Kinematische Transformation in TwinCAT · bis zum Jahr 2015 auf über 65 % zu steigern. Was die...
Transcript of Kinematische Transformation in TwinCAT · bis zum Jahr 2015 auf über 65 % zu steigern. Was die...
Nr. 2 | Juni 2010 | www.pc-control.net
10 | cover
Roboter-Integration in TwinCAT:optimale Synchronisierung vonRobotik und Motion Control
31 | worldwide
LSG Sky Chefs: Der weltweit größteAirline-Caterer setzt auf robustePanel-PCs von Beckhoff.
14 | products
EtherCAT Box: IP-67-Module mit16 Kanälen reduzieren Verkabelungs-aufwand.
Kinematische Transformation in TwinCAT
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2 contents PC-Control 02 | 2010
26 | Neuheiten von der Light+Building 2010
27 | BACnet/IP ergänzt offene Steuerungslösung
All-in-One: Kompakter Raum-Controller
modular erweiterbar
28 | worldwide EtherCAT für mobilen Serviceroboter:
„Rollin’ Justin“ schleppt Kisten
und serviert Tee
31 | LSG Sky Chefs, Deutschland: Der weltweit
größte Airline-Caterer setzt auf robuste
Panel-PCs von Beckhoff
34 | Beckhoff gründet Tochterfirma in Malaysia
36 | Numina Group, USA: EtherCAT löst
Geschwindigkeits- und Präzisionsprobleme
10 | cover Scientific Automation: Kinematische
Transformation in TwinCAT
14 | products
EtherCAT Box: IP-67-Module mit 16 Kanälen
reduzieren Verkabelungsaufwand
16 | Modulare Automatisierung mit TwinCAT 3
20 | Interview mit Frank Würthner:
Beckhoff-Lösungen für die Verpackungs-
maschinenbranche
23 | Standard-Diagnose- und Konfigurations-
Interface für den Beckhoff Industrie-PC
20 | Interview mit Frank Würthner:
Beckhoff-Lösungen für die
Verpackungsmaschinenbranche
Redaktionsleitung: Frank Metzner
Redaktion: Gabriele Kerkhoff Jessica Gawronski Telefon: +49 (0) 52 46 / 9 63 - 1 40
Fax: +49 (0) 52 46 / 9 63 - 1 [email protected]
www.pc-control.net
PC-Control – The New Automation Technology Magazine
Herausgeber:Beckhoff Automation GmbHEiserstraße 533415 Verl/GermanyTelefon: +49 (0) 52 46 / 9 63-0Fax: +49 (0) 52 46 / 9 63 -1 98
impressum
SPS-Magazin, GermanyZweckverband Wasser und Abwasser Vogtland, Germany
Design: www.a3plus.deProjektleitung: Hans-Heinrich Beier
Druck: Richter Druck- und Mediencenter, Germany
Auflage: 21.000
Bildnachweis:George Clerk, iStockphotoDeutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, GermanyFifth Light Technology, CanadaHigh-Def Technology, GermanyLSG Sky Chefs, GermanyMultivac, GermanyNordea-Bank, NorwayNumina Group, USAPrecision Mechatronics, Australia
4 | news 5. International Sales Meeting
Positive Geschäftsentwicklung
für das Jahr 2010
5 | Beckhoff übernimmt High-Def Technology
6 | Rückblick Hannover Messe 2010
8 | Automatica 2010
9 | products
Servomotoren in „Washdown“-Ausführung
für die Lebensmittel industrie
9 | Servomotoren in „Washdown“-
Ausführung für die Lebensmittel-
industrie
PC-Control 02 | 2010
28 | EtherCAT für mobilen Service -
roboter: „Rollin’ Justin“ schleppt
Kisten und serviert Tee
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3 editorialPC-Control 02 | 2010
Ob Industrieroboter, Serviceroboter oder humanoider Roboter, ob in Gelenkarm-, SCARA-, Portal-,
Delta-, H-Bot- oder Hexapod-Konfiguration, ob mobil oder stationär: Viele Roboter nutzen EtherCAT.
Zuerst hielt EtherCAT in Roboter-Forschungsprojekten Einzug, zum Beispiel 2004 im BMBF-Projekt
„PAPAS“ von DLR, Kuka, Trumpf Laser, Schunk und Lenze, 2005 in mobilen Forschungs-Robotern der
koreanischen Suncheon Universität oder 2007 im Java-Roboter der Uni Lund oder im Wachroboter
„Secur-O-bot“ des Fraunhofer IPA Instituts. Auch die erfolgreichen Fußballroboter des TechUnited
Teams aus Eindhoven setzen auf EtherCAT – sie sind Vizeweltmeister und haben gerade erneut die
German Open gewonnen. Die Schauspieler-Roboter der
Uni Shanghai, die auf der Weltausstellung eine Peking-
Oper aufführen, waren ja bereits Thema in der letzten
Ausgabe der PC-Control. In den USA, Japan, Korea,
Italien und Deutschland sind uns über 15 Entwicklungs-
projekte für humanoide Roboter bekannt, die sich für
EtherCAT entschieden haben.
EtherCAT-Roboter sind aber nicht nur in der Forschung,
sondern schon lange auch in der Industrie im Einsatz:
Sie schweißen Schiffe auf Werften in Korea oder Autos
beim chinesischen Hersteller Chery, entnehmen Teile aus
Kunststoffmaschinen, verpacken Lebensmittel und sind
bei Volkswagen in Wolfsburg in der Fahrzeug-Montage
zu finden.
Warum ist EtherCAT der Kommunikationsstandard für
Roboterprojekte? Nun, Roboter und deren Steuerung profitieren ganz besonders von den EtherCAT-
Alleinstellungsmerkmalen: Kein anderes Bussystem bietet kürzeste Zykluszeiten, präzise Synchronisie-
rung, flexible Tolopogie – und das alles ganz ohne spezielle Hardwareanforderungen in der Steuerung,
rein in Software implementiert. Damit werden IPCs ohne Zusatzhardware zur Robotersteuerung.
TwinCAT macht es vor: SCARA, Portalroboter, Gelenkarm- oder Parallelkinematiken; für jede Aufgabe
den passenden Roboter – aber nur eine PC-basierte Automatisierungsplattform und natürlich nur
ein Bussystem. Via EtherCAT werden nicht nur die anspruchsvollen Motion-Control-Aufgaben der
Roboterapplikation erledigt und die I/Os für die Ablaufsteuerung bedient, sondern gleich auch die
funktionale Sicherheit der Anlage gewährleistet – TwinSAFE spricht natürlich auch EtherCAT. Details
zu TwinCAT als Robotersteuerung finden Sie im Artikel ab Seite 10.
Eine weitere herausragende Eigenschaft von EtherCAT kommt Justin zugute, dem humanoiden Robo-
ter vom Institut für Robotik und Mechatronik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt: die
nahtlose Integration anderer Bussysteme. Die Justin-Macher standen vor der Herausforderung, die
viele Systemintegratoren kennen: die leistungsstärkste Technologie für neue Systeme auswählen und
dabei gleichzeitig bereits vorhandene Systeme weiter nutzen können. Mit EtherCAT gelingt beides.
Feldbus-Gateways mit einheitlicher, durch die EtherCAT Technology Group festgelegter Schnittstelle
sorgen für einfache Integration anderer Feldbuswelten und ermöglichen damit eine stolperfreie Mig-
ration vom klassischen Feldbus zum neuen Feldbus EtherCAT. Und alle neuen Geräte profitieren sofort
von der besseren Performance. Justin wird Ihnen ab Seite 28 vorgestellt – und bei Youtube können
sie Rollin’ Justin tanzen sehen!
Viel Vergnügen beim Lesen dieser Ausgabe wünscht Ihnen
Martin Rostan
Leiter Technologie-Marketing
P.S.: Falls Sie die Automatica besuchen: Fragen Sie doch mal bei den marktführenden deutschen Roboterherstellern nach, wel-
chen Kommunikationsstandard diese ausgewählt haben. Und dann besuchen Sie den Beckhoff-Stand in Halle A2, Stand 103!
EtherCAT: der Kommunikations -standard für Roboter
40 | Zweckverband Wasser und Abwasser
Vogtland (ZWAV), Deutschland: Embedded-PC
sorgt für sauberes Wasser
43 | Fifth Light Technology Ltd., Kanada:
PC-Control für intelligente Beleuchtungssysteme
46 | Precision Mechatronics Pty. Ltd., Australien:
Vollautomatische Tintenabfüllung im Sekundentakt
48 | Nordea-Bank, Norwegen: Retrofit der Gebäude-
steuerung reduziert Energieverbrauch und verein-
facht Bedienung
49 | ETG EtherCAT: Beispielcode für Antriebe
50 | events Messen und Events 2010
36 | Numina Group, USA:
EtherCAT löst Geschwindigkeits-
und Präzisionsprobleme
Martin Rostan, Leiter Technologie-Marketing
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4 news PC-Control 02 | 2010
Beckhoff erwirtschaftet 2009 weltweit 236 Mio. Euro
„Nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2008 haben auch wir, bedingt durch die
Weltwirtschaftskrise, 2009 Einbußen hinnehmen müssen“, resümiert Hans
Beckhoff. Der Geschäftsführer ist jedoch nicht unzufrieden. „Wir sind akzeptabel
durch das Krisenjahr gekommen, sind profitabel geblieben und haben weiter
in die Entwicklung unserer Produkte und den Ausbau der Produktion und des
Vertriebs investiert. Gerade im Krisenjahr 2009 haben wir viele neue Projekte
gewonnen. In schwierigen Zeiten hat sich der Maschinen- und Anlagenbau nach
wirtschaftlicheren und leistungsfähigeren Steuerungen umgesehen. Hier bieten
wir mit unseren Basis-Technologien, wie PC-based Control, EtherCAT und XFC
genau die richtige Technik, sodass Systementscheidungen zu unseren Gunsten
gefällt wurden.“
Für 2010 erwartet Beckhoff Automation eine sehr positive Geschäftsentwicklung:
„Schon das zweite Halbjahr 2009 zeigte eine Belebung und das erste Quartal
2010 zeichnet sich durch ein äußerst kräftiges Wachstum aus. Die Industrie hat
im In-und Ausland wieder Tritt gefasst.“ So will das Unternehmen 2010 den Rück-
gang aus 2009 nicht nur kompensieren, sondern geht von einem akzeptablen
Wachstum auch im Zweijahresvergleich aus.
Positive Geschäftsentwicklung für das Jahr 2010
5. International Sales Meeting: weltweiter Beckhoff-
Vertrieb trifft sich im Vorfeld der Hannover Messe
Beckhoff Automation schließt das Geschäftsjahr 2009 mit einem Weltumsatz von 236 Mio. Euro ab; das entspricht einem Rück-gang von 15 % im Vergleich zum Vorjahr. Weltweit beschäftigt Beckhoff 1350 Mitarbeiter (+10 % im Vergleich zum Vorjahr).
Außenhandelsanteil ist kräftig gestiegen
Weltweit hat Beckhoff viele Neukunden gewinnen können, sodass der Außenhan-
delsumsatz im Jahr 2009 von 44 % auf 50 % gewachsen ist. „Hier profitieren wir
insbesondere vom Wirtschaftswachstum in den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland,
Indien und China)“, erläutert Kai Ristau, Leiter International Sales, von Beckhoff
Automation: „Wir haben uns das ehrgeizige Ziel gesetzt, unser Auslandsgeschäft
bis zum Jahr 2015 auf über 65 % zu steigern. Was die globale Entwicklung an-
geht, ist hier China besonders hervorzuheben. China ist, nach Deutschland, für
uns mittlerweile das umsatzstärkste Land, dicht gefolgt von den USA.“
Durch die Gründung von Tochtergesellschaften in Norwegen und in Großbritan-
nien hat Beckhoff sein vertriebliches Engagement in Europa weiter ausgebaut.
Mit derzeit 24 Tochtergesellschaften und zusätzlichen Distributoren ist Beckhoff
weltweit in über 60 Ländern vertreten. Mit weiteren Firmengründungen, z. B. in
Malaysia, Israel und Japan, soll die Anzahl der Tochtergesellschaften bis Ende
2010 auf 30 ansteigen.
Vom 15. bis 18. April lud Beckhoff seine Vertriebsmitarbeiter und -partner zum
5. International Sales Meeting (ISM) ein. Alle zwei Jahre versammelt Beckhoff sei-
ne Vertriebsmannschaft im Vorfeld der Hannover Messe zu dieser internationalen
Informationsveranstaltung. „Das ISM ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil
unseres internen Netzwerks geworden“, resümiert Kai Ristau, Leiter International
Sales von Beckhoff. „Mit dem ISM haben wir eine Möglichkeit geschaffen, über
unser umfangreiches Angebot und die aktuellen Entwicklungen persönlich und
trotzdem international zu informieren und zu diskutieren. Gleichzeitig wird so
unser weltweites Netzwerk gepflegt und erweitert.“
Über 200 Beckhoff-Vertriebsmitarbeiter aus über
40 Ländern versammelten sich im Vorfeld der Hannover
Messe zum 5. International Sales Meeting in Marienfeld.
Der Vulkanasche aus Island vorweg geflogen kamen über 200 Beckhoff-Vertriebs-
mitarbeiter aus über 40 Ländern zusammen, um ein verlängertes Wochenende in
Marienfeld, nahe der Beckhoff-Firmenzentrale in Verl, zu verbringen. Schwerpunk-
te des Treffens lagen, neben Informationen über aktuelle Produktentwicklungen,
im Austausch über internationale Applikationen, branchenorientierte Marktent-
wicklungen sowie in einem intensiven Austausch mit dem Produktmanagement.
Insbesondere wurden Entwicklungen im Bereich der neuen Beckhoff-Software
TwinCAT 3 sowie im Bereich EtherCAT und der EtherCAT Technology Group
vorgestellt. „Für die Zukunft haben wir uns wieder viel vorgenommen“, so Kai
Ristau. „Mit unserer ‚Vision 2020’ haben wir unsere Ziele für die nächsten zehn
Jahre festgesetzt. Außerdem konzentrieren wir uns auch weiterhin stark auf den
weltweiten Ausbau unserer Niederlassungen.“ Mit Tochterfirmen und Kooperati-
onspartnern ist Beckhoff heute in über 60 Ländern weltweit vertreten. Das ISM
bot neben der Präsentation neuer Entwicklungen eine sehr gute Gelegenheit, die
Beckhoff-Unternehmenskultur weiter in die Welt zu tragen.
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5 newsPC-Control 02 | 2010
Mit Wirkung zum 1. Februar 2010 wurde die High-Def Technology GmbH in
die Beckhoff-Unternehmensgruppe integriert. Geschäftsführer der High-Def
Technology GmbH ist Thorsten Meiners, der das Unternehmen 2006 gegrün-
det hat.
Hans Beckhoff: „Mit der Übernahme von High-Def stärken wir unsere Kompe-
tenz im Bereich Home-Automation und Home-Entertainment. Für diesen stark
wachsenden Markt werden wir PC-basierte eigene Produktlinien entwickeln.
Die High-Def-Übernahme ist ein erster Schritt in diesen spannenden Markt.“
Das von High-Def entwickelte HomeOne-System ermöglicht die einfache
Steuerung der Gebäude- und Medientechnik in einem System und kann
sowohl im Privatbereich als auch in Bürogebäuden oder Hotels zum Einsatz
kommen. Die individuell anpassbare Multitouch-Bedienoberfläche steuert
die Multiroom- Medienwiedergabe (Audio, Video, Bilder, TV), Infotainment,
Unterhaltungselektronik sowie die Gebäudetechnik. Unterschiedliche Clients
Beckhoff übernimmt High-Def Technology GmbH
Stärkung der Gebäude- und Home-Automatisierung
Mit der Übernahme der High-Def Technology GmbH, Spezialist für Softwarelösungen im Bereich Gebäude- und Mediensteuerung, baut die Beckhoff-Gruppe ihr Know-how im Bereich der Gebäude- und Home-Automatisierung aus. Das Produkt- und Lösungsspektrum von Beckhoff wird damit um die Komponenten Mediensoftware und Bedienoberflächen für Gebäude erweitert.
Thorsten Meiners,
Geschäftsführer der
High-Def Technology GmbH
ermöglichen die Bedienung über PC, Touchpanel, Internet oder auch über
das IPhone. Das HomeOne-Konzept beruht auf der von High-Def entwickel-
ten Softwarelösung sowie Beckhoff-PCs und Touchpanel. Als durchgängig
PC- und Windows-basierte Softwarelösung passt HomeOne optimal in das
Technologiekonzept von Beckhoff und komplettiert dessen Know-how im
Bereich der Gebäudeautomatisierung.
Auf der Light+Building 2010 präsentierte High-
Def auf dem Beckhoff-Stand eine Preview der
HomeOne; eine Software zur Steuerung der Ge-
bäude- und Medientechnik in einem System.
Auf der SMM (Shipbuilding, Machinery
& Marine technology), der Leitmesse für
die Schiffbauindustrie, stellt Beckhoff
vom 7. bis zum 10. September 2010
in Halle B6, Stand 487, seine Auto-
matisierungskomponenten vor. Für den
Schiffsbau bietet Beckhoff Steuerungen
von der PC-Steuerung, über Embedded-
Beckhoff auf der SMM 2010 PCs, bis hin zur Kleinsteuerung mit inte-
griertem Interface zur I/O-Ebene. Das
Beckhoff-Busklemmensystem ermög-
licht den Anschluss der Sensor-/Aktore-
bene. Über 400 verschiedene Busklem-
men decken das komplette Spektrum an
Signaltypen ab.
Für das offene und busneutrale I/O-
System stehen Buskoppler für alle rele-
vanten Bussysteme zur Verfügung; von
Ethernet, EtherCAT bis PROFIBUS. Kom-
ponenten für die Ethernet-Peripherie so-
wie Industriedisplays und Bedienpanel
runden das Angebotsspektrum ab.
Die Automatisierungssoftware TwinCAT
integriert SPS-, Messtechnik oder auch
Condition-Monitoring-Funktionen und
ermöglicht die Anbindung an das über-
geordnete System über Kommunika-
tionsstandards wie Ethernet und OPC.
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6 news PC-Control 02 | 2010
Mit der Hannover Messe 2010 fand die Welt- und Leitmesse der Automatisierungstechnik vom 19. bis 23. April 2010 in Hannover statt. In Halle 9, Stand F06, präsentierte Beckhoff seine Hochleistungssteuerungstechnik für den Maschi-nenbau und die Prozesstechnik. Ein Highlight des Messestandes war die Vorstellung von TwinCAT 3.
Rund 200 Beckhoff-Mitarbeiter aus 40 Ländern empfingen die internationalen Kunden und Besucher.
Bedingt durch das weltweite Flugchaos über Europa, ausgelöst durch die Aschewolke nach dem Vulkan-
ausbruch auf Island, ist die Zahl der ausländischen Besucher in diesem Jahr gesunken. Insgesamt ging die
Gesamtbesucherzahl um rund 20 Prozent auf 150.000 zurück.
Dennoch resümiert Hans Beckhoff positiv über die Frühjahrsmesse der Automatisierung: „Die Hannover
Messe 2010 förderte die positive Grundstimmung in der Industrie. Die Internationalität der Messe war auf
Grund der Flugkrise weniger ausgeprägt als in den Vorjahren, europäische Fachbesucher mit konkreten
Projekten sorgten für einen Ausgleich.“
Die Hannover Messe 2011 wird vom 4. bis 8. April mit 13 Leitmessen das Messegelände komplett belegen.
Messeimpressionen und Videos: www.beckhoff.de/hmi
Rückblick: Beckhoff auf der Hannover Messe 2010
NEU: Der 19-Zoll-Einschub-Industrie-PC C5210
misst nur eine Höheneinheit und verfügt dabei
über einen Intel® Core™2 Duo auf 3½-Zoll-
Motherboard mit On-Board RAID-Controller und
zwei SATA-3½-Zoll-Wechselrahmen
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7 newsPC-Control 02 | 2010
Auf der Hannover Messe war Beckhoff
insgesamt auf sechs Messeständen vertre-
ten, beispielsweise bei Microsoft mit einer
Technologiedemo zur Energieüberwachung
und -optimierung von Serverräumen.
Die Edelstahl-Panel in Schutzart IP 65
entsprechen strengen Hygienevorschriften.
Junge Menschen für technische Berufe zu begeistern und ihnen die Faszination
von Zukunftstechnologien näher zu bringen, ist das Ziel von „TectoYou“ – Einer
bundes weiten Initiative der Hannover Messe in Zusammenarbeit mit Verbänden
und Unternehmen. Im Rahmen von „TectoYou“ sponserte Beckhoff die Reise von
über 500 ostwestfä lischen Schülern mit ihren Lehrern nach Hannover. Geschulte
Guides und Beckhoff-Experten begleiteten die Schüler aus neun Schulen, die auf
der Hannover Messe Automatisierungstechnik live erleben konnten.
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8 news PC-Control 02 | 2010
Die Erweiterung der TwinCAT-Automatisierungssuite um Roboter-Kinematiken
ermöglicht die Einbindung von Robotern und deren Interaktion und Synchronisa-
tion mit den SPS- und Motion-Control-Funktionen. Daraus resultiert die nahtlose
Integration in das gesamte Steuerungssystem sowie die Einsparung zusätzlicher
Roboter-CPUs. Die Software „TwinCAT Kinematic Transformation“ unterstützt
folgende Kinematiken: Kartesisches Portal, Scherenkinematik, Rollenkinematik
(H-Bot), SCARA, 2-D-Kinematik, 2-D-Parallelkinematik und 3-D-Delta-Kinematik.
Als Neuheit zeigt Beckhoff auf der Automatica, in einer Live-Demonstration, eine
Erweiterung der TwinCAT-Software um die 6-D-Kinematik für Seilzugroboter. Die
Vorteile des Seilzugroboters für Pick-and-place-Aufgaben ergeben sich aus seinem
mechanischen Aufbau: Aufwändige Karbonstäbe werden durch kostengünstige
Seile ersetzt, die Anordnung der Servomotoren ist flexibel (z. B. auch unterhalb des
Roboters) und der Werkstückgreifer ist dreh- und neigbarer.
EtherCAT – höchste Performance auf Basis von Industrial-Ethernet
EtherCAT, das Industrial-Ethernet-System, ist mittlerweile in vielen Robotern
zum Standard der Prozesskommunikation geworden. Die Nutzung des schnellen
Feldbussystems im Bereich der Robotik bietet eine Reihe entscheidender Vorteile:
EtherCAT ermöglicht extrem kurze Updatezeiten für das Prozessabbild (50 μs);
Regelschleifen (bis zum Stromregler) können über den Bus geschlossen werden.
Die Regelung der Achsen kann zentral in der Steuerung erfolgen – inklusive der
gekoppelten Bewegungsfunktion. Das EtherCAT-System integriert Redundanz, Hot-
Connect- und Hot-Swap-Optionen.
Für die Anbindung der gesamten Sensorik und Aktorik in der Robotik, Mon -
tage- und Handhabungstechnik bietet Beckhoff ein umfangreiches Sortiment
Beckhoff auf der Automatica 2010
Die internationale Fachmesse für Automation und Mechatronik, Automatica, präsentiert vom 8. bis 11. Juni 2010 in München u. a. Lösungen aus den Bereichen Robotik, Montage- und Handhabungstechnik. In Halle A2, Stand 103, stellt Beckhoff seine PC- und EtherCAT-basierte Steuerungstechnik, Motion-Control- und Safety-Lösungen sowie die Automatisierungssoft-ware TwinCAT mit integrierter Robotersteuerung vor. TwinCAT unterstützt verschiedene parallele und serielle Kinematiken, wie sie z. B. für Pick-and-place-Aufgaben genutzt werden. Als Neuheit präsentiert Beckhoff die TwinCAT-Kinematik für 6-D-Seilzugroboter auf der Automatica.
an EtherCAT-I/Os. Mit den EtherCAT-Klemmen in Schutzart IP 20 und den Box-
Modulen in IP 67 steht ein komplettes Programm für alle wichtigen Signalarten
zur Verfügung. Die kompakte Bauform und geringe Masse der EtherCAT-Box-
Module begünstigt Applikationen, bei denen die I/O-Schnittstelle bewegt wird,
wie z. B. an einem Roboterarm. In beiden I/O-Systemen bleibt das EtherCAT-
Protokoll bis zum einzelnen Modul vollständig erhalten, wodurch extrem kurze
Reaktionszeiten realisierbar sind.
www.beckhoff.de/automatica
Durchgängig Highspeed-Ethernet: PC- und EtherCAT-basierte Steuerungstechnik
von Beckhoff für die Robotik in Handhabung, Fertigung und Montage
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PC-Control 02 | 2010 9 products
sonsten sind sie identisch mit den Standardtypen. Für den Anwen-
der hat das den Vorteil, dass er bei einem gemischten Einsatz von
beschichteten und Standardmotoren keine weiteren Typen in seine
Maschine „eindesignen“ muss. Ein weiterer Vorteil ist der Preis:
Durch die Beschichtung ergibt sich, je nach Baugröße, lediglich ein
Aufpreis von ca. 30 % gegenüber den Standardmotoren.
Die Flanschgrößen 2…7 der AM3000-Serie sind optional mit der
Oberflächenbeschichtung erhältlich. Die Ausführung in Schutzart
IP 67 erlaubt außerdem den Einsatz in rauer Industrieumgebung.
www.beckhoff.de/AM3000
Die Hygienebestimmungen in der Lebensmittelindustrie stellen
auch an die dort eingesetzten Antriebs- und Steuerungskomponen-
ten hohe Anforderungen in Bezug auf Oberflächen und Materialien,
die einer regelmäßigen Behandlung mit aggressiven Reinigern
standhalten müssen. Mit der lebensmittelechten Beschichtung
eines Standard-Servomotors geht Beckhoff einen neuen Weg: Die
weiße, im Lebensmittelbereich übliche Beschichtung ist FDA (Food
and Drug Administration)-konform und stellt sicher, dass die damit
produzierten Produkte in keiner Weise durch chemische Substanzen
belastet werden.
Die FDA-konformen Motoren unterscheiden sich nur durch ihre
Oberfläche, den Wellendichtring und durch die Edelstahlwelle, an-
Mit der Synchron-Servomotorserie AM3000 in FDA-konformer, weißer Oberflächenbeschichtung, bringt Beckhoff eine Sonderlösung für alle Anwendungen in der Lebensmittelindustrie auf den Markt. Die Be-schichtung ist lebensmitteltauglich und resistent gegen aggressive Reinigungsmittel. Die Motoren unter-scheiden sich bis auf die Oberfläche nicht von den Standardtypen der AM3000-Serie.
Servomotoren für die Lebensmittelindustrie
Beckhoff Antriebstechnik: Motoren
in „Washdown“-Ausführung
Mit der Synchron-Servomotor-
serie AM3000 mit FDA-kon-
former, weißer Oberflächen-
beschichtung bringt Beckhoff
eine kostengünstige Sonder-
lösung für alle Anwendungen
im sensiblen Bereich der
Lebensmittelproduktion und
-verpackung auf den Markt.
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10 cover PC-Control 02 | 2010
Roboter sind heute aus der Industrie nicht mehr wegzudenken. Im Gegenteil: In vielen Bereichen werden sie auf-grund ihrer großen Flexibilität zunehmend häufiger eingesetzt. Für viele Anwendungen sind auch gar nicht die bekannten Knickarmroboter notwendig, sondern einfache und preiswerte Stab-Kinematiken, wie Deltaroboter. Bisher waren diese Roboter mit einer eigenen, meist PC-basierten, Steuerung ausgestattet. Mit „Scientific Auto-mation“ hat Beckhoff den Anwendungsbereich der klassischen, PC-basierten Automatisierungstechnik um neue Komponenten, wie z. B. die Robotik, erweitert. Mit der Software „TwinCAT Kinematic Transformation“ steht dem Anwender nun eine Lösung zur Verfügung, die die Steuerung von Robotern in die Beckhoff-Welt integriert.
Scientific Automation: Kinematische Transformation in TwinCAT
Einfache Integration von Robotern in PC-Control
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11 coverPC-Control 02 | 2010
Serielle Kinematik
Die aktuelle Position einer beliebigen Achse ist immer von der Position
der vorhergehenden Achse abhängig. Der TCP (Tool-Center-Point) wird
von jeder Achse sowohl in x-, y- und z-Ebene verändert. Beispiele: SCARA
und Kran-Kinematik
Parallele Kinematik
Die aktuelle Position der Achse ist nur in einer Richtung von der vorher-
gehenden Achse beeinflusst. Der TCP wird nur in einer Ebene verändert.
Beispiele: Delta-Kinematik, Scheren-Kinematik
Koordinatensysteme
Zur Beschreibung des Positionierverhaltens eines Systems benötigt man
Koordinatensysteme. Diese werden in die einzelnen, aktiven Gelenk-
achsen gelegt. Hierfür kann man z. B. kartesische Koordinatensysteme
heranziehen, die so an die einzelnen Körper gebunden werden, dass eine
Drehung oder Translation um bzw. in Richtung der Koordinatenachsen er-
folgt. Zur Programmierung können unterschiedliche Koordinatensysteme
als Grundlage genutzt werden:
| Das kartesische Koordinatensystem
– rechtshändig
– Rotationsrichtungen immer positiv (gegen den Uhrzeigersinn)
| Das Werkstück-Koordinatensystem bzw. Piece Coordinate System
(PCS) ist unabhängig von der verwendeten Kinematik und wird für
teilespezifische Orientierungen eingesetzt.
| Das Maschinen-Koordinatensystem bzw. Machine Coordinate System
(MCS) ist unabhängig von der verwendeten Kinematik und wird für
maschinenspezifische Orientierungen eingesetzt.
| Das Achs-Koordinatensystem (ACS) ist abhängig von der verwende-
ten Kinematik und wird für Referenzierung bzw. Homing eingesetzt.
Der Einsatz von Robotern erforderte bisher immer eine spezielle CPU.
Oft musste die Robotersteuerung durch einen speziellen Feldbus mit der
eigentlichen Maschinensteuerung verbunden werden, und die Program-
mierung des Roboters erforderte ein spezielles Softwarepaket und eine
spezielle, meist herstellerspezifische Programmiersprache. Die unter-
schiedlichen Steuerungen mit dazwischen geschaltetem Feldbus ließen
jedoch keine Synchronisation zwischen Roboter und Motion Control zu.
Der Ausweg ist die Realisierung des Roboters in Software. Damit entfallen
die Kosten für die Robotersteuerung, die Verkabelung und Konfiguration
des Feldbusses und insbesondere die Kosten für die Programmierung des
Roboters. Durch die Reduktion der Kommunikation zwischen Standard-
steuerung und Roboter auf einen reinen Speicherzugriff sind hochgenaue
Synchronisierungen realisierbar. So kann ein Teil, das sich auf einem mit
Standard-Motion-Control betriebenen Förderband befindet, vom Roboter
„on the fly“ gegriffen und weggelegt werden.
Kinematische Transformation
Die Kinematik (griech.: „kinema“, Bewegung) ist die Lehre der Bewegung
von Punkten und Körpern im Raum, beschrieben durch die Größen:
| Weg s (Änderung der Ortskoordinate)
| Geschwindigkeit v
| Beschleunigung a
Dabei bleiben die Ursachen der Bewegung (Kräfte) unbeachtet. Im
Zusammenhang mit Robotern steht der Begriff Kinematik für die unter-
schiedlichen Bewegungsmöglichkeiten. Da der Aufbau und die Anzahl
der Achsen den Arbeitsraum des Roboters bestimmen, ist dieser konkret
von vielen Parametern abhängig: Armlängen, Reichweitenwinkel, Schwer-
punkt, max. Last etc. Die Anordnung der Arme und Gelenke bestimmt die
kinematische Struktur, die in zwei Hauptklassen geteilt wird:
Beispiele für serielle Kinematiken: SCARA- und Kran-Kinematik
Beispiele für parallele Kinematiken: Delta- und Scheren-Kinematik
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12 cover PC-Control 02 | 2010
Typische Kinematiken
Die Programmierung der Roboter erfolgt häufig im PCS oder MCS, da
beide Systeme durch den kartesischen Aufbau für den Programmierer
sehr anschaulich sind. Die Art der Kinematik in diesen Systemen bedarf
keiner Berücksichtigung, da die entsprechenden Bewegungsabläufe
durch eine Transformation berechnet werden. Im Gegensatz dazu ist
bei der Programmierung in ACS der Aufbau der Achsen unbedingt zu
berücksichtigen, da die Bewegungsbefehle der Achsen direkt program-
miert werden müssen. Daher wird diese Art der Programmierung nur in
Ausnahmefällen verwendet.
Transformation
Die Kinematik beschreibt die Untersuchung der Bewegungsmöglichkeiten
der einzelnen Glieder des Roboters in Relation zueinander. Es werden die
auftretenden Geschwindigkeiten und Beschleunigungen bei der Bewe-
gung der Gelenke berücksichtigt, jedoch nicht die auftretenden Kräfte
und die Antriebsart des Gelenks (aktiv/passiv). Eine unterschiedliche An-
ordnung von Gelenken und Gliedern kann die identische Bewegungsbahn
des TCP erzeugen.
Die Transformation beschreibt, im Zusammenhang mit der Kinematik,
die notwendige Berechnung, um von einem Koordinatensystem in ein
anderes zu wechseln. Bei der Betrachtung der Kinematiken von Robo-
tern stellen sich grundsätzlich zwei Probleme: Das direkte kinematische
Problem (KP), auch als Vorwärts-Transformation bezeichnet, behandelt
die Berechnung der Lage des Tool-Center-Points (TCP) in raumfesten
Koordinaten aus den achsspezifischen Gelenkkoordinaten des Roboters.
Bei dem inversen kinematischen Problem (IKP), auch als Rückwärtstrans-
formation bezeichnet, handelt es sich um die Umkehrrelation, bei der die
achsspezifischen Gelenkkoordinaten aus der Lage des TCPs zu bestimmen
sind. Die Aufgabe einer Transformation besteht also darin, Position und
Orientierung der Objekte zueinander so zu verändern, dass der TCP die
gewünschten Bewegungsbahnen abfährt.
Kartesisches Portal
2-D-Parallelkinematik 3-D-Delta-Kinematik
Rollen-Kinematik (H-Bot) SCARA-Kinematik
Scheren-Kinematik
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13 coverPC-Control 02 | 2010
Tracking
Natürlich existiert ein Roboter nicht alleine auf der Welt, sondern muss
mit anderen Maschinenkomponenten zusammenarbeiten. Eine häufige
Aufgabe ist das gezielte Anfahren einer Position auf einem bewegten
Band und natürlich das synchrone Mitfahren mit dem Band. Der Robo-
ter soll zum Beispiel ein Teil von diesem Band greifen oder es an einer
bestimmten Position ablegen. Das Aufsynchronisieren und Mitfahren des
Roboters auf ein – im translatorischen oder rotatorischen Koordinaten-
system – bewegtes Teil bezeichnet man als Tracking.
Realisierung in TwinCAT
TwinCAT Kinematic Transformation integriert sich transparent in die be-
stehende Motion-Control-Welt: Robotik- und Motion-Control-Funktionen
lassen sich optimal mit TwinCAT NC PTP (Achspositionierung Punkt-zu-
Punkt) oder NC I (Achsinterpolation in drei Dimensionen) synchronisieren.
Alle SPS- und NC-Eigenschaften können auf einer gemeinsamen Hard-
und Softwareplattform beliebig kombiniert werden.
TwinCAT Kinematische Transformation realisiert verschiedene Roboter-
kinematiken auf dem PC. Neben der 2-D- kann die 3-D-Stab-Kinematik
– auch Delta-Kinematik – sowie die SCARA-Kinematik damit gerechnet
werden. Die Ansteuerung der Achsen erfolgt direkt aus dem TwinCAT-
Motion-Control-System heraus. Der Anwender programmiert die Ro-
boterbewegung dabei direkt im kartesischen Koordinatensystem. Die
Transformation in das Roboterkoordinatensystem wird in der Software in
jedem Zyklus gerechnet. Zur Minimierung der Schwingungsneigung und
zur Erhöhung der Positioniergenauigkeit ist für viele Kinematiken noch
eine Stromvorsteuerung aktivierbar. Dies geht natürlich nur, wenn die
Antriebsverstärker und der Feldbus schnell genug sind und Schnittstellen
für eine zusätzliche Stromvorsteuerung zur Verfügung stehen. EtherCAT
und die Beckhoff Servoverstärker vom Typ AX5000 erfüllen genau diese
Anforderungen.
Die Konfiguration des Roboters erfolgt im bekannten TwinCAT System
Manager, dem Tool zur Konfiguration der I/Os, aller Achsen und des Robo-
ters. Hier werden die Stab- und Armlängen, sowie kinematische Versätze
parametriert. Für die Vorsteuerung können optional noch Massen und
Massenträgheiten des Roboters vorgegeben werden.
Dr.-Ing. Josef Papenfort,
Produkt manager TwinCAT, Beckhoff
Ausblick
Mit dem TwinCAT-Kinematik-Transformationspaket steht dem TwinCAT-
Nutzer die Möglichkeit zur einfachen Integration eines Roboters z. B.
vom Typ Delta- oder SCARA-Kinematik zur Verfügung. Die Konfiguration
erfolgt im TwinCAT System Manager. Die Berechnung des dynamischen
Modells ermöglicht die Minimierung des Bahnschleppabstandes. Dadurch
wird die Position bei hoher Wiederholgenauigkeit sehr genau eingehalten.
Weitere Transformationen sind einfach zu entwickeln. In der nächsten
Zeit stehen einfache Portale, Seilzugtransformation und Knickarmroboter
auf dem Programm. Als Neuheit zeigt Beckhoff auf der Automatica, in
einer Live-Demonstration, eine Erweiterung der TwinCAT-Software um
die 6-D-Kinematik für Seilzugroboter. Die Vorteile des Seilzugroboters
für Pick-and-place-Aufgaben ergeben sich aus seinem mechanischen
Aufbau: Aufwändige Karbonstäbe werden durch kostengünstige Seile
ersetzt, die Anordnung der Servomotoren ist flexibel (z. B. auch unterhalb
des Roboters) und der Werkstückgreifer ist dreh- und neigbar.
TwinCAT Kinematic Transformation www.beckhoff.de/kinematics
Motor 1
Motor 2
...
Torque M1
Pos M1
Torque M2
Pos M2
PosX, Y, Z...
VeloX, Y, Z...
AccX, Y, Z...
CartesianSet-PointGenerator
KinematicTransformation(Backward)& Dynamic Modell
Additional torque command
U– – –
Actual position
Actual velocity
Actual current
CurrentControl Unit
VelocityControl Unit
PositionControl Unit
Wirkungsweise der Rückwärtstransformation und des dynamischen Modells
Dipl.-Ing. Klaus Bernzen,
Produktmanager TwinCAT Motion
Control & Robotik, Beckhoff
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14 products PC-Control 02 | 2010
Die neuen EtherCAT-Box-Module für das IP-67-System von Beckhoff enthalten 16 Kanäle – statt bisher 8 – in doppelt brei tem Gehäuse, wodurch sich Verkabelungsaufwand und Kanalpreis deutlich reduzieren.
IP-67-Module mit 16 Kanälen reduzieren Verkabelungsaufwand
Beckhoff EtherCAT Box: Hohe Kanaldichte in Schutzart IP 67
Die Beckhoff EtherCAT-Box-Module der 16-Kanal-Baureihe lassen sich direkt
in jedes EtherCAT-Netzwerk einbinden. Damit bleibt die hohe EtherCAT-Perfor-
mance bis in jede IP67-Box erhalten. Mit exakt doppelter Gehäusebreite von
126 x 60 x 26,5 mm bieten die Module Platz für 16 digitale Ein- bzw. Ausgänge.
Die Module sind mit M8- oder M12-Buchsen für den Signalanschluss ausgeführt.
Aufgrund der Verdoppelung der Kanalanzahl je EtherCAT Box spart der Anwender
sowohl bei der EtherCAT- als auch bei der Powerverkabelung Zeit und Kosten.
Folgende I/O-Varianten stehen zur Verfügung, jeweils mit M8- oder M12-
Schraubverbinder:
| EP1809: 16-Kanal-Digital-Eingang
| EP2809: 16-Kanal-Digital-Ausgang
| EP2339: 16-Kanal-Digital-I/O (frei wählbar)Voraussichtliche Markteinführung im 3. Quartal 2010.
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15 productsPC-Control 02 | 2010
Die Montagepunkte wurden von den kompakten 30 mm breiten EtherCAT-Box-
Modulen übernommen, sodass die 16-Kanal-Box-Module im gleichen Raster montiert
werden können. Zusätzlich sind zwei zentrale Bohrungen für M4-Schrauben vorgese-
hen: Damit ist eine dezentrale Verteilung in der Maschine, z. B. auf Montageprofilen,
problemlos möglich.
Der EtherCAT-Anschluss erfolgt über schraubbare, geschirmte M8-Stecker. Die robuste
Bauweise der EtherCAT-Box-Module erlaubt den Einsatz direkt an der Maschine.
Schaltschrank und Klemmenkasten werden hier nicht mehr benötigt. Die Module
sind voll vergossen und daher ideal vorbereitet für nasse, schmutzige oder stau -
bige Umgebungsbedingungen. Durch vorkonfektionierte Kabel vereinfacht sich die
EtherCAT- und Signalverdrahtung erheblich. Verdrahtungsfehler werden weitestge-
hend vermieden und somit die Inbetriebnahmezeiten optimiert. Neben den vorkon-
fektionierten EtherCAT-, Power- und Sensorleitungen stehen auch feldkonfektionier-
bare Stecker und Kabel für maximale Flexibilität zur Verfügung.
www.beckhoff.de/EtherCAT-Box
Die 16-Kanal-EtherCAT-Box in
der Variante EPxxxx-0021 enthält
16 schraubbare M8-Verbindungen.
Die 16-Kanal-EtherCAT-Box in
der Variante EPxxxx-0022 enthält
acht schraubbare M12-Verbindungen
(zwei Kanäle pro M12-Anschluss).
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PC-Control 02 | 2010 16 products
eXtended Automation Runtime
bietet höhere Performance
Historie
Der Ansatz, die klassischen Automatisierungsgeräte, wie speicherpro-
grammierbare Steuerungen (SPS) und Motion-Steuerungen, in Software
auf einer leistungsfähigen Standard-Hardware zu implementieren, ist
seit vielen Jahren Stand der Technik und wird inzwischen von vielen
Anbietern verfolgt. Die Vorteile sind vielfältig; der wichtigste Vorteil
ist aber sicherlich, dass die Software von der Hardware weitestgehend
unabhängig ist und dadurch die Leistungsfähigkeit der Hardware an die
Anwendung angepasst werden kann. Zusätzlich profitiert die Anwendung
automatisch von der allgemeinen Weiterentwicklung der Hardware. Dies
trifft insbesondere auf PC-Hardware zu, die nach wie vor dramatische
Leistungszuwächse mit sich bringt. Für den Anwender ist auch noch die
relative Unabhängigkeit von einem Anbieter wichtig, die diese Trennung
von Soft- und Hardware ebenfalls zur Folge hat.
TwinCAT 3 bietet durch den modularen Aufbau der erweiterten Runtime
und die für viele Anwendungsfälle bereits vordefinierten Schnittstellen
die Möglichkeit, die unterschiedlichen Steuerungen der Maschinenaggre-
gate gemeinsam auf der zentralen Steuerungshardware der Maschine zu
instanziieren. Diese können unabhängig voneinander und in verschiede-
nen Programmiersprachen erstellt werden. Eine große Auswahl bereits
vorhandener oder selbst entwickelter Basismodule bildet dabei einen
Baukasten, aus dem sich leicht neue Anwendungen erstellen lassen.
Moderne Maschinen sind aus einzelnen, hierarchisch angeordneten Funktionsmodulen oder Aggregaten aufgebaut. Diese Aggregate können weitgehend unabhängig voneinander entwickelt und ge-testet werden. Über standardisierte Schnittstellen können sie dann an der konkreten Maschine mit anderen interagieren. Eine ähnliche Modularisierung ist auch in der Steuerungssoftware notwendig, sodass jedes Aggregat über eine eigene „Steuerung“ verfügt, die wiederum über standardisierte Schnittstellen mit den anderen Steu-erungen kommuniziert.
Modulare Automatisierung mit TwinCAT 3
Voraussichtliche Markteinführung im 4. Quartal 2010.
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PC-Control 02 | 2010
Von beiden das Beste
Die ideale Steuerung für modulare Maschinen nimmt Anleihen sowohl
von der dezentralen als auch von der zentralen Steuerungsarchitektur. Als
Steuerungshardware kommt „natürlich“ eine zentrale, leistungsfähige,
möglichst allgemeine Rechner-Plattform zum Tragen. Die Vorteile der zen-
tralen Steuerungstechnik: geringere Gesamtkosten und die Möglichkeit,
ohne Kommunikationsverluste auf alle Informationen des Gesamtsystems
zugreifen zu können, sind entscheidende Argumente.
Die bereits angerissenen Vorteile des dezentralen Ansatzes lassen sich
durch entsprechende Modularisierung der Steuerungssoftware auch in
der Zentrale verwirklichen. Statt ein großes, komplexes SPS-Programm
und eine NC mit vielen Achsen laufen zu lassen, können viele kleine
„Steuerungen“ in einer gemeinsamen Runtime auf derselben Hardware
relativ unabhängig voneinander koexistieren. Die einzelnen Steuerungs-
module werden gekapselt und bieten über standardisierte Schnittstellen
ihre Funktionen nach außen an oder nutzen entsprechende Funktionen
anderer Module oder der Runtime.
Eine sinnvolle Profilbildung erfolgt durch Festlegung dieser Schnittstellen
und Standardisierung der entsprechenden Parameter und Prozessdaten.
Da die einzelnen Module innerhalb einer Runtime ausgeführt werden,
sind auch direkte Aufrufe in andere Module möglich – wiederum über
entsprechende standardisierte Schnittstellen. Die Modularisierung kann
daher frei an sinnvollen Grenzen erfolgen, ohne Rücksicht auf Kommuni-
kationsverluste nehmen zu müssen.
17 products
Da die SPS und die Motion-Steuerung – und eventuell weitere Automa-
tisierungskomponenten – bei diesem Ansatz weiterhin als eigenständige,
logische Einheiten existieren, ändert sich an der Applikationsarchitektur
verglichen zur klassischen Automatisierungstechnik recht wenig. Die SPS
bestimmt den logischen Ablauf der Maschine und beauftragt die Motion-
Steuerung, bestimmte Achsfunktionen auszuführen. Durch die gestiegene
Leistungsfähigkeit der Steuerungen und die Möglichkeit, höherwertige
Programmiersprachen zu verwenden (IEC 61131-3), können so auch
komplexe Maschinen automatisiert werden.
Modularisierung
Um die Komplexität moderner Maschinen zu beherrschen und gleichzeitig
die notwendigen Engineering-Aufwendungen zu reduzieren, haben viele
Maschinenbauer begonnen, ihre Maschinen zu modularisieren. Einzelne
Funktionalitäten, Aggregate oder Maschineneinheiten werden dabei als
möglichst eigenständige Module betrachtet, die dann über einheitliche
Schnittstellen in das Gesamtsystem eingebettet werden. Im Idealfall ist
eine Maschine dann hierarchisch aufgebaut, wobei die untersten Module
einfachste, immer wiederverwendbare Basiselemente darstellen. Zusam-
mengefügt bilden sie immer komplexere Maschineneinheiten, bis auf der
obersten Ebene die gesamte Maschine entsteht.
Bei der steuerungstechnischen Umsetzung der Maschinen-Modula-
risierung werden unterschiedliche Ansätze verfolgt. Grob unterteilen
lassen sie sich in einen dezentralen und in einen eher zentralen Ansatz.
Beim dezentralen Ansatz erhält jedes Maschinenmodul eine eigene
Steuerung, die die SPS- und eventuell auch Motion-Funktionalität des
Moduls bestimmt. Die einzelnen Module können autark voneinander in
Betrieb genommen, gewartet und relativ unabhängig skaliert werden.
Die notwendigen Interaktionen zwischen den Steuerungen werden über
Kommunikationsnetzwerke (Feldbusse oder Ethernet) koordiniert und
über entsprechende Profile standardisiert.
Der zentrale Ansatz zieht die Steuerungsfunktionen aller Module in der
gemeinsamen Steuerung zusammen und nutzt nur sehr geringe vorver-
arbeitende Intelligenz in den dezentralen I/O-Geräten. Die Interaktionen
können viel direkter innerhalb der zentralen Steuerung erfolgen; dadurch
werden die Kommunikationswege deutlich kürzer, Totzeiten entfallen
und die gemeinsame Nutzung der Steuerungshardware senkt die Ge-
samtkosten.
Der zentrale Weg hat aber auch den Nachteil, dass die notwendige
Modularisierung der Steuerungssoftware nicht automatisch vorgegeben
wird. Die Möglichkeit, in der zentralen Steuerung auf jede beliebige
Information aus anderen Teilen des Programms zugreifen zu können,
behindert gleichzeitig die Modulbildung und die Wiederverwendbarkeit
dieser Steuerungssoftware in anderen Applikationen. Da kein Kommu-
nikationskanal zwischen den Steuerungseinheiten vorhanden ist, bleibt
auch eine entsprechende Profilbildung und Standardisierung der Steue-
rungseinheiten häufig auf der Strecke.
Abbildung 1: Modulare Steuerungsarchitektur
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PC-Control 02 | 2010 18 products
Eigenschaften der Module
In Abbildung 2 ist ein allgemeines TwinCAT-Modul mit seinen wesent-
lichen Eigenschaften dargestellt. Die roten Blöcke definieren die vorge-
schriebenen und die blauen die optionalen Eigenschaften.
Neben einer Modulbeschreibung, die für die Konfiguration der Module
untereinander wichtig ist, besitzt jedes Modul eine allgemeine State-
Machine, über die die Initialisierung, Parametrierung und Verlinkung
der Module gesteuert wird. Das vorgeschriebene Interface ITComObject
regelt den Zugriff auf die State-Machine und die Parameter der Module.
Über weitere Interfaces wird die eigentliche Funktion des Moduls ge-
nutzt. Es existiert bereits eine große Auswahl vordefinierter Interfaces,
die allgemeine Funktionen beschreiben – z. B. den zyklischen Aufruf der
internen Modullogik. Weitere standardisierte, aber auch applikationsspe-
zifische Interfaces können hinzugefügt werden. Über Interface-Pointer ist
der Zugriff auf Interfaces anderer Module möglich.
Die Data-Areas beschreiben Datenbereiche, die von einem Modul für
andere zur Verfügung gestellt werden. Hierdurch können Module auf
standardisiertem Wege effizient auf gemeinsame Daten zugreifen. Der
Zugriff auf die Daten eines anderen Moduls erfolgt dabei über die Data-
Area-Pointer.
System-Module
Die TwinCAT-Runtime stellt auch eine Reihe von sogenannten System-
Modulen zur Verfügung, die Basisdienste der Runtime für andere Mo-
dule bereitstellen. Diese System-Module besitzen eine feste, konstante
Object-ID und können dadurch von anderen Modulen erreicht werden. Ein
Beispiel für ein System-Modul stellt das Echtzeit-System dar, das über sein
ITcRTime-Interface die Basisdienste des Echtzeit-Systems zur Verfügung
stellt – z. B. das Erzeugen von Echtzeit-Tasks. Der ADS-Router ist ebenfalls
als System-Modul implementiert, sodass andere Module ihren ADS-Port
dort anmelden können.
Erstellen von Modulen
Module können sowohl in C++ als auch in IEC 61131-3 erstellt werden.
Dazu werden die objektorientierten Erweiterungen der in TwinCAT 3 inte-
grierten SPS genutzt. Module aus beiden Welten können über Interfaces
genauso interagieren wie reine C++-Module untereinander. Mit Hilfe
der objektorientierten Erweiterungen in der SPS werden die gleichen
Interfaces genutzt wie in C++. Auch die SPS-Module melden sich beim
Modul-Manager an und sind darüber entsprechend erreichbar. Die Kom-
plexität der Module ist auch bei den SPS-Modulen variabel; ob nur ein
kleines Filter-Modul erzeugt wird oder ein komplettes SPS-Programm in
ein Modul verpackt wird, ist unerheblich.
In TwinCAT 3 ist sogar jedes SPS-Programm per Automatismus ein Modul
im Sinne der TwinCAT-Module. Jedes klassische SPS-Programm wird au-
tomatisch in ein Modul verpackt und meldet sich beim Modul-Manager
und bei einem oder mehreren Task-Modulen an. Der Zugriff auf die
Prozessdaten eines SPS-Moduls (z. B. das Mappen zu einem Feldbus-
Treiber) wird ebenfalls über die definierten Data-Areas geregelt. Für den
SPS-Programmierer bleibt dieses Verhalten solange unsichtbar, bis er sich
entschließt, explizit Teile des SPS-Programms als TwinCAT-Module zu
definieren, um sie entsprechend flexibel einsetzen zu können.
Während der Entwicklung oder Inbetriebnahme einzelner Maschinenmo-
dule können die dazugehörigen Steuerungsmodule auf einer beliebigen
Steuerungshardware mit entsprechender Runtime erstellt und getestet
werden. Fehlende Anbindungen zu anderen Modulen können in dieser
Phase emuliert werden. An der kompletten Maschine werden sie dann
gemeinsam auf der zentralen Runtime instanziiert, diese muss nur so
dimensioniert sein, dass die Anforderungen aller instanziierten Module
(Speicher, Tasks und Rechenleistung) erfüllt werden.
TwinCAT-3-Module
Ein TwinCAT-Modul besteht aus einer Reihe von formal definierten Eigen-
schaften, die teilweise vorgeschrieben und teilweise optional sind. Die
Eigenschaften sind insoweit formalisiert, dass eine allgemeine Nutzung
sowohl untereinander als auch von außen möglich wird. Für die Konfi-
guration der Module und deren Beziehungen untereinander, bringt jedes
Modul eine Modulbeschreibungsdatei (XML-Format) mit. Wird ein Modul
in der TwinCAT-Runtime instanziiert, dann meldet es sich bei einer zentra-
len System-Instanz, dem Modul-Manager, an. Dadurch wird es für andere
Module und auch für allgemeine Tools erreichbar und parametrierbar.
Module können unabhängig voneinander kompiliert und daher auch
unabhängig voneinander entwickelt, getestet und gepflegt werden.
Sie können sehr einfach aufgebaut sein, enthalten z. B. nur eine kleine
Funktion, wie einen Tiefpassfilter; sie können aber auch intern sehr kom-
plex sein und z. B. die komplette Steuerung eines Maschinenaggregates
beinhalten. Der Einsatzfall von Modulen ist vielfältig; sämtliche Aufgaben
eines Automatisierungssystems können und werden in Module verpackt.
So wird nicht unterschieden, ob die Module primär Basisfunktionalitäten
eines Automatisierungssystems, wie Echtzeit-Tasks, Feldbus-Treiber oder
ein SPS-Laufzeitsystem, darstellen oder eher anwender- und applikati-
onsspezifische Algorithmen zur Steuerung oder Regelung eines Maschi-
nenaggregates.
Abbildung 2: TwinCAT-Modul
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PC-Control 02 | 2010 19 products
Highlights
Komfortable Entwicklung
Die Entwicklung und der Test neuer Steuerungsmodule können unab-
hängig von der spezifischen Gesamtlösung erfolgen. Der Entwickler
kann dabei auf eine Vielzahl vorhandener Module zurückgreifen und
sie in einer modernen, auf Microsoft Visual Studio® basierenden Ent-
wicklungsumgebung zu neuen Modulen oder ganzen Steuerungspro-
grammen zusammenstellen. Sowohl die Automatisierungssprachen
der IEC 61131-3 als auch C und C++ stehen zur Verfügung und
können auch gleichberechtigt nebeneinander genutzt werden. Zu-
sätzliche Entwicklungswerkzeuge, wie z. B. Matlab®/Simulink®, kön-
nen ebenfalls eingesetzt werden und TwinCAT-3-Module erzeugen.
Leistungsfähige Steuerung
Durch die Interaktion der TwinCAT-3-Steuerungsmodule gemeinsam
auf einer Steuerungsplattform und definierten Schnittstellen unterei-
nander, kann die volle Performance eines Industrie- oder Embedded-
PCs ohne Kommunikations- oder Synchronisierungsverluste genutzt
werden. TwinCAT 3 kann alle Cores moderner CPUs nutzen und ist
auch auf 64-Bit-Systemen einsatzfähig.
Wirtschaftliche Gesamtlösung
Der Einsatz vorentwickelter und getesteter Steuerungsmodule redu-
ziert signifikant den Engineering-Aufwand für neue Maschinen und
Anlagen. Die Steuerungsapplikationen lassen sich zu einem großen
Teil aus vorhandenen Modulen zusammensetzen, sie werden allein
durch Parametrierung und Verschaltung untereinander an die aktuel-
le Aufgabe angepasst. Die Steuerungsmodule werden auf einer zen-
tralen, allgemeinen Steuerung instanziiert und ermöglichen dadurch
den Einsatz kostengünstiger Hardware. Auf unterlagerte, dezentrale
Steuerungshardware kann verzichtet werden.
Abbildung 3: TwinCAT-3-Runtime
Erweiterbarkeit
TwinCAT 3 ist intern selbst in Form von Modulen entwickelt worden.
Eigenschaften, wie Feldbustreiber oder Motion-Funktionen, sind nach den
gleichen Regeln und Konventionen erstellt worden, wie sie auch für eher
anwendungsorientierte Module gelten. Neue Funktionen, Algorithmen
und auch die Unterstützung weiterer Kommunikationsprotokolle können
so leicht dazu gebunden werden und ergänzen oder ersetzen die im
Standardumfang vorhandenen Module.
Die Unterstützung eigener Hardware (Feldbuskarte, Frame-Grabber etc.)
kann mit entsprechenden Treiber-Modulen realisiert werden und steht
dann gleichberechtigt mit den in TwinCAT 3 vorhandenen Treibern zur
Verfügung.
www.beckhoff.de/TwinCAT3
Dr. Dirk Janssen, Leiter
Software-Entwicklung System, CNC
und I/O bei Beckhoff Automation
TwinCAT-3-Runtime
Die TwinCAT-Runtime bietet eine Software-Umgebung, in der TwinCAT-
Module geladen, ausgeführt und verwaltet werden. Sie bietet zusätzlich
Basisfunktionen, um Ressourcen des Systems nutzen zu können (Speicher,
Tasks, Feldbus- und Hardware-Zugriffe etc.). Die einzelnen Module müs-
sen nicht in einem Kompilierzusammenhang stehen und können daher
unabhängig voneinander sein und von unterschiedlichen Herstellern
stammen.
Eine Reihe von System-Modulen werden beim Start der Runtime auto-
matisch geladen, sodass deren Eigenschaften anderen Modulen zur Ver-
fügung stehen. Der Zugriff auf Eigenschaften der System-Module findet
aber auf die gleiche Weise statt, wie auf Eigenschaften normaler Module,
sodass es für die Module unwichtig ist, ob die jeweilige Eigenschaft von
einem System-Modul oder einem normalen Modul bereitgestellt wird.
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PC-Control 02 | 2010 20 interview
formant ist, dass sie sich für jede Branche eignet. Wir spezialisieren uns
daher vor allem im Bereich unserer Software TwinCAT.
Bedeutet das, dass sie für die unterschiedlichen Branchen
entsprechende Softwarebibliotheken anbieten?
Frank Würthner: Ja, ganz genau. Die Automatisierungssuite TwinCAT
ist sehr universell und branchenunabhängig ausgelegt. Unsere Soft-
warelösung bündelt das Know-how aus allen Bereichen der Automati-
SPS-Magazin: Beckhoff will sich stärker im Bereich
der Verpackungsmaschinenhersteller engagieren.
Mit welchen Komponenten wollen Sie das tun?
Frank Würthner: Wir spezialisieren uns in vielen vertikalen Märkten,
auch im Packaging-Bereich. Wir bauen unser Automatisierungsportfolio
kontinuierlich aus. Dabei haben bestimmte Branchen, wie beispielsweise
die Verpackungsmaschinenbauer, eine besondere Bedeutung für uns.
Beckhoff hat eine offene Hardwareplattform, die so skalierbar und per-
Interview mit Frank Würthner:
Beckhoff-Lösungen für die Verpackungsmaschinenbranche
Mit der PC- und EtherCAT-basierten Steuerungstechnik bietet Beckhoff ein universelles Automatisierungssystem für den Maschinenbau, das besonders auch für Verpackungsmaschinen geeignet ist. Kai Binder, Chefredakteur des SPS-Magazins, sprach mit Frank Würthner, Beckhoff-Branchenmanager für Verpackungstechnik, über das Lö-sungsangebot, das das Unternehmen für diese Branche zu bieten hat.
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21 interviewPC-Control 02 | 2010
Für alle Maschinenbauer ist heute eine ska-
lierbare Steuerungsplattform eine wichtige
Voraussetzung, um unterschied liche Maschi-
nentypen zu entwickeln.
Frank Würthner: Das stimmt. Die Skalierbarkeit der Beckhoff-Steuerung
ist außergewöhnlich hoch und sehr fein granuliert. Das beginnt bei einem
Embedded-PC der Serie CX als wirklicher Lowcost-Steuerung und reicht
hinauf bis zum Power-PC mit Intel®-Core™2-Duo-Technologie in einem
Bauformat mit PCI-Steckplätzen, RAID-Controller usw. Der Kunde kann,
wie aus einem Baukasten, die Hardware wählen, die für ihn am besten
passt, und seine Anwendung zentral oder dezentral lösen. Dabei wird ihm
natürlich nicht zugemutet, mit verschiedenen Software-Tools zu arbeiten:
Es gibt eine Software, mit der man das Ganze von der kleinsten bis zur
größten Steuerung abarbeiten kann. Das unterscheidet uns von allen an-
deren Anbietern, dass wir beispielsweise einen Embedded-PC haben, der
ein kleines Transportband mit einem DC-Motor steuert, auf dem verpacktes
Einzelgut beschleunigt wird, um es geschlossen einer Sammelverpackung
zuzuführen. Wenn Kunden solche Anwendungen dezentral realisieren wol-
len, vielleicht um modulare Lösungen zu erreichen, entwickeln sie immer
mit der gleichen TwinCAT-Software und mit den gleichen Bibliotheken.
Sie haben in der TwinCAT-Software ja auch die
Motion-Funktionalitäten integriert.
Frank Würthner: Für Packaging-Anwendungen sind Motion-Control-
Funktionen ein Knackpunkt. Tatsächlich decken wir diese softwaremäßig
mit speziellen Bausteinen und Libraries in TwinCAT ab. Als Hardware
kom men dafür die Servoantriebe der AX5000-Serie zum Einsatz, deren
Leistungsbereich heute von 1,5 bis 170 A reicht. Wir gehen also mit
EtherCAT bis in die Antriebsregler. Die gesamte Intelligenz befindet sich in
der PC-Steuerung und nicht im Regler. Das ist im gesamten Lebenszyklus
sierungstechnik. Davon können dann auch alle Branchen profitieren, egal
ob es am Ende um eine Verpackungsmaschine oder um eine Presselinie
geht. Für die Verpackungsbranche bieten wir Standard- und spezielle
Software-Libraries, in denen viele vorgefertigte Lösungen bereitstehen,
wie z.B. Druckmarkenregelung, Tänzer-Kontrolle der Druckmarkenre-
gelung, Fliegende Säge oder Momenten-Regelungen. Diese Funktions-
bausteine werden durch einfaches Parametrieren an die entsprechende
Anwendung angepasst. Mit dieser Software sind wir in der Lage, jede
Verpackungsmaschine abzubilden. Und der Anwender spart Zeit und
Entwicklungskosten. Darüber hinaus ist Beckhoff Mitglied der OMAC-
Organisation und unterstützt dementsprechend die Guidelines der
PackAL-Library.
Und wie sieht es mit der Hardware aus?
Frank Würthner: In diesem Bereich gibt es gerade im Packaging
verschiedene „Flaschenhals-Szenarien“. Jede Verpackungsanlage hat
irgendwo eine Engstelle, die man bisher – häufig notgedrungen – akzep-
tieren musste, weil die klassischen Automatisierungskomponenten ein-
fach an ihre Leistungsgrenze stoßen, insbesondere die Feldbussysteme.
Mit EtherCAT steht uns eine Technologie zur Verfügung, die sehr schnell
ist und sich somit besonders gut für Verpackungsmaschinen eignet. So
können wir beispielsweise mit preiswerten Standardkomponenten eine
Druckmarkenregelung realisieren, wo bisher teure Spezialhardware ein-
gesetzt wird. Unsere XFC (eXtreme Fast Control)-Technologie gibt uns die
Möglichkeit, einen Touchprobe-Eingang bei einer Verpackungsmaschine
im μs-Bereich zu realisieren. Anwender können eine ganz normale digi-
tale Eingangsklemme aus unserem EtherCAT-I/O-System nehmen, um die
Lichtschranken damit abzufragen. Mit einer Oversampling-Klemme kön-
nen extrem schnelle Zykluszeiten erreicht werden. Und genau mit diesem
System lösen wir auch häufig den „Flaschenhals“ in so einer Maschine.
Frank Würthner: „Wir sehen es als unsere Aufgabe an,
gemeinsam mit dem Kunden Optimierungspotenzial
für eine Verpackungsmaschine zu finden und das Problem
mit unserem Automatisierungsbaukasten zu lösen.“
Kai Binder, Chefredakteur des SPS-Magazins
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PC-Control 02 | 2010 22 interview
beispielsweise 28 m verkleinern können, dann haben Sie gewonnen. Das
ist das, was wir unter Technologie-Dienstleistung verstehen. Ein anderes
Beispiel: Bei einer Druckmarkenerkennung haben wir die Tänzerregelung
komplett weggelassen, denn diese ist mechanisch sehr aufwendig. Durch
die schnelle Kommunikation mit EtherCAT haben wir die Regelung des
Servoantriebs so hinbekommen, dass die Folie nicht abreißt. Mit EtherCAT
können Sie solche Dinge realisieren. Mit den Reaktionszeiten, die man
vorher aufgrund der langen Feldbus-Zykluszeiten hatte, waren solche
Lösungen nicht denkbar.
Time-to-Market ist heute ein wichtiges Kriterium bei der Ent-
wicklung einer neuen Maschinengeneration. Wie helfen Sie
Anwendern, ihre Lösungen schnell an den Markt zu bringen?
Frank Würthner: Das ist genau der Punkt: Wir bieten letztendlich nicht
nur die Hard- und die Software an, sondern auch die Applikationssoft-
ware. Zudem helfen wir dem Kunden bei seinen ersten Schritten, bei der
Umsetzung seiner Anwendung und bei Problemen im Projekt. Und wir
haben zahlreiche Systempartner, die sich in dem Bereich Packaging aus-
kennen. Neue Möglichkeiten für die Optimierung des Time-to-Market bie-
tet TwinCAT 3. Mit der neuen Softwaregeneration läutet Beckhoff durch
die vollständige Integration in das Microsoft Visual Studio® eine neue
Ära der Engineering-Werkzeuge ein: Die Offenheit des Systems macht
es Maschinenbauern möglich, 3rd-Party-Software einfach einzubinden,
beispielsweise Matlab®/Simulink® oder spezielle Kurvenscheibenmodule.
Zudem stehen sämtliche Hochsprachen der Visual-Studio®-Software zur
Verfügung, mit denen komplexe messtechnische Aufgaben einfacher
gelöst werden können als mit den Sprache der IEC 61131-3.
www.beckhoff.de/packaging
Veröffentlichung aus dem SPS-Magazin 04/2010, www.sps-magazin.de
einer Maschine ein gewaltiger Vorteil, angefangen vom Engineering über
die Inbetriebnahme bis hin zum Servicefall. Mit diesem System können
wir mit einem Regler das ganze Anforderungsspektrum, das man in der
Antriebstechnik hat abdecken, bis hin zu einer Spindel, die mit 70.000
Touren dreht.
Immer häufiger sind auch Roboterkinematiken in
Verpackungsanwendungen gefragt.
Frank Würthner: Bisher ist es bei vielen Herstellern so, dass sie ein
System für die SPS benötigen, vielleicht noch ein gesondertes für die
Motion-Funktionen und ein drittes für den Roboter. Wir haben die
Robotik-Funktionen, wie Delta-Kinematiken oder SCARA, in das TwinCAT-
System integriert. Damit stecken die SPS, der Motion-Controller und die
Roboter-Kinematik in einem System. Die gesamten Daten des Roboters
stehen so auch der SPS in Echtzeit zur Verfügung.
Sie haben EtherCAT jetzt schon öfter angesprochen. Ganz
konkret, welche Vorteile haben Anwender Ihrer Meinung
nach von der schnellen Kommunikation mit EtherCAT?
Frank Würthner: Die Kunden haben ganz handfeste Vorteile von
einer schnellen Kommunikationstechnologie, denn sie erlaubt es z. B.,
eine Maschine kleiner zu bauen. Wenn Sie ein Produkt, bei den sehr
hohen Geschwindigkeiten, mit denen moderne Verpackungsmaschinen
laufen, mit einer Kamera erkennen oder gar mit einem Greifer aufneh-
men müssen, dann wird der Footprint einer Maschine mit EtherCAT
und TwinCAT kleiner, als mit anderen Technologien, weil wir mit den
EtherCAT-Distributed-Clocks schneller auf Ereignisse reagieren können.
Sprich: Wenn ein Ereignis ausgelöst wird, z. B. durch eine Lichtschranke,
ist man mit EtherCAT früher in der Lage, dieses Signal zu verarbeiten.
Deshalb besteht die Möglichkeit, dass ein Greifer kleiner gebaut werden
kann. Und wenn Sie den Footprint einer Maschine, die 30 m lang ist, auf
Für Lebensmittel- und Verpackungsmaschi-
nen unerlässlich: Die neuen Edelstahl-Panel
und Edelstahl-Panel-PCs von Beckhoff sind
als 12- und 15-Zoll-Tochpanel verfügbar und
durchgängig flächenbündig ausgeführt, um
den Hygiene- und Reinraumvorschriften der
Medizintechnik sowie der Lebensmittel- und
Verpackungsindustrie zu genügen.
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23 productsPC-Control 02 | 2010
Einheitlicher Zugriff auf alle Parameter eines
Beckhoff Industrie-PCs
Neben den Einsatzmöglichkeiten zur IPC-Überwachung innerhalb einer
Produktionsanlage kann mit dem Konfigurations- und Diagnose-Interface
für Beckhoff Industrie-PCs auf jeden Parameter eines IPCs (Hardware,
Software, Anwendung) lesend oder schreibend zugegriffen werden. Der
Zugriff kann sowohl aus TwinCAT heraus als auch über standardisierte
Programmier-Interfaces wie OPC, UPnP, .NET etc. erfolgen. So können
auf einfache, aber effektive Art die Parameter eines IPCs zur Anlagen-
Überwachung genutzt werden. Neben der Anlagenüberwachung kann
das Diagnose- und Konfigurations-Interface auch ‚Remote’ verwendet
werden, um Konfigurationsvorgänge extrem zu vereinfachen und Sup-
port/Service-Fälle effizienter durchzuführen. Wird von extern auf den IPC
zugegriffen (z. B. über LAN), ist der Zugriff Passwort-gesichert.
IPC-Überwachung: Die ‚klassischen’ Parameter
Die drei klassischen Parameter, die sich für eine einfache und effektive
Überwachung eignen, sind Temperaturen, Drehzahlen und Spannungen
auf dem Motherboard: Die CPU-Temperatur gibt Aufschluss über die
Auslastung des Prozessors und die Belüftungsqualität. Die Drehzahl des
Lüfters lässt Rückschlüsse auf Verschmutzung und etwaigen Verschleiß
zu. Eine Überprüfung der verschiedenen On-Board-Spannungen sichert
darüber hinaus den einwandfreien Betrieb des IPCs. Außerdem lässt
sich das Spannungsniveau der häufig vorhandenen Lithium-Batterie der
System-Uhr überprüfen. Neben diesen drei Parametern ist die Prüfung
von CF-Karten und RAID-Systemen für den einwandfreien Betrieb der
Anlage wichtig.
CF-Karten-Prüftools, die ein Entfernen des Mediums aus der Anlage
vorsehen, eignen sich nur bei Anlagen-Stillständen, da ein Entfernen der
Karte ein Abschalten der Anlagen beinhaltet. Die Online-Überwachung
ist komfortabler und kann während des laufenden Betriebs durchgeführt
werden. Der Nutzungsgrad der CF-Karte wird über die Diagnose- und
Konfigurationsschnittstelle für Beckhoff IPCs direkt in Prozent angege-
ben. Zusätzlich kann bei Unterschreiten einer bestimmten Grenze eine
Meldung am Bildschirm auf den Tausch hinweisen, so dass ein Austausch
beim nächsten planmäßigen Wartungseinsatz berücksichtigt werden
kann.
RAID-Systeme arbeiten im Hintergrund und sind für den Anwender im Be-
triebsystem nur als ein logisches Laufwerk zu sehen, das nicht zwischen
den einzelnen Festplatten unterscheidet. Zur Überwachung kann auf die
Daten des RAID-Controllers zugegriffen werden, über die sich der Status
und die Performance der einzelnen Festplatten auslesen lassen. Treten auf
einer Platte innerhalb derselben Sektion immer wieder Schreib-/Lesefeh-
ler auf, sollte ein Austausch in Erwägung gezogen werden.
Erkennen eines Problems
Die sinkende Drehzahl eines CPU-Lüfters ist ein erstes Signal, welches
in der Regel auf eine starke Verschmutzung des Lüfters hinweist und
einen eventuellen Ausfall ankündigt. Wird der Anlagen-Bediener durch
ein Pop-up am Bildschirm darauf hingewiesen, kann eine Reinigung bzw.
ein Austausch des Lüfters bei Wartungsarbeiten berücksichtigt werden
und ein Ausfall des IPCs wegen schlechter Wärmeabführung vermieden
werden. Die Kosten eines Stillstandes stehen kaum in einer Relation zu
diesem geringen Wartungseinsatz.
Steigt die CPU-Temperatur bei sinkender Lüfterdrehzahl jedoch stark an,
sollte nicht bis zur nächsten geplanten Wartung gewartet werden. Da
die IPCs eine Notfall-Abschaltung bei Übertemperatur beinhalten, steht
ohne weitere Kühlung der Ausfall direkt bevor. Wird auch dieser Zustand
durch eine Meldung angezeigt, kann effektiv eingegriffen werden: Mit
Standard-Diagnose- und Konfigurations-Interface für den Beckhoff Industrie-PC
ADS Router
Schnittstellen zum Zugriff auf Daten des MDPs
PLC
FBs
UPnP
TwinCAT
2.11
.NET
HMI
MDP
Registry Win API
Parameter
Web
page
OPC-
UA
Der Industrie-PC als Herzstück einer Produktionsanlage wird zur Gewährleistung einer hohen Anlagenverfügbarkeit überwacht. Nicht immer muss dabei auf ein zusätzliches Software-Tool zu-rückgegriffen werden: Dieses Application Example beschreibt, wie aus TwinCAT heraus oder über standardisierte Programmierinterfaces (OPC, UPnP, .NET etc.) eine Überwachung der markantesten Parameter die präventive Wartung bei Industrie-PCs (IPCs) ermöglicht. Die Diagnose- und Konfi-gurationsschnittstelle für IPCs von Beckhoff greift mittels MDP (Modular Device Profile) auf alle Parameter eines IPCs zu und ermöglicht dem Anwender, kritische Parameter anzuzeigen und diese Informationen mit ausführbaren Aktionen zu verknüpfen.
Abb. 1 Zugriff auf Parameter
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24 products PC-Control 02 | 2010
eindeutigen Handlungsanweisungen wie z. B. der Aufforderung zum
Abschalten des PCs oder zum Öffnen der Schaltschranktüren wird die
Notabschaltung verhindert.
Informationen zu Grenzwerten von Drehzahlen, Temperaturen und Span-
nungen für IPCs von Beckhoff können der Dokumentation entnommen
werden.
IPC-Überwachung für TwinCAT-Anwender:
Zugriff über die PLC
Für die Überwachung eines IPCs innerhalb einer Produktionsanlage
gibt es viele Standard-Szenarien und aus diesem Grund auch vielerlei
Software, die als separate Anwendung auf dem IPC installiert werden
kann. Der Vorteil einer systemintegrierten Lösung aus der PLC heraus liegt
ganz klar in der gewohnten Arbeitsumgebung eines TwinCAT-Nutzers.
Ohne weitere Einarbeitung können innerhalb von TwinCAT Grenzwerte
festgelegt und Textmeldungen generiert werden. Wird ein entsprechen-
der Parameter zyklisch mit einem Funktionsbaustein ausgelesen, ist die
Anzeige einer Meldung bei Überschreitung eines Grenzwertes nur ein
weiterer Funktionsbaustein. Der Zugriff über TwinCAT wird ab Version
2.11 unterstützt.
Abb. 3 TwinCAT-Funktionsbaustein zum Auslesen von Parametern
IPC-Überwachung ohne TwinCAT: Zugriff über Interfaces
IPCs und Embedded-PCs von Beckhoff sind nicht zwangsläufig an
TwinCAT gebunden, daher ist der Einsatz des Diagnose- und Konfigura-
tions-Interfaces nicht an TwinCAT gekoppelt. Das Interface ist nach einem
einheitlichen Layer aufbaut und somit unabhängig vom installierten
Betriebssystem, von der verwendeten Hardware und den verwendeten
Programmen. Die einzelnen Parameter von Hard-, Software und Applika-
tion sind gerastert und können ohne TwinCAT durch Standard-Interfaces,
wie zum Beispiel eine Webseite, erreicht werden (siehe Abb. 4).
Abb. 4 Abfrage der MAC-ID
Durch die Diagnose- und Konfigurationsschnittstelle für Beckhoff IPCs
hat der Anwender somit sämtliche Freiheitsgrade, vorhandene Informa-
tionen sichtbar zu machen und zu nutzen. In jedem Fall liegt die Analyse
der Werte beim Anwender. Der Anwender selbst entscheidet, ob er die
Parameter nur visuell nutzt oder mit anderen Aktionen logisch verknüpft.
Anwendungsvorteil für den Kunden
| einmaliges Einarbeiten in das Diagnosesystem
| volle Durchgängigkeit auf allen Systemen
| voller Durchgriff auf allen Systemen
Anwendungsbeispiele
1. Einfaches Auslesen des IST-Zustandes
2. Einstellen eines einheitlichen SOLL-Zustandes
3. Abwicklung von Support- und Servicefällen
Chassis fan speed below minimum! Current fan speed 5273 rpm !
OK
Motherboard temperature is critical! Current temperature 51° C !
OK
Ausführung von Programmen oder Tasks zum Abschalten der Anlage
Optional
CPU-Temperatur | steigendLüfterdrehzahl | fallend
Überwachung definierter Parameter
FB_MDP_NIC_Read
bExecute
tTimeout
iModIdx
stMDP_ModuleHeader
stMDP_ModuleContent
bBusy
bError
nErrID
Abb. 2 Analyse der Informationen, optional mit weiteren Schritten
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1. Einfaches Auslesen des IST-Zustandes
Egal ob eine Anlage lokal installiert ist oder irgendwo am anderen
Ende der Welt steht, sobald der IPC über LAN eingebunden ist, können
sämtliche Parameter mit dem Konfigurations- und Diagnose-Interface
für Beckhoff IPCs ausgelesen werden. Vorteil: Ist die Dokumentation
unvollständig oder nicht vorhanden, können alle Informationen zur
verbauten Hardware und installierten Software-Versionen über das Kon-
figurations- und Diagnose-Interface ausgelesen werden. Tritt bspw. ein
Programmfehler nur ab einem bestimmten Software-Release auf, kann
ohne Telefonate und Reisekosten ermittelt werden, bei welchen Anlagen
ein Service-Einsatz erforderlich ist. Nach dem gleichen Prinzip kann bei
sämtlichen feststehenden Daten (Seriennummern, Lizenzschlüssel etc.)
vorgegangen werden, da durch die Konfigurations- und Diagnoseschnitt-
stelle transparente Informationen zur Verfügung stehen.
Abb. 5 Rasterung der Parameter mittels MDP
Typische Beispiele zum Auslesen sind Bildschirmauflösung, IP-Adressen,
Abfrage der MAC-ID zum IP-Schutz der eigenen Software, Speicherver-
brauch der Software auch aus der Ferne etc.
2. Einstellen eines einheitlichen SOLL-Zustandes
Sollen von der Leitebene bei Panel-PCs einheitliche Voreinstellungen vor-
genommen werden, kann das zentralisiert mit dem Konfigurations- und
Diagnose-Interface für IPCs von Beckhoff durchgeführt werden. Dies hat
den Vorteil, dass alle angeschlossenen Terminals auf dem gleichen Stand
sind. Weiterhin ist der Personaleinsatz minimiert, indem das Update zen-
tral von einer Stelle aus betreut wird.
Typische Beispiele, die zentralisiert an alle angeschlossenen Terminals
verteilt werden, sind Auflösung der Anzeige, IP-Adressen, PC-Name etc.
3. Support und Servicefälle
Nur im seltensten Fall kann der Endkunde bei einer Support-Anfrage kon-
krete Auskünfte zu den Versionsständen der Software machen. Kann der
Support/Service sich diese notwendigen Informationen direkt beschaffen,
ist die technische Unterstützung zielgerichteter und somit auch effekti-
ver – man kann direkt einsteigen. Somit kann der Support/Service-Fall
schneller und unkomplizierter abgewickelt werden.
Weitere Application Examples www.beckhoff.de/applicationexamples
Modular Device Profile
MDP steht für Modular Device Profile und gibt den Auf-
bau eines Industrie-PCs (IPC) in einer objektorientierten
modularisierten Struktur wieder. Das MDP bildet somit
ein Informationsmodell, bei dem Hardware- und Soft-
ware-Komponenten als einzelne Module repräsentiert
werden. Durch das MDP können sämtliche in einem IPC
enthaltenen Parameter – ob Betriebssystem, Hardware
oder Anwendersoftware – direkt gelesen und geändert
werden. Die Module können hierbei Komponenten wie
z. B. eine NIC oder eine CPU sein, aber auch Software-
Komponenten wie das TwinCAT-System werden im MDP
abgebildet. Der Layer der Konfiguration- und Diagno-
seschnittstelle für Beckhoff IPCs wurde an die Spezifi-
kation des EtherCAT-Automation-Protokolls angelehnt.
Modularisiert man die Ebenen eines IPCs nach einem all-
gemeingültigen Schema, kann diese feste Struktur auf
jeden beliebigen IPC abgebildet werden, was Konfigura-
tions- und Diagnosevorgänge erleichtert. Die einzelnen
Parameter (Subindizes) sind je nach Betriebssystem über
unterschiedliche Zugriffswege zu erreichen. Über das
MDP ist es möglich, auf Parameter von Hardware, Be-
triebssystem oder Anwendersoftware zuzugreifen, um
(unabhängig von CPU, Betriebssystem oder TwinCAT)
Diagnose- und Konfigurationsinformationen auszulesen
und zu verändern. Das auf MDP basierende Diagnose-
und Konfigurations-Interface ist zusätzlich sprachunge-
bunden: Ob Visual Basic, C++, C# oder eine SPS-Library,
durch ADS-Routinen (Automation Device Specification)
kann man aus jeder Umgebung auf das MDP zugreifen.
Weiterhin kann per UPnP, OPC-UA oder auch direkt per
C++ und C# mit dem MDP kommuniziert werden.
Grundsätzlich erfolgt der Zugriff auf die Daten per MDP,
wie auch bei den regulären Zugriffsverfahren, benutze-
rauthorisiert und durch ein Passwort gesichert.
25 products
C++ C#
IPC-Parameter
ADS
C++Visual Basic SPS-Library
Lokal
OPC-UA
Lokal
Remote
UPnP
Remote
LAN
C#
Abb. 6 Kommunikationspfade IPC-Parameter
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PC-Control 02 | 2010
Vom 11. bis zum 16. April 2010 stellte
Beckhoff auf der Light+Building in der
neuen Halle 11 sein Produkt- und Lösungs-
spektrum für die Gebäudeautomatisie-
rung vor.
Im Fokus standen zahlreiche Neuheiten
wie der Raum-Controller BC9191 sowie
die Softwarelösung für BACnet/IP. Sechs
Beckhoff Solution Partner stellten ihre
Dienstleistungen rund um die PC-basierte
Gebäudeautomation vor.
www.beckhoff.de/Building
26 news26 news
Neuheiten von der Light+Building 2010
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PC-Control 02 | 2010
Mit dem Raum-Controller BC9191 erweitert Beckhoff sein Angebotsspektrum für die Gebäudeautomatisierung und schließt eine Lücke im preissensiblen Bereich der Einzel-raumregelung. Die kompakte Ethernet-Steuerung deckt alle Standardfunktionalitäten für die Einzelraumsteue-rung ab. Über das integrierte K-Bus-Interface kann der BC9191 mit den Beckhoff Busklemmen modular erweitert werden und bietet dem Anwender damit größtmögliche Flexibilität.
All-in-One: Kompakter Raum-Controller modular erweiterbar
Beckhoff Building Automation: Kompakter Raum-Controller
BC9191 bündelt Funktionalitäten für Einzelraumsteuerung
Der Beckhoff Raum-Controller BC9191,
mit integrierter Steuerungsfunktiona-
lität, stellt eine kompakte und preis-
günstige Lösung im Bereich der Einzel-
raumregelung dar, die Ethernet bis in
den einzelnen Raum verfügbar macht.
Die gewerkeübergreifende Raumautomation hat so-
wohl für den effizienten Betrieb eines Gebäudes als
auch für den individuellen Komfort der Nutzer einen
sehr hohen Stellenwert und bietet darüber hinaus
massive Einsparpotenziale. Dem Gebäudetechniker
steht mit dem Beckhoff-I/O-System ein umfangrei-
ches Angebotsspektrum von über 400 Busklemmen
zur Anbindung der gesamten Sensorik und Aktorik
im Gebäude zur Verfügung.
Der neue Raum-Controller BC9191 schließt die
Lücke in sehr preissensiblen Projekten mit fest
definierten Funktionen. Durch die Bündelung be-
stimmter Funktionalitäten in einem Modul sind
die kompakten Raum-Controller z. B. ideal für den
Einsatz in Hotelzimmern oder Büroräumen geeignet.
Räume bzw. Bereiche mit sich wiederholenden An-
forderungen werden mit dem Raum-Controller nur
einmal programmiert und – je nach Anzahl – einfach
vervielfältigt.
27 news
Beckhoff integriert BACnet/IP als reine Software-Lösung in seine
Automatisierungssuite TwinCAT. Der BACnet/IP-Server und der -Client
sind auf allen Beckhoff Industrie-PCs und Embedded-PCs lauffähig.
Das bedeutet, mit der Software-Erweiterung wird jeder Beckhoff
Embedded-PC zu einem BACnet-Controller. Da sich die I/O-Ebene
(Busklemmen- oder EtherCAT-Klemmen) direkt an die modularen
Embedded-PCs anreihen lässt, steht das umfangreiche Busklemmen-
spektrum mit über 400 verschiedenen Signaltypen auch für BACnet-
Anwendungen zur Verfügung. So können in einem modularen System
beispielsweise über Temperaturmessung oder Präsenzmelder Infor-
mationen abgefragt und entsprechende Daten zur Heizungs- oder
Lichtsteuerung ausgegeben werden.
Die BACnet-Lösung für TwinCAT unterstützt alle Dienste eines BBC-
Gerätes (BACnet Building Controller). Die BACnet-Objekte werden
im TwinCAT System Manager angelegt und lassen sich dort parame-
trieren und verknüpfen. Über ein zyklisches Interface werden Daten
von einer I/O-Klemme oder aus dem TwinCAT-Programm direkt mit
einem BACnet-Objekt verbunden. Ein azyklisches Interface wird zum
Lesen und Schreiben der „Properties“ eines BACnet-Objekts verwen-
det, sodass während der Laufzeit auf diese aus dem SPS-Programm
zugegriffen werden kann. Mit Hilfe von TwinCAT kann ein Netzwerk
nach BACnet-Geräten gescannt und auf Objekte bzw. „Properties“
zugegriffen werden.
www.beckhoff.de/BACnet
BACnet/IP ergänzt offene Steuerungslösung
Die PC-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff für die Gebäudeautomation setzt für die Kommunikati-on von der Management- bis zur Feldebene primär auf den Weltstandard Ethernet TCP/IP. Neben weite-ren Ethernet-basierten Kommunikationsprotokollen, wie Modbus TCP, PROFINET und EtherCAT, kommt mit der Integration von BACnet/IP ein weiterer Standard zur Vernetzung der verschiedenen Gewerke hinzu und erweitert damit den Einsatzbereich der offenen Steuerungstechnik.
Der BC9191 kann als Kompaktsteuerung oder als dezentrale Intelligenz zur Raumsteue-
rung genutzt werden. Vorinstallierte Softwarefunktionen erleichtern die Inbetriebnahme.
Darüber hinaus kann der BC mit der Beckhoff-Automatisierungssoftware TwinCAT auch frei
programmiert werden. Zur Vernetzung enthält der Raum-Controller zwei Ethernet-Ports mit
integriertem 2-Kanal-Switch. Damit können die I/O-Stationen, anstatt in der klassischen
Sterntopologie, als Linientopologie aufgebaut werden.
Zur Realisierung weiterer Funktionalitäten kann der Raum-Controller BC9191 über das
K-Bus-Interface mit dem gesamten Spektrum an Busklemmen modular erweitert werden.
Standard-Busklemmen und die für die Gebäudeautomatisierung relevanten Subbussysteme,
wie EnOcean, LON, EIB, DALI, M-Bus, sind optional erweiterbar.
www.beckhoff.de/BC9191
Voraussichtliche Markteinführung im 4. Quartal 2010.
Voraussichtliche Markteinführung im 4. Quartal 2010.
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Der vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelte Roboter „Rollin’ Justin“ kann
zweihändig komplexe Manipulationen vollführen und sich aufgrund einer mobilen Plattform frei im
Raum bewegen. Damit ist er der Prototyp eines Serviceroboters, wie er in Zukunft im Haushalt für
alltägliche Verrichtungen oder für Hol- und Bringdienste in einem Lager einsetzbar sein dürfte.
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PC-Control 02 | 2010
EtherCAT als einheitliche Kommunikationsplattform
für mobilen Serviceroboter
Drehmomentsensoren erlauben feinfühlige Manipulationen
Je nach Manipulationsart wird eine eher enge oder lose Koordination von
Armen und Händen vorausgesetzt: So erfordert das Greifen großer Objekte,
wie z. B. einer Kiste, die enge Koordination beider Arme. Das Öffnen eines
Drehverschlusses setzt hingegen die synchrone Bewegung von Hand und
Arm voraus. „Rollin’ Justin“ interagiert aber auch mit dem Menschen und
seiner Umgebung: Stößt er irgendwo an, bzw. berührt er einen Gegenstand
oder einen Menschen, dann bemerkt er das und bricht die Bewegung ab;
oder er stellt eine Frage, ob er weiterarbeiten soll. Über eine integrierte
Spracherkennung beherrscht der Roboter ca. 100 Wörter und kann sie zu
sinnhaften Aufgaben verbinden. Über eingebaute Kameras sammelt er außer-
dem Informationen aus seiner Umgebung und identifiziert Objekte, um sich
entsprechend orientieren zu können. Die Ausstattung mit Drehmomentsenso-
ren, z. B. an den Fingern, sorgt dafür, dass „Rollin’ Justin“ auch empfindliche
Gegenstände, wie eine Erdbeere,
greifen kann, ohne sie zu zerdrücken. Die Standfläche des Roboters ist vari-
abel: Bei hoch dynamischen oder besonders ausgreifenden Aktionen stabili-
siert „Rollin’ Justin“ seinen Oberkörper durch Vergrößern seiner Standfläche;
„Rollin’ Justin“ ist das Ergebnis einer mehr als zehnjährigen Forschungsarbeit
am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Weßling. Basis für
die Entwicklung des mobilen Roboters in Menschengestalt sind die vom DLR
entwickelten Leichtbauroboterarme und -hände, wie sie z. B. für Wartungs-
arbeiten im Weltraum eingesetzt werden. Durch den Torso und die mobile
Plattform mit vier rollengelagerten, einzeln ein- und ausfahrbaren Beinen,
konnte der Greifraum des Roboters vergrößert werden, analog zu den Rumpf-
und Beinbewegungen, mit denen der Mensch seinen Aktionsradius erweitert.
Allein der Oberkörper verfügt über 43, mit Momentensensoren ausgestattete
Freiheitsgrade; insgesamt 51 Gelenke machen „Rollin’ Justin“ zu einem
beweglichen Multitalent, das feinfühlig manipulieren und interagieren kann.
Geschickt handhabt der Roboter zweihändig Objekte und ist beispielsweise
in der Lage, eine Kiste zu tragen oder einen Instanttee zuzubereiten. Letzte-
res setzt eine komplexe Bewegungskoordination voraus: Der Roboter muss
den Teebehälter mit der einen Hand greifen, um ihn mit der anderen Hand
aufzuschrauben. Dann füllt er das Teegranulat in ein Trinkglas, wobei er die
Menge durch Antippen des Plastikgefäßes mit dem Finger genau dosiert.
Zum Schluss gießt er Wasser aus einer Karaffe in das Glas.
Die Entwicklung humanoider, d. h. menschenähnlicher Ro-bo ter hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht. „Rollin’ Justin“, vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt, kann zweihändig komplexe Manipulationen ausführen und sich aufgrund einer mobilen Plattform frei im Raum bewegen. Damit ist „Rollin’ Justin“ ein Prototyp des Serviceroboters, wie er in Zukunft im Haushalt für alltägliche Verrichtungen oder für Hol- und Bringedienste in einem Lager einsetzbar wäre. Die für die Bewegungsabläufe notwendige, schnelle Kom-munikation erfolgt via EtherCAT, die Steuerung übernimmt die Beckhoff- Automatisierungssoftware TwinCAT PLC.
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„Rollin’ Justin“ schleppt Kisten und serviert Tee
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dazu fährt er die Beine aus. Muss er einen engen Durchgang passieren,
fährt er die Beine wieder ein.
„Mit EtherCAT haben wir das ideale
Kommunikationssystem gefunden.“
„Der Einsatz bewährter Hardwarekomponenten von Drittanbietern
ersparte uns beim Bau von „Rollin’ Justin“ aufwändige Neuentwicklun-
gen“, erläutert Klaus Kunze vom Institut für Robotik und Mechatronik,
Abteilung Robotersysteme, des DLR. „Dabei war unsere Auswahl vor-
nehmlich von der gewünschten Funktionalität und der Notwendigkeit
einer kompakten Bauform bestimmt.“
Dies stellte das DLR jedoch vor die Herausforderung, verschiedenste
Echtzeitprotokolle integrieren zu müssen: Die verwendeten Komponenten
kommunizieren mit CAN, CANopen, SERCOS, SpaceWire und EtherCAT.
Diese unterschiedlichen Feldbusse werden über die Beckhoff-Automa-
tisierungssoftware TwinCAT PLC auf einem EtherCAT-Slave abgebildet.
Auf dem separaten Echtzeitrechner zur Regelung der gesamten Plattform,
inklusive Oberkörper, stehen alle zur Regelung notwendigen Daten
synchron – über ein einziges echtzeitfähiges Busprotokoll – in einer
Matlab®-/Simulink®-Umgebung zur Verfügung. „Wir benötigten eine
Lösung, die zum einen die Kommunikationstechnik der Komponenten
unterstützt und zum anderen ihre Leistungsfähigkeit, wie z. B. den 1-ms-
Takt der SERCOS-Antriebe und die kurzen Totzeiten, nicht beschränkt. Mit
EtherCAT haben wir das ideale Kommunikationssystem gefunden“, stellt
Klaus Kunze fest. Über die Standard-EtherCAT-Klemmen von Beckhoff
erfolgt die Anbindung der Kraftsensoren und der Servoantriebe. Beckhoff-
SSI-Klemmen erfassen die Daten der Positionssensoren der Roboterbei-
ne. Die SERCOS-Antriebe der Arme und des Torsos sind über Beckhoff
SERCOS-Master-PCI-Einsteckkarten angebunden.
„Rollin’ Justin“ stellt für das DLR eine optimale Experimentierplattform
zum Test von robusten Regelungsstrategien und intelligenten Hand-
lungsplanungen zur Realisierung komplexer, beidhändiger Manipula-
tionsaufgaben dar. Der Einsatz des mobilen Serviceroboters als Kisten
schleppender oder Tee einschenkender Haushaltshelfer bleibt jedoch
vorerst noch Zukunftsmusik.
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt www.dlr.de
EtherCAT www.beckhoff.de/ethercat
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LSG Sky Chefs: Der weltweit größte Airline-Caterer
setzt auf robuste Panel-PCs von Beckhoff
Produktionsprozesse zuverlässig steuern und visualisieren
LSG Sky Chefs mit Hauptsitz in Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main ist die Catering-Tochter der Deutschen Lufthansa AG. Das Unternehmen beschäftigt rund 28.000 Mitar-beiter, die in etwa 200 Betrieben in 51 Ländern tätig sind. 2009 wurden rund 405 Milli-onen Mahlzeiten für mehr als 300 Fluggesellschaften produziert. Allein am Frankfurter Flughafen werden täglich rund 450 Flüge abgefertigt. Damit für das leibliche Wohl der Fluggäste gesorgt ist, unterhält LSG Sky Chefs am Flughafen der Mainmetropole zwei moderne Produktionseinrichtungen. Robuste Panel-PCs der Serie CP72xx von Beckhoff sorgen dafür, dass die Mitarbeiter die Prozesse stets im Griff haben.
Ein Ramp Agent von LSG Sky Chefs rollt
die fertig gepackten und gekühlten Trolleys
mit Speisen, Snacks und Duty-Free-Artikeln
an Bord des Airbus A340, um sie in der
Galley an ihrem Platz zu verstauen.
© Fotograf: Jens Görlich
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Beckhoff Panel-PC im Industrial-IT-Einsatz
Der Betrieb in Gateway Gardens wurde am 19. Juni 2008 offiziell eröffnet.
Die Produktionsfläche umfasst 19.000 Quadratmeter. Dort sind auch 35 der
insgesamt 40 Panel-PCs von Beckhoff, die am Standort Frankfurt im Einsatz
sind, installiert. „Wir benutzen die Beckhoff Panel-PCs hauptsächlich, um
unsere Prozesse zu visualisieren und zu steuern“, erklärt Salbreiter. So sind
zehn Stationen der Elektrohängebahn, die gleichsam als Rückgrat des Ma-
terialflusses die gesamte Produktion inklusive des Kühlhauses miteinander
verbindet, jeweils mit einem Panel-PC ausgestattet. „Mit dieser Anlage
werden die Trolleys transportiert – unabhängig davon, ob sie den Rücklauf
aus den Maschinen beinhalten oder sauber und gefüllt für den nächsten
Flug bereit stehen“, erläutert der IT-Spezialist. Sieben PCs sind im auto-
matischen Kleinteilelager installiert, in dem sich mehr als 65 verschiedene
Geschirrteile – von Tellern, Tassen bis hin zu Bestecken – befinden. Vier
weitere werden für das Facility-Management eingesetzt. Für das Flotten-
management der insgesamt 105 Hubfahrzeuge in diesem Betrieb dienen
acht Geräte. Die übrigen sechs befinden sich an unterschiedlichen Stellen
in der Produktion und werden ausschließlich zur Visualisierung der dortigen
Prozesse verwendet.
Vor dem Umzug in die neue Produktionsstätte in Gateway Gardens wurden
Panel-PCs eines anderen Herstellers eingesetzt. „Allerdings nur mit mäßi-
gem Erfolg“, erinnert sich Salbreiter. Denn die Umgebungsbedingungen
stellen teilweise besondere Anforderungen an die Geräte. So erfüllen die
Panel-PCs von Beckhoff, die ein hochwertiges Aluminiumgehäuse haben,
die Anforderungen der Schutzart IP 65.
LSG Sky Chefs www.lsgskychefs.com
Panel-PC CP72xx www.beckhoff.de/CP72xx
Der größere der beiden Betriebe liegt im neuen Stadtteil Gateway Gardens,
unweit des Frankfurter Kreuzes. Hier produziert LSG Sky Chefs ausschließ-
lich für den Kunden Lufthansa. Internationale Fluggesellschaften, wie Air
China, die US-amerikanische United Airlines oder auch Japan Airlines,
erhalten die Lieferung ihrer Mahlzeiten aus dem zweiten Betrieb, der sich
direkt auf dem Flughafengelände befindet. In diesen beiden Betrieben pro-
duzieren insgesamt rund 3.500 Mitarbeiter täglich etwa 93.000 Mahlzeiten.
Bis alles im Flugzeug seinen Platz hat und der Fluggast sein fertig auf
dem Tablett angerichtetes Menü genießen kann, erfordert es eine ganze
Reihe an Arbeitsschritten und logistischen Meisterleistungen. Kuchen und
Brötchen werden gebacken, angeliefertes Obst und Gemüse ebenso wie
Salate in der kalten Küche zu Vorspeisen und Salaten verarbeitet. In der
so genannten warmen Küche werden die Zutaten für die Hauptgänge der
Bordmenüs der First Class zubereitet. Strengen Vorgaben entsprechend,
muss die Kühlkette für alle Lebensmittel eingehalten werden, das bedeu-
tet, dass frisch gekochte Gerichte sofort heruntergekühlt werden müssen
und dann in Kühlhäusern auf ihren Weitertransport zum Flugzeug warten.
Das ist wichtig, damit die Mahlzeiten später hygienisch einwandfrei beim
Fluggast ankommen.
„Bei Langstreckenflügen erfahren wir die finalen Passagierzahlen 24 Stun-
den vor Take-off, bei Kurz- und Mittelstreckenflügen sogar nur vier Stunden
vorher. Erst dann steht fest, wie viele Mahlzeiten pro Flug benötigt wer-
den“, sagt Peter Salbreiter, Gruppenleiter Betriebliche IT und IT-Prozesse
Standort Frankfurt.
Detaillierte Angaben der jeweiligen Airline hinsichtlich Anordnung und
Gewicht müssen im gesamten Produktionsprozess akribisch eingehalten
werden. Aus Vorspeisen, Desserts, Brötchen, Pralinenschachteln, Serviet-
ten, Marmelade, Besteck, Salz und Pfeffer entstehen an den modernen
Arbeitsstationen einheitliche Gedecke. Die ausgedeckten Tabletts werden
fachgerecht in Trolleys verstaut und auf der Vorlauframpe zusammen mit
der kompletten Flugbeladung bereitgestellt. Die tiefgekühlten Hauptgänge
für Business- und Economy-Class werden hier in Ofeneinsätze gestaut. Zeit-
schriften, Equipment, Essen und Getränke finden auf der Rampe zusammen
und werden für jeden Flug und jede Flugzeugküche in einer der Rampen-
boxen sortiert. Wenn die beladenen Artikel und Speisen vollständig sind,
werden sie im Hubwagen verstaut und damit zu dem für sie bestimmten
Flugzeug gefahren.
Die Beckhoff-Panel-PC-Serie CP72xx ist konzipiert für die Tragarmmontage. Der leistungsstarke Panel-
PC im ultrakompakten Slimline-Gehäuse ist sowohl für moderne Maschinensteuerungen aber auch für
Industrial-IT-Anwendungen geeignet. Der wasser- und staubdichte IPC im Aluminiumgehäuse verfügt
über ein Beckhoff-Motherboard, mit einer Gehäusetiefe von nur 98 mm. Der integrierte Anbau-PC ist
serienmäßig mit modernen Intel®-Core™-Duo- sowie Core™2-Duo-Prozessoren ausgestattet.
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PC-Control 02 | 2010 33 worldwide | germany
LSG Sky Chefs ist der weltweit größte Anbieter von Dienstleistungen rund um den Bordservice. Dazu gehören Airline-
Catering, Bordservice-Equipment und die damit verbundene Logistik sowie das Management des Bordservices und des
Bordverkaufs. Darüber hinaus ist das Unternehmen Branchenführer im Bereich des Managements der gesamten In-
Flight-Service-Beschaffungskette für mehrere Fluggesellschaften weltweit. Die Unternehmen der LSG Sky Chefs-Gruppe
erzielten im Jahr 2009 einen konsolidierten Umsatz von 2,1 Milliarden Euro.
© Fotograf: Jens Görlich
© Fotograf: Jens Görlich
In der Großbäckerei in
Frankfurt werden 15.000
Semmeln pro Stunde
gebacken und dann
knusprig frisch und flug-
fertig in Folien verpackt.
Bei LSG Sky Chefs in
Frankfurt werden die
Speisen für die Lufthansa
First Class gekocht und die
Kreationen der Star Chefs
umgesetzt, 1.500 warme
Mahlzeiten am Tag und
über 1.700 Special Meals
in 19 Variationen.
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PC-Control 02 | 2010
„Unsere Verkaufszahlen in Malaysia sind parallel zum Wirtschaftswachstum
des Landes kontinuierlich gestiegen“, erklärt Kai Ristau, Leiter International
Sales von Beckhoff Automation, Deutschland. „Das hat uns dazu bewogen, in
Malaysia eine eigene Niederlassung zu gründen. Beckhoff ist hier bereits seit
Dezember 2000 durch TDS Technology (S) Pte Ltd., mit Sitz in Singapur, vertre-
ten. Wir werden weiter mit TDS zusammen arbeiten, das im vergangenen Jahr
Büros in Selangor und Penang, im Norden Malaysias, eröffnet hat. Mit dieser
Unternehmensgründung folgen wir unserer Strategie, unsere Position durch
verstärktes personelles und finanzielles Engagement auf dem malaiischen
Automatisierungsmarkt zu forcieren.“
Expansion in Südostasien schreitet voran
Beckhoff Automation hält an seiner Wachstumsoffensive fest und baut seine Präsenz auf dem südostasiatischen Markt mit einem eige-nen Tochterunternehmen in Malaysia aus. Der Unternehmenssitz in Petaling Jaya wird Anfang Juni 2010 offiziell eröffnet. Anthony Gan, ein erfahrener Elektroingenieur, übernimmt die Geschäftsführung.
34 worldwide | malaysia
Beckhoff gründet Tochterfirma in Malaysia
Anthony Gan, 43 Jahre alt und Geschäfts-
führer der Beckhoff Automation Sdn Bhd.
in Malaysia, hat, nach Abschluss seiner
Studien der Elektrotechnik in Großbritan-
nien und Management in den Niederlan-
den, umfangreiche berufliche Erfahrun-
gen in unterschiedlichen Industrien und
Verantwortungsbereichen gesammelt. Er
ist ein Kenner der Automatisierungsbran-
che und bestens vertraut mit dem euro-
päischen und dem malaiischen Markt.
Der südostasiatische Inselstaat Malaysia wird durch das Südchi-
nesische Meer in zwei Regionen unterteilt: die malaiische Halb-
insel im Westen und den nord-östlichen Teil der Insel Borneo.
Seit den 70er-Jahren hat das Land eine rasante wirtschaftliche
Entwicklung vollzogen; so ist Malaysia der größte Exporteur
für Halbleiterkomponenten für den US-amerikanischen Markt.
Der Fertigungssektor, mit dem Schwerpunkt Energieelektronik,
erwirtschaftet durchschnittlich 28 % des Bruttoinlandsprodukts,
mit einem jährlichen Wachstum von ca. 5,5 %.
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PC-Control 02 | 2010
„Zu den wichtigsten Industriezweigen im Bereich des Maschinenbaus in Malaysia
gehören Werkzeug-, Kunststoff- und Verpackungsmaschinen, Fördertechnik, Ro-
boter und Ausrüstungen für die Fabrikautomation sowie Sondermaschinen für die
Leicht- und Schwerindustrie“, so Joshua Alexander Rusdy, Area Sales Manager
von Beckhoff Automation, Deutschland.
Zukünftig will sich Beckhoff auf den OEM-Maschinenbau für Elektronik, Halblei-
tertechnik, Verpackung, Metall- und Holzverarbeitung, Kunststoffe, Nahrungsmit-
tel und Getränke sowie auf den Energiesektor konzentrieren. „Unser Ziel ist es,
bei Systemintegratoren und OEM-Maschinenbaukunden ein Bewusstsein für die
Vorteile der PC- und EtherCAT-basierten Steuerungstechnologie zu schaffen und
sie so weit zu bringen, dass sie mit den weltweit führenden OEM-Produzenten
konkurrieren können“, formuliert Anthony Gan, Geschäftsführer von Beckhoff
Malaysia, die ehrgeizige Zielsetzung. „Durch technologische Schulungen, aber
auch durch die enge Zusammenarbeit mit Technischen Hochschulen und Uni-
versitäten werden wir unsere Technologie und unser Know-how verstärkt in den
Markt einbringen.“
Das Büro von Beckhoff Malaysia befindet sich im „Surian Tower“ in Petaling Jaya,
inmitten der belebten, aufstrebenden Region Mutiara Damansara (Klangtal). „Pe-
taling Jaya, unweit von Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias, gelegen, gehört
zu den industriestärksten Regionen Malaysias, was den Ausschlag für die Wahl
des Standortes gegeben hat“, erläutert Kai Ristau.
Geschäftsführer Anthony Gan wird derzeit von zwei Mitarbeitern unterstützt;
weitere Einstellungen sind in Planung: „Fast 65 % der Produktion der malaiischen
Fertigungsindustrie stammen aus der hiesigen und der Penang-Region. Daher
werden wir in naher Zukunft auch ein weiteres Büro im Norden Malaysias einrich-
ten, um unsere Kunden vor Ort durch technischen Support und Beratung zeitnah
unterstützen zu können“, so die weiteren Pläne von Anthony Gan.
35 worldwide | malaysia
Beckhoff Automation Sdn Bhd (889044-H)
Unit 2.1, 2nd Floor, Surian Tower,
No.1, Jalan PJU7/3, Mutiara Damansara,
47810 Petaling Jaya, Selangor
Malaysia
Phone : + 60 3 7731 8388
Fax : + 60 3 7726 8773
www.beckhoff.com.my
Mit der Gründung eines neuen Tochterunternehmens in Malaysia will
Beckhoff seine Position auf dem südostasiatischen Markt weiter ausbauen.
(v.l.n.r.) Joshua Alexander Rusdy, Area Sales Manger, Beckhoff-Firmen-
zentrale Deutschland, Anthony Gan, Geschäftsführer Beckhoff Malaysia,
Kai Ristau, Leiter International Sales, Beckhoff-Firmenzentrale Deutschland
Der Hauptsitz von Beckhoff
Malaysia: der „Surian Tower“
in Petaling Jaya, Selangor
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Prozessoptimierung durch Integration ist ein Trend, der auch im Bereich der Lagerhaltung bzw. der Warendistribution im-mer mehr an Bedeutung gewinnt. An die Stelle isolierter Kommissionierungs- und Versandlösungen treten Konzepte, die die gesamte Prozesskette, von der Fertigung, über die Montage und die Qualitätskontrolle des Endproduktes, bis hin zur Verpackung und dem Versand in einer Steuerungsplattform integrieren. Damit steht auch die Automatisierungstechnik vor neuen Herausforderungen: Robuste Beckhoff Industrie-PCs und das schnelle Feldbussystem EtherCAT liefern die Basis für ein Echtzeit-Distributions-Systems, das höchste Rechenleistung mit Zuverlässigkeit und Schnelligkeit im 24/7-Betrieb erfordern.
Numina Group: Prozessoptimierung bei der Lagerverwaltung
EtherCAT löst Geschwindigkeits- und Präzisionsprobleme
Die Numina-Gruppe ist auf hochleistungsfähige Förderbandsteuerungen und Automatisierungssysteme
spezialisiert. Beim Massenversand konnten Kunden, dank des Einsatzes der Inline-Sichtprüfungs-, Mess- und
Gewichtsprüfungstechnik von Numina, 30 oder mehr Kommissionierungsfehler in einer Schicht eliminieren.
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PC-Control 02 | 2010
le des Endprodukts, über die Kommissionierung, die Verpackung, den Versand,
bis hin zur Verladung auf LKWs, erstreckt.“
Mit einer integrierten Systemarchitektur reagiert Numina auf die Grenzen der
herkömmlichen Automatisierungswelt mit separaten SPS, Motion-Controllern
und Überwachungssystemen. „Noch heute gibt es in zahlreichen Fertigungs-
und Versandanlagen ineffiziente Engpässe und Automatisierungsinseln“, erläu-
tert Mark Woodworth, Vizepräsident für Design der Numina-Gruppe: „Unsere
Software- und Steuerungsarchitektur basiert auf Echtzeit-Linux. Wir arbeiten
mit modularen Steuerungen und verwenden Datenverwaltungen mit vorent-
wickelten Tools, die sich einfach auf die spezifischen Anforderungen unserer
Kunden zuschneiden lassen.“
Offenes System erlaubt flexible Kombination
von Anwendungsmodulen
„Das ‚Flaggschiff‘ von Numina ist die Echtzeit-Distributionsssoftware RDS
(Real-time Distribution Software)“, so Dan Hanrahan. „Diese Plattform vereint
die besten Features aus Steuerung und MES, ohne sich den Grenzen ge-
schlossener Systeme zu beugen.“ RDS verfügt über zahlreiche vorentwickelte
Die in Woodridge, Illinois (USA), ansässige Numina-Gruppe ist spezialisiert auf
hochleistungsfähige Förderbandsteuerungen und Automatisierungssysteme für
die Sortierung, Kommissionierung, Verpackung und den Versand von Waren.
Einen 20 bis 30%-igen Produktivitätszuwachs und erhebliche Einsparungen
verspricht das Unternehmen seinen Kunden durch die Vermeidung von Fehllie-
ferungen. Das Know-how von Numina liegt vor allem in der Verbesserung von
„pick, pack and ship“-Prozessen, die in allen Bereichen der Herstellung und
des Vertriebs, z. B. von Getränken, Nahrungsmitteln, pharmazeutischen und
elektronischen Produkten eingesetzt werden.
Integration von Echtzeitfertigung und Versand
in einem kontinuierlichen Prozess
„Der Trend zur Aufhebung der Trennung zwischen Herstellung, Verpackung und
Versand stellt die Automatisierung vor neue Herausforderungen“, stellt Dan
Hanrahan, Manager für Geschäftsentwicklung der Numina-Gruppe, fest. „So
entwickeln wir in steigendem Maße mit unseren Kunden Anwendungen auf der
Basis einer integrierten, kontinuierlichen Fertigungs- und Verpackungskonzepti-
on, die sich über den gesamten Prozess, von der Fertigung, der Qualitätskontrol-
37 worldwide | usa
Numinas bahnbrechende Kommissionierungslösung „Pick Execution™ System“ ist mit einer sprachge-
steuerten Kommissionierungstechnik ausgestattet. Dies ermöglicht die Einführung „freihändiger“ Pro-
zesse und damit eine erhöhte Sicherheit und Zuverlässigkeit bei der Kommissionierung von Waren.
Das „Pick Execution™ System“ von Numina nutzt drahtlose Strich-
code-Scanner, die am Handgelenk getragen werden und sich durch
größtmögliche Flexibilität und einfache Anwendung auszeichnen.
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PC-Control 02 | 2010
konzentrieren kann, anstatt am Bildschirm lange Kommissionierungslisten
lesen zu müssen. So werden die Zuverlässigkeit und die Schnelligkeit des Kom-
missioniervorganges erhöht.
Verbesserte Genauigkeit und größere Stückzahlen
Ein weiteres Numina-Produkt, das auf eine Erhöhung der Stückzahlen und
die Optimierung der Warendistribution abzielt, ist das modulare Inline-Ver-
packungs- und Versandsystem „X-Press PAL Plus™“. Es erlaubt die vollstän-
dige Automatisierung aller Vorgänge, vom Verpacken, über das Erstellen der
Versandunterlagen, bis hin zum Versand. Selbst der Druck und das Aufkleben
der Etiketten erfolgen automatisch. „‚ X-Press PAL Plus™‘ macht den Beschrif-
tungsprozess, dank der Rückmeldung von Sensoren, Strichcode-Scannern und
Waagen, zu einem geschlossenen Kreislauf“, erläutert Dan Hanrahan. Das Tool
ist als eigenständiges Automatisierungssystem einsetzbar; es lässt sich aber
auch in andere RDS-Steuermodule, wie „Pick-Execution“, sowie in Inline-Pro-
zessmess- und Validierungstechniken, wie Strichcode-Identifizierung, Scannen,
Wiegen, Kartongrößenbestimmung und -Sichtprüfung, einbinden.
„X-Press PAL Plus™“ unterstützt, durch Verknüpfung mit den Abmessungs-
daten und/oder dem Gewicht des Packgutes, auch das Kommissionieren von
Verpackungseinheiten (Full Case Picking). Kartons mit vermuteter fehlerhafter
Kommissionierung werden aus der Labelling-Linie heraus zu einer Inspektions-/
Fehlerlinie geleitet.
Anwendungssteuermodule, um den Anforderungen von Produktion, Auftrags-
abwicklung und Verteilerzentren zu genügen. So kann beispielsweise die
Kartonverpackung mit der Sortiersteuerung oder anderen automatischen Kom-
missionierungsmodulen von Numina kombiniert werden, etwa um Bestellungen
auszuwerten und für jede Lieferung die richtige Kartongröße zu bestimmen.
In komplexen Verteilerzentren regelt die Bestelloptimierung von Numina die
Freigabe der Arbeitsaufträge, so dass die Arbeit am Sortierer oder in der ge-
samten Anlage gleichmäßig verteilt ist und Engpässe vermieden werden. Jedes
Automatisierungsmodul kann eigenständig arbeiten oder in einer integrierten
Steuerungsplattform mit anderen Modulen kooperieren, was eine hohe Flexi-
bilität zur Folge hat.
Erhöhte Zuverlässigkeit und Schnelligkeit
durch sprachgesteuerte Kommissionierung
Ein weiteres Highlight ist die multimodale Kommissionierungslösung, „Numina’s
Pick Execution™ System“, die mit einer sprachgesteuerten Kommissionierungs-
technik ausgestattet ist. Bei „Pick-Execution“ trägt der Lagerarbeiter ein draht-
loses Headset und einen Strichcode-Scanner am Handgelenk. Das System gibt
ihm sprachliche Anweisungen zur korrekten Entnahmeposition der Gegenstän-
de, die in einen Karton, auf einer Palette oder auf einem Wagen kommissioniert
werden müssen. Die Datenübertragung per Funk bietet Mobilität und erlaubt
freihändiges Arbeiten, wodurch sich der Bediener auf das Kommissionieren
38 worldwide | usa
Das neue „X-Press PAL Plus™ System“ reduziert die Verarbeitung eines Kartons um beeindru-
ckende 30 bis 40 Sekunden. Absolute Versandgenauigkeit und weniger Handarbeit führen zu
einem erhöhten Anlagendurchsatz und zu einem Produktivitätszuwachs von ca. 20 bis 30 %.
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Rückgrat des Steuerungssystems ist ein Beckhoff Industrie-PC C6340,
ausgestattet mit einem Intel®-Pentium®-M-1.8-GHz-Prozessor.
Datenintensive Vorgänge erfordern hohe Rechenleistung
und schnelle Kommunikation
Numina-Anwendungen sind extrem datenintensiv und erfordern Echtzeit-
kommunikation. „Nur eine PC-basierte Steuerungsarchitektur ist in der Lage,
die häufigen Datenanfragen und -speicherungen von „X-Press PAL Plus™“ zu
managen. Mehr als eine Million Datensätze sind hier zu verwalten und dabei
gleichzeitig die Steuerung, das Sortieren und die Produktverfolgung zu bewäl-
tigen“, gibt Mark Woodworth zu bedenken: „Die PC-basierte Steuerung verfügt
über die Datenspeicherkapazität und über die Mittel, serielle Geräte einfach zu
integrieren und über die erforderliche Schnelligkeit, um diesen Anforderungen
gerecht zu werden.“
Hohe Verfügbarkeit durch PC- und EtherCAT-
basierte Automation
Ein Beckhoff Industrie-PC C6340 und die EtherCAT-I/O-Klemmen bilden das
Rückgrat der Numina-Steuerungsplattformen RDS und „X-Press PAL Plus™“.
„Numina glänzt besonders bei Kundenprojekten, die Steuerungs- und Automa-
tisierungslösungen mit 24/7-Verlässlichkeit erfordern“, betont Dan Hanrahan.
„Um eine Betriebsverfügbarkeit von 99,99 % oder mehr bieten zu können,
benötigen wir absolut verlässliche Hardwarekomponenten. Die Beckhoff IPCs
haben für uns den großen Vorteil, dass wir sie nicht in separaten, klimatisierten
Schränken unterbringen müssen”, erläutert Dan Hanrahan. „Außerdem sind sie
so leistungsfähig, dass wir Automatisierung, Steuerung und Datenverwaltung,
Web-basierte Benutzerschnittstelle und Datenbankserver mit einem einzigen
Gerät abwickeln können”, ergänzt Mark Woodworth und führt weiter aus:
„Bei größeren Projekten lässt sich das mit reduziertem Entwicklungsaufwand
flexibel auf mehrere IPCs erweitern. Wir nutzen jedoch normalerweise gerade
ein bis zwei Prozent der CPU-Bandbreite des C6340. Auf der Basis von vier bzw.
acht CPU-Kernen, wie sie in Zukunft verfügbar sein werden, kann Numina die
Hardware so skalieren, dass eigentlich jede Leistungsanforderung im Bereich
Automatisierung und Anlagendatenarchivierung zu meistern ist.“
Datenübertragung im Mikrosekundenbereich
„Dank EtherCAT, das um Größenordnungen schneller ist, als jedes andere
Feldbussystem, das wir bisher verwendet haben, können wir unser System noch
weiter optimieren“, betont Mark Woodworth. „Das ist wichtig, weil in Hochge-
schwindigkeitssortierern oder anspruchsvollen Druck-/Labelling-Anwendungen
schon Verzögerungen von einer Millisekunde nicht tolerierbar sind.“ Durch die
Datenübertragung im Mikrosekundenbereich und die hohe Genauigkeit von
EtherCAT konnte Numina alle Geschwindigkeits- und Präzisionsprobleme lösen.
„Entscheidend ist für uns auch, dass die Leistung mit dem Umfang der Anwen-
dung und der Menge der erforderlichen I/Os nicht abnimmt“, erläutert Mark
Woodworth. „Mit EtherCAT erreichen wir bei gleichbleibender Leistung durch-
gängig schnellste Echtzeitgeschwindigkeiten, ungeachtet der Anzahl der I/Os.“
Eroberung neuer Märkte durch gesenkte Einstiegskosten
„X-Press PAL Plus™“ zahlt sich bereits bei relativ kleinen Förderbandanlagen
mit einem täglichen Versandvolumen von 700 bis 1.000 Paketen aus. Das Sys-
tem bewältigt aber auch Verteileroperationen mit bis zu 100.000 Paketen pro
Tag. Auf Basis der Beckhoff-Steuerungsplattform konnte Numina seine Kosten
im Vergleich zu früheren Druck-/Labelling-Systemen um 40 Prozent senken.
„Das senkt die Hemmschwelle für den Einstieg so weit, dass auch kleine
und mittlere Unternehmen von der modernen Versandhausautomatisierung
profitieren können“, erläutert Mark Woodworth. „Sogar ein 20-Fuß (ca. 6 m)
automatisiertes Wiege- und Etikettendruck- und -aufklebesystem kann sich in
einem kleinen Verteilerzentrum durch die Verringerung des Arbeitsaufwandes
und der Vermeidung von Fehlern relativ schnell bezahlt machen.“
Numina Group www.numinagroup.com
Beckhoff USA www.beckhoffautomation.com
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sierten Darstellung der Anlagenübersicht sowie des Verfahrensfließbildes
wurden die so gekennzeichneten Funktionsgruppen anschließend den
Stufen „Zulauf“, „Mechanischer Teil“, „Biologischer Teil“, „Schlammbe-
handlung“, „Chemischer Teil“, „Nebenanlagen“, „Prozessleitung“ und
„Energie“ zugeordnet.
Standardisierung von Hard- und Software
erleichtert Anlagenhandling
„Einer der Hauptgründe für den Umstieg auf Beckhoff-Technologie ist die
Standardisierung gemäß den Leitsätzen der PLCopen in Verbindung mit
dem internationalen SPS-Standard IEC 61131“, erläutert Silvio Merz,
Sachgebietsleiter Elektro- und Prozesstechnik vom ZWAV. „Das sichert
die Wiederverwendbarkeit von Hard- und Software und vereinfacht das
Anlagenhandling. Ein weiterer Vorteil besteht für uns in der kompakten
Die Kläranlage Morgenröthe-Rautenkranz, in Deutschland, die seit 1994
in Betrieb ist und für ca. 5.000 Einwohner Abwasser entsorgt, zeigte
zunehmend Verschleißerscheinungen im Bereich der Schaltanlage sowie
der Automatisierungstechnik. Außerdem entsprach die SPS- und Prozess-
leittechnik nicht mehr den aktuellen technischen Anforderungen. Daher
entschied sich der ZWAV, die Anlage auf Basis eines PC-basierten Steue-
rungssystems zu modernisieren. Die Herausforderung bestand darin, die
gesamte Schaltanlage, einschließlich der Prozessautomatisierung und
der Kommunikationstechnik, einem Retrofit zu unterziehen, sprich, bei
laufendem Prozess innerhalb von drei Monaten auf die neue Steuerung
umzustellen.
In einem ersten Schritt gliederte der ZWAV die Anlage, in Anlehnung an
die DIN EN 61346, in Funktionsgruppen, um alle Betriebsmittel durch
Referenzkennzeichen eindeutig identifizierbar zu machen. Zur standardi-
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Die Bereitstellung von Trinkwasser und die Abwasserentsorgung stellen einen komplexen Vorgang dar, bei dem viele Teilprozesse zu steuern und zu überwachen sind. Der Zweckverband Wasser und Abwasser Vogtland (ZWAV), der für die Wasserver- und -ent-sorgung von ca. 250.000 Einwohnern zuständig ist, hat sich bei der Modernisierung der Kläranlage Morgenröthe-Rautenkranz für den Einsatz von Beckhoff-Technik entschieden: Die Prozessautomatisierung erfolgt über eine Beckhoff-Steuerungsplattform, bestehend aus Industrie-PC mit Control Panel, Embedded-PCs, der Automatisierungssoftware TwinCAT und EtherCAT I/O-Klemmen.
Modernisierung einer Kläranlage mit PC-based Control
Embedded-PC sorgt für sauberes Wasser
Die Kläranlage Morgenröthe-Rautenkranz ist seit 1994 in Betrieb und ist für die Abwasser-
entsorgung von ca. 5.000 Einwohnern zuständig. Innerhalb von nur drei Monaten erfolgte
bei laufendem Prozess die Umsetzung der Anlage auf eine neue, PC-basierte Steuerung.
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PC-Control 02 | 2010
der Inbetriebnahme in der Lage sind, Störungen schnell einzugrenzen
und zu beheben“, erläutert Silvio Merz. Die HST Wates GmbH, in Dres-
den, die mit der Ausführung der Automatisierung betraut war, löste diese
Aufgabe mit sauber abgegrenzten Modulen und Funktionen, die, wie
vom Auftraggeber gefordert, ausschließlich in der Programmiersprache
ST geschrieben wurden.
Embedded-PC als zentrale Steuerungseinheit
Der eigentliche Kläranlagenprozess wird auf einem Embedded-PC
CX9010 abgearbeitet. Aufgrund seiner hohen Performance und der
Infrastruktur der Anlage mussten nur wenige Funktionsgruppen, wie die
Steuerung der Netzersatzanlage sowie der Räumer des Belebungsbe-
ckens und des Nachklärbeckens, dezentralisiert werden. Ein lüfterloser
Beckhoff-Schaltschrank-PC C6335 stellt, als übergeordneter PC, die
Bauform der Beckhoff Embedded-PCs, die uns hilft, Schaltschrankraum zu
sparen.“ Im ursprünglichen Ausbau waren mehr als zehn Schaltschränke
auf der Anlage verteilt. „Jetzt haben wir alle Funktionen (Schaltanlage,
Prozessautomatisierung, Gebäudeverteilung und LAN-Komponenten) in
die Schaltwarte integriert, sodass wir die Schaltschränke im Feld zurück-
bauen konnten“, erläutert Silvio Merz. Ein weiteres, wichtiges Argument
für den Umstieg auf Beckhoff-Technik war die Vielfalt der Busklemmen.
„Beispielsweise ermöglicht uns die Leistungsmessklemme, gezielt ener-
getische Parameter für Optimierungsmaßnahmen aufzunehmen“, führt
der Sachgebietsleiter aus.
Alle Soft- und Hardwarekomponenten entsprechen exakt den Vorgaben
aus dem Lastenheft des ZWAV. „Hierzu zählen die bereits oben erwähn-
ten Hardwarelösungen, aber vor allem die Software, die ‚lesbar‘ ist. Der
Vorteil liegt darin, dass wir, als technisches Servicepersonal, auch nach
41 worldwide | germany
Thin Client
SCADA
Industrie-PCC6335-0040
DVI/USB-SplitterCU8810
Kläranlage Netzersatzanlage Räumer (Belebung) Räumer (Nachklärung)
www
WLAN WLAN
Ethernet
Control Panel CP69xx
Control Panel CP69xxDVI/USB
Ein lüfterloser Beckhoff-Schalt schrank-
Industrie-PC C6335 stellt, als übergeord-
neter PC, die Visualisierung bereit und hat
die Aufgabe, Prozessdaten und -zustände
der dezentralen Einheiten aufzunehmen
und an die Zentrale zu übermitteln.
Steuerungsarchitektur der Kläranlage
Morgenröthe-Rautenkranz
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PC-Control 02 | 2010
der jeweiligen Aggregate führt zu Detailbildern bzw. zu weiterführenden
Informationen. Ein besonderer Vorteil liegt darin, dass durch den Einzug
standardisierter Visualisierungen ein hoher Wiedererkennungswert gege-
ben ist, der dem Anlagenbediener die Arbeit erleichtert.
Geplante Anlagenerweiterung
In einem weiterführenden Projekt wird der Zweckverband Wasser und
Abwasser Vogtland die um die Kläranlage platzierten neun Abwasser-
pumpwerke ebenfalls mit Beckhoff-Technik ausrüsten und an das zentrale
Leitsystem HydroDat® V8 anbinden. „Sämtliche Planungs-, Programmie-
rungs- und Konfigurationsleistungen erbringen wir hierfür in Eigenregie,
außer der Anwendung für die Datenübertragung, die wir als Lizenz er-
werben“, erklärt Silvio Merz. „Dabei greifen wir auf die Kommunikations-
software „TeleMatic“ von HST-Systemtechnik zurück, die auf der ersten
Runtime der TwinCAT-PLC installiert wird. Auf der zweiten Runtime der
Steuerung ist die eigentliche, von uns erstellte, Anwendung installiert.“
Zweckverband Wasser und Abwasser Vogtland www.zwav.de
Visualisierung bereit und hat die Aufgabe, Prozessdaten und -zustände
der dezentralen Einheiten aufzunehmen und an den SCADA-Prozess in
der Zentrale zu übermitteln, bzw. bei Kommunikationsausfall zu spei-
chern und nachzureichen. Für die Kommunikation der Embedded-PCs
untereinander, sowie mit dem übergeordenten PC, werden Publisher- und
Subscriber-Variablen zur Verfügung gestellt, die in stark abgegrenzte
Kommunikationsstrukturen und -module gegliedert sind. „Der IPC ist
weiterhin als Service-PC ausgelegt, der es uns ermöglichen soll, z. B.
SPS-Programme oder Parametersätze mit vorgefertigten Tools in die
jeweiligen Geräte zu laden“, erläutert Silvio Merz.
Hoher Wiedererkennungswert der Bedienoberfläche
Die Visualisierung und Bedienung der Anlage erfolgt über zwei Beckhoff-
15-Zoll-„Economy“-Touchpanel CP69xx ohne Funktionstasten. Über
das zweite, auf der Anlage installierte Panel werden, via DVI-Extension-
Technologie, die Abläufe parallel zur Leitwarte visualisiert. Zwei Basis-
darstellungen „Anlage“ und „Verfahren“ geben dem Bediener einen
strukturierten Überblick über den Zustand seiner Anlage. Das Anklicken
42 worldwide | germany
Ein auf der Anlage installiertes
15-Zoll-„Economy“-Touchpanel
CP69xx ohne Funktionstasten
erlaubt die Visualisierung der
Abläufe parallel zur Leitwarte.
Das Verfahrensfließbild gibt dem
Bediener einen strukturierten Überblick
über den Zustand seiner Anlage.
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PC-Control 02 | 2010 43 worldwide | canada
Fifth Light Technology Ltd., mit Sitz in Oakville, Ontario, Kanada, entwickelt
zentral gesteuerte, dimmbare Beleuchtungssysteme im Bereich von Büro-,
Industrie- und öffentlichen Gebäuden. Der Lösungsansatz des Unternehmens
besteht darin, die gewünschte Lichtstärke am richtigen Ort, zur richtigen Zeit
bereitzustellen, und dabei die Lichtbedingungen im Umfeld, die jeweiligen
Energiekosten sowie die Vorlieben des Benutzers zu berücksichtigen.
Ein System, das den gleichzeitigen Zugriff
tausender Benutzer ermöglicht
Die Fifth-Light-Lösung verbindet tausende, einzeln ansteuerbare und dimm-
bare Leuchten über ein Kommunikationsnetzwerk mit offenem Protokoll. Auf
diese Weise können die Nutzer über das von ihnen jeweils bevorzugte Web-
Gerät, wie IP-Telefon, iPhone oder PC, auf die Beleuchtung in ihrem Bereich
zugreifen. Die Besonderheit besteht darin, dass der gleichzeitige Zugriff von
1.000 und mehr Benutzern möglich ist, wobei sich das System die in einer
Datenbank abgespeicherten Benutzerprofile zunutze macht.
Fifth Light bietet eine Vielzahl an energiesparenden Beleuchtungsvorrichtun-
gen inkl. eines kompletten Steuerungssystems. Alle eingesetzten Komponen-
ten, wie dimmbare Vorschaltgeräte, Relais und verschiedene, webbasierte
Softwareanwendungen, sind kompatibel mit DALI, dem „Digital Addressable
Lighting Interface”, einem offenen Protokoll zur Steuerung lichttechnischer
Fifth Light Technology Ltd. zielt mit seiner intelligenten Lösung zur Beleuchtungssteuerung auf einen der größten Energiever-bräuche: Etwa 15 Prozent der gesamten in Nordamerika produ-zierten Elektrizität werden für die Innenbeleuchtung kommer-ziell und öffentlich genutzter Gebäude verbraucht.
Ethernet-basierte, intelligente Lichtsteuerung
spart bis zu 80 % Energie ein
PC-Control für intelligente Beleuchtungssysteme
„Maple Leaf Square“, ein neuer Bürohochhauskomplex in der Innenstadt von
Toronto, ist durchgängig mit einem web-basierten Beleuchtungssteuerungssystem
von Fifth Light Technology auf Basis von Beckhoff-Steuerungstechnik ausgestattet.
Die Energieeinsparungen bei der Beleuchtung können durch die Implementierung
der intelligenten Beleuchtungssteuerung, je nach Gebäude, bis zu 80 % erreichen.
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PC-Control 02 | 2010
Integration der Lichtsteuerung in das Facility-Management
Fifth Light nutzt fortschrittliche Energieeinsparstrategien, wie z. B. die auf
Fotodetektoren basierte Tageslichtnutzung, benutzerorientierte Zeitplanung,
Leistungsfaktoroptimierung von Vorschaltgeräten sowie auf Bewegungs-
melder gestützte Anwesenheitserkennung. Das Unternehmen gehört zu den
Pionieren im Bereich der Facility-Managementfunktionen, wie der automa-
tischen Erkennung von defekten Leuchtstoffröhren und der Benachrichtung
des Services durch E-Mail, die Zusammenfassung mehrerer Gebäude und die
intelligente Integration des von Architekten und Ingenieuren für das Gebäu-
dedesign verwendeten Dateiformats (DXF) in die Software. Die Lösungen
von Fifth Light sind für die vollständige Gebäudeintegration konzipiert und
kommunizieren mit HLK-, Sicherheits- und audiovisuellen Systemen.
„Es war noch nie einfacher, Energie einzusparen und die Beleuchtungs-
qualität zu verbessern“, sagt Tony Dableh, Direktor der Forschungs- und
Entwicklungsabteilung von Fifth Light Technology. „Seit mehr als drei Jahren
setzen wir als Automatisierungsplattform einen Beckhoff Industrie-PC C6920
und ein Ethernet-Control-Panel CP6608 mit der Automatisierungssoftware
TwinCAT PLC ein.“ Auf der I/O-Ebene nutzt Fifth Light den Ethernet-TCP/IP-
Buskoppler BK9000; die DALI-Masterklemme KL6811 erlaubt die Anbindung
beleuchtungsspezifischer Geräte. Mit der EnOcean-Masterklemme KL6581
werden draht- und batterielose Geräte, wie Schalter und Sensoren, in die
Steuerung integriert.
„Die modulare Architektur des Beckhoff-Busklemmensystems hat unsere
Entwicklungszeit deutlich verkürzt“, so Tony Dableh. „Durch die Unterstüt-
zung einer großen Bandbreite an Beleuchtungsausstattungen sowie anderer
Betriebsgeräte. Die innovativen Vorschaltgeräte von Fifth Light zeichnen
sich dadurch aus, dass sie bei jeder Dimmstufe einen Leistungsfaktor (λ)
von > 0,95 und den Gesamtklirrfaktor unter 10 % halten können. Außerdem
reduzieren sie den Verschleiß der Leuchten erheblich. Die Verlängerung der
Lebensdauer der Leuchten sorgt nicht nur für geringere Wartungskosten, son-
dern hilft auch Abfall zu vermeiden. Zudem hat Fifth Light einige leistungs-
starke Implementierungswerkzeuge entwickelt, die den Installierungs- und
Inbetriebnahmeprozess vereinfachen.
44 worldwide | canada
Das Fifth-Light-System basiert auf einem kompakten
Beckhoff Industrie-PCs C6920 mit Intel®-Core™2-Duo-
Prozessor und der Automatisierungssoftware TwinCAT PLC.
David Peragine, Projektmanager, und Tony Dableh, Direktor der Forschungs- und Entwicklungs-
abteilung von Fifth Light Technology (v.l.n.r.).
Die von Fifth Light entwickelte Beleuchtungssteuerung verbindet tausende einzeln ansteuerbare
und dimmbare Leuchten über ein Kommunikationsnetzwerk mit offenem Protokoll. Die Nutzer
können über das von ihnen bevorzugtes Web-Gerät auf die Beleuchtung zugreifen.
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PC-Control 02 | 2010
schaltprofile Einsparungen erzielen.“ Fifth Light verfolgt die Energiereduktion
über eine detaillierte, softwaregestützte Berechnung oder auf Basis eines
Stromzählersystems.
„Die Rentabilität unseres Beleuchtungssystems mit PC-basierter Steuerung
und I/Os von Beckhoff kann sich über ein bis fünf Jahre erstrecken, je nach
Anwendung, Größe des Gebäudes und Art und Weise des ursprünglichen
Beleuchtungskonzeptes”, erläutert Tony Dableh und ergänzt: „Seine Gesamt-
Lebenszykluskosten über zehn Jahre belaufen sich auf weniger als ein Drittel
der Kosten eines herkömmlichen Beleuchtungssystems.”
Die Verringerung des Ausstoßes an Treibhausgasen ist für den Gebäudeei-
gentümer in zweifacher Weise lukrativ: CO2-Emissionsrechte sind derzeit
eine heiß begehrte „Ware“, da sie von weniger energieeffizient arbeitenden
Gebäuden abgekauft werden können. Es ist zudem ein großer Vorteil für Ar-
chitekten und Gebäudeeigentümer, wenn deren Gebäude in den Genuss von
„LEED Green Building Rating System™“-Zertifizierungen gelangen. Mit dem
Fifth-Light-System lässt sich nicht nur die CO2-Emission reduzieren, sondern
es hebt die LEED-Einstufung eines Gebäudes um mindestens eine Stufe. „Die
erheblichen finanziellen und umweltbezogenen Vorteile durch intelligente
Beleuchtungssteuerung sind somit ein Beitrag zur Weltenergielösung”, stellt
Tony Dableh zufrieden fest.
Fifth Light Technology Ltd www.fifthlight.com
Beckhoff Kanada www.beckhoff.ca
Geräte mussten wir keine eigene kundenspezifische Hardware entwickeln.
Wir können auf die vorhandenen Schnittstellenklemmen von Beckhoff
zurückgreifen und müssen nur die Softwareanwendung, entsprechend den
besonderen Anforderungen unserer Kunden, anpassen.“
Ethernet als Basis für die schnelle Kommunikation
mehrerer tausend Datenpunkte
Ethernet als Kommunikationssystem bildet die Basis für die Verarbeitung
mehrer tausend Datenpunkte innerhalb kürzester Zeit. Es ermöglicht die
schnelle Systemrückmeldung an Sensoren sowie Benutzereingaben, bei
gleichzeitiger zentralisierter Verarbeitung aller Daten. „Dies ist entscheidend
beim Versuch, zehntausende Sensoren und Endgeräte zentral zu verwalten.
Das Management des Datenaustauschs würde ansonsten zum Alptraum
werden“, betont David Peragine, Projektmanager von Fifth Light Technolo-
gy. „Wir müssen kurze Rückmeldungszeiten garantieren, und mit Hilfe der
Echtzeit-Ethernet-Kommunikation von Beckhoff erhalten wir die benötigten
Daten innerhalb einer Millisekunde.“
Nutzen für die Umwelt zahlt sich aus
Die Vorteile für die Benutzer der Fifth-Light-Beleuchtungssteuerung: „Wir
können in bestimmten Gebäuden, in denen unsere Lösung implementiert ist,
Energieeinsparungen von bis zu 80 Prozent erreichen“, schätzt Tony Dableh.
„Selbst in den energieeffizientesten Gebäuden sind Einsparungen in Höhe
von 30 bis 40 Prozent möglich. Ganz gleich, welche Leuchtmittel verwendet
werden, lassen sich durch die intelligente Steuerung und dynamische Ein-
45 worldwide | canada
Die Bedienung der intelligenten Beleuchtungssteuerung
erfolgt über ein Beckhoff Ethernet-Control-Panel CP6608.
Die Vorschaltgeräte von Fifth Light sind in der Lage,
Lampen 200.000 Mal verschleißfrei ein- und auszuschalten.
Die Energiereduktion ist über eine detaillierte,
software-gestützte Berechnung oder auf Basis eines
Stromzählersystems nachvollziehbar.
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PC-Control 02 | 2010
Integrierte Steuerungslösung regelt komplexe Abläufe
Bei der Wahl des Steuerungssystems entschied sich Precision Mechatro-
nic für die PC- und EtherCAT-basierte Beckhoff-Steuerungsplattform mit
integrierter Motion-Control-Funktionalität: „Dies ist nicht unser erstes,
in Zusammenarbeit mit Beckhoff, durchgeführtes Projekt. Die in der Ver-
gangenheit gesammelten guten Erfahrungen ließen uns darauf vertrauen,
Die von Precision Mechatronics, mit Sitz in North Ryde (Australien),
entwickelte Tintenpatronenfüllmaschine befüllt 5 x 50 ml Tinte im
20-Sekunden-Takt. „Eine komplexe und steuerungstechnisch durchaus
anspruchsvolle Aufgabe, die eine große Anzahl an I/Os und Servoachsen
sowie einige interessante Unterprozesse erfordert“, wie Jason Thelander,
CEO von Precision Mechatronics, ausführt.
Die australische Precision Mecha-tronics Pty. Ltd. liefert anwen-dungs- und kundenspezi fische Ma schinenlösungen für vielfältige Industrien und Anwendungs-bereiche. Mit der Entwicklung einer Tintenpatronenfüllmaschine positioniert sich das Unterneh-men auf einem Nischenmarkt; gleichwohl sind die Anforderun-gen an die Maschine alles andere als gering: Das vollautomatische Befüllen, Prüfen und Versiegeln der Tintenpatronen, bei höchster Prozessgeschwindig keit, Tinten-reinheit sowie prä ziser Dosie-rung, setzt eine leistungsfähige Steuerung und ein schnelles Kom -munikationssystem voraus.
Precision Mechatronics
46 worldwide | australia
Vollautomatische Tintenabfüllung im Sekundentakt
Die Seitenansicht der Tintenpatronenfüllmaschine mit Dichtigkeitsprüfstation und Tintenverarbeitungsantriebsplattform
PCc_02-10_250510_RZ.indd 46PCc_02-10_250510_RZ.indd 46 25.05.10 18:5925.05.10 18:59
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Ausgangsförderer und Tintenverarbeitungsantriebsplattform
dass die Beckhoff-Steuerungslösung mit ihrer hohen Speicherkapazität
und Rechengeschwindigkeit, integriertem Motion Control und dezentra-
len I/Os gut zu unserem Maschinendesign passen würde“, berichtet Craig
Strudwicke, Engineering Manager von Precision Mechatronics. Insgesamt
vier Beckhoff EtherCAT-Servoverstärker AX5203 und acht Servomotoren
des Typs AM3024 sind in der Tintenpatronenfüllmaschine verbaut. Eine
Rundtischkonzeption ermöglicht, dass in der Maschine eine Vielzahl an
Prozessen gleichzeitig ablaufen kann. Voraussetzung hierfür sind die
große Speicherkapazität und die hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit der
EtherCAT-basierten Steuerungskomponenten.
Die Abfüllanlage wird über einen angeschlossenen Förderer mit den
Tintenpatronen beschickt, wobei jede Patrone über einen sichtgestütz-
ten Sensor auf Ausrichtung und korrekten Behältertyp geprüft wird.
Anschließend werden die Behälter an das Rückmagazin übergeben und
einer Dichtigkeits- und Druckprüfung unterzogen. Erst dann werden die
Tintenpatronen befüllt. Die Maschine kann gleichzeitig fünf Behälter mit
unterschiedlichen Farben abfüllen.
Dazu dient ein von einem Beckhoff-Servomotor angetriebener, sich
schrittweise drehender Mechanismus. Die Prozesse laufen parallel ab, um
die geforderte Zykluszeit von etwa vier Sekunden pro Behälter einzuhal-
ten. Die Tinte wird über eine Ultraclean-Zufuhr bereitgestellt, die die Tinte
filtert, entlüftet und in die einzelnen Behälter dosiert. Die Behälterfüllung
wird durch Präzisionsverdrängerpumpen mit Beckhoff-Servomotoren
gesteuert. Sieben Fluidkreise erlauben den sofortigen Wechsel auf eine
andere Farbe. Nach dem Befüllen werden die Behälter versiegelt und ihre
QS-Daten gespeichert, bevor sie auf dem Ausgangsförderer abgesetzt
werden.
Das Herz der Steuerung bildet ein kompakter Beckhoff Schaltschrank-
Industrie-PC C6920 mit der Automatisierungssoftware TwinCAT PLC NC I.
„Wir verwenden TwinCAT PLC NC I, auch wenn keine interpolierenden
Bewegungen benötigt werden, da alle Bewegungen unabhängig von an-
deren Achsen erfolgen“, erläutert Engineering Manager Craig Strudwicke.
Alle Sicherheitsfunktionen werden mit den Beckhoff-TwinSAFE-Klemmen
nahtlos in die I/O-Ebene integriert.
Precision Mechatronics www.premecha.com
Beckhoff Australien www.beckhoff.com.au
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PC-Control 02 | 2010
Offene Steuerungslösung erlaubt die Einbindung
aller vorhandenen Geräte.
Während Peripheriekomponenten, wie Pumpen, Aktoren, Ventile, Geber
und Sensoren sowie Starkstromverteiler des vorhandenen Systems
erhalten blieben, wurde die Steuerung durch einen Beckhoff Embedded-
PC CX9000 ersetzt. Die im Gebäude verteilten rund 2.000 Datenpunkte
werden durch die an den CX angereihten Busklemmen angesteuert;
die Verbindung erfolgt über ein Ethernet-Netzwerk. „Der Energiever-
brauch wurde um knapp 20 % gesenkt, sodass der Eigentümer bereits
nach einem Betriebsjahr einen Gewinn von mehreren hunderttausend
Euro verbuchen konnte“, betont Thomas Thorstensen, vom ISS Facility
Management. Die so vermiedenen CO2-Emissionen entsprechen in
ihrem Umfang in etwa der Schadstoffmenge, die bei einer 20-fachen
Erdumrundung mit dem Auto in Höhe des Äquators entstehen würde. ISS
setzt außerdem auf weitere Optimierung, wie der tageszeitabhängigen
Energieverbrauchsplanung, um den Energieverbrauch noch weiter zu
senken. „Wir werden das Gebäude noch weiter optimieren und erwarten
eine Einsparung von 1,5 Mio. kWh in diesem Jahr“, formuliert Thomas
Thorstensen die weitere Zielsetzung.
Gesteuert wird die Gebäudeautomatisierungsanlage vom Büro des Sys-
temintegrators SRS aus. „Hier können wir für Wartungszwecke schnell
eingreifen und die Anlagenparameter nach Bedarf des Kunden ändern“,
erläutert Ståle Syversen, Geschäftsführer von SRO. Für ihn steht die Of-
fenheit der PC-basierten Steuerungslösung von Beckhoff im Vordergrund.
„Unsere Kunden legen heutzutage großen Wert darauf, dass ihre Auto-
mationsinvestitionen auf offener Technologie und skalierbaren Lösungen
beruhen, mit denen sie an keine Grenzen stoßen“, stellt Ståle Syversen
fest. „Die von uns gelieferte Lösung lässt dem Kunden – im Servicefall
oder bei künftigen Erweiterungen – die freie Wahl unter den Lieferanten
am Markt.“
SRO AS www.sro.as
Nordea Bank Norge ASA www.nordea.no
Beckhoff Norwegen www.beckhoff.no
Im Laufe des letzten Jahrzehnts haben sich die Ansprüche privater und
öffentlicher Bauherren in puncto Energieeinsparung stark verändert.
Diesem Trend folgend, entschloss sich die Nordea-Bank, Eigentümer von
vier Bürogebäuden in Lilleaker, in West-Oslo, zu einem Retrofit der Gebäu-
deautomatisierung. Bisher verfügten die Ende der 90er Jahre errichteten
Gebäude über keine intelligente HKL-Steuerung, die es ermöglicht, den
Energieeinsatz sinnvoll zu steuern und damit Verschwendung zu vermei-
den. Ein weiterer Nachteil bestand darin, dass die Gebäudesteuerung
vom Nutzer kaum zu verstehen und zu bedienen war.
So beauftragte das ISS Facility Management, der Liegenschaftsverwalter
von Nordea, die Osloer Firma SRO AS mit der Entwicklung einer moder-
nen Automatisierungslösung. Im Fokus standen dabei die Optimierung
des Energieverbrauchs sowie eine intuitive Bedienoberfläche, die es dem
Benutzer ermöglicht, bei Bedarf die Steuerung selbst zu bedienen und
zu überwachen.
Durch die Sanierung einer veralteten Gebäudesteuerung, die die norwegische Nordea-Bank als Eigentümer eines Bürogebäudes in Oslo in Auftrag gab, konnte der Energieverbrauch stark gesenkt werden. Die offene Steuerungs-lösung, auf Basis eines Beckhoff Embedded-PCs und Busklemmen, hat sich bereits ein Jahr nach dem Retrofit auch wirtschaftlich als Erfolg erwiesen: Mit Energieeinsparungen im Wert von über 100.000 Euro sind die Investitions-kosten nahezu ausgeglichen.
48 worldwide | norway
Retrofit der Gebäudesteuerung reduziert Energieverbrauch und vereinfacht Bedienung
Ståle Syversen, Geschäftsführer von
SRO (links) und Thomas Thorstensen,
ISS Facility Management (rechts)
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49 ETG
EtherCAT: Beispielcode für AntriebeDer EtherCAT-Beispielcode für Slavegeräte umfasst jetzt auch das CANopen-Antriebsprofil gemäß der ETG-Implementierungsrichtlinie. EtherCAT zu unterstützen wird damit für An-triebshersteller noch einfacher. Zusammen mit der Integration der Antriebsparameter ins Konformitäts-Testtool führt die gemeinsame Code-Basis zudem zu einheitlicheren Schnitt-stellen und damit zu schnellerer Inbetriebnahme.
Die EtherCAT-Spezifikationen umfassen neben dem
„Wie“ der Kommunikation auch das „Was“: In Geräte-
profilen sind die Gerätefunktionalität und deren Parame-
ter sowie die Inhalte und Formatierung der Prozessdaten
festgelegt. Die von EtherCAT genutzten Antriebsprofile
sind in IEC 61800-7 normiert: Teil 201 des Standards
beschreibt das CANopen-Geräteprofil CiA402, während
das Sercos-Antriebsprofil in Teil 204 spezifiziert ist.
Die Implementierungsrichtlinie der EtherCAT Technology
Group für CiA402 wählt aus der Vielzahl der Antriebs-
Betriebsarten diejenigen für zyklisch synchrone Kom-
munikation aus: Diese zeichnen sich nicht nur durch
besonders gute Performance, sondern auch durch die
geringe Parameterzahl und damit besonders einfache
Schnittstellen aus.
Diese Betriebsarten werden schon länger vom EtherCAT-
Konformitäts-Testtool überprüft. Neu ist deren Imple-
mentierung im Beispielcode für Slavegeräte, der zum Lie-
ferumfang der EtherCAT-Slave-Evaluierungskits gehört.
Bisher wurden von Beckhoff bereits über 700 solcher Kits
ausgeliefert – die Kunden erhalten den erweiterten Code
als kostenloses Update.
Rainer Hoffmann, im ETG-Team für die Betreuung des
Codes zuständig: „Auch wenn wir den Slave Sample
Code nicht als offizielle Referenz betrachten, so hat er
aufgrund der großen Verbreitung doch de facto einen
solchen Status bekommen. Sehr viele EtherCAT-Antriebe
unterstützen das CANopen-Geräteprofil, aber manche
bisher nur die klassischen Betriebsarten, die auf die
CAN-Performance abgestimmt waren. Jetzt ist es ein-
fach, die neuen, schnelleren und gleichzeitig einfacheren
Betriebsarten nachzuziehen. Antriebshersteller, die neu
mit EtherCAT starten, können ihre Entwicklung gleich
auf dieser Software basieren. Die Erweiterung um die
Antriebs-Funktionalität unterstützt damit die Verein-
heitlichung der Schnittstellen und wird zur weiteren
Verbreitung von EtherCAT beitragen.“
www.ethercat.org
Der ETG-Stand auf der Hannover
Messe 2010 präsentierte über
200 verschiedene EtherCAT-Produkte.
Hannover Messe 2010: Multivendor-
Demo – 30 verschiedene Achsen,
20 Hersteller, ein EtherCAT-Netzwerk
PC-Control 02 | 2010
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Europa
Deutschland
Automatica
08. – 11. Juni 2010
München
Halle A2, Stand 103
www.automatica-munich.com
SMM: Shipbuilding,
Machinery & Marine technology
07. – 10. September 2010
Hamburg
Halle B6, Stand 487
www.hamburg-messe.de/smm
Motek
13. – 16. September 2010
Stuttgart
www.motek-messe.de
IFAT Entsorga
13. – 17. September 2010
München
Halle A1, Stand 218
www.ifat.de
Husum WindEnergy
21. – 25. September 2010
Husum
Halle 6, Stand C14
www.husumwindenergy.de
FachPack
28. – 30. September 2010
Nürnberg
Halle 9, Stand 242
www.fachpack.de
EuroBLECH
26. – 30. Oktober 2010
Hannover
www.euroblech.de
K: Kunststoff + Kautschuk
27. Oktober – 03. November 2010
Düsseldorf
Halle 11, Stand G21
www.k-online.de
SPS/IPC/Drives
23. – 25. November 2010
Nürnberg
Halle 7, Stand 406
www.mesago.de/sps
Belgien
easyFairs ECL
23. – 24. September 2010
Brüssel
Halle 9, Stand D019
www.easyfairs.com
easyFairs Factory & Process Automation
20. – 21. Oktober 2010
Brüssel
Halle 6, Stand C011
www.easyfairs.com
Dänemark
Automatik
07. – 09. September 2010
Brøndby
www.automatik2010.dk
Finnland
Tekniikka
05. – 07. Oktober 2010
Jyväskylä
www.jklpaviljonki.fi/tekniikka2010
Frankreich
Mesure Expo
01.–03. Juni 2010
Paris
http://en.mesurexpo.com
In Machine
22. Juni 2010
Lyon
www.in-machine.com
Intelligent Building System
21. – 22. September 2010
Paris
www.ibs-event.com
Emballage
22. – 25. November 2010
Paris
www.emballageweb.com
Großbritannien
Drives and Controls
08. – 10. Juni 2010
Birmingham
Stand D2330
www.drives2010.com
Italien
Packology
08.–11. Juni 2010
Rimini
Halle C3, Stand 153
www.packologyexpo.com
Messen und Events 2010
Control & Communication
28. September 2010
Mailand
www.mostreconvegno.it
Norwegen
ONS
24. – 27. August 2010
Stavanger
www.ons.no
EuroExpo Ålesund
08. – 09. September 2010
Ålesund
www.euroexpo.se
Österreich
Vienna-Tec
12. – 15. Oktober 2010
Wien
Halle D, Stand D0409
www.vienna-tec.at
Polen
HAPExpo
17. – 19. November 2010
Sosnowiec
www.exposilesia.pl/hapexpo
Russland
Automation
01. – 05. Juni 2010
Moskau
www.avtprom.ru
ITFM
28. September – 01. Oktober 2010
Moskau
Stand 75A
www.itfm-expo.ru
PTA
05. – 07. Oktober 2010
Moskau
Halle 3, Stand C1
www.pta-expo.ru
Automation
16. – 18. November 2010
Sankt Petersburg
Halle 1
www.farexpo.ru/ais
Hi-Tech Building
07. – 09. Dezember 2010
Moskau
www.hitechhouse.ru
Schweden
Wood Products & Technology
24. – 27. August 2010
Göteborg
Stand B09:20
nemonet.swefair.se/templates/
StartPageMain____1059.aspx
EuroExpo Falun
15. – 16. September 2010
Falun
www.euroexpo.se
Scanautomatic
26. – 28. Oktober 2010
Göteborg
www.scanautomatic.se
EuroExpo Piteå
10. – 11. November 2010
Piteå
www.euroexpo.se
Schweiz
swissT.meeting
30. Juni – 01. Juli 2010
Zürich
www.swisstmeeting.ch
Spanien
BIEMH
31. – 05. Juni 2010
Bilbao
www.biemh.com
50 events PC-Control 02 | 2010
PCc_02-10_250510_RZ.indd 50PCc_02-10_250510_RZ.indd 50 25.05.10 19:0025.05.10 19:00
Asien
China
China Glass
04. – 07. Juni 2010
Peking
www.chinaglass-expo.com
Electrical Building Technology
09. – 12. Juni 2010
Guangzhou
www.lighting-building.com
Wind Power Asia
23. – 25. Juni 2010
Peking
www.windpowerasia.com
CIEME
01. – 05. September 2010
Shenyang
www.zxexpo.com
China Brew & Beverage
07. – 10. September 2010
Peking
www.chinabrew-beverage.com
CWME
23. – 26. September 2010
Wuhan
www.cwme.com.cn
China Wind Power
14. – 16. Oktober 2010
Peking
www.chinawind.org.cn
Industrial Automation Show
09. – 13. November 2010
Shanghai
www.industrial-automation-show.com
Indien
Automation
21. – 24. September 2010
Mumbai
Halle 1, Stand D37
www.automation2010.com
Vereinigte Arabische Emirate
Power Generation & Water Middle East
17. – 19. Oktober 2010
Abudhabi
www.powerandwaterme.com
The Big 5 Show
21. – 24. November 2010
Dubai
www.thebig5exhibition.com
Nordamerika
Kanada
Atlantic Manufacturing Technology Show
22.–23. September 2010
Halifax
www.sme.org/amts
Canadian Manufacturing Week
05. – 07. Oktober 2010
Toronto
Stand 4030
http://www.sme.org/cmw
Weitere Messetermine der weltweiten
Tochter- und Partnerfirmen finden Sie
unter: www.beckhoff.de/messe
51 eventsPC-Control 02 | 2010
USA
ATX East
08. – 10. Juni 2010
New York City
Stand 2501
www.atxeast.com
InterSolar North America
13. – 15. Juli 2010
San Francisco
Stand 9346
www.intersolar.us
IWF
25. – 28. August 2010
Atlanta
Stand 9619
www.iwfatlanta.com
WEFTEC
04. – 06. Oktober 2010
New Orleans
Stand 1306
www.weftec.org
ISA Expo
06. – 08. Oktober 2010
Houston
Stand 124
www.isa.org/expotemplate.cfm
Solar Power International
12. – 14. Oktober 2010
Los Angeles
www.solarpowerconference.com
Pack Expo
31. Oktober – 03. November 2010
Chicago
Stand N-4613
www.packexpo.com
Fabtech
02. – 04. November 2010
Atlanta
Stand 3350
www.fmafabtech.com
Südamerika
Brasilien
Fispal Tecnologia
08. – 11. Juni 2010
São Paulo
www.fispal.com
Mercopar
19. – 22. Oktober 2010
Caxias do Sul
www.mercopar.com.br
ISA Show
10. – 12. November 2010
São Paulo
www.isashow.com.br
PCc_02-10_250510_RZ.indd 51PCc_02-10_250510_RZ.indd 51 25.05.10 19:0025.05.10 19:00
www.beckhoff.de www.pc-control.net
Nr. 2 | Juni 2010
PCc_02-10_250510_RZ.indd 72PCc_02-10_250510_RZ.indd 72 25.05.10 19:0025.05.10 19:00