Kochkultur in Antalya

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Kochkultur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

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Kochkulturin Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

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Die Kochkultur in Antalya und dem westlichen MittelmeergebietAufgrund ihrer Lage als Zentrum zwischen Mittelmeer und Taurusgebirge, wegen der abwechslungsreichen Landschaft ihrer Umgebung und der Fülle ihrer Jahrhunderte alten Geschichte, besitzt die Stadt Antalya eine ganz einzigartige Kochkultur. Es lohnt sich, diese Kochkultur, die den Geschmack der Berge, der Erde und des Meeres vermischt und die Schätze einer vielseitigen Geschichte in sich trägt, zu entdecken.

Antalya verfügt über alle geografischen und historischen Eigenschaften einer Mittelmeerstadt. Die regionale Küche ist geprägt von der Verschiedenartigkeit der in der Umgebung gedeihenden Erzeugnisse und durch die historisch entstandene kulturelle Vielfalt. Die Fruchtbarkeit von Bergen, Meer und Erde, die die Stadt umgeben, bereicherte die Küche nicht nur, sondern schuf auch geeignete Voraussetzungen für verschiedene Einflüsse auf die Küche. So wie es heute in der Küche von Antalya einst aus fernen Ländern kommende Früchte und Gemüse gibt, so gibt es auch Zubereitungsarten, die Einflüsse anderer Kulturen tragen. Die Küche von Antalya umfasst zahlreiche Epochen, vom Neolithischen bis zum antiken Zeitalter, von der Byzantinischen bis zur Seldschukischen und Osmanischen Epoche, und all diese Schätze vermischen sich und spiegeln sich auf der Speisekarte wider.

Während im Osmanischen Reich die in der Stadt lebenden verschiedenen religiösen Gruppen eine gemeinsame Kochkultur hatten, haben religiöse Verbote einige Differenzierungen mit sich gebracht. Zur Zeit der Osmanen war Antalya administrativ an die Provinz Konya gebunden und wurde so zum Meereszugang der fruchtbaren Ebene von Konya. So entstand ein starkes Band zwischen dem vollkommen kontinentalen Konya und der Küstenstadt Antalya und diese Verbindung ist der Grund für die Gemeinsamkeiten der Küche der beiden Städte.

Die tiefe Verbindung von der Küste über das Taurusgebirge bis nach Zentralanatolien bestand im Grunde genommen seit der Antike und durchgehend fand hier ein reger Nahrungsmittelaustausch statt. Der intensive Handel zwischen den Häfen von Antalya und Umgebung und Alexandria, Zypern und den syrischen Häfen führte dazu, dass die Küche Antalyas auch von der arabischen und afrikanischen Küche beeinflusst wurde. In der jüngeren Vergangenheit haben sich durch Einwanderer und den Bevölkerungsaustausch von Kreta und Thessaloniki auch Eigenschaften der ägäischen und balkanischen Kochkultur auf die Küche von Antalya ausgewirkt. Interessanterweise rühren die ägäischen und balkanischen Einflüsse nicht wie oft angenommen wird von den ortsansässigen Griechen, sondern von den durch Einwanderung und Bevölkerungsaustausch hier her gekommenen Einwohnern aus Thessaloniki und Kreta. Auch wenn die einheimischen Griechen und die anderen einheimischen Bürger von Antalya eine gemeinsame Kochkultur haben, so haben doch aufgrund ihrer Regeln während der Fastenzeit einige Essgewohnheiten der Griechen Spuren in der Küche von Antalya hinterlassen.

Auf der anderen Seite sind die Einflüsse der Nomadenkultur der in den Bergen lebenden Yörük-Stamme unbestreitbar. Die Küche von Antalya trägt generell die Grundeigenschaften der Türkischen Küche und erhält durch die genannten unterschiedlichen Einflüsse einen einzigartigen Charakter.

Die Kochkultur der Siedlungen in der Umgebung von Antalya weist typische Merkmale für ihre Lage auf. Während im näheren Umkreis von Antalya Küstenorte wie Side, Alanya, Finike, Kaş und Kalkan sich durch ihre Nähe zum Mittelmeer auszeichnen, tragen die Ortschaften zu Füßen des Taurus wie Akseki, İbradı, Korkuteli und Elmalı die Einflüsse der Berge. Es lohnt sich, die Wechselwirkungen der regional-historischen Küche wie der von Ağlasun und Sagalassos näher zu untersuchen. Die Bedeutung der Seenlandschaft als Brücke nach Zentralanatolien in der Gegend von Burdur und Isparta bietet ein ganz spezielles, breitgefächertes Angebot an Genüssen.

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KapGelidonya

Lykien

Pamphylien

Pisidien

Geyikbayırı

Karain

Sagalassos

Ertokuş Han

Kremna

Aspendos

Seleukia

Sillyon

Syedra

Selge

Çimi Dorf

Perge

Korakesion

Termessos

Bademağacı

Ürkütlü

Hacılar

Saklıkent

Olympos

Phaselis

Adrasan

Rhodiapolis

Limyra

Andriake

Myra

Ision

Theimiussa

Patara BezirganDorf

Tlos

Xanthos

Pinara

Kibyra

Letoon

Kekova

Arykanda

Semahöyük

Adada

Eğirdir-See

Beyşehir-See

Çavuşçu-Stausee

Burdur-See

Karacaören-Stausee

Acıgöl

Akgöl

Salda-See

Karataş-See

Yarışlı-See

Adıgüzel-Stausee

Işıklı-See

Yeşil-See

Avlan-See

Oymapınar-Stausee

Manavgat-Stausee

Köprüçay-Fluss

DüdenWasserfall

Dipsiz-See

Eğri-See

Alara-Strom

Oba-StromDim-

Strom

Kovada-See

Kırkgöz-See

Gölcük-See

Golf von Antalya

ÇayboğazıTeich

Alara(Çündüre) Wasserfall

Barla

Tahtalı

Kızlar Sivrisi

Akdağ

Akdağ

Davraz Skizentrum

Beydağları-Nationalpark

Salda-See-Naturpark

Termessos-Nationalpark

Güver Canyon-Naturpark

Çığlıkara-Naturpark

Köprülü Canyon-Nationalpark

Yazılı Canyon-Naturpark

Gölcük-Naturpark

Altınbeşik-Nationalpark

İncekum- Naturpark

Kurşunlu Wasserfall-Naturpark

Kovada-Nationalpark

Mavikent-Naturpark

Gelincik Dağı-Naturpark

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Korkuteli

Döşemealtı

Sütçüler

AtabeyGönen

Uluborlu Senirkent

Gelendost

Yalvaç

Antiocheia

Şarkikaraağaç

Aksu

Dedegöl

Dinar

Keçiborlu

Kalkan

Kaş

Saklıkent- Nationalpark

Demre

BeymelekLagune Finike

Kumluca

Karaöz

Elmalı

TekkeDorf

GökbükDorf

Gömbe

Sütleğen Dorf

YeşilbarakDorf

Akçay

Aksu

Serik

Çolaklı

Ilıca

Gündoğdu

Belek Boğazkent

Side

Kundu

Manavgat

Kızılağaç

Payallar

Konaklı

Mahmutlar

Kestel

İncekumOkurcalar

Avsallar

TürklerAlanya

Gazipaşa

Çamyuva

Tekirova

Kemer

Göynük

Beldibi

Akseki

CevizliDorf

İbradı

Gündoğmuş

Fethiye

Eğirdir

Yenişarbademli

Beyşehir

Seydişehir

Altınyayla

Gölhisar

Tefenni

Hasanpaşa

Çavdır

Karamanlı

Yeşilova

NiyazlarDorf

Salda

Kemer

Bucak

İncirhan

Susuzhan

Ağlasun

Çeltikçi

Evrenseki

Oba

Antalya

Denizli

Burdur

Isparta

Konya

InhaltJagen, sammeln, essen! (Seite 6)

Säen, ernten, kochen! (Seite 8)

Schlemmen wie die alten Römer! (Seite 9)

Das Leben in den Bergen und in der Wildnis (Seite 10)

Die Yörük-Stämme (Seite 13)

Köstlichkeiten aus dem Meer (Seite 16)

Fruchtbarkeit der Erde (Seite 23)

Wertvolles Öl, vorzüglicher Geschmack (Seite 24)

Schätze aus dem Glaspalast (Seite 27)

Afrikanische Einwanderer (Seite 32)

Der Geschmack aus der Blume (Seite 34)

Ein Paradiesgarten (Seite 38)

Sonnenfrüchte (Seite 44)

Süße Momente (Seite 46)

Erfrischende Delights (Seite 48)

Aktivitätenkalender von Antalya und

dem westlichen Mittelmeergebiet (Seite 50)

Wichtige Kontakte (Seite 52)

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Jagen,sammeln, essen!In der Umgebung von Antalya lassen sich Spuren der frühesten Vorfahren des Menschen verfolgen. In einer Reihe von Höhlen in den Hängen des zum Mittelmeer abfallenden westlichen Taurusgebirges ist man auf Spuren aus vorgeschichtlicher Zeit gestoßen. Bei gegenwärtig noch andauernden Ausgrabungen in Höhlen, die in einer Höhe von 500-600 Meter über dem Meeresspiegel, 25 Kilometer nördlich von Antalya liegen, gelangte man an unzählige Informationen über das Abenteuer Nahrungssuche des Menschen. Insbesondere bei Forschungsarbeiten in der Karain-Höhle kamen hochinteressante Funde über die Ernährung der Jäger und Sammler zum Vorschein. Die ersten Volksgruppen der Jäger und Sammler existierten seit 160.000 v. Chr. in dieser Region.

Die Karain-Höhle in der Bergwand gleich über dem Dorf Yağca im Landkreis Döşemealtı wurde zu einem wichtigen Zufluchtsort, der in jeder Phase der Geschichte bewohnt war. Die ersten menschlichen Spuren der Karain-Höhle reichen hunderttausende Jahre zurück bis in die Altsteinzeit. Der mit der Altsteinzeit beginnende Prozess liefert Aufklärungen über die Epochen der Mittelsteinzeit, Neusteinzeit (Neolithikum), Steinkupferzeit (Chalkolithikum), Bronzezeit und spätere Epochen. Es ist sozusagen möglich, die menschliche Evolution und das Abenteuer der Ernährung gleichzeitig zu verfolgen.

In der Karain-Höhle und ähnlichen Höhlen befinden sich neben jeder Menge bei der Jagd, zum Zerlegen der Tiere, zum Schneiden und bei der Zubereitung von Fleisch verwendete, aus Horn und Feuerstein hergestellte Schneide- und Bohrwerkzeuge, Handbeile und Jagdausrüstung auch Kerne und Samen von wild wachsenden Früchten. So lässt sich eine genaue Vorstellung von der Ernährungsweise der ersten Menschen bilden.

Die Karain-Höhle ist nicht der einzige Ort in Antalya, der Funde über vorgeschichtliche Perioden liefert. Neben der Karain-Höhle, in der die erste Besiedlung der Region stattfand, gibt es an der Quelle des Kırkgöz-Sees Höhlen wie die Öküz-Höhle, die Mustan-Höhle, die Boynuz-Höhle, die Çark-Höhle, die Kızıl-Höhle, die Sulu-Höhle und die Harun-Höhle, die in der Neolithischen Epoche mit Beginn der Landwirtschaft genutzt wurden. Unter diesen Höhlen hat vor allem die Öküz-Höhle eine besondere Bedeutung.

Mit der Zeit verließ der Mensch die Höhlen in der Gegend des Kırkgözu-Sees und errichtete neolithische Dörfer am Ufer des Sees und in der Umgebung.

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Karain Höhle

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Säen, ernten, kochen!Der Mensch entdeckte die Samen und lernte die Pflanzen, die er sammelte, selbst anzubauen; gleichzeitig begann die Viehhaltung. So waren die ersten Schritte der Entwicklung von der Jagd- und Sammlerzeit zur Epoche der Sesshaftigkeit getan. Der Einfluss, den das Verlassen der Höhlen auf den Bevölkerungswachstum hatte, ist unverkennbar. Eine wohl ebenso große Rolle spielten das Aufbewahren von Samen, das Lernen des Ackerbaus und die Landwirtschaftsführung. Die Menschen, die in den Höhlen in der Umgebung von Antalya als Jäger und Sammler gelebt hatten, gingen nach und nach zur Landwirtschaft über und fingen an, einfache landwirtschaftliche Siedlungen an den Seen der engeren Umgebung und in der Nähe von Wasserquellen zu schaffen.

Dieser Zivilisationsphase, in der auch die Nutzung des Steins fortgesetzt wurde und die Entwicklung der Handwerkzeuge voranschritt, wird „Neolithikum“ oder „Neusteinzeit“ bzw. „Jungsteinzeit“ genannt.

Die Gegend von Antalya, Burdur und Isparta ist ein außergewöhnliches geografisches Gebiet, das die Entwicklung der Ernährung und das Abenteuer, seine eigene Nahrung zu produzieren vom Erscheinen des Menschen über das Verlassen der Höhlen und den Übergang zur Landwirtschaft bis hin zum Bau neolithischer Siedlungen erlebt hat. Dadurch, dass der Mensch die Kontrolle über seine Nahrung übernahm, entwickelte sich, wie in Siedlungen wie Burdur-Hacılar, Elmalı-Hacımusalar und Bademağacı zu sehen ist, die Zivilisation und begann der Übergang zu einer sozialen Gesellschaftsform. Durch die Entwicklung der für das Kochen notwendigen Kochtechniken und Kochgeräte, angefangen bei zum Kochen von Wasser und Essen verwendeten gebrannten Wärmekugeln aus Erde, bis hin zur Herstellung von Küchengeschirr, kleinen tragbaren Kohlebecken und Kochherden, bildete sich nach und nach eine Kochkunst heraus. Die Spuren mancher noch heute gern gegessener Gerichte kann man bis ins Neolithikum zurückverfolgen.

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Yalvaç

Perge

Schlemmen wie die alten Römer!Durch den Handel, der sich zwangsläufig als Folge des Übergangs zur Landwirtschaft entwickelt hatte, stieg die Zahl der Nahrungsmittelarten und damit entwickelte sich eine immer reicher werdende Kochkultur. Mit den Zivilisationen Pisidiens, Pamphyliens und Lykiens waren die ersten Schritte einer bis heute andauernden, ganz vielschichtigen Kultur getan. Es entstanden Plätze, an denen man zu Festumzügen und in heiligen Zeiten aufgrund der verbindenden Funktion des Essens zum Festmahl zusammenkam. Das Festessen wurde zu einem Ort, an dem Herrschaftsbeziehungen gefestigt wurden und eine Atmosphäre für soziale Zusammenkünfte bestand. Zur Zeit des Hellenismus und zur Zeit der Römer wurde das Essen regelrecht zu einem Fest. In der griechischen Antike und in der Zeit des Römischen Reiches wurde unter den Adeligen vor allem bei Festgelagen das Essen im Liegen förmlich zu einer Tradition, es wurden eigens Räume zum Essen in liegender Position hergerichtet.

Der exklusive Lebenswandel, der sich in den Städten entwickelte, war der umfangreichen Produktion in den landwirtschaftlichen Gebieten und auf den Landgütern im Umkreis der Stadt zu verdanken. In der Zeit der Römischen Antike wurden in Antalya und Umgebung Landgüter gegründet, die für eine stabile Verbindung zwischen Stadt und Land sorgten. Vor allem zur Erntezeit wurde das Leben auf den Römischen Landgütern sehr rege. Die Erzeugnisse der landwirtschaftlichen Betriebe wurden kultiviert oder halbkultiviert. Olivenölpressen, Getreidemühlen und Weinkeller verwandelten den enormen Überfluss an Oliven, Weintrauben und Weizen in wertvolle Produkte. Diese veredelten Nahrungsmittel wurden auf den Märkten der Stadt in Markthallen, so genannten Macella, gehandelt und ein Teil davon wurde von den Häfen von Perge, Side, Phaselis, Alanya und Antalya aus in die anderen Mittelmeerhäfen verschickt. Die Produktionskraft und die Lebendigkeit der Wirtschaft ließen eine reiche Eliteklasse entstehen und die seltenen Produkte wurden genussvoll verzehrt, was zu der sprichwörtlichen Kultur des „Schlemmens wie die alten Römer“ führte und eine umfangreiche Festmahlkultur entstehen ließ.

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Das Leben in den Bergen und in der WildnisDie ganze Geschichte hindurch war die Jagdkultur eine wichtige Besonderheit der Region. Seit der Gesellschaft der Jäger und Sammler, die in Höhlen wie der Karain-Höhle oder der Öküzin-Höhle lebten, setzte sich das Jagen ohne Unterbrechung hunderttausende Jahre fort. Antalya und Umgebung machen auch im Bereich des Jagdtourismus von sich reden. Viele Tiere, von Hasen bis Hirschen, werden hier gejagt und das Federwild wird bei Tisch zum ganzen Stolz des Jägers. Zum Federwild gehören vor allem die Waldschnepfe (auf Türkisch auch Blindes Huhn, körtavuk, genannt), die Amsel, die Grasmücke, die Wasseramsel, der Wiesenpieper, die Turteltaube, das Rebhuhn, der Star und der Wiedehopf. Im Winter wenn es kälter wird, kommen die Enten in die Niederungen hinunter, sie gehören zu dem meist gejagten Federwild. Auch die in Alanya „Hirsch“ genannte Wildziege zählt zum Wild.

PilzeDas Taurusgebirge ist nicht nur ein Paradies für Jäger, sondern bietet darüber hinaus viele wild wachsende Köstlichkeiten. Die Region ist vor allem reich an Pilzen. Einige seltene Pilzsorten, die weltweit einen hohen Marktpreis haben, gibt es im Taurusgebirge in großen Mengen, von hier aus werden sie in die ganze Welt exportiert. Die „Krokodilritterlinge“ und die „Rundmorchel“ zählen zu den wertvollsten Pilzsorten der Region. Der Krokodilritterling ist eine Sorte, die nur unter Zedern gedeiht. Den besonders in Japan sehr beliebten Pilz kennt man weltweit unter dem Namen „Matsutake“. Da der Zedernbaum für die Herstellung des Teers verwendet wurde, der in der Vergangenheit beim Teeren von Schiffen zum Einsatz kam, wird er in der Türkei auch Teer-Baum (katran ağaçı) genannt. Die Krokodilritterlinge kommen nach den Herbstregen zum Vorschein. Ebenfalls im Herbst wachsen Täublingsverwandte, allen voran der beliebteste Lachs-Reizker-Pilz, Wüstentrüffel und Stinkmorcheln. Und der unverzichtbare Pilz des Frühlings ist die Speise-Morchel. Der weltweit unter dem Namen „Morchella“ bekannte Pilz kann, wie es in der Region üblich ist, sowohl frisch zur Jahreszeit gegessen, als auch getrocknet aufbewahrt werden. Besonders als in Olivenöl gegarte gefüllte Pilze (Zeytinyağlı Dolma) schmecken sie hervorragend.

Wildpflanzen

Die Köstlichkeiten des Taurusgebirges beschränken sich aber nicht nur auf Wild und Pilze. Es gibt viele Pflanzen aus denen Tee zubereitet werden kann, wie Thymian, wilder Salbei und Şalba (eine weitere Salbeiart). Im Taurusgebirge finden sich vor allem viele verschiedene Thymiansorten.

Der Geschmack der Wildblumen und Gräser überträgt sich auf den Honig des Taurus. Auf den hohen Berggipfeln befinden sich hölzerne Bienenstockhäuser, deren Architektur an die der Lykischen Gräber erinnert. Diese Honigspeicher, die zum Schutz vor Bären in Bienenstöcken in großer Höhe angebracht sind, werden zu Stationen auf Trekkingstrecken, die es sich lohnt zu entdecken.

Ein weiterer Entdeckungsbereich sind die in den Bergen wachsenden Sorten wilder Früchte. Für den köstlichen Geschmack von Brombeeren, wilden Kornelkirschen und Hagebutten nimmt der Liebhaber beim Pflücken der Beeren die Stacheln in Kauf. Auch die auf Türkisch auch „Bergerdbeeren“ (Dağ Çileği) genannten, wie Pompons aussehenden Baumerdbeeren kann man hier im Herbst, wenn auch nur für kurze Zeit, finden.

Die heimliche, schützenswerte Delikatesse des Taurus ist der Salep, das Knabenkraut. Die Salepwurzel, die Knolle einer violetten Orchidee, wird gekocht, getrocknet und fein gemahlen zu Salep-Pulver verarbeitet.

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Çığlıkara, Elmalı

Traditionelle Bienenstöcke

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JohannisbrotbäumeJohannisbrotbäume gehören zu den wichtigsten Schätzen des Taurus. Angeblich ist das Johannisbrot die Wunderfrucht, die Johannes den Täufer vor dem Hunger bewahrte, als er sich im Taurus versteckt hielt. Laut dem oben erwähnten Ereignis aus der Bibel hat sich Johannes der Täufer, der Jesus getauft hat, nur von Johannisbrot und Honig ernährt. Deshalb wird das Johannisbrot (auf Türkisch keçiboynuzu oder harnup) in vielen europäischen Sprachen als das „Brot des Johannes des Täufers“ bezeichnet. Aus dem Johannisbrot wird in der Türkei Sirup hergestellt. Der in der Region als Johannisbrotsirup (Boynuz Pekmezi) bekannte Sirup hat eine heilende Wirkung. Auch industriell gesehen ist die Pflanze sehr wertvoll. Selbst im Herkunftsland des Kakao wird Johannisbrotmehl anstelle von Kakao verwendet. Aufgrund seiner faserigen Konsistenz wird es Diätprodukten beigemischt. Auch die klebrige Substanz aus den Johannisbrotkernen hat einen Verwendungsbereich: sie wird einerseits als Verdickungsmittel verschiedensten Produkten wie Speiseeis, Marmelade, Würstchen, Wurst, Senf und Fertigsoßen zugefügt, und andererseits wegen ihrer klebenden Eigenschaft vor allem in der Kosmetikindustrie, für Fotopapier, Waschmittel, Schuhpolitur und die Herstellung von Streichholzköpfen verwendet. Am besten schmeckt das Johannisbrot jedoch im Herbst frisch vom Baum gepflückt.

Das Nomadenleben der Yörük-Stämme im Taurus in enger

Gemeinschaft mit ihren Herden hat zu der Entstehung einer äußerst

schlichten und natürlichen Küche geführt.

Gerichte wie Gözleme (auf dem Blech gebackener dünner, gefüllter

Fladen) und Yufka Ekmeği (großes dünnes Fladenbrot), leicht

zuzubereiten mit der dem Nomadenleben angemessenen einfachen

tragbaren Kochausrüstung, bilden die Grundlage der Yörük-Küche.

Produkte aus der natürlichen Milch der Vieherden wie Joghurt, Käse,

Butter etc. sind auf den Märkten von Antalya immer sehr gefragt.

Heute leistet die Yörük-Kultur als ein immer noch lebendiger Wert

einen Beitrag zur Vielseitigkeit der regionalen Gerichte.

Obwohl die Menschen des Yörük-Stammes, die unter den harten

Bedingungen des Taurusgebirges ihren Überlebenskampf fristen,

zu einer halbsesshaften Ordnung übergegangen sind, tragen sie

die Einflüsse ihrer Nomadenwurzeln noch in sich.

Die Yörük-Stämme, Meister im Sammeln wilder Köstlichkeiten,

sammeln als Zugabe für Ziegenkäse und Yufka-Brot Kräuter wie

Gänsefuß, Gartenampfer und wilde Malve und kennen sich mit der

heilsamen Wirkung der Wildkräuter aus. Sie sammeln den Honig

in den tiefen Schluchten der Berge und lagern den aus der Milch

ihrer Herden hergestellten Käse in kühlen Erdtrichtern (obruklar).

Spezialitäten wie der in Höhlen geschützte Obruk-Käse (obruk

peyniri) und die Salzbutter tragen den Thymianduft des Taurus in

sich.

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Die Yörük-StämmeDie Herrscher der Berge

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Yoğurtlu Yarma ÇorbasıWeizen-Joghurt-SuppeSuppen auf der Grundlage von Joghurt gehören zu den verbreiteten Gerichten der Türkischen Küche. In dieser anstelle von Reis mit grob gemahlenem Weizen zubereiteten, nahrhaften Suppe zeigt sich das einfache Leben des nomadischen Yörük-Stammes.

Zutaten• 2 Schüsseln abgetropfter Joghurt• 1 Tasse grob gemahlener Weizen• ½ Tasse Kichererbsen• 2 TL Salz• 2 EL Butter• 1 EL getrocknete Minze

Zubereitung

1 Weizen und Kichererbsen abspülen und über Nacht jeweils in einer Schüssel mit Wasser einweichen.

2 Am nächsten Tag abgießen, kurz abspülen und in einem Topf mit 8-10 Tassen Wasser kochen. Ab und zu den sich an der Oberfläche bildenden Schaum abschöpfen.

3 Sobald Weizen und Kichererbsen etwas weich geworden sind, Salz hinzufügen, umrühren und bei schwacher Hitze eine Zeit lang weiter köcheln lassen.

4 Joghurt in eine große Schüssel geben und mit ein paar Löffeln vom Kochwasser des Weizens verrühren. Löffelweise das Kochwasser unter den Joghurt rühren und dabei darauf achten, dass sich keine Klümpchen bilden. Wenn die Joghurtmischung die Konsistenz einer Suppe annimmt, alles in den Topf geben. Unter ständigem Rühren in die gleiche Richtung einmal aufkochen lassen. Abschmecken und vom Herd nehmen.

5 Die Suppe in Servierschüsseln füllen. Butter in einem Pfännchen zerlassen. Sobald sie anfängt zu schäumen Minze zwischen den Fingern zerreiben und in die Butter streuen. Die Minzbutter gleich über die Suppe gießen und sofort servieren.

Yalvaç

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Köstlichkeiten aus dem MeerDie Küche von Antalya ist in jeder Hinsicht typisch für die Mittelmeerregion. Frisch gefangene Fische und Meeresfrüchte bereichern die Speisekarte ebenso wie die vielfältigen Gerichte aus verschiedenste Esskulturen, weil die beherrschende Position der Stadt über den Seehandel dazu führte, dass sie während der gesamten Geschichte in die Gegend kamen und adaptiert wurden. Direkter Kontakt mit Afrika, dem Nahen Osten und arabischen Kulturen, der Seehandel mit den ägäischen Inseln und Venedig sowie die Anbindungen zum Land leisteten einen Beitrag zur Produktvielfalt im Gebiet von Antalya.

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Die Reise der NahrungsmittelSeit der Antike war die Route Alexandria-Zypern-Antalya ein wichtiger Handelsweg. Auch die Häfen von Phaselis, Side, Perge und Alanya wurden zum Schauplatz eines äußerst regen Handelsverkehrs. Die Fruchtbarkeit Mesopotamiens erreichte von Syrien aus die Küste von Antalya und gelangte in die Häfen von Kreta, Rhodos, den ägäischen Inseln, Istanbul, Athen, Izmir, Venedig und Marseille. Eine andere Route verlief von Indien über Ägypten und nahm dann den gleichen Verlauf.

Der Reiseschriftsteller Evliya Çelebi nannte Antalya „den Hafen von Ägypten“. Von Kamaraddin-Aprikosen, die der Schriftsteller und Kaufmann Ibn-Battuta zur Zeit der Osmanen so gelobt hatte, bis hin zu Safran, von dem die Menschen aus Venedig nicht genug bekommen konnten, wurden von diesen Küsten aus zahlreiche Lebensmittel wie Weizen, Gerste, Walnüsse, Sesam und Käse ausgeführt. Der wertvolle Reis, Zucker und Jemen-Kaffee von der Arabischen Halbinsel wurde vom Hafen von Antalya aus über den Landweg in den Topkapı-Palast nach Istanbul gebracht.

Dieser Lebensmittelverkehr hielt die ganze Geschichte hindurch ohne Unterbrechung an und das fruchtbare Gebiet von Antalya wurde dadurch unvorstellbar reich. Aus Afrika kamen Gemüsesorten wie Okraschoten, Muskraut und Taroknollen und wiederum über Afrika die ursprünglich aus Südamerika stammenden Erdnüsse, die hier schnell heimisch wurden. Die durch portugiesische Seefahrer dem Mittelmeer bekannt gemachte Orange chinesischer Herkunft wurde so beliebt und akzeptiert, dass sie zum Symbol der Stadt Antalya wurde. Innerhalb kürzester Zeit verwandelte sich Antalya in ein Paradies für Zitrusfrüchte. Die Reise der Banane aus Indien führte über die Arabische Halbinsel und Ägypten und endete in Anamur. Tomate und Paprika, zu deren Ehren Statuen in Finike errichtet wurden, kamen durch Christoph Kolumbus‘ Entdeckung Amerikas hierher und die Aubergine brachten noch früher arabische Kaufmänner aus Indien in die Türkei. All diese Produkte sind Geschenke des Seehandels an die Gegend von Antalya. Tagtäglich werden diese Köstlichkeiten von exotischen Obst- und Gemüsesorten ergänzt und verwandeln Antalya ganz und gar in einen Paradiesgarten.

Das Geheimnis der SchiffswracksDie untergegangenen Schiffe in Antalya und Umgebung liefern sehr wertvolle Informationen über die Nahrungsproduktion und den Lebensmittelhandel der Geschichte. Die in der Nähe der Schiffwracks gefundenen Amphoren geben Hinweise auf die Seehandelsrouten. In der Antike wurden viele flüssige und feste Lebensmittel, insbesondere Wein und Olivenöl, in Amphoren transportiert. Zahlreiche Produkte wie Sirup, Honig, Essig, Oliven, Weintrauben, Feigen, getrockneter oder in Salzlake eingelegter Fisch wurden von Antalya aus in andere Mittelmeerhäfen verschickt.

Der intensive Lebensmittelhandel ist eines der wichtigsten Elemente, die Antalyas Geschichte geformt haben. Die Attraktivität der mit wertvollen Waren beladenen Schiffe schürte die Seeräuberei, eine Zeit lang übernahmen sogar die sehr mächtig gewordenen pamphylischen Piraten vollkommen die Kontrolle über das Gebiet. Bei den Ausgrabungsarbeiten kommen erstaunliche Informationen über das Ausmaß des Nahrungsmittelverkehrs zwischen den Mittelmeerhäfen zum Vorschein. Z.B. wurden aus der antiken Stadt Sagalassos, die sich in einem ziemlich bergigen Gebiet befindet, rot lasierte, feine Teller verschickt und vom Hafen von Alexandria kamen nur in der Gegend des Nil zu findende, seltene Fische geräuchert und getrocknet auf den Tisch nach Sagalassos.

An der Kampagne der Blauen Flagge beteiligen sich weltweit 49 Länder und die Türkei belegte im Bereich der Anzahl an zertifizierten Stränden in den letzten drei Jahren konstant den vierten Platz. Allein an der westlichen Mittelmeerküste befinden sich 118 Strände und Häfen, die mit der Blauen Flagge gekennzeichnet sind.

Neben diesen Stränden gibt es in Antalya über 80 Tauchplätze und 68 genehmigte Tauchzentren, die im Türkischen Unterwassersportverband registriert sind. Taucher jeden Erfahrungsstandes, ob Profis oder Amateure, können 12 Monate im Jahr im tiefen blauen Meer tauchen.

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Corneille Le Bruyen, 1728

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des weißen Thunfisches werden „Pummelchen“ und das große Exemplar der Atherina „Zuckerfisch“ genannt.

Es ist eine interessante Tradition in Antalya, Fisch mit Taratorsoße, einer Soße aus Essig, Olivenöl und Nüssen, zu servieren. Fisch mit der Telatur oder Talatur genannten Taratorsoße mit Walnüssen oder mit Tahin (ölige Sesampaste) sind typische Rezepte der Region. Im Binnenland von Antalya gibt es eine ganz andere Fischwelt. Der Karpfen aus den Seen und die rot gepunkteten Forellen der kühlen Bäche des Taurus sollte man unbedingt probieren.

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MeeresschätzeDie Fische und Meeresfrüchte aus dem klaren Wasser der Küsten von Antalya sind sehr vielseitig. Die Fischerei stellt seit dem Altertum eine wichtige Einkommensquelle dar.

Im Uluburun-Wrack wurde jede Menge Fischerausrüstung wie Angeln, Fischharpunen mit Widerhaken, Fischnetzblei und Weberschiffchen für das Netzflicken gefunden. Aus der Zeit des Römischen Reiches stammende Fischergrabsteine zeigen, wie verbreitet dieser Beruf war. Von den Mittelmeerfischen gelten die Meerbrassen, Rotbrassen, Brassen, Brandbrasse und Rotbarben mit ihrem roten Fleisch als sehr beliebt. Der im ägäischen Raum als Brauner Zackenbarsch (Orfoz) bekannte Zackenbarsch heißt mit regionalem Namen „Arabischer Fisch“. Der einst nur von den Fischern verzehrte Zackenbarsch ist heute einer der beliebtesten Fische aus Antalya. Vor allem die Sorte „Glupschauge“ ist sehr gefragt und wird gerne gedünstet, auch die daraus zubereitete „Fischkopf-Suppe“ ist berühmt. Gegrillt schmeckt er auch am Spieß oder als Filet sehr gut. Auch der in der Türkei auch als „Schweinefisch“ bekannte Drückerfisch ist ein beliebter Fisch der Region. Der „PaSeiteifisch“ in der Gegend von Kaş und Kalkan ist genau das Richtige für abenteuerlustige Feinschmecker. Dieser Fisch muss gegessen werden, ohne dass seine giftige Haut platzt.

Die Zahl der leckeren Fische aus dem Meer von Antalya ist unerschöpflich. Stachelmakrelen, Bakalaryus-Fisch, Barakkudas, Schnauzenbrassen, Weißer Zackenbarsch, Wolfsbarsch, Meeräsche, Schwertfisch…

Manchmal erhalten die Fische interessante regionale Namen. Die gelbgestreifte Meerbarbe wird hier „die Hose des Paschas“ genannt, die Goldbrasse heißt „Mendik“. Der knallrote gestreifte Soldatenfisch ist auch als Indischer Fisch oder Soldatenfisch bekannt. Die Fischjungen

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Fruchtbarkeitder ErdeDie landwirtschaftliche VielfältigkeitDie Gegend von Antalya, Burdur und Isparta verfügt über eine große Vielfalt an landwirtschaftlichen Produkten. Dank der während der gesamten Geschichte durch dieses Gebiet verlaufenden Handelsrouten auf dem See- und Landweg, kamen immer wieder neue Pflanzen in die Region und wurden immer wieder neue Lebensmittel hergestellt. Aufgrund der guten klimatischen Bedingungen und der Fruchtbarkeit des Landes ist die Landwirtschaft hochentwickelt. Während in den Küstenregionen Produkte angebaut werden, die das heiße Mittelmeerklima brauchen, herrscht in den Hochebenen und in der Gegend von Burdur und Isparta eine für Zentralanatolien typische Art der Landwirtschaft vor. Die Umgebung von Finike und Demre wurde in der Türkei zum Zentrum für den Gemüseanbau in Gewächshäusern. Die in den Treibhäusern gezüchteten Tomaten, Paprika und Auberginen decken den Bedarf der gesamten Türkei. In der Region entstanden interessante Spezialisierungen im Bereich des Gewächshausanbaus. Korkuteli ist führend im Anbau von Kulturpilzen und Burdur ist ein wichtiges Zentrum für den Anbau grüner Bohnen. Während die Gegend von Alanya durch tropische Produkte wie Avocado auffällt, sind auch anderswo unbekannte Gemüsesorten wie Taroknollen, der stachelige Kürbis und Muskraut als regionale Besonderheiten interessant. Abschließend sind Mohn und Rosen zu erwähnen, zwei Produkte, die Burdur und Isparta auszeichnen.

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Talaturlu BalıkFisch mit Talatursoße1 kg Meerbrassen, Salz, Mehl zum Wenden, Olivenöl zum Braten

Für die Soße

• 1 Tasse feingehackte Walnüsse• ¾ Tasse lauwarmes Wasser• 2-3 Knoblauchzehen• Saft von 1 Zitrone• 1 TL Salz• evtl. Petersilie

Zubereitung

1 Fische putzen, waschen, salzen und in einem Sieb abtropfen lassen.

2 Etwa 1/2 Tasse Mehl in einen Teller geben. Fische darin wenden und überflüssiges Mehl abschütteln.

3 In der Pfanne etwa 1/4 Tasse Olivenöl erhitzen und die Fische in 3-er oder 4-er Portionen braten. Gebratene Fische auf einem mit Küchenpapier ausgelegtem Teller beiseite stellen. 4 Für die Soße Knoblauchzehen mit Salz im Mörser zerdrücken. In einer Schüssel gehackte Walnüsse, Knoblauch, Zitronensaft und warmes Wasser zu einer Soße verrühren. Evtl. 1-2 EL des Bratfetts hinzufügen.

5 Fische auf einem Teller anrichten und mit der Walnusssoße beträufeln. Je nach Geschmack mit reichlich feingehackter Petersilie garnieren.

Çıralı

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SesamEinst war der Sesam aus Finike auf dem Athener Markt die

meistgefragte Sesamsorte. Die Sesampflanze kam in der Antike

aus Ägypten und ist ein Produkt, deren Anbau schwierig und

aufwendig ist. Es erfordert viel Geduld, die klebrigen Sesamzweige

zu pflücken und viel Erfahrung, die Erntezeit für den Sesam

zu bestimmten. Wenn er zu reif ist, fällt der trocknende Sesam

aus und das Produkt ist verdorben. Zur Erntezeit füllen sich die

Sesamgärten mit zu Paketen gebundenen Sesambündeln. Wenn

die Bündel getrocknet sind, werden sie umgedreht und der

Sesam wird herausgeschüttelt. So ist der Sesamkringel Simit,

die Krönung unter den Spezialitäten der Straße, Produkt einer

aufwendigen Herstellung.

Die wichtigste Finesse, die der Sesam zur Küche Antalyas beitrug,

ist jedoch der Tahin (eine ölige, dünnflüssige Sesampaste).

Tahin wird für viele süße und salzige Gerichte verwendet. Der

doppelt geröstete Tahin, der in der Region von Korkuteli und

Elmalı produziert wird, ist mit seinem intensiven Geschmack

eine ganz besondere Spezialität. Die Piyaz-Soße Antalyaner Art

(Soße für weiße Bohnen) erhält ihren Geschmack vom Tahin,

die Kürbissüßspeise wird mit Tahin beträufelt und von dem beim

Uhrenturm verkauften Tahin-Gebäck „bağaça“ kann man gar

nicht genug bekommen.

Seite 24 • Kochkultur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

HibeşHibeş ist ein sehr beliebtes Meze und eine gute Begleitung für das Anis-Getränk Raki mit seinem nussigen, würzigen, herben und starken Geschmack. Das Gleichgewicht der Aromen kann je nach Geschmack ausgeglichen werden. Für eine dickere Konsistenz kann man eine Tasse gekochte und dann pürierte Kichererbsen hinzufügen. Es kann auch als Sauce über Mondbohnen, Kichererbsen oder frisches Gemüse verwendet werden.

Zutaten

• 1 Tasse Tahin (ölige Sesampaste)• 2 Zitronen• ½ Tasse lauwarmes Wasser• 3-4 Knoblauchzehen• 1 TL Kreuzkümmel• 1 TL scharfe Chiliflocken• 1 TL Salz• ein Schuss Olivenöl• rote Chiliflocken und Petersilie zum garnieren

Zubereitung

1 Zitronensaft zufügen. Knoblauch mit Salz im Mörser zerdrücken.

2 Die Tahin in eine Schüssel geben und mit Wasser verdünnen. Die restlichen Ingredienzen hinzufügen und mit einer Gabel leicht schlagen. Mehr Wasser oder extra Olivenöl hinzufügen, wenn die Mischung fülliger wird.

3 Auf einen Teller geben und mit einem Schuss Olivenöl und mit einer Prise von roten Chiliflocken und Petersilie garnieren.

Wertvolles Öl,vorzüglicher GeschmackSesam und Erdnüsse

Der Sesamkringel Simit, die Krönung unter den Spezialitäten der Straße, Produkt einer aufwendigen Herstellung.

Page 15: Kochkultur in Antalya

Die Türkei steht in der Tomatenproduktion an weltweit dritter Stelle. Einen Großteil davon deckt Antalya allein. In den Gewächshäusern von Finike wachsen zu jeder Jahreszeit Tomaten. Der Anbau von Biotomaten und der Einsatz von Bienen zur Bestäubung der Tomaten findet rasche Verbreitung. Das berühmteste Tomatengericht von Antalya ist Cive (Gericht aus Tomaten, Reis und roten Paprika).

Mit der Entwicklung des Treibhaus-Sektors wurden viele Gemüsesorten wie spitze Paprika, Auberginen und Zucchini das ganze Jahr über verfügbar. In den Gewächshäusern werden außerdem verschiedene grüne Salate, Kräuter und sogar essbare Blumen angebaut.

CiveZutaten• 2 mittelgroße Zwiebeln• 1/3 Tasse Olivenöl• 10 mittelgroße Tomaten• 10-15 spitze Paprika• 1 Tasse Reis• 1 Hand voll großblättrigem Basilikum (1 kleiner Bund)• 5-6 Knoblauchzehen (je nach Geschmack bis zu 1 Duzend)• 1,5-2 TL Salz Zubereitung

1 Zwiebeln fein hacken. Olivenöl erhitzen und die Zwiebeln im Öl unter Rühren leicht dünsten.2 Spitzpaprika fein schneiden, zu den Zwiebeln in die Pfanne geben, umrühren und eine Weile zusammen braten. 3 Tomaten schälen, würfeln und auch in den Topf geben. Mit Salz abschmecken.

4 Wenn das Wasser der Tomaten leicht austritt, den gewaschenen und abgetropften Reis hinzufügen. Wenn die Tomaten nicht wässrig genug sind, ein Glas Wasser dazugeben. 5 Die Knoblauchzehen mit etwas Salz und einem Teil des Basilikums in einem Mörser gut zerdrücken. Den Rest des Basilikums mit den Händen grob zerpflücken. Sobald der Reis gar ist, Knoblauch und Basilikum hinzufügen und gleich vom Herd nehmen. 6 Der Reis sollte nicht das ganze Wasser aufnehmen, das Gericht muss etwas wässrig bleiben. Die Reiskörner nicht matschig kochen, sondern nur leicht „al dente“ werden lassen. Basilikum nicht mit kochen, damit er seine Farbe bewahrt.

7 Für eine Abwandlung des Gerichts mit Auberginen: 2-3 streifenförmig geschälte, fingerdick geschnittene Auberginen mit den Zwiebeln anbraten; den Reis etwas später hinzufügen damit die Auberginen richtig gar werden.

Schätze aus dem GlaspalastGewächshaus-Spezialitäten

ErdnüsseDie Reise der Erdnuss von Kontinent zu Kontinent ist eine der

interessantesten Geschichten in der Weltgeschichte des Essens.

Die in der Zivilisation der Inka in Brasilien und Peru bekannte

Erdnuss kam über portugiesische Seefahrer in weltweiten

Umlauf. Von Südamerika breitete sie sich über die Küsten

West- und Ostafrikas und von dort bis in die Länder des Fernen

Ostens bis zu den Philippinen aus, wurde in kürzester Zeit zu

einem Grundnahrungsmittel und nimmt in der Küche vieler

afrikanischer und asiatischer Länder eine wichtige Stellung ein.

Interessanterweise gelangte die durch die Entdeckung Amerikas

in der Welt verbreitete Erdnuss südamerikanischer Herkunft erst

über die afrikanischen Sklaven nach Nordamerika.

Nach Antalya kam die Erdnuss über den Handel mit Afrika und

lebte sich gut in der Region ein. Erdnüsse sind eigentlich wie

Erbsen und Bohnen ein Gemüse der Hülsenfrüchte und haben

eine interessante Art zu wachsen. Nachdem die Pflanze geblüht

hat, hängt sie zum Boden herunter, klettert wie Efeu weiter, gräbt

sich in die Erde und lässt ihre Früchte dann unterirdisch reifen.

Daher wurde dieser Nuss in vielen Sprachen ein „Boden“ oder

„Erde“ betreffender Name verliehen.

Den in Afrika und den Südstaaten von Amerika beobachteten

Brauch, Erdnüsse zu kochen, kann man auch in der Region von

Antalya in den Siedlungen afrikanisch-stämmiger Einwohner

antreffen.

ŞambaliGrießmehl Kuchen in SirupŞam tatlısı (Damaskus Kuchen) ist ein Grießmehl Kuchen, der in Sirup getränkt ist. Der beliebte Kuchen wurde tradi-tionell von Straßenhändlern verkauft aber wird heutzutage auch vielfach zu Hause zubereitet.

Für den Kuchen

• 6 Tassen Grießmehl• 3 Tassen Milch• 3 Tassen Zucker• 1 TL Backpulver• 1 Tasse rohe Erdnüsse

Für den Sirup

• 5 Tassen Zucker • 5 Tassen Wasser

Zubereitung

1 In einer Schüssel Grießmehl, Milch, Zucker und Backpulver miteinander vermischen und 15 Minuten bei Seite legen.

2 Für die Zubereitung des Sirups, Zucker und Wasser umrühren und zum Kochen bringen. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

3 Den Teig in einen 50-60 cm breiten Backblech auslegen. Die Erdnüsse über den Kuchen verstreuen. Den Ofen auf 180°C erhitzen und den Teig 40-50 Minuten backen lassen.

4 Den Sirup über den heißen Kuchen gießen und gleichmäßig verteilen.

5 Den Kuchen in ca. 4 cm breite und 10 cm lange rechteckige Stücke schneiden. Abkühlen lassen. Nachdem der Kuchen völlig mit Sirup durchtränkt ist den Kuchen kalt servieren.

Seite 26 • Kochkultur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Page 16: Kochkultur in Antalya

Şiş KöfteFrikadellen am SpießFrikadellen am Spieß gehören in Burdur und Antalya zu den beliebtesten Gerichten, die man generell auswärts isst. Das Gericht gehört so sehr zu der Region, dass es unmöglich ist, diese Städte zu besuchen, ohne es gegessen zu haben. Da gute Şiş Köfte nur von einem Meister auf dem Grillfeuer gemacht werden, werden sie daheim nicht zubereitet. Wer es doch selbst versuchen möchte, der sollte auf die Auswahl des Fleisches achten. Mit einer Mischung aus Kalbs- und Lammhackfleisch lassen sich Köfte herstellen, die fast so gut sind wie die aus dem Restaurant. Es sollten speziell hergestellte, flache Spieße verwendet werden.

½ kg gemischtes Hackfleisch (Kalb und Lamm)Salz, schwarzer Pfeffer

Zum Garnieren: Tomaten, spitze Paprika, Zwiebeln, Petersilie, Sumach, Fladenbrot

Zubereitung

1 Hackfleisch mit ausreichend Salz (ungefähr 1 TL) kneten. Etwa eine halbe Stunde ruhen lassen.

2 Aus dem Hackfleisch walnussgroße Frikadellen formen und auf die Spieße stecken. Hände mit Wasser anfeuchten und die Frikadellen flach drücken und die Seiten mit den Fingern glattstreichen.

3 Auf einen anderen Spieß geviertelte Tomaten stecken, an die Enden jeweils ein paar spitze Paprika.

4 Die Frikadellenspieße und die Tomaten auf einem eingefetteten Rost über Grillkohlen oder glühendem Holzfeuer grillen, dabei ab und zu wenden.

5 Fladenbrot in Handteller große Stücke schneiden. Gegrillte Spieße auf das Fladenbrot legen. Mit etwas schwarzem Pfeffer bestreuen und einem zweiten Stück Fladenbrot bedecken. Ein wenig andrücken, damit das Fladenbrot ein bisschen warm wird und das Fett der Frikadellen aufsaugt. Das Fladenbrot am Ende des Spießes andrücken und den Spieß so herausziehen, dass die Frikadellen im Fladenbrot bleiben. 6 Auch die gegrillten Tomaten und Paprika auf das Fladenbrot legen. Mit einer Mischung aus dünn geschnittenen halben Zwiebelringen, feingehackter Petersilie und Sumach garnieren und servieren.

Tahinli PiyazBohnensalat mit Tahin• 2 Tassen Çandır-Bohnen (kleine weiße Bohnen)• 1 Tasse Olivenöl• ½ Tasse Tahin (ölige Sesampaste)• ½ Tasse Essig• 1 Tasse Wasser• 1 Zitrone• 5-6 zerdrückte Knoblauchzehen• 1 TL Salz• Pul Biber (rote Chiliflocken), schwarzer Pfeffer

Zum Garnieren: 4 hart gekochte Eier, 2-4 Tomaten, 6 grüne Paprika, 2 Zwiebeln, ½ Bund Petersilie, Salz

Zubereitung

1 Die Bohnen über Nacht in reichlich Wasser einweichen.

2 Am nächsten Tag abgießen und in reichlich Wasser mindestens eine Stunde lang weichkochen. Bohnen im Topf abkühlen lassen.

3 Olivenöl, Tahin, Essig, Zitronensaft und Wasser in einer Schüssel verrühren. Von den gekochten Bohnen 2-3 EL herausnehmen, mit der Gabel zerdrücken und mit der Soße verrühren. Wenn nötig, etwas Wasser hinzufügen. Mit Chiliflocken und schwarzem Pfeffer abschmecken.

4 Gekochte Bohnen abgießen und in eine Salatschüssel geben. Die Soße darüber gießen und einmal gut durchmischen. Zwiebeln in feine, halbe Ringe schneiden, mit Salz vermischen und in ein Sieb geben. Nach einer Weile das Wasser auspressen, die weich gewordenen Zwiebeln mit Wasser abspülen, mit den Händen das überschüssige Wasser ausdrücken und über die Bohnen verteilen. Petersilie fein hacken und überden Salat streuen.

5 Hart gekochte Eier schälen und vierteln. Tomaten in Scheiben schneiden und Spitzpaprika fein hacken. Damit den Bohnensalat garnieren und servieren.

Täglich zu genießen!

Kürbissüßspeise

• 1½ kg Moschus-Kürbis• 3 Tassen Zucker• 1 Tasse Tahin (ölige Sesampaste)• 1 Tasse Walnüsse

Die Moschus-Kürbisse in fünf Finger breite Scheiben schneiden, die Schale entfernen. Die Kürbisscheiben dritteln, in einen Topf legen, mit Zucker bestreuen und einen Tag stehen lassen.

Am nächsten Tag den Topf auf den Herd stellen und bei schwacher Hitze so lange Kochen, bis der Kürbis sein eigenes Wasser zieht. Wenn das Wasser eindickt und weniger wird, Topf vom Herd nehmen.

Wenn die Kürbisscheiben vollständig abgekühlt sind, auf einen großen Servierteller legen, mit Sesampaste beträufeln und mit Walnüssen bestreuen.

Seite 29 • Kochkultur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Sie sind ein unvermeidliches Trio: Frikadellen am Spieß (Şiş Köfte), Bohnensalat (Piyaz) und Kürbissüßspeise (Kabak Tatlısı)! In Antalya kommt man kaum darum herum, diese drei Gerichte zu essen.

Die Bandbreite von Orten, wo Frikadellenspieße zubereitet werden, reicht von den umherziehenden Straßenhändlern bis zu mehrstöckigen, palastartigen Restaurants. Zu den Frikadellen am Spieß wird stets Salat aus weißen Bohnen gereicht. Aber der Salat ist hier nicht ein einfacher Bohnensalat, sondern gewinnt mit seiner Soße aus der Sesampaste Tahin eine ganz andere Dimension. Für diesen außergewöhnlichen Bohnensalat sollte unbedingt die dünnschalige Çandır-Bohnensorte verwendet werden. Nicht nur dem Bohnensalat verleiht die Sesampaste einen besonderen Geschmack, auch die Kürbissüßspeise erhält ihren intensiven Sesamgeschmack von der Tahin-Paste. Die Kürbissüßspeise ist mir ihrer orange-glänzenden Farbe sowieso schon verlockend genug und wird durch die Zugabe von Sesampaste zu einer unwiderstehlichen Versuchung. Die Restaurantbesitzer sind sich dessen bewusst und stapeln im Eingang ihrer Läden Moschus-Kürbisse übereinander und verführen damit ihre Kunden.

Page 17: Kochkultur in Antalya

Arap KadayıfSüßspeise aus einem süßen, mit Sirup getränkten Teig

Der Arabische Kadayıf, in der Türkei auch bekannt als Taş Kadayıf (Stein-Kadayıf) wird aus einem kleinen flachen, runden Teig hergestellt. Wenn der Kadayıf-Teig, den man fertig auf dem Markt kaufen kann, nicht frisch ist, platzt er beim zusammenklappen und bekommt Risse.

1 kg frischer Kadayıf-Teig150 g gehackte Walnüsse, 2 EL Zucker, 1 TL Zimt , 3-4 Eier, neutrales Pflanzenöl zum Frittieren (etwa 300-350 ml)

Für den Sirup: 1 kg Zucker, 1 l Wasser, 3-4 Pelargonien-Blütenblätter, Saft von ½ Zitrone

Zubereitung

1 Zunächst den Sirup zubereiten. Zucker und Wasser in einem Topf verrühren und den Sirup bei schwacher Hitze unter ständigem Rühren köcheln, bis der Zucker sich auflöst. Die Pelargonienblätter zufügen und den Sirup bei mittlerer Hitze weitere 5-10 Minuten kochen. Wenn der Sirup etwas dickflüssiger wird, Zitronensaft dazugeben und noch einmal aufkochen. Vom Herd nehmen, die Blütenblätter herausnehmen und bei Zimmertemperatur abkühlen lassen.

2 In einer Schüssel gehackte Walnüsse, Zucker und Zimt miteinander vermischen. In einer anderen Schüssel die Eier leicht verquirlen.

3 Auf jeden Kadayıf-Teigfladen einen kleinen Löffel der Walnussmischung in die Mitte geben und den Teig einmal zusammenklappen. An den Ränder mit angefeuchteten Fingern leicht zusammendrücken, damit der Teig gut zusammenklebt.

4 In einer tiefen Pfanne das Bratfett erhitzen. Jeden Kadayıf einzeln zuerst in der Eiermischung wenden und dann vorsichtig in das Öl in der Pfanne geben. Sobald eine Seite schön rot gebraten ist, Kadayıf umdrehen. Es können etwa 4-5 Kadayıf auf einmal gebraten werden, die Pfanne sollte nicht allzu voll sein. Gebratene Kadayıf mit einer Grillzange herausnehmen und in den Sirup tauchen.5 Kadayıf einen Moment im Sirup lassen, bis er völlig damit getränkt ist, dann sofort herausnehmen und zum Servieren auf einen kleinen Teller legen. Eventuell mit gehackten Walnüssen bestreuen.

Isırgan YoğurtlamaBrennnesseln in JoghurtsoßeDie Einwanderer aus Kreta sind berühmt für ihre Kräutergerichte. Die Brennnessel ist, obwohl die Verarbeitung ein wenig Mühe erfordert, ein sehr beliebtes Kraut. Beim Zubereiten der Brennnesseln Handschuhe anziehen nicht vergessen.

• 500 g Brennnesseln• 1 Bund Frühlingszwiebeln• 1 EL Butter• ½ Tasse Olivenöl• 1 TL Salz, ½ TL schwarzer Pfeffer

Für die Soße: 2 Tassen abgetropfter Joghurt, 2 Knoblauchzehen, ½ TL Salz, 2 EL Olivenöl, 1 TL Pul Biber (Chiliflocken)

Zubereitung1 Brennnesselblätter abzupfen und Stängel entfernen. In reichlich Salzwasser weichkochen.

2 Abgießen, kurz abkühlen lassen und grob schneiden.

3 Frühlingszwiebeln putzen, waschen und fein schneiden. Butter und Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen. Zwiebeln bei mittlerer Hitze unter Rühren glasig dünsten. Brennnesseln, Salz und Pfeffer hinzufügen und auf dem Herd kurz umrühren. Auf einen Teller geben.

4 Knoblauch mit Salz im Mörser zerdrücken, mit dem Joghurt verrühren und auf den Brennnesseln verteilen. Mit Olivenöl beträufeln, mit Chiliflocken bestreuen und servieren.

Süßspeisen mit SirupDie Türkische Küche ist reich an Süßspeisen, die mit Sirup

zubereitet werden. Die im Ofen gebackenen oder in Fett

gebratenen Süßspeisen, allen voran der Baklava, erhalten ihren

unverwechselbaren Geschmack vom Sirup.

In Antalya ist der Arabische Kadayıf der König unter den Sirup-

Süßspeisen. Gefüllt mit Walnüssen, in Fett gebraten und in Sirup

getränkt sind die Kadayıfs zwar alles andere als leicht, aber

unwiderstehlich lecker.

Die Sirup-Süßspeisen enthalten eine geheime Geschmacksnote,

die diesen intensiven Geschmack mildert und die außer den

Antalyanern kaum jemand kennt. Bei der Zubereitung des Sirups

werden ein paar Geranienblütenblätter oder Orangenblütenblätter

ins Wasser gegeben. Diese blumige Note verleiht dem Sirup

einen dem märchenhaften Anblick von Antalya gebührenden

geheimnisvollen Geschmack.

Kräuter-SchmausEssbare Wildkräuter sind für die Menschen aus Kreta ein

Festschmaus. Die durch den Völkeraustausch übergesiedelten

Kreter der Region sind bekannt für ihre abwechslungsreichen

Kräutergerichte. Der Brauch des Kräutersammelns ist nicht nur

bei den Kretern, sondern in allen Dörfern der Region besonders in

den regnerischen Jahreszeiten ein unveränderlicher Bestandteil

des ländlichen Lebens.

Die Wildkräuter werden sowohl aus Bedarf, als auch wegen

des Geschmacks gesammelt. Die Verwendung in der Küche

ist sehr vielseitig. So wie sie roh eingewickelt in Lavaş Ekmeği

(großes, sehr dünnes Fladenbrot) gegessen werden, so wird

auch schichtenweise wunderbar leckerer Börek (Teigpastete)

daraus zubereitet. Die üblichste Art ist es, die Kräuter mit

Zwiebeln anzudünsten. Mit ein paar darin aufgeschlagenen

Eiern kann die Kräuterpfanne ein deftiges Frühstück oder eine

leichte Mittagsmahlzeit werden, oder aber zusammen mit

Knoblauchjoghurt eine wunderbare Vorspeise.

Die mit Kräutern zubereiteten Joghurt-Kaltschalen (Yoğurtlama)

sind erfrischende Köstlichkeiten an heißen Tagen.

Seite 31 • Kochkultur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Page 18: Kochkultur in Antalya

AvocadoDie Avocado aztekischer Herkunft, deren ursprüngliche Heimat Mexiko ist, gehört zu den neuen Bewohnern der Region. Die Avocado reift am Baum, wird jedoch erst nach dem Pflücken weich und hat in der Gegend von Alanya scheinbar eine neue Heimat gefunden. Mit ihrem öligen Geschmack passt sie gut zu Salaten und auch als Creme hat sie ihren Platz auf den Vorspeisenkarten gefunden.

Dieses Gemüsetrio afrikanischen Ursprungs hat ein anderes gemeinsames Merkmal. Wenn sie nicht richtig gekocht werden, erzeugen sie alle eine klebrige Soße aber für genau diese etwas breiige Konsistenz werden sie bevorzugt. Eine von diesen dreien, die Okraschote, ist seit dem Mittelalter ein beliebtes Gemüse in der türkischen Küche, aber die beiden letzteren sind eher regionale Geschmäcke.

OkraschoteEs wird angenommen, dass die Okrapflanze, ursprünglich aus Äthiopien und dem Ost-Sudan stammend, aus der Nilregion über den Hafen von Alexandria nach Antalya gelangte. Zunächst wild wachsend wurde sie zum ersten Mal um 1200 v. Chr. von den Ägyptern landwirtschaftlich angebaut. Die Okraschote verbreitete sich über den Sklavenhandel in der Welt und wurde so zum beliebtesten Gemüse der Südstaaten von Amerika.

In der Türkei ist die Okraschote seit der Zeit der Seldschuken bekannt und wurde durch das im Osmanischen Reich von arabischen Kinderfrauen verbreitete, aus Fleisch, Okraschoten und Mehl zubereitete Gericht „Aside“ berühmt. Die Okrapflanze ist eine der seltenen Pflanzen mit zwei lateinischen Namen. Wegen des angenehmen Dufts seiner Samen erhielt sie den Namen Abelmoschus esculentus. Und neben dem Namen „Eb’ül misk“, also „König unter den Düften“ aus dem Arabischen, erhielt sie dazu wegen der Essbarkeit ihrer schönen Blüten die Bezeichnung Hibiscus esculentus, also Hibiskus.

TaroknolleDie Taroknolle ist in der Türkei nur in der Gegend von Antalya und Mersin bekannt und ist ein Wurzelgemüse, das der Form nach an Sellerie erinnert. Das aus Südostasien stammende Gemüse fand über Afrika weltweite Verbreitung. Es wurde mancherorts so beliebt, dass es zum Symbol der unter dem Namen „Taro“ bekannten Hawaii-Inseln wurde. In Ägypten und Zypern wird die Taroknolle „Kolakas“ genannt. Nach Antalya kam sie über Zypern, wo sie seit dem Römischen Reich angebaut wurde. Der säuerliche Geschmack eines Gerichts aus Tomaten, Fleisch und Taroknollen ist interessant, die frischen Knollen lassen sich wie Kartoffeln anbraten.

MuskrautDas Muskraut (Türkisch: Mülhiye), von den Zyprioten „Molehiya“ genannt, ist ein Geheimtipp unter den kulinarischen Genüssen der Küche von Antalya. In Ägypten und Zypern geradezu ein Nationalgericht, kennt Muskraut nicht jeder. Es ist vor allem bei Familien mit ägyptischen, nordafrikanischen oder zypriotischen Wurzeln beliebt. Das Muskraut, d.h. die Blätter der Jutepflanze, wird getrocknet und gelagert. Es wird mit Lammfleisch oder Huhn und reichlich Zitrone gekocht. Das Muskrautgericht ist ein eigenständiges Gericht, das keiner Beilage bedarf.

Afrikanische Einwanderer

Page 19: Kochkultur in Antalya

Seite 34• Kochkultur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Der Geschmack aus der BlumeMohn und Rosen

Wenn man den Taurus überquert und sich Richtung

Zentralanatolien wendet, herrscht ein kontinentales Klima. Mit

dem veränderten Klima ändern sich auch die landwirtschaftlichen

Erzeugnisse. Der Mohn hat in Anatolien eine tausende Jahre alte

Geschichte und ist vor allem in Burdur ein wichtiges Produkt.

Seit den Hethitern angebaut, waren im Römischen Reich auf

allen Bauwerken und Gegenständen wie Münzen, Sarkophagen,

Tempeln und Springbrunnen Darstellungen des Mohns zu finden.

Göttinnen der Fruchtbarkeit, wie Demeter und Artemis, halten in

der einen Hand stets eine Weizenähre und in der andern eine

Mohnkapsel. Zwei Erzeugnisse der Landkreise Burdur und

Isparta sind ganz besonders. Gegen Frühlingsende verwandeln

sich die Mohnfelder mit endlosen violetten und weißen Blüten

in einen Blumengarten. Der von alters her auch als Ölpflanze

angebaute Mohn, hat mit seinen Samen und der „Aufstrich“

(Sürtme) genannten Mohnpaste einen ganz besonderen Platz

in der regionalen Küche. Manchmal entfalten Mohngebäcke wie

Kömbe oder Nokul mit den Blättern der anderen schönen Blume

der Region, der Rose, einen ganz speziellen Duft.

Isparta ist so etwas wie das Weltzentrum für Rosen. Zusammen

mit Burdur haben die beiden Rosenstädte die Türkei an die Spitze

der weltweiten Rosenölproduktion gebracht. Der Rosenanbau

kam im 19. Jahrhundert aus der Region Kazan in Bulgarien

nach Isparta und ist heute unverzichtbar für die Parfümindustrie.

Die Bedeutung des Rosenwassers, ein Nebenprodukt

der Rosenölherstellung, in der Osmanischen Küche ist

außerordentlich. Viele Süßspeisen wie Muhallebi (Reispudding),

Zerde (süßer Reis mit Safran) und Aşure (Süßspeise aus

Hülsenfrüchten, Trockenobst und Nüssen) erhalten durch

die Verfeinerung mit Rosenwasser einen unvergleichlichen

Geschmack. Rosenkonfitüre mit Rahm verwandelt das Frühstück

in ein Fest und Rosen-Lokum bildet zusammen mit türkischem

Kaffee ein wunderbares Duo.

Isparta

Page 20: Kochkultur in Antalya

Seite 37 • Kochkultur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Rosenkonfitüre

Zutaten

• 500 g duftende Damaszener-Rosenblütenblätter• 7 Tassen Zucker• 3 Tassen Wasser• 4 EL Zitronensaft

Zubereitung

1 Die weißen Enden der Rosenblütenblätter abschneiden. Blütenblätter vorsichtig waschen und abgießen.

2 In eine große Schüssel geben und Zucker und Zitronensaft hinzufügen. Die Rosenblütenblätter mit dem Zucker gründlich verkneten. Wenn die Masse zu einer Art Paste geworden ist, ein paar Stunden oder über Nacht beiseite stellen.

3 In einen schweren Topf umfüllen und Wasser hinzufügen. Bei mittlerer Hitze so lange sieden, bis die Masse eindickt und die Konsistenz von Konfitüre annimmt. Den Schaum, der sich an der Oberfläche bildet, abschöpfen.

4 Wenn die Konfitüre dick genug ist, sodass sie die Rückseite eines Löffels überzieht, vom Herd nehmen.

5 Noch heiß in sterilisierte Marmeladengläser füllen. Deckel verschließen und abkühlen lassen. Die Gläser an einem kühlen, trockenen und dunklen Platz aufbewahren.

Rosen-Sorbet

Zutaten

• 125 g duftende Rosenblütenblätter• 1 Tasse Zucker• 5 Tassen Wasser• 1 Zitrone

Zubereitung

1 Rosenblütenblätter vorsichtig waschen und abgießen.

2 Blütenblätter und Zucker in eine große Schüssel geben. Gründlich mischen, indem die Masse mit den Händen gut verknetet wird.3 Wenn die Masse die Konsistenz einer Paste angenommen hat, Wasser und Zitronensaft hinzufügen und so lange rühren, bis der Zucker sich vollständig gelöst hat.4 In eine Karaffe mit Deckel oder eine Flasche mit breitem Hals füllen. 4-5 Stunden oder über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.5 Vor dem Servieren das Sorbet durch ein Musselintuch oder ein feinmaschiges Sieb sieben. Auf zerstoßenem Eis in Kristallgläsern servieren.

Page 21: Kochkultur in Antalya

Ein ParadiesgartenObst

Die Provinzen Antalya, Burdur und Isparta sind was die Vielfältigkeit an Früchten angeht ein Paradies. Von den Meeresküsten bis zu den schneebedeckten Berggipfeln, von den ruhigen Gebieten an den Seen bis zu den kühlen Hochebenen gedeihen überall die verschiedensten Obstsorten.

Reisende berichteten überschwänglich von den Früchten in der Gegend von Antalya. Ibn Battuta, ein marokkanischer Forschungsreisender des 14.Jahrhunderts, schrieb folgendes: „In Antalya gibt es viele Weinberge und Gärten, die Früchte sind schmackhaft. Eine Aprikosensorte, die sie Kamaruddin nennen, ist sehr köstlich. Mandeln werden wegen ihres guten Geschmacks getrocknet.“ Und Evliya Çelebi, der osmanische Reiseschriftsteller aus dem 17.Jahrhundert, zählte ganz ausführlich die Zitronen-, Pomeranzen- (bittere Apfelsinen), Granatäpfel- und Feigengärten von Finike, die Weinberge, Vierzigsortenäpfel und Siebenfarbige Weintrauben von Elmalı, die Pomeranzen, Zitronatzitronen, Datteln, Oliven, Feigen und das Zuckerrohr von Adalya, und die Zitronen, Pomeranzen, die Granatapfelsorte Ernar, die Oliven, Feigen, Datteln und Weintrauben von Alanya auf.

Während in den in großer Höhe gelegenen Orten Elmalı und Korkuteli eine ideale, kühle Umgebung für Früchte und Weinberge besteht, die kontinentales Klima benötigen, wachsen an den feuchten und heißen Küsten tropische Obstsorten. Der Name Side kommt von Granatapfel (nar), und der Apfel (elma) aus Elmalı konkurriert mit dem aus Isparta; Anamur verbindet man mit der wunderbar duftenden regionalen Banane und die Walnüsse von Burdur erhielten ein geografisches Zertifikat. Hier findet man die schönsten Kirschen und die süßesten Aprikosen.

Neben all diesen Früchten ist die Orange, golden glänzend wie die Sonne, das Symbol der Stadt Antalya. Die Gärten der Zitrusfrüchte, allen voran die Orangengärten, schaffen in diesem Gebiet ein endloses, duftendes Paradies, das Berge und Meer miteinander vereint.

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Page 22: Kochkultur in Antalya

GranatäpfelDer Granatapfel ist das gemeinsame Fruchtbarkeitssymbol aller Kulturen, die in der Vergangenheit in Anatolien gelebt haben. Mit seinen Kernen, die wie tausende Perlen aus seinem Innern heraus kullern, ist der Granatapfel wie ein geheimnisvoller Schatz. Er wächst überall in der Region von Antalya, insbesondere die Sorten Ernar und Hicaznar sind berühmt. Historisch wird der Granatapfel mit Side in Verbindung gebracht, das Wort „Side“ bedeutet „Granatapfel“. In der Frühzeit wurde der Granatapfel auf Münzen als Symbol der Stadt verwendet.

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Bananen

Die Banane ist die Obstsorte mit dem höchsten Handelsanteil der Welt. Ursprüngliche Heimat der Banane sind die Länder Südostasiens, sie wurde über arabische Kaufmänner nach Afrika gebracht. Nach Alanya kam sie erstmals in den 1750er Jahren als Zierpflanze aus Ägypten, erst nach 1930 wurde mit dem Anbau der Früchte begonnen. Heute erstrecken sich an den Ostküsten von Alanya Bananenplantagen so weit das Auge reicht. Die Bananenstadt des Mittelmeers ist zweifelsohne Anamur. Die Bananenpflanze ist eine Pflanze, die nachdem sie Früchte getragen hat, bis zur Wurzel eingeht und jedes Jahr neu wächst. Wenn das Bananenbüschel Triebe ansetzt und anfängt zu wachsen, gibt die Pflanze krachende Geräusche von sich.

Äpfel, Walnüsse und Kirschen

Diese drei in der Region von Antalya weit verbreiteten Früchte wachsen vor allem in der Gegend von Burdur und Isparta. Burdur ist berühmt für sein Walnussmus. Die Äpfel und Kirschen aus der Umgebung von Uluborlu in Isparta schmecken besonders gut. Die wichtigsten Produkte aus Ağlasun, der Fortführung der antiken Stadt Sagalassos, sind Walnüsse und Kirschen. Im Grunde genommen gibt es viele Orte in der Region, die mit Walnüssen und Kirschen in Verbindung gebracht werden und berühmt sind für ihre Äpfel.

Page 23: Kochkultur in Antalya

KaktusfrüchteDie schöne, stachelige Kaktusfrucht von Antalya wird gegen Ende des Sommers richtig reif und süß. Weil niemand sich wagt, sie anzufassen und zu säubern, wird sie an Straßenständen geputzt und verkauft. Dank der Verkäufer, die auf Anhieb die Stacheln abstreifen und das vielkernige, süße Innere präsentieren, kann man diese Früchte, die den Geschmack der Sonne in sich sammeln, genießen.

Für diese drei Früchte schlägt das Herz eines jeden Antalyaners, die so nostalgisch an die alten Tage der Stadt erinnern. Diese Früchte sind in vielerlei Hinsicht himmlisch; ob es an ihrem überirdischen Reiz, ihrem faszinierenden Duft, oder an ihrem anhaltenden, ewigen Geschmack sein mag.

KakiDie in Antalya „Amme“ genannte Kakifrucht ist wie eine Paradiesfrucht. Deshalb wird ihr auch der verdiente Namen Paradiesdattel (Cennet Hurması) verliehen. Die lateinische Bezeichnung der auch unter dem Namen „Persimone“ bekannten Frucht beinhaltet ein göttliches Gleichnis: Diospyros kaki, was so viel wie „Frucht des Zeus“ oder „göttliches Feuer“ bedeutet.

MispelbeerDer Grund, weshalb die Mispelbeeren so sehr ins Herz geschlossen werden, liegt in dem Duft ihrer Blüten. Ebenso wie der Orangenblütenduft so ist auch der Duft der Mispelblüten ein Geruch von Antalya. Mispelbeeren mit ihren dunkelgrünen Blättern findet man in jedem Garten und an den Straßenrändern, sie sind der nostalgische Geschmack des Herbstes.

DattelDie Dattel ist, wie man weiß, eine Frucht aus dem Paradies. Die Dattelpalmen verleihen Antalya eine östliche Atmosphäre von Tausend und Einer Nacht. Auch wenn der Frucht in dieser Form keine große Beachtung geschenkt wird: der Kenner kann von der frischen Frucht nicht genug kriegen.

Page 24: Kochkultur in Antalya

Seite 44 • Kochkultur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

SonnenfrüchteOrangen und ZitrusfrüchteDie Orange, Symbol der Stadt Antalya, ist ein Obst, das erst in der jüngeren Vergangenheit Verbreitung fand. In Antalya und Umgebung, der Orangenvorratskammer der Türkei, begann der Orangenanbau in den 1930er Jahren. Das 1936 gegründete Zitrusfrüchte-Institut sorgte für die Verbreitung der Zirusfrucht- und insbesondere der Orangenproduktion.

Die Pomeranze, eine bittere Orange, Zierde der Straßen von Antalya, ist eine schon länger bekannte Frucht. Alle Zitrusfrüchte stammen aus China, aber ihre Verbreitung fand in der Mittelmeerregion zu verschiedenen Zeiten statt.

Die Pomeranzen wurden in Nordafrika und in der Umgebung des Mittelmeers seit dem 7. Jahrhundert gesichtet und waren zur Zeit des Osmanischen Reiches ebenso wie Zitronen und Zitronatzitronen seit dem 15. Jahrhundert bekannt. Die in der Türkei auch Kebbat genannte Zitronatzitrone wurde im Topkapı-Palast zur Herstellung von Konfitüre verwendet, die Blüten der Pomeranzen zum Parfümieren von Wasser.

Dem byzantinischen Schriftsteller Leontios Machairas zufolge wurde die Zitrone in Ägypten nach Antalya Addaliya genannt. Evliya Çelebi berichtet, dass er von hier mit Fässern voller Zitronensaft zum Topkapı-Palast gereist sei.

Die Orange dagegen wurde im 16. Jahrhundert von portugiesischen Seefahrern über das Kap der Guten Hoffnung in die Mittelmeerregion gebracht, in den osmanischen Quellen taucht sie erst nach dem 18. Jahrhundert auf. In vielen Mittelmeerländern stammt der Name der Orange von der Bezeichnung „Portugiese“ (türkisch: portakal). Einst teuer und schwer zu bekommen ist das Obst dank des Zitrusfrüchte-Instituts in Antalya inzwischen reichlich vorhanden. Mit dem im Jahre 1963 ins Leben gerufenen Filmfestival der Goldenen Orange wurde sie zum Symbol der Stadt.

Page 25: Kochkultur in Antalya

Die größte Spezialität sind die berühmten Konfitüren aus Antalya, in denen die Früchte förmlich wie Edelsteine bewahrt werden. Die Bewirtung mit Konfitüre ist in Antalya ein Ritual für sich. Neben den aus Zitrusfrüchten hergestellten Pomeranzen-, Pampelmusen-, Bergamotten-, Zitronatzitronen- und Orangenschalenkonfitüren, werden auch Marmeladen aus Zitronen- und Orangenblüten hergestellt. All diese süßen Edelsteine sehen wunderbar aus und duften phantastisch. Darüber hinaus gibt es auch außergewöhnliche Konfitüren aus Auberginen, Wassermelonen, Moschuskürbis und Datteln und auch die Konfitüren aus noch unreifen Walnüssen und Feigen schmecken verblüffend gut. Die Konfitüre wird auf speziellen Silberservices angeboten und gehört zu den feinsten Bewirtungen der Gastfreundschaft von Antalya.

In der Gegend von Burdur und Isparta sind neben der hervorragenden Rosenkonfitüre auch kulinarische Genüsse wie Marmelade aus weißen Kirschen und Sauerkirschen bemerkenswert. Manchmal wird statt dem türkischen Wort für Konfitüre „reçel“ auch die Bezeichnung „bestel“ verwendet. Auch gibt es spezielle regionale Süßigkeiten wie Kürbis-Pestil, d.h. papierdünne Fladen aus getrocknetem Melonenkürbis und Sirup, die in Kalziumchlorid knusprig gemacht werden. Die im Taurus anstatt mit Zucker mit Sirup gekochten Konfitüren bieten eine ganz spezielle Geschmacksvielfalt.

Seite 46 • Kochkultur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Pomeranzen-KonfitüreDen Herbst und Winter hindurch beleben knallorange, wie Laternen leuchtende Pomeranzen die Straßen der Stadt Antalya. Die aus Pomeranzenschale hergestellte Konfitüre ist mit ihrem wie Edelsteine glänzenden Aussehen und ihrem Geschmack eine ideale Bewirtung für Gäste. Die Konfitüre kann zum türkischen Kaffee mit einem Silberlöffel oder einem kleinen Holzspieß als Süßigkeit serviert werden.

Zutaten8-10 Pomeranzen (bittere Orangen), 1 kg Zucker, 2 Tassen Wasser, etwas Zitronensaft

Zubereitung

1 Pomeranzen waschen, abtrocknen und mit der feinen Seite der Küchenreibe nur den orangefarbigen Teil abreiben. Die geriebene Pomeranzenschale für die Verfeinerung von Kuchen, Gebäck und Süßspeisen oder Sorbets aufbewahren.

2 Von der Spitze der Pomeranzen eine Scheibe der Schale abschneiden. Mit einem scharfen Messer die Schale von oben bis unten an 8 Stellen einritzen und schälen.

3 Jedes Schalenstück einzeln wie eine Zigarette aufrollen und auf einem Baumwollfaden auffädeln. Die Pomeranzenschalenkette in eine mit Wasser gefüllte große Schüssel oder Waschschüssel geben. Einen Teller und Gewichte darauf legen, damit die Schalen mit Wasser bedeckt bleiben.4 Drei Tage lang jeden Tag das Wasser wechseln, damit der bittere Geschmack austritt. Wenn ein bitterer Geschmack gewünscht ist, können die Pomeranzenschalen auch schon früher aus dem Wasser genommen werden, oder die Schalen werden nur einmal aufgekocht, abgegossen und dann nur einen Tag in kaltem Wasser stehen gelassen.5 Wenn die Pomeranzen ihre Bitterkeit abgegeben haben, abgießen, vom Baumwollfaden nehmen, auf ein großes Blech oder in eine Schüssel legen und mit Zucker bedecken. Bedeckt über Nacht wässern lassen. 6 Am nächsten Tag in einem Topf unter Zugabe von 2 Tassen Wasser etwa eine Stunde kochen. Ab und zu den sich an der Oberfläche bildenden Schaum abschöpfen. Wenn die Schalen richtig durchsichtig werden und das Wasser eindickt, den Saft einer halben Zitrone zufügen, die Hitze erhöhen und noch ein paar Minuten kochen.7 Vom Herd nehmen und noch heiß in sterilisierte saubere Glasbehälter füllen. Deckel verschließen und an einem trockenen, kühlen Ort lagern.

Süße MomenteKonfitüre und Marmeladen

Page 26: Kochkultur in Antalya

Die in den Sommermonaten von der Hitze ausgedörrten Küstenregionen haben sich seit alters her mit Erfrischungen aus den Bergen eine Atempause verschafft. Eis, das sich in den Schnee- und Eisgruben der Berge angesammelt hatte, wurde hinunter zu den Küstensiedlungen gebracht und es wurde versucht, die Erfrischungen aus den Bergen über die antiken Wasserleitungen zu transportieren. Insbesondere in Antalya, wo die Sommer sehr heiß sind, sorgten vom hohen Beydağlar-Gebirge geholter Schnee, Eis und Wasser für Abkühlung in der Stadt und in den ländlichen Gebieten. An den Berghängen gibt es viele antike, mit Brunnen ausgestattete Siedlungen wie Sagalassos, die berühmt sind für ihr wohlschmeckendes Trinkwasser und ihre Wasserfallquellen.

Schnee und Eis wurden seit der Antike in den Sommermonaten aus den Bergen geholt und sowohl zur Kühlung von Getränken als auch zur Herstellung kalter Süßspeisen wie Speiseeis verwendet. Zur Zeit der Seldschuken und während des Osmanischen Reiches, als Früchte zu einem wichtigen Bestandteil der Küche wurden, wurden in Istanbul und Anatolien Fruchtsorbets mit Schnee vermischt und Süßspeisen mit Namen wie Karlama (Schneien), Karsambaç (Süßspeise aus frischem Schnee und Sirup), Kar Helvası (Schnee-Helva) und Kar Şerbeti (Schnee-Sorbet) zubereitet. Die durch das Mischen von Schnee und Honig oder Sirup hergestellten Süßspeisen waren die ersten Beispiele speiseeisartiger Desserts. An erster Stelle dieser in der Sommerhitze erfrischenden Leckereien ist das durch seinen leicht angebrannten Geschmack auffallende Yanık Dondurma (Angebranntes Speiseeis) und die mit gehacktem Eis zubereiteten Süßspeisen Karsambaç, Karlama und Şişirtme. In den Städten hat heute das Speiseeis den Platz dieser Süßspeisen eingenommen. Das mit Sahlep und meist aus der Milch der Malteserziege und zubereitete Yanık Dondurma von Antalya, Korkuteli und Elmalı ist sehr berühmt.

Seite 48 • Kochkultur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Erfrischende Delights

Page 27: Kochkultur in Antalya

SideSide, Antalya

side.bel.tr

Air Show

Mai

DedegölBergesteigerfestEğirdir, Isparta

egirdir.bel.tr

Mai

InternationalerAntalya Sand-skulpturen FestivalAntalya

larasandland.com

Mai

Antalya JugendfestAntalya

antalya.bel.tr

Mai

AkdenizUniversität JugendfestAntalya

sks.akdeniz.edu.tr

Mai

AntalyaInternationalesTheater FestivalAntalya

devtiyatro.gov.tr

Mai

Yörük NomadenfestAntalya

yoruklerdernegi.org.tr

Mai

InternationalesAlanya Tourismusund Kunst Festival

Alanya, Antalya

alanya.bel.tr

Mai

Goldene Granatapfel Öl-Ringkampf Kemer, Antalya

antalya-kemer.bel.tr

Mai

Motocross KampEğirdir, Isparta

egirdir.bel.tr

Mai

Universität Süleyman Demirel

FrühlingsfestIsparta

sdu.edu.tr

Mai

EğirdirOluklacıFestEğirdir, Isparta

egirdir.bel.tr

Mai

Abdal MusaFestElmalı, Antalya

elmali.bel.tr

Juni

FinikeFestivalFinike, Antalya

finike.bel.tr

Juni

MahmutlarKultur- und TourismusfestAlanya, Antalya

mahmutlar.bel.tr

Juni

ManavgatFriedensflussFestivalManavgat, Antalya

manavgat.bel.tr

Juni

Likya & KaşKultur und KunstFestivalKaş, Antalya

kas.bel.tr

Juni

FestivalyaStraßen-veranstaltungenAntalya

antalya.bel.tr

Juli

AspendosInternationalesOpern- und BallettfestivalBelkıs, Antalya

aspendosfestival.gov.tr

Juli

KestelÖl-Ringkampf und Tourismus FestivalAlanya, Antalya

alanyakestel.bel.tr

Juli

PınargözüTraditionelles KulturfestYenişarbademli, Isparta

yenisarbademli.bel.tr

Juli

Festival

GoldenerGranatapfel

Kemer, Antalya

antalya-kemer.bel.tr

Juni

KozağacıAlmfest

Kozağacı, Burdur

kozagaci.bel.tr

Juni

Russische KulturtageAntalya

antalya.bel.tr

Juni

KonaklıTourismusfestAlanya, Antalya

konakli.bel.tr

Juni

Oba Tourismus-,Kultur-, Kunst- und OrangenfestAlanya, Antalya

oba.bel.tr

Juni

ManavgatMotorradfestManavgat, Antalya

manavgat.bel.tr

Internationaler

Juni

TraditionellesKultur & Kunstfest und Öl-Ringkampf Uluborlu, Isparta

uluborlu.bel.tr

Juni

IspartaRosen-, Teppiche- und TourismusfestIsparta

isparta.gov.tr

Juni

KonyaaltıKarneval und SommerfestAntalya

konyaalti.bel.tr

August

AksekiSommerfestAkseki, Antalya

akseki.bel.tr

August

Buttermilch (Ayran) Cevizli

FestivalCevizli, Antalya

cevizli.bel.tr

August

AkçaenişKultur- und KunstfestElmalı, Antalya

August

PınarJahrmarktEğirdir, Isparta

egirdir.bel.tr

Juli

KulturfestNiyazi Baba

Burdur

Juli

Pisidische Antiochia Kultur, Tourismusund Kunst FestivalYalvaç, Isparta

yalvac.bel.tr

Juli

SütçülerMaulbeerfest

Sütçüler, Isparta

sutculer.bel.tr

Juli

AltınsipsiÖl-Ringkampf & Kultur-KunstVeranstaltungen

Altınyayla, Burdur

altinyayla.bel.tr

Juli

Kultur-, Kunst-,und AlmfestAziziye, Burdur

aziziyekoyu.net

Aziziye

Juli

Deliktaş, SarıkayaKultur- und KunstfestYeşilbaşköy, Burdur

yesilbaskoybelediyesi.com

Juli

Marmor-, Alm-, Karamanlı

und Walnussfest

Karamanlı, Burdur

karamanli.bel.tr

Juli

BucakFeigen-, Kultur- und KunstfestKocaaliler, Burdur

kocaaliler.bel.tr

August

KibyraRuinen und AlmfestGölhisar, Burdur

golhisar.bel.tr

August

Salda-See Volksmusik und GesangswettbewerbYeşilova, Burdur

yesilovabel.tr

August

Goldene Kirsche Öl-Ringkampf Korkuteli, Antalya

korkuteli.bel.tr

August

İncesuKultur- undKunstfestKeçiborlu, Isparta

keciborlu.bel.tr

August

Seyyit Veli BabaTroubadouren und Reis FestSenirkent, Isparta

senirkent.bel.tr

August

Mai

19. Mai Jugend-und Sportfest

29. OktoberFeiertag derRepublik

Oktober

Granatapfel Festival und Öl-Ringkampf Döşemealtı, Antalya

dosemealti.bel.tr

Oktober

Internationaler Alanya TriathlonAlanya, Antalya

alanya.bel.tr

Oktober

InternationalerSchwimm-MarathonAlanya, Antalya

alanya.bel.tr

Oktober

Street BasketballTurnierAlanya, Antalya

alanya.bel.tr

Oktober

Volkslauf und HalbmarathonAlanya, Antalya

alanya.bel.tr

Oktober

Sea to SkyExtremeEnduro RennenKemer, Antalya

redbullseatosky.com

Oktober

TraditionellesGöce (Tarhana)FestKozağacı, Burdur

kozagaci.bel.tr

Oktober

InternationalesAntalyaKlavierfestivalAntalya

antalyapiyanofestivali.org

November

InternationalesArbeiterFilmfestivalAntalya

festival.sendika.org

Dezember

InternationalesGitarrenfestival

Antalya

antalyagitarfestivali.com

Februar

Goldene OrangePoesiepreis & SymposiumAntalya

altinportakal.org.tr

März

SchneeglöckchenFestivalİbradı, Antalya

ibradi.bel.tr

April

InternationalesChorfestivalAntalya

antalya.bel.tr

April

Antalya FahrradfestAntalya

antalya.bel.tr

August

MeisterschaftElmalı, Antalya

Elmalı

elmali.bel.tr

Öl-Ringkampf

August

GazipaşaGranatapfelFestivalGazipaşa, Antalya

gazipasa.bel.tr

August

PilzfestKorkuteli, Antalya

korkuteli.bel.tr

Şehzade Korkut Sommer- und

August

Ramadanfest

August

30. August Feiertag des Sieges

August

PhaselisFestivalKemer, Antalya

phaselisfestival.com

September

sidefestival.com

International Kultur und Kunst FestivalSide, Antalya

September

ManavgatÖl-Ringkampf

Manavgat, Antalya

manavgat.bel.tr

September

WasserfestEğirdir

Eğirdir, Isparta

egirdir.bel.tr

September

Kultur-, Kunst- Senirkent

und TraubenfestSenirkent, Isparta

senirkent.bel.tr

September

InternationalesAlanyaJazz FestivalAlanya, Antalya

alanya.bel.tr

September

İnsuyuKultur-, Kunst und SportveranstaltungenBurdur

burdur-bld.gov.tr

September

Bayır Jagd- und SchützenfestBayır, Burdur

burdurbayir.bel.tr

September

MittelmeergebietGeschichtenund PoesietageAntalya

ansansanat.com

März

23. April Feiertag des Kindes

April

NationalerFernsehpreisAntalya

altinportakal.org.tr

April

TraditionelleTürkische VolkmusiktageAntalya

atso.org.tr

April

InternationalesGoldene OrangeFilmfestivalAntalya

altinportakal.org.tr

Oktober

Opferfest

Oktober

OktoberfestAntalya

antalyaoktoberfest.com

Oktober

Tefenni BöğetSchäferfestHasanpaşa, Burdur

hasanpasa-blf.gov.tr

September

Page 28: Kochkultur in Antalya

Antalya

Provinzdirektorat für Kultur und Tourismus AntalyaDeniz Mah. Anafartalar Caddesi No: 31 07050 Muratpaşa/AntalyaT +90(242) 247 76 60F +90(242) 248 78 70 [email protected]

Touristen-Informationsbüro und Call Center (179)Deniz Mah. Anafartalar Caddesi No: 31 07050 Muratpaşa/[email protected]

Antalya Touristen-InformationsstelleT +90(242) 241 17 47

Alanya Touristen-InformationsstelleT +90(242) 513 12 40

Kaş Touristen-InformationsstelleT +90(242) 836 12 38

Kemer Touristen-InformationsstelleT +90(242) 814 11 12

Manavgat Touristen-InformationsstelleT +90(242) 753 12 65

Burdur

Provinzdirektorat für Kultur und Tourismus Burdur Burç Mah. Atatürk Cad. No: 13/115200 Merkez/BurdurT +90(248) 232 22 10, 233 10 78F +90(248) 234 00 [email protected]

Isparta

Provinzdirektorat für Kultur und Tourismus IspartaKepeci Mah. 106 Cad. 1217 Sok. No: 31 Kat: 4-5 32300Merkez/IspartaT +90(246) 232 57 71- 223 27 98F +90(246) 232 61 42 [email protected]

Gömbe

Ceylanpınar Restaurant (Hacı’nın Yeri)Uçarsu Cad. No 38, Gömbe Beldesi 07780 Kaş/AntalyaT +90(242) 831 41 61 T +90(242) 799 32 54 ceylanpinarrestaurant.com

Çağlayan Park RestaurantYayla Çukurbağ Dorf, Çayarası Mevkii 07580 Kaş/ AntalyaT +90(242) 831 46 49 T +90(242) 511 80 18 caglayanparkrestaurant.com

Gündoğmuş

Alara PiknikOrtakonuş Dorf07860 Gündoğmuş/AntalyaT +90(242) 781 27 67 alarapiknik.com

Alara Şelalesi RestaurantEskibağ Köprülü Yolu07860 Gündoğmuş/AntalyaT +90(242) 318 51 15 T +90(242) 822 95 71 alaraselalesi.net

Kemer Dinlenme Tesisi Ortakonuş Dorf07860 Gündoğmuş/AntalyaT +90(242) 781 24 08

Kemer

Köftecim Arslanbucak Mah. Cumhuriyet Bulvarı No: 4 07980Kemer/AntalyaT +90(242) 814 30 07

Korkuteli

Nur Pastaneleri Uzunoluk Mah. Mehmet Akif Cad. No: 129 07800 Korkuteli/Antalya T +90(242) 643 69 78 T +90(242) 643 16 06nurgida.com.tr

Şişçi Ramazan’ın YeriKargalık Dorf, Harmanyeri Mevkii 07800 Korkuteli/AntalyaT +90(242) 653 51 70

Isparta Museumsdirektorat T +90(246) 218 34 37

Yalvaç Museumsdirektorat T +90(246) 441 50 59

Uluborlu Museumsdirektorat T +90(246) 531 24 99

Eğirdir Touristen-InformationsstelleT +90(246) 311 43 88

RestaurantsAlanya

Cafe Keyif Ergün Sok. No 18/a07400 AlanyaT +90(242) 512 57 75

Çinal RestaurantAtatürk Cad. Ortaklar İşhanı 07410 AlanyaT +90(242) 513 22 91

Esma Ablanın Yeri Saray Mah. Galatasaray Cad. Uysal Apt. No:56/A 07400 AlanyaT +90(242) 519 08 40

Fasille Ev YemekleriGüllerpınarı Mah. Çirpendi Sok. No:3 07400 AlanyaT +90(242) 519 09 88

Güven RestaurantAtatürk Cad. No:3 07410 Alanya T +90(242) 513 64 65 Tepe RestaurantTepe Mah. Araplı Çıkmazı,07400 AlanyaT +90(242) 522 18 18

Burdur

Kayımoğlu DondurmaPazar Mah. Uzun ÇarşıNo: 37 15200 Burdur T +90(248) 233 45 73

Özsarı Kebap SalonuGazi Cad. No: 14 15200 Burdur T +90(248) 233 16 08

Isparta

Ferah Kebapçı Kutlubey Mah. Eski Üzüm Pazarı No:1 32100 Isparta T +90(246) 218 12 70 ferahkebap.com.tr

Kebapçı KadirMerkez Isparta Oteli Karşısı, Kebapçılar Arastası No: 8 32100 IspartaT +90(246) 218 24 60T +90(246) 212 17 71 kebapcikadir.com.tr

Kervansaray RestaurantGökçay Mesireliği 32040 IspartaT +90(246) 218 16 53

Eğirdir

Mavi Göl Teras RestaurantYeşil Ada No:17 32500Eğirdir/ Isparta T +90(246) 311 64 17T +90(246) 311 63 03

Yalvaç

Gündoğan İkbalBelediye Sarayı, Zemin Kat No:11 32400 Yalvaç / IspartaT +90(246) 441 82 55

Selin RestaurantBelediye Sarayı32400 Yalvaç / IspartaT +90(246) 441 26 97T +90(246) 441 43 92

Antalya Stadtzentrum

7 Mehmet Atatürk Kültür Parkı No: 20107030 Muratpaşa/Antalya T +90(242) 238 52 00 7mehmet.com

Akdeniz Dondurmaları Ali Çetinkaya Cad. No:24 07100 Muratpaşa/Antalya T +90(242) 312 47 19 akdenizdondurma.com.tr

Arma Restaurant Kaleiçi Yat Limanı İskele Cad. No:75 07100 Muratpaşa/Antalya T +90(242) 244 97 10 +90(242) 244 97 10 clubarma.com.tr

Börekçi Tevfik UstaSinan Mah. 1255 Sok. Ay İş Hanı No:22 07100 Muratpaşa/AntalyaT +90(242) 241 58 13

Dilara Yaşar Tatlı & Dondurma İsmetpaşa Cad. 457 Sok. Sırrı Nalbant İşhanı No: 1 07040 Muratpaşa/Antalya T +90(242) 247 45 74 dilarayasar.com

Dönerci Hakkı Baba Atatürk Cad. Ege İş Hanı No:6307100 Muratpaşa/AntalyaT +90(242) 241 38 79

Hasan Antalya RestaurantElmalı Mah. Kazım Özalp Cad. Zincirli Han İçi No:9-10, 07040 Muratpaşa/AntalyaT +90(242) 241 39 73

Mustafi’nin Yeri Atatürk Cad. 1254 Sok. Yadigar İş Hanı No:9 07100 Muratpaşa/Antalya T+90(242) 241 39 72

Özdoyum Restaurant Sanayi Sitesi, 668 Sok. No: 1 07010 Muratpaşa/Antalya T +90(242) 346 19 33

Paçacı ŞabanTahıl Pazarı Mah. İsmet Paşa Cad. 458 Sok. No:16 D:4 07040 Muratpaşa/AntalyaT +90(242) 247 58 24

Parlak Restaurant Elmalı Mah. Kazım Özalp Cad. Zincirli Han07040 Muratpaşa/AntalyaT +90(242) 243 12 12 parlakrestaurant.com

Piyazcı MustafaÇaybaşı Mah. 1348 Sok. 07100 Muratpaşa/AntalyaT +90(242) 311 01 35

Piyazcı Sami Kışla Mah. Cengiz Toytunç Cad.07040 Muratpaşa/AntalyaT +90(242) 244 91 90

Topçu Kebap Salonu Kazım Özalp Cad. No: 21 Kapalı Yol, Şarampol, 07040 Muratpaşa/Antalya T +90(242) 241 16 16

Turşucu Muammer Sinan Mah. Nazlıhan Apt. 07100 Muratpaşa/Antalya

Zamora DondurmaCebesoy Cad. Zerdalilik Mah. Gürsel Apt. No: 55/C07100 Muratpaşa/AntalyaT +90(242) 322 36 32zamora.com.tr

Elmalı

Hasan Sıtkı Bey Konağıİplikpazarı Mah. Baharlar Geçidi07700 Elmalı/AntalyaT +90(242) 342 42 49

Gazipaşa

Selinus RestaurantPazarcı Mah. Gazi Paşa Plajı07900 Gazipaşa/AntalyaT +90(242) 572 11 47

Tadım RestaurantRasih Kaplan Cad. No: 2/B 07900 Gazipaşa/AntalyaT +90(242) 572 50 11

Wichtige Kontakte

Wichtige Telefonnummern• Tourismus-Hotline 179

• Notruf 112

• Notberatung für Touristen 184

Page 29: Kochkultur in Antalya

The brand of Antalya, Likya Wines won 12 medals in the world’s largest wine competition AWC Vienna held in the Austrian capital Vienna, and was selected as the ‘BEST TURKISH PRODUCEROF THE YEAR 2012’.

Die Marke von Antalya, Likya Weine, gewann 12 Medaillen im weltweit größten Weinwettbewerb AWC Vienna in der österreichischen Hauptstadt Wien und wurde als ‘BESTER WEINPRODUZENT DER TÜRKEI 2012’ gekürt.

BEST TURKISH PRODUCEROF THE YEAR 2012

w w w . l i k y a w i n e . c o m

Page 30: Kochkultur in Antalya

Alle Rechte der Bilder und Texte liegen bei:2012 © Antalya Promotion und Tourismus Entwicklung GmbH, BAKA Entwicklungsagentur der Region Westliches Mittelmeer

PhotoarchiveProvinzdirektorat für Kultur und Tourismus Antalya, AKMED Kaleiçi Museum, ATSO Antalya Handels- und Industriekammer, Best Ajans, Provinzdirektorat für Kultur und Tourismus Burdur, Provinzdirektorat für Kultur und Tourismus Isparta, Konyaaltı Gemeinde, Manavgat Gemeinde, Yalvaç Gemeinde

PhotographienFatih Pınar (Umschlagseite, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 13, 14, 15, 23, ) • iStock (2, 3, 11, 12, 14, 15, 16, 17, 19, 20, 21, 22, 24, 25, 26, 27, 29, 30, 31, 32, 33, 36, 37, 38, 39, 41, 42, 44, 45, 46, 47, 49)

Texte Aylin Öney TanÜbersetzung Judith AslantaşRedaktion İlker NedimoğluDesign Fikribir Visual Communication Solutions • fikribir.comDruckerei Kutlu Avcı • kutluavci.com.tr

Flowers and Childrenantalyaexpo2016.com.tr

Unterstützer

Page 31: Kochkultur in Antalya

antalyadestination.com

AKTOB Verband der Touristischen Hoteliers im Mittelmeergebietaktob.org.tr

ALTSO Alanya Handels- und Industriekammeraltso.org.tr

ANTALYA Verkehrsbetriebe GmbHantalyaulasim.com.tr

ATAV Antalya Promotionsstiftungantalyaguide.org

ATB Handelsbörse Antalyaantalyaborsa.org.tr

ATSO Antalya Handels- und Industriekammeratso.org.tr

BETUYAB Belek Tourismus Investoren Verbandbetuyab.com.tr

IMEAK Schifffahrtskammerantalyadto.org.tr

MATSO Manavgat Handels- und Industriekammermatso.org.tr

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N 9

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