KOMM NT Gesundheit igaretten in stbelgien im rend onsums ... · he rab u nd zT k g c t hat, glaubt,...

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Schule www.j1t.be Freitag, 17. März 2017 Sind Schüler mit T echnischer Befähigunghohl? V orurteil Seite 20 PDS-Direktor Schlabertz hat aufgeräumt Drogenpolitik Seite 18 Journalist für 1 T ag T elefon: 087/59 13 50 E-Mail: info@j1t.be website: www.j1t.be Morgen mit: Robert-Schuman-Institut Powered by: S E RV ICE Einmal im Jahr haben viele Schüler der ostbelgischen Oberstufen die Möglichkeit, bei J1T mitzumachen. Ra- dio, TV und Zeitung statt Mathe, Deutsch und Religi- on. Doch warum nur ein- mal im Jahr? Warum gibt man Schülern nicht öfters solche Möglichkeiten, im Rahmen des Unterrichtes in verschiedene Bereiche der Berufswelt einzutau- chen? Das Ziel der Schule ist es, jedem Schüler etwas beizubringen. Meiner Mei- nung nach sollten Schulen den Schülern aber auch die Chance geben, in verschie- dene Berufe einzutauchen, genau wie bei Journalist für einen Tag. Hier macht jeder mit, der mehr vom Job des Journalisten wissen möch- te. Klar gibt es die Schnup- pertage vom IAWM, doch sind diese freiwillig und in den Ferien. Die Schulen sollten mehr solche Wo- chen wie bei J1T einführen. Jedoch könnten die Schüler selber dann entscheiden, wohin ihr Weg des Schnup- perns geht. Mein Weg heute führte mich zur Redaktion des GrenzEchos und hat mir nochmal verdeutlicht, wie viel Spaß es macht, zu Recherchieren und Beiträge zu schreiben. Der Tag heute hat das erfüllt, was Schule erreichen sollte: Neugierig machen und Einblicke in den Arbeitsalltag zeigen. Vielleicht würde es dem ei- nen oder anderen bei der Berufswahl helfen. Bitte mehr davon! KOMM E NT A R . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Von Philippe Gouders Seit drei Monaten gehört der morgendliche Zug an der E-Zi- garette für Robin Schmitt zum Alltag. Der 18-Jährige, der vor- her ab und zu Tabak geraucht hat, glaubt, dass von seinem elektronischen Konsum keine Gefahr ausgeht, da er aus- schließlich Liquids ohne Teer und Nikotin raucht. Seine Kumpels haben übrigens kein Problem mit dem Dampf, den er ablässt. Meine Freunde fin- den das gut, denn es stinkt nicht. Sie sagen, es sei ein sehr angenehmer Geruch. Außer- dem finden sie es gut, da es meiner Gesundheit nicht so schadet“, sagt Schmitt. Aber wie gefährlich ist die gesunde V ersion der herkömmlichen Zigarette eigentlich? Ein Gutachten des deut- schen Bundesinstituts für Ri- sikobewertung kam zu dem Ergebnis, dass E-Ziaretten er- heblich weniger schädlich sind als herkömmliche Ziga- retten. Natürlich gibt es auch im Dampf und im enthalte- nen Glykol gesundheitliche Ri- siken“, sagt Heino Sver, Suchtforscher aus Frankfurt, gegenüber der Zeitung Süd- deutschen Zeitung“. Aber die- se sind im V ergleich zur V er- brennung von Tabak geringer - das ist der entschei- dende Unterschied. Es geht einmal ums V er- dampfen und einmal ums V erbrennen“, meint Sver. Aus die- sem Grund habe die konventionelle Zigaret- te, aus seiner Sicht, langfristig keine Zukunft mehr. Aber Achtung, das allgemei- ne Qualmen birgt Gefahren, wie Lungenarzt Dr. Ralf Heine gegenüber der Zeitung Mit- teldeutsche Zeitungerklärt: Jegliches inhalative Rauchen kann zu den genannten Lun- generkrankungen führen.“ Egal ob Zigaretten, Zigarren, Pfeife, Selbstgedrehte oder Fil- terzigaretten, selbst die E-Zi- garette hält der Arzt nicht für unbedenklich. Er ver- weist aber auf ein Positi- onspapier der Deut- schen Gesellschaft für Pneumologie, in dem es heißt, dass noch gar nicht genau bekannt sei, welche Folgen das V erdampfen des Polyethylen- glykols, das üb- rigens auch bei Pop-Konzerten oder gelegentlich im Theater Dampf erzeugt, habe. Es könne durchaus zu Reizungen der Atem- wege führen. Die ganze Gesund- heitsdebatte lässt Ro- bin Schmitt aller- dings ziemlich kalt. Für ihn zählt vor al- lem eins: Geld. Die Liquids kosten 5,80 Euro, also ungefähr so viel wie ein Paket Zigaret- ten. Aber mit einem Päckchen kommt man einen Tag aus und mit diesem Liquid drei bis vier Tage. So summiert sich das mit der Zeit“, sagt Schmitt. Er meint, dass die E- Zigarette vor allem für Jugend- liche interessant sei, da sie in seinen Augen eine günstige und gute Alternative zur her- kömmlichen Zigarette ist. Wenn in den nächsten Jahren Studien belegen, dass das Kon- su- mieren von E- Zigaretten stark gesundheits- schädlich ist, wird Robin Schmitt so- fort damit aufhören. Ein Problem damit hat er nicht, ganz im Ge- genteil. Ich kann einfach von heute auf mor- gen aufhören.“ Die einen machen es regel- mäßig, die anderen ab und an auf Partys und wieder andere hassen es: Rau- chen. Während die meis- ten Menschen vor einigen Jahren vor allem zum T a- bak griffen, ist heutzutage die E-Zigarette im T rend. Auch in Ostbelgien ziehen immer mehr Leute an dem elektronischen Glimm- stängel. Einer von ihnen ist der Eupener Robin Schmitt, der keinerlei Be- denken beim Konsum hat. Gesundheit: E-Zigaretten in Ostbelgien im T rend Folgen des Konsums K ostengünstiger Zug VON DAPHNE URHAUSEN Die Liquids kosten 5,80 Euro, also ungefähr so viel wie ein Paket Zigaretten.“ Seit einigen Jahren wächst die Eupener Musikszene - vor al- lem die Djszene boomt. Wie es sich anfühlt, vor hunderten von Leuten Musik aufzulegen, wissen die ostbelgischen Nachwuchskünstler Nico van Weersth und Cyrill Raderma- cher alias MagNox, Vincent Fabry alias Dj Vincenzo und Nicolas Pommée bestens. Doch was die berufliche Karri- ere angeht, bleiben die Über- fliegermit beiden Füßen auf dem Boden. Bevor er das erste Mal mehr oder weniger professionell auflegte, musste Vincent Fa- bry schon etwas tiefer in die Tasche greifen. Das ist dann dementsprechend auch teuer.“ V or allem da er, wie viele an- dere Newcomer auch, mit der Musik nicht seinen Lebensun- terhalt verdienen kann - zu- mindest noch nicht. Natür- lich bekommt man hin und wieder etwas geschenkt, doch ich frage mir keine feste Sum- me. Für mich ist es ein Geben und Nehmen. Ich gebe die Musik weiter und so verdiene ich ein kleines Ansehen,“ er- zählt der 17-Jährige. Als festen Beruf können sich Nico van Weersth und Cyrill Radermacher alias MagNox ihr Hobby aber nicht vorstel- len: Wir denken eher, dass es ein Hobby ist und bleiben wird, da es kein sicherer Beruf ist. Wir würden uns freuen, weitere Jahre als Djs auftreten zu können, aber nebenbei noch zu arbeiten.“ Spaß steht für die ostbelgi- schen Künstler im V order- grund. Natürlich bin ich bei jedem Auftritt aufs Neue auf- geregt, aber nach den ersten Minuten am Mischpult ist die- se Aufregung verschwunden und die Zeit vergeht wie im Flug. Es ist ein unbeschreibli- ches Gefühl, wenn die Leute vor einem genauso viel Spaß haben, wie man selbst,“ sagt Nico van Weersth. Vincent Fa- bry äußert sich ähnlich: Wenn ich auflege, dann emp- finde ich Freude. Man vergisst alles um sich herum, wenn man die Musik spielt, die man liebt. Und wenn die Leute we- gen der Musik tanzen, die ich auflege, macht es mich glück- lich und ich wollte nicht auf- hören zu spielen.“ Für den Eupener Nicolas Pommée sind die feiernden Leute auch die beste Entschä- digung: Auflegen und zu se- hen, wie die Leute sich amü- sieren, entschädigt mich für den ganzen Aufbau und den Stress, den man sich vorher macht. Es ist wirklich ein gei- les Gefühl. V or allem Karneval auf einem Riesenwagen zu stehen vor so vielen Leute, echt klasse.“ Party: Ostbelgische Nachwuchs Djs berichten über ihre Leidenschaft VON J UNE STADLER UND LAURENCE THEISSEN Aus Spaß an der Freude Knöpfe drehen Cyrill Radermacher von MagNox, an den T urn- T ables. Foto: privat Illustrationsbild:dpa

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Schule www.j1t.be Freitag, 17. März 2017

Sind Schüler mit„TechnischerBefähigung“ hohl?

Vorurteil

Seite 20

PDS-DirektorSchlabertz hataufgeräumt

Drogenpolitik

Seite 18

Journalist für 1 TagTelefon: 087/59 13 50E-Mail: [email protected]: www.j1t.be

Morgen mit:Robert-Schuman-Institut

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SERV I C E

Einmal im Jahr haben vieleSchüler der ostbelgischenOberstufen die Möglichkeit,bei J1T mitzumachen. Ra-dio, TV und Zeitung stattMathe, Deutsch und Religi-on. Doch warum nur ein-mal im Jahr? Warum gibtman Schülern nicht öfterssolche Möglichkeiten, imRahmen des Unterrichtesin verschiedene Bereicheder Berufswelt einzutau-chen? Das Ziel der Schuleist es, jedem Schüler etwasbeizubringen. Meiner Mei-nung nach sollten Schulenden Schülern aber auch die

Chance geben, in verschie-dene Berufe einzutauchen,genau wie bei Journalist füreinen Tag. Hier macht jedermit, der mehr vom Job desJournalisten wissen möch-te. Klar gibt es die Schnup-pertage vom IAWM, dochsind diese freiwillig und inden Ferien. Die Schulensollten mehr solche Wo-chen wie bei J1T einführen.Jedoch könnten die Schülerselber dann entscheiden,wohin ihr Weg des Schnup-perns geht. Mein Weg heuteführte mich zur Redaktiondes GrenzEchos und hatmir nochmal verdeutlicht,wie viel Spaß es macht, zuRecherchieren und Beiträgezu schreiben. Der Tag heutehat das erfüllt, was Schuleerreichen sollte: Neugierigmachen und Einblicke inden Arbeitsalltag zeigen.Vielleicht würde es dem ei-nen oder anderen bei derBerufswahl helfen.

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VonPhilippeGouders

Seit drei Monaten gehört dermorgendliche Zug an der E-Zi-garette für Robin Schmitt zumAlltag. Der 18-Jährige, der vor-her ab und zu Tabak gerauchthat, glaubt, dass von seinemelektronischen Konsum keineGefahr ausgeht, da er aus-schließlich Liquids ohne Teerund Nikotin raucht. SeineKumpels haben übrigens keinProblem mit dem Dampf, dener ablässt. „Meine Freunde fin-den das gut, denn es stinktnicht. Sie sagen, es sei ein sehrangenehmer Geruch. Außer-dem finden sie es gut, da esmeiner Gesundheit nicht soschadet“, sagt Schmitt. Aberwie gefährlich ist die gesundeVersion der herkömmlichenZigarette eigentlich?

Ein Gutachten des deut-schen Bundesinstituts für Ri-sikobewertung kam zu demErgebnis, dass E-Ziaretten er-heblich weniger schädlichsind als herkömmliche Ziga-retten. „Natürlich gibt es auchim Dampf und im enthalte-nen Glykol gesundheitliche Ri-siken“, sagt Heino Stöver,Suchtforscher aus Frankfurt,

gegenüber der Zeitung „Süd-deutschen Zeitung“. „Aber die-se sind im Vergleich zur Ver-brennung von Tabak geringer- das ist der entschei-dende Unterschied. Esgeht einmal ums Ver-dampfen und einmalums Verbrennen“,meint Stöver. Aus die-sem Grund habe diekonventionelle Zigaret-te, aus seiner Sicht, langfristigkeine Zukunft mehr.

Aber Achtung, das allgemei-ne Qualmen birgt Gefahren,wie Lungenarzt Dr. Ralf Heinegegenüber der Zeitung „Mit-teldeutsche Zeitung“ erklärt:„Jegliches inhalative Rauchenkann zu den genannten Lun-generkrankungen führen.“Egal ob Zigaretten, Zigarren,Pfeife, Selbstgedrehte oder Fil-terzigaretten, selbst die E-Zi-garette hält der Arzt nichtfür unbedenklich. Er ver-weist aber auf ein Positi-onspapier der Deut-schen Gesellschaft fürPneumologie, in demes heißt, dass noch garnicht genau bekanntsei, welche Folgendas Verdampfendes Polyethylen-glykols, das üb-rigens auch beiPop-Konzertenoder gelegentlichim Theater Dampferzeugt, habe. Eskönne durchaus zuReizungen der Atem-wege führen.

Die ganze Gesund-heitsdebatte lässt Ro-bin Schmitt aller-dings ziemlich kalt.Für ihn zählt vor al-lem eins: Geld. „DieLiquids kosten 5,80Euro, also ungefähr soviel wie ein Paket Zigaret-

ten. Aber mit einem Päckchenkommt man einen Tag ausund mit diesem Liquid dreibis vier Tage. So summiert

sich das mit der Zeit“, sagtSchmitt. Er meint, dass die E-Zigarette vor allem für Jugend-liche interessant sei, da sie inseinen Augen eine günstigeund gute Alternative zur her-kömmlichen Zigarette ist.Wenn in den nächstenJahren Studien belegen,dass dasKon-su-

mieren von E-Zigaretten starkgesundheits-schädlich ist, wirdRobin Schmitt so-fort damit aufhören.Ein Problem damithat er nicht, ganz im Ge-genteil. „Ich kann einfachvon heute auf mor-gen aufhören.“

Die einen machen es regel-mäßig, die anderen ab undan auf Partys und wiederandere hassen es: Rau-chen. Während die meis-ten Menschen vor einigenJahren vor allem zum Ta-bak griffen, ist heutzutagedie E-Zigarette im Trend.Auch in Ostbelgien ziehenimmer mehr Leute an demelektronischen Glimm-stängel. Einer von ihnen istder Eupener RobinSchmitt, der keinerlei Be-denken beim Konsum hat.

Gesundheit: E-Zigaretten in Ostbelgien im Trend – Folgen des Konsums

Kostengünstiger Zug

VON DAPHNE URHAUSEN

„Die Liquids kosten 5,80Euro, also ungefähr so vielwie ein Paket Zigaretten.“

Seit einigen Jahren wächst dieEupener Musikszene - vor al-lem die Djszene boomt. Wie essich anfühlt, vor hundertenvon Leuten Musik aufzulegen,wissen die ostbelgischenNachwuchskünstler Nico vanWeersth und Cyrill Raderma-cher alias MagNox, VincentFabry alias Dj Vincenzo undNicolas Pommée bestens.Doch was die berufliche Karri-ere angeht, bleiben die „Über-flieger“ mit beiden Füßen aufdem Boden.

Bevor er das erste Mal mehroder weniger professionellauflegte, musste Vincent Fa-bry „schon etwas tiefer in dieTasche greifen. Das ist danndementsprechend auch teuer.“Vor allem da er, wie viele an-dere Newcomer auch, mit der

Musik nicht seinen Lebensun-terhalt verdienen kann - zu-mindest noch nicht. „Natür-

lich bekommt man hin undwieder etwas geschenkt, dochich frage mir keine feste Sum-

me. Für mich ist es ein Gebenund Nehmen. Ich gebe dieMusik weiter und so verdieneich ein kleines Ansehen,“ er-zählt der 17-Jährige.

Als festen Beruf können sichNico van Weersth und CyrillRadermacher alias MagNoxihr Hobby aber nicht vorstel-len: „Wir denken eher, dass esein Hobby ist und bleibenwird, da es kein sicherer Berufist. Wir würden uns freuen,weitere Jahre als Djs auftretenzu können, aber nebenbeinoch zu arbeiten.“

Spaß steht für die ostbelgi-schen Künstler im Vorder-grund. „Natürlich bin ich beijedem Auftritt aufs Neue auf-geregt, aber nach den erstenMinuten am Mischpult ist die-se Aufregung verschwundenund die Zeit vergeht wie imFlug. Es ist ein unbeschreibli-ches Gefühl, wenn die Leute

vor einem genauso viel Spaßhaben, wie man selbst,“ sagtNico van Weersth. Vincent Fa-bry äußert sich ähnlich:„Wenn ich auflege, dann emp-finde ich Freude. Man vergisstalles um sich herum, wennman die Musik spielt, die manliebt. Und wenn die Leute we-gen der Musik tanzen, die ichauflege, macht es mich glück-lich und ich wollte nicht auf-hören zu spielen.“

Für den Eupener NicolasPommée sind die feierndenLeute auch die beste Entschä-digung: „Auflegen und zu se-hen, wie die Leute sich amü-sieren, entschädigt mich fürden ganzen Aufbau und denStress, den man sich vorhermacht. Es ist wirklich ein gei-les Gefühl. Vor allem Karnevalauf einem Riesenwagen zustehen vor so vielen Leute,echt klasse.“

Party: Ostbelgische Nachwuchs Dj’s berichten über ihre Leidenschaft

VON JUNE STADLERUND LAURENCE THEISSEN

Aus Spaß an der Freude Knöpfe drehen

Cyrill Radermacher von MagNox, an den Turn-Tables.Foto: privat

Illustrationsbild:dpa