Kinderschutz. Kriegen wir's in den Gri f?Gri f? am Montag, 19.11.2018 in den Räumen der...

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Die Referentinnen Prof. Dr. Regina Rätz, Sozialpädagogin, Soziologin, Professorin für Soziale Arbeit an der Alice Salomon Hochschule Berlin mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendhilfe. Sie leitet u.a. den weiterbildenden Master- studiengang „Dialogische Qualitätsentwicklung in den Frühen Hilfen und im Kinderschutz“. Zusammen mit Kay Biesel, Felix Brandhorst und Hans- Ullrich Krause verfasst sie die Streitschrift „Deutschland schützt seine Kinder“, die im Januar 2019 im transcript- Verlag erscheinen wird. [email protected] Heidi Fendler, Familienrichterin, Amtsgericht Frankfurt am Main, ist Mitorganisatorin verschiedener Fachtage zum begleiteten Umgang und hat das Pilotprojekt „konfliktregulierende Beratung“ im Rahmen des Frankfurter Kooperationsmodells mitentwickelt. Daneben ist sie Referentin bei einer interdisziplinären Vorlesungsreihe für Mediziner, Sozialarbeiter und Juristen. Sie ist vernetzt in verschiedenen Arbeitskreisen u.a. mit dem Jugendamt, freien Trägern, der Polizei, der Kinder- und Jugendpsychiatrie und dem Schulamt. Veranstaltungsort Handwerkskammer Lübeck Breite Straße 10-12 23552 Lübeck Zielgruppe Familienrichterinnen und -richter Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, die im Familienrecht tätig sind Verfahrensbeistände Mitarbeitende der Jugendämter und freier Träger Anmeldung bis 31.10.2018 Schleswig-Holsteinisches Oberlandesgericht - Fortbildungsreferat - Gottorfstraße 2, 24837 Schleswig [email protected] Telefon: 04621/86-1054 Wir werden die Plätze nach Kontingenten für die unterschiedlichen Berufsgruppen vergeben, innerhalb der Kontingente in der Reihenfolge der Anmeldungen. Bitte geben Sie unbedingt Ihre E-Mail-Adresse an, da wir die Benachrichtigungen ausschließlich per E-Mail verschicken. Fachtag Familienrecht Kinderschutz. Kriegen wir's in den Griff? am Montag, 19.11.2018 in den Räumen der Handwerkskammer Lübeck Ministerium für Justiz, Europa, Verbraucherschutz und Gleichstellung des Landes Schleswig- Holstein Schleswig- Holsteinisches Oberlandesgericht Amtsgericht Lübeck Fotos © kostsov, Ingo Socha • Flyer: Socha

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Die Referentinnen

Prof. Dr. Regina Rätz, Sozialpädagogin, Soziologin,Professorin für Soziale Arbeit an der Alice SalomonHochschule Berlin mit dem Schwerpunkt Kinder- undJugendhilfe. Sie leitet u.a. den weiterbildenden Master-studiengang „Dialogische Qualitätsentwicklung in denFrühen Hilfen und im Kinderschutz“.Zusammen mit Kay Biesel, Felix Brandhorst und Hans-Ullrich Krause verfasst sie die Streitschrift „Deutschlandschützt seine Kinder“, die im Januar 2019 im transcript-Verlag erscheinen wird. [email protected]

Heidi Fendler, Familienrichterin, Amtsgericht Frankfurtam Main, ist Mitorganisatorin verschiedener Fachtagezum begleiteten Umgang und hat das Pilotprojekt„konfliktregulierende Beratung“ im Rahmen desFrankfurter Kooperationsmodells mitentwickelt.Daneben ist sie Referentin bei einer interdisziplinärenVorlesungsreihe für Mediziner, Sozialarbeiter undJuristen. Sie ist vernetzt in verschiedenen Arbeitskreisenu.a. mit dem Jugendamt, freien Trägern, der Polizei, derKinder- und Jugendpsychiatrie und dem Schulamt.

VeranstaltungsortHandwerkskammer LübeckBreite Straße 10-1223552 Lübeck

Zielgruppe• Familienrichterinnen und -richter• Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, die imFamilienrecht tätig sind

• Verfahrensbeistände• Mitarbeitende der Jugendämter und freier Träger

Anmeldung bis 31.10.2018Schleswig-Holsteinisches Oberlandesgericht- Fortbildungsreferat -Gottorfstraße 2, 24837 [email protected]: 04621/86-1054

Wir werden die Plätze nach Kontingenten für dieunterschiedlichen Berufsgruppen vergeben, innerhalb derKontingente in der Reihenfolge der Anmeldungen.

Bitte geben Sie unbedingt Ihre E-Mail-Adresse an, dawir die Benachrichtigungen ausschließlich perE-Mail verschicken.

Fachtag Familienrecht

Kinderschutz.Kriegen wir's in den

Griff?am Montag, 19.11.2018

in den Räumen derHandwerkskammer Lübeck

Ministeriumfür Justiz, Europa,Verbraucherschutz undGleichstellung desLandes Schleswig-Holstein

Schleswig-HolsteinischesOberlandesgericht

Amtsgericht Lübeck

Fotos©

kostsov,IngoSocha•Flyer:Socha

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Kinderschutz. Kriegen wir's in den Griff?CelinaBereits zu Beginn des ersten Schuljahres fällt Celina auf:Sie ist lernschwach und in sich gekehrt. Kurz vor ihrer Ein-schulung haben sich die Eltern getrennt. Die Schule bietetihr einen Lesementor an, damit sie im Stoff nicht zurück-fällt. Die Kinderärztin empfiehlt eine logopädische Be-handlung, da sie sprachlich etwas zurückgeblieben ist. Ir-gendwann kommt auch eine Ergotherapie dazu ⎼ warum,weiß keiner so richtig. Der schulische Erfolg bleibt aus,Celina wiederholt die 1. Klasse. Sie reagiert auf jede Artvon Anforderung mit Krankheit, will morgens gar nichtmehr zur Schule. Ihre Mutter ist überfordert, sucht Ratbeim Jugendamt. Jugendamt und Kinderärztin empfehleneine Psychotherapie. Irgendwann ist die Grundschulzeitvorbei, Celina kann immer noch nicht bis 100 rechnen,und keiner weiß, wie es weitergehen soll.

NesrinNesrin ist 16 und hat Diabetes Typ A. Insulin mag sie nichtspritzen. Die Diabetologin übt zunächst mit Nesrin, dannmit ihrer Familie. Mutter und Großmutter, beide Kur-dinnen, verstehen die Behandlung nicht und lehnen sieab. Als in einem der kleinen Zehen eine Sepsis festgestelltwird, verstärkt die Diabetologin ihre Bemühungen undbenachrichtigt gleichzeitig das Jugendamt. Das Jugendamtorganisiert einen medizinischen Hilfsdienst, der dasMädchen morgens aufsuchen und Insulin verabreichensoll. Nesrin versteckt sich, der Hilfsdienst gibt auf. DasJugendamt zeigt dem Gericht die Gefährdung des Kindesan. Der Verfahrensbeistand drängt auf eine geschlosseneUnterbringung. Ihr Insulin nimmt Nesrin immer nochnicht.

Blickwinkel synchronisierenZwei von vielen Fällen, in denen das Problem nicht richtigerfasst und gelöst wird, obwohl sich jede und jeder Mühegibt, das Beste für das Kind zu erreichen und fachlich guteArbeit leistet. Häufig treffen die verschiedenen Maßnah-men den Kern nicht. Die unterschiedlichen fachlichen An-sätze finden nicht zusammen, Blickwinkel werden nichtsynchronisiert. Das lässt die betroffenen Kinder und Ju-gendlichen allein. Und es kostet Ressourcen, die nicht ef-fektiv eingesetzt werden. Das sieht auch der Gesetzgeberso und hat mit dem Kinderschutz-Kooperationsgesetz derPraxis verbindlich vorgegeben, dass die Akteure zusam-menarbeiten sollen.

Systemversagen?Lässt sich Kinderschutz aber durch stärkere Regulierungverbessern? Das Denken wird häufig geleitet von Kate-gorien wie Verfahrensarten, Produkten oder Vereinbarun-gen mit freien Trägern. „Systemversagen“, mag man daschnell sagen. Aber das System, das sind doch wir alle.Gemeinsam können wir daran arbeiten zu erkennen, aufwelchemWeg sich herausfinden lässt, was die betroffenenKinder wirklich brauchen ⎼ und nicht nur darüber nachzu-denken, welche standardisierte Maßnahme einigermaßenpassen könnte. Wie können wir konstruktiv mit Fällenumgehen, die nicht so recht ins Raster der täglichen Arbeitpassen? Welche Strukturen können wir ändern?

ab 8:30 Uhr Ankunft

9:00 Uhr Begrüßung und Einführung in das ThemaCarsten Löbbert, Präsident des Amtsgerichts LübeckDr. Martina Schall, Referatsleiterin, MJEVG

9:45 Uhr Impulsvortrag 1„Weil es gemeinsam sein muss! Kooperationen im Kinder-schutz und wie sie gelingen können.“Prof. Dr. Regina Rätz, Alice Salomon Hochschule Berlin

10:45 Uhr Kaffeepause

11:15 Uhr Impulsvortrag 2„Kinderschutz braucht Kooperation, Kommunikation undRollenklarheit.“Heidi Fendler, Familienrichterin, Frankfurt am Main

12:15 Uhr Mittagspause

13:30 Uhr „Hört mir denn keiner zu?”Fishbowl-Diskussion

Oliver Soyka, Chefarzt Vorwerker Fachklinik für Kinder-und JugendpsychiatrieAlexandra Jacobs, Familienrichterin Amtsgericht LübeckBrigitte Czermak, Leiterin Kooperative ErziehungshilfeLübeckStephanie Jörs, Rechtsanwältin und Verfahrensbeiständin

sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der RundeModeration: Ingo Socha, RiAG

15:00 Uhr Ende der Veranstaltung