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Unser Anwendungsbeispiel ist eine in der Praxis erprobte und bewährte Empfehlung. Die unterschiedlichen Randbedingungen liegen allerdings völlig außerhalb unserer Einwirkungsmöglichkeit. Wir schließen daher jegliche Gewährleistung aus. Etwaige Rechtsansprüche können hieraus uns gegenüber nicht hergeleitet werden. Beachten Sie in jedem Fall die dem Produkt beigelegten Sicherheitshinweise und die Bedienungsanleitung. Küchenarbeitsplatten zuschneiden und verbinden /Stand 29.06.05 - 1 - Küchenarbeitsplatten zuschneiden und verbinden Beschreibung Für die saubere und exakte Herstellung der links abgebildeten Ecklösung einer Arbeitsplatte benötigen Sie neben einer Spezialschablone samt Fräser eine besonders leistungsstarke Oberfräse. Für alle Anwender, die nur gelegentlich Arbeitsplatten miteinander verbinden wollen, lohnt sich die teure Anschaffung dieses Spezialwerkzeugs nicht. In solchen Fällen sollte man vorzugsweise die beiden Platten genau auf Gehrung zuschneiden und miteinander verbinden. Durch diese Vorgehensweise kann außerdem nahezu jeder Winkel problemlos zugeschnitten werden. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn nicht nur 90 Grad, sondern auch 135 Grad Plattenecken verlangt werden. Abb. 302/01 Vorteilhaft ist außerdem, dass die Maserung bei Massivholz- oder Holzdekorplatten, wie bei einem Bilderrahmen, genau auf Gehrung zusammenlaufen. Dagegen läuft bei der oben abgebildeten Lösung die Maserung um 90 Grad stumpf gegen die Querplatte. Wenn Sie so genannte Fantasie- oder Steindekore als Plattenoberfläche einsetzen, ist auch eine solche 90 Grad Stoßfuge nicht mehr so leicht zu erkennen. Doch auch hier ist eine sauber auf Gehrung geschnittenen Eckverbindung wesentlich unauffälliger als eine 90 Grad Stoßfuge. Einziger Nachteil bei Gehrungsverbindungen: Sie benötigen bei einer 60 cm Plattentiefe eine um 60 cm längere Platte. Abb. 302/02 Maschinen/Zubehör Zum Verbinden von Arbeitsplatten benötigen Sie folgende Werkzeuge: - Kreissäge: z. B. TS 55 EBQ oder TS 75 EBQ - HM-Feinzahn Sägeblatt Z 48 oder Z52 bei TS 75 - Führungsschiene FS 1400 oder länger inkl. Zwei Schraubzwingen/ Hebelzwingen - Flachdübelfräse und Flachdübel Gr. 20 - Bohrmaschine und Forstnerbohrer/Kunstbohrer ø 35 mm - Oberfräse und Nutfräser ø 8-10 mm - Arbeitsplattenverbinder - Silikon (Farbton: transparent) Vorbereiten/Einstellen

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Page 1: Küchenarbeitsplatten zuschneiden und · PDF fileUnser Anwendungsbeispiel ist eine in der Praxis erprobte und bewährte Empfehlung. Die unterschiedlichen Randbedingungen liegen allerdings

Unser Anwendungsbeispiel ist eine in der Praxis erprobte und bewährte Empfehlung. Die unterschiedlichen Randbedingungen liegen allerdings völlig außerhalb unserer Einwirkungsmöglichkeit. Wir schließen daher jegliche Gewährleistung aus. Etwaige Rechtsansprüche können hieraus uns gegenüber nicht hergeleitet werden. Beachten Sie in jedem Fall die dem Produkt beigelegten Sicherheitshinweise und die Bedienungsanleitung.

Küchenarbeitsplatten zuschneiden und verbinden /Stand 29.06.05 - 1 -

Küchenarbeitsplatten zuschneiden und verbinden

Beschreibung

Für die saubere und exakte Herstellung der links abgebildeten Ecklösung einer Arbeitsplatte benötigen Sie neben einer Spezialschablone samt Fräser eine besonders leistungsstarke Oberfräse. Für alle Anwender, die nur gelegentlich Arbeitsplatten miteinander verbinden wollen, lohnt sich die teure Anschaffung dieses Spezialwerkzeugs nicht. In solchen Fällen sollte man vorzugsweise die beiden Platten genau auf Gehrung zuschneiden und miteinander verbinden. Durch diese Vorgehensweise kann außerdem nahezu jeder Winkel problemlos zugeschnitten werden. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn nicht nur 90 Grad, sondern auch 135 Grad Plattenecken verlangt werden.

Abb. 302/01

Vorteilhaft ist außerdem, dass die Maserung bei Massivholz- oder Holzdekorplatten, wie bei einem Bilderrahmen, genau auf Gehrung zusammenlaufen. Dagegen läuft bei der oben abgebildeten Lösung die Maserung um 90 Grad stumpf gegen die Querplatte. Wenn Sie so genannte Fantasie- oder Steindekore als Plattenoberfläche einsetzen, ist auch eine solche 90 Grad Stoßfuge nicht mehr so leicht zu erkennen. Doch auch hier ist eine sauber auf Gehrung geschnittenen Eckverbindung wesentlich unauffälliger als eine 90 Grad Stoßfuge. Einziger Nachteil bei Gehrungsverbindungen: Sie benötigen bei einer 60 cm Plattentiefe eine um 60 cm längere Platte.

Abb. 302/02 Maschinen/Zubehör

Zum Verbinden von Arbeitsplatten benötigen Sie folgende Werkzeuge: - Kreissäge: z. B. TS 55 EBQ oder TS 75 EBQ - HM-Feinzahn Sägeblatt Z 48 oder Z52 bei TS 75 - Führungsschiene FS 1400 oder länger inkl. Zwei

Schraubzwingen/ Hebelzwingen - Flachdübelfräse und Flachdübel Gr. 20 - Bohrmaschine und Forstnerbohrer/Kunstbohrer ø 35 mm - Oberfräse und Nutfräser ø 8-10 mm - Arbeitsplattenverbinder - Silikon (Farbton: transparent)

Vorbereiten/Einstellen

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Unser Anwendungsbeispiel ist eine in der Praxis erprobte und bewährte Empfehlung. Die unterschiedlichen Randbedingungen liegen allerdings völlig außerhalb unserer Einwirkungsmöglichkeit. Wir schließen daher jegliche Gewährleistung aus. Etwaige Rechtsansprüche können hieraus uns gegenüber nicht hergeleitet werden. Beachten Sie in jedem Fall die dem Produkt beigelegten Sicherheitshinweise und die Bedienungsanleitung.

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Treffen Sie folgende Vorbereitungen an Arbeitsfläche und Maschinen: • Spannen Sie zuerst die Arbeitsplatte auf Holzböcke oder einer

Werkbank mit Unterleghölzern fest. Dabei darf das abgesägte Reststück nicht in der Luft hängen, sondern muss vollständig unterlegt sein.

• Markieren Sie mit einem Bleistift den Schnittverlauf der Gehrung auf der Oberseite der Arbeitsplatte. Benutzen Sie dazu einen Gehrungswinkel oder einen großen Einstellwinkel bzw. eine Schmiege.

• Tauschen Sie wenn nötig das Sägeblatt Ihrer Kreissäge gegen ein HM-Feinzahnsägeblatt mit 48 Zähnen (TS55) bzw 52Zähne (TS75).

• Falls der Splitterschutz Ihrer Führungsschiene noch nicht mit dem Schnittverlauf der Kreissäge übereinstimmt, sägen Sie zuerst mit einer Schnitttiefe von ca. 6 mm und der Drehzahlstufe 1 den Splitterschutz auf der gesamten Schienenlänge ein.

Stellen Sie die Maschinen und das Zubehör wie folgt ein: • Richten Sie den Splitterschutz der Führungsschiene genau

nach Ihrer Markierung aus und befestigen Sie die Schiene mit den entsprechenden Schraubzwingen an der Arbeitsplatte.

• Werkzeuglos können Sie bei den TS durch Drehen der grünen Exzenter am Sägetisch die spielfreie Führung der Handkreissäge auf der Führungsschiene einstellen.

• Stellen Sie, bei einer 38 mm starken Arbeitsplatte, die Tiefeneinstellung der Kreissäge auf 48 mm ein (d.h. ca. 10 mm tiefer als die Holzstärke der Arbeitsplatte).

• Die Drehzahl der Kreissäge stellen Sie auf die höchste Stufe 6 ein.

Abb. 302/04

Vorgehensweise

Um eine 60 cm tiefe Arbeitsplatte exakt auf Gehrung zu schneiden, benötigen Sie mindestens die Festool Führungsschiene FS 1400 mit den entsprechenden Befestigungszwingen und eine zur Schiene passende Kreissäge (z. B. TS 55 EBQ oder TS 75 EBQ). Als nützliches Zubehör ist ein Abweiser für die Anschlagschiene empfehlenswert. Er verhindert das Verhaken von Saugschlauch und Kabel am Ende der Schiene. Voraussetzung für einen sauberen und ausrißfreien Schnitt ist der Einsatz des richtigen Sägeblatts. Für kunststoffbeschichtete und furnierte Platten benötigen Sie ein HM-Feinzahn Sägeblatt mit 48 Zähnen.

Abb. 302/05

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Neben dem richtigen Sägeblatt, ist auch ein einwandfrei funktionierender Splitterschutz für einen ausrissfreier Schnitt unerlässlich. Er wird beim ersten Sägen genau auf den Schnittverlauf von Kreissäge und Anschlagschiene zugeschnitten. Dadurch ist erstens eine exakte Positionierung der Schiene und zweitens ein völlig ausrissfreier Schnitt möglich. Sollte der Splitterschutz beschädigt sein, muss er in jedem Fall durch einen Neuen ersetzt werden. Beim Zuschnitt sollte die Platte auf mehreren Holzbalken aufgelegt und gegen Verrutschen mit Zwingen an der Werkbank befestigt werden.

Abb. 302/06

In die Schnittkanten fräsen Sie als Nächstes mit der

Flachdübelmaschine vier Schlitze von der Unterseite und vier von der Oberseite der Platte. Haben die Platten nicht exakt die gleiche Holzstärke, sollten Sie die Schlitze nur von der Oberseite, d. h. von der Beschichtung her mit Flachdübeln versehen. Dadurch ist wenigstens auf der Oberseite kein Übergang der beiden Platten zu erkennen. Die Unterseite zeigt meist zu den Schrankelemeten, so dass hier Ungenauigkeiten überhaupt nicht auffallen. Auch wenn sich der Flachdübel in Längsrichtung ein wenig verschieben läßt, sollten die Schlitze der beiden Platten genau gegenüber liegen.

Abb. 302/07

Im Handel gibt es unterschiedlich lange Arbeitsplattenverbinder.

In bestimmten Situation kann ein längerer Verbinder unter Umständen vorteilhafter bei der Montage sein. Im Normalfall reicht aber der kurze Verbinder völlig aus. Zum Einlassen der Verbinder benötigen Sie einen Forstnerbohrer oder Kunstbohrer ø 35 mm, sowie eine Oberfräse mit Nutfräser ø 8-10 mm. Bei einer 60 cm tiefen Arbeitsfläche sollten Sie drei Verbinder einplanen. Je einen ca. 11 cm vom Kantenende entfernt und einen genau in der Mitte. Markieren Sie sich mit Hilfe eines Winkels die drei Positionen der Verbinder.

Abb. 302/08

Den richtigen Bohrabstand zur Plattenkante entnehmen Sie am

besten den Produktinformationen des Herstellers der Arbeitsplattenverbinder. Beispielsweise beträgt, bei einer Schraubenlänge von 65 mm, der Abstand von Kante bis Mitte Bohrung 30-37 mm, bei einer Schraubenlänge von 110 mm, ca. 53-60 mm. Haben Sie sich den Bohrmittelpunkt entsprechend ihres Verbinders angezeichnet, bohren Sie mit dem Forstnerbohrer bzw. Kunstbohrer so tief, dass die Metalllaschen komplett in den Bohrungen versenkt sind. Der Verbinder darf auf keinen Fall vorstehen.

Abb. 302/09

Die kleine Verbindungsnut für die Schraube können Sie am

schnellsten mit der Oberfräse und einem Nutfräser ø 8-10 mm herstellen. Dazu zeichnen Sie sich die genaue Position und Breite der Nut auf die Arbeitsplatte an. Anschließend fräsen Sie freihändig entlang Ihrer Markierung eine ca. 15 mm tiefe und max. 10 mm breite Nut. Beachten Sie dabei bitte, dass Sie die Maschine leichter freihändig führen können, wenn Sie die Ausfräsung in zwei Frässchritten von je ca. 8 mm Tiefe vornehmen. Außerdem schonen Sie dabei Ihren Fräser.

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Unser Anwendungsbeispiel ist eine in der Praxis erprobte und bewährte Empfehlung. Die unterschiedlichen Randbedingungen liegen allerdings völlig außerhalb unserer Einwirkungsmöglichkeit. Wir schließen daher jegliche Gewährleistung aus. Etwaige Rechtsansprüche können hieraus uns gegenüber nicht hergeleitet werden. Beachten Sie in jedem Fall die dem Produkt beigelegten Sicherheitshinweise und die Bedienungsanleitung.

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Die kleine Verbindungsnut für die Schraube können Sie am schnellsten mit der Oberfräse und einem Nutfräser ø 8-10 mm herstellen. Dazu zeichnen Sie sich die genaue Position und Breite der Nut auf die Arbeitsplatte an. Anschließend fräsen Sie freihändig entlang Ihrer Markierung eine ca. 15 mm tiefe und max. 10 mm breite Nut. Beachten Sie dabei bitte, dass Sie die Maschine leichter freihändig führen können, wenn Sie die Ausfräsung in zwei Frässchritten von je ca. 8 mm Tiefe vornehmen. Außerdem schonen Sie dabei Ihren Fräser.

Abb. 302/10

Bei kurzen Arbeitsplattenverbindern können Sie die Verbindungsnut auch bequem von Hand anfertigen. Mit einer Feinsäge sägen Sie zunächst zwei Einschnitte entlang Ihrer Markierungen. Danach stemmen Sie mit einem Beitel eine nutförmige Vertiefung heraus. Bei langen Arbeitsplattenverbindern, sollten Sie die entsprechend längere Nut besser mit einer Oberfräse herstellen.

Abb. 302/11

Damit die Schnittkanten vor Wasser geschützt sind, müssen sie

vor dem Einbau der Platte mit Silikon (Farbton: transparent) versehen werden. Anschließend werden die Flachdübel und Eckverbinder eingesetzt. Mit einem Maulschlüssel ziehen Sie beide Platten mittels Verbinder zusammen. Dabei sollte auf der gesamten Kantenlänge Silikon herausquellen, das Sie sofort mit Prilwasser und einem Lappen wegwischen sollten. Nur so ist eine ausreichende Dichtigkeit gegen Wasser und Feuchtigkeit gewährleistet.

Abb. 302/12