Kiga Ws Permakultur Planungshilfe

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Planungshilfe zur Anlage eines Permakultur-Kinder-Gartens FiBL Deutschland e.V., Postfach 90 01 63, 60441 Frankfurt am Main, www.fibl.org Seite 1 Planungshilfe zur Anlage eines Permakultur-Kinder-Gartens Einleitung Unabhängig davon, ob Sie einen Garten neu anlegen oder einen bestehenden Garten umgestalten wollen: Es lohnt sich stets, den Garten gut zu planen. Um das Grundstück nach den Prinzipien der Permakultur zu gestalten, sollten Sie zunächst erfassen, welche Elemente bereits vorhanden sind und welche zusätzlichen Bedürfnisse der Garten erfüllen soll. Das Resultat sollte ein Ökosystem sein, das an das Klima, die Lage, den Boden und die Anforderungen seiner Bewohner angepasst ist. Mit den Anregungen und Fragen aus der vorliegenden Planungshilfe können Sie sich Ihrem Permakultur-Garten nähern. Geplant wird idealerweise im Team. Auch Kinder haben daran große Freude. Im ersten Planungs-Schritt wird geklärt, welche Grundvoraussetzungen der Garten bietet, im zweiten Planungs-Schritt wird geschaut, welche konkreten Wünsche die Nutzerinnen und Nutzer an den Garten haben. Im dritten Planungs-Schritt werden die gewünschten Garten- Elemente in den Grundstücksplan eingezeichnet. Dieser Plan kann Stück für Stück und im eigenen Tempo in die Tat umgesetzt werden. Viel Freude beim Planen, Umsetzen, Nutzen und Erweitern Ihres Permakultur-Kinder-Gartens! Checkliste 1: Welche Funktionen soll mein Kinder-Garten erfüllen? (Checkliste nach: Rusch, Margit (2010): Anders gärtnern – Permakultur-Elemente im Hausgarten, Ökobuch Verlag) Er soll pflegeleicht sein. Er soll einen Ruheplatz und eine Rückzugsmöglichkeit bieten. Der Garten soll Naturerlebnisse ermöglichen. Meine Kinder sollen ungestört spielen und toben können. Es soll dort viele Früchte zum Naschen geben. Ich wünsche mir einen romantischen Garten. Je größer die Vielfalt im Garten ist, desto besser. Ich möchte, dass sich der Garten eigendynamisch entwickelt. Mein Garten soll viel Möglichkeit zur Selbstversorgung bieten. Wichtig ist mir, dass alles ohne großen Aufwand geerntet werden kann. Ich möchte im Garten etwas zum Verkaufen oder Tauschen produzieren (Saatgut, Pflanzen- setzlinge, Gemüse, Frischobst, verarbeitetes Obst in Form von Marmelade, Gelees, Saft, etc). Mein Garten soll Harmonie ausstrahlen. In meinem Garten darf es gerne wild sein. Alle sollen sich in meinem Garten wohlfühlen – Pflanzen, Tiere und Menschen.

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Unabhängig davon, ob Sie einen Garten neu anlegen oder einen bestehenden Garten umgestalten wollen: Es lohnt sich stets, den Garten gut zu planen. Um das Grundstück nach den Prinzipien der Permakultur zu gestalten, sollten Sie zunächst erfassen, welche Elemente bereits vorhanden sind und welche zusätzlichen Bedürfnisse der Garten erfüllen soll. Das Resultat sollte ein Ökosystem sein, das an das Klima, die Lage, den Boden und die Anforderungen seiner Bewohner angepasst ist. Mit den Anregungen und Fragen aus der vorliegenden Planungshilfe können Sie sich Ihrem Permakultur-Garten nähern. Geplant wird idealerweise im Team. Auch Kinder haben daran große Freude.

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  • Planungshilfe zur Anlage eines Permakultur-Kinder-Gartens FiBL Deutschland e.V., Postfach 90 01 63, 60441 Frankfurt am Main, www.fibl.org Seite 1

    Planungshilfe zur Anlage eines Permakultur-Kinder-Gartens

    Einleitung

    Unabhngig davon, ob Sie einen Garten neu anlegen oder einen bestehenden Garten umgestalten wollen: Es lohnt sich stets, den Garten gut zu planen. Um das Grundstck nach den Prinzipien der Permakultur zu gestalten, sollten Sie zunchst erfassen, welche Elemente bereits vorhanden sind und welche zustzlichen Bedrfnisse der Garten erfllen soll. Das Resultat sollte ein kosystem sein, das an das Klima, die Lage, den Boden und die Anforderungen seiner Bewohner angepasst ist. Mit den Anregungen und Fragen aus der vorliegenden Planungshilfe knnen Sie sich Ihrem Permakultur-Garten nhern. Geplant wird idealerweise im Team. Auch Kinder haben daran groe Freude.

    Im ersten Planungs-Schritt wird geklrt, welche Grundvoraussetzungen der Garten bietet, im zweiten Planungs-Schritt wird geschaut, welche konkreten Wnsche die Nutzerinnen und Nutzer an den Garten haben. Im dritten Planungs-Schritt werden die gewnschten Garten-Elemente in den Grundstcksplan eingezeichnet. Dieser Plan kann Stck fr Stck und im eigenen Tempo in die Tat umgesetzt werden. Viel Freude beim Planen, Umsetzen, Nutzen und Erweitern Ihres Permakultur-Kinder-Gartens!

    Checkliste 1: Welche Funktionen soll mein Kinder-Garten erfllen? (Checkliste nach: Rusch, Margit (2010): Anders grtnern Permakultur-Elemente im Hausgarten, kobuch Verlag)

    Er soll pflegeleicht sein.

    Er soll einen Ruheplatz und eine Rckzugsmglichkeit bieten.

    Der Garten soll Naturerlebnisse ermglichen.

    Meine Kinder sollen ungestrt spielen und toben knnen.

    Es soll dort viele Frchte zum Naschen geben.

    Ich wnsche mir einen romantischen Garten.

    Je grer die Vielfalt im Garten ist, desto besser.

    Ich mchte, dass sich der Garten eigendynamisch entwickelt.

    Mein Garten soll viel Mglichkeit zur Selbstversorgung bieten.

    Wichtig ist mir, dass alles ohne groen Aufwand geerntet werden kann.

    Ich mchte im Garten etwas zum Verkaufen oder Tauschen produzieren (Saatgut, Pflanzen-setzlinge, Gemse, Frischobst, verarbeitetes Obst in Form von Marmelade, Gelees, Saft, etc).

    Mein Garten soll Harmonie ausstrahlen.

    In meinem Garten darf es gerne wild sein.

    Alle sollen sich in meinem Garten wohlfhlen Pflanzen, Tiere und Menschen.

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    Bestandsaufnahme: Welche Ressourcen und Rohstoffe stehen uns von Anfang an zur Verfgung?

    Welche Lage hat das Grundstck? Befindet es sich in der Ebene oder am Hang?

    Liegt der Kinder-Garten abgelegen oder direkt an einer Strae, die womglich stark befahren ist?

    Sind Gebude auf der Gartenflche vorhanden?

    o Wenn ja, erfllen sie gewnschte Funktionen? o Wenn nicht, knnen sie entsprechend verndert werden?

    Wie gro ist die Gartenflche?

    Stehen weitere bisher ungenutzte Flchen zur Verfgung?

    Welche Erfahrungen und Fhigkeiten kann ich/knnen wir einbringen?

    Was ist an ungenutztem Baumaterial vorhanden?

    Welche biologischen Ressourcen sind vor Ort: Bume und Strucher, kleinere Pflanzen, Tiere, Insekten?

    Wie viel Kapital habe ich zur Verfgung? Grundstzlich: Permakultursysteme sollten nicht geldintensiv sein, sondern vielmehr die menschliche Phantasie herausfordern.

    Klimatische Einflsse: Wo ist der sonnigste Platz, wo am meisten Schatten? Woher kommt der Wind? Welche Temperaturen herrschen im Sommer/Winter?

    Sind Wege vorhanden?

    Welchen Grad der Selbstversorgung streben wir an?

    Habe ich die Mglichkeit, Kleintiere, z.B. Hhner, zu halten?

    Brauche ich eine Genehmigung fr ein Glashaus oder einen Kleintierstall?

    Nicht ganz unwichtig: Was habe ich fr Nachbarn?

    Wasser ist Leben: Deshalb ist es gut, wenn mglichst viel Oberflchenwasser auf dem Grundstck zurckgehalten werden kann:

    Ist flieendes Gewsser vorhanden?

    Gibt es Wasseradern, um einen Brunnen anzulegen?

    Welche Qualitt hat das Wasser?

    Kann ich Regenwasser sammeln?

    Ist es mglich, einen Teich anzulegen oder wenigstens einen kleinen Tmpel als Trnke fr Kleintiere und Insekten?

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    Checkliste 2: Welche Elemente wnsche ich mir in meinem Permakultur-Garten? Welche Elemente passen in mein System? (Checkliste nach: Rusch, Margit (2010): Anders grtnern Permakultur-Elemente im Hausgarten, kobuch Verlag)

    Krutergarten

    Kruterwiese mit Wildkrutern

    Kruterspirale:

    Teekruter

    Gewrzkruter

    ............................................................

    Gemsegarten Beetformen

    Flachbeet

    Hochbeet

    Hgelbeet

    Kraterbeet

    Schlssellochbeet / Mandalabeet

    ............................................................

    Beerenstrucher, auch mit Zaunfunktion

    Jostabeeren

    Sommerhimbeeren

    Herbsthimbeeren

    Taybeeren

    Japanische Weinbeere

    Brombeeren

    Stachelbeeren:

    grn

    gelb

    rot

    ................................................

    Schlingbeeren

    Reben

    Kiwi

    Minikiwi

    ...........................................................

    Moorbeet - Beeren

    Heidelbeeren

    Preiselbeeren

    Moosbeeren

    .............................................................

    Obstbume Kernobst:

    pfel, Ernte:

    o frh o mittel o spt

    Birnen, Ernte:

    o frh o mittel o spt

    Quitten

    Nashi

    ............................................................

    Steinobst

    Kirschen

    Marillen

    Ringlotten

    Pfirsiche

    Zwetschken

    Pflaumen

    ............................................................

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    Heimische Wildstrucher

    Hainbuche

    Hartriegel

    Heckenkirsche

    Mispel

    Kornellkirsche

    Maibeere

    Wildrose

    Felsenbirne

    Apfelbeere

    Schleedorn

    Sanddorn

    Eberesche

    Holunder

    Weide

    Wildapfel

    Wildbirne

    Schwarzdorn

    Weidorn

    Scheinquitte

    Felsenkirsche

    Wildpflaume

    Elsbeere

    Brentraube

    Linde

    Mehlbeere

    ............................................................

    Schalenobst

    Walnuss (Baumnuss)

    Haselnuss

    Esskastanie

    .............................................................

    Im Auenverweilbereich

    Verweil- und Essplatz

    Ruheort mit Hngematte oder Schaukel

    Pergola

    Wintergarten / Anlehngewchshaus

    Gewchshaus, freistehend

    Blumenbeete

    Spielplatz

    Sitzgelegenheiten

    Lehmbackofen

    Feuerstelle

    Grillplatz

    .............................................................

    Biotope

    Feuchtbiotop

    Trockenbiotop / Trockenmauer

    Wildniszone

    Ntzlingbiotop

    .............................................................

    Tierstlle fr

    Hhner

    Enten, Gnse

    Kaninchen

    Ziegen

    Schafe

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    Skizze: So sieht unser Garten gerade aus:

    Bitte fertigen Sie hier eine ungefhre Karte Ihres Grundstckes an.

    Nun tragen Sie die gewnschten Permakultur-Elemente in Ihre Karte ein.

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    bersicht Beetformen

    Auf dieser Seite knnen Sie alle Beetformen, die zur Auswahl stehen, aufmalen und noch einmal im Team besprechen.

    Oder Sie nutzen Ihren Sandkasten um die Beetformen im Sand zu gestalten.

    Nun knnen Sie mit der Umsetzung beginnen. Viel Spa dabei!