Konzert in Schwarz-Rot-Gold - Universität Paderborn · PDF fileAry Barroso das bekannte...

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  • Konzert inSchwarz-Rot-GoldHochschulorchester erfreut mit Musik zum Fuball

    11Von Hermann K n a u p

    Paderborn (WV).Freunde des Hochschulor-chesters wissen es lngst:Qieses Ensemble ber-rascht in seinen Semester-'abschluss-Konzerten im-mer wieder mit groarti-gen, zumeist humorvollenProgrammpunkten. Solieen sich die Mitwirken-den diesmal vom Fuball-fieber anstecken und infi-zierten das Publikumgleich mit.

    Dirigent wie Orchestermit-glieder waren denn auch inden Farben der Deutschland-fahne gekleidet. Auf demSpielfeld der Musik jagte einmusikalisches Tor das ande-re, und Coach Steffen Schielhatte seine Mannschaft bes-tens trainiert. Allein die hu-morvolle Art des Dirigentenzu moderieren, war erneutein eigener erlebenswerterProgrammpunkt des Kon-zertabends. Das Publikumlie sich daher vom musika-lischen Semester-Finale gernmitreien.Auf dem Programm stan-

    den bedeutende Final-Stzebekannter Sinfonien. ZurSpielerffnung erklang vonAry Barroso das bekannteAquarela do Brasil. DasOrchester spielte bei diesemOpening die Samba-Musikausnahmsweise mal ohneDirigenten. Der erzhlte da-fr dem Publikum, dassKomponist Barroso immer-hin auch Sportreporter war.

    Dann folgte der Finalsatzaus Schumanns 1. Sinfonie,der Frhlings sinfonie, mit

    der Tempo-Bezeichnung Al-legro animato e grazioso.Steffen Schiel sprach dieHoffnung aus, dass unsereWM-Mannschaft die nchs-ten Spiele auch animiert undgrazis spielen werde. DieUrauffhrung dieser Sinfoniedirigierte immerhin FelixMendelssohn Bartholdy 1841mit dem Leipziger Gewand-:haus orchester. An der, Auf-fhrung des Uni-Orchestershtte Schumann ebenso sei-ne Freude gehabt.Dann folgte der 4. Satz aus

    der 3. Brahms-Sinfonie, vol-ler Reminiszenzen an dievorhergehenden Stze; Re-miniszenzen auch fr dasHochschulorchester, welchesdiese schwierig zu spielendeSinfonie bereits im Sommer-semester 2004 eindrucksvollauffhrte. In einem Brief(1884) schrieb Clara Schu-mann an Brahms: Herrlichfolgt dann der letzte Satz mitseinem leidenschaftlichen

    'Aufschwung: das erregte. Herz wird aber bald Wiedergesnftigt, zuletzt dieVerklrung ... . Wer wollteihr nach der gelungenen Auf-fhrung des Finalsatzes imAudimax noch widerspre-'chen!Mit dem beliebten Tico

    Ticovon Zequinha de Abreufhrte das .Orchester wiedernach Brasilien. Den Solopartbernahm der junge Trom-peter David Salomon Jarquinaus Nicaragua, der vielenPaderborner Konzertbesu-chern lngst bekannt ist unddessen knstlerische Ent-wicklung von OrchesterchefSchiel engagiert untersttztwird. Zum Dank fr denbegeisterten Applaus spielteJarquin als Zugabe Passagenaus den Variat\orien ber LeCarneval de Venice von

    Jean Baptiste Arban.Nach der ersten exakt

    45-mintigen Halbzeit spiel-te das Orchester zu Beginnder zweiten Hlfte den 1.Satz aus der, 5. Beethoven-Sinfonie; allerdings mit einer'ungewohnten Ilautsprecher-einspielung whrend derAuffhrung. Die Zuhrer er-hielten dabei im Stile einerSportreportage wesentlicheInformationen zu Motivenund Formen der Musik: Mu-sikunterricht live! Ob dergelegentlich schwierige HerrBeethoven diesen Spa mit-gemacht htte? Die Konzert-besucher jedenfalls habendieses neue Hrerlebnis mitVergngen aufgegriffen.

    Den zweiten und zugleichletzten Satz aus Franz Schu-bertsUnvollendeter spieltedas Orchester in geradezu'vollendeter Interpretation.Dem Ensemble gelang es, dieatemberaubende Stimmungdieser Musik uerst sensi-bel und klangschn zu ver-mitteln. Da die USA bereitsaus der WM ausgeschiedensind, spielte das Orchester,quasi zum t Trost, denSchluss-Satz aus DvoraksSinfonie aus der NeuenWelt. Die Musiker lieendiese uerst farbige Musiksehr imposant erklingen.Zum Finale bot das Or-

    chester erneut Musik vomandern Ende der Welt. Eswiederholte Barrosos Aqua-rela do Brasil, .zu demabschlieend Jarquin virtuosimprovisierte.'Fazit: Ein gelungenes Kon-

    zert, .in dem Ernste Musiknicht zu ernst genommenwurde und durchaus ihrehumorvollen Dimensionenerkennen lie. Dem Publi-kum hat's viel Freude berei-tet.

    MartinaSchreibmaschinentextWestflisches Volksblatt am 5./ 6. Juli 2014