Kavallo

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Kavallo Das Schweizer Pferdemagazin I www.kavallo.ch Kavallo Reiten mit Stil 16 Seiten Mode pur – Die Trends für diesen Herbst/Winter Nr. 10/2011 I 101. Jahrgang I CHF 10.– EM Madrid Die grosse Aufholjagd der Schweizer Springreiter Abenteuer Safari Botswanas wilde Tiere auf dem Pferderücken entdecken

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Das schweizer Magazin rund um den Pferdesport

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KavalloDas Schweizer Pferdemagazin I www.kavallo.chK

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Reiten mit Stil16 Seiten Mode pur – Die Trends für diesen Herbst/Winter

Nr. 10/2011 I 101. Jahrgang I CHF 10.–

EM Madrid Die grosse Aufholjagd der Schweizer Springreiter

Abenteuer SafariBotswanas wilde Tiere auf dem Pferderücken entdecken

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EDITORIAL

Den Herbst stilvoll in Szene gesetzt

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enau einen Tag hatten wir Zeit, um das Shooting für das

Modespecial zur Herbst-/Wintermode ab Seite 34 durchzuführen. Ein Ver-schiebedatum gab es nicht. Es musste also alles klappen. Was zitterten wir, dass uns die Wettergötter auch wirklich wohlgesinnt sein würden ...Und sie waren es! Eine zauberhafte Herbststimmung begrüsste uns an diesem Morgen. Auch der Rest des Tages zeigte sich von der sonnigen Seite, die Bilder wurden wunder-bar. Doch das verdanken wir nicht nur diesem schönen Tag. Sondern auch dem grossartigen Einsatz aller

Corina HanyChefredaktorin

G Beteiligten. Felix Bühler stellte uns grosszügig die Kleider zur Verfügung. Auf Hofgut Albführen fanden wir nicht nur einen herrlichen Ort, sondern eine äusserst gastfreundliche Crew. Und Pferde, die modelten, als ob sie nie was anderes getan hätten. Vielen lieben Dank an alle, es war ein super Tag!

Herzlich, Ihre

Oben links: Die Fotografi n Katja Stuppia setzt alles ins richtige Bild. Neben ihr Manuela Gmür von Felix Bühler. Rechts: Rahel Felber schaut, dass die Frisur sitzt. Und Clea Zajc (unten) gibt dem Outfi t von Rahel das Finish.Fotos: Katja Stuppia, Kathrin Hefel

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INHALT

Die grosse Sintflut in AvenchesEVENT Die Equus-Helveticus-Tage auf dem IENA-Gelän-de begannen sonnig. Doch dann kam der grosse Regen.

Keine Angst vor unbequemen VotenMENSCH & PFERD Mit ihrem Verein setzten sich drei junge Frauen lautstark für das Wohl der Pferde ein.

Wer will bei uns mitreiten?FOKUS Traditionsvereine finden kaum Nachwuchs. Innovative Konzepte sind gefragt. Die Berner machens vor.

Souveräne Aufholjagd an der EM in MadridSPORT Die Schweizer Springreiter sind schlecht gestartet. Der Sprung nach London gelang aber doch noch.

Vom Landturnier zum nationalen PlayerSPORT Was braucht es, damit ein Turnier gross wird? Die Veranstalter vom CSI Humlikon wissen es.

Eine Disziplin ringt um AnerkennungSPORT Ponyfahrer werden oft belächelt. Zu Unrecht, denn die Anforderungen an diesen Sport wachsen stetig.

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So kommt Ihr Pferd zu Ihnen

So stilvoll wird der Winter

London, wir kommen!

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INHALT

Editorial AufgaloppBücher/LeserbriefeLinksPferdemarktMarktanzeigenVorschau/Impressum

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5062666882

RedaktionTel. 055 450 50 60Fax 055 450 50 [email protected]

Anzeigen Tel. 062 886 11 44Fax 062 886 11 [email protected]

AbonnementTel. 058 200 55 78Fax 058 200 55 [email protected]

KavalloDas Schweizer Pferdemagazin I www.kavallo.chK

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Reiten mit Stil16 Seiten Mode pur – Die Trends für diesen Herbst/Winter

Nr. 10/2011 I 101. Jahrgang I CHF 10.–

EM Madrid Die grosse Aufholjagd der Schweizer Springreiter

Abenteuer SafariBotswanas wilde Tiere auf dem Pferderücken entdecken

Neues aus der PferdeweltSTALLGEFLÜSTER Mehr Preisgeld in St. Moritz, Sieger und Verlierer im Sport und die Korrektur eines Fehlers.

Das grosse Modespecial auf 16 SeitenTITELGESCHICHTE Mit Farben und viel Eleganz bringt die Herbst-/Wintermode Stil in die Reitställe.

Die vielseitigen FreizeitreiterAUSBILDUNG Nur ein wenig ausreiten? Mitnichten. Freizeitreiter zeigen in 4 Disziplinen ihr Können.

Komm mal her zu mir!AUSBILDUNG Ihr Pferd spielt auf der Weide Katz und Maus mit Ihnen? Diese Übungen helfen garantiert!

Eintritte zu gewinnenAGENDA Kavallo verlost Tickets für die Olma in St. Gallen und für die Munich Indoors in München.

Afrika hoch zu Ross entdeckenFERNWEH Eine Safari in Botswana zu Pferd garantiert intensive Momente und wilde Tiere hautnah.

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DER DIREKTE DRAHT ZU

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Safari der besonderen Art in Botswana

Nachwuchs gesucht!

Eine Stimme für die Pferde

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Kavallo

TitelfotoKatja Stuppia fotografierte Annette Iten und Daria Zemp.

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AUFGALOPP

KinderträumeWie viele grosse Reitkarrieren begannen

auf einem solchen Holzpferdchen? Und wie viele Träume vom grossen Erfolg

blieben nur ein Traum? Wir wissen es nicht. Und träumen weiter.

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EVENT Equus Helveticus in Avenches, 15. bis 18. September 2011

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1 Land unterBegonnen hatte das Pferdefestival sonnig und gemütlich. Doch heftige Regenfälle machten den Reitern, Zuschauern und Organisatoren am Sonntag einen Strich durch die Rech-nung. So mussten einige Finaldurchgänge abgesagt werden. Zum Leidwesen der Veranstalter blieb der grosse Besucher-andrang dadurch aus. Die gute Stimmung unter den neu erkorenen Siegern konnte jedoch auch Petrus nicht trüben.

2 Fürstlicher SiegMit einer Note von 8,8 im Gesamteindruck holte sich Gilles Ngovan mit dem Hengst Fürstentraum (CH) den ersten Rang an der Schweizermeisterschaft der 4-jährigen Dressurpferde. Alle drei Grundgangarten überzeugten die Richter durch Schwung, Eleganz und Durchlässigkeit.

3 Vielseitige Freiberger Die stolzen und kräftigen Freiberger stellten auf dem IENA- Gelände ihr Können nicht nur bei den Holzrückwettbewer-ben unter Beweis. Diese Vierbeiner können nicht nur lange Holzstämme durch einen Parcours ziehen. Nein, auch in Spring- und Dressurprüfungen in Gymkhanawettbewerben und Fahrprüfungen zeigte sich die älteste Schweizer Pferde-rasse von ihrer besten Seite.

4 Wirbelnde Hufe Der Prix du Président vom Samstag gilt als das wichtigste Trabrennen des Jahres in der Schweiz. Gewonnen wurde das prestigeträchtige Rennen von Nimrod Boréalis mit Loïc Désiré Abrivard im Sulky. Die Schweizer Teilnehmer blieben ohne Chancen. Dies konnte die Wettfreudigkeit der zahlreichen Besucher am Samstag jedoch nicht trüben.

5 Packendes Duell Über dem Sprung des Zuchtverbandes der Schweizer Sport-pferde zum Sieg: In einem packenden Stechen und noch bei schönstem Sommerwetter konnte sich Céline Stauffer aus Bussy mit Smiley de Bussy (CH) bei den 5-jährigen Spring-pferden den Schweizermeistertitel erkämpfen.

Auf dem IENA-Gelände in Avenches wurden im Rahmen des Pferdefestivals Equus Helveticus die Schweizermeister bei den CH-Sportpferden gesucht. Doch nicht alle Sieger konnten auserkoren werden.

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Equus Helveticus in Avenches, 15. bis 18. September 2011 EVENTFo

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MENSCH & PFERD IG Pferdewohlergehen

«Manche Leute würden sich besser einen Töff kaufen»

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IG Pferdewohlergehen MENSCH & PFERD

s ist neun Uhr morgens und

die spätsommerliche Sonne

heizt den Sandplatz bereits

ordentlich auf. Wie schön wäre es da,

im Schatten die Morgenruhe zu ver-

längern. Denkt sich wahrscheinlich

auch Schimmelstute Cariño, die leicht

schläfrig neben ihrer Besitzerin Simo-

ne Steckholzer den Parcours absolviert:

mit gleichmässigem Tempo in einer

Schlangenlinie um mehrere Verkehrs-

kegel, weiter an Autoreifen vorbei

über mehrere Bodenstangen hin zu

einem Podest, auf das die Araberstute

routiniert und leichtfüssig aufsteigt.

Und dort seelenruhig stehen bleibt.

Auch dann noch, als Steckholzer ihr

eine raschelnde Plastikplane über den

Rücken legt und mehrere Hulahupp-

Reifen über ihren Kopf um den Hals

wirft.

Droht die Stute allzu energielos zu

werden, muntert ihre junge Besitze-

rin sie mit sanften, aber konsequen-

ten Anweisungen auf, doch bitte moti-

vierter mitzumachen. Und Cariño

folgt den Auforderungen. Weil sie Lust

dazu hat und nicht weil Ungemach

droht, wenn sie es nicht tut. «Genau so

soll es sein», meint Patricia Wegmann,

die das Geschehen vom Platzrand aus

zusammen mit Conny Vontobel beob-

achtet. Und genau so muss es auch

sein, denn Cariño ist sozusagen das

Aushängeschild und Maskottchen der

Interessengemeinschaft für das Wohl-

ergehen der Pferde. Gegründet im

Mai dieses Jahres von Simone, Patricia

und Conny.

Es gibt viel zu tunDie Ambitionen und Ziele der drei

Frauen aus dem Kanton Zürich sind

hoch: «Wir wollen ein Netzwerk aus

Pferdebesitzern, Pferdeliebhabern,

verschiedenen Ausbildnern, Thera-

peuten und Tierärzten aufbauen, das

sich über die ganze Schweiz und das

angrenzende Ausland erstreckt», er-

klärt die Präsidentin und Studentin

der Veterinärmedizin Conny Vonto-

bel. Ein Netzwerk, das so viele Men-

schen wie möglich mit dem nötigen

Wissen versorgt, damit sie pferdege-

recht handeln können.

So haben sich die drei denn auch

den Slogan «Wissen wirkt Wunder»

auf ihre Fahne geschrieben. «Wir be-

E

Engagiert, provokativ und mit Herzblut setzen sich drei junge Zürcherinnen für das Wohl der Pferde ein. Der Schlüssel dazu ist die Wissensvermittlung. Und so bieten sie erschwingliche Seminare an, in denen Selberdenken mehr als erwünscht ist.

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text Corina Hany fotos Katja Stuppia

Patricia Wegmann, Conny Vontobel und Simone Steckholzer

(v.l.) liegt nicht nur das Wohl von Stute Cariño am Herzen.

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MENSCH & PFERD IG Pferdewohlergehen

ginnen dann einen unüberlegten Peit-

schenhieb auszuteilen, wenn wir

nicht mehr weiterwissen. Wenn wir

uns hilflos fragen, warum das Pferd

jetzt nicht das tut, was wir von ihm

wollen», sagt die Vizepräsidentin (und

ebenfalls angehende Tierärztin) Steck-

holzer. Sobald man aber wisse, wie ein

Pferd körperlich und vor allem auch

psychisch ticke, könne man ganz an-

ders, nämlich pferdegerecht mit sol-

chen Situationen umgehen, ergänzt

Patricia Wegmann.

Dies, so sind sich alle drei einig, ge-

schehe trotz vieler Fortschritte in der

Pferdeszene noch immer viel zu we-

nig. «Die Bilder, die ich immer wieder

auf Reitplätzen antreffe, sind oft

furchtbar. Da wird gezogen, gestossen

und mit Hilfszügeln das Pferd in die

gewünschte Position gezurrt», empört

sich Wegman. Was dies im Pferd drin

auslöse, so die ausgebildete Pferdever-

haltenstherapeutin, daran denke nie-

mand. Vielmehr werde die Schuld auf

den «Mistbock» abgeschoben, der ein-

fach nicht richtig funktioniere, er-

gänzt die 23-jährige Simone. Und

Wegmann (28) setzt nochmals an:

«Manchmal denke ich, die Leute wür-

den sich besser einen Töff kaufen.»

Eine harte LebensschuleAnzuecken und unbequem zu sein,

davor haben die drei Frauen definitiv

keine Angst. «Wir wollen die Men-

schen zum Denken, zum Diskutieren

anregen», sagt die Jüngste im Bunde,

die 20-jährige Conny. Kritisch sein,

sich selbst gegenüber und dem, was

man von Trainern und Fachleuten ge-

sagt bekomme. «Nur wer immer wie-

der hinterfragt, ob diese Herange-

hensweise auch wirklich für sich und

sein Pferd stimmt, kann angemessen

auf die individuellen Bedürfnisse sei-

nes Vierbeiners eingehen», betonen

alle drei energisch.

Einem Guru gedankenlos hinter-

herzulaufen, kommt nicht in Frage.

Denn einfach nur staunen und konsu-

mieren, das reicht nicht. «Ich muss

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Einen Match gefällig? Cariño «tschuttet» den Ball vor sich her.

Auch das Steigen gehört zum Repertoire

der beiden.

Seelenruhig nimmt Cariño die fliegenden Hula-Hoop-Reifen von Besitzerin Simone

Steckholzer entgegen.

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«Wir werden dann grob, wenn wir nicht mehr weiterwissen.»Simone Steckholzer, Vizepräsidentin IG Pferdewohlergehen

Als Simone Araber Cariño kaufte, hatte die

Stute viel Schweres hinter sich. Heute

ist sie ein zufriedenes und motiviert

arbeitendes Pferd.

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IG Pferdewohlergehen MENSCH & PFERD

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MENSCH & PFERD IG Pferdewohlergehen

14 Kavallo 10/2011

«Wir wollen die Menschen zum

Denken und Diskutieren anregen.»

Conny Vontobel, Präsidentin IG Pferdewohlergehen

Patricia Wegmann, Simone Steckholzer und Conny Vontobel (v.l.) setzen sich mit Leib und Seele für ihren Slogan ein.

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IG Pferdewohlergehen MENSCH & PFERD

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verstehen, warum etwas funktioniert,

warum diese und jene Vorgehensweise

dem Wesen des Pferdes entspricht.

Denn nur so werde ich der Individuali-

tät des Pferdes gerecht. Und dazu muss

ich eigenständig denken», so Conny

Vontobel. Doch das, darin sind sich

alle drei einig (was überhaupt nicht

immer der Fall sei, wie sie lachend be-

tonen), sei zeitintensiv, anstrengend

und zeige immer wieder auf, wo die

eigenen Grenzen und Defizite liegen.

«Mit Pferden zu arbeiten, ist eine Le-

bensschule. Wer nicht bereit ist, durch

sie hindurchzugehen, lässt es besser

bleiben», sagt die äusserlich zart wir-

kende Präsidentin. In einem Ton, der

keine Widerrede duldet.

Der erste Coup gelingtUnd so vermittelt der Verein, der in-

zwischen 71 Mitglieder und 8 Partner-

mitglieder zählt, nicht nur Kontakte

zu den verschiedensten Experten, son-

dern lädt zu erschwinglichen Preisen

an die unterschiedlichsten Seminare

ein. Erschwinglich, weil Weiterbil-

dung nicht am knappen Budget schei-

tern soll. Was gerade bei jungen Rei-

tern, die der Verein besonders anspre-

chen will, schnell der Fall sein kann.

Den bisher grössten Coup ist den

drei Frauen mit dem Engagement des

Tierarztes Gerd Heuschmann gelun-

gen. So erschienen denn auch zahlrei-

che wissbegierige Rösseler kurz vor

den Sommerferien in Fehraltorf,

lauschten dem engagierten und pro-

vozierenden Rollkurgegner im Theo-

rieraum und schauten in der Reithalle

zu, wie der Deutsche mit Pferden und

Reitern arbeitet.

Neben der Theorie und dem passi-

ven Zuschauen soll die Praxisarbeit,

wo die Teilnehmer das Gelernte gleich

selbst ausprobieren können, künftig

durch Praxistage einen höheren Stel-

lenwert bekommen, erläutern die

Frauen ihre weiteren Pläne. Denn das

Wissen ist lediglich die Grundlage.

Erst das Anwenden und das Üben ma-

chen den (Pferde-)Meister.

Ob dieses Mal auch wieder ein Leckerli im Teppich steckt?

Es gehört zum Konzept, dass Simone Steckholzer nicht jedes Mal ein Guetzli hineinlegt.

Doch dieses Mal wartet eine fressbare Belohnung auf die Vollblutaraberstute.

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FOKUS Vereinsleben

Traditionsvereine kämpfen um NachwuchsIm Militär hatten Pferde früher einen hohen Stellenwert. Heute sorgen Vereine dafür, dass die alte Reit- und Musiktradition nicht ausstirbt. Doch es fehlt an Nachwuchs. Ein Augenschein bei zwei Berner Truppen.

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text Sarah Forrer fotos Daniel Frischherz

Vom Aussterben bedroht: Immer weniger Junge finden Gefallen an militärischen Traditionen, wie sie bei den Dragonern 1779 gepflegt werden.

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Vereinsleben FOKUS

Der Marsch ertönt. Schon

schreitet der Trupp los, quer

über den Springplatz des Pferdesport-

zentrums NPZ in Bern. An der Spitze

der Fähnrich. Dahinter meist ältere

Herren in traditionellen Militäranzü-

gen. Die einen spielen Trompete, die

andern Horn. Auf einem Schimmel

sind zwei grosse Pauken angebracht.

Der Wallach zuckt nicht mit der Wim-

per, als sein Reiter mit dem Schläger

auf die tönernen Deckel schlägt. Die

Sonne steht hoch, es ist heiss. Dann

setzt die Musik aus. Aus dem hintern

Teil galoppieren rund 24 kostümierte

Reiter in Dreierformation heran und

stellen sich in einer Geraden auf. Ihre

Uniformen bestehen aus langen

schweren rot-gelben Mänteln und bei-

gen Hosen, Sporen an den Stiefeln

und (zum Teil) Perücken auf dem

Kopf. Der Schweiss rinnt ihnen über

die Stirn.

MännerfreundschaftenAn diesem Hitzetag im August fühlen

sich die Zuschauer 200 Jahre zurück-

versetzt. In Zeiten, als Ross und Reiter

noch in den Krieg zogen. Mann gegen

Mann. Schwert gegen Schwert. Es ist

das 20-jährige Jubiläum der Berner

Dragoner 1779. «Die Leitidee hinter

der Paradegruppe ist die Erhaltung

und Pflege der Kameradschaft, der Ka-

vallerietradition und die Liebe zu den

Pferden», erklärt der Quartiermeister

Franz Friolet. Sie sind die berittene Eh-

renformation des Staates Bern und

haben pro Jahr rund zehn gemeinsa-

me Auftritte.

Die meisten der 36 Aktivmitglieder

kennen sich noch aus ihrer Militärzeit

bei der Kavallerie. Alle sind aktive Rös-

seler und besitzen eigene Pferde. Eini-

ge haben sich beruflich den Pferden

verschrieben, anderen ist es ein ge-

liebtes Hobby. Alle drei Wochen tref-

fen sie sich zum Training im Berner

NPZ. «Auch wenn es für viele sehr zeit-

intensiv ist, unsere Trainings sind gut

frequentiert», sagt Friolet. Der Grund

liegt für ihn auf der Hand: «Wir sind

eine eingeschworene Gruppe», betont

er. Eine richtige Männerbande – die

meisten über 50 Jahre, eher Richtung

Pensionsalter. «Frauen sind zwar ger-

ne gesehen – bisher aber nur neben

dem Platz», sagt Friolet lachend.

Dies dürfte sich in Zukunft viel-

leicht ändern. Auch wenn die Aufnah-

me von Frauen heute kein Thema ist,

könnten personelle Engpässe doch

dazu führen. Denn der Verein hat ein

grosses Problem: Ähnlich wie die

Schweizer Bevölkerung herrscht bei

den Dragonern eine «Überalterung».

Zwar reitet ein Benjamin in der Grup-

pe mit. Max Scheidegger ist gerade

mal 17 Jahre alt. Er ist aber sozusagen

familiär hereingewachsen. Sein Gross-

vater ist Pierre-Eric Jaquerod, der Reit-

meister der Truppe. «Ich kam als Kind

schon immer zu den Trainings mit.

Für mich war klar, dass ich mal ein

Dragoner werde», sagt Max. Beim Jubi-

läum hatte er seinen ersten öffentli-

chen Auftritt. Und seine Augen strah-

len immer noch voller Stolz. «Für

mich sind die Dragoner eine Art Fami-

lie», betont er.

Militärischer TonEr ist einer der wenigen Jungen, die

Interesse an der alten Reittradition

zeigen. Friolet sieht dafür verschiede-

ne Gründe. Zum einen ist schon mal

die Zielgruppe klein: Junge Burschen

interessieren sich mehr für das runde

Leder als für Pferde. Und das Reitni-

veau der Dragoner verlangt einiges.

«Unsere Quadrillen haben es in sich.

Zudem finden die meisten Vorführun-

gen im Galopp statt. Da wird schon

mal ein Pferd heiss», sagt Friolet. Und

wenn sich junge Männer auf den Rü-

cken schwingen, haben sie meist an-

dere Ambitionen als Tradition. «Dann

wollen sie ihre Reitkünste an Turnie-

ren unter Beweis stellen.»

Dazu kommt der militärische Hin-

tergrund. Bei den Berner Dragonern

ist bis zum Stiefelspitz alles exakt ge-

regelt. Sogar die Sporengrösse ist vor-

gegeben. Um die Kostüme und Sättel

D

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Wer will in diese Uniform schlüpfen? Auch die Berner Bereitermusik sucht Nachwuchs.

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FOKUS Vereinsleben

so nah wie möglich den Vorbildern

des letzten Jahrhunderts anzupassen,

leiden schon mal Pferd und Reiter.

Denn die Paradesättel sind hart und

unbequem. «Nach einer Aufführung

kann man am nächsten Tag fast nicht

mehr laufen», sagt Friolet lachend.

Und die weichen Pferdemäuler müs-

sen sich an die harten, ungebroche-

nen Stangentrensen erst gewöhnen.

Kombipaket Reiten und MusikIm Vergleich dazu herrschen bei der

Berner Bereitermusik geradezu locke-

re Regeln. Zwar sind die Kostüme

auch vorgegeben – bei grösster Hitze

wird der Kittel umgezogen –, doch bei

den Sätteln hat der Komfort gesiegt.

Vereinzelt sieht man auch weibliche

Gesichter unter den Mitgliedern. Der

Verein hat rund 50 Aktivmitglieder,

von denen 25 bei der berittenen For-

mation mitmachen. Die meisten kom-

men vom Musizieren und lernen das

Reiten erst von der Reitlehrerin des

Vereins.

Eigene Pferde besitzt niemand. Sie

können für ihre Trainings und Auf-

tritte die Pferde des Nationalen Pfer-

dezentrums ausleihen. Doch auch die

Berner Bereitermusik hat Nachwuchs-

probleme – und zwar an zwei Fronten.

«Wir brauchen nebst den Reitern auch

immer geeignete Pferde», sagt Marc

Reber, Präsident des Vereins.

Deswegen hat der 110-jährige Ver-

ein vor sechs Jahren die Strukturen

geändert. «Junge Leute fehlten fast

gänzlich bei uns», sagt Reber. Sie über-

legten, wie man an junge Musik- und

Pferdebegeisterte rankommt. Und

gründeten deswegen eine Musikschu-

le. Heute hat der Verein drei Standbei-

ne: eine berittene und eine konzertan-

te Formation plus die Musikschule.

Wer will, kann sich für wenig Geld auf

einem Blasinstrument ausbilden las-

sen und zusätzlich das Reiten bis zum

Brevetniveau erlernen.

Die spezielle Ausbildung zeigt ers-

te Früchte: In den letzten Jahren sind

sechs neue, junge Mitglieder dazuge-

Um dem Mitgliederschwund entgegenzuwirken, dürfen

bei der Berner Bereitermusik auch Frauen mitmachen.

Zwei in einem: Jugendliche erhalten bei den Bernern Musik- und Reitunterricht.

18 Kavallo 10/2011

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kommen. So auch der 14-jährige Juli-

an, der Jüngste der Gruppe. Das Reiten

hat er hat im Verein gelernt. Und es

macht ihm Spass. «Die Verbindung

zwischen Pferd und Musik fägt», sagt

der junge Mann lachend. Ähnlich se-

hen es die anderen Jungen im Verein.

Dass die Altersspanne von 14 bis 75

reicht, stört sie gar nicht. Im Gegen-

teil. «Die Stimmung bei uns ist sehr

gut. Wir lernen gegenseitig voneinan-

der», findet Julian.

Der erste Eindruck zähltBei den Vierbeinern dauert die Inte-

gration länger. Es ist nicht immer ein-

fach, geeignete Pferde für die Musik

zu finden. Diese müssen ihre Seelen-

ruhe bewahren, auch wenn der Reiter

ins Horn bläst oder auf die Trommel

schlägt.

Christine von Steiger, die Reitmeis-

terin des Vereins, weiss genau, worauf

sie schauen muss. «Es ist der erste Ein-

druck, der zählt», sagt sie. Neue Pferde

werden zuerst in die Halle geführt. Je-

mand spielt vom Boden aus ein Instru-

ment. «Wenn das Pferd schon dann

nervös wird und fast durchdreht, brin-

gen wir es wieder in den Stall. Dann

macht es keinen Sinn», betont von

Steiger. Andere sind neugierig, be-

schnuppern das Blech und bleiben ru-

hig. Das sind potenzielle Kandidaten.

«Diese müssen behutsam in die Grup-

pe integriert werden», sagt von Stei-

ger. Bis ein Pferd bereit für die ersten

Auftritte, gehe es einige Monate.

Im Moment verfügt die Bereiter-

musik über rund 30 Pferde. Diese neh-

men mit ihren Reitern an Festumzü-

gen, Galashows oder Gastauftritten

bei Reitvereinen teil. Dass daneben

auch Freundschaften entstehen, zeigt

das Beispiel des Präsidenten. Er ist seit

über 30 Jahren mit dabei und hat im

Verein seine heutige Frau kennenge-

lernt. Mittlerweile haben sie zwei Kin-

der, wbei die Tochter schon begeistert

reitet. Und wer weiss, vielleicht tritt

sie eines Tages in die Fussstapfen ihres

Vaters.

Nicht nur die Ausrüstung ist genau vorgeschrieben, auch jedes Manöver

hat seinen exakten Ablauf.

Militärischer Drill: Akkurates Aufstellen gehört zu den Grundformationen der Berner Dragoner 1779.

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SPORT EM Madrid

Der gute Teamgeist bringt die Schweizer nach London

n der Schlussrunde des EM-Einzel-

finals ereignete sich ein Springreit-

Erdbeben: Weil das Nervenkostüm des

Holländers Gerco Schröder nicht hielt,

kamen der Schwede Rolf-Göran Bengts-

son mit der 16-jährigen Stute Ninja zu

Gold, der Deutsche Carsten-Otto Nagel

mit Corradina wie vor zwei Jahren in

Windsor zu Silber und der Engländer

Nick Skelton mit Carlo zehn Jahre nach

seinem Genickbruch zu Bronze. Für

den bedauernswerten Schröder blieb

wegen des gefallenen Holzes am aller-

letzten Hindernis nur der vierte Platz.

In London liegt die Stange hochFür die Schweizer endete die EM nach

einer feinen Aufholjagd im ersten GP-

Kurs mit Platz 10 für Beat Mändli mit

Louis und Rang 16 für Pius Schwizer

mit Carlina. Mändli scheiterte im

zweiten Finalkurs am mittleren

Sprung der Dreierkombination, als

der temperamentvolle Oldenburger

Louis mit der Hufspitze leicht tou-

chierte. Schwizers Holsteiner Stute

Carlina verzeichnete nach einem im-

posanten und fehlerfreien ersten Um-

gang zwei Abwürfe.

Es ist erst das fünfte Mal seit 1975,

dass die Schweizer Springreiter keine

EM-Medaille gewonnen haben. Immer-

hin haben sie mit Rang 6 im Team-

Wettbewerb die Olympia-Qualifika-

tion für London geschafft und damit

ihr saisonales Primärziel erreicht. Sie

haben aber erfahren, dass Ruhm und

Edelmetall in London 2012 eine Stan-

ge höher liegen werden.

Die Qualität reicht noch nichtZum siebten Mal sicherte sich Deutsch-

land mit Carsten-Otto Nagel/Corradina,

Marco Kutscher/Cornet Obolensky,

Janne-Friederike Meyer/Lambrasco und

Ludger Beerbaum/Gotha Mannschafts-

gold vor Frankreich und Grossbritan-

nien. Das nach dem ersten Nationen-

preis-Umgang führende Holland fiel

noch auf den undankbaren vierten

Platz zurück, holte aber wie Schweden

und die Schweiz die letzten Olympia-

Tickets für die Europäer.

Nach dem Tiefpunkt im Vorjahr an

der WM in Lexington/Kentucky (13.)

und Umbesetzungen in der Equipe

und in der Entourage haben sich die

Schweizer in diesem Jahr unter der

neuen Leitung von Teamchef Urs Grü-

nig aufgefangen. Sie haben, eher uner-

wartet, den direkten Wiederaufstieg

von der Promotional League in die Top-

Liga realisiert, was für die erstarkte

Breite im Kader spricht. «Ich habe ins-

gesamt 20 Reiter berücksichtigt und

den Fächer geöffnet», sagte Grünig.

«Ich bin erleichtert und stolz, dass wir

in Madrid die Olympia-Qualifikation

geschafft haben. Dies gelang nur we-

gen des intakten Teamspirits und der

Erfahrung unserer Reiter. Wir konnten

mit dem Erwartungsdruck umgehen

I

Die Schweizer Springreiter starteten auf dem falschen Fuss ins Turnier an der EM in Madrid. Doch mit einer Aufholjagd sicherte sich die Mannschaft Rang 6 im Team-Wettbewerb und damit das Ticket für Olympia. Wer diese Reise allerdings antritt, ist noch völlig offen.

20 Kavallo 10/2011

text Peter Wyrsch foto Jacques Toffi

und steigerten uns sukzessive. Eine

EM-Medaille lag aber ausser Reichweite

und war kein Thema. Dazu fehlten uns

Glück und Qualität.»

Die Schweizer vermochten sich

nach dem total verpassten Jagdsprin-

gen und dem Versagen von Steve Guer-

dat als Startreiter stetig zu steigern.

Nach jeder Runde rangierten sie zwei

Plätze weiter vorne. Vom zehnten

Platz nach dem Zeitspringen rückten

sie im Nationenpreis über den achten

schliesslich auf den sechsten Rang vor

und vermochten den letzten freien

Olympiaplatz noch auf Kosten von Ir-

land zu ergattern. Die hinter den Me-

daillenrängen platzierten Holländer

(4.) und Schweden (5.) lagen ausser

Reichweite, die EM-Medaillengewin-

ner Deutschland, Frankreich und

Grossbritannien ohnehin. Die in Mad-

rid vor den Schweizern rangierten

Teams zählen im nächsten Jahr in Lon-

don zusammen mit den USA, Kanada

und den weiter erstarkten und kauf-

kräftigen Vertretern aus Saudi-Ara-

bien zu den Medaillenanwärtern. Die

Schweiz, in der in Madrid gezeigten

Verfassung, nicht.

Der Ärger mit der ZeitEher unerwartet war in Madrid Beat

Mändli die verlässlichste Kraft. Sein

zehnter Rang im EM-Einzelklasse-

ment ist Indiz hierfür. Drei der fünf

Umgänge beendete er fehlerlos. Den-

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EM Madrid SPORT

Kavallo 10/2011 21

Beinahe hätten die Schweizer die Olympia- Qualifikation verstolpert (im Bild Clarissa Crotta mit

Westside). Am Ende reichte es aber doch noch.

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Kavallo

Page 23: Kavallo

EM Madrid SPORT

noch haderte er mit Blick auf die

Rangliste leicht: «Louis’ Leistung war

erstklassig. Ich habe noch Fehler ge-

macht. Wenn man so nahe an einer

Medaille ist, sticht es schon ein wenig.

Hätte ich den Wassergraben im ersten

Nationenpreis-Umgang besser ange-

ritten und keinen Zeitfehler gehabt,

wäre ich nun Zweiter.»

Wer fährt nach Olympia?Der Schaffhauser zeigte aber, dass er

ein Klassereiter ist, Verantwortung

übernimmt und Druck standhält. Und

dies mit dem temperamentvollen

Louis, der wohl ein gutes Pferd, aber

kein Weltklassepferd wie Pius Schwi-

zers Carlina ist. Der Weltranglisten-

Zehnte hat mit Platz 16 seine eigenen

Erwartungen nicht erfüllt. «Pius war

solide, aber nicht Spitze, wie wir ei-

gentlich erwartet hätten», beurteilte

Grünig. Carlina-Besitzer François Lei-

ser bemerkte, dass Pius mit Carlina

mehr erreichen müsste. Die totale

Harmonie und das gegenseitige Ver-

trauen zwischen den beiden Lebewe-

sen müssen noch verfeinert werden.

Steve Guerdat enttäuschte. Der Ju-

rassier ist wohl ein Klassereiter, steht

sich mit seinem übertriebenen Ehr-

geiz selbst im Wege. Und die Tage sei-

ner 14-jährigen Franzosen-Stute Jalis-

ca Solier sind gezählt. Wie sagte doch

Equipenchef Grünig: «Jalisca bestritt

in Madrid ihr letztes Championat.»

Die Tessinerin Clarissa Crotta war mit

Westside ein Ausfall. Sie zog, mit Aus-

nahme des zweiten Nationenpreis-

Umgangs, eine schlechte Woche ein.

«Um an die Spitze zu kommen, feh-

len uns Reiter und Pferde», fasste Grü-

nig zusammen. Diverse Paare werden

für Olympia gesichtet. Es muss sich

etwas bewegen.» Im Fokus stehen

nebst den EM-Reitern auch andere Na-

men wie Werner Muff mit Kiamon,

Janika Sprunger mit Uptown Boy oder

Paloubet d’Halong, Claudia Gisler mit

Touchable, Simone Wettstein mit

Cash and Go und Niklaus Schurten-

berger mit dem Cantus-Nachfolger Fif-

ty Fifty. Und wer weiss, vielleicht er-

wirbt ein Schweizer Besitzer für einen

Schweizer Reiter bis Ende Jahr ein

Olympia-taugliches Pferd.

Das Pech des Gerco SchröderGold lag für den kleinen Holländer

Gerco Schröder vor der finalen, zwei-

ten GP-Runde eigentlich schon bereit.

Der Sieger des Global Champions GP in

Rio (320 000 Euro Preisgeld) führte mit

seinem Holsteiner New Orleans die

Zwischenrangliste an, weil seine engs-

ten Medaillenrivalen am selben Oxer

im ersten Durchgang gescheitert wa-

ren. Einen Abwurf hätte sich der jüngs-

te der drei reitenden Schröder-Brüder

vor seinem Schlussritt und nach erneu-

ten Abwürfen von Nagel und Skelton

leisten können.

Doch da spielten Gercos Nerven

nicht mit. Zunächst setzte er eine Stan-

ge eines Oxers in den Sand und just am

letzten Sprung der EM, als Gold auf

dem Silbertablett bereitlag, patzte

New Orleans nochmals: Acht Punkte,

alles aus, nur Rang 4.

Es lachten andere, insbesondere

der 49-jährige Schwede Rolf-Göran

Bengtsson, der mit Ninja als Vierter

vor der Schlussrunde erneut fehlerlos

blieb und seine Konkurrenten damit

unter Druck setzte. Mit der 16-jähri-

gen Holländer Stute, die einst im Be-

sitz von Pius Schwizers Stallpartner

Armin Uebelhard in Oensingen war,

gewann der ruhige schwedische Stilist

vor vier Jahren in Hongkong hinter

Eric Lamaze (Ka) Olympia-Silber. Und

vor zehn Jahren hat der Stallpartner

des Dänen Bo Kristoffersen in Breiten-

burg im Norden Deutschlands mit

Pialotta EM-Bronze im Einzel und -Sil-

ber mit der schwedischen Equipe ge-

wonnen.

Gold für ältestes EM-Pferd«Ninja war das älteste EM-Pferd, aber

in der Form ihres Lebens. Ich bin ein

überglücklicher Mensch und danke

Pferdebesitzer Alfonso Romo, der mir

Ninja zur Verfügung stellt», sagte der

Europameister. Er setzt die sehr leicht

und sauber springende Stute sehr

sparsam ein und blieb auch cool, als

er sich am Freitag nach einem Missge-

schick im ersten Nationenpreis-Um-

gang ärgerte. «Mein Dank gilt auch

meinen Rivalen. Hätten sie nicht Ner-

ven gezeigt und Fehler begangen,

wäre ich nicht noch an die Spitze ge-

rutscht.»

Page 24: Kavallo

SPORT CSI Humlikon

Ein Turnier ist erwachsen geworden

inter dem CSIO St. Gallen

und den Hallenturnieren in

Zürich, Basel und Genf hat

sich der CSI Humlikon etabliert und

den CSI Ascona punkto Attraktivität

und Anziehungskraft überflügelt. Dem

aktiven Springreiter, Trainer und Pfer-

dehändler Paul Freimüller ist es zu-

sammen mit Co-Präsident Fritz Pfänd-

ler und Vize-Präsident Gerold Mändli

gelungen, im 450-Seelen-Dorf im Be-

zirk Andelfingen ein sportlich hochste-

hendes Turnier zu veranstalten.

Vom Landconcours zum CSIDer CSI Humlikon ist langsam, aber

stetig gewachsen. Obwohl er mittler-

weile mit einer Gesamt-Preissumme

von nahezu einer Viertelmillion Fran-

ken zu den höchstdotierten Dreister-

ne-Turnieren Europas zählt, sind der

Charme und die gemütliche, familiä-

re Ambiance geblieben. «Sportlich

und organisatorisch ist das Turnier

Spitze. Nur die Zeltboxen sind etwas

weit weg», meint Beat Mändli. Und Pi-

us Schwizer ergänzt: «Freimüller und

Co. veranstalten wirklich ein tolles

Turnier. Dementsprechend ist auch

der internationale Zuspruch», was

auch Co-Präsident Fritz Pfändler be-

stätigt: «Die Startanfragen übertrafen

unsere Kapazität bei weitem. Die Reso-

nanz ist unser grösstes Kompliment.»

Der rutschfeste Sandboden, die Par-

cours von Rolf Lüdi, die Ausschreibun-

gen und das Einhalten des zeitlichen

Rahmens tragen dazu bei, dass die Ath-

leten gerne wiederkommen. Die Zu-

schauer hingegen ziehen die gediegene,

überschaubare Atmosphäre, die «Metz-

gete», die Riders- und CSI-Partys sowie

das CSI-Musikstadel mit Stars wie Andy

Borg, Sarah Jane, Florian und Seppli, Ni-

na Burri und Nik P («Ein Stern, der dei-

nen Namen trägt») an. 16 500 Zuschauer,

allein 4000 am GP-Sonntag, machten

Humlikon dieses Jahr bei herrlichem

Spätsommer-Wetter ihre Aufwartung.

Mut zum Risiko«Unser Drei-Säulen-Konzept mit Spitzen-

sport, Spitzenunterhaltung und Spitzen-

kulinarik hat sich bewährt», fasst Fritz

Pfändler zufrieden zusammen. «Wir ha-

ben vor 17 Jahren mit einem bescheide-

nen Hallenconcours begonnen und ent-

schlossen uns zur Jahrhundertwende,

Einst als kleines Hallenturnier gestartet, hat sich der Maurice Lacroix CSI in Humlikon im Zürcher Weinland zu einem grossen Dreisterne-Freiluftturnier entwickelt. Doch mit dem Wachstum ist jetzt Schluss. Warum, erklärt Co-Präsident Fritz Pfändler.

24 Kavallo 10/2011

text Peter Wyrsch fotos Valeria Streun

Page 25: Kavallo

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Vor wenigen Jahren sah das Turniergelände noch

anders aus. Heute hält die Arena des CSI Humlikon mit den Grossen der Szene mit.

XXXX XXXX

Kavallo 10/2011 25

CSI Humlikon SPORT

Page 26: Kavallo

SPORT CSI Humlikon

auf dem neuen grossen Sandplatz ein

Freiluftturnier zu veranstalten.» Nach

drei nationalen Concours und offizieller

Anerkennung als bestes nationales Tur-

nier wagten die Veranstalter mit Hilfe der

Uhrenmanufaktur Maurice Lacroix den

Sprung zum internationalen Event. Risi-

ko und Aufwand haben sich gelohnt, Der

Zuspruch ist gross und das Budget, das

sich zwischen 700 000 und 900 000 Fran-

ken bewegen dürfte, liegt im Rahmen.

Mammutprogramm in 7 TagenPfändler: «Vergrössern können und

werden wir wegen der beschränkten

Infrastruktur nicht. Es gilt, in den

nächsten Jahren den Status zu halten,

selbsttragend zu wirtschaften und zu

optimieren, wo es noch zu optimieren

gilt. Unser Bestreben ist es, den CSI

nachhaltig zu erhalten und weiter auf

zahlreiche Standbeine abzustützen.»

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Arthur Gustavo da Silva gewann mit der 16-jährigen Stute La Toya

den Grand Prix von Humlikon.

Page 27: Kavallo

Das Turnier mit Titelsponsor Maurice

Lacroix hat sich seit dem ersten inter-

nationalen Auftritt 2005 stets weiter-

entwickelt und gesteigert. Der sport-

liche Anlass ist äusserst vielfältig und

vereinigte in diesem Jahr an sieben

Tagen rund 1500 Starts in 32 Springen

in diversen Kategorien. Das sportliche

Mammutprogramm mit Prüfungen

für Amateure, Senioren, regionale, na-

tionale und internationale Reiter

brachte manchen Höhepunkt. Der mit

einer Gesamtpreissumme von 241 000

Franken ausgeschriebene CSI, eines

der höchstdotierten Dreisterne-Turnie-

re Europas, gipfelte im Grossen Preis.

«Tuca» räumt gross abDer Maurice Lacroix Grand Prix, mit

einer Preissumme von 60 000 Fran-

ken dotiert, wurde zum fünften Mal

von einem einheimischen Reiter ge-

gen namhafte internationale Kon-

kurrenz gewonnen. Nach Urs Fäh

(2005), Markus Fuchs (2007), Céline

Stauffer (2008) und Steve Guerdat

(2010) trug sich der seit Mai 2010 für

die Schweiz reitende Brasilianer Ar-

thur Gustavo da Silva (32) in die Sie-

gerliste ein.

Mit der 16-jährigen, hektischen,

aber unglaublich kämpfenden Stute La

Toya von Besitzer Adolfo Juri unterbot

der nur 165 cm kleine «Tuca» als Letzt-

startender in der zweiten GP-Runde die

Zeit des Holländers Jan-Hendrik Schut-

tert mit Up to Date noch rund um eine

halbe Sekunde. Ein Sieggeld von 20 000

Franken belohnte den Angriffsritt des

im thurgauischen Mattwil lebenden

zweifachen Familienvaters, der seit

Markus Fuchs’ Rücktritt dessen Pferde

reitet und im Stall Ahorn in der Spis-

egg bei St. Gallen eingemietet ist.

Mit Einsatz zum Erfolg (v. l.): die OK-Präsidenten Fritz Pfändler und Paul Freimüller sowie OK-Vizepräsident Gerold Mändli.

CSI Humlikon SPORT

Page 28: Kavallo

itte August wurden in Lau-

sanne die Schweizer Meis-

ter im Fahren erkoren. Dabei kämpften

auch die Ponyfahrer um Medaillen. Bei

den Zweispännern gewann Christof

König und bei den Einspännern Cedric

Scherrer. Beide Fahrer haben Hafl inger

im Gespann und betreiben den Pony-

fahrsport als Erwachsene. Das gilt

auch für die weiteren Medaillengewin-

ner. Im Gegensatz zum Reitsport gibt

es beim Fahren keine Altersbeschrän-

kung, sodass viele Fahrer ein Leben

lang mit Ponys starten. Seit 2003 gibt

es auch offi zielle FEI-Weltmeisterschaf-

ten der Pony-Gespannfahrer; sie fi nden

dieses Jahr im slowenischen Lipica

statt (siehe Box rechts). Bei jeder Aus-

tragung werden die Starterfelder etwas

grösser und die Spitze wird breiter, so-

dass auch bei den Ponys bis zum

Schluss mit voller Konzentration um

die Medaillen gekämpft werden muss.

In Lipica sind über 90 Fahrer aus 19

Nationen am Start. Im Gegensatz zu

den Pferden werden die Einzeltitel der

Ein-, Zwei- und Vierspänner innerhalb

desselben Turniers vergeben. Für die

Mannschaftswertung zählt von jeder

Gespannsart ein Resultat. Diese Formel

M

SPORT Ponyfahrer

28 Kavallo 10/2011

führt dazu, dass der Sport in den Teil-

nehmerländern in der ganzen Breite

gefördert wird.

Hohes Können ist gefragtLeider kann die Schweiz trotz gezielter

Nachwuchsförderung auch dieses Jahr

keinen Vierspänner entsenden und

wird darum keine Mannschaft stellen

können. Nichtsdestotrotz sind vier

Schweizer Gespanne am Start, die

durchaus internationales Potenzial ha-

ben. Das Team ist eine gute Mischung

aus Erfahrung und Jugend. Marjorie

Magnin und Doris Schmid bringen be-

Der Ponyfahrsport hat in der Schweiz eine kleine, aber solide Basis auf beachtenswertem Niveau. Im Gegensatz zum Reitsport ist das Fahren mit Ponys keineswegs nur Jugendlichen vorbehalten.text und fotos Claudia A. Meier

Von kleinen Athleten mit grossen Kämpferherzen

Page 29: Kavallo

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Ponyfahrer SPORT

Kavallo 10/2011 29

ÜBERRASCHUNG IN LIPICA

Bei besten Bedingungen kämpften in Lipica vom 22. bis 25. September die Ein-, Zwei- und Vierspänner mit ihren Ponys um Medaillen. Bei den Einspännern ist das Podium eine Überraschung: Es gewinnt die Dänin Kristina Klindt vor Susanne Ankermark (SWE) und Suzy Stafford (USA). Die einzige Schweizerin, Doris Schmid, belegt den guten 7. Rang. Dieter Baackmann (GER) heisst der Sieger bei den Zweispännern. Bester Schweizer ist in dieser Kategorie Christof König auf Rang 11. Ein bekannter Name steht bei den Vierspännern zuoberst: Bram Chardon, der Sohn des erfolgreichen Vierspän-nerfahrers Ijsbrand, gewinnt Gold. In der Mannschaftswertung verteidigt Deutschland seinen Titel klar vor den Niederlanden und den USA.

An der Ponyfahr-WM 2011 in Lipica belegt

Doris Schmid als beste Schweizerin Rang 7.

reits einige WM-Erfahrung mit, und

auch der Youngster im Team, der

20-jährige Yannik Scherrer, absolviert

seine zweite Weltmeisterschaft. Zum

ersten Mal an einem internationalen

Titelkampf ist Christoph König. Diese

vier Fahrer haben sich an verschiede-

nen Selektionsturnieren für die Welt-

meisterschaften empfohlen. Das Ni-

veau im internationalen Ponysport ist

in den letzten Jahren stark gestiegen

und der Trainingsaufwand, um sich

international zu etablieren, ist genau

gleich hoch wie bei den Grosspferden.

Das hat auch das internationale Pony-

turnier im niederländischen Gieth-

men – mit über 80 Gespannen am Start

– gezeigt.

Spöttische KommentareAuf die Frage, warum sie mit Ponys fah-

ren, geben die Sportler keine einheit-

liche Antwort. So sehen Ponys für den

S-Fahrer Willi Schwarz handlicher aus,

sind es aber nicht. Auch wenn man im

Gegensatz zu Grosspferden auf Augen-

höhe ist, stellen sie genau gleich grosse

Ansprüche an das Können der Fahrer

wie Pferde. Schwarz fährt seit 2000

mit Hafl ingergespannen turniermäs-

sig und startet auch international. Er

ist unter anderem bei den Hafl ingern

geblieben, weil ihm Kollegen immer

wieder zu einem Wechsel geraten ha-

ben und bezweifelten, dass er mit den

Blondschöpfen Erfolg haben könnte. Er

wollte ihnen das Gegenteil beweisen

und hat es geschafft.

Der Fahrrichter und Parcoursbauer

Fredy Meyer wird von seinen Richterkol-

legen immer wieder etwas spöttisch ge-

fragt, wann er eigentlich im Sinn habe,

zu «richtigen Pferden zu wechseln». Das

zeigt, dass die Ponyfahrer immer noch

nicht überall ernst genommen werden,

Page 30: Kavallo

was eben genau daher kommt, dass Po-

nys in der Schweiz als Einsteiger- oder

Kinderreittiere gelten. Meyer ist über-

zeugter Ponyfahrer, obwohl er sozusa-

gen «aus der Not» zum Ponyfahrsport

kam. Er hatte als ehemaliger Distanzrei-

ter zwei Vollblutaraber im Stall, die Po-

nymass aufwiesen.

Heute fährt er erfolgreich einspän-

nig mit selber ausgebildeten, hoch im

Blut stehenden Reitponys Turniere auf

höchstem Niveau. Gemäss Schweizer

Reglement ist es nicht gestattet, dass

Ponys und Grosspferde bei offiziellen

nationalen Prüfungen in der gleichen

Prüfung starten. Diese Trennung kam

seinerzeit auf Druck der Pferdefahrer

zustande, da die Ponygespanne in den

Hindernissen meist schneller waren

als die Pferde. Diese Trennung besteht

bis heute und wurde nur bei Mehr-

spänner-Haflingergespannen teilweise

etwas gelockert, da die Grösse in deren

Zuchtziel heute flexibler gehandhabt

wird. Diese Trennung hat sicher ihre

Berechtigung, aber ob es wirklich so

ist, dass Ponys gegenüber Grosspferden

nur Vorteile haben, ist eine andere Fra-

ge. Es hat sich gezeigt, dass die Ponys in

der Dressur oft einen schwereren

Stand haben. Es ist natürlich so, dass

bei Verstärkungen nicht derselbe

Schwung zu sehen ist, denn bei kürze-

ren Beinen oder einem kleineren Rah-

men ist nicht der gleiche Raumgriff

möglich wie bei einem grossen Warm-

blüter. Gerade bei kleinen Ponys ist die

Versammlung aufgrund des Gebäudes

der Tiere oft nicht einfach und ver-

langt vom Fahrer viel Erfahrung und

Können.

Die beliebtesten PonysDiese technische Trennung hat in der

Fahrsportszene bewirkt, dass die Pony-

fahrer einen in sich geschlossenen Teil

bilden. Von vielen Fahrern ist zu hö-

ren, dass ihnen der Zusammenhalt

und die Freundschaft untereinander

sehr wichtig sind. Dass das funktio-

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In der Schweiz sind Haflinger die Favoriten bei den Ponyfahrern (hier Schweizermeister

Christof König mit seinem Gespann).

Page 31: Kavallo

niert, zeigte sich an der Schweizer

Meisterschaft in Lausanne, als das

Fahrzeug eines Teilnehmers ohne eige-

nes Verschulden in einen Unfall verwi-

ckelt und beträchtlich beschädigt wur-

de. Innert kurzer Zeit organisierten die

Fahrkollegen den Rücktransport seines

Ponys und des Materials.

In der Schweiz sind es zehn bis 15

Gespanne, die das Niveau erreicht ha-

ben, um sich für eine Schweizer Meis-

terschaft zu qualifizieren oder ein in-

ternationales Turnier zu bestreiten. So

waren 2010 im österreichischen Bre-

genz an einem international gut be-

setzten Turnier zwölf Schweizer Ge-

spanne am Start. Doris Schmid gewann

dabei die Prüfung der Einspänner, und

Christof König fuhr als Vierter bei den

Zweispännern knapp am Podest vorbei.

Hinter dieser Spitze bildete sich in

den letzen Jahren eine solide Basis auf

Brevet- und L-Niveau. Zu den Entde-

ckungen dieser Saison gehört sicher

Andrea Dietiker, die mit ihren zwei

Shettys nicht nur einmal ihren Kon-

kurrenten das Fürchten lehrte. Aller-

dings ist sie mit den kleinen Ponys

eher eine Ausnahme, denn die meisten

Starter setzten Ponys ein, die nahe am

Endmass sind, also gegen 148 Zentime-

ter ohne Eisen. Am häufigsten sieht

man in der Schweiz Haflinger. Auch

Reit- oder Welshponys finden sich oft

auf den Startlisten. Natürlich sind alle

Ponyrassen zugelassen, wenn sie die

reglementarischen Voraussetzung er-

füllen, sprich, je nach Disziplin, eine

gewisse Mindestgrösse aufweisen.

Die Erfahrung der letzten Jahre

zeigt, dass der Ponyfahrsport in der

Schweiz an Popularität gewinnt, wenn

es auch immer noch Kreise gibt, die

den Sport belächeln. Sicher sind Ponys

für den Einstieg in den Fahrsport ge-

eignet, aber die Entwicklung beweist,

dass das Ponyfahren eine ernst zu neh-

mende Disziplin ist, die Können, viel

Training und Ausdauer verlangt. Wie

bei den Grossen eben.

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Cedric Scherrer holt diesen August den Schweizer-Meister-Titel bei den Einspännern.

Page 32: Kavallo

Dänemark und USA steigen ab

Die Schweizer Bilanz in Luhmühlen

Noch mehr Cash in St. Moritz

Beim letzten Nationenpreis der Super League in

Rotterdam machte die deutsche Mannschaft alles klar

und holte den Gesamtsieg.Kein Grund zur Freude hatten dafür die Dänen. Trotz aller

Anstrengungen (Bild: Tina Lund) stiegen die Skandinavier

nach nur einer Saison in der obersten Liga stiegen sie

wieder ab. Mit ihnen überraschenderweise auch die

Mannschaft der US-Amerikaner.

Der White Turf in St. Moritz wird noch lukrativer. Die Veranstalter haben das Preisgeld für die drei Rennsonntage im Februar 2012 abermals erhöht. Der 73. Gübelin-GP am 19. Februar lockt mit der Schweizer Rekordpreissumme von 131 131 Franken.Damit wurde das Preisgeld für den Höhepunkt der Pferderennen auf dem zugefrorenen See im Engadin um 10 010 Franken angehoben. 2008 war das höchstdotierte Pferderennen der Schweiz noch mit 111 111 Franken ausgeschrieben. Von 2009 bis 2011 wurden für den über 2000 m führenden Gübelin-GP jeweils 121 121 Franken ausbezahlt.

Das deutsche Team dominierte in Luhmühlen die Europameister-schaft im Vielseitigkeitsreiten klar. Die Schweizer belegten den neunten Rang. Im Einzelklassement platzierte sich der Schweizer-meister Sébastien Poirier mit Tarangon (Bild) auf Rang 42, direkt hinter Teamkollege Jacopo Buss. Doris Weidmann wurde 51.

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32 Kavallo 10/2011

Page 33: Kavallo

Lipizzaner im BildShoperöff nung

Die Künstlerin Eva Jaeckle beobachtete wochenlang die Lipizzaner der Spanischen Hofreitschule in Wien in ihrer vertrauten Umgebung und zeichnete über hundert Charakterstudien der Hengste, von denen sie zahlreiche auch in Öl ausgearbeitet hat. Diese Bilder sind nun im Schweizerischen Pferdemuseum La Sarraz im Kanton Waadt zu sehen. Die Ausstellung dauert noch bis zum 30. Oktober. www.muche.ch und www.eva-jaeckle.ch

Die Felix-Bühler-Filiale von Luzern ist umgezogen nach Kriens.

An der Nidfeldstrasse 12 feierten Kunden und Mitarbeiter die

Eröffnung am neuen Domizil. Der Laden ist mit 600 m2 viermal

grösser als jener in Luzern. Neu gibt es auch eine Abteilung für

Artikel rund ums Westernreiten.

STALLGEFLÜSTER

Kavallo 10/2011 33

KORRIGENDA

In der vergangenen Septem-ber-Ausgabe hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. In der Titelgeschichte «Die Schule des Vertrauens» über die Arbeit am Langen Zügel zeigten wir auf der Seite 53 Grundlagen zur korrekten Technik. Bild eins (hier rechts) hätte die korrekte Grundposi-tion der Hände zeigen sollen. Dabei ist uns leider das falsche Bild reingerutscht.

Das richtige Bild, welches die korrekte Handhaltung zeigt, ist das Foto links.Wir entschuldigen uns für diesen Fehler.

FalschRichtig

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TITELGESCHICHTE Herbst-/Wintermode

Mit Stil in den Herbst hineinReitkleidung muss in erster Linie nur funktional sein? Wie langweilig. Die Lust an der Mode macht schliesslich nicht halt vor der Boxentür. Wir finden: Stil macht sich auch im Reitstall gut. Und so zeigen wir Reitmode, die uns in der kalten Jahreszeit nicht nur vor Wind, Regen und Kälte schützt, sondern uns mit Farbe, lässigen Details und Eleganz gut aussehen lässt. Stilvoll eben.

34 Kavallo 10/2011

Rahel (links) trägt: Pullover Nika Felix Bühler, CHF 79.–, Vollbesatzreithose Equilibre, CHF 159.–, Reitmantel Zermatt III Felix Bühler, CHF 159.–, Winterboots Grace Steeds, CHF 69.–, Schal Maria Icepeak,

CHF 32.–, Mütze Mona Icepeak, CHF 24.–. Evelyne trägt: Pullover Nika Felix Bühler, CHF 79.–, Karoreithose Equilibre, CHF 139.–, Reitmantel Zermatt III Felix Bühler, CHF 159.–, Winterboots Grace Steeds, CHF 69.–.

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36 Kavallo 10/2011

Page 37: Kavallo

Kavallo 10/2011 37

Rahel (links) trägt: Fleece-Jacke Nanuk Steeds CHF 59.–, Steppweste Lena

Felix Bühler CHF 79.–, Karoreithose Equilibre CHF 139.–, Stallschuhe

Crossover Steeds CHF 35.–. Melania trägt: Fleece-

Jacke Nanuk Steeds CHF 59.–, Reitweste Naja

Felix Bühler CHF 79.–, Reithose Zohra easy ryder

by euro-star CHF 139.–, Winterboots Grace

Steeds CHF 69.–.

Page 38: Kavallo
Page 39: Kavallo

Herbst-/Wintermode TITELGESCHICHTE

Kavallo 10/2011 39

Annette (links) trägt: Turnier-Poloshirt Competition Felix Bühler CHF 65.–, Reitweste Lieke Felix Bühler CHF 69.–, Kniebesatzreithose Pearl Equilibre CHF 98.–, Lederreitstiefel Hampshire Petrie CHF 399.–, Dressurzylinder CHF 159.–. Daria trägt: Turnier-Poloshirt Kids Felix Bühler CHF 39.–, Turnierjacke Amber Steeds CHF 59.–,Turnierreithose Bianca Equilibre CHF 109.–, Dressurzylinder CHF 159.–.

Page 40: Kavallo

Evelyne (oben und nebenan rechts) trägt: Pullover Elena Steeds CHF 59.–, Vollbesatzreithose Helena Felix Bühler CHF 179.–, Reitstiefel Rancher Steeds CHF 199.–, Karoschal Steeds CHF 16.–, Reithandschuhe Polo No. 1 Roeckel CHF 49.–. Annette trägt: Pullover Elena Steeds CHF 59.–, Jodhpurreithose Catherine Equilibre CHF 159.–, Stiefeletten Maddock Steeds CHF 139.–, Karoschal Steeds CHF 16.–.

TITELGESCHICHTE Herbst-/Wintermode

40 Kavallo 10/2011

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Annette (ganz links) trägt: Sweatjacke Prado HV Polo CHF 89.–, Vollbesatzreithose Sosa HV Polo CHF 219.–, Stiefeletten

Maddock Steeds CHF 139.–, Chaps Fashion Steeds CHF 59.–, Halstuch (ursprünglich der Gürtel zur Reithose von HV Polo).

Melania (2. v. l.) trägt: Sweatjacke Prado HV Polo CHF 89.–, Hüftreithose Scarlett Felix Bühler CHF 179.–, Reitstiefel

Rancher Steeds CHF 199.–, Halstuch (ursprünglich der Gürtel zur Reithose von HV Polo). Evelyne (3. v. l.) trägt: Pullover Nika

Felix Bühler, CHF 79.–, Karoreithose Equilibre, CHF 139.–, Winterboots Grace Steeds, CHF 69.–. Rahel trägt: Pullover Nika Felix Bühler, CHF 79.–, Vollbesatzreithose Equilibre,

CHF 159.–, Winterboots Grace Steeds, CHF 69.–.

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Herbst-/Wintermode TITELGESCHICHTE

Kavallo 10/2011 45

Annette (links und oben links) trägt: Reitjacke Padin HV Polo CHF 189.–, Reithose Zohra easy ryder by euro-star CHF 139.–, Lederreitstiefel Hampshire Petrie CHF 399.–, Schal Maria Icepeak CHF 32.–. Daria trägt: Pullover Cecil Felix Bühler CHF 39.50, Reitjacke Padin HV Polo CHF 189.–, Turnierreithose Bianca Equilibre CHF 109.–, Lederreitstiefel Glasgow Petrie CHF 429.–.

Page 46: Kavallo

Melania (oben) trägt: Softshelljacke Chiara Campagnolo CHF 119.–. Pirols Nylonhalfter Dublin Luxury ist von Bucas CHF 35.–. Rechts (von oben): Annette trägt: Fleecejacke Nanuk Steeds CHF 59.–, Vollbesatzreithose Josephine Felix Bühler CHF 179.–, Kniestrümpfe Burlington CHF 19.–, Stallschuhe Crossover Steeds CHF 35.–. Melania trägt: Fleecejacke Nanuk Steeds CHF 59.–, Hüftreithose Scarlett Felix Bühler CHF 179.–, Kniestrümpfe Steeds CHF 8.90, Stallschuhe Crossover Steeds CHF 35.–. Rahel trägt: Fleecejacke Nanuk Steeds CHF 59.–, Karoreithose Equilibre CHF 139.–, Kniestrümpfe HV Polo CHF 13.–, Stallschuhe Crossover Steeds CHF 35.–. Evelyne trägt: Fleecejacke Nanuk Steeds CHF 59.–, Karoreithose Equilibre CHF 139.–, Kniestrümpfe HV Polo CHF 13.–, Stallschuhe Crossover Steeds CHF 35.–. Daria trägt: Fleece-Kinderreitjacke Anouk Steeds CHF 49.–, Kinderreithose Tencel Equilibre CHF 129.–, Kniestrümpfe HV Polo CHF 13.–, Stallschuhe Crossover Steeds CHF 35.–. Putz- und Deckentasschen Debby Showmaster CHF 59.–.

TITELGESCHICHTE Herbst-/Wintermode

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48 Kavallo 10/2011

Melania (l.) trägt: Sweatjacke Prado HV Polo CHF 89.–, Hüftreithose Scarlett Felix Bühler CHF 179.–, Reitstiefel Rancher Steeds CHF 199.–, Halstuch (ursprünglich der Gürtel zur Reithose von HV Polo). Daria (m.) trägt: Jacke Icestopper Leeto Icepeak CHF 159.–, Turnierreithose Bianca Equilibre CHF 109.–, Lederreitstiefel Glasgow Petrie CHF 429.–. Annette (r.) trägt:.Sweatjacke Prado HV Polo CHF 89.–, Vollbesatzreit- hose Sosa HV Polo CHF 219.–, Stiefeletten Maddock Steeds CHF 139.–, Chaps Fashion Steeds CHF 59.–, Halstuch (ursprünglich der Gürtel zur Reithose von HV Polo).

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Fotos: Katja Stuppia I Produktion: Corina Hany, Clea Zajc, Kathrin Hefel I Haare & Make-up: Rahel Felber Styling: Manuela Gmür & Petra Zürcher (Felix Bühler) I Models: Melania Mangia, Rahel Felber, Annette Iten, Evelyne

Käser, Daria Zemp. I Pferde: Pirol, Sixty-six & Puerto (Hofgut Albführen) I Alle Kleider erhältlich bei Felix Bühler.

Page 50: Kavallo

BÜCHER

Alternative Behandlungswege

PFERDEMASSAGE Dieses Buch vermittelt in klarer Struktur, mit anschaulichen Abbildun-gen und einfach anzuwendenden Massagetechniken die wichtigen Grundlagen, die der interessierte Pferdehalter für eine gesunde Massa-ge seines Tieres kennen muss, und erklärt, warum Verspannungen Probleme beim Reiten verursachen.

OSTEOPATHIE Blockaden im Bewegungsapparat können starke Schmerzen verursa-chen. Das Buch erklärt die anatomi-schen und biomechanischen Zusam-menhänge gut verständlich und beschreibt Tests und Lockerungsübun-gen, die vom Reiter einfach und selbständig zur Behandlung seines Pferdes angewendet werden können.

HOMÖOPATHIE Viele Tierbesitzer schwören auf dieheilende Kraft der Globuli. Gleichzeitig herrscht jedoch vielfach Unsicherheit und Unkenntnis über die Wahl des passenden Mittels, über Dosierung und Anwendungs-dauer. Der Leser bekommt einen fundierten Einblick in die Möglichkei-ten der Homöopathie für Pferde.

Claudia JungPferde richtig massieren128 Seiten, SoftcoverVerlag CadmosCHF 28.50

Dr. med. vet. Sabine SachsOsteopathie für Pferde144 Seiten, HardcoverVerlag CadmosCHF 39.90

Claudia NaujoksHomöopathie für mein Pferd.96 Seiten, HardcoverVerlag Cadmos CHF 24.90

Das Pferd damalsund heute4. Pferdefachtagung des

Schweizer Tierschutz STS

Anmeldung:

Schweizer Tierschutz STS

Telefon: 061 365 99 99

www.tierschutz.com

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8. Dezember 20119-17 Uhr

Hotel Arte, Olten

PROF. DR. MED. VET. EWALD ISENBÜGEL, GREIFENSEENutzung Pferd von der Neuzeit (18./19./20.Jh.) bis heute

EMANUEL SCHMID, LANDWIRT, PRÉS DE CORTÉBERTArbeit der Pferde in der Landwirtschaft

DR. MED. VET. DOMINIK BURGER, HARAS NATIONALBelastung und Qualität des Bodens

DR. IRIS BACHMANN, HARAS NATIONALEthik und Pferd in der Schweiz

PROF. DR. MARTIN ELSÄSSER, LAZBW AULENDORF, DEWeidemanagement und Weidepflege

FRANZISKA BÜTIKOFER KASZÀS, KONTROLLDIENST STS, OLTENPferdehaltung im Labelstall

DR. BEAT WAMPFLER, NPZ BERNErfahrungen eines praktischen Pferdetierarztes:Tipps und Tricks zur Pferdegesundheit

Schweizer Tierschutz STSwww.tierschutz.com

Page 51: Kavallo

LESERBRIEFE

«Die Wahrheit über Ronaldo ist eine andere»Was ich in der August-Ausgabe im Artikel über Markus Graf

und Ronaldo las, schmerzte mich in der Seele. Die Wahrheit

über die Geschichte dieses Pferdes ist eine andere.

2004 habe ich Ronaldo von Hans Staub gekauft. Da der

Schimmel ein schwieriges Pferd war, habe ich ihn relativ

günstig erwerben können. Unter der Leitung von Staub bil-

dete ich Ronaldo bis zur Klasse M aus. Neben dem Training

gehörten auch viele Ausritte dazu. Probleme hatten wir

nicht. Als wir in Dielsdorf starteten, wurde auch Markus

Graf auf uns aufmerksam. 2006 hatte ich fi nanzielle Schwie-

rigkeiten und musste mein Pferd verkaufen. Ich fragte Mar-

kus Graf, ob er Interesse an Ronaldo habe, doch er lehnte ab.

Daraufhin stellte ich Ronaldo Jürg Lenherr vor, der ihn gut

fand. Als er in der Nähe von Ronaldo mit einem Zettel wedel-

te, erschrak der Schimmel (wie jedes andere Pferd wohl

auch). Von da an hiess es, er sei zu wild und somit schwer zu

verkaufen. In meiner Not verkaufte ich Ronaldo an Jürg

Lehnherr zu einem lächerlichen Preis von 25 000 Franken.

Danach musste ich erfahren, dass er doch in die Hände von

Markus Graf gekommen war. Es schmerzt zu lesen, dass an-

geblich niemand mit Ronaldo zurechtkam. Vielmehr müsste

man vielleicht einmal über die fragwürdigen Händel in der

Reiterszene berichten. Denn wenn man als Nobody ein Pferd

verkaufen will, ist die Gefahr, übers Ohr gehauen zu werden,

gross. Und jene, die das Geld nicht wirklich nötig haben, ver-

dienen sich eine goldene Nase. Ronaldo ist kein einfaches

Pferd. Aber es gab auch noch andere, die mit ihm kleinere

Erfolge feiern durften. Sarah Maeder-Schmidli, Bern

Dressur-SensationDer überraschende Schweizermeister Markus Graf privat

Stark gedachtMit Mentaltraining zum sportlichen Erfolg

Ärger mit der DatenbankWie der Bund verunsicherte Pferdebesitzer beruhigt

Dicke FreundeTipps für die stressfreie Herdenintegration

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Page 52: Kavallo

AUSBILDUNG Bodenarbeit, Gymkhana und Co.

Freizeitreiten bedeutet gemäss Internet-Lexikon Wikipedia «das Reiten in der freien Natur, als Gegenpol zum Dressur- oder Springreiten». Das bedeutet aber mitnichten, dass alle Freizeitreiter mit ihrem vierbeinigen Partner nur am losen Zügel durch den Wald zockeln. Der ambitionierte Freizeitreiter kann sich mit Gleichgesinnten messen, ohne dass er dazu ein Pferd mit Talent zum Springen oder mit explosivem Gangwerk in seinem Stall stehen hat.

52 Kavallo 10/2011

text und fotos Karin Rohrer

Freizeitreiter Welt der Die vielseitige

Page 53: Kavallo

>>

Bodenarbeit, Gymkhana und Co. AUSBILDUNG

Kavallo 10/2011 53

BODENARBEIT: Am langen Seil ans ZielEin aufmerksames Pferd, welches am

Boden auf die feinsten Hilfen reagiert

und seine Beine in den verschiedens-

ten Hindernissen fast zentimeterge-

nau steuern lässt, ist das Ziel vieler

Pferdebesitzer. Bodenarbeit ist quasi

die Basis aller Arbeiten mit dem Pferd

und sollte nicht belächelt werden mit

Sprüchen wie «das Pferd ist zum Rei-

ten da».

Pferde können mit Bodenarbeit op-

timal gymnastiziert werden und ler-

nen, ihre Beine – ja, den ganzen Kör-

per – koordiniert einzusetzen. Mit der

Bodenarbeitsprüfung (BAP) bietet der

Schweizerische Verband für Ponys

und Kleinpferde (SVPK) eine Startmög-

lichkeit für alle Rassen. In dieser ge-

führten Prüfung können Aufgaben

wie Seitwärtstreten, auf Distanz über

eine Plane führen, Vorhandwendung

oder Slalom vorkommen. Für die

sechs bis zehn Aufgaben werden No-

ten von 0 bis 10 gegeben und auch

Führtechnik, Gehorsam/Vertrauen

und Gesamteindruck werden bewer-

tet. Bei der Bewertung wird auf genü-

gend Distanz, korrekte Position und

klare Hilfengebung der Führperson

gegenüber dem Pony/Pferd sowie ein

vertrauensvolles Annehmen und ruhi-

ges, aber promptes Befolgen der Hil-

fen seitens des Tieres geachtet. Freige-

stellt wird dem Teilnehmer, ob er mit

Halfter und Führstrick/Führkette oder

mit Zaumzeug und Trense startet. Bei

der Führperson sind festes Schuh-

werk, lange Hosen und ein Oberteil

mit Ärmeln sowie das Tragen von

Handschuhen vorgeschrieben.

An einigen Westernturnieren wer-

den sogenannte In-Hand Trails ange-

boten, welche rasseoffen und altersun-

abhängig sind. Im Parcours stehen

sechs bis acht Hindernisse wie Schritt-

oder Trabstangen, Tor oder Brücke.

Auch kann das Transportieren,

Schleppen oder Ziehen von Gegen-

ständen verlangt werden oder eine

360°-Drehung in einem Stangenqua-

drat. Die Punktevergabe läuft auf ei-

ner Basis von 70, was eine durch-

schnittliche Leistung kennzeichnet.

Die Teilnehmer können Pluspunkte

ergattern, wenn ihre Pferde die Hin-

dernisse sauber überwinden und wil-

lig auf die Hilfen des Führers reagie-

ren. Strafpunkte handelt man sich

unter anderem ein, wenn das Pferd

Stangen oder Pylone berührt, eine fal-

sche Gangart zeigt oder die vorgesehe-

ne Begrenzung verlässt. Die Pferde

können mit einem Leder-, Nylon- oder

Knotenhalfter vorgestellt werden. Die

Führperson sollte Hemd oder Bluse,

Westernhut und Stiefel tragen.

GUT ZU WISSEN Für junge Ponys/Pferde, die noch nicht

geritten werden, ist die BAP ein guter Turniereinstieg. Aber auch ältere Tiere fi nden Abwechslung und Bestätigung

in dieser interessanten Prüfung. Reglemente zu Startberechtigung, Anzug und Ausrüstung sind beim

SVPK erhältlich. Informationen zum In-Hand Trail sind bei der Swiss Paint Horse Association (SPHA) erhältlich.

www.svpk.ch • www.spha.ch www.reitkalender.ch

Die Arbeit am Boden fördert den Gehorsam und das Vertrauen zwischen Mensch und Pferd.

Page 54: Kavallo

AUSBILDUNG Bodenarbeit, Gymkhana und Co.

54 Kavallo 10/2011

GYMKHANA: Geschicklichkeit von Pferd und ReiterDer aus dem Griechischen stammende

Begriff Gymkhana bedeutet «sportli-

cher Geschicklichkeitswettbewerb»,

weshalb solche Prüfungen auch als

Geschicklichkeitsreiten oder Reiter-

spiele ausgeschrieben werden. Der

Schweizerische Verband für Pferde-

sport (SVPS) beschreibt Gymkhana als

eine Einsteiger-Prüfung. So sammeln

viele Jugendliche hier ihre ersten Er-

fahrungen, um später in den Dressur-

oder Springsport zu wechseln. Es sind

aber auch versierte Reiter am Start, die

sich dieser Disziplin vollumfänglich

verschrieben haben und sich regelmäs-

sig auf den Turnierplätzen treffen.

Gymkhanas sind reitstilunabhän-

gig. Normalerweise wird ein Gymkha-

na in mehrere Kategorien aufgeteilt,

nämlich Pony oder Pferd, Jugendliche

oder Erwachsene sowie eine Führzü-

gelklasse für die jüngsten Starter. Ein

Parcours besteht aus einer Vielzahl von

Hindernissen, die reiterliche und ma-

nuelle Geschicklichkeitsaufgaben dar-

stellen und in der vorgeschriebenen

Reihenfolge bewältigt werden müssen.

Wird nach Wertung B gerichtet, wird

die Summe der erreichten Punkte ge-

zählt und bei Punktegleichheit wird

zudem die Reitzeit gewertet. In Wer-

tung A erhalten die Reiter Strafzu-

schläge in Sekunden, wenn sie ein Hin-

dernis nicht korrekt bewältigen. Somit

ergibt sich am Ende eine Totalzeit oh-

ne Hindernispunkte.

Beim Parcoursbau wird grosser

Wert auf Sicherheit gelegt, damit Ver-

letzungen von Pferd und Reiter mög-

lichst ausgeschlossen werden können.

Häufi g werden Aufgaben gestellt, bei

denen ein gymnastiziertes Pferd gefor-

dert ist, wie beim Stangen treten in ei-

nem Fächer. Bewährt hat sich der Flat-

tervorhang in vielen Varianten oder

das Überschreiten von Plastikplanen,

Teppichen oder Brücken aller Art. Der

Transport von Gegenständen wie einer

Fahne oder das Anziehen eines Regen-

mantels können ebenso gefordert sein

wie das Durchreiten eines Engnisses,

eines Wassergrabens oder eine enge

Wendung in einem Schlüsselloch aus

Stangen.

Die Parcoursbauer übertreffen sich

immer wieder mit neuen Ideen bei den

Hindernissen. Auch der Dekoration

wird viel Aufmerksamkeit geschenkt.

Die reinen Glücksspiele von früher

sind glücklicherweise verschwunden

und haben kniffl igen Aufgaben Platz

gemacht, welche Pferd und Reiter for-

dern. Ein überlegtes Angehen der Hin-

dernisse, ein sinnvolles Einsetzen der

Gangarten und eine ruhige Hand füh-

ren zum Erfolg im Parcours.

GUT ZU WISSEN Selbstständiges Reiten in den drei

Grundgangarten ist Voraussetzung. Vor dem ersten Start an einem offi ziellen Gymkhana eines Verbandes wie ZKV

(Zentralschweizerischer Kavallerie- & Pferdesportverband), PNW (Pferde-sportverband Nordwest) oder OKV

(Verband Ostschweizerischer Kavalle-rie- und Reitvereine) ist das entspre-

chende Reglement zu beachten betreffend Brevetpfl icht, Ausrüstung etc. Auch der Schweizerische Freiber-

gerzuchtverband führt Gymkhanas speziell für Freiberger durch. Ausge-

schrieben werden Gymkhanas in den Verbandszeitschriften oder im Internet.

www.svps.ch • www.zkv.ch • www.okv.ch www.pnw.ch • www.svpk.ch

www.fm-ch.ch • www.reitkalender.ch

Eine ruhige Hand und gute Konzentration sind beim Gymkhana gefordert.

Page 55: Kavallo

Bodenarbeit, Gymkhana und Co. AUSBILDUNG

Kavallo 10/2011 55

HORSEATHLON: In vier Disziplinen zum ErfolgIm Horseathlon können Pferd und Rei-

ter ihre Vielseitigkeit unter Beweis stel-

len, und zwar gleich in vier verschiede-

nen Teilprüfungen. Hier zählen Har-

monie und Vertrauen, eine feine

Hilfengebung und die Manier, in der

die Aufgaben angegangen und gelöst

werden. Jeder Reitstil ist willkommen

und alle Equiden dürfen an den Start.

Die Zusammenarbeit von Pferd und

Reiter soll gefördert werden und der

Spass an der ganzen Sache wird gross-

geschrieben. Dies ist auch die Zielset-

zung des Schweizer Freizeitreitverban-

des SFRV, welcher diese Pferdesportdis-

ziplin für Freizeitreiter entwickelt hat

und bei dem auch die Rechte am Horse-

athlon liegen.

In der Bodenarbeit führt der Teil-

nehmer seinen Vierbeiner durch einen

Parcours, bei dem das Überqueren ei-

ner Wippe oder das Seitwärtstreten vor

einer Stange genauso vorkommen

kann wie die Vorderbeine auf ein Po-

dest stellen, Vor- und Hinterhandwen-

dungen oder Rückwärtstreten. Bei der

Gelassenheitsprüfung gilt es, Aufga-

ben mit visuellem oder akustischem

Hintergrund zu absolvieren. So kann

verlangt werden, den Hals des Pferdes

einzusprühen, einen Regenschirm zu

öffnen oder einen Rappelsack zu trans-

portieren. In Trail/Dressur können

Rückwärtstreten oder das Durchreiten

eines Tors, aber auch Taktstangentra-

ben und Gangartenübergänge vorkom-

men. Bei mindestens zwei Dressurauf-

gaben werden Durchlässigkeit, Losge-

lassenheit, Takt und Haltung geprüft.

Wer mit seinem Pferd einen Parcours

fl üssig, mit Stil und Präzision sowie

kaum sichtbaren Hilfen bewältigt,

kann mehr Punkte erlangen.

Der Geländeritt wird aus Sicher-

heitsgründen immer zu zweit absol-

viert und «Single-Reiter» können sich

vor Ort mit einem Reitpartner zusam-

mentun, was manchmal gar zu neuen

Freundschaften führt. Unterwegs war-

ten Posten mit Fragen rund ums The-

ma Pferd und Reiter oder geländetypi-

sche Hindernisse wie ein Abrutsch

oder eine Bach-Durchquerung.

Jugendliche von 12 bis 17 Jahren

starten in der Kategorie A, wo sie an-

stelle des Geländerittes nur Fragen be-

antworten. Die Erwachsenen können

sich selber in eine Kategorie einteilen,

sei dies in die leichte (L) für Neulinge,

die mittelschwere (B) oder schwere (C)

Prüfung. Die Kategorie E ist die geführ-

te Prüfung, mit Geländemarsch, ohne

Trail. Auf mehreren Qualifi kationsplät-

zen können durchs ganze Jahr hin-

durch für die Schweizer Meisterschaft

Punkte gesammelt werden.

GUT ZU WISSEN Teilnahmeberechtigt sind alle ReiterInnen oder Führpersonen, die das nötige Wissen und Können haben, um einen Vielseitigkeitsparcours zu absolvieren. Nicht gerittene Pferde/Ponys können in der Kategorie E (nur geführt) angemeldet werden. Das Reglement ist erhältlich beim Schweizer Freizeitreiterverband.www.sfrv-asel.ch • www.horseathlon.ch

Springen, einmal anders: Reiterin und Pferd überwinden gleichberechtigt das Hindernis.

>>

Page 56: Kavallo

AUSBILDUNG Bodenarbeit, Gymkhana und Co.

56 Kavallo 10/2011

PATROUILLENRITT: Abwechslung im GeländeEine Patrouille besteht aus zwei Reite-

rInnen, welche zusammen einen Ge-

länderitt auf einer ausgeschilderten

Strecke bewältigen. Unterwegs treffen

sie in unregelmässigen Abständen auf

total sechs bis acht Posten, wo eine Auf-

gabe (mit oder ohne Pferd) gelöst oder

Fragen, meist rund ums Pferd, beant-

wortet werden müssen.

An den Posten können Gymkhana-

ähnliche Hindernisse auftauchen wie

das Überqueren einer Blache, Brücke

oder Wippe. Oft ist auch Teamwork ge-

fragt, wenn die Reiter eine Aufgabe ge-

meinsam lösen müssen: beispielsweise

beim Transportieren von Gegenstän-

den oder dem Zuwerfen von Bällen

und das zeitgleiche Bewältigen eines

kleinen Parcours mitten im Wald. Der

Fantasie sind keine Grenzen gesetzt

und so können eine Vielzahl von kniff-

ligen und aussergewöhnlichen Hinder-

nissen auftauchen, auf welche sich

Pferd und Reiter rasch einstellen müs-

sen. Manche Veranstalter stellen ihren

Ritt unter ein spezielles Motto, dessen

Thema sich dann wie ein roter Faden

durch den ganzen Ritt zieht.

Manchmal werden auch Kenntnisse

in Allgemeinwissen, Natur oder Geo-

grafi e abgefragt. Oder es werden theo-

retische Fragen mit Geschicklichkeit

gepaart, wenn vielleicht von einem

Reiter auf einer Karte einige Kantone

erkannt werden sollen und der zweite

Reiter die Schilder mit den Kantonsna-

men über ein Cavaletto zu einer Wä-

scheleine transportieren und dort kor-

rekt aufhängen muss.

Zur Vermeidung längerer Staus an

den Posten werden die Postenspiele

meistens zeitlich begrenzt und die er-

reichten Punkte des Paares zusammen-

gezählt. Oft ist im Startgeld ein kleiner

Imbiss enthalten, welcher unterwegs

am Verpfl egungsposten angeboten

wird. Ein Patrouillenritt dauert je nach

Geländebeschaffenheit und Wahl der

Gangarten zwischen zwei und vier

Stunden, allerdings wird nicht auf Zeit

geritten. Sinn und Zweck sollen auch

das Erkunden fremder Gegenden und

das Geniessen der Landschaft und Na-

tur sein. Die Strecke ist mit Sägespä-

nen, Pfeilen oder Plastikbändern mar-

kiert – was Kartenlesen unnötig macht.

Selbstverständlich wird nur auf mar-

kierten Strecken geritten und das Tem-

po den Boden- und Witterungsverhält-

nissen angepasst.

Alle Teilnehmer starten in dersel-

ben Kategorie. Die Reitweise oder Pfer-

derasse spielt keine Rolle. Wichtig ist

hier vor allem das Teamwork zwischen

Pferd und Reiter, wobei eine solide Ver-

trauensbasis gefragt ist.

GUT ZU WISSEN Jedermann ist startberechtigt. Ein sicheres Reiten in allen Grundgangar-ten und Kenntnisse im Geländereiten sind Voraussetzung für einen stress-freien und genussreichen Patrouillen-ritt. Es besteht keine Brevetpfl icht und auch das Vorweisen eines Pferdepas-ses ist nicht nötig. Manche Veranstal-ter schreiben Helmpfl icht vor, Anzug und Ausrüstung des Pferdes sind jedoch nicht reglementiert. Patrouil-lenritte werden von den Verbänden wie auch von Reitvereinen und Ställen organisiert und ausgeschrieben.www.zkv.ch • www.okv.chwww.pnw.ch • www.reitkalender.ch

Teamwork und gute Nerven führen beim Patrouillenritt ans Ziel.

Page 57: Kavallo

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Page 58: Kavallo

«Hab ich dich!»AUSBILDUNG Einfangen

Ein Pferd auf der Weide zu halftern kann schwieriger sein, als am Samstagvormittag in der Innenstadt einen Parkplatz zu bekommen. Häufi g genug gerät die Angelegenheit zum frustrierenden Katz-und-Maus-Spiel. Es sei denn, man bringt seinem Pferd bei, auf Kommando zu kommen.text und fotos Ilja van de Kasteele

58 Kavallo 10/2011

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>>

ol mal schnell die Liese von

der Weide ist ein Satz, der

im Stall mittlerweile zum

Running Gag geworden ist und über

den jeder lachen kann», erzählt Karin

D. Es sei denn, er muss Liese tatsäch-

lich herunterholen. Dann ist Schluss

mit lustig. Denn Liese ist ein ausge-

buffter Profi, sie kennt jeden Trick,

mit dem sich der Weidegang verlän-

gern lässt. Da hilft auch Bestechung

mit Apfel oder Rüebli nicht.

Zwar eilt Liese dann mit grossen

Schritten Richtung Tor, schafft es aber

immer wieder, ihren Häschern zu ent-

kommen. Sei es, dass sie die Mahlzeit

ins Maul nimmt und augenblicklich

den Rückwärtsgang einlegt oder lieber

auf das Futter verzichtet, anstatt sich

dafür das Halfter anlegen zu lassen.

Kein Wunder, hat sie doch Gras genug

um sich herum, das satt macht.

Wie Liese verhalten sich viele Pfer-

de, sobald sie einen Menschen mit Half-

ter und Strick auf der Weide auftauchen

sehen. Wobei die Reaktionen unter-

schiedlich sind: Manche Pferde fliehen,

andere laufen nur ein paar Schritte weg,

lassen sich dann aber doch halftern,

wiederum andere zeigen ihre Abnei-

gung nur gelegentlich, bereiten sonst

aber kaum Probleme. Doch egal, wie

Pferde ihre Abneigung gegen das Half-

tern ausdrücken, ärgern möchten sie

damit niemanden. «Trotzdem verhalten

sie sich nicht grundlos so», erklärt Peter

Stuhlmann, Pferdetrainer aus Ruppich-

teroth bei Köln.

Eigenes Verhalten hinterfragen«Wenn ein Pferd sich nicht einfangen

lassen will, stimmt etwas nicht in der

Beziehung zwischen ihm und seinem

Menschen», sagt der 63-Jährige. Sprich:

Es hat keine angenehmen Vorstellun-

gen von dem, was sein Reiter oder Besit-

zer mit ihm anschliessend macht – sei

es am Boden oder im Sattel. Daher sollte

man erst einmal den gesamten Umgang

mit seinem Pferd überdenken. «Ein

Pferd, dem es Spass macht, geritten zu

werden, wird kaum weglaufen», betont

der erfahrene Trainer. Es gibt natürlich

alle möglichen Tricks, um ein Pferd ein-

zufangen, von der Leckerli-Methode bis

zum Wasserentzug. Eine dauerhafte Lö-

sung sind sie nicht. «Am besten fangen

wir am Boden ganz von vorne an – so als

wollten wir ein Jungpferd ausbilden»,

erläutert Stuhlmann seine Methode.

Der Vorteil: Man findet schnell heraus,

was dem Pferd so unangenehm ist.

«Wobei ich das Wort Bodenarbeit

nicht mag», fügt der Experte hinzu.

Für ihn sollte es eher ein entspanntes

Beziehungstraining sein. Ein Ziel da-

bei: «Das Pferd soll es als wesentlich

angenehmer empfinden, sich uns zu-

zuwenden, als vor uns wegzulaufen.

So können wir das Pferd konditionie-

ren, zu uns zu kommen, sobald es uns

wahrnimmt.»

Erste Schritte im Roundpen Vorausgesetzt natürlich, das Pferd be-

wegt sich gerne unter dem Sattel oder

neben uns am Boden und freut sich

quasi schon auf eine neue Herausforde-

rung durch seinen Menschen. Ganz

nach dem Motto: Endlich bist du da,

was machen wir heute? Begonnen wird

idealerweise im Roundpen. Zur Not

geht es auch auf einem kleinen Reit-

platz oder Longierviereck. Wobei der

Vorteil des Roundpens darin liegt, dass

sich das Pferd hier in einem gleichmäs-

sigeren Rhythmus bewegen kann. Als

Ausrüstung reicht ein langer Strick von

etwa sieben bis acht Metern oder besser

noch ein Lasso. So kann man immer ge-

H

Mit dem richtigen Beziehungstraining

kommt Ihr Pferd auf Kommando zu Ihnen.

Einfangen AUSBILDUNG

Kavallo 10/2011 59

«Ein Pferd, dem geritten werden Spass macht, läuft nicht weg.»Peter Stuhlmann, Pferdetrainer

Page 60: Kavallo

nug Abstand halten und das Pferd den-

noch bewegen. Denn das Ziel ist ja, Kon-

trolle über die Bewegung des Pferdes zu

erlangen. «Wobei wir ein Pferd nie-

mals im Roundpen herumscheu-

chen», betont Stuhlmann. «Dadurch

lernt es nur, vor uns wegzulaufen,

und wird eher misstrauisch.»

Statt mit wilder Action fängt man

eher unspektakulär an. Beobachtet

man nämlich, wie Pferde in einer Her-

de agieren, fällt auf, dass das rang-

höchste Tier nicht dasjenige ist, das

am meisten kämpft. Im Gegenteil: Es

strahlt eine natürliche Souveränität

aus, vor der alle anderen schon von

weitem zurückweichen – ohne dass es

hektisch oder gar gewalt tätig werden

müsste. «Unser Pferd wird also umso

beeindruckter sein, je weniger wir tun

müssen, um seine Bewegung zu kon-

trollieren», erklärt Peter Stuhlmann.

Der erste Schritt dazu ist relativ ein-

fach: Man nimmt kurzerhand den

Platz ein, auf dem sich das Pferd gera-

de befindet. Dazu geht man, ohne es

anzusehen, in seine Richtung,

schnalzt oder macht Küsschen. Be-

wegt es sich jetzt schon weg, geht man

dorthin, wo es gestanden hat, bleibt

passiv und macht eine Minute erst

einmal gar nichts. Reagiert es nicht,

klopfen Sie mit der Hand, die den

Strick hält, gegen Ihr Bein. Anfangs

leicht, dann zunehmend stärker.

Sobald Ihr Pferd reagiert, nehmen

Sie den Druck weg und halten Sie den

Arm still. Reagiert es immer noch nicht,

werfen Sie ein Ende des Stricks bezie-

hungsweise des Lassos in Richtung der

Stelle, die Sie einnehmen möchten. In

welche Richtung sich das Pferd wegbe-

wegt, mit welcher Geschwindigkeit

oder Gangart, ist noch egal. Nach einer

Minute beanspruchen Sie wieder den

Platz, auf dem es gerade steht. «Bei der

Wer permanent Neues von seinem

Pferd verlangt, riskiert Frust und

Rückschritte.

60 Kavallo 10/2011

Die Stute folgt Peter Stuhlmann auf Schritt und Tritt.

Page 61: Kavallo

>>

nen, überfordern und frustrieren Sie

es – und Sie werden Ihr Ziel nicht

schneller, sondern langsamer errei-

chen.

Sobald Sie die Richtung bestim-

men können, gehen Sie einen Schritt

weiter und verlangen Sie eine Erhö-

hung des Tempos, also z. B. von 15 auf

20 Stundenkilometer. Wobei die Gang-

art völlig egal ist. Gehen Sie auch hier

wieder in Stufen vor und schleudern

Sie den Strick nicht unerwartet in sei-

ne Richtung. Das Pferd muss immer

die Chance haben, schon auf leichte

Signale reagieren zu können. Nach

der Tempokontrolle beginnt der Rich-

tungswechsel. Hierbei kann das Pferd

auf zwei Arten wechseln: nach aussen,

also von Ihnen weg, oder nach innen,

zu Ihnen hin. Der Unterschied ist für

das Pferd gross: Bei der Aussenwen-

dung muss es auf der Hinterhand

stoppen und drehen. Bei der Wendung

nach innen kann es quasi in der Bewe-

gung bleiben. Letzteres ist also viel

angenehmer.

Deshalb fordern Sie zuerst eine

Aussenwendung aus dem Trab oder

Galopp. Im Schritt wäre der Effekt zu

klein, und Ihr Pferd bliebe unbeein-

druckt. Laufen Sie dazu in einer gera-

den Linie vor Ihr Pferd. Aber Achtung,

halten Sie mindestens vier Meter Ab-

stand, um nicht in Reichweite seiner

Hufe zu geraten. Als Verstärker haben

ganzen Übung ist es wichtig, immer

erst dann zum nächsten Schritt überzu-

gehen, wenn der vorherige tadellos

funktioniert.» Konkret: Man kann ge-

trost den Platz einnehmen, auf dem das

Pferd gerade steht.

Dann bestimmt man im nächsten

Schritt auch die Richtung, in die es

gehen soll. Möchte man zum Beispiel,

dass es nach links weggeht, besetzt

man mit seinem Blick den Raum

rechts vom Pferd. Macht es trotzdem

Anstalten, nach rechts wegzugehen,

wirft man den Strick dorthin, um ihm

klarzumachen, dass nur der linke Weg

offen ist. In diesem Stadium reicht es

bereits, wenn das Pferd ein paar

Schritte in die gewünschte Richtung

geht. Üben Sie wieder so lange, bis Sie

es zuverlässig in beide Richtungen

schicken können. Gelingt das, verlan-

gen Sie von ihm, dass es kontinuier-

lich in die von Ihnen vorgesehene

Richtung geht. Allerdings nicht län-

ger als eine Runde.

Pausen sind wichtigVergessen Sie nicht, nach jeder erfolg-

reichen Übung eine kurze Pause zu

machen. Menschen sind es gewohnt,

dass man von ihnen etwas Neues ver-

langt, sobald sie eine Aufgabe erfüllt

haben. Pferde jedoch nicht. Verlangen

Sie von Ihrem Pferd permanent etwas

Neues, ohne ihm eine Pause zu gön-

Einfangen AUSBILDUNG

Kavallo 10/2011 61

Fordern Sie das Pferd auf, Sie anzusehen.

«SIEH MICH AN»

Stellen Sie sich vor, Ihr Pferd stünde auf den Zifferblättern einer Uhr, der Kopf schaut auf zwölf Uhr. Gehen Sie jetzt auf 11 Uhr (1) und warten Sie, bis es Ihnen den Kopf zudreht. Loben Sie es dafür. Machen Sie das Gleiche auf zehn Uhr, neun Uhr usw. (2). Je mehr das Pferd seinen Hals abknicken muss, um Sie anzusehen, desto anstrengen-der wird es für das Tier. Irgendwann wird es leichter, wenn es sich mit der Vorhand zu Ihnen dreht. Loben Sie es ausführlich. Üben Sie keinen Druck aus, Geduld bringt den Erfolg.

Sobald das Pferd den Kopf dreht,

gehen Sie rückwärts.

Page 62: Kavallo

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Page 63: Kavallo

Zuerst kontrolliert man das Tempo des Pferdes und danach seine Richtung.

Einfangen AUSBILDUNG

Kavallo 10/2011 63

Sie zur Not ja noch den Strick, den Sie

in den Raum vor Ihrem Pferd werfen

können.

Warten, bis das Pferd antwortet Wechselt es in Aussenwendung, treiben

Sie nicht weiter. Wechselt es dagegen

nach innen, treiben Sie es sofort in die

bisherige Richtung und lassen Sie es ei-

ne Runde laufen, bevor Sie noch einmal

fragen – so lange, bis es richtig auf Ihre

Frage antwortet. Im nächsten Schritt

bieten Sie ihm die Innenwendung an,

indem Sie rückwärtsgehen. Kommt es

Ihrer Aufforderung nach, fordern Sie er-

neut eine Innen- oder Aussenwendung.

Ganz wichtig: Treiben Sie nicht in die

neue Richtung, Ihr Pferd soll sich ledig-

lich nach aussen abwenden. Stellen Sie

sich auf seine Schulterhöhe und fordern

Sie es auf, den Kopf zu Ihnen zu drehen,

indem Sie zwei, drei Schritte rückwärts-

gehen. Sobald es wegschaut, fordern Sie

es wieder auf die gleiche Art auf, den

Kopf zu Ihnen zu wenden. Auf Dauer ist

dies für das Pferd anstrengend, sein Hals

ist dabei ja ständig gebogen. «In der Fol-

ge wird es sich mit der Vorhand zu Ih-

nen herumdrehen, weil das letztlich für

die Halsmuskulatur leichter ist», sagt

Peter Stuhlmann. Dadurch wird es das

Pferd für eine gute Idee halten, sich Ih-

nen zuzuwenden. Sobald die Übung im

Roundpen gut funktioniert, gehen Sie

auf einen kleinen Reitplatz, dann auf

einen grösseren und schliesslich auf die

Weide.

Genauso hat Karin es auch mit

Warmblutstute Liese gemacht: gedul-

dig geübt und die Anforderung immer

erst dann gesteigert, wenn die Sache

hundertprozentig funktionierte. Jetzt

drückt sich keiner mehr davor, Liese

von der Weide zu holen. Denn sobald

sie einen Menschen am Zaun erblickt,

kommt sie schon zum Tor gerannt.

Bei der Aussen wendung stoppt das Pferd auf der Hinterhand und dreht sich von Ihnen weg.

Grafi

k: An

nett

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Page 64: Kavallo

AGENDA

SPRINGEN

6.–9. Oktober Basel Schänzli BSR/N115, R120, R/N125, R130, R/N135

www.schaenzli-basel.ch

7. – 9. Oktober Wädenswil ZHB90, B95, R/N105, R/N115, R/N125, SP-internes Vereinsspringen

RV Wädenswil. www.kv-waedenswil.comwww.reitverein-uster.ch/dressurhp

8.–9. Oktober Appenzell AIB/R90, B/R95, R/N100, R/N105, R/N110, R/N115, OKV Jump Green,

Greenycup-Final. www.reitvereinappenzell.ch/

13. – 16. Oktober Chevenez JUCSI**

www.oeuvray-smits.ch

13.–16. Oktober Buchs ZHB75, B/R95, R/N105, R/N115, R/N125, R/N130, R/N135, 2er-Equipen

www.pferdesportstall-sigg.ch

19.–23. Oktober Sulgen TGB70, B75, B90, B95, R105, N105, R115, N115, R/N120, R/N125, R/N135,

N140. www.reitsportzentrumthurfeld.chIch bin Blindtext ind heisse fresse sie

28.–30. Oktober AarauB80, B85, R/N100, R/N105, R/N110, R/N120, Sen100/105/110

www.krva.ch

DRESSUR

8.–9. Oktober Uster ZHGA05/40, L11/40, L13/40, LK, interne Vereinsprüfung

www.reitverein-uster.ch/dressur.php

21.–23. Oktober Diepoldsau SGGA02/60, GA04/60, GA06/60, GA08/60, L14/60, L16/60

www.kvunterrheintal.ch

29.–30. Oktober Schönbühl BEGA03/40, GA05/40, GAK, L11/40, L13/40, L-Kür für Barockpferde,

Pas de deux, Quadrille. www.krv-muenchenbuchsee.chwww.benhur.ch

VIELSEITIGKEIT

15.–16. Oktober Weite Werdenberg SGB1, B1-Juniorencup, B2, OKV-Vereinsmeisterschaft

www.reitvereinwerdenberg.ch

20. – 23. Oktober Le Lion d’Angers (FRA)CCI*

www.mondialdulion.com/2011/accueil-fr.php

TERMINE IM OKTOBER

BAYERNS GRÖSSTES HALLENTURNIER

Faszination Pferd, 26. Okt. bis 1. Nov., Nürnberg (D)

Im Messezentrum kämpfen Sportler (Dressur,

Springen, Fahren) um Ruhm und Ehre. Als Showhöhepunkt

zeigt Lorenzo (Bild) am 28. und 29. Oktober seine

Freiheitsdressur. Mehr Infos: www.faszination-pferd.de

TAGE DER EUROPÄISCHEN GESTÜTSKULTURNationalgestüt, 12. bis 14. Oktober, Lipizza (Slowenien) Neben einem Symposium (13.10.) fi ndet am 14.10. eine Gestütsführung statt. Zudem gibt es eine Museums-besichtigung und eine Vorführung der klassischen Reitschule. Weitere Infos: www.europeanstatestuds.org

Foto

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64 Kavallo 10/2011

Page 65: Kavallo

AGENDA

WO SPORTLER AUF PFERDFLÜSTERER TREFFEN1. Hets-Forum, 30. Oktober, Fehraltorf (ZH)Wie können Sport und Naturalhorsemanship voneinan-der profi tieren? Die Antwort geben Urs Heer, ehemaliger 4-Stern-Parelli-Instruktor, Tiziana Realini, Military-Reiterin, und Annina und Lea Rohner (Bild) in der Reithalle Barmatt. Mehr Infos: www.horsemanshipschule.ch

ALLES GEHT NACH ST. GALLEN

69. Olma, 13. bis 23. Oktober, St. Gallen

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Olma. Infos zur Messe: www.olma.ch

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Mit ihrem neuen Programm verzaubert die Pferdeshow

Apassionata wieder Zuschauer in ganz Europa. Tickets

für die Vorstellungen im Zürcher Hallenstadion gibt es

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3X2 TICKETS PLUS EINE FAMILIENKARTE ZU GEWINNEN!Munich Indoors, 4. bis 6. November, München (D) In den Münchner Olympiahallen wird der Sieger 2011 der DKB-Riders-

tour ermittelt (Bild: Denys Lynch (m.), Vorjahressieger, wird von Marcus

Ehning (l.) und Heiko Schmidt gefeiert). Kavallo verlost 3x2 Tickets für

Samstag und Sonntag und für Samstag auch noch eine Familienkarte

(2 Erwachsene mit bis zu vier Kindern unter 16 Jahren). Schreiben Sie an:

Kavallo, Hauptplatz 5, 8640 Rapperswil oder [email protected]

Vermerk: München. Mehr Infos zum Turnier: www.munich-indoors.de

Kavallo 10/2011 65

Page 66: Kavallo

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Page 67: Kavallo

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68 Kavallo 10/2011

Page 69: Kavallo

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Kavallo 10/2011 69

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Page 72: Kavallo

FERNWEH Botswana

Mit Herzklopfen Eine Safari an sich ist schon aufregend. Hoch zu Ross aber wird die Erkundung der fremden Natur noch intensiver. Kavallo-Redaktorin Laura Becker kam in Botswana nicht nur Giraffen und Leoparden ganz nah, sondern ging mit Camp-Elefant Henry so richtig auf Tuchfühlung.

72 Kavallo 10/2011

text Laura Becker

IndischerOzean

AtlantischerOzean

N

S

OW

BOTSWANA

AFRIKA

Gaborone

Molepolole

CentralKalahari

Game Reserve Tuli NatureReserve

OkawangoDelta

Two Mashatu Camp

KgalagadiTransfrontier

ParkLobatse

Ghanzi

Maun

Francistown

Bulawayo

Serowe

Palapye

BobonongB O T S W A N A

SIMBABWE

SÜDAFRIKA

0 100 km

Macatoo Camp

o o o o o o o o o ooooooooooooooooooooooooooooooooooooo

ooooo

oo

ooooooooooooooooooooo o

o oo o

o oo o o

o o o o o o o o o

Page 73: Kavallo

durch den Busch

Botswana FERNWEH

Kavallo 10/2011 73

Eine Herde Elefanten kreuzt den Weg der

Reiter in sicherem Abstand. Campleiter

Cor Carelsen hat das Gewehr immer

mit dabei. Gebraucht hat er es noch nie.

>>

Page 74: Kavallo

FERNWEH Botswana

I

Auf Tuchfühlung mit Elenantilopen, die imposant gedrehte Hörner haben.

o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o

mpis Herz trommelt gegen seine

Brust. Der zwölfjährige Wallach vi-

briert vor Anspannung. Ich sitze im

Sattel und spüre seine Panik. Er steckt

mich an, auch mein Puls schlägt se-

kündlich schneller. Doch Impi ist tap-

fer – ich auch. Er steht wie festgewach-

sen, die Ohren gespitzt. Die Nüstern

weit aufgebläht, saugt er den Geruch

der Herde auf, die an uns vorbeizieht:

Elefanten. Etwa 50 bis 60 Tiere. Sie

marschieren gemächlich in Reih und

Glied den Berg hinunter, die Kleinsten

beschützt in der Mitte. Ich bin sprach-

los, verdrücke eine Träne.

Impi ist weniger gerührt, obwohl er

Busch-Gene im Blut hat. Denn er ist ein

südafrikanisches Boerpferd, dessen Ge-

schichte verbunden ist mit der Besiede-

lung Südafrikas durch die Weissen, die

Buren. Im Burenkrieg 1899 mussten

die Pferde unter schwersten Bedingun-

gen im afrikanischen Busch überleben.

Impi sind seine Vorfahren allerdings

ziemlich egal. «Impi ist toll», hatte

Tourleiter Cor Carelsen geschwärmt,

als die anderen sechs Teilnehmer der

ersten Reitsafari und ich in das Two

Mashatu Camp im Osten Botswanas

einzogen. «Nur an die Elefanten konn-

ten wir ihn nie gewöhnen. Er kann sie

nicht ausstehen.» Verständlich bei den

Grössenverhältnissen. Rund fünf Ton-

nen bringen die Riesen auf die Waage,

drei Meter Körpergrösse plus Stosszäh-

ne. «Trotzdem hört man einen Elefan-

ten nicht, wenn er nicht will, dass man

ihn hört», erzählte Cor. Er sollte Recht

behalten …

Tür an Tür mit den LöwenWährend wir alle auf die Elefanten

starren, haben sich drei der Dickhäu-

ter von der Herde abgesondert. Sie

kommen direkt auf uns zu – lautlos.

Plötzlich bemerke ich sie im Augen-

winkel. Mein Herz trommelt so schnell

wie das von Impi. Cor sieht sie auch. Er

wendet sein Pferd blitzschnell schüt-

zend zwischen uns und die Elefanten

und lässt seine Lederpeitsche laut knal-

len. Sein Gewehr ist für den Notfall,

benutzt hat er es noch nie. «Pei-

tschenknallen reicht eigentlich im-

mer», sagt er. Einer der Elefanten wirft

seinen Rüssel nach oben. Das Trompe-

ten hallt in meinem Kopf nach. Die

drei wenden sich entrüstet ab – wir ha-

ben ihren Weg gekreuzt, nicht sie un-

seren. «So dicht kommen wir sonst

nicht an die Elefanten heran. Wir hal-

ten normalerweise genügend Abstand,

um sie nicht zu stören. Sie leben in ei-

nem geschlossenen Kreislauf, sie brau-

chen uns nicht, wir sind nur zu Be-

such», erklärt Cor.

Dem 37-Jährigen gehört das Two

Mashatu Camp, das im rund 30 000

Hektar grossen Mashatu-Wildreservat

liegt. Mashatus sind grosse, ausladen-

de Bäume, die in dieser Region Botswa-

nas häufi g vorkommen und für die

Einheimischen heilig sind. Gemein-

sam mit seiner Frau Louise (31) bietet

Cor die «Limpopo Valley Horse Safaris»

an, familiäre Atmosphäre inklusive.

Die Gruppe ist klein, besteht aus bis zu

sieben Reitern. Man lernt sich kennen,

besonders auf den langen Ausritten.

Auch das Pferd, das man die ganze Sa-

fari über reitet, wird einem vertraut.

Abenteuer verbindet.

Das Camp – vier mannshohe Zelte,

ein Frühstücks- und ein Dinnerbunga-

low sowie die Küche – wird jedes Jahr

für zehn Monate um zwei Mashatus

herum angesiedelt. Die Pferde sind

während der Safari nachts an Bäumen

angebunden, haben Wassereimer und

Heunetz. Vor den Wildtieren geschützt

Page 75: Kavallo

>>

Botswana FERNWEH

Artgerechte Haltung auf Afrikanisch: Direkter Kontakt zu den Artgenossen, viel frische Luft, Ventilatoren halten die Fliegen fern.

Schlafen mit Rundumblick in den afrikanischen Busch.

Nachts kommen Affen und Springböcke zu Besuch.

Und Löwen.o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o

o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o

sind sie durch einen transportablen

Stromzaun, und ein bewaffneter Ange-

stellter hält Nachtwache. Die Zelte ste-

hen auf einer Holzplattform. Strom

gibt es nicht, aber warmes Wasser.

Jeder Badbesuch wird begleitet von

ohrenbetäubendem Vogelgezwitscher,

Grillengezirpe und Stippvisiten von Af-

fen und Mangusten. «Lasst nichts vor

dem Zelt liegen. Die Hyänen und Affen

schnappen sich alles, was herumliegt»,

ermahnt uns Cor. «Und das Zelt muss

immer geschlossen sein. Das respektie-

ren die Löwen.» Löwen? Nur eine Zelt-

wand dazwischen? Schon wieder trom-

melt es in meiner Brust. Ein Strom-

zaun wäre mir wirklich lieber …

Cor und Louise stammen aus Süd-

afrika. Während er mit den Gästen auf

Safari geht, kümmert sie sich um die

zwei Söhne und die heimische Anlage

mit 35 Pferden, die rund zehn Kilome-

ter vom Camp entfernt ist. Louise hat

am Cadre Noir in Saumur (FR) gelernt.

Priorität hat, dass die Pferde neben

den Safaris weiter ausgebildet wer-

den. Deshalb absolvieren die Pferde

auch Dressur-, Spring- und Longen-

training. Es gibt einen Sandplatz mit

Spiegel und Sprüngen, einen Longier-

Page 76: Kavallo

76 Kavallo 10/2011

o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o

Die Safarigruppe begleitet eine Giraffenherde. Typisch für das Okavango-Delta: die Palmen.

Scharfer Beobachter: Die grüne Meerkatze hat die Reitertruppe genau im Blick

zirkel und eine Geländestrecke, alles

in der Savanne. In regelmässigen Ab-

ständen reist ein Trainer an, der die

Carelsens und ihre Angestellten un-

terrichtet. Die Pferde – südafrikani-

sche und deutsche Warmblüter, Boer-

pferde und Shire-Araber – sind in ei-

ner grossen Halle untergebracht, in

der einzelne Parzellen mit Rundholz

abgeteilt sind. Sie stehen auf Sand. An

der Decke surren grosse Ventilatoren,

um die Insekten fernzuhalten. Zusätz-

lich ist die Halle an den Seiten um-

spannt mit dichtmaschigen Insekten-

gittern.

Um das gesamte Areal verläuft ein

hoher geschlossener Zaun als Schutz

vor den Wildtieren. «Wir sind hier

ziemlich auf uns allein gestellt, das

nächste Dorf ist kilometerweit ent-

fernt», erzählt Stallmanagerin Saskia

von Sperber. Die 32-jährige Deutsche

lebt seit neun Jahren in Afrika. «Wenn

ein Pferd krank ist, weist uns der Tier-

arzt per Telefon an. Die Fahrt hierher

würde zu lange dauern. Notfallmedi-

kamente sind da und wir können auch

Spritzen intravenös geben. Und

schlussendlich können wir meistens

einfach nur hoffen, dass das Pferd

stark genug ist. Wenn aber klar ist,

dass es nicht überlebt, müssen wir es

erschiessen – und dann so tief vergra-

ben, dass die Löwen es nicht fi nden.

Die sollen erst gar nicht auf den Ge-

schmack kommen …» Pragmatisch und

überlebenswichtig.

Imposantes SternendachVom Two Mashatu Camp aus starten

wir jeden Tag fünf- bis siebenstündige

Ausritte und wir legen etwa 20 bis 30

Kilometer zurück. Wir reiten durch

karge, braune Savanne, über verbrann-

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>>

Kavallo 10/2011 77

o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o

oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo

Von Angesicht zu Angesicht: Camp-Elefant Henry und Fotograf Heiko Becker.

tes Gras. Vereinzelt wachsen Bäume

und stachelige Akazien-Büsche. Am

nächsten Tag wiederum galoppieren

wir auf grünen Ebenen, dichtbewach-

sen von Gras, Bäumen und Büschen,

oder passieren meterhohe, rotbraune

Felswände und Kakteen, während die

Pferde bei jedem Schritt Staub aufwir-

beln, weil es so sandig ist.

Impi marschiert tapfer voran. Die Be-

gegnung mit den Elefanten ist verdaut.

Allmählich auf Safari getrimmt, nehme

ich meine Umgebung aufmerksamer

wahr als sonst. Bewegt sich dort hinter

den Bäumen etwas? Mit zusammenge-

kniffenen Augen suche ich den fl irren-

den Horizont ab. Es ist schwül. Ich bin

dankbar für jeden Windhauch. Warzen-

schweine, Zebras, Kudus, Büffel, Giraf-

fen und grosse Herden von Impalas, ei-

ner Antilopen-Art, kreuzen unsere We-

ge. Über uns kreisen grosse Greifvögel.

Schon am zweiten Tag nach etwa

fünf Stunden im Sattel kann ich es

nicht mehr leugnen: Mein Gesäss

brennt und ein dumpfer Schmerz zieht

sich durch meine Knie in die Ober-

schenkel. Auch mein Magen meldet

sich lautstark. So viel Abenteuer, Adre-

nalin und stundenlanges Reiten for-

dern ihren Tribut. Zurück im Camp

wartet im liebevoll hergerichteten

Bungalow-Restaurant ein Festmahl auf

uns. In der Ferne trompetet ein Elefant.

Über uns: eine Million Sterne.

Schwimmunterricht mit PferdenFür die zweite Safari lasse ich Cor und

das Mashatu Camp hinter mir und fl ie-

ge in den Norden Botswanas. Radikaler

Szenenwechsel, trocken war gestern.

Es ist, als ob eine Sintfl ut über mich

hereinbricht. Wasser spritzt mir liter-

weise ins Gesicht. Binnen Sekunden

bin ich vollkommen durchnässt. Cae-

sar, ein 13-jähriger Vollblüter, galop-

piert unter mir wie in Zeitlupe, seine

Vorderbeine schaufeln sich regelrecht

durch das etwa ein Meter hohe Was-

ser. Riesige Palmen rauschen an mir

vorbei, während er sich durch eine der

vielen Seenplatten des berühmten

Okavango-Deltas kämpft. Das Delta ist

das grösste Binnendelta der Welt, in

dem 95 Prozent aller Wasserreserven

Botswanas liegen.

Ich bin durchnässt bis auf die Unter-

wäsche, auch an Caesar ist kein Haar

mehr trocken. Die Reithose klebt unan-

genehm an der Haut. Aber die Luft ist

warm, Kleidung und Pferd trocknen

schnell. Zunächst … Kaum sind meine

Stiefel wieder trocken, steuert Sekongo

Katsotso die nächste Wasserstrasse an.

Der 35-jährige Einheimische ist der

Tourleiter unserer fünfköpfi gen Safari-

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78 Kavallo 10/2011

o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o

oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo

Steinbock-Besuch beim Essen: Im Macatoo

Camp leben Mensch und Tier dicht beisammen.

gruppe. Ich versuche, meine Knie so

weit nach oben zu ziehen, dass ich tro-

cken auf die andere Seite gelange. Ver-

gebens. Caesar sinkt immer tiefer und

meine Füsse tauchen samt Steigbügel

ins Wasser ein. Dann verschwinden

meine Knie, meine Oberschenkel und

die Sattelblätter. Das Wasser ist warm.

Caesar grunzt und ich spüre keine Be-

wegung mehr unter mir, als würde

mich jemand durch das Wasser schie-

ben, das mir mittlerweile bis zum Ho-

senbund reicht. Caesar schwimmt –

und ich mit ihm. Mein Adrenalinpegel

steigt. Am anderen Ufer marschieren

die Pferde weiter. Sie kennen das Proze-

dere, ich nicht. Meine Kleidung trieft.

In meinen Lederstiefeletten steht das

Wasser. Der Hersteller hat nicht gelo-

gen: Sie sind wasserfest. Jetzt verstehe

ich, weshalb die anderen Turnschuhe

tragen.

Auf einmal hebt Sekongo die Hand,

streckt Zeigefi nger und kleinen Finger

nach oben, Mittel- und Ringfi nger

presst er auf den Daumen – das Zei-

chen für Giraffe. Die ganze Gruppe ver-

stummt. Hinter der Baumkrone tau-

chen zwei Hörner und Ohren auf. Die

Giraffe greift sich mit ihrer grau-blau-

en Zunge ein paar Blätter, um sie ge-

nüsslich zu kauen. Ihr Schwanz pen-

delt ununterbrochen hin und her. «So

können sich Wildkatzen daran nicht

so leicht festkrallen, um nach oben zu

klettern und der Giraffe an die Gurgel

zu gehen», erklärt Sekongo leise. Die

Giraffe schreitet weiter. Manchmal wir-

ken die Bewegungen etwas staksig.

Trotzdem – ein elegantes Tier.

Sekongo will dichter heran und

schlängelt sich auf seinem Pferd ge-

konnt durch das Geäst, immer gegen

den Wind. So sind wir bald nur noch

rund zehn Meter entfernt. Aber dann

bemerkt uns die Giraffe und galoppiert

erschrocken davon. Wir ziehen weiter.

Als wir über eine hochgewachsene

Wiese an Bäumen und Palmen vorbei-

reiten, starrt unser Tourleiter konzent-

riert in das Gebüsch vor uns. Seine ge-

übten Augen scheinen etwas entdeckt

zu haben. Ich kann beim besten Willen

nichts erkennen. Er gibt uns ein Zei-

chen anzuhalten. Da, jetzt sehe ich das

Tier auch. Es springt leichtfüssig und

lautlos durch das kniehohe Gras: ein

Leopard, schwarz-gelb gemustert. Ihm

folgen zwei Jungen genauso fl ink.

Sekongo ist aufgeregt. Wildkatzen

sind auch für die Einheimischen und

erfahrenen Safarileiter ein Erlebnis,

denn sie sind sehr scheu und lassen

sich selten blicken. «Wir wissen, wo die

Reviere der Leoparden und Löwen sind.

Aber wenn wir auf den Pferden unter-

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>>

Kavallo 10/2011 79

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Wasserschlacht zu Pferde: Im rasanten Galopp gehts durch

die vielen Seenplatten.

Zelten de luxe: In den grossen Betten kann man nachts

den wilden Tieren lauschen.

eine gute Basisausbildung, werden aber

im Camp nicht weitertrainiert. Einigen

merkt man den Safarialltag an, sie trot-

ten hinter ihrem Vordermann her und

reagieren kaum auf Reiterhilfen. Zwei

Ausritte, mit oder ohne Wasser, à zwei

bis fünf Stunden pro Tag sind möglich,

aber kein Muss.

Der Traum vom BaumhausIn den luxuriösen Zelten fi ndet man

grosse Betten, Regale und ein Bad mit

fl iessendem Wasser und elektrischem

Licht. Vor jedem Zelt ist eine kleine Ter-

rasse. Dort kann man von einem Liege-

stuhl aus direkt auf das Wasser schauen

und bekommt abends ein persönliches

Froschkonzert geboten. Zur Entspan-

nung, für Nichtreiter und den kleinen

Luxuskick gibt es eine Auswahl zwischen

Pool, Sonnenterrasse, Nachtwanderung,

Wildtierbeobachtung mit Motorboot

wegs sind, legen wir es nicht darauf an,

ihnen zu begegnen», erklärt Sekongo.

«Denn sollte es zu einer brenzligen Si-

tuation kommen, können wir nicht

weggaloppieren. Diese Jagd würden

wir verlieren.»

Anders als bei der ersten Safari sind

die Stallungen direkt an das Camp ange-

schlossen. Die 50 Mitarbeiter und 40

Pferde leben das ganze Jahr über dort.

Gäste reisen täglich an und ab. Es gibt

keine feste Gruppe und verschiedene

Tourleiter. Man reitet jeden Tag ein an-

deres Pferd. Die Araber, Trakehner, Han-

noveraner, Connemaras, Boerpferde,

namibischen Warmblüter und Norwe-

ger sind auf kleinen Sand-Paddocks in

einem grossen Stalltrakt untergebracht.

Weidegang steht täglich auf dem Plan.

Sättel und Trensen sind aus Kunststoff

und Nylon. Leder würde bei so viel Was-

ser schnell brechen. Die Pferde haben

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FERNWEH Botswana

Im Baumhaus wartet ein liebevoll hergerichtetes Mittagessen.

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o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o

Kindheitstraum Baumhaus – mit Blick auf eine Wasserstelle der Wildtiere.

Schwimmunterricht zu Pferde, das Wasser wird tiefer und tiefer, der Tourleiter achtet auf Krokodile und Schlangen.

oder Jeep und Angelausfl ügen. John So-

bey heisst der Mann, der sich immer wie-

der Neues für seine Gäste einfallen lässt.

Der 43-jährige Brite kam 1995 nach Afri-

ka, baute das Macatoo Camp im Nord-

westen des Okavango-Deltas und bietet

die «African Horseback Safaris» an. John

ist ein «Macher», hat «Hummeln im Hin-

tern». Abenteuer, Adrenalinkick und das

besondere Etwas sind sein ständiges Ziel.

Er weiss um die Einzigartigkeit des Del-

tas – und das versucht er immer wieder

neu zu präsentieren.

Die Hälfte des Jahres ist er auf der

ganzen Welt unterwegs, während sich

seine Mitarbeiter um das Camp küm-

mern. Er zählt die Vielseitigkeitsprofi s

Mark Todd, Lucinda Green und Pippa

Funnell zu seinem Bekanntenkreis. Ei-

ne seiner vielen Ideen hat er schon in

die Tat umgesetzt: ein überdimensio-

niertes Baumhaus – unser Ziel auf ei-

nem unserer Ausritte. Die Holzplatt-

form ist auf rund 15 Meter Höhe errich-

tet. Wer will, kann auf der Plattform

übernachten – unter dem Sternenhim-

mel Afrikas und unmittelbar an einer

beliebten Wasserstelle der Tiere.

Die Nähe zu den Wildtieren ist cha-

rakteristisch für das Macatoo Camp – Foto

s: He

iko B

ecke

r, hb-

sign,

Afri

can

Hors

e Bac

k Saf

ari

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Botswana FERNWEH

o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o

AB AUF SAFARI!

Die erste Safari – die Tuli Safari (Limpopo Valley Horse Safaris) – wird von Februar bis November durchge-führt. Für die fünf bis sieben Stunden dauernden Ausritte ist mehrjährige Reiterfahrung erforderlich. Die Reisen-den fliegen nach Johannesburg, von dort erfolgt ein Transfer zum Pontdrift-Border-Grenzposten. Ein Shuttleservice bringt die Touristen ins Two Mashatu Camp. Die Unterkunft besteht aus komfortablen Safari-Zelten. Das Camp ist auch für Nichtreiter attraktiv (Wanderungen, Wildbeobachtungen, Velofahren).Für den Aufenthalt im Okavango-Delta (African Horseback Safari) fliegen die Touristen nach Johannesburg, dann weiter nach Maun und von dort mit einem Charterflug ins Macatoo Camp. Die Safaris werden ganzjährig durch-geführt. Auch hier ist Reiterfahrung zwingend nötig, die Ritte dauern zwischen vier und sieben Stunden. Die Unterkunft besteht aus luxuriösen Zelten mit fliessendem Wasser.Mehr Informationen, Preise und Buchung unter:www.reiterreisen.com

nicht nur auf den Ausritten, bei denen

die Tourleiter versuchen, so dicht wie

möglich an die Tiere heranzukommen.

Bestes Beispiel: Henry, der Camp-Ele-

fant. Er ist zwar wild, kommt aber re-

gelmässig zu Besuch, um zu fressen

oder ein Bad vor unserem Zelt zu neh-

men. Als es laut im Geäst kracht, rufe

ich den Fotografen: «Schnell! Henry ist

wieder da.»

Wer stoppt Henry?Er spaziert durch das Camp, nimmt hie

und da einen Happen Zweige. Der Foto-

graf und ich schleichen hinterher. Se-

kongo folgt uns zur Sicherheit: «Wir

müssen ganz leise sein. Elefanten se-

hen nämlich nicht so gut, aber hören

dafür umso besser.» Also pirschen wir

auf Zehenspitzen von hinten an Henry

heran. Mein Herz trommelt bis zum

Hals, meine Hände sind feucht. Noch

nie in meinem Leben war ich so dicht

an einem Elefanten. Die lederne Haut

seines massigen Körpers ist durchzo-

gen von Striemen und Furchen. Die

Beine sind so breit, dass ich mich prob-

lemlos dahinter verstecken könnte. Un-

ter meinem Fuss knackt es, aus Unacht-

samkeit bin ich auf einen Ast getreten.

Ich halte die Luft an. Henry wendet

seinen Kopf – und sieht uns. Seine Oh-

ren klappen bedrohlich nach vorne. Er

wirft seinen Rüssel nach oben – und da

ist es wieder, dieses Trompeten, das

durch Mark und Bein geht. «OK, Leute»,

wispert Sekongo, «jetzt müsst ihr ren-

nen!» Sagt’s und macht auf dem Absatz

kehrt. «Schnell!!!» Ich nehme meine

Beine in die Hand und renne. Hinter

mir höre ich Henry stampfen und

trompeten. Da taucht das Speisezelt

vor mir auf. Blitzschnell springe ich

hinter die schützende Wand. Schweiss-

gebadet stehe ich da und warte. Mein

Herz hämmert, in meinem Kopf

rauscht das Blut. Vorsichtig luge ich

nach draussen – und kann es kaum

glauben: Obwohl Henry problemlos

das Zelt niederwalzen könnte, akzep-

tiert er unser Territorium und lässt von

uns ab.

Neben mir steht der Fotograf und

schnauft: «Wahnsinn! Ich stand fünf

Meter von dem Elefanten weg. Das

werden die Bilder des Jahrhun-

derts …!» Ich für meinen Teil bin ein-

fach nur froh, mit dem Leben davon-

gekommen zu sein. Dann doch lieber

wieder schwimmen.

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VORSCHAU/IMPRESSUM

Das Schweizer Pferdemagazinmit Pferdespiegel

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Der gute ReiterWann ist ein Reiter gut? Wie

werde ich ein guter Reiter? Und bin ich es schon?

Alle Antworten und ein Test finden Sie in der

nächsten Ausgabe.

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IMPRESSUM

Kavallo 11/2011 erscheint am 3. November

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Gedrucktin der Schweiz

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