Kirchen - St. Felizitas · 2020. 11. 23. · Sehnsuchtsorte Der Erlöser spricht immer wieder von...

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Kirchen zeit Pfarrbrief ST. FELIZITAS Katholische Pfarrgemeinde Lüdinghausen und Seppenrade Winterausgabe 2020 7. Jg. | Nr. 13 Sehnsucht Weihnachtsandacht für zu Hause Krippen in St. Dionysius und St. Felizitas Heiligabend daheim und in der Nachbarschaft Meditation zu sieben Chorälen © 2017 Asya Lysogorskaya

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KATHOLISCHE PFARRGEMEINDE ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND SEPPENRADE | Nr.13 | 2020

Kirchen zeit

Pfarrbrief ST. FELIZITAS

Katholische Pfarrgemeinde Lüdinghausen und Seppenrade

Winterausgabe 2020 7. Jg. | Nr. 13

Sehnsucht

Weihnachtsandacht fürzu Hause

Krippen in St. Dionysius und St. Felizitas

Heiligabend daheim und in der Nachbarschaft

Meditation zu sieben Chorälen

© 2

017

Asy

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Editorial .................................................................................. 2

Vorwort .................................................................................. 4

Advent und Weihnachten Gottesdienste Weihnachten .................................................... 3

Corona Bedingungen für Gottesdienste .................................. 3

Meditationen zu sieben Chorälen ............................................ 5

Wir feiern Heiligabend! ........................................................... 6

Mit Kindern in die Kirche gehen? ............................................ 6

Miteinander Neues wagen! ...................................................... 7

Mittagsgebet im Advent .......................................................... 7

Funkenflug .............................................................................. 8

Weihnachtsandacht für zu Hause ............................................. 8

Friedenslicht .......................................................................... 11

Sternsingeraktion .................................................................. 12

Titelthema Sehnsucht - ein schwieriges, fast altmodisches Wort! ............ 13

Hunger und Durst am Weihnachtfest .................................... 14

Beflügelte Sehnsucht im Dienst an Menschen ....................... 16

Sehnsucht nach einem Zuhause ............................................ 17

Sehnsucht Ökumene ............................................................. 18

Krippen Krippen in den Kirchen St. Dionysius und St. Felizitas ............ 19

Meine Lieblingskrippen:

Rast auf dem Fluchtweg ..................................................... 21

St. Dionysius Seppenrade ................................................... 22

Seine göttliche Gewalt abgelegt ......................................... 23

Kinderseite ......................................................................... 24

Berichte

Ökofaires Handeln ................................................................ 26

Bericht aus Sumba, Indonesien .............................................. 27

Mutmacherin in Coronazeiten ............................................... 28

CHOR-ona-Proben ................................................................ 29

Sieben Fragen an Ansgar Mertens ......................................... 30

Aus dem Pfarreirat „Turmfalke“ ............................................. 31

Jubiläum Thomas Kleinhenz .................................................. 31

Bericht zum Quartiersprojekt ................................................. 32

Das Com-in-Corner ............................................................... 33

Kolping hält Verbindung ....................................................... 33

KAB St. Ludger ..................................................................... 34

Kirchenchor St. Ludger .......................................................... 34

Kreatives

Viel Zeit zu Hause - kreative Ideen .......................................... 35

Meditationsstein herstellen ................................................... 36

Pinnwand ............................................................................ 38

Öffnungszeiten Pfarrbüro, Pfarrheime ............................. 39

Impressum/Kontaktdaten ................................................. 39

Gedichte und kurze Notizen Bildimpulse ............................................................ 6, 26, 31, 34

„Wir werden nicht enttäuscht“ ............................................... 2

Neue Homepage ..................................................................... 7

Sehnsuchtsgebet ................................................................... 10

„Magnificat“ ........................................................................ 13

Spende Seilwinde .................................................................. 18

„wir sind“ ............................................................................. 28

„Die Advents-To-Do-Liste“ .................................................... 35

Adveniat ............................................................................... 37

„Josef“ .................................................................................. 37

„Liebes altes Jahr“ ................................................................ 39

Inhaltsverzeichnis

Liebe Lesende,Sie halten den neuen Pfarrbrief in der Hand und werden feststellen, dass er etwas anders daherkommt als sonst. Nicht nur, dass ein Inhaltsverzeichnis nun die spannende Suche nach Beiträgen auf ein Minimum reduziert, sondern auch zahlreiche Informationen und Übersichten sehen Sie gleich zu Beginn. Advent und Weihnachten stehen bevor und wenn Sie überlegen, wie Sie diese Zeit in diesem au-ßergewöhnlichen Jahr gestalten können, finden Sie hier die Zeiten der Gottesdienste und unterschiedliche Ideen und Angebote.

BITTE BEACHTEN: Alle Termine und Angebote sind zur Zeit des Drucks Mitte November aktuell, können sich aber je nach In-fektionslage ändern. Achten Sie bitte auf Informati-onen hierzu in der Presse, auf der Homepage und in den Pfarrnachrichten.

Ihre Redaktion

Für aktuelle Informationen und Berichtebesuchen Sie uns auch im Internet unter:

www.stfelizitas.de

Wir werden nicht enttäuschtBis zu diesem Tage hat noch niemand gesehen, dass die Zugvögel ihren Weg

nehmen nach wärmeren Gegenden, die es gar nicht gibt, oder dass sich

die Flüsse ihren Lauf durch Felsen und Ebenen brechen und einem Meer entgegen strömen,

welches nirgends vorhanden ist.

Gott hat gewiss keine Sehnsucht oder Hoffnung erschaffen, ohne auch die

Wirklichkeit zur Hand zu haben, die als Erfüllung dazugehört.

Aber unsere Sehnsucht ist unser Pfand und selig sind, die da Heimweh haben, denn sie sollen nach Hause kommen.

Tania Blixen aus: Karen Blixen: Schicksalsanekdoten © 2007,

Deutsche Verlags-Anstalt, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

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Seppenrade, St. Dionysius

Heiligabend, 24.12. 2020

16.00 Uhr St. Dionysius Nachbarschaftsgottesdienste

18.00 Uhr St. Dionysius Hl. Messe (mit vorheriger Anmeldung)

20.00 Uhr St. Dionysius Christmette (mit vorheriger Anmeldung)

1. Weihnachtstag – Hochfest der Geburt des Herrn

9.00 Uhr St. Dionysius Festhochamt (mit vorheriger Anmeldung)

11.00 Uhr St. Dionysius Hl. Messe (mit vorheriger Anmeldung)

2. Weihnachtstag – Fest der Hl. Familie

10.00 Uhr St. Dionysius Hl. Messe mit Familiensegnung(mit vorheriger Anmeldung)

Silvester, 31.12.2020

18.00 Uhr St. Dionysius Jahresabschlussmesse (mit vorheriger Anmeldung)

Neujahr, 1.1.202110.00 Uhr St. Dionysius Hl. Messe (mit vorheriger Anmeldung)

Gruß aus dem Pfarreirat

Liebe Gemeindemitglieder,vor einem Jahr um diese Zeit haben einige von Ihnen mit den Kindern St. Martin gefeiert, haben auf den Nikolaus gewartet oder waren gedanklich schon in der Weihnachtsplanung. Heu-te, ein Jahr später, sieht alles ganz anders aus. Heute ist Corona zum festen Bestandteil unseres Alltags geworden. Besonders in diesen Tagen, in denen die Infektionszahlen steigen, ist dieses Thema omnipräsent.Ich versuche optimistisch in die Zukunft zu schauen. So werde ich mir Zeit nehmen, um mich auf die Advents- und Weih-nachtszeit einzustimmen, mal wieder ein Buch zu lesen, bei einer Tasse Kaffee mit Keksen eine CD zu hören oder nur ein-fach eine Runde um die Burg Vischering zu gehen.Vielleicht bietet Corona mir die Chance, das erst mal völlig entspannt zu genießenIch nehme mir Zeit. Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit. Ich wün-sche Ihnen, dass auch Sie in Ihrem Alltag Zeit finden, um die kleinen Dinge zu erkennen. Lassen Sie uns gemeinsam durch diese Zeit kommen, wir schaffen das – damit vielleicht heute in einem Jahr alles wieder ganz anders aussieht.Ihnen und Ihren Familien und Freunden – im Namen des Pfar-reirates – ein gesegnetes Weihnachtsfest und kommen Sie ge-sund ins Jahr 2021.

Friedhelm Theveßen

Gottesdienste unter Corona-Bedingungen

Aktuelle Informationen Ob wir wollen oder nicht, aber wir tun es:

• Wir tragen während des Gottesdienstes einen vorgeschriebe-nen Mund-Nasenschutz.

• Wir ziehen uns warm an, denn um Aerosolverwirbelung zu vermeiden, wurden die Lüftungsanlagen der Heizungen in den Kirchen abgestellt. Die Temperatur in den Kirchen ist da-durch abgesenkt. Die Gottesdienstbesucher werden gebeten sich darauf einzustellen.

• Wir singen nicht selbst, sondern genießen Musik von Orgel, Kantoren und Musikern, denn der Verzicht auf den liturgi-schen Gesang gilt weiterhin.

• Wir füllen die Zettel zur Rückverfolgung gewissenhaft aus.

Gottesdienstplan zu Weihnachtender kath. Pfarrgemeinde St. Felizitas Lüdinghausen und Seppenrade

Lüdinghausen, St. Felizitas

Heiligabend, 24.12. 2020

16.00 Uhr St. Felizitas Nachbarschaftsgottesdienste

18.00 Uhr Burg Vischering Ökumenischer Weihnachtsgottesdienst

19.00 Uhr St. Felizitas Hl. Messe (mit vorheriger Anmeldung)

21.00 Uhr St. Felizitas Christmette (mit vorheriger Anmeldung)

1. Weihnachtstag – Hochfest der Geburt des Herrn

10.30 Uhr St. Felizitas Festhochamt (mit vorheriger Anmeldung)

18.00 Uhr St. Felizitas Hl. Messe (mit vorheriger Anmeldung)

2. Weihnachtstag – Fest der Hl. Familie

10.30 Uhr St. Felizitas Hochamt mit Familiensegnung (mit vorheriger Anmeldung)

Silvester, 31.12.2020

17.30 Uhr St. Felizitas Jahresabschlussmesse (mit vorheriger Anmeldung)

Neujahr, 1.1.202110.30 Uhr St. Felizitas Hochamt (mit vorheriger Anmeldung)

WICHTIG für Gottesdienste mit vorheriger Anmeldung:

Für die Gottesdienste am Heiligabend, 1. und 2. Weihnachts-tag, Silvester und Neujahr in den Kirchen St. Dionysius und St. Felizitas ist eine Anmeldung erforderlich.

Ab dem 1. Advent können Sie sich telefonisch oder per Inter-net für diese Gottesdienste registrieren. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt.

Um eine ausreichende Durchlüftung zu gewährleisten, ist der Einlass in die Kirchen ca. 20 Min.vor Gottesdienstbeginn.

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„Hast mein Leben ganz schön durchgeschüttelt. Doch nicht nur meins.“ Dies schreibt Andrea Wilke „dem lieben alten Jahr“ – und so ist es wohl. Die ersten Stunden dieses Jahres sind wir tatsäch-lich durch Nebel gegangen – oder gefahren – wir sahen kaum ein paar Meter weit. Für mich ist dieser Nebel wie ein Bild ge-worden für das, was wir in diesem Jahr erlebt haben und auch sicher für das, was wir noch zu erleben haben:

„Wie zerbrechlich wir sind leicht zu stören

nicht so besonders stark wie wir dachten“,

wie es Marion Lohoff-Börger in ihrer „Schreibmaschinenlyrik“ beschreibt.

Persönlich sollte ich das in diesem Jahr auch erleben. Seit No-vember 2019 hatten sich bei mir alle paar Wochen die Ne-benhöhlen infiziert, eine sogenannte chronische Sinusitis. Ein verordneter Aufenthalt an der Nordsee hatte leider keine Bes-serung gebracht. Durch Vermittlung eines Mitbruders habe ich in Augsburg und München schließlich Ärzte gefunden, bei denen ich mich gut aufgehoben fühlte. Beim Erscheinen die-ses Pfarrbriefes haben hoffentlich Operation und Nachsorge gut angeschlagen und ich bin endlich zurück in Lüdinghausen. Dankbar bin ich Familie Heitkamp, die mir spontan ermöglicht hatten, in Dornumersiel zu wohnen und Pfarrer Reinfried Rim-mel, der mir in Pfaffenhofen an der Roth sein Gästezimmer zur Verfügung gestellt hat. Mein Leben fühlte sich in der Tat „ganz schön durchgeschüttelt an. Doch nicht nur meins“…

Den Herausforderungen dieses Jahres konnte sich niemand entziehen, weltweit – aber auch bis in jede Gesellschaft, jede Organisation, jede Familie, in jeden Haushalt hinein. Da lagen und liegen nicht selten die Nerven blank. Ich selbst erinnere mich, wie mir vor Ostern am Küchentisch auf einmal die Trä-nen kamen und ich einfach weinen musste über das, was da geschah. Suche nach Sicherheit, Suche nach Antworten, Suche nach Lösungen – letztlich die Suche nach „Erlösung“. Das oft herbeigesehnte Ende der Pandemie wird ja immer wieder mit diesem Wort „Erlösung“ bezeichnet.

Der ErlöserDas Warten auf den „Erlöser“ erleben wir jedes Jahr im Ad-vent – in diesem Jahr scheint es konkreter denn je zu sein. Wir warten gemeinsam auf eine neue Zeit – wir erwarten auch etwas von dieser neuen Zeit. Wir sehnen uns wieder nach den „normalen“, einfachen Zeichen des Lebens, sind es oft satt, immer aufpassen, immer Abstand halten zu müssen. Das zehrt an unseren Kräften, das zehrt an unserem Menschsein, auch wenn es jetzt noch so notwendig und sinnvoll ist. Ge-rade Weihnachten feiern wir doch, dass Gott uns ganz nahe gekommen ist, dass er unsere Nähe gesucht hat, dass er ganz Mensch, anfassbar, erleb- und hörbar geworden ist.

SehnsuchtsorteDer Erlöser spricht immer wieder von einem besonderen Sehn-suchtsort: dem „Himmel“. Dies ist viel mehr als ein „Ort“, es ist das „Reich Gottes“: wo Gott ist, da ist Himmel. Und so kön-nen wir diesen Himmel auch schon hier auf der Erde erleben – oder wenigstens Orte, die uns daran erinnern und unsere Sehnsucht erhalten. Jeder Mensch kennt solche Sehnsuchtsorte – manche sind konkrete Orte oder auch Menschen – manche sind Zufluchts-orte in den eigenen Gedanken. Ist die Kirche auch solch ein Sehnsuchtsort? Für viele Menschen sicher nicht oder nicht mehr. „Wir verlieren nicht die Hoffnung“, sagt dazu der Lud-ger-Chor. Dabei bezeichnet „Kirche“ ja immer die Menschen, die zu Gott gehören. Vielleicht schauen wir immer noch zu sehr auf die Strukturen, wenn wir „Kirche“ denken. Wir alle sind „Kirche“, wenn wir zu Gott gehören. Und so können wir auch alle Kirche gestalten. Dabei ändern sich Strukturen und Organisationsformen leider oft nur langsam – und die Sehn-sucht nach Veränderung kann da schon sehr strapaziert wer-den. Aber bei der Frage, wie „Kirche“ sich verhält, da sind wir alle gefragt.

Kirche als SehnsuchtsortDas „Come-in-Corner“ ist Kirche. Die Öko-Faire Kita ist Kir-che. Die betenden Menschen sind Kirche. Die Open-Air-Got-tesdienste an der Burg sind Kirche. Die Nachbarschaftshil-fe ist Kirche. Die Sorge um die Obdachlosen ist Kirche. Die Friedenslicht-Bringer sind Kirche. Und so vieles ist Kirche, was anstecken kann, sich wieder auf Gott und die Menschen einzu-lassen. Wenn Heiligabend um 16 Uhr die Kirchenglocken aller Kirchen in Lüdinghausen und Seppenrade läuten, werden viele Menschen ein Zeichen von Kirche setzen: Wir feiern an vielen Orten und doch vereint das Kommen des Erlösers in unsere Welt. Corona werden wir so schnell nicht los – und wer weiß, was dann noch alles kommt, wie Inken Christians schreibt: „Nein, die Not hat offensichtlich immer noch niemand ab-schaffen können. Die Ungerechtigkeit auch nicht. Aber auch die Barmherzigkeit nicht.“ Corona kann uns auch lehren, diese Barmherzigkeit – mit uns selbst, mit unseren Nächsten und in Kirche und Gesellschaft – neu zu entdecken.Ich danke allen, die sich für diesen Pfarrbrief eingesetzt und dafür gearbeitet haben und allen, die ihn in der ganzen Pfarrei verteilen. Die Zitate aus diesem Leitwort finden Sie neben den vielen lesenswerten Artikeln alle in diesem Brief. Ich wünsche uns allen zu diesem Weihnachtsfest und zum Neuen Jahr, dass wir als Erlöste die Sehnsucht nach Erlösung nicht verlieren. Dass wir die Hoffnung nicht verlieren auf Ein-heit aller an Christus Glaubenden und dass die Liebe in uns allen immer mehr wächst.

Ihr und Euer Pastor Benedikt Elshoff

Vorwort

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KATHOLISCHE PFARRGEMEINDE ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND SEPPENRADE | Nr.13 | 2020 KATHOLISCHE PFARRGEMEINDE ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND SEPPENRADE | Nr.13 | 2020 5

Ein Projekt des Predigtkreises

In den Werken von Johann Sebastian Bach herrscht eine gro-ße Ordnung. So auch in seinem Weihnachtsoratorium, das er für sechs Gottesdienste des Weihnachtsfestkreises schuf und zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar 1734 / 35 in Leipzig aufführte.

In sechs selbständigen Kantaten transportiert er musikalisch die fortlaufende Evangelien-Erzählung aus Lukas 2 und Mat-thäus 2. Die Musik dieses Oratoriums ist strahlende Festlichkeit und innige Einkehr zugleich. Alle sechs Teile entsprechen der üblichen Anlage einer Kantate: Großer Eingangschor, erzählende und meditierende Rezitati-ve, meditierende Arien und Choräle. Letztere verdienen eine gesonderte Aufmerksamkeit. Denn die Choräle schlagen die Brücke zur hörenden Gemeinde. In ihnen schlüpft die Gemein-de sozusagen in die Rollen der handelnden Personen und hier besingt sie ihren Glauben. Die Gemeinde konsumiert nicht. Sie gestaltet mit. Und weil die Choräle einerseits so kunstvoll und andererseits so einfach inszeniert sind, wie nur Bach es ver-mochte, gilt es, da spannende Verbindungen zu entdecken. Hierzu laden wir Sie herzlich ein!

Augenmerk unseres Projektes sind 7 von insgesamt 13 Chorälen: WIE SOLL ICH DICH EMPFANGEN (WO Nr. 5) Thomas WilkeBRICH AN, O SCHÖNES MORGENLICHT (WO Nr. 12) Heinz ReuterSEID FROH DIEWEIL (WO Nr. 35) Gabriele HoffmannJESUS RICHTE MEIN BEGINNEN (WO Nr. 42) Andreas HoffmannZWAR IST SOLCHE HERZENSSTUBE (WO Nr. 53) Ute KieslichICH STEH AN DEINER KRIPPEN HIER (WO Nr. 59) Gunhild KrügerNUN SEID IHR WOHL GEROCHEN (WO Nr. 64) Hector SanchezHans-Wolfgang Schneider hat die Melodie der Choräle für vier Stimmen in Begleitung eines Streicher-Quartetts eingearbeitet.

Je nach Entwicklung der Infektionslage und unter Einhaltung der geltenden Auflagen

findet unser Projekt am 3. Advent, dem 13. Dezember, um 18.30 Uhr

in der Kirche St. Felizitas statt.

Da die Zahl der Sitzplätze begrenzt ist (96 Plätze), ist eine Anmeldung unerlässlich.

Wir bitten Sie, sich über Mail, unter Angabe der Personen-zahl aus dem Hausstand und Telefonnummer – für auswärtige Besucher auch Adressen – im Pfarrbüro verbindlich anzumel-den (Mail: [email protected]). Gemeinde mitglieder, die keinen Internetzugang haben, kön-nen sich während der Öffnungszeiten des Pfarrbüros Standort St. Felizitas telefonisch anmelden (Tel.: 02591-79570 – Öffnungszeiten: Mo – Fr von 9.00 bis 12.00 Uhr und Do von 15.00 bis 17.00 Uhr). Sobald alle Plätze vergeben sind, werden keine weitere Anmel-dungen angenommen.

Für den Fall, dass ein Infektionsanstieg uns dazu zwingt, Veran-staltungen abzusagen, werden die Meditationen als Videopro-jektionen in den Kirchen St. Felizitas und St. Dionysius laufen (Fr. 25.12. von 13 bis 17 Uhr, Sa. 26.12. von 13 bis 17 Uhr, So. 27., Mo. 28., Di. 29. und Mi. 30.12. von 13 bis 17 Uhr).

Die Videoprojektionen werden außerdem auf der Homepage der Kirchengemeinde gepostet (www.stfelizitas.de sowie auf Facebook und Twitter).

Ob analog oder digital: Wir freuen uns, mit Ihnen die Botschaft der Choräle und deren Musik zu entdecken!

Ihr PredigtkreisAndreas Hoffmann, Gabriele Hoffmann, Ute Kieslich,

Gunhild Krüger, Heinz Reuter, Hector Sanchez, Thomas Wilke

Musik: Hans-Wolfgang Schneider

Meditationen zu sieben Chorälenaus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach

Meditationen zu sieben Chorälen

aus dem Weihnachtsoratorium

von Johann Sebastian Bach

3. Advent,

Sonntag, 13. Dezember 2020,

18.30 Uhr,

St. Felizitas-Kirche

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Wir feiern Heiligabend! – ökumenische Gottesdienste in der Nachbarschaft!

Um 16.00 läuten in ganz Lü-dinghausen und Seppenrade die Glocken. Sie rufen uns aber nicht zur Kirche (wie es in einem Kin-derlied so schön heißt), sondern hinaus auf die Straße! Irgendwo in der Nähe – auf einem Spiel-platz, einem Wendehammer, einem Fußballplatz, einer Stra-ße – findet dort nämlich mein

Weihnachtsgottesdienst statt! Ich treffe dort evangelische und katholische Nachbarn, gläubige und zweifelnde, Menschen, die ich gut kenne und mir total fremde Personen. Aber wir haben alle eines gemeinsam: Wir möchten Heiligabend feiern und dies mit einem Gottesdienst beginnen. Ich frage mich: wie kommt es, dass wir alle nun hier stehen? Manche können mir eine Antwort geben: „Aufgrund der Corona-Regeln können wir nicht alle gleichzeitig in der Kirche sein.“ „In der Nachbar-schaft hat sich ein Team gefunden, das schon vieles im Vor-

feld vorbereitet hat. Es hat diesen Ort hier ausgesucht; es hat viele Menschen angesprochen und Werbung gemacht; es hat eine kleine Gruppe gefunden, die ein Krippenspiel aufführt; es haben sich Musiker*innen bei dem Team gemeldet; das Team hat Hilfe bei der Vorbereitung des Gottesdienstes bekommen, konnte aber auch selber ganz viele Ideen umsetzen.“ Ich freue mich richtig darüber, dass so viele Menschen im Vorfeld aktiv waren und dass ich nun die Möglichkeit habe, in meiner Nachbarschaft die Weihnachtsgeschichte zu hören und Weihnachtslieder zu singen. Und ich frage mich: Hätte ich nicht auch im Vorfeld schon mitmachen können? Auch die-se Frage kann mir jemand beantworten: „Ja klar, kannst du mitmachen! Es ist noch nicht zu spät! Auch du kannst in dei-ner Nachbarschaft mithelfen. Sprich deine Nachbarn an, mach Werbung, erzähl von der Idee! Melde dich als Mitstreiter für deine Nachbarschaft im Pfarrbüro St. Felizitas!“

Ruth Reiners ([email protected])und Alice Zaun ([email protected])

Mit Kindern in die Kirche gehen?

Lange Zeit ging für Familien mit Kindern gar nichts! Kinder durften nicht zur Schule gehen, sie durften ihre Freunde nicht treffen, sie konnten ihren Hobbies nicht nachgehen. Dann – nach und nach – wurde das gesellschaftliche Leben wieder hochgefahren: Geschäfte öffneten, Erwachsene gingen wie-der ihrer Arbeit und sonstigen Verpflichtungen nach. Aber für Kinder blieb trotzdem lange noch die Handbremse angezogen – auch bei uns in der Kirche. Neben den ökumenischen Got-tesdiensten an der Burg und einigen kindgerechten online-Angeboten fiel trotzdem lange Zeit die Möglichkeit weg, sich mit anderen Familien gemeinschaftlich zum Gottesdienst zu treffen.Unsere bisherigen Formate der Kleinkinder- und Familien-gottesdienste sowie der Kinderkirche sind immer auf Ge-meinschaft ausgerichtet: wir kommen uns nahe, um in der Gemeinschaft die Nähe Gottes zu erleben; wir singen, hören gemeinsam mit aktiven Elementen das Wort Gottes. All dies ist unter Corona-Bedingungen momentan nicht möglich. Und trotzdem haben alle Vorbereitungsteams sich entschieden: egal, wie eingeschränkt wir gerade unsere Angebote durch-führen können: alles dies ist besser, als sie ausfallen zu lassen! Deswegen finden ab sofort wieder Familiengottesdienste (am 2. Sonntag in St. Felizitas und am 3. Sonntag in St. Dionysius) statt, sowie Kindergottesdienste in St. Felizitas jeden 1. und 3. Sonntag um 9.30 Uhr. Die vorbereitenden Teams freuen sich darauf, endlich wieder Kinder in den Kirchen zu treffen und gemeinsam Gottes Wort zu hören.

Darüber hinaus gibt es in der Adventszeit ein Angebot für Fa-milien in den Kirchen: Die Geschichten rund um Advent und Weihnachten werden in beiden Kirchen kreativ als „Advents-weg“ gestaltet und entwickeln sich jeden Sonntag weiter. Fa-milien können zu jeder Zeit in die Kirche kommen, sich mit der Geschichte befassen und kreative Ideen zum Basteln und Gestalten mit nach Hause nehmen.

So gibt es viele Möglichkeiten, mit Kindern die Adventszeit zu feiern – herzliche Einladung!

Ruth Reiners

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Am Anfang waren sie „aus der Not geboren“ – unsere ökume-nischen Gottesdienste an der frischen Luft. Wir suchten eine Möglichkeit, corona-konform weiterhin viele Menschen zum Sonntags-Gottesdienst einladen zu können. Die Plätze in un-seren Kirchen sind begrenzt, die Möglichkeiten des Gesangs stark eingeschränkt – viele Menschen möchten Gottesdienst feiern, haben aber Sorge vor einer Ansteckung in den ge-schlossenen Kirchenräumen. So entstand die Idee, die Gottes-dienste doch einfach nach draußen zu verlagern. Im letzten Pfarrbrief haben wir von dieser Idee berichtet. Mittlerweile sind sie fest etabliert, die ökumenischen Gottesdienste draußen, an der Kapelle der Burg Vischering. Zunächst waren sie bis zu den Sommerferien geplant, dann wurde einstimmig von allen Gre-mien bis zu den Herbstferien verlängert, jetzt sogar bis Weih-nachten! Von allen Beteiligten kommt die zufriedene Stimme: „Mir gefällt dieses Format!“ Die Gottesdienste leben von der Schlichtheit und Vielfalt gleichermaßen: Schlicht in der Gestal-

tung: Psalm-Bibeltext-Auslegung, begrenzt auf eine Dauer von 30 Minuten; Vielfalt in der Ausführung: viele unterschiedliche Musiker*Innen und Musikgruppen, diverse Menschen in der Leitung, Predigt und liturgischen Ausgestaltung. Menschen, die hierherkommen, haben Sehnsucht: nach Gemeinschaft, nach Gesang, nach dem Wort Gottes, nach Vielfalt, nach Ökumene. Was zunächst eine vorsichtige Notlösung war, ist mittlerweile eine feste Größe in unserer gottesdienstlichen Landschaft. Und wer weiß? Vielleicht etabliert sich aus diesem Versuch ja eine ganz neue Wirklichkeit?! Manchmal muss man (wie Frère Roger gesagt hat), „Dinge einfach tun, und nicht erst auf das theologische ok warten!“

Ruth Reiners

Miteinander Neues wagen!

Neue HOMEPAGE St. Felizitas

Bevor Sie den folgenden Text lesen, schauen Sie bitte auf die Homepage der Gemeinde: www.stfelizitas.de

1. Sehen Sie die NEUE Homepage, freuen Sie sich und gehen Sie auf Entdeckungstour

2. Sehen Sie wie gewohnt die provisorische Version der Homepage, lesen Sie hier weiter:

Sehen wir im Internet die neue Homepage? Nein, es handelt sich quasi um einen Platzhalter, der die wichtigsten Informationen für die Gemeinde liefert und eine Kontaktaufnahme zum Gemeindebüro anbietet. Im Hintergrund wird eine neue Homepage erstellt. Ein naht-loser Übergang von der alten zur neuen Version war aus verschiedenen Gründen leider nicht möglich.

Wann ist mit der neuen Homepage zu rechnen?Wir hoffen, dass die neue Homepage in den nächsten Tagen fertig ist.

Ist die neue Homepage unter derselben Adresse im Internet aufrufbar?Ja.

www.stfelizitas.de

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Nach mehreren Monaten Pause wurde der Wunsch größer, wie-der mit anderen Menschen den Glauben zu teilen und gemein-sam Eucharistie zu feiern.

Ein wichtiges Element unserer Funkenfluggottesdienste ist die Feier der Eucharistie in Gemeinschaft um den Altar. Dabei er-öffnet sich in besonderer Weise – ähnlich dem letzten Abend-mahl – die Möglichkeit, die Gegenwart Gottes zu spüren und neue Kraft zu tanken für das eigene Leben.

Abstandsregeln erlauben diese Nähe um den Altar nicht mehr – aber deswegen ganz darauf zu verzichten, schien uns der falsche Weg. So starteten wir im September einen „Zurückge-winnungsversuch“ – mit den vorgeschriebenen Hygieneregeln. Wir haben uns eine neue Mitte geschaffen, genau im Zentrum der Kirche mit dem nötigen Platz. Es ist eine interessante neue Erfahrung. Man erlebt den Kirchenraum aus einer anderen Per-spektive. Klar war es anders als vor Corona – aber auch dank der Musik war es ein würdevoller Gottesdienst, in dem sich

die Menschen als gemeinsam Glau-bende erfahren haben. Wir haben nicht gemeinsam gesungen – aber gemeinsam ge-betet, so dass man auch aktiv eingebunden war. Wir müssen bislang auf einiges Vertraute verzichten, und das ist vor allem der gemeinsame Gesang – aber es entsteht auch interessantes Neues. Lassen Sie sich überraschen!Wir werden diese Form beibehalten – auch in den nächsten Monaten – jeweils am ersten Sonntag um 18 Uhr in der Feli-zitaskirche.

Sie sind herzlich eingeladen, bislang blieben noch viele Plätze frei. Wir vermissen Sie!

Ihr Werkstatt-Gottesdienst-Team

Funkenflug-Gottesdienste trotz Corona

Weihnachtsandacht für zu Hause

Liebe Mitchristen,Weihnachten fällt in diesem Jahr, wie schon das Osterfest 2020, in eine außergewöhnliche, ja verunsichernde Zeit. Das Coro-navirus macht uns allen, besonders aber den Erkrankten und ihren Angehörigen, weltweit schwer zu schaffen. Die Situa tion hat sich erneut verschärft. Wir, Ihr SeelsorgerInnen-Team der St. Felizitas Gemeinde, wissen zum Redaktionsschluss dieses Gemeindebriefes zum Thema „Sehnsucht“ nicht, ob alle, die möchten, Weihnachten an einem öffentlichen Gottesdienst teilnehmen können. Besonders den Mitchristen, die zu Risi-kogruppen gehören, möchten wir neben der Möglichkeit, an gestreamten Gottesdiensten aus den Gemeindekirchen oder der Teilnahme an Gottesdiensten im Fernseher, auch einen verschriftlichten Gottesdienst auf Seite 9 zur Verfügung stel-

len, den Sie am Hl. Abend oder an einem der Weihnachtstage zuhause feiern können, indem Sie den Gottesdienst an einem geeigneten Platz in Ihrem Haus, Ihrer Wohnung, Ihrem Zim-mer alleine oder in Gemeinschaft vorlesen, beten und singen können. Es besteht auch die Möglichkeit, nur einige Elemente dieses Vorschlags zur Gestaltung einer kleinen privaten Feier auszuwählen. Wie auch immer, wir wünschen Ihnen, dass die tiefe Sehnsucht nach dem Fest der Menschwerdung Gottes in der Welt, wie sie nun mal ist, und auch in dieser Coronazeit in Ihren Herzen und Wohnungen Raum gewinnt, so dass Sie spü-ren können, was der Apostel Paulus im 2. Korintherbrief sinn-gemäß sagt: „Denn Gott, der sprach: „Aus Finsternis soll Licht aufleuchten!“, er ist in unseren Herzen aufgeleuchtet, damit wir erleuchtet werden zur Erkenntnis des göttlichen Glanzes auf dem Angesicht Christi. Diesen Schatz des Glaubens und Lebens tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen, so wird deut-lich, dass das Übermaß an Kraft von Gott und nicht von uns kommt. Von allen Seiten werden wir in die Enge getrieben und finden doch noch Raum; wir wissen weder aus noch ein und verzweifeln dennoch nicht (vgl. 2 Kor 4, 6-8).

Bleiben Sie gesund, achtsam, zuversichtlich und behütet!Im Namen des SeelsorgerInnen-Teams: „Frohe Weihnachten!“

Ihr Reinhold Leydecker

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Vorbereitung und Gestaltung des Heiligen Abends bzw. der Weihnachtsfeiertage

• Sie benötigen die (blühenden) Barbarazweige – oder andere grüne Zweige bzw. den Weihnachtsbaum.

• Stellen Sie diese Vorlage und ein Gotteslob für alle Mitfeiernden bereit.

• Festlicher wird die Feier, wenn die Lieder mit Instrumenten begleitet werden.

• Vereinbaren Sie vorher, wer die Schriftworte und Gebete vorträgt und wer die Lieder anstimmt. Legen Sie eine Bibel mit den angegebenen Schriftworten (Lukas 2,1–20) in Ihre Mitte. Sie unterstreicht die Gegenwart von Gottes Wort.

• Überlegen Sie, wo Sie den Hausgottesdienst feiern: um den Christbaum versammelt, am Tisch oder vor der Krippe.

• Wenn es möglich ist, bietet es sich an, das Jesuskind erst nach dem ersten Textabschnitt des Evangeliums in die Krippe zu legen.

• Für die Aufmerksamkeit und Sammlung evtl. anwesender Kinder ist es hilfreich, wenn die Geschenke unter einem großen Tuch oder verschiedenen Tüchern „verborgen“ sind, bzw. erst nach der Einstimmung hereingeholt wer-den.

• Wählen Sie, wenn mehrere Personen anwesend sind, Vorbeter aus (V1 u. V2)

• Eröffnung V1 + (Kreuzzeichen) Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Alle: Amen. V1 Gott, der für uns Leben ist und Leben schenkt, ist in unserer Mitte.

• Lied (Gotteslob, 248 1-3) Ihr Kinderlein kommet, o kommet doch all'! Zur Krippe her kommet in Bethlehems Stall. Und seht, was in dieser hoch-heiligen Nacht der Vater im Himmel für Freude uns macht. Da liegt es, das Kindlein, auf Heu und auf Stroh; Maria und Joseph betrachten es froh. Die redlichen Hirten knien betend davor, hoch oben schwebt jubelnd der Engelein Chor. O beugt wie die Hirten anbetend die Knie, Erhebet die Hände und danket wie sie. Stimmt freudig, ihr Kinder – wer sollt sich nicht freun?-, stimmt freudig zum Jubel der Engel mit ein.

• Gebet V1 Herr, unser Gott, du bist die Hoffnung und die Liebe. In deinem Sohn Jesus ist diese Liebe zu uns Mensch gewor-den. Wir danken dir dafür. Lass uns aus dieser Hoffnung und Liebe leben. Darum bitten wir, durch Jesus, deinen Sohn und unseren Bruder und Herrn. Amen.

• Einführung V2 Der grüne Zweig des Advents ist zum Baum geworden, der kahle Zweig des Barbaratages hat Blüten bekommen. Die Hoffnung auf neues Leben hat sich erfüllt. So hat sich auch die Hoffnung der Menschen erfüllt: Jesus, Gottes Sohn, wird geboren. In seiner Person wird Gottes Liebe und Treue auch in schweren Zeiten erfahrbar. Er ist der Grund unserer Hoffnung. Auch der Christbaum mit seinen grünen Zweigen ist dafür ein Sinnbild.

• Lied O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie grün sind deine

Blätter! Du grünst nicht nur zur Sommerzeit, nein auch im Winter, wenn es schneit. O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter!

O Tannenbaum, o Tannenbaum, du kannst mir sehr ge-fallen. Wie oft hat nicht zur Weihnachtszeit ein Baum von dir mich hoch erfreut! O Tannenbaum, o Tannenbaum, du kannst mir sehr gefallen!

O Tannenbaum, o Tannenbaum, dein Kleid will mich was lehren: Die Hoffnung und Beständigkeit gibt Trost und Kraft zu jeder Zeit. O Tannenbaum, o Tannenbaum, dein Kleid will mich was lehren.

• Evangelium (Lukas 2,1–7) V1 Wir hören das Weihnachtsevangelium nach Lukas:

Es geschah in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen. Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius Statthal-ter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintra-gen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazareth in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.

• (Das Jesuskind wird in die Krippe gelegt.)

• Lied (Gotteslob 239) Zu Bethlehem geboren, ist uns ein Kindelein, das hab' ich auserkoren, sein eigen will ich sein. Eia, eia, sein eigen will ich sein. In seine Lieb’ versenken will ich mich ganz hinab; mein Herz will ich ihm schenken und alles, was ich hab’, eia, eia, und alles, was ich hab’. O Kindelein, von Herzen will ich dich lieben sehr, in Freuden und in Schmerzen je länger und je mehr, eia, eia, je länger und je mehr. Dazu dein Gnad mir gebe, bitt’ ich aus Herzensgrund, dass ich allein dir lebe jetzt und zu aller Stund’, eia, eia, jetzt und zu aller Stund’. Dich, wahren Gott, ich finde in meinem Fleisch und Blut;

Weihnachtsandacht für zu Hause

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darum ich fest mich binde an dich, mein höchstes Gut, eia, eia, an dich, mein höchstes Gut. Laß mich von dir nicht scheiden, knüpf’ zu, knüpf’ zu das Band: Die Liebe zwischen beiden; nimm hin mein Herz zum Pfand, eia, eia, nimm hin mein Herz zum Pfand!

• Evangelium (Lukas 2,8–15) L Der Evangelist Lukas berichtet weiter: In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr. Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.Und es geschah, als die Engel von ihnen in den Himmel zurück-gekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Lasst uns nach Betlehem gehen, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr kundgetan hat! So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.

• Lied (Gotteslob 762) Kommet, ihr Hirten, ihr Männer und Fraun, kommet, das lieb-

liche Kindlein zu schaun, Christus, der Herr, ist heute geboren, den Gott zum Heiland euch hat erkoren. Fürchtet euch nicht!

Lasset uns sehen in Bethlehems Stall, was uns verhei-ßen der himmlische Schall; was wir dort finden, lasset uns künden, lasset uns preisen in frommen Weisen: Halleluja!

Wahrlich, die Engel verkündigen heut Bethlehems Hirtenvolk gar große Freud: Nun soll es werden Friede auf Erden, den Menschen allen ein Wohlgefallen: Ehre sei Gott!

• Fürbitten V1 Mit Jesus Christus kam das wahre Licht in unsere Welt,

denn in ihm hat sich Gottes Liebe an die Menschen ver-schenkt. So sollen auch wir um einander besorgt sein und füreinander beten.

V2 Herr Jesus Christus. Du wurdest in einem Stall ge-boren, weil in der Herberge kein Platz war. Steh al-len bei, die auf der Flucht sind, die keine Heimat mehr haben oder heute einsam sind. – Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

V2 Bei deiner Geburt verkündeten Engel den Frieden. Lass Frieden werden in unseren Familien und Beziehun-gen und auf der ganzen Welt. – Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

V2 Du bist das Licht, das die Welt erleuchtet. Leuchte allen, die traurig, krank oder verzweifelt sind. Wir denken besonders an die Mitmenschen, die am Coronavirus erkrankt sind – Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

V2 In dir ist das Leben in Fülle. Lass unsere Verstorbenen, an

die wir besonders denken, leben in deinem Licht. Wir den-ken besonders an (ggf. Namen einsetzen): .........................

– Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

• Vaterunser V1 Herr Jesus, du hast uns Gott als guten Vater gezeigt und

uns gelehrt, ihn auch so anzusprechen. So dürfen wir beten: A Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein

Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

• Segen V1 Der Herr segne und behüte uns, der Herr lasse sein An-

gesicht über uns leuchten und sei uns gnädig; er wende uns sein Antlitz zu und schenke uns seinen Frieden, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

A Amen.

• Lied (Gotteslob 238, 1 - 3) O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachts-

zeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit!

O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachts-zeit! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich, o Christenheit!

O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachts-zeit! Himmlische Heere, jauchzen dir Ehre: Freue, freue dich, o Christenheit!

Gott hat uns seine Liebe geschenkt. Er hat uns seinen Sohn geschenkt. Aus Freude darüber wollen auch wir einander beschenken und uns „Frohe und gesegnete Weihnachten“ wünschen.

Sehnsuchtsgebet in CoronazeitenHerr, ich komme zu dir und bringe dir die leere Schale meiner Sensucht.Fülle sie mit Liebe, damit ich sie weitergeben kann. Fülle sie mit Hoffnung, damit ich sehend werde. Fülle sie mit Visionen, damit ich die Zukunft gestalten kann.Fülle sie mit Einsicht, damit flexibel werde.Fülle sie mit Freude, damit ich mein Glück finden kann.Fülle sie mit Vertrauen, damit ich stark werde.Fülle sie mit deiner Kraft, damit du durch mich weiden kannst.Herr, Ich stehe vor dir und meine Schale wird voll

Alice Zaun

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Die Friedenslichtaktion 2020 steht unter dem Motto: „Frieden überwindet Grenzen“.

Überall erleben wir Grenzen: zwischen Län-dern, zwischen Menschen, zwischen Religi-onen und zwischen Ideologien. Je fester und stärker diese Grenzen ausgeprägt sind, desto schwieriger ist es oft, diese Grenzen zu über-winden.

Dafür braucht es Mut, Stärke, Zielstrebigkeit, die Bereitschaft, offen auf Andere zuzugehen, den eigenen Standpunkt zurück-zustellen und Kompromisse zu schließen. All das sind Kenn-zeichen friedlichen Zusammenlebens. Wer sich dafür einsetzt, hält gleichzeitig den Wunsch nach Frieden lebendig und arbei-tet aktiv an der Überwindung jeglicher Grenzen.

Nur gemeinsam können Grenzen über-wunden werden. Dazu möchten wir „alle Menschen guten Willens“ mit dem diesjährigen Motto aufrufen. Schon Mahatma Ghandi war sich be-wusst: „Es gibt keinen Weg zum Frie-den, denn Frieden ist der Weg.“

Jedes Jahr machen wir uns gemeinsam mit vielen Menschen verschiedener Nationen auf den Weg, um das Frie-denslicht aus Bethlehem zu uns nach Hause zu holen. Dabei überwindet es einen über 3.000 Kilometer langen Weg über viele Mauern und Grenzen. Es verbindet Menschen vieler Natio-nen und Religionen miteinander.

Gerade in diesem Jahr spüren wir, wie es ist, wenn sich Grenzen bilden, wenn Grenzen sogar geschlossen werden und wir in unserer Freiheit

eingegrenzt werden. Das Coronavirus hat uns aufgezeigt, wie zerbrechlich unser gesell-schaftliches Zusammenleben ist, aber auch wie wichtig Kreativität, besonnenes Handeln und Zuversicht sind.

Wir ermutigen daher alle Menschen guten Willens, gemeinsam die Grenzen zu überwin-den und das Friedenslicht aus Bethlehem wei-ter zu geben. Das Licht ist das weihnachtliche

Symbol schlechthin. Mit dem Entzünden und Weitergeben des Friedenslichtes aus Betlehem wird an die Weihnachtsbotschaft „Friede auf Erden“ und den Auftrag, den Frieden zu verwirk-lichen, erinnert. Um ein friedliches Miteinander zu erreichen, braucht es Toleranz, Offenheit und die Bereitschaft aufeinan-der zuzugehen.

Wir laden alle Lüdinghauser dazu ein, das Friedenslicht aus Betlehem an „alle Menschen guten Willens“ weiterzurei-chen. Denn ein altes dänisches Sprich-wort sagt: „Du verlierst nichts, wenn du mit deiner Kerze die eines anderen anzündest.“

Am 3. Adventssonntag werden wir das Licht in Empfang nehmen.

Wo und wie in diesem Jahr eine Aussen-dungsfeier am 26. Dezember in Lüding-hausen stattfinden wird, können wir derzeit noch nicht sagen. Wir werden es aber frühzeitig über die Presse, in den Ankündigungen nach den Gottesdiens-ten und unsere Website www.dpsg-lh.de bekannt geben.

Lars Keimeier

Friedenslichtaktion 2020 Frieden überwindet Grenzen

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Lüdinghausen / Seppenrade: Die Sternsinger kommen – auch in Corona-Zeiten! Ab dem 2.1.2021 sind die kleinen und großen Könige der Gemeinde wieder in den Straßen von Lüdinghau-sen und Seppenrade unterwegs – diesmal mit Mund-Nasen-Bedeckung, einer Sternlänge Abstand und unter Beachtung der aktuellen Corona-Schutzverordnungen. Mit dem Kreide-zeichen „20*C+M+B+21“ bringen sie in der Nachfolge der Heiligen Drei Könige den Segen „Christus segne dieses Haus“ zu den Menschen unserer Gemeinde, sammeln für benachtei-ligte Kinder in aller Welt und werden damit selbst zu einem wahren Segen.

Die Vorbereitungsteams unserer Gemeinde haben sich gut auf diese besondere Aktion vorbereitet: Ein Hygienekonzept liegt vor, die Abläufe sind an die geltenden Corona-Regelungen angepasst. Auf manch liebgewonnene Tradition müssen wir diesmal schweren Herzens verzichten: So werden die Stern-singer keine Wohn- bzw. Privaträume betreten, sondern Ihnen vor der Tür oder im Treppenhaus begegnen. Auch beim An-schreiben des Segens beachten die Sternsinger den Mindest-abstand. Und die Spendenübergabe erfolgt selbstverständlich kontaktlos. Falls Sie den Sternsingern ein süßes Dankeschön geben wollen, denken Sie bitte daran, dass dieses auf jeden Fall verpackt sein muss.

„Segen bringen, Segen sein. Kindern Halt geben – in der Uk-raine und weltweit“ heißt das Leitwort der 63. Aktion Drei-königssingen, das Beispielland ist die Ukraine. Jedes Jahr ste-hen ein Thema und ein Land exemplarisch im Mittelpunkt der Aktion. Die Spenden, die die Sternsinger sammeln, fließen jedoch unabhängig davon in Hilfsprojekte für Kinder in rund 100 Ländern weltweit. Das Engagement der Sternsinger und Ihre Solidarität mit bedürftigen Kindern in aller Welt sind mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie in diesem Jahr wichtiger denn je.

Alle hiermit zusammenhängenden Informationen und die An-meldung gehen in diesen Tagen über die Schulen an die Kin-der. Wir freuen uns, wenn viele Kinder aus unserer Gemeinde mitmachen.

Alle Informationen sind auch auf der Homepage zu finden: https://www.stfelizitas.de/sternsinger

Thorsten Neuhaus

Termine im Überblick

Lüdinghausen• Aussendung der Sternsinger:

Samstag, 2.1.2021, um 9.30 Uhr• Rückkehr der Sternsinger:

Montag, 4.1.2021, um 17.00 Uhr• Gewandausgabe:

Mittwoch, 16.12.2020 von 16.00 -18.00 Uhr• Vorbereitungstag:

Dienstag, 29.12.2020 um 15.00 Uhr

(alle Termine finden in oder an der St. Felizitas Kirche statt)

Seppenrade• Aussendung der Sternsinger:

Samstag, 2.1.2021 um 9.30 Uhr• Rückkehr der Sternsinger:

Sonntag, 3.1.2021 um 16.00 Uhr• Gewandausgabe:

für die Gewandausgabe steht kein bestimmter Termin fest, da das Orga-Team individuelle Termine mit den Gruppen vereinbart.

(weitere Informationen folgen über Flyer, Infozettel und Plakate)

Segen bringen, Segen sein!Sternsingeraktion in St. Felizitas Lüdinghausen und Seppenrade

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Wonach sehne ich mich, was fehlt mir in dieser schwierigen und unübersichtlichen Zeit, wo doch nach dem „Ende der Geschich-te“ zum Ausgang des vergangenen Jahrtausends angeblich alles so friedlich und harmonisch weitergehen sollte?

■ Ich sehne mich nach einer vollen Kirchenbank in der Christ-mette oder der Osternacht, wo einem schon von der Nähe der anderen Gläubigen warm wird und der Duft von Weihrauch und leicht feuchten Wintermänteln in der Nase hängt. Wer hätte je geglaubt, dass man sich nach so etwas sehnen könn-te? Ebenso geht es mir mit lautem Gesang, manchmal etwas falsch, aber inbrünstig (auch so ein altes Wort), wie würde mir das gut tun. Und dass mir der Friedensgruß, der im Westfäli-schen doch immer etwas steif und holprig daherkam, einmal fehlen würde, auch das hätte ich nie für möglich gehalten.

■ Ich sehne mich nach einer Kirche, die sich mir, meinen Sor-gen und meiner Lebenswirklichkeit zuwendet und nicht unun-terbrochen mit sich selbst, mit dem Missbrauchsskandal, mit ihrer verdrucksten Sexualmoral und den Machtspielchen inner-halb der Hierarchie beschäftigt ist.

■ Ich sehne mich nach einer Kirche, deren Meinung wieder gehört wird zu den drängenden Fragen unserer Gesellschaft, weil sie mitten im Leben verankert ist und weil ihre Botschaft zwar 2000 Jahre alt, aber alles andere als verjährt ist.

■ Ich sehne mich nach einer Kirche, die in der Krise systemre-levant ist wie ein Baumarkt oder wie Toilettenpapier und die nicht wie im vergangenen Frühjahr fast mit Begeisterung auf Sehrohrtiefe abtaucht, auf „Schleichfahrt“ umschaltet und sichtlich Mühe hat, wieder ins Leben zurück zu finden.

■ Ich sehne mich nach einer Kirche, die Anerkennung und Wi-derhall in der Bevölkerung findet und auch finden will und die nicht glaubt, dass allein die Tatsache, abgelehnt oder überhört zu werden, schon ein Qualitätsbeweis sei.

■ Ich sehne mich nach einer Gesellschaft, in der die Botschaft dieses ganz besonderen Menschen aus Nazareth, eben dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt und man nicht zwei Her-ren dienen kann, wieder Verständnis findet und Begeisterung auslöst. Grund genug dafür gäbe es reichlich.

■ Ich sehne mich danach, zusammen mit vielen Anderen klar zu erkennen, dass Jesu Satz „kehre um, tue Buße und sündige fortan nicht mehr“ auch bedeutet: „Du entscheidest über dein Leben, niemand zwingt Dich dazu, morgen die gleichen Fehler zu machen wie gestern. Sei frei von den Fesseln deiner Her-kunft, deiner Bildung, deiner Vorgeschichte und mach Etwas aus Deiner Freiheit!“

■ Ich sehne mich danach, dass uns wieder deutlich wird, dass

Menschen wie Maria, die Mutter Gottes, die heilige Elisabeth oder der heilige Franziskus nicht lästige Tradition und nur bun-te Figuren in der Kirche sind, sondern Menschen mit ganz be-sonderen Gaben, die mir viel zu sagen haben und von denen ich lernen kann. Ich sehne mich einfach nach glaubwürdigen und überzeugenden Vorbildern. Alleine schaffe ich es nicht!

■ Ich habe Angst vor einer Welt, in der unsere Sehnsüchte nicht mehr erfüllt werden können oder in der unsere Sehn-sucht nach einer lebendigen, allumfassenden Kirche und der Gegenwart unseres Herrn mitten unter uns gar erlischt.

Also: nicht aufgeben, weder mit dem Sehnen noch mit dem Handeln, Jesus hat sich bezüglich des Zustandes unserer Welt auch keinen Illusionen hingegeben:

„Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Da-rum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tau-ben!“ (Mt 10, 16).

Thomas Wilke

SehnsuchtEin schwieriges, fast schon altmodisches Wort!

Magnificat… und überstock und steinder gesegnete Leibund der Herzschlagjenes ANDEREN lebensunter dem herzender frau und der traumverloren-seligelobpreis:MAGNIFICAT:

Wer bringt ihn noch zustandejenen lobpreis – werwagt ihn noch zu sagenwer :ruft es von den bergen: dass ER sich herabgeneigt Dass ER auch heute erfülltWas ER DEN VÄTERN VERHEISSEN

werwagt es noch zu sagen wagt esheute noch …

(Linus David)

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Weihnachten ist ein seltsames Fest. Oft wird es zur Routine, ver-bunden mit einigem Stress in der Vorbereitung. Und doch weiß man jenseits eines christlichen Kontexts nicht so recht, warum man es persönlich feiert. Seltsam ist aber, dass dieses Fest einen irgendwie dennoch anrührt. Auch wenn man nicht immer genau sagen kann, warum es eigentlich anrührt. Hängt es vielleicht mit einem diffusen Zeitgefühl zusammen? Die Zeit scheint ja irgendwann an Heiligabend oder am ersten Weihnachtstag ste-hen zu bleiben. Es kommt einem so vor, als ob ein wenig Stille in die Hektik des Lebens einkehren würde. Oder ist es der äußere Rahmen, der einen auf Weihnachten einstimmt - die wiederkeh-

renden Rituale, die einen bezaubernden Raum für die eigenen Gefühle und Gedanken erschließen?

In all diesen Erfahrungen geht aber Weihnachten jenseits ei-nes christlichen Kontexts noch nicht ganz auf. Weihnachten ist noch etwas mehr. Weihnachten ist das Fest, bei dem wir uns als hungrige und durstige Wesen erfahren. Und zwar nicht nur, weil wir Hunger und Durst haben. Wir erleben uns dabei vielmehr als Wesen, die Hunger und Durst sind. Dieses Hungrig-und-Durstig-Sein setzt uns in Bewegung, lässt uns zu Suchenden werden - zu Suchenden nach einem „Mehr“ im

Hunger und Durst am Weihnachtsfest

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Leben. Ja, Weihnachten begünstigt dieses Hunger-und-Durst-Sein. Es bringt uns in Berührung mit unseren Erinnerungen und offenen Fragen. Es bewegt uns dazu, den eigenen Standort im Leben zu überprüfen. Es legt all das offen, was wir in unserem Leben vermissen und im Alltag vor uns herschieben. Zudem kann es auch geschehen, dass wir an Weihnachten - jenseits eines christlichen Kontexts - ohne den göttlichen Säugling in der Krippe auskommen können. Wie es scheint, können der moderne Hunger und Durst nach einem gelingenden Leben, nach einer heilen Welt auch ohne Gott auskommen. Im Kontrast zu diesen Beobachtungen steht der eigentliche In-halt von Weihnachten. Dieses Fest zeigt uns einen Gott, der sich nach dem Menschen sehnt. Diese Ansicht gründet in der Erfahrung, die biblische Menschen mit Gott machten. Sie er-fuhren ihn als einen Gott, der mitgeht und befreit, der sich abwendet und wieder zuwendet, der verzweifelt und sich er-barmt, der zornig ist und tröstet. Als einen Gott, der vom Men-schen nicht ablassen kann und will. Als einen Gott, der in Jesus Christus alles hergibt, was er hat. Die biblischen Menschen ha-ben in Jesu Leben, Sterben und Auferstehen eine einzige Sehn-suchtsbewegung Gottes zu den Menschen hin erkannt. Vor diesem Hintergrund kann man sagen, dass die Sehnsucht im Herzen Gottes anders pulsiert als die Sehnsucht im Herzen des Menschen, anders tickt als unser Hungrig-und-Durstig-sein. Die Sehnsucht des Menschen nach einem gelingenden Leben kann ohne Gott auskommen. Die Sehnsucht Gottes nach dem Leben, das er geschaffen hat und liebt, ist ohne den Menschen unstillbar. Offensichtlich ist die Sehnsucht nicht der geeignete Treffpunkt, wo Mensch und Gott sich verabreden können. Ist das nicht ein aussichtloses Unternehmen? Vielleicht, wenn es nicht noch etwas anderes wäre.

Die Sehnsucht Gottes nach dem Menschen hat eine weitere Qualität. Sie hält Umstände, Widerstände, sogar Gleichgültig-keit und Ablehnung aus, die vom Menschen kommen können. Sein Aushaltenkönnen zeigt uns einen hoffenden Gott. Seine Sehnsucht ist getragen von der Hoffnung, dass der Mensch sich ihm zuwendet und eine Lebensgemeinschaft mit ihm eingeht. Dieses Hoffen drängt ihn dazu, den Mensch nicht zu verlassen, selbst dann, wenn dieser von ihm nichts wissen will, trotz al-lem, was Menschen geschieht, was Menschen einander antun. Trotz allem, was Menschen aushalten müssen. Sein Hoffen hält in ihm die Sehnsucht nach dem Menschen aufrecht.

An Weihnachten kommen wir mit unserem unersättlichen Hungrig-und-Durstig-Sein in Berührung. Gibt es etwas, was Hungrig-und-Durstig-Sein stillen kann? Weihnachten zeigt uns als Perspektive zu dieser Frage die Hoffnung Gottes. Als seine Ebenbilder spüren wir auch in uns diese Qualität. Eine der ers-ten Aussagen der Bibel lautet: „Gott formte den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen“ (Gen 2,7).

Der Atem ist ein Geschenk. Das Leben ist eingehaucht. Der erste Atemzug bei unserem ersten Schrei ist zugleich ein Hof-fen - ein Hoffen auf ein gelingendes Leben. Jeder Atemzug ist vor diesem Hintergrund ein neues Stück Hoffnung. Einst wird dieses Hoffen mit unserem letzten Atemzug aufhören. Auch dann - so der christliche Glaube - wird Gott nicht von der Sei-te des Menschen weichen. Mag vielleicht die Sehnsucht kein geeigneter Treffpunkt sein, wo Menschen und Gott sich verab-reden können, so bietet sich die Hoffnung als Bühne für diese Begegnung und für eine dauerhafte Lebensgemeinschaft.

Was trägt und tröstet mehr? Die Sehnsucht oder die Hoff-nung? Weihnachten spielt sie nicht gegeneinander aus. Weih-nachten legt aber offen, dass beide aufeinander angewiesen sind. Weihnachten kann die menschliche Sehnsucht mit dem Licht der göttlichen Hoffnung durchdringen. Denn die Hoff-nung verhindert bei Gott und beim Menschen das Versinken in den Wogen unstillbaren Sehnens. So macht uns die weih-nachtliche Sehnsucht, die wir in diesen Tagen spüren, neugie-rig auf den, auf den Hunger und Durst hinweisen, auf den, der hoffen lässt.

Hector Sanchez

Diese Intuition drückt die Kieler Lyrikerin, Edith Golinski, so aus:

Gäb es die Sehnsucht nicht, wohl nie bedrängte uns ein Fragen,

ein Suchen, ein Aufwärtsschauen zu dem empor,

der alles schuf.

Gäb es die Sehnsucht nicht, fremd bliebe uns ahnendes Wissen

um Dinge, die unsere Augen nicht sehen,

unsere Hände nicht fassen, unser Mund nicht zu benennen weiß,

der Seele aber dennoch erkennbar sind.

So ist es die Sehnsucht, die Gott und den Menschen verbindet:

Einst, heut' und in fernen Zeiten. Und es ist die Sehnsucht,

die uns erlösen, ja, die uns den Himmel öffnen wird.

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Liebe Mitchristen!

Mit Blick auf das Thema dieses Pfarrbriefes „Sehnsucht“ fallen mir zwei Lieder und die Bewohner, Patienten, Mitarbeiter und Seelsorger in den Altenwohnhäusern, Krankenhäusern und Einrichtungen für Behinderte ein.

Zunächst die beiden Lieder: Das erste ist nur ein Fragment ei-nes Liedes der Sängerin Alexandra, das ich aus Kindheitstagen kenne und immer mal wieder im Ohr und im Herzen trage, dort heißt es: „Sehnsucht heißt das alte Lied der Taiga, das schon damals meine Mutter sang…“. Ich muss dabei immer an meine früh verstorbene Mutter denken, von der ich diese me-lancholische Sehnsucht, aber auch einen Großteil ihres Glau-bens geerbt habe. Ich denke beim inneren Hören aber auch an eine Wanderung, die ich mit meinem Schwager vor gut 10 Jahren in der Taiga unweit des Baikalsees, gemacht habe. Auch da waren viel Melancholie und starke Glaubenserfahrungen mit im Spiel.

Das zweite Lied ist eines meiner Lieblingslieder aus dem „neu-en“ Gotteslob (GL 823), weil es meine persönliche und die Sehnsucht vieler Menschen mit Gott in Beziehung setzt.

Refrain: Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehn, dir nah zu sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst.

1. Um Frieden, um Freiheit, um Hoffnung bitten wir. In Sorge, im Schmerz – sei da, sei uns nahe, Gott.

Refrain

2. Um Einsicht, Beherztheit, um Beistand bitten wir. In Ohnmacht, in Furcht – sei da, sei uns nahe, Gott.

Refrain

Ich bemerke bei den seit Monaten hoch engagierten haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unse-rer Einrichtungen eine spürbare Sehnsucht nach Entlastung, Ruhephasen, Wertschätzung und Anerkennung ihres schwe-ren Dienstes in der Öffentlichkeit, einschließlich einer ange-messenen Bezahlung. Sie wünschen sich mehr Zeit, zu auf-merksamen, zugewandten Begegnungen in der Arbeit mit den Menschen, die ihnen anbefohlen sind, und auch mit den Kolle-ginnen und Kollegen. Doch Zeit ist in diesen Tagen Mangelwa-re. Ich bin beeindruckt, was trotz der vielfältigen Mängel, alles geleistet wird und habe einen großen Respekt vor dem Krisen-management der Leitungskräfte. Alles ist irgendwie beschleu-nigt in den Mitarbeiterteams und auch bei uns Seelsorgerinnen und Seelsorgern in den Altenwohnhäusern. Zum Beispiel bei den „Mitstreitern“ aus dem St. Ludgerus Haus, mit denen ich eingeschränkt, aber regelmäßig Kontakt habe. Ich denke aber

auch an die Mitarbeiter im St. Marien Hospital, in dem zurzeit die Seelsorgestelle nicht besetzt ist. Sie alle sind Mitstreiter im wahrsten Sinne des Worts, weil es wirklich ein täglicher Kampf ist, mit den Unwägbarkeiten der Coronapandemie, deren Aus-wirkungen sich ja zurzeit wieder erheblich verschärft haben, umzugehen. Sie sind aber in meinen Augen auch Mitarbeiter Gottes, die sich, bewusst oder unbewusst, nach Gott sehnen und darum bitten, dass der, der keine Grenzen und keine Be-grenzung kennt und keinen von seiner Liebe ausschließt, ihnen Kraft gibt für die tägliche Arbeit, den Frieden des Herzens und die Erfahrung des Glücks in allen Lebensbereichen. Es ist gut, dieser Sehnsucht Raum zu geben und auch darum zu beten, zu bitten und bei Bedarf zu flehen, denn die Sehnsucht ist auch schon Liebe, selbst wenn sie noch nicht erfüllt ist. In diesem Sinne möchte ich Ihnen zum Schluss noch die beiden letzten Strophen des Liedes mit auf den Weg in diese Advents- und Weihnachtszeit geben.

Refrain: Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehn, dir nah zu sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst.

3. Um Heilung, um Ganzsein, um Zukunft bitten wir. In Krankheit, im Tod – sei da, sei uns nahe, Gott.

Refrain

4. Dass du, Gott, das Sehnen, den Durst stillst, bitten wir. Wir hoffen auf dich – sei da, sei uns nahe, Gott.

Refrain

Bleiben Sie gesund, achtsam, zuversichtlich und behütet!

Ihr Reinhold Leydecker

Beflügelte Sehnsucht im Dienst an Menschen

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KATHOLISCHE PFARRGEMEINDE ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND SEPPENRADE | Nr.13 | 2020 KATHOLISCHE PFARRGEMEINDE ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND SEPPENRADE | Nr.13 | 2020 17

Das tückische an Jesu Gleichnissen, ist ihre Direktheit. In der Bibelstelle vom Weltgericht fragen sich die Zuhörenden, wann sie denn Jesus höchstpersönlich beherbergt haben. In Lüding-hausen gibt es ca. 10 -20 Menschen, die im Umfeld der Obdach-losigkeit leben.

Michael Schulte vom DGB und ich als Pastoralreferent der Kirchenge-meinde haben im Februar zu einem runden Tisch „Obdachlosigkeit bei uns“ eingeladen. Den Politikerin-nen und Vertretern von Verbänden und uns hat dieser Abend die Lage sehr plastisch deutlich gemacht. Ein Obdachloser war selber gekommen und hat uns aus erster Hand infor-mieren können. Einige Menschen le-ben direkt auf der Straße. Sie verdie-nen ihr Geld mit Betteln oder Musik machen. Sind sie in Lüdinghausen gemeldet, bekommen sie ein Ta-gessalär vom Sozialamt. Jeden Tag bis zu einer bestimmten Uhrzeit ist es abzuholen, damit nicht anders-wo ein weiteres Mal gezahlt wird. Schlafplätze sind im Sommer weni-ger ein Problem. Einige andere Men-schen sind so genannte „Couch-potatoes“, die oft bei Freunden und Bekannten sprichwörtlich auf der Besuchercouch nächtigen. Vor allem, wenn es kalt wird. Wieder andere leben in den städtischen Notunterkünften, z. B. am Breslauer Ring. Anlaufstellen bei den Kirchen wurden mangels Nachfrage nicht weiterbetrieben. Maria Veen ist als ehemalige Arbeiterkolonie eine nahe Möglichkeit der Unterbringung. Die Stadt gibt sich Mühe, ihre Wohnungen in ausreichend gutem Zustand zu hal-ten. Doch wenn Menschen mit Suchtgefährdung dort leben, wird ein Zusammen-in-einer-Wohnung-sein schwer. Dann feh-len abschließbare Schränke, die den wenigen wertvollen Besitz schützen.

Der runde Tisch zum Thema Obdachlosigkeit bei uns hat kon-krete Wünsche und Forderungen der Betroffenen gebracht: Ein Wohnwagen-Platz war darunter, eine Möglichkeit zu wa-schen, eine postalische Adresse, die dabei hilft, ein Konto zu eröffnen. Und natürlich eine kleine eigene Wohnung, um bes-ser über den Winter zu kommen. Die Frage nach einer Mög-lichkeit, Wäsche zu waschen, hat uns zuerst beschäftigt. Denn die Obdachlosen sind quasi gezwungen, ihre Kleidungsstücke wegzuwerfen, wenn sie dreckig sind, obwohl sie das nicht toll

finden. Es gibt in Lüdinghausen keinen Waschsalon. Caritative Einrichtungen, Kranken- oder Altenwohnhäuser können aus hygienischen Gründen nicht helfen. Und die gewaschene Wä-sche müsste auch in einen Trockner oder auf die Leine. Die Waschmaschine, der Trockner wären wohl finanzierbar. Was

fehlt, ist bis jetzt ein Ort. Zielführen-der waren die Gespräche mit den lo-kalen Banken. Nach einer Kontakt-aufnahme sagten die Bankinstitute zu, bei einer postlagernden Adresse im Pfarrbüro, ein Konto zu eröffnen. In einem Fall hat das auch schon geklappt. So können sie Post emp-fangen und haben eine „amtliche“ Adresse. Ein erster Schritt runter von der Straße. Menschen, die in Ob-dachlosigkeit leben, berichten auch davon, dass man die Fürsorge, das Um-sie-kümmern praktisch einstellt, wenn sie beim Sozialamt gemeldet sind. Und da könnte doch noch et-was kommen. Wir haben das dem Sozialamt auch zurückgemeldet. Jetzt hat sich in Form des Caritasver-bandes vielleicht eine Möglichkeit eröffnet, praktische Streetwork-Arbeit zu machen. Im Rahmen der erweiterten Arbeit mit Menschen, die potenziell suchtmittelgefährdet sind, könnte sich die Chance bieten, durch aufsuchende Arbeit nahe bei den Bedarfen der Menschen zu sein. Der Caritasverband prüft gerade das Vorhaben. Jetzt sind die Kommu-nalwahlen gelaufen. Die Arbeit in den Räten und Verwaltungen läuft

wieder an. Bedingt durch Corona, gab es bis jetzt kein the-matisches Nachfassen, eine Möglichkeit weiter am Thema zu arbeiten, doch eine Neuauflage des runden Tisches ist geplant.

Vielen Menschen in Lüdinghausen geht es gut. Einigen geht es sehr gut. Das soziale Miteinander wird gerühmt. Es gibt viel bürgerschaftliches Engagement. Von der Tafel, über die Politik bis in den Sport sind wir gut aufgestellt. Ich glaube, die wirk-liche Qualität in der Stadt misst sich auch daran, wie wir mit den Schwächsten umgehen.

Jetzt, wenn es wieder kälter wird oder es schon ist, fallen mir die Schlafplätze besonders ins Auge. Nicht weit von der Gast-ronomie liegt abends ein ausgerollter Schlafsack. Drumherum ein Rucksack mit dem Nötigsten, und ein MENSCH!

Michael Kertelge

Sehnsucht nach einem Zuhause oder „Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen,..?“ (Mt 25,38)

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Zum „Ökumenischen Arbeitskreis“ gehören etwa 20 Frauen, ka-tholische, evangelische und neuapostolische, die sich einmal im Monat treffen und ökumenische Zusammenkommen planen und vorbereiten, z.B. die Ökumenische Kirchennacht, die Abend-Got-tesdienste in der Borg, den Familiengottesdienst im Biologische Zentrum, den Gottesdienst am Pfingstmontag.

In diesem Jahr war manches anders – wie überall. Da war das Zusammenhalten besonders wichtig, um Orte des Zusammen-kommens zu ermöglichen. Es gab die gemeinsamen Gottes-dienste an der Burg Vischering und Überlegungen zu den Weihnachtsfeiern für Familien. Die gemeinsamen Anliegen im Blick behalten und tun was uns eint, ist unser Anliegen.

Das Empfinden von Sehnsucht zeigt, dass etwas wirklich Wich-tiges fehlt, etwas, das existenziell gebraucht wird und dessen Fehlen uns Kummer macht. Sehnsucht drängt nach Erfüllung, setzt Kräfte frei und macht wagemutig. Darum ist es wichtig, die Sehnsucht wach zu halten, zu befragen und ihr zu folgen. In unseren Träumen steckt unsere Liebe, unser Engagement und unsere Phantasie und die erschaffen Zukunft.

Vor uns sind schon andere ihrer Sehnsucht nach einem guten Miteinander gefolgt, denn es ist schon viel passiert. Wenn wir Menschen von der Zeit sprechen hören, in der katholische und evangelische Kinder auf dem Schulhof mit einer Mauer von-einander getrennt, sich aufgelauert und gegenseitig verhau-en haben und wieviel Not Menschen früher in sogenannten „Mischehen“ erlebten, dann wissen wir: Das hat sich geän-dert! Und die Veränderung haben diejenigen herbeigeführt, die von einem anderen Miteinander geträumt haben, die ihrer Sehnsucht gefolgt sind und sich für das Ersehnte engagiert ha-ben. Es wurden neue Wirklichkeiten geschaffen und so wer-den weiterhin neue Wirklichkeiten geschaffen.

Tun was uns eint bedeutet: miteinander reden, Ideen umset-zen, ausprobieren, Erlebtes und Erfahrenes teilen, Gemein-schaft herstellen und sich über gute Erfahrungen freuen.

Es hat sich noch nicht alles erfüllt, was wir uns ersehnen. Viel-leicht zeigt das Sehnen die großen Ziele. Und auf dem Weg dahin nähren wir Leib und Seele, teilen Erfahrungen, streiten uns, träumen, gehen mal einzeln und mal zusammen, sind mal laut und mal leise. Wie heißt es so schön: Der Weg ist das Ziel!Offene Wünsche und große Ziele wurden im ökumenischen Arbeitskreis so formuliert: • Ein gemeinsames Abendmahl auf der Wiese an der Burg

Vischering feiern. • Noch mehr ergründen, was wir gemeinsam haben, weil wir

überrascht sein können, wie groß die Schnittmenge ist. • Einen Glauben – eine Kirche sein, weil wir gemeinsam stärker

sind, um uns für Frieden zwischen den Völkern, Kulturen und Religionen einzusetzen.

So bleibt uns, weiterhin unseren Träumen zu folgen und zu su-chen und zu finden, was wir tun können. Dabei ist es manch-mal besser, ohne ein Konzept anzufangen, als lange auf ein of-fizielles OK zu warten und lieber einen Millimeter in die richtige Richtung zu gehen als 3 Meter in die falsche.

In diesem Sinne halten wir unser Sehnen wach und erfreuen uns an allem, was uns trägt und verbindet.

Die Gedanken von Beate Schneider, Wilma Möllers, Inge Tillmann-Keber,

Mechthild Brathe, Ruth Reiners und Ingrid Spieß-Bause sind in diesem Beitrag zusammengeflossen.

Sehnsucht ÖkumeneOder : „Tun was uns eint“

Schon Anfang des Jahres konnte Pfarrer Elshoff vom „Team Ber-ning“ 6.800,– Euro entgegennehmen, die in den Monaten zuvor bei verschiedenen Aktionen gesammelt worden waren.

Auf dem Bild zu sehen sind die Eheleute Hedwig und Bernhard Berning (mit der neuen Winde) sowie die Enkelkinder Svenja und Timo Berning.

Pfarrer Elshoff sagt im Namen der Pfarrei ganz herzlichen Dank!

Spende für neue Seilwinde

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Bereits in der Vorweihnachtszeit sind die Krippen in den Kirchen St. Dionysius und St. Felizitas ein besonderer Anlaufpunkt. In der Kirche St. Dionysius hat die Krippe ihren Standort am östlichen Ende des südlichen Seitenschiffs vor dem St. Josef-Altar. In der Kirche St. Felizitas kann man sogar zwei Krippen besichtigen. Die Krippe aus der früheren Pfarrgemeinde St. Ludger befindet sich in der Werktagskapelle, die Felizitas-Krippe am südlichen Seitenschiff, an der Felizitas-Säule.

Wer die Felizitas-Kirche in den ersten zwei Adventswochen besucht, muss sich zunächst zum Altarraum begeben. Dort wird er dem Vorboten des Advents begegnen: Johannes, dem Täufer, jenem Propheten, der am Jordan suchenden Menschen das Kommen Jesu ankündigt und der, als es soweit ist, Jesus als den Gesandten Gottes identifiziert und fortan für ihn wirbt. Der Besucher wird eine entzückende, bekleidete Figur sehen. Sie steht mal am Ambo, mal am Altar, mal auf den Treppen-stufen des Altarraumes und wirbt auch heute noch unter den Besuchern der Felizitas-Kirche für Jesus. Diese beeindruckende Inszenierung war Praxis in der St. Ludger-Kirche und ist nun nach der Fusion von St. Felizitas und St. Ludger eine berei-chernde Praxis in der neuen gemeinsamen Pfarrkirche.

Hinter jedem Krippenbau steht ein eigenständiges Team. In der Felizitas-Kirche arbeiten das Ludger-Team um Anita Pauly, Margret Schlüter und Wilma Huch sowie das Felizitas-Team, das derzeit Albert Boländer, die Gebrüder Bernhard und Ewald Berning, Norbert Kortendieck, Norbert Reicks, Günther Sterz, Bernhard Theil, Küster Günter Weide und Karl-Heinz Westrup bilden. Krippenbauer in St. Dionysius sind derzeit Peter Brau-weiler, Florian Gesper, Werner Gödde, Küster Andreas Höning und Franz Josef Stinert.

Den Aufbau der Krippen kann man schon ab Mitte Dezember mit verfolgen: Erst kommen das Podest, die Lampen und die großen Bäume, dann der Stall und Pflanzen, Moos, Rinden-mulch und Stroh. In den Tagen unmittelbar vor Weihnachten kommen auch die Figuren. Pünktlich zum 4. Advent kann man in der Werktagskapelle der Felizitas-Kirche einen eleganten En-

gel in der Krippenlandschaft bewundern. Er trägt weiße Ge-wänder, die das Team der Ludger-Krippe für ihn, sowie für alle anderen Figuren des Ludger-Figurenensembles selbst genäht hat. Seine Erscheinung ist nicht nur ein Blickfang. Seiner Rol-le kommt eine besondere Bedeutung zu: Er kündigt an, dass sich hier etwas Himmlisches abspielen wird. Vollendet wird die Krippe aber traditionsgemäß erst am 24. Dezember, wenn die Heilige Familie dort Einzug hält. Die figürliche Darstellung der Geburt Christi hat eine lange Tradition. Der heilige Franz von Assisi, nach dem Papst Franziskus seinen Namen gewählt hat, stellte das Geschehen im Stall von Bethlehem mit lebendigen Tieren nach. Figürliche Weihnachtskrippen, wie wir sie heute kennen, gibt es in Europa seit dem 16. Jahrhundert. Den An-fang machte das Jesuskind mit der Heiligen Jungfrau Maria. Noch vor dem heiligen Josef kamen Ochs und Esel dazu. Im Laufe der Zeit wurden die Weihnachtskrippen immer bild- und damit figurenreicher. Weihnachtskrippen haben die Funktion, die Menschwerdung Gottes auf anschauliche und faszinieren-de Art und Weise erfahrbar zu machen.

Die Krippe an der Felizitas-Säule benötigt eine Fläche von sie-ben Meter in der Breite und zweieinhalb Meter in der Tiefe, die Ludger-Krippe etwa sechs Meter an der Ostwand der Kapelle und die Dionysius-Krippe 25 m². Während der Grundaufbau weitgehend demjenigen der vergangenen Jahre entspricht, las-sen sich die Krippenbauer für die Landschaftsgestaltung jedes Jahr neue Details einfallen. In St. Dionysius ist die Landschaft mit besonders vielen Ebenen abwechslungsreich gestaltet.

Die Anordnung der Figuren wird, dem Bericht der Evangelien folgend, mehrfach verändert, spätestens wenn die Heiligen Drei Könige dem Jesuskind ihre Ehrerbietung erweisen. Ihr langer Weg nach Bethlehem wird in der Werktagskapelle be-sonders veranschaulicht. Die Figuren wandern mehreren Tage durch den Raum. Das Verändern der Krippe mit dem Bewegen und Ergänzen von Figuren steht dabei in der Tradition der Krip-pendarstellungen, die von Anfang an nicht statisch gedacht waren, sondern entsprechend der biblischen Erzählung immer wieder verändert wurden.

Die Krippen in den Kirchen St. Dionysius und St. Felizitas Ein lohnender Besuch

Krippe St. Felizitas Krippe St. Ludger

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Das Figurenensemble der Krippe in St. Dionysius ist vollständig. Es handelt sich um eine historische Krippe im neugotischen Stil. Die Figuren zeigen eine große Vielfalt und Ausdruckskraft. Sie sind mit Sorgfalt geschnitzt. Kleinigkeiten sind exakt he-rausgearbeitet, dadurch wirken die Figuren lebensnah und natürlich. Besondere Anziehungspunkte innerhalb der Krippe sind der Wasserlauf durch die Landschaft, das Bühnenbild im Hintergrund, das Lagerfeuer, eine Nachbildung des Seppenra-der Ammonit, ein ausgestopfter Fasan unter den zwei Meter hohen Tannen, ein Hirte, der in den Himmel schaut, sowie die Heiligen Drei Könige mit ihren Assistenten, zwei Kamelen und einem Elefanten. In der Bibel ist der Elefant nicht benannt, dort ist nur von den Weisen aus dem Morgenland und ihren Gaben Gold, Weihrauch und Myrrhe die Rede. Die Darstellung der drei Weisen oder Könige hat eine sehr lange Tradition, die ins 5. Jhd. zurückreicht. Die Könige sind dabei oftmals als Ver-treter der Menschheit den drei menschlichen Altersstufen und den damals bekannten drei Erdteilen (Europa, Asien, Afrika) zugeordnet. Entsprechend bekamen sie Reittiere „mit auf den Weg“: ein Pferd für Europa, ein Dromedar oder Trampeltier für Afrika und ein Elefant, zugeordnet König Balthasar mit der Gabe Weihrauch, für Asien.

Die Ludger-Krippe ist neueren Datums und ersetzt die 2008 abgebrannte Vorgängerin. Sie gehört der bekannten Kollek-tion „Immanuel“ aus der Werkstatt Heide in Südtirol an. Der orientalische Stil ihrer 75 cm großen Figuren ist unverkennbar. Kopf, Hände und Füße der Figuren sind aus Holz gefertigt und auf einem Körpergerüst fixiert. Diese Anfertigungsart ermög-licht, dass die Figuren mit echten Stoffen bekleidet werden können. Elisabeth Hagen, Wilhelmine Brinkhaus und Wilma Huch übernahmen die Näharbeiten. Deshalb sind die Figuren ihnen sehr ans Herz gewachsen. Aufmerksamkeit verdienen die Schafe - mit echter Wolle ausgestattet - sowie zwei kleine Kinder, ein Mädchen und ein Bube und ein heranwachsender Junge. Letztere sind eine Familienstiftung. Die Krippe ist noch nicht komplett. Kamele, Hirten und Tiere fehlen noch. In die-sem Jahr wird sie um einen Hund erweitert. Schön wäre es, wenn sich Patinnen/Paten oder Stifterinnen/Stifter neuer Figu-ren finden würden. Interessierte können sich gern im Pfarrbüro melden.

Das Figurenensemble der Felizitas-Krippe besteht aus 29 Figu-ren. Die größten sind 80 cm hoch. Kunsthistorisch gesehen handelt es sich um eine nazarenische Kirchenkrippe aus der Zeit um 1860/80. Die Figuren sind aus Holz geschnitzt, mit ei-nem Kreidegrund versehen und detailliert farbig gefasst. Sie konnten der Werkstatt Lang in Ammergau zugeordnet wer-den. Verstreute Abstoßungen der Farbfassung und stellenwei-ser Befall durch Holzschädlinge machten eine Restaurierung erforderlich. 2004 ist Bernhard Berning die Bestandsicherung der geschädigten Figuren gelungen. Das historische Ensemble wurde nach und nach mit weiteren Figuren ergänzt. Hierzu gehören beispielsweise Ochs, Esel sowie einige Schafe. Das Christkind wurde 2005 heimlich mitgenommen. Die Nachfol-gefigur ist eine Stiftung von Hedwig Berning. Es handelt sich um eine Schnitzarbeit aus Bethlehem, die Schwester Brigitta aus dem Antoniuskloster bekam. Diese Figur gehört zugleich zu den Berührungsreliquien. Schnitzarbeiten des Christkindes, die in Bethlehem angefertigt wurden, werden im Rahmen ei-ner Andacht in der Grotte der Geburtsbasilika auf die Stelle der Geburt Jesu gelegt. In der Geburtsgrotte kennzeichnet diese Stelle ein Silberstern mit der Inschrift "Hic de virgine Maria Je-sus Christus natus est" ("Hier wurde von der Jungfrau Maria Jesus Christus geboren). Über diese Symbolik kommen die Be-sucher der Felizitas-Krippe zu einer innigen Verbindung mit der Geburtsgrotte zu Bethlehem. Besonderer Anziehungspunkt innerhalb der Felizitas-Krippe ist das Lagerfeuer der Hirten so-wie ein plätschernder Brunnen. Der Schäferhund wurde letztes Jahr liebevoll verwöhnt: Ihm wurde Hundefutter an die Seite gelegt. Ausdrucksvoll gestaltet ist das Kamel: Vorsichtig, aber zugewandt bestaunt es das Geschehen, das sich vor seinen Augen abspielt.

Viele Eltern und Großeltern besuchen mit ihren Kindern und Enkeln die Krippen. Die Krippen sind vom 24. Dezember bis Mitte Januar in St. Felizitas und bis 2. Februar in St. Dionysius zu sehen. Die Kirchen sind werktags, samstags und an Sonn-tagen von 9 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet. Während der Gottesdienste ist keine Besichtigung möglich. An den Krippen liegen gedruckte Andachten für Erwachsene und für Familien mit Kindern.

Hector Sanchez

Krippe St. Dionysius Krippe St. Felizitas

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Jedes Jahr in der Weihnachtszeit meiner Kindheit klebte mei-ne Nase an einer großen Glasvitrine im Wohnzimmer meiner Großeltern. Die Zeit blieb da für mich stehen. Ich hatte nur noch Augen für eine barocke Krippe aus Neapel, der berühm-ten Stadt für Krippen dieser Art. Sie war ein Hochzeitsge-schenk von den Großeltern meiner Nona (Oma). Und sie faszi-niert auch heute noch Enkel und Urenkel. Denn wer vor einer neapolitanischen Krippe steht, der hat viel zu entdecken. Phan-tastische Aufbauten, eine Vielfalt an Figuren mit prunkvollen Gewändern und Kostümen, Tiere und Pflanzen, Lebensmittel und Delikatessen des Mittelmeerraumes. Sechzehn Szenen hat die Krippe meiner Großeltern. Eine davon möchte ich Ihnen hier vorstellen und dabei erzählen, was mich daran am meisten beschäftigt hat. Es handelt sich um die Szene der Rast auf der Flucht nach Ägypten.

Josef trägt die Tracht eines reisenden Neapolitaners des 18. Jahrhunderts. Er steht aufrecht. Sein Gesicht ist angespannt. Sein Blick ist ernst und richtet sich über seine Frau und das Kind hinweg in die Ferne. Aber wo schaut er denn hin? Was mag er da wohl sehen? Gefahren? Dunkelheiten? Als Kind erkannte ich, dass er sehr besorgt ist. Meine Großeltern erzählten mir von Herodes, der das Kind umbringen lassen wollte. Allmählich verstand ich, dass Josef nicht nur zu sehen hat, sondern auch vorauszusehen. Dafür muss er stehen. Ganz gleich wie fertig er von den Strapazen des Fliehens ist. Während seine Augen wachsam in die Ferne blicken, richtet sich der rechte Arm beschwichtigend und beruhigend nach unten. Was Josef am Horizont erblickt, verliert er dabei nicht aus den Augen. Dennoch vergisst er auch nicht, trotz der Be-drohungen Trost, Geborgenheit und Zuversicht an die Seinen zu vermitteln. Einzige Hilfe ist ihm dabei der Stab, auf den sich seine Linke stützt. Ich erfuhr von den Großeltern, dass der Stab ein Sinnbild für Gott ist. Ich verstand: Gott steht hinter Josef, er leitet und begleitet ihn. Josef weiß es.Diese zwei Beobachtungen über Josef sind mir bis heute prä-sent geblieben. Hellhörig und vorausschauend hält er allen äußerlichen Angriffen auf das Leben des Kindes und dessen Mutter stand. Gefasst und überlegen begegnet er zudem allen Ängsten und Anfechtungen, die aus seinem Inneren kommen. Seine einzige Stütze dabei ist sein Stab, Gott selbst.

Was macht Maria in dieser Szene? Sie sitzt. Ihre Kleidung ist reichlich verziert mit Rüschen, Krausen, Spitzen und funkeln-dem Schmuck. Aber das alles steht in merkwürdigem Gegen-satz zu dem, was sie tut. Sie sitzt, aber nicht, um sich von den Anstrengungen des bisherigen Weges zu erholen. Auch nicht, um nach dem Kind zu schauen. Etwas anderes bedrängt sie. Der Evangelist Matthäus, wie ich später erfuhr, erwähnt diese Krippenszene in seiner Erzählung nicht. Er begnügt sich dort mit der knappen Schilderung: "Als die Sterndeuter wieder gegan-gen waren, erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und

flieh nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn He-rodes wird das Kind suchen, um es zu töten. Da stand Jo-sef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägyp-ten" (Mt 2,13-14). Die figürliche Sze-ne der Rast ist also eine Vorstellung des Künstlers. Beeindruckend fand ich, wie er Marias Mimik und Gestik darstellt. Ihr Blick wendet sich scheu zur Seite. Was fi-xieren dabei ihre Augen? Später bekam ich eine Ahnung. Vor ihren Augen türmen sich Fragen über Fragen auf, die keine Antwort mehr zulassen. Sie hat Angst. Es ist eine schreckliche Angst, die sie da überfällt und besetzt. In ihrer Ohnmacht und Hilflosigkeit breitet sie Arme und Hände aus, als suchten sie et-was, was sie ergreifen und an dem sie sich festhalten könnten. Es ist offensichtlich die Stunde der Angst, die alles lähmt und in Frage stellt. Maria weiß nur eines: Das Leben ihres Sohnes ist in Gefahr. Wer den Ausgang der Erzählung über ihr Kind kennt, ahnt hier bereits: Das Gespenst dieser Angst wird ihren Lebensweg fortan begleiten. Heute bedroht Herodes das Kind, später werden es andere tun.

Die Rolle des Säuglings in dieser Szene hat mich immer wieder beschäftigt. Sie war mir lange Zeit ein Rätsel. Verglichen mit seinen Eltern wirkt er geradezu unwahrscheinlich ruhig. Wäh-rend sich anscheinend alles um ihn dreht, liegt er in ein Bündel geschnürt nahezu vergessen und teilnahmslos zu Füßen der Eltern. Später verstand ich seine Rolle in der Szene so: Der Säugling bildet den ruhenden Pol inmitten all der Fluchtbewe-gungen, die ihn umgeben. Ruhe und Flucht werden hier nicht als ein Gegeneinander oder Nacheinander begriffen, sondern als ein gleichzeitiges Ineinander. Die Warnung des Engels ent-hält einen Plan, einen göttlichen sogar. Das Fliehen ist Gottes Idee! Was für eine Zumutung! Von Erleichterung oder gar von einer himmlischen Begünstigung ist hier nicht die Rede. Nur eines kann man ahnen: Gott ist inmitten der Flucht zugegen; er vollzieht die Bewegung der Flucht mit, ohne in ihr aufzuge-hen. Der Säugling ist in dieser Szene doch nicht teilnahmslos. Er spiegelt zu Füßen der besorgten und beängstigten Eltern die beruhigende Gegenwart Gottes wider. Welch ein Gegen-satz: Der Säugling umschließt in seiner Ruhe die Sorge und die Angst der Erwachsenen! Tut uns nicht allen in dieser Hinsicht Orientierung an diesem göttlichen Säugling not?

Hector Sanchez

Rast auf dem FluchtwegEine neapolitanische Krippenszene

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KATHOLISCHE PFARRGEMEINDE ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND SEPPENRADE | Nr.13 | 2020 KATHOLISCHE PFARRGEMEINDE ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND SEPPENRADE | Nr.13 | 2020 22

Überall auf der Welt, wo Christen die Menschwerdung Gottes feiern, findet man den Brauch, zur Weihnachtszeit in Kirchen und Häusern Weihnachtskrippen aufzustellen.

Bereits im 4. Jahrhundert finden sich in Rom (in den Katakom-ben) bildliche Darstellungen der Geburt Christi. Oftmals wird auch der Hl. Franziskus von Assisi als „Vater der Krippe“ ange-sehen, da er im Jahre 1223 um Weihnachten in einem Walde die erste Weihnachtskrippe in der uns bekannten Form baute. Eine der ältesten Weihnachtskrippen steht in der Sixtinischen Kapelle in Rom. Eine weitere Blütezeit erlebte die Krippen-kunst im 18.Jh. Sowohl in den Schloss- und Kirchenkrippen, als auch in den Krippen des einfachen Volkes begann man, die Weihnachtsgeschichte auszuweiten und sie mit unzähligen Stationen und Episoden zu ergänzen. Ende des 18.Jh. kam die Zeit der Aufklärung und die damit verbundene Säkularisation. Mancherorts kam es zu einem Verbot der Krippen, es mussten alle Krippen aus den Kirchen entfernt werden. Doch das führte dazu, dass sie verstärkt Einzug in die Bürger- und Bauernhäu-ser fanden. Trotz dieser misslichen Lage gab es in vielen Kir-chen noch Krippen. So auch in Seppenrade.Eine der ältesten Erwähnungen einer Krippe in der Seppenra-der St. Dionysiuskirche findet man in dem Heft „Heimatliche Sagen, Gebräuche und Geschichten aus dem Kreise Lüding-hausen“ von Lehrer Franz Wittkamp aus dem Jahre 1922 (2. Auflage). Hier wird ein Krippchen mit Wachsfiguren erwähnt, die ein sehr hohes Alter vermuten lässt.

Ab 1899 war Heinrich Krebber mit der Aufstellung der Krip-pe in der Kirche beauftragt. Man kann annehmen, dass diese alte Krippe ca. 50 Jahre der Weihnachts-Ucht einen passenden Rahmen gab. 1948 übernahm sein Schwiegersohn Engelbert König dieses „Amt“. Leider verliert sich nun etwas die Spur. In der Kirchenchronik wird dann, unter 1983 erwähnt, dass Pfar-rer Josef Heisterkamp den Anstoß zum Neubau einer Krippe gab, da die alte Krippe „altersschwach und wurmstichig“ war. Mit dieser Aufgabe wurde nun Engelbert König betraut. Auch in diesem Fall bewährte sich einmal mehr der Seppenrader Ge-meinschaftsgeist. Josef Nibbenhagen stiftete Birkenstämme, während Heinrich Schlütermann die Stahlkonstruktion für die Fläche herstellte, auf der die Weide aus Moos ihren Platz fin-den sollte. Beteiligt waren außerdem noch Anton Holz, Hans Ensink und Hubert Ewers sowie Josef Breimann. Ihr fertig ge-stelltes Werk übergaben die Krippenbauleute der Gemeinde als Geschenk. Die Krippe fand ihren Platz am rechten Seitenal-tar, da seit der Renovierung der Kirche am bisherigen Krippen-platz, dem linken Seitenaltar, der alte, barocke Taufstein steht. Im Laufe der Jahre wurde die Krippe immer wieder umgestal-tet. Der Stall der heutigen Krippe wurde 2001 von Rudi Möll-mann und Paul Tüns erneuert und besteht nun aus Eichenholz. Der Hintergrund (die Abdeckung des Josefsaltars) aus großen Holzplatten zeigt eine Palmenlandschaft. Hier ist der Erbauer und Künstler nicht bekannt. Die Figuren der heutigen Krippe wurden vor ca. 40 Jahren von Hans Ensink überarbeitet. Über deren Herkunft bzw. Anschaffung fehlen derzeit Informatio-nen. Selbst die ältesten Gemeindemitglieder sagen, dass diese Figuren halt schon immer da waren. Aber vielleicht weiß noch das ein oder andere Gemeindemitglied hierzu mehr.

Alle Figuren bilden eine Einheit, diese besteht aus: die Heilige Familie, 2 Hirten, 2 Hirtenjungen, 2 Königshelfer, 3 Hl. Könige, 1 Engel, 11 Schafe, 2 Hunde, 2 Kamele, 1 Elefant. Die höchste Figur misst 95cm, das höchste Tier ist das Kamel mit 100 cm. Eine Besonderheit stellt der Elefant dar, da es wenige Krippen mit diesem Tier gibt.

Die Krippe der St. Dionysiuskirche wird alljährlich ab dem Drit-ten Advent von ehrenamtlichen Helfern der Gemeinde auf-gebaut. Dieser Aufbau erstreckt sich über zwei arbeitsreiche Tage. Die Lebensbäume werden übrigens von einer Seppen-rader Baumschule zur Verfügung gestellt. Ein herzlicher Dank von der gesamten Gemeinde gilt hier dem Krippenteam: Peter Brauweiler, Andreas Höning, Werner Gödde, Florian Gesper und Franz-Josef Stienert.

Und so blicken leuchtende, sehnsuchtsvolle Augen von Groß und Klein auch dieses Jahr auf unsere wunderschöne, ge-schichtsträchtige Krippe. Gesegnete Weihnachten.

Ulrike Offermann

St. Dionysius Seppenrade Auf den Spuren unserer Krippe

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KATHOLISCHE PFARRGEMEINDE ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND SEPPENRADE | Nr.13 | 2020 KATHOLISCHE PFARRGEMEINDE ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND SEPPENRADE | Nr.13 | 2020 23

In meinem Elternhaus gab es eine sehr schöne handgeschnitzte Krippe. Jahr für Jahr wurde sie um eine neue Figur erweitert: ei-nen Engel, einen Hirten oder wenigstens ein Schaf. Jeder wollte als erster entdecken, wer oder was sich da neu eingefunden hatte.

In den Tagen nach Weihnachten gingen wir die Krippen in den Kirchen Münsters anschauen, oder wanderten auch schon mal zum Clemenshospital hinaus, wo schon damals - wie auch heute noch - eine riesige Landschaft aufgebaut war. Da gibt es eine Stadt mit Geschäften und Kneipen, einen See mit Fischen, an dem sich auch ein Mühlrad dreht. Landwirtschaft und Ge-werbe haben auch ihren Platz.Diese Begeisterung für Krippen – ich nenne es mal „ Krippen-Gen“ – habe ich von meinen Eltern geerbt. Seit vielen Jahren sammel ich Krippendarstellungen aus aller Welt. Besonders ge-fallen mir Figuren, die einen Bezug zu der Eigenheit des Volkes, seiner Traditionen, seiner Kleidung, seiner Wohnform haben. Oder wenn sie aus einem für das Land typischen Werkstoff hergestellt sind, z.B. Olivenholz, Palmblätter oder Metall.Eine meiner liebsten Krippen ist eine Krippe aus Peru. Sie stammt aus einer dortigen Basisgemeinde, gelangte nach Salzburg, wo wir sie dann erwerben konnten. Sie macht deutli-cher als die meisten wunderschönen Krippen aus Europa, dass das Weihnachtsereignis nicht nur eine Geschichte ist, von der wir uns Jahr für Jahr anrühren lassen, ihre schönen Darstellun-gen bewundern und die Figuren dann bis zum nächsten Jahr wieder in den Karton zurücklegen. Diese peruanische Krippe zeigt, dass die Weihnachtsgeschichte etwas mit dem Leben der Menschen zu tun hat.Und so ist die erste Besonderheit, dass es keinen Stall und auch kein Haus gibt. Jesus liegt nackt, nur mit einer landestypischen Mütze bekleidet auf Stroh gebettet. Er liegt da für jeden Men-schen sichtbar. Keine Wand, kein Zaun, keine Tür versperren den Zugang zu ihm. Maria und Joseph tragen wie die Hirten einen Hut oder eine Mütze auf dem Kopf. Marias Rock ist geflickt, ebenso die Ho-sen aller Männer. Jesus wird in eine arme Gesellschaft hinein geboren. „Denn der Mächtige hat Großes an mir getan“, singt Maria im Magnifikat, „die Hungernden beschenkt er mit sei-nen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.“ Diese Krippe versinnbildlich genau diese Aussage. Gottes Sohn nimmt Woh-nung bei den Armen, bei ihnen will er sein und leben.

Der Engel – im schneeweißen Gewand, ohne einen einzigen Flicken, mit Hut und Zöpfen und Panflöte – gehört zu diesen Menschen. Aber ein schwacher Schimmer des göttlichen Glan-zes wird durch ihn sichtbar.„Ich steh an deiner Krippen hier, oh Jesu du mein Leben, ich komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben“, sin-gen die Könige an der Krippe in Bachs Weihnachtsoratorium. Die Könige in dieser Krippe kommen völlig ohne jeden Prunk, ohne irgendwelche Ehrenzeichen, ohne Kronen und ohne Die-ner. Sie sind genau so wie die Hirten gekleidet, sie tragen keine Schuhe und auch ihre Hosen sind geflickt. Nur ihre Reittiere – ein Elefant, ein Kamel und ein Lama – lassen erkennen, dass sie etwas mehr besitzen als die Hirten. Kraftvoll und konzentriert wirken sie. Sie scheinen sofort auf ihre Reittiere gestiegen zu sein, als sie die unerhörte Botschaft vernommen haben. Da mussten sie unbedingt hin, um ja nichts zu verpassen, so erfüllt sind sie von dem, was ihnen angekündigt worden ist. Einer hat sogar in der Eile vergessen eine Kopfbedeckung aufzusetzen – für einen Peruaner eigentlich völlig undenkbar. Er ist noch ein junger Bursche, etwas eitel, denn er hat Finger und Fuß-nägel weiß lackiert. Sie bringen auch Geschenke: zwei tragen Behältnisse oder Gefäße, deren Inhalt nicht zu erkennen ist. Der Dritte aber trägt eine Schale mit Früchten, jede einzelne Frucht liebevoll gestaltet. Bei ihm wird besonders deutlich, dass er das bringt, was er hat. Nichts Exquisites, sondern das, was das Land hergibt, was Gott geschenkt hat. Die Könige haben verstanden: Das Kind, das da liegt, hat seine göttliche Gewalt abgelegt und sich niedrig und gering gemacht. Sie ha-ben erkannt, dass es auf den gelebten Glauben im Diesseits ankommt. Da können auch sie nur demütig werden und ver-sprechen, diesem Kind alles zu geben, was sie haben und sind. „In den Augen aller Menschen wohnt eine unstillbare Sehn-sucht“, sagt Ernesto Cardenal. Wonach? Ich denke, dass es die Sehnsucht nach einem Neuanfang ist, der alles, was nicht so gut gelungen ist, vergessen lässt, die Sehnsucht nach Un-schuld, nach Liebe. Die Geburt eines Kindes lässt diese Sehn-sucht für einen Augenblick Gestalt annehmen. Daher berührt das Weihnachtsfest immer wieder die Menschen. Das Kind in der Krippe – Sehnsucht der Menschen und Sehnsucht Gottes nach den Menschen. Hören wir noch einmal Ernesto Cardenal: „Gott braucht die Menschen nicht, um glücklich zu sein, und doch liebt er sie so, als ob er ohne sie ewig unglücklich wäre.“

Gunhild Krüger

Seine göttliche Gewalt abgelegtEine Krippe aus Peru

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KinderseiteWenn das innere Feuer brennt!

Winterwald und Tannenduft Fröhlichkeit liegt in der Luft.

Endlich kommt die Weihnachtszeit Alle sind zum Fest bereit.

In der Krippe liegt ein Kind Durch das Strohdach fegt der Wind.

Hutzelbrot und Honigpferd Brutzeln brav in Mamas Herd.

Naschen ist jetzt angesagt Pappi hat’s zuerst gewagt.

Aber auch die Kinderlein Finden Mamis Plätzchen fein.

Christuskind steht vor dem Tor Leise klingt der Engel Chor.

Hinterm bunten Knusperhaus Hüpft die freche Weihnachtsmaus.

Trubel, Jubel, Lichterkett´ Ach, wie sind die Kinder nett.

Eine Lösung schon gefunden? Wenn ja, dann tu sie nun bekunden:

Nun, die Lösung, sie heißt ?

W n

www.malvorlagen-weihnachten.de

Wer hilft Engel Gabriel?

Engel Gabriel sucht einen Stern, der ganz genau so aussieht wie der auf seinem Plakat. Kannst du ihm helfen?

Christian Badel, www.kikifax.com, In: Pfarrbriefservice.de

Auf

lösu

ng: D

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Kinderseite

Fingerspiel

„Vom Kindlein im Stall“ Maria und Josef, sie gehen so weit, – Hand weit im Halbkreis in den Raum sie suchen ein Haus, – Hände formen ein Dach. ein Bettchen so weich. – Hände an die Wange gelegt.

Hier ist kein Platz und dort ist kein Platz – Fragende, suchende Gesten nach links und nach rechts

Die Tiere im Stall aber sagen: Kommt nur herein, – Liebevoll zu sich herwinken, hier soll euer Bettchen sein. – Hände an die Wange gelegt, Ochs und Esel sagen gute Nacht, – (Geste halten) Maria ist müde und Josef bleibt wach. – Geste lösen

Im Stall in dieser Nacht kommt ein Kind auf die Welt. – Wiegende Arme vor der Brust, Aus Heu und aus Stroh ist sein warmes Bett, – Ein Arm hält weiter das Kind, und über dem Stall – die andere Hand steigt mit gespreizten steht ein heller Stern. – Fingern darüber.

Wir alle, du und du und du – Hand beschreibt einen Kreis, deutet auf die einzelnen Kinder.

haben das Kindlein so gern. – Abschließend wieder wiegende Arme.

Ein frohes Weihnachtsfest, ein paar Tage Ruhe, Zeit spazieren zu gehen und die Gedanken schweifen zu lassen, Zeit für sich und für die Familie.

Das wünschen Ihnen die Kindertages einrichtungen der Pfarrgemeinde.

Jutta Tennhoff

Im Stall war es trocken

und nicht zu kalt,

wie draußen im Winterwald.

Sie waren froh zusammen zu sein

und legten ihr Kind

in die ____________ hinein.

Buchempfehlung

Großvaters Weihnachtsüberraschung, Leseniveau: 3-6 Jahre

Jedes Jahr überrascht der aktive Großvater seine drei Enkelkinder am Heiligen Abend mit einem „Event“: einmal haben sie Weihnachtslieder für die Menschen im Altenheim ge-sungen, ein anderes Mal den Wild-schweinen im Stadtpark ein schö-nes Weihnachtsfest beschert. Und in diesem Jahr? Der heutige Ausflug führt in den Wald, um die Tiere zu füttern. Und an der Futterkrippe kuschelt sich Opa mit den drei Kindern hin und

erzählt ihnen vom allerersten Weihnachtsfest. Die christliche Geschichte von der Geburt Jesu wird in drei Bildern in einer Kurzfassung dargestellt. Ein spannendes, anheimelndes Buch zum Schauen, Stauen, Hören und (Be)fühlen. Kurzum: Es macht Lust auf Mehr und ist schließlich auch eine tolle Idee, Weihnachten selber einmal anders zu begehen...

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KinderseiteWenn das innere Feuer brennt!

Rechtzeitig zur Schöpfungszeit und zu Erntedank haben Ulrich Jost-Blome und Hans-Georg Hollenhorst von der Fachstelle Weltkirche im Bischöflichen Generalvikariat alle fünf Kitas un-seres Kitaverbund St. Felizitas in Lüdinghausen und Seppenrade zu ökofairen Kitas nach Level 1 „Zukunft einkaufen – Glaubwür-dig wirtschaften im Bistum Münster“ ausgezeichnet.

Was im Kitaverbund St. Felizitas mit einer kleinen Runde im ökofairen Arbeitskreis angefangen hat, ist in den letzten zwei Jahren zu einem zentralen Thema bei den über 80 Mitarbei-tenden und in unseren Kitas avanciert. Die Mitglieder des öko-fairen Arbeitskreises aus den einzelnen Kitas haben mit über-zeugender Beharrlichkeit und Begeisterung ihre Kolleginnen und Kollegen angesteckt. Alle Kitas haben Vieles zur Schöp-fungsbewahrung umgesetzt und noch mehr neue Ideen in der Pipeline.

Unsere Selbstverpflichtungserklärung können Sie auf unserer Internetseite einsehen.

www.kitaverbund-stfelizitas.deJutta Tenhoff

Kitaverbund St. FelizitasSt. Dionysius – St. Monika – St. Ludger – St. Elisabeth – St. Marien

Ökofaires Handeln

Nachdem die Kindertageseinrichtungen unserer Pfarrge-meinde zur Öko-Fairen-Kita zertifiziert wurden, hat der Pfarrereirat in seiner Sitzung vom 25. Oktober nun auch beschlossen, die Auszeichnung als Öko-Faire-Gemeinde anzustreben. Mit Hilfe des Umweltmanagements „Zukunft einkaufen - Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster”, möchte die Gemeinde einen weiteren Beitrag zum Umwelt-schutz leisten.

Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen können sich in drei unterschiedlichen Stufen durch die Initiative „Zukunft einkaufen” zertifizieren lassen, vom Titel „öko-faire Gemeinde/Einrichtung” bis zu einer EMAS-Zertifizie-rung. Wir streben zunächst die Zertifizierung nach Level 1 an, bei dem die Gemeinde mindestens sechs von 12 Krite-rien zum Klima- und Umweltschutz sowie Menschenrechte für die Dauer von mindestens drei Jahren umsetzten muss.

Nach den Vorgaben des Bistums ist als nächster Schritt die Einrichtung einer Steuerungsgruppe erforderlich. Anja Kühlkamp und Björn Schnieder, beide Mitglieder des Pfar-rereirates, sind die ersten Mitglieder dieser Gruppe.

(Gerne können sich weitere Gemeindemitglieder dieser Steuerungsgruppe anschließen.)

Anja Kühlkamp

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Bereits seit über 20 Jahren unterstützt der Freundeskreis SUMBA e. V. die Stärkung der Rolle der Frauen im Entwicklungs-prozess der indonesischen Insel Sumba.

Der alljährlich im Herbst durchgführte Projektbesuch musste in diesem Jahr abgesagt werden. Nur wenige internationale Flüge erreichten unser Partnerland Indonesien. Ebenso wa-ren Inlandsverbindungen auf die Insel lange ausgesetzt. Die Corona-Pandemie hat auch auf der abgelegenen Insel im Osten des Archipels die Lebensbedingungen der Menschen beeinträchtigt. Der Kontakt zu unseren Projektpartnerinnen, den Ordensschwestern der Liebe vom Kostbaren Blut wurde währenddessen über WhatsApp und e-mail aufrechterhalten. Zahlreiche Fotos, z.B. eine größere Dachreparatur, die erneute Brunnenbohrung, den Fortschritt in der Sojaverarbeitung und dem Gemüseanbau auf dem Gelände des Frauenzentrums, erreichten uns zeitnah und stärkten den Austausch zwischen Projektpartnerinnen und dem Freundeskreis durch die Krise. Mit der Ausweitung des Gemüseanbaus rund um das Frauen-zentrum konnte in der Krise eine zusätzliche Einkommensquel-le geschaffen werden, so schreibt Schwester Irene.

Ein Projektbesuch unserer kleinen Delegation des Lüdinghauser Freundeskreises Sumba e.V. auf der indonesischen Insel führte uns im vergangenen Jahr zu den Frauen, die mit finanzieller Unterstützung ihre erfolgreiche Hühnerzucht in den aus Bam-bus gebauten Hühnerställen präsentierten. Die Sonne Sumbas brennt in dieser Jahreszeit erbarmungslos. Acht Monate im Jahr dauert die Trockenzeit. Es hat lange nicht geregnet. Das Land ist braun und staubig. Wenn die Menschen am späten Nachmittag zur Ruhe kommen, zaubert die Sonne besondere Lichtmomente, die die Kokospalmen und die mit Alang-Alang-Schilf gedeckten Bambushäuser magisch erscheinen lassen.In einer neugegründeten Hotelfachschule zur Qualifizierung einheimischer Fachkräfte im Tourismus informierten wir uns über das Ausbildungskonzept. Dort erhalten junge Menschen auch das nötige Rüstzeug zum eigenen Gemüseanbau in den heimatlichen Dörfern, das sie an ihre Familien weitergeben. Dies erfuhren wir bei unserem Besuch von Erlyn, der 17 Jahre

alt ist und aus einem der entlegenen Dörfer kommt, in de-nen Schwester Rufina mit vielen Familien zusammenarbeitet. Erlyn studiert seit einigen Monaten Hotelmanagement; für ihn wurde ein Traum wahr: „Ich lerne Restaurant- und Bar-Ma-nagement, und der Gemüseanbau gehört als fester Bestandteil dazu.“ Seine Familie ist für das erworbene Wissen dankbar und froh, es sichert ihnen durch die praktische Nachahmung auf dem Hof ihres Anwesens kleine Ernteerträge, die die Eintönig-keit von Reis, Mais und wenig nahrhaften Blättern ergänzen. In der Hotelfachschule haben die jungen Frauen und Männer unter Anleitung ihrer Ausbilder den Boden fruchtbar gemacht. Mit einer ausgeklügelten Wasserleitung und aus Bioabfall und Bananenblättern hergestelltem Kompost, den sie in mit Stei-nen eingefasste Beete füllten, wachsen reichlich Auberginen, Bohnen, Tomaten, Gurken, Kürbisse, Sellerie und Petersilie, Oregano und Thymian.

An diese bereits bewährte Praxis will der Freundeskreis Sumba anknüpfen. Im Gespräch mit den Ordensschwestern entsteht im Freundeskreis die Überlegung, auch anderen Familien den Bau eines Hochbeetes durch die Finanzierung der Baumateria-lien zu ermöglichen. Gerade Hochbeete stellen zusätzliche An-bauflächen und eine überschaubare Bewässerung in Aussicht, in denen zart keimendes Saatgut sicher angepflanzt werden kann und nicht von freilaufenden Haustieren abgefressen wird. Für den Bau werden vor allem Natursteine als Einfassung sowie einige Säcke Zement für die Abdichtung sowie etwa ein Kubik-meter Kompost für die Bepflanzung benötigt.

Die Voraussetzung am Förderprojekt des Freundeskreises Sumba teilzunehmen ist, sich auf dem Gelände des Cari-taszentrums die praktischen Fähigkeiten, die zum Bau eines Hochbeetes erforderlich sind, anzueignen. Wir verbinden mit dieser Initiative die Hoffnung, dass durch den Gemüseanbau der Speiseplan für die Familien vitaminreicher und vielseitiger gestaltet werden kann.

Nicht müde werden, sondern dem Wunder, leise wie einem Vogel die Hand hinhalten. (Hilde Domin)

Die Lüdinghauser Künstlerin Renate Grünewald unterstützt das Projekt „Gemüse zum Leben“ für Familien auf der Insel Sumba mit zwei Aquarellmotiven: Sumbapferdchen mit ei-nem Hochbeet auf dem Sonnenblumen wachsen und Sum-bapferdchen mit einem Gemüsehochbeet. Sie stellt diese dem Freundeskreis e.V. als Drucke zur Verfügung.

Freundeskreis Sumba e.V.Volksbank Lüdinghausen-Olfen eGIBAN: DE69 4016 4528 0041 7172 00 BIC: GENODEM1LHN

Gez. für den FreundeskreisChristiane Poppe

Freundeskreis Sumba e. V.Neuer Schwerpunkt: Gemüse zum Leben

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Meine erste Einladung ins Arbeitszimmer einer Dichterin! Eine strahlende Frau in einem mit einem Märchenmotiv bestickten Kleid öffnet mir freundlich lächelnd die Haustür eines alten Backsteinhauses in Münster und bittet mich in ihr Arbeitszim-mer.

In der Ecke stehen ein Bügelbrett und ein Notenständer, an den Wänden übervolle Bücherregale. Ganz normal, denke ich. Könnte auch mein Arbeitszimmer sein. Auf dem Tisch stehen Teetassen, eine Schale mit Plätzchen und ein Samovar. Den habe ich nicht! Frau Lohoff-Börger erklärt mir, dass der Samo-war neu sei und sie sich von einigen ihrer ÜbersetzerInnen ihrer Gedichte dazu inspirieren lassen hat. Ein Samowar habe etwas Gemütliches. Das stimmt und er bringt uns direkt zum Thema, Marion Lohoff-Börgers Gedichte und ihre Übersetzungen in 20 verschiedene Sprachen.Seit ein paar Jahren verfasst sie Gedichte, die sie Schreibma-schinenlyrik nennt, weil sie diese nicht am Computer, sondern auf ihren alten Schreibmaschinen (23 davon haben sich inzwi-schen bei ihr angesammelt) tippt und hauptsächlich als Post-karten verkauft. Mit Corona setzt sie sich in dem auf dieser Sei-te abgedruckten Gedicht „wir sind – wir bleiben“ auseinander.

Erfahren habe ich von dieser Schreibmaschinenlyrik, weil die Karten in Zeiten von Corona im Vorgarten von Frau Lohoff-Börger auf einem von ihrem Mann gebauten Ständer (Ly-rikomat) angeboten und verschenkt wurden. Und jetzt wird es interessant! Passanten nahmen nicht nur gerne eine Karte als Mutmacher mit, sie legten nach und nach auch ihre eige-ne Fassung der Gedichte in den Postkartenständer, Überset-zungen der Gedichte in ihrer Muttersprache, zum Beispiel in Spanisch, Niederländisch, Französisch, Italienisch, Armenisch, Arabisch, Griechisch, Farsi, Serbisch, Tamilisch und sogar Platt-

deutsch. Um noch mehr Menschen zu erreichen, veröffentlicht Frau Lohoff-Börger ihre Gedichte auch in den sozialen Medi-en, zum Beispiel auf ihrer Facebook-Seite. Dort sammelten sich nun auch Übersetzungen, so dass am Ende ihre Gedichte in 20 verschiedenen Sprachen übersetzt und sogar von einer Musi-kerin vertont wurden.

Dieser besonders in von Corona beherrschten Zeiten außerge-wöhnlich intensive Austausch in der Nachbarschaft und letzt-lich weit darüber hinaus veranlasste die Lyrikerin, drei ihrer Ge-dichte und die Übersetzungen zusammen mit der Geschichte dieses "Internationalen Lyrikprojekts im Vorgarten" als Buch zu veröffentlichen. Es fanden viele Begegnungen und Gesprä-che statt. Die ÜbersetzerInnen erzählten von ihren Familien und berichteten über die sehr unterschiedlichen Wege, die sie nach Münster geführt hatten. Frau Lohoff-Börger ist erfüllt von diesen Geschichten und erzählt mit Begeisterung von den Begegnungen und Freundschaften, die aus dem Projekt ent-standen sind. Sie zeigen ihr, wie international, bunt und reich unsere Gesellschaft ist.

Im September überreichte Frau Lohoff-Börger zusammen mit den ÜbersetzerInnen das Buch an den Oberbürgermeister von Münster, Markus Lewe, der den Gedichtband und das Projekt in einem Grußwort würdigt, in dem er sagt, dass „es vielen in einer Zeit voller Sorge und Ungewissheit, Hoffnung und Zuver-sicht gespendet“ hat.

Der Besuch bei Marion Lohoff-Börger und ihr Projekt zeigen mir wieder einmal, wie wichtig Begegnung ist und dass wir kreativ und mutig daran arbeiten müssen, dass auch in unserer Gemeinde, in unserer Stadt, menschliche Begegnung stattfin-det und Gemeinschaft spürbar wird.

Maria Schweers

Mutmacherin in Corona-Zeiten

wir sindwie zerbrechlich wir sind

leicht zu störennicht so besonders stark

wir wir dachtenverletzlich sind wir

und unendlich empfindlichkaputtbar

aber in Gemeinschaftim Zusammenhalt mit allen

und Solidarität mit allemAchtsamkeit gepaart mit Bescheidenheit

(Demut?)wie unglaublich stark

wir bleiben

Marion Lohoff-Börger, 21.3.2020 schreibmaschinenlyrik

Marion Lohoff-Börger mit ihren ÜbersetzerInnen im Innenhof des Rathauses in Münster vor der Übergabe des Lyrikbandes WIR SIND – WIR BLEIBEN, INTERNATI-ONALES LYRIKPROJEKT IM VORGARTEN an Oberbürgermeister Markus Lewe am 30. Sept. 2020 (Foto mit Genehmigung von der Homepage der Autorin www.schreibmaschinenlyrik.de)

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Ein Licht am Ende des Tunnels: Nach knapp sechs Monaten Pau-se haben Anfang September unsere Kirchenchöre St. Felizitas, St. Ludger und St. Dionysius sowie der Junge Chor St. Felizitas wieder mit Chorproben unter Corona-Bedingungen begonnen.

Seit Beginn der Corona-Pandemie hatten es gerade die Chöre in der Krise besonders schwer. Beim Singen werden weit mehr Aerosole gebildet als beim Sprechen. Diese können in ge-schlossenen Räumen das Virus leicht übertragen. Berichte vom Frühjahr, nach denen sich im Berliner Domchor 60 Mitglieder in einer Probe infiziert haben, oder Nachrichten mit Todesfällen in Chören aus den USA untermauerten das Verbot, dass Chöre weiterhin gemeinsam singen. „Singen ist ein gefährliches Hob-by“, hieß es von jetzt an.

Die Idee, stattdessen unter freiem Himmel mit entsprechen-dem Abstand zu proben, entpuppte sich schnell als wenig ef-fektiv. Chorsingen lebt vom gegenseitigem aufeinander Hören und Reagieren. Im Freien ist es ohne Raumklang und Akustik für Chorsänger aber nahezu unmöglich, weiter entfernt ste-hende Sänger überhaupt zu hören.

Unter strengen Hygieneauflagen ist seit dem Ende der Som-merferien das Chorsingen auch für die kirchlichen Chöre unserer Pfarrei St. Felizitas wieder erlaubt. Dabei müssen vor allem größere Sicherheitsabstände zu allen Seiten sowie eine bestimmte Raumgröße eingehalten werden. Die Proben finden daher nicht in den Pfarrheimen, sondern in den Kirchen in St. Felizitas bzw. in St. Dionysius statt.

Die Abstandsbedingungen beim Singen sind in Verbindung mit der Akustik der Kirchen allerdings eine große Herausforderung: Durch die Corona-bedingte Sitzordnung (siehe Foto) beträgt der Abstand zwischen Chorleiter und einzelnen Sängern teil-

weise bis zu 30 Meter. Das Proben von größerer Chorliteratur ist dadurch nur schwer möglich. Angedacht sind daher auch Proben in Kleingruppen. Dennoch ist die Freude der Chorsän-gerinnen und -sänger nach der langen Pause riesengroß: „Ein-fach mal wieder zusammen singen!“

Seit Beginn der Corona-Pandemie zeigt sich allerdings ein wei-teres Problem: Neben dem gemeinsamen Singen vermissten viele Chormitglieder besonders auch das soziale Miteinander. Es war und ist schwierig, mit allen Chormitgliedern Kontakt zu halten. Besonders die Älteren in den Kirchenchören leiden darunter, dass sie vielleicht den einzigen regelmäßigen sozialen Kontakt außerhalb der eigenen Familie nicht mehr wahrneh-men dürfen.

Einzelne Chöre unserer Pfarrei haben daher bereits verschiede-ne gesellige Treffen für ihre Mitglieder geplant und organisiert, u.a. ein Grillfest im Freien auf dem Kirchplatz. Die monatlichen Geburtstagsgrüße und der gegenseitige Austausch finden wei-terhin im jeweils möglichen Rahmen statt. In einem Chor sind darüber hinaus auch eine Herbst-/ Winterwanderung oder eine Stadtführung in Planung.

Zum Redaktionsschluss dieses Pfarrbriefes stieg nicht nur im Kreis Coesfeld die Zahl der Neuinfektionen mit dem Covid-19-Virus sowie der damit verbundene Corona-Inzidenzwert stark an. Noch sind Chorproben zwar mit allen bisherigen Einschränkungen möglich, aber trotzdem bleibt es unklar, wie bzw. wann es wieder in gewohnter Form mit den Proben und dem Singen in den Gottesdiensten weitergehen kann.

Thomas KleinhenzKantor an St. Felizitas

CHOR-ona-Proben„Einfach mal wieder zusammen singen!“

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Sie sind Mitglied einer Partei, die das „C“ im Namen trägt – was bedeutet das für Sie und was wünschen Sie sich von Kirche?

Für mich ist meine christliche Erziehung und meine Verortung in der katholischen Kirche etwas, was mich als Person ausmacht. Ich bin im Sauerland groß geworden und habe als Kind mit meinen Eltern, später nach der Erstkommunion als Messdiener und auch

als Erwachsener immer wieder den Weg in die Kirche gefun-den und die Bindung bis heute nicht verloren. Das „C“ wird oft als etwas Verstaubtes abgetan: Wenn der Dialog zwischen Kirche und Politik über die aktuellen gesell-schaftlichen Fragen unserer Zeit intensiv geführt wird, dann wird das im gegenseitigen Nutzen sein. Ich habe großes Inter-esse daran, dazu einen konstruktiven Beitrag zu leisten.

Sie starten jetzt in ein Amt, das Ihre ganze Kraft und Ener-gie fordern wird – wie und wo tanken Sie Ihre Kraft- und Energiereserven auf?

Natürlich ist meine Familie und unser Hof in Aldenhövel mein Rückzugsort. Ich bin also nach Dienstschluss auch im übertra-genen Sinne „weit genug weg“ vom Alltag im Rathaus. Das hilft sehr, um den Kopf frei zu bekommen.

Dieser Pfarrbrief steht unter dem Thema „Sehnsucht“ – was verbinden Sie mit diesem Begriff?

Sehnsucht wird ja oft mit etwas schwer Erreichbarem, verloren Gegangenem oder etwas assoziiert, das fehlt. Ich will aber ver-suchen, das positiv zu konnotieren: Mich treibt der Wunsch an, unsere Stadt zu etwas ganz Besonderem zu machen, etwas, wonach man sich sehnt: Wenn man nach dem Urlaub wieder nach Hause kommt, wenn Kinder nach dem Studium oder der Ausbildung sagen „Hier möchten wir gerne leben“ oder ein-fach für die Menschen hier das Gefühl zu erzeugen, angekom-men zu sein und Heimat zu haben. So geht es auch mir selbst in diesen Tagen: Ich empfinde meine Wahl zum Bürgermeister mit viel Dankbarkeit und Demut und sage: Das ist die Aufgabe, nach der ich mich gesehnt habe und die ich mit viel Freude und Engagement ausüben werde.

Sie haben einen engagierten Wahlkampf geführt – welche drei z.B. Begegnungen, Äußerungen, Erlebnisse sind Ihnen vom Wahlkampf in Erinnerung geblieben.

Meine bewegendste Begegnung im Wahlkampf hatte ich mit Johannes Suttrup. Johannes hat mir auf eindrucksvolle Art und Weise und in einer Tiefgründigkeit einen Nachmittag lang historische Zusammenhänge und Hintergründiges aus unse-rer Stadt berichtet. Das hat mich beeindruckt. Ich freue mich

schon ihm im kommenden Jahr zu seinem 100. Geburtstag gratulieren zu dürfen. Eine weitere bemerkenswerte Erfahrung waren meine Besuche im Antoniushaus und im Clarastift am Samstag vor Muttertag in der Hochphase der Corona-Pande-mie. Die Offenheit der Verantwortlichen und die emotionalen Berichte über die Situation der Bewohnerinnen und Bewohner und der Mitarbeitenden hat mich zutiefst nachdenklich ge-macht – auch zu der Frage, ob die Politik immer die richtigen Entscheidungen zum Wohle aller trifft. Und dann war da noch mein nächtlicher Besuch im Rahmen einer Stadtführung in der St.-Felizitas-Kirche: Diese spirituelle Erfahrung, fast alleine in unserer Kirche, hat mich tief berührt.

In Ihrem Amt werden verschiedenste Anforderungen an Sie gestellt, wo ist der Mensch Ansgar Mertens mit seinen Überzeugungen. Wie können Sie authentisch bleiben? Wie werden Sie authentisch bleiben?

Ich bin ein offener Typ, der sein Herz gerne auf der Zunge trägt. Das ist in der Politik eigentlich eher wenig hilfreich. Aber ich habe recht gute Erfahrungen damit gemacht, weil man schnell merkt, wer und wie ich bin und wo ich hin möchte. Ich habe an die Mitarbeitenden in der Verwaltung und auch an Familie und Freunde den Wunsch geäußert, mich darauf hinzuweisen, sobald mir diese Eigenschaft abhanden kommen sollte.

Sie sind jünger als der Amtsvorgänger – sehen Sie in die-sem Altersunterschied Chancen und/oder auch Risiken?

Ich verstehe meine Amtsführung als Teamleistung. In diesem Team sind Ältere und Jüngere – sowohl in der Verwaltung, als auch in der Politik. Die Mischung macht´s. Ich selbst gebe aus meinem Blickwinkel heraus immer wieder Impulse und stelle Fragen, die dann jedoch nicht nur für die jüngere Generation, aus der ich komme, richtige Antworten liefern sollten. Insofern wird es auch immer wieder darum gehen: Wie wirken meine und unsere Entscheidungen auf die unterschiedlichen Genera-tionen und Gruppen in unserer Stadt?

Wie würden Sie sich bezeichnen – Teamplayer oder Einzel-kämpfer / Jeans- oder Anzugträger? – Hat dies Auswirkun-gen auf Ihren Arbeitsstil?

Ich weiß nicht, ob mein Kleidungsstil viel über meine Art zu arbeiten aussagt, aber ich sehe mich als absoluten Teamplayer. Ich weiß allerdings auch, dass sich Führung dadurch auszeich-net, in schwierigen Situationen Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Viele Dinge im Alltag von Rat und Verwaltung sind eine Gemeinschaftsleistung: Aber wenn es darauf ankommt, werden sich alle im Rathaus und auch in der Politik auf mich verlassen können.

Die sieben Fragen stellte Friedhelm Theveßen

Sieben Fragen an...Herrn Ansgar Mertens Bürgermeister der Stadt Lüdinghausen

?!

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KATHOLISCHE PFARRGEMEINDE ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND SEPPENRADE | Nr.13 | 2020 KATHOLISCHE PFARRGEMEINDE ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND SEPPENRADE | Nr.13 | 2020 31

Am 15. Juli 1995 hatte Thomas Kleinhenz seinen Dienst als Chorleiter und Organist in der Pfarrei St. Felizitas angetreten. Dies nahm Pfarrer Benedikt Elshoff am 16. August zum Anlass, ihm im Sonntagsgottesdienst herzlich zu gratulieren.

Nur zwei Tage vor seinem Dienstantritt hatte Kleinhenz die letzte Prüfung zur sogenannten A-Ausbildung in Detmold be-standen. Studiert hatte er zuvor vier Jahre in Regensburg und drei Jahre in Detmold. „Einen Tag vor meinem 12. Geburtstag habe ich zum allerersten Mal einen Gottesdienst an der Orgel begleitet“, erinnert sich der Regionalkantor an den Beginn sei-ner Laufbahn. Zu dem Zeitpunkt hatte der aus Breitenbach an der Rhön stammende Bayer schon sieben Jahre Unterricht an der Hammond-Orgel und vier Jahre am Klavier hinter sich. Mit 15 Jahren bekam er dann auch Unterricht an der Kirchenorgel in Bad Brückenau.

Seit Beginn seiner Tätigkeit in Lüdinghausen ist Thomas Klein-henz zu einem Drittel seiner Arbeitszeit als Regionalkantor beim Bistum Münster angestellt. Als solcher betreut er die haupt- und nebenamtlichen Kirchenmusiker im Kreisdekanat und unterrichtet die angehenden Kirchenmusiker in den Fä-chern Orgelspiel, Musikgeschichte und Liturgie.

Pfarrer Elshoff dankte dem Kirchenmusiker für sein Engage-ment in Lüdinghausen und wünschte ihm noch viele Jahre segensreichen Wirkens in der Pfarrgemeinde und im Bistum.

WN

25 Jahre in St. Felizitas40 Jahre an der Orgel

Was der Turmfalke beim Kreisen über das Kirchen-gelände so aufschnappte:

• Sehnsucht nach Angeboten für Gemeinde und Gläu-bige – laute, drängende und fordernde Rufe in Zeiten des Lockdowns! Was wünschen die Rufenden – fragt sich der Turmfalke – für alle eine außergewöhnliche Zeit und auch im Rückblick heißt es „Fair bleiben“

• Sehnsucht nach Informationen – auch die Home-Page der Gemeinde schlummert in Zeiten von Corona – hörte der Turmfalke – doch aus der Arbeitsgruppe kommen gute Nachrichten – „die Neugestaltung geht in die Endphase“

• Sehnsucht nach Licht – ob die Kirchenfenster wohl von in-nen angestrahlt werden und der Paradieseingang wieder hell wird, diese Frage kam beim Turmfalken an – „es soll wohl was werden“, war auch zu hören

• Gastronomie auf dem Kirchplatz – kann das sein? – Eine Arbeitsgruppe ist mit dem Investor im Gespräch – „Nicht die Butter vom Brot nehmen lassen“ – wünscht der Turmfalke

• „Aus Wasser werde Wein“ – mit Sicherheit kommt nicht Wein aus dem geplanten Trinkwasserbrunnen auf dem Ge-lände von St. Felizitas, denkt der Turmfalke – das wird nicht das Anliegen für dieses Projekt sein – oder doch?

Friedhelm Thevessen

Aus dem Pfarreirat

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Wie in allen anderen Lebensbereichen, ist auch im beruflichen die Sehnsucht nach der alten Normalität groß. Für das Quar-tiersprojekt, das zum Ziel hat, unterschiedliche Begegnungs-möglichkeiten zu schaffen, gilt dies gleichermaßen. Doch aller Sehnsucht zum Trotz musste und muss ich auch als Quartiersma-nagerin mit der neuen Normalität einen konstruktiven Umgang finden und die Arbeit unter den momentanen Bedingungen bestmöglich angehen:

Zu Beginn der Lockerungen im Juni konnte ich mit toller Unterstützung des Hagebaumarkts Lüdinghausen und der Jugendkunstschule des KAKTuS Kultur-forums eine Kunstaktion für Lüding-hauser anbieten. Dreißig Selbstmach-Pakete, bestehend aus einem runden Zaunpfahl, sieben verschiedenen Far-ben und einem Pinsel wurden kontakt-frei ausgegeben. Eltern und Großeltern berichteten im Nachgang von der gro-ßen Freude, die sie mit ihren Kindern und Enkelkindern beim Bemalen hat-ten. Und vielleicht hat der ein oder an-dere farbige Hingucker im Nachgang sogar Begegnung geschaffen – als Ge-sprächsanlass am Gartenzaun.

Um nachbarschaftliches Miteinander durch eine digitale Ebene zu unterstützen, hat der Caritasverband im August die lüding-hausenweite Bewerbung der kostenlosen und TÜV-geprüften Nachbarschaftsplattform nebenan.de finanziell unter-stützt. Die Nutzerzahl hat sich daraufhin verdoppelt und die Plattform wird deutlich mehr genutzt als zuvor. Neue Nutzer sind jederzeit herzlich willkommen, damit noch mehr schöne Begegnungen geschaffen werden können. Wie die der Dackel-besitzer und der Dackelliebhaberin, bei welcher der Hund nun über Tag in guten Händen ist.

Im September wurde dann endlich die lang erwartete Tausch-kiste geliefert und aufgebaut. Rechts des Caritas Hauses in der Bahnhofstraße freut sie sich seit Beginn über eine rege Nutzung. Haushaltsartikel, Bücher, DVDs, Kleidung und Deko wechseln hier schnell in ein neues Zuhause. So bleiben Gegen-stände länger genutzt, das schont die Umwelt und unterstützt Menschen, die wenig finanzielle Ressourcen haben.

Gestartet ist im September auch das Gemeinschaftsgarten-projekt: der Schulgarten der Sekundarschule darf nun von Lüdinghausern genutzt werden, die Freude am gemeinsamen Gärtnern haben. Eine Naturpädagogin unterstützt das Vorha-ben fachlich. Wer Interesse an der Mitarbeit hat, kann sich un-ter [email protected] bei Inken Sinn anmelden.

In Planung sind noch zwei weitere Angebote für Begegnung: ein Begegnungscafé für Senioren, das in Kürze unter Ein-haltung der Hygieneregelungen in der neuen Begegnungs-stätte „Come-in-Corner“ in der Sekundarschule stattfinden kann. Und ein begleiteter Spaziergang für Sporteinsteiger und ältere Menschen, der an der Bären-Apotheke beginnt und endet. Für die „Bewegte Apotheke“ wird derzeit noch nach einem Übungsleiter gesucht.

Und so hat sich doch einiges getan im Quartiersprojekt. Das hilft, nicht nur sehnsüchtig zu warten, sondern sich an dem zu freuen, was im Hier und Jetzt an Schönem möglich ist.

Herzliche GrüßeMelanie Schmidt

Kontaktdaten: 02591/235-4493, [email protected]

Bericht zum Quartiersprojekt

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Das Corner ist ein Treffpunkt und Aktionsraum für alle Bewohner*innen der Stadt Lüdinghausen. Eine Kooperation zwischen der Stadt Lüdinghausen und dem Caritasverband für den Kreis Coesfeld e.V. hat die Eröffnung der Begegnungsstätte in Lüdinghausen ermöglicht.

Jede Person und jede Gruppe ist bei uns herzlich willkommen, um Angebote wahrzunehmen, sich zu engagieren oder um ei-nen Kaffee zu trinken. Mit unseren Projekten wollen wir die Angebotsvielfalt in Lüdinghausen erweitern.

Die Vernetzung mit Vereinen, Gruppen und Institutionen aus der Stadt ist sehr wichtig, um den Bürger*innen eine Vielfalt an Möglichkeiten zu bieten und den Zusammenhalt zu be-stärken. Die unterschiedlichsten Zielgruppen können im Cor-ner zusammenkommen und sich austauschen. Ihnen wird die Möglichkeit geboten, ihre eigenen Ideen und Wünsche mitein-zubringen. Wir, als Projektentwicklerinnen, gehen auf ihre Be-darfe ein und unterstützen sie bei der Umsetzung ihrer Ideen.

Angebote:• Sie haben Ideen für die Programmgestaltung in der Stadt• Sie möchten Projekte umsetzen oder sich engagieren• Sie suchen nach einem Ort, um zusammenzukommen

Dann sind Sie bei uns genau richtig. Wir sind Ansprechpartner, Koordinatoren und Initiatoren. Das Corner gestaltet mit Ihnen zusammen das Leben in Lüdinghausen.

Kontakt: Come-in-Corner Tüllinghoferstraße 25, 59348 Lüdinghausen Raum: C1.31 Rebekka Handrup: 01511 8921831 Theresa Holewa: 0175 2266178 E-Mail: [email protected] Öffnungszeiten: 14:00 – 18.30 Uhr

Das Come-in-Corner

links Rebekka Handrup und rechts Theresa Holewa

Es gibt viele Fragen in dieser Zeit. Sag wie soll ich leben? Ausweglosigkeit. Viele Angebote, wenig, das auch trägt und sich in ein Herz einprägt.

Da sein, um zu helfen, Nöte zu sehn und mich nicht verschließen, vorwärts zu geh'n.

Aufeinander achten, lernen zu versteh`n und gemeinsam Wege zu gehen.

So heißt es im Lied „Wir sind Kolping“! Momentan gibt es viele Fragen, denn wir sind mit vielen Widrigkeiten konfron-tiert, die wir so noch nicht erlebt haben. Wie können wir den Advent gestalten und wie können wir Weihnachten feiern? Die Corona Pandemie wirbelt alles gehörig durcheinander. Ab-stand, wenige Kontakte, viele Dinge werden anders laufen wie gewohnt. Aber wir Kolpinger halten trotzdem die Verbindung.

telefonieren – mailen – Grüße verschicken

Wir müssen kreativ werden, um in Kontakt zu bleiben und eine „große Familie“ zu sein. Freuen wir uns auf kurze Gespräche vor dem Supermarkt, auf dem Marktplatz, auf der Straße, in der Nachbarschaft! Bleiben wir in Kontakt , mit Abstand, vielleicht per Telefon, oder schreiben wir mal wieder eine Kar-te oder einen Brief? Werden wir kreativ mit dem für uns alle wichtigen Abstand.

Wenn wir alles geben und Zukunft bau'n, leben aus dem Glauben, weil wir vertrau'n, dann wird unser Wirken morgen noch besteh'n um gemeinsam Wege zu geh'n.

(Lied „Wir sind Kolping“)

Gehen wir gemeinsam den Weg durch die Adventszeit, freuen wir uns auf die Ankunft Jesu und feiern in unseren Familien ein schönes Weihnachtsfest.

Ohne Glaube und Vertrauen hält die Welt nicht zusammen. (Adolph Kolping)

Wir halten die Verbindung, „Treu Kolping“Eure Kolpingsfamilie Lüdinghausen

Sylvia Lezius und Susanne Lenfers

Kolping hält Verbindung

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Nach 112 Jahren KAB geht in diesem Jahr unsere Geschichte hier in Lüdinghausen zu Ende. Mit einem öffentlichen Dank-Got-tesdienst am 29. November 2020 um 10.30 Uhr in der Felizitas Kirche verabschiedet sich der KAB-Ortsverein von der Gemein-de. Die Auflösung des Vereins fällt schwer, aber auch ohne Ver-ein wird es KAB-Mitglieder in Lüdinghausen geben.

Auf einer außerordentlichen Generalversammlung am 16.08.2020 im Pfarrheim St. Felizitas hat die KAB St. Ludger bei einer Stimmenenthaltung ihre Auflösung zum 31.12.2020 beschlossen.

Vorausgegangen war diesem Beschluss eine längere erfolglose Suche nach einer Person oder Leitungsgruppe, die die KAB St. Ludger als Vorstand leiten könnte. Schon einige Zeit litt der Ortsverein unter Nachwuchssorgen bei den aktiven Mitglie-dern, was zu einer ungünstigen Altersstruktur führte.

Für die Mitglieder der KAB St. Ludger bedeutet dieser Be-schluss, dass sie nun zu einem anderen Ortsverein wechseln können oder Mitglieder der KAB auf Bezirksebene werden.

Als Beratungsstelle in arbeits-, sozialversicherungs- und ren-tenrechtlichen Fragen bleibt das Regionalbüro in Dülmen für die verbleibenden Mitglieder zuständig. Auch die vierteljährlich erscheinende Verbandszeitschrift „Impuls“ wird diesen weiter zugeschickt.

Das Vereinsvermögen wurde gemäß dem entsprechenden Be-schluss der außer-ordentlichen Generalversammlung an örtli-che und überörtliche Träger sozialer Arbeit gespendet.

Im Jahr 1908 gründete sich die KAB St. Paulus und mit der Einweihung der neuen St.-Ludger-Kirche 1958 die zweite KAB-Gemeinschaft in Lüdinghausen, die KAB St. Ludger. Nun wa-ren in beiden Pfarreien der Stadt KAB-Ortsvereine aktiv. 2005 schlossen sich die beiden Vereine zusammen, um unter dem Namen KAB St. Ludger mit einer KAB-Stimme zu sprechen.

Wir danken Gott für die vielen guten Jahre mit einen Dank-Got-tesdienst am, 29.11.2020 um 10.30 Uhr in der St. Felizitas Kir-che. Der Kirchengemeinde danken wir für die geistliche Heimat, die sie uns geschenkt hat.

Christine Schenk

KAB St. Ludger sagt „Auf Wiedersehen“

Der Kirchenchor St. Ludger hat sich Gedanken gemacht.

Was suchen wir? Wonach sehnen wir uns?

S icherheitE insatzbereitschaftH offnungsbotschaftN ächstenliebeS elbstlosigkeitU rvertrauenC hristusH umorT rost

Sehnsuchtsort Kirche?Für alle aus dem Chor

Roswitha Nohn

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Viel Zeit zu Hause – kreative IdeenWeihnachtsschmuck selbst gestalten

Gestalten Sie mit „Weihnachten Weltweit“ Ihre Adventszeit.Weihnachten Weltweit ist eine faire Mitmachaktion, zu der die Hilfswerke Adveniat, Brot für die Welt, MISEREOR und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ gemeinsam eingeladen haben. Aus hochwertigen Kugeln, Engeln, Sternen und Her-zen aus fairem Handel kann man individuellen Weihnachts-schmuck herstellen für zu Hause oder zum Verschenken.

Durch den Kauf des Weihnachtsschmucks erhalten die Pro-duzierenden ein faires und geregeltes Einkommen. Auf der Website www.weihnachten-weltweit.de/paedagogische-mate-rialien/ kann sogar die Herstellung des Weihnachtsschmucks als Fotoreihe angesehen werden.

Die Aktion selbst ist zwar ausgelaufen, aber den Weihnachts-schmuck kann man weiter im Online-shop bestellen: bei der GEPA (www.gepa-shop.de, Wohnen+Deko, Weihnachten weltweit oder bei „Brot für die Welt“ (www.brot-fuer-die-welt.de, Geschenke, Weihnachten weltweit).

Pfarrbriefservice.de

Die Advents-To-do-ListeAus dem Tagebuch eines ratlosen Engels

Samstag, 12. Dezember

Habe mich bei ihrem Anblick heute Morgen erschreckt. Sie sieht müde aus.

Hat dunkle Ringe unter den Augen. Kein Wunder, sie hat die halbe Nacht gebacken.

Zimtsterne und Vanillekipferl. Musste unbedingt sein ihrer Meinung nach.

Weil alle sagen, dass ohne Zimtsterne und Vanille kipferl im Advent etwas Wesentliches fehlt.

Möchte wissen, von wem sie das haben? Wie all das andere, was auf ihrer Advents-To-do-Liste steht: Fenster putzen, Haus auf Hochglanz bringen,

Lichterketten im Garten drapieren, Kinderpunsch kochen für Kind 3 zur Adventsfeier im Kindergarten,

Wichtelgeschenk für Kind 2 zur Advents feier besorgen, Engelkostüm nähen für Kind 1 für weihnachtlichen Theaterauftritt. Theaterauftritt in Schule besuchen. Noch fehlende Geschenke kaufen. Bereits gekaufte Geschenke in häuslichen Verstecken wiederfinden. Geschenke einpacken. Essensplan für die Feiertage

erstellen, wenn möglich vorkochen.

Hab auf Seite 3 der To-do-Liste aufgehört zu lesen. Stattdessen Ehemann zu ihr geschickt zwecks Helfen. Scheiterte, da ihr Erledigung der Aufgaben nicht gut

genug. Ließ sie einen kleinen Schwächeanfall erleiden, den sie jedoch mit „Geht schon wieder“ quittierte.

Schickte ihr eine Karte mit Engel und „Besinnliche Adventszeit“ drauf, die nun an der

Pinnwand hängt (inzwischen unter dem Terminplan für die Adventsfeiern von Kind 1, 2 und 3).

Hab Stromausfall provoziert, damit Stille einkehrt. Hatte jedoch vergessen,

dass sie für alles einen Plan B hat.

Was muss eigentlich noch passieren, dass sie zur Besinnung kommt?

Andrea Wilke, In: Pfarrbriefservice.de

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Manch einer hat zuhause ein altes Gotteslob oder mehrere Ex-emplare. Sie sind durchbetet, ans Herz gewachsen und zu scha-de zum Wegwerfen. Aus seinen Seiten lassen sich wunderbare Dinge basteln. Das Schöne an den Gebets- oder Meditations-steinen ist, dass die Herstellung selbst meditativ ist. Die einzel-nen Schritte sind einfach – nur in der Summe braucht ein Stein etwas Zeit.

Sie benötigen: ein altes Gotteslob, Tapetenkleister, Schere, Pin-zette, glatte Kieselsteine, Klarlack, z.B. aus der Sprühflasche

Tapetenkleister anrührenAuf etwa 300 ml ca. 1 ½ Esslöffel Kleister geben und im Glas verschütteln. Wenn die Mischung zu dickflüssig ist, geben Sie mehr Wasser dazu. Wenn sie zu wenig Klebekraft hat, geben Sie etwas mehr Kleister dazu.

Mit weißen Blattstücken aus dem Gotteslob die gesäuberten Steine grundieren. Weichere Übergänge ergeben gerissene Blattstücke.

Gesäuberten Stein weiß bekleben - GrundierungZuerst für die Oberseite des Steins Papierstücke in den Ta-petenkleister tunken, mit der Pinzette herausziehen und auf den Stein aufbringen. Für gekrümmte Flächen weniger Papier nehmen und an mehreren Stellen einreißen, sodass es bei den

Krümmungen leicht überlappen kann. Mit dem Finger und et-was Kleister feststreichen.

Anschließend den Stein trocknen: an der Luft, auf die Heizung, im Wärmefach eines Kachelofens oder in wenigen Minuten bei ca. 40 C im Backofen. Anschließend verfahren Sie wie beschrieben mit der „Unterseite“, lassen diese trocknen und schließen diesen Schritt mit den Seiten des Steins ab.

Textzeilen oder Wörter auswählen Ein meditativer Vorbereitungsschritt ist es, das Gotteslob „aus-zuschlachten". Lassen Sie sich von Stichwörtern inspirieren. Reißen oder schneiden Sie sie aus und füllen Sie diese in ent-sprechend beschriftete Kuverts. So entstehen Sammlungen von Schnipseln beispielsweise zu folgenden Stichwörtern: Ad-vent, Beten, Engel, Frieden, Freude, Geist, Glaube, Gott, Hoff-nung, Jesus, Liebe, loben, Ostern, Segen, Weihnachten, weiße Schnipsel.

Ausschnitte neu kombinieren – Text gestaltenWenn sich ein Kuvert gefüllt hat und etliche thematisch pas-sende Textausschnitte zur Verfügung stehen, können Sie Ihre ganz persönliche Gebets-Collage kreieren. Ziehen Sie die ge-wählten Schriftstellen durch den Kleister und kleben Sie in der gewünschten Weise auf den Stein.

Stein lackieren, um ihn vor Feuchtigkeit zu schützen

Verzieren ohne GrenzenBlattgold, Strasssteine, Farbe, Sternchen….

Adelheid Weigl-Gosse, www.weigl-gosse.de, In: Pfarrbriefservice.de

Meditationsstein herstellenWenn ein Weihnachts-Gottesdienst in diesem Jahr keine Option ist, könnte doch der Meditationsstein zu einer Stunde Besinnlichkeit führen

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Josef

Wieviel er von dem ganzen je verstandwer weißwas er gesprochen schien den schreibern nicht der rede wert zur notweiß man grad eben seinen namen:JOSEF

doch was er tatdas wesentlichehat man uns freilich aufgeschriebenweils dazugehörtweil auch dem scheinbar undedeutenden umSEINETWILLEN und für diesmal höhereBedeutung zukam.

Was er tat?das nötige:

auch wenn sie nicht von ihm empfangen hattedie MUTTERer verstieß sie nicht

auch wenn er nicht seinvater warer zog es dennoch aufdas kind.

Wieviel er von dem Ganzen je verstandWer weißdaß ER und sie ihn brauchten dasverstand er wohl undtat das seine.

(Linus David)

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Kindergottesdienste wieder am Start! Kinderkirche und Kleinkindergottesdienste finden nun in einem neuen Format wieder 14tägig statt. Jeden 1. und 3. Sonntag im Monat um 9.30 in St. FelizitasBis auf weiteres online.

Familiengottesdienste wieder am Start!Jeden 2. Sonntag im Monat um 10.30 in St. Felizitas, jeden 3. Sonntag in St. Dionysius Bis auf weiteres online.

Taizé-Gottesdienste in der dunklen Jahreszeit Gesänge aus Taizé, Gebete, Stille, Meditation. Am 20.12. und am 17.01. jeweils um 18.00 Uhr in St. Felizitas

Familienauszeit im AdventDie Fahrten nach Freckenhorst und Salzbergen fallen in diesem Jahr coronabedingt leider aus. Wir hoffen auf eine Weiterfüh-rung ohne Einschränkungen im Jahr 2021. Ein kleines Bonbon als Alternative gibt es für alle Familien jeden Sonntag beim „Adventsweg“ in den Kirchen

ÖKT 2021 Eine Fahrt zum Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt 2021 (12. – 16. Mai 2021) ist geplant. Die evangelischen und katho-lischen Kirchen im Münsterland bieten mit dem Veranstalter Emmaus-Reisen eine gemeinsame Fahrt nach Frankfurt an. Interessenten können sich im Pfarrbüro anmelden oder unter www.ökumene-münsterland.de

Adventsweg für Familien in den Kirchen An jedem Adventssonntag gehen wir ein kleines Stück weiter auf Weihnachten zu. Das können Kinder und ihre Eltern sich bildlich ansehen in der Felizitas- und Dionysius-Kirche. Die bi-blischen Geschichten rund um Advent und Weihnachten wer-den plastisch dargestellt und entwickeln sich jeden Sonntag weiter. Familien können zu einer beliebigen Zeit in die Kirche kommen, sich die Geschichte durchlesen und Ideen für die Woche mit nach Hause nehmen. Herzliche Einladung!

Alleinstehendentreff Wir wünschen allen Senioren des Alleinstehendentreffs eine schöne Adventszeit und frohe Weihnachtstage. Vor allen Din-gen hoffen wir, uns im nächsten Jahr bei guter Gesundheit wieder treffen zu können.

Ursula Wiechert und Team

kfd St. Dionysius Die kfd St. Dionysius sucht eine Computerfachfrau, die ehren-amtlich die kfd Homepage pflegt. Bei Interesse: H. Medding Tel.: 8423.

Kirchenchor St. Ludger Wir verlieren nicht die Hoffnung und freuen uns auf einen Wiederbeginn.Wir wünschen allen Lesern eine besinnliche Zeit.

Roswitha Nohn

Familiengottesdienste für zu HauseUnter dem folgenden Link finden Sie gute Vorlagen für Familiengottesdienste für zu Hause. Sie erscheinen drei bis vier Wochen vor Termin.https://www.bistum-hildesheim.de/corona-krise/gottesdienst-modelle/

Firmung 2021Die Firmvorbereitung in St. Dionysius startet, sobald es die In-fektionszahlen zulassen. Die betroffenen Familienbekommen in den nächsten Tagen einen Infobrief. Die Firmvorbereitung in St. Felizitas beginnt im Frühjahr. Achten Sie bitte dazu auf die gemeindlichen Veröffentlichungen.

Pinnwand

Die HirtinEs spricht nichts dagegen, mit der Herde zu trotten. Auch ich habe mich zwischen den Schafen immer wohlge-fühlt. Sicher. Warm. Geborgen. Ich mochte die Gewissheit, dass die Sonne morgens auf- und abends wieder unter-geht, und mir sicher zu sein, was dazwischen passiert.Dann ist das Licht aufgetaucht. Wie aus dem Nichts. Heller als alles Licht. das ich zuvor gesehen hatte. Und die Bot-schaft war besser als jede, die ich bis dahin gehört hatte: Fürchtet euch nicht.Ich habe großes Glück gehabt. Nicht jeder sieht einen Engel vom Himmel herabrauschen. Es könnte sein, dass dir das nie passiert. Aber es könnte auch ganz anders sein. Hinter jeder Ecke könnte das Licht lauern. Nur die Augen musst du selbst aufmachen.Es spricht nichts dagegen, mit der Herde zu trotten. Aber alles dafür, dem Licht zu folgen.

Beatrice Blank, in der Andere Advent 2019/20

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Wir sind erreichbar:

Folgende Änderungen gelten bis auf weiteres:Das Pfarrbüro in Lüdinghausen ist nur noch eingeschränkt erreichbar und zwar

Büro St. FelizitasMühlenstraße 7, LüdinghausenTel. 02591 / 79570 · Fax 02591 / 7957120E-Mail: [email protected]

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9.00 – 12.00 Uhr Donnerstagnachmittag 15.00 – 17.00 Uhr

Büro St. DionysiusKirchplatz 9, SeppenradeTel. 02591 / 98620 · Fax 02591 / [email protected]

Öffnungszeiten: Montag 9.00 – 12.00 Uhr Donnerstagnachmittag 15.00 – 17.00 Uhr Freitag 9.00 – 12.00 Uhr

Die Gemeindemitglieder werden gebeten, ihre Anliegen, wenn möglich, telefonisch vorzutragen bzw. bei zeitinten-siven Vorhaben einen Termin auszumachen.

Öffnungszeiten PfarrheimeDas Pfarrheim in Lüdinghausen und das Don-Bosco-Haus sind im November geschlossen und für Gruppen und Verbände nicht nutzbar. Öffnungszeiten ab Dezember stehen auf der Homepage.

Kirchen zeit

Impressum:

Pfarrbriefausschuss ST. FELIZITAS Katholische PfarrgemeindeLüdinghausen und SeppenradeVerantwortlich: Pfarrer Benedikt Elshoff

Kontakt:N. Kersting, W. Kortmann, A. Oberhaus, H. Sanchez, F. Theveßen, A. Zaun, [email protected]

Fotos: Bildrechte bei den Autoren der Beiträge

Grafik-Design / Gestaltung:Elke Tepper, VaKo-Druck GmbH, Dülmen

Druck: VaKo-Druck GmbH, Dülmen, Auflage: 8.800

Gedruckt auf Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft.

Für aktuelle Informationen und Berichtebesuchen Sie uns auch im Internet unter:

www.stfelizitas.de

Liebes altes JahrSilvester-Abschiedsgruß an Gewesenes

Liebes altes Jahr, komm, setz dich zu mir. Auf eine Tasse Tee und einen Plausch. Ich hab Dir nämlich 'was zu sagen: Du hast es ziemlich eilig gehabt. Es war doch gerade erst Neujahr.

Was meinst Du, warst Du ein gutes Jahr, ein frohes? Ein aufregendes Jahr warst Du auf jeden Fall. Hast mein Leben ganz schön durchgeschüttelt. Doch nicht nur meins.

Du hattest Sachen im Gepäck, die hätte ich nicht gebraucht. Jedenfalls nicht in dem Moment. Als die Wut verraucht war und die Tränen geweint, sah ich das Gegenteil. Sie haben mich nicht klein gemacht, sondern wachsen lassen.

Und Du hattest auch Glück im Gepäck. Wohldosiert, um den Geschmack daran nicht zu verlieren.

Liebes, gutes, altes Jahr. Auch wenn Du Dich in Kürze verabschiedest und Platz für ein neues machst: du kannst mir nicht entkommen, denn wir gehören zusammen. Du bist ein wichtiger wertvoller Teil meines Lebens. Ich kann dich nicht festhalten. Doch gehst du mir auch nicht verloren.

Wir haben eins gemeinsam: Wir kommen beide aus Gottes Hand. Das Unvollkommene an uns kann er vollenden. Daran glaube ich.

Andrea Wilke, In: Pfarrbriefservice.de

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