MarkenstrategeKarsten Kilian

Kilians Lexikon:Beeinflussung durch Influencer

Influencer beeinflussen maßgeblich Einschätzungen und Entscheidun-gen ihrer Fans und Follower. In Anlehnung an Cialdini lassen sich sechs Prinzipien der Beeinflussung unterscheiden: Gefallen, Erwide-rung, Beständigkeit, Knappheit, Konsens und Kompetenz. Wir fin-den an einer Person Gefallen, wenn sie attraktiv ist, Ähnlichkeiten mit uns aufweist, sich kooperativ zeigt oder wenn wir glauben, dass sie uns mag, was von Social-Media-Stars mit Sätzen wie „Ihr seid die Besten“ adressiert wird. Zweitens zählt dazu das Bedürfnis nach Erwiderung, was Influencer erreichen, wenn sie auf einen Kommentar reagieren. Be-ständigkeit wiederum meint, dass Influencer ihre Fans dazu animie-ren können, sich per Post für etwas zu verpflichten. Knappheit kann viertens die Einflussnahme durch Influencer beflügeln – neben limi-tierten Auflagen durch exklusive Informationen. Fünftens wird die Chance zur Einflussnahme durch Konsens und damit durch soziale Bestätigung verstärkt. Für unsiche-re Teenager sind Influencer oft Vor-bilder. Schließlich beeinflussen sie durch ihre fachliche Expertise oder ihr Auftreten. Auf diese Weise ver-helfen sie Marken zu mehr Reich-weite, vor allem aber zu mehr Likes, Kommentaren und Verkäufen.

Prof. Dr. Karsten Kilian hat das bekannte Markenportal markenlexikon.com aufgebaut und erklärt jeden Monat für unsere Leser Begriffe aus der Welt der Marken.

11,4 %

13,8 %12,1 %

10,4 %8,1 %

6,9 % 6,4 %4,5 % 4,5 % 3,6 %

18,3 %

0–2 3–4 5–6 7–8 9–10 11–12 13–14 15–16 17–18 19–20 >20

Quelle: Creditreform, Statista 2017

Ant

eil d

er U

nter

nehm

en

Check-in

absatz 3 2018 wirtschaft 11

Grafik des Monats Insolvenzen in Deutschland: In welchem Alter gehen Unternehmen pleite?

Was zeigt diese Geschichte der ver-gangenen Wochen? Das IOC ist ange-zählt. Die Olympischen Spiele, egal ob Sommer oder Winter, verlieren ihre Botschaft: „Eine Geisteshaltung, die auf der Ausgewogenheit von Körper und Geist beruht. Sport, Kultur und Erziehung sollen in einer Lebensweise verbunden werden.“ Vertrauensverlust bei den Zuschauern, Korruption in den eigenen IOC-Reihen, skrupellose Trai-ner, unwissende Sportler – und trotz-dem investieren immer noch zahlrei-che Marken in den Mega-Event. Allein bei den Sommerspielen 2016 spülten die Olympiasponsoren rund zwei Mil-liarden Euro in dessen Kasse. Seit 2017

sind neue „Worldwide Olympic Part-ners“ wie Toyota, Alibaba und Intel mit im Boot. Den Reichtum trägt das IOC nun auch mit einem millionenschwe-ren neuen Hauptquartier in Lausanne am Genfer See zur Schau. Da stellt sich die Frage: Sind die Olympischen Spiele noch ein Wettkampf zwischen Sportlern oder vielmehr zwischen Nationen? Und handelt es sich heute nicht vielmehr um eine Riesenparty und Big Business? Nach den Spielen ist bekanntlich vor den Spielen. Es bleibt spannend, ob sich das IOC neu aus-richtet und aus den Fehlern lernt, um Olympia am Leben zu erhalten (Redak-tionsschluss war der 9.2.2018).

Die Statistik zeigt die Verteilung der insolventen Unternehmen in Deutschland nach Betriebsalter im Jahr 2017. Im Jahr 2017 waren 11,4 Prozent der insolvent gegangenen Unternehmen 0 bis 2 Jahre.

Betriebsalter