KNIEPROTHESE - spital-muri.ch · Ursachen der Arthrose sind: ... Magenbrennen oder Hautausschlägen...

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KNIEPROTHESE Ihr Gesundheits- zentrum im Freiamt. Wo Sie sich wohl fühlen, weil Ihre Gesundheit im Zentrum steht.

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K N I E P R OT H E S E

Ihr Gesundheits-zentrum im Freiamt. Wo Sie sich wohl fühlen, weil Ihre Gesundheit im Zentrum steht.

4 Was ist Arthrose?

6 Ursachen der Arthrose

7 Therapiemöglichkeiten

8 Abklärung vor der Knieprothesenoperation

9 Operation einer Knietotalprothese

11 Die Knieteilprothese

14 Spitalaufenthalt

15 Verlauf nach Spitalentlassung

17 Verhalten mit einer Knieprothese

18 Sport

20 Zahnarzt, Flugreisen

21 Operationsrisiken

Dr. med. Igor Budic

Kaderarzt der chirurgischen

Abteilung, Leitender Arzt

Facharzt FMH für orthopädische

Chirurgie und Traumatologie

des Bewegungsapparates

Dr. med. Hubert Burki

Belegarzt der chirurgischen Abteilung

Facharzt FMH für orthopädische

Chirurgie und Traumatologie des

Bewegungsapparates

Inhaltsverzeichnis

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4

Was ist Arthrose?

Die Knie-Arthrose ist eine

Erkrankung, bei der die

Oberfläche (Knorpel) des

Kniegelenkes zerstört wird. Hat

die Erkrankung (Arthrose) die

Gelenkoberfläche zunehmend

zerstört, kommt es zu einer

Deformierung des Gelenkes

und zu Schmerzen. Bei der

Deformierung nimmt ein

O- oder X-Bein zu, oder das

Kniegelenk lässt sich nicht

mehr ganz strecken oder nur

noch schlecht beugen.

Ursachen der Arthrose sind:

Altersbedingter Gelenkverschleiss

Übergewicht

Fehlbelastung (X- oder O-Bein)

Wiederholte Überbelastungen (Sport, Beruf)

Verletzungen am Gelenk

Entzündliche Gelenkerkrankungen (Rheuma)

Als Folge der oben beschriebenen Ursachen wird der

Gelenkknorpel mehr und mehr abgerieben. Der

darunter liegende Knochen wird überlastet, verhärtet

sich und bildet wulstartige Knochenanbauten. Die

Entzündung des Gelenkes führt zur Verdickung der

Gelenkkapsel. Die Folge dieser Vorgänge sind Schmer-

zen. Diese treten zuerst unter Belastung auf. Typisch ist

auch der «Anlaufschmerz» am Morgen oder nach

längerem Sitzen. Mit zunehmender Arthrose kommt es

auch zu Ruheschmerzen, u.a. nachts.

Therapiemöglichkeiten

Im Anfangsstadium wird die Arthrose konservativ, d.h.

ohne Operation, behandelt. Dabei kommen Medika-

mente (Salben, Gel, Tabletten, Spritzen), Physiotherapie,

Bandagen und Einlagen zum Einsatz. Bei erheblichem

Übergewicht kann eine Gewichtsreduktion wahre

Wunder bewirken! «Knorpelpräparate» lassen zwar

keinen neuen Knorpel wachsen, können aber den

Zeitpunkt einer Knieprothesenoperation häufig hinaus-

zögern. Mit der Knorpeltransplantation konnten bis

heute bei der Arthrose noch keine Erfolge erzielt

werden. Wenn die konservativen Massnahmen die

Beschwerden nicht mehr genügend lindern, kann evtl.

eine gelenkerhaltende Operation notwendig sein.

Dabei wird z.B. eine Achsenfehlstellung (O- oder

X-Bein) korrigiert, um den abgenützten Gelenkanteil

zu entlasten. Gelenkerhaltende Eingriffe sind in der

Behandlung der Kniearthrose meist nicht mehr möglich,

da die Gelenkzerstörung zu gross ist. Wenn auch eine

gelenkerhaltende Operation nicht mit genügender

Erfolgsaussicht möglich ist, sollte die Implantation einer

Knieprothese in Erwägung gezogen werden.

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Abkärungen vor der Knieprothesenoperation

Der Orthopäde untersucht vor der Operation Ihr Knie-

gelenk. Dabei ist das Ausmass der Beweglichkeit

(Beugung, Streckung), die Stabilität der Bänder, das

Ausmass der Entzündung und allfällige Deformierungen

für die bevorstehende Operation wichtig. Das Röntgen-

bild gibt Informationen über das Ausmass der Arthrose,

allfällige Knochendefekte und die vorhandene Knochen-

qualität. Der Hausarzt untersucht vor der Operation

Herz, Lunge und Blut. Falls erforderlich, werden noch

zusätzliche Abklärungen veranlasst, um das Operations-

risiko so klein wie möglich zu halten. Der Narkosearzt

bespricht mit Ihnen kurz vor der Operation die Art der

Narkose. Dabei werden Sie auch über Vor- und Nachtei-

le der verschiedenen Narkoseverfahren informiert. Eine

Knieprothesenoperation kann entweder in Rücken- oder

Vollnarkose gemacht werden. Zur Schmerztherapie

nach der Operation wird bei allen Patienten ein Katheter

in der Leiste eingelegt, mit dem der Nerv vom Kniege-

lenk direkt betäubt werden kann. Blutverdünnende

Medikamente sollten Sie 10 Tage vor der

Operation nicht mehr einnehmen.

Da diese aber eventuell durch andere

Medikamente ersetzt werden müssen,

kontaktieren Sie vor Absetzen der

Blutverdünner Ihren Hausarzt!

Operation einer Knietotalprothese

Der Hautschnitt wird vorne über das Kniegelenk gelegt.

Falls Narben vorhanden sind, werden diese nach

Möglichkeit beim Hautschnitt berücksichtigt. Mit einer

Schnittlehre, die am Unterschenkel angelegt wird, kann

das Schienbein in exakt der geplanten Höhe und Ebene

abgesägt werden. Dabei wird so viel Knochen entfernt,

wie die spätere Prothese ersetzt. Mit mehreren Schablo-

nen wird der Oberschenkelknochen am Kniegelenk so

präpariert, dass die geplante Prothese exakt auf den

Knochen passt. Es wird exakt so viel Knochen entfernt,

wie die geplante Prothese ersetzt. Wenn alle Schnitte

am Knochen gemacht sind und die Innen- und Aussen-8 9

bänder eine ausgeglichene Spannung aufweisen, wird

eine Probeprothese eingesetzt. Bei gutem Sitz und

korrekter Spannung der Seitenbänder wird die Probe-

prothese durch die definitive Knieprothese ersetzt. Die

definitive Prothese kann zementfrei oder mit Knochen-

zement befestigt werden. Die Kniescheibe muss bei der

verwendeten Prothese nur in Ausnahmefällen ersetzt

werden. Ob dies notwendig ist, kann erst in der

Operation entschieden werden. Zum Schluss der

Operation werden Drainagen eingelegt und das Gelenk

verschlossen. Durch die Drainagen wird anfallendes

Blut in den ersten Stunden nach der Operation steril in

einen Auffangbeutel abgeleitet. Innerhalb der ersten

6 Stunden nach der Operation wird Ihnen dieses Blut

durch eine speziellen Filter als Eigenblut zurück

gegeben.

Die Knieteilprothese

Bei der Teilprothese am Kniegelenk wird nur ein Teil

des Kniegelenkes ersetzt. Dazu müssen aber gewisse

Kriterien erfüllt sein, was in ca. 10 bis 20% der

Patienten der Fall ist.

Die Vorteile einer Knieteilprothese sind:

kleinere Operation

geringere Operationsrisiken

raschere Erholung nach der Operation

bessere Beweglichkeit

weniger Fremdkörpergefühl

bessere sportliche Aktivität

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Eine Knieteilprothese hält normalerweise weniger lange

als eine Knietotalprothese. Der Grund ist einerseits die

vermehrte körperliche Aktivität der Patienten, anderer-

seits die Gefahr einer Arthrose in den nicht ersetzten

Gelenksanteilen. Die Operation verläuft gleich wie bei

der Totalprothese, einzig dass nur die von der Arthrose

betroffene Innen- oder Aussenseite des Gelenkes

ersetzt wird.

Im Anschluss an die Operation wird das operierte Bein

auf einer Bewegungs-Schiene gelagert. Auf der Kinetek-

schiene wird das Kniegelenk während 2 Tagen perma-

nent gebeugt und gestreckt. Danach wird die Schiene

noch 3 Mal während einer Stunde pro Tag

eingesetzt. Sobald Sie sitzen können, müssen Sie

beginnen, das Kniegelenk zu beugen und zu

strecken. Vor allem die Beugung verursacht zu Beginn

noch erhebliche Spannung und Schmerzen im operier-

ten Kniegelenk. Die Beugung im Knie kann noch

verstärkt werden, wenn Sie auf dem Stuhl nach vorne

rutschen, ohne den Fuss zu verschieben. Die Kniepro-

thesenoperation ist ein schmerzhafter Eingriff. In den

ersten 2 bis 3 Tagen wird der grösste Teil der Schmerzen

über einen Femoraliskatheter, der vom Narkosearzt in

die Leiste eingelegt wird, behandelt. Dabei wird der

violett markierte Bereich des Beines (vgl. Abb.) betäubt.

Schmerzen in der Kniekehle müssen zusätzlich mit

Schmerzmedikamenten behandelt werden. Der

Schmerzkatheter betäubt auch die Nervenfasern zu den

Oberschenkelmuskeln, so dass Sie im Bein keine Kraft

haben. Sie können deshalb das Bein in den ersten Tagen

beim Aufstehen nicht belasten. Am 2. Tag nach der

Operation wird der Verband erstmals gewechselt und

die Drainagen entfernt. Meist können auch bereits die

Schmerzmedikamente reduziert werden. Häufig nimmt

die Schwellung des operierten Beines in den nächsten

Tagen noch zu, da wegen der Heilungsprozesse am

operierten Knie vermehrt Blut ins Bein gepumpt wird.

Dies erklärt auch die Überwärmung des operierten

Beines. Am 3. Tag kann die Belastung des operierten 12 13

Ihre optimale Behandlung und Betreuung ist unser oberstes Ziel.

Beines gesteigert werden. Die Mobilisation mit der

Physiotherapie erfolgt jetzt an Stöcken. Sobald Sie auf

ebenem Boden sicher an Stöcken gehen können, wird

die Physiotherapie mit Ihnen üben, Treppen rauf und

runter zu steigen. Die meisten Patienten können 5 Tage

nach der Operation genügend sicher Treppe steigen und

dürfen nach Hause gehen. Voraussetzung dafür sind

selbstverständlich auch reizlose Wund- und stabile

Kreislaufverhältnisse.

Rehabilitation

Es kann sein, dass nach einer Knieprothesenoperation

im Anschluss an den Spitalaufenthalt eine Rehabilitation

erforderlich ist. Falls dies der Fall sein sollte, wird Ihr

Operateur Sie bereits vor der Operation auf diese

Möglichkeit aufmerksam machen. Selten muss eine

Rehabilitation bei einem unerwartet zögerlichen Verlauf

erst während des Spitalaufenthaltes veranlasst werden.

Wegen der Kosten der Rehabilitation braucht es eine

Kostengutsprache Ihrer Krankenkasse. Diese wird oft

nicht gegeben, da bei unproblematischem Verlauf das

Endergebnis der Operation durch die Rehabilitation

nicht beeinflusst wird. Bei Spitalaustritt erhalten Sie

einen Brief an Ihren Hausarzt, ein Rezept mit allen

Medikamenten und eine Verordnung für ambulante

Physiotherapie.

Verlauf nach Spitalentlassung

Bei Entlassung aus dem Spital sind Sie an Stöcken

mobil. Das neu eingesetzte Kniegelenk darf, sofern nicht

anders verordnet, nach Beschwerden belastet werden.

Ausser Haus empfehlen wir Ihnen aber aus Sicherheits-

gründen, während vier Wochen die Stöcke zu benützen.

Die meisten Patienten können die Stöcke nach 6 bis 8

Wochen weglassen. Mehrmals täglich sollten Sie kleine

Spaziergänge machen, ohne sich dabei zu überanstren-

gen. Ausserdem besuchen Sie 3 Mal pro Woche die

ambulante Physiotherapie. Ideal ist eine Therapie

möglichst nahe bei Ihrem Wohnort. Um die Kniebeu-

gung optimal zu fördern, müssen Sie unbedingt die

während der Hospitalisation gelernte Übung während

mindestens 3 Mal 10 Minuten täglich machen! Zur

Vermeidung von Thrombosen sollte die Blutverdünnung

nach Spitalaustritt fortgeführt werden. Dies erfolgt durch

eine insgesamt 3-wöchige Blutverdünnung mit Spritzen,

die sich der Patient selbst setzt, begleitet von wöchentli-

chen Blutkontrollen beim Hausarzt. Zwei Wochen nach

der Operation werden durch den Hausarzt die Haut-

klammern am Knie entfernt. Bis zu diesem Zeitpunkt

müssen Sie beim Duschen oder Baden die Wunde

trocken halten. Die Schmerzmedikamente, die Sie nach

Spitalaustritt noch einnehmen müssen, haben die

Aufgabe, die durch den Heilprozess am Knie hervorge-14 15

rufene Entzündung zu hemmen. Sie sollten die Medika-

mente mehrere Wochen einnehmen. Das Auftreten von

Magenbrennen oder Hautausschlägen kann eine

Nebenwirkung der Medikamente sein. Kontaktieren Sie

sofort Ihren Hausarzt, damit er die Medikamente ändern

kann. Ein erster Kontrolltermin bei Ihrem Operateur

findet in der Regel acht Wochen nach der Operation

statt. Dabei wird das Kniegelenk klinisch und radiolo-

gisch untersucht. Die Schwellung und Überwärmung

am operierten Kniegelenk hält meist 5 bis 6 Monate an.

Auch nach dieser Zeit hat sich die Muskulatur, die durch

die Arthrose und die Operation geschwächt ist, noch

nicht vollständig erholt. Das merken Sie bei längeren

Spaziergängen (Müdigkeitsgefühl im Bein) und beim

Versuch, wechselbeinig treppab zu steigen.

Verhalten mit einer Knieprothese

Die moderne Knieprothese, wie Sie eine erhalten

werden, ist ein so genannter Oberflächenersatz. Dabei

wird lediglich die abgenutzte Oberfläche des Gelenkes

ersetzt. Die Seitenbänder bleiben erhalten und tragen

zur Funktion des neuen Kniegelenkes bei. Trotzdem

wird sich eine Knietotalprothese immer anders anfühlen

als eine normales Kniegelenk. Die Knieteilprothese ist

dem normalen Kniegelenk wesentlich ähnlicher.

Schliesslich ist nur ein Teil des Gelenkes ersetzt worden.

Durch Erhalt beider Kreuzbänder ist der Bewegungsab-

lauf des so ersetzten Kniegelenkes dem normalen

Gelenk sehr ähnlich.

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Knieteilprothese Knietotalprothese

Sport

Das primäre Ziel einer Knieprothese ist ein schmerzfrei-

es, im Alltag einwandfrei funktionierendes Gelenk. Bei

einem guten Resultat nach Knieprothesenimplantation

ist Sport in vielerlei Hinsicht empfehlenswert. Er hält Sie

fit, stärkt Ihre Muskulatur, ist gut für Ihr Herz, Ihren

Kreislauf und Ihre Psyche. Beginnen Sie Ihr Sportpro-

gramm vorsichtig und nicht zu früh. Legen Sie Pausen

ein und steigern Sie die Belastungen langsam. Eine

mittlere, sportliche Belastung sollten Sie Ihrem Kniege-

lenk frühestens ein halbes Jahr nach der Operation

zumuten. Vorher ist die Muskulatur zu wenig aufgebaut.

Bei Bewegungsmangel und Sportarten mit unnatürlichen

Belastungsspitzen (Springen, Ballspiele) wurde in

klinischen Studien ein vorzeitiges Versagen der Kniepro-

thesen gehäuft beobachtet. Reiten, Ski alpin und Tennis

sind Einzelsportarten ohne direkten Kontakt mit dem

Gegner. Vernünftig dosiert (d.h. zum Vergnügen und

nicht wegen der Leistung) sind diese Sportarten auch

mit einer gut funktionierenden Knieprothese möglich.

Geeignete Sportarten sind:

Wandern/Walking

Skilanglauf

Velo fahren

Schwimmen

Tanzen

Bedingt geeignete Sportarten sind:

Golf

Kegeln

Segeln

Tischtennis

Ungeeignete Sportarten sind:

Fussball, Handball, Basketball, Volleyball

Reiten

Skifahren alpin

Tennis, Squash, Badminton

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Zahnarzt

Bei Zahnarztbesuchen ist es wichtig, dass Sie ein

Antibiotikum einnehmen. Diese Massnahme verringert

die Gefahr eines Spätinfekts Ihrer Prothese. Das

Antibiotikum muss bei allen zahnärztlichen Eingriffen

eine Stunde vor dem Zahnarzttermin und 8 Stunden

danach eingenommen werden. Die Dentalhygiene beim

Zahnarzt und das Einbringen einer Zahnfüllung müssen

nicht antibiotisch abgeschirmt werden.

Flugreisen

Auf allen Flughäfen stehen Metalldetektoren, die Ihre

Prothese erkennen. Sie erhalten bei Austritt aus dem

Spital einen Prothesenpass, der Ihnen bescheinigt, dass

Sie Prothesenträger/-in sind. Tragen Sie den Prothesen-

pass bei Flugreisen immer auf sich. Bei einer erneuten

Prothesenoperation (Hüfte, Knie etc.) bringen Sie den

Prothesenpass bitte mit ins Spital, damit das neu

implantierte Kunstgelenk eingetragen werden kann.

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Operationsrisiken

Wie jede Operation ist auch die Implantation einer

Knieprothese mit Risiken verbunden. Diese lassen sich

trotz grösster Sorgfalt leider nicht immer verhindern:

Nervenschädigung: Beim Hautschnitt werden kleine

Hautnerven durchtrennt. Das hat zur Folge, dass an der

Knieaussenseite immer ein ca. Handteller grosser

Bereich mit einem Taubheitsgefühl entsteht. In seltenen

Fällen können auch grössere Nerven am Kniegelenk

verletzt werden, was eine Lähmung im Fuss oder

Unterschenkel zur Folge hat.

Gefässschädigung: Bei der Operation können Blutgefäs-

se beschädigt werden, was zu einem grösseren Blutver-

lust führen kann. Dieser Blutverlust muss durch die

Gabe von Fremdblut ersetzt werden. Dabei können in

extrem seltenen Fällen (1:1 Mio.) Infektionen (Aids,

Leberentzündung) übertragen werden. Die Verletzung

eines grossen Gefässes kann im ungünstigsten Fall zur

Amputation des Unterschenkels führen.

Nachblutung, Bluterguss: Nach jeder Knieprothesen-

operation bildet sich ein Bluterguss. Falls dieser nach

der Operation sehr gross ist, muss der Bluterguss

eventuell in einer zweiten Operation entfernt werden.

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Thrombose und Lungenembolie: Dabei bildet sich ein

Blutgerinnsel in den Venen. Wird ein Blutgerinnsel ins

Herz und von dort in die Lunge gespült, entsteht eine

Lungenembolie, die lebensgefährlich sein kann. Aus

diesem Grund wird bei Ihnen während und nach der

Operation eine Blutverdünnung durchgeführt, um dieser

Komplikation vorzubeugen.

Infekt: Bei einem Befall des Kniegelenkes mit Bakterien

ist sehr häufig eine nochmalige Operation erforderlich.

Häufig aber muss das Gelenk entfernt werden und kann

erst Monate später durch ein neues Gelenk ersetzt

werden. Um das Risiko eines Infektes so klein wie

möglich zu halten, bekommen Sie am Operationstag

Antibiotika.

Einsteifung des Kniegelenkes: Am Knie bilden sich

Narben. Diese können so stark sein, dass das Knie in

Narkose mobilisiert (durchbewegt) werden muss.

Eventuell ist sogar eine erneute Operation zur Entfer-

nung der Narben notwendig.

Wundheilungsstörung: Wegen der Empfindlichkeit der

Haut am Kniegelenk kann es zu Störungen der Wund-

heilung kommen. Bei Absterben grösserer Hautbereiche

kann eine Transplantation notwendig werden.

Kniescheibe: Die Kniescheibe, die normalerweise nicht

ersetzt wird, macht in ca. 2% der Prothesenträger im

späteren Verlauf Beschwerden und muss dann nachträg-

lich ersetzt werden.

Materialverschleiss: Bei der Knieprothese handelt es sich

um ein mechanisches Teil, das enormen Belastungen

standhalten muss. Mit der Zeit kommt es zum Ver-

schleiss der Implantate.

Prothesenlockerung: Die heute verwendeten Prothesen

haben eine sehr grosse Haltbarkeit. Nach 15 bis 20

Jahren sind noch über 90% der Prothesen stabil

verankert. Trotzdem gibt es immer wieder Einzelfälle

von vorzeitiger Lockerung eines Implantates, was eine

Wechseloperation notwendig macht. Bei Teilprothesen

gehen wir heute von einer Haltbarkeit von 10 bis 15

Jahren aus. Häufig muss eine Teilprothese wegen

Arthrose im nicht ersetzten Gelenkteil ersetzt werden.

Bleibende Beschwerden: Alle oben erwähnten Kompli-

kationen können Grund für bleibende Beschwerden

nach Knieprothesenimplantation sein. Ungefähr bei

5 bis 10% der operierten Patienten bleiben auch ohne

das Auftreten von Komplikationen gewisse Beschwerden

bestehen.

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