Konzert für Oboe Richard Strauss: KULTURCLUB · Noten-lesen und Chorpraxis werden nicht...
Transcript of Konzert für Oboe Richard Strauss: KULTURCLUB · Noten-lesen und Chorpraxis werden nicht...
KULTURCLUB.CH September | 2014 10
Impressum: KULTURCLUB.CH
ist das monatlich erscheinende
Magazin des SRF Kulturclubs
Redaktion: Brigitte Maurer
Layout: BUC AG, Basel
Druck: Schwabe AG, Muttenz
Auflage: 9000 Exemplare
Gedruckt auf Offsetpapier
Soporset, FSC Mixed
Schweizer Radio und Fernsehen
SRF Kulturclub
Postfach, 4002 Basel
www.kulturclub.ch Tel. 061 365 32 95
Veranstaltungsinfo Tel. 061 365 32 31
Kartenbestellungen Tel. 0848 20 10 10
Geschäftsleiterin:
Beatrice Denss
9 KULTURCLUB.CH September | 2014KULTURCLUB.CH September | 2014 87 KULTURCLUB.CH September | 2014
KULTURCLUB.CHDas monatlich erscheinende Magazin des SRF Kulturclubs › www.kulturclub.ch › September 2014
Name/Vorname
Mitgliedernummer E-Mail
Adresse
PLZ/Ort
Tel. (P) Tel. (G)
Name der Begleitperson
Mitgliedernummer E-Mail
Datum/Unterschrift
Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt.
Ich wünsche/wir wünschen entsprechende Unterlagen.
Ich verfüge/wir verfügen über eine eigene Reiseversicherung.
Anmeldung
HörPunkt: Dienstag, 2. September 2014
Heimatland Mundart
Die Napoleon Bonapartefrau › Am Puls der Zeit: Neue Musik › Der Aufstand der Nerven › Programmhinweise › HörPunkt: HeimatlandMundart › Reise nach München › Streifzug: Offenes Singen › Richard Strauss: Konzert für Oboe › Kurzreise nach Como › Museumstipp
Bei Reisen des SRF Kulturclubs ist der Abschluss einer Annullations-/Assistancekostenversicherung obligatorisch.
ANS Bickel ist Dialektologe. Als Redaktor beim
Schweizerdeutschen Wörterbuch «Idiotikon»
spürt er Mundartwörtern nach.
Hannelore Weber spricht Hochdeutsch, Hessisch,
Berndeutsch, Englisch und Spanisch. Jede dieser
Sprachen ist eine andere Heimat für sie.
Der Bündner Liedermacher Linard Bardill singt
Mundart und fordert: «Lasst uns Rätoromanisch end-
lich begraben.»
Die Rapperin und Beatboxerin Steff la Cheffe
mischt die Szene auf und Spoken-Word-Poet Micha-
el Stauffer schlüpft für seine Performances in unter-
schiedlichste Dialektrollen.
Sie alle und einige mehr sind live zu Gast im
Stadtcafé in Sursee.
9.00 Dialekt bewahren
Verschwinden die dialektalen Eigenheiten
der Dörfer und Landschaften? Was gilt es
zu bewahren, was nicht?
10.00 Secondo-Sprech
Sprachgrenzen verwischen, der Umgang mit
Dialekten wird freier. Stimmt unsere Vor-
stellung von den Schweizer Mundarten noch?
11.00 Dialektmusik
Mundart ist längst in allen musikalischen
Sparten verankert. Warum entscheiden sich
Musiker dafür?
12.00 «In dr Schuel und uff dr Gass»
Höreindrücke aus Sursee: Wer spricht wie
und warum?
13.00 Mundart erforschen
Im Mittelalter kam Mundart gegen Latein
auf, heute wird die Standardsprache
von der Mundart bedrängt. Was sagt die
Forschung dazu?
14.00 Spoken-Word-Palaver
Inwiefern stärkt Spoken Word, eine boo-
mende Gattung der Bühnenperformance,
Mundart als poetische Sprache?
15.00 Musikalisches Mundart-Intermezzo
INE klangmächtige Richard-Strauss-
Oper, eindrückliche Werke der Künstler-
gruppe «Blauer Reiter», stimmungsvolle
Weihnachtsgeschichten und ein unvergess-
liches Orchestererlebnis: Das sind die vier
Kostbarkeiten, die SRF Kulturclub-Reisende
in München erwarten.
Mindest-/Maximalbeteiligung: 14/20 Personen. Es gelten die «Allg. Reise- und Vertragsbestimmun-gen» der Cultours GmbH. Gültige Ausweispapiere(Identitätskarte oder Reisepass) sind erforderlich.Programmänderungen und Änderungen der Beset-zung ausdrücklich vorbehalten.
Eingeschlossene Leistungen > Bahnreise 1. Klasse: Zürich HB–München
und retour, inkl. Sitzplatzreservierung (Basis Halbtax-Abo)
> 3 Übernachtungen/Frühstücksbuffet im zentralgelegenen 4*-Hotel «Maritim» München
> Alle Transfers, Eintritte, Führungen und 3 Essen inkl. Getränke (gemäss Programm)
> Eintrittskarten für die im Programm erwähntenkulturellen Veranstaltungen
> Reisebegleitung durch Dr. Jakob Knaus und Béatrice Zbinden, Cultours.
Pauschalpreis pro Person
CHF 1’860.− im DoppelzimmerZuschlag Einzelzimmer: CHF 90.–Reduktion Inhaber GA 1. / 2. Klasse: CHF 45.– / 20.–Zuschlag (kein SBB-Abonnement): CHF 45.–Anmeldeschluss: 30. September 2014, danach auf Anfrage
Dieses Jahr wird der 150. Geburtstag des ge-bürtigen Münchners Richard Strauss gefeiert.Seine Opern zählen heute zum festen Reper-toire der wichtigsten Opernhäuser in allerWelt. – In einem Zwischenzustand schwebtdie Tochter des Geisterkönigs, seitdem derMenschenkaiser sie erobert hat: Sie ist we-der Geisterwesen noch Mensch. Sie ist «DieFrau ohne Schatten», deren Suche nach ei-nem Schatten in der Bayerischen Staatsoper mitzuerleben ist. Bei dieser Oper liess sichRichard Strauss von orientalischen Märchenund Mozarts «Zauberflöte» inspirieren.
Wir machen einen Ausflug nach Gar-misch-Partenkirchen ins Strauss-Zentrumund nach Murnau, wo die Mitglieder derKünstlergruppe «Blauer Reiter» – unter ihnenWassily Kandinsky und Gabriele Münter –Inspiration fanden. Deren Werke können imMünchner Lenbachhaus besichtigt werden,das seit seiner Wiedereröffnung im Jahre2013 als eines der sehenswertesten Kunst-museen Europas gilt.
Senta Berger, Schauspielerin von Weltruf,wird mit Weihnachtsgeschichten durch einenwunderbaren Adventsabend im historischenPrinzregentenheater führen. Die Geschichtenstammen u.a. von Hermann Hesse, Astrid
Die Philharmonie des Gasteigs, dem Kulturzentrum der Stadt München.Foto: Wikipedia Schlaier
Como, am südwestlichen Seeufer, ist eine der bedeutendsten Städte der Lombardei.Foto: Wikipedia Joergsam
E
EM Winter nördlich der Alpen entfliehen
und ein wenig «Italianità» tanken: Mit
Como lockt eine wohlhabende Kulturstadt
am Südufer des gleichnamigen Sees, unweit
der Schweizer Grenze.
Museumstipp: Mühlerama Zürich
Stadtgemüse
Mitglieder können den Museums-Jahrespass mit einer Ermässigung von CHF 25.– beziehen. Pro Person CHF 130.– statt CHF 155.–(exkl. Porto und Verpackung, CHF 4.–).
Bestellung: www.museumspass.ch mit dem Vermerk«Mitglied SRF Kulturclub» oder Tel. 061 365 32 95.
ÄRTNERN ist in. In der Erde graben,säen, jäten, das Wachstum der Pflanzen
beobachten und stolz das eigene Gemüseernten: Das begeistert gerade die Stadtbevöl-kerung immer mehr. In den letzten Jahrenschossen weltweit unzählige Urban-Garde-ning-Projekte aus dem Boden, Schrebergär-ten und Gemüseplantagen auf Balkons lie-gen voll im Trend. Nach einem Hörspazier-gang mit Audio-Guide zu vier begeistertenStadtgärtnern erwartet die Besucherinnenein beschaulicher Hofgarten, in dem es fasthundert Gemüsesorten zu entdecken gibt. In zwei Zelten eröffnet sich überdies die ge-heimnisvolle und bedrohte Welt der Samenund des Saatguts. Eine Ausstellung für Men-schen mit und ohne grünen Daumen!
G Mühlerama, Mühle TiefenbrunnenSeefeldstrasse 231, ZürichTel. 044 422 76 60 www.muehlerama.ch
Öffnungszeiten:Dienstag bis Samstag: 14 bis 17 UhrSonntag: 10 bis 17 UhrSonderausstellung bis 2. November 2014
UST auf gemeinsames Singen und Ent-
decken der eigenen Stimme? Wenn die
Tage kürzer und die Nächte länger werden,
lädt der SRF Kulturclub zu einem Singtag ins
Katholische Kirchgemeindezentrum Binnin-
gen ein.
L D
Angesprochen sind Frauen und Männer, dieFreude am Singen haben und das beglücken-de Gefühl des gemeinsamen Singens wiedereinmal erleben möchten – in ungezwungenerAtmosphäre und ohne Leistungsdruck. Noten-lesen und Chorpraxis werden nicht vorausge-setzt.
Eröffnet wird die erste Singrunde mit ein-fachen Kanons und Liedern. Danach tastensich die Sängerinnen und Sänger spielerischan anspruchsvollere Liedsätze heran und las-sen verschiedenste Harmonien und Klänge aufsich einwirken. Atem- und Entspannungs-übungen wecken das Körpergefühl, förderndas Wohlbefinden und begünstigen vor allemdas lockere Singen. Mit Zuhören und Nach-singen kann das eigene stimmliche Potenzialentdeckt und entfaltet werden.
Angestimmt werden Liedsätze aus derZeit der Renaissance: etwa ein munteres Lieddes sächsischen Komponisten Daniel Fride-rici, ein melancholisches Liebeslied des eng-lischen Komponisten John Dowland, einScherzlied des Italieners Adriano Banchieri
Reise nach München
Donnerstag bis Sonntag, 18. bis 21. Dezember 2014
4 kulturelle Kostbarkeitenzum 4. Advent
Streifzug nach Binningen BL
Samstag, 15. November, 10.00 bis 15.30 Uhr
Offenes SingenKurzreise nach Como
Freitag bis Samstag, 9. bis 10. Januar 2015
«Va dove ti porta la musica»
HörPunkt:
Heimatland Mundart
Am Puls der Zeit:
Neue Musik
und ein Tanzlied des französischen Kapell-meisters Claudin de Sermisy. Letzteres ineiner kaum bekannten deutschen Textfas-sung des Arztes und Schriftstellers Felix Platter, der um 1600 in Basel wirkte.
Als Kontrast sind auch romantische Liedervorgesehen: so der «fröhliche Musikus» vonMax Bruch und ein wunderschöner Satz einesalten Liebesliedes von Johannes Brahms. Je nach Lust und Laune versuchen sich dieGesangsfreudigen auch an einem etwasmoderneren Stück, um den sinnlichen Reizungewohnter Zusammenklänge zu erfahren.Zudem dürfen sie selber einige Lieder auseiner Liste verschiedenster Gesänge auswäh-len, die vom Volkslied bis zum modernenSprechchor-Stück reicht. Diese Lieder werdenam Nachmittag erarbeitet und in der Schluss-runde nochmals erklingen.
Como ist den meisten Reisenden vermutlichnur vom Transfer in Richtung Süden be-kannt. Ein Verweilen in dieser Stadt lohnt sichaber durchaus, gibt es doch eine historischeAltstadt mit rechtwinklig angelegten Gassenund prächtigen Kirchen zu entdecken.
Patricia Moreno, Redaktorin und Modera-torin bei Radio SRF 2 Kultur, wird diesen Aus-flug begleiten und viel Wissenswertes überden italienischen Opernstil «Verismo» und dessen Vertreter Giacomo Puccini vermitteln.Passend dazu ist ein Besuch im «Teatro Socia-le di Como», dem städtischen Opernhaus, ge-plant: Die Reisenden geniessen eine Auffüh-rung der Oper «Madama Butterfly» von Giaco-mo Puccini. Sie zählt zu den Lieblingswerkendes 1858 in Lucca geborenen Komponistenund hat bis heute nicht an Aktualität einge-büsst.
Das Reiseprogramm
Tag 1: Individuelle Anreise nach Lugano. Um12 Uhr Treffen am Bahnhof Lugano und Fahrtper Car nach Como. Ca. 13 Uhr: gemeinsamesMittagessen, danach geführter Rundgangdurch die Innenstadt. Ca. 16.30 Uhr: Zimmer-bezug im Hotel «Barchetta Excelsior» (Zen-trum). Abends: Operneinführung, Aperitif undkurzer Spaziergang zum Opernhaus. Um20.30 Uhr: Besuch einer Aufführung der Oper«Madama Butterfly». Mitwirkende: u.a. CelliaCostea (Madama Butterfly), Giovanna Lanza(Suzuki), Annalisa Sprovieri (Kate Pinkerton),
Lina
rd B
ardi
ll, S
chw
eize
r Li
eder
mac
her
und
Schr
ifts
telle
r. F
oto:
bar
dill.
ch
H
Das neue und alte Lenbachhaus. Foto: zVg
EINE bahnbrechenden Opern wie «Elek-tra» oder «Salome» und seine opulenten
Tondichtungen wie «Also sprach Zarathustra»oder «Tod und Verklärung» zählen zur gros-sen Musik des 20. Jahrhunderts: RichardStrauss, am 11. Juni 1846 in München gebo-ren, würde dieses Jahr seinen 150. Geburtstagfeiern.
Instrumentalkonzerte standen bei Straussnicht im Vordergrund seines Schaffens: Nurein Violinkonzert, zwei Hornkonzerte undeine Burleske für Klavier und Orchester kom-ponierte er. Und spät, mit 81 Jahren, noch einOboenkonzert. Dazu angeregt wurde er wahr-scheinlich durch eine Begegnung im Sommer1945: US-Soldaten besuchten ihn in seiner Villa in Garmisch. Mit dabei war auch John deLancie, früher erster Oboist beim PittsburgSymphony Orchestra und ein grosser Bewun-derer von Strauss. Lancie schwärmte von denwunderbaren Oboenpartien in den Werkenvon Strauss und fragte ihn, ob er noch nie andas Komponieren eines Oboenkonzerts ge-dacht habe. Strauss’ Antwort war ein dezi-diertes Nein.
Hinter der kategorischen Ablehnung aberwar etwas in Bewegung geraten. So schrieb erkurze Zeit später an einen Freund: «In derWerkstatt meines Ateliers wird ein Konzertfür Oboe und kleines Orchester ausgebrütet.»Nach seinem Umzug in die Schweiz vollendeteer das Konzert, in Zürich wurde es von denWidmungsträgern uraufgeführt: Am 26. Fe-bruar 1946 spielte das Tonhalle-Orchesterunter der Leitung von Volkmar Andreae, Solistwar Marcel Saillet.
Das Oboenkonzert ist in seiner Form sehrklassisch und erinnert an Strauss’ Lieblings-komponisten Mozart. Strauss schreibt sehrtransparent und sieht zur Begleitung nur einkleines Orchester vor, das die Solo-Oboe niezudeckt. Das Komponieren machte ihm offen-sichtlich Spass, denn er soll beim Schreibengesagt haben: «Ich arbeite nicht, ich amüsieremich.» Das hört man der Komposition an; sieist heiter, zuweilen burlesk und virtuos, vorallem sehr klangschön.
Eva Oertle, Musikredaktorin und Moderatorin Radio SRF 2 Kultur
S
Montag, 15. September, 20–22 Uhr Gäste:
Oboistin und Hörtherapeutin Kirsten Klopsch
und Oboist und Komponist Matthias Arter
Diskothek
Giuseppe Varano (F.B. Pinkerton), GiampaoloBisanti (Musikalische Leitung). Tag 2: Am Vormittag Vortrag zum Thema«Frauengestalten» in der italienischen Oper.Anschliessend Zeit für eigene Entdeckungenoder für einen gepflegten Einkaufsbummel.13 Uhr: gemeinsames Mittagessen, danachTransfer zum Bahnhof Lugano. Ca. 16 Uhr:Ankunft in Lugano, individuelle Heimreise.
Pauschalpreis pro Person
CHF 795.− im DoppelzimmerZuschlag Doppelzimmer zur Alleinbenüt-zung: CHF 70.–Anmeldeschluss: 15. September 2014,danach auf Anfrage
Richard Strauss: Konzert für Oboe
Gemeinsames Singen und Entdecken der eigenen Stimme. Foto: zVg
Steff la Cheffe (* 4. April 1987 inBern; bürgerlich Stefanie Peter)ist eine Schweizer Rapperin undBeatboxerin aus dem BernerStadtteil Breitenrain-Lorraine.Foto: Peter Hauser
Das Reiseprogramm
Tag 1: 09.16 Uhr: Bahnreise Zürich HB–Mün-chen. 13.28 Uhr: Ankunft, Führung «Auf denSpuren von Richard Strauss», danach Zimmer-bezug. Abends: Werkeinführung und Konzert-besuch in der Philharmonie Gasteig. Pro-gramm: Igor Strawinsky «Pulcinella» (Suite),Henri Dutilleux «Tout un monde lointain …»für Violoncello und Orchester, Nikolaj Rimskij-Korsakow «Scheherazade», op. 35. Interpre-ten: Jean-Guihen Queyras, Violoncello, Sym-phonieorchester des Bayerischen Rundfunks,Yannick Nézet-Séguin (Dirigent). Tag 2: 9 Uhr: Ausflug nach Garmisch-Parten-kirchen und Murnau. Führung durch dasStrauss-Archiv in Garmisch, Besuch desSchlossmuseums in Murnau. 20 Uhr: Konzert-besuch im Prinzregententheater «Weihnach-ten mit Senta Berger». Mitwirkende: SentaBerger (Erzählerin), Bachorchester Leipzig,Ch. Funke (Leitung). Auf dem Programm ste-hen u.a. Werke von A. Corelli, J. Pachelbel, W. A. Mozart, A. Vivaldi, J. S. Bach, F. Manfre-dini und G. F. Händel.
Tag 3: Vormittag und Mittag zur freien Ver-fügung. Nachmittags: Werkeinführung undVortrag von Jakob Knaus. 17.00 Uhr: Besucheiner Aufführung der Oper «Die Frau ohneSchatten» (Neuinszenierung) von RichardStrauss in der Bayerischen Staatsoper. Mit-wirkende: Kirill Petrenko (Dirigent), K. Warli-kowski (Inszenierung), R. D. Smith (Der Kai-ser), R. Merbeth (Die Kaiserin), D. Polaski (DieAmme), Bayerisches Staatsorchester, Chorund Kinderchor der Bayerischen Staatsoper. Tag 4: 10 Uhr: Private Führung durch das
neu eröffnete Lenbachhaus, danach Transferzum Bahnhof. 14.04 Uhr: Rückfahrt nachZürich HB. 18.44 Uhr: Ankunft.
Mindest-/Maximalbeteiligung: 12/20 Personen. Die Reise nach Lugano und retour erfolgt individu-ell; diese Kosten sind im Reisepreis nicht inbegrif-fen. Es gelten die «Allg. Reise- und Vertragsbestim-mungen» der Cultours GmbH. Gültige Ausweispa-piere (Identitätskarte oder Reisepass) sind erforder-lich. Programmänderungen und Änderungen derBesetzung ausdrücklich vorbehalten.
Eingeschlossene Leistungen > Transfers per Car ab/bis Lugano Bahnhof,
Vorträge und Stadtführung gemäss Programm > 1 Übernachtung/Frühstücksbuffet
im Mittelklassehotel «Barchetta Excelsior» in Como (Zentrum)
> 2 Mittagessen (inkl. Getränke), 1 Aperitif > Eintrittskarte (Kategorie 1) für die im Programm
erwähnte Oper> Reisebegleitung durch Patricia Moreno und
Béatrice Zbinden, Cultours.
Lindgren, Ludwig Thoma und Hans ChristianAndersen. Schliesslich wartet ein exzellentesKonzert mit dem Symphonieorchester desBayerischen Rundfunks. Ein München-Be-such ohne dieses grossartige Orchester zuhören ist undenkbar …
Jakob Knaus, Musikwissenschafter undehemaliger Mitarbeiter von Radio SRF 2 Kul-tur, wird die Reisegesellschaft mit den Wer-ken, die aufgeführt werden, sowie mit demŒuvre von Richard Strauss vertraut machen.
Wiederholungen von 17 bis 24 Uhr
Preis pro Person: CHF 60.−
Eingeschlossene Leistungen:
2 Singrunden mit Rolf Grolimund, Suppen-Zmittag, Zwischenverpflegungenund Getränke
Anmeldeschluss: 21. Oktober 2014
Treffpunkt: Saal des Katholischen Kirch-gemeindezentrums, Margarethenstrasse 32,4102 Binningen BL
Programm
10.00 Uhr Besammlung und Begrüssung mit Kaffee und Gipfeli
10.30 Uhr 1. Singrunde
12.00 Uhr Mittagessen (Suppen-Zmittag)
13.00 Uhr 2. Singrunde
15.30 Uhr ca. Ende der Veranstaltung
Rolf Grolimund, Chorleiter & Organist in Binningen und ehemaliger Mitarbeiter von Radio SRF 2 Kultur, leitet diesen Singtag.Foto: zVg
09_Kulturclub_Sept_14_Internet_09_Club_Sept_Internet_14 18.08.14 13:29 Seite 1
ER Erste Weltkrieg war auch ein Nerven-krieg. 200’000 Soldaten kehrten behin-
dert von den Schlachtfeldern zurück – nichtwegen körperlicher Verletzungen, sondernwegen ihrer verwundeten Seele. Allein Gross-britannien sah sich mit gegen 60’000 trauma-tisierten Männern konfrontiert. Mit Männern,die schrien und heulten, die auf bestimmteStichworte oder Gegenstände mit panischemEntsetzen reagierten, deren Körper zitterte,steif oder gelähmt war. Männer, die die Stim-me verloren oder gar das Gedächtnis.
Bereits sechs Monate nach Kriegsbeginnliess sich das Leiden nicht mehr ignorieren.Die Angst packte nicht nur Einzelne, sondernganze Kompanien. Die Ursache der Störungwurde zunächst in der neuartigen Kriegs-technologie vermutet. Es seien die Erschüt-terungen durch Granateneinschläge, welchedie Nerven der Soldaten schädigten. Der Dia-gnosebegriff Granatenschock («shell shock»)stand für die im Körper vermutete Kriegsver-letzung. Dennoch weckte das Verhalten derbetroffenen Soldaten und Offiziere Argwohn.Sie verhielten sich wie hysterische Frauen,seien verweichlichte, minderwertige Kreatu-ren, Simulanten, Feiglinge. Und so ging manmit dramatischen Mitteln gegen diese Unwür-digen vor. Grossbritannien richtete 304 Sol-daten hin, Frankreich vermutlich über 600,Deutschland 48.
Aber die Zahl traumatischer Reaktionenwollte auch angesichts solch drakonischerStrafen nicht sinken. Das Problem wurde denMedizinern überlassen und diese straftenweiter: mit Elektroschocks, Todesdrohungen,Isolation. Wenige wagten Neues. Der britischePsychologe Charles S. Myers erkannte frühden seelischen Ursprung des Leidens. Psycho-loge William H. Rivers konfrontierte – wieheute üblich – seine Patienten im Gesprächmit dem Erlebten, um ihre Ängste abzubau-en. Doch erst als Soldaten im Zweiten Welt-krieg, im Koreakrieg und vor allem im Viet-namkrieg dieselben Symptome zeigten,begannen Fachleute mit systematischenUntersuchungen. 1980 fand die Störungschliesslich Eingang in das WHO-Diagnose-Manual ICD – unter dem Begriff «posttrauma-tische Belastungsstörung».
Katharina Bochsler
Wissenschaftsredaktorin Radio SRF 2 Kultur
KULTURCLUB.CH September | 2014 32 KULTURCLUB.CH September | 2014 KULTURCLUB.CH September | 2014 54 KULTURCLUB.CH September | 2014 6 KULTURCLUB.CH September | 2014
DN diesem Hörspiel geht es um Machtmen-schen und um Höflichkeit. Um das alltäg-
liche Zusammenleben im Büro und um guteUmgangsformen. Und schlussendlich umMenschen, die das Glück suchen, aber nurRuhm finden. Das alles packen die jungenAutoren Franziska Müller und Tobias Lam-precht in das Gewand einer von der Historieinspirierten Parabel. Pünktlich zum 200. Jah-restag der Absetzung als Kaiser und der Exi-lierung nach Elba widmen sie sich dem gros-sen Napoleon. Bloss hat sich dieser beimTransport ins Heute in die Napoleon Bonapar-tefrau verwandelt.
In ihrer Vergangenheit vollbrachte dieBonapartefrau Grosses. Sie begeisterte dieMassen und erlitt eine Niederlage bei Water-loo. Jetzt ist sie Vorsitzende im Bundeshaus,beantwortet eifrig Bürgerbriefe, reformiertdie Bürokratie und nimmt an den Kaffeepau-sen teil. Denn Höflichkeit, Offenheit und Mit-bestimmung sind die gesellschaftlichen Prä-missen unserer Zeit.
Doch wie kann die Bonapartefrau weiter-hin Grosses vollbringen, wenn das Volk stän-dig mitbestimmen möchte? Wenn das Parla-ment andauernd dazwischen funkt? Wennselbst Feinde mit Respekt behandelt werdenmöchten? Um Freunde und Feinde bei Launezu halten, gibt sie stimmungsvolle Propa-ganda-Songs in Auftrag. Die Massen wollenschliesslich begeistert werden. Oder nicht?Eher nicht, die Songs floppen, das Volk möch-te keine Begeisterung, sondern Transparenz.Die Bonapartefrau ist irritiert. Dann gerätauch noch ihre gross angelegte Verwaltungs-reform ins Stocken. Der aufgeblähte Verwal-tungsapparat mitsamt seinen intrigantenBeamten und Winkeladvokaten will nichtswissen von Vernetzung und flachen Hierar-chien. Madames Buch «Die Verwaltung derVerwaltung» wird von den Kritikern verris-sen. Der aristokratische Schreibstil nervt dieLeute. Aristokratischer Schreibstil? Die Bona-partefrau zweifelt allmählich an der Intelli-genz ihres (eigenen!) Volkes. Als ob das allesnicht schon genug wäre, wird sie noch ineinen jämmerlichen Kleinkrieg um eine Kaf-feemaschine verwickelt. Es kommt, wie eskommen muss.
Johannes Mayr, Regisseur und Redaktor
Hörspiel Radio SRF 2 Kultur
I
EUE Musik? Kann natürlich alles Mög-liche sein, klar – zwischen neuer Volks-
musik, Chanson oder Hiphop. Spricht manaber von der Neuen Musik mit grossem N,dann ist damit das gemeint, was nach und seitdem Zweiten Weltkrieg an sogenannter «erns-ter» Musik entstanden ist.
Wir könnten davon ausgehen, dass es inder Geschichte weniger um einen Fortschrittals um den grossen und ewigen Dialog zwi-schen Vergangenheit und Zukunft geht. Wirkönnten annehmen, dass das Spätere immereine Reaktion auf das Frühere ist und sich malals pures Gegenteil manifestiert, mal auch
einzelne Aspekte auf-nimmt, neu akzentu-iert, weiterträgt. Dannist die Romantik mitihrer Lust an den Har-
monien eine logische Fortsetzung der Klassik.Die romantische Tonsprache bläht sich immermehr zur Spät-, gar zu einer Spätestromantikauf, und irgendwann explodiert die bis zumZerreissen gespannte Tonalität: Schönbergfindet mit seiner Zwölftonmusik einen Aus-weg, aber auch andere Auswege gibt es: diefrechen, schnellen Collagen der amerikani-schen Musik, die introvertiert-konzentrierteNeubewertung von Tonalität der baltischen,die rhythmischen Explosionen der russischen,die Farbspiele der französischen Musik.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhundertsblüht das auf, was wir heute die bunte, expe-rimentierfreudige «klassische Moderne» nen-nen. Der Austausch zwischen den Kulturen istgross, vielfältigste Einflüsse schwappen überdie Ländergrenzen. Dann kommt die Zäsurdes Zweiten Weltkriegs und im Westen Eu-ropas wagt die sogenannte «ernste Musik»einen radikalen Neuanfang. Man erinnert sichdaran, was Schönberg mit seiner Zwölfton-musik vierzig Jahre zuvor versucht hatte: diezwölf Halbtöne der Oktave in verschiedenenReihen zu ordnen und mit diesen Reihen dannzu komponieren. Jetzt aber weitet man dieseMethode auf alle musikalischen Parameteraus, auf Tonhöhe, Dauer, Lautstärke undKlangfarbe. Sind sie vorab in Reihen festge-legt, darf die eigentliche Kompositionsarbeitbeginnen. Strenge Konstruktion ist das Gebotder Stunde – es entsteht die «serielle Musik».
Die serielle Musik ist kompliziert, die Vor-Konstruktionen erweisen sich als viel zuenges Korsett. Die Musik droht das zu verlie-ren, was sie doch eigentlich erst ausmacht:Sinnlichkeit und Emotion. Und die Interpre-tin, der Interpret sind degradiert zu blossenErfüllungsgehilfen. Da schlägt 1958 der Be-such des Amerikaners John Cage in Europawie eine Bombe ein. Seine Konzepte desZufalls, der Unbestimmtheit, der Gleichbe-
handlung aller Klänge und Geräusche sind dieBefreiung, auf die alle gewartet haben. Jetztbeginnen Komponisten und Interpretinnen zuexperimentieren, zu improvisieren, das Publi-
kum einzubeziehen. Nachden seriellen Verknotun-gen öffnet sich die Musikwie ein Fächer, durch die
sozialistischen Ideale der Studentenrevoltelädt sie sich jetzt auch politisch auf.
Dann schlägt das Pendel wieder in eineandere Richtung aus. In den 1970er-Jahrenmacht das Schlagwort von der «neuen Ein-fachheit» die Runde, als sich Komponistinnenund Komponisten von aussermusikalischenInhalten und Programmen abwenden undsich auf rein musikalische Techniken zurück-besinnen. Und es kommt die Postmoderne mitihrem Stilpluralismus, es kommen die Mikro-töne und die Live-Elektronik.
Spätestens seit Anfang des neuen Jahr-hunderts spürt auch die längst ungeheuervielfältig gewordene Szene der «NeuenMusik» die Auswirkungen der Globalisierung:Wie schon hundert Jahre früher schwappenwieder die unterschiedlichsten musikalischenVorstellungen über die Ländergrenzen undbefruchten sich gegenseitig. Bringen latein-amerikanische oder arabische oder fernöst-liche Kulturen zusätzliche Spannungen in die westliche Neue Musik, die weit hinaus-gehen über folkloristische Spielereien? Undumgekehrt?
Wenn sich die Gesellschaft durch die digi-tale Revolution verändert, verändern sichauch die Ästhetiken, und damit auch das Ver-ständnis von Komposition. Vielleicht ist esmal Zeit, dass sich eine jüngere Generationdistanziert von der «absoluten Musik». Dassihre Musik der schnelle, poetische, flüchtige,mal hintergründige, mal oberflächliche Kom-mentar sein will. Der genauso schnell veral-ten kann wie die Speichermedien, auf denener eine Zeitlang festgehalten wird. Der keinenAnspruch auf Haltbarkeit mehr erhebt.
Die Neue Musik ist heute eines der span-nendsten Gebiete im musikalischen Wespen-nest zwischen Rap, historisch informierterAufführungspraxis, Volksmusik und Klassik.
Denn sie ist vielfältigund lebendig wie niezuvor. Sie fordert Wi-derspruch und Zustim-mung, sie fordert Reak-
tion. «Kunst darf alles, nur eines nicht: lang-weilen.» Das hat Arnold Schönberg gesagt.«Kunst muss nichts, ausser einem: heraus-fordern.» Das sagte sein späterer Kollege Hel-mut Lachenmann. Beides ist richtig und bei-des hat nicht zuletzt auch mit uns mündigenHörerinnen und Hörern zu tun, die wir dieChancen nutzen, am Puls der Zeit zu bleiben,einzugreifen und teilzuhaben an dem, wasHEUTE passiert.
Es gab mal die Zeit, in der die Musikanfing, sich von ihrem Publikum abzuwen-den. Als sie mehr und mehr im eigenen Saftkochte und sich nicht um ihre Wirkung nachaussen kümmerte. Das begann mit Schön-berg, spitzte sich nach dem Zweiten Weltkriegmehr und mehr zu – und brach dann auf, qua-si in einer langsamen, aber gewaltigen Explo-sion. Und das Publikum? Kommt zurück. Ent-deckt Neues. Die Abokonzerte öffnen sich fürzeitgenössische Werke, die Konzerte mit Neu-er Musik beim Lucerne Festival oder denDonaueschinger Musiktagen sind ausver-kauft und voller junger und nicht mehr so jun-ger Leute.
Mit einem neu entflammten Interessebewegen sich die lange getrennten Welten derMusik-Machenden und der Musik-Hörendenaufeinander zu. In den letzten Jahren istsogar Zeit für Freches, Virtuoses, Vielschich-
tiges – Zeit dafür, dasseine junge Komponis-tengeneration den ver-staubten Konzertbetrieb
durch die Vielfalt der digitalen Möglichkeitenaushebeln will. Für sie bedeutet Komponierennicht mehr geniales Erfinden, das im stillenKämmerchen stattfindet. Für sie ist Kompo-nieren das Arrangieren von Tönen, Bildernund Aktionen auf der Bühne. Da geht es vor-nehmlich um die Synthese alltäglicher akus-tischer Erfahrungen – multimedial ist das, ein Verbund zwischen Musik, Bild, Aktion.
N
Am Puls der Zeit: Neue Musik
Florian Hauser, Musikredaktor und Moderator Radio SRF 2 Kultur
WORT UND MUSIK
Freitag, 5. September, 15.00–16.00
Parlando: Franz Koglmann,
Trompeter, Komponist, Wiener
Joe Zawinul hat behauptet, dass der
Wiener Dialekt wie auch der Slang
schwarzer Amerikaner gleich phra-
siert wird wie der Jazz. Andererseits
ist Wien seit jeher Mekka europäi-
scher Kunstmusik. Zwischen diesen
beiden Polen bewegt sich Franz
Koglmann.
Samstag, 6. September, 14.00–16.00
Diskothek: Arnold Schönberg –
Verklärte Nacht
Eine Frau und ein Mann gehen durch
die Nacht. Die Frau bekennt, dass sie
von einem andern schwanger ist.
Doch der Mann akzeptiert das Kind
grossmütig als sein eigenes – und die
Nacht verklärt sich … Gäste sind der
Bratschist Patrick Jüdt und die
Musikjournalistin Corinne Holtz.
Sonntag, 7. September, 12.40–13.40
Musik für einen Gast:
Nora Gomringer, Performerin und
Herbergsmutter
Ganz Tochter ihres berühmten Vaters
Eugen, spielt auch Nora Gomringer
gerne mit Silben, Wörtern und Sätzen
– erst am Schreibtisch, dann auf der
Bühne. Und sie freut sich, wenn aus
dem Drehen und Wenden Neues ent-
steht: willstwohlnicht // hastwohl-
schon // dumichauch.
Sonntag, 7. September, 16.00–18.00
Parlando: 300 Jahre
Carl Philipp Emanuel Bach
Der zweitälteste Bach-Sohn war
zu Lebzeiten sogar berühmter als
sein Vater. Als Tastenvirtuose beein-
druckte er seine Zeitgenossen mit
freien Fantasien. Als Komponist schuf
er innovative Werke voller kontrast-
reicher Emotionen und unerwarteter
Wendungen, die er aber stets in eine
Form zu bändigen wusste.
Mittwoch, 10. September, 21.00–22.00
Musik unserer Zeit:
Ferruccio Busonis Fantasia
contrappuntistica
Nicht nur Franz Schubert hat seine
Unvollendete hinterlassen, auch Jo-
hann Sebastian Bach tat es: Seine
Kunst der Fuge ist Fragment geblie-
ben, der Contrapunctus XIV bricht mit-
ten im Takt ab. So manchen Kompo-
nisten hat das dazu angestachelt, das
Stück zu vollenden. Auch Ferruccio
Busoni.
Mittwoch, 17. September, 20–20.55 Uhr«Die Napoleon Bonapartefrau»
von Franziska Müller und Tobias Lambrecht
Hörspiel
KLASSIK – IM KONZERTSAAL
Sonntag, 7. September, 21.00–24.00
BBC Proms
Im Sog von Grausamkeit und Lust
Orchester der Deutschen Oper Berlin
Donald Runnicles, Leitung
Burkhard Ulrich, Tenor (Herodes);
Ildiko Komlosi, Mezzosopran (Hero-
dias); Nina Stemme, Sopran (Salome);
Samuel Youn, Bariton (Jochanaan);
Thomas Blondelle, Tenor (Narraboth)
u.a.
R. Strauss: Salome, Oper in einem Akt
Aufführung 30. August
Royal Albert Hall, London
Mittwoch, 10. September, 22.30–24.00
Lucerne Festival – Junge Kompo-
nisten aus China, Japan, Polen, USA
Ensemble der Lucerne Festival
Alumni
Chin-Chao Lin, Leitung
Bauhouse, Visuelles Konzept
David Poissonniert, Live-Elektronik
J. Greenstein: «The Seeming Disorder
of the Old City»
J. Szmytka: «Inane Prattle»
für Trompete und Ensemble
D. Fujikura: «Wondrous Steps»
für sechs Instrumentalisten
Y. Wang: «Groovulation and Chan-
ting» für Ensemble und Elektronik
Konzert 3. September, KKL
Donnerstag, 11. September, 20.00–22.00
Menuhin Festival Gstaad
Nordische Hitze – nordische Kälte
Gstaad Festival Orchestra
Neeme Järvi, Leitung
Khatia Buniatishvili, Klavier
Vilde Frang, Violine
J. Sibelius: «Finlandia»
Sinfonische Dichtung op. 26
E. Grieg: Klavierkonzert a-Moll op. 16
M. Bruch:
Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26
E. Grieg: «Peer Gynt»
Orchestersuiten Nr. 1 & 2
Konzert 30. August
Festival-Zelt Gstaad
Die Napoleon Bonapartefrau
JAZZ
Freitag, 5. September, 22.30–24.00
Jazzfestival Schaffhausen
Jazz Meets Rock & India
Christy Doran’s New Bag feat.
Sarah Büchi
Sarah Büchi, Stimme; Christy Doran,
Gitarre; Vincent Membrez, Tastenin-
strumente; Lionel Friedli, Schlagzeug
Konzert 16. Mai
Kammgarn Schaffhausen
Samstag, 6. September, 22.00–24.00
Jazz Collection: Pat Martino
Nach einem Gehirntumor war das Ge-
dächtnis des Gitarristen nahezu aus-
gelöscht, aber nicht seine Fingerfer-
tigkeit. Pat Martino kämpfte sich zu-
rück. Als Siebzigjähriger kann er nun
auf zwei Karrieren zurückblicken.
Kollegen meinen gar, der zweite Pat
sei noch besser als der erste. Ein
Rückblick mit dem Zürcher Gitarris-
ten Michael Bucher.
John Cage, († 12. August 1992),
Komponist und Künstler. Mit seinen
mehr als 250 Kompositionen, die
als Schlüsselwerke der Neuen Musik
angesehen werden, gilt er als einer
der weltweit einflussreichsten
Komponisten des 20. Jahrhunderts.
John Cage, 1986 in Frankfurt. Foto: Andreas Pohlmann, München
Mittwoch, 24. September, 9–9.30 UhrDer Aufstand der Nerven –
Kriegstraumaforschung
Kontext
Jeweils Mittwoch21–22 Uhr: Musik unserer Zeit
22.35–24 Uhr: Neue Musik im Konzert
Neue Musik
Der Aufstand der Nerven
HÖRSPIEL
Mittwoch, 3. September, 20.00–20.30
«Pushin’ too hard»
von Axel Koch, Teil 1/2
Garage Punk ist mehr als nur irgend-
ein Musikstil. Er ist eine Religion.
Besonders wenn man im hinterletzten
Kaff in der bayerischen Provinz lebt,
Ärger mit den Eltern hat und Mädchen
eigentlich nur vom Hörensagen kennt.
Solange die Musik stimmt, ist noch
nicht alles verloren.
(Teil 2/2: Mittwoch, 10. September,
20.00–20.30)
Samstag, 6. September, 21.00–21.55
«Qualitätskontrolle – oder:
Warum ich die Räuspertaste
nicht drücken werde»
von Helgard Haug und Daniel
Wetzel (Rimini Protokoll)
Maria-Christina Hallwachs ist ein
Kopfmensch. Als junges Mädchen
springt sie im Urlaub mit dem Kopf
voran in den Pool – auf der Nicht-
schwimmerseite. Seitdem ist sie
vom obersten Halswirbel abwärts
gelähmt und wird rund um die Uhr
gepflegt. Und sie liebt ihr Leben lei-
denschaftlich.
Samstag, 13. September, 21.00–21.55
«Gesteuertes Spiel»
von Raymond Chandler
Im «Las Olindas» wird falsch gespielt.
Das weiss Lou Harger, aber auch, wie
er gewinnen kann: Er kennt den Crou-
pier am Roulettetisch. Harger bittet
Philip Marlowe, ihn zu begleiten. Was
er allerdings nicht weiss: Er lässt den
Privatdetektiv dadurch ins offene
Messer laufen …
RELIGION – PERSPEKTIVEN
Sonntag, 21. September, 8.30–9.00
Geht in alle Welt:
Wanderpfarrerin Hetty Overeem
Wenn die Menschen nicht mehr in die
Kirche gehen, dann kommt Hetty
Overeem halt zu ihnen. Kirche auf
dem Weg, nennt sich das. Denn sie
zieht mit Esel und Hund, Tipi und
Eselwagen durchs Waadtland. Dabei
begegnet sie den unterschiedlichsten
Menschen und spricht mit ihnen über
den Glauben.
STERNSTUNDEN SRF 1
Sonntag, 14. September, 10.00–11.00
Religion:
Islam unter Faschismusverdacht
Für den Politikwissenschaftler Hamed
Abdel-Samad trägt der Islam faschis-
tische Züge. Mouhanad Khorchide,
Islamwissenschaftler und Leiter des
Zentrums für islamische Theologie an
der Universität Münster, bestreitet
dies vehement. Ein Streitgespräch.
Samstag, 20. September, 21.00–21.55
«Finkbeiners Geburtstag»
von Hugo Rendler
Drei Häftlinge auf der Flucht, ein Kom-
missar auf Elternbesuch. Der Vater auf
dem Klo, die Kommissarin allein auf
der Wache, der Polizeipräsident in
der Leitung. Die Kommissarin auf dem
Anrufbeantworter, der Kommissar im
Supermarkt, die Häftlinge auch: ein
Überfall. Eine Entführung.
Mittwoch, 24. September, 20.00–20.30
«Die Wurzel des
freien Radicalen ist Herz»
von Birgit Kempker
Der Text besingt das Leben, gibt Rat-
schläge wie: «Mach viel nicht. Das ist
gut.» Die Produktion wurde als Perfor-
mance im Museum für Gegenwarts-
kunst, u.a. mit Statisten in Liegestüh-
len umgesetzt, deren Pulsrhythmus
gemessen und dem Publikum stimm-
lich hörbar gemacht wurde.
Samstag, 27. September, 21.00–21.55
«Bahnwärter Thiel»
von Gerhart Hauptmann
Aufrichtig und fromm ist er, der
Bahnwärter Thiel. Er lebt nur für zwei
Dinge: seinen Bahnposten und seinen
kleinen Sohn. Doch Arbeit und Privat-
leben zu vereinen war im 19. Jahr-
hundert noch weit schwieriger. Und
endet im Falle von Thiel in einer
schrecklichen Katastrophe.
Montag, 8. September, 9.00 Uhr
Kontext:
Carl Spitteler – Zerreissprobe
für die Schweiz
Montag, 15. September, 10.00 Uhr
Reflexe:
Die Dada-Bewegung und
der 1. Weltkrieg
Mittwoch, 24. September, 9.00 Uhr
Kontext:
Soldaten unter Schock –
Kriegstraumaforschung
SENDEREIHE1914 – Europa am Abgrund
Befreiung? Unbehagen.
Wurzeln, die weit zurück-reichen.
Vielfältig undlebendig wie nie zuvor.
Das Publikumkehrt zurück.
WORT
Freitag, 5. September, 20.00–21.00
Passage:
Nicht nur schön und gut – kann
Musik auch böse sein?
Gemeinhin nehmen wir Musik als
etwas Schönes wahr, was der Seele
wohltut. Was aber, wenn Musik häss-
lich ist? Ist sie dann schädlich oder gar
böse? Das glaubten die Theoretiker
der griechischen Antike. Gestalt und
Wirkung gehen in der Musik viel-
schichtige Beziehungen ein.
Rainer Maria Rilke, 1919. Foto: zVg
Diese Angebote berechtigen nicht zur Rückgabe oder zum Umtausch bereits bestellter Karten. Zwischenverkauf vorbehalten.Anmeldeschluss: 10. Oktober 2014.
In Zusammenarbeit mit Capriccio Barockorchester und Festival Strings Lucerne bietet der SRF Kulturclub
vergünstigte Karten für folgende Konzerte an:
Capriccio BarockorchesterDominik Kiefer, Violine & Leitung
A. Steffani: Ouverture zur Oper «I Trionfi del fato»F. Venturini: Sonata op. 1/2 a-MollJ. S. Bach: Sinfonien zu den Kantaten BWV 182, 196,
209 und BWV 1059RG. F. Händel: – «The Water Music», Suite G-Dur, HWV 350
– Ouverture zu Jephta, HWV 70
Konzert 2: «Pures Mozartglück!»
Dienstag, 4. November 2014, 19.30 Uhr
KKL Luzern, Konzertsaal
Festival Strings LucerneSabine Meyer, Klarinette/BassettklarinetteRegula Mühlemann, Sopran
W. A. Mozart: – Sinfonie D-Dur KV 81– «No, no, che non sei capace» KV 419*– «Chi sà, chi sà, qual sia» KV 582*– «Non curo l’afetto» KV 74b– «Parto, parto, ma tu ben mio» aus
«La clemenza di Tito» KV 621– «Vorrei spiegarvi, oh Dio!» KV 418– «Per quel paterno amplesso» KV 79*– «Schon lacht der holde Frühling» KV 580*– Sinfonie B-Dur KV 319
Karten Kategorie 1: CHF 51.– (statt CHF 64.–)
Karten Kategorie 2: CHF 34.– (statt CHF 43.–)
Karten Kategorie 1: CHF 84.– (statt CHF 105.–)
Karten Kategorie 2: CHF 68.– (statt CHF 85.–)
Sabine Meyer. Foto: Thomas Rabsch
Konzert 1: «händel brillant»
Freitag, 24. Oktober 2014, 19.30 Uhr
Kirche St. Peter Zürich
Sonntag, 26. Oktober 2014, 10.30 Uhr
Hans Huber-Saal, Stadtcasino Basel
Anmeldung
Dominik Kiefer. Foto: zVg
Senden Sie den Talon an: Schweizer Radio und Fernsehen, SRF Kulturclub, Postfach, 4002 Basel.
Reise des SRF Kulturclubs nach MünchenIch melde mich/wir melden uns definitiv an für die Reise vom 18. bis 21. Dezember 2014:
Einzelzimmer
Doppelzimmer
1 Person
2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)
Kurzreise des SRF Kulturclubs nach ComoIch melde mich/wir melden uns definitiv an für die Kurzreise vom 9. bis 10. Januar 2015:
Doppelzimmer zur Alleinbenützung
Doppelzimmer
1 Person
2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)
Streifzug «Offenes Singen», Singtag in Binningen BLIch melde mich/wir melden uns definitiv an für den Streifzug am Samstag, 15. November 2014:
1 Person 2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)
(zuzüglich allfällige Bearbeitungs- und Portogebühren) (zuzüglich allfällige Bearbeitungs- und Portogebühren)
WELTKLASSE
SRF 2 Kultur sendet bis 14. Sep-
tember Konzerte von den renom-
miertesten Sommerfestivals der
Schweiz und Europas.
Die vollständige Programmvor-
schau finden Sie auf www.srf.ch/
sendungen/weltklasse-auf-srf2-
kultur oder in der Broschüre, die
Sie mit der Juli-Ausgabe erhalten
haben.
LESUNG
Gert Westphal liest in 9 Folgen:
«Die Aufzeichnungen
des Malte Laurids Brigge»
von Rainer Maria Rilke
Ein grossartiger Vorleser interpretiert
die Prosa eines grossen Lyrikers: Gert
Westphal liest den einzigen Roman
von Rainer Maria Rilke. Der Text von
1910 markiert den Durchbruch zur
literarischen Moderne. Seine bildstar-
ke Sprache ist eine Herausforderung.
Dienstag, 9. September, 15.00–15.45
Folge 1
Malte Laurids Brigge ist 28 Jahre alt
und stammt, als letzter seiner Familie,
vom dänischen Landadel ab. Um die
Wende zum 20. Jahrhundert kommt
der hochsensible junge Mann nach
Paris, um Dichter zu werden. In der Art
eines Tagebuchs schildert er seine
Impressionen.
Dienstag, 16. September, 15.00–15.45
Folge 2
Malte flüchtet vor dem Elend auf den
Pariser Strassen in die Bibliothèque
Nationale. Dort beschwört er das Glück
eines einfachen, ländlichen Poeten.
Doch seine Ängste lassen ihn nicht los.
Es kommt zu einer gespenstischen
Begegnung mit einem Sterbenden.
Dienstag, 23. September, 15.00–15.45
Folge 3
Malte lässt sich durch die geschäfti-
gen Strassen von St. Germain treiben,
trifft einen Stolperer und einen Vogel-
fütterer. Und er stösst auf zwei Mas-
ken. Die eine zeigt das Gesicht einer
jungen Unbekannten, die in der Seine
ertrunken ist; die andere den taub
gewordenen Komponisten Beetho-
ven.
Dienstag, 30. September, 15.00–15.45
Folge 4
Malte erinnert sich an das Fieber seiner
Kindheit. Er erinnert sich, wie seine
Maman sich gewünscht hatte, er wäre
ein Mädchen. Als die Mutter starb, kam
ihr einziger Bruder ins Haus, der Graf
Christian Brahe, ein Abenteurer. Malte
aber schlich sich in die Galerie mit den
Bildern seiner Ahnen.
Pat Martino. Foto: Denis Alix
Hetty Overeem. Foto: zVg
Der Feldprediger und sein Altar.Foto: Schweiz. Bundesarchiv BAR
Mit dem SRF Kulturclub ins KonzertIch bestelle/wir bestellen folgende Eintrittskarten:
Konzert 1: «händel brillant»
Freitag, 24. Oktober 2014, Kirche St. Peter Zürich
Sonntag, 26. Oktober 2014, Stadtcasino Basel
Kategorie 1
Kategorie 2
1 Konzertkarte
2 Konzertkarten
Kategorie 1
Kategorie 2
1 Konzertkarte
2 Konzertkarten
* arr. für Klarinette & Orchester von A. N. Tarkmann
Konzert 2: «Pures Mozartglück!»
Dienstag, 4. November 2014, KKL Luzern, Konzertsaal
Donnerstag, 18. September, 20.00–22.00
Murten Classics
Akkordeon grast über den
Gartenzaun
Vivianne Chassot, Akkordeon
Marcus Weiss, Saxophon
Rafael Rosenfeld, Violoncello
M. Ravel: Aus «Ma Mère L’Oye»
W. Lutosławski:
Aus den «Tanzpräludien»
R. Kelterborn:
Kammersonate für Altsaxophon,
Violoncello und Akkordeon
L. Janáček: Aus den «Mährischen
Volksliedern»
R. Schumann:
Stucke im Volkston op. 102
Konzert 24. August, Kirche Meyriez
Anschliessend:
Chillout mit Zither und Akkordeon
Vivianne Chassot, Akkordeon, und
Martin Mallaun, Zither
Werke von J. Dowland, F. Couperin,
G. Ligeti, A. Piazzolla und A. Brahem
Konzert 16. August, Beaulieu Murten
Donnerstag, 25. September, 20.00–22.00
Musikalische Dialoge,
Gesten und Tänze
Sinfonieorchester Basel
Dennis Russell Davies, Leitung
Katia und Marielle Labèque, Klavier
Groupe des Six: Ballett «Les Mariés
de la Tour Eiffel»
W. A. Mozart: Konzert für zwei Kla-
viere und Orchester Es-Dur KV 365
J. Meier: Fiktive Szenen für Orches-
ter (Uraufführung)
R. Strauss:
Suite aus «Der Rosenkavalier»
Konzert 4. Juni, Stadtcasino Basel
MUSIK
Donnerstag, 4. September, 22.30–24.00
CH-Musik:
Eine unendliche Geschichte –
Claudio Abbado und Luzern
Ein wenig mehr als ein Jahr ist es her:
Ende August 2013 dirigierte Claudio
Abbado sein letztes Konzert in Luzern.
Viele Konzerte gingen dem voraus,
viele Jahre davor hatte Abbado dort,
am Lucerne Festival, Geschichte ge-
schrieben …
Dennis Russell Davies. Foto: Benno Hunziker
Sonntag, 28. September, 8.30–9.00
Meister Eckhart, Philosoph
des Christentums
Vor 750 Jahren wurde der grosse
christliche Theologe Meister Eckhart
geboren. Der Philosoph und Metaphy-
siker fasziniert bis heute vor allem
durch die Kraft seiner Sprache und
durch die Radikalität seines Denkens.
RELIGION – PERSPEKTIVEN
Sonntag, 7. September, 8.30–9.00
Frisch, fromm, frei
Sechs Jahre lang herrschte «Religi-
onskrieg» zwischen Urs Möschli und
seiner Frau. Dann fand auch er zum
Glauben. Und sein Leben änderte
sich. Der erfolgreiche IT- und Logis-
tikexperte kündigte seine Kaderstel-
le, stieg beim Caritas-Markt Basel ein
und übernahm Familienarbeit.
Sonntag, 14. September, 8.30–9.00
«Women of the Wall»
Die Tempelmauer in Jerusalem ist
nach Geschlechtern aufgeteilt. Männer
beten links, Frauen rechts. Zudem ist
auch geregelt, wie sie beten dürfen.
Dagegen wehren sich die Frauen der
Organisation «Women of the Wall».
Für ihren Einsatz mussten sie sogar ins
Gefängnis.Foto: Wikipedia EvgeniT
Porträt des Dichters Gerhart Hauptmann von Max Liebermann
Foto: edu
09_Kulturclub_Sept_14_Internet_09_Club_Sept_Internet_14 18.08.14 13:29 Seite 2
ER Erste Weltkrieg war auch ein Nerven-krieg. 200’000 Soldaten kehrten behin-
dert von den Schlachtfeldern zurück – nichtwegen körperlicher Verletzungen, sondernwegen ihrer verwundeten Seele. Allein Gross-britannien sah sich mit gegen 60’000 trauma-tisierten Männern konfrontiert. Mit Männern,die schrien und heulten, die auf bestimmteStichworte oder Gegenstände mit panischemEntsetzen reagierten, deren Körper zitterte,steif oder gelähmt war. Männer, die die Stim-me verloren oder gar das Gedächtnis.
Bereits sechs Monate nach Kriegsbeginnliess sich das Leiden nicht mehr ignorieren.Die Angst packte nicht nur Einzelne, sondernganze Kompanien. Die Ursache der Störungwurde zunächst in der neuartigen Kriegs-technologie vermutet. Es seien die Erschüt-terungen durch Granateneinschläge, welchedie Nerven der Soldaten schädigten. Der Dia-gnosebegriff Granatenschock («shell shock»)stand für die im Körper vermutete Kriegsver-letzung. Dennoch weckte das Verhalten derbetroffenen Soldaten und Offiziere Argwohn.Sie verhielten sich wie hysterische Frauen,seien verweichlichte, minderwertige Kreatu-ren, Simulanten, Feiglinge. Und so ging manmit dramatischen Mitteln gegen diese Unwür-digen vor. Grossbritannien richtete 304 Sol-daten hin, Frankreich vermutlich über 600,Deutschland 48.
Aber die Zahl traumatischer Reaktionenwollte auch angesichts solch drakonischerStrafen nicht sinken. Das Problem wurde denMedizinern überlassen und diese straftenweiter: mit Elektroschocks, Todesdrohungen,Isolation. Wenige wagten Neues. Der britischePsychologe Charles S. Myers erkannte frühden seelischen Ursprung des Leidens. Psycho-loge William H. Rivers konfrontierte – wieheute üblich – seine Patienten im Gesprächmit dem Erlebten, um ihre Ängste abzubau-en. Doch erst als Soldaten im Zweiten Welt-krieg, im Koreakrieg und vor allem im Viet-namkrieg dieselben Symptome zeigten,begannen Fachleute mit systematischenUntersuchungen. 1980 fand die Störungschliesslich Eingang in das WHO-Diagnose-Manual ICD – unter dem Begriff «posttrauma-tische Belastungsstörung».
Katharina Bochsler
Wissenschaftsredaktorin Radio SRF 2 Kultur
KULTURCLUB.CH September | 2014 32 KULTURCLUB.CH September | 2014 KULTURCLUB.CH September | 2014 54 KULTURCLUB.CH September | 2014 6 KULTURCLUB.CH September | 2014
DN diesem Hörspiel geht es um Machtmen-schen und um Höflichkeit. Um das alltäg-
liche Zusammenleben im Büro und um guteUmgangsformen. Und schlussendlich umMenschen, die das Glück suchen, aber nurRuhm finden. Das alles packen die jungenAutoren Franziska Müller und Tobias Lam-precht in das Gewand einer von der Historieinspirierten Parabel. Pünktlich zum 200. Jah-restag der Absetzung als Kaiser und der Exi-lierung nach Elba widmen sie sich dem gros-sen Napoleon. Bloss hat sich dieser beimTransport ins Heute in die Napoleon Bonapar-tefrau verwandelt.
In ihrer Vergangenheit vollbrachte dieBonapartefrau Grosses. Sie begeisterte dieMassen und erlitt eine Niederlage bei Water-loo. Jetzt ist sie Vorsitzende im Bundeshaus,beantwortet eifrig Bürgerbriefe, reformiertdie Bürokratie und nimmt an den Kaffeepau-sen teil. Denn Höflichkeit, Offenheit und Mit-bestimmung sind die gesellschaftlichen Prä-missen unserer Zeit.
Doch wie kann die Bonapartefrau weiter-hin Grosses vollbringen, wenn das Volk stän-dig mitbestimmen möchte? Wenn das Parla-ment andauernd dazwischen funkt? Wennselbst Feinde mit Respekt behandelt werdenmöchten? Um Freunde und Feinde bei Launezu halten, gibt sie stimmungsvolle Propa-ganda-Songs in Auftrag. Die Massen wollenschliesslich begeistert werden. Oder nicht?Eher nicht, die Songs floppen, das Volk möch-te keine Begeisterung, sondern Transparenz.Die Bonapartefrau ist irritiert. Dann gerätauch noch ihre gross angelegte Verwaltungs-reform ins Stocken. Der aufgeblähte Verwal-tungsapparat mitsamt seinen intrigantenBeamten und Winkeladvokaten will nichtswissen von Vernetzung und flachen Hierar-chien. Madames Buch «Die Verwaltung derVerwaltung» wird von den Kritikern verris-sen. Der aristokratische Schreibstil nervt dieLeute. Aristokratischer Schreibstil? Die Bona-partefrau zweifelt allmählich an der Intelli-genz ihres (eigenen!) Volkes. Als ob das allesnicht schon genug wäre, wird sie noch ineinen jämmerlichen Kleinkrieg um eine Kaf-feemaschine verwickelt. Es kommt, wie eskommen muss.
Johannes Mayr, Regisseur und Redaktor
Hörspiel Radio SRF 2 Kultur
I
EUE Musik? Kann natürlich alles Mög-liche sein, klar – zwischen neuer Volks-
musik, Chanson oder Hiphop. Spricht manaber von der Neuen Musik mit grossem N,dann ist damit das gemeint, was nach und seitdem Zweiten Weltkrieg an sogenannter «erns-ter» Musik entstanden ist.
Wir könnten davon ausgehen, dass es inder Geschichte weniger um einen Fortschrittals um den grossen und ewigen Dialog zwi-schen Vergangenheit und Zukunft geht. Wirkönnten annehmen, dass das Spätere immereine Reaktion auf das Frühere ist und sich malals pures Gegenteil manifestiert, mal auch
einzelne Aspekte auf-nimmt, neu akzentu-iert, weiterträgt. Dannist die Romantik mitihrer Lust an den Har-
monien eine logische Fortsetzung der Klassik.Die romantische Tonsprache bläht sich immermehr zur Spät-, gar zu einer Spätestromantikauf, und irgendwann explodiert die bis zumZerreissen gespannte Tonalität: Schönbergfindet mit seiner Zwölftonmusik einen Aus-weg, aber auch andere Auswege gibt es: diefrechen, schnellen Collagen der amerikani-schen Musik, die introvertiert-konzentrierteNeubewertung von Tonalität der baltischen,die rhythmischen Explosionen der russischen,die Farbspiele der französischen Musik.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhundertsblüht das auf, was wir heute die bunte, expe-rimentierfreudige «klassische Moderne» nen-nen. Der Austausch zwischen den Kulturen istgross, vielfältigste Einflüsse schwappen überdie Ländergrenzen. Dann kommt die Zäsurdes Zweiten Weltkriegs und im Westen Eu-ropas wagt die sogenannte «ernste Musik»einen radikalen Neuanfang. Man erinnert sichdaran, was Schönberg mit seiner Zwölfton-musik vierzig Jahre zuvor versucht hatte: diezwölf Halbtöne der Oktave in verschiedenenReihen zu ordnen und mit diesen Reihen dannzu komponieren. Jetzt aber weitet man dieseMethode auf alle musikalischen Parameteraus, auf Tonhöhe, Dauer, Lautstärke undKlangfarbe. Sind sie vorab in Reihen festge-legt, darf die eigentliche Kompositionsarbeitbeginnen. Strenge Konstruktion ist das Gebotder Stunde – es entsteht die «serielle Musik».
Die serielle Musik ist kompliziert, die Vor-Konstruktionen erweisen sich als viel zuenges Korsett. Die Musik droht das zu verlie-ren, was sie doch eigentlich erst ausmacht:Sinnlichkeit und Emotion. Und die Interpre-tin, der Interpret sind degradiert zu blossenErfüllungsgehilfen. Da schlägt 1958 der Be-such des Amerikaners John Cage in Europawie eine Bombe ein. Seine Konzepte desZufalls, der Unbestimmtheit, der Gleichbe-
handlung aller Klänge und Geräusche sind dieBefreiung, auf die alle gewartet haben. Jetztbeginnen Komponisten und Interpretinnen zuexperimentieren, zu improvisieren, das Publi-
kum einzubeziehen. Nachden seriellen Verknotun-gen öffnet sich die Musikwie ein Fächer, durch die
sozialistischen Ideale der Studentenrevoltelädt sie sich jetzt auch politisch auf.
Dann schlägt das Pendel wieder in eineandere Richtung aus. In den 1970er-Jahrenmacht das Schlagwort von der «neuen Ein-fachheit» die Runde, als sich Komponistinnenund Komponisten von aussermusikalischenInhalten und Programmen abwenden undsich auf rein musikalische Techniken zurück-besinnen. Und es kommt die Postmoderne mitihrem Stilpluralismus, es kommen die Mikro-töne und die Live-Elektronik.
Spätestens seit Anfang des neuen Jahr-hunderts spürt auch die längst ungeheuervielfältig gewordene Szene der «NeuenMusik» die Auswirkungen der Globalisierung:Wie schon hundert Jahre früher schwappenwieder die unterschiedlichsten musikalischenVorstellungen über die Ländergrenzen undbefruchten sich gegenseitig. Bringen latein-amerikanische oder arabische oder fernöst-liche Kulturen zusätzliche Spannungen in die westliche Neue Musik, die weit hinaus-gehen über folkloristische Spielereien? Undumgekehrt?
Wenn sich die Gesellschaft durch die digi-tale Revolution verändert, verändern sichauch die Ästhetiken, und damit auch das Ver-ständnis von Komposition. Vielleicht ist esmal Zeit, dass sich eine jüngere Generationdistanziert von der «absoluten Musik». Dassihre Musik der schnelle, poetische, flüchtige,mal hintergründige, mal oberflächliche Kom-mentar sein will. Der genauso schnell veral-ten kann wie die Speichermedien, auf denener eine Zeitlang festgehalten wird. Der keinenAnspruch auf Haltbarkeit mehr erhebt.
Die Neue Musik ist heute eines der span-nendsten Gebiete im musikalischen Wespen-nest zwischen Rap, historisch informierterAufführungspraxis, Volksmusik und Klassik.
Denn sie ist vielfältigund lebendig wie niezuvor. Sie fordert Wi-derspruch und Zustim-mung, sie fordert Reak-
tion. «Kunst darf alles, nur eines nicht: lang-weilen.» Das hat Arnold Schönberg gesagt.«Kunst muss nichts, ausser einem: heraus-fordern.» Das sagte sein späterer Kollege Hel-mut Lachenmann. Beides ist richtig und bei-des hat nicht zuletzt auch mit uns mündigenHörerinnen und Hörern zu tun, die wir dieChancen nutzen, am Puls der Zeit zu bleiben,einzugreifen und teilzuhaben an dem, wasHEUTE passiert.
Es gab mal die Zeit, in der die Musikanfing, sich von ihrem Publikum abzuwen-den. Als sie mehr und mehr im eigenen Saftkochte und sich nicht um ihre Wirkung nachaussen kümmerte. Das begann mit Schön-berg, spitzte sich nach dem Zweiten Weltkriegmehr und mehr zu – und brach dann auf, qua-si in einer langsamen, aber gewaltigen Explo-sion. Und das Publikum? Kommt zurück. Ent-deckt Neues. Die Abokonzerte öffnen sich fürzeitgenössische Werke, die Konzerte mit Neu-er Musik beim Lucerne Festival oder denDonaueschinger Musiktagen sind ausver-kauft und voller junger und nicht mehr so jun-ger Leute.
Mit einem neu entflammten Interessebewegen sich die lange getrennten Welten derMusik-Machenden und der Musik-Hörendenaufeinander zu. In den letzten Jahren istsogar Zeit für Freches, Virtuoses, Vielschich-
tiges – Zeit dafür, dasseine junge Komponis-tengeneration den ver-staubten Konzertbetrieb
durch die Vielfalt der digitalen Möglichkeitenaushebeln will. Für sie bedeutet Komponierennicht mehr geniales Erfinden, das im stillenKämmerchen stattfindet. Für sie ist Kompo-nieren das Arrangieren von Tönen, Bildernund Aktionen auf der Bühne. Da geht es vor-nehmlich um die Synthese alltäglicher akus-tischer Erfahrungen – multimedial ist das, ein Verbund zwischen Musik, Bild, Aktion.
N
Am Puls der Zeit: Neue Musik
Florian Hauser, Musikredaktor und Moderator Radio SRF 2 Kultur
WORT UND MUSIK
Freitag, 5. September, 15.00–16.00
Parlando: Franz Koglmann,
Trompeter, Komponist, Wiener
Joe Zawinul hat behauptet, dass der
Wiener Dialekt wie auch der Slang
schwarzer Amerikaner gleich phra-
siert wird wie der Jazz. Andererseits
ist Wien seit jeher Mekka europäi-
scher Kunstmusik. Zwischen diesen
beiden Polen bewegt sich Franz
Koglmann.
Samstag, 6. September, 14.00–16.00
Diskothek: Arnold Schönberg –
Verklärte Nacht
Eine Frau und ein Mann gehen durch
die Nacht. Die Frau bekennt, dass sie
von einem andern schwanger ist.
Doch der Mann akzeptiert das Kind
grossmütig als sein eigenes – und die
Nacht verklärt sich … Gäste sind der
Bratschist Patrick Jüdt und die
Musikjournalistin Corinne Holtz.
Sonntag, 7. September, 12.40–13.40
Musik für einen Gast:
Nora Gomringer, Performerin und
Herbergsmutter
Ganz Tochter ihres berühmten Vaters
Eugen, spielt auch Nora Gomringer
gerne mit Silben, Wörtern und Sätzen
– erst am Schreibtisch, dann auf der
Bühne. Und sie freut sich, wenn aus
dem Drehen und Wenden Neues ent-
steht: willstwohlnicht // hastwohl-
schon // dumichauch.
Sonntag, 7. September, 16.00–18.00
Parlando: 300 Jahre
Carl Philipp Emanuel Bach
Der zweitälteste Bach-Sohn war
zu Lebzeiten sogar berühmter als
sein Vater. Als Tastenvirtuose beein-
druckte er seine Zeitgenossen mit
freien Fantasien. Als Komponist schuf
er innovative Werke voller kontrast-
reicher Emotionen und unerwarteter
Wendungen, die er aber stets in eine
Form zu bändigen wusste.
Mittwoch, 10. September, 21.00–22.00
Musik unserer Zeit:
Ferruccio Busonis Fantasia
contrappuntistica
Nicht nur Franz Schubert hat seine
Unvollendete hinterlassen, auch Jo-
hann Sebastian Bach tat es: Seine
Kunst der Fuge ist Fragment geblie-
ben, der Contrapunctus XIV bricht mit-
ten im Takt ab. So manchen Kompo-
nisten hat das dazu angestachelt, das
Stück zu vollenden. Auch Ferruccio
Busoni.
Mittwoch, 17. September, 20–20.55 Uhr«Die Napoleon Bonapartefrau»
von Franziska Müller und Tobias Lambrecht
Hörspiel
KLASSIK – IM KONZERTSAAL
Sonntag, 7. September, 21.00–24.00
BBC Proms
Im Sog von Grausamkeit und Lust
Orchester der Deutschen Oper Berlin
Donald Runnicles, Leitung
Burkhard Ulrich, Tenor (Herodes);
Ildiko Komlosi, Mezzosopran (Hero-
dias); Nina Stemme, Sopran (Salome);
Samuel Youn, Bariton (Jochanaan);
Thomas Blondelle, Tenor (Narraboth)
u.a.
R. Strauss: Salome, Oper in einem Akt
Aufführung 30. August
Royal Albert Hall, London
Mittwoch, 10. September, 22.30–24.00
Lucerne Festival – Junge Kompo-
nisten aus China, Japan, Polen, USA
Ensemble der Lucerne Festival
Alumni
Chin-Chao Lin, Leitung
Bauhouse, Visuelles Konzept
David Poissonniert, Live-Elektronik
J. Greenstein: «The Seeming Disorder
of the Old City»
J. Szmytka: «Inane Prattle»
für Trompete und Ensemble
D. Fujikura: «Wondrous Steps»
für sechs Instrumentalisten
Y. Wang: «Groovulation and Chan-
ting» für Ensemble und Elektronik
Konzert 3. September, KKL
Donnerstag, 11. September, 20.00–22.00
Menuhin Festival Gstaad
Nordische Hitze – nordische Kälte
Gstaad Festival Orchestra
Neeme Järvi, Leitung
Khatia Buniatishvili, Klavier
Vilde Frang, Violine
J. Sibelius: «Finlandia»
Sinfonische Dichtung op. 26
E. Grieg: Klavierkonzert a-Moll op. 16
M. Bruch:
Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26
E. Grieg: «Peer Gynt»
Orchestersuiten Nr. 1 & 2
Konzert 30. August
Festival-Zelt Gstaad
Die Napoleon Bonapartefrau
JAZZ
Freitag, 5. September, 22.30–24.00
Jazzfestival Schaffhausen
Jazz Meets Rock & India
Christy Doran’s New Bag feat.
Sarah Büchi
Sarah Büchi, Stimme; Christy Doran,
Gitarre; Vincent Membrez, Tastenin-
strumente; Lionel Friedli, Schlagzeug
Konzert 16. Mai
Kammgarn Schaffhausen
Samstag, 6. September, 22.00–24.00
Jazz Collection: Pat Martino
Nach einem Gehirntumor war das Ge-
dächtnis des Gitarristen nahezu aus-
gelöscht, aber nicht seine Fingerfer-
tigkeit. Pat Martino kämpfte sich zu-
rück. Als Siebzigjähriger kann er nun
auf zwei Karrieren zurückblicken.
Kollegen meinen gar, der zweite Pat
sei noch besser als der erste. Ein
Rückblick mit dem Zürcher Gitarris-
ten Michael Bucher.
John Cage, († 12. August 1992),
Komponist und Künstler. Mit seinen
mehr als 250 Kompositionen, die
als Schlüsselwerke der Neuen Musik
angesehen werden, gilt er als einer
der weltweit einflussreichsten
Komponisten des 20. Jahrhunderts.
John Cage, 1986 in Frankfurt. Foto: Andreas Pohlmann, München
Mittwoch, 24. September, 9–9.30 UhrDer Aufstand der Nerven –
Kriegstraumaforschung
Kontext
Jeweils Mittwoch21–22 Uhr: Musik unserer Zeit
22.35–24 Uhr: Neue Musik im Konzert
Neue Musik
Der Aufstand der Nerven
HÖRSPIEL
Mittwoch, 3. September, 20.00–20.30
«Pushin’ too hard»
von Axel Koch, Teil 1/2
Garage Punk ist mehr als nur irgend-
ein Musikstil. Er ist eine Religion.
Besonders wenn man im hinterletzten
Kaff in der bayerischen Provinz lebt,
Ärger mit den Eltern hat und Mädchen
eigentlich nur vom Hörensagen kennt.
Solange die Musik stimmt, ist noch
nicht alles verloren.
(Teil 2/2: Mittwoch, 10. September,
20.00–20.30)
Samstag, 6. September, 21.00–21.55
«Qualitätskontrolle – oder:
Warum ich die Räuspertaste
nicht drücken werde»
von Helgard Haug und Daniel
Wetzel (Rimini Protokoll)
Maria-Christina Hallwachs ist ein
Kopfmensch. Als junges Mädchen
springt sie im Urlaub mit dem Kopf
voran in den Pool – auf der Nicht-
schwimmerseite. Seitdem ist sie
vom obersten Halswirbel abwärts
gelähmt und wird rund um die Uhr
gepflegt. Und sie liebt ihr Leben lei-
denschaftlich.
Samstag, 13. September, 21.00–21.55
«Gesteuertes Spiel»
von Raymond Chandler
Im «Las Olindas» wird falsch gespielt.
Das weiss Lou Harger, aber auch, wie
er gewinnen kann: Er kennt den Crou-
pier am Roulettetisch. Harger bittet
Philip Marlowe, ihn zu begleiten. Was
er allerdings nicht weiss: Er lässt den
Privatdetektiv dadurch ins offene
Messer laufen …
RELIGION – PERSPEKTIVEN
Sonntag, 21. September, 8.30–9.00
Geht in alle Welt:
Wanderpfarrerin Hetty Overeem
Wenn die Menschen nicht mehr in die
Kirche gehen, dann kommt Hetty
Overeem halt zu ihnen. Kirche auf
dem Weg, nennt sich das. Denn sie
zieht mit Esel und Hund, Tipi und
Eselwagen durchs Waadtland. Dabei
begegnet sie den unterschiedlichsten
Menschen und spricht mit ihnen über
den Glauben.
STERNSTUNDEN SRF 1
Sonntag, 14. September, 10.00–11.00
Religion:
Islam unter Faschismusverdacht
Für den Politikwissenschaftler Hamed
Abdel-Samad trägt der Islam faschis-
tische Züge. Mouhanad Khorchide,
Islamwissenschaftler und Leiter des
Zentrums für islamische Theologie an
der Universität Münster, bestreitet
dies vehement. Ein Streitgespräch.
Samstag, 20. September, 21.00–21.55
«Finkbeiners Geburtstag»
von Hugo Rendler
Drei Häftlinge auf der Flucht, ein Kom-
missar auf Elternbesuch. Der Vater auf
dem Klo, die Kommissarin allein auf
der Wache, der Polizeipräsident in
der Leitung. Die Kommissarin auf dem
Anrufbeantworter, der Kommissar im
Supermarkt, die Häftlinge auch: ein
Überfall. Eine Entführung.
Mittwoch, 24. September, 20.00–20.30
«Die Wurzel des
freien Radicalen ist Herz»
von Birgit Kempker
Der Text besingt das Leben, gibt Rat-
schläge wie: «Mach viel nicht. Das ist
gut.» Die Produktion wurde als Perfor-
mance im Museum für Gegenwarts-
kunst, u.a. mit Statisten in Liegestüh-
len umgesetzt, deren Pulsrhythmus
gemessen und dem Publikum stimm-
lich hörbar gemacht wurde.
Samstag, 27. September, 21.00–21.55
«Bahnwärter Thiel»
von Gerhart Hauptmann
Aufrichtig und fromm ist er, der
Bahnwärter Thiel. Er lebt nur für zwei
Dinge: seinen Bahnposten und seinen
kleinen Sohn. Doch Arbeit und Privat-
leben zu vereinen war im 19. Jahr-
hundert noch weit schwieriger. Und
endet im Falle von Thiel in einer
schrecklichen Katastrophe.
Montag, 8. September, 9.00 Uhr
Kontext:
Carl Spitteler – Zerreissprobe
für die Schweiz
Montag, 15. September, 10.00 Uhr
Reflexe:
Die Dada-Bewegung und
der 1. Weltkrieg
Mittwoch, 24. September, 9.00 Uhr
Kontext:
Soldaten unter Schock –
Kriegstraumaforschung
SENDEREIHE1914 – Europa am Abgrund
Befreiung? Unbehagen.
Wurzeln, die weit zurück-reichen.
Vielfältig undlebendig wie nie zuvor.
Das Publikumkehrt zurück.
WORT
Freitag, 5. September, 20.00–21.00
Passage:
Nicht nur schön und gut – kann
Musik auch böse sein?
Gemeinhin nehmen wir Musik als
etwas Schönes wahr, was der Seele
wohltut. Was aber, wenn Musik häss-
lich ist? Ist sie dann schädlich oder gar
böse? Das glaubten die Theoretiker
der griechischen Antike. Gestalt und
Wirkung gehen in der Musik viel-
schichtige Beziehungen ein.
Rainer Maria Rilke, 1919. Foto: zVg
Diese Angebote berechtigen nicht zur Rückgabe oder zum Umtausch bereits bestellter Karten. Zwischenverkauf vorbehalten.Anmeldeschluss: 10. Oktober 2014.
In Zusammenarbeit mit Capriccio Barockorchester und Festival Strings Lucerne bietet der SRF Kulturclub
vergünstigte Karten für folgende Konzerte an:
Capriccio BarockorchesterDominik Kiefer, Violine & Leitung
A. Steffani: Ouverture zur Oper «I Trionfi del fato»F. Venturini: Sonata op. 1/2 a-MollJ. S. Bach: Sinfonien zu den Kantaten BWV 182, 196,
209 und BWV 1059RG. F. Händel: – «The Water Music», Suite G-Dur, HWV 350
– Ouverture zu Jephta, HWV 70
Konzert 2: «Pures Mozartglück!»
Dienstag, 4. November 2014, 19.30 Uhr
KKL Luzern, Konzertsaal
Festival Strings LucerneSabine Meyer, Klarinette/BassettklarinetteRegula Mühlemann, Sopran
W. A. Mozart: – Sinfonie D-Dur KV 81– «No, no, che non sei capace» KV 419*– «Chi sà, chi sà, qual sia» KV 582*– «Non curo l’afetto» KV 74b– «Parto, parto, ma tu ben mio» aus
«La clemenza di Tito» KV 621– «Vorrei spiegarvi, oh Dio!» KV 418– «Per quel paterno amplesso» KV 79*– «Schon lacht der holde Frühling» KV 580*– Sinfonie B-Dur KV 319
Karten Kategorie 1: CHF 51.– (statt CHF 64.–)
Karten Kategorie 2: CHF 34.– (statt CHF 43.–)
Karten Kategorie 1: CHF 84.– (statt CHF 105.–)
Karten Kategorie 2: CHF 68.– (statt CHF 85.–)
Sabine Meyer. Foto: Thomas Rabsch
Konzert 1: «händel brillant»
Freitag, 24. Oktober 2014, 19.30 Uhr
Kirche St. Peter Zürich
Sonntag, 26. Oktober 2014, 10.30 Uhr
Hans Huber-Saal, Stadtcasino Basel
Anmeldung
Dominik Kiefer. Foto: zVg
Senden Sie den Talon an: Schweizer Radio und Fernsehen, SRF Kulturclub, Postfach, 4002 Basel.
Reise des SRF Kulturclubs nach MünchenIch melde mich/wir melden uns definitiv an für die Reise vom 18. bis 21. Dezember 2014:
Einzelzimmer
Doppelzimmer
1 Person
2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)
Kurzreise des SRF Kulturclubs nach ComoIch melde mich/wir melden uns definitiv an für die Kurzreise vom 9. bis 10. Januar 2015:
Doppelzimmer zur Alleinbenützung
Doppelzimmer
1 Person
2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)
Streifzug «Offenes Singen», Singtag in Binningen BLIch melde mich/wir melden uns definitiv an für den Streifzug am Samstag, 15. November 2014:
1 Person 2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)
(zuzüglich allfällige Bearbeitungs- und Portogebühren) (zuzüglich allfällige Bearbeitungs- und Portogebühren)
WELTKLASSE
SRF 2 Kultur sendet bis 14. Sep-
tember Konzerte von den renom-
miertesten Sommerfestivals der
Schweiz und Europas.
Die vollständige Programmvor-
schau finden Sie auf www.srf.ch/
sendungen/weltklasse-auf-srf2-
kultur oder in der Broschüre, die
Sie mit der Juli-Ausgabe erhalten
haben.
LESUNG
Gert Westphal liest in 9 Folgen:
«Die Aufzeichnungen
des Malte Laurids Brigge»
von Rainer Maria Rilke
Ein grossartiger Vorleser interpretiert
die Prosa eines grossen Lyrikers: Gert
Westphal liest den einzigen Roman
von Rainer Maria Rilke. Der Text von
1910 markiert den Durchbruch zur
literarischen Moderne. Seine bildstar-
ke Sprache ist eine Herausforderung.
Dienstag, 9. September, 15.00–15.45
Folge 1
Malte Laurids Brigge ist 28 Jahre alt
und stammt, als letzter seiner Familie,
vom dänischen Landadel ab. Um die
Wende zum 20. Jahrhundert kommt
der hochsensible junge Mann nach
Paris, um Dichter zu werden. In der Art
eines Tagebuchs schildert er seine
Impressionen.
Dienstag, 16. September, 15.00–15.45
Folge 2
Malte flüchtet vor dem Elend auf den
Pariser Strassen in die Bibliothèque
Nationale. Dort beschwört er das Glück
eines einfachen, ländlichen Poeten.
Doch seine Ängste lassen ihn nicht los.
Es kommt zu einer gespenstischen
Begegnung mit einem Sterbenden.
Dienstag, 23. September, 15.00–15.45
Folge 3
Malte lässt sich durch die geschäfti-
gen Strassen von St. Germain treiben,
trifft einen Stolperer und einen Vogel-
fütterer. Und er stösst auf zwei Mas-
ken. Die eine zeigt das Gesicht einer
jungen Unbekannten, die in der Seine
ertrunken ist; die andere den taub
gewordenen Komponisten Beetho-
ven.
Dienstag, 30. September, 15.00–15.45
Folge 4
Malte erinnert sich an das Fieber seiner
Kindheit. Er erinnert sich, wie seine
Maman sich gewünscht hatte, er wäre
ein Mädchen. Als die Mutter starb, kam
ihr einziger Bruder ins Haus, der Graf
Christian Brahe, ein Abenteurer. Malte
aber schlich sich in die Galerie mit den
Bildern seiner Ahnen.
Pat Martino. Foto: Denis Alix
Hetty Overeem. Foto: zVg
Der Feldprediger und sein Altar.Foto: Schweiz. Bundesarchiv BAR
Mit dem SRF Kulturclub ins KonzertIch bestelle/wir bestellen folgende Eintrittskarten:
Konzert 1: «händel brillant»
Freitag, 24. Oktober 2014, Kirche St. Peter Zürich
Sonntag, 26. Oktober 2014, Stadtcasino Basel
Kategorie 1
Kategorie 2
1 Konzertkarte
2 Konzertkarten
Kategorie 1
Kategorie 2
1 Konzertkarte
2 Konzertkarten
* arr. für Klarinette & Orchester von A. N. Tarkmann
Konzert 2: «Pures Mozartglück!»
Dienstag, 4. November 2014, KKL Luzern, Konzertsaal
Donnerstag, 18. September, 20.00–22.00
Murten Classics
Akkordeon grast über den
Gartenzaun
Vivianne Chassot, Akkordeon
Marcus Weiss, Saxophon
Rafael Rosenfeld, Violoncello
M. Ravel: Aus «Ma Mère L’Oye»
W. Lutosławski:
Aus den «Tanzpräludien»
R. Kelterborn:
Kammersonate für Altsaxophon,
Violoncello und Akkordeon
L. Janáček: Aus den «Mährischen
Volksliedern»
R. Schumann:
Stucke im Volkston op. 102
Konzert 24. August, Kirche Meyriez
Anschliessend:
Chillout mit Zither und Akkordeon
Vivianne Chassot, Akkordeon, und
Martin Mallaun, Zither
Werke von J. Dowland, F. Couperin,
G. Ligeti, A. Piazzolla und A. Brahem
Konzert 16. August, Beaulieu Murten
Donnerstag, 25. September, 20.00–22.00
Musikalische Dialoge,
Gesten und Tänze
Sinfonieorchester Basel
Dennis Russell Davies, Leitung
Katia und Marielle Labèque, Klavier
Groupe des Six: Ballett «Les Mariés
de la Tour Eiffel»
W. A. Mozart: Konzert für zwei Kla-
viere und Orchester Es-Dur KV 365
J. Meier: Fiktive Szenen für Orches-
ter (Uraufführung)
R. Strauss:
Suite aus «Der Rosenkavalier»
Konzert 4. Juni, Stadtcasino Basel
MUSIK
Donnerstag, 4. September, 22.30–24.00
CH-Musik:
Eine unendliche Geschichte –
Claudio Abbado und Luzern
Ein wenig mehr als ein Jahr ist es her:
Ende August 2013 dirigierte Claudio
Abbado sein letztes Konzert in Luzern.
Viele Konzerte gingen dem voraus,
viele Jahre davor hatte Abbado dort,
am Lucerne Festival, Geschichte ge-
schrieben …
Dennis Russell Davies. Foto: Benno Hunziker
Sonntag, 28. September, 8.30–9.00
Meister Eckhart, Philosoph
des Christentums
Vor 750 Jahren wurde der grosse
christliche Theologe Meister Eckhart
geboren. Der Philosoph und Metaphy-
siker fasziniert bis heute vor allem
durch die Kraft seiner Sprache und
durch die Radikalität seines Denkens.
RELIGION – PERSPEKTIVEN
Sonntag, 7. September, 8.30–9.00
Frisch, fromm, frei
Sechs Jahre lang herrschte «Religi-
onskrieg» zwischen Urs Möschli und
seiner Frau. Dann fand auch er zum
Glauben. Und sein Leben änderte
sich. Der erfolgreiche IT- und Logis-
tikexperte kündigte seine Kaderstel-
le, stieg beim Caritas-Markt Basel ein
und übernahm Familienarbeit.
Sonntag, 14. September, 8.30–9.00
«Women of the Wall»
Die Tempelmauer in Jerusalem ist
nach Geschlechtern aufgeteilt. Männer
beten links, Frauen rechts. Zudem ist
auch geregelt, wie sie beten dürfen.
Dagegen wehren sich die Frauen der
Organisation «Women of the Wall».
Für ihren Einsatz mussten sie sogar ins
Gefängnis.Foto: Wikipedia EvgeniT
Porträt des Dichters Gerhart Hauptmann von Max Liebermann
Foto: edu
09_Kulturclub_Sept_14_Internet_09_Club_Sept_Internet_14 18.08.14 13:29 Seite 2
ER Erste Weltkrieg war auch ein Nerven-krieg. 200’000 Soldaten kehrten behin-
dert von den Schlachtfeldern zurück – nichtwegen körperlicher Verletzungen, sondernwegen ihrer verwundeten Seele. Allein Gross-britannien sah sich mit gegen 60’000 trauma-tisierten Männern konfrontiert. Mit Männern,die schrien und heulten, die auf bestimmteStichworte oder Gegenstände mit panischemEntsetzen reagierten, deren Körper zitterte,steif oder gelähmt war. Männer, die die Stim-me verloren oder gar das Gedächtnis.
Bereits sechs Monate nach Kriegsbeginnliess sich das Leiden nicht mehr ignorieren.Die Angst packte nicht nur Einzelne, sondernganze Kompanien. Die Ursache der Störungwurde zunächst in der neuartigen Kriegs-technologie vermutet. Es seien die Erschüt-terungen durch Granateneinschläge, welchedie Nerven der Soldaten schädigten. Der Dia-gnosebegriff Granatenschock («shell shock»)stand für die im Körper vermutete Kriegsver-letzung. Dennoch weckte das Verhalten derbetroffenen Soldaten und Offiziere Argwohn.Sie verhielten sich wie hysterische Frauen,seien verweichlichte, minderwertige Kreatu-ren, Simulanten, Feiglinge. Und so ging manmit dramatischen Mitteln gegen diese Unwür-digen vor. Grossbritannien richtete 304 Sol-daten hin, Frankreich vermutlich über 600,Deutschland 48.
Aber die Zahl traumatischer Reaktionenwollte auch angesichts solch drakonischerStrafen nicht sinken. Das Problem wurde denMedizinern überlassen und diese straftenweiter: mit Elektroschocks, Todesdrohungen,Isolation. Wenige wagten Neues. Der britischePsychologe Charles S. Myers erkannte frühden seelischen Ursprung des Leidens. Psycho-loge William H. Rivers konfrontierte – wieheute üblich – seine Patienten im Gesprächmit dem Erlebten, um ihre Ängste abzubau-en. Doch erst als Soldaten im Zweiten Welt-krieg, im Koreakrieg und vor allem im Viet-namkrieg dieselben Symptome zeigten,begannen Fachleute mit systematischenUntersuchungen. 1980 fand die Störungschliesslich Eingang in das WHO-Diagnose-Manual ICD – unter dem Begriff «posttrauma-tische Belastungsstörung».
Katharina Bochsler
Wissenschaftsredaktorin Radio SRF 2 Kultur
KULTURCLUB.CH September | 2014 32 KULTURCLUB.CH September | 2014 KULTURCLUB.CH September | 2014 54 KULTURCLUB.CH September | 2014 6 KULTURCLUB.CH September | 2014
DN diesem Hörspiel geht es um Machtmen-schen und um Höflichkeit. Um das alltäg-
liche Zusammenleben im Büro und um guteUmgangsformen. Und schlussendlich umMenschen, die das Glück suchen, aber nurRuhm finden. Das alles packen die jungenAutoren Franziska Müller und Tobias Lam-precht in das Gewand einer von der Historieinspirierten Parabel. Pünktlich zum 200. Jah-restag der Absetzung als Kaiser und der Exi-lierung nach Elba widmen sie sich dem gros-sen Napoleon. Bloss hat sich dieser beimTransport ins Heute in die Napoleon Bonapar-tefrau verwandelt.
In ihrer Vergangenheit vollbrachte dieBonapartefrau Grosses. Sie begeisterte dieMassen und erlitt eine Niederlage bei Water-loo. Jetzt ist sie Vorsitzende im Bundeshaus,beantwortet eifrig Bürgerbriefe, reformiertdie Bürokratie und nimmt an den Kaffeepau-sen teil. Denn Höflichkeit, Offenheit und Mit-bestimmung sind die gesellschaftlichen Prä-missen unserer Zeit.
Doch wie kann die Bonapartefrau weiter-hin Grosses vollbringen, wenn das Volk stän-dig mitbestimmen möchte? Wenn das Parla-ment andauernd dazwischen funkt? Wennselbst Feinde mit Respekt behandelt werdenmöchten? Um Freunde und Feinde bei Launezu halten, gibt sie stimmungsvolle Propa-ganda-Songs in Auftrag. Die Massen wollenschliesslich begeistert werden. Oder nicht?Eher nicht, die Songs floppen, das Volk möch-te keine Begeisterung, sondern Transparenz.Die Bonapartefrau ist irritiert. Dann gerätauch noch ihre gross angelegte Verwaltungs-reform ins Stocken. Der aufgeblähte Verwal-tungsapparat mitsamt seinen intrigantenBeamten und Winkeladvokaten will nichtswissen von Vernetzung und flachen Hierar-chien. Madames Buch «Die Verwaltung derVerwaltung» wird von den Kritikern verris-sen. Der aristokratische Schreibstil nervt dieLeute. Aristokratischer Schreibstil? Die Bona-partefrau zweifelt allmählich an der Intelli-genz ihres (eigenen!) Volkes. Als ob das allesnicht schon genug wäre, wird sie noch ineinen jämmerlichen Kleinkrieg um eine Kaf-feemaschine verwickelt. Es kommt, wie eskommen muss.
Johannes Mayr, Regisseur und Redaktor
Hörspiel Radio SRF 2 Kultur
I
EUE Musik? Kann natürlich alles Mög-liche sein, klar – zwischen neuer Volks-
musik, Chanson oder Hiphop. Spricht manaber von der Neuen Musik mit grossem N,dann ist damit das gemeint, was nach und seitdem Zweiten Weltkrieg an sogenannter «erns-ter» Musik entstanden ist.
Wir könnten davon ausgehen, dass es inder Geschichte weniger um einen Fortschrittals um den grossen und ewigen Dialog zwi-schen Vergangenheit und Zukunft geht. Wirkönnten annehmen, dass das Spätere immereine Reaktion auf das Frühere ist und sich malals pures Gegenteil manifestiert, mal auch
einzelne Aspekte auf-nimmt, neu akzentu-iert, weiterträgt. Dannist die Romantik mitihrer Lust an den Har-
monien eine logische Fortsetzung der Klassik.Die romantische Tonsprache bläht sich immermehr zur Spät-, gar zu einer Spätestromantikauf, und irgendwann explodiert die bis zumZerreissen gespannte Tonalität: Schönbergfindet mit seiner Zwölftonmusik einen Aus-weg, aber auch andere Auswege gibt es: diefrechen, schnellen Collagen der amerikani-schen Musik, die introvertiert-konzentrierteNeubewertung von Tonalität der baltischen,die rhythmischen Explosionen der russischen,die Farbspiele der französischen Musik.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhundertsblüht das auf, was wir heute die bunte, expe-rimentierfreudige «klassische Moderne» nen-nen. Der Austausch zwischen den Kulturen istgross, vielfältigste Einflüsse schwappen überdie Ländergrenzen. Dann kommt die Zäsurdes Zweiten Weltkriegs und im Westen Eu-ropas wagt die sogenannte «ernste Musik»einen radikalen Neuanfang. Man erinnert sichdaran, was Schönberg mit seiner Zwölfton-musik vierzig Jahre zuvor versucht hatte: diezwölf Halbtöne der Oktave in verschiedenenReihen zu ordnen und mit diesen Reihen dannzu komponieren. Jetzt aber weitet man dieseMethode auf alle musikalischen Parameteraus, auf Tonhöhe, Dauer, Lautstärke undKlangfarbe. Sind sie vorab in Reihen festge-legt, darf die eigentliche Kompositionsarbeitbeginnen. Strenge Konstruktion ist das Gebotder Stunde – es entsteht die «serielle Musik».
Die serielle Musik ist kompliziert, die Vor-Konstruktionen erweisen sich als viel zuenges Korsett. Die Musik droht das zu verlie-ren, was sie doch eigentlich erst ausmacht:Sinnlichkeit und Emotion. Und die Interpre-tin, der Interpret sind degradiert zu blossenErfüllungsgehilfen. Da schlägt 1958 der Be-such des Amerikaners John Cage in Europawie eine Bombe ein. Seine Konzepte desZufalls, der Unbestimmtheit, der Gleichbe-
handlung aller Klänge und Geräusche sind dieBefreiung, auf die alle gewartet haben. Jetztbeginnen Komponisten und Interpretinnen zuexperimentieren, zu improvisieren, das Publi-
kum einzubeziehen. Nachden seriellen Verknotun-gen öffnet sich die Musikwie ein Fächer, durch die
sozialistischen Ideale der Studentenrevoltelädt sie sich jetzt auch politisch auf.
Dann schlägt das Pendel wieder in eineandere Richtung aus. In den 1970er-Jahrenmacht das Schlagwort von der «neuen Ein-fachheit» die Runde, als sich Komponistinnenund Komponisten von aussermusikalischenInhalten und Programmen abwenden undsich auf rein musikalische Techniken zurück-besinnen. Und es kommt die Postmoderne mitihrem Stilpluralismus, es kommen die Mikro-töne und die Live-Elektronik.
Spätestens seit Anfang des neuen Jahr-hunderts spürt auch die längst ungeheuervielfältig gewordene Szene der «NeuenMusik» die Auswirkungen der Globalisierung:Wie schon hundert Jahre früher schwappenwieder die unterschiedlichsten musikalischenVorstellungen über die Ländergrenzen undbefruchten sich gegenseitig. Bringen latein-amerikanische oder arabische oder fernöst-liche Kulturen zusätzliche Spannungen in die westliche Neue Musik, die weit hinaus-gehen über folkloristische Spielereien? Undumgekehrt?
Wenn sich die Gesellschaft durch die digi-tale Revolution verändert, verändern sichauch die Ästhetiken, und damit auch das Ver-ständnis von Komposition. Vielleicht ist esmal Zeit, dass sich eine jüngere Generationdistanziert von der «absoluten Musik». Dassihre Musik der schnelle, poetische, flüchtige,mal hintergründige, mal oberflächliche Kom-mentar sein will. Der genauso schnell veral-ten kann wie die Speichermedien, auf denener eine Zeitlang festgehalten wird. Der keinenAnspruch auf Haltbarkeit mehr erhebt.
Die Neue Musik ist heute eines der span-nendsten Gebiete im musikalischen Wespen-nest zwischen Rap, historisch informierterAufführungspraxis, Volksmusik und Klassik.
Denn sie ist vielfältigund lebendig wie niezuvor. Sie fordert Wi-derspruch und Zustim-mung, sie fordert Reak-
tion. «Kunst darf alles, nur eines nicht: lang-weilen.» Das hat Arnold Schönberg gesagt.«Kunst muss nichts, ausser einem: heraus-fordern.» Das sagte sein späterer Kollege Hel-mut Lachenmann. Beides ist richtig und bei-des hat nicht zuletzt auch mit uns mündigenHörerinnen und Hörern zu tun, die wir dieChancen nutzen, am Puls der Zeit zu bleiben,einzugreifen und teilzuhaben an dem, wasHEUTE passiert.
Es gab mal die Zeit, in der die Musikanfing, sich von ihrem Publikum abzuwen-den. Als sie mehr und mehr im eigenen Saftkochte und sich nicht um ihre Wirkung nachaussen kümmerte. Das begann mit Schön-berg, spitzte sich nach dem Zweiten Weltkriegmehr und mehr zu – und brach dann auf, qua-si in einer langsamen, aber gewaltigen Explo-sion. Und das Publikum? Kommt zurück. Ent-deckt Neues. Die Abokonzerte öffnen sich fürzeitgenössische Werke, die Konzerte mit Neu-er Musik beim Lucerne Festival oder denDonaueschinger Musiktagen sind ausver-kauft und voller junger und nicht mehr so jun-ger Leute.
Mit einem neu entflammten Interessebewegen sich die lange getrennten Welten derMusik-Machenden und der Musik-Hörendenaufeinander zu. In den letzten Jahren istsogar Zeit für Freches, Virtuoses, Vielschich-
tiges – Zeit dafür, dasseine junge Komponis-tengeneration den ver-staubten Konzertbetrieb
durch die Vielfalt der digitalen Möglichkeitenaushebeln will. Für sie bedeutet Komponierennicht mehr geniales Erfinden, das im stillenKämmerchen stattfindet. Für sie ist Kompo-nieren das Arrangieren von Tönen, Bildernund Aktionen auf der Bühne. Da geht es vor-nehmlich um die Synthese alltäglicher akus-tischer Erfahrungen – multimedial ist das, ein Verbund zwischen Musik, Bild, Aktion.
N
Am Puls der Zeit: Neue Musik
Florian Hauser, Musikredaktor und Moderator Radio SRF 2 Kultur
WORT UND MUSIK
Freitag, 5. September, 15.00–16.00
Parlando: Franz Koglmann,
Trompeter, Komponist, Wiener
Joe Zawinul hat behauptet, dass der
Wiener Dialekt wie auch der Slang
schwarzer Amerikaner gleich phra-
siert wird wie der Jazz. Andererseits
ist Wien seit jeher Mekka europäi-
scher Kunstmusik. Zwischen diesen
beiden Polen bewegt sich Franz
Koglmann.
Samstag, 6. September, 14.00–16.00
Diskothek: Arnold Schönberg –
Verklärte Nacht
Eine Frau und ein Mann gehen durch
die Nacht. Die Frau bekennt, dass sie
von einem andern schwanger ist.
Doch der Mann akzeptiert das Kind
grossmütig als sein eigenes – und die
Nacht verklärt sich … Gäste sind der
Bratschist Patrick Jüdt und die
Musikjournalistin Corinne Holtz.
Sonntag, 7. September, 12.40–13.40
Musik für einen Gast:
Nora Gomringer, Performerin und
Herbergsmutter
Ganz Tochter ihres berühmten Vaters
Eugen, spielt auch Nora Gomringer
gerne mit Silben, Wörtern und Sätzen
– erst am Schreibtisch, dann auf der
Bühne. Und sie freut sich, wenn aus
dem Drehen und Wenden Neues ent-
steht: willstwohlnicht // hastwohl-
schon // dumichauch.
Sonntag, 7. September, 16.00–18.00
Parlando: 300 Jahre
Carl Philipp Emanuel Bach
Der zweitälteste Bach-Sohn war
zu Lebzeiten sogar berühmter als
sein Vater. Als Tastenvirtuose beein-
druckte er seine Zeitgenossen mit
freien Fantasien. Als Komponist schuf
er innovative Werke voller kontrast-
reicher Emotionen und unerwarteter
Wendungen, die er aber stets in eine
Form zu bändigen wusste.
Mittwoch, 10. September, 21.00–22.00
Musik unserer Zeit:
Ferruccio Busonis Fantasia
contrappuntistica
Nicht nur Franz Schubert hat seine
Unvollendete hinterlassen, auch Jo-
hann Sebastian Bach tat es: Seine
Kunst der Fuge ist Fragment geblie-
ben, der Contrapunctus XIV bricht mit-
ten im Takt ab. So manchen Kompo-
nisten hat das dazu angestachelt, das
Stück zu vollenden. Auch Ferruccio
Busoni.
Mittwoch, 17. September, 20–20.55 Uhr«Die Napoleon Bonapartefrau»
von Franziska Müller und Tobias Lambrecht
Hörspiel
KLASSIK – IM KONZERTSAAL
Sonntag, 7. September, 21.00–24.00
BBC Proms
Im Sog von Grausamkeit und Lust
Orchester der Deutschen Oper Berlin
Donald Runnicles, Leitung
Burkhard Ulrich, Tenor (Herodes);
Ildiko Komlosi, Mezzosopran (Hero-
dias); Nina Stemme, Sopran (Salome);
Samuel Youn, Bariton (Jochanaan);
Thomas Blondelle, Tenor (Narraboth)
u.a.
R. Strauss: Salome, Oper in einem Akt
Aufführung 30. August
Royal Albert Hall, London
Mittwoch, 10. September, 22.30–24.00
Lucerne Festival – Junge Kompo-
nisten aus China, Japan, Polen, USA
Ensemble der Lucerne Festival
Alumni
Chin-Chao Lin, Leitung
Bauhouse, Visuelles Konzept
David Poissonniert, Live-Elektronik
J. Greenstein: «The Seeming Disorder
of the Old City»
J. Szmytka: «Inane Prattle»
für Trompete und Ensemble
D. Fujikura: «Wondrous Steps»
für sechs Instrumentalisten
Y. Wang: «Groovulation and Chan-
ting» für Ensemble und Elektronik
Konzert 3. September, KKL
Donnerstag, 11. September, 20.00–22.00
Menuhin Festival Gstaad
Nordische Hitze – nordische Kälte
Gstaad Festival Orchestra
Neeme Järvi, Leitung
Khatia Buniatishvili, Klavier
Vilde Frang, Violine
J. Sibelius: «Finlandia»
Sinfonische Dichtung op. 26
E. Grieg: Klavierkonzert a-Moll op. 16
M. Bruch:
Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26
E. Grieg: «Peer Gynt»
Orchestersuiten Nr. 1 & 2
Konzert 30. August
Festival-Zelt Gstaad
Die Napoleon Bonapartefrau
JAZZ
Freitag, 5. September, 22.30–24.00
Jazzfestival Schaffhausen
Jazz Meets Rock & India
Christy Doran’s New Bag feat.
Sarah Büchi
Sarah Büchi, Stimme; Christy Doran,
Gitarre; Vincent Membrez, Tastenin-
strumente; Lionel Friedli, Schlagzeug
Konzert 16. Mai
Kammgarn Schaffhausen
Samstag, 6. September, 22.00–24.00
Jazz Collection: Pat Martino
Nach einem Gehirntumor war das Ge-
dächtnis des Gitarristen nahezu aus-
gelöscht, aber nicht seine Fingerfer-
tigkeit. Pat Martino kämpfte sich zu-
rück. Als Siebzigjähriger kann er nun
auf zwei Karrieren zurückblicken.
Kollegen meinen gar, der zweite Pat
sei noch besser als der erste. Ein
Rückblick mit dem Zürcher Gitarris-
ten Michael Bucher.
John Cage, († 12. August 1992),
Komponist und Künstler. Mit seinen
mehr als 250 Kompositionen, die
als Schlüsselwerke der Neuen Musik
angesehen werden, gilt er als einer
der weltweit einflussreichsten
Komponisten des 20. Jahrhunderts.
John Cage, 1986 in Frankfurt. Foto: Andreas Pohlmann, München
Mittwoch, 24. September, 9–9.30 UhrDer Aufstand der Nerven –
Kriegstraumaforschung
Kontext
Jeweils Mittwoch21–22 Uhr: Musik unserer Zeit
22.35–24 Uhr: Neue Musik im Konzert
Neue Musik
Der Aufstand der Nerven
HÖRSPIEL
Mittwoch, 3. September, 20.00–20.30
«Pushin’ too hard»
von Axel Koch, Teil 1/2
Garage Punk ist mehr als nur irgend-
ein Musikstil. Er ist eine Religion.
Besonders wenn man im hinterletzten
Kaff in der bayerischen Provinz lebt,
Ärger mit den Eltern hat und Mädchen
eigentlich nur vom Hörensagen kennt.
Solange die Musik stimmt, ist noch
nicht alles verloren.
(Teil 2/2: Mittwoch, 10. September,
20.00–20.30)
Samstag, 6. September, 21.00–21.55
«Qualitätskontrolle – oder:
Warum ich die Räuspertaste
nicht drücken werde»
von Helgard Haug und Daniel
Wetzel (Rimini Protokoll)
Maria-Christina Hallwachs ist ein
Kopfmensch. Als junges Mädchen
springt sie im Urlaub mit dem Kopf
voran in den Pool – auf der Nicht-
schwimmerseite. Seitdem ist sie
vom obersten Halswirbel abwärts
gelähmt und wird rund um die Uhr
gepflegt. Und sie liebt ihr Leben lei-
denschaftlich.
Samstag, 13. September, 21.00–21.55
«Gesteuertes Spiel»
von Raymond Chandler
Im «Las Olindas» wird falsch gespielt.
Das weiss Lou Harger, aber auch, wie
er gewinnen kann: Er kennt den Crou-
pier am Roulettetisch. Harger bittet
Philip Marlowe, ihn zu begleiten. Was
er allerdings nicht weiss: Er lässt den
Privatdetektiv dadurch ins offene
Messer laufen …
RELIGION – PERSPEKTIVEN
Sonntag, 21. September, 8.30–9.00
Geht in alle Welt:
Wanderpfarrerin Hetty Overeem
Wenn die Menschen nicht mehr in die
Kirche gehen, dann kommt Hetty
Overeem halt zu ihnen. Kirche auf
dem Weg, nennt sich das. Denn sie
zieht mit Esel und Hund, Tipi und
Eselwagen durchs Waadtland. Dabei
begegnet sie den unterschiedlichsten
Menschen und spricht mit ihnen über
den Glauben.
STERNSTUNDEN SRF 1
Sonntag, 14. September, 10.00–11.00
Religion:
Islam unter Faschismusverdacht
Für den Politikwissenschaftler Hamed
Abdel-Samad trägt der Islam faschis-
tische Züge. Mouhanad Khorchide,
Islamwissenschaftler und Leiter des
Zentrums für islamische Theologie an
der Universität Münster, bestreitet
dies vehement. Ein Streitgespräch.
Samstag, 20. September, 21.00–21.55
«Finkbeiners Geburtstag»
von Hugo Rendler
Drei Häftlinge auf der Flucht, ein Kom-
missar auf Elternbesuch. Der Vater auf
dem Klo, die Kommissarin allein auf
der Wache, der Polizeipräsident in
der Leitung. Die Kommissarin auf dem
Anrufbeantworter, der Kommissar im
Supermarkt, die Häftlinge auch: ein
Überfall. Eine Entführung.
Mittwoch, 24. September, 20.00–20.30
«Die Wurzel des
freien Radicalen ist Herz»
von Birgit Kempker
Der Text besingt das Leben, gibt Rat-
schläge wie: «Mach viel nicht. Das ist
gut.» Die Produktion wurde als Perfor-
mance im Museum für Gegenwarts-
kunst, u.a. mit Statisten in Liegestüh-
len umgesetzt, deren Pulsrhythmus
gemessen und dem Publikum stimm-
lich hörbar gemacht wurde.
Samstag, 27. September, 21.00–21.55
«Bahnwärter Thiel»
von Gerhart Hauptmann
Aufrichtig und fromm ist er, der
Bahnwärter Thiel. Er lebt nur für zwei
Dinge: seinen Bahnposten und seinen
kleinen Sohn. Doch Arbeit und Privat-
leben zu vereinen war im 19. Jahr-
hundert noch weit schwieriger. Und
endet im Falle von Thiel in einer
schrecklichen Katastrophe.
Montag, 8. September, 9.00 Uhr
Kontext:
Carl Spitteler – Zerreissprobe
für die Schweiz
Montag, 15. September, 10.00 Uhr
Reflexe:
Die Dada-Bewegung und
der 1. Weltkrieg
Mittwoch, 24. September, 9.00 Uhr
Kontext:
Soldaten unter Schock –
Kriegstraumaforschung
SENDEREIHE1914 – Europa am Abgrund
Befreiung? Unbehagen.
Wurzeln, die weit zurück-reichen.
Vielfältig undlebendig wie nie zuvor.
Das Publikumkehrt zurück.
WORT
Freitag, 5. September, 20.00–21.00
Passage:
Nicht nur schön und gut – kann
Musik auch böse sein?
Gemeinhin nehmen wir Musik als
etwas Schönes wahr, was der Seele
wohltut. Was aber, wenn Musik häss-
lich ist? Ist sie dann schädlich oder gar
böse? Das glaubten die Theoretiker
der griechischen Antike. Gestalt und
Wirkung gehen in der Musik viel-
schichtige Beziehungen ein.
Rainer Maria Rilke, 1919. Foto: zVg
Diese Angebote berechtigen nicht zur Rückgabe oder zum Umtausch bereits bestellter Karten. Zwischenverkauf vorbehalten.Anmeldeschluss: 10. Oktober 2014.
In Zusammenarbeit mit Capriccio Barockorchester und Festival Strings Lucerne bietet der SRF Kulturclub
vergünstigte Karten für folgende Konzerte an:
Capriccio BarockorchesterDominik Kiefer, Violine & Leitung
A. Steffani: Ouverture zur Oper «I Trionfi del fato»F. Venturini: Sonata op. 1/2 a-MollJ. S. Bach: Sinfonien zu den Kantaten BWV 182, 196,
209 und BWV 1059RG. F. Händel: – «The Water Music», Suite G-Dur, HWV 350
– Ouverture zu Jephta, HWV 70
Konzert 2: «Pures Mozartglück!»
Dienstag, 4. November 2014, 19.30 Uhr
KKL Luzern, Konzertsaal
Festival Strings LucerneSabine Meyer, Klarinette/BassettklarinetteRegula Mühlemann, Sopran
W. A. Mozart: – Sinfonie D-Dur KV 81– «No, no, che non sei capace» KV 419*– «Chi sà, chi sà, qual sia» KV 582*– «Non curo l’afetto» KV 74b– «Parto, parto, ma tu ben mio» aus
«La clemenza di Tito» KV 621– «Vorrei spiegarvi, oh Dio!» KV 418– «Per quel paterno amplesso» KV 79*– «Schon lacht der holde Frühling» KV 580*– Sinfonie B-Dur KV 319
Karten Kategorie 1: CHF 51.– (statt CHF 64.–)
Karten Kategorie 2: CHF 34.– (statt CHF 43.–)
Karten Kategorie 1: CHF 84.– (statt CHF 105.–)
Karten Kategorie 2: CHF 68.– (statt CHF 85.–)
Sabine Meyer. Foto: Thomas Rabsch
Konzert 1: «händel brillant»
Freitag, 24. Oktober 2014, 19.30 Uhr
Kirche St. Peter Zürich
Sonntag, 26. Oktober 2014, 10.30 Uhr
Hans Huber-Saal, Stadtcasino Basel
Anmeldung
Dominik Kiefer. Foto: zVg
Senden Sie den Talon an: Schweizer Radio und Fernsehen, SRF Kulturclub, Postfach, 4002 Basel.
Reise des SRF Kulturclubs nach MünchenIch melde mich/wir melden uns definitiv an für die Reise vom 18. bis 21. Dezember 2014:
Einzelzimmer
Doppelzimmer
1 Person
2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)
Kurzreise des SRF Kulturclubs nach ComoIch melde mich/wir melden uns definitiv an für die Kurzreise vom 9. bis 10. Januar 2015:
Doppelzimmer zur Alleinbenützung
Doppelzimmer
1 Person
2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)
Streifzug «Offenes Singen», Singtag in Binningen BLIch melde mich/wir melden uns definitiv an für den Streifzug am Samstag, 15. November 2014:
1 Person 2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)
(zuzüglich allfällige Bearbeitungs- und Portogebühren) (zuzüglich allfällige Bearbeitungs- und Portogebühren)
WELTKLASSE
SRF 2 Kultur sendet bis 14. Sep-
tember Konzerte von den renom-
miertesten Sommerfestivals der
Schweiz und Europas.
Die vollständige Programmvor-
schau finden Sie auf www.srf.ch/
sendungen/weltklasse-auf-srf2-
kultur oder in der Broschüre, die
Sie mit der Juli-Ausgabe erhalten
haben.
LESUNG
Gert Westphal liest in 9 Folgen:
«Die Aufzeichnungen
des Malte Laurids Brigge»
von Rainer Maria Rilke
Ein grossartiger Vorleser interpretiert
die Prosa eines grossen Lyrikers: Gert
Westphal liest den einzigen Roman
von Rainer Maria Rilke. Der Text von
1910 markiert den Durchbruch zur
literarischen Moderne. Seine bildstar-
ke Sprache ist eine Herausforderung.
Dienstag, 9. September, 15.00–15.45
Folge 1
Malte Laurids Brigge ist 28 Jahre alt
und stammt, als letzter seiner Familie,
vom dänischen Landadel ab. Um die
Wende zum 20. Jahrhundert kommt
der hochsensible junge Mann nach
Paris, um Dichter zu werden. In der Art
eines Tagebuchs schildert er seine
Impressionen.
Dienstag, 16. September, 15.00–15.45
Folge 2
Malte flüchtet vor dem Elend auf den
Pariser Strassen in die Bibliothèque
Nationale. Dort beschwört er das Glück
eines einfachen, ländlichen Poeten.
Doch seine Ängste lassen ihn nicht los.
Es kommt zu einer gespenstischen
Begegnung mit einem Sterbenden.
Dienstag, 23. September, 15.00–15.45
Folge 3
Malte lässt sich durch die geschäfti-
gen Strassen von St. Germain treiben,
trifft einen Stolperer und einen Vogel-
fütterer. Und er stösst auf zwei Mas-
ken. Die eine zeigt das Gesicht einer
jungen Unbekannten, die in der Seine
ertrunken ist; die andere den taub
gewordenen Komponisten Beetho-
ven.
Dienstag, 30. September, 15.00–15.45
Folge 4
Malte erinnert sich an das Fieber seiner
Kindheit. Er erinnert sich, wie seine
Maman sich gewünscht hatte, er wäre
ein Mädchen. Als die Mutter starb, kam
ihr einziger Bruder ins Haus, der Graf
Christian Brahe, ein Abenteurer. Malte
aber schlich sich in die Galerie mit den
Bildern seiner Ahnen.
Pat Martino. Foto: Denis Alix
Hetty Overeem. Foto: zVg
Der Feldprediger und sein Altar.Foto: Schweiz. Bundesarchiv BAR
Mit dem SRF Kulturclub ins KonzertIch bestelle/wir bestellen folgende Eintrittskarten:
Konzert 1: «händel brillant»
Freitag, 24. Oktober 2014, Kirche St. Peter Zürich
Sonntag, 26. Oktober 2014, Stadtcasino Basel
Kategorie 1
Kategorie 2
1 Konzertkarte
2 Konzertkarten
Kategorie 1
Kategorie 2
1 Konzertkarte
2 Konzertkarten
* arr. für Klarinette & Orchester von A. N. Tarkmann
Konzert 2: «Pures Mozartglück!»
Dienstag, 4. November 2014, KKL Luzern, Konzertsaal
Donnerstag, 18. September, 20.00–22.00
Murten Classics
Akkordeon grast über den
Gartenzaun
Vivianne Chassot, Akkordeon
Marcus Weiss, Saxophon
Rafael Rosenfeld, Violoncello
M. Ravel: Aus «Ma Mère L’Oye»
W. Lutosławski:
Aus den «Tanzpräludien»
R. Kelterborn:
Kammersonate für Altsaxophon,
Violoncello und Akkordeon
L. Janáček: Aus den «Mährischen
Volksliedern»
R. Schumann:
Stucke im Volkston op. 102
Konzert 24. August, Kirche Meyriez
Anschliessend:
Chillout mit Zither und Akkordeon
Vivianne Chassot, Akkordeon, und
Martin Mallaun, Zither
Werke von J. Dowland, F. Couperin,
G. Ligeti, A. Piazzolla und A. Brahem
Konzert 16. August, Beaulieu Murten
Donnerstag, 25. September, 20.00–22.00
Musikalische Dialoge,
Gesten und Tänze
Sinfonieorchester Basel
Dennis Russell Davies, Leitung
Katia und Marielle Labèque, Klavier
Groupe des Six: Ballett «Les Mariés
de la Tour Eiffel»
W. A. Mozart: Konzert für zwei Kla-
viere und Orchester Es-Dur KV 365
J. Meier: Fiktive Szenen für Orches-
ter (Uraufführung)
R. Strauss:
Suite aus «Der Rosenkavalier»
Konzert 4. Juni, Stadtcasino Basel
MUSIK
Donnerstag, 4. September, 22.30–24.00
CH-Musik:
Eine unendliche Geschichte –
Claudio Abbado und Luzern
Ein wenig mehr als ein Jahr ist es her:
Ende August 2013 dirigierte Claudio
Abbado sein letztes Konzert in Luzern.
Viele Konzerte gingen dem voraus,
viele Jahre davor hatte Abbado dort,
am Lucerne Festival, Geschichte ge-
schrieben …
Dennis Russell Davies. Foto: Benno Hunziker
Sonntag, 28. September, 8.30–9.00
Meister Eckhart, Philosoph
des Christentums
Vor 750 Jahren wurde der grosse
christliche Theologe Meister Eckhart
geboren. Der Philosoph und Metaphy-
siker fasziniert bis heute vor allem
durch die Kraft seiner Sprache und
durch die Radikalität seines Denkens.
RELIGION – PERSPEKTIVEN
Sonntag, 7. September, 8.30–9.00
Frisch, fromm, frei
Sechs Jahre lang herrschte «Religi-
onskrieg» zwischen Urs Möschli und
seiner Frau. Dann fand auch er zum
Glauben. Und sein Leben änderte
sich. Der erfolgreiche IT- und Logis-
tikexperte kündigte seine Kaderstel-
le, stieg beim Caritas-Markt Basel ein
und übernahm Familienarbeit.
Sonntag, 14. September, 8.30–9.00
«Women of the Wall»
Die Tempelmauer in Jerusalem ist
nach Geschlechtern aufgeteilt. Männer
beten links, Frauen rechts. Zudem ist
auch geregelt, wie sie beten dürfen.
Dagegen wehren sich die Frauen der
Organisation «Women of the Wall».
Für ihren Einsatz mussten sie sogar ins
Gefängnis.Foto: Wikipedia EvgeniT
Porträt des Dichters Gerhart Hauptmann von Max Liebermann
Foto: edu
09_Kulturclub_Sept_14_Internet_09_Club_Sept_Internet_14 18.08.14 13:29 Seite 2
KULTURCLUB.CH September | 2014 10
Impressum: KULTURCLUB.CH
ist das monatlich erscheinende
Magazin des SRF Kulturclubs
Redaktion: Brigitte Maurer
Layout: BUC AG, Basel
Druck: Schwabe AG, Muttenz
Auflage: 9000 Exemplare
Gedruckt auf Offsetpapier
Soporset, FSC Mixed
Schweizer Radio und Fernsehen
SRF Kulturclub
Postfach, 4002 Basel
www.kulturclub.ch Tel. 061 365 32 95
Veranstaltungsinfo Tel. 061 365 32 31
Kartenbestellungen Tel. 0848 20 10 10
Geschäftsleiterin:
Beatrice Denss
9 KULTURCLUB.CH September | 2014KULTURCLUB.CH September | 2014 87 KULTURCLUB.CH September | 2014
KULTURCLUB.CHDas monatlich erscheinende Magazin des SRF Kulturclubs › www.kulturclub.ch › September 2014
Name/Vorname
Mitgliedernummer E-Mail
Adresse
PLZ/Ort
Tel. (P) Tel. (G)
Name der Begleitperson
Mitgliedernummer E-Mail
Datum/Unterschrift
Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt.
Ich wünsche/wir wünschen entsprechende Unterlagen.
Ich verfüge/wir verfügen über eine eigene Reiseversicherung.
Anmeldung
HörPunkt: Dienstag, 2. September 2014
Heimatland Mundart
Die Napoleon Bonapartefrau › Am Puls der Zeit: Neue Musik › Der Aufstand der Nerven › Programmhinweise › HörPunkt: HeimatlandMundart › Reise nach München › Streifzug: Offenes Singen › Richard Strauss: Konzert für Oboe › Kurzreise nach Como › Museumstipp
Bei Reisen des SRF Kulturclubs ist der Abschluss einer Annullations-/Assistancekostenversicherung obligatorisch.
ANS Bickel ist Dialektologe. Als Redaktor beim
Schweizerdeutschen Wörterbuch «Idiotikon»
spürt er Mundartwörtern nach.
Hannelore Weber spricht Hochdeutsch, Hessisch,
Berndeutsch, Englisch und Spanisch. Jede dieser
Sprachen ist eine andere Heimat für sie.
Der Bündner Liedermacher Linard Bardill singt
Mundart und fordert: «Lasst uns Rätoromanisch end-
lich begraben.»
Die Rapperin und Beatboxerin Steff la Cheffe
mischt die Szene auf und Spoken-Word-Poet Micha-
el Stauffer schlüpft für seine Performances in unter-
schiedlichste Dialektrollen.
Sie alle und einige mehr sind live zu Gast im
Stadtcafé in Sursee.
9.00 Dialekt bewahren
Verschwinden die dialektalen Eigenheiten
der Dörfer und Landschaften? Was gilt es
zu bewahren, was nicht?
10.00 Secondo-Sprech
Sprachgrenzen verwischen, der Umgang mit
Dialekten wird freier. Stimmt unsere Vor-
stellung von den Schweizer Mundarten noch?
11.00 Dialektmusik
Mundart ist längst in allen musikalischen
Sparten verankert. Warum entscheiden sich
Musiker dafür?
12.00 «In dr Schuel und uff dr Gass»
Höreindrücke aus Sursee: Wer spricht wie
und warum?
13.00 Mundart erforschen
Im Mittelalter kam Mundart gegen Latein
auf, heute wird die Standardsprache
von der Mundart bedrängt. Was sagt die
Forschung dazu?
14.00 Spoken-Word-Palaver
Inwiefern stärkt Spoken Word, eine boo-
mende Gattung der Bühnenperformance,
Mundart als poetische Sprache?
15.00 Musikalisches Mundart-Intermezzo
INE klangmächtige Richard-Strauss-
Oper, eindrückliche Werke der Künstler-
gruppe «Blauer Reiter», stimmungsvolle
Weihnachtsgeschichten und ein unvergess-
liches Orchestererlebnis: Das sind die vier
Kostbarkeiten, die SRF Kulturclub-Reisende
in München erwarten.
Mindest-/Maximalbeteiligung: 14/20 Personen. Es gelten die «Allg. Reise- und Vertragsbestimmun-gen» der Cultours GmbH. Gültige Ausweispapiere(Identitätskarte oder Reisepass) sind erforderlich.Programmänderungen und Änderungen der Beset-zung ausdrücklich vorbehalten.
Eingeschlossene Leistungen > Bahnreise 1. Klasse: Zürich HB–München
und retour, inkl. Sitzplatzreservierung (Basis Halbtax-Abo)
> 3 Übernachtungen/Frühstücksbuffet im zentralgelegenen 4*-Hotel «Maritim» München
> Alle Transfers, Eintritte, Führungen und 3 Essen inkl. Getränke (gemäss Programm)
> Eintrittskarten für die im Programm erwähntenkulturellen Veranstaltungen
> Reisebegleitung durch Dr. Jakob Knaus und Béatrice Zbinden, Cultours.
Pauschalpreis pro Person
CHF 1’860.− im DoppelzimmerZuschlag Einzelzimmer: CHF 90.–Reduktion Inhaber GA 1. / 2. Klasse: CHF 45.– / 20.–Zuschlag (kein SBB-Abonnement): CHF 45.–Anmeldeschluss: 30. September 2014, danach auf Anfrage
Dieses Jahr wird der 150. Geburtstag des ge-bürtigen Münchners Richard Strauss gefeiert.Seine Opern zählen heute zum festen Reper-toire der wichtigsten Opernhäuser in allerWelt. – In einem Zwischenzustand schwebtdie Tochter des Geisterkönigs, seitdem derMenschenkaiser sie erobert hat: Sie ist we-der Geisterwesen noch Mensch. Sie ist «DieFrau ohne Schatten», deren Suche nach ei-nem Schatten in der Bayerischen Staatsoper mitzuerleben ist. Bei dieser Oper liess sichRichard Strauss von orientalischen Märchenund Mozarts «Zauberflöte» inspirieren.
Wir machen einen Ausflug nach Gar-misch-Partenkirchen ins Strauss-Zentrumund nach Murnau, wo die Mitglieder derKünstlergruppe «Blauer Reiter» – unter ihnenWassily Kandinsky und Gabriele Münter –Inspiration fanden. Deren Werke können imMünchner Lenbachhaus besichtigt werden,das seit seiner Wiedereröffnung im Jahre2013 als eines der sehenswertesten Kunst-museen Europas gilt.
Senta Berger, Schauspielerin von Weltruf,wird mit Weihnachtsgeschichten durch einenwunderbaren Adventsabend im historischenPrinzregentenheater führen. Die Geschichtenstammen u.a. von Hermann Hesse, Astrid
Die Philharmonie des Gasteigs, dem Kulturzentrum der Stadt München.Foto: Wikipedia Schlaier
Como, am südwestlichen Seeufer, ist eine der bedeutendsten Städte der Lombardei.Foto: Wikipedia Joergsam
E
EM Winter nördlich der Alpen entfliehen
und ein wenig «Italianità» tanken: Mit
Como lockt eine wohlhabende Kulturstadt
am Südufer des gleichnamigen Sees, unweit
der Schweizer Grenze.
Museumstipp: Mühlerama Zürich
Stadtgemüse
Mitglieder können den Museums-Jahrespass mit einer Ermässigung von CHF 25.– beziehen. Pro Person CHF 130.– statt CHF 155.–(exkl. Porto und Verpackung, CHF 4.–).
Bestellung: www.museumspass.ch mit dem Vermerk«Mitglied SRF Kulturclub» oder Tel. 061 365 32 95.
ÄRTNERN ist in. In der Erde graben,säen, jäten, das Wachstum der Pflanzen
beobachten und stolz das eigene Gemüseernten: Das begeistert gerade die Stadtbevöl-kerung immer mehr. In den letzten Jahrenschossen weltweit unzählige Urban-Garde-ning-Projekte aus dem Boden, Schrebergär-ten und Gemüseplantagen auf Balkons lie-gen voll im Trend. Nach einem Hörspazier-gang mit Audio-Guide zu vier begeistertenStadtgärtnern erwartet die Besucherinnenein beschaulicher Hofgarten, in dem es fasthundert Gemüsesorten zu entdecken gibt. In zwei Zelten eröffnet sich überdies die ge-heimnisvolle und bedrohte Welt der Samenund des Saatguts. Eine Ausstellung für Men-schen mit und ohne grünen Daumen!
G Mühlerama, Mühle TiefenbrunnenSeefeldstrasse 231, ZürichTel. 044 422 76 60 www.muehlerama.ch
Öffnungszeiten:Dienstag bis Samstag: 14 bis 17 UhrSonntag: 10 bis 17 UhrSonderausstellung bis 2. November 2014
UST auf gemeinsames Singen und Ent-
decken der eigenen Stimme? Wenn die
Tage kürzer und die Nächte länger werden,
lädt der SRF Kulturclub zu einem Singtag ins
Katholische Kirchgemeindezentrum Binnin-
gen ein.
L D
Angesprochen sind Frauen und Männer, dieFreude am Singen haben und das beglücken-de Gefühl des gemeinsamen Singens wiedereinmal erleben möchten – in ungezwungenerAtmosphäre und ohne Leistungsdruck. Noten-lesen und Chorpraxis werden nicht vorausge-setzt.
Eröffnet wird die erste Singrunde mit ein-fachen Kanons und Liedern. Danach tastensich die Sängerinnen und Sänger spielerischan anspruchsvollere Liedsätze heran und las-sen verschiedenste Harmonien und Klänge aufsich einwirken. Atem- und Entspannungs-übungen wecken das Körpergefühl, förderndas Wohlbefinden und begünstigen vor allemdas lockere Singen. Mit Zuhören und Nach-singen kann das eigene stimmliche Potenzialentdeckt und entfaltet werden.
Angestimmt werden Liedsätze aus derZeit der Renaissance: etwa ein munteres Lieddes sächsischen Komponisten Daniel Fride-rici, ein melancholisches Liebeslied des eng-lischen Komponisten John Dowland, einScherzlied des Italieners Adriano Banchieri
Reise nach München
Donnerstag bis Sonntag, 18. bis 21. Dezember 2014
4 kulturelle Kostbarkeitenzum 4. Advent
Streifzug nach Binningen BL
Samstag, 15. November, 10.00 bis 15.30 Uhr
Offenes SingenKurzreise nach Como
Freitag bis Samstag, 9. bis 10. Januar 2015
«Va dove ti porta la musica»
HörPunkt:
Heimatland Mundart
Am Puls der Zeit:
Neue Musik
und ein Tanzlied des französischen Kapell-meisters Claudin de Sermisy. Letzteres ineiner kaum bekannten deutschen Textfas-sung des Arztes und Schriftstellers Felix Platter, der um 1600 in Basel wirkte.
Als Kontrast sind auch romantische Liedervorgesehen: so der «fröhliche Musikus» vonMax Bruch und ein wunderschöner Satz einesalten Liebesliedes von Johannes Brahms. Je nach Lust und Laune versuchen sich dieGesangsfreudigen auch an einem etwasmoderneren Stück, um den sinnlichen Reizungewohnter Zusammenklänge zu erfahren.Zudem dürfen sie selber einige Lieder auseiner Liste verschiedenster Gesänge auswäh-len, die vom Volkslied bis zum modernenSprechchor-Stück reicht. Diese Lieder werdenam Nachmittag erarbeitet und in der Schluss-runde nochmals erklingen.
Como ist den meisten Reisenden vermutlichnur vom Transfer in Richtung Süden be-kannt. Ein Verweilen in dieser Stadt lohnt sichaber durchaus, gibt es doch eine historischeAltstadt mit rechtwinklig angelegten Gassenund prächtigen Kirchen zu entdecken.
Patricia Moreno, Redaktorin und Modera-torin bei Radio SRF 2 Kultur, wird diesen Aus-flug begleiten und viel Wissenswertes überden italienischen Opernstil «Verismo» und dessen Vertreter Giacomo Puccini vermitteln.Passend dazu ist ein Besuch im «Teatro Socia-le di Como», dem städtischen Opernhaus, ge-plant: Die Reisenden geniessen eine Auffüh-rung der Oper «Madama Butterfly» von Giaco-mo Puccini. Sie zählt zu den Lieblingswerkendes 1858 in Lucca geborenen Komponistenund hat bis heute nicht an Aktualität einge-büsst.
Das Reiseprogramm
Tag 1: Individuelle Anreise nach Lugano. Um12 Uhr Treffen am Bahnhof Lugano und Fahrtper Car nach Como. Ca. 13 Uhr: gemeinsamesMittagessen, danach geführter Rundgangdurch die Innenstadt. Ca. 16.30 Uhr: Zimmer-bezug im Hotel «Barchetta Excelsior» (Zen-trum). Abends: Operneinführung, Aperitif undkurzer Spaziergang zum Opernhaus. Um20.30 Uhr: Besuch einer Aufführung der Oper«Madama Butterfly». Mitwirkende: u.a. CelliaCostea (Madama Butterfly), Giovanna Lanza(Suzuki), Annalisa Sprovieri (Kate Pinkerton),
Lina
rd B
ardi
ll, S
chw
eize
r Li
eder
mac
her
und
Schr
ifts
telle
r. F
oto:
bar
dill.
ch
H
Das neue und alte Lenbachhaus. Foto: zVg
EINE bahnbrechenden Opern wie «Elek-tra» oder «Salome» und seine opulenten
Tondichtungen wie «Also sprach Zarathustra»oder «Tod und Verklärung» zählen zur gros-sen Musik des 20. Jahrhunderts: RichardStrauss, am 11. Juni 1846 in München gebo-ren, würde dieses Jahr seinen 150. Geburtstagfeiern.
Instrumentalkonzerte standen bei Straussnicht im Vordergrund seines Schaffens: Nurein Violinkonzert, zwei Hornkonzerte undeine Burleske für Klavier und Orchester kom-ponierte er. Und spät, mit 81 Jahren, noch einOboenkonzert. Dazu angeregt wurde er wahr-scheinlich durch eine Begegnung im Sommer1945: US-Soldaten besuchten ihn in seiner Villa in Garmisch. Mit dabei war auch John deLancie, früher erster Oboist beim PittsburgSymphony Orchestra und ein grosser Bewun-derer von Strauss. Lancie schwärmte von denwunderbaren Oboenpartien in den Werkenvon Strauss und fragte ihn, ob er noch nie andas Komponieren eines Oboenkonzerts ge-dacht habe. Strauss’ Antwort war ein dezi-diertes Nein.
Hinter der kategorischen Ablehnung aberwar etwas in Bewegung geraten. So schrieb erkurze Zeit später an einen Freund: «In derWerkstatt meines Ateliers wird ein Konzertfür Oboe und kleines Orchester ausgebrütet.»Nach seinem Umzug in die Schweiz vollendeteer das Konzert, in Zürich wurde es von denWidmungsträgern uraufgeführt: Am 26. Fe-bruar 1946 spielte das Tonhalle-Orchesterunter der Leitung von Volkmar Andreae, Solistwar Marcel Saillet.
Das Oboenkonzert ist in seiner Form sehrklassisch und erinnert an Strauss’ Lieblings-komponisten Mozart. Strauss schreibt sehrtransparent und sieht zur Begleitung nur einkleines Orchester vor, das die Solo-Oboe niezudeckt. Das Komponieren machte ihm offen-sichtlich Spass, denn er soll beim Schreibengesagt haben: «Ich arbeite nicht, ich amüsieremich.» Das hört man der Komposition an; sieist heiter, zuweilen burlesk und virtuos, vorallem sehr klangschön.
Eva Oertle, Musikredaktorin und Moderatorin Radio SRF 2 Kultur
S
Montag, 15. September, 20–22 Uhr Gäste:
Oboistin und Hörtherapeutin Kirsten Klopsch
und Oboist und Komponist Matthias Arter
Diskothek
Giuseppe Varano (F.B. Pinkerton), GiampaoloBisanti (Musikalische Leitung). Tag 2: Am Vormittag Vortrag zum Thema«Frauengestalten» in der italienischen Oper.Anschliessend Zeit für eigene Entdeckungenoder für einen gepflegten Einkaufsbummel.13 Uhr: gemeinsames Mittagessen, danachTransfer zum Bahnhof Lugano. Ca. 16 Uhr:Ankunft in Lugano, individuelle Heimreise.
Pauschalpreis pro Person
CHF 795.− im DoppelzimmerZuschlag Doppelzimmer zur Alleinbenüt-zung: CHF 70.–Anmeldeschluss: 15. September 2014,danach auf Anfrage
Richard Strauss: Konzert für Oboe
Gemeinsames Singen und Entdecken der eigenen Stimme. Foto: zVg
Steff la Cheffe (* 4. April 1987 inBern; bürgerlich Stefanie Peter)ist eine Schweizer Rapperin undBeatboxerin aus dem BernerStadtteil Breitenrain-Lorraine.Foto: Peter Hauser
Das Reiseprogramm
Tag 1: 09.16 Uhr: Bahnreise Zürich HB–Mün-chen. 13.28 Uhr: Ankunft, Führung «Auf denSpuren von Richard Strauss», danach Zimmer-bezug. Abends: Werkeinführung und Konzert-besuch in der Philharmonie Gasteig. Pro-gramm: Igor Strawinsky «Pulcinella» (Suite),Henri Dutilleux «Tout un monde lointain …»für Violoncello und Orchester, Nikolaj Rimskij-Korsakow «Scheherazade», op. 35. Interpre-ten: Jean-Guihen Queyras, Violoncello, Sym-phonieorchester des Bayerischen Rundfunks,Yannick Nézet-Séguin (Dirigent). Tag 2: 9 Uhr: Ausflug nach Garmisch-Parten-kirchen und Murnau. Führung durch dasStrauss-Archiv in Garmisch, Besuch desSchlossmuseums in Murnau. 20 Uhr: Konzert-besuch im Prinzregententheater «Weihnach-ten mit Senta Berger». Mitwirkende: SentaBerger (Erzählerin), Bachorchester Leipzig,Ch. Funke (Leitung). Auf dem Programm ste-hen u.a. Werke von A. Corelli, J. Pachelbel, W. A. Mozart, A. Vivaldi, J. S. Bach, F. Manfre-dini und G. F. Händel.
Tag 3: Vormittag und Mittag zur freien Ver-fügung. Nachmittags: Werkeinführung undVortrag von Jakob Knaus. 17.00 Uhr: Besucheiner Aufführung der Oper «Die Frau ohneSchatten» (Neuinszenierung) von RichardStrauss in der Bayerischen Staatsoper. Mit-wirkende: Kirill Petrenko (Dirigent), K. Warli-kowski (Inszenierung), R. D. Smith (Der Kai-ser), R. Merbeth (Die Kaiserin), D. Polaski (DieAmme), Bayerisches Staatsorchester, Chorund Kinderchor der Bayerischen Staatsoper. Tag 4: 10 Uhr: Private Führung durch das
neu eröffnete Lenbachhaus, danach Transferzum Bahnhof. 14.04 Uhr: Rückfahrt nachZürich HB. 18.44 Uhr: Ankunft.
Mindest-/Maximalbeteiligung: 12/20 Personen. Die Reise nach Lugano und retour erfolgt individu-ell; diese Kosten sind im Reisepreis nicht inbegrif-fen. Es gelten die «Allg. Reise- und Vertragsbestim-mungen» der Cultours GmbH. Gültige Ausweispa-piere (Identitätskarte oder Reisepass) sind erforder-lich. Programmänderungen und Änderungen derBesetzung ausdrücklich vorbehalten.
Eingeschlossene Leistungen > Transfers per Car ab/bis Lugano Bahnhof,
Vorträge und Stadtführung gemäss Programm > 1 Übernachtung/Frühstücksbuffet
im Mittelklassehotel «Barchetta Excelsior» in Como (Zentrum)
> 2 Mittagessen (inkl. Getränke), 1 Aperitif > Eintrittskarte (Kategorie 1) für die im Programm
erwähnte Oper> Reisebegleitung durch Patricia Moreno und
Béatrice Zbinden, Cultours.
Lindgren, Ludwig Thoma und Hans ChristianAndersen. Schliesslich wartet ein exzellentesKonzert mit dem Symphonieorchester desBayerischen Rundfunks. Ein München-Be-such ohne dieses grossartige Orchester zuhören ist undenkbar …
Jakob Knaus, Musikwissenschafter undehemaliger Mitarbeiter von Radio SRF 2 Kul-tur, wird die Reisegesellschaft mit den Wer-ken, die aufgeführt werden, sowie mit demŒuvre von Richard Strauss vertraut machen.
Wiederholungen von 17 bis 24 Uhr
Preis pro Person: CHF 60.−
Eingeschlossene Leistungen:
2 Singrunden mit Rolf Grolimund, Suppen-Zmittag, Zwischenverpflegungenund Getränke
Anmeldeschluss: 21. Oktober 2014
Treffpunkt: Saal des Katholischen Kirch-gemeindezentrums, Margarethenstrasse 32,4102 Binningen BL
Programm
10.00 Uhr Besammlung und Begrüssung mit Kaffee und Gipfeli
10.30 Uhr 1. Singrunde
12.00 Uhr Mittagessen (Suppen-Zmittag)
13.00 Uhr 2. Singrunde
15.30 Uhr ca. Ende der Veranstaltung
Rolf Grolimund, Chorleiter & Organist in Binningen und ehemaliger Mitarbeiter von Radio SRF 2 Kultur, leitet diesen Singtag.Foto: zVg
09_Kulturclub_Sept_14_Internet_09_Club_Sept_Internet_14 18.08.14 13:29 Seite 1
KULTURCLUB.CH September | 2014 10
Impressum: KULTURCLUB.CH
ist das monatlich erscheinende
Magazin des SRF Kulturclubs
Redaktion: Brigitte Maurer
Layout: BUC AG, Basel
Druck: Schwabe AG, Muttenz
Auflage: 9000 Exemplare
Gedruckt auf Offsetpapier
Soporset, FSC Mixed
Schweizer Radio und Fernsehen
SRF Kulturclub
Postfach, 4002 Basel
www.kulturclub.ch Tel. 061 365 32 95
Veranstaltungsinfo Tel. 061 365 32 31
Kartenbestellungen Tel. 0848 20 10 10
Geschäftsleiterin:
Beatrice Denss
9 KULTURCLUB.CH September | 2014KULTURCLUB.CH September | 2014 87 KULTURCLUB.CH September | 2014
KULTURCLUB.CHDas monatlich erscheinende Magazin des SRF Kulturclubs › www.kulturclub.ch › September 2014
Name/Vorname
Mitgliedernummer E-Mail
Adresse
PLZ/Ort
Tel. (P) Tel. (G)
Name der Begleitperson
Mitgliedernummer E-Mail
Datum/Unterschrift
Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt.
Ich wünsche/wir wünschen entsprechende Unterlagen.
Ich verfüge/wir verfügen über eine eigene Reiseversicherung.
Anmeldung
HörPunkt: Dienstag, 2. September 2014
Heimatland Mundart
Die Napoleon Bonapartefrau › Am Puls der Zeit: Neue Musik › Der Aufstand der Nerven › Programmhinweise › HörPunkt: HeimatlandMundart › Reise nach München › Streifzug: Offenes Singen › Richard Strauss: Konzert für Oboe › Kurzreise nach Como › Museumstipp
Bei Reisen des SRF Kulturclubs ist der Abschluss einer Annullations-/Assistancekostenversicherung obligatorisch.
ANS Bickel ist Dialektologe. Als Redaktor beim
Schweizerdeutschen Wörterbuch «Idiotikon»
spürt er Mundartwörtern nach.
Hannelore Weber spricht Hochdeutsch, Hessisch,
Berndeutsch, Englisch und Spanisch. Jede dieser
Sprachen ist eine andere Heimat für sie.
Der Bündner Liedermacher Linard Bardill singt
Mundart und fordert: «Lasst uns Rätoromanisch end-
lich begraben.»
Die Rapperin und Beatboxerin Steff la Cheffe
mischt die Szene auf und Spoken-Word-Poet Micha-
el Stauffer schlüpft für seine Performances in unter-
schiedlichste Dialektrollen.
Sie alle und einige mehr sind live zu Gast im
Stadtcafé in Sursee.
9.00 Dialekt bewahren
Verschwinden die dialektalen Eigenheiten
der Dörfer und Landschaften? Was gilt es
zu bewahren, was nicht?
10.00 Secondo-Sprech
Sprachgrenzen verwischen, der Umgang mit
Dialekten wird freier. Stimmt unsere Vor-
stellung von den Schweizer Mundarten noch?
11.00 Dialektmusik
Mundart ist längst in allen musikalischen
Sparten verankert. Warum entscheiden sich
Musiker dafür?
12.00 «In dr Schuel und uff dr Gass»
Höreindrücke aus Sursee: Wer spricht wie
und warum?
13.00 Mundart erforschen
Im Mittelalter kam Mundart gegen Latein
auf, heute wird die Standardsprache
von der Mundart bedrängt. Was sagt die
Forschung dazu?
14.00 Spoken-Word-Palaver
Inwiefern stärkt Spoken Word, eine boo-
mende Gattung der Bühnenperformance,
Mundart als poetische Sprache?
15.00 Musikalisches Mundart-Intermezzo
INE klangmächtige Richard-Strauss-
Oper, eindrückliche Werke der Künstler-
gruppe «Blauer Reiter», stimmungsvolle
Weihnachtsgeschichten und ein unvergess-
liches Orchestererlebnis: Das sind die vier
Kostbarkeiten, die SRF Kulturclub-Reisende
in München erwarten.
Mindest-/Maximalbeteiligung: 14/20 Personen. Es gelten die «Allg. Reise- und Vertragsbestimmun-gen» der Cultours GmbH. Gültige Ausweispapiere(Identitätskarte oder Reisepass) sind erforderlich.Programmänderungen und Änderungen der Beset-zung ausdrücklich vorbehalten.
Eingeschlossene Leistungen > Bahnreise 1. Klasse: Zürich HB–München
und retour, inkl. Sitzplatzreservierung (Basis Halbtax-Abo)
> 3 Übernachtungen/Frühstücksbuffet im zentralgelegenen 4*-Hotel «Maritim» München
> Alle Transfers, Eintritte, Führungen und 3 Essen inkl. Getränke (gemäss Programm)
> Eintrittskarten für die im Programm erwähntenkulturellen Veranstaltungen
> Reisebegleitung durch Dr. Jakob Knaus und Béatrice Zbinden, Cultours.
Pauschalpreis pro Person
CHF 1’860.− im DoppelzimmerZuschlag Einzelzimmer: CHF 90.–Reduktion Inhaber GA 1. / 2. Klasse: CHF 45.– / 20.–Zuschlag (kein SBB-Abonnement): CHF 45.–Anmeldeschluss: 30. September 2014, danach auf Anfrage
Dieses Jahr wird der 150. Geburtstag des ge-bürtigen Münchners Richard Strauss gefeiert.Seine Opern zählen heute zum festen Reper-toire der wichtigsten Opernhäuser in allerWelt. – In einem Zwischenzustand schwebtdie Tochter des Geisterkönigs, seitdem derMenschenkaiser sie erobert hat: Sie ist we-der Geisterwesen noch Mensch. Sie ist «DieFrau ohne Schatten», deren Suche nach ei-nem Schatten in der Bayerischen Staatsoper mitzuerleben ist. Bei dieser Oper liess sichRichard Strauss von orientalischen Märchenund Mozarts «Zauberflöte» inspirieren.
Wir machen einen Ausflug nach Gar-misch-Partenkirchen ins Strauss-Zentrumund nach Murnau, wo die Mitglieder derKünstlergruppe «Blauer Reiter» – unter ihnenWassily Kandinsky und Gabriele Münter –Inspiration fanden. Deren Werke können imMünchner Lenbachhaus besichtigt werden,das seit seiner Wiedereröffnung im Jahre2013 als eines der sehenswertesten Kunst-museen Europas gilt.
Senta Berger, Schauspielerin von Weltruf,wird mit Weihnachtsgeschichten durch einenwunderbaren Adventsabend im historischenPrinzregentenheater führen. Die Geschichtenstammen u.a. von Hermann Hesse, Astrid
Die Philharmonie des Gasteigs, dem Kulturzentrum der Stadt München.Foto: Wikipedia Schlaier
Como, am südwestlichen Seeufer, ist eine der bedeutendsten Städte der Lombardei.Foto: Wikipedia Joergsam
E
EM Winter nördlich der Alpen entfliehen
und ein wenig «Italianità» tanken: Mit
Como lockt eine wohlhabende Kulturstadt
am Südufer des gleichnamigen Sees, unweit
der Schweizer Grenze.
Museumstipp: Mühlerama Zürich
Stadtgemüse
Mitglieder können den Museums-Jahrespass mit einer Ermässigung von CHF 25.– beziehen. Pro Person CHF 130.– statt CHF 155.–(exkl. Porto und Verpackung, CHF 4.–).
Bestellung: www.museumspass.ch mit dem Vermerk«Mitglied SRF Kulturclub» oder Tel. 061 365 32 95.
ÄRTNERN ist in. In der Erde graben,säen, jäten, das Wachstum der Pflanzen
beobachten und stolz das eigene Gemüseernten: Das begeistert gerade die Stadtbevöl-kerung immer mehr. In den letzten Jahrenschossen weltweit unzählige Urban-Garde-ning-Projekte aus dem Boden, Schrebergär-ten und Gemüseplantagen auf Balkons lie-gen voll im Trend. Nach einem Hörspazier-gang mit Audio-Guide zu vier begeistertenStadtgärtnern erwartet die Besucherinnenein beschaulicher Hofgarten, in dem es fasthundert Gemüsesorten zu entdecken gibt. In zwei Zelten eröffnet sich überdies die ge-heimnisvolle und bedrohte Welt der Samenund des Saatguts. Eine Ausstellung für Men-schen mit und ohne grünen Daumen!
G Mühlerama, Mühle TiefenbrunnenSeefeldstrasse 231, ZürichTel. 044 422 76 60 www.muehlerama.ch
Öffnungszeiten:Dienstag bis Samstag: 14 bis 17 UhrSonntag: 10 bis 17 UhrSonderausstellung bis 2. November 2014
UST auf gemeinsames Singen und Ent-
decken der eigenen Stimme? Wenn die
Tage kürzer und die Nächte länger werden,
lädt der SRF Kulturclub zu einem Singtag ins
Katholische Kirchgemeindezentrum Binnin-
gen ein.
L D
Angesprochen sind Frauen und Männer, dieFreude am Singen haben und das beglücken-de Gefühl des gemeinsamen Singens wiedereinmal erleben möchten – in ungezwungenerAtmosphäre und ohne Leistungsdruck. Noten-lesen und Chorpraxis werden nicht vorausge-setzt.
Eröffnet wird die erste Singrunde mit ein-fachen Kanons und Liedern. Danach tastensich die Sängerinnen und Sänger spielerischan anspruchsvollere Liedsätze heran und las-sen verschiedenste Harmonien und Klänge aufsich einwirken. Atem- und Entspannungs-übungen wecken das Körpergefühl, förderndas Wohlbefinden und begünstigen vor allemdas lockere Singen. Mit Zuhören und Nach-singen kann das eigene stimmliche Potenzialentdeckt und entfaltet werden.
Angestimmt werden Liedsätze aus derZeit der Renaissance: etwa ein munteres Lieddes sächsischen Komponisten Daniel Fride-rici, ein melancholisches Liebeslied des eng-lischen Komponisten John Dowland, einScherzlied des Italieners Adriano Banchieri
Reise nach München
Donnerstag bis Sonntag, 18. bis 21. Dezember 2014
4 kulturelle Kostbarkeitenzum 4. Advent
Streifzug nach Binningen BL
Samstag, 15. November, 10.00 bis 15.30 Uhr
Offenes SingenKurzreise nach Como
Freitag bis Samstag, 9. bis 10. Januar 2015
«Va dove ti porta la musica»
HörPunkt:
Heimatland Mundart
Am Puls der Zeit:
Neue Musik
und ein Tanzlied des französischen Kapell-meisters Claudin de Sermisy. Letzteres ineiner kaum bekannten deutschen Textfas-sung des Arztes und Schriftstellers Felix Platter, der um 1600 in Basel wirkte.
Als Kontrast sind auch romantische Liedervorgesehen: so der «fröhliche Musikus» vonMax Bruch und ein wunderschöner Satz einesalten Liebesliedes von Johannes Brahms. Je nach Lust und Laune versuchen sich dieGesangsfreudigen auch an einem etwasmoderneren Stück, um den sinnlichen Reizungewohnter Zusammenklänge zu erfahren.Zudem dürfen sie selber einige Lieder auseiner Liste verschiedenster Gesänge auswäh-len, die vom Volkslied bis zum modernenSprechchor-Stück reicht. Diese Lieder werdenam Nachmittag erarbeitet und in der Schluss-runde nochmals erklingen.
Como ist den meisten Reisenden vermutlichnur vom Transfer in Richtung Süden be-kannt. Ein Verweilen in dieser Stadt lohnt sichaber durchaus, gibt es doch eine historischeAltstadt mit rechtwinklig angelegten Gassenund prächtigen Kirchen zu entdecken.
Patricia Moreno, Redaktorin und Modera-torin bei Radio SRF 2 Kultur, wird diesen Aus-flug begleiten und viel Wissenswertes überden italienischen Opernstil «Verismo» und dessen Vertreter Giacomo Puccini vermitteln.Passend dazu ist ein Besuch im «Teatro Socia-le di Como», dem städtischen Opernhaus, ge-plant: Die Reisenden geniessen eine Auffüh-rung der Oper «Madama Butterfly» von Giaco-mo Puccini. Sie zählt zu den Lieblingswerkendes 1858 in Lucca geborenen Komponistenund hat bis heute nicht an Aktualität einge-büsst.
Das Reiseprogramm
Tag 1: Individuelle Anreise nach Lugano. Um12 Uhr Treffen am Bahnhof Lugano und Fahrtper Car nach Como. Ca. 13 Uhr: gemeinsamesMittagessen, danach geführter Rundgangdurch die Innenstadt. Ca. 16.30 Uhr: Zimmer-bezug im Hotel «Barchetta Excelsior» (Zen-trum). Abends: Operneinführung, Aperitif undkurzer Spaziergang zum Opernhaus. Um20.30 Uhr: Besuch einer Aufführung der Oper«Madama Butterfly». Mitwirkende: u.a. CelliaCostea (Madama Butterfly), Giovanna Lanza(Suzuki), Annalisa Sprovieri (Kate Pinkerton),
Lina
rd B
ardi
ll, S
chw
eize
r Li
eder
mac
her
und
Schr
ifts
telle
r. F
oto:
bar
dill.
ch
H
Das neue und alte Lenbachhaus. Foto: zVg
EINE bahnbrechenden Opern wie «Elek-tra» oder «Salome» und seine opulenten
Tondichtungen wie «Also sprach Zarathustra»oder «Tod und Verklärung» zählen zur gros-sen Musik des 20. Jahrhunderts: RichardStrauss, am 11. Juni 1846 in München gebo-ren, würde dieses Jahr seinen 150. Geburtstagfeiern.
Instrumentalkonzerte standen bei Straussnicht im Vordergrund seines Schaffens: Nurein Violinkonzert, zwei Hornkonzerte undeine Burleske für Klavier und Orchester kom-ponierte er. Und spät, mit 81 Jahren, noch einOboenkonzert. Dazu angeregt wurde er wahr-scheinlich durch eine Begegnung im Sommer1945: US-Soldaten besuchten ihn in seiner Villa in Garmisch. Mit dabei war auch John deLancie, früher erster Oboist beim PittsburgSymphony Orchestra und ein grosser Bewun-derer von Strauss. Lancie schwärmte von denwunderbaren Oboenpartien in den Werkenvon Strauss und fragte ihn, ob er noch nie andas Komponieren eines Oboenkonzerts ge-dacht habe. Strauss’ Antwort war ein dezi-diertes Nein.
Hinter der kategorischen Ablehnung aberwar etwas in Bewegung geraten. So schrieb erkurze Zeit später an einen Freund: «In derWerkstatt meines Ateliers wird ein Konzertfür Oboe und kleines Orchester ausgebrütet.»Nach seinem Umzug in die Schweiz vollendeteer das Konzert, in Zürich wurde es von denWidmungsträgern uraufgeführt: Am 26. Fe-bruar 1946 spielte das Tonhalle-Orchesterunter der Leitung von Volkmar Andreae, Solistwar Marcel Saillet.
Das Oboenkonzert ist in seiner Form sehrklassisch und erinnert an Strauss’ Lieblings-komponisten Mozart. Strauss schreibt sehrtransparent und sieht zur Begleitung nur einkleines Orchester vor, das die Solo-Oboe niezudeckt. Das Komponieren machte ihm offen-sichtlich Spass, denn er soll beim Schreibengesagt haben: «Ich arbeite nicht, ich amüsieremich.» Das hört man der Komposition an; sieist heiter, zuweilen burlesk und virtuos, vorallem sehr klangschön.
Eva Oertle, Musikredaktorin und Moderatorin Radio SRF 2 Kultur
S
Montag, 15. September, 20–22 Uhr Gäste:
Oboistin und Hörtherapeutin Kirsten Klopsch
und Oboist und Komponist Matthias Arter
Diskothek
Giuseppe Varano (F.B. Pinkerton), GiampaoloBisanti (Musikalische Leitung). Tag 2: Am Vormittag Vortrag zum Thema«Frauengestalten» in der italienischen Oper.Anschliessend Zeit für eigene Entdeckungenoder für einen gepflegten Einkaufsbummel.13 Uhr: gemeinsames Mittagessen, danachTransfer zum Bahnhof Lugano. Ca. 16 Uhr:Ankunft in Lugano, individuelle Heimreise.
Pauschalpreis pro Person
CHF 795.− im DoppelzimmerZuschlag Doppelzimmer zur Alleinbenüt-zung: CHF 70.–Anmeldeschluss: 15. September 2014,danach auf Anfrage
Richard Strauss: Konzert für Oboe
Gemeinsames Singen und Entdecken der eigenen Stimme. Foto: zVg
Steff la Cheffe (* 4. April 1987 inBern; bürgerlich Stefanie Peter)ist eine Schweizer Rapperin undBeatboxerin aus dem BernerStadtteil Breitenrain-Lorraine.Foto: Peter Hauser
Das Reiseprogramm
Tag 1: 09.16 Uhr: Bahnreise Zürich HB–Mün-chen. 13.28 Uhr: Ankunft, Führung «Auf denSpuren von Richard Strauss», danach Zimmer-bezug. Abends: Werkeinführung und Konzert-besuch in der Philharmonie Gasteig. Pro-gramm: Igor Strawinsky «Pulcinella» (Suite),Henri Dutilleux «Tout un monde lointain …»für Violoncello und Orchester, Nikolaj Rimskij-Korsakow «Scheherazade», op. 35. Interpre-ten: Jean-Guihen Queyras, Violoncello, Sym-phonieorchester des Bayerischen Rundfunks,Yannick Nézet-Séguin (Dirigent). Tag 2: 9 Uhr: Ausflug nach Garmisch-Parten-kirchen und Murnau. Führung durch dasStrauss-Archiv in Garmisch, Besuch desSchlossmuseums in Murnau. 20 Uhr: Konzert-besuch im Prinzregententheater «Weihnach-ten mit Senta Berger». Mitwirkende: SentaBerger (Erzählerin), Bachorchester Leipzig,Ch. Funke (Leitung). Auf dem Programm ste-hen u.a. Werke von A. Corelli, J. Pachelbel, W. A. Mozart, A. Vivaldi, J. S. Bach, F. Manfre-dini und G. F. Händel.
Tag 3: Vormittag und Mittag zur freien Ver-fügung. Nachmittags: Werkeinführung undVortrag von Jakob Knaus. 17.00 Uhr: Besucheiner Aufführung der Oper «Die Frau ohneSchatten» (Neuinszenierung) von RichardStrauss in der Bayerischen Staatsoper. Mit-wirkende: Kirill Petrenko (Dirigent), K. Warli-kowski (Inszenierung), R. D. Smith (Der Kai-ser), R. Merbeth (Die Kaiserin), D. Polaski (DieAmme), Bayerisches Staatsorchester, Chorund Kinderchor der Bayerischen Staatsoper. Tag 4: 10 Uhr: Private Führung durch das
neu eröffnete Lenbachhaus, danach Transferzum Bahnhof. 14.04 Uhr: Rückfahrt nachZürich HB. 18.44 Uhr: Ankunft.
Mindest-/Maximalbeteiligung: 12/20 Personen. Die Reise nach Lugano und retour erfolgt individu-ell; diese Kosten sind im Reisepreis nicht inbegrif-fen. Es gelten die «Allg. Reise- und Vertragsbestim-mungen» der Cultours GmbH. Gültige Ausweispa-piere (Identitätskarte oder Reisepass) sind erforder-lich. Programmänderungen und Änderungen derBesetzung ausdrücklich vorbehalten.
Eingeschlossene Leistungen > Transfers per Car ab/bis Lugano Bahnhof,
Vorträge und Stadtführung gemäss Programm > 1 Übernachtung/Frühstücksbuffet
im Mittelklassehotel «Barchetta Excelsior» in Como (Zentrum)
> 2 Mittagessen (inkl. Getränke), 1 Aperitif > Eintrittskarte (Kategorie 1) für die im Programm
erwähnte Oper> Reisebegleitung durch Patricia Moreno und
Béatrice Zbinden, Cultours.
Lindgren, Ludwig Thoma und Hans ChristianAndersen. Schliesslich wartet ein exzellentesKonzert mit dem Symphonieorchester desBayerischen Rundfunks. Ein München-Be-such ohne dieses grossartige Orchester zuhören ist undenkbar …
Jakob Knaus, Musikwissenschafter undehemaliger Mitarbeiter von Radio SRF 2 Kul-tur, wird die Reisegesellschaft mit den Wer-ken, die aufgeführt werden, sowie mit demŒuvre von Richard Strauss vertraut machen.
Wiederholungen von 17 bis 24 Uhr
Preis pro Person: CHF 60.−
Eingeschlossene Leistungen:
2 Singrunden mit Rolf Grolimund, Suppen-Zmittag, Zwischenverpflegungenund Getränke
Anmeldeschluss: 21. Oktober 2014
Treffpunkt: Saal des Katholischen Kirch-gemeindezentrums, Margarethenstrasse 32,4102 Binningen BL
Programm
10.00 Uhr Besammlung und Begrüssung mit Kaffee und Gipfeli
10.30 Uhr 1. Singrunde
12.00 Uhr Mittagessen (Suppen-Zmittag)
13.00 Uhr 2. Singrunde
15.30 Uhr ca. Ende der Veranstaltung
Rolf Grolimund, Chorleiter & Organist in Binningen und ehemaliger Mitarbeiter von Radio SRF 2 Kultur, leitet diesen Singtag.Foto: zVg
09_Kulturclub_Sept_14_Internet_09_Club_Sept_Internet_14 18.08.14 13:29 Seite 1