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AWEL Abteilung GewässerschutzAWEL Abteilung Gewässerschutz
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Richard Haueter
Kantonale Tagung für das zürcherische Klärwerkpersonal 2012 ARA Dietikon, Limmattal, 19./20./21. November 2012
KlärschlammentwässerungTechnik, Grenzen und Optimierungsmöglichkeiten
� Ziel
� Mechanische Methoden
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Maschinelle Klärschlammentwässerung Grundlagen
Zu behandelnde Schlammmasse reduzierenFest – Flüssig - Trennung
Filtration aufgrund der Partikelgrösse
� Polymere Flockungsmittel
� Wasserbindung im Klärschlamm
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Nur der freie Wasseranteil kann durch maschinelle Klärschlammentwässerung abgetrennt werden
Filtration aufgrund der PartikelgrösseZentrifugation aufgrund der Dichte
Konditionierung verbessert und beschleunigt Wasserabgabe
� Zentrale Klärschlammverwertungsanlage (KSV Werdhölzli) im Kanton Zürich ab Mitte 2015
� Stabilisierter (i.d.R. Faulschlamm), entwässerter kommunaler Klärschlamm wird angenommen
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Klärschlammentsorgung im Kanton Zürich
� Entsorgungskosten unter CHF 110.- pro Tonne entwässertem Klärschlamm
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� Stand der eingesetzten Entwässerungsverfahren und der Aufbereitungsanlagen für polymere Flockungsmittel
� Grenzen der maschinellen Entwässerung / Kennwerte
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Fragestellungen / Aspekte
� Optimierungsmöglichkeiten
� AWEL-Studie „Stand der Technik Klärschlammentwässerung“ begleitet durch Fr. Julia Kopp (Referentin VSA, W-17 Kurs)
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- ARA-Betriebsdaten
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Entwässerungskennwerte
Aussage über erreichtes und theoretisch mögliches Entwässerungsergebnis und Flockungsmittelverbrauch
Charakterisierung des Entwässerungsverhaltens
- ARA-Betriebsdaten- Analysen aus Studie
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Trockenrückstand (TR)Glühverlust (GV) Sandanteil am GlührückstandTR(A) – Ende freies WasserTRErwärmung (20 °C / 45 °C)pH-Wert
Elektrische LeitfähigkeitFlockungsmittel-AnsatzlösungFlockungsmittel-BedarfPO4-P im ZentratTS im ZentratAbscheidegrad
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Repräsentative Auswahl von 8 ARA
In den acht betrachten ARA werden 56 % der gesamten im Kanton Zürich anfallenden Schlammfracht von 27‘000 t TR/a (2010) behandelt.
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Repräsentative Auswahl der Verfahren
Andere
3%
Hydraulikpresse
3%
Mobile
Entwässerung
3%
Siebbandpresse
9%
Schneckenpresse
9%
Relevante Verfahren wurden in der Studie betrachtet.Rund ¾ der ARA im Kanton ZH entwässern mit Zentrifugen.Zentrifugen entwässern > 90 % der anfallenden TR-Fracht.
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Zentrifuge
73%
3%
- Möglichst gleichmässige Schlammbeschaffenheit- kontinuierliche Feststofffracht- Sachgemässe Aufbereitung von Flockungsmittel
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Maschinelle KlärschlammentwässerungEinflussfaktoren auf Entwässerungsergebnis
Betriebseinstellungen
- Sachgemässe Aufbereitung von Flockungsmittel- Einsatz geeigneter Flockungsmittel
- Abwasserzusammensetzung- Anteil von Misch- und Trennkanalisation- Verfahrenstechnik der Abwasser- und Schlammbehandlung
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Klärschlammeigenschaften
� ARA mit weitergehender Nährstoff-Elimination (A-D)� 28 % TR(A) im Mittel für grosse ARA � 35 % TR(A) im Mittel für kleinere ARA
TR(A) der FaulschlammprobenAWEL Abteilung Gewässerschutz - Tagung für das Klärwerkspersonal 2012
Abhängigkeit von Reinigungsanforderungen
Sommerbetrieb
Winterbetrieb
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Reinigungsanforderungen
TR
(A)
[%]
Entwässerungsergebnisse Sommer/WinterAWEL Abteilung Gewässerschutz - Tagung für das Klärwerkspersonal 2012
� Im Winter ca. 3 % TR tiefer als im Sommer (Mittel für alle ARA)� Schlammalter [d]� ÜSS-Anteil [%]
Sommerbetrieb
Winterbetrieb
SchlammtemperaturSchlammkonditionierung
Schlammzusammensetzung
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16 / 13 d35 / 43 %
21 / 16 d34 / 40 %
11 d65 %
Winterbetrieb
TR
[%]
Schlammarten / Entwässerbarkeit TR(A)AWEL Abteilung Gewässerschutz - Tagung für das Klärwerkspersonal 2012
35
40
45
0 d Stabilisierungszeit
20 d Stabilisierungszeit
40 d Stabilisierungszeit
� Eine verlängerte Faulzeit verbessert die Entwässerbarkeit nicht� Mit steigendem ÜSS-Anteil geht Entwässerbarkeit zurück� ÜSS benötigt mehr Flockungsmittel [kgWS/tTR]
0 d Stabilisierungszeit
20 d Stabilisierungszeit~ 4.0 kg
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0
5
10
15
20
25
30
35
Primärschlammanaerob stabilisiert
Rohschlammanaerob stabilisiert
(ÜS-Anteil 50%)
Überschussschlammanaerob stabilisiert
40 d Stabilisierungszeit
TR
(A)
[%]
40 d Stabilisierungszeit
~ 9.0 kg
~ 5.5 kg
Zusammenfassung SchlammentwässerungAWEL Abteilung Gewässerschutz - Tagung für das Klärwerkspersonal 2012
Entwässerungsergebnis wird stark von den Entwässerungs-
Mit der im Kanton ZH eingesetzten Maschinentechnik kann bei sachgemässer Schlammkonditionierung das theoretisch erreichbare Entwässerungsergebnis erzielt werden(Stand der Technik).
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Entwässerungsergebnis wird stark von den Entwässerungs-eigenschaften des Klärschlammes bestimmt. Diese sind durch die Abwasserzusammensetzung sowie das Reinigungs- und Schlammbehandlungsverfahren geprägt (spezifische ARA-Gegebenheiten).
Erreichte Entwässerungsergebnisse zeigen eine Abhängigkeit von ARA-Reinigungsleistung als auch der Jahreszeit.
ZukunftsaussichtenAWEL Abteilung Gewässerschutz - Tagung für das Klärwerkspersonal 2012
Anforderungen an die ARA-Reinigungsleistung� „Komplexere“ Schlämme zum Entwässern
Anteil Misch- und Trennkanalisation� Geringerer Sandanteil
TR
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� Geringerer Sandanteil
Mechanische Reinigungsstufe (Stababstand Rechenanlage)� Weniger Strukturmaterial
Entwicklung Maschinentechnik Schlammentwässerung ?- Dekanter und Hydraulikfilterpressen erreichen TR(A)- Siebband- und Schneckenpressen erreichen TR(A) – 2%
OptimierungenAWEL Abteilung Gewässerschutz - Tagung für das Klärwerkspersonal 2012
Anlagenbetrieb Schlammentwässerung
Aufbereitung und Einsatz von Flockungsmittel
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Aufbereitung und Einsatz von Flockungsmittel
Faulschlamm „warm“ entwässern
Weitergehende Schlammkonditionierung
SchlammentwässerungAWEL Abteilung Gewässerschutz - Tagung für das Klärwerkspersonal 2012
� Möglichst gleichmässige Schlammbeschaffenheit und konstante Frachtbeschickung der Entwässerungsmaschine
� Frachtproportionale Flockungsmitteldosierung
von bis
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Nenndurchsatz in m³/h 5 200
Feststoffdurchsatz in kg/h 20 6.000
Trommeldurchmesser in mm 250 1.400
Trommeldrehzahl in Umdrehungen je Minute 700 5.000
Schleuderziffer * g 2.500 3.500
FlockungsmittelAWEL Abteilung Gewässerschutz - Tagung für das Klärwerkspersonal 2012
� Auswahl eines geeigneten Flockungsmittels und der erforderlichen Dosiermenge (Sommer- und Winterbetrieb beachten)
� Sachgemässe Aufbereitung und Dosierung von Flockungsmittel- 2 Kammer-Pendelanlagen mit definierter Reifezeit bevorzugen- Mindestens 45 Minuten Reifezeit (nach Ansetzprozess)
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- Gereifte Lösung innert Tagesfrist verbrauchen
Schlammtemperatur (20 °C / 45 °C)AWEL Abteilung Gewässerschutz - Tagung für das Klärwerkspersonal 2012
� Faulschlamm möglichst warm entwässern: Schlamm nach Faulungsprozess lediglich ausgasen jedoch nicht abkühlen lassen
Ste
iger
ung
bei 4
5 °C
[%
]
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Parameter Min Max Mittel
Steigerung TR Sommerbetrieb [%] 0,8 4,7 2,6
Steigerung TR Winterbetrieb [%] 1,3 4,7 3,3
0.8
1.3
4.7
4.7
2.6
3.3
TR
-Ste
iger
ung
bei 4
5
SchlammtemperaturAWEL Abteilung Gewässerschutz - Tagung für das Klärwerkspersonal 2012
Polymer
Faulung Schlammentwässerung & EntsorgungIsolierterStapelbehälter
� Faulschlamm möglichst warm entwässern:
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Polymer
Temperatur38 °C
- Minimale Verweilzeit- Ausgasen von restlichem Faulgas gewährleisten
Ziel: höherer Entwässerungsgraddurch Unterdrückung derKlärschlammauskühlung
T = 35 °C
Weitergehende VerfahrenAWEL Abteilung Gewässerschutz - Tagung für das Klärwerkspersonal 2012
� Proteine soweit verändern, dass diese vermehrt anaerob abgebaut werden können (thermische Hydrolyse)- Steigerung oTS Abbaugrad- Prozess vor der Schlammfaulung
Im Einzelfall betrachten (ARA-Grösse, Verfügbarkeit von einem Wärmeträger etc.)
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- Prozess vor der Schlammfaulung
� Ausfällung von Magnesium-Ammonium-Phosphat (MAP)- ARA mit biologischer Phosphorelimination- PO4-P im Faulwasser > 100 mg/l- Prozess vor der Schlammentwässerung
� Chemische Konditionierungsverfahren (z.B. KemiCond)- Zugabe H2SO4 und H2O2 � pH-Wert < 5- Prozess vor der Schlammentwässerung
Weitergehende VerfahrenAWEL Abteilung Gewässerschutz - Tagung für das Klärwerkspersonal 2012
Im Einzelfall betrachten (ARA-Grösse, Verfügbarkeit von einem Wärmeträger etc.)
24
25
26
27
%]
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20
21
22
23
10 30 50 70 90 110 130 150
PO4-P Gehalt im Schlammwasser [mg/l]
TR
[%
Ewert, W., Essener Tagung für Wasser- und Abfallwirtschaft 2006
OptimierungenAWEL Abteilung Gewässerschutz - Tagung für das Klärwerkspersonal 2012
Anlagenbetrieb Schlammentwässerung
Aufbereitung und Einsatz von Flockungsmittel
TR
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Aufbereitung und Einsatz von Flockungsmittel
Faulschlamm „warm“ entwässern
Weitergehende Schlammkonditionierung
Besten Dank für die AufmerksamkeitNoch Fragen?
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