Kochen am Wochenende Die Coiffeuse im Büro · 2016. 6. 15. · zen und im Mehl kurz auf beiden...

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Beauty Die Coiffeuse im Büro Von Julia Gohl Es gibt so viele Dinge, die man erle- digen muss, zum Beispiel einkaufen, Rechnungen bezahlen, putzen. Für vielbeschäftigte Leute eine Schwie- rigkeit, doch dank Internet oder An- gestellten meist zu bewältigen. Aber nicht alles kann man online machen oder einfach jemand anderen für sich erledigen lassen. So etwa der Besuch beim Coiffeur. Doch zum Glück gibt es Gabriela Schu- macher. Sie hat sich nämlich schon länger gefragt, wie es die Kaderleute neben all ih- ren Terminen überhaupt zum Coiffeur schaffen. Nun müs- sen sie das nicht mehr. Ganz nach der Devise, wenn der Kunde nicht zur Coiffeuse kommt, kommt die Coiffeuse eben zum Kunden, fährt Gabriela Schumacher mit Scheren und Kämmen durch die ganze Region, um Haus- und Bürobesu- che zu machen. Angefangen hat das al- les, als Schumacher in der «Transbarent» beim Bas- ler Bahnhof hinter der Bar tätig war. Eigentlich hat- te sie eine Ausbildung als Coiffeuse gemacht, ist dann aber nach und nach im Ser- vice gelandet. Dort lernte sie so manchen Mitarbeiter der SBB Cargo persönlich ken- nen und merkte eben auch, wie beschäftigt diese sind. Es wäre praktisch, wenn die SBB-Mitarbeiter sich gleich am Arbeitsplatz die Haare schneiden lassen könnten, dachte sich Gabriela Schumacher. Deshalb schrieb sie gleich dem obersten SBB-Chef und unterbreitete ihm den Vorschlag. Dieser zeigte sich sofort begeistert und wollte die Gelegenheit nutzen. So stellte man Garbiela Schumacher gleich einen kleinen Raum im SBB- Gebäude zur Verfügung, damit die Mitarbeiter der Bahn sich in ihren Pausen ohne grossen Aufwand die Haa- re schneiden lassen kön- nen. Gefärbt und über- mässig ge- stylt wird a b e r nicht. « E s geht da- rum, ei- nen gu- ten und schnellen Service zu bieten, damit die Mitarbeiter bald wieder bei der Ar- beit sind», erläutert die Coiffeuse. Vier Jahre lang frisiert Gabriela Schumacher nun schon die Ange- stelltender SBB. Das hat sich her- umgesprochen und so ist sie mittler- weile auch die Hauscoiffeuse einer grossen Versicherung. Zudem ist die Coiffeuse auf vier Rädern mit weiteren Firmen im Gespräch. Auch im Namen der Spitex und wohl bald auch der Vitassist schneidet Gabriela Schumacher Haare. Dort sind nicht Kaderleute ihre Kunden, sondern be- tagte Personen. «Ältere Leute zu fri- sieren ist eine wunderschöne Arbeit», schwärmt die Coiffeuse. «Sie genies- sen es, von ihrem Leben erzählen zu können und verschönert zu werden. Ich geniesse es, ihnen zuzuhören und sie zu frisieren.» Auch Hausbesuche macht Gabriela Schumacher. Dann fährt sie mit ih- rem blauen Fiat Punto, in dem sie vom Waschbecken bis zum Kamm alles verstaut, zu den Kunden nach Hause. Zwar führt sie auch einen eigenen Sa- lon, aber einen Termin kriegt man bei ihr da, wo man ihn eben am liebsten hätte – ein ungewöhnliches Konzept. Und genau das ist für Schu- macher wichtig. «Ich könnte mir nicht vorstellen, einfach in einem Coiffeur-Salon angestellt zu sein», erzählt sie. «Ich liebe es, unge- wöhnliche Dinge zu tun und gegen den Strom zu schwimmen.» Die Leute scheinen mit Gabriela Schumachers Schwimmrichtung zu- frieden zu sein, denn an Kunden mangelt es ihr nicht. Ständig klingelt ihr Telefon, Termine müssen abgemacht oder verscho- ben werden. «Der Haupt- teil meiner Arbeit ist das Organisieren», erklärt Schumacher. «Haa- reschneiden, das ist dann das Dessert.» www.kopfarbeiten.ch BASEL – Wann lassen sich Kaderleute eigentlich die Haare schneiden, fragte sich Gabriela Schumacher. Und sie hatte gleich die passende Lösung parat. Zum Schluss Gabriela Schumacher stutzt jeden zurecht – ob im Salon, zu Hause oder im Büro.

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Page 1: Kochen am Wochenende Die Coiffeuse im Büro · 2016. 6. 15. · zen und im Mehl kurz auf beiden Seiten wenden. Das Mehl abklopfen und den Zander in einer Pfanne mit 2 Esslöffeln

Beauty

Die Coiffeuse im Büro

Von Julia Gohl

Es gibt so viele Dinge, die man erle-digen muss, zum Beispiel einkaufen,Rechnungen bezahlen, putzen. Für vielbeschäftigte Leute eine Schwie-rigkeit, doch dank Internet oder An-gestellten meist zu bewältigen. Aber nicht alles kann man online machen oder einfach jemand anderen für sich erledigen lassen. So etwa der Besuch beim Coiffeur. Doch zum Glück gibt es Gabriela Schu-macher. Sie hat sich nämlich schon länger gefragt, wie es die Kaderleute neben all ih-ren Terminen überhaupt zum Coiffeur schaffen. Nun müs-sen sie das nicht mehr. Ganz nach der Devise, wenn der Kunde nicht zur Coiffeuse kommt, kommt die Coiffeuse eben zum Kunden, fährt Gabriela Schumacher mit

Scheren und Kämmen durch die ganze Region,um Haus- und Bürobesu-che zu machen.Angefangen hat das al-les, als Schumacher in der«Transbarent» beim Bas-ler Bahnhof hinter der Bartätig war. Eigentlich hat-te sie eine Ausbildung alsCoiffeuse gemacht, ist dannaber nach und nach im Ser-vice gelandet. Dort lernte sieso manchen Mitarbeiter derSBB Cargo persönlich ken-nen und merkte eben auch,wie beschäftigt diese sind.Es wäre praktisch, wenndie SBB-Mitarbeiter sichgleich am Arbeitsplatz dieHaare schneiden lassenkönnten, dachte sichGabriela Schumacher. Deshalb schrieb sie

gleich dem obersten SBB-Chef undunterbreitete ihm den Vorschlag.Dieser zeigte sich sofort begeistertund wollte die Gelegenheit nutzen.So stellte man Garbiela Schumachergleich einen kleinen Raum im SBB-Gebäude zur Verfügung, damit dieMitarbeiter der Bahn sich in ihren

Pausen ohne grossenAufwand die Haa-

re schneidenlassen kön-

nen. Gefärbtund über-

mässig ge-stylt wirda b e r n i c h t . « E s geht da-rum, ei-nen gu-ten und

schnellen Service zu bieten, damit dieMitarbeiter bald wieder bei der Ar-beit sind», erläutert die Coiffeuse.Vier Jahre lang frisiert GabrielaSchumacher nun schon die Ange-stelltender SBB. Das hat sich her-umgesprochen und so ist sie mittler-weile auch die Hauscoiffeuse einergrossen Versicherung. Zudem istdie Coiffeuse auf vier Rädern mitweiteren Firmen im Gespräch. Auchim Namen der Spitex und wohl baldauch der Vitassist schneidet GabrielaSchumacher Haare. Dort sind nichtKaderleute ihre Kunden, sondern be-tagte Personen. «Ältere Leute zu fri-sieren ist eine wunderschöne Arbeit»,schwärmt die Coiffeuse. «Sie genies-sen es, von ihrem Leben erzählen zukönnen und verschönert zu werden.Ich geniesse es, ihnen zuzuhören undsie zu frisieren.»Auch Hausbesuche macht GabrielaSchumacher. Dann fährt sie mit ih-rem blauen Fiat Punto, in dem sie vomWaschbecken bis zum Kamm allesverstaut, zu den Kunden nach Hause.Zwar führt sie auch einen eigenen Sa-lon, aber einen Termin kriegt man beiihr da, wo man ihn eben am liebstenhätte – ein ungewöhnliches Konzept.

Und genau das ist für Schu-macher wichtig. «Ich

könnte mir nichtv o r s t e l l e n ,

einfach

in einemCoiffeur-Salon

angestellt zusein», erzählt sie.

«Ich liebe es, unge-wöhnliche Dinge zu

tun und gegen denStrom zu schwimmen.»Die Leute scheinen mit

Gabriela Schumachers Schwimmrichtung zu-

frieden zu sein, denn anKunden mangelt es ihrnicht. Ständig klingelt ihrTelefon, Termine müssenabgemacht oder verscho-ben werden. «Der Haupt-

teil meiner Arbeit ist dasOrganisieren», erklärt

Schumacher. «Haa-reschneiden, das ist

dann das Dessert.»

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Das familiäre Open Air in BirsfeldenOpen-Air-Festivals sind riesig,anonym und unübersichtlich.Stimmt nicht: Das Open Air Birs-felden beweist das Gegenteil.

Birsfelden hat einen Hafen, das Roxy – undein Open Air: Vor einem Jahr feierte dasOpen Air Birsfelden Premiere und jetzt ist eswieder soweit: Am Wochenende vom Frei-tag und Samstag, 3. und 4. August, findetdie zweite Ausgabe statt. Auf die Besuche-rinnen und Besucher warten einige Neue-rungen. So wurde der Event auf zwei Tage

ausgeweitet und auch die Bühne ist grösserund schöner geworden (neu ist sie auchgegen den nahen Hardwald gerichtet, wo-durch die Bewohner des nahen Altersheimswieder ruhig schlafen können). Highlightssind die Bands Schwellheim (Foto), Cas-sually Dressed (DE), Dead Werner (AG),Deaf’n’Dumb (AG) und die AC/DC Cover-band live/wire als Mainact.www.eventarena.ch

Baslerstab-Verlosung

Dan Brown für BaslerSpannung à laDan Brown, das verspricht der Thriller«Das letzte Sa-krament» vonThomas Kowa. Das Buch rund um das grössteGeheimnis derKirche spielt aber nicht inRom – jeden-falls nicht hauptsächlich, sondern mehr-heitlich in Basel. Es liegt also nahe, dass

auch eine Lesungin Basel abgehaltenwird. Thomas Kowaaus Bern präsen-tiert sein schrift-stellerisches Debütam Donnerstag imTurmstübli.

• Lesung «Das letzte Sakrament»

• Turmstübli Warteck PP,Burgweg 7-15, Basel

• Donnerstag, 26. Juli, 20 Uhr

• www.thomaskowa.de

Kulturtipp

WissensnewsSie packt, er fährt

Gleichberechtigung gehört am moder-nen Arbeitsplatz zur Tagesordnung. Aberkaum verlassen Mann und Frau für einpaar Wochen das Büro, ist davon schein-bar nichts mehr übrig. Geht es nämlichum Urlaubsreisen, sind traditionelle Ge-schlechterrollen an der Tagesordnung.Das ergab eine Umfrage des Autover-mieters Holidaycars. Diese zeigte, dassnur 22 Prozent der Paare sich bei derAnreise hinter dem Steuer abwechseln.In 64 Prozent der Fälle übernimmt derMann das Fahren. Dafür gaben 95 Pro-zent der Frauen an, die Verantwortungfürs Packen zu tragen. Das Gepäck dannaber ins Auto zu laden, ist eine Aufgabe,die wiederum bei 58 Prozent der Befrag-ten in Männerhände fällt.

Kochen am Wochenende

Zutaten für vier Personen

800g Pfifferlinge1x Zwiebel5 EL Öl200ml Gemüsefond½ Bund Thymian20g Schnittlauch20g Kapern600g Zanderfilet mit Haut350 g Tagliatelle

Salz, Pfeffer und Muskatnuss

Vorbereitungen

Pfifferlinge putzen und schälen. Die Zwiebel schälen und in kleine Würfel schnei-den. Schnittlauch fein schneiden.

Zubereitung

1 Esslöffel Öl in einen Topf geben und erhitzen. Die fein geschnittenen Zwie-beln glasig dünsten. Gemüsefond und Rahm dazugeben und ca. 5 Minuten re-duzieren lassen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Am Schlussdie Sauce etwas abbinden. Die Pfifferlinge mit 2 Esslöffeln Öl in einer heissenPfanne anbraten und die Kapern und den Thymian hinzufügen. Danach mit dervorbereiteten Sauce auffüllen und warm halten. Den Zander auf ca. 150 Grammzuschneiden. Alle 2 cm leicht die Haut einschneiden. Mit Salz und Pfeffer wür-zen und im Mehl kurz auf beiden Seiten wenden. Das Mehl abklopfen und denZander in einer Pfanne mit 2 Esslöffeln Öl auf beiden Seiten goldbraun anbraten.Die Tagliatelle im Salzwasser bissfest garen. Die Nudeln in einem Sieb abtrop-fen lassen und in die Pfifferling-Rahmsauce geben, danach gut mischen.

Anrichten

Die Tagliatelle auf einem Teller anrichten und den goldbraun sautierten Zanderdraufgeben. Mit fein geschnittenem Schnittlauch bestreuen.

Wir wünschen Ihnen einen Guten Appetit!

Gasthof zum Goldenen Sternen St. Alban-Rheinweg 70 4052 BaselTel. 061 272 16 66 [email protected] www.sternen-basel.ch

Die Mitglieder derKüchenleitung desGasthofs zumGoldenen Sternen in Basel präsentierenalle vier Wochen ihreLieblingsmenüs zumNachkochen.Diesmal:Martin Zschippang.

Goldbraun sautiertes Zanderfiletauf Pfifferling-Rahm-Nudeln

BASeL – Wann lassen sich Kaderleute eigentlich dieHaare schneiden, fragte sich Gabriela Schumacher.Und sie hatte gleich die passende Lösung parat.

Seite 18 | Donnerstag, 26. Juli 2012Zum Schluss

Eine Karte, eine starke kamFrankiert mit Schweizer MarkeDarauf stand: «Uns plagt der FöhnDoch ansonsten ist es schön…»

STÄBCHENREIM

Baslerstab verlost5x2 Zweitagespässe für das Open Air Birsfelden (Freitag und Samstag, 3. und 4. August, Fridolinsmatte, Birsfelden.

Schreiben Sie mit Betreff «Openair Birs-felden», Adresse und Telefonnummer perE-Mail an [email protected] per Postkarte an: Baslerstab Verlag,Isabella Pedrun, Hochbergerstrasse15,4002 Basel. Die Gewinner werden schrift-lich benachrichtigt. Einsendeschluss:Montag, 30. Juli, 12 Uhr.

Eisig-fröhliche WinterspieleBilden Sie Teamsmit Ihren Ice-AgeLiebl ingscharakte-ren und machen Siesich bereit für einenfrost ig-sport l ichenWettbewerb von kon-tinentalen Proportio-nen. Kämpfen Sie mit

der Herde und den Piraten im bisherabgefahrensten Abenteuer um einenSchatz! Hüpfen, schlagen und flitzen Siein zehn wilden, arktischen Wettkämpfenwie dem Gletscherhüpfen, einer prähis-torischen Klempnerei, Bob-Rammen undder Nussschleuder. Kämpfen Sie umprähistorische Beute und gewinnen Siegoldene, silberne und bronzene Eicheln.Mit allen Originalstimmen aus dem Film,inklusive Otto Waalkes als Sid!

1 Xbox-Game zu gewinnenBaslerstab verlost ein Spiel «Ice Age 4:Voll Verschoben» für die Xbox.

E-Mail mit Vermerk «Ice Age 4» bisFreitag, 27. Juli, 12 Uhr, an:

[email protected]

Game-Tipp

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Gabriela Schumacher stutzt jeden zurecht – ob im Salon, zu Hause oder im Büro.