Kopf der Woche: Manuel P. Nappo

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09.01.2007 15:08 Uhr „Print“ wird geladen Seite 1 von 3 http://www.werbewoche.ch/templates/Print.aspx?PageID=70496 16.08.2006 18:28 Swiss made Hollywood Manuel P. Nappo will mit seiner Agentur Creative Assets von Zürich aus Pionierarbeit für Entertainment Marketing in der Schweiz und Europa leisten. Product Placements in Film und TV-Serien, Film Sponsoring, Entertainment Events oder Celebrity Marketing: Das sind für Manuel P. Nappo die wichtigen neuen Werbeformen der Zukunft. Weltweit werden in diesem Markt bereits über 4 Milliarden Dollar umgesetzt. Das jährliche Wachstum wird auf 300 Prozent geschätzt. Der grösste Werbetreibende der USA, Procter & Gamble, «setzt bereits voll auf diesen Trend», weiss Nappo. Während sich Entertainment Marketing in den USA seit den 80er-Jahren rasant entwickelt hat, gewinnt in Europa diese Kommunikationsform erst allmählich an Bedeutung. «Das Bedürfnis dafür ist aber latent und seit längerem bestehend», hat Nappo schon früh erkannt. Zusammen mit zwei weiteren Partnern hat er vor einem Jahr die Firma Creative Assets gegründet. Zuerst operierte man «klein und auf Sparflamme». Im Januar 2006 ist das junge Unternehmen in grössere Büros am Zürcher Bellevue gezogen. Mit dem Namen Creative Assets, was etwa «kreative Vermögen» bedeutet, will Nappo ausdrücken, dass «Kreativität wirtschaftlich betrachtet wie andere Güter ein Vermögen repräsentiert, das aktiv gemanagt werden muss». Die Agentur sieht sich als Schnittstelle zwischen Industrie und Unterhaltung. Das Interesse an den Dienstleistungen seiner Firma sei dabei «sehr gross, vergleichbar mit dem Interesse am Internet in seinen Anfängen. Es herrscht Begeisterung, aber noch weiss niemand, wie man es angehen soll. Dafür sind wir da», so Nappo. Die Idee für seine neue Firma ist aus seiner Tätigkeit bei Red Bull entstanden. Als Sampling-Manager betreute und führte er die Promoteams und baute gleichzeitig für die Schweiz den Entertainment-Marketing-Bereich von Red Bull auf. Nappo realisierte Musik- und Filmsponsoring sowie spezifische Product Placements für Filme wie «Achtung, fertig, Charlie» und «Snow White», bei denen das Trinken von Red Bull schon beim Drehbuch in die Filmhandlung integriert wurde. Fast alle Schweizer Filme der letzten drei Jahre, darunter

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Swiss made HollywoodManuel P. Nappo will mit seiner Agentur Creative Assets von Zürich aus Pionierarbeitfür Entertainment Marketing in der Schweiz und Europa leisten.

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16.08.2006 18:28

Swiss made HollywoodManuel P. Nappo will mit seiner Agentur Creative Assets von Zürich aus Pionierarbeit

für Entertainment Marketing in der Schweiz und Europa leisten.

Product Placements in Film und TV-Serien, Film

Sponsoring, Entertainment Events oder Celebrity

Marketing: Das sind für Manuel P. Nappo die wichtigen

neuen Werbeformen der Zukunft. Weltweit werden in

diesem Markt bereits über 4 Milliarden Dollar

umgesetzt. Das jährliche Wachstum wird auf 300

Prozent geschätzt. Der grösste Werbetreibende der

USA, Procter & Gamble, «setzt bereits voll auf diesen

Trend», weiss Nappo.

Während sich Entertainment Marketing in den USA seit

den 80er-Jahren rasant entwickelt hat, gewinnt in

Europa diese Kommunikationsform erst allmählich an

Bedeutung. «Das Bedürfnis dafür ist aber latent und seit

längerem bestehend», hat Nappo schon früh erkannt.

Zusammen mit zwei weiteren Partnern hat er vor einem

Jahr die Firma Creative Assets gegründet. Zuerst

operierte man «klein und auf Sparflamme». Im Januar

2006 ist das junge Unternehmen in grössere Büros am Zürcher Bellevue gezogen. Mit dem

Namen Creative Assets, was etwa «kreative Vermögen» bedeutet, will Nappo ausdrücken,

dass «Kreativität wirtschaftlich betrachtet wie andere Güter ein Vermögen repräsentiert,

das aktiv gemanagt werden muss».

Die Agentur sieht sich als Schnittstelle zwischen Industrie und Unterhaltung. Das Interesse

an den Dienstleistungen seiner Firma sei dabei «sehr gross, vergleichbar mit dem Interesse

am Internet in seinen Anfängen. Es herrscht Begeisterung, aber noch weiss niemand, wie

man es angehen soll. Dafür sind wir da», so Nappo.

Die Idee für seine neue Firma ist aus seiner Tätigkeit bei Red Bull entstanden. Als

Sampling-Manager betreute und führte er die Promoteams und baute gleichzeitig für die

Schweiz den Entertainment-Marketing-Bereich von Red Bull auf. Nappo realisierte Musik-

und Filmsponsoring sowie spezifische Product Placements für Filme wie «Achtung, fertig,

Charlie» und «Snow White», bei denen das Trinken von Red Bull schon beim Drehbuch in

die Filmhandlung integriert wurde. Fast alle Schweizer Filme der letzten drei Jahre, darunter

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auch «Mein Name ist Eugen» und «Grounding», wurden von und mit Red Bull für die Crew

unterstützt. Im Bereich Musik hat Nappo die Red Bull Music Academy betreut.

«Red Bull ist eine sehr gute Schule, sehr progressiv, was Marketing anbelangt.

Kulturmarketing ist dabei ein wichtiges Thema», meint Nappo.

Die Diskussion um das Product Placement in jüngster Zeit hat bewirkt, dass die Branche

jetzt das Ganze etwas professioneller angeht. In den USA ist diese Form der Werbung

erlaubt. Da diese Filme auch zu uns ins Fernsehen und Kino kommen, fordern Nappo und

seine Branche deshalb «gleiche Bedingungen für alle».

Seit «Mein Name ist Eugen», dem aktuellen Paradebeispiel, ist das Interesse für Product

Placement und Filmsponsoring auch in der Schweiz gewachsen. Viele meinen nun, sie

könnten jetzt auch ein bisschen «Eugen» machen. «Eine solche Geschichte, wo einfach alles

stimmte, kann aber nicht so ohne weiteres wiederholt werden», schränkt der Kopf von

Creative Assets ein.

Grundsätzlich gilt aber für Nappo in jedem Fall: Die Qualität der Filme muss ebenbürtig sein

können zur Qualität der beworbenen Marken.

Das Geschäftsmodell von Creative Assets deckt vier Bereiche ab: Product Integration,

Celebrity Marketing, Entertainment Events und Special Projects. Bei der Product Integration

geht es, wie der Begriff schon sagt, darum, ein Produkt in die Handlung eines Films zu

integrieren. «Das Produkt muss quasi ein eigener Schauspieler werden, eine Berechtigung

haben im Drehbuch, sonst passt es nicht», präzisiert Nappo. Aktuell arbeitet Creative

Assets für den neuen Schweizer Spielfilm «Marcello, Marcello» in der Produktion von C-

Films.

Im Bereich Celebrity Marketing bietet Creative Assets zum Beispiel einer Hotelkette in

Deutschland an, dass die Filmcrew publikumswirksam bei diesen Hotels absteigt. Stars

können mit einer besonderen VIP-Karte einchecken.

Der Bereich Entertainment Events richtet sich an Firmen, die sich zum Beispiel in

Verbindung mit einer Premiere, Festivals oder Vernissagen präsentieren wollen. Hier stellt

Creative Assets sicher, dass «das Placement im Sinne der Marke ist».

Im Bereich Special Projects finden sich neue Massnahmen, wie zum Beispiel die Entwicklung

von «Presenting Sponsor» Packages und Tie-In-Promotionen.

Und die Kosten? Ab 30 000 Franken ist man mit einem guten Placement dabei. Ein

«Presenting Sponsor» muss mit rund 10 Prozent des Filmbudgets rechnen.

Creative Assets analysiert die Marketingstrategien von Unternehmen und beurteilt, ob deren

Produkte oder die Marken stark und differenziert genug für ein Entertainment Marketing

sind. Und welche Unternehmen oder Branchen sind prädestiniert für Filmsponsoring und

Product Placements? «Es ist mehr eine Frage der Einstellung als der Branche», meint

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Product Placements? «Es ist mehr eine Frage der Einstellung als der Branche», meint

Nappo dazu. «Interessant sind grundsätzlich Firmen, die neue Wege ausprobieren wollen.»

Mit «Grounding»- und «Eugen»-Regisseur Michael Steiner hat Nappo rund um das

Filmfestival in Locarno im Grand Hotel den ersten inoffiziellen Festival Club organisiert. «Es

kann nicht sein, dass ein Festival wie Locarno keine Party und keinen Glamour hat», meint

er zu diesem Event, der früher am ersten Wochenende jeweils zur inoffiziellen Eröffnung

des Festivals geworden ist, heuer aber wegen des stillgelegten Grand Hotel nicht mehr

stattfinden konnte. Nappo stand ebenfalls mehrere Jahre hinter der Silvesterparty

«Jeunesse Dorée» im Dolder Grand Hotel. Solche Veranstaltungen waren für ihn «ein

Ausgleich, damit es mir nicht langweilig wird».

Manuel P. Nappo ist in Zürich geboren, in Italien aufgewachsen und mit 19 Jahren zum

Studieren in die Schweiz gekommen. Nach der Hochschule in St. Gallen startete er seine

Karriere beim Zürcher Filmverleiher Rialto. Im Jahre 2001 wechselte Nappo als Sampling

und Entertainment Marketing Manager zu Red Bull nach Baar. Dort hat er schliesslich einen

wichtigen Teil seines Handwerks vom Entertainment Marketing lernen können.

Andreas Panzeri

>> http://www.werbewoche.ch/print060816_nappo_ww28.werbewoche