung von Alternativen?

– Sind die kaufmännischen Aspekte im Änderungsmanagement ausreichend berücksichtigt (Entscheidungsbefugnisse, quantifizierte Grundlagen, Fristen, Dokumentation)?

– Wurde ein adäquates internes Kontrollsystem eingerichtet?

– Gibt es einen festgelegten Update-Prozess der kaufmännischen Projektrechnung im Verhältnis zu den anderen Projektabteilungen?

– Gibt es eine entsprechend formalisierte Organisations- und Kommunikationsgovernance im Zusammenhang mit den relevanten Liniendienststellen?

– Entsprechen die gewählte Projektorganisation und -dokumentation den relevanten Compliance-Anforderungen?

– Liegt eine für den Realisierungsbeschluss ausreichend dokumentierte kaufmännische Entscheidungsgrundlage vor?

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18 KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

Kaufmännische Leistungselemente – Kompetitive Beschaffung des Finanzmittelbedarfs entlang der definierten Finanzierungsstrategie

– Bereitstellung Baufinanzierung inkl Refinanzierung Projektentwicklungskosten und Grundstück zeitgleich mit Realisierungsbeschluss

– Kaufmännische Validierung der im (weiterentwickelten) Projekthandbuch und in den wesentlichen Leistungsverträgen abgebildeten Änderungsmanagementprozesse

– Kaufmännische Analyse und Bewertung von Projekt- und / oder Leistungsänderungen

– Validierung des im Projekthandbuch festgelegten bzw in der tatsächlichen Projektabwicklung wirksamen internen Kontrollsystems und Compliance-Management Systems (CMS)

– Verankerung der Nachführung der kaufmännischen Planungsrechnung im Projekthandbuch entlang der definierten Planungsstände

– Nachführung der integrierten kaufmännischen Planungsrechnung (TCO-Ansatz) und immobilienwirtschaft–lichen Projektrechnung entlang der definierten Planungsstände inkl Nachziehen des Annahmenbuches

– Festlegung der kaufmännischen Kommunikationsgovernance hinsichtlich Adressatenkreis (Gremien, Rechnungswesen, Steuerabteilung, Controlling, Investor Relations) und Informationskonventionen (insbes. i.Z.m. mit quantitativen Informationen)

– Detaildefinition der kommerziellen Aspekte der Beschaffungsmodelle für die Planungs- und Errichtungsphase (in enger Zusammenarbeit mit technischem und rechtlichem Projektteam)

– Teilnahme kaufmännischer Projektteammitglieder an wesentlichen Vertragsverhandlungen und Entscheid–ungen in den Beschaffungsprozessen

– Market Sounding bzw Marktanalyse zu kritischen kommerziellen Aspekten der Beschaffungsstrategie

– Laufende Aufbereitung kaufmännischer Planungsprämissen (Indizes, Preiskurven, etc) und „Übersetz–ung“ von Teil- und Einzelergebnissen aus dem Planungsprozess in kaufmännisch relevante Bezugsgrößen

– Laufende kaufmännische Unterstützung bei wesentlichen Projektentscheidungen und -änderungen (inkl Dokumentation)

– Update des Risikohandbuches entsprechend dem Projektfortschritt

– Aufbereitung der kaufmännischen Dokumentation für die Realisierungsgenehmigung

Strategisches Projekt bzw HandlungsoptionenDas kaufmännische Projekt bildet die Basis für die Realisierungsgenehmigung. Es beinhaltet die Finanzierung des Projektes sowie die kommerziellen Vorgaben für alle Projektbeteiligten im Zusammenhang mit der Projektumsetzung und Dokumentation der Entscheidungsfindung.

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19KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

Bis zu 80 Prozent der Lebenszyklus-

kosten eines Bauprojekts werden

bis zum Ende der Planungsphase

festgelegt. Vor allem in dieser Phase

muss der CFO unmittelbar im Projekt

vertreten sein.

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20 KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

AusführungPhase 4

Kaufmännische Fragestellungen zum Prozess – Werden Leistungsstörungen / Claims rechtzeitig von der Bauprojektsteuerung auch an die kaufmännische Bauherrenvertretung gemeldet und ist diese in die Beilegung eingebunden?

Kaufmännische Fragestellungen zur Organisation – Werden Projekt- und Leistungsänderungen angemessen mitgeführt (kumulative und Einzelbetrachtung)?

– Sind die Auswirkungen von Projekt- und Leistungsänderungen auf die Lebenszykluskosten angemessen dargestellt und plausibel?

– Ist die laufende Budgetsteuerung (Kosten, Qualität und Zeit) kaufmännisch nachvollziehbar?

– Ist sichergestellt, dass wesentliche Abweichungen vom kaufmännischen Projekt frühzeitig erkennbar werden?

– Wird der festgelegte Update-Prozess für die kaufmännische Planungsrechnung und die immobilienwirtschaftliche Projektrechnung eingehalten?

Kaufmännische Fragestellungen zur Dokumentation – Ist die kaufmännische Bauherrenvertretung ausreichend in der Gesamtprojektsteuerung vertreten (formell u faktisch)?

– Ist in Ergänzung zum technischen Claim Management und als „Counter Part“ gegenüber dem Bauunternehmen / (Totalunternehmer / Totalübernehmer) ein wirkungsvolles kaufmännisches Anti Claim Management Team eingesetzt?

– Ist die richtige Erfassung der Projektkosten im Rechnungswesen sichergestellt?

– Werden die notwendigen steuerlichen Maßnahmen rechtzeitig getroffen?

– Wurden die Eskalationsstufen ausreichend definiert, dokumentiert und kommuniziert?

– Werden rechtzeitig die organisatorischen Voraussetzungen für das kaufmännische Property Management getroffen (Eigenleistung vs Outsourcing)?

– Wird der Freigabeprozess für die erforderlichen Finanzmittel entlang dem Zahlungsplan eingehalten?

– Wurden die Entscheidungskompetenzen im Falle von Zahlungsplanänderungen definiert (Konzernliquiditätsmanagement)?

– Erweisen sich die im Projekthandbuch vorgesehenen bzw tatsächlich gelebten Maßnahmen zur Sicherung der kaufmännischen Projektaspekte auch weiterhin als angemessen und ausreichend?

– Werden die Bedingungen unter den Finanzierungsverträgen eingehalten? Gibt es dazu ein ausreichendes Monitoring- und Frühwarnsystem?

– Ist die kaufmännische Bauherrenvertretung angemessen ins Vertragsmanagement eingebunden?

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21KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

PHASEN UNDSCHRITTE IM

LEBENSZYKLUS 1. Strategie

2. Initiierung

3. Planung

6. Rückbau...

5. Nutzung

4. Ausführung

Kaufmännische Leistungselemente – Wiederkehrende kaufmännische Validierung und Weiterentwicklung Projekthandbuch (inkl Abbildung der aus den Finanzierungsverträgen erforderlichen Monitoring- und Informationspflichten)

– Kaufmännische Validierung der technischen Projektsteuerungsberichte und gegebenenfalls Anpassung / Erweiterung

– Teilnahme an den relevanten Projektsteuerungsmeetings

– Teilnahme an wesentlichen Änderungsmanagement- und Streitbeilegungsprozessen

– Regelmäßige Abstimmung mit den internen kaufmännischen Linienabteilungen

– Abwicklung des Freigabeprozesses für Finanzmittel entlang dem Zahlungsplan

– Kaufmännische Analyse und Bewertung von Projekt- und Leistungsänderungen hinsichtlich Gesamtinvestitions kosten, Lebenszykluskosten, Folgekosten Liegenschaftsentwicklung,…

– Tourliches Update der kaufmännischen Planungsrechnung (TCO Ansatz) und immobilienwirtschaftlichen Projektrechnung inklusive kumulierter und Einzelbetrachtung aller Projekt- und Leistungsänderungen

– Definition der Aufbau- und Ablauforganisation des kaufmännischen Property Managements für die Nutzungsphase

Laufende kaufmännische Projektsteuerung

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22 KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

Jedes Bauprojekt muss auch

in der Ausführungsphase mit

Veränderung umgehen. Daran sollte

das kaufmännische Gewissen des

Unternehmens aktiv und unmittelbar

teilnehmen.

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23KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

NutzungPhase 5

Kaufmännische Fragestellungen zum Prozess während der Betriebseinführung – Ist die kaufmännische Bauherrenvertretung bis zum Zeitpunkt der Schlussrechnung ausreichend ins Claim Management eingebunden?

– Wurde ein der Projektgröße entsprechendes, ausreichendes Gewährleistungsmanagement vorbereitet?

– Ist die kaufmännische Linienfunktion ausreichend für die Übernahme der kaufmännischen Funktion nach Abschluss des Projektes ausgestattet (qualitativ und quantitativ)? –> Property Management

– Ist sichergestellt, dass die kaufmännische Bauherrenvertretung auch in der Phase nach Projektabschluss für etwaige Fragen (zB Claims) zur Verfügung steht?

– Liegt mit Legung der Schlussrechnung ein entsprechender kaufmännischer Projektabschlussbericht vor?

– Wie kann die kaufmännische Projektevaluierung standardisiert werden?

PHASEN UNDSCHRITTE IM

LEBENSZYKLUS 1. Strategie

2. Initiierung

3. Planung

6. Rückbau...

5. Nutzung

4. Ausführung

Kaufmännische Leistungselemente – Laufende Begleitung des Projektes bis zum kaufmännischen Projektabschlussbericht (zeitgleich mit Schlussrechnung)

– Update des Projekthandbuches: Gewährleistungsmanagement & standardisierte Projektevaluierung

– Letztmaliges Update des Business Case (Soll – IST Vergleich)

– Erstellung, Freigabe und Übergabe des kaufmännischen Projektabschlussberichts an die kaufmännischen Linienfunktionen

– Abhaltung eines Abschlussmeetings mit den kaufmännischen Linienfunktionen und Übergabe der kaufmännischen Verantwortung

Strategisches Projekt bzw HandlungsoptionenDer kaufmännische Projektabschlussbericht fasst alle kaufmännischen Aspekte des Projektes in einer für Dritte nachvollziehbaren Dokumentation zusammen und bildet die Basis der künftigen Nachevaluierung des Projektes sowie für das Objektmanagement.

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Die wichtigsten Begriffe im Überblick

Glossar

Bauherren- vertretung

Ein Bauherrenvertreter oder Bauherrenberater ist einerseits als Vertreter der kaufmänni-schen Interessen des Bauherrn im Projekt und andererseits als lösungsorientiertes Binde-glied zwischen dem Projekt und den kaufmännischen Linienfunktionen des Bauherrn zu verstehen.

Bauprojekt- steuerung

Bauprojektsteuerung stellt das Kernstück eines professionellen Baumanagements im Bau-wesen dar. Durch sie wird es möglich, Prozesse in der Projektarbeit so zu führen, dass alle gesteckten Projektziele erreicht werden können. Maßnahmen der Qualitätsförderung dienen dazu, diese Prozesse fortwährend zu verbessern.

Compliance Management Systems (CMS)

Compliance Management System bezeichnet die Sicherstellung der Einhaltung aller Ge-setze, Verordnungen und Richtlinien sowie von vertraglichen Verpflichtungen und freiwillig eingegangenen Selbstverpflichtungen mit Bezug auf alle Bereiche und Prozesse im Unter-nehmen, allen Gesellschaften im Konzernverbund, allen Rechtsordnungen, allen Leitungs- und Mitarbeiterebenen und allen Rechtsgebieten.

Gesamtinvestitions-kosten

Unter Gesamtinvestitionskosten versteht man alle für die Herstellung oder Beschaffung eines Objektes entstehenden Kosten lt. ÖNORM B 1801-1.

General- unternehmer GU)

Der Generalunternehmer übernimmt sämtliche Bauleistungen zur Fertigstellung eines Bau-werks mit eigenen und fremden Kapazitäten und koordiniert alle Gewerke. Jedoch erbringt der GU, abgesehen von Werks- und Montageplänen, keine Planungsleistungen.

Generalübernehmer (GÜ)

Der Generalübernehmer entspricht dem Generalunternehmer, erbringt jedoch selbst keine Bauleistungen, sondern organisiert und koordiniert erforderliche Teilleistungen, durch Vergabe an Subunternehmer.

Immobilien- wirtschaftliche Projektrechnung

Die immobilienwirtschaftliche Projektrechnung bildet alle einem Projekt zurechenbaren Geldströme (Einzahlungen und Auszahlungen) über den gesamten Lebenszyklus software- unterstützt ab, mit dem Ziel über markttypische Key Performance Indicators die immobilien- wirtschaftliche Effizienz eines Immobilienprojektes zu untersuchen, darzustellen und zu optimieren.

Kaufmännisches Property Management

Die Hauptaufgabe des kaufmännischen Gebäudemanagements ist die Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit des Gebäudebetriebs, ua Ankauf und Anmietung, Verkauf und Ver- mietung, Liegenschaftsmanagement, Vertragsmanagement, Kostenrechnung und Mahn-wesen. Die erforderlichen kaufmännischen Gebäudemanagement-Dienstleistungen zur Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit des Gebäudebetriebs sind: Beschaffung, Budgetierung, Nebenkostenabrechnung, Mietverwaltung, Controlling, Objektbuchhaltung, interne Leistungsverrechnung und Vollkostenrechnung.

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25KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

Key Performance Indicator (KPI)

Als Key Performance Indicators werden Schlüsselkennzahlen bezeichnet, die die unter- nehmerische Leistung widerspiegeln. Der Begriff umfasst alle betrieblichen Kenngrößen, die in irgendeiner Form Erfolge bzw Misserfolge abbilden. Sämtliche im Unternehmen ablau-fenden Prozesse können bzw sollten anhand solcher Kennzahlen bewertet und kontrolliert werden, damit ggf. eingreifende Schritte der Regulierung getroffen werden können, falls zu große Abweichungen von den Zielvorgaben bestehen. Gerade für das Management und Controlling haben Key Performance Indicators daher hohen Wert. Sie ermöglichen es, einzel-ne Projekte, Abteilungen o.ä. auf ihre Effektivität und Wirtschaftlichkeit hin zu untersuchen.

Lebenszykluskosten Summe (Barwerte) der Objekt-Errichtungskosten gemäß ÖNORM B 1801-1 und der Objekt-Folgekosten. Die Objekt-Folgekosten ergeben sich aus der Summe (der Barwerte) aller Kosten, die sich aus dem Betrieb und auch der Nutzung während der Nutzungsphase eines Objekts zuzüglich der Objektbeseitigungs- und Abbruchkosten zusammensetzen, und dem Objekt oder mehreren Elementen der Baugliederung gemäß ÖNORM B 1801-1 direkt zuordenbar sind.

Projektent- wicklungskosten

Projektentwicklungskosten sind Aufwendungen, die während der Entwicklungsphase eines Projektes anfallen.

Technisches Claim Management

Technisches Nachforderungsmanagement ist die Überwachung und Beurteilung von Abweichungen bzw Änderungen und deren wirtschaftlichen Folgen zwecks Ermittlung und Durchsetzung von Ansprüchen. Das Nachforderungsmanagement gehört im Projektgeschäft sowohl zum Instrumentarium des Auftraggebers als auch des Auftragnehmers. Dabei ist es das Ziel, die beim Vertragsabschluss nicht vorhersehbaren Ereignisse im Projektverlauf in ihren kommerziellen Folgen einvernehmlich zu klären.

Total Cost of Ownership (TCO)

TCO entspricht den Kosten, die über die gesamte Lebensdauer eines Gebrauchs-Investiti-onsgutes anfallen und über den Kaufpreis hinausgehen, zB Kosten für Wartung, Reparatu-ren, Betriebsstoffe bei der Nutzung, Schulungen und Entsorgung.

Totalunternehmer (TU)

Der Totalunternehmer entspricht dem Generalunternehmer, übernimmt jedoch auch Planungsleistungen (Entwurfs- und/oder Ausführungsplanung).

Totalübernehmer (TÜ)

Der Totalübernehmer entspricht dem Generalübernehmer, verantwortet jedoch auch die Organisation, Koordination und Vergabe erforderlicher Planungsleistungen.

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Dimensionen

Die KPMG Kundenzeitschrift bietet dreimal jährlich fachliche Neuigkeiten aus den Bereichen Wirtschaftsprüfung und Beratung. Jede Ausgabe widmet sich einem Schwerpunktthema.

Publikationen

ACNews

Das Magazin erscheint zweimal im Jahr und enthält aktuelle Fragestellungen rund um das Audit Committee, Corporate Governance und die Internationale Rechnungslegung.

kpmg.at/publikationen

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27KPMG Kaufmännische Bauherrenvertretung

Kaufmännische Bauherrenvertretung

Herausgeber: KPMG Austria GmbH

Für den Inhalt verantwortlich: Erich Thewanger T +43 1 31332-3464 [email protected]

Grafik und Satz: Mirjam Schweigkofler T +43 1 31332-3586 [email protected]

Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH

Die hier angeführten Leistungen wurden in Anlehnung an die Leistungsbilder und Modelle der IG Lebenszyklus Bau (ehem IG Lebenszyklus Hochbau) entwickelt.

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