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Der Spagat zwischen Due Diligence und Quasi-Boykott

Andreas Manhart Stahl 2013, Düsseldorf, 28.11.2013

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Unser Profil

Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen

Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft.

● gegründet 1977

● Standorte in Freiburg, Darmstadt und

Berlin

● Auftraggeber: Europäische Union,

Ministerien auf Bundes- und

Landesebene, Unternehmen, Stiftungen,

Verbände NGO

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Im Überblick: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

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Unsere Themen

Energie und Klimaschutz (Energieszenarien, Emissionshandel, Erneuerbare Energien, Netzeinbindung …)

Nukleartechnik und Anlagensicherheit (Begutachtung AKW, Endlager-Konzept)

Nachhaltigkeit in Konsum (Produktbewertung und –Entwicklung: Ökodesign-Richtlinie, Ökobilanzen, Carbon Footprint, Nachhaltigkeitsbewertung PROSA, EcoTopTen …)

Mobilität (nationale Verkehrsdaten, E-Mobilität …)

Ressourcenwirtschaft (Seltene Erden, Urban Mining, Recycling IT…)

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Unsere Themen

Unternehmen (Beratung und

Organisationsentwicklung zu

Nachhaltigkeit in

Management, Produktion,

Technologieentwicklung)

Recht, Politik und

Governance (Gesetzentwürfe,

IMPACT CSR ...)

Immissions- und Strahlenschutz

(Seltene Erden, Urban Mining,

Recycling IT…)

und

Technologiebewertung

(Umsetzung REACH,

RoHS, Bewertung

Nanotechnologien)

Chemikalienmanagement

Sport und Kultur

(Umweltkonzepte für

Großveranstaltungen)

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Agenda

1 Hintergründe

2 Fragestellung

3 Ergebnisse

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Der Dodd-Frank Act

● “Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act”

● US-Amerikanisches Gesetz zur Finanzmarkttransparenz.

● Unterzeichnet im Juli 2010 durch Barak Obama.

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Der Dodd-Frank Act

Abschnitt 1502 zu „Conflict Minerals“

Börsennotierte Unternehmen müssen über folgendes berichten:

● Sind in den Produkten Metalle die aus Konfliktmineralen gewonnen

sind enthalten?

● Wenn ja: Stammen die Erze / Metalle aus der DR Kongo oder einem

Nachbarland?

● Wenn ja: Das Unternehmen muss einen “conflict mineral report”

anfertigen und mittels externer Audits belegen, dass ausreichend

Schritte unternommen wurden um sicherzustellen, dass die

Metalle/Erze nicht zur Konfliktfinanzierung beigetragen haben.

Unternehmen die nachweisen können, dass für ein Produkt keine

Konfliktrohstoffe verwendet wurden, dürfen die Bezeichnung “DRC

conflict free” verwenden.

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Der Dodd-Frank Act

Die Definition von „conflict minerals“

“Columbite-tantalite (coltan), cassiterite, gold, wolframite, or their

derivates; or any other mineral or its derivates determined by the

Secretary of State to be financing conflict in the Democratic Republic of

the Congo or an adjoining country”

Erz Metall (Engl.) Metall (Deutsch)

Columbite-tantalite (Coltan) Tantalum Tantal

Cassiterite Tin Zinn

Wolframite Tungsten Wolfram

- Gold Gold

Abkürzung 3TG

Erz Metall (Engl.) Metall (Deutsch)

Columbite-tantalite (Coltan) Tantalum Tantal

Cassiterite Tin Zinn

Wolframite Tungsten Wolfram

- Gold Gold

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Die Situation in der DR Kongo

Konfliktregion

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Die Situation in der DR Kongo

● Mangelnde staatliche Kontrolle über weite Gebiete des Staates, vor allem

in den Kivu-Provinzen.

● Politische und wirtschaftliche Konflikte mit den Nachbarstaaten,

insbesondere Ruanda und Uganda.

● Große Zahl bewaffneter Gruppen, die untereinander und gegen

staatlichen Kräften um politische und wirtschaftliche Vorteile kämpfen.

Die Bedingungen in den Minen:

● Oft unklare Konzessionsvergaben.

● Jahrzehntelange Misswirtschaft, zerstörte Infrastruktur und eine prekäre

Sicherheitslage führen zu artisanalen Abbaubedingungen.

● Keine Sicherheitsstandards, Kinderarbeit…

● Bewaffnete Gruppen schöpfen Gewinne ab (Kontrolle von Minen, illegale

Besteuerung…).

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Die Situation in der DR Kongo

Konsequenzen für die lokale Bevölkerung:

● Schwere Menschenrechtsverletzungen durch andauernde Konflikte:

Vertreibung, erzwungene Rekrutierung von (Kinder-) Soldaten, sexuelle

Gewalt, Plünderungen, zerstörte Güter und Ernten, erpresste Steuern

und Wegezölle.

● Straflosigkeit für die Täter.

● Im Umfeld der Minen herrschen Korruption und Ausbeutung durch

staatliche Sicherheitskräfte und illegale bewaffnete Gruppen.

In Zahlen:

2,6 Millionen Flüchtlinge

und intern Vertriebene

Letzter Platz auf dem

Human Development Index

Seit 1994 bis zu

5 Millionen Tote

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Agenda

1 Hintergründe

2 Fragestellung

3 Ergebnisse

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Fragestellung

● Wie werden die Vorgaben des Dodd-Frank Act (Abschnitt 1502) von

der Industrie umgesetzt?

● Welche Wirkungen hat der Dodd-Frank Act vor Ort?

● Welche weiteren Ansätze gibt es, die sich der Konfliktrohstoffthematik

annehmen?

● Was kann daraus für einen Europäischen Beitrag abgeleitet werden?

Ziel:

● Einen konstruktiven Beitrag zur Europäischen Debatte über

Konfliktrohstoffe zu leisten.

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Agenda

1 Hintergründe

2 Fragestellung

3 Ergebnisse

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Konflikthintergrund in der DR Kongo

● Eine alleinige Fokussierung auf Rohstoffe (Due Diligence,

Zertifizierung, Herkunftsnachweise) kann die Region nicht befrieden.

● Umgekehrt erscheinen aber auch Ansätze, die das Rohstoffthema

ausklammern, kaum erfolgsversprechend.

● Politikinstrumente zu Konfliktrohstoffen müssen in eine umfassende

Strategie für den Kongo eingebettet werden.

● Hierzu können folgende Bereiche zählen:

Reform des Sicherheitssektors

Einhaltung der Menschenrechte

Aufbau einer funktionierenden Verwaltung

Rechtssicherheit

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Dialogprozess

● Entscheidungen die den Kongo und die Region der Großen Seen

betreffen, dürfen nicht in Europa alleine gefällt werden.

● Weitere Schritte zur Erarbeitung eines europäischen Beitrags

müssen in einem entsprechenden Dialogprozess konkretisiert

werden.

● Neben politischen Entscheidungsträgern aus dem Kongo, den

Nachbarländern und der EU müssen dabei auch die International

Conference on the Great Lakes Region (ICGLR), die Industrie sowie

zivilgesellschaftliche Gruppen beteiligt werden.

● Ein Dialogprozess soll zu klaren Verpflichtungen der beteiligten

Akteure führen.

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Due Diligence & der Dodd-Frank Act

● Der Dodd-Frank Act (Abschnitt 1502) folgt im Wesentlichen den

Empfehlungen der UN Group of Experts und der UN Sicherheitsrates

(Integration von Due Diligence in nationale Gesetzgebung).

● Der Dodd-Frank Act hat aber auch Charakteristika die zu

unerwünschten Nebeneffekten geführt haben:

Der Bezug von Erzen aus dem Kongo und dessen Nachbarländer erfordert

aufwändige Compliance-Nachweise (Third-party Audit, Conflict Mineral Report).

Der Dodd-Frank Act erlaubt das Label “DRC conflict free” – selbst wenn keines der

enthaltenen Materialien aus der Region der Großen Seen kommt.

● Das hat abschreckende Wirkung für den Bezug von Rohstoffen aus

der Region, sowie für Investitionen in den Bergbau vor Ort.

● Alternativ sollten Positivanreize geschaffen werden (z.B. Label

“responsible sourcing from the DR Congo”).

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Exkurs: Upstream / Downstream

Zahl der Akteure

Minen

Hersteller von

Konzentraten

Konzentrathändler

Schmelzen / Raffinerien

Hersteller von

Legierungen, Profilen…

Hersteller von

Bauteilen

Hersteller von

Endprodukten

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Due Diligence in der EU

● Eine möglichst flächendeckende Einführung von Upstream Due Diligence (von der

Mine bis zur Schmelze) entspricht den Empfehlungen verschiedener Gremien.

● Downstream Due Diligence (von der Schmelze zum Produkt) ist hingegen noch sehr

aufwändig:

‒ Noch sehr weniges “konfliktfreies” Material aus dem Kongo verfügbar.

‒ “konfliktfreie” Schmelzen sind überwiegend “Kongo-freie” Schmelzen.

● Das Ziel sollte die Förderung verantwortungsvoller Abbaustrukturen sein.

Unterstützung und Ausweitung von ‘Inseln der Stabilität’.

● Eine Erhöhung der konfliktfreien Menge aus dem Kongo ist ein aufwändiger und

langwieriger Prozess.

● Eine schnelle Einführung verpflichtender Downstream Due Diligence zieht

wahrscheinlich ‘Boykott-Strategien’ nach sich.

● Alternativ sollte über Systeme nachgedacht werden, die Mittel zur direkten

Unterstützung verantwortungsvoller Abbaustrukturen bereit stellen.

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Existierende Vor-Ort Projekte

● Einige Vor-Ort-Initiativen entfalten beträchtliche Wirkung (z.B. Solutions for Hope,

Conflict Free Tin Initiative):

‒ Abbau ‘konfliktfreier’ Erze

‒ Investitionen (ersten Investitionen nach 20 Jahren Kriegszustand)

‒ Steuereinnahmen

‒ Einführung grundlegender Sicherheitsstandards

● Solche Projekte tragen dazu bei, das eigentliche Politikziel – die Unterstützung der

Befriedung der Region durch konfliktfreien und verantwortungsvollen Bergbau – zu

erreichen.

● Die EU sollte Rahmenbedingungen schaffen, dass solche Ansätze gezielt unterstützt

werden.

● Die Industrie sollte sich mit der Entwicklung tragfähiger Geschäftsmodelle im Bereich

der verantwortungsvollen Rohstoffförderung in der DR Kongo engagieren.

Stichwort: Congo Stewardship Initiative

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Analogien zum Strommarkt

● Forderungen nach 100% konfliktfreier Produkte (im physikalisch-

chemischen Sinne) sind oft nur mit sehr großem Aufwand

realisierbar.

● Die dabei aufgewendeten Ressourcen kommen nicht direkt den

Betroffenen zu Gute.

● Parallelen zum Handel mit Grünem Strom.

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Zusammenfassung

● Politikinstrumente zu Konfliktrohstoffen müssen in eine umfassende

Strategie für den Kongo eingebettet werden.

● Entscheidungen sollten in einem Dialogprozess mit kongolesischen und

europäischen Akteuren getroffen werden.

● Umfassende Nachweispflichten im Downstream Bereich müssen überdacht

werden (Risiko von Boycott-Strategien).

● Vor-Ort-Projekte sollten unterstützt werden. Das Ziel sollte sein, Inseln der

Stabilität zu schaffen.

● Verantwortungsvolles Engagement in der Region sollte durch Positivanreize

belohnt werden.

● Die Industrie kann mit einer Congo Stewardship Initiative einen wichtigen

Beitrag leisten.

● Alternative Konzepte – z.B. angelehnt an die Zertifizierung im Strombereich –

sollten erwogen werden.

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Andreas Manhart

Öko-Institut e.V.

Tel.: +49 89 125900-77

E-Mail: [email protected]

Tobias Schleicher

Öko-Institut e.V.

Tel.: +49 761 45295-277

E-Mail: [email protected]

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