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KRANKEN- VERSICHERUNG Gut, wenn man die passenden Leistungen wählen kann. Ihr Ratgeber rund um Vorsorgeunter- suchungen und Naturheilverfahren.

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KRANKEN-VERSICHERUNG

Gut, wenn man die passenden Leistungen wählen kann.

Ihr Ratgeber rund um Vorsorgeunter-suchungen und Naturheilverfahren.

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Hauptsache gesund Teil 1: Vorsorge Vorbeugen, vorsorgen, heilen Gesetzlich festgelegt: die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen Vorsorgeuntersuchungen nach Plan

Weitere Vorsorgeleistungen durch zusätzliche Absicherung> Die Tarife Blick + Check der R+V> Der Tarif ZahnVorsorge der R+V Teil 2: NaturheilverfahrenKlassische Medizin versus Naturheilverfahren – Gegensatz oder Ergänzung? Die Naturheilverfahren von A bis Z

Ihr Wegweiser zu den Naturheilverfahren

Weitere Naturheilverfahren durch zusätzliche Absicherung> Der Tarif NaturMedizin der R+V

Nützliche Adressen> Vorsorge und Früherkennung> Naturheilverfahren

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Inhalt

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Gesunde Ansichten

Krankheiten gehören zum Leben. Das beginnt schon bald nach der Geburt mit den „Kinder-krankheiten“ und setzt sich fort bis ins hohe Alter mit den alterstypischen Beschwerden und chronischen Krankheiten.

Durch gesundheitsbewusstes Verhalten lassen sich viele Krankheiten vermeiden oder wenigs-tens die Symptome lindern. Schon sehr frühlernen wir deshalb, auf unsere Gesundheit zu achten und die Verantwortung dafür in die eigene Hand zu nehmen. Wer erinnert sich nicht an die Ermahnungen der Eltern: „Zieh was Warmes an“, „Wasch dir die Hände“ oder „Iss Obst, da sind Vitamine drin“. Das sind die ersten einfachen Regeln der Gesundheitsvorsorge.

Vom Gesundheitsminister empfohlen

Mit den ersten Impfungen lernen wir schon im Kindesalter die medizinische Vorsorge kennen, von der wir ein Leben lang profitieren können – wenn wir sie konsequent nutzen. Was auf jeden Fall zu empfehlen ist. Denn gezielte Vorsorge-maßnahmen können uns vor Krankheiten bewah-ren oder deren Folgen abmildern.

Durch Gesundheitschecks lassen sich bestimmte Krankheiten oft schon im Frühstadium erkennen und mit größerer Aussicht auf Erfolg behandeln. So können Vorsorgeuntersuchungen unser Leben beträchtlich verlängern und die Lebensqualität erhöhen.

Auch der Staat setzt auf die Vorsorge, um die Gesundheit seiner Bürger zu fördern. In einem Leistungskatalog hat der Gesetzgeber Art, Umfang und Häufigkeit von Vorsorgeuntersuchungen und -leistungen festgelegt, die von gesetzlich Krankenversicherten in Anspruch genommen werden können und von den gesetzlichen Kran-kenkassen getragen werden.

Diese übernehmen jedoch nur bestimmte Vorsor-geuntersuchungen in festgelegten Intervallen und Altern; darüber hinaus oftmals nicht nach den neuesten Möglichkeiten der modernen Medi-zin. Möchten Sie innovativere und in manchen Fällen auch weniger unangenehme Untersuchungs-methoden in Anspruch nehmen, müssen Sie die Kosten häufig selbst tragen. Mit dem Abschluss einer privaten Kranken-Zusatzversicherung können Sie den Leistungskatalog gezielt nach eigenen Bedürfnissen erweitern.

Die Sorge um die Gesundheit begleitet uns das ganze Leben. Und jeder geht seinen

eigenen Weg, um seine Gesundheit zu erhalten. Oder um sie im Falle einer Erkrankung

möglichst bald wiederherzustellen. Dieser Ratgeber mit den Schwerpunkten Vorsorge-

untersuchungen und Naturheilverfahren möchte Ihnen helfen, den richtigen Weg zu

finden – Ihren Weg.

Hauptsache gesund

Hauptsache gesund

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Falsch oder richtig?

In Gesundheitsfragen ist es oft schwierig, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Was für den einen gut ist, kann für den anderen genau das Falsche sein. Bei vielen Erkrankungen bietet die klassische Medizin wirksame Therapien. Bei chro-nischen Krankheiten wie Asthma, Migräne oder bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen spricht ein Teil der Betroffenen nur vermindert auf konventionelle Therapien an. Um dennoch eine Wirkung zu erzielen, werden dann häufig Medi-kamente mit noch potenteren Wirkmechanismen verschrieben. Bei Pharmaka müssen die Patien-ten aber auch meist ein deutlich breiteres und bedenklicheres Spektrum an Nebenwirkun gen in Kauf nehmen. Diese können vor allem bei lang-jähriger Einnahme zutage treten. Als Alternative

suchen in solchen Fällen viele Betroffene Hilfe bei den „sanfteren“ Naturheilverfahren, durch die sich einige Symptome manchmal ebenso gut lindern lassen.

Mehr Spielraum in Gesundheitsfragen

Der Mensch ist eben keine Maschine und Medika-mente sind keine Schalter, die man nur anknip-sen muss, damit wieder alles funktioniert. Das persönliche Umfeld, die familiäre Situation, die Lebensweise und die Ernährung, die genetische Veranlagung, psychische und physische Belastun -gen – viele individuelle Faktoren spielen eine Rolle, wenn es um die Gesundheit geht. Deshalb ist es wichtig, dass Sie die Freiheit haben, selbst zu entscheiden, wie Sie in Gesundheitsfragen vorgehen möchten.

Hauptsache gesund

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6 Vorbeugen, vorsorgen, heilen

Verantwortung übernehmen

Die Mächtigen, Reichen und Berühmten dieser Welt können es sich leisten: eigene Leibärzte, Fitness-Coaches und andere Personen, die sich ständig um ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen kümmern. Wir als Normalsterbliche dagegen sind unsere eigenen Gesundheitsmanager. Und als Eltern zusätzlich auch die unserer Kinder. Eine Auf gabe, die viel von uns verlangt: fundier-tes Basiswissen, Erfahrung, vorausschauendes Denken, Disziplin, Gespür für Risiken, Ent schei-dungsstärke und viele weitere Eigenschaften, die ein guter Manager eben braucht.

Unterstützt werden wir dabei von einem der besten Gesundheitssysteme der Welt. Von ge setz-lichen Krankenkassen und privaten Kranken-versicherern, von rund 350.000 Ärzten, fast 2,5 Millionen Dienstleistern in Gesundheitsbe-rufen, von über 2.000 Krankenhäusern, von Gesundheitsämtern, Forschungsinstituten und Verbänden. Pro Kopf und Jahr geben die Deutschen im Durchschnitt mehr als 3.000 Euro für ihre Gesundheit aus. Volkswirtschaftlich gesehen rund 11 % des Bruttoinlandsprodukts

(BIP 2009*). Mit diesen Ausgaben liegen wir hinter den USA, Frankreich und der Schweiz an vierter Stelle weltweit.

Gesundheit, die man sich leisten kann

Eine gute Gesundheitsversorgung ist teuer. Doch die soziale Gesetzgebung in Deutschland sorgt dafür, dass sich im Prinzip jeder eine medizini-sche Grundversorgung leisten kann. So sind bundesweit über 99 % der Bevölkerung kranken-versichert, davon rund 87 % gesetzlich. Wer mehr Leistungen in Anspruch nehmen möchte, als im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen festgelegt sind, hat die Möglichkeit, private Kranken-Zusatzversicherungen abzuschließen.

Aktiv für Ihre Gesundheit

Wie im Wirtschaftsleben fallen die Management-qualitäten eines jeden auch in Sachen Gesundheit unterschiedlich aus. So sagt die Statistik, dass sich Frauen im Allgemeinen engagierter um ihre Gesundheit kümmern und weniger riskant agieren als Männer – in Freizeit, Beruf und Straßenverkehr. Die Hauptgründe dafür, dass ihre Lebenserwar-

Gesundheit ist ein Geschenk des Himmels. Aber ein Geschenk, das ein Leben lang

gut gepflegt werden muss, um es zu erhalten. Keine einfache Aufgabe. Denn unsere

Gesundheit ist tagtäglich unzähligen Gefährdungen ausgesetzt. Je früher wir lernen,

eigenverantwortlich mit unserer Gesundheit umzugehen, Krankheitsrisiken zu vermei-

den und gesundheitsbewusst zu leben, desto besser sind unsere Aussichten auf ein

langes, beschwerdefreies und aktives Leben.

Teil 1: Vorsorge

Vorbeugen, vorsorgen, heilen

* Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2011

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7Vorbeugen, vorsorgen, heilen

tung mit 82,6 Jahren (Zeitraum 2007/2009) rund fünf Jahre höher liegt als die der Männer mit 77,5 Jahren*. Fest steht auch, dass Jugendliche mögliche Gesundheitsrisiken oft auf die leichte Schulter nehmen. Sei es aus jugendlichem Über-mut, Unkenntnis oder mangelnder Weitsicht. Und dass wir das Thema Gesundheit im Alter ernster nehmen als in jungen Jahren.

Es ist vielleicht nicht immer bequem, doch wir alle können etwas dafür tun, gesund, vital und leistungsstark zu bleiben. Durch einen gesund-heitsbewussten Lebensstil, durch die Inan-spruchnahme von Vorsorgemaßnahmen wie Gesundheits-Check-ups und Früherkennungsun-tersuchungen sowie – im Krankheitsfalle – durch die entsprechende medizinische Behandlung.Gesundheitsbewusstes Leben basiert auf zwei einfachen Prinzipien. Erstens: vermeiden, was krank macht. Angefangen beim Rauchen bis hin zu Ansteckungsrisiken, chronischem Stress, un- fallträchtigem Verhalten oder z. B. übermäßigem Sonnenbaden. Zweitens: aktiv etwas für die Gesundheit tun. Also viel Bewegung, gesunde Ernährung, Entspannung und Erholung. Einige dieser Punkte möchten wir in den folgenden Kapiteln ansprechen.

Jede Maßnahme zählt

In unserem Alltag gibt es unzählige potenzielle Gefahrenquellen, die unsere Gesundheit schädigen können – kurzfristig oder langfristig. Viele der beeinträchtigenden Faktoren können wir nicht oder kaum beeinflussen. In unserem sozialen Umfeld, in Beruf und Schule, in unserem Wohn- und Lebensumfeld. Wie können wir es dennoch schaffen, möglichst lange bei bester Gesundheit zu bleiben?

Gesundheitsbewusste Lebensführung setzt sich aus unzähligen Einzelkomponenten zusammen, die wir individuell optimieren können. Ein ganzes

Leben lang. Dabei können wir unsere eigenen Schwerpunkte setzen und unsere Vorlieben einbringen. Ob es um die Fitness, Ernährung oder ums Ausspannen geht. In diesen Bereichen können wir selbst etwas tun oder die vielen Angebote nutzen, die von Sportvereinen, Volkshochschulen, Krankenkassen, Arbeitgebern oder professio-nellen Anbietern gemacht werden.

Natürlich lässt sich nicht alles im Leben opti-mieren. Muss man auch nicht. Denn Körper und Geist verfügen auch selbst über starke Abwehr-kräfte und ein hohes Regenerationsvermögen. Deshalb können viele Belastungen und Gefähr-dungen mit eigener Kraft abgewehrt oder ohne medizinische Hilfe überwunden werden.

Achtung Risiko

Die Hauptschuldigen sind schnell ausgemacht und allen bekannt: Rauchen, Alkohol und Über-gewicht zählen zu den größten Risikofaktoren für die Gesundheit. Auch chronischer Stress spielt zunehmend eine Rolle. Wer von diesen Risiko-faktoren betroffen ist, weiß, wie schwer es ist, etwas dagegen zu unternehmen. Zu jedem Thema gibt es hunderte von Ratgebern, Expertentipps in TV und Zeitschriften, Kurse, Pillen und Kuren. Aber kein Patentrezept, das für alle funktioniert. Wie in vielen Gesundheitsfragen muss auch hier jeder seinen eigenen Weg finden.

Neben diesen Hauptverursachern gibt es auch individuelle Risiken wie erbliche Vorbelastungen, chronische Krankheiten oder eine belastende berufliche Tätigkeit. Eine echte Herausforde rung für den „Gesundheitsmanager“ in uns. Nicht jeder Risikofaktor führt gleich zu schweren Krank heiten oder gar zum Tod. Selbst mancher Kettenraucher wird älter als 90 Jahre. Doch je mehr Risikofak-toren wir ausschließen, desto besser.

* Quelle: Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung vom 20.9.2011* Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2011

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Erkrankungen, Gelenkbeschwerden oder erhöhtem Cholesterinspiegel führen.

Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung trägt wesentlich dazu bei, Ihre Gesundheit zu erhalten. Auf Genuss müssen Sie dabei nicht verzichten. Machen Sie es wie die Franzosen oder die Italiener, deren Lebens-erwartung höher ist als die der Deutschen: lieber Klasse statt Masse. In diesen Ländern isst man lieber gut als viel.

Entspannen Sie sich

Stressreaktionen wie schnellerer Pulsschlag, er höhte Atemfrequenz oder Muskelanspannung haben sich bei Menschen und Tieren entwickelt, um die Reaktionsfähigkeit in gefährlichen Situa-tionen zu verbessern. Um z. B. schneller angrei-fen oder fliehen zu können. Eigentlich eine sehr sinnvolle Einrichtung. Doch in unserem Alltag werden Stressreaktionen mittlerweile von anderen Situationen ausgelöst: von Überforderung oder Unterforderung, Frust, Mobbing in Schule oder Beruf, Konflikten und vielen weiteren Faktoren.

Auf Dauer macht Stress krank. So werden immer mehr Unternehmen damit konfrontiert, dass Mitarbeiter aufgrund eines „Burn-out-Syndroms“ ausfallen. Psychische Probleme sind mittlerweile der Grund für rund 12 % aller Krankschreibungen. Und mit über 30 % mit großem Abstand die Hauptursache für Berufsunfähigkeit.

Für den Umgang mit dem Stress entwickelt jeder seine eigenen Methoden. Zur Tafel Schokolade, zu einem Glas Alkohol oder Psychopharmaka zu greifen, gehört dabei eher zu den kontraproduk-tiven Strategien. Manche Stressfaktoren lassen sich vermeiden. Andere lassen sich durch ent-sprechende Gegenmaßnahmen bewältigen. Etwa durch Bewegung – eigentlich die natürlichste Art, den Stress abzubauen, da sie evolutionär dafür vorgesehen ist. Fahrradfahren, Laufen und andere Sportarten sind „Pseudofluchten“, mit

Gut ist, was fit und gesund macht

Bewegung ist das A und O eines gesundheits-bewussten Lebensstils. Der Mensch ist keine Maschine, die sich durch Gebrauch abnutzt. Im Gegenteil: Durch die Bewegung werden Muskel- und Knochenmasse aufgebaut, Herz, Kreislauf und Abwehrkräfte gestärkt, der Stoffwechsel in Schwung gebracht, die Sinne geschärft, ja sogar Glückshormone produziert. Und das bis ins hohe Alter. Durch Bewegung gewinnt der Mensch an Leistungskraft, Kondition, Abwehrstärke und Lebensfreude.

Für eine positive Bewegungsbilanz muss man nicht gleich ins Fitness-Studio gehen oder in einen Sportverein eintreten. Täglich ein paar Schritte mehr, Treppen statt Aufzug nutzen, nicht mit dem Auto, sondern mit dem Fahrrad zum Einkaufen fahren, den Spaziergang am Wochenende etwas ausdehnen – sicher haben Sie noch mehr gute Ideen, wie Sie Ihr wöchent-liches Bewegungspensum Schritt für Schritt steigern können. Wer jeden zweiten Tag eine halbe Stunde zügig spazieren geht, beugt Über-gewicht sowie Herz- und Kreislauferkrankungen vor. Wirksam und ganz ohne Medikamente.

Appetit auf Gesundheit?

Essen und Trinken ist nicht nur lebensnotwendi-ger Energielieferant für den Körper, sondern auch Quelle von Gesundheit, Fitness und Lebens-freude. Besonders wertvoll sind frisches Obst und Gemüse, da sie viele Vitamine und Mineralien enthalten. Fertigprodukte, gewisse Fette, Kon-serven, Süßigkeiten und alkoholische Getränke dagegen sollten weitgehend gemieden oder nur sparsam verwendet werden, da sie meist sehr ka lorienreich sind und nur wenig wertvolle Inhalts-stoffe bieten.

Mehr als 50 % aller Deutschen haben leichtes oder starkes Übergewicht. Zu viele Pfunde können zu Bluthochdruck, Diabetes, Herz-Kreislauf-

Vorbeugen, vorsorgen, heilen

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denen wir unseren Stress wirksam abbauen können. Eine andere Methode sind entspannende Tätigkeiten: ein heißes Bad, musizieren, ein paar Tage Urlaub, einem Hobby nachgehen oder, wie es die jüngere Generation nennt, einfach mal „abchillen“.

Besser nachsehen lassen als das Nachsehen haben

Mit einer möglichst gesunden Lebensweise und der Vermeidung von Ansteckungs- und Unfall-risiken können wir bereits eine Menge für ein langes, beschwerdefreies Leben tun. Doch es gibt auch Infektionsgefahren und Krankheitsrisiken, vor denen wir uns nicht selbst, sondern nur durch medizinische Maßnahmen schützen können. So lassen sich z. B. viele schwere Krankheiten, die über Jahrhunderte zu den Geißeln der Menschheit gezählt haben, heute wirkungsvoll durch Impfungen bekämpfen. Ein Schutz, der oft jahrelang oder sogar das ganze Leben hält. Die meisten Impfungen werden in der Kindheit durchgeführt. Manche müssen von Zeit zu Zeit aufgefrischt werden. Wesentliche Impfungen werden mitt-lerweile von den gesetzlichen Kran-kenkassen übernommen. Eine Ausnahme stellen beispielsweise Reiseimpfungen dar.

Eine weitere wichtige Säule der Gesunderhaltung sind Gesundheitschecks und Vorsorgeuntersu-chungen durch einen Arzt, die in bestimmten Lebensphasen durchgeführt werden sollten – vom Säuglings- bis ins Rentenalter. Dabei kommen die unterschiedlichsten Untersuchungsmethoden zum Einsatz: vom Abhören, Abtasten und

Vorbeugen, vorsorgen, heilen

Tipp:

Einen nützlichen Ratgeber zum Thema „Stress“ finden Sie auf unserer Homepage unter www.ruv.de unter der Rubrik R+V-Ratgeber.

Abklopfen über die Blutdruckmessung und Blutuntersuchung bis hin zur Gerätediagnostik wie Ultraschall oder Darmspiegelung. Ihr Arzt wertet die Ergebnisse aus und kann sich so ein Gesamtbild von Ihrem Gesundheitszustand machen. Durch die Vorsorgeuntersuchungenlassen sich viele Krankheiten bereits im Früh-stadium erkennen und so wirkungsvoll bekämp-fen oder wenigs tens in Schach halten. Gute „Gesundheitsmanager“ werden die Vorsorgean-gebote auf jeden Fall regelmäßig nutzen.

Heilen ist eine Kunst

Schon im Altertum wurde die Fähigkeit eines Arztes, Patienten zu therapieren, als Heilkunst angesehen. Eine Kunst, die aus vielen Facetten besteht: aus Wissen und Erfahrung, handwerk-lichem Geschick und Sorgfalt, Intuition und Psychologie, Spürsinn und Kombinationsfähig-keit – um nur einige zu nennen.

Verständlich, dass all diese Fähigkeiten nicht bei jedem Arzt gleichmäßig stark ausgeprägt sind. Ärzte unterscheiden sich in ihrer Fachrichtung, in ihrem Können, in ihrer Persönlichkeit. Ebenso

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wie ihre Patienten. Deshalb wird sich ein Patient nicht bei jedem Arzt oder jeder Ärztin gleich gut aufgehoben fühlen. Wichtig ist jedoch, dass ein Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient besteht.

Davon hat jede Patientin oder jeder Patient eine andere Vorstellung: Während die einen den verständnisvollen, mitfühlenden Dialogpartner suchen, vertrauen andere mehr dem rationalen Experten, der auf Laborwerte und Gerätediagnos-tik setzt, oder dem ganzheitlich orientierten Gegenüber, das nicht nur etwas von der Schulme-dizin versteht, sondern auch alternative Verfah-ren einbezieht.

In Deutschland herrscht freie Arzt- und Thera-piewahl. Den Arzt Ihres Vertrauens können Sie nach Ihren persönlichen Bedürfnissen und Vorlieben auswählen – im Prinzip. Denn als Mit-glied einer gesetzlichen Krankenkasse werden die Kosten nur übernommen, wenn Sie sich von Vertragsärzten behandeln lassen und Therapien in Anspruch nehmen, die vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) als wirksam angesehen werden. Finden müssen Sie den Arzt oder die Ärztin allerdings selbst. Was nicht immer einfach ist. Zum Beispiel wenn Sie Ihren Wohnsitz wech-seln. Doch es gibt mittlerweile viele Hilfsange-bote von unterschiedlichsten Institutionen.

Wie fi nden Sie den richtigen Arzt oder das richtige Krankenhaus?

> Fragen Sie Personen Ihres Vertrauens in Ihrer Familie, unter Ihren Freunden oder Ihren Arbeitskollegen.

> Über Suchmaschinen im Internet, zum Beispiel die Arzt-Suchmaschine der R+V unter www.gesundheitsservice.ruv.de.

> Über Smartphone mit dem kostenlosen App „BundesArztsuche“ (eine Anwendung der kassenärztlichen Vereinigung, je nach Smartphone erhältlich im App Store oder im Android Market) fi nden Sie auch unterwegs Ärzte im näheren Umkreis.

> Über Ihre Krankenkasse: Viele gesetzliche Krankenkassen bieten im Internet entsprechende Suchprogramme, wie z. B. die R+V BKK unter www.ruv-bkk.de. Dort finden Sie unter der Rubrik Suchportale einen Arzt-Finder, einen Klinik-Finder, einen Apotheken-Notdienst-Finder und weitere nützliche Suchmaschinen. Hilfreich können auch Arztbewertungsportale im Internet wie z. B. www.jameda.de, www.docinsider.de oder www.sanego.de sein.

Vorbeugen, vorsorgen, heilen

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Je früher Sie handeln, desto weniger Behandlungen

Krankheiten zu vermeiden erspart viel indivi-du elles Leid und senkt gleichzeitig die Gesund-heitskosten. Deshalb hat der Gesetzgeber in Übereinstimmung mit der Ottawa-Charta der WHO dafür gesorgt, dass bestimmte Präventionsmaß-nahmen wie fest definierte Vorsorgeuntersuchun-gen, Früherkennungsmaßnahmen oder Impfungen zu den Pflichtleistungen der gesetzlichen Kran-kenkassen gehören und sogar ohne Zahlung der Praxisgebühr in Anspruch genommen werden können. Nutzen Sie diese Angebote – auch wenn Sie sich gesund fühlen und beschwerdefrei sind.

Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen sind eine freiwillige Angelegenheit (Ausnahme: Vorsorgeuntersuchungen für Kinder sind in den meisten Bundesländern Pflicht). Deshalb werden sie von vielen nicht in Anspruch genommen. Leider. Weil man sich beschwerdefrei fühlt, die Risiken nicht sieht, den Aufwand und die Unter-suchung scheut oder weil man nicht genau weiß, wann welche Untersuchungen durchgeführt werden sollten. So gehen nur 20 % der männ-lichen Bevölkerung zu den empfohlenen Vorsor-geuntersuchungen*.

Was, wann und wo?

Obwohl sich das gesetzliche Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungssystem nur auf die wichtigsten Grundleistungen beschränkt, ist es nicht gerade übersichtlich. Da kann man leicht mit den Terminen durcheinanderkommen. Wissen Sie z. B., welche Vorsorgeuntersuchung Sie als nächste durchführen sollten? Oder welche Imp-fung Sie auffrischen müssten?

In den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde versucht, wenigstens die Vorsorgeunter-suchungen für Kinder zu standardisieren. Seitdem gibt es das „gelbe Vorsorgeheft“, in dem alle notwendigen Untersuchungen vom Säuglingsalter bis zum Alter von neun Jahren aufgelistet sind (U 1 bis U 9). Dieses Heft erhält die Mutter nach Geburt des Kindes bei Entlassung aus der Klinik oder von ihrem Kinderarzt. Es muss sorgfältig aufbewahrt und bei jeder Vorsorgeuntersuchung beim Arzt vorgelegt werden.

Die meisten Bundesländer haben für die Mehr-zahl dieser Vorsorgeuntersuchungen sogar eine Meldepflicht eingeführt (Ausnahmen: Hamburg, Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt –

Gesundheit ist nicht nur für jeden Einzelnen von uns wichtig, sondern für die ganze

Gesellschaft und für jede Nation. Denn je gesünder die Bevölkerung, desto leistungs-

fähiger und zufriedener die Gemeinschaft und desto geringer die Gesundheitskosten.

Deshalb haben sich die Vereinten Nationen die Gesundheitsförderung schon 1986 auf

die Fahnen geschrieben. In der Ottawa-Charta der Weltgesundheitsorganisation (WHO)

wird gefordert, dass „alle Menschen befähigt werden, ihr größtmögliches Gesundheits-

potential zu verwirklichen“.

Gesetzlich festgelegt: die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen

Die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen* Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, Ratgeber zur gesundheitlichen Prävention, 2010

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Stand 2009). Wird ein Termin versäumt, erhalten die Eltern eine Mahnung. Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte empfiehlt noch weitere Vorsorgeuntersuchungen für die Altersstufen zwischen sieben und 17 Jahren, die in einem grünen Checkheft dokumentiert werden (U 10, U11 und J2). Diese Untersuchungen werden aber nicht von allen Krankenkassen übernommen.

Diese zusätzlichen Vorsorgeuntersuchungen für Kinder im Alter von 7 bis 8 Jahren (U10) bzw. 9 bis 10 Jahren (U11) sollen die große Lücke zur J1 schließen. Schwerpunkte von U10 sind das Erkennen von Entwicklungsproblemen und Ver-haltensauffälligkeiten. Bei der U11 stehen unter anderem Sozialisationsstörungen, Zahn-, Mund- und Kieferanomalien und gesundheitsschädigen-des Medienverhalten im Vordergrund. Die zusätzli-che Vorsorgeuntersuchung J2 für Jugendliche im Alter von 16 bis 17 Jahren umfasst das Erkennen von Pubertäts- und Sexualstörungen, Haltungs-schäden und Diabetesvorsorge. Die Jugendlichen können im Rahmen dieser Untersuchung auch Fragen zur Berufswahl und zu spezifischen eige-nen Problemen mit ihrem Arzt besprechen.

Eine Sonderstellung nimmt der Jugend-Check-up J 1 ein, der für Kinder bzw. Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren angeboten wird. Die Kosten für diese Untersuchung werden von den gesetzlichen Krankenkassen getragen, auch wenn J 1 nicht im gelben Checkheft verzeichnet ist. Ziel dieser

Jugendgesundheitsuntersuchung ist die Früher-kennung von Erkrankungen, die im Rahmen der Pubertät auftreten können. Dabei werden nicht nur der klinisch-körperliche Zustand, sondern auch die geistige Entwicklung und psychosoziale Risikofaktoren beachtet (siehe Tabelle „Kinder/Jugendliche“ auf S.14).

Für alle anderen Vorsorgeuntersuchungen gilt: Sie müssen sich selbst darum kümmern. Am ein-fachsten ist es noch beim Zahnarzt, der einmal pro Jahr aufzusuchen ist. Dabei ist das Bonusheft eine nützliche Erinnerungshilfe. Sie erhalten es bei Ihrer Krankenkasse. Immer daran denken, es abstempeln zu lassen. Sonst fällt der Zuschuss des Versicherungsträgers zu notwendigem Zahn-ersatz deutlich geringer aus.

Da es geschlechtsspezifische Gesundheitsrisiken gibt, sehen die Vorsorgepläne für Männer und Frauen unterschiedlich aus.

Besonders hilfreich: Einige Krankenkassen bieten einen Benachrichtigungsdienst per E-Mail an, der Sie automatisch informiert, wann Sie zur nächsten Vorsorgeuntersuchung gehen sollten. Suchen Sie einfach die Website Ihrer Kranken-kasse auf.

Die regelmäßige Teilnahme an Vorsorgeuntersu-chungen schützt nicht vor Krankheiten, sondern soll dazu beitragen, Risikofaktoren und Krank-heiten in einem möglichst frühen Stadium zu erkennen. Denn je früher sie entdeckt werden, desto aussichtsreicher ist die Behandlung.

Die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen

Wann welche Vorsorgeuntersuchung durchführen?

Auf den nächsten Seiten möchten wir Ihnen einen Überblick über die Vorsorgeuntersu-chungen geben, die von den gesetzlichen Krankenkassen empfohlen und übernommen werden.

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Kinder

Alter in Jahren

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Kontrolle der Atmung, des Herzschlages, der Muskel-tätigkeit und der Reflexe, Messung der Körpermaße, Blutentnahme aus der Nabelschnur, Absaugen des Fruchtwassers.

U1sofort nach

Geburt

Untersuchung der Sinnesorgane und der Reflexe, dazu ein Hüftgelenk-Test und eine Blutentnahme aus der Ferse, die der Früherkennung von Stoffwechsel- und Hormonstörungen dient.

U23.–10.

Lebens-tag

Der Kinderarzt kontrolliert die altersgerechte Entwick-lung in Bezug auf Reflexe, Motorik, Gewicht, Hörvermö-gen und Reaktionen und untersucht das Hüftgelenk. Ab- gefragt werden zudem das Trink- und Schlafverhalten.

U34.–6.

Lebens-woche

Untersucht werden Körpermaße, Haut, Brust-, Bauch-, Geschlechts- und Sinnesorgane sowie die Motorik und das Nervensystem. Außerdem wird die Fontanelle abgetastet und die Beweglichkeit sowie das Reaktions-vermögen überprüft.

U43.–4.

Lebens-monat

Getestet werden das Seh- und Hörvermögen. Im Vor-dergrund stehen zudem die Überprüfung der Beweg-lichkeit und der Körperbeherrschung – so wird etwa ein Greiftest durchgeführt. Der Arzt gibt außerdem Tipps zu Mundhygiene und zahnschonender Ernährung.

U56.–7.

Lebens-monat

Die Entwicklung der Sprache und Sinnesorgane wird kontrolliert. Untersucht wird zudem die Reaktion des Kindes auf kleinere Aufforderungen sowie die nament-liche Ansprache. Begutachtet werden auch die Sitz- und Stehhaltung und es gibt Pflegehinweise für die ersten Zähne.

U610.–12.Lebens-monat

Neben den allgemeinen Körperfunktionen testet der Arzt mithilfe von Bildern oder im Gespräch den Fortschritt der sprachlichen Entwicklung. Auch auf die Feinmotorik wird geachtet.

U721.–24.Lebens-monat

Bei der Kontrolle der allgemeinen Körperfunktionen wird ein besonderes Augenmerk auf das Nerven- und Skelettsystem gelegt. Diese Kindergarten-Kontrollun-tersuchung dient auch der Früherkennung von Allergien und Verhaltens- bzw. Sozialisationsstörungen.

U7a34.–36.Lebens-monat

Es werden alle Organe untersucht, das Hör- und Sehver-mögen getestet und das Augenmerk vor allem auch auf die Sprachentwicklung und Körperbeherrschung gelegt. Der Blutdruck wird gemessen und eine Harnuntersu-chung mittels Teststreifen durchgeführt.

U846.–48.Lebens-monat

Kurz vor der Einschulung testet der Kinderarzt Gehör, Sehfähigkeit, Sprachentwicklung, Bewegung und beurteilt die Fein- und Grobmotorik. Zur Untersuchung gehören zudem ein Urintest sowie die Begutachtung der Körperhaltung, der Fußstellung und aller Organe.

U960.–64.Lebens-monat

Untersuchung auf Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten 3 Untersuchungen

Die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen

Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen: Vorsorge und Früherkennung im Überblick

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Kinder / Jugendliche

Alter in Jahren

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Bestandsaufnahme des Zahnzustandes, Aufklärung und intensive Beratung des jungen Patienten, Kontrolle und erneute Beratung, Härtung des Zahnschmelzes und Fissurenver-siegelung für kariesfreie Backenzähne.

Zahnvorsorge halbjährlich

Jugend-Check-up der körperlichen und see-lischen Gesundheit: Untersucht werden Größe, Gewicht, Impfstatus, Skelettsystem undSinnesfunktionen. Fehlhaltungen durch Wachstumsschübe und chronische Krank-heiten können rechtzeitig erkannt werden undauch auf eventuelle Hautprobleme, Essstö-rungen oder Übergewicht wird eingegangen.

J1

Frauen

Alter in Jahren

18 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75

Zahnvorsorge jährlich

Genitaluntersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs

jährlich

Untersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs

jährlich

Gesundheits-Check-up zur Früherkennung von> Herz-, Kreislauf- und Nierenerkrankungen> Zuckerkrankheit

alle 2 Jahre

Hautkrebs-Screening zur Früherkennung von Hautkrebs

alle 2 Jahre

Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs

alle 2 Jahre

Dickdarm- und Rektumuntersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs

jährlich

Darmspiegelung zur Früherkennung von Darmkrebs alle 10 Jahre

Darmkrebs-Früherkennung mittels Teststreifen jährlich /alle 2 Jahre*

Schwangerschaftsvorsorge Bei Schwangerschaft mindestens 12 Arztbesuche

Die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen

Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen: Vorsorge und Früherkennung im Überblick

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Männer

Alter in Jahren

18 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75

Zahnvorsorge jährlich

Gesundheits-Check-up zur Früherkennung von> Herz-, Kreislauf- und Nierenerkrankungen> Zuckerkrankheit

alle 2 Jahre

Hautkrebs-Screening zur Früherkennung von Hautkrebs alle 2 Jahre

Prostata- und Genitaluntersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs jährlich

Dickdarm- und Rektumuntersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs jährlich

Darmspiegelung zur Früherkennung von Darmkrebs alle 10 Jahre

Darmkrebs-Früherkennung mittels Teststreifen jährlich /alle 2 Jahre*

Die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen

* Von 50 bis 54 Jahren ist die Vorsorgeuntersuchung jährlich, ab 55 Jahre ist sie zweijährlich.

Die im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen festgelegten Schutzim-pfungen im Überblick

Während Infektionskrankheiten in den Ländern der Dritten Welt nach wie vor die meisten Todes-fälle verursachen, rangieren sie als Todesursache in Deutschland und anderen Industrieländern weit unten in der Statistik. Neben den besseren hygienischen Bedingungen, mehr Wohlstand und besserer Ernährung ist dies vor allem den Schutz-impfungen und der hohen Impfquote in der Bevölkerung zu verdanken.

Die modernen Impfstoffe sind in der Regel gut verträglich. Nebenwirkungen oder Komplikatio nen treten nur sehr selten auf. Die Impfungen bieten Schutz vor Infektionskrankheiten, für die es keine oder nur begrenzte Heilungsmöglichkei ten gibt bzw. die einen schweren Krankheits verlauf mit sich bringen können. Gesetzlich Versicherte haben einen Anspruch auf viele Schutzimpfun gen. Es gibt jedoch Ausnahmen, wie z. B. Schutzimpfun-gen für private Auslandsreisen.

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Erreger Krankheitsbild Anmerkungen

Diphtherie-Bakterien DiphtherieIm Alter von 2, 3 und 4 Monaten sowie zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat, Auffrischimpfung alle 10 Jahre.

FSME-VirenFSME (Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis)

Die FSME-Impfung schützt vor der durch Zeckenbisse übertragenen Hirnhaut- und Gehirnentzündung. Sie wird nur Personen erstattet, die in Risikogebieten leben, nicht bei Auslandsreisen.

Grippe-Viren (echte) Virusgrippe Standardimpfung ab 60 Jahre sowie für Risikogruppen.

Haemophilusinfl uenzae (Bakterien)

Lungenentzündung, Hirnhautentzündung

Im Alter von 2, 3 und 4 Monaten sowie zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat, bei Vorliegen von Risikofaktoren auch später.

Hepatitis-B-VirenHepatitis (Leberentzündung)

Im Alter von 2, 3 und 4 Monaten sowie zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat sowie für Risikogruppen.

Humane Papilloviren Gebärmutterhalskrebs Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren.

Masern-Viren Masern11. bis 14. Lebensmonat, vor Ende des 2. Lebensjahres sowie für Risikogruppen.

Meningokokken(Bakterien)

Hirnhautentzündung Immunisierung im 2. Lebensjahr sowie für Risikogruppen.

Mumps-Viren Mumps11. bis 14. Lebensmonat, vor Ende des 2. Lebensjahres sowie für Risikogruppen.

Pertussis-Bakterien KeuchhustenIm Alter von 2, 3 und 4 Monaten sowie zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat, Auffrischung im Alter von 5 bis 6 und zwischen 9 und 17 Jahren.

Pneumokokken(Bakterien)

Lungenentzündung,Hirnhautentzündung

Im Alter von 2, 3 und 4 Monaten sowie zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat, erneute Impfung für Personen über 60 Jahre sowie bei Risikogruppen.

Polio-VirenPoliomyelitis („Kinderlähmung“)

Im Alter von 2, 3 und 4 Monaten sowie zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat, Auffrischung zwischen 9 und 17 Jahren.

Röteln-VirenRöteln, Fehlbildungen bei Infektion in der Frühschwangerschaft

Zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat sowie vor Ende des2. Lebensjahres, ebenso für Risikogruppen (insbesondere Umgang mit Kleinkindern).

Tetanus-BakterienTetanus („Wundstarrkrampf“)

Im Alter von 2, 3 und 4 Monaten sowie zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat. Auffrischung im Alter von 5 bis 6 Jahren sowie zwischen 9 und 17 Jahren. Danach alle 10 Jahre.

Varicellazoster-Viren

Varizellen („Windpocken“), als Spätfolge Zoster („Gürtelrose“)

Zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat sowie vor Ende des 2. Lebens-jahres. Standardimpfung für ungeschützte 9- bis 17-Jährige ohneVarizellen-Anamnese. Ebenso für Risikogruppen (zum Beispiel bei häufi gem Umgang mit Kleinkindern oder bei schwerer Neurodermitis).

Die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen

Die im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen festgelegten Schutzimpfungen im Überblick

Unsere Impfkalender auf Seite 22 helfen Ihnen bei der zeitlichen Planung der Schutzimpfungen.

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Früherkennungsuntersuchungen für Kinder und Jugendliche(U- und J-Untersuchungen)

Die Früherkennungsuntersuchungen für Kinder und Jugendliche sind wichtige Bausteine im gesundheitlichen Vorsorgesystem. Gerade in den ersten Lebensjahren macht ein Kleinkind riesige Entwicklungsschritte. Gleichzeitig kann es ge -sundheitliche Probleme selbst kaum erfassen oder gar den Eltern beschreiben. Auch diese können mögliche Entwicklungsdefizite oft nicht erkennen. Viele Störungen und Krankheiten lassen sich in frühem Stadium noch gut behandeln, während sich später oft nur noch die Symptome abmildern lassen. Deshalb ist eine fachlich kompetente medizinische Beurteilung in bestimmten Zeitab-ständen von elementarer Bedeutung. Dies ist auch in den Richtlinien des Gemeinsamen Bun-desausschusses von Ärzten und Krankenkassen (G-BA) verankert.

Die Vorsorgeuntersuchungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen getragen. Im ersten Lebensjahr sind sechs, dann bis zum sechsten Lebensjahr noch vier weitere Untersuchungen vorgesehen. Nach Vollendung des zehnten Lebens jahres haben Kinder zusätzlich Anspruch auf die Untersuchung J 1, bei der die körperliche und seelische Gesundheit des Jugendlichen überprüft wird.

Das „gelbe Vorsorgeheft“, das den Eltern nach der Geburt in der Klinik oder vom Kinderarzt über-reicht wird, macht es ihnen einfach, die Termine für ihre Kinder wahrzunehmen. Der Vorsorgeplan listet sämtliche Untersuchungen sowie die termin-lichen Vorgaben von U1 bis U 9 genau auf. Die Ärztin oder der Arzt dokumentiert darin die Ent-wicklungsschritte und Messdaten wie Gewicht, Größe oder Kopfumfang. Für die UntersuchungJ 1 gibt es einen gesonderten Erhebungsbogen.

Brustkrebsvorsorge –

Umfang und zeitliche Abfolge von Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen

sind in den Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses von Ärzten und Kranken-

kassen (G-BA) festgelegt. Die darin beschriebenen Leistungen werden von den

gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Im Folgenden sind zehn wichtige

Vorsorgeleistungen beschrieben.

Vorsorgeuntersuchungen nach Plan

Vorsorgeuntersuchungen nach Plan

Die U-Untersuchungen

U 1Neugeborenen-Erstuntersuchung direkt nach der Geburt

U 2 3.–10. Lebenstag

U 3 4.–6. Lebenswoche

U 4 3.–4. Lebensmonat

U 5 6.–7. Lebensmonat

U 6 10.–12. Lebensmonat

U 7 21.–24. Lebensmonat

U 7a 34.–36. Lebensmonat

U 8 46.–48. Lebensmonat

U 9 60.–64. Lebensmonat

Nicht gesetzlich festgelegt:

U 10 7–8 Jahre

U 11 9–10 Jahre

J 1 12–14 Jahre

J 2 16–17 Jahre

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Frauen ab 30 Jahre

Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts Berlin erkranken jährlich mehr als 59.500 Frauen neu an Brustkrebs*. Damit ist er die häufigste Krebsart bei Frauen. Das durchschnittliche Erkran-kungsalter liegt bei 63 Jahren. Da aber auch junge Frauen betroffen sein können, wurde in der Richtlinie als Termin für die erste Früherken-nungsuntersuchung das dreißigste Lebensjahr festgelegt. Danach jeweils einmal pro Jahr.

Zur Untersuchung gehört, dass der Arzt gezielt nach Veränderungen und Beschwerden fragt. Außerdem wird die Brust auf Schwellungen, Rö tungen oder Entzündungen hin inspiziert und nach Knoten abgetastet. Auch die Lymphkno-ten der direkten Umgebung werden abgetastet, z. B. unter den Achselhöhlen. Anschließend gibt der Arzt der Patientin eine Anleitung zur Selbstun ter suchung und bespricht in einem abschließen den Beratungsgespräch das Ergebnis der Untersuchung.

Mammographie – Frauen zwischen 50 und 69 Jahren

Die Mammographie-Untersuchung dient ebenfalls der Früherkennung von Brustkrebs. Sie kann von Frauen ab dem 50. bis zum 69. Lebensjahr alle zwei Jahre in Anspruch genommen werden und ist ein zusätzliches Angebot zur jährlichen Krebsfrüherkennungs-Untersuchung. In einer europäischen Leitlinie ist die Mammographie als Screening-Maßnahme festgelegt. Das heißt, dass diese Untersuchung allen Frauen in der festge-legten Altersgruppe angeboten wird. Die Ein-ladung zur Untersuchung erfolgt alle zwei Jahre per Brief über eine zentrale Stelle. Bei der Mammographie werden Röntgenaufnahmen hergestellt, die anschließend von mindestens zwei speziell geschulten Fachärzten sorgfältig aus gewertet werden. Der Befund wird in der Regel innerhalb von sieben Tagen zugesandt. Ist er unklar, folgen weitere Untersuchungen wie Ultraschall oder die Entnahme von Gewebeproben. Für Frauen zwischen 30 und 49 und für Frauen ab 70 Jahren gibt es das Angebot jährlicher Untersuchungen durch den Frauenarzt.

Vorsorgeuntersuchungen nach Plan* Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, Ratgeber zur gesundheitlichen Prävention, 2010

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Schwangerschaftsvorsorge – Frauen vor und nach der Geburt

Die Schwangerschaftsvorsorge sichert jeder werdenden Mutter fachliche Betreuung durch einen Arzt oder eine Hebamme. Während der Schwangerschaft, bei der Entbindung und einige Wochen nach der Geburt. Ziel ist es, Fehlentwick-lungen des Embryos zu erkennen und Schwan-gerschaftskomplikationen zu vermeiden. Durch fachliche Beratung sollen Ängste und Sorgen der Schwangeren abgebaut werden. Die Beratung umfasst nicht nur rein medizinische Themen, sondern z. B. auch die Klärung von organisatori-schen Fragen oder Ernährungstipps.

Der Umfang der Vorsorgeleistungen ist in den sogenannten Mutterschafts-Richtlinien des Ge -sundheitsministeriums beschrieben. Empfohlen werden regelmäßige Arztbesuche in einem Abstand von vier Wochen nach der Schwangerschaft, ab der 32. Schwangerschaftswoche im Zwei-Wochen-Rhythmus. Die medizinischen Untersuchungen umfassen unter anderem Laboranalysen zur Fest-stellung bestehender oder überstandener Infek-tionen, Ultraschalldiagnostik, Überprüfung der kindlichen Herztöne oder die Kontrolle der Lage des Kindes. Die Schwangere erhält einen Mutter-pass, in dem alle Befunde festgehalten werden. Dieser Pass sollte von der Mutter für Notfälle immer mitgeführt und bei jeder Untersuchung vorgelegt werden. Übernommen werden jeweils die vom G-BA definierten Leistungen, also z. B. drei Untersuchungen mit Ultraschall.

Krebsvorsorge – Männer ab 45 Jahre

Bei der Krebsvorsorge für Männer ab 45 Jahre wird vor allem das Prostatakarzinom ins Visier genommen, der häufigste bösartige Tumor bei Männern. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts erkranken in Deutschland jährlich rund 65.000 Männer neu an Prostatakrebs, etwa 12.100 sterben daran pro Jahr. Rechtzeitig

entdeckt, kann er operativ entfernt oder durch Bestrahlung geheilt werden.

Empfohlen wird, diese Vorsorgeuntersuchung einmal pro Jahr durchführen zu lassen. Sie um- fasst unter anderem eine Inspektion des äußeren Genitals, eine Tastuntersuchung der Prostata, des Darmausganges und der regionären Lymph-knoten. Es folgen eine Befundmitteilung und eine anschließende Beratung.

Zusätzlich zu dieser Untersuchung besteht die Möglichkeit, einen sogenannten PSA-Test durchführen zu lassen. Dabei handelt es sich um einen Labortest anhand einer Blutprobe. Die Kosten für diesen Test werden von den gesetz-lichen Krankenkassen allerdings nicht im Rahmen der Vorsorge übernommen. Der Grund: Ein er -höhter PSA-Wert kann zwar auf eine bösartige Erkrankung der Prostata hindeuten, kann aber auch andere Ursachen haben.

Durch beide Untersuchungsmethoden lässt sich ein Prostatakarzinom nicht eindeutig diagnos-tizieren. Ist die Tastuntersuchung auffällig oder der PSA-Test positiv, empfiehlt sich in der Regel eine weitergehende Analyse.

Allgemeiner Gesundheitscheck – Frauen und Männer ab 35 Jahre

Dieser Check-up dient insbesondere der Früh er-kennung der mit Abstand häufigsten „Volkskrank-heiten“: den Herz- und Kreislauf er krankungen, der Todesursache Nummer eins in Deutschland. Bei Frauen wie bei Männern. Gesucht wird aber auch nach Anzeichen für andere häufig auftre-tende chronische Krankheiten wie z. B. Diabetes mellitus Typ 2, der Zuckerkrankheit infolge von starkem Übergewicht.

Die Untersuchung stellt den allgemeinen Ge sundheitsstatus fest. Sie umfasst ein Bera-tungsgespräch mit gezielten Fragen nach Beschwerden und Erkrankungen sowie die

Vorsorgeuntersuchungen nach Plan

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Erfassung von Risikofaktoren wie Rauchen, Über-gewicht oder schwere bzw. chronische Krankheiten von Familienangehörigen, insbesondere der Eltern. Es folgen ein Ganzkörper-Check mit Blut-druckmessung sowie Laboruntersuchungen von Blut- und Urinproben sowie weitere Untersu-chungen. In einer abschließenden Beratung werden die Ergebnisse gemeinsam besprochen. Der Gesundheits-Check-up findet im Zweijahres-rhythmus statt und kann mit der Hautkrebsvor-sorgeuntersuchung verbunden werden.

Hautkrebsvorsorge – Männer und Frauen ab 35 Jahre

Die Sonne ist wichtig für unsere Gesundheit. Ihre im wahrsten Sinne des Wortes „aufhellende“ Wirkung fördert unser Wohlbefinden, unsere Bewegungsfreude und Unternehmungslust. Außerdem regt sie die Bildung von Vitamin D an, das für den Knochenbau und die Stärkung des Immunsystems wichtig ist. Übermäßige Sonnenbestrahlung kann aber auch unsere Haut schädigen. So erkranken zurzeit pro Jahr mehr als 195.000 Menschen neu an Hautkrebs.*

Tendenz steigend. Dies hat mehrere Ursachen. Zum einen verbringen immer mehr Menschen ihren Urlaub in Gegenden „mit Sonnengarantie“, wo sie sich oft viel zu lange und ohne ausreichen-den Schutz der Sonne aussetzen. Zum anderen hat die Intensität der schädlichen UV-Strahlung in den letzten Jahrzehnten in allen Teilen der Welt zugenommen, da die Schutzwirkung der „natürlichen Sonnenbrille“ der Erde, der Ozon-schicht, immer schwächer wird.

Prävention ist hier besonders wichtig. Denn Haut-krebs lässt sich vom fachlich geschulten Auge bereits im Frühstadium erkennen und dann meist erfolgreich operativ behandeln. Das Hautkrebs-Screening ist eine Früherkennungsuntersuchung, die vom entsprechend geschulten Hausarzt oder vom Dermatologen durchgeführt werden kann.

Dabei wird die gesamte Hautoberfläche am ganzen Körper in Augenschein genommen. Wie der allgemeine Gesundheits-Check sollte auch das Hautkrebs-Screening ab einem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre in Anspruch genom-men werden.

Bei der Entdeckung von Hautkrebs ist auch Ihr eigenes Beobachtungsvermögen gefragt. Checken Sie Ihre Haut regelmäßig selbst durch. Unregel-mäßige dunkle Flecken, die sich vergrößern, bluten oder jucken, können ein Hinweis auf ent stehenden Hautkrebs sein. Und ein Grund, sicherheitshalber einen Dermatologen aufzu-suchen. Doch keine Angst: Die meisten Verände-rungen sind völlig harmlos. Es ist ein natürlicher Vorgang, dass die Zahl der „Altersflecken“ worauf Haut mit den Jahren zunimmt. Beim ersten Haut-Screening erklärt Ihnen Ihr Arzt, woraufSie achten müssen. Zum Thema Hautkrebs und Selbst-Screening gibt es aber auch viele hilfreiche und kostenlose Broschüren – zum Beispiel von der Deutschen Krebshilfe.

Darmkrebsvorsorge – Frauen und Männer ab 50 Jahren

Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten. Jährlich erkranken daran rund 73.000 Men-schen**. Zu den Risikofaktoren gehören die erb-liche oder familiäre Belastung (Vorkommen von Darmkrebs bei den Eltern oder in der direkten Verwandtschaft), chronische Darmerkrankungen sowie ungesunde Ernährung und übermäßiger Alkoholgenuss.

Die Darmkrebsvorsorge wird von den gesetz-lichen Krankenkassen für Männer und Frauen ab dem 50. Lebensjahr angeboten. Bis zum 54. Lebensjahr kann einmal jährlich ein Test auf verstecktes Blut im Stuhl durchgeführt werden. Der sogenannte „Löschblatt-Test“ ist ein recht einfaches Verfahren, bei dem eine Stuhlprobe auf ein spezielles Testpapier aufgebracht wird. Nach

* Quelle: Die blauen Ratgeber, „Hautkrebs“, Deutsche Krebshilfe, 2010 ** Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, Ratgeber zur gesundheitlichen Prävention, 2010

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Zugabe einer Entwicklerlösung lässt sich erken-nen, ob Blut im Stuhl enthalten ist. Ist dies der Fall, muss die Ursache durch eine Darmspiege-lung abgeklärt werden.

Ab dem 55. Lebensjahr wird der Löschblatt-Test nur noch alle zwei Jahre angeboten. Als Alter-native kann man sich aber auch für zwei Darm-spiegelungen entscheiden, die im Abstand von mindestens zehn Jahren durchgeführt werden. Risikogruppen, z. B. mit genetischer Vorbelas-tung, sollten ein Gespräch mit ihrem Arzt oder ihrer Krankenkasse suchen, um eventuell weitere Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen zu können.

Zahnvorsorge

Die Zahnvorsorge beginnt im Kleinkindalter. Sie dient zur Vorbeugung gegen Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten. Die erste reguläre Vorsorge-untersuchung findet im dritten Lebensjahr statt, wenn das Milchgebiss komplett ausgebildet ist. Bis zum 6. Lebensjahr folgen zwei weitere Unter-suchungen. Vom 6. bis zum 18. Lebensjahr können die Kinder und Jugendlichen ihre Zähne im Rahmen der Individualprophylaxe zweimal jährlich checken lassen. Pro Kalenderhalbjahr können sie bei Bedarf zur Vermeidung von Karies außerdem eine Fissurenversiegelung der Mahl-zähne und eine Zahnschmelzhärtung durch Fluoridierung vornehmen lassen. Inklusive sind auch die Aufklärung über Zahnkrankheiten und ihre Ursachen sowie eine Einweisung in die Techniken der Zahn- und Mundpflege.

Für Erwachsene ist eine Vorsorgeuntersuchung pro Jahr vorgesehen. Denken Sie daran, dass die Untersuchung von Ihrer Zahnarztpraxis in das Bonusheft eingetragen wird, das Sie von Ihrer Krankenkasse erhalten. Dies ist finanziell vorteil-haft, wenn Sie einmal Zahnersatz brauchen. Können Sie nachweisen, dass Sie in den letzten fünf Jahren regelmäßig einmal jährlich zur Vorsorge beim Zahnarzt waren, erhalten Sie einen um 20 % erhöhten Festzuschuss. Können Sie die Inanspruchnahme der Vorsorge über einen Zeit-raum von zehn Jahren nachweisen, erhöht sich Ihr Festzuschuss um 30 %. Wichtig ist, dass die Vorsorge lückenlos ist.

Schutzimpfungen

Schutzimpfungen immunisieren gegen Krank-heiten, die einen schweren Verlauf haben, oft schwere Gesundheitsschäden oder Behinderungen mit sich bringen oder sogar tödlich sein können.

Dem folgenden Impfkalender können Sie entneh-men, in welchem Alter die unterschiedlichen Schutzimpfungen nach Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut vorgenommen werden sollten. Alle von der STIKO empfohlenen Impfungen werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet. Die nächste fällige Impfung für Sie oder Ihre Kinder können Sie auch mithilfe eines Impfcheckers ermitteln, den Sie unter www.impfkontrolle.de in der Rubrik „Impfchecker“ finden.

Vorsorgeuntersuchungen nach Plan

Noch günstiger wird es mit einer Zahn-Zusatzversicherung, wie der ZahnVorsorge der R+V. Je nach Zahnarztleistung müssen Sie dann entweder nur noch einen sehr geringen oder gar keinen Eigenanteil mehr zahlen. Detaillierte Informationen zur ZahnVorsor-ge erhalten Sie auf Seite 25.

Mit Kranken-Zusatzversicherungen der R+V wie den Tarifen Blick + Check können Sie die Kosten für zusätzliche Vorsorgeunter-suchungen absichern. Mehr Informationen erhalten Sie auf Seite 24.

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Impfkalender für Säuglinge und Kleinkinder bis 2 Jahre*

Alter in Monaten

2 3 4 11 – 14 15 – 23

Wundstarrkrampf (Tetanus) G1 G2 G3 G4

Diphtherie G1 G2 G3 G4

Pertussis (Keuchhusten) G1 G2 G3 G4

Haemophilus influenzae, Typ b (Hib)

G1 G2a) G3 G4

Kinderlähmung (Poliomyelitis) G1 G2a) G3 G4

Hepatitis B G1 G2a) G3 G4

Pneumokokken G1 G2 G3 G4

Meningokokken G1 (ab 12 Monaten)

MMR (Masern, Mumps, Röteln) G1 G2

Windpocken (Varizellen) G1 G2

G Grundimmunisierung (in bis zu 4 Teilimpfungen G1–G4).a) Bei Anwendungen eines monova-

lenten Impfstoffes kann diese Dosis entfallen.

G Grundimmunisierung (in 3 Teilimpfungen G1– G3).A AuffrischimpfungS StandardimpfungN Nachholimpfung (Grundimmunisierung aller noch nicht Geimpften bzw. Komplettierung einer unvollständigen Impfserie).b) Einmalige Impfung mit Polysaccharid-Impfstoff, Auffrischimpfung nur für bestimmte Indikationen empfohlen.c) Einmalige Impfung für alle nach 1970 geborenen Personen _> 18 Jahre mit unklarem Impfstatus, ohne Impfung oder mit nur einer Impfung in der Kindheit,

vorzugsweise mit einem MMR-Impfstoff.

* Der Impfkalender basiert auf der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut, www.rki.de

Impfkalender für Kinder ab 5 Jahre, Jugendliche und Erwachsene*

Alter in Jahren

5 –6 9 – 11 12 – 17 ab 18 ab 60

Wundstarrkrampf (Tetanus) A1 A2 A (ggf. N)**

Diphtherie A1 A2 A (ggf. N)**

Pertussis (Keuchhusten) A1 A2 A (ggf. N)**

Kinderlähmung (Poliomyelitis) A1 ggf. N

Hepatitis B N

Pneumokokken Sb)

Meningokokken N G4

Masern N Sc)

Mumps, Röteln N

Windpocken (Varizellen) N

Virusgrippe (Influenza) S jährl.

Humane Papillomviren (HPV)

G1–G3Standardimpfung für Mädchen und

Jungen

** Auffrischimpfungen jeweils 10 Jahre nach der letzten vorangegangenen Dosis. Die nächste fällige Tetanus-Diphtherie-Impfung einmalig als Tetanus-Diphtherie-Pertussis- bzw. bei entsprechender Indikation als Tetanus-Diphtherie-Pertussis-Polio-myelitis-Kombinationsimpfung.

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Individuelle Vorsorgemaßnahmen

Nicht alle sinnvollen Vorsorgeleistungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen getragen. Ab welchem Alter und in welchen Zeitintervallen Vorsorgeuntersuchungen angeboten werden und welche Risikofaktoren dabei im Fokus stehen, ist letztendlich von statistischen Gesundheitsdaten der Gesamtbevölkerung und wirtschaftlichen Erwägungen abgeleitet. Im individuellen Fall kann der Bedarf ganz anders aussehen.

Wer bestimmte Vorsorgeuntersuchungen bereits früher oder häufiger als im Leistungskatalog vorgesehen durchführen lässt, muss die entste-henden Kosten selbst tragen. Gleiches gilt für Vorsorgeuntersuchungen, die erst gar nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen vorgesehen sind.

Mit dem Abschluss einer privaten Kranken-Zusatzversicherung reduzieren Sie diese finan-ziellen Belastungen. Zusatzversicherungen für die individuelle Vorsorge wie z. B. die Tarife Blick + Check der R+V (siehe Seite 24) decken unter anderem Mehrleistungen ab, die von den gesetzlichen Krankenkassen in der Regel nicht getragen werden. So etwa die folgenden Vorsor-geuntersuchungen:

> Hautkrebs-Screening mit Auflichtmikroskop, das eine bessere Beurteilung verdächtiger Hautstellen ermöglicht

> Glaukom-Vorsorge zur Früherkennung von Grünem Star

> Osteoporose-Vorsorge; Knochendichtemes-sung zur Früherkennung von Knochenabbau

> Hirnleistungs-Check zur Früherkennung von Demenz

Individuelle Gesundheitsleistungen, die von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen werden

Als Kassenpatient haben Sie vielleicht auch schon einmal die Erfahrung gemacht, dass bestimmte medizinische Leistungen nicht oder nur teilweise von Ihrer Krankenkasse übernommen werden. Etwa bestimmte Untersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten. Diese Leistungen werden „Individuelle Gesundheitsleistungen“ (kurz: IGeL) genannt.

Möchten Sie eine solche Leistung in An-spruch nehmen, weil sie von Ihrem Arzt empfohlen wird oder weil Sie dies selbst wünschen, gelten bestimmte gesetzliche Regelungen. So muss Sie Ihr Arzt z. B. über den Nutzen der Maßnahme und über mögliche Risiken und Nebenwirkungen aufklären. Er muss Ihnen die Kosten vorher mitteilen, eine schriftliche Vereinbarung mit Ihnen treffen und nach der Behand lung eine nachvollziehbare Rechnung ausstellen. Umfassende Informationen über IGeL und eine nützliche Checkliste finden Sie in dem Ratgeber „Selbst zahlen?“, herausgegeben von der Bundesärztekammer und der Kassen-ärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Als Download erhältlich im Internet unter www.igel-check.de.

Ebenfalls nützliche Informationen können im Internetportal „IGeL-Monitor“ unter www.igel-monitor.de, entwickelt vom Medi -zinischen Dienst des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung (MDS), entnommen werden.

Mit Kranken-Zusatzversicherungen der R+V sichern Sie sich Zuschüsse zu IGeL-Leistungen.

Vorsorgeuntersuchungen nach Plan

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24 Weitere Vorsorgeleistungen durch zusätzliche Absicherung

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ermögli-chen eine rechtzeitige und erfolgreiche Behand-lung. Die dadurch entstehenden Kosten müssen Sie aber häufig selbst tragen. Wenn Sie in Sachen Früherkennung weitere Leistungen in Anspruch nehmen möchten, die nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen werden, können Sie sich bei der R+V bedarfsgerecht absichern. So sind mit den Tarifen Blick + Check im Rahmen des R+V-GesundheitsKonzeptes ELAN unter anderem weitere Vorsorgeuntersuchungen erstattungsfähig:

> Gesundheitsuntersuchung (Blutbild, EKG, Lungenfunktionsprüfung etc.)

> Glaukomvorsorge> Knochendichtemessung (Osteoporose-Vorsorge)> Hautkrebs-Screening mit Auflichtmikroskop> Krebsvorsorge (hierzu zählen auch Mammogra-

phie und PSA-Test)> Zusätzliche Schwangerschaftsvorsorge> Hirnleistungs-Check zur Früherkennung

von Demenz > Und viele mehr

Blick + Check classic (BC3)

Blick + Check comfort(BC2)

Blick + Check premium(BC1)

Sehhilfen* und Augen-Laser-Operationen

Bis 100 EUR /2 Kalenderjahre Bis 200 EUR /2 Kalenderjahre Bis 400 EUR /2 Kalenderjahre

Vorsorgeuntersuchungen Bis 100 EUR /2 Kalenderjahre Bis 200 EUR /2 Kalenderjahre Bis 400 EUR /2 Kalenderjahre

Die Tarife Blick + Check der R+V

Die Leistungen der R+V im Überblick

Beispiel für Vorsorgeuntersuchungen

Innerhalb von zwei Jahren werden folgende vier Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt:

Hautkrebsvorsorge 38 EUR

Glaukomvorsorge 18 EUR

Kleiner Gesundheits-Check 133 EUR

Knochendichtemessung (Osteoporose-Vorsorge) 42 EUR

Ihr Eigenanteil 231 EUR

R+V übernimmt im TarifBlick + Check

classicBlick + Check

comfortBlick + Check

premium

einen Betrag von 100 EUR 200 EUR 400 EUR

Die Vorsorgeuntersuchungen kosten Sie statt 231 EUR 131 EUR 31 EUR keinen Cent

* anzahlunabhängig

Weitere Vorsorgeleistungen durch zusätzliche Absicherung

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25Weitere Vorsorgeleistungen durch zusätzliche Absicherung

Eine detaillierte Auflistung der Leistungen, die von der R+V zusätzlich zu den von den gesetzli chen Krankenkassen getragenen Leistungen übernom-men werden, finden Sie auf unserer Internet seite unter www.ruv.de unter der Rubrik Privatkunden/Private Kranken-Zusatzversicherungen/Sehhilfen und Vorsorgeuntersuchungen.

Der Tarif ZahnVorsorge der R+V

Gesunde Zähne und ein strahlendes Lächeln lassen uns jünger und attraktiver aussehen. Doch gerade im Bereich der Zahnprophylaxe zeigen sich die gesetzlichen Krankenkassen besonders knausrig. So werden z. B. Leistungen für profes-sio nelle Zahnreinigung, Parodontosebehand-lungen oder Kunststoff-Füllungen nur zum Teil oder gar nicht übernommen.

Mit der ZahnVorsorge der R+V können Sie sich eine Ihren Wünschen entsprechende Versorgung der Zähne leisten und Zuzahlungen deutlich verringern.

Kosten für die folgenden Leistungen werden von gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen:> Professionelle Zahnreinigung> Fissurenversiegelung bei Erwachsenen> Wurzel- bzw. Parodontosebehandlung bei bestimmten Befunden> Kunststoff-Füllungen im Seitenzahnbereich> Akupunktur zur Schmerzbehandlung

Schützen Sie Ihre Zähne und beugen Sie Zahnersatz vor!

Beispiel für eine Kunststoff-Füllung

Betäubung 8 EUR

Hochwertige Kunststoff-Füllung + 236 EUR

Besondere Maßnahmen beim Präparieren + 8 EUR

Rechnungsbetrag = 252 EUR

Leistung der GKV – 42 EUR

Ihr Eigenanteil = 210 EUR

R+V übernimmt im Tarif ZahnVorsorge 210 EUR

Eine neue Kunststoff-Füllung kostet Sie statt 210 EUR 0 EUR

Die Leistungen der R+V im ÜberblickZahnVorsorge (ZV)

Zahnmedizinische Prophylaxe 100 %, einmal pro Kalenderjahr

Parodontosebehandlung*Kunststoff-Füllungen – auch mehrflächigWurzelbehandlung*

100 % inkl. Akupunktur zur Schmerzbehandlung

Höchstleistungen (außer bei Unfällen)im 1. Kalenderjahr bis zu 250 EURim 2. Kalenderjahr bis zu 500 EURIn den ersten 2 Kalenderjahren somit insgesamt bis zu 750 EURAb dem 3. Kalenderjahr keine Höchstgrenze

* Wenn keine Leistungspflicht der GKV besteht und diese auch nicht geleistet hat; eine GKV-Leistung ist vorab in Anspruch zu nehmen.

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Gefragt: Alternativen zur klassischen Medizin

Die naturwissenschaftlich orientierte Schulme-dizin hat zweifellos große Erfolge aufzuweisen. So kann sie z. B. den Sieg über viele schwere In- fektionskrankheiten und verheerende Epidemien für sich verbuchen, von den Pocken bis zur Tuberkulose, von den Masern bis zum Wundstarr-krampf. In der Chirurgie werden mittlerweile wahre Wunder vollbracht, von Organverpflan z-un gen bis hin zu künstlichen Gelenken oder komplizierten Hirnoperationen. Auch bei der Diagnostik wurden große Fortschritte erzielt.

Labor- und Genanalysen, unterschiedliche Test-verfahren und gerätegestützte Diagnostik wie Ultraschall, Computertomografie oder Endoskopie haben die Heilungschancen bei vielen Krankhei-ten und operativen Eingriffen stark verbessert. Bei einem Großteil der Krankheiten ist die klas-sische Medizin daher sicher die erste Wahl.

Durch die Möglichkeiten und Erfolge der moder-nen Medizin hat sich das Krankheitsspektrum in unserer Gesellschaft allerdings stark gewandelt. Die Menschen erreichen ein wesentlich höheres Alter als früher. Die Folge: Die sogenannten „Zivilisationskrankheiten“ sowie alterstypische chronische Erkrankungen wie Arthrose nehmen stark zu.

Bei vielen dieser Krankheiten kann die Schulme-dizin zwar die Symptome lindern und das Leben verlängern, nicht aber eine Heilung bewirken. Viele Betroffene wünschen hier eine Ergänzung der Therapie mit Behandlungsmethoden der Naturheilverfahren. Unter dem Begriff „Natur-heilverfahren“ werden hier sowohl die bekannten klassischen Naturheilverfahren als auch neue Methoden der Alternativ- und Komplementärme-dizin zusammengefasst.

Zwischen den überzeugten Vertretern der klassischen Medizin und denen der Naturheil-

verfahren scheinen die ideologischen Gegensätze oft unüberbrückbar. Dabei hat sich

die Mehrheit in Deutschland schon längst für beide Seiten entschieden: Rund 60 % aller

Männer und 80 % aller Frauen nehmen zusätzlich zu den Leistungen der Schulmedizin

auch Naturheilverfahren in Anspruch. Regelmäßig oder gelegentlich.

Teil 2: Naturheilverfahren

Klassische Medizin versus Naturheilverfahren – Gegensatz oder Ergänzung?

Klassische Medizin versus Naturheilverfahren

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27Klassische Medizin versus Naturheilverfahren

Meilensteine der klassischen Medizin

1895 Wilhelm Conrad Röntgen entdeckte die nach ihm benannten Röntgen-strahlen und revolutionierte damit die medizinische Diagnostik.

1897 gelang die erste Reinsynthese des Wirkstoffs Acetylsalicylsäure, welt-weit bekannt als Aspirin. Der schmerzstillende und fiebersenkende Wirkstoff wird seit 1977 auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation WHO geführt.

1923 Für die Entdeckung des Insulins erhielten Frederick Banting und John James Richard Macleod den Nobel-preis für Physiologie oder Medizin. Es dauerte allerdings noch Jahrzehnte, bis der Wirkstoff für die Insulinthera-pie bei Diabetes zur Verfügung stand.

1928 entdeckte Alexander Fleming das Penicillin. Doch die ersten industri-ellen Penicillinproduktionen wurden erst 1942 gestartet.

Was versteht man unter Alternativ- oder Komplementärmedizin?

Professor Dr. Edzard Ernst definiert den Begriff „komplementäre und alternative Medizin (KAM)“ als „Diagnose, Behandlung und/oder vorbeugende Maßnahmen, die die etablierte Medizin ergänzen und im Verein mit der sogenannten Schulmedizin ein Ganzes bilden, indem sie einen Bedarf befriedigen, der von der etablierten Medizin nicht abge-deckt wird bzw. indem sie das konzeptionelle Rahmenwerk der Medizin erweitern.“*

Medizinhistorisch betrachtet gibt es keine trennscharfe Definition der Begriffe Alter-nativ- oder Komplementärmedizin. Beide Ausdrücke werden als Überbegriffe für Heilverfahren verwendet, die nicht auf dem naturwissenschaftlich ausgerichteten Medizinsystem basieren, das auch als klas-sische, konventionelle, etablierte Medizin oder Schulmedizin bezeichnet wird. Zu den alternativen, komplementären oder unkon-ventionellen Heilverfahren zählt man unter anderem die Heilmethoden der Volksmedi-zin wie die klassischen Naturheilverfahren (Pflanzenheilkunde, medizinische Massagen, Bewegungstherapie usw.) und die Traditio-nelle Chinesische Medizin (TCM). Außer-dem z. B. die vom deutschen Gesetzgeber privilegierten sogenannten „Besonderen Therapierichtungen“ wie Homöopathie oder Anthroposophie.

Das Beste aus zwei Welten

Die beiden Lager stehen sich aber nicht auf ganzer Linie unversöhnlich gegenüber. Die gegenseitige Akzeptanz wächst auf beiden Seiten. So verfügen bereits rund zehn Prozent aller Schulmediziner über Zusatzausbildungen in einem oder mehreren Naturheilverfahren. Noch mehr Ärzte verschrei-ben – gelegentlich oder regelmäßig – Naturheil-mittel. Manche Naturheilverfahren wie die klassische Massage oder andere Anwendungen der Physiotherapie sind sogar Bestandteil der Schulmedizin.

Auch in Forschung und klinischer Praxis bewegt man sich aufeinander zu. An Deutschlands Uni-versitäten beschäftigen sich mittlerweile sieben Lehrstühle mit Forschungen zu komplementär-medizinischen Themen. In mehreren Modellver-suchen wird mit wissenschaftlicher Begleitung untersucht, wie sich Verfahren der Schulmedizin und der Naturheilkunde optimal ergänzen können.

* Professor Dr. Edzard Ernst, Praxis Naturheilverfahren, Springer Medizin Verlag 2005

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Es geht ums Ganze

Immer mehr Betroffene ziehen mittlerweile die als „sanfter“ empfundenen Methoden der Natur-heilkunde vor. Akupressur oder Akupunktur gegen Schmerzen, Ayurveda-Massagen zur Auf-lockerung, Präparate aus Heilkräutern für die verschiedensten Beschwerden. Diese Maßnahmen werden als wohltuend und lindernd empfunden. Negative Nebenwirkungen entstehen in der Regel nicht.

Die Erfolge der klassischen Medizin beruhen vor allem darauf, dass sie die Ursachen von Krank-heiten wie Bakterien, Viren oder Tumore mit naturwissenschaftlichen Methoden erforscht, nachweist und bekämpft. Eine Methode, die bei manchen komplexeren oder unspezifischeren Krankheitsbildern an ihre Grenzen stößt. So kann es manchmal sinnvoll sein, sich für einen ergänzenden Therapieansatz zu entscheiden, etwa für ein Naturheilverfahren. Bei vielen die-ser Verfahren steht nicht die Krankheit im Mit-telpunkt, sondern der kranke Mensch. Der ganze Mensch. Der Therapeut kümmert sich nicht nur

um die Krankheit und ihre Symptome, sondern auch um die Lebensumstände, Lebensweise und Probleme des Patienten. Ein Denkansatz, bei dem sich viele Menschen besser aufgehoben fühlen. Zu Recht, wie neueste Forschungen zeigen.

Der Glaube hilft

„Der Glaube versetzt Berge“, heißt es in einem Sprichwort. Das stimmt auch in Sachen Gesund-heit. Die Natur hat dem Menschen starke Selbst-heilungskräfte mit auf den Weg gegeben, die sich auf unterschiedlichste Weise aktivieren lassen. Großen Einfluss auf den Heilungserfolg haben die positive Erwartungshaltung und das Vertrau-en des Patienten in seinen Arzt. Dies beweist unter anderem die Placebo-Forschung.

Placebos sind Mittel, die aussehen und verab-reicht werden wie Medikamente, jedoch keinen Wirkstoff enthalten. In zahlreichen Versuchen wurde bewiesen, dass Placebos bei 30 bis 40 % aller Versuchspersonen ebenso gute Erfolge haben wie die Mittel mit Wirkstoff. Bei Schmerzerkran-kungen sogar bis zu 90 %. Besonders erstaunlich:

Klassische Medizin versus Naturheilverfahren

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* Quelle: „Neue“ Wege in der Medizin, Herausgeber: Raymond Becker, Serkan Sertel, Isabel Stassen-Rapp, Ines Walburg, Universitätsverlag WINTER, Heidelberg 2010

Das Hufelandverzeichnis

Das Hufelandverzeichnis wurde erstellt von der Hufelandgesellschaft, dem Dachverband der Ärztegesellschaften aus dem Bereich der „Biologischen Medizin“. Ziele dieses Verbandes sind der Erhalt und die Förderung der Pluralität in der Medizin. Das Hufe-landverzeichnis soll als Orientierungshilfe zur privatärztlichen Abrechnung komple-mentärmedizinischer Leistungen dienen. Es ist nicht unveränderlich, sondern wird im Abstand von wenigen Jahren überarbeitet und aktualisiert.

Placebos wirken sogar, wenn die Probanden wissen, dass es sich um Placebos handelt. Der Wirkungsgrad fällt sogar noch deutlich höher aus, wenn sie darüber informiert werden, dass Place-bos immer zu einem gewissen Prozentsatz den gewünschten Erfolg bringen. Jeder zweite Arzt verordnet zuweilen Placebos.

Hauptsache, es wirkt

Wirkung ohne wissenschaftlichen Nachweis, warum die Methode wirkt? In einer großangeleg-ten Akupunktur-Studie deutscher Krankenkassen wurden in einem Zeitraum von fünf Jahren über 300.000 Patienten von rund 10.000 Ärzten be -handelt.* Sie ergab, dass Akupunktur speziell bei chronischen Rücken- und Knieschmerzen besser wirken kann als Schmerzmedikamente. Deshalb wird die Akupunktur-Behandlung bei diesen beiden Symptomen seit einigen Jahren von den Krankenkassen übernommen.

Zahlen oder zahlen lassen

Die Kosten für komplementärmedizinische Ver-fahren werden von den gesetzlichen Kranken-kassen in der Regel nicht übernommen. Bis auf wenige Ausnahmen wie die bereits erwähnte Akupunktur. Es gilt der Grundsatz: Keine Leis-tungspflicht der gesetzlichen Krankenkassen für wissenschaftlich nicht allgemein anerkannte Untersuchungs- und Behandlungsmethoden.

Wenn Sie komplementärmedizinische Verfahren in Anspruch nehmen möchten und sich gegen die Kosten absichern wollen, kann sich für Sie der Abschluss einer privaten Kranken-Zusatzversi-cherung lohnen, die diesen Bereich abdeckt. So etwa der Tarif NaturMedizin der R+V.

Klassische Medizin versus Naturheilverfahren

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Eine gute Empfehlung

Laut Statistischem Bundesamt (www.destatis.de) gab es im Jahr 2009 rund 29.000 Personen mit einer Zulassung als Heilpraktiker. Zusätzlich führen rund 35.000 Ärztinnen und Ärzte neben ihrem Arzttitel noch eine Zusatzbezeichnung im Umfeld der Naturheilverfahren. Wer eine Alternative zur Schulmedizin sucht, hat daher die Qual der Wahl zwischen unterschiedlichen Verfahren und unzähligen Anbietern. Wie findet man eine passende Behandlung für seine ge-sundheitlichen Probleme und einen vertrauens-würdigen Anbieter?

Vorsicht ist geboten bei allzu großen Verspre-chun gen: Wunder sind auch von alternativen Behandlungsmethoden nicht zu erwarten. Gäbe es eine Methode, mit der jede Krankheit geheilt werden könnte, wäre sie die Lösung aller Ge-sundheitsprobleme und würde in kürzester Zeit ihren Siegeszug durch die ganze Welt antreten.

Am besten hören Sie sich einfach in Ihrem per-sönlichen Umfeld um, wer mit welcher Methode und welchem Anbieter bei ähnlichen Beschwer-den gute Erfahrungen gemacht hat. Oder suchen Sie im Internet in den Arztportalen (Seite 10). Dort finden Sie nicht nur Ärzte, sondern oft auch Heilpraktiker.

Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Die Akupunktur ist in China entstanden und dort schon seit rund 2.000 Jahren eine der Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin. Wird man krank, ist nach chinesischer Auffassung das Gleichgewicht zwischen den Kräften „Yin“ und „Yang“ gestört, sodass der Fluss der Lebensener-gie „Qi“ gestört ist. Durch Nadeln, die in die sogenannten Meridianpunkte gestochen werden, soll der gestörte Energiefluss wiederhergestellt werden.

Eine Akupunktur-Behandlung dauert 20 bis 30 Minuten. In der Regel betrachtet der Therapeut nach den Regeln der TCM die Zunge und prüft den Puls. Daraus zieht er Rückschlüsse, wo die Nadeln gesetzt werden müssen. Die Nadeln werden – je nach Befund, Körperregion und Akupunktur-Schule – wenige Millimeter bis einige Zentimeter tief gesetzt. Oft bemerkt man ein Ziehen oder einen dumpfen Schmerz, wenn die Nadel einge-stochen ist. Nach ca. 10 bis 30 Minuten werden die Nadeln wieder entfernt.

Wie und warum Akupunktur wirkt, ist wissen-schaftlich noch nicht vollständig geklärt. Ein Energiefluss ist naturwissenschaftlich nicht nach-weisbar. Als gesicherte Erkenntnis gilt jedoch, dass die Stiche Nervenreize hervorrufen, die die Produktion körpereigener schmerzhemmender

Es gibt rund 400 Naturheilverfahren und alternative Methoden. Von A wie Akupunk-

tur bis Z wie Zen. Das Spektrum umfasst traditionelle Verfahren aus unterschiedlichen

Kulturkreisen ebenso wie spirituell orientierte Therapien oder physiotherapeutische

Ansätze. Einige stoßen auf eine breite Akzeptanz, andere spielen nur eine Nebenrolle.

Die bekanntesten Verfahren stellen wir Ihnen in diesem Kapitel vor.

Die Naturheilverfahren von A bis Z

Die Naturheilverfahren von A bis Z

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31Die Naturheilverfahren von A bis Z

Endorphine und Botenstoffe fördern. Die Wir-kungen: Linderung von Schmerzen, verbesserte Durchblutung, Entspannung der Muskulatur und beruhigende Wirkung auf das vegetative Nervensystem.

Akupunktur-Behandlungen werden vor allem bei folgenden Beschwerden eingesetzt:

> Chronische Rückenschmerzen> Schmerzen des Bewegungsapparats

(z. B. Knie, Schulter)> Rheumatische Beschwerden> Migräne> Kopfschmerzen> Neuralgien

Akupunktur-Behandlungen werden in Deutsch-land von Ärzten und Heilpraktikern angeboten. Eine geregelte Ausbildung ist in Deutschland allerdings nicht vorgeschrieben. Für Ärzte gibt es eine zusätzliche Weiterbildung, die vonder Ärztekammer bestätigt wird. Ausgebildete Heilpraktiker können ein Zeugnis über die er folg reiche Teilnahme an einer Akupunktur-Ausbildung vorweisen.

Tritt nach drei bis fünf Sitzungen keine spürbare Besserung ein, wird die Behandlung am besten abgebrochen, da sie dann für das Leiden nicht ge eignet ist. Sind die Beschwerden behoben, treten aber einige Monate später wieder auf, genügt oft schon eine einzige Sitzung, um Besserung herbeizuführen.

Von den weiteren therapeutischen Verfahren oder Entspannungstechniken der TCM wird in Deutschland vor allem die Massagetechnik Shiatsu angeboten, beispielsweise in Wellness-Hotels, Sportvereinen oder an Volkshochschulen. Die in China stark ausgeprägte Arzneitherapie auf der Basis von Kräutern und anderen Wirk-stoffen der Natur wird in Deutschland nur von wenigen spezialisierten Ärzten angewandt.

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Balneotherapie

Die heilende Kraft des Wassers wurde schon im Altertum in vielen Kulturkreisen gerne genutzt. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich in Europa daraus die Balneologie entwickelt – auf Deutsch „Bäderkunde“. Einer der bekanntesten Protago-nisten war Sebastian Kneipp. Unter Balneologie versteht man die Lehre von den therapeutischen Anwendungen von Heilwässern, Heilgasen und den sogenannten Peloiden (Torf, Schlamm, Fango usw.) in Form von Bädern, Trinkkuren, Inhalati-onen oder Packungen.

Die Balneotherapie wird insbesondere an Orten gepflegt und angeboten, die über natürliche Mineral- und Thermalquellen verfügen. Dank dieser Vorkommen haben sich in den vergan ge-nen Jahrhunderten aus vielen dieser Orte Kur-städte mit spezialisierten Therapieangeboten entwickelt.

Die Wirkung hängt von den unterschiedlichsten Faktoren ab: der Temperatur des Wassers, der Art der enthaltenen Minerale oder ätherischen Öle, der Konzentration des enthaltenen Minerals und der sonstigen Wirkstoffe. Ein wenig Balneothe-rapie ist auch zu Hause möglich: Spezielle Bade-zusätze im Badewasser wirken entspannend, anregend oder befreiend für die Atemwege.

Akupressur

Die Akupressur gehört wie die Akupunktur zu den traditionellen chinesischen Heilmethoden. Wahrscheinlich hat sich die Akupunktur im Laufe der Zeit aus der Akupressur entwickelt.

Akupressur ist die sanftere Methode. Sie wird von speziell ausgebildeten Ärzten, Heilpraktikern oder von Physiotherapeuten durchgeführt. Da man keine Hilfsmittel wie z. B. Nadeln braucht, lässt sie sich für den Hausgebrauch aber auch sehr gut selbst erlernen und anwenden. Bei der Akupressur werden die einzelnen Körperpunkte bzw. Leitbahnen nicht durch Nadelstiche, sondern per Fingerdruck, Reiben oder Zwicken angeregt oder beruhigt. Nach chinesischer Auffassung wird durch diese Behandlung dafür gesorgt, dass die Lebensenergie Qi wieder ungehindert fließen kann.

Die Akupressur hilft bei vielen Alltagsbeschwer-den wie Kopfschmerzen, Abgespanntheit, Müdig-keit, Schluckauf oder Nackenschmerzen. Sie aktiviert die Selbstheilungskräfte und wirkt sich günstig auf die Funktionen der inneren Organe aus. Oft kann man dadurch auf die Einnahme von Medikamenten verzichten. Die japanische Massa-getechnik Shiatsu enthält wesentliche Elemente der Akupressur.

Die Naturheilverfahren von A bis Z

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Die wichtigsten Anwendungsgebiete der Balneologie:

> Rheumatische Erkrankungen> Arthrose> Arteriosklerose> Venenerkrankungen> Osteoporose> Atemwegserkrankungen> Schuppenflechte, Neurodermitis und Ekzeme> Stärkung des Immunsystems

Chiropraktik

Chiropraktik nennt sich eine spezielle manuelle Behandlung von Gelenken, Rückenwirbeln und Muskulatur mit bestimmten Handgrifftechniken, um Schmerzen zu lindern oder um eingeschränk-te Beweglichkeit zu verbessern. Die Ursache für Rückenschmerzen, manchmal auch für Kopf-schmerzen, Schwindel oder Taubheitsgefühlein Armen oder Händen sind oftmals funktionelle Störungen, verkrampfte Muskeln oder Schwel-lungen des Weichteilgewebes.

Chiropraktiker versuchen, diese Fehlstellungen und Blockaden durch spezielle Handgriffe wieder zu lösen. Die Behandlung ist im Allgemeinen schmerzfrei. Sind Sie bei einem Chiropraktiker in Behandlung, wird er Ihnen auch Anleitungen für Übungen geben, die Sie zu Hause durchführen können, um weiteren Beschwerden vorzubeugen.In Deutschland darf die Chiropraktik nur von Heilpraktikern mit einer Zusatzausbildung in Chirotherapie und Ärzten ausgeübt werden.

Eigenbluttherapie

Bei dieser Therapie entnimmt der Therapeut dem Patienten zunächst eine bestimmte Menge Blut, die ihm anschließend behandelt (z. B. mit Sauerstoff oder Ozon) oder unbehandelt wieder zurückinjiziert wird. Das Eigenblut soll dadurch als Fremdkörperreiz anregend auf den Organis-mus wirken und Heilungsprozesse stimulieren oder fördern. In der Regel wird die Eigenblutthe-rapie mehrere Male wiederholt. Je nach Zustand des Patienten täglich oder wöchentlich. Nach der Erstbehandlung kann eine Erstverschlimmerung wie Fieber oder Müdigkeit eintreten, der dann eine Phase der Erholung folgt.

Die Eigenbluttherapie wird bevorzugt eingesetzt bei:

> Chronischen Infekten> Allergien> Neurodermitis> Asthma> Rheumatischen Beschwerden

Die Naturheilverfahren von A bis Z

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Klassische Massage

Die Massage zählt zu den ältesten Heilmethoden der Menschheit. Denn jeder Mensch versucht ganz instinktiv, schmerzende oder geschwollene Stellen des Körpers zu reiben oder zu drücken, um den Schmerz zu mindern. Mit der Zeit wuch-sen die Erfahrungen mit dieser Behandlungs-technik und jeder Kulturkreis hat seine eigenen Ausprägungen entwickelt.

In Europa hat sich vor allem die sogenannte klassische Massage durchgesetzt. Diese kennt fünf Handgriffe: die Streichung, die Knetung,die Reibung, die Klopfung und die Erschütterung oder Vibration. Meist wird eine Teilkörpermas -sage durchgeführt, die sich auf die betroffenen Schmerzzonen konzentriert.

Zu den wichtigsten Wirkungen der Massage gehören:

> Entspannung der Muskulatur> Steigerung der Durchblutung von Haut,

Binde- und Muskelgewebe> Linderung von Schmerzen, z. B. bei Rücken-

schmerzen, rheumatischen Erkrankungen oder Migräne

> Senkung von Blutdruck und Pulsfrequenz> Lösen von Verklebungen und Narben> Psychische Entspannung

Osteopathie

Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Behand-lungsmethode. Sie betrachtet nicht die einzelnen Symptome, sondern den Patienten in seiner Gesamtheit. Für die Osteopathie zeigt sich Leben in Form von Bewegung. Wo Bewegung verhindert wird, entstehen Krankheiten. Die osteopathische Behandlung hilft, Bewegungseinschränkungen aufzuspüren und zu beseitigen.

Homöopathie

Die Homöopathie ist eine ganzheitlich orientierte Therapiemethode, die vor über 200 Jahren von dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann begrün-det wurde. Sie verfolgt den Grundsatz, dass Ähnliches mit Ähnlichem geheilt werden soll. Als Arzneimittel werden kleinste Mengen von Wirkstoffen verabreicht, die bei Gesunden – in hoher Dosierung eingenommen – ähnliche Symptome hervorrufen wie jene, an denen der erkrankte Patient leidet.

Zur Herstellung homöopathischer Heilmittel wer-den die Grundsubstanzen durch eine sogenannte Potenzierung stark verdünnt. Die Herabsetzung der Konzentration erfolgt mit einem Wasser-Alko hol-Gemisch. Als Ausgangsstoffe dienen Pflanzen, Tierprodukte, organische Zersetzungs-produkte, chemische Elemente oder Stoffe mine-ralischen Ursprungs. Die potenzierten Mittel werden in Form von Tabletten, alkoholischen Lö- sungen oder Globuli (mit homöopathischer Lösung versehene Zuckerkügelchen) eingenommen.

In der Homöopathie bedeutet Krankheit immer eine Störung des ganzen Menschen. Vor Beginn jeder Behandlung führt der Therapeut deshalb ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten. Dabei geht es nicht nur um die körperlichen Symptome, sondern auch um die persönliche Geschichte, Vorlieben und Abneigungen, Ängste und Sorgen. Auf der Basis dieses Gesprächs stellt der Therapeut dann eine individuelle Me-dikation zusammen.

Die Homöopathie beansprucht für sich, dass sie bei jeder Symptomatik eingesetzt werden kann. Das heißt, dass es für fast jede Krankheit ein passendes homöopathisches Arzneimittel gibt. Homöopathische Arzneimittel sind in Deutsch-land apothekenpflichtig. Die Therapie wird von Ärzten und Heilpraktikern angeboten.

Die Naturheilverfahren von A bis Z

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Eine Behandlung beginnt mit einer ausführlichen Befragung des Patienten nach seinen Beschwerden und seiner persönlichen Situation. Bei der an -schließenden Diagnose und in der Therapie wird ausschließlich mit den Händen gearbeitet. Durch Abtasten des Gewebes spürt der Osteopath Be-wegungseinschränkungen und Spannungen auf und behandelt sie mit seinen speziellen Techniken.

Eine osteopathische Behandlung ist schmerzfrei. Sie dauert im Durchschnitt rund 50 Minuten. Nach viermaliger Behandlung sollte eine Besse-rung der Beschwerden spürbar sein. Die Osteo-pathie gilt in Deutschland als Heilkunde. Deshalb darf sie nur von Ärzten und Heilpraktikern eigen-ständig praktiziert werden.

Anwendungsgebiete der Osteopathie sind zum Beispiel:

> Im Bereich des Bewegungsapparates: Gelenkprobleme, Beschwerden wie Hexen-schuss, Ischialgie, Schleudertrauma

> Im internistischen Bereich: Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Organsenkung, Operationsfolgen wie Narben und Verwachsungen, funktionelle Herzbeschwerden

> Im Hals-Nasen-Ohren-Bereich: Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel,Tinnitus

Quaddeltherapie

Bei dieser Therapie werden kleine Mengen eines lokalen Betäubungsmittels oder pflanzlicher Medikamente in die Haut injiziert. Bei Rücken-schmerzen werden die Quaddeln z. B. in Reihen links und rechts der Wirbelsäule gesetzt.

Die Quaddeltherapie wirkt auf reflektorischem Weg auf Muskeln und Organe und soll dort eine Verbesserung der Durchblutung sowie eine Schmerzlinderung bewirken. Eingesetzt wird sie daher vor allem bei Muskelverspannungen und Rückenschmerzen, aber auch bei funktionellen Störungen zahlreicher Organe.

Die Naturheilverfahren von A bis Z

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Weitere Natur- und komplementärmedizinische Heilverfahren*

Anthroposophische Medizin: Die anthroposo-phische Medizin baut auf der klassischen, natur-wissenschaftlich orientierten Schulmedizin auf, berücksichtigt dabei aber auch gleichzeitig die anthroposophische Menschenkunde. Sie gilt in Deutschland im Sinne des Sozialgesetzbuches als „besondere Therapierichtung“, ähnlich wie z. B. die Homöopathie.

Ayurveda: Diese traditionelle indische Heilkunst wird auf dem indischen Subkontinent schon seit über 5.000 Jahren praktiziert und weiterentwi-ckelt. Der Name setzt sich aus den Wörtern Ayus (Leben) und Veda (Wissen) zusammen. Zentrale Elemente dieser ganzheitlichen Lehre sind Ayur-veda-Massagen und Reinigungstechniken, eine spezielle Ernährungslehre, spirituelle Yogapraxis und Pflanzenheilkunde.

Blutegel: Blutegel werden schon seit Jahrhun-derten medizinisch eingesetzt. Sie geben einen entzündungs- und blutgerinnungshemmenden Wirkstoff ab, durch den die mit Venen- und Ge-lenkentzündungen (Arthritis) einhergehenden Schmerzen und rheumatische Beschwerden gelindert werden können.

Enzymtherapie: Bei dieser Therapie werden En-zympräparate eingesetzt, um das Immun system und die Selbstheilungskräfte zu stärken und Krankheiten zu verhindern. Enzyme sind Eiweiße, die chemische Reaktionen im Körper beschleuni-gen, hemmen oder auf andere Weise beeinflussen können.

Ernährungstherapie: Diese wird zur Behand-lung eines breiten Krankheitsspektrums wie Allergien, Essstörungen, Magen-Darm-Erkran-kungen oder Übergewicht eingesetzt.

Feldenkrais: Dieses Verfahren versteht sichnicht als Therapie, sondern als Lernmethode. Der Ausübende soll durch minimale Bewegungen seinen Körper und darüber auch sein Selbst be -wusster wahrnehmen und dadurch Bewegungseinschränkungen oder Entwicklungsstörungen überwinden lernen.

Hyperthermie: Bei diesem Verfahren wird der gesamte Körper oder nur eine bestimmte Körper-region über die normale Körpertemperatur hinaus erwärmt. Etwa zur Behandlung bösartiger Tumore, da deren Zellen temperaturempfind-licher sind als normale Körperzellen.

Kinesiologie: Durch besondere Muskeltests wird das Energiegleichgewicht des Körpers überprüft. Störungen werden mit speziellen Massagen, Entspannungsübungen, Bewegung und Ernäh-rungsumstellungen behandelt.

Mikrobiologische Therapie: Diese Therapie zielt darauf ab, durch die Einnahme von Probiotika eine gestörte oder ins Ungleichgewicht geratene Darmflora wiederherzustellen.

Neuraltherapie: Mit dieser Methode sollen Erkrankungen aufgespürt oder Schmerzen ge lindert werden, die z. B. von früheren Verlet-zungen oder Narben ausgehen. Dazu werden lokal wirksame Betäubungsmittel an speziellen Körperstellen injiziert.

Orthomolekulare Medizin: Bei dieser Methode wird mit hochdosierter Verabreichung von Vitaminen und Mineralstoffen gearbeitet, um Mangelerscheinungen zu verhindern.

Die Naturheilverfahren von A bis Z

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Profitieren Sie von den Heilkräften der Natur.

Auch wenn die Wirkzusammenhänge natur-wissenschaftlich nicht nachweisbar sind: Viele Naturheilverfahren sollen ähnlich gut helfen wie Behandlungen der Schulmedizin. Manchmal können sie die Einnahme von Medikamenten mit den entsprechenden Nebenwirkungen überflüssig machen. Doch die gesetzlichen Krankenkassen zahlen in der Regel nur Behandlungen der Schulme-dizin. Mit dem Tarif NaturMedizin der R+V können Sie sich die Behandlung von vielen Naturheilverfahren bezuschussen lassen. Weitere Informationen auf Seite 40.

Schröpfen: Beim Schröpfen werden Schröpf-gläser mit Unterdruck auf die Haut aufgesetzt und saugen sich dort fest (trockenes Schröpfen). Manchmal wird die Haut vorher gestichelt, sodass durch den Unterdruck Blut aus dem Körper gesaugt wird (blutiges Schröpfen). Schröpfen wird bei einer Vielzahl von Beschwer-den eingesetzt, so etwa bei Abwehrschwäche, Muskelverspannungen, Migräne, Rheuma oder Hexenschuss.

* Informationen über die Anwendungsbereiche dieser

Natur- und komplementärmedizinischen Heilverfahren

finden Sie auf Seite 39 und auf unserer Internetseite

www.ruv.de unter Kranken-Zusatzversicherungen,

Naturheilverfahren. Die Nennung der Verfahren und

Anwendungsgebiete beinhaltet weder eine grundsätz-

liche qualitative Bewertung noch eine Bestätigung der

Wirksamkeit der Verfahren bzw. der Wirksamkeit für

die aufgeführten Anwendungsgebiete durch den Versi-

cherer. Dargestellt sind allein die den Verfahren gemäß

den Urhebern und Anwendern zugrunde liegenden

Theorien und tatsächlichen Anwendungsgebiete. Die

Auflistung stellt nicht das gesamte Spektrum an Natur-

heilverfahren dar.

Die Naturheilverfahren von A bis Z

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In der folgenden Tabelle finden Sie häufig vorkommende Krankheiten und Beschwerden

und die jeweils von den Anwendern empfohlenen Naturheilverfahren bzw. alternativen

Methoden. Diese können die konventionelle Therapie in den meisten Fällen nicht erset-

zen, sind aber oft als komplementäre Verfahren geeignet, zur Besserung des Gesund-

heitszustands beizutragen.

Ihr Wegweiser zu den Naturheilverfahren

Da sich die Wirkung der Naturheilverfahren bis-her wissenschaftlich nicht erklären lässt, geht die Forschung nun einen anderen Weg. In verglei-chenden Studien mit Patienten, die nach unter-schiedlichen Verfahren behandelt werden, z. B. mit schulmedizinischen Methoden und

Akupunktur, werden die Behandlungserfolge dokumentiert und verglichen. In der Regel werden auch die Behandlungskosten ermittelt.* Trotz nachweisbarer Erfolge einiger Naturheil-methoden werden deren Kosten von den gesetz-lichen Krankenkassen bisher nur in wenigen Ausnahmefällen übernommen, z. B. für eine Aku punk turbehandlung bei Rücken- und Knie-schmerzen. Bei Migräne und Spannungskopf-schmerzen wirkt Akupunktur ebenfalls. Hier werden die Kosten allerdings nicht übernommen, da die konventionelle Behandlungsmethode im Vergleich überlegen ist.

Vor dem Hintergrund, dass es für die meisten Naturheilverfahren keine oder keine nach wissen-schaftlichen Kriterien gesicherten Wirksamkeits-nachweise oder bestätigten Behandlungserfolge gibt, stellen die in der nachfolgenden Tabelle dargestellten Anwendungsgebiete und Heilver-fahren weder eine qualitative Wertung dar noch lässt sich daraus eine Wirksamkeit ableiten. Die Anwendungsgebiete werden einzig und allein nach den Kriterien genannt, die von den Urhebern und praktizierenden Anwendern empfohlen werden. Zu Risiken und zur Wirkweise berät Sie Ihr Arzt oder Heilpraktiker.

* Quelle: „Neue“ Wege in der Medizin, Herausgeber: Raymond Becker, Serkan Sertel, Isabel Stassen-Rapp, Ines Walburg, Universitätsverlag WINTER, Heidelberg 2010

Ihr Wegweiser zu den Naturheilverfahren

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Anwendungsgebiet Naturheilverfahren

Chronische Schmerzen (Rücken, Gelenke, Kopf, Migräne, rheumatische Beschwerden)

> Akupunktur> Akupressur> Osteopathie> Feldenkrais> Physikalische Therapien

(Massage, Wärmebehandlung usw.)

Allergien > Akupunktur> Eigenblutbehandlung> Ernährungstherapie> Mikrobiologische Therapie

Rheumatische Erkrankungen > Traditionelle Chinesische Medizin> Setzen von Blutegeln> Physikalische Therapie

Magen-Darm-Erkrankungen > Ayurveda> Ernährungstherapie> Mikrobiologische Therapie

Stärkung der Abwehrkräfte > Organotherapie> Orthomolekulare Medizin> Phytotherapie (pflanzliche Heilmittel)> Schröpfen

Atemwegserkrankungen > Traditionelle Chinesische Medizin> Physikalische Therapien (z. B. Inhalationen, Kneipp)> Phytotherapie (pflanzliche Heilmittel)

Ihr Wegweiser zu den Naturheilverfahren

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Mit dem Tarif NaturMedizin der R+V können Sie sich die Behandlung mit vielen Naturheilverfah-ren bezuschussen lassen. Erstattungsfähig sind alle Behandlungsmethoden, die im sogenannten Hufelandverzeichnis aufgeführt werden. Dies sind z. B.:

> Akupunktur> Chiropraktik> Eigenbluttherapie> Homöopathie> Osteopathie

* 3,9 Cent pro Minute aus dem Festnetz der Deutschen Telekom AG, höchstens 0,42 EUR pro Minute aus den Mobilfunknetzen. Abweichende Preise aus anderen Festnetzen sind möglich.Weitere Naturheilverfahren durch zusätzliche Absicherung

NaturMedizin (N1)

Ambulante Behandlung mit Naturheilverfahren (Methoden aus dem Hufelandverzeichnis) durch> Heilpraktiker> Ärzte

80 % (bis 2.400 EUR) / 2 Kalenderjahre

Verordnete Arznei-, Heil- und VerbandmittelInnerhalb der ersten 2 Kalenderjahre ab Versicherungs-beginn ist die Erstattung auf insgesamt 400 EUR begrenzt.

Beispiel für eine Behandlung mit Naturheilverfahren

Der Arzt berechnet Ihnen bei einer Schmerzerkrankung für die Untersuchungund 10 Akupunkturbehandlungen 502 EUR

Ihr Eigenanteil = 502 EUR

R+V übernimmt im Tarif NaturMedizin 401,60 EUR

Die Behandlung kostet Sie statt 502 EUR nur noch 100,40 EUR

Eine Auflistung mit Erläuterungen zu einzelnen Behandlungsmethoden finden Sie auf unserer Internetseite unter www.ruv.de (Kranken-Zusatz-versicherungen, Naturheilverfahren).

Möchten Sie sich allgemein über eine alternative Methode informieren? Dann steht Ihnen unser Service mediRat unter der Telefonnummer0180 1 000417* täglich von 7:00 bis 23:00 Uhr zur Verfügung.

Die Leistungen der R+V im Überblick

Der Tarif NaturMedizin der R+V

Weitere Naturheilverfahren durch zusätzliche Absicherung

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Nützliche Adressen

Vorsorge und Früherkennung

41Nützliche Adressen

R+V VersicherungRaiffeisenplatz 165189 Wiesbaden

www.gesundheitsservices.ruv.deHier finden Sie viele nützliche Funktionen wie Arztsuch-maschine, Klinik-Finder oder Arztrechnungsprüfungstool.

www.ruv.deMit vielen nützlichen Ratgebern zum Download sowie Tarifinformationen.

R+V BetriebskrankenkasseKreuzberger Ring 2165205 Wiesbaden

www.ruv-bkk.deDie gesetzliche Krankenkasse der R+V mit vielen nützlichen Infos.

Bundesministerium für GesundheitFriedrichstraße 10810117 Berlin

Telefon: 030 18441-0

www.bmg.bund.de/präventionPräventionsratgeber als Download oder per Post, Kurzbeschreibungen der Leistungen, Impfungen usw.

Deutsche Krebshilfe e. V. Buschstraße 3253113 Bonn

Telefon: 0228 72990-0

www.krebshilfe.deDiverse Präventions-Faltblätter und Ratgeber sowie ausführli che Infobroschüren über die häufigsten Krebs erkrankungen als kostenloser Download oder per Post.

Robert-Koch-InstitutPostfach 65 02 6113302 Berlin

Telefon: 030 1 8754 - 0

www.rki.deFundierte Informationen zu Schutzimpfungen – das RKI ist die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention.

IQWiG – Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im GesundheitswesenIm Mediapark 850670 Köln

Telefon: 0221 35685 - 0

www.gesundheitsinformation.deDas Institut hat sich zum Ziel gesetzt, wissenschaftlich fundierte Bewertungen zu erstellen. Dabei werden die Vor- und Nachteile medizinischer Leistungen möglichst objektiv überprüft. Hier finden Sie u. a. einen Überblick z. B. von Früherkennungsunter-suchungen oder einigen Naturheilverfahren.

Die gesetzlichen Krankenkassen Bei Ihrer Krankenkasse erhalten Sie die wichtigsten Basisinfor-mationen rund um das Thema Vorsorgeuntersuchungen. Einige Krankenkassen bieten einen E-Mail- oder SMS-Service, der Sie daran erinnert, wann welche Vorsorgeuntersuchung in Anspruch genommen werden sollte. Umfassende Infor ma tionen findenSie auf der Website Ihrer Krankenkasse oder Sie rufen dort ein-fach an.

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Naturheilverfahren

Zum Thema Naturheilkunde gibt es ein umfassen-des Informationsangebot in Form von Büchern oder im Internet. Im Folgenden erhalten Sie Web adressen von Verbänden und Organisationen, die bestimmte Naturheilverfahren vertreten.

Heilpraktiker allgemeinVerband Deutscher Heilpraktiker e. V.

www.heilpraktiker-vdh.de

AkupunkturArbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e. V.

www.agtcm.de

AyurvedaDeutsche Gesellschaft für Ayurveda e. V.

www.ayurveda.de

ChiropraktikDeutsche Chiropraktoren-Gesellschaft e. V.

www.chiropraktik.de

HomöopathieDeutsche Gesellschaft für KlassischeHomöopathie

www.dgkh-homeopathie.de

OsteopathieVerband der Osteopathen Deutschland e. V.

www.osteopathie.de

R+V BetriebskrankenkasseKreuzberger Ring 2165205 Wiesbaden

www.ruv-bkk.deDie gesetzliche Krankenkasse R+V BKK bietet Ihnen ebenfalls nützliche Informationen zum Thema Naturheil-verfahren an.

IQWiG – Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im GesundheitswesenIm Mediapark 850670 Köln

Telefon: 0221 35685 - 0

www.gesundheitsinformation.deDas Institut hat sich zum Ziel gesetzt, wissenschaftlich fundierte Bewertungen zu erstellen. Dabei werden dieVor- und Nachteile medizinischer Leistungen möglichst objektiv überprüft. Hier finden Sie u. a. einen Überblickz. B. von Früherkennungsuntersuchungen oder einigen Naturheilverfahren.

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ImpressumHerausgeber: R+V Allgemeine Versicherung AG, Vertrieb-Marketing, Raiffeisenplatz 1, 65189 Wiesbaden

Verantwortlich: Abteilung Produkt- und Kampa-gnenmanagement

Erscheinungsjahr: 2012

Redaktion: Abteilung Produkt- und Kampagnen-management in Zusammenarbeit mit VR-Marke-ting GmbH, Wiesbaden

Urheberrechte: Der Inhalt dieser Broschüre ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigungen – auch auszugsweise – bedürfen der Zustimmung der R+V Allgemeine Versicherung AG, sofern sie nicht nach dem Urhebergesetz erlaubt sind.

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Gestaltung: in Zusammenarbeit mit VR-Marketing GmbH, Wiesbaden

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Informationen erhalten Sie in den Volksbanken und Raiffeisenbanken, R+V-Agenturen sowie bei der Direktion der R+V Versicherungsgruppe,Raiffeisenplatz 1, 65189 Wiesbaden.

Telefon: 0180 2 7858633 oder 0180 2 RVKUNDE

0,06 EUR pro Anruf aus dem Festnetz der Deutschen Telekom AG, höchstens 0,42 EUR pro Minute aus den Mobilfunknetzen. Abweichende Preise aus anderen Festnetzen sind möglich.

www.ruv.de

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08 566 70 2867 001 0 04.12