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Kleine Beiträge Franz Flaskamp: Die Seminar direktoren zu Büren Das Lehrerseminar zu Büren' nimmt in der Geschichte westfäli scher Lehrerbildung eine ganz besondere Stellung ein: 1825 in den musterhaften Räumen und Anlagen des früheren J esuitenkollegs 2 eröffnet, vom greisen Münsterischen Normalschullehrer Bernard Overberg als Trost seines Alters begrüßt, dann durch ein volles Menschenalter das einzige öffentliche Katho- lische Lehrerseminar Westfalens geblieben" und darüber hinaus für den Regierungsbezirk Minden die überragende Pflanzstätte des katholischen Lehrernachwuchses gewesen. Sämtliche Bürener Direktoren aber kamen aus dem geistlichen Stande" die frühen aus dem Bereich des Paderborner Spren- gels. Das ergab sich nicht nur aus der engen Verknüpfung von Kirche und Schule, sondern auch, wenigstens in den Anfängen, aus dem Mangel sonstiger V'olksschulkundiger und volksschulbeflissener Persönlichkeiten. Aber man griff nicht auf die Lehrkräfte der Normalschulen zu Münster', , F. Flaskamp, Die Anfänge westfälischer Lehrerbildung. Das Seminar zu Büren, 1957. 2 Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Büren, 1926, S. 61/86. 3 Nächste Gründungen: 1856 (schon seit 1831 / 39 privat) La n gen h 0 r s t für den Regierungsbezirk Münster, geistlicher Direktor Theodor Mühren, vgl. F. Flaskamp, Das Seminar zu Langenhorst, 1959; wurde 1882 nach Warendorf verlegt, vgl. A. Funke, Geschichte des Königlichen Lehrerseminars zu Waren- dorf, 1889; dazu 1876 R ü t h e n für den Regierungsbezirk Arnsberg, welt- licher Direktor Johannes Stuhldreier, vgl. Th. Altrogge , Rüthen als Lehrer- bildungsstätte: Heimatbuch des Kreises Lippst adt 1 (1925) S. 1411148. Alsdann: 1902 Wer!, 1906 Dorsten, 1907 Arnsberg, 19Q7 Paderborn, 1908 Coesfeld, 1910 Hamm, 1914 Recklinghausen. 4 Lebensumrisse bei W. Liese, Necrologium Paderbornense, 1934; aber hier viele persönliche verwertet. , Für das Hoc h s t i f t M ü n s t er; vgl. M. Krass, Geschichte der Münste- rischen Normalschule, 1894; R. St apper, Bernard Overberg als pädagogischer Führer seiner Zeit (Festschrift), 1926; ders., Bernard Overberg: Westfälische Lebensbilder 1 (1930) S. 258/274; E. Kuntze, Bernard Overberg, ein Lebens- bild, 1926; E. Heuveldop, Leben und Wirken Bernard Overbergs im Rahmen der Zeit- und Orts geschichte, 1933; A. Schröder, Overberg und Fürstenberg in ihrer Bedeutung für die geistige und kulturelle Hebung der ländlichen Bevölke- rung = Diss. Münster 1937; deTS., Bernard Heinrich Overberg, Herkunft und Lebensweg, 1954; H. Hoffmann, Bernard Overberg, sein Leben und sein Wirken in Zeit und überzeit, 2. Aufl., 1949; F. Flaskamp, Gottfried Specht, der letzte Normalschüler Overbergs: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik 34 (1958) S.30/41. 22 Westfälische Zeitschrift Quelle: Westfälische Zeitschrift 111, 1961 / Internet-Portal "Westfälische Geschichte" URL: http://www.westfaelische-zeitschrift.lwl.org

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Kleine Beiträge

Franz Flaskamp: Die Seminar direktoren

zu Büren

Das Lehrerseminar zu Büren' nimmt in der Geschichte westfälischer Lehrerbildung eine ganz besondere Stellung ein: 1825 in den musterhaften Räumen und Anlagen des früheren J esuitenkollegs2 eröffnet, vom greisen Münsterischen Normalschullehrer Bernard Overberg als Trost seines Alters begrüßt, dann durch ein volles Menschenalter das einzige öffentliche Katho­lische Lehrerseminar Westfalens geblieben" und darüber hinaus für den Regierungsbezirk Minden die überragende Pflanzstätte des katholischen Lehrernachwuchses gewesen. Sämtliche Bürener Direktoren aber kamen aus dem geistlichen Stande" die frühen aus dem Bereich des Paderborner Spren­gels. Das ergab sich nicht nur aus der engen Verknüpfung von Kirche und Schule, sondern auch, wenigstens in den Anfängen, aus dem Mangel sonstiger V'olksschulkundiger und volksschulbeflissener Persönlichkeiten.

Aber man griff nicht auf die Lehrkräfte der Normalschulen zu Münster' ,

, F. Flaskamp, Die Anfänge westfälischer Lehrerbildung. Das Seminar zu Büren, 1957.

2 Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Büren, 1926, S. 61/86. 3 Nächste Gründungen: 1856 (schon seit 1831/39 privat) La n gen h 0 r s t für

den Regierungsbezirk Münster, geistlicher Direktor Theodor Mühren, vgl. F. Flaskamp, Das Seminar zu Langenhorst, 1959; wurde 1882 nach Warendorf verlegt, vgl. A. Funke, Geschichte des Königlichen Lehrerseminars zu Waren­dorf, 1889; dazu 1876 R ü t h e n für den Regierungsbezirk Arnsberg, welt­licher Direktor Johannes Stuhldreier, vgl. Th. Altrogge, Rüthen als Lehrer­bildungsstätte: Heimatbuch des Kreises Lippstadt 1 (1925) S. 1411148. Alsdann: 1902 Wer!, 1906 Dorsten, 1907 Arnsberg, 19Q7 Paderborn, 1908 Coesfeld, 1910 Hamm, 1914 Recklinghausen.

4 Lebensumrisse bei W. Liese, Necrologium Paderbornense, 1934; aber hier viele persönliche Ermittlun~en verwertet.

, Für das Hoc h s t i f t M ü n s t er; vgl. M. Krass, Geschichte der Münste­rischen Normalschule, 1894; R. Stapper, Bernard Overberg als pädagogischer Führer seiner Zeit (Festschrift), 1926; ders., Bernard Overberg: Westfälische Lebensbilder 1 (1930) S. 258/274; E. Kuntze, Bernard Overberg, ein Lebens­bild, 1926; E. Heuveldop, Leben und Wirken Bernard Overbergs im Rahmen der Zeit- und Orts geschichte, 1933; A. Schröder, Overberg und Fürstenberg in ihrer Bedeutung für die geistige und kulturelle Hebung der ländlichen Bevölke­rung = Diss. Münster 1937; deTS., Bernard Heinrich Overberg, Herkunft und Lebensweg, 1954; H. Hoffmann, Bernard Overberg, sein Leben und sein Wirken in Zeit und überzeit, 2. Aufl., 1949; F. Flaskamp, Gottfried Specht, der letzte Normalschüler Overbergs: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik 34 (1958) S.30/41.

22 Westfälische Zeitschrift

Quelle: Westfälische Zeitschrift 111, 1961 / Internet-Portal "Westfälische Geschichte" URL: http://www.westfaelische-zeitschrift.lwl.org

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Paderborn·, Arnsberg7, Reddinghausen8 und Velen" zurück. Es sollte eben

eine ganz neue Form der Lehrerbildung gefördert werden, die sich bereits am Evangelischen Lehrerseminar earl Gotthilf Ehrlichs zu Soest'·, am Katholischen Lehrerseminar Daniel Krügers zu Breslau" und am Evange­lischen Lehrerseminar Wilhelm Harnischs zu Weißenfels'2 ausnehmend emp­fohlen hatte. Diesen Mustern ist das Bürener Seminar bei seiner Gründung und auch noch länger gefolgt. - Büren war geradezu berufen, die bisherigen katholischen Normalschulen im Gesamtraum der neuen Provinz Westfalen abzulösen13

• Das wurde auch 1825 schonend bedeutet: die Normalschulen zu Münster, Pa der born, Arnsberg und Recklinghausen prüften noch wie bisher ihre Anwärter, wiesen aber die geeigneten jungen Leute dem kommen­den Seminar in Büren zu". Fürderhin aber haben die Geistlichen Regierungs-

• Für das Hoc h s t i f t P ade r bor n ; vgl. W. Richter, Beiträge zur Geschichte des Paderborner Volksschulwesens im 19. Jahrhundert = WZ 73 (1915) II S. 225/265, dazu M. Schneiderwirth, Der Anteil der Franziskaner an dem Normalschulwesen im Hochstift Paderborn: Vita Seraphica 22 (1941) S. 129/173. über den Gründer Felix (nur Ordensname bekannt) Enshoff, geb. 16. April 1743 (nicht in Werden), gest. 30. Januar 1796, vgl. B. Peters, Franziskaner-Toten­buch, 1947/48, I S.37 und II S.30.

7 Für das Kurkölnische Her zog turn Wes t p hai e n, gegründet 1795 in Rüthen, 1803 nach Arnsberg verlegt, dort 1828 auch Normalunterricht für Lehrerinnen eingerichtet (Regierungs-Amtsblatt Minden 1828, S. 276); darüber Fr. Steffen, Die Normalschule zu Rüthen, 1913, über den Gründer Friedrich Adolf Sauer, geb. 1. Januar 1765 Barge, gest. 14. Februar 1839 Arnsberg, vgl. Liese, Necrologium Paderbornense, S. 465.

8 Für das Kurkölnische V e s t R eck I i n g hau sen, 1795 gegründet. über den Gründer Anton Wiggermann (1764/1825) vgl. Fr. Naarmann, Die Reform des Volksschulwesens usw. = WZ 61 (1903) II S.29; J. Niedieck, Das Er­ziehungs- und Bildungswesen usw. = Diss. Köln 1910; W. Börger, Anton Wiggermann, der Reformator des Schulwesens im Vest Recklinghausen = Diss. Köln 1937.

• Für die S alm' s ehe n La n d e, hat nur 1803/10 bestanden; über den Gründer Bernard Joseph Büttner (1770/1832) vgl. Th. Wegener, Herr Wiesch, Charakterbild eines westfälischen Landschullehrers, 1864, dazu Bernhard Bend­feld, Vollkommen im Glauben und im Werk, 1958, 5.81/128 .

,. K. Kohlmann und H. Gramm, Festschrift, 1906; war 1784 in Wesel gegründet, wurde 1806 nach Soest verlegt, der Direktor Ehrlich wegen seiner Deutsch- und mehr noch wegen seiner Rechenbücher, sämtlich bei Nasse in Soest erschienen, geradezu berühmt.

11 Daniel K. Krüger, geb. 7. November 1763 und gest. 2. September 1833 Breslau, dort 1798/1830 Seminardirektor, pädagogischer Schriftsteller; vgl. ADB. 17 (1883) S. 226 f.

'2 Wilhe1m Ha r n i s eh, geb. 28. August 1787 Wilsnack, gest. 15. August 1864 Berlin, seit 1812 Seminarlehrer Breslau, seit 1822 Direktor Weißenfels, hervor­ragender pädagogischer Schriftsteller, teilweise zusammen mit Daniel Krüger; vgl. ADB. 10 (1879) S. 614 ff., auch R. Boreh, Bilderatlas zur Geschichte der Pädagogik, 1920, S. 56.

's F. J . Gehrken, Offentliche Anstalten = Rheinisch-Westphälischer Anzeiger 1825, Sp.76/80 .

.. Regierungs-Amtsblatt Minden 1825, S. 45. 183. 269.

Quelle: Westfälische Zeitschrift 111, 1961 / Internet-Portal "Westfälische Geschichte" URL: http://www.westfaelische-zeitschrift.lwl.org

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Schulräte zu Münster" und Arnsberg16 die Bewerber aus ihren Bezirken, die Bürener Direktoren die Bewerber aus dem Regierungsbezirk Minden" geprüft.

1. Heinrich Aloys Kloke, geboren am 4. Juni 1782 zu Niedermarsberg, am 6. Oktober 1804 zu Corvey geweiht, dann Hilfsgeistlicher zu Corvey und Höxter, nebenher mit der Schul pflege im Bistum Corvey betraut, seit 1808· Pfarrer zu Albaxen bei Höxter, seit 1811 zu Alme bei Brilon, auf Emp­fehlung des Corveyer und Münsterischen Bischofs Ferdinand von Lüninck'8 durch den westfälischen Oberpräsidenten Ludwig von Vincke 1820 mit der Vorbereitung eines Katholischen Lehrerseminars für ganz Westfalen beauf­tragt, besichtigte das Soester Seminar und, mit Freipaß und Reisegeld des Kultusministers ausgestattet, eine Reihe von Seminaren in Ost- und Süd­deutschland, konnte aus den so gewonnenen Erfahrungen am 17. Mai 1825 mit 50 Zöglingen das eigene Seminar zu Büren eröffnen'·. Kloke hat in 6 Amtsjahren bereits 155 Lehrer ausgebildet2 •• Wegen geschwächter Gesund­heit schied er im Frühjahr 1831 von Büren, wurde Pfarrer zu Erwitte, 1846 auch Landdechant von Geseke, und ist am 18. April 1855 in Erwitte en tschlaf en.

2. Arnold Köchling2', geboren am 24. Januar 1795 zu Brilon, am 8. Juni.

1819 zu Münster geweiht, dann Kaplan und (seit 1820) Gymnasiallehrer zu, Münster, seit 1821 Rektor des Progymnasiums zu Brilon, seit 1831 Semi­nardirektor zu Büren, konnte in fast 40jährigem Wirken mehr als 100e} Lehrer vorbereiten, gestorben am 23. November 1868 zu Büren.

3. Johannes Kayser, geboren am 1. Oktober 1826 zu Geseke, am 14. Sep­tember 1852 zu Paderborn geweiht, dann zu weiteren Studien in Breslau, seit 1854 Philosophie-Professor an der Paderborner Fakultät, seit 1869' Seminardirektor zu Büren, seit 1878 Provinzialschulrat in Danzig, seit" 1883 Universitäts-Professor und Dompropst zu Breslau, entfaltete eine ziem-­lich reiche, allerdings etwas heterogene wissenschaftliche Forschung und reli­giöse Publizistik", gestorben am 1. August 1895 zu Breslau.

,. Kaspar Franz Kr a b b e (1828/45; vgl. E. Raßmann, Münsterländische Schrill:­stell er I, 1866, S.187. 396 und II, 1881, S. 128), Friedrich Fe/ix Me n k e­(1845 /52; ebda. I S. 23), Johann Gottlieb Franz Xaver La h m (1852166;_ ebda. I S. 195 und II S. 132), Gerhard Müll e r (1866/75), Joseph Hubert va nE n der t (1875/85; ebda. II S. 57); ihnen sind die weltlichen Regierungs­Schulräte Matthias Sigismund D y c k hof f (1885/86; ebda: II S. 55) und Bernh.rd Augustin Sc h u I z (1886/1906) gefolgt.

'6 Friedrich Adolf Sau e r (1816/39; vgl. Anm. 7), Wilhelm K 0 0 p (1839/56; vgl. Li e se, Necrologium Paderbornense, S. 330), Christi an Kr 0 II (1856/78; ebda. S. 336), alsdann weltliche Regierungs-Schulräte.

'7 Grund: Büren lag für die kompetenten, südlichen Kreise zentral, konnte auch die Prüflinge unschwer beherbergen.

18 Liese, Necrologium Paderbornense, S. 366. ,. A. Köchling, Bericht über das Katholische Schul1ehrer-Seminar zu Büren, 1850,

nicht in al1em zuverlässig; dazu Regierungs-Amtsblatt Minden 1825, S. 269. 2. Flaskamp, Seminar zu Büren, S. 27 ff. 21 Vgl. Anm. 19 und Liese, Necrologium, S. 322 f. •• Ebda_ S. 301 f.; hat u. a. Joseph Kehreins "Geschichte der Erziehung und des

Unterrichts" in 5. bis 9. Auflage (1879/90) ediert, musterhall: und bleibend wert­vo111911 in 13. Auf!. durch A. Drobig und Fr. Wienstein betreut.

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4. Heinrich Langen, geboren am 22. März 1839 zu Köln, am 1. September 1862 in Köln geweiht, dann Religionslehrer in Eupen, Seminardirektor zu Elten, seit 1878 zu Büren, seit 1882 zu Odenkirchen bei Rheydt", wie seine Brüder, der münsterische Altphilologe Peter Langen24 und der Bonner Theologe ]oseph Langen'5, nach dem Vaticanum Altkatholik, doch 1886 kirchlich versöhnt, gestorben am 28. August 1898 zu Bad Homburg.

5. Engelbert Freusberg, geboren am 6. April 1845 zu Rüthen, am 12. März 1869 zu Paderborn geweiht, dann Kaplan zu Hattingen, 1870/71 Feld­geistlicher, seit 1871 Seminar!ehrer zu Büren, seit 1874 zu Lauterburg im Elsaß, 1883/1912 Seminardirektor zu Büren, gestorben am 18. Dezember 1921 zu Paderborn.

6. Albert Jammer, geboren am 6. Oktober 1874 zu Derenburg bei Halber­stadt, am 25. März 1898 zu Hildesheim geweiht, dann Kaplan zu Hanno­ver, Pfarr- und Schulvikar zu Neustadt am Rübenberge, seit 1903 in der Lehrerbildung zu Duderstadt, Büren, Exin (Posen), Wer!, 1912/20 Seminar­direktol> zu Büren, schließlich (bis 1929) Pfarrvikar zu Oestereiden bei Lippstadt, gestorben am 2. Dezember 1951 zu Bad Driburg.

7. August Förster, geboren am 17. Oktober 1874 zu Esplingerode bei Duderstadt, seit 1894 Volksschullehrer, nach Gymnasial-Reifeprüfung zu Hildesheim und theologischem Studium zu Münster am 19. März 1911 zu Hildesheim geweiht, dann in der Lehrerbildung zu Proskau (Schlesien) und Breslau, 1920/25 Seminardirektor zu Büren, wo er das örtliche Präparandie­und Seminarwesen 1925 beschließt, gestorben am 26. November 1945 zu Paderborn.

Das Bürener Lehrerseminar hat genau 100 ] ahre bestanden und gegen 3000 katholische Volksschullehrer'· ausgebildet. Aber diese 100 ] ahre be­griffen auch einen ganz ungewöhnlichen Aufstieg der wissenschaftlichen und schulfachlichen Vorbereitung: vom einfachsten Zurüsten für ein schlichtes "Schulehalten " zu einer höheren Schulbildung mit anschließender Unter­weisung in systematischer, historischer und praktischer Pädagogik nach akademischer Art.

23 F. Rixen, Das Odenkirchener Lehrerseminar (1878/1925): Laurentiusbote 1956, 5.377/384.

24 Peter La n gen. geb. 6. Juni 1835 Köln. Gymnasiallehrer zu Köln. Koblenz, Trier. Düren. seit 1868 Akademie-Professor zu Münster. daselbst am 25. Mai 1897 gestorben; vgl. Raßmann II. S. 138.

25 Joseph La n gen. geb. 3. Juni 1837 Köln. 1859 in Köln geweiht, seit 1864 Theologie-Professor (neutestamentlidle Exegese) zu Bonn. daselbst am 13. Juli 1901 gestorben; vgl. Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog 6 (1904) S. 289 f.

26 Namenlisten bis 1856 bei Flaskamp, Das Seminar zu Büren. S.27/45.

Quelle: Westfälische Zeitschrift 111, 1961 / Internet-Portal "Westfälische Geschichte" URL: http://www.westfaelische-zeitschrift.lwl.org