Kneipp-Journal - aktiv & gesund

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Januar 13 Februar 13

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Als Zeitschrift für gesundes Leben, Naturheilverfahren und Prävention hat sich das Kneipp-Journal zu einem wertvollen Ratgeber entwickelt. Im Rahmen der Mitgliedschaft bei einem Kneipp-Verein erhalten Sie es gratis zehnmal im Jahr. Das gleichbleibend hohe Informationsniveau garantiert der Mitarbeiterstab von erfahrenen, engagierten Wissenschaftlern und Medizinern. Verständlich und populär aufbereitet wecken die vielfältigen Themen bei unseren Leserinnen und Lesern Interesse und vermitteln Verständnis für die Zusammenhänge und Hintergründe. Beiträge und Rubriken zu verschiedenen Naturheilverfahren, Heilkräutern und Umweltschutz, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse auf dem Gebiet von Forschung und Medizin, Bewegungs- und Entspannungstrends für Jung und Alt, Diät- und Ernährungstipps sowie köstliche Rezepte sorgen für eine informative und abwechslungsreiche Lektüre.

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Januar 13Februar 13

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Kneipp-Journal 01-02/2013

Adolf-Scholz-Allee 6 – 886825 Bad WörishofenTelefon 08247 3002-0Fax 08247 [email protected]

Heikenbergstraße 19 – 2137461 Bad LauterbergTelefon 05524 857-0Fax 05524 [email protected]

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23.02. bis 02.03.2013

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02.03. bis 07.03.2013 09.03. bis 14.03.2013

• 5 Übernachtungen mit reichhaltigem Frühstücksbuffet

• Wasser- und Frühgymnastik, Yoga, Nordic Walking,freie Nutzung von Sauna, Hallenbad und Fahrrädern

• auch Halbpension möglich (+ 13 € / Tag)

Der Frühling kann kommen ...

... und Sie möchten das genießen? Dann laden wir Sie herzlich zu einem Aufenthalt im Kneipp-Bund Hotel Bad Wörishofen ein. Wandeln Sie auf den Spuren Sebastian Kneipps und erleben Sie eine unvergessliche Zeit!

inkl. Gesundheits- und Fitnessprogramm, Freizeit-, Kneipp-Wellness- & Wanderangebote, Sauna- und Schwimmbadnutzung

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7 ÜNab

Sichern Sie sich Ihren je nach Aufenthaltsdauer in der Zeit vom 03. – 20.01. und 18.02. – 31.03.2013Stammgast-Aktionwenn Sie in den letzten Jahren öfter bei uns waren.

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7 ÜN mit HP1× Abend mit Feuerzangenbowle, 1× Massage, 1 Heublumensack, 1× Solarium ab 299 €

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155 €

5 ÜN/Fab

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Editorial und Inhalt 3

Kneipp-Journal 01-02/2013

122. Jahrgang 01-02/2013

Titelbild: Fotolia: mozZz

Allgemeines  |  Information  |  Kur / Erholung

Editorial� 3

Sebastian-Kneipp-Akademie� 26Mehr Gesundheit durch Bildung

Kneipp-Journal� 28Verbandsarbeit, Personalien, Nachrichten, Gesundheitspolitik, Programme

Kneipp�aktuell� 4

Vorschau� |� Bildnachweis� |� Impressum� 46

Gesundheit  |  Körper & Geist

Kneipp-Fitnessprogramm� 5Übungen und Tipps

Gesundheitstees� 8...zur Vorbeugung und Heilung

Cholesterin�� 12Was den Blutfettspiegel natürlich senkt

Skilanglauf�� 14Venentraining im Schnee

Kneipp�und�Salutogenese�� 18Kneipp als Wegbereiter einer kommenden Medizin

Yoga�zwischen�Mond�und�Sonne�� 24

Ernährung

Deftiges�und�Feines� 44 aus heimischem Wintergemüse

Kinder & Jugend

Gesundheitsbewusstsein�statt�Komasaufen� 40Alkoholkonsum unter Jugendlichen

Marion Caspers-Merk Präsidentin des Kneipp-Bundes

Kneipp�bewegt�

unsere Herzen und hält uns auch geistig beweglich. Und das nicht nur uns, die wir uns im Ehrenamt um die Gesundheitsförderung nach Kneipp kümmern, sondern wie wir mit Freude sehen dürfen, auch immer mehr Menschen außerhalb der Kneipp-Bewegung: Pädagogen und Erzieher, Kinder, Familien, Urlauber, Pflegekräfte usw.. Ein gesunder Alltag mit den fünf Kneipp-Elementen zählt immer mehr zu einem modernen Lebensstil.Nun möchten wir auch „Kneipp-Gesundheit“ in die Betriebe brin-gen. Damit sind wir ganz aktuell und erreichen viele Menschen. Lesen Sie dazu unseren Bericht von der Beiratssitzung. „Kneipp bewegt“ ist nun unser Jahresmotto für 2013. Für Sie in den Vereinen ist ein Lichtblick dazu sicher wieder der Sebastian-Kneipp-Tag am 17. Mai. Wir bieten Anregungen mit Material, das Sie auf unserer Homepage finden. Wir sind schon gespannt auf Ihre phantasievollen, bunten Veranstaltungen und die Dokumentationen, die Sie uns im Anschluss zukommen lassen. Die Sieger aus 2012 finden Sie in dieser Ausgabe auf Seite 28.Kneipp bewegt auch international. Eine große Veranstaltung, die Internationalen Kneipp-Aktionstage, finden dieses Jahr im slowe-nischen Maribor, statt (Seite 30). Kommen Sie mit, genießen Sie die schöne Stadt, das schöne Land und die Angebote zu Kneipp. Ich freue mich auf Sie und hoffe, dass dort der Aufbau einer Kneipp-Bewegung durch die Veranstaltung und unseren Besuch eine gute Starthilfe bekommt. Wir können mit Kneipp viel bewegen. Ihnen allen, die Sie die Kneipp-Bewegung durch Ihr Ehrenamt und Ihre Mitgliedschaft stärken, danke ich ganz herzlich und wünsche Ihnen ein gutes, gesundes Jahr 2013.

Von der Forschung in die Praxis

Yoga,�Qi�Gong�und�Tai�Chi�–� 17Komplementärmedizinische Behandlungsmethoden bei Fibromyalgie-Syndrom

Adolf-Scholz-Allee 6 – 886825 Bad WörishofenTelefon 08247 3002-0Fax 08247 [email protected]

Heikenbergstraße 19 – 2137461 Bad LauterbergTelefon 05524 857-0Fax 05524 [email protected]

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5 ÜN/Fab

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Kneipp-Journal 01-02/2013

Jeder Siebte ohne barrierefreie Hausarzt-praxis in Wohnortnähe

11,6 Millionen Menschen in Deutschland erreichen keine barrierefreie Hausarztpraxis

Männervorsorge geht online: www.bkk- maennergesundheit.de

„Nur ein Viertel der Männer nutzt die zahlreichen Vorsor-geangebote der gesetzlichen Krankenkassen. Wir wollen, dass deutlich mehr Männer

KNEIPPaktuellim Umkreis von 20 Kilome-tern. Das hat eine Analyse der Stiftung Gesundheit in Zusammenarbeit mit der Geomarketing-Firma Lutum + Tappert ergeben. In Berlin, Hamburg, Mün-chen, Nürnberg und Essen finden Patienten im 20-Kilo-meter-Radius 26 oder mehr Hausärzte mit barrierefreien Praxen. In den neuen Bun- desländern dagegen sind in diesem Umkreis meist keine oder nur ein bis zwei Haus- ärzte in barrierefreien Praxen tätig. Barrierefreie Arztpra-xen sind auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinde-rungen, beispielsweise in der Mobilität, dem Sehen oder dem Hören, ausgerichtet. Sie verfügen zum Beispiel über stufenfreie Zugänge und Orientierungshilfen für Sehbehinderte. Die Situation in ganz Deutschland finden Sie grafisch ausgewertet als detaillierte Karte unter: www.stiftung-gesundheit.de/images/arzt-auskunft_ download/hausarztpraxen-barrierefrei.pdf

Nutzen Sie die langen Winterabende

„und bringen Sie Ihre Gesundheitsunterlagen in Ordnung!“ Der Ordner „Alles im Blick – Meine Gesundheit“ ermöglicht es Ihnen, Ihre Unterlagen zu sortieren und abzuheften. Er beinhaltet hilfreiche Tipps und wichtige Vorlagen. So können Sie zum Beispiel Ausweise und Pässe aufbe-wahren, Ihre Patientenge- schichte erfassen oder aktuelle Veränderungen bei einzunehmenden Medika-menten notieren. Der DIN A4-Gesundheitsord-ner beinhaltet die Broschüre „Alles im Blick – Gesund unterwegs“ und kostet 8 € (zzgl. Versandkosten).BAGSO Service GmbH Hans-Böckler-Straße 3 53225 Bonn Tel.: 02 28 / 55 52 55 - 0 Fax: - 66 [email protected] www.bagso-service.de

Teilen statt kaufen

Kaufen, benutzen und weg- werfen: Die klassische Kon- summentalität, wonach Kunden Produkte und damit Rohstoffe in kurzer Zeit ver- brauchen, steht zur Dispositi-

on. Denn moderne Gesell-schaften suchen mehr denn je nach alternativen Wegen, um weniger ressourcenin-tensiv zu wirtschaften und zu leben. Gemeinschaftlicher Konsum, wie die kol- lektive Nutzung von Maschi-nen, Versicherungen oder Wohnraum, bietet neben neuen Möglichkeiten für nachhaltige Lebensstile vor allem intelligente Geschäfts-modelle. Vom 27. bis 28. November beleuchtete die große Rio+20-Folgekonferenz „SusCon“ gemeinschaftliche Konsummodelle aus ganz Europa.

(humannews)

Spaß an einem gesunden Lebensstil finden und aktiv Vorsorge betreiben“, erklärt Sigrid König, Vorstand des BKK Landesverbands Bayern. Männer leben ungesünder als Frauen. Sie ernähren sich oft zu fett und zu kalorien-reich, bewegen sich zu wenig und konsumieren mehr Alkohol und Zigaretten. Auch die Statistiken zur Männer-gesundheit sind ernüch-ternd: Die Zahl der Diabetes-patienten ist bei Männern doppelt so häufig wie bei Frauen. Männer zwischen 40 und 50 Jahren erleiden fünfmal so häufig einen Herzinfarkt und Männer begehen dreimal so häufig Selbstmord. Insgesamt leben sie durchschnittlich fünfein-halb Jahre kürzer als Frauen. Mit ihrer Präventionsinitiati-ve zur Männergesundheit sprechen die Betriebskran-kenkassen gezielt Männer an, mehr für ihre Gesundheit zu tun und die Präventions-angebote zu nutzen. Wich- tiger Baustein der Initiative ist das Onlineportal:www.bkk- maennergesundheit.de Es informiert über Zahlen und Fakten zur Männerge-sundheit, zentrale Gesund-heitsrisikofaktoren sowie die wichtigsten Vorsorgeunter-suchungen für Männer. Außerdem enthält es einen interaktiven Online-Check und gibt nützliche Tipps für ein gesundes Männerleben.

4 MAGAZIN

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Kneipp-Journal 01-02/2013

Gerade jetzt bei der Kälte und den trüben Tagen stellt sich der Kör-per automatisch auf eine „Ruhe-

phase“ um. Das Immunsystem ist beson-ders anfällig für sämtliche Krankheiten, deshalb ist genau zu dieser Jahreszeit Bewegung ganz wichtig. Ein gezieltes Fitnessprogramm hat einen tollen Effekt für unser Wohlbefinden. Wissenschaft-lich wurde nachgewiesen:• Durch tägliche Aktivität reagiert der

Körper positiv mit der Ausschüttung von Hormonen. So kennt z. B. jeder das Glückshormon Endorphin, das gegen Depressionen hilft und dadurch Wohl-befinden und Motivation hervorruft.

• Bewegung hilft auch als „Stresskiller“. Hormone beeinflussen positiv unser

Fitnessprogramm

„Wenn das Wasser immer ruhig und stille steht, wird es

bald faul, wenn ein Pflug nicht gebraucht wird, wird er

bald rostig und zerfällt. Gerade so geht es dem

menschlichen Körper. Des-halb: Alle Teile des Körpers

sollen in Tätigkeit kommen, damit sich nicht schlechte Stoffe ansammeln und es dem Menschen geht, wie dem stehenden Wasser.“

Sebastian Kneipp

Nervensystem und rufen eine Um-stimmung im Körper hervor. Gezieltes Fitnesstraining stärkt die schwachen Muskeln, dehnt die verkürzten Mus-keln und sorgt für die Beweglichkeit der Gelenke. Somit können wir einen „beschwerdefreies Dasein“ führen.

• Ausdauertraining, dosiert angewandt, trainiert das Herz-Kreislauf- und Atemsystem und hilft mit bei der Fettverbrennung.

Es lohnt sich also auf jeden Fall, sich ein regelmäßiges Fitnessprogramm anzuge-wöhnen.

Sebastian Kneipp empfahl viel Bewe-gung an frischer Luft: Holz hacken, Gar-tenarbeit, über Graben springen und zü-giges Marschieren. Hervorragend gelang es ihm immer, die Natur als Beispiel in seine Lehrsätze mit einzubeziehen. Aller-dings sollte nicht vergessen werden, dass eine ganzheitliche, körperliche Fit-ness insgesamt auf den fünf Elementen Kneipps basiert, also• der Bewegung• der gesunden, ausgewogenen

Ernährung• dem Verwenden von Heilpflanzen,

z. B. als Kräutertees, in Bädern oder Tinkturen

• der Lebensordnung mit Entspannung,

Ausgleich und sozialem Leben und• den wertvollen Wasseranwendungen,

die durch kurze Kaltreize enorm zur Abhärtung, zur Lebensharmonie und zum Körper-Seele-Geist-Wohlbefin-den beitragen.

Wie sieht das ideale Kneipp-Fitnessprogramm aus?

Es besteht aus zwei Faktoren:1. Dem alltagsintegrierten Fitnesspro-

gramm2. Dem Kneipp-Vitalprogramm

Nichts ist leichter und zeitsparender, als dass mehr „Bewegung in den Alltag“ kommt. Viele Tipps sind zwar bekannt, doch fallen leicht immer wieder der Be-quemlichkeit anheim.• Mehr zu Fuß gehen statt mit dem

Auto oder Bus zu fahren• die Mittagspause für einen kleinen

Spaziergang nutzen• Statt Fahrstuhl und Rolltreppe die

Treppe benutzen und evtl. zwei Stufen auf einmal nehmen

• im Büro oder am Arbeitsplatz das Telefon und wichtige Ordner außer Reichweite stellen, damit man öfter aufstehen muss

Das aktuelle Thema 5

Kneipp-

Page 6: Kneipp-Journal - aktiv & gesund

6 Das aktuelle Thema

• wenn möglich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Hierzu gibt es zum Teil gemeinsame Programme von Kom-munen und Krankenkassen, die zum Mitmachen animieren und Preise ausloben

• während des Fernsehprogramms auf einen harten Stuhl setzen und mit einem Igel- oder Tennisball die Fuß-sohlen massieren (Fußsohlenreflex-massage)

Vielfach unbekannt ist, dass Sebastian Kneipp in einem seiner Bücher ein gro-ßes Bewegungsprogramm dargestellt hat. Diese Übungen wurden als Grund-lage für die folgenden Trainingspro-gramme verwendet. Die wichtigsten Thesen und natürlich Kneipps Empfeh-lungen dazu helfen, sinnvoll und ohne Überforderung einen Trainingseffekt zu erzielen. Die Übungswiederholungen sollten immer individuell, je nach Leis-tungszustand und Körperempfinden ge-staltet werden.

These 1: Regelmäßiges, tägliches Üben soll zum Grundsatz werden, wobei ein 10- bis 15-minütiges Übungsprogramm voll-kommen ausreichend ist.

„Was wir wollen und suchen, das fin-den wir gewiss und auch die nötige Zeit dazu.“ Sebastian Kneipp

These 2: Langsam anfangen, vom Leichten zum Schweren, dem Leistungszustand ent-sprechend.

„Wenn das Turnen selbst oder die Dau-er desselben über die Kräfte hinaus-geht, wird es gewiss üble Folgen ha-ben.“ Sebastian Kneipp

These 3:Leichte bequeme Kleidung bevorzugen und möglichst barfuß üben.

„Die Füße müssen so oft wie möglich von der Verkümmerungsmaschine (Schuh) befreit werden. Denn das här-teste Los für alle Stürme des Lebens

trifft neben dem Gesicht die Füße. Ich empfehle daher, in der Wohnstube oder überhaupt im Freien wo möglich, nur barfuß zu gehen.“ Sebastian Kneipp

These 4: Die Umgebung sollte dem Trainingspro-gramm angepasst sein, d.h. in freier Natur oder in einem gut gelüfteten Raum üben:

„Frische, reine Luft dringt bis in die äu-ßersten Teile der Lungen. Es ist dies für die Bildung des Blutes, sowie für dessen Reinigung ein höchst wichtiges Mo-ment.“ Sebastian Kneipp

These 5: Die richtige Tageszeit auswählen, wo-bei die Übungen einen festen Platz im Tagesablauf besitzen sollen.

„Es sei jedoch bemerkt, dass man die Gymnastik nicht alsbald nach dem Essen betreiben soll, sondern erst 1-2 Stunden später.“ Sebastian Kneipp

These 6: Eine Wasser-Anwendung nach Kneipp verstärkt den Trainingseffekt und stei-gert die Leistungsfähigkeit für den ge-samten Organismus.

„Wie kann man so vielen Krankheiten vorbeugen, die das ohnehin schwere Berufsleben gar so bitter machen? Wie kann man so manche vorzeigi-gen Todesfälle verhüten? Man kann allerdings verschiedene Mittel emp-fehlen, aber unter allen ragen beson-ders zwei hervor: Erstens Übung der Körperkraft und zweitens Anwen-dung des Wassers.“ Sebastian Kneipp

Das Kneipp-Vitalprogramm

• tagsüber kurze Bewegungspausen einbauen und sich z. B. räkeln und strecken, im Sitzen die Füße auf- und abrollen, an frischer Luft tief durchat-men. Pfeifen, Singen, Lächeln oder Stöhnen sind natürliche Atemübun-gen, die unseren Organismus beleben und erfrischen.

Ines Wurm-Fenkl, Dozentin an der Sebastian-Kneipp-Akademie

„Sie müssen nicht unbedingt ein Rad schlagen

– regelmäßige kleine Übungen sind Gesundheits-

förderung im Sinne Kneipps.“

Mit dem Fahrrad zur Arbeit

fahren, bewegt ganz nebenbei.

Kneipp-Journal 01-02/2013

Page 7: Kneipp-Journal - aktiv & gesund

7Das aktuelle Thema

„Die verschiedensten Übungen lassen sich mit dem Stabe machen. Der Stab hierzu sei aus Holz oder, wenn kräftige Personen ihren Körper stählen wollen, auch aus Eisen.“ Sebastian Kneipp

StabhebenWirkung: Dehnt die ver-kürzte Brustmuskulatur, wirkt Fehlhaltungen des Rückens entgegen, akti-viert die Atemtätigkeit.Durchführung: Den Stab schulterbreit fassen, nach oben strecken, zurückdeh-

nen (Dehnung 10 - 12 Sekunden halten) und dabei die Knie locker lassen, Bauch und Gesäß spannen – atmen – lächeln.

StabrückhalteWirkung: Fördert die gesunde, aufrechte Körperhaltung und kräftigt die Rückenmus-kulatur.Durchführung: Stab in Pohöhe halten, dabei die

Schulterblätter zusammenziehen und den Stab gedanklich zusammenschie-ben. 4 – 5 mal wiederholen. Ruhig atmen und lächeln.

BauchstärkerWirkung: Stabilisiert den Rumpf, kräf-tigt die Bauchmuskulatur und dehnt die Brustmuskulatur bei Zurücklegen der Arme.Durchführung: Aus der Rückenlage mit dem Stab auf die angewinkelten Knie tippen, dann den Stab hinter dem Kopf auf den Boden legen, um eine zu star-ke Nackenbelastung zu vermeiden. Ca. 10 – 15mal wiederholen.

Durchführung: Den Rumpf mit dem Stab drehen, zur Seite neigen und daraus eine ruderähnliche Bewegung entwickeln. Je nach Lust und Laune wiederholen.

Haltung„Es empfiehlt sich sehr, den Körper, der nur zu oft bei der Arbeit eine gebeugte Haltung einnimmt, recht gerade zu halten und die Brust her-aus zu biegen. Für die in der selben befindlichen Organe ist es besonders gut, wenn man den Stock quer über die Schulterblätter in der Höhe der Achseln hält.“ Sebastian Kneipp

Stabsteigen im StandWirkung: Verbessert die Rumpfbeweglichkeit und Alltagsbewegungen gelin-gen besser, wie z. B. das Anziehen der Socken, der Schuhe oder der Hosen. Durchführung: Zuerst vorwärts, dann rückwärts

über den Stab steigen. Rumpf nach jeder Übung wieder aufrichten. An-fänglich evtl. auf einer Seite die Hand loslassen, dann gelingt es besser. 6 - 8mal wiederholen.

„All diese Übungen, welche ich nun kurz geschildert habe, scheinen mir am meisten zweckdienlich, weil ich schwe-re Übungen nicht liebe. Ich möchte hier nur einige Anhaltspunkte gegeben ha-ben, wie schwächliche Personen und solche, welchen es an körperlicher Tä-tigkeit fehlt, durch Gymnastik ihren Körper stählen und kräftigen können.“ Sebastian Kneipp

Mit Kneipp und Stab beschwerdefrei den ganzen Tag

Ganz sicher hat jeder einen Besenstil, einen Spazierstock oder einen ähnlichen Holz-stab zu Hause. Sebastian Kneipp war von den

positiven Wirkungen der Stabübungen auf den Bewegungsapparat überzeugt.

Kneipp-Journal 01-02/2013