Klarinettenchor Wettingen - Concertino · Toshio Mashima Mitwirkende Altklarinette Lukas Wicki...
Transcript of Klarinettenchor Wettingen - Concertino · Toshio Mashima Mitwirkende Altklarinette Lukas Wicki...
Musikalische Leitung: Roland Käppeli
Solistin: Manuela Fuchs, Trompete
Samstag, 20. Januar 2018, 20:00 UhrSonntag, 21. Januar 2018, 17:00 Uhr
Aula Schulhaus Margeläcker, Wettingen
Sonntag, 28. Januar 2018, 17:00 UhrKirche Heilig Geist, Zürich-Höngg
Eintritt frei – Kollekte
Concertino
MitwirkendeMusikalische LeitungRoland Käppeli
Es KlarinetteFlorian Herzog
KlarinetteWalter BossardVeerle CloetSybille FerriMichael ForsterAnita GraberVreni HebeisenStéphanie LehnerAstrid MartensPeter MauchleSusanne MüllerMarianne RechsteinerPeter SchillingIsabelle SchmidDaniela SchümperliAnnemarie StoesselMonika StrahmYvonne SwobodaMarlis Zehnder
Konzerte 2018 — Aula Margeläcker, Wettingen — 20.01.2018 20:00 Uhr und 21.01.2018 17:00 UhrKirche Heilig Geist, Zürich-Höngg — 28.01.2018 17:00 Uhr
ProgrammAu fil des gammes
Three Dances for Clarinet ChoirAllegro moderato – Andante – Finale: molto Vivace
SonatinaAllegro – Andante – Vivace
Concertino For Trumpet and Clarinet ChoirModerato – Largo – AllegroUraufführungSolistin: Manuela Fuchs, Trompete
Scene of the City and the Glass Sea
La SeineI. Pont NeufII. Pont MirabeauIII. Pont Alexandre III
Michel Nowak
Guy Woolfenden
Jerome Moross
Olivier Truan
Micina
Toshio Mashima
MitwirkendeAltklarinetteLukas WickiMirjam Wietlisbach
BassetthornMarco GalliAntje HattoriOliver Stark
BassklarinetteSascha CortiMeinrad ForrerPatrick GründlerCornelia HäusermannChristian HitzUrsula KunzMerche MaravéPaul Schmid
KontraaltklarinetteMatthias Lutz
KontrabassklarinettePascal Gruber
Konzerte 2018 — Aula Margeläcker, Wettingen — 20.01.2018 20:00 Uhr und 21.01.2018 17:00 UhrKirche Heilig Geist, Zürich-Höngg — 28.01.2018 17:00 Uhr
Solistin
Manuela Fuchs (*1990 in Schwar-zenberg LU) schloss 2010 den Ba-chelor bei Laurent Tinguely an der Zürcher Hochschule der Künste er-folgreich ab und wechselte fortan zu Prof. Klaus Schuhwerk an die Hoch-schule für Musik in Basel, wo sie im Sommer 2012 den Master Perfor-mance, Vertiefung Orchester mit Auszeichnung erhielt. 2015 folgte das Masterdiplom «Specialized Per-formance Solistin», wofür sie die Höchstnote erhielt.Sie ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe, u.a. der Musikstiftung Meggen, des Migros Kulturprozents, der Jmanuel und Evamaria Schenk Stiftung.
Manuela Fuchs spielt als Zuzügerin in der Südwestdeutschen Philhar-monie Konstanz, dem Tonhalle Or-
chester Zürich, im Musikkollegium Winterthur, seit ihrem Sommer-praktikum im Jahr 2011 auch im Sinfonieorchester Biel sowie im Sin-fonieorchester Basel, wo sie das Vo-lontariat absolvierte. In der Saison 2014/2015 war sie Praktikantin im Luzerner Sinfonieorchester, spielte im August 2014 und 2015 im Gstaad Festival Orchester und wurde von August 2014 bis Januar 2015 zu 50 % im Sinfonieorchester St. Gallen als koordinierte Solotrompete mit Ver-pflichtung zu 2./3./4. Trompete an-gestellt.In der Saison 2017/2018 spielt Ma-nuela als stellvertretende Solotrom-pete im Philharmonischen Orchester Bremerhaven.
Kammermusikalisch ist Manuela mit den Blechbläserformationen «Basel
Chamber Brass», «United Brass of Switzerland» sowie «Classic Festival Brass», dem Trio «SIMPLY CHAR-MING» und ihrer eigenen Crossover-Band «FOX – Picture Music» zu hö-ren.
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Olivier Truan absolvierte sein Stu-dium 1983 am Berklee College of Music in Boston und promovierte magna cum laude. Nach zusätzlichen Studien an der Manhattan School of Music und der Musikakademie Basel spielte er zahlreichen Aufnahmen ein und konzertierte u. a. mit Dee Dee Bridgewater, Lew Soloff und Rick Margitza.
Als musikalischer Leiter und Kom-ponist war er an grossen Häusern (Frankfurt, Berlin, Wien, Karlsruhe, Basel, Saarbrücken u. v. a.) bei Thea-terproduktionen wie «Bullets over Broadway», «Ghetto», «Der Revi-sor», «Die Vögel», «Hochzeit» u. v. a. federführend.
Er co-komponierte für das Staats-theater am Gärtnerplatz in München
das Jazz-Musical «Marilyn», und komponierte ein abendfüllendes Ballett mit dem Titel «La Fermosa». Für das Theater Basel schrieb er die Musik zu den Balletten «Mayday» von Joachim Schlömer, «Ballett-abend II» von Marc Ribaud sowie für «Tevye» von Richard Wherlock. Für das Theater Solothurn schrieb er Musik für mehrere Stücke u. a. «Odyssee», «Pinocchio», «Das heili-ge Experiment» und «Tahrir».
Ausserdem co-komponierte er die Filmmusik zu «Gripsholm» von Oscar Preisträger Xavier Koller und «Anna annA» von Jürgen Brauer, «L’Homme Cirque» von Michael Flume und zahllose Image Filme.
Auch als klassischer Komponist hat er sich einen Namen gemacht, und
seine Werke werden von zahlreichen Orchestern und Solisten gespielt, unter anderem dem London Sym-phony Orchestra, Solisten der Wie-ner Symphoniker, Birmingham Symphony Orchestra, London Mo-zart Players und der Kammerphil-harmonie Bremen.
Komponist
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Au fil des gammes lässt sich frei übersetzen mit «von Tonleiter zu Tonleiter». Der französische Klari-nettist, Dirigent und Komponist Michel Nowak reiht in dieser Etüde Tonfolgen so aneinander, wie sie Klarinettisten weltweit für ihre tägli-chen Übungen verwenden. Tonlei-tern in verschiedenen Tonarten, Rhythmen mit unterschiedlicher Ar-tikulation, hohe und tiefe Töne: Und trotzdem wirkt dies alles nicht wie eintöniges Üben, sondern wird ab-wechslungsreich, elegant und mit ei-ner Prise Humor präsentiert.
Der englische Komponist und Diri-gent Guy Woolfenden (1937–2016) schrieb seine Three Dances for Clarinet Choir 1985 für die britische Vereinigung von Musikfes-tivals. Der erste Tanz mit der Tem-pobezeichnung Allegro moderato ist
Programmnotizen
Konzerte 2018 — Aula Margeläcker, Wettingen — 20.01.2018 20:00 Uhr und 21.01.2018 17:00 UhrKirche Heilig Geist, Zürich-Höngg — 28.01.2018 17:00 Uhr
geprägt von einer unaufhörlich vor-wärts treibenden Energie, die die Musik aus dem ständigen Wechsel der Taktart zieht. Woolfenden be-zeichnet den zweiten Satz Andante con moto als «Pas de Deux» zweier Melodien. Auf der einen Seite ein sanftes, liebliches Lied im langsa-men ¾ Takt, auf der anderen Seite eine leichte, fröhliche Tonfolge im ⅜ Takt, die an einen Ländler erinnert. Ohne Unterbruch leitet eine Solokla-rinette in den dritten Satz über. Die-ses ausgelassene Allegro hat einen eindeutig slawischen Charakter, wie wir dies z. B. von Antonín Dvořák her kennen. Nach einer Generalpau-se beginnt das Hauptthema dieses Satz nochmals langsam von neuem und endet in einem fulminanten Schluss.
Der Amerikaner Jerome Moross (1913–2013) wurde berühmt mit sei-nen Vertonungen zahlreicher Holly-wood Western in den 1950 und 1960er Jahren. Die Sonatina for Clarinet Choir entstand 1966. Der in einer Sonatenform aufgebaute erste Satz erinnert melodisch stark an die ersten Szenen eines Western. Mit dem Hauptthema werden die Charaktere des Films als geschäftig arbeitende Cowboys vorgestellt. Die langgezogene Melodielinie des Sei-tenthemas symbolisiert die Weite der Prärien Nordamerikas. Der zwei-te Satz mit der Tempobezeichnung Andante beginnt mit einem 12takti-gen, von zahlreichen Blue Notes ge-prägten Thema, dem eine vier-stimmige Bewegung folgt, die mit ihren zahlreichen Septakkorden den Holzbläsersatz einer Jazz Big Band imitiert. Im finalen Satz wird das
Geschehen von einer durch alle Kla-rinettenstimmen durchlaufenden Bewegung vorwärts getrieben. Dar-über gelagert erscheint nochmals das die Prärie darstellende Sei-tenthema aus dem ersten Satz. Der Viehtreck ist beendet, die Bösewich-te sind besiegt, die Kamera schweift über die Weiten der Prärie, der Wes-tern klingt mit dem Abspann aus.
Das Concertino for Trumpet and Clarinet Choir von Olivier Truan besteht aus drei Sätzen. Der erste Satz ist stilistisch schwer ein-zuordnen, er erinnert an Osteuro-päische Folklore gemischt mit Jazz Rhythmen. In den virtuosen Melodi-en sind Elemente aus der klassi-schen Musik, der rumänischen Volksmusik und dem Bebop zu er-kennen. Der weiche, homogene und doch kraftvolle Klangkörper des Kla-
Programmnotizen
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rinettenchors, der in seiner vollen orchestralen Grösse erklingt, unter-stützt den hellen und präzis konzen-trierten Ton der Trompete mit ihren brillanten Obertönen. Im virtuosen Wechselspiel jagen sich Solotrompe-te und Klarinettenchor mit flirren-den, fordernden Melodien, ohne den rhythmischen Puls zu verlassen, be-vor das Stück in einem Zwischenteil den Ton radikal ändert. Der Trom-petenklang wird weich und introver-tiert, der Chor zart und abgerundet, bevor er wieder aufblüht, und ein grosses Crescendo in den virtuosen Schluss mündet, der mit der Tempo-angabe «as fast as possible» verse-hen ist.Im zweiten Satz wird das Bild einer «Oberfläche des Ozeans» als Klang unter der Trompete dargestellt. Die scheinbar homogene Oberfläche ist vom Wellenspiel der Klarinetten be-wegt und doch ruhig. Dies wird mit polyfonen horizontalen Melodien der einzelnen Gruppen des Chors er-
reicht, die sich mit in sich auf- und ab bewegenden Intervallen kreuzen und ergänzen, jede Melodie ist hori-zontal für sich und doch in jedem Moment vertikal als Akkord zu er-kennen.Da Klarinetten nur ungerade Ober-töne, und damit nur die Hälfte des Klangspektrums besitzen, entsteht ein dunkler, zerbrechlicher, orgel-ähnlicher Klang, der sich vom klaren Trompetenklang deutlich unter-scheidet. Dies wird zeitweise durch eng gesetzte Chromatik unterstützt, die ein abstraktes Klangbild der sich verschmelzenden Obertöne ergibt, ohne die dem Stück zu Grunde lie-gende Funktionsharmonik zu verlas-sen. Der Satz ist von Jazz Klängen, die an Miles Davis und Gil Evans er-innern, inspiriert, und gibt der Trompete eine Plattform, sich lyrisch zu entfalten.Der virtuose dritte Satz setzt einen markanten Kontrast zum zweiten. Hier wird noch einmal alles gegeben
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und die technisch sehr schwierigen Trompetenpassagen fordern die So-listin zu Höchstleistungen. Waren vorher gedämpfte und introvertierte Klänge zu hören, so wird hier mit Brillanz und Kraft musiziert. Die pa-ckenden Rhythmen und virtuose Zwischenmelodien des Klarinetten-chors bilden ein solides und rasantes Fundament für die schnellen Melo-dien der Trompete, bevor in einem Zwischenspiel das Tempo reduziert und die Solisten des Klarinetten-chors übernehmen. Danach im schnellen Duktus weiter bis das Stück in einem fulminanten Schluss endet, der sich vom Pianissimo ins Fortissimo steigert.
Stadtlandschaften könnten unter-schiedlicher nicht sein: Ein alter his-torischer Stadtkern, eine moderne Einkaufsstrasse, grosse Industriean-lagen, eine ausgedehnte Parkland-schaft, stereotype Wohnsilos oder
schmucke Einfamilienhausreihen. Alle diese Bilder können einem in den Sinn kommen beim Hören von Scene of the City and the Glass Sea der japanischen Pop Klarinet-tistin Micina. Nach einer ruhigen Einleitung, die die Morgenstimmung im Stadtpark beschreibt, taucht das Werk mit einem prägnanten Rhyth-mus ein in das pulsierende Stadtle-ben. Ruhige Momente wechseln sich ab mit hektischem Treiben. Und zum Schluss steigt im Stil eines mo-dernen Swings die Party im Vergnü-gungsviertel der Stadt.
In Paris gibt es rund 40 Brücken, die die Ufer der Seine miteinander ver-binden. Die Pont Neuf befindet sich im Zentrum von Paris im 1. Arron-dissement und ist die älteste Brücke der Stadt. Komponist Toshio Mashima beschreibt im ersten Satz seiner Suite La Seine das Stadtle-ben im Zentrum von Paris in seinen
unterschiedlichen Facetten. Nach ei-ner ruhigen Einleitung stürzt sich die Musik in das hektische Treiben der Stadt. Mit einem Walzer wird et-was Tempo aus dem Geschehen ge-nommen und mit einem Café Jazz kommt etwas Abwechslung in den Alltag. Im zweiten Satz Mont Mira-beau vertont der Komponist seine Gedanken zum bekannten Gedicht Le Pont Mirabeau von Guillaume Apollinaire. Im dritten Satz geht es zurück in das geschäftige Wirrwarr der Grossstadt, denn die imposante Stahlbogenbrücke Pont Alexandre III liegt in der Sichtachse zwischen Champs-Elysées und Esplanade des Invalides ganz im Zentrum von Pa-ris. Auch auf dieser Brücke gibt es einen ruhigen Moment, wo der Ver-kehr quasi angehalten wird und der Kadenz einer Soloklarinette Platz macht, bevor mit städtischer Eile die Musik zu einem Ende geführt wird.
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