Kirchen zei · zum ersten Mal in meinem ... machen sich Gedanken und versuchen, sich der Botschaft...

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PFARRBRIEF DER KATH. KIRCHENGEMEINDEN ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE Sommerausgabe 2015, 2 Jg. | Nr. 2 DIE KIRCHE IST JUNG!? Kirchen zei

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PFARRBRIEF DER

KATH. KIRCHENGEMEINDEN

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN

UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE

Sommerausgabe 2015, 2 Jg. | Nr. 2

DIE KIRCHE IST JUNG!?

Kirchenzei

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 20152

„Helene Fischer?“ – Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht ver-kneifen. Wollte mich da jemand veräppeln? Verdient hätte ich es ja – nach den Scherzen, die ich mir am 1. April hier und da geleistet hatte – aber – jetzt wirklich? Kurze Zeit später hat-te ich die Lautsprecher am PC eingeschaltet und hörte mir zum ersten Mal in meinem

Leben bewusst und freiwillig ei-nen ganzen Song von Frau Fischer an – und

dann noch einen – und noch einen... Und siehe da: es gab tatsächlich wesentlich mehr Text von ihr als die vier Worte von der aus der Puste gekommenen Nachtschwär-merin. Und diese Stimme... Den erstaunten KollegInnen auf dem Flur des Pastoralteams rechtfertigte ich meinen außer-ordentlichen Musikgenuss dann mit dem Hinweis auf eine Gottesdienstvorbereitung – und es gab ihn tatsächlich: den „Helene-Fischer-Jugendgottesdienst“. Vorbereitet von und mit Jugendlichen aus unseren Gemeinden.

In der Jugendkirche „St. Mary´s“ in Greven kann jeder er-fahren, was „passiert“, wenn man Jugendliche mit ins Boot holt bei der Gestaltung von Gottesdiensträumen und Got-tesdiensten. Das Erstaunliche ist dort: Die Jugendlichen den-ken an die „Älteren“ und lassen ihnen Räume und Zeiten – stellen eben nicht einfach alles „auf den Kopf“, sondern machen sich Gedanken und versuchen, sich der Botschaft unseres Glaubens mit ihren eigenen Mitteln zu nähern. Durchaus nachahmenswert...

Und? Ist die Kirche jetzt jung? Oder ist sie alt? Ich glaube, sie ist beides. Und das ist ihr Schatz. Ein altes Prinzip der Kirche

ist es, dass sie immer wieder erneuert, reformiert werden muss. Die Botschaft bleibt dabei immer dieselbe: Gott liebt jeden Menschen, Er hat uns erlöst von allem Übel und uns eine Zukunft geschenkt, die im Heute beginnt und in Ewig-keit nicht endet, weil Christus auferstanden ist.

Diese Botschaft in Freude zu leben und in mein Leben zu übersetzen, diese Botschaft weiter zu sagen und mich von dieser Botschaft immer neu in Frage stellen zu lassen: das ist die Aufgabe von den Menschen, die glauben, alten und jungen. Das Gute ist: Es gibt jemanden, der bei uns ist und uns dabei hilft und leitet: Jesus selbst. Er ist der ewig Junge – und die Kirche ist so jung, wie sie mit Ihm verbunden ist.

„Die Kirche ist jung – und die Kirche lebt“. Das hatte vor ge-nau 10 Jahren Benedikt XVI. bei seinem Amtsantritt auf dem Petersplatz der jubelnden Menge zugerufen. Wahrscheinlich hat er damals noch nicht mit einem „Helene-Fischer-Gottes-dienst“ gerechnet. Aber das passiert eben, wenn man nicht einfach nur versucht „Jugendliche wieder in die Kirche“ zu bekommen – wie wir es auf vielen Gemeindeversammlun-gen gehört haben, sondern wenn man – wie dieser Gottes-dienstgruppe – Jugendlichen wirklich einmal Verantwortung für einen Gottesdienst überlässt.

Und ich freue mich jetzt schon auf diesen Gottesdienst...

| | Ihr Benedikt Elshoff, Pfarrer

Kirchenzei

Liebe Leserinnen und Leser!

(Plakate sind bei der Firmvorbereitung in Seppenrade 2014 entstanden)

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 2015 3

Gottesdienstzeiten in den Kirchengemeinden St. Felizitas und St. Dionysius

Wochenendgottesdienste 2015:

Samstags 18.00 Uhr Vorabendmesse in St. Felizitas

Samstags 18.00 Uhr Vorabendmesse in St. Dionysius

Sonntags - 8.00 Uhr Josefshaus Seppenrade

Sonntags - 9.00 Uhr Hl. Messe im Krankenhaus

Sonntags - 9.30 Uhr Hl. Messe im Antoniuskloster

Sonntags - 10.00 Uhr Hl. Messe in St. Dionysius

Sonntags - 10.00 Uhr Hl. Messe in St. Felizitas

Sonntags - 10.30 Uhr Kommunionfeier im Ludgerushaus

Sonntags - 10.30 Uhr Hl. Messe in St. Ludger

Sonntags - 18.00 Uhr Sonntagabendmesse in St. Ludger

Kinder- und Familienmessen 2015:

1. Sonntag im Monat Kinderkirche, St. Felizitas

2. Sonntag im Monat Familienmesse in St. Felizitas

3. Sonntag im MonatKleinkindergottesdienst in St. Felizitas

3. Sonntag im Monat Familienmesse in St. Dionysius

4. Sonntag im Monat Familienmesse in St. Ludger

1. oder 2. Freitag im Monat

Kleinkindergottesdienst in St. Dionysius

In der Woche fi nden die Messen wie folgt statt:

Montags

8.00 Uhr 8.15 Uhr 9.00 Uhr

19.15 Uhr

Josefshaus SeppenradeAntoniusklosterSt. FelizitasSt. Dionysius

Dienstags

8.00 Uhr 8.15 Uhr

10.00 Uhr19.15 Uhr

Josefshaus SeppenradeAntoniusklosterClarastift SeppenradeSt. Felizitas

Mittwochs

8.00 Uhr 8.15 Uhr

14.30 Uhr16.00 Uhr10.00 Uhr9.00 Uhr

16.00 Uhr19.15 Uhr

Josefshaus SeppenradeAntoniuskloster1. Mittwoch im Monat St. Ludger2. Mittwoch im Monat Ludgerushaus3. Mittwoch im Monat Antoniushaus4. Mittwoch im Monat (kfd) St. LudgerLudgerushaus (Keine EF am 2. Mittwoch im Monat)

St. Dionysius

Donners-tags

8.00 Uhr 8.15 Uhr 9.00 Uhr

10.00 Uhr19.15 Uhr

Josefshaus SeppenradeAntoniusklosterSt. DionysiusClara-Stift SeppenradeSt. Ludger

Freitags

8.00 Uhr 8.15 Uhr 9.00 Uhr9.00 Uhr

Josefshaus SeppenradeAntoniuskloster*St. Felizitas (kfd Messe 2. Freitag im Monat)

*St. Dionysius

(*bei Beerdigungen als Seelenamt)

Für aktuelle Informationen und Berichtebesuchen Sie uns auch im Internet unter:

www.stfelizitas.de

www.sankt-dionysius.de ?! Eine Fusion ist eine Verschmelzung, ein Zusammen-gehen - doch jeder behält seine eigene Identität. In dem gemeinsamen Pfarrbrief werden die Beiträge aus den Gemeinden durch eine farbliche Kennzeichnung deutlich gemacht:

grün steht für | St. Felizitas mit St.Ludger und orange steht für | St. Dionysius

??!!

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 20154

Sachausschuss Jugend Kath. Kirchengemeinde St. Dionysius

Beinahe unlösbar erscheint die Aufgabe, dem moder-nen Menschen unseren oft so leisen Gott nahe bringen zu wollen. Und wie soll das auch geschehen in unserer lauten Zeit, in der doch nur das handfest Nachprüf-bare für wahr befunden wird?

Erscheinen nicht auch die biblischen Geschichten und mit ihnen ihre tieferen Wahrheiten als „kalter Kaffee“, ange-sichts beispielsweise eines spektakulären Psychothrillers? Und wen bitteschön interessiert denn heute, was vor viel-leicht 4000 Jahren ein weißbärtiger Greis namens Abraham getrieben hat?Fragen, mit denen wir vom Sachausschuss Jugend, gera-de in der kirchlichen Jugendarbeit immer wieder konfron-tiert werden. Und das auf zwei Ebenen, zum einen haben Jugendliche selber oft kaum noch einen Bezug zu Gott und zum Glauben. Nicht selten hören wir in unserer Arbeit, dass man nicht an Gott glaubt und schon gar nicht an „die Kir-che”. Womit wir bei der zweiten Ebene wären. Denn mit „der Kirche“ können viele Jugendliche oft noch weniger anfangen als mit Gott. Gott und Glaube scheinen in der Le-benswelt „der Jugend“ nur noch eine ganz kleine Rolle zu spielen.An dieser Stelle müssen wir kurz anführen, dass es „die Kir-che” nicht gibt. In den Augen vieler ist „die Kirche“ mit dem Begriff „Amtskirche” gleichzusetzten. Amtskirche bezeichnet Institutionen innerhalb einer Glaubensgemein-schaft, die von kirchlichen Amtsträgern und hauptamtlichen Führungskräften repräsentiert werden. Genauso wenig gibt es „die Jugendlichen”. Wir nutzen den Begriff hier um die Jugendlichen zu beschreiben, die uns in unserer Arbeit in der Gemeinde begegnen.Macht sich „die Kirche” also selber unglaubwürdig, oder hat sie einfach verlernt, zeitgemäß von Gott zu spre-chen? Und was kann man tun, um Jugendliche wieder zu begeistern?Vor kurzem konnte man in einem Bericht der Westfälischen Nachrichten lesen, dass „wir die beste Botschaft der Welt haben“, so ein junger Mann, der zum Diakon geweiht wer-den soll. Was aber hilft uns die beste Botschaft, wenn wir es nicht schaffen sie „an den Mann” zu bringen?Wir stehen vor einem hausgemachten Problem. Scheinbar haben wir einfach verlernt Kinder und Jugendliche von Gott und unserem Glauben zu begeistern. Vielleicht liegt es dar-an, dass wir selber oft nicht mehr begeistert sind. Feuer und Flamme zu sein, für das was wir vermitteln wollen, fällt uns

selber schwer. Denn selbst wir, die sich für die Verkündigung einsetzen, hadern an einigen Punkten mit den Ansichten und Einstellungen „der Kirche”, die durch den Papst und die Würdenträger in Rom vertreten werden. Wir als Laien, die sich für die Verkündigung unseres Glaubens einsetzen, fi nden uns selber oft nicht wieder in vielen der Ansichten, die von „der Kirche” vertreten werden, weil diese Ansich-ten sie nicht zu unserem ganz persönlichen Bild von Leben und Glauben passen. „Die Kirche” ist mit vielem was von ihren Würdenträgern nach außen getragen wird weit ent-fernt von unserem eigenen, ganz persönlichen Ansichten und Empfi ndungen. Und ist das, was wir in den Gemein-den leben, nicht auch etwas anderes wie als es „die Kir-che” gern hätte? Für Erwachsene ist es oft schon schwer die eigene Position in diesem Konstrukt zu fi nden. Wie fühlen sich da wohl Jugendliche, die vieles im Kopf haben Schule, Abschluss, Studium oder Ausbildung; aber im seltensten Fall Gott und Glaube?

Wie also schaffen wir es, wieder mit Begeisterung von Gott zu erzählen und Begeisterung zu schaffen?

Eine Patentlösung können wir an dieser Stelle sicher nicht präsentieren und das Problem auch nur aus unserer ganz eigenen Sicht in Augenschein nehmen. Für uns steht aber fest, dass wir wieder selber schauen müssen wo wir Erfah-rungen mit Gott machen und aus diesen Erfahrungen positi-ves ziehen müssen. Und zweitens müssen wir lernen, glaub-haft von unseren eigenen Erfahrungen zu berichten, in einer Sprache, die von Jugendlichen verstanden wird. Es ist eben nicht einfach, von dem leisen Gott, der ja nicht laut auf sich aufmerksam macht und ruft „Hallo, hier bin ich”, zu erzählen. Aber trotzdem ist Gott da, eher still und leise. Wenn wir bewusst in der Beziehung zu Gott leben, machen wir Erfahrungen mit ihm. Erfahrungen, die ein Teil unserer Geschichte mit Gott sind. Will ich anderen von meinen Erfahrungen mit Gott berichten, muss der Zuhörer merken, dass es mir ernst ist. Natürlich ist es auch unver-meidbar, dass man so erzählt, dass man verstanden wird. Die Sprache, die wir wählen, muss beim Zuhörer ankom-men. Wie also kann es gelingen Jugendliche an ihrem je-weiligen Standpunkt „abzuholen”, zu begeistern? Es gibt viele Ansätze, von einer Jugendkirche, in der die Liturgie in eine jugendgerechte Sprache umgesetzt wird, bis hin zu Erlebnisgottesdiensten mit tollen Aktionen. Dabei werden

Kein Feuer ohne Funke

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Gottesdienste zu Events. Fast wie eine neue Achterbahn in einem Freizeitpark, die Besucher anlocken soll. Um einen ersten Kontakt herzustellen mag das funktionieren; aber will man den Kontakt vertiefen und dauerhaft machen, müssen wir die Kirchenmauern verlassen und auf die Jugendlichen in ihrer jeweiligen Lebenssituation zugehen. Kontakte müs-sen gepfl egt werden, damit die Verbindung nicht abreißt. Dabei sind die persönlichen Beziehungen und Erfahrungen wichtig. Wir selber müssen von unseren eigenen Glaubens-erfahrungen berichten und das in Eucharistiefeiern oder auch Event-Gottesdiensten, aber eben ganz besonders an jedem Ort, an dem wir mit anderen Menschen zusammen-kommen. Hier ist jeder einzelne gefragt. Gott wird uns diese Aufgabe nicht abnehmen.Übrigens hat Jesus es uns doch vorgemacht. Ein großer Teil der Verkündigung Jesu bestand aus Gleichnissen des Alltag-lebens, bis hin zu abenteuerlichen Geschichten; sicher nicht ohne Grund. Wenn wir uns an die letzte gehörte Predigt erinnern, was bleibt uns dann in Erinnerung? Die hochtheologischen Aus-führungen des Pfarrers in denen er versucht, kompliziert und oft nicht nachvollziehbar die Beziehung zwischen den Menschen und Gott zu erläutern?! Oder ist es gar die ein-fache Geschichte, die er benutzt, um seine Ausführungen doch noch verständlich zu machen?! Meist ist es doch ge-nau eine solche Geschichte mit ihrer einfachen Sprache, die man schneller versteht und aufnimmt, weil sie durch ihre Nähe am Leben in Erinnerung bleibt.

Uns vom Sachausschuss Jugend ist es wichtig Jugendli-chen von unseren Erfahrungen mit Gott zu berichten und das möglichst auf eine Art, die authentisch ist und die man uns abnimmt. Wir verkünden unseren Glauben und geben gern unsere Erfahrungen mit diesem Glauben und unsere Erfahrungen mit Gott weiter. Dabei versuchen wir uns nicht in verstaubte Formulierungen und vorgegebene Denkwei-sen zu fl üchten sondern zu schauen, in welcher Lebenslage diejenigen sind, die zu unseren Angeboten kommen. Wir versuchen Wege zu fi nden, die ansprechen, begeistern und verstanden werden. Was nutzt es uns, wenn „die beste Bot-schaft der Welt“ nicht verstanden wird?! Jugendliche gehören zu unserer Gemeinde und bilden einen ganz wichtigen und großen Teil von ihr. Egal, ob „die Jugendlichen” sich Gott nahe fühlen, oder gerade eher mit ihm hadern und sich von ihm entfernt fühlen. Es ist wichtig, dass sie in der Gemeinde wahrgenommen werden und nicht als „die Jugendlichen” außen vor gelassen werden.

Gemeinsam, sagt schon das Wort Gemeinde aus. Wir können vieles voneinander lernen und nur wenn sich „die Jugend” und „die Erwachsenen” gegenseitig zu-hören, lebt eine Gemeinde und hat die Chance jung zu bleiben.

| Frank BückerSachausschuss Jugend St. Dionysius

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Zwei Zitate, zwei Wahrnehmungen

„Die Kirche lebt, die Kirche ist jung“. Dieser Satz, den schon Papst Benedikt im Rahmen seiner Amtseinfüh-rung gesprochen hatte beim Anblick vieler Jugendlicher auf dem Petersplatz, könnte auch zum BDKJ Diözesan-Treffen vor ein paar Wochen gepasst haben, an dem vie-le Jugendliche teilnahmen. Aber da, wo junge Menschen in christlichen Verbänden sowieso schon der Kirche nahe stehen, kann natürlich schnell dieser Eindruck entstehen. Dass es im Hinblick auf alle Jugendlichen anders aussieht und warum wir so wenige erreichen, zeigt uns die letz-te Studie des Sinus Instituts „Wie ticken Jugendliche“: die Jugendlichen leben ihrerseits in so unterschiedlichen „Lebenswelten“ (lt. Studie 7 Lebenswelten) mit jeweils eigenen Merkmalen, dass die kirchlichen Angebote immer nur kleine Teilgruppen erreichen.

(Auszug aus „Einblicke in die Sinus-Studie“)¹)

„Jugendliche stehen unter Druck. Sie nehmen vielfach wahr, dass ihnen die klassischen ‚Orte’ (Eltern, Schule, Kirche) oft nicht mehr das passende Rüstzeug zur Be-wältigung der Alltagsherausforderungen mit auf den Weg geben können.”

Dennoch: mit Ausnahme der sozial stark Benachteiligten blicken Jugendliche zuversichtlich in die Zukunft. In allen Lebens-welten wächst das Bedürfnis nach Halt, Zugehörigkeit und Vergewisserung. Dies ist eine Reaktion auf den gestiegenen Leistungsdruck, zunehmende Gestaltungsoptionen und die Unsicherheit, wie sich das Leben entwickeln wird. Gleichzei-tig eignen sich Jugendliche aber auch „neue“ Kompetenzen wie autonomes Handeln, Navigation und Networking an. Jugendliche besinnen sich über alle Lebenswelten hinweg in unsicheren Zeiten auf „traditionelle“ Werte wie Sicherheit, Pfl ichtbewusstsein, Familie und Freundschaft. In dieser Hin-sicht erscheinen sie wie Mini-Erwachsen.

Ergebnisse zum ThemenbereichGlaube – Religion – Kirche

Das Bedürfnis nach Sinnfi ndung ist in allen sieben Lebens-welten gegenwärtig. Sinn wird dabei v.a. im persönlichen Glauben gefunden, der nicht zwingend über Religion oder

Kirche vermittelt sein muss. Glaube kann sich auf Gott oder „irgendetwas Höheres“ beziehen. Die Stärke und Be-deutung des persönlichen Glaubens stehen (mit Ausnahme der konservativ - bürgerlichen Lebenswelt) in keinem Zu-sammenhang mit der Häufi gkeit religiöser Rituale oder der Bindung zu einer religiösen Institution. Glaubensangebote sind gerade dann besonders attraktiv, wenn der Grad der institutionellen Einbindung gering ist. Jugendliche sind „religiöse Touristen“: sie tauchen kurz oder sporadisch in religiöse oder quasireligiöse Kontexte ein und nehmen das mit, was ihnen derzeit zur Lebensbewältigung am nützlichsten erscheint.

Jugendliche assoziieren mit Religion v. a. die Kirchen, Religionsunterricht und religiöse Konfl ikte. In fast allen der 7 Lebenswelten sind Jugendliche der Kirche kaum verbunden.

Das hat Gründe:

− Kirche ist eine unnahbare, menschenferne Institution, zu der keine persönliche oder emotionale Bindung besteht. Kirche wird mit Sonntagsgottesdiensten, alten Frauen, und kalten Kirchengebäuden assoziiert.

− die Themen Kirche − Glaube − Religion gelten eher als langweilig, weil sie im alltäglichen Leben keine Rolle spie-len. Die meisten Jugendlichen gehen davon aus, dass ihr Bedürfnis nach Sinnfi ndung von der Kirche nicht befrie-digt werden kann.

− die normative Grundhaltung der Kirche wird als nicht mehr anschlussfähig an die eigene Lebenswirklichkeit be-trachtet. Die mangelnde Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie die als unzeitgemäß empfundene Sexual-moral wird gleichermaßen von christlichen wie muslimi-schen Jugendlichen kritisiert.

− Die verfasste Kirche bleibt vielen Jugendlichen fremd, weil der Kirche schon bei den Eltern kein hoher Stellen-wert im Alltag beigemessen wird. - Das ästhetische Er-scheinungsbild der Kirche (Gebäude, Gewänder...) wird als langweilig und unmodern kritisiert.

− Weil die kirchliche Sprache fremd bleibt, hat man keine Erwartung, von der Kirche Antworten auf Themen des Alltags zu bekommen

„Die Kirche lebt, die Kirche ist jung“... "Ich glaube nicht an Gott, ich glaube nicht, dass es keinen Gott gibt, ich bin mir da nicht so sicher" (w,15 Jahre)

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− Jugendliche wachsen nicht mehr selbstverständlich in re-ligiösen Zusammenhängen auf. Bei Jugendlichen ländli-cher Regionen in den alten Bundesländern gibt es mehr Kontakt zur Kirche, da hier ein Großteil der Jugendarbeit kirchlich organisiert ist und insbesondere Großeltern grö-ßeren Wert auf die Weitergabe von kirchlicher Tradition legen.“ ¹)

In vielen größeren Städten gibt es Jugendkirchen mit tol-len Namen wie „praystation“ oder in Münster „effata“, die sich den Lebensbedingungen der Jugendlichen stellen. Und wenn man sich dort die Prinzipien für den Gottesdienst anschaut, die es jungen Menschen erleichtern sollen, dem Geheimnis Gottes auf die Spur zu kommen, möchte man sa-gen, die hätte ich auch gerne umgesetzt: Raumatmosphäre, Erfahrung von Gemeinschaft, Beteiligung der Mitfeiernden, jugendkulturelle Elemente (ok., in Maßen), jugendgerechte liturgische Musik (in Auswahl), verständliche Sprache.

Vielleicht gibt es ja bald wieder einen Jugendgottes-dienst in Lüdinghausen, wie es sich im Artikel zur „Jungen Kirche“ andeutet.

Zitat von einem Jugendlichen aus der Studie:"Kirche ist, wie ich das verstanden habe, ein Ort wo Men-schen zusammenkommen, ein Miteinander, wo man An-schluss fi ndet - Brauch' ich nicht"( m,17)Braucht er vielleicht doch mal, und trifft dann hoffentlich auf jemanden, den er versteht.

| Annette Oberhaus

Quellen:¹) Wie ticken Jugendliche? – Einblicke in die Sinus-Studie u18, Dr. Tobias Kläden, Mit-

arbeiter der Katholischen Arbeitsstelle für missionarische Pastoral in Erfurt (KAMP)

www.sinus-akademie.de

DAS GROSSE GEHEIMNIS

Einst ging Augustinus, ein gelehrter Kirchen-

vater - so wird erzählt - am Meer spazieren und

dachte nach über Gott Vater, seinen Sohn und

den heiligen Geist - mit einem Wort: Über die

Dreifaltigkeit dachte er nach. Da traf er auf ein

Kind, das mit einem Eimerchen Wasser aus

dem Meer in einen kleinen abgegrenzten Teich

schöpfte. „Was machst du da?”, fragte Augus-

tinus interessiert. „Ich möchte das Meer aus-

schöpfen!”, antwortete das Kind. „Das wird

dir nie gelingen!”, lachte der Gelehrte und ver-

stummte.

„Ich mache es genau so wie das Kind”, dachte

er, „ich will mit meinem kleinen Verstand das

Geheimnis des dreieinigen Gottes verstehen!”

Er reichte dem Kind die Hand und bedankte

sich für die Lektion. Die großen Augen des

Kleinen verfolgten ihn noch lange.

unbekannter Verfasser

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 20158

Jahrgang: 2000/2002Mittwoch 15-16 Uhr:

KoSiKo/ JuMaS

Die Kirche ist jung!?

Wir sind die Leiterrunde der Messdie-nergemeinschaft der Gemeinde St. Ludger, die 1960 gegründet worden ist. Unsere Leiterrunde besteht aus ca. 20 Leitern im Alter von 16 bis 23, wel-che in den wöchentlichen Gruppen-stunden Kinder im Alter von 9 bis 16 Jahren betreut. Wir sind ein wichtiger Teil der Gemeinde, da wir durch den Dienst am Altar eine gewisse Grundla-ge für die Gottesdienste bilden, denn ohne die Messdiener wäre der Gottes-dienst nur schwer zu bewältigen.

Durch die Messdienergemeinschaft kann man Kindern und Jugendlichen ein soziales Umfeld schaffen, wo sie sich wohl fühlen und Spaß haben kön-nen, wo sich die Möglichkeit bietet neue Freunde kennenzulernen und wo sie gleichzeitig Zeit für sich fi nden kön-nen.

Es ist in dieser Zeit schwer die Messdie-nergemeinschaft aufrecht zu erhalten, da neben der Schule natürlich andere Dinge wie Konsole spielen wichtiger erscheinen als die Kirche. Dem Kli-schee, Kirche sei langweilig und nur für „alte“ Leute, wollen wir als Messdiener entgegenwirken und den Kindern und Jugendlichen zeigen, dass Kirche eben nicht nur veraltet ist, sondern auch ak-tuell sein kann. Außerdem verbinden die meisten den Begriff Messdiener nur mit dem Altardienst, doch es ist viel mehr als das. Die Leiterrunde versucht das Gemeinschaftsgefühl, welches sie als Jugendliche ebenfalls erfahren ha-ben und damit aufgewachsen sind, weiterzugeben.

Das Ziel ist es, eine Gemeinschaft zu schaffen, in der sich alle Kinder und Ju-gendliche verschiedener Altersgruppen zusammen wohlfühlen können.

Durch unser Engagement und unsere Ideen versuchen wir somit die Kirche jung zu halten. Die Leiterrunde hilft beispielsweise bei Festen der Gemein-de, auf dem jährlichen Pfarrfest oder beim Gemeindekarneval. Außerdem bereiten wir jedes Jahr ein großes La-ger vor, wo Kinder aller Altersgruppen eine Woche viele Aktionen und Spaß erleben dürfen. Auch Kinder, welche nicht in der Gemeinde tätig sind, sind immer herzlich eingeladen mitzufah-ren. Ebenso wird mit anderen Freizeit-aktivitäten, wie Schlittschuh laufen oder in einen Freizeitpark fahren, das Gemeinschaftsgefühl gestärkt.

| Imke Autering

Zu den Gruppenstunden sind alle interessierten Kinder und Jugendliche herzlich eingeladen:

Jahrgang: 2004/2005Dienstag

15-16 Uhr: Raca Jahrgang: 2002/2003

Donnerstag 16-17 Uhr:

JoKlaX

Jugendarbeit in den Kirchengemeinden

Messdiener St. Ludger

Jahrgang: 1999/2000

Donnerstag 17-18 Uhr: MaJoPa

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 2015 9

Die Kirche ist jung!?

Das ist das Hauptthema dieses Pfarr-briefes. Und wir sind ein gutes Beispiel dafür. Die Messdiener St. Felizitas ken-nen Sie wahrscheinlich vor allem durch unseren Einsatz am Altar. Hier nehmen Kinder schon früh aktiv am Gottes-dienst teil. Aber ist die Kirche deshalb wirklich jung?

Häufi g müssen wir hören, wie oft Messdiener fehlen oder dass früher doch wesentlich mehr Messdiener am Altar zu sehen waren. Und das stimmt. Leider! Ich selbst bin nun seit fast 15 Jahren dabei und in dieser Zeit ist un-sere Anzahl um fast zwei Drittel gesun-ken. Und mit dem restlichen Drittel ist das Pensum der Messen nicht mehr so zu erfüllen wie einst. Ich nehme mir an dieser Stelle heraus, dass dieser Rück-gang nicht an grundlegend schlech-terer Arbeit unsererseits liegt. Im Ge-genteil, wir sind in vielen Bereichen wesentlich professioneller geworden. Jeder unserer Leiter belegt mehrtägige Kurse, um fi t gemacht zu werden für seine Aufgaben, dazu kommen regel-mäßige Auffrischungen über Recht, Umgang mit Kindern und dergleichen. In etlichen Leiterrunden und mit Un-terstützung von anderen Haupt- und Ehrenamtlichen versuchen wir, das Messdienertum attraktiv zu halten. Dennoch sinkt die Anzahl der Messdie-ner am Altar. Andererseits schauen Sie sich doch das nächste Mal in der Kirche um und zählen wie viele Jugendliche Sie entdecken. Dann ziehen Sie dieje-nigen ab, die für die Kommunionvor-bereitung dort sind, und diejenigen, die da sind, weil für einen Verwandten gebetet wird. Wenn Sie Pech haben, bleiben jetzt nur noch diejenigen am Altar übrig. Der Kirchgang hat bei der Jugend neben Ganztagsschule, Sport-verein und Musikinstrument heute

nicht mehr den Stellenwert wie früher und das merken vor allem wir.

In diesem Bereich mag die Kirche eben nicht jung scheinen. Allerdings sehe ich das im Gesamtbild für unsere Gemein-de anders. Hier kenne ich unzählige hochmotivierte junge Leute, die un-glaubliche Freude daran haben, sich in unterschiedlicher Weise in Ihrer Freizeit im Rahmen des christlichen Gedankens zu engagieren. Nicht nur bei den Mess-dienern, wobei ich aus Erfahrung sagen kann, dass gerade hier für Kinder viel geboten wird. Wöchentliche Gruppen-stunden, das zusammen mit der Pfarr-jugend organisierte Herbstlager oder gelegentliche Fahrten in Freizeitparks als Dankeschön und Anerkennung für das Messe dienen machen mir heu-te wie vor 10 Jahren unglaublich viel Spaß. Das alles sollen keine Mittel sein, um Kinder in die Kirche zu locken, aber schön ist es trotzdem. Und wenn Sie das nächste Mal denken, es könnten doch mehr Messdiener da sein, ermu-tigen Sie doch Ihr Kind, Ihren Neffen oder Ihre Enkeltochter, es mal auszu-probieren. Wir freuen uns über jedes neue Gesicht.

Im Namen der Messdiener St. Felizitas

| Robert Schulze Forsthövel junge 22 Jahre

FriedenstaubenIn der 4a schweben wunder-schöne Friedenstauben aus weißem Papier vor den Fenstern. Jedes Kind hat eine gebastelt. Die 4a plant ein Friedensfest.Die Tür geht auf - Klaus kommt herein. Der Klaus aus der 4b. Mit ihm kommt ein Windstoß, weil ein Gangfenster offen ist. Die Friedenstauben beginnen zu schwanken. Die dünnen Fäden verheddern sich.

"Tür zu!" schreit einer. Klaus steht und schaut. "Tür zu!" Klaus guckt noch verwirrter und tut nichts.Florian schiebt ihn zur Seite und knallt die Tür zu.Klaus stupst Florian. Florian stupst Klaus. Ein paar Kinder versuchen, die Tauben zu ent-wirren. Harry geht auf Klaus zu. Seine Daumen stecken im Gürtel. Er ist ziemlich zornig. Klaus hebt die Ellbogen vors Gesicht. "Was habt ihr denn?" fragt er ?Wir machen Frieden, du Trottel", brüllt Harry. "

Henate Welsh

Messdiener St. Felizitas

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Wir Messdiener!

Jeder kennt uns. Wir sind immer irgendwie dabei. Doch was machen wir wirklich?

Die typische Antwort wäre vermutlich, dass wir dem Pastor behilfl ich sind und dass wir die Messe mitgestalten. Auf der einen Seite ist das richtig! Wir Messdiener singen mit, beten mit, rei-chen dem Pastor den Kelch und die Schale an und versuchen immer unser Bestes zu geben. Doch wer sich fragt, wann wir unseren Gesprächsbedarf stillen und wie wir untereinander den Kontakt halten, sollte wissen, dass wir auf der anderen Seite eine starke Ge-meinschaft sind!Es ist nicht nur das Messe dienen an sich, wofür wir uns freiwillig entschie-den haben, sondern auch das Mitein-ander in der Gruppe.

Um das zu stärken und aufrecht-zuerhalten, treffen sich alle Mess-diener, die Lust und Zeit haben am

ersten Freitag jeden Monats im Don Bosco Haus.

Dazu fi nden wir Messdienerleiter uns jeweils im Monat zuvor zusammen und machen uns Gedanken, was wir für unsere Gemeinschaft, die sich über eine recht weite Alterspanne, von der dritten Klasse angefangen bis hin zum Studentenleben erstreckt, planen und veranstalten können. Teilweise fällt es uns leicht einen Nachmittag durchzu-planen, da man sich oft an Themen, die viele Leute betreffen, sei es Karne-val oder das Oktoberfest, orientieren kann. Es gibt jedoch auch Monate, in denen man schon mal länger zusam-men sitzt und überlegt wie man es un-seren knapp 80 aktiven Messdienern in unserer Gemeinde recht machen kann. Aber wir möchten behaupten, dass uns

das jedes Treffen aufs Neue sehr gut gelingt. Unsere Aktionen sind an das Jahr und die entsprechende Jahreszeit angepasst. In den Wintermonaten bereiten wir bei-spielsweise einen Casinonachmit-tag vor, bei dem die Kinder ihr Ge-schick im Becherraten oder beim Black Jack beweisen können. Aber natürlich nur im stilechten Out-fi t. Wir Messdienerleiter zeigen uns auch von unserer besten Seite und ver-suchen, unseren „Kleinen“ eine mög-lichst detailgetreue Atmosphäre zu bieten. Ist der Winter dann endlich vor-über, nutzen wir unsere Möglichkeiten, den Garten des Don Bosco Hauses und den Kirchplatz mit in unsere Aktionen einzubeziehen, liebend gerne aus! So haben wir im letzten Monat ein Cha-osspiel veranstaltet und den Kirchplatz mit 100 Zettelchen ausgeschmückt. Ob groß oder klein, hierbei hat sich jeder ausgepowert. Es wurde um die Wette gerannt und die lustigsten Aufgaben wurden bewältigt. Natürlich darf auch die riesen Wasserschlacht im Sommer nicht fehlen! Und da wir der Meinung sind, dass wir jeden einzelnen Teil von unserer Gemeinschaft brauchen, ha-ben wir für

unsere Messdiener, die 13 oder älter sind, ein kleines Extra einge-plant.

Jeden 3. Freitag im Monat haben sie die Möglichkeit sich im Jugendkeller zu-sammenzufi nden, sich auszutau-schen, Billard zu spielen, zu kickern oder ein-fach nur zu „chillen“.

Wenn DU auch Lust bekommen hast, Mess-

diener zu werden und jeden ersten Freitag im Monat zusammen mit uns Spaß haben und ein wenig Quatsch machen willst, komm einfach an ge-nau so einem

Freitag zwischen 17 und 19 Uhr am Don Bosco Haus vorbei und sprich uns an.

Wir freuen uns über jedes neue Gesicht!

Denn all das sindWIR MESSDIENER!

| Maybritt Sölker

Messdiener St. Dionysius

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 2015 11

Gottesdienste auch für Jugendliche attraktiv?!

Es gibt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in den Gemeinden. Defi nitiv! Eine Vielzahl engagiert sich in Grup-penstunden, in Ferienlagern, bei Aktionen (wie z. B. der 72 Stunden-Aktion), zu besonderen Anlässen, usw. Und auch in den Gottesdiensten sind sie zu fi nden. Wenn auch nur wenige.Aber woran liegt das? Fühlen sich Jugendliche und junge Erwachsene von den Gottesdiensten in unseren Gemeinden nicht angesprochen? Welche Formen und Inhalte muss ein Gottesdienst haben, damit er auch für Jugendliche attraktiv ist? Ist ein Gottesdienst überhaupt die Form, in dem sich Ju-gendliche in ihrem Glauben begegnen?Aus diesen Fragen und ihrer Motivation heraus haben sich Jugendliche und junge Erwachsene zusammengefunden, um sich darüber auszutauschen und ihre Vorstellungen in einem ersten Gottesdienst umzusetzen.

Hier sind einige der Antworten:

Der Gottesdienst sollte Themen behandeln, die auf dieLebenswelten der Jugendlichen abgestimmt sind und deren Alltag refl ektieren. Diese sollten für jeden ver-ständlich sein. Es könnten u. a. Lieder aus den Charts gewählt werden, die das Thema aufgreifen

Keine Orgel, sondern möglichst eine Band

Die Sitzordnung könnte so sein, dass sich die Besucher anschauen können, sich untereinander wahrnehmen

Der Gottesdienst sollte ebenfalls dazu beitragen, von dem heutzutage schnelllebigen Alltag „runter zu kom-men“

Es sollte ein Gemeinschaftsgefühl vermittelt oder ein bestehendes verstärkt werden. Sowohl im Gottesdienst, aber auch bei einer gemeinsamen Treffmöglichkeit nach dem Gottesdienst

Liedtexte und Bilder sollten mit einem Beamer an die Wand geworfen werden

Lichteffekte könnten den Raum jugendgerechter machen

Der Gottesdienst sollte interaktiv gestaltet sein und zum Mitmachen einladen

Gemeinschaft erfahren, beten, glauben und deine Themen wiederfi nden!

Viele verschiedene Bereiche wie Musik, Technik, das Gebet, usw.

Findest du dich irgendwo wieder? Kannst du dich damit identifi zieren? Was sind deine Wünsche an einen Gottes-dienst, so dass er dich anspricht? Lässt du dich begeistern und könntest dir vorstellen, dich in Jugendgottesdiensten einzubringen?

Die Gemeinde ermutigt euch, Fragen anzusprechen, eure Ideen auszuprobieren und Gottesdienste so zu gestalten, dass sie Euch ansprechen.

| Alexandra Ridder Dipl.Sozpädagogin

Mitarbeiterin Jugendpastoral

JungeKirche

In den Gemeinde-

versammlungen kam oft die Frage:

Wo sind denn die

Jugendlichen unserer

Gemeinde?

Warum gehen keine

Jugendlichen in die

Gottesdienste?

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 201512

Träger der Offenen Jugendarbeit in den Gemeinden ist der Verein zur Förderung der Offenen Jugend-arbeit im Bereich der Kirchengemeinden der Stadt Lüdinghausen e.V., kurz „JuKi“.

Die christliche Kirche als Ganzes sehend haben die drei Gemeinden (St. Felizitas, St. Ludger und die evangelische Gemeinde) diesen ökumenischen Verein im Jahr 1996 ge-gründet mit dem Ziel, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Hilfen zur freien Entfaltung ihrer Persönlich-keit im Sinne des christlichen Menschen- und Weltbildes im musisch-kulturellen, im gesellschaftlich-politischen und im geistig-religiösen Bereich zu bieten.

Die Offenen Treffs erinnern zudem an den gesamtkirchlichen Auftrag, für alle

Menschen offen zu sein.

„Jesus Christus hat die Herrschaft Gottes als ´der Mensch für andere´ verkündet; denn die Herrschaft Gottes zielt auf das Heil aller Menschen. Dafür ganz und gar dazu sein, hat der Vater Jesus gesandt. Dadurch hat soziale Verantwortung eine neue Begründung und neue Motive erfahren. Nur wer das Heil aller will, kann sein eigenes Heil fi nden.“(Synodenbeschluß „Ziele und Aufgaben kirchlicher Jugend-arbeit“)

Insgesamt unterhält der Verein vier Offene Jugendtreffs an vier unterschiedlichen Standorten in Lüdinghausen. Um die Ganzheitlichkeit jugendlicher Lebenswelten umfas-send einzubeziehen, nutzen wir neben unseren festen Ein-

richtungen die mobile/aufsuchende Arbeit. Unsere Offene Kinder- und Jugendarbeit vereint somit dezentrale, zentrale und mobile aufsuchende Angebote.

Jugendliche

In den Offenen Einrichtungen treffen ganz unterschiedliche junge Menschen aufeinander. Die Kinder und Jugendlichen gehören unterschiedlichen Religionen, Hautfarben und Na-tionen an und bringen eine große kulturelle Vielfalt in die Einrichtungen. Oft ist das Miteinander nicht einfach, aber gerade diese Verschiedenheit bietet viele Möglichkeiten der Auseinandersetzung. Die Jugendlichen erleben in unseren Einrichtungen Gemeinschaft, Halt und Orientierung und somit auch die Sicherheit, dass sie mit ihren Anliegen und Wünschen ernst genommen werden und willkommen sind. Die jungen Menschen fi nden einen Ort, der ihnen als offen und kommunikativ erscheint, um in Austausch und Dialog auch mit aktuell schwierigen und kontroversen Meinungen und Haltungen zu kommen.„Welche Religion ist die richtige?“, „Welche Religion ist besser?“, „Ist Kirche überhaupt ein Thema für mich?“. „Wie weit darf eine Religion gehen?“. Diese Fragestellun-gen zeigen, dass sich die Jugendlichen durchaus mit dem Thema Religion und Glaube auseinandersetzen. Vorrangig scheint es aber nicht um eine schwarz-weiß Antwort auf diese Fragen zu gehen, sondern im täglichen Miteinander in den Einrichtungen, positive Werte und wertschätzende Haltungen vorzuleben und zu leben. Wir versuchen in unseren Einrichtungen, das freiwillige En-

Offene Jugendarbeit in den KirchengemeindenDer Verein

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 2015 13

High-lights

• Ferienaktionen • Kochen • Playstation •

Kickern • Tonstudio • Air-

hockey • Cocktailbar • Bankmetropole

• Kooperation mit Schulen • 72 Stunden

Aktion • WJT-Kreuz am Schülercafé • Musik hö-

ren • chillen • Freunde treffen • Tischtennis

• Projekte • Wii-tanzen • batiken

• Besuch Fußballstadion • Bowling

• Party • Grillen • Karaoke

• Freizeitpark

Büro: Schülercafé Blaupause

Wolfsberger Str. 959348 Lüdinghausen

www.juki-lh.deFacebook Juki Lüdinghausen

Tel.: 0 25 91 / 98 02 [email protected]

Offener Treff JugO(ev. Gemeindezentrum)Dienstags 15.30-18.30

Mädchencafé (alle 2 Wochen) 16.00-18.00

Kochen für Kinder (1x monatlich)

Offener Treff Seppenrade

(Don-Bosco-Haus)Dienstags 18.30-21.30

Kochen für Kinder (1x monatlich)

Offener Treff St. Ludger

(Pfarrheim St. Ludger)Montags 15.00-17.00

Mittwochs 15.00-18.00

Schülercafé Blaupause(im Hakehaus)

Montags 14.30-19.00Dienstags 14.30-19.00Mittwochs 17.00-20.00

Donnerstags 15.00-21.00

gagement der Jugendlichen zu fördern und Gelegenheiten dafür zu schaffen, um dies zu entfalten. Sich auf die Mäd-chen und Jungen einlassen, verlässlicher Ansprechpartner zu sein und Interesse am Miteinander zu entwickeln, ste-hen dabei im Vordergrund. Wichtig ist es, die Möglichkeiten zunächst im Kleinen zu nutzen, nämlich direkt im Offenen Jugendtreff. Dabei geht es zunächst nicht um „große“ ge-sellschaftliche Themen, sondern um kleine alltägliche Dinge, die die Jugendlichen bewegen. Erst wenn die jungen Men-schen merken, dass sie mit ihren Fragen und Anliegen ernst genommen werden und mit ihrem Einsatz etwas bewegen können, lassen sie sich ermutigen, auch in der Öffentlichkeit einer Gemeinde Engagement zu entfalten.Dann scheint der Schritt, Mitverantwortung und Engage-ment in einer Kirchengemeinde zu wagen, möglicherweise leichter zu fallen und somit Kirche als sinnvoller Bestandteil des eigenen Lebens zu sehen.

Liebe Jugendliche… eure Vorschläge sind uns wichtig!!

| Carola Hansch

Dipl.Sozpädagogin

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 201514

Uns Pfadfi nder gibt es in Lüding-hausen schon seit 1949, wir feierten im vergangenen Jahr unser 65-jäh-riges Jubiläum. Der Stamm Lüding-hausen hat zurzeit ungefähr 100 Mitglieder und 25 ehrenamtliche Leiter, die unsere sechs Gruppen leiten oder den Stamm als Mitarbei-ter unterstützen. Wir gehören der DPSG, der Deutschen Pfadfi nder-schaft St. Georg, an.

Unsere Ziele und unser Menschenbild

Die DPSG ist Teil einer weltweiten Er-ziehungsbewegung, die sich an alle jungen Menschen wendet. Sie eröff-net ihnen im Rahmen der Prinzipien der Pfadfi nderbewegung und auf der Grundlage der biblischen Botschaft die Chance, durch selbstgesetzte Ziele und prägende Erlebnisse die eigene Persön-lichkeit zu entwickeln. In der DPSG lernen Kinder und Jugend-liche ihre sozialen, emotionalen, spiri-tuellen, geistigen sowie körperlichen Fähigkeiten einzusetzen. Die DPSG er-zieht ihre Mitglieder zu einer kritischen Weltsicht und schafft einen Freiraum für neue Ideen. So handeln sie als ver-antwortungsbewusste Bürgerinnen und Bürger, als Christinnen und Chris-ten in ihrer lokalen, nationalen und weltweiten Gemeinschaft. Junge Menschen und Erwachsene ma-chen in der DPSG die Erfahrung, dass sie von Gott und den Menschen ange-nommen und geliebt werden.

Unsere Verantwortung gegenüber Gott

Als Mitglieder der DPSG halten wir fest an den Grundsätzen des christlichen Glaubens. Das Wirken Jesu Christi ist Vorbild für unser Leben. Wir han-deln aus der Verantwortung, die sich aus der Zugehörigkeit des Verbandes zur katholischen Kirche und unserem Glauben an Gott ergibt.

Unsere Verantwortung gegenüber anderen

Als Mitglieder der DPSG stehen wir in der Verantwortung zur Mitgestaltung der lokalen, nationalen und interna-tionalen Gemeinschaft. Wir leisten einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Gesellschaft zu mehr Gerechtigkeit und Frieden. Wir achten die Würde der Mitmenschen und schützen die Natur.

Verantwortung gegenüber sich selbst

Als Mitglieder der DPSG nehmen wir den Schutz und die Weiterentwick-lung der eigenen Person bewusst in die Hand. Der Verband unterstützt uns besonders bei der Weiterentwicklung unserer Persönlichkeit.

Die einzelnen Gruppen sind nach Alter aufgeteilt, das macht die Selbsterziehung einfacher und fordert jede und jeden.

Die Wölfl inge entdecken vor allem ihr alltägliches Umfeld und versuchen, es nach ihren Wünschen zu gestalten. Die Kinder sind zwischen 7 und 9 Jahre alt.

Jungpfadfi nderinnen und Jung-pfadfi nder suchen und erleben Aben-teuer. In ihrem Alter entdecken sie sich selbst, nehmen sich immer stärker als Jungen und Mädchen wahr – typisch für Teenager im Alter von 10 bis 12 Jahren.

»Wagt es« ist das Leitbild der Pfad-fi nderinnen und Pfadfi nder. Sie brechen aus ihrem Alltag aus, stecken sich Ziele und versuchen, sie zu errei-chen. Eine spannende Lebensweise für Jugendliche im Alter von 13 bis 15 Jah-ren.

Roverinnen und Rover treffen Ent-scheidungen für ihre Zukunft. Sie pa-cken an und entdecken die Welt mit ihren Menschen und Kulturen. Passend für junge Erwachsene im Alter von 16 bis 21 Jahren.

Die Gruppen treffen sich einmal die Woche zu ihren Truppstunden, die meist 1½ Stunde lang sind. Die Trupp-stunden sehen je nach Altersstufe ganz unterschiedlich aus, nur eines ist gleich: Die Trupps sind ein Team, die Jungen und Mädchen sind zusammen mit ih-ren Leitern gemeinsam unterwegs. Sie wagen Abenteuer und lernen, für sich und für andere in der Gruppe Verant-wortung zu übernehmen.

DPSG Deutsche Pfadfi nderschaft Sankt Georg Stamm Lüdinghausen

Pfadfi nder … › entdecken zeltend die Welt … › haben Spaß

… › erleben Abenteuer … › übernehmen Verantwortung

… › erweitern ihre persönlichen Kompetenzen

… › zeigen soziales Engagement

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 2015 15

Das ganze Jahr über bieten wir unse-ren Mitgliedern einen bunten Strauß an Aktionen, die von der Leiterrunde geplant und organisiert werden. Hier-zu zählen das Georgswochenendlager, bei dem an unseren Namenspatron den „Heiligen Georg“ erinnert wird, eine Winterwanderung, ein Stammes-aktionstag, bei dem wir z. B. in den Zoo oder einen Freizeitpark fahren, die Friedenslichtaktion, bei der wir das „Licht aus Bethlehem“ in Lüdinghau-sen an die Bürger weiterverteilen, Wo-chenendlager am „Claim“ und weitere tolle Aktionen. Der Höhepunkt eines jeden Jahres ist das gemeinsame Sommerlager in den Sommerferien. Zwei Wochen lang

schlagen wir hierzu unsere Zelte auf und versorgen uns komplett selbst. Zu den Zielen gehörten neben Deutsch-land bisher Belgien, Dänemark, Norwe-gen, Schottland und Polen. Interkultu-relle Begegnungen sind auch vor allem für die Kinder immer wieder ein High-light, sie lernen, dass Pfadfi nder überall auf der Welt zu Hause sind.Auf dem Programm stehen neben den Lagerbauten – wie der Bannerturm – z. B. Wald- und Wiesenspiele, Stafet-ten, eine Lagerolympiade mit lustigen und kniffl igen Disziplinen, eine Zwei-tagestour, ein Orientierungslauf, und eine Nachtwanderung. In der Nähe des Lagerplatzes gibt es meistens einen Bade-See oder das Meer. Die Kinder

erleben in den zwei Wochen die Ge-meinschaft des Stammes und lernen, Verantwortung zu übernehmen. Dies geschieht unter anderem beim Kü-chendienst, bei dem die Kinder grup-penweise für die Verpfl egung aller La-gerteilnehmer mitverantwortlich sind.In diesem Jahr fl iegen wir mit 94 Mit-gliedern nach Nord-Irland um gemein-sam mit den dortigen Pfadfi ndern ein Begegnungslager zu veranstalten.

| Lars KeimeierStammeskurat DPSG Lüdinghausen

Kontakt: www.dpsg-lh.de

… › sind hilfsbereit (nicht nur zu alten Omis) … › leisten tolle Jugendarbeit

… › bilden eine große Gemeinschaft … › sind die größte Jugendbewegung der Welt!

… › sind seit über 100 Jahren erfolgreich … › und nach wie vor jung und modern

… › verlassen die Welt ein bisschen besser, als sie sie vorgefunden haben.

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 201516

„Hallo, hallo?!“ schallt es über den idyllischen Zeltplatz. Die Antwort folgt prompt und laut: „Hier!“. Danach ist es mucksmäuschenstill. Was das soll? Das können am besten die Leiter und Kinder beantworten, die jedes Jahr in den Sommerferien gemeinsam zwölf Tage voller Spiel und Spaß erleben. Im Lager der Kolping Jugend Seppenrade nutzen die Betreuer den „Hallo, hallo?!“- Ruf, um Aufmerksamkeit zu bekommen - wenn die Jungen und Mädchen mal wieder viel lieber zusammen rumalbern statt zuzuhören. Aber auch das muss manchmal sein. Schließlich nehmen pro Jahr bis zu 90 Kinder an der Ferienfreizeit teil. Hinzu kommen rund 25 Leiter und das Kochteam.

Ziel ist stets ein anderer Zeltplatz, in der Regel in Deutsch-land. Auf die 8 bis 15-jährigen Jungen und Mädchen war-tet ein abwechslungsreiches Programm: von Stations- und Orientierungsläufen über Stadt- und Freizeitparkbesuche bis hin zu Kino-, Disco- und Casino-Abenden. Kids und Leiter messen sich in unterschiedlichen Shows, basteln und gestal-ten jede Menge Kreatives und lassen zwischendurch auch einfach mal die Seele baumeln. Schwimmen - meistens liegt das Lager an einem See - ist natürlich ebenfalls oft angesagt. Gegessen wird, wenn es nicht regnet, unter freiem Himmel. Dafür zaubert das Kochteam in der Zeltküche stets allerhand Köstlichkeiten.

Doch mit dem Lager ist’s für die Leiterrunde noch längst nicht getan: Gerade zurück, starten die Vorbereitungen für das kommende Jahr. Am Anfang steht die Platzsuche. Ne-benbei gilt es, sich um Versicherungen, Busse und die regel-mäßig stattfi ndenden Aktionstage zu kümmern. Außerdem müssen die Betreuer eine Reihe von Kursen und Seminaren besuchen - um für die Arbeit im Lager gewappnet zu sein. Fest im Kalender verankert sind der Dankeschönabend für alle Helfer, der Fototag zum Zurückblicken auf die vergange-ne Freizeit und der Just-for-Fun-Nachmittag zum Kennenler-nen der jeweiligen Lagerteilnehmer. Und jeden Karsamstag

greifen die Betreuer zu Wasserschlauch, Schwämmen und Eimern, um die Autos der Seppenrader gegen eine kleine Spende zu waschen. Damit stocken sie die Kasse auf. Regel-mäßige Leitertreffen müssen natürlich ebenfalls sein.

Kurzum: Es steckt jede Menge Arbeit hinter der Organisa-tion von Lager und anderen Aktivitäten. Dennoch sind die Betreuer stets mit Feuereifer dabei. Warum? „Ich engagiere mich für die Jugendarbeit in der Kolpingjugend, weil ich so viele positive Erinnerungen mit dem Ferienlager verbinde. Solche Erfahrungen kann ich als Leiter weitergeben“, sagt beispielsweise Hendrik Bünder. Und ganz nebenbei lerne er soziale Kompetenzen, die ihm in seinem Beruf, Lehrer, noch nützlich sein werden. Marleen Nottenkämper ist derweil da-bei, „um mit den Kindern und der Jugend im Dorf Zeit zu verbringen und viele tolle Erlebnisse mit ihnen zu teilen.“ Matthias Karns fi ndet es gut, „als Teil des Dorfes, etwas für die Dorfgemeinschaft zu tun, und anderen das zu ermögli-chen, was mir selbst als Kind ermöglicht wurde.“Wer sich für die Kolping Jugend Seppenrade interessiert, der fi ndet alle weiteren Informationen im Internet unter

www.jkseppenrade.de.

Ferienfreizeiten Kolping Jugend Seppenrade

Hallo, hallo - Wir sind die Kolping Jugend Seppenrade

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 2015 17

Liebe Kinder, liebe Eltern!

WIR sind die neue Kolpingjugend Lüdinghausen! Eine gemischte Gruppe von jungen und motivierten Leitern.

Was motiviert uns?

Spiel, Spaß und Spannung! Wir haben Spaß an aktiver Ju-gendarbeit und wollen mit unserer Arbeit Kinder und junge Familien begeistern.

Was machen wir?

Wir machen mit Ihren Kindern Aktionen, z. B. Mottotage, Spieletage, zeigen Präsenz beim Pfarrfest oder beim Fasten-essen. Im letzten Jahr sind wir unter anderem "In zwei Stun-den um die Welt" gefl ogen und haben im "Chaos überall, wo ist die richtige Zahl?" mit den Kindern super Spielenach-mittage erlebt.Außerdem möchten wir Ihren Kindern die aktuellsten Spiele und Aktionen bieten können. Daher bilden wir uns als Lei-terrunde regelmäßig fort, z. B. auf Erste-Hilfe-Kursen, auf Gruppenleiterkursen oder bei dem jährlichen Leiterwochen-ende.

Wo fi ndet man uns?

Ganz einfach im Internet unter: www.kolpingjugend-lh.de.

Außerdem kann man uns durch unsere Ansprechpartner:

| Katharina Lenfers / Lutz Burow

erreichen unter: [email protected]

Typisch!

Eine ältere Frau kauft sich im Schnellrestaurant eine Suppe. Sie trägt den dampfenden Teller an einen der Stehtische und hängt ihre Handtasche darunter. Dann geht sie noch einmal zur Theke, um einen Löffel zu holen.

Als sie zurückkehrt, sieht sie am Tisch einen dunkel-haarigen Mann, der ihre Suppe löffelt. Typisch Ausländer, was fällt dem ein?!, denkt die Frau empört. Sie drängt sich neben ihn, sieht ihn wütend an und taucht ihren Löf-fel ebenfalls in die Suppe. Sie sprechen kein Wort, aber nach dem Essen holt der Mann für sie beide Kaffee und verabschiedet sich dann höfl ich. Erstaunt bedankt sich die Frau mit einem Lächeln.

Als sie ebenfalls gehen will, fi ndet sie ihre Handtasche nicht. Also doch ein hinterhältiger Betrüger. Das hät-te man sich gleich denken können! Mit rotem Ge-sicht schaut sie sich um. Er ist verschwunden. Aber am Nachbartisch sieht sie Ihre Handtasche hängen. Und einen Teller Suppe, inzwischen kalt geworden.

Aus „Andere Zeiten“ - Nr. 2/2005

Neu Kolping Jugend Lüdinghausen

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 201518

Pfi ngsten, vom altgriechischen Wort „pentecoste“, heißt „fünfzig“. Das Fest hat diesen Namen, weil die Jünger, Freunde und Freundin-nen Jesu, fünfzig Tage nach Ostern, nach der Auferstehung, in Jerusa-lem beisammen saßen, als sich das Pfi ngstwunder ereignete (Apg. 2.1 ff). Pfi ngsten wird auch als „Geburtstag der Kirche“ bezeichnet, doch im Be-wusstsein vieler Menschen ist dieses „Hochfest der Kirche“ nahezu unbe-deutend im Vergleich zu Ostern und Weihnachten. Wir grüßen mit „Frohe Ostern“ und „Frohe Weihnachten“, aber wer sagt heute noch „Frohe

Pfi ngsten“? Außerdem: Im Gegen-satz zu Ostern und Weihnachten gibt es zu Pfi ngsten nur wenige Bräuche, wie etwa das Schmücken der Kirchen mit Birkenzweigen. Die weiße Tau-be als Symbol des Heiligen Geistes in der christlichen Kunst – ach ja, doch viele denken da eher an den Schlager „La Paloma“. Vergessen auch der mittelalterliche Brauch des „Heiligen Geist Schwingens“. Dabei wurde eine hölzerne Taube durch eine Öffnung im Gewölbe in den Kirchen-raum herabgelassen und in Schwin-gungen versetzt. Doch mancher Kirchenführer erzählt heute noch

die launige Geschichte von jenem Pfarrer, der mit seinem Küster für das Pfi ngsthochamt verabredet hat-te: Wenn ich in der Predigt sage „ … und dann kam der Hl. Geist in Gestalt einer Taube herab“, dann lass‘ eine Taube von oben herab in die Kirche fl iegen. – Zweimal wiederholte der Pfarrer am Pfi ngstfest diesen Satz, nichts geschah. Beim dritten Male erschien im Loch des Kirchengewöl-bes der Kopf des Küsters. Der rief mit lauter Stimme: „De Duve, de kümmt nich, de hät de Katt friärten“. L P.

Im Rückspiegel...

Sachausschuss Jugend Kath. Kirchengemeinde St. Felizitas

In unserer Gemeinde enga-gieren sich derzeit ca. 170 junge Menschen in insge-samt neun Gruppen ehren-amtlich in Gruppenstunden, Aktionen, Tagesfahrten und Ferienlagern für Kinder und Jugendliche. Hinzu kom-men Angebote der Offenen Kinder- und Jugend-arbeit, Firmung, Taizé-Fahrten und weitere jugend-liturgische Angebote und Aktionen. Hierbei zu unterstützen, die Jugendarbeit zu koordinieren, anzuregen, einzuladen und die sowie Anliegen der Jugendlichen in der Gemeinde zu vertreten, ist die grundsätzliche Aufgabe des Sachaus-schusses Jugend. Dabei ist er auf die Motivation, das Interes-se und die Mitarbeit von Jugendlichen und jungen Erwach-senen angewiesen.

Um hierfür den entsprechen-den Raum zu geben, wird der-zeit und in den nächsten Mo-naten die bestehende Satzung gemeinsam überarbeitet und in ihren Inhalten und Schwer-punkten neu formuliert.

Es sollen dabei Themen der Jugendlichen und Gruppen auf-gegriffen, die Struktur überdacht und Ziele formuliert wer-den, die wegweisend die Arbeit des SAJ in den nächsten Jahren bestimmten soll.

| Alexandra Ridder Dipl.Sozpädagogin

Mitarbeiterin Jugendpastoral

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 2015 19

In den Medien liest man in letzter Zeit einen neuen Begriff: „compassion“ für das soziale Engagement für Benachteiligte. Viele soziale Bewegungen benutzen diesen Begriff für die tätige Nächstenliebe – den Ein-satz für die Benachteiligten - und weisen auf einen zentralen Aspekt christlichen Lebens hin, nämlich das Engagement für den Mitmenschen, besonders wenn er in einer schwierigen Lage ist.

Compasión zusammengeschrieben bedeutet auf Spanisch Mitleid, mit leiden; getrennt geschrieben aber bedeutet dieses Wort: mit Leidenschaft.

Wie schnell Mitleid zu Leidenschaft führen kann,haben wir mit den Firmlingen in Seppenrade erlebt.

In der Firmvorbereitung in St. Dionysius spielt das soziale Engagement eine große Rolle. Unsere Firmlinge werden ein-geladen, für die Lüdinghausener Tafel tätig zu werden und so den vielen Menschen in Lüdinghausen und Umgebung zu helfen, die nicht das nötige Einkommen haben, um selbst das „tägliche Brot“ einzukaufen.

In diesem Jahr waren es 32 Jugendliche, die zusammen mit den Katechet/innen zunächst der Tafel einen Besuch ab-statteten. Dort haben sie erfahren können, wie die Tafel funktioniert, aber auch, welche Menschen die Tafel auf-suchen dürfen und welche Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs benötigt werden. Sie waren von den ein-fühlsamen Erzählungen beeindruckt und wurden für diese Randgruppe unserer Gesellschaft sensibilisiert und konnten so compasión – Mitleid entwickeln.

Nach dem Tafelbesuch wurde an einem Samstag im April von 8.00 bis 16.00 h vor dem Edeka- und Aldi-Markt in Seppenrade die sogenannte 1+ Aktion durchgeführt.

Zunächst zaghaft sprachen die Firmlinge die Menschen an, ob diese ihre soziale Aktion unterstützen wollten, indem sie einen Artikel mehr einkauften und diesen der Tafel spen-deten. Im Laufe der ersten Viertelstunde entwickelten sie, beflügelt durch die ausgesprochen positive Reaktion der Seppenrader Bürger, Eifer und Enthusiasmus – so dass sie „con pasión“ dabei waren.

Die Ergebnisse der Sammlung, die weitgehend positive und unterstützende Reaktion der Bevölkerung und der Wunsch

der Firmlinge, die 1+ Aktion zu wiederholen, haben die Ka-techetenrunde zur Entscheidung geführt, auch im nächsten Jahr dieses Projekt im Rahmen der Firmvorbereitung anzu-bieten.

| Alice ZaunFirmvorbereitung in St. Dionysius

Compasión – con pasiónFirmvorbereitung in St. Dionysius

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 201520

In den letzten Monaten haben im Neubaugebiet „Höckenkamp“ viele Menschen eine neue Wohnung oder ein neues Haus bezogen. Ein Wohnungswechsel bedeutet oft eine große Veränderung:

• Freude auf das neue Heim• Abschied von einer Wohnung, die zu groß gewor-

den ist und Abschied von Nachbarn und Freunden• Neuanfang in einer zunächst fremden Umgebung.

In solchen Lebenssituationen, die geprägt sind von Aufbrüchen, Freude und Ungewissheiten tut es gut, sich daran zu erinnern, dass Gott da ist, tut es gut, Gottes Segen zu erbitten für den Neubeginn.

Die Haussegnung ist ein alter Brauch im christlichen Le-ben. Bei einem Wohnungswechsel oder Einzug in ein neues Haus werden mit der Haussegnung die Wohn-räume unter Gottes Schutz gestellt.In einer Zeit, die für viele durch Tempo und Beweglich-keit geprägt ist, ist es wichtig, einen Ort zu haben, der Heimat und Rückzugsmöglichkeit bietet und ein Auf-tanken ermöglicht. Mit der Haussegnung bitten wir darum, dass das neue Heim zu genau so einem Zuhau-se werden möge. Alle Hoffnungen aber auch Ängste, das neue Glück, aber auch die Unsicherheiten, die sich aus der neuen Situation ergeben, dürfen Gott anver-traut werden.

So keimte eine Idee und es entstand ein Projekt, die schon fast vergessene Tradition wieder aufleben zu las-sen: Häuser und Wohnungen zu segnen.

Im Sommer werden die meisten Wohnungen und Häu-ser im Neubaugebiet „Höckenkamp“ fertiggestellt und neu bezogen sein. Dies möchten wir zum Anlass neh-men, das Projekt zu starten und mit allen Anwohnern, egal ob Eigentümer oder Mieter, egal ob jung oder alt, einen ökumenischen Segensgottesdienst feiern.

Die Haussegnungsfeier wird stattfinden am Samstag, dem 12. September 2015

um 16.00 Uhr im Wohngebiet Höckenkamp.

Nach einem genauen Ort wird noch gesucht, da aktuell noch Bauarbeiten den Alltag im Neubaugebiet bestim-men und noch nicht auszumachen ist, wo die Feierlich-keit stattfinden kann.Die Anwohner werden in Kürze eine Einladung erhal-ten, in der Genaueres zum Verlauf der Feier beschrie-ben wird.Das Angebot der kath. und ev. Kirchengemeinden rich-tet sich am 12.9.2015 zunächst an die Anwohner des Neubaugebietes Höckenkamp.

Aber die Projektgruppe hat den Wunsch, dass die alte Tradition der Haussegnung in unserer Pfarrgemeinde wieder einen Ort findet und lebendig bleibt. So kön-nen sich alle, die an einer Haussegnungsfeier interes-siert sind, vielleicht auch noch Jahre nachdem ihr Haus oder ihre Wohnung fertiggestellt wurde, gerne im Pfarrbüro der Gemeinde St. Felizitas und im Gemein-debüro der ev. Kirchengemeinde melden. Egal ob eine private Haussegnungsfeier erwünscht ist, oder ob sich ganze Nachbarschaften zusammenschließen möchten, die Pfarrbüros können weitere Kontakte vermitteln.

Wir vertrauen darauf:„Wenn der Herr nicht das Haus baut, müht sich jeder

umsonst, der daran baut“(Psalm 127)

Für die Projektgruppe| | Sr. Walburg Mittmann

Dorothea Tappe Johanna Wiedau

Du bist da…

Liturgieausschuss

Im Liturgieausschuss ist noch ein weiteres Projekt angestoßen worden: Wir wollen das Angebot „Totengebet“ in der Pfarrgemeinde wieder lebendig werden lassen. Überlegungen, wie es gestaltet werden kann, sind schon auf den Weg gebracht und werden sich entwickeln.

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 2015 21

„Do wat de muss, de Lue kuert doch“Gemeinde im Gespräch

Vom Frühjahr 2013 bis November 2014 haben sie stattge-funden, die 16 lokalen Gemeindeversammlungen in den noch selbstständigen Gemeinden von Lüdinghausen und Seppenrade. Angeregt worden sind sie durch eine Klausur-tagung des Seelsorgeteams. Und weil wir ziemliche viele „Neue“ im Team waren, war es angesagt, erst einmal genau hinzuschauen wie die Gemeinde denn so tickt.Herausgekommen ist dann ein spannendes Format. 14 lokale Gemeindeversammlungen plus zwei Veran-staltungen mit Schwerpunkt für „Jugendliche“. Dabei wurden die vielen Bauerschaften genauso abgegrast wie die unterschiedlichen Baugebiete und der Innenstadtbe-reich. Ähnlich war der formale Aufbau: Zentrale persönli-che Einladung über das Büro per Post und das waren im-merhin ca. 6000! Die Veranstaltung selber fand in einem etablierten lokalen Versammlungsraum vor Ort statt, bei den Menschen. Nach Gebet, Begrüßung und Vorstellung, auch der anwesenden pastoralen Kräfte, führte ein/e „Ex-perte/Expertin“ in das Umfeld ein. Wer lebt hier eigentlich? Was zeichnet diesen Ort aus? Was ist typisch? Wie wohnen hier Menschen zusammen?Und nach einer kurzen stimulierenden Murmelrunde ging es dann sofort in die Vollen. Fragen wurden gesammelt und nach und nach im Gespräch vertieft. Mal gab der eine „seinen Senf dazu“, mal der andere. Und manche spannen-de Frage wurde auch erst wirklich „danach“ gestellt. Es gab kein Vatikanum III und keinem Beteiligten ist der ent-scheidende Durchbruch zur Lösung aller pastoralen Proble-me in Lüdinghausen eingefallen. Doch immerhin sind wir mit 10 % der Gemeindemitglieder im direkten Gespräch ge-wesen. „Man kann jetzt ein Gesicht mit dem Namen verbinden“, haben wir oft gehört. Und mit dem verteil-ten Anschriftenzetteln plus Fotos geht eine Kontaktauf-nahme danach auch viel leichter. Darüber hinaus haben die SeelsorgerInnen festgestellt, dass sie zumindest teilweise gut miteinander arbeiten können. Und das es sogar Spaß macht, mal als Team am Ball zu sein. Und eine Kraftan-strengung war es auch. Für das Büro und uns Seelsorger.

„Und nach dem Spiel ist vor dem Spiel…“

| | Michael Kertelge

Haus-segnung

„Du bist da, wo Menschen

leben, du bist da, wo Leben ist….“

heißt es in einem neuen geistlichen

Lied von Detlev Jöcker. Gemeint ist

damit, dass Gott bei den Menschen

ist. Er will da sein, wo Menschen

wohnen, wo sie arbeiten, wo

sie miteinander Freude

und Leid teilen.

Fotos: Frank Hahn

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 201522

Zu meiner Person:Ich bin 45 Jahre alt, verheiratet und lebe in Dülmen. Nach meiner Verwaltungsausbildung und einer kurzen Tätig-keit in diesem Bereich motivierte mich der direkte Kon-takt zu Menschen und besonders zu den Kindern, Ju-gendlichen und ausländischen Mitbewohnern in unserem Ort dazu, Sozialpädagogik zu studieren. Nach meinem Anerkennungsjahr in einem Jugendzentrum und der da-rauffolgenden Tätigkeit im Adoptions- und Pfl egekinder-dienst habe ich vor ca. 15 Jahren die Leitung in der Offe-nen Kinder- und Jugendarbeit des Vereines übernommen. Hierüber kam der erste Kontakt zur Gemeinde zustande, der sich vor drei Jahren dann in Form einer 9 - Stunden-Stelle im Bereich Jugendpastoral der Kirchengemeinde St. Felizitas (zunächst befristet auf drei Jahre) weiter kon-kretisierte.

Was hat Sie inspiriert, ihre jetzige Tätigkeit auszuüben?

Inspiriert, diese Tätigkeit im Bereich Jugendpastoral auszu-üben, haben mich meine Erfahrungen mit der Kirche wäh-rend meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Jugendliche in meiner Gemeinde in Dülmen. Hier habe ich sowohl eine gute seelsorgerische Begleitung und Motivation erlebt, aber auch negative Erfahrungen sammeln können. Während meiner Ausbildung und meines Studiums habe ich den Be-zug zur Gemeindearbeit nie verloren. Es gefällt mir, meine positiven Erfahrungen weiterzugeben und Jugendliche in ihrer Ehrenamtlichkeit zu begleiten, jugendpastorale Ange-bote zu machen und mich aktiv in der Gemeinde einzubrin-gen. Darüber hinaus sehe ich einen großen Vorteil in der Vernetzung mit der der Offenen Kinder- und Jugendarbeit des ökumenischen Vereines. Hier können viele Ressourcen genutzt werden und es entsteht schnell ein pädagogischer Austausch.

Was motiviert Sie täglich bei dieser Arbeit?

Ich sehe meine Motivation darin, morgens aufzustehen und nicht zu wissen, was der Tag bringt. Ich freue mich darauf, vielen unterschiedlichen Menschen zu begegnen, die mich zum Nachdenken anregen und mich offen bleiben lassen für ihre Bedürfnisse. Ich glaube, dass auch die Kirche und der Glaube zu jugendlichen Lebenswelten gehört oder gehören kann. Meinen Blick auf die Lebenswelten und Themen von Jugendlichen zu schärfen und ihnen einen Raum zu bieten, in dem sie sich ausprobieren können ist mir wichtig und mo-tiviert mich täglich neu.

Welche Schwerpunkte setzen Sie in ihrer Arbeit?

Vorrangig ist es mir von Bedeutung, als Ansprechpartne-rin für die Jugendlichen und ehrenamtlichen Leiter für all ihre Fragen präsent und erreichbar zu sein und sie in ihrer ehrenamtlichen Arbeit zu unterstützen und wertzuschät-zen. In diesem Zusammenhang ist mir eine Vernetzung der Gruppen untereinander und auch zwischen der Gemeinde und den Jugendlichen/Jugendgruppen wichtig. Ein weiterer Schwerpunkt ist derzeit die Messdienerarbeit, in der wir in-haltlich und organisatorisch in einem Team konzeptionelle Schwerpunkte erarbeiten und den Messdiener-Leitern Hilfe-stellungen in ihrer liturgischen Arbeit bieten.

Junge Menschen und Kirche fi nden heute nicht mehr so leicht zusammen. Wie sehen Sie dies?

Geprägt von einer sich wandelnden Gesellschaft haben sich die Lebenswelten und besonders auch die Themen von Ju-gendlichen geändert. Sie fi nden sich nur schwer in Kirche wieder. Ich fi nde es wichtig, Jugendliche dort abzuholen, wo sie stehen und sie so anzunehmen, wie sie sind - auch in ihrer Art mit Glaubensfragen umzugehen (vielleicht auch sehr kritisch umzugehen) und ihren Glauben und Gemein-schaft zu leben. Dazu muss Kirche offen sein und personelle Ressourcen haben. Sie muss auf Jugendliche zugehen, ihnen Möglichkeiten anbieten sich mit Kirche allgemein und mit ihrer individuellen Art des Glaubens auseinanderzusetzen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Junge Menschen soll-ten sich aber auch trauen, Kirche herauszufordern und sich mit ihren Fragen und Wünschen an Gremien und Seelsorger zu wenden. Nur im Gespräch können Fragen geklärt und vielleicht neue, jugendgerechtere Wege geebnet werden und fi nden junge Menschen und Kirche zusammen.

Was sollte sich an dem Angebot für junge Menschen in unseren Pfarrgemeinden ändern?

Die freizeitpädagogischen Angebote (Freizeiten, Ferienan-gebote, Gruppenstunden, Projekte,…) in unseren Gemein-den sind sehr vielfältig und sprechen bereits eine große Bandbreite von Kindern und Jugendlichen an. Das ist vor allem den vielen ehrenamtlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu verdanken, die sich dafür einsetzen. Hier anzusetzen und, neben einer Begleitung dieser Ehrenamtli-chen in ihrer Arbeit in beiden Gemeinden, Angebote speziell für die Leiter zu schaffen, bei denen diese sich ohne Erwar-tungen und Anforderungen begegnen können, halte ich für

Sieben Fragen an...?! Alexandra RidderDiplom Sozialpädagogin Mitarbeiterin Jugendpastoral der Kath. Kirchengemeinde St. Felizitas und Pädagogische Leitung beim Verein zur Förderung der Offenen Jugendarbeit e.V. (Juki)

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 2015 23

sinnvoll.Des Weiteren könnten Anregungen von Jugendli-chen für jugendgerechter gestaltete Gottesdienste aufge-griffen werden und so ein festes Angebot entstehen, bei dem Themen der Jugendlichen in die Gemeinde getragen werden. Die Pfarrgemeinden können Angebote machen, inwieweit Jugendliche sie jedoch annehmen, bleibt dahin gestellt. Darum ist es wichtig zu schauen und zu fragen, was junge Menschen in unseren Gemeinden wollen.

Viele Jugendliche kommunizieren heute über soziale Medien. Was raten Sie den Pfarr-gemeinden?

Pfarrgemeinden können sich, wenn sie Jugendliche er-reichen wollen, nicht den sozialen Medien verschließen. Eine Homepage wird wesentlich seltener gesehen als ein Facebook-Auftritt. WhatsApp-Absprachen bieten die Mög-lichkeit, viele Menschen gleichzeitig zu erreichen. Gerade für einen unverbindlichen Informationsaustausch sind die sozialen Medien somit gut geeignet. Wie wäre also ein Facebook-Auftritt, der eng an die Homepage angegliedert ist? Manche Jugendliche (aber auch Erwachsene) nutzen soziale Medien, ihre Hemmschwelle zu überwinden um in einen ersten Kontakt zu kommen, aus dem sich dann mehr entwickeln kann. Auf der anderen Seite darf die Gemeinde jedoch auch nicht aus den Augen verlieren, dass diese Medien auch viele Fra-gen offen lassen, Missverständnisse hervorrufen können und den direkten Diskurs und das Entwickeln persönli-cher Beziehungen erschweren oder vielleicht auch verhin-dern. Gerade in dieser schnelllebigen Welt, in der sozialeMedien einen großen Stellenwert einnehmen, sind persön-liche Gespräche und Absprachen eine Möglichkeit zur Ruhe zu kommen. Ein gesundes Gleichgewicht wäre eine optima-le Kommunikationsbasis. Fragen Sie die Jugendlichen, wie sie kommunizieren wollen!

Was wünschen Sie sich und unseren Pfarr-gemeinden für die Zukunft?

Ich wünsche mir und den Pfarrgemeinden die Offenheit, gemeinsam neue Wege gehen zu können, ohne Bewähr-tes zu vernachlässigen, Veränderungsprozesse wahr- und anzunehmen und die Bereitschaft sich kritisch damit ausein-anderzusetzen sowie die Ruhe, vertrauensvoll in die Zukunft blicken zu können.

Christliche Rekorde und Kuriositäten

Motorrad-Gottesdienst mit TraditionSchon seit 1983 treffen sich Biker aus ganz Deutschland zum jährlichen Motorrad-Gottesdienst um und in der Hamburger Michaeliskirche. Es ist das weltweit größte christliche Motorrad-Treffen! Im Sommer 2008 kamen 50.000 Biker und Zuschauer zusammen. Die 39.000 Maschinen zogen nach dem Gottesdienst traditionell im Konvoi durch die Hamburger Innenstadt.

Päpstliche FußballerDer Vatikan verfügt über seine eigene Fußballliga, zu der 16 Teams gehören. Die vatikanische Nationalmannschaft ist bis jetzt sogar ungeschlagen von seinen Konkurrenten aus anderen Kleinstaaten wie San Marino oder Monaco.Die Spieler sind hauptsächlich Schweizer Gardisten, da-neben Päpstliche Räte und Personal vom Sicherheits-dienst. Natürlich spielen die päpstlichen Fußballer in gelb-weißen Trikots, den Farben des Vatikans.

Pilgerrekord bei Deutschen„Ich bin dann mal unterwegs auf dem Jakobsweg“, sa-gen sich immer mehr deutsche Pilger, unter ihnen gläu-bige Wallfahrer, Suchende, Neugierige. Jeder achte Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela ist ein Deut-scher, das bedeutet einen Anstieg von fast 60 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren.

Priester gegen VerkehrssünderDer katholische Geistliche K. Jeczmionka begleitet die Verkehrspolizei im westpolnischen Kreis Stargard Szcze-cinski bei ihren Streifenfahrten. Mit dem Motorrad un-terwegs redet er den Verkehrssündern ins Gewissen und überreicht ihnen ein Bild vom heiligen Christophorus.

Entnommen aus: "Nicht zu glauben!"Das große Buch der christlichen Rekorde & Kuriositäten".Erschienen im und mit freundlicher Genehmigung vom St. Benno Verlag, Leipzig. www.st-benno.de

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 201524

Die fast abgeschlossene Innenrenovierung der Pfarrkirche St. Felizitas wird allseitig als gelungen bezeichnet. Für in-teressierte Besucher, für Fachleute und Gremien wie auch für die Archivgruppe waren die verschiedenen Maßnahmen eine gute Gelegenheit, den Bau und seine Ausstattung, sei-ne Einrichtung und seine Kunstwerke noch besser kennen zu lernen. Dabei trat manche Überraschung zu Tage und die wechselvolle, fünfhundertjährige Baugeschichte als Aus-druck sich wandelnden Glaubens wurde wieder lebendig. Diese Geschichte ist im vergangenen Jahr durch Neu- und Umgestaltungen, wie auch durch die gesamte Restaurie-rung fortgeschrieben worden.

Ein besonderes Interesse galt vor und während der Renovie-rungsmaßnahmen der Seitenkapelle. Dieser Anbau wird oft noch als „Kriegerkapelle“ bezeichnet, obwohl die besonde-re Erinnerung an die Kriegstoten bereits seit 1979 in das Ge-denken der Gemeinde an alle Toten einbezogen wird. Dass die Kapelle, wie auch das Eingangsportal gegenüber, erst rund 100 Jahre alt sind, war vielen ebenso wenig bekannt wie die Innenausstattung. Dabei war die 1999 beendete Au-ßen- und Innenrenovierung der „nördlichen Portalvorhalle“ für den Kunsthistoriker Dr. D. Strohmann im Jubiläumsjahr 2000 Anlass genug, die spannungsvolle Planungs- und Bau-geschichte beider Anbauten an St. Felizitas umfassend zu beschreiben. Sein Aufsatz mit zahlreichen, auch kritischen Anmerkungen ist u.a. veröffentlicht in den Geschichtsblät-tern des Kreises Coesfeld, 26. Jahrgang 2001 (S.73 - S.98).

In der Kapelle sind für die Teilnehmer an Führungen die fi gürlichen Darstellungen an den „Kapitellen der Dienste“, also den oberen Abschlüssen der sechs halbrunden Säulen, von besonderem Interesse. Das hat zwei Gründe: Der Bild-hauer hat hier die schlechten Charaktereigenschaften Zorn (Rachsucht, Wut), Geiz (Habgier), Hochmut (Eitelkeit, Stolz), Ausschweifung (Sucht, Wollust), Maßlosigkeit (Völlerei) und Trägheit (Feigheit, Trägheit des Herzens) symbolisch darge-stellt. Diese „Hauptlaster“ – im Laufe der Jahrhunderte un-terschiedlich und in anderer Reihenfolge genannt - galten nach alter theologischer Sicht als Ursache und somit Wurzel schwerer Sünden, auch Todsünden genannt. Diese, auf den ersten Blick überraschenden Darstellungen, stammen von dem Lüdinghauser Bildhauer Hubert Baumeister, zu dem Dr. Strohmann in seiner o.a. Veröffentlichung angemerkt hat: „Über den Bildhauer konnte in der einschlägigen Li-teratur nichts ermittelt werden“ (Anm. 48). – Wer also war Hubert Baumeister und warum gerade diese symbolischen

Figuren an den Säulen? Älteren Lüdinghauser Bürgern ist Hubert Baumeister (1879-1958) vor allem als Schöpfer der „Struckskuh“ bekannt, dem Denkmal an der Wolfsberger Straße (seit 1951) zur Erinnerung an die Weidegemein-schaft im Struck und den letzten Kuhhirten von Lüding-hausen, Wilhelm Weidemann (†1911). Doch Baumeister hat auch zahlreiche Bildstöcke, Statuen, Hof- und Wege-kreuze, Ehrenmale und Grabsteine geschaffen. Auftrags-arbeiten aus Stein wie aus Holz lieferte er u. a. auch bis nach Bielefeld, Xanten und Oslo.

In der Bauerschaft, Bechtrup 39 (heute Jakob) am 03. Aug. 1879 geboren ging Hubert Baumeister schon als 17-jähriger auf Wanderschaft, lernte u. a. in Berlin bei dem aus Senden stammenden Prof. Wilhelm Haverkamp (1864-1929) und begegnete dort auch seiner Frau. Zurück in Lüdinghausen wirkte er von 1909 bis 1914 (wie auch die „Steinhauerei Heinrich Reicks, Lüdinghausen“) an der Gestaltung der zahl-reichen Sandsteinfi guren im Schlosspark Nordkirchen mit. In dieser Zeit gründete Baumeister seinen Betrieb an der Neu-straße, der nach seinem Tode am 06. Juli 1958 durch Nor-bert Ahlmann weitergeführt wurde. Ahlmann baute 1974 eine neue Werkstatt „Auf der Geest“, die Steinmetzmeister Nico Janning 1991 übernommen und erweitert hat.

Der „weit über den Kreis und selbst über die deutschen Grenzen hinweg bekannte Bildhauer“ – so die Lüdinghau-ser Zeitung am 25.04.1958 - hatte vor dem II. Weltkrieg eine zweite Werkstatt in Werne a. d. Lippe, bildete zahlrei-che Lehrlinge und Meister aus und beteiligte sich auch an Ausstellungen. Die „Lieblingsbeschäftigung“ des Bildhau-ers war nach eigenem Bekunden die Holzschnitzerei. Darum wundert es nicht, dass in manchem Haus in Lüdinghausen eine Madonna aus Eichenholz steht oder ein Kreuz hängt, dessen Korpus von Hubert Baumeister geschnitzt worden ist. Für die kath. Pfarrgemeinde hat Hubert Baumeister lt. Rechnung vom 31. Dez. 1910 nicht nur die genannten „6 Kapitäle im Innern“ (Stück 35,- Mark) sondern auch „2 Köpfe Wasserspeier“ (Stück 16,- Mark) geschaffen so-wie verschiedene Steinmetzarbeiten ausgeführt. Nach dem I. Weltkrieg hat er die Namen der Kriegstoten in Sandstein

St. Felizitas - Altes neu entdeckt

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 2015 25

platten eingemeißelt, welche die Wände in der Kapelle be-kleideten, von denen einzelne heute draußen an der Kirch-platzmauer stehen. Auch die in Stein gehauene Figur der Hl. Felizitas, bisher in einer Wandnische der Kapelle, ist sein Werk, eine Nachbildung der rund 500 Jahre alten Holzfi gur unserer Pfarrpatronin.

Ob die Figuren in den Kapitellen ebenfalls Nachbildungen sind oder eigene Kreationen des Bildhauers, ist eine offene Frage. Aber eine Begründung für diese symbolischen Dar-stellungen ist dem Bauantrag für das Portal und die Kapelle vom 3. Aug. 1908 durchaus zu entnehmen. Dort heißt es: „Bei der beabsichtigten Bauanlage handelt es sich darum, … für den Taufstein und 2 bisher auf dem Chor ungehöri-ger Weise untergestellte Beichtstühle geeigneten Platz zu gewinnen“. Der Bau wurde 1910 vollendet.

Mit Blick auf den Taufstein, der nach einer jetzt wiederent-deckten Bauzeichnung in der Kapelle von 1910 bis 1936 rechts neben dem kleinen Altar gestanden hat und mit dem Blick auf die beiden Beichtstühle, welche - viele Jahre län-ger – vorne rechts und links aufgestellt waren, wurde also dem aufmerksamen, nachdenklichen Betrachter durch diese symbolischen Darstellungen an den Säulen mahnend signa-lisiert: Meide diese Laster, die Ursachen schwerer Sünden, und vermeide so eine Abkehr von der Gemeinschaft mit Gott, welche durch die Taufe begründet wird!

Der Taufstein steht heute wieder im Turmbereich, nahe sei-nem ursprünglichen Standort. Die Gedenksteine für die Ge-fallenen stehen draußen an der Mauer. Die Steinfi gur der Hl. Felizitas aus der Wandnische wartet noch auf ihren neuen Platz. Die Beichtstühle … bald nur noch Geschichte? – Ge-blieben sind in der Seitenkapelle die von Hubert Baumeis-ter in Stein gehauenen, umrankten Darstellungen von Geiz und Hochmut, Zorn & Co. – noch heute eine Anregung zum Nachdenken und eine Zierde des Raumes, dessen weitere Ausgestaltung noch aussteht.

| Ludger PieperArchivgruppe St. Felizitas

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 201526

Die Kirche ist jung?! - wie jung ist unserer Kirche eigentlich?

Um es vorweg zu nehmen, die St. Dionysiuskirche in Seppenrade feiert in diesem Jahr ihren 130. Geburtstag - so jung ist unsere Kirche.

Unsere Vorfahren haben Unglaubliches geleistet, als es um die Errichtung dieses Gotteshauses ging! Und welche Schicksale und Lebensgeschichten sind mit dieser Kirche verbunden? Was könnte uns dieses Gotteshaus über die Sorgen und Nöte, aber auch über Freude und Glück vieler Menschen erzählen, die hier seit 130 Jahren ein- und aus-gegangen sind?

Die Gläubigen aus Seppenrade und den Bauerschaften ha-ben dieses imposante Gotteshaus gemeinsam errichtet und dafür mehr gegeben, als wir uns heute vorstellen können.Die heutige St. Dionysiuskirche wurde in den Jahren 1882 bis 1885 erbaut und ist der fünfte Kirchenbau in unserem Dorf. Der in Münster ansässige Architekt August Hanemann entwarf damals den Plan für die dreischiffi ge Hallenkirche in gotischer Form. Die Seppenrader Kirchengemeinde, mit damals rund 1500 Seelen, stemmte diesen Bau zum gro-ßen Teil aus eigenen Mitteln und eigener Hände Kraft. Ehrenamt und Spendenbereitschaft prägten schon damals die Seppenrader Bürger. Die ausführenden Kräfte für den Bau kamen aus der näheren und weiteren Umgebung.Besonders dem Weber Ludolph Spahn müssen große Ver-

Zahlen und Fakten:

10. Jahrhundert: Gründungsbau - ein Schwellbalkenbau.

Gründer der ersten Seppenrader Kirche wardie Ritterfamilie von Seppenrode;

diese erbaute die Kirche auf ihrem Rittergut, als sogenannte Eigenkirche.

11. Jahrhundert: steinerner Neubau,

der das Langhaus des Vorgängerbaus einfasste

12. Jahrhundert: romanischer Neubau

13. Jahrhundert: Chorerneuerung / -erweiterung

um 1500: Neubau der Kirche – spätgotischer Stil;

der Turm dieser Kirche wurde wegen Baufälligkeit schon 1840 abgerissen.

1882 - 1885: Neubau der heutigen Kirche - neugotischer Stil.

Alle Pfarrkirchen in Seppenradehatten oder haben

den Heiligen Dionysius zum Namenspatron!

Zur Kirchengeschichteder Gemeinde St. Dionysius Seppenrade

dienste um den Bau der neuen Kirche zugesprochen wer-den. Seinerzeit war er Mitglied des Kirchenvorstandes. Ohne Vergütung besorgte er alle Botengänge und Bestellungen, damit es bei der Belieferung mit Baumaterialien keine Ver-zögerungen gab. Er brachte es mit seiner Überredungskunst fertig, die Mitbewohner immer wieder zu Opferbereitschaft anzuregen und Hand- und Spanndienste zu leisten. Mit Recht nannte man Ludolph Spahn „die Seele des Unterneh-mens“. Doch nicht nur die Menschen sondern auch viele Tiere halfen bei der Umsetzung des Neubaus mit. So soll es, nach alten Erzählungen, während der Bauphase kaum Fohlen in Seppenrade gegeben haben, da viele Pferde dazu gebraucht wurden, die schweren Steine per Flaschenzug auf ihren Platz am Turm oder Kirchenschiff zu ziehen.

Während der gesamten Bauphase stand die alte spät-gotische Dionysiuskirche noch an ihrem angestammten Platz – 1885 standen hier also zwei Kirchen nebeneinander.Der 7. Oktober 1885 war dann ein besonders freudiger Tag im Dorf. Vikar Johann Theodor Brünninghof feierte mit der

Herzlichen

Glückwunsch

zum

Geburtstag!

Foto: Michael Dammann, Seppenrade

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 2015 27

1982: Volksaltar - unter der Kreuz-Fliese ist die Reliquie des Hl. Pankratius eingelassen. Fotos: Dieter Springer, Seppenrade

Gemeinde die letzte Messe in der alten Kirche und eine Stunde später weihte Bischof Johann Bernhard Brinkmann das neue Gotteshaus ein, wobei Pfarrer Anton Moll die erste Messe in der neuen Kirche las. Der heilige Dionysius war schon der Namenspatron der ersten Seppenrader Kirche. Alle Kirchenbauten stellten sich in der Folge unter seinen Namen, so auch die neugotische Kirche. Bei der Innenausstattung der neuen Kirche über-nahm man Teile aus der alten Kirche. Jedoch haben sich später auch einige Seppenrader Seelsorger sehr um die Ausstattung der Kirche verdient gemacht. In den achziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die St. Dionysius-kirche zum 100-jährigen Jubiläum grundlegend renoviert. Im Zuge dieser Arbeiten wurde ein neuer Volksaltar bestellt. Dieser wurde am 09.05.1982 durch Weihbischof Wilhelm Wöste eingeweiht. Der Seppenrader Ewald Kursel lies wäh-rend der Messe die Reliquien des Heiligen Pankratius am Fuße des neuen Altares ein und setzte eine Fliese, die mit einem Kreuz versehen ist, über das Reliquienfach.

Es sind viele große und kleine Zeichen für die Glaubens-kraft unserer Gemeinde, die den Kirchenraum lebendig werden lassen. Glaubenszeugnisse, die jede Generation in ihrem Stil und in der Sprache ihrer Zeit den Nachfahren übergeben hat. Z.B. ist ein solches Zeichen durch viele Jahr-zehnte hindurch an seinem Platz geblieben: das große Tri-umphkreuz, Symbol dafür, wer die Mitte der Gemeinde ist. Dieser Antrieb, die Dionysiuskirche von Seppenrade immer wieder neu zu gestalten, beschränkt sich nicht nur auf das

Gebäude als solches: Die Kirche ist ein Gemeinschaftswerk der ganzen Gemeinde. Kirche sind die Menschen, die sie lebendig machen und jung halten.

In der 130 - jährigen Geschichte der Pfarrkirche waren/sind folgende Pfarrer leitend tätig:

Anton Moll war der erste Pastor der neu gebauten Kirche. Ihm zu Ehren benannte die Gemeinde eine Straße an der alten Vikarie/Kaplanei um. Pfr. Moll machte sich sehr ver-dient in der Zeit des sogenannten Kulturkampfes.

Josef Brinkmann war ab 1. Juli 1904 Pfarrer in Seppen-rade. Er setzte sich sehr stark für die feierliche Gestaltung des Gottesdienstes und für die Ausschmückung der Kirche ein. Auch viele kirchliche Vereine waren sein Verdienst. In seine Amtszeit fi el auch der „Unglückstag von Seppen-rade“, als sieben Kinder und ihr Lehrer ertranken. Er verstarb 1912 während eines Kuraufenthaltes in Bad Neuenahr.

Franz Pompey machte sich besonders um die Aus-schmückung der Kirche verdient, z. B. schenkte er der Ge-meinde 1925 eine neue Glocke, auch die Anlegung des neuen Friedhofs fi el in seine Amtszeit. Das Triumphkreuz über dem Altar hat er aus privaten Mitteln gestiftet. Ein Kreuz in der Wolfsschlucht erinnert an einen Schlaganfall, den er dort erlitt und an dessen Folgen er am 28. Oktober 1931 verstarb. > >

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 201528

Wilhelm Flögel ist als der „gute Hirte“ in Erinnerung ge-blieben, der sich gerne auf Plattdeutsch unterhielt. Er weih-te 1934 die Schutzengelkapelle in den Borkenbergen ein. Sein Interesse galt der Seppenrader Kirchengeschichte. Am Tage seines Goldenen Priesterjubiläums wurde er zum ersten Ehrenbürger der Gemeinde ernannt. Er verstarb am 15. November 1955.

Theodor Westhoff war ab Dezember 1955 in Seppen-rade tätig. Während seiner Amtszeit wurde das Don-Bosco-Haus gebaut. 1980 kehrte er in seine Heimat Rheine zurück, feierte jedoch sein Goldenes Priesterjubiläum im Dezember 1982 mit seiner alten Seppenrader Gemeinde, der er sich immer eng verbunden fühlte.

Josef Heisterkamp wurde am 4. September 1980 von Bischof Reinhard Lettmann zum neuen Pfarrer in Seppenra-de ernannt. In seiner Zeit wurde das Pfarrhaus neu gebaut, der Kirchplatz neu gestaltet, die Pfarrkirche grundlegend re-noviert und in die ursprüngliche Farbgebung zurückgeführt. 1991 wurde er als Dechant nach Harsewinkel berufen.

Jürgen Heukamp übernahm dann 1991 als leitender Pfarrer die Gemeinde. In seine Zeit fallen der Umbau des Don-Bosco-Hauses und diverse Sanierungen am Kirchturm. Im Oktober 2011 wechselte er - nach 20 Jahren - vom Rosendorf nach Recke.

Benedikt Elshoff ist seit 2011 leitender Pfarrer der Ge-meinden St. Dionysius in Seppenrade und St. Felizitas in Lüdinghausen. Die anvisierte Fusion der Gemeinden fällt in seine Amtszeit.

| Ulrike Offermann

Quellen:- M. Beer, Westfälische Nachrichten,

Lokalteil Lüdinghausen, Sonderartikel , 29.Mai 2010- Festschrift zum Jubiläum 100 Jahre St. Dionysius

Pfarrkirche Seppenrade, Lüdinghausen, 1985

Empfehlung zum Weiterlesen: - zu beziehen in der St. Dionysiuskirche:

Westfälische Kunststätten, Heft 52: St. Dionysius Seppenrade. Herausgeber: Westfälischer Heimatbund, Kaiser-Wilhelm-Ring 3, 48145 Münster.

12 Uhr Mittags

nach einer alten Erzählung:

Dem Pfarrer in einem Dörfl ein im Süddeutschen fi el ein alter, bescheiden wirkender Mann auf, der jeden Mittag die Kirche betrat und sie kurz darauf wieder verließ. Eines Tages wollte der Pfarrer von dem Alten wissen, was er denn in der Kirche tue. Der antworte-te: „Ich gehe hinein, um zu beten.” Als der Pfarrer verwundert meinte, er verweile nie lange genug in der Kirche, um wirklich beten zu können, meinte der Be-sucher: „Ich kann kein langes Gebet sprechen, aber ich komme jeden Tag um zwölf und sage:

„Jesus, hier ist Johannes. Dann warte ich eineMinute, und er hört mich”.

Einige Zeit später musste Johannes ins Kranken-haus. Ärzte und Schwestern stellten bald fest, dass er auf die anderen Patienten einen heilsamen Einfl uss hatte. Die Nörgler nörgelten weniger, und die Trauri-gen konnten auch mal lachen. „Johannes”, bemerkte die Stationsschwester irgendwann zu ihm, „die Män-ner sagen, du hast diese Veränderung bewirkt. Immer bist du gelassen, fast heiter.” „Schwester”, meinte Johannes, „dafür kann ich nichts. Das kommt durch meinen Besucher.” Doch niemand hatte bei ihm je Besuch gesehen. Er hatte keine Verwandten und auch keine engeren Freunde. „Dein Besucher”, fragte die Schwester, „wann, kommt der denn?”

”Jeden Mittag um zwölf.Er tritt ein, steht am Fußende meines Bettes

und sagt:„Johannes, hier ist Jesus.”

Frohe Pfi ngsten!

| Ulrike Offermann

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 2015 29

Mein LieblingsbuchIch lese gerne - und wenn ich die Zeit dazu habe, auch viel. Wenn ich ein richtig gutes Buch lese, versinke ich in sei-ner Geschichte, seiner Welt, und bekomme nicht mehr mit, was um mich herum pas-siert. Die Frage nach meinem Lieblingsbuch kann ich nicht

beantworten, da ich nicht nur eins habe, dazu habe ich zu viele gute Bücher gelesen. Jedoch verbinde ich mit einigen Büchern auch Erinnerungen an eine schöne Zeit. Mein ers-tes richtiges Buch war Eragon. Die Geschichte eines Jungen, der ein Drachenei fi ndet und sich daraufhin auf den Weg macht, ein Drachenreiter zu werden, um gegen die Unge-rechtigkeiten, unter denen er leidet, anzukämpfen. Wenn ich an dieses Buch denke, denke ich auch automatisch an Sonne, Strand und Meer, an einen kleinen Kakteengarten, wohin ich mich zurückziehen konnte, wenn ich in Ruhe le-sen wollte, an eine schöne Zeit, die ich mit meiner Familie auf Formentera verbracht habe. Nicht nur wegen der span-nenden Geschichte, die einen fesselt und nicht mehr los-lässt, wegen der Charaktere, in die man sich hineinversetz-ten und mit ihnen mitfühlen kann, sondern besonders auch wegen der positiven Erinnerungen, gehört Eragon zu einem meiner Lieblinge in meinem Bücherregal.

Juliana Hautz

Hallo, ich bin Mareike, 21 Jahre alt, und ich arbeite in der kath. Bücherei in Seppenrade.Die Arbeit dort macht mir sehr viel Spaß, denn sie ist sehr abwechslungsreich. Man nimmt nicht nur Bü-cher an, gibt andere heraus

und sortiert die zurückgegebenen wieder ein, sondern man berät auch Leser, welche Bücher oder Spiele gut sind und kann besonders den jungen Menschen den Spaß am Lesen und an Büchern zeigen oder nebenbei vermitteln. Außer-dem lernt man immer wieder gute neue Bücher und nette Menschen kennen. Besonders gut fi nde ich, dass wir in der Bücherei für alle Altersstufen etwas da haben. Auch die Ju-gendlichen werden dabei sehr ernst genommen, und es gibt einen extra Bereich für sie. Die jugendlichen Mitarbeiter der Bücherei können immer Vorschläge für neue Jugendbücher abgeben, damit wir den Lesern die neuesten Bücher bieten können. Falls du auch mal einen Buchwunsch hast, dann komm doch in die Bücherei und sag ihn uns. Mareike Hülk

Also mein Lieblingsbuch ist Obsidian Schattendun-kel von Jennifer L. Armen-trout. Das Buch ist in der Ego Form geschrieben (was ich sowieso liebe). Es wird von Anfang an gut eingeführt, man versteht am Anfang was passiert

und warum es passiert. Das Buch an sich ist sehr lustig, leicht kitschig angehaucht und auch spannend:"Als die siebzehn-jährige Katy vom sonnigen Florida ins graue West Virginia ziehen muss, ist sie alles andere als begeistert. In ihrem winzigen neuen Wohnort kommt sie in den ersten Tagen nicht einmal ins Internet, was für die leidenschaftliche Buch-bloggerin eine Katastrophe ist. Nur mit Mühe lässt sie sich dazu überreden, bei ihren Nachbarn zu klingeln, um „neue Freunde” zu fi nden. Und lernt so den atemberaubend gut aussehenden, aber bodenlos unfreundlichen Daemon Black kennen. Was Katy jedoch nicht weiß, ist, dass genau der Junge, dem sie von nun an am meisten aus dem Weg zu gehen versucht, ihr Schicksal bereits verändert hat…"

Lea Niehues

Katholische Bücherei St. Dionysius Seppenrade

Die Seppenrader Familienbücherei stellt ihren Lesern

kostenlos Gesellschaftsspiele zur Verfügung, da diese

Medien in der Anschaffung sehr teuer sind. Wer Fragen,

Wünsche oder Anregungen hat, kann sich während der

Öffnungszeiten an das Bücherei-Team wenden:

sonntags9.45 – 12.00 Uhr

dienstags 16.00 – 18.00 Uhr

donnerstags 9.00 – 11.00 Uhr

und donnerstags 15.00 – 17.00 Uhr

| Ulrike Rietmann

Ehrenamtliche Büchereileiterin

Neue Mitarbeiterinnen: von links: Mechthild Niehues, Teenie Wiebke

Meiring und Elke Grundhöfer. Wir sind insgesamt 30 Leute

im Bücherei-Team im Alter von 12 - 75 Jahren.

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 201530

Hallo liebe Seppenrader und Lüdinghauser, ich bin es, euer Dio.

Zu Weihnachten hatte ich ja ver-sprochen, dass ich mir unsere Kirche in Seppenrade mal genauer ansehe. Aber ist euch mal aufge-fallen, wie schnell die Zeit vergeht? Ich hatte so viel anderes im Kopf, da bin ich dazu gar nicht so recht gekommen. Und plötzlich war schon Ostern.

Mama und Papa hatten mich zum Kinderbibeltag angemeldet. Sowas hatte ich vorher noch nie mitgemacht. Es ging um Moses und das Geheim-nis des brennenden Dornbuschs. Eine unserer Stationen war in der Kirche. Da ging es um Gottesbilder. Ulli, eine der Katechetinnen, fragte uns wie wir uns Gott vorstellen: eher groß oder eher klein. Das war total interessant, aber andauernd wurde sie durch das Läuten der Glocken unterbrochen und musste warten bis es wieder ru-hig war, damit wir Kinder sie wieder verstehen konnten. Also haben wir immer schön gewartet bis das Gebim-mel zu Ende war.

Jedenfalls fragte ich mich seit dem Tag, warum die Glocken überhaupt so oft läuten.

In Hamburg, wo ich ja bis vor kurzem gewohnt habe, ist mir das nie so auf-gefallen wie hier in Seppenrade. Man hat das Gefühl, dass in Seppenrade die Glocken ständig läuten. Ansons-ten ist es hier ja auch eher ruhig. Egal wen ich gefragt habe, keiner hatte so recht eine Antwort darauf, warum die Kirche überhaupt Glocken hat. Ulli meinte, ich solle mal Gabriel fragen - ihr wisst doch, Gabriel ist der Küs-

ter und Organist hier in Seppenrade. Aber den habe ich schon lange nicht mehr getroffen. Gründonnerstag dann kam Oma zu Besuch. Oma weiß alles! Darum habe ich sie gefragt, ob sie mir erklären kann, warum die Glo-cken im Kirchturm schlagen.

Und stellt euch mal vor was Oma da sagte: „Von Gründonnerstag bis Ostersamstag fl iegen die Glocken zum Segen nach Rom! Und läuten gar nicht.“

„Oma, Glocken können doch gar nicht fl iegen“, sagte ich. „Du bist mir auch keine große Hilfe, so fi nde ich nie raus warum Glocken läuten.“ Ko-misch war übrigens, dass am Oster-sonntag dann doch wieder Glocken in Seppenrade zu hören waren. Das Thema ließ mich einfach nicht los. Ich fragte meine Religionslehrerin, aber die hatte auch keine rechte Antwort. „Also Dio, die Glocken läuten um die Gemeinde auf die Gottesdienste hinzuweisen“, sagte Frau Rose. „So oft kann doch gar kein Gottesdienst in Seppenrade stattfi nden, oder läu-ten die Seppenrader Glocken auch, wenn in Lüdinghausen oder Olfen Gottesdienst ist?“, fragte ich meine Relilehrerin. „Nein, die Seppenrader Glocken sind nur für Seppenrade zu-ständig“, erwiderte Frau Rose. Ich kam bei meinen Nachforschungen einfach nicht weiter. Dass das Läuten etwas mit den Gottesdiensten zu tun hat war ja logisch, das passte alles noch nicht zusammen. Jedenfalls hat-te ich das Ganze beinahe vergessen, als ich an einem Dienstagnachmittag mit meinen Freunden Max und Anton im Garten Fußball spielte. Plötzlich fi el mir ein, dass ich die beiden ja fragen könnte, schließlich sind die ja

Messdiener. Als ich meine Frage ge-stellt hatte, guckten sie mich nur fra-gend an. Die beiden konnten mir also auch nicht helfen. „Frag doch mal den Pastor, der im Pfarrhaus neben der Kirche wohnt. Der muss das doch wissen“, meinte Anton da auf einmal. Ich muss wohl etwas verdutzt geguckt haben, denn ich kannte doch nur Frau Zaun von den Kontaktstunden in der Schule und die ist Pastoralrefe-rentin. „Hey Dio, der Pastor mit dem Vatikan-Roller, den kennst du doch bestimmt“, erklärte mir Max. „Ach Max, das ist kein Vatikan-Roller, der fährt nur eine Vatikan-Fahne spazie-ren. Und ab und an einen ziemlich heißen Reifen, ganz schön cool für `nen Pastor“, meinte Anton. Als die beiden mir erklärt hatten wo der Pastor wohnt, nahm ich mir vor ihn mal zu besuchen. Vielleicht konn-te er ja endlich meine Fragen zu den Glocken beantworten. Ein paar Tage später ging ich von der Schule nach Hause. Neuerdings ging ich immer über den Kirchplatz. Als ich an die-sem Tag so über den Kirchplatz ging, passierte es. An mir sauste ein Mann auf einem Roller vorbei. Und an dem Roller wehte eine weiß-gelbe Fahne. Noch bevor ich es richtig begriffen hatte, stellte der Mann seinen Roller vor der Bücherei ab und ging in das Haus hinein. Pfarrhaus und Bücherei haben einen gemeinsamen Eingang, das wusste ich von den Nachmittagen für das Lese-Held-Projekt. Schnell ging ich zu dem Eingang. Die Tür war zu. Aber auf dem Klingelschild stand dick das Wort ‚Pfarrer‘, also nahm ich all meinen Mut zusammen und klingelte. Nach einem Moment kam der Mann an die Tür. Er war ganz normal ange-zogen, hatte einen dunklen Pullover

Dio und das ewige Läuten - Wenn Glocken zu Ostern nach Rom fl iegen...

Hallo liebe Seppenrader und Lüdinghauser, ich bin es, euer Dio.

Zu Weihnachten hatte ich ja ver-sprochen, dass ich mir unsere

ter und Organist hier in Seppenrade. Aber den habe ich schon lange nicht mehr getroffen. Gründonnerstag dann

Dio und das ewige Läuten - Wenn Glocken zu Ostern nach Rom fl iegen...

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 2015 31ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 2015 31

an und eine Jeans. Irgendwie hat-te ich mir einen Pastor immer ganz anders vorgestellt. „Hallo“, sagte er lächelnd.“Kann ich dir irgendwie helfen?“ Ich guckte ihn etwas ver-dutzt an. „Moin!“, ich war so über-rascht, dass ich ins Hamburgerische verfi el. Das passiert mir noch manch-mal wenn ich aufgeregt bin.

„Moin, Moin min Jung, hett he sik verloopen?! Of kann ik wat anners foer em doon?“ „Wie bitte?“, ich verstand kein Wort. „Oh, ent-schuldige, ich dachte du sprichst Plattdeutsch.“, sagte der Pastor. „Oh, nein, ähm, entschuldigen Sie ich war nur so überrascht. Hallo erstmal. Ich bin Dio“, stellte ich mich vor. „Freut mich Dio, ich bin Pfarrer Hellkuhl. Was kann ich denn für dich tun?“

„Also ich habe da ein paar Fragen zu den Glocken im Kirchturm und ich weiß nicht wen ich sonst fragen kann“, erklärte ich. „Anton und Max haben gesagt, sie könnten mir sicher weiterhelfen.“ „Na, ich will es gern versuchen.“, meinte Pfarrer Hell-kuhl. „Also dann schieß mal los.“ Ich ließ mich nicht noch einmal bitten und stellte meine Fragen:

Wieviele Glocken hängen im Turm? Warum läuten die Glocken ständig? Haben die Glocken eine besondere Bedeutung?

Und, und, und. Pfarrer Hellkuhl sah mich mit großen Augen an. „So viele Fragen auf einmal? Na da wollen wir mal ganz vorn anfangen“, sagte er und nahm mich mit nach gegenüber in die Kirche. Dort angekommen be-gegneten wir Gabriel, der wieder in

kurzem Hemd und Sandalen in der Kirche arbeitete. „Hallo Gabriel!“ rief ich. „Hallo Dio, guten Tag Pfar-rer Hellkuhl. Was führt euch beide denn her?!“, begrüßte uns der Orga-nist. „Dio hat ein paar Fragen zu un-seren Kirchenglocken und da dachte ich, wir setzen uns hier in eine Bank und ich erkläre ihm, was es mit den Glocken auf sich hat“, entgegnete Pfarrer Hellkuhl. „Also Dio, such‘ dir eine Bank aus“, sagte der Pfarrer und wir setzten uns. Ich hatte die Bank direkt unter meinem Namenspatron, dem Heiligen Dionysius, ausgesucht. „Nun Dio, du musst wissen, dass die ersten Glocken wohl vor etwa 3000 Jahren in Asien gegossen wurden und dann in der Zeit der Römer sich im Mittelmeerraum verbreitet haben“, begann der Pfarrer. Sehr spannend - schon die Römer haben Glocken als Singalgerät benutzt und Papst Sa-binian (604-606) war der erste, der Glockengeläut zu kirchlichen Zwe-cken außerhalb von Klostermauern anordnete.

Die Glocken sollten die Gemeinde zum gemeinsamen Gebet aufrufen. Missionare brachten Kirchenglocken nach Deutschland und in den Alpen-raum. Aber erst um 700 werden Kir-chenglocken vom Heiligen Beda und vom Heiligen Bonifatius erwähnt. „Der Heilige Beda schreibt, dass das Totengeläut für die Heilige Hilda in Withby bis nach Hackness, beides liegt in England, zu hören gewesen sei“, erklärte Pfarrer Hellkuhl. „Karl der Große sorgte in seinem Reich für die Verbreitung von Glocken. Im 8 Jahrhundert wurden Glocken wichti-ge Bestandteile von Kirchen; und da die Glocken immer größer wurden,

kamen in der Zeit auch die ersten Kirchtürme mit Glockenstühlen auf.“ Pfarrer Hellkuhl erzählte auch, dass wenige alte gegossene Glocken er-halten sind, da früher bei Bränden oft die Kirchen niedergebrannt seien und die Glocken, die im Turm waren ge-schmolzen seien. „Wie viele Glocken hängen denn im Kirchturm von St. Dionysius?“, fragte ich.

„Wir haben vier Glocken. Die Älteste ist von 1634 und dem Heiligen Paulus geweiht. Dann gibt es die Dionysiusglocke aus dem Jahr 1678 und eine Marienglocke von 1794. Die jüngste Glocke stammt aus dem Jahr 1925 und heißt Franziskusglocke.

Alle Glocken klingen unterschied-lich. Die Großen haben einen tiefe-ren Klang, als die Kleineren. Unsere Glocken sind alle aus Bronze gegos-sen, dass lässt sie so schön klingen“, kam der Pfar-rer ins Erzählen.

Er erklärte mir auch, dass die Glocken zu den verschiedensten Zeiten erklingen und man da-durch das Gefühl habe, dass es ewig läuten wür-de. Sie laden zum Got-tesdienst ein, ertönen bei der Wandlung, erklin-gen bei Todesfällen und Be-erdigun-gen, oder wenn ein Bischof ge-weiht wird und sogar wenn ein neuer Papst ge-wählt worden ist. „Puh, dann

Dio und das ewige Läuten - Wenn Glocken zu Ostern nach Rom fl iegen...

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 201532

haben Kirchenglocken ja ganz schön viele Aufgaben“, bemerkte ich. „Ja, Dio und das alles erstmal nur für den kirchlichen Bereich. In der Zeit, als es noch kein Telefon, Radio und Fernsehen gab, haben die Kirchen-glocken auch bei Gefahr geläutet und die Menschen vor Feuer, Sturm und Hagel gewarnt. Und auch heute noch zeigen die Glocken im Kirchturm die Uhrzeit an.“ Ich war ganz erstaunt wie wichtig Kirchenglocken also für ein Dorf sein konnten. Vor Gefahren warnen ist ja wichtig und wer keine Armbanduhr hat, braucht nur auf die Glocken der Kirche zu hören, um zu wissen wie spät es ist. Das ist auch noch praktisch. „Gibt es denn noch andere Glocken, die in Seppenrade, geläutet werden?“, fragte ich neu-gierig. „Aber sicher, in der kleinen evangelischen Kirche hängen eben-falls zwei Glocken, die zu den Gottes-diensten der evangelischen Gemeinde rufen. Diese Glocken sind aber viel jünger als die in der Dionysius-Kir-che“, sagte er. Pfarrer Hellkuhl er-zählte, dass auch das Clara-Stift und das Josefshaus über eigene Glocken verfügen, die zum Gebet rufen. Für die Glocken in der Dionysius-Kirche gäbe es eine spezielle Läute-ordnung. So wird eine Stunde vor jedem Gottesdienst für ein paar Mi-nuten geläutet und dann noch einmal eine Viertelstunde vor dem Gottes-dienst. Morgens, mittags und abends wird ebenfalls geläutet, so der Pfar-rer.

„Das nennt sich Angelusläuten, dafür ist in Seppenrade die Dionysiusglocke zuständig. Die Menschen sollen dann, egal wo sie sind und was sie tun, zur Er-innerung an die Menschwerdung Jesu‚ den ‘Engel des Herrn‘ beten.

Dieses spezielle Gebet beginnt mit dem Gruß des Engels an die Got-tesmutter Maria, daher ‚Angelus‘, was Latein ist und Engel bedeutet“, kommt Pfarrer Hellkuhl wieder ins Erzählen. „Es gibt noch ganz viele andere Regelungen in der Läuteord-nung zum Beispiel, wie und wann an Feiertagen und Festtagen die Kir-chenglocken erklingen sollen.“

„Aber Pfarrer Hellkuhl, wenn Glo-cken doch so wichtig sind, warum fl iegen sie dann Gründonnerstag nach Rom, wie meine Oma gesagt hat?

Wer läutet denn dann, wenn zu Ostern mal ein Unwetter aufkommt?“, un-terbrach ich den Pfarrer mit ernster Miene. „Ach Dio!“, Pfarrer Hellkuhl konnte sein Lachen kaum verbergen, „die Glocken fl iegen doch nicht wirk-lich nach Rom. Vom Gloria in der Messe am Abend des Gründonners-tag bis zum Gloria in der Osternacht werden die Glocken nicht geläutet. Du weißt ja, dass Jesus am Karfrei-tag gekreuzigt wurde und als Zeichen der Trauer schweigen die Kirchen-glocken dann einige Zeit. Aber von der Osternacht an kannst du dann die Kirchenglocken wieder läuten hören. Als Zeichen der Freude und der Hoff-nung, denn Jesus ist ja an Ostern von den Toten auferstanden“, berichtet Pfarrer Hellkuhl mit einem Leuch-ten in den Augen. „Also ehrlich, mir läuten schon die Ohren“, sagte ich mit einem Grinsen. „Das glaube ich dir gern Dio, aber du hast mich nun mal gefragt“, sagte Pfarrer Hellkuhl. „Stimmt und ich hab auch verstan-den, dass die Glocken und ihr Geläu-te eine echte Funktion haben“, sagte ich. „Trotzdem ist es schon spät ge-worden und Mutter wartet sicher mit

dem Mittagessen auf mich“, sagte ich und verabschiedete mich von Pfarrer Hellkuhl. Ich dankte ihm für die Zeit, die er sich genommen hatte. „Nun aber ab nach Hause, bevor dir die Stunde schlägt!“, schickte mich der Pfarrer mit einem Augenzwinkern heim. Ich machte mich auf den Weg zu unserem Haus, wo Mutter schon auf mich wartete. Sie war nicht ge-rade begeistert, dass ich so spät kam, aber als ich ihr erzählt hatte wo ich gewesen war, lächelte sie und fragte, ob ich denn nun endlich wisse, warum die Glocken in Seppenrade scheinbar immer läuten. „Na, Mama zur Stunde schlagen die Glocken und zu Gottes-diensten läuten sie, ist doch ganz ein-fach“, grinste ich sie an.

Wieder einmal hatte ich viel Neues aus der Kirche erfahren und ich bin mir sicher, dass es nicht das Letzte gewesen ist, was ich in Seppenrade und St. Dionysius erlebt habe. Und ich verspreche euch Seppenradern und Lüdinghausern weiter von mei-nen Erlebnissen zu berichten.

Lieben Gruß, Euer Dio

| Frank Bücker

Aquarell: Erika SchubertFoto: Frank Bücker

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 2015 33

Ich habe gezögert, ob ich mich zu diesem Thema öffentlich äußern soll, bin ich mir doch bewusst, dass hierbei sehr viel Zündstoff verborgen ist. Vieles kann falsch verstanden werden. Trotzdem habe ich als ak-tives Mitglied des Kirchenchores St. Felizitas hierzu eine Meinung, eine Vision. Als aktives Mitglied des Kirchenchores? Nein, als aktive Sängerin in Lüding-hausen, die mit viel Spaß Kirchenmusik macht und die-ses auch zukünftig machen möchte. Also los…

Wie können drei Kirchenchöre zueinander fi nden? Drei Chö-re, die über viele Jahre gewachsen sind, die eine teils über hundertjährige Tradition haben. Drei Chöre, in denen viele Chormitglieder bereits über lange Jahre gemeinsam Singen, in denen Gemeinschaft und Geselligkeit gepfl egt wird. So fährt unser Chor zum Beispiel dieses Jahr im November nach Taverny. Eine Chorfahrt, auf die wir uns im Chor alle sehr freuen. Aber auch vom Kirchenchor St. Ludger und St. Dionysius lese ich in der Tageszeitung immer wieder von Aktivitäten außerhalb des Gesangs, die von viel Spaß und Geselligkeit zeugen und sicherlich genauso die Gemein-schaft stärken wie in unserem Chor.

Aber können auch zukünftig noch 3 Kirchenchöre existie-ren? Nicht nur die Kirchenbänke bleiben zunehmend leer. Auch die Kirchenchöre haben Nachwuchssorgen. In unse-rem Kirchenchor sind die Männerstimmen sehr dünn be-setzt. Auch die Altersstruktur gibt Anlass zur Sorge. Haben wir überhaupt eine andere Wahl, als bei vielen zukünftigen Anlässen gemeinsam zu singen?

Moment… in den Chören gemeinsam singen? Oh ja, wel-che tolle Chorliteratur können wir mit einem großen Chor singen. Die Bässe hätten nicht mehr die Sorge, ob vielleicht der ein oder andere Gesangskollege noch zur Probe er-scheint, oder ob man alleine in der Stimme proben muss. Aber was ist denn mit unserer Gemeinschaft, ich kenne die anderen doch gar nicht? Das wird sicherlich nicht einfach. Aber ich bin mir sicher, wenn wir alle offen aufeinander zu-gehen, werden wir entdecken, dass es auch in den anderen Chören viele nette Sänger und Sängerinnen gibt. Lasst uns

doch einfach mit gemeinsamen Aktivitäten anfangen! Der Chor St. Ludger und St. Felizitas gestaltet zum Beispiel die-ses Jahr gemeinsam ihr Cäcilienfest. Vielleicht können wir in 2015 zum ersten Mal ein gemeinsames Cäcilienfest feiern mit allen Chören? Ich persönlich fände das klasse!

Jetzt habe ich schon so viel über gemeinsames Singen ge-schrieben, vielleicht gibt es zukünftig gar nicht mehr drei Chöre, sondern nur noch einen Chor?

Und was machen wir dann Weihnachten? Und an den an-deren Hochfesten? Das ist in der Tat eine Herausforderung. Als Chor könnten wir jedes Jahr in einer anderen Kirche sin-gen oder in kleinen Chorgruppen in jeder Kirche oder oder oder… . Lasst uns doch einfach mal gemeinsam quer den-ken, vielleicht kommen dabei noch richtig gute Ideen raus.Aber aus drei Chören einen Chor machen – wie soll das denn gehen? Sicherlich nicht von heute auf morgen. Sicher-lich werden wir in Schritten so etwas angehen müssen. Wie die Schritte aussehen? Ich habe auch keine Ahnung, aber gemeinsam können wir hier sicherlich etwas erarbeiten. Vielleicht ergeben sich noch ganz andere Visionen.

Bei einem bin ich mir allerdings sicher: wenn wir nicht alle gemeinsam in einen Dialog eintreten, können wir alle nur verlieren.

3 Kirchenchöre - eine Gemeinde -Ja! Das kann gut gehen,

aber nur gemeinsam!

| | Hildegard Korte-ElfertKirchenchor St. Felizitas

Für den Jungen Chor St. Felizitas

3 Kirchenchöre – eine Gemeinde – kann das gut gehen?

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ObstsortenFinde die Wörter!

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1 Heidelbeere 2 Weintraube 3 Mandarine

4 Mirabelle 5 Brombeere 6 Erdbeere

7 Kirsche 8 Orange 9 Quitte

10 Melone 11 Banane 12 Birne

13 Apfel 14 Kiwi

Obstsorten - Finde die Wörter!

HeidelbeereMirabelleKirscheMeloneApfel

WeintraubeBrombeereOrangeBananeKiwi

MandarineErdbeereQuitteBirne

Diese Wörter sind versteckt:

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Kannst du alle Fragen beantworten?

Vorsicht! Nicht alles ist ganz ernst gemeint!

1) Was hat eine Brille, kann aber nicht sehen?

2) Bei welcher Temperatur wird Wasser zu Eis?

3) Wie heißt die kleinste Hunderasse?

4) Wie heißen die Nasenlöcher von Pferden?

5) Wie heißt ein weibliches Wildschwein?

6) Die Nichte deiner Mama ist deine…?

7) Wer lebt von der Hand in den Mund?

8) Wie viele Erbsen passen in ein leeres Glas?

9) Was ist beim Elefanten klein und beim Floh groß?

Sommer! Jupie! Endlich kann man wieder draußen spielen. Hier sind zwei tolle Ideen für den Sommer!

DosenstelzenWer kommt auf den selbst gebastelten Stel-zen am weitesten?

Zwei leere Dosen reinigen, scharfe Kanten mit einem Hammer nach innen klopfen, an zwei gegenüberliegenden Seiten Löcher bohren und Schnüre festknoten.

MiniteichFür einen Miniteich wird mit einer Heißklebe-pistole Teichfolie in einen alten Reifen (wenn ihr lieb fragt, bekommt ihr evtl. einen in einer Autowerkstatt geschenkt!) geklebt. Dann den Rand mit Kieseln verzieren, Wasserpfl anzen einsetzen und Wasser einfüllen. Nach einiger Zeit werden sicher auch Wasserfl öhe etc. ein-ziehen! Dann könnt ihr mit Lupengläsern oder Mikroskopen das Leben in eurem Teich erfor-schen!

Viel Spaß dabei!

Tassenkuchen Dafür benötigt ihr eine Tasse (mikrowellenfest!),

vier Esslöffel Mehl, vier Esslöffel Zucker, zwei Esslöffel Backkakao, ein verquirltes Ei, drei Esslöffel Milch, drei Esslöffel Öl und eine Messerspitze Backpulver.

Das alles in der Tasse gut verrühren bis ein gleich-mäßiger, klebriger Teig entstanden ist. Die Tasse dann für 2,5 Minuten bei 600 Watt in die Mikro-welle. Wer mag kann vor dem Backen in die Mitte noch ein Stück Schokolade drücken - oder in den Teig gemahlene Nüsse oder Schokotropfen rühren!

Mmmmmhhhh, lecker!

Bild: Charlotte (4 Jahre)

| Anne Fellermann-Püning

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Aktuelles

Gemeinsam mit sieben

weiteren Priesteramtskandidaten

wurde der Lüdinghauser Bernd

Egger (3.v.l.) am Sonntag im

münsterischen Paulus-Dom von

Bischof Felix Genn zum Diakon

geweiht. Zu diesem Ereignis

gratulierten ihm Vertreter der

Kirchengemeinde St. Felizitas

mit Pfarrer Benedikt Elshoff (l.).

Bernd Egger hat im Rahmen sei-

ner Priesterausbildung auch fünf

Monate in der sambischen Stadt

Monze in der Partner-Kirchenge-

meinde Sacred Heart verbracht.

Foto: Amandus Petrausch

Lüdinghauser Bernd Egger zum Diakon geweiht

Komm mit nach TaizéFahrt für Jugendliche ab 15 Jahren und junge Erwachsene

Ev. und kath. Kirchengemeinden Havixbeck, Nienberge und LüdinghausenVom 01. August bis 09.August 2015 (1. Ferienwoche)Infos bei Pfarrer Oliver Kösters [email protected]. 02507-5729511

Silke Niemeyer, die neue Pfarrerin der Evangelischen Kirchen-gemeinde LüdinghausenAmtseinführung ist am 21. Juni 2015

„Lauf dich frei“ Wallfahrt zum AnnabergIn diesem Jahr wird es eine gemeinsame Wallfahrt der Gemeinden St. Felizitas und St. Dionysius zum Annaberg geben. Sie fi ndet statt am Sonntag, den 21. Juni 2015. Um 6.30 Uhr treffen sich die Fusswallfahrer an der Dionysiuskirche in Seppenrade, die Radwallfahrer um 8.30 Uhr. Von dort aus geht es zum Kletterpark am Halterner See. Nach einer gemeinsamen Kaffeepause star-ten die Fuss- und Rad-Wallfahrer um 10.30 Uhr in Richtung Annaberg. In der Wallfahrtskirche St. Anna feiern wir um 12.30 Uhr die Heilige Messe. Anschließend gibt es ein Mittagessen im Annaberger Hof. Für 15 Uhr ist die Rück-fahrt mit dem Bus nach Seppenrade und Lüdinghausen geplant.

Bitte merken Sie sich den Wallfahrtstermin schon vor! Da es verschiedene Möglichkeiten der Teilnahme gibt, ist eine Anmeldung hilfreich. Dazu gibt es in den Wochen vor der Wallfahrt entsprechende Anmelde-bögen in den Kirchen und Pfarrbüros.

Foto: WN

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ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.2 | 2015 37

Impressum:Pfarrbriefausschuss St. Felizitas / St. DionysiusVerantwortlich:Pfarrer Benedikt Elshoff

Fotos: Bildrechte bei den Autoren der Beiträge, Titelbild: Fotolia

Mitarbeiter/innen: Pfarrer Benedikt Elshoff, Anne Fellermann-Püning, Monika Gockel, Diana Häger, Frank Hahn, Norbert Kersting, Wilfried Kortmann, Annette Oberhaus, Ulrike Offermann,Monika Ruhnau, Niklas Wiechert

Grafi k-Design / Layout:Ruth Hillers, VaKo-Druck GmbH, Dülmen Druck: Druck Manufaktur Hahn, LüdinghausenAufl agenhöhe: 9000

Für den nächsten Pfarrbrief sind Beiträge sehr [email protected]

Kirchenzei

Eine Fusion ist eine Verschmelzung, ein Zusammen-gehen - doch jeder behält seine eigene Identität. In dem gemeinsamen Pfarrbrief werden die Beiträge aus den Gemeinden durch eine farbliche Kennzeichnung deutlich gemacht:

grün steht für | St. Felizitas mit St.Ludger und orange steht für | St. Dionysius

??!!

links:Lösung für "Obstsorten"Finde die Wörter!

LösungenKinderseite/Quiz:1. Klobrille 2. 0 Grad Celsius 3. Chihuahua4. Nüstern 5. Bache 6. Cousine 7. Zahnarzt8. Eine, dann ist das Glas

nicht mehr leer 9. Das „F“

Lösung für "Obstsorten"Finde die Wörter!

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Diese Wörter sind versteckt:

1 Heidelbeere 2 Weintraube 3 Mandarine

4 Mirabelle 5 Brombeere 6 Erdbeere

7 Kirsche 8 Orange 9 Quitte

10 Melone 11 Banane 12 Birne

13 Apfel 14 Kiwi

In einem Hof spielten einmal zwei Kin-der ein außerst lustiges Spiel. Sie dach-ten sich eine ganz besondere Sprache aus, in der sie miteinWWWander re-den konnten, ohne dass die Leute eine Silbe davon verstanden."Brif braf", sagte der Erste. "Braf, brof", ant-wortete der Zweite. Und dann lachten alle beide ganz toll. Im oberen Stock des Hauses saß ein alter Herr auf dem Balkon und las seine Zeitung. Im Haus gegenüber lehnte eine alte Frau zum Fenster hinaus. "Was sind das für dum-me Kinder, die zwei da unten", sagte die Frau. Aber der alte Herr war nicht

ihrer Meinung: "Das fi nde ich nicht". "Sagen Sie mir nur nicht, dass Sie ver-standen hatten, was sie eben gesagt haben". "Doch. Ich habe alles verstan-den. Der Erste sagte: "Was für ein herrlicher Tag heute". Und der Zweite antwortete "Morgen wird's noch viel schöner". Die alte Frau rümpfte die Nase, schwieg aber still, weil die Kin-der unten im Hof wieder angefangen hatten, sich in ihrer Geheimsprache zu unterhalten. "Maraschi, baraba-schi, pfi ffi rimoschi", sagte der Erste. "Bruf" antwortete der Zweite. Und wieder brach ihr tolles Gelächter los.

"Wollen Sie das auch wieder verstan-den haben?" rief die alte Frau erbost ihrem Nachbarn zu. "Sicher", ant-wortete der alte Herr lächelnd. "Der Erste hat gesagt: "Wie sind wir doch froh, dass wir auf der Welt sind!". Und der Zweite hat ihm geantwor-tet: "Die Welt ist ganz wunderbar".! "Aber ist sie wirklich wunderbar, die Welt?", bohrte die alte Frau weiter, "Brif, bruf, braf", antwortete der alte Herr.

Gianni Rodar

Pfi ngsten: Verstehen trotz fremder Worte: Brif, Bruf, Braf

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(incl. Terminplanung) Beerdigungen Sondergottesdienste Redaktioneller Teil der Kirchenzeitung und der Pfarrnachrichten Buchhaltung Vertretung von Andrea Hölscher

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nergruppen Vertretung von Claudia Geiping

Claudia Geiping

Maria Schindler

Andrea Hölscher

Kontakt Pfarrbüros

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erreichbar: MittwochvormittagVon 9.00 – 12.00 Uhr in St. FelizitasE-Mail: [email protected]

Als Vertretung für Maria Schindler

Monika Ruhnau

Elisabeth Stegemann

Gärtner Ros greift ein

Der Herr Pung und der Herr Barke sind zwei alte Männer. Immer wenn die Sonne scheint, sitzen sie nebeneinander auf einer Parkbank und erzählen sich was. Gärtner Ros freut sich, sooft er sie sieht. Wenn er vorübergeht, grüßt er sie. Einmal aber, als er wieder daherkommt, streiten die beiden miteinander »Das war 1930, als ich den grünen Hut trug!« brüllt der eine. »Du Esel!« »Nein!« schreit der andere. »du bist ein vergesslicher Trottel! 1928 war das! Schließlich trennen sie sich. Von da an sitzen sie

auf zwei verschiedenen Bänken, die ein Stück auseinander stehen. Ganz unglücklich sehen sie aus, denkt Gärtner Ros. Ich muss ihnen helfen. In einer mondhellen Nacht rückt er die beiden Bänke zusammen. Als der Herr Pung und der Herr Barke sich am anderen Morgen treffen, müssen sie lachen und alles ist wieder gut.

Gina Ruck-Pauquet

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Es ist soviel Energie in der Welt,wie Hoffnung ist;

und wenn nur ein paar Menschen miteinander hoffen,

dann wirkt um sie eine Kraft,die nichts niederhalten kann,

sondern die sich ausdehnt auf die anderen.

Albert Schweitzer

Die MISEREOR-Kollekte2015 erbrachte in unserenGemeinden für die Armen

dieser Welt 17.715,80 €