KOGNITIVE PROZESSÜBERWACHUNG - Fraunhofer ILT...Echtzeitdatenverarbeitung und die vorgelagerte...

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84 84 Jahresbericht 2016 Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, www.ilt.fraunhofer.de DQS zertifiziert nach DIN EN ISO 9001, Reg.-Nr.: DE-69572-01 Änderungen bei Spezifikationen und anderen technischen Angaben bleiben vorbehalten. 04/2017. 1 Versuchsaufbau mit integrierter Sensorik. 2 Laserstrahlgeschweißte Blechprobe mit induzierten Bindefehlern. Aufgabenstellung Das EU-Forschungsprojekt »MAShES« fördert die Entwicklung eines multispektralen, bildgebenden und intelligenten Sensorsystems zur Prozessüberwachung. Dieses System wird in eine Bearbeitungsoptik integriert und an einem Laserstrahlschweiß- sowie Laserstrahlauftragschweißprozess angewendet. Eine besondere Herausforderung stellen die Echtzeitdatenverarbeitung und die vorgelagerte Sensordaten- fusion dar. Mehrere unterschiedliche Sensordatenströme sind während des Prozesses zu verdichten, um anschließend bei der Datenverarbeitung einem kognitiven, im Sinne von lernenden, Algorithmus zur Prozessüberwachung zugeführt zu werden. Vorgehensweise Die Entwicklung des kognitiven Systems beinhaltet die Bereiche »Computer Vision« und »Machine Learning«. Diese Methoden finden Verwendung, um relevante Merkmale aus den Bilddaten, wie beispielsweise die Abkühlrate der Bauteiloberfläche oder die Schmelzbadoberflächengeometrie, zu bestimmen. Die Berechnung und Bewertung der Merkmale ist rechenintensiv und ist für die Echtzeitanwendung mit einem Field Programmable Gate Array (FPGA) realisiert. Die Basis der Bewertung der Merk- male zur Prozessüberwachung liegt in der Trainingsphase. Das kognitive System lernt anhand der berechneten Prozessmerk- male und mithilfe von fachkundig bewerteten Schweißproben die Klassifizierung der Merkmale und damit verschiedene Prozessimperfektionen eindeutig zu erkennen. Ergebnis Die Klassifizierung erfolgt mit unterschiedlichen Algorithmen aus der Familie des maschinellen Lernens und ermöglicht derzeit schon eine grobe Zweiklassenunterscheidung in gute und schlechte Schweißungen. Die Einteilung in verschiedene Fehlerklassen befindet sich in der Umsetzung. Um ein möglichst robustes Ergebnis zu generieren, werden im Rahmen der Evaluation noch weitere Klassifizierungsmethoden erprobt und verglichen. Anwendungsfelder Das Einsatzgebiet des kognitiven Systems im Rahmen des Vorhabens ist das industrielle Laserstrahlschweißen von Automobilbauteilen. Die Ergebnisse können darüber hinaus im Rahmen von »Industrie 4.0« in dieser industriellen Anwendung zur Dokumentation und Verbesserung der Prozessqualität genutzt werden. Die Arbeiten werden im Rahmen des EU-Projekts »MAShES« unter dem Förderkennzeichen 637081 durchgeführt. Ansprechpartner Christian Knaak M.Sc. Telefon +49 241 8906-281 [email protected] Dipl.-Ing. Peter Abels Telefon +49 241 8906-428 [email protected] KOGNITIVE PROZESSÜBERWACHUNG 1 2

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    84 84 Jahresbericht 2016 Jahresbericht 2016 85Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, www.ilt.fraunhofer.deDQS zertifiziert nach DIN EN ISO 9001, Reg.-Nr.: DE-69572-01

    Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, www.ilt.fraunhofer.de

    DQS zertifiziert nach DIN EN ISO 9001, Reg.-Nr.: DE-69572-01

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    2017

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    1 Versuchsaufbau mit integrierter Sensorik.

    2 Laserstrahlgeschweißte Blechprobe

    mit induzierten Bindefehlern.

    Aufgabenstellung

    Das EU-Forschungsprojekt »MAShES« fördert die Entwicklung

    eines multispektralen, bildgebenden und intelligenten

    Sensorsystems zur Prozessüberwachung. Dieses System

    wird in eine Bearbeitungsoptik integriert und an einem

    Laserstrahlschweiß- sowie Laserstrahlauftragschweißprozess

    angewendet. Eine besondere Herausforderung stellen die

    Echtzeitdatenverarbeitung und die vorgelagerte Sensordaten-

    fusion dar. Mehrere unterschiedliche Sensordatenströme sind

    während des Prozesses zu verdichten, um anschließend bei der

    Datenverarbeitung einem kognitiven, im Sinne von lernenden,

    Algorithmus zur Prozessüberwachung zugeführt zu werden.

    Vorgehensweise

    Die Entwicklung des kognitiven Systems beinhaltet die Bereiche

    »Computer Vision« und »Machine Learning«. Diese Methoden

    finden Verwendung, um relevante Merkmale aus den Bilddaten,

    wie beispielsweise die Abkühlrate der Bauteiloberfläche oder

    die Schmelzbadoberflächengeometrie, zu bestimmen. Die

    Berechnung und Bewertung der Merkmale ist rechenintensiv

    und ist für die Echtzeitanwendung mit einem Field Programmable

    Gate Array (FPGA) realisiert. Die Basis der Bewertung der Merk-

    male zur Prozessüberwachung liegt in der Trainingsphase. Das

    kognitive System lernt anhand der berechneten Prozessmerk-

    male und mithilfe von fachkundig bewerteten Schweißproben

    die Klassifizierung der Merkmale und damit verschiedene

    Prozessimperfektionen eindeutig zu erkennen.

    Ergebnis

    Die Klassifizierung erfolgt mit unterschiedlichen Algorithmen

    aus der Familie des maschinellen Lernens und ermöglicht

    derzeit schon eine grobe Zweiklassenunterscheidung in gute

    und schlechte Schweißungen. Die Einteilung in verschiedene

    Fehlerklassen befindet sich in der Umsetzung. Um ein möglichst

    robustes Ergebnis zu generieren, werden im Rahmen der

    Evaluation noch weitere Klassifizierungsmethoden erprobt

    und verglichen.

    Anwendungsfelder

    Das Einsatzgebiet des kognitiven Systems im Rahmen

    des Vorhabens ist das industrielle Laserstrahlschweißen

    von Automobilbauteilen. Die Ergebnisse können darüber

    hinaus im Rahmen von »Industrie 4.0« in dieser industriellen

    Anwendung zur Dokumentation und Verbesserung der

    Prozessqualität genutzt werden.

    Die Arbeiten werden im Rahmen des EU-Projekts »MAShES«

    unter dem Förderkennzeichen 637081 durchgeführt.

    Ansprechpartner

    Christian Knaak M.Sc.

    Telefon +49 241 8906-281

    [email protected]

    Dipl.-Ing. Peter Abels

    Telefon +49 241 8906-428

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