Kreative Wirtschaft Hamburg - Hamburg Kreativ Gesellschaft

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Kreative Wirtschaft Hamburg Eine Analyse der Bedeutung der Kreativwirtschaft für Hamburg. Definition und Handlungsempfehlungen zur Entwicklung eines Clustermanagements Kreativwirtschaft. Eine Untersuchung im Auftrag der Senatskanzlei, Planungsstab der Freien und Hansestadt Hamburg Autorin: Maja Barthelmes Kontakt: [email protected] Hamburg, Juni 2008

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Kreative Wirtschaft Hamburg

Eine Analyse der Bedeutung der Kreativwirtschaft für Hamburg. Definition und Handlungsempfehlungen zur Entwicklung eines

Clustermanagements Kreativwirtschaft.

Eine Untersuchung im Auftrag der Senatskanzlei, Planungsstab der Freien und Hansestadt Hamburg

Autorin: Maja Barthelmes

Kontakt: [email protected]

Hamburg, Juni 2008

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Teil I.

1. Einleitung .............................................................................................................................................................3

1.3 Aufbau und Gliederung der Untersuchung..........................................................................................5

2. Zur Debatte der Kreativwirtschaft ........................................................................................................................7

2.1 Zur Theorie der „Kreativen Klasse“ - Richard Florida ........................................................................7

2.2 Was spricht für ein Cluster Kreativwirtschaft ....................................................................................10

3. Von der wissenschaftlichen Debatte zur Definition ..........................................................................................12

3.1 Das Drei-Sektorenmodell der Kreativwirtschaft ................................................................................12

3.2 Definition..............................................................................................................................................14

3.2.2 Kulturwirtschaft/Creative Industries - Kreativwirtschaft.................................................................14 3.3 Das Modell der Creative Industries – Kreativität als Wirtschaftsfaktor ..........................................15

4. Die Feingliederung der Kreativwirtschaft ..........................................................................................................20

4.1 Die Teilbranchen der Hamburger Kreativwirtschaft..........................................................................20

4.2 Die Hamburger Designwirtschaft .......................................................................................................21

4.3 Teilbranche Software/Games-Industrie.............................................................................................22

Ausblick..................................................................................................................................................................24

Teil II........................................................................................................................................................................25

5. Zur Beschäftigungsstruktur der Kreativwirtschaft ...............................................................................25

6. Die Kreativwirtschaft und ihre Beschäftigungsstruktur in Hamburg................................................................27

6.1 Die Kreativwirtschaft und ihre Beschäftigungsstruktur im Städtevergleich. .......................28

7. Die Teilmärkte der Kreativwirtschaft im regionalen Vergleich der Städte.......................................................30

8. Zur Qualifizierungsstruktur in den Kreativwirtschaftsbranchen.......................................................................30

9. Die Künstlersozialkasse KSK ............................................................................................................................33

9.1 Die Einkommensverhältnisse der Hamburger Kreativen .................................................................33 9.3 Absicherung der Selbständigen und Freien in Hamburg .................................................................34

10. Exkurs: Förderstatistiken und Existenzförderprogramme..............................................................................35

11. Patentamt-Analyse zum Kreativwirtschaft-Cluster .........................................................................................36

12. Die Unternehmen, selbständigen Künstler und Kreativen der Kreativwirtschaft .........................................37

12.1 Die Unternehmenszahlen im Jahresvergleich von 2002 bis 2006 ................................................37

13. Umsätze der selbständigen Künstler und Kreativen......................................................................................40

13.1 Resumé zum statistischen Teil ........................................................................................................41

Teil III.......................................................................................................................................................................43

14. Benchmark - Maßnahmen zur Förderung der Kreativwirtschaft im Vergleich .............................................43

14.1 Köln ......................................................................................................................................43

14.2 Stuttgart ...............................................................................................................................44

14.3. Berlin ...................................................................................................................................45

15. Strategien zur Entwicklung der Kreativwirtschaft in Europa..........................................................................46

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15.1 Wien ....................................................................................................................................46

15.2 Barcelona............................................................................................................................48

15.3 Kopenhagen .......................................................................................................................49

Ausblick und Handlungsempfehlungen für Hamburg ...................................................................................50

1.Kreativwirtschaftsbericht........................................................................................................................50

2. Branchendialog .....................................................................................................................................50

3. Netzwerkstrategie .................................................................................................................................51

4. Internationale Allianzen ........................................................................................................................51

5. Verteiler der Kreativbranchen ..............................................................................................................51 6. Beratung und Hilfestellung für kreative Gründer und Freiberufler .....................................................51

7. Informationsprogramm..........................................................................................................................51

8. Raum für Kreativität erhalten. ..............................................................................................................52

9. Raum für Kreativität schaffen...............................................................................................................52

10. Der Immobilienpool. ............................................................................................................................52

11. Wettbewerbsleitlinien - Spielräume nutzen. ......................................................................................52

12. Website der Kreativwirtschaft ............................................................................................................52 Fazit................................................................................................................................................................53

Anhang ...................................................................................................................................................................54

Abbildungen und Statistiken...................................................................................................................................56

Statistische Quellen ................................................................................................................................................70

Literaturverzeichnis.................................................................................................................................................71

Weiterführende Links .....................................................................................................................................73

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1. Einleitung Im Rahmen der Entwicklung des Leitbilds „Metropole Hamburg- wachsende Stadt“ wurde für den Baustein „Talentstadt“1 der Kreativwirtschaft bereits eine besondere Bedeutung und Schlüsselrolle zugewiesen. Auch im Koalitionsvertrag ist von der Einrichtung einer Kreativagentur die Rede, die gezielt den Bereich der Kulturwirtschaft und das erweiterte Feld der Kreativwirtschaft bearbeiten soll. Und nicht zuletzt, viel mehr allen voran hat die GAL Bürgerschaftsfraktion die „Kreative Stadt“ als Leitbild2 im Wahlprogramm 2008 verankert3. Die Kreativwirtschaft rückt also auch für Hamburg in den Fokus zukünftiger Standortentwicklungsstrategien.

Eine umfangreiche Talent-Bedarfsanalyse für Hamburg und die Erläuterung der Zielgruppen der „kreativen Klasse“ im Sinne der Theorie Richard Floridas hat das Gutachten von Roland Berger4 bereits unter die Lupe genommen. Im Fokus der Untersuchung war das Humankapital der „Hochkreativen“ am Standort Hamburg im Benchmark mit anderen europäischen Städten. Wenig berücksichtigt blieben dabei aber die Bereiche der Kreativwirtschaft, jenseits der High- Potentials aus den Bereichen Wirtschaft, Forschung und Wissenschaft, d. h. die lokalen Akteure aus den Querschnittsbereichen der Kultur- und Kreativwirtschaft.

Was verbirgt sich konkret hinter der Kreativwirtschaft Hamburgs und welche Faktoren prägen tatsächlich die Kreativwirtschaftsbranchen der Stadt und Metropolregion? Diese Fragen wurden bisher unzureichend untersucht. Zwar gibt es einen umfangreichen und aufschlussreichen Kulturwirtschaftsbericht aus dem Jahr 2006, der den gesamten Bereich der Kulturwirtschaft beschreibt, aber dessen erweiterte Definition wurde unter Einbezug der Kreativwirtschaftsbranchen für Hamburg noch nicht vollzogen.

Die hier vorliegende Untersuchung versucht Abhilfe zu schaffen, indem sie einige wichtige Kerndaten über den Bereich der Hamburger Kreativwirtschaft zusammenträgt und Ansätze aufzeigt, die zur Potentialanalyse der Hamburger Kultur- und Kreativwirtschaft dienen und konkrete Maßnahmen und Anregungen für ein zukünftiges Cluster Kreativwirtschaft unter Federführung der Kreativagentur darlegt.

Dabei sei vorweg gesagt, dass die hier vorliegende Untersuchung nicht den Anspruch erhebt, eine umfassende und abschließende Analyse der Hamburger Kreativwirtschaft zu sein. Sie ist viel mehr als ein initialer Baustein zu sehen, eine stichprobenartige Voruntersuchung für eine im Folgenden noch näher erläuterte Empfehlung eines ersten Hamburger Kreativwirtschaftsberichts für 2008/2009, im Rahmen eines zu installierenden Clustermanagements zur Förderung der Kreativwirtschaft in Hamburg.

1 Bürgerschaft der freien und Hansestadt Hamburg (2007): Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft: Weiterentwicklung des Leitbilds „Metropole Hamburg – Wachsende Stadt“. Drucksache 18/7616. Hamburg 2 siehe dazu auch die Website der GAL Bürgerschaftsfraktion http://www.hamburg-kreativestadt.de/leitbild.html 3 S.55 ff, GAL Hamburg Wahlprogramm 2008 - BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Hamburg 4 Roland Berger (2007): Endbericht Talentstadt Hamburg

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1.2 Ansatz und Quellensuche

Es gibt eine unendliche Datenfülle über strategische Konzepte der Kreativwirtschaft und Theorien zur Rolle der Kreativität als Wirtschaftsfaktor. Demgegenüber aber klafft ein großes Loch, was eine vereinheitlichte und verbindliche Definition zur Kreativwirtschaft und besonders die statistische Datenlage betrifft. Die Recherche war dominiert vom Nicht-Vorhandensein empirisch quantitativer und qualifizierbarer statistischer Quellen für die Kreativwirtschaft im Allgemeinen.

Diese wohl wichtigste Erkenntnis sei hier vorweg geschickt, denn sie bildet zugleich die Hauptproblematik der Untersuchungssituation ab. Die Datenlage über die Kreativwirtschaft und der zugeordneten Teilbranchen (siehe S. 22 ff) ist bislang unzureichend bis mangelhaft. Eine statistische Zusammenführung von branchenübergreifenden Umsatz- und Beschäftigungsdaten der relevanten Wirtschaftsbereiche gibt es bislang für Hamburg noch nicht. Selbst die etablierten Hamburger Brancheninitiativen und Cluster wie Medien, Software/Games oder Design, die bereits erfolgreich für und in den Teilbereichen der Kreativwirtschaft operieren, stehen vor der Problematik, kein verbindliches und verwertbares Datenmaterial über die Qualifizierungsstruktur, Unternehmensstruktur oder vergleichbare relevante Daten zur Zielgruppe zu haben. Es gibt vereinzelt Ansätze und explorative Stichproben zu wirtschaftlichen Erhebungen, sowie Branchenportraits beispielsweise der Handelskammer Hamburg auf die man sich stützt. Aber für eine branchenübergreifende qualitative Analyse der Kreativwirtschaft sind diese unzureichend, wie im Folgenden noch erläutert wird.

Was bislang fehlt, sind qualitative Erhebungen und Untersuchungen, die für alle Bereiche der Kreativwirtschaft (Design, Musik, Film, Werbung, Software u.a.) neben den Branchenstrukturen und normalen Beschäftigungsverhältnissen besonders die große Zahl der Selbständigen und Freien Kreativschaffenden erfasst und die Struktur der Nischen abbildet. Hier ist dringender Handlungsbedarf gefragt. Auch die Berufsgruppen der Kreativwirtschaft bedürfen einer genaueren Analyse. Gesondert betrachten sollte man hierbei diejenigen, die nicht in erster Linie kommerzielle Interessen verfolgen, sondern Kreativität als Selbstzweck und Selbstverwirklichungsstrategie leben. Die so genannten „Bohemiens“5 aus den Branchen Kunst, Film, Literatur, Design, Werbung, Software/Games und Musik. Darauf wurde hier verzichtet, da es den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde.

Aber nicht nur in Hamburg ist dieser „Datenmangel“. Ein Problem, er spiegelt sich in der gesamten aktuellen Debatte zur Kreativwirtschaft/Creative Industries wieder.6 Die Datenlage ist unübersichtlich und Definition von Kreativwirtschaft somit reine Auslegungssache. Zumindest entsteht dieser Eindruck beim Vergleich vorhandener Kreativwirtschaftsberichte und regionaler Studien. Vergleichbare Analysen von Städten oder europäischen Benchmarks sind bislang auch nur unzureichend oder eingeschränkt möglich da die Ansätze der Kreativwirtschaft je nach Definitionsansatz des herangezogenen Modells und berücksichtigter Statistikgrundlage stark variieren.

5 Bohemiens ist ein von Richard Florida verwendeter Begriff 6 R. Ertel: Daten und Fakten zur Kulturwirtschaft in APuZ, 34-35/2006, S.19

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Allen Schwierigkeiten zum Trotz ist dies hier ein Versuch, für einige statistisch schwer bis gar nicht erfassbare Bereiche der Kreativwirtschaftsbranchen7, quantitative Aussagen anhand von explorativen Stichproben an die Seite zu stellen und genau für diese statistischen Grauzonen der Kreativwirtschaft zumindest im Ansatz Maßnahmen zu formulieren, die mittelfristig diese Datenlücken füllen.

Die hier vorliegende Untersuchung skizziert einen Rahmen für einen Entwicklungsprozess hin zu einem Cluster Kreativwirtschaft und stellt zukünftige Maßnahmen zur Förderung der Hamburger Kreativwirtschaft und ihrer Teilbranchen in Aussicht. Sie liefert eine erste Definitionsgrundlage und einen statistischen Überblick über das Branchenfeld der Hamburger Kreativwirtschaft und bietet damit eine Grundlage für weitere Untersuchungen und empirische Erhebungen, die erforderlich sind, um ein erfolgreiches Clustermanagement für die Kreativwirtschaft zu etablieren, was im Folgenden noch erläutert wird.

1.3 Aufbau und Gliederung der Untersuchung Die Untersuchung gliedert sich in drei Teilbereiche: Den ersten Teil bildet eine ausführliche Definition von Kreativwirtschaft und ihre Abgrenzung zur Kulturwirtschaft anhand eines kurzen Überblicks über die Themenfelder der Kreativwirtschaft und den Status der aktuellen Debatte. Dabei schließt der erste Teil mit einer Basisdefinition und Fokussierung der für Hamburg relevanten Branchen der Kreativwirtschaft ab.

Der zweite Teil bildet eine statistische Analyse von Daten. Ausgehend von der Grunddefinition der Kreativwirtschaft in Teil eins, stützt sich diese Untersuchung auf die Gegenüberstellung der bisher wenig bezifferten Kernbereiche der Hamburger Kulturwirtschaft und Kreativbranchen und deren Zusammenspiel. Der Fokus liegt auf der Branchenanalyse von Wirtschafts- und Beschäftigungsstrukturen im konkreten Vergleich. Die Kreativwirtschaftsbranchen werden anhand statistischer Vergleichskategorien beleuchtet. Abschließend werden die gewonnenen Ergebnisse für Hamburg mit den Kreativstandorten Berlin, München, Köln, Stuttgart, Bremen verglichen und analysiert.

Als Statistische Grundlage diente die Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit, die Umsatzsteuerstatistik des Statistikamts Nord sowie Branchenportraits und Unternehmensdatenbank der Hamburger Handelskammer und auch die Statistiken der Künstler Sozialkasse.

Darüber hinaus wurden Gespräche mit Branchenkennern und Hamburger Brancheninitiativen der Bereiche Medien und Kreativwirtschaft geführt u.a. mit der BWA Bereich Medien, der Initiative Hamburg@work, der Designinitiative hamburgunddesign, der Hamburg Marketing GmbH, sowie der Handelskammer Hamburg und anderen branchennahen oder für Teilbereiche versierte Experten.

Der dritte Teil bildet den Abschluss in Form einer Zusammenstellung erfolgreicher Strategien zur Förderung der Kreativwirtschaft in den Benchmark-Städten Köln, Stuttgart, Berlin und den europäischen Städten Wien, Barcelona, Kopenhagen. 7 Den Kern der Kreativwirtschaft bildet eine Masse von Selbständigen und Freischaffenden Kreativen, die weder in Statistiken, Verbänden noch im Handelsregistern auszumachen sind.

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Aufgrund des zur Verfügung stehenden Zeitumfangs, sowie des Aufwands in der Datenbeschaffung, konnten die Teilmärkte und Berufsgruppen der Kreativwirtschaft nicht im vollen Umfang qualitativ untersucht werden.

Die hier vorliegende Untersuchung geht der Frage nach, welches Potential sich hinter der Hamburger Kreativwirtschaft tatsächlich verbirgt. Sofern möglich, wurden dafür konkrete Zahlen als Beleg für die Erörterung der folgenden Fragestellungen herangezogen: Wo liegen die Entwicklungspotentiale der Hamburger Kreativwirtschaft verborgen? Welche Wirtschaftskraft lässt sich in der Hamburg Kreativwirtschaft anhand von Branchendaten ablesen? Und wie stellt sich die Beschäftigungsstruktur in den Branchen der Hamburger Kreativwirtschaft dar? Aus welchen Kernbranchen setzt sie sich zusammen?

Wie sich diese Kernbranchen der Hamburger Kreativwirtschaft zusammensetzen und wo politischer Handlungsbedarf gefragt ist das versucht diese Untersuchung zu beleuchten.

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2. Zur Debatte der Kreativwirtschaft Der US-Politikwissenschaftler Richard Florida hat im Jahr 2002 den Begriff der „creative class“ geprägt und empirisch belegt, dass die Regionen und Metropolen ökonomisch erfolgreicher sind, welche die „drei T“ – Talente, Toleranz und Technologien – auf eine produktive und bereichernde Art und Weise verbinden. Das lässt sich auf die Faktoren und Indexe wie Patentanmeldungen, Anzahl von Akademikern, aber auch die Einstellung gegenüber Minderheiten und Zugewanderten herunter brechen.8 Mit seinem Buch „The Rise of the Creative Class“9 vertritt Florida die These, dass Gesellschaften umso erfolgreicher – im Sinne wirtschaftlicher Prosperität – sind, je offener die Gesellschaften sind und je mehr "KreativarbeiterInnen" aus den Künsten, Medien, IKT, Architektur u.ä. in einer Gesellschaft beschäftigt sind. Damit bringt er das Selbstverständnis der Kreativ- und WissensarbeiterInnen zu Beginn des 21. Jahrhunderts auf den Punkt. Er eröffnet aber auch eine Debatte, die verdeutlicht, das regionale Wirtschaftsprozesse heute interdisziplinärer von den Akteuren betrachtet werden müssen, will man erfolgreiche Maßnahmen etablieren. Vor dem Hintergrund der Theorie Richard Floridas werden auch im deutschsprachigen Raum in den letzten Jahren vermehrt Kultur – und Kreativwirtschaftsberichte publiziert. Um die Ausgangslage der aktuellen Kreativwirtschaftsdebatte zu verstehen und die Kernbegriffe einordnen zu können, folgt nun eine Zusammenfassung der wichtigsten Kernthesen Richard Floridas und seiner Theorie der „Kreativen Klasse“.

2.1 Zur Theorie der „Kreativen Klasse“ - Richard Florida Florida bezieht sich in seiner Analyse auf amerikanische Städte und Gesellschaften.

Aufgrund der Entwicklungsgeschichte und Tradition europäischer Städte und Metropolregionen lässt sich seine Theorie im Detail zwar nur unzureichend auf europäische oder deutsche Städte übertragen. Aber der Ansatz seiner Theoriebildung ist nah dran am Zeitgeschehen der Wissensgesellschaft, seine Debatte findet international großen Zuspruch und spiegelt sich mittlerweile auch in strategischen kommunalpolitischen Stadtentwicklungskonzepten europäischer10 und bundesdeutscher Städte und Metropolregionen wieder. Mit seiner Untersuchung deckt er auf, dass die Konzentration von Kreativen in bestimmten Großstädten nicht nur auffallend ist, sondern die räumliche Verteilung von Kreativen insgesamt regional sehr ungleich verteilt ist.11 Er identifiziert diese kreativen Ballungsräume als Keimzellen wirtschaftlichen Wachstums und Brutkästen technischer und sozialer Innovation - Städte als kreativer Nährboden für zukünftiges Wachstum. Die Theorie ist nicht neu, aber sein Ansatz ist in Teilen innovativ und regt zum Querdenken bisheriger strategischer Ansätze an. Er stellt dar, dass die Kreativen eine bedeutende Ressource für die zukünftige Regionalentwicklung bilden, da sie die Ansiedlung von kreativen Aktivitäten maßgeblich beeinflussen. Zudem sind sie die Bevölkerungsgruppe mit eindeutig festgelegten 8 siehe dazu auch S. Köhnert, A.Morgenstern, R.Klingholz (2007):Talente, Technologier, Toleranz – wo Deutschland Zukunft hat, Berlin-Institut 9 R. Florida (2004): The rise of the creative class. And how it’s transforming work, leisure, community and everyday Life. New York 10 R. Floridas „Talente, Technologie und Toleranz-Strategie“ wurde ebenfalls in der Studie von Roland Berge herangezogen. 11 siehe zur räumlichen Verteilung der Kreativen auch Fritsch/Stützer: (2007):Die Geographie der Kreativen Klasse in Deutschland, 1/2007, Friedrich-Schiller Universität Jena

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Präferenzen bei der Standortwahl und bevorzugen Orte mit einem hohen Wohn- und Freizeitwert. Folgt man Floridas Theorie, so muss man sich, wenn man die Kreativen in den Städten halten und neue hinzugewinnen will, bei zukünftigen regionalen Anätzen die Vorstellungen dieser Zielgruppe vergegenwärtigen und sich ein genaues Bild dieser kreativen Zielgruppe machen, und zwar eines, das sie in die Entwicklungsprozesse einbezieht. Kapital der Wissensgesellschaft. Kreativität oder vielmehr „kreatives Kapital“ ist die Ressource, um die es sich bei der Kreativwirtschafts-Theorie dreht. In der Wissensgesellschaft wird Kreativität zur treibenden Kraft hochentwickelter Gesellschaften und bestimmt die wirtschaftliche Entwicklung. Arbeit und Kapital stehen laut Florida nicht mehr an erster Stelle. Die Kreativität und Vielfalt der Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital der neuen Wirtschaft. Dabei ist Kreativität nicht allein Künstlern, wissenschaftlichen Intellektuellen oder Genies vorbehalten, sondern ein Potential, das jeder in sich trägt und als Fähigkeit in vielfältigen beruflichen Tätigkeiten Ausdruck finden kann. Wissen spielt dabei eine wichtige Rolle, ist aber nicht gleichzusetzen mit Kreativität. Wissen dient als Material für Kreativität im produktiven Sinne. In der kreativen Wirtschaft fließt Wissen in Geschäftsideen und Umsetzungsprozesse ein um es letztendlich ökonomisch nutzbar zu machen; in Form von Innovationen, Beratungsleistungen oder Produkten. Der Handel und die Wertschöpfungskette bilden wiederum die kreative Wirtschaft. Der Kreativitätsbegriff bei Florida. Kreativität ist laut Florida die Fähigkeit, Probleme zu erkennen, Lösungen zu finden oder vorhandenes Wissen neu zu kombinieren. Die Produkte der kreativen Wirtschaft sind vielfältig, neben technischen Geräten zählen auch kulturelle Veranstaltungen, Filme, Bildungsangebote oder Finanzprodukte dazu – eben alles, was aus kreativen Tätigkeiten heraus Arbeitsplätze schafft und Wirtschaftskraft hervorbringt. Die drei Typen der Kreativität gliedert Florida in: 1) technologische Kreativität oder Innovation (technological creativity or innovation) 2) wirtschaftliche Kreativität oder Unternehmergeist (economic creativity or entrepreneurship) 3) künstlerische oder kulturelle Kreativität (artistic or cultural creativity) Aus diesem Kreativitätsverständnis heraus entwickelt Florida die These, dass Kreativität der Motor für wirtschaftliche Entwicklungen ist. Er stellt drei in Bezug stehende Typen von Kreativität heraus, die sich bedingen, beeinflussen und dahingehend begünstigen dass sie im Ergebnis zu wirtschaftlicher Entwicklung beitragen. Diese wirtschaftliche Entwicklung identifiziert Florida für die Orte, wo Kreativität in hohem Maße gelebt wird und „kreatives Kapital“ also Kreative lebenswerten Raum vorfinden, nämlich besonders in Städten und hoch entwickelten Metropolregionen. Florida rückt die Standortwahl der Kreativen in den Fokus seiner Untersuchung und hinterfragt, welche Faktoren die Präferenz bei der Ortswahl beeinflussen. Nicht allein der Arbeitsmarkt ist ausschlaggebend für die Auswahl einer Region, genauso entscheidend ist die Vielfalt des kulturellen Angebots, Toleranz und eine unkonventionelle Atmosphäre geprägt von Offenheit gegenüber neuen Ideen, Menschen anderer ethnischer Herkunft oder anderer sexueller Orientierung. Er stellt fest, dass, entgegen traditioneller

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Kulturangebote wie Museen, Opern, Ballet oder Sportevents, Kreative größeren Wert auf ein kulturelles Angebot legen, das geprägt ist von kleinteiligen Off-Szenen sowie einem pulsierenden Nachtleben und einer lebendigen Musikszene. Toleranz, Offenheit und kulturelle Vielfalt. Das sind die Faktoren, die für die Kreativen bei der Stadtortwahl von Bedeutung sind und für Florida den rote Faden für die Entwicklung regionaler Standortvorteile bilden. Denn in von Toleranz, Offenheit und kultureller Vielfalt geprägten Umgebungen fällt es Menschen leichter, sich zu integrieren und gleichzeitig ihre eigene Identität zu bewahren. Toleranz und Offenheit bedingen Vielfalt und bieten damit kreativen Menschen Impulse und Inspiration für innovative Prozesse, so Floridas Ansatz. Jobs follow people, mit dieser Aussage stellt Florida die bisherige Theorie auf den Kopf und beschreibt anschaulich das Phänomen der Wissensgesellschaft, in der sich die Standortwahl der Unternehmen zunehmend an den bevorzugten Wohnorten der Kreativen orientiert. So zu beobachten bei Hightech-Unternehmen, für die kreative Mitarbeiter zunehmend eine Schlüsselrolle im Wettbewerb bedeuten. Florida widerlegt damit die vorherrschende Annahme, dass Menschen bevorzugt dorthin gehen, wo sie Beschäftigung finden (people follow jobs). Das Bestreben der Kreativen scheint ein deutlich anderes zu sein, berufliche und private Selbstverwirklichung in einer lebenswerten Umgebung prägt ihre Ortswahl. Den Städten kommt damit eine zunehmende wirtschaftliche Bedeutung zu. Denn die Verbindung zwischen der Konzentration der Kreativen auf wenige Standorte bedingt laut Florida die Konzentration von wirtschaftlichen Aktivitäten, die einen hohen Bedarf an qualifizierten, kreativen Mitarbeitern haben, wie z.B. in den Bereichen Werbung, Design, Forschung und Entwicklung. Vielfalt und Kreativität bilden eine ideale Grundlage für Innovation und Unternehmergeist, da sie Impulse für neue Ideen begünstigen und Knowhow Transfer ermöglichen. Durch die produktive Umsetzung neuer Ideen auch kommerzieller Art, wird wiederum die Gründung neuer Unternehmen angeregt und das wirkt sich positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung aus. Diesen Kausalzusammenhang belegt er für US-amerikanische Metropolen, indem er einen offensichtlich positiven Einfluss des Anteils der Kreativ-Beschäftigten auf das Niveau an Unternehmensgründungen analysiert. Zur „kreativen Klasse“ zählen laut Florida all diejenigen in einer Gesellschaft, die sich beruflich hauptsächlich damit beschäftigen, Probleme zu analysieren und neue Lösungen zu entwickeln oder vorhandenes Wissen neu zu kombinieren12. Er unterscheidet die kreative Klasse grundlegend von den Menschen, die Arbeiten nachgehen die vordefinierte Routinetätigkeiten ausführen oder Präsenzpflicht am Arbeitsplatz haben. Dabei besteht die kreative Klasse aus einem hochkreativen Kern von Beschäftigten, die von kreativen Berufen umgeben sind. Richard Florida bildet daraus drei Tätigkeitsklassen, denen er bestimmte kreative Berufe zuordnet. Die Gruppen bilden gemeinsam die kreative Wertschöpfungskette der kreativen Wirtschaft.

12 R. Florida 2004, S.8 ff

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Zum hochkreativen Kern (creative core) zählen Wissenschaftler, Ingenieure, Ärzte und Künstler. Sie generieren Wissen und sind innovativ tätig und treiben die technische Entwicklung voran. Die kreativen Fachleute (creative professionals) bilden Manager, Unternehmer, Berufstätige im Finanzbereich und Rechtswesen sowie medizinische-, technische Fachkräfte. Sie wenden ihr Wissen an und bringen es in neue Zusammenhänge und Kommunikations- und Geschäftsprozesse ein und befördern dadurch die wirtschaftliche Entwicklung. Den künstlerisch kreativen Teil bilden die so genannten Bohemiens. Es sind unter anderem Musiker, Designer, Publizisten oder Artisten. Mit ihrer künstlerischen und kulturellen Produktivität ziehen sie das „kreative Kapital“ an. Als Gruppe bilden sie den entscheidenden Indikator für die Offenheit und Vielfalt einer Region und stehen damit für den Faktor Imagewirkung und Anziehungskraft die auf die Hochkreativen und kreativen Fachleute wirkt.

2.2 Was spricht für ein Cluster Kreativwirtschaft

„GAL und CDU wollen aus Hamburg eine Creative City machen. Die Voraussetzungen dafür sind gut. … Um die Kreativwirtschaft weiter zu entwickeln, will der neue Senat eine Kreativagentur ins Leben rufen, die an den Erfolg von new media@work anknüpft und die vielen Kreativ-Cluster unter einem Dach vernetzen will.“13

Farid Müller, Medienpolitischer Sprecher der GAL-Bürgerschaftsfraktion

Auf Floridas Theorie aufbauend entstanden viele Theorien zur Kreativwirtschaft und den Creative Industries, im Kern ist ihnen allen eine zentrale Aussage gemein: Städte wie Hamburg und Berlin, in denen bereits Talente angesiedelt sind und wo Toleranz gelebter Bestandteil der Alltagskultur ist, haben einen entscheidenden Vorteil im internationalen Wettbewerb: Sie wirken anziehend auf hochqualifizierte Talente und Kreative (Bohemiens). Wo Raum und Platz für das Unkonventionelle ist, wird auf innovative Weise nach Vorne gedacht. Unternehmen siedeln sich in Zukunft dort an, wo eine lebendige Vielfalt kultureller Infrastruktur (Theater, Restaurants, Cafés etc.) vorhanden ist und kreative Köpfe, eine positive Einstellung gegenüber neuen Technologien und Veränderungen die Atmosphäre prägen. Es kommt also darauf an, das freiverfügbare und vorhandene Wissen (Forschungsergebnisse, Erfindungen, Ideen etc.) vor Ort in Produkte oder Geschäftsideen umzusetzen und damit ökonomisch nutzbar zu machen, unter besonderer Beachtung der Kreativwirtschaftsbranchen. Hierfür ist die Etablierung eines Clusters Kreativwirtschaft ein sinnvoller Schritt. Ein Clustermanagement kann hier politisch darauf hinarbeiten, verstärkte Aufmerksamkeit auf den katalysierenden Effekt der Kreativwirtschaft zu lenken und diesen nutzbar zu machen. Das setzt politische Maßnahmen voraus, die darauf abzielen, den kreativen Prozess in den ökonomischen Kreislauf zu integrieren und Synergien zu schaffen durch Netzwerke, Allianzen und lokale Initiativen.

13 Farid Müller, Medienpolitischer Sprecher der GAL-Bürgerschaftsfraktion in: Magazin der Metropolregion Hamburg 1/2008, S.7

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In Hamburg bietet sich eine gute Grundlage, um sich als produktiv kreatives Zentrum erkennbar gegen die Konkurrenz wie Berlin und München abzusetzen, lebendige Vielfalt und gelebte Unterschiede zu kultivieren und ein offenes Klima zu erhalten, das es ermöglicht, kreative Konzepte zu verwirklichen. Das Potential dazu hat Hamburg bereits, wie eine vergleichende Studie des Berlin-Instituts mit dem Titel „Talent, Technologie und Toleranz – wo Deutschland Zukunft hat“ bestätigt14. Demnach sind in Hamburg bundesweit, nach Berlin, die meisten Kreativen ansässig und kulturell herrscht laut Talentindex die größte Offenheit. Zudem hat Hamburg gegenüber Berlin die deutlich produktivere Kraft und überproportionalen Wohlstand erwirtschaften können.15 Wie andere Städte ihr Clustermanagement für die Kreativwirtschaft inhaltlich ausrichten, wird am Ende dieser Untersuchung erörtert. Zuvor aber widmen wir uns der Frage, was genau die Hamburger Kreativwirtschaft ist, wie sich Kulturwirtschaft/Creative Industries bzw. Kreativwirtschaft definiert und welche Branchen sie beinhaltet. Dafür ist eine Definition und Begriffsklärung nötig. Dann folgt ein statistischer Überblick nach den Kategorien: Unternehmen, Umsätze und Beschäftigung in der Hamburger Kreativwirtschaft.

14 S.Kröhnert, A.Morgenstern, R.Klingholz (2007): Talent, Technologie und Toleranz – wo Deutschland Zukunft hat. (Hrg.) Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung 15 S. 4ff, S.Kröhnert, A.Morgenstern, R.Klingholz (2007): Talent, Technologie und Toleranz – wo Deutschland Zukunft hat. (Hrg.) Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung

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3. Von der wissenschaftlichen Debatte zur Definition

3.1 Das Drei-Sektorenmodell der Kreativwirtschaft Das Europäische Modell der Kreativwirtschaft ist gekennzeichnet durch die Überschneidung des privatwirtschaftlichen Teilsektors mit dem öffentlichen und gemeinnützigen Kulturbetrieb. Diese strukturelle Dreiteilung gilt nahezu überall in Europa. Erst mit dem so genannten Schweizer 3-Sektorenmodell können unterschiedliche Blickwinkel mit klar strukturierter Zuordnung auf den Kultursektor gerichtet werden. Das Drei-Sektoren-Modell16 unterteilt den gesamten kulturellen und kreativen Sektor in einen öffentlichen, einen intermediären und einen privaten Sektor.

Abbildung/Quelle: Erster Schweizer Kulturwirtschaftsbericht 2003 Die Kulturwirtschaft/Creative Industries umfassen in diesem Modell den gesamten privatwirtschaftlichen Teilsektor des Kultursektors und beinhaltet somit alle marktwirtschaftlichen Aktivitäten, wie profitorientierte und kommerziell ausgerichtete Unternehmen und Aktivitäten. Die Struktur des Sektorenmodells ist als ein durchlässiges System zu verstehen, in dem ein Akteur fließend in mehreren Sektoren gleichzeitig agieren und zwischen diesen auch wechseln kann. Das Beziehungsgepflecht und die Interdependenzen der drei Sektoren sind kennzeichnend für die Kreativwirtschaft. Zu den Akteuren der Kreativwirtschaft/Creative Industries zählen nach dem europäischen Modell drei Gruppen, die entlang der Wertschöpfungskette miteinander verbunden sind: Gruppe 1: selbständige Kultur- und Kreativschaffende und ihre Produkte und Dienstleistungen (Selbständige Büros, Ateliers, Künstleragenturen etc.) Gruppe 2: klein- und mittelständische Unternehmen der Kreativwirtschaft. Sie schaffen Beschäftigung und Wertschöpfung, sind meist gewerblich organisiert und gehören Wirtschaftsverbänden und Kammern an.

16 Erster Kulturwirtschaftsbericht Schweiz 2003, Zürcher Hochschule der Künste

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Gruppe 3: Konzerne (Majors). Sie kaufen und vertreiben die Leistungen der klein- und Mittelständischeunternehmen der Gruppe 2. Durch ihre global ausgerichtete Vermarktungs- und Vertriebsstruktur dominieren sie den Markt. Die Enquete-Kommission empfiehlt in ihrem Bericht17, Bund, Ländern und Kommunen für ihre Kultur- und Kreativwirtschaftsberichte das Modell der kulturellen Wertschöpfungskette anzuwenden und dabei den Zusammenhang zwischen künstlerischem und schöpferischem Akt der Wertschöpfung und der Vermittlung und Verwertung künstlerischer Leistung darzustellen. Entwicklung – Produktion – Distribution – Konsumption Der klassisch lineare Verlauf dominiert und prägt die Diskussion zur Wertschöpfung in der Kultur- oder Kreativwirtschaft. Das theoretische Verständnis der komplexen Mechanismen wird der Realität der Praxis noch nicht gerecht und Modelle stoßen schnell an ihre Grenzen, besonders, wenn es an empirisch quantitative Darstellungen geht. Abbildung 1 - Die Wertschöpfungskette der Kreativwirtschaft

Abbildung/Quelle: M. Söndermann WIPO-Modell18

17 Abschlussbericht der Enquete-Kommission (2007): "Kultur in Deutschland" Drucksache 16/7000, S.349 ff 18 Die World Intellectual Property Organisation (WIPO) ist eine UN-Organisation. Die Creative Industries Division der WIPO befasst sich seit Anfang 2006 mit den Wertschöpfungsaspekten.

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3.2 Definition In Deutschland werden unter Kulturwirtschaft/Creative Industries all die Kultur- und Kreativunternehmen zusammengefasst, welche überwiegend erwerbswirtschaftlich orientiert sind und mit der Entwicklung, der Produktion, dem Vertrieb sowie der medialen Verbreitung von kulturellen/kreativen Produkten, Gütern und Dienstleistungen beschäftigt sind. Mittlerweile findet in deutschen Studien zunehmend auch der Begriff Kreativwirtschaft als Synonym für Kulturwirtschaft/Creative Industries Verwendung, so auch im Rahmen dieser Arbeit.

3.2.2 Kulturwirtschaft/Creative Industries – Kreativwirtschaft Bis Mitte der 1990er Jahre wurde vorwiegend der Begriff Kulturwirtschaft für die Umschreibung der Branchen Architektur, Design, Film, Kunst, Literatur, Musik, Theater verwendet. Als 1998, mit dem Erscheinen des britischen „Creative Industries Mapping Document“19 der Begriff Creative Industries geprägt wurde, fand eine Neuorientierung des Begriffs Kulturwirtschaft/Cultural Industries im Sinne einer inhaltlichen Ergänzung der Kulturwirtschaft um die Bereiche IT, Medien, Werbung statt. Michael Söndermann vom Arbeitskreis Kulturstatistik spricht bei dieser Erweiterung auch von Kulturwirtschaft im weiteren Sinne. Dementsprechend beinhaltet Kulturwirtschaft im engeren Sinne nur die klassisch künstlerische oder kulturelle Produktion. Von London bis Singapur hat sich weltweit der Begriff Creative Industries etabliert. Auch im europäischen Raum hat sich das angloamerikanisch ausgerichtete britische Modell der „Creative Industries“ durchgesetzt. Das Referenzmodell wurde so erfolgreich, weil sich der britische Bericht als exzellentes Marketinginstrument der britischen Creative Industries bewähren konnte.20 Mit dem Ansatz der Creative Industries wurde erstmals die international vergleichbare Erfassung von Kultur und Kreativität als Wirtschaftsfaktor definiert. Dabei steht das ökonomische Wachstumspotential der Wirtschaftsbereiche im Mittelpunkt und löst die herkömmliche Orientierung auf Kulturpolitik mit der staatlichen Kulturförderung ab. International werden mittlerweile strategische Konzepte für die Kreativwirtschaft von Wirtschaftspolitikern und Stadtentwicklern herangezogen, um regionales Wachstum zu fördern und ökonomische aber auch gesellschaftliche Transformationsprozesse anzustoßen. Die Kreativwirtschaftsbranchen sind als Boomfaktor21 für Städte mit starkem Wachstumspotential ausfindig gemacht worden. Es gibt zu fast allen europäischen Regionen Untersuchungen zur Kulturwirtschaft und Kreativwirtschaft. Die Berichte variieren stark in der methodischen Herangehensweise, Ausgangslage und Definitionsansatz, da sie durch die kulturellen Traditionsmuster und Kulturbegriffe des jeweiligen Landes geprägt sind.

19 Das britische Ministerium für Kultur, Medien und Sport veröffentlichte 1998 das Creative Industries Mapping Document. 20 siehe dazu Michael Söndermann, Schriftliche Stellungnahme zur öffentlichen Anhörung der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ zum Thema „Kulturwirtschaft“,26. März 2007 21 A. Manske, J.Merkel (2007): Kreative in Berlin-Geisteswissenschaftlerinnen in der Kultur und Kreativwirtschaft, Working Paper No.29, Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten

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So stehen föderalistisch geprägte Kultur- und Kreativwirtschaftsmodelle (z.B. Schweiz, Österreich, Deutschland) neben zentralistisch strukturierten Ländern und ihren staatlich geprägten Kulturbegriffen (Frankreich), die auch die Ansätze der Kulturwirtschaft/Creative Industries prägen. In Deutschland hat Nordrhein-Westfalens Kulturwirtschaftsbericht22 die Vorreiterrolle für die meisten deutschen Kultur- und Kreativwirtschaftsberichte übernommen. NRW war eines der ersten deutschen Länder, das seit 1992 regelmäßig über die kulturelle Entwicklung in der Region berichtet. Zwar ist im Kulturwirtschaftsbericht 2007 von NRW und auch dem Kulturwirtschaftsbericht der Stadt Hamburg aus dem Jahr 2006 noch nicht die Rede von Kreativwirtschaft, sondern von Kulturwirtschaft. Die Begriffsdefinition aber zielt bereits in der Formulierung auf den erwerbswirtschaftlichen Einsatz kultureller Güter und Dienstleistungen ab.

3.3 Das Modell der Creative Industries – Kreativität als Wirtschaftsfaktor

„Der Boom der Kreativwirtschaft liefert den anderen Wirtschaftsbereichen der Region wertvolle Impulse. Als wichtiger Aspekt der Kreativwirtschaft kurbelt die Kultur den Tourismus in der Region an.“23 Prof. Dr. Karin von Welck, Senatorin für Kultur, Sport und Medien Hamburg (parteilos)

Im Rahmen der Creative Industrie steht Kreativität für die produktive Verbindung aus originär kulturellen, künstlerischen Ideen und innovativ technologischer sowie wissenschaftlicher Kreativität zu marktfähigen Produkten und Leistungen24. Kreativität wird folglich gleichgesetzt mit Innovation und immateriellen Services und Dienstleistungen. Dadurch unterscheidet sich das Konzept der Kreativwirtschaft grundlegend von den Konzepten der Produktkulturen und Massenmärkte der Industriegesellschaft – Kreativität als Ressource der Wissensgesellschaft. Die Schlüsselrolle und das Verbindungsglied aller Produkte und Dienstleistungen der Creative Industries nimmt dabei das Copyright/Urheberrecht ein. Diesen Ansatz prägt auch das europäische Modell, das als Basis für die folgenden statistischen Branchenbetrachtungen Hamburgs herangezogen wird. Große wirtschaftspolitische Aufmerksamkeit wird momentan den Wirtschaftszweigen der Kreativwirtschaft zuteil. Sie gelten als wachstumsdynamische Branchen und mit ihren vorwiegend flexiblen Arbeitsmodellen sind sie prototypisch für postindustrielle Erwerbs- und Arbeitsformen. Die Teilbranchen der Kreativwirtschaft nach dem Creative Industries Modell sind: Musikwirtschaft, Literatur-, Buch- und Pressemarkt, Kunstmarkt, Film-/Video-/Rundfunkwirtschaft, Design- und Architekturmarkt, Markt für kulturelles Erbe , Werbemarkt, Software/Games-Industrie.

22 B. Fesel, M. Söndermann 2007, Kulturwirtschaftsbericht Köln 23 Prof. Dr. Karin von Welck, Senatorin für Kultur, Sport und Medien in: Magazin der Metropolregion Hamburg 1/2008, No.9, S.7 24 M. Söndermann 2007, Jahrbuch der Kulturwirtschaft 2006

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Genau 11 Wirtschaftsgruppen bilden den Kern der Kulturwirtschaft/Creative Industries. Die EU-NACE Kategorien bilden dabei die EU einheitliche Basis für eine vergleichende statistische Analyse der Kernbranchen. Die Kategorien der offiziellen deutschen Wirtschaftsklassifikation25 lassen sich den europäischen NACE-Kategorien zuordnen.

Die Kulturwirtschaftsbranchen plus die Ergänzung der zwei Kreativwirtschaftsbranchen Werbung und Software/Games Industries ergeben das Definitionsmodell der Kreativwirtschaft/Creative Industries (siehe Abbildung).

Abbildung 2: Kernbranchen der Kulturwirtschaft/Creative Industries nach dem Modell der EU-Kommission26 anhand der NACE 3-Steller

NACE

Kernbranchen 3-Steller

Wirtschaftsgruppen

I.Kulturwirtschaft (1.-9.) 1. Verlagsgewerbe 22.1 Verlagswesen (Buchverlage, Presseverlage, Tonträger- und

Musikverlage) 2. Filmwirtschaft 92.1 Filmindustrie (Film- TV-Film, Video-Produktion, Verleih, Vertrieb,

Filmtheater) 3. Rundfunk-/TV-Unternehmen 92.2 Rundfunkwirtschaft (private Radio- und Fernsehsender) 4. Darstellende Künste, Musik, Literatur 92.3 Musik, visuelle und darstellende Kunst (Freiberufliche Künstler, private

Theater-, Kleinkunstszene, Theater-/Konzertdirektionen, bühnentechnische Betriebe)

5. Journalisten- und Nachrichtenbüros 92.4 Journalisten-/Nachrichtenbüros 6. Museumsshops, Ausstellungen 92.5 Museums-Shops, kommerzielle Kunstausstellungen (kommerzielle

Museumsaktivitäten) 7. Handel mit Büchern, Musikalien,

Kunstgegenständen etc. 52.4* Einzelhandel mit Kulturgütern (Musikfachhandel, Buchhandel, Galerien,

Kunsthandel) 8. Architekturbüros 74.2* Architektenbüros (Innen-/Garten-/Gestaltungs, Hoch-

/Tiefbauarchitekten) 9. Designbüros 74.8* Designwirtschaft (Industrie-/Produkt - und Mode/Textil-Design,

II. plus Kreativbranchen (10.-11.)

10. Werbung 74.4* Werbewirtschaft (Werbevermittlung, etc. ohne Werbedesign) 11. Software/Games-Industrie 72.2 Software/ Games (Software- und Spieleentwicklung und -beratung,

ohne Hardware und DV-Dienste)

I.+II. = { Kreativwirtschaft / Creative Industries (Nr. 1.-11.)

* teilweise einbezogen Quelle: Statistisches Bundesamt, Klassifikation der Wirtschaftszweige 2003, eigene Darstellung

Für eine gezielte Analyse von standortrelevanten Teilbranchen der Kreativwirtschaft gibt es eine darauf aufsetzende feinteiligere Aufgliederung, die auch für die folgende statistischen Kapitel auf den Wirtschaftsraum der Hansestadt Hamburg angewendet wird. 25 Die deutsche Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ03) wurde zuletzt 2003 erweitert und basiert auf der europäischen NACE Rev.1 (Nomenclature statistique des Activités economiques dans la Communauté Europèenne). Laut Statistikamt Nord, wird im Jahr 2009 eine erweiterte WZ-Klassifizierung kommen, die noch detaillierter auch neue Berufsgruppen- und Wirtschaftszweige mit einbezieht, die bislang nicht berücksichtigt waren.

26 siehe auch ERICarts, „The creative Sector“ - An Engine for Diversity, Growth and Jobs in Europe. An overview of research findings debates prepared for the European Cultural Foundation, Andreas Johannes Wiesand & Michael Söndermann

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In dieser detaillierten Gliederung werden die Kernbranchen nach der Wirtschaftsklassifikationen (WZ03) entsprechend in 4 und 5-Stellern der NACE-Nummern abgegrenzt.27 Das ermöglicht eine bessere Differenzierung der Teilgruppen der kreativwirtschaftlichen Akteure. Nach diesem Modell wurden in späteren Kapiteln einzelne Teilbranchen der Hamburger Kreativwirtschaft extrahiert und als Subcluster dargestellt.

Die folgend abgebildete Branchendefinition wird von der EU-Kommission (The Economy of Culture in Europe, 2003) und vom Arbeitskreis Kulturstatistik, Michael Söndermann, vertreten und hat in Deutschland in vielen Kulturwirtschaftsberichten Verwendung gefunden.28 Dazu gibt es auch noch das Schweizer-Modell, das Modell des DIW und des Arbeitskreises Kulturstatistik, die im Anhang aufgeführt sind. Im Vergleich der Modelle aber kam heraus, dass sich das europäische Model am besten für einen Vergleich besonders auf europäischer Ebene eignet.

27 So empfiehlt es auch die europäische Enquet-Kommission sowie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in seinem Wochenbericht (2007): Berlin als Standort der Kreativwirtschaft immer bedeutender, S.485 ff, Berlin, Nr.31/2007 28 Siehe auch ERICarts, „The creative Sector“ - An Engine for Diversity, Growth and Jobs in Europe. An overview of research findings debates prepared for the European Cultural Foundation, Andreas Johannes Wiesand & Michael Söndermann

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Abbildung 3: Feingliederung der Kreativwirtschaftsbranchen nach dem Modell der EU Kommission anhand der NACE 4-5 Steller

Kernbranchen NACE

3-5 Steller Wirtschaftsgruppen

I.Kulturwirtschaft (1.– 9.)

1. Verlagsgewerbe 22.1 Buch-, Presse-, Musik u. sonstige Verlage, Tonträgerindustrie 22.11 Verlegen von Büchern 22.11.1 Verlegen von Büchern (ohne Adressbücher) 22.11.2 Verlegen von Adressbüchern 22.12. Verlegen von Zeitungen 22.12.1 Verlegen von Tageszeitungen 22.12.2 Verlegen von Wochen- und Sonntagszeitungen 22.13 Verlegen von Zeitschriften 22.13.1 Verlegen von Fachzeitschriften 22.13.2 Verlegen von allgemeinen Zeitschriften 22.13.3 Verlegen von sonstigen Zeitschriften 22.14 Verlegen von bespielten Tonträgern u. Musikalien 22.14.1 Verlegen von bespielten Tonträgern 22.14.2 Verlegen von Musikalien 22.15 Sonstiges Verlagsgewerbe 2. Filmwirtschaft 92.1 Filmproduktion einschl. TV-Prod., Vertrieb, Verleih, Kino 92.11 Film- und Videofilmherstellung 92.11.1 Herstellung von Kinofilmen 92.11.2 Herstellung von Fernsehfilmen 92.11.3 Herstellung von Industrie-, Wirtschafts- und Werbefilmen 92.11.4 Sonstige Filmherstellung 92.11.5 Filmtechnik 92.11.6 Tonstudios 92.12 Filmverleih und Videoprogrammanbieter 92.12.1 Filmverleih 92.12.2 Videoprogrammanbieter 92.12.3 Filmvertrieb 92.13 Kinos 92.13.0 Kinos 3. Rundfunk-/TV-Unternehmen 92.2 Hörfunk-, TV-Unternehmen. überw. priv. Unternehmen 92.20.1 Rundfunkveranstalter 92.20.2 Herstellung von Hörfunk- und Fernsehprogrammen 4. Darstellende Künste, Musik,

Literatur 92.3 Selbstständige Künstler/innen in bildender, darstellender Kunst, Literatur

und Musik, private Theater-/Kleinkunstszene, Theater-/ Konzertdirektionen, Balletts, Opern, Künstleragenturen, bühnentechnische Betriebe

92.31 Künstlerische u. schriftstellerische Tätigkeiten, Darbietungen 92.31.1 Theaterensembles 92.31.2 Ballettgruppen, Orchester, Kapellen und Chöre 92.31.3 Selbstständige bildende Künstlerinnen und Künstler 92.31.4 Selbstständige Restauratorinnen und Restauratoren 92.31.5 Selbst. Komponisten/innen, Musikbearbeiter/innen 92.31.6 Selbst. Schriftstellerinnen und Schriftsteller 92.31.7 Selbst. Bühnen-, Film-, Hörf.-, Fernsehkünstler/innen

I.Kul

turw

irtsc

haft

(1.-9

.)

92.31.8 Selbstständige Artistinnen und Artisten

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 19 Autorin: Maja Barthelmes

92.32 Betrieb, Hilfsdienste für kulturelle u.ä. Leistung 92.32.1 Theater- und Konzertveranstalter 92.32.2 Opern-, Schauspielhäuser, Konzerthallen u.ä. Einr. 92.32.3 Variétés und Kleinkunstbühnen 92.32.5 Techn. Hilfsdienste für kulturelle u.ä. Leistungen 92.33 Schaustellergewerbe und Vergnügungsparks 92.34 Erbrg. v. kulturellen u. unterhalt. Leistungen, ang. 92.34.1 Tanzschulen 92.34.2 Erbrg. v. sonst. kulturellen und unterhaltenden Leistungen, ang 5. Journalisten- und Nachrichtenbüros 92.4 Selbstständige Journalisten, Pressefotografen und Nachrichtenbüros 92.40.1 Korrespondenz- und Nachrichtenbüros 92.40.2 Selbst. Journalisten und Pressefotografen/innen 6. Museumsshops, Ausstellungen 92.5 kommerzielle Museumsaktivitäten/Kunst- und Kunstgewerbe,

Kunstausstellungen etc. 92.51 Bibliotheken und Archive 92.52 Museen und Denkmalschutzeinrichtungen 92.52.1 Museen und Kunstausstellungen 92.52.2 Denkmalschutzeinrichtungen 7. Handel mit Büchern, Musikalien,

Kunstgegenständen etc. 52.4* Buchhandlung, Musikfachgeschäft, Galerie, Kunsthandel

52.45.3 Einzelhandel mit Musikinstrumenten u. Musikalien 52.47.2 Einzelhandel mit Büchern und Fachzeitschriften 52.48.2 Einzelhandel mit Kunstgegenständen, ohne Münzen, Geschenkart. usw. 8. Architekturbüros 74.2* Innen-, Garten- und Landschaftsgestaltung, Hoch-/ Tiefbauarchitekten,

ohne Ingenieure 74.20.1 Architekturbüros f. Hochbau und Innenarchitektur 74.20.2 Architekturbüros für Orts-, Regional- und Landesplanung 74.20.3 Architekturbüros für Garten- u. Landschaftsgestaltung 9. Designbüros 74.8* Büros für Industrie-, Produkt-, Grafik- und Kommunikationsdesign 74.20.6 Büros für Industrie-Design 74.40.1 Werbegestaltung

74.87.4 Ateliers für Textil-, Möbel-, Schmuck- u.ä. Design

II. plus Kreativbranchen (10.-11.) 10. Werbung

74.4* Werbevermittlung 74.40.2 Werbemittelverbreitung und Werbevermittlung

11. Software/Games/Spieleindustrie 72.2 Softwareentwicklung und -beratung 72.21 Verlegen von Software

Krea

tivbr

anch

en

72.22 Softwareberatung und -entwicklung

I.+ II. Kreativwirtschaft/Creative Industries (Nr. 1.-11.)

*teilweise einbezogen, die Wirtschaftsgruppen der 3-stelligen Ebene werden durch die folgenden NACE 5-Steller definiert. Quelle: Statistisches Bundesamt, Klassifikation der Wirtschaftszweige 2003, eigene Darstellung

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4. Die Feingliederung der Kreativwirtschaft Eine Abgrenzung der Teilbranchen nach dem europäischen Modell Das europäische Modell zur Kreativwirtschaft bietet einen neuen Ansatz der Branchenanalyse, bei dem die Kulturwirtschaft und die Kreativwirtschaft und ihre Teilbranchen in den Fokus rücken und nicht auf bisherige Cluster wie die Medienwirtschaft oder die IT/Software Wirtschaft aufgesetzt wird. Ein interdisziplinärer Blick ist das verbindende Element.

Aus der statistisch detaillierten Abgrenzung lassen sich nun wiederum die Teilbranchen und Subcluster extrahieren. Allerdings sei hier darauf verwiesen, dass die dadurch gewonnenen statistischen Aussagen aufgrund der hier angewendeten Methodik nur bedingt mit den bisherigen Branchendaten und vorliegenden Wirtschaftsportraits, z.B. der Handelskammer, vergleichbar sind. Das liegt vor allem an der abweichenden Gliederung und der uneinheitlichen Auswahl der Quelldaten.

Die Problematik der vergleichenden Analyse bisheriger Quellen, wie beispielsweise die Datenerhebungen der Handelskammer Hamburg verdeutlicht sich anhand der folgenden Kurzdarstellungen zur Datenlage in den Hamburger Teilbranchen der Kreativwirtschaft und den Branchenportraits der Handelskammer.

4.1 Die Teilbranchen der Hamburger Kreativwirtschaft Erörterung der Darstellungsproblematik anhand der Branchenportraits der Handelskammer Die Handelskammer orientiert sich bei der Abgrenzung – bezogen auf die für die Kreativwirtschaft relevanten Teilbranche – bislang nicht auf das europäische Abgrenzungsmodell der Kreativwirtschaft, wie die folgende Aufstellung für den Bereich Designwirtschaft zeigt. Zudem wertet die Handelskammer vorrangig die im Handelsregister eingetragenen Unternehmen und ihre Hauptwirtschaftszweige aus, womit die Branchen der Kreativwirtschaft nur begrenzt erfassbar werden. Die Handelkammer gliedert ihre Branchenportraits mal nach 4-Stellern, dann wieder 5-Steller der WZ03 Kategorien. Das stimmt nicht mit der Feingliederung der Kreativbranchen nach dem europäischen Modell überein. Darüber hinaus sind bei der Handelkammer nur die kreativen Unternehmen und Selbständige registriert, die aufgrund einer Gewerbeanmeldung oder einer GmbH Gründung o.ä. verpflichtend im Handelsregister eingetragen sind. Bei Gewerbeanmeldung von Selbständigen kreativen ist die Selbstauskunft entscheidend, bei der zwischen einer künstlerisch oder kommerziell ausgerichteten Tätigkeit unterschieden wird. So kann beispielsweise ein selbständiger Designer die Handelkammerbeiträge umgehen, indem er bei der Gewerbeanmeldung per Selbstauskunft künstlerische Tätigkeit ankreuzt. Er ist dann von der Pflichtmitgliedschaft in der Handelskammer entbunden. Das bedeutet, die hier gewonnenen Aussagen für den Bereich Design beziehen nur die kreativen Unternehmen und Unternehmer ein, die sich bereits in klassischen Unternehmensstrukturen befinden.

Eine im Rahmen der Untersuchung angeforderte Unternehmenszählung der Hamburger Kreativwirtschaftsunternehmen (siehe Anhang) ergab für 2008 eine Firmenanzahl von insgesamt 7.198 Unternehmen29, die in der Kreativwirtschaft tätig sind. 29 Die Zählung basierte auf dem DIW Modell und wurde anschließend auf das EU Modell übertragen. Sie dazu die Modelle im Anhang.

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Die ermittelten Unternehmen wurden nach ihrem Hauptwirtschaftszweig aus der Datenbank der Handelskammer sortiert und nach dem EU-Modell anhand von NACE 4 und 5-Stellern ermittelt.

Die Anzahl, den bisherigen Branchenportraits gegenübergestellt, zeigt deutlich, dass die Aussagen der branchenstatistischen Auswertungen der Handelskammer mit dem hier angewendeten Modell der Kreativwirtschaftsberichte nicht vergleichbar sind.

Die Handelkammer Hamburg führte 2007 für den Bereich Medien eine Firmenzählung durch und kam zu folgenden Unternehmenszahlen: Insgesamt 14.906 Medienunternehmen sind in der Handelskammer Hamburg registriert. Diese Anzahl gliedert sich wie folgt in Teilbranchen auf: Verlagsgewerbe (1.524), Druck(657), Musikwirtschaft (1070), Filmwirtschaft (1295), Rundfunk (72), Kulturwirtschaft (491) und Werbung (9.797 davon 2.483 Multimedia).30 Zählt man noch die Branchen Software/IT mit 7.979 hinzu und die rund 1.886 Designunternehmen, so kommt man auf rund 25.000 Unternehmen in der Hamburger Kreativwirtschaft. Zum Vergleich, die Unternehmenszählung nach dem Kreativwirtschaftsmodell ergab 7.198 Unternehmen.

4.2 Die Hamburger Designwirtschaft Die Hamburger Handelskammer bezieht in ihrem Branchenportrait31 Designwirtschaft folgende Teilbereiche ein: 74.87.4 Ateliers für Textil-, Schmuck-, Möbel- u.ä. Design 74.20.6 Büros für Industrie-Design 74.87.42 Modedesign 74.87.41 Graphik-/ Fotodesign 74.87.40 Kommunikationsdesign 74.40.12 Gebrauchsgraphik

Bei genauer Betrachtung der Branchenportraits32 werden bei dieser Form der Clusterung die Wirtschaftszweige Modedesign(WZ03 74.87.42) und Büros für Textildesign (WZO3 74.87.4) in zwei Bereiche unterschieden und getrennt gezählt, aber im Grunde gehören sie klar erkennbar zu einem gemeinsamem Subcluster. Das bedeutet, Doppeltnennungen sind nicht auszuschließen. Auch die Initiative hamburgunddesign sieht diese Clusterung der Designbranche nach dem Schema der Handelskammer nicht unkritisch, wie ein ausführliches Gespräch mit der Designbeauftragten Dr. Babette Peters ergab.

Ein weiteres Beispiel ist der Teilbereich Kommunikationsdesign, den die Handelskammer im Branchenportrait als Teilgruppe zählt. Kommunikationsdesign ist aber ein übergeordneter Begriff, der die Gesamtheit kommunikativer Gestaltungsaufgaben bezeichnet und nicht dezidiert eine Teilgruppe. Vielmehr verbindet er „eben alle Designer, die sich mit der Gestaltung von Kommunikationsmedien befassen.“33 Eine klare Definition 30 Branchenstruktur der Hamburger Medienunternehmen 2. Halbjahr 2007, Firmenzählung (Hrsg) Handelskammer Hamburg, 01/2008 siehe dazu auch www.hk24.de 31 siehe dazu auch Branchenportrait Designwirtschaft der Handelkammer Hamburg 32 Die Handelskammer Hamburg publiziert u.a. Branchenportraits zu den Bereichen IT/Software, Medien und Designwirtschaft 33 Dr. Babette Peters im Gespräch am 14.04.2008

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der Teilbranchen wäre hier hilfreich, aber da Designer keine geschützte Berufsbezeichnung ist, sind die Begriffe auch oft nicht treffend, eher schwammig und Abgrenzungen schwierig. Sie laufen an der Realität vorbei. Designbüros führen oft mehrere Bezeichnungen und bieten bereichsübergreifend ihre Leistungen an, nicht spezialisiert sondern je nach Anfrage.

Zudem ist aus den Branchenportraits bislang nicht ersichtlich, wie viele Grafiker und Designer direkt in Unternehmen, (die über eigene Gestaltungsabteilungen und Designkompetenz inhouse verfügen wie z.B. Apple) oder in Agenturen sitzen. Und der gesamte Bereich der Selbständigen und nicht organisierten oder statistisch erfassbaren Designer ist bislang überhaupt nicht erfassbar. Das lässt erahnen, dass die bisherige Herleitung der Daten kein Abbild der Wirklichkeit des Designbereichs ist und der Bereich an sich, die Selbständigen und freien Designer inbegriffen, viel stärker ist, als die Branchenportraits bislang abbilden.

Auf Initiative von Dr. Babette Peters wurde bereits einmalig der Versuch einer groß angelegten Branchenumfrage gestartet. In Zusammenarbeit mit der Handelskammer Hamburg, insgesamt wurden ca. 3.000 Designunternehmen und Designer, die in Hamburg ansässig sind, über den Verteiler der Initiative hamburgunddesign angeschrieben und zu einer Branchenbefragung eingeladen. Der Rücklauf war unbefriedigend, das Ergebnis entsprechend nicht repräsentativ.

Aus dem persönlichen Kontakt der Designbeauftragten zur Branche kann man sich noch am ehesten ein Bild der Designer machen. Die meisten Designer in der Stadt sind gut organisiert, überleben und leben von kurzfristigen freien und fest-freien Beschäftigungsverhältnissen. Die Mehrheit existiert in der Nische, lebt gut und macht bisweilen sogar überdurchschnittliche Umsätze, aber die Mehrheit ist explizit nicht in Verbänden oder anderen Mitgliedsorganisationen organisiert. Berufsverbänden wie die Allianz Deutscher Designer e.V. (3.000 Mitglieder bundesweit) gehören verhältnismäßig wenige etablierte Designer an. Auch hier zeigt sich, dass die Mitgliedbeiträge (240 Euro pro Jahr) oft schon ein Ausschlusskriterium für selbständige Designer bildet, die diese Extraausgabe scheuen. Denn für die Netzwerkbildung sind Verbände nicht mehr nötig, die funktionieren mittlerweile auch informell in der Branche und virtuell sogar über die Branche hinaus (siehe die Plattformen dasauge.de oder redbox.de).

4.3 Teilbranche Software/Games-Industrie Zu dem Hamburger Cluster Software/Games-Industrie liegt ebenfalls ein Branchenportrait34 der Handelskammer vor.

Hier wird die Branche wie folgt abgegrenzt: Multimedia, Hardwareberatung, Herstellung Geräte/Bauteile, Telekommunikation, Softwareberatung und - entwicklung sowie Datenverarbeitungsdienste.

Wie die weitere Untersuchung beim Referat, IT, Telekommunikation, Neue Medien der BWA und bei der Brancheninitiative Hamburg@work ergab35, stützt man sich auch dort auf

34 siehe Branchenportraits, (Hrg.)Handelskammer Hamburg, IT-Metropole Hamburg, Mai 2004 35 Gespräch mit Jens Unrau, Behörde für Wirtschaft und Arbeit Referat, IT, Telekommunikation, Neue Medien, Hamburg@work, vom 24.4.2008

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verfügbaren Unternehmensdaten der Handelskammer. Über die Branche liegt für Hamburg bislang keine Aufstellung der Unternehmensgrößen oder ähnliches vor, berichtete Jens Unrau. Auch einen statistischen Überblick über die Qualifizierungsstruktur oder Förderstatistiken gibt es noch nicht.

Die kleinteilige Erhebung für die qualitative Analyse der Branche ist im Tagesgeschäft von den Verantwortlichen kaum zu leisten und die Teilbereiche schwer fassbar, eine Untersuchung daher aufwändig und zeitintensiv.

Die Definitionslage ist ähnlich wie bei der Designbranche auch da nicht einheitlich und macht klare Abgrenzungen der Bereiche problematisch. Hinzu kommt das differierende Selbstverständnis innerhalb der Branche Programmierer und Entwickler. Sie sehen sich nicht als Kreative im gestaltend künstlerischen Sinne, eher als Informatiker mit solidem handwerklichen Knowhow. Screendesigner hingegen ordnen sich als kreativ künstlerisch ein. Beide Gruppen fallen aber in das Feld des Clusters Software/Games. Das zeigt, wie innerhalb eines Clusters schon die Teilbranchen aufgrund ihres differenzierten Selbstverständnisses auch eine zugeschnittene Ansprache erfordern.

Man kann davon ausgehen, dass ca. 80% des Bereichs Software/IT über die amtlichen Statistiken abgedeckt wird. Die restlichen 20% sind eine Grauzone aus Selbständigen, Mikro- und Kleinstunternehmen, darunter Programmierer, Webdeveloper und Screendesigner etc.

Der Teilbereich Games ist mit seinen rund 160 Unternehmen sehr übersichtlich und gut abgebildet innerhalb der Clustermanagements und der Initiative Hamburg@work. Beinahe alle Unternehmen sind persönlich bekannt oder man steht im Kontakt, aber eine statistische Erhebung hat nie richtig stattgefunden.

Die Initiative Hamburg@Work legt den Fokus auf die Schnittstelle zwischen den Branchen und versucht hier durch Vernetzung, Kommunikation und thematische Veranstaltungen die Teilbranchen zusammen und ins Gespräch zubringen. Dabei wird versucht, einzelne Felder aus dem Bereich gesondert und zielgerichtet zu bearbeiten und zu fördern. Die Konvergenzbranchen wurde in den letzten Jahren speziell bearbeitet. Ein weiteres Feld bildet der Bereich NewTV/iPTV und weitere Felder sind in Planung, sofern Kapazitäten und Geldmittel vorhanden.

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Ausblick Die schwer greifbare Definitionslage der Designbranche und der freien Kreativen aus dem Bereich Software/Games lässt sich ebenfalls auf andere Kernbranchen der Kultur-/ und Kreativwirtschaft übertragen. Besonders die Branchen, in denen nicht geschützte Berufsbezeichnungen prägend sind. Vor allem aber wird deutlich, dass eine Definition dazu beitragen kann, dass Missverhältnis zwischen internem Selbstverständnis und externer Branchenbewertung zu vereinheitlichen und darüber auch zu einer einheitlichen Vergleichbarkeit der Kreativwirtschaftsbranchen zu gelangen. Für Hamburg ist eine einheitliche Definition des Bereichs Kreativwirtschaft ein hilfreicher Schritt und notwendige Voraussetzung, um überhaupt zu vergleichbaren Aussagen zu kommen und über die definierten Teilbranchen sinnvolle und produktive Synergien aus allen kreativen Bereichen zu gewinnen.

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Teil II.

5. Zur Beschäftigungsstruktur der Kreativwirtschaft Eine klassische Methode zur Erfassung der Beschäftigtenstruktur bietet die Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Hier werden alle sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten erfasst. Die Kreativwirtschaftsbranchen sind zum Grossteil durch selbständige Tätigkeit gekennzeichnet, oft auch durch die Form freier Mitarbeiterschaft. Zudem sind wechselnde und temporäre Beschäftigungsverhältnisse ein weiteres Merkmal der Branchen. Genau diese Beschäftigungssituation ist allerdings schwer empirisch darstellbar, da sie bislang noch nicht von amtlichen Statistiken dokumentiert wird. Dennoch können wir über die Daten sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter einen Einblick in den Arbeitsmarkt der Kreativwirtschaft gewinnen. Als alternative Methoden, und um einen vielschichtigeren Einblick in die Kreativwirtschaft zu gewinnen, wurden zusätzlich die Umsatzsteuerstatistik und die Versichertenstatistik der Künstlersozialkasse herangezogen, wie im Folgenden noch ausführlich dargelegt wird.

Dennoch sei hier erwähnt, dass eine Vielzahl der freischaffenden und selbständigen Kreativen nicht über „abgesicherte“ Arbeitsplätze verfügen. Man muss davon ausgehen, dass viele Existenzgründungen in den Kreativbereichen mehr aus wirtschaftlicher Bedrängnis und zur Vermeidung von Arbeitslosigkeit entstehen, als aus persönlicher Überzeugung oder Unternehmergeist. Somit bewegen sich viele Kreative auch wirtschaftlich in Grenzbereichen mit geringen Einkommen ohne soziale Absicherung und sind zudem amtlich statistisch nicht erfassbar. Teile der Selbständigen, die über ein geregeltes Einkommen und Jahresumsätze von wenigstens 17.500Euro und mehr verfügen, werden im folgenden Kapitel anhand der Umsatzsteuerstatistiken analysiert und werden einen Überblick über die ungefähre Zahl der Selbständigen in diesen Branchen geben. Auf Grund des zur Verfügung stehenden Zeitrahmens, ist eine nähere Recherchen der Gruppen der Kreativberufe, Selbständigen und Freiberufler in Hamburg nicht Bestandteil dieser Untersuchung. Eine solche Analyse ist aber für weiterführende Untersuchungen empfehlenswert, um die Teilgruppen der Hamburger Kreativwirtschaft noch differenzierter zu erfassen und zukünftige Clusterstrategien zielgruppengerecht zu gestalten.

Abbildung 4 Abgrenzung der Kreativwirtschaft in der Beschäftigtenstatistik anhand der NACE 3-Steller basierend auf dem europäischen Modell zu Kreativwirtschaft

I. Kulturwirtschaft 22.1 Verlagsgewerbe 52.4 Sonstiger Facheinzelhandel mit Büchern, Musikalien etc. 74.2 Architektur- und Ingenieurbüros 92.1 Film- und Videofilmherstellung, -verleih 92.2 Rundfunkveranstalter 92.3 Erbringung von sonstigen kulturellen u. unterhaltenden Leistungen 92.4 Korrespondenz- und Nachrichtenbüros, selbständige Journalisten 92.5 Bibliotheken, Archive, Museen, botanische Gärten etc. II. Kreativwirtschaftsbranchen 74.4 Werbung 72.2 Softwarehäuser I.+ II. = Kreativwirtschaft

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Die Grundlage für die folgende Auswertung bilden die Statistiken der Bundesagentur für Arbeit.36 Dargestellt werden die Entwicklung und die Struktur der Kreativwirtschaft Hamburgs. Die Auswertung bezieht sich auf den Zeitraum 2000 bis 2007. Verglichen werden die sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse und die Art der beruflichen Qualifizierung in den jeweiligen Wirtschaftsbereichen und Branchen. Darüber hinaus wurde die Entwicklung der einzelnen Wirtschaftsbereiche Hamburgs einem Städtevergleich mit wichtigen Zentren der Kreativwirtschaft (Berlin, München, Köln, Stuttgart und Bremen) unterzogen.

Da eine Auswertung nach Wirtschaftszweigen (NACE 5-Steller) in der Förderstatistik der Bundesagentur grundsätzlich nicht möglich ist und auch für die Arbeitsmarktstatistik derzeit aufgrund der Umstellung auf die neuen Wirtschaftszweigklassen nicht zu bekommen ist, bezieht sich die hier vorgenommene Auswertung auf die Daten nach den Wirtschaftsgruppen (NACE 3-Steller) entsprechend dem europäischen Kreativwirtschafts-Modell (siehe Abbildung 4). Das lässt nur eine grobe Auswertung der Teilbranchen zu, verdeutlicht aber eine Tendenz und gibt in der Gegenüberstellung der Städte ein anschauliches Bild der regionalen Branchenschwerpunkte.

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6. Die Kreativwirtschaft und ihre Beschäftigungsstruktur in Hamburg In Hamburg waren im Jahr 2007 rund 64.000 Menschen sozialversicherungspflichtig in den Kultur- und Kreativwirtschaftsbranchen beschäftigt. Wie man der Darstellung entnehmen kann, haben die in Hamburg traditionell stark ausgeprägten Medienbranchen wie das Verlagsgewerbe (rund 11.000) und die Werbewirtschaft (rund 10.000) im Zeitraum 2000 bis 2007 am meisten Arbeitsplätze eingebüsst. So fielen im Verlagsgewerbe innerhalb eines Jahres von 2006 zu 2007 bei einer Entwicklung von minus 2 % rund 200 Arbeitsplätze weg. In der Werbewirtschaft hingegen folgte dem seit 2002 anhaltenden Negativtrend in 2007 endlich ein Wachstums- Plus von 7,1%, das der Branche einen Zuwachs von rund 600 Beschäftigungsverhältnissen innerhalb eines Jahres brachte.

Abbildung 5 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den Kreativwirtschaftsbranchen 2000-2007

* svB: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Voll- und Teilzeit, ohne Minijobs und geringfügig Beschäftigte ** wurde anteilig zu 10% einbezogen Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stichtag 30.6., eigene Berechnungen und Darstellung Die Architektur- und Ingenieurbüros in der Hansestadt konnten ein überdurchschnittliches Beschäftigungswachstum von 16,7% verzeichnen und lagen mit rund 12.000 Beschäftigten noch vor dem Verlagsgewerbe. Dabei war das Verlagsgewerbe bis 2005 der Spitzenreiter und bot bis dahin die meisten Arbeitsplätze in der Kreativwirtschaft am Standort Hamburg (rund 12.000 Beschäftigte im Jahr 2005). Die Fernsehwirtschaft und der Hörfunkmarkt kommen im Jahr 2007 zusammen auf rund 8.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse in Hamburg. Besonders der Hörfunkmarkt hat im Sieben-Jahresvergleich einen starken Beschäftigungsrückgang von rund minus 10% erlebt. Beide Branchen weisen auch im kurzfristigen Vergleich von 2006 zu 2007 noch negative Ergebnisse von minus 2,3% und minus 4,1%.

HAMBURG Beschäftigung (svB)* Anzahl Veränderung

in % Sozialversicherungspfl. Beschäftigte gesamt 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

2007-2000

2007-2006

221 Verlagsgewerbe 14.259 14.851 13.919 12.984 12.385 12.058 11.379 11.152 -21,8% -2,0% 524** Sonst. Facheinzelhandel 2.694 2.748 2.695 2.518 2.385 2.392 2.471 2.488 -7,6% 0,7%

742 Architektur/Ingenieurbüros 8.660 8.963 9.188 8.963 9.144 9.679 10.296 12.017 38,8% 16,7%

921 Film- u. Videoprod. 2.954 3.076 3.149 2.907 2.888 3.148 3.124 2.981 0,9% -4,6% 922 Rundfunkmarkt 5.809 6.000 6.361 6.266 6.306 5.640 5.367 5.246 -9,7% -2,3% 923 Darstellende Kunst etc. 4.036 3.919 4.080 4.195 4.196 4.056 4.238 4.245 5,2% 0,2% 924Journalisten/ Nachrichtenbüros 1.072 1.237 1.183 1.062 992 996 1.052 1.108 3,4% 5,3% 925 Bibliotheken, Museen, etc. 1.528 1.607 1.609 1.631 1.670 1.683 1.628 1.564 2,4% -3,9% 744 Werbung 11.761 13.305 12.160 10.804 9.972 10.048 9.664 10.348 -12,0% 7,1% 722 Softwarehäuser 10.687 12.543 12.500 11.678 11.090 11.104 12.096 13.040 22,0% 7,8% Summe aller svB in der Kreativwirtschaft 63.460 68.249 66.844 63.008 61.028 60.804 61.315 64.189 1,1% 4,7%

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Deutlich zu erkennen ist die Tendenz, dass parallel zum Stellenabbau im Hamburger Verlagsgewerbe ein positives Beschäftigungswachstum in der Software/IT-Sparte zu verzeichnen war – ein Trend, der auch bundesweit zu beobachten ist und einhergeht mit dem seit 2004 anschwellenden Boom der Web-Technologie und Content-Wirtschaft und einer zunehmenden Digitalisierung. Allen Branchen voran stellt damit die Software/IT Branche mit rund 13.000 Arbeitsplätzen den stärksten Markt in der Kreativwirtschaft dar. Zusammen mit der Werbebranche bieten die zwei Teilmärkte gemeinsam rund 23.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse in Hamburg und bilden damit den wichtigsten Beschäftigungsmarkt innerhalb der Kreativwirtschaft – und das, obwohl die Werbung am Standort Hamburg im Vergleich zwischen 2000 und 2007 im Zuge der allgemeinen Krise am Werbemarkt eine Verlustrate von minus 12% hat hinnehmen müssen. Stellt man die Kulturwirtschaft und die Kreativwirtschaftsbranchen im absoluten Vergleich gegenüber, so ist zu erst einmal festzustellen, dass innerhalb der Jahre 2000 und 2007 in den Branchen der Kulturwirtschaft rund 1.000 sozialversicherungspflichtige Jobs verloren gingen und die Kreativbranchen knapp 1.000 Arbeitsplätze dazu gewinnen konnte. Das Wachstum des Beschäftigungsmarkts in der Kreativwirtschaft erreicht zwischen 2000 und 2007 insgesamt ein Plus von 1,1%. Im vergangenen Jahr kam es hier sogar zu einem positiven Beschäftigungswachstum von 4,7%. Der Hamburger Beschäftigungsmarkt in der Kreativwirtschaft hat sich deutlich besser entwickelt als die Umsatzentwicklung der Branche (siehe Kapitel 12).

6.1 Die Kreativwirtschaft und ihre Beschäftigungsstruktur im Städtevergleich. Gemessen an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Jahr 2007, ist Hamburg (64.189) der zweitgrößte Standort der Kreativwirtschaft in Deutschland. Mit einem Beschäftigungszuwachs von 4,7% innerhalb eines Jahres verzeichnet Hamburg von 2006 zu 2007 ein Plus von 2.874 zusätzlichen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen, die in diesen Branchen geschaffen wurden.

Berlin liegt mit 72.579 Beschäftigten an der Spitze der deutschen Kreativstandorte, hat aber im Sieben-Jahresvergleich minus 2,1% an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung in diesen Branchen verloren, während in Hamburg die Zahl der Beschäftigten in der Kreativwirtschaft um 1,1% zugenommen hat.

Ganz vorne an aber liegt Stuttgart, hier wurde in den sieben Jahren ein Wachstum von 11,5% bei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen in der gesamten Kreativwirtschaft erreicht und auch im kurzfristigen Vergleich von 2006 zu 2007 führt Stuttgart die Statistik mit einem Beschäftigungswachstum von 5,2% an. Das Beschäftigungswachstum wurde besonders durch die stark expandierende Branche Software/Games gefördert. Hier verzeichnete Stuttgart in sieben Jahren einen Zuwachs von 88%, was ein Plus von 1.600 Arbeitsplätzen bedeutet.

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Abbildung 6 Städte im Vergleich - sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in der Kreativwirtschaft

* svB: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Voll- und Teilzeit, ohne Minijobs und geringfügig Beschäftigte Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stichtag 30.6., eigene Berechnungen und Darstellung

Ein langfristig positives Beschäftigungswachstum kann auch München vorweisen mit 7,2% und für 2006 zu 2007 plus 2,7%. Insgesamt verfügt München im Jahr 2007 in der Kreativwirtschaft über 63.587 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse und schließt knapp hinter Hamburg auf.

Im Gesamtzeitraum von 2000 bis 2007 ist für die Städte Berlin, Köln und Bremen ein deutlicher Rückgang der Beschäftigung in der Kreativwirtschaft kennzeichnend. Alle drei Städte weisen aber im kurzfristigen Jahresvergleich seit 2006 eine positive Entwicklung am Beschäftigungsmarkt auf und konnten zwischen 0,3% und 5,5% zulegen. Zwar weist Köln im langfristigen Vergleich Verluste auf, hatte aber kurzfristig betrachtet von allen Städten das vergleichsweise größte Wachstum in den kreativen Beschäftigungsbranchen mit 5,5%. Die gesamte Beschäftigung in der Kreativwirtschaft der sechs Städte ist in den sieben Jahren um 1,8% angestiegen, seit 2006 zu 2007 gab es kurzfristig ein Wachstum von 3,7% der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse. Das bedeutet, innerhalb eines Jahres sind in diesen Städten insgesamt rund 10.000 sozialverischerungspflichtige Jobs in der Kreativwirtschaft hinzugekommen, die sich entsprechend auf die Städte Hamburg, Berlin, München, Stuttgart, Köln und Bremen verteilen. Das Benchmarking zeigt: die Kreativwirtschaft bewegt sich auf Wachstumskurs. Die Höchstwerte der Beschäftigung in der Kreativwirtschaft des Jahres 2001, zu Hochzeiten der Internet Economy, sind bei gleich bleibende steigendem Wachstumskurs durchaus innerhalb der nächsten zwei Jahre erreichbar. Die positive Konjunkturlage in Deutschland, besonders aber die wirtschaftlich stark expandierende Internet Technologie, gibt besonders den Branchen Software/Games und Werbung entsprechende Schubkraft, was sich auch nachhaltig im positiven Beschäftigungswachstum der Kreativwirtschaft in den deutschen Städten niederschlägt.

Städtevergleich Beschäftigung in der Kreativwirtschaft 2000-2007

(svB)* Anzahl gesamt pro Jahr

Veränderung in %

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2007

zu2000 2007

zu2006 Hamburg 63.460 68.249 66.849 63.008 61.028 60.804 61.315 64.189 1,1% 4,7%

Berlin 74.137 77.683 75.756 72.740 70.279 70.432 70.593 72.579 -2,1% 2,8% München 59.335 63.767 63.033 58.872 57.856 59.386 61.913 63.587 7,2% 2,7% Köln 37.115 39.273 38.978 36.589 34.968 34.446 34.008 35.889 -3,3% 5,5% Stuttgart 29.143 30.558 30.406 29.786 28.684 27.920 30.892 32.499 11,5% 5,2% Bremen 11.828 12.485 12.058 12.112 11.626 10.964 11.368 11.400 -3,6% 0,3%

Summe

275.118

292.015

287.075

273.107

264.441

263.952

270.089

280.143 1,8% 3,7%

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7. Die Teilmärkte der Kreativwirtschaft im regionalen Vergleich der Städte Betrachtet man die Teilmärkte der Kreativwirtschaftsbranchen (siehe Anhang) anhand der regionalen Clusterung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, wird deutlich, dass es keinen Spitzenstandort der Kreativwirtschaft in Deutschland gibt, sondern sich die Teilbereiche auf unterschiedliche Standorte verteilen und so regional kreative Schwerpunkte auszumachen sind. So zeigt sich für 2007, dass in Hamburg die am Standort traditionell stark repräsentierten Branchen – Verlagswesen und Werbung – nach wie vor die Spitzenposition im hier angestellten Vergleich mit Berlin, München, Köln, Stuttgart und Bremen halten. Aber der Beschäftigungsrückgang im Hamburger Verlagswesen setzt sich fort. Im Schnitt aller Teilbranchen liegt Hamburg im Städtevergleich auf Platz zwei hinter Berlin und rutscht vielfach sogar auf Platz drei hinter München zurück. Hamburg liefert sich in vielen Teilbranchen ein dichtes Kopf an Kopf–Rennen mit München. Die Stadt München geht als kreatives Zentrum der Softwarebranche aus den Beschäftigtenzahlen hervor und legt auch in der Werbung kräftig zu und hat auch bei der Anzahl der Beschäftigten in Architektur und Ingenieurbüros einen guten Vorsprung vor Hamburg, wenngleich Hamburg da einen starken Beschäftigungsschub von rund 17% aufweist. Köln schließt in der Anzahl der kreativen in der Filmwirtschaft direkt hinter Berlin auf und ist auch 2007 im Hörfunkmarkt führender Standort. Stuttgart hat klare Stärken in der Software/It Branche. Bremen bildet das Schlusslicht der Vergleichsstandorte, was auch zu erwarten war. Hier sind keine nennenswerten Zuwächse zu verzeichnen. Sicherlich bleibt Berlin aufgrund des Hauptstadtbonus und der Größe unangefochten die kreative Stadt an der Spitze. Aber die sichere Position Zwei gilt es zu erobern, wenn man sich als Kreative Metropole in Deutschland und darüber hinaus einen Namen machen will. Hamburg hat gute Voraussetzungen, diese Position für sich zu gewinnen. Aber dafür bedarf es einer klar definierten strategischen Positionierung und einer entsprechend ausgerichteten Förderung der Kreativwirtschaftsbranchen. So ist die Situation einzelner Kreativbranchen wie der Filmwirtschaft sicherlich verbesserungswürdig.

7.1 Kreativwirtschaft im Fokus der Metropolregion Hamburg Eine weitere Methode um die regionale Streuung und Clusterung einzelner Branchen der Kreativwirtschaft zu verdeutlichen, bietet das Standortinformationssystems MUSIS der Handelskammer Hamburg. Hier können anhand der NACE-Nummern, alle in der Unternehmensdatenbank der Handelskammer registrierten Unternehmen anhand ihrer Postleitzahl, visuell lokalisiert und kartografiert werden. Das Ergebnis ist eine anschauliche Landkarte der kreativen Zonen und Zentren der Metropolregion Hamburg. Im Vorlauf dieser Untersuchung wurden im Kontext der Großräumigen Partnerschaften, mittels des Standortinformationssystems MUSIS, kreativwirtschaftliche Potenziale für ein Cluster Kreativwirtschaft bzw. den Aufbau einer „kreativen Region“ in Norddeutschland ermittelt (vgl. hierzu auch die Kartenausdrucke im Anhang). Die Prüfung der vorhandenen kritischen Masse an „creative industries“ wurde stichprobenhaft in den folgenden Branchen durchgeführt:

22.1 Verlagsgewerbe: Verlegen von Büchern, Adressbüchern, Tageszeitungen, Zeitschriften, bespielten Tonträgern und Musikalien 92.1 Filmwirtschaft: Film- u. Videofilmherstellung , -verleih,-vertrieb, Kinos; 74.40.1 Werbegestaltung 74.2 Architekturbüros und Ingenieurbüros (gesamt)

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74.87.4 Ateliers für Textil-, Schmuck, Möbel- u.ä. –design Die Auswertung der durch MUSIS generierten Daten37 führt zu folgenden Untersuchungsergebnissen für die Metropolregion und Norddeutschland:

22.1 Verlagsgewerbe: Auf Grundlage der MUSIS-Auswertung ist eine signifikante Häufung von mittleren und großen Verlagsunternehmen in der Metropolregion HH festzustellen. Weitere Zentren befinden sich ringförmig um die Metropolregion HH gruppiert in Lübeck, Neumünster, Kiel, Flensburg, Cuxhaven und Lüneburg. 74.40.1 Werbegestaltung: hier ist eine Häufung von mittleren und kleinen Unternehmen der Werbebranche in der Metropolregion HH festzustellen. Weitere Zentren befinden sich ringförmig um die Metropolregion HH gruppiert in Lübeck, Neumünster, Kiel, Flensburg und Lüneburg. 92.1 Filmwirtschaft: Auf Grundlage der MUSIS-Auswertung ist eine signifikante Häufung von großen, mittleren und kleinen Unternehmen der Filmwirtschaft in der Metropolregion HH festzustellen. Ein weiteres Zentrum befindet sich im Raum Kiel/Rendsburg. 74.87.4 Ateliers für Textil-, Schmuck, Möbel- u.ä. –design: auch hier zeigt sich eine Häufung von mittleren und kleinen Unternehmen in der Metropolregion HH. Weitere signifikante Unternehmensstandorte befinden sich in Kiel und Husum.

Zwei wichtige Aspekte lassen sich hier verdeutlichen. 1. Kreativität als regionaler Magnet. Die Kreativwirtschaft im regionalen Kontext der Metropolregion betrachtet zeigt deutliche Potentiale. Das Stadtgebiet Hamburgs bildet das kreative Epizentrum der Region, und gleichzeitig sind im Gürtel der Metropolregion weitere Subzentren auszumachen. Und zum anderen wird hier die Vorteile der feingliedrigen Definitionsmethodik (der Branchen nach NACE-Codes fünf Stellern) gut sichtbar. Je größer die NACE Kategorie gewählt wird, desto explosiver ist die Ausweitung (siehe Architektur- und Ingenieurbüros NACE 742) und verwässert die Aussagekraft. Die Verortung der Branchen ist umso prägnanter ersichtlich, je kleinteiliger die Branchenauswertung vorgenommen wird, (siehe Ateliers für Design etc. NACE 74874). Eine Strategie die Hamburg als kreative Stadt weiter entwickeln will, sollte den Blick über den Tellerrand richten. Zuerst in die Region Norddeutschland. Dann Richtung Europa. In der Metropolregion wirkt bereits die positive Anziehungskraft der Stadt als kreatives Zentrum. Diese kreative „Poleposition“ gilt es auszubauen und zu festigen. Zum einen durch lokale Strategien zur Erhaltung kreativer Milieus und Förderung der kreativen Produktivität in der Stadt. Zum anderen durch eine verstärkte regionale Vernetzung z.B. im Bereich Forschung- und Entwicklung um den Zuzug von Talenten über das Umland in die Stadt zu begünstigen. Ein Cluster Kreativwirtschaft könnte ein bedeutendes Strukturelement auch der regionalen Wirtschaftsförderung werden.

37 Siehe Karten im Anhang. Die Icongröße gewichtet mit Beschäftigtenzahlen, wobei die kleinste Größenklasse 1-3 Beschäftigte und die größte Größenklasse über 1.000 Beschäftigte umfasst.

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8. Zur Qualifizierungsstruktur in den Kreativwirtschaftsbranchen Folgt man den Theorien und Ansätzen zur Kreativwirtschaft, so kennzeichnet die Branchen ein überdurchschnittlicher Anteil an hochqualifizierten, gut ausgebildeten Talenten (High-Potentials). Das bedeutet, in der Kulturwirtschaft und den Kreativbranchen sind überdurchschnittlich viele Hochschulabsolventen und Akademiker angesiedelt. Diese Merkmale belegt auch die folgende Auswertung der Beschäftigungsstatistik nach Kriterien der beruflichen Qualifizierung im Benchmarking der Städte.

Demnach verfügen in Hamburg 16% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Kreativwirtschaft über ein Hochschulstudium oder vergleichende akademische Abschlüsse. Der Anteil der Berufsausbildung liegt bei 38% und lediglich 9% der Beschäftigten in diesen Branchen haben keine berufliche Ausbildung. Der Anteil der Hochschulabsolventen ist kontinuierlich angestiegen, der Anteil der Beschäftigten mit Berufsausbildung hingegen nahm über die Jahre 2000 zu 2007 durchschnittlich um 1% ab.

Der Städtevergleich zeigt, dass sich der Anteil der Hochschulabsolventen in allen Städten gleichmäßig und konstant verteilt und auch der Rückgang der Ausbildungen und der Anstieg bei den Hochschulabsolventen durchweg eine gleichmäßige Tendenz aufweist. Im Vergleich von 2000 zu 2007 ist der Anteil der Hochschulabsolventen in allen Städten kontinuierlich gestiegen und bewegt sich durchschnittlich bei 20%. Der Anteil der Beschäftigten mit Berufsausbildung liegt bei durchschnittlich 40%. Einen Anteil von 10% nehmen die Beschäftigten ohne berufliche Ausbildung in den hier verglichenen Städten ein.

Bei der hier durchgeführten Gegenüberstellung zeigt sich, dass Stuttgart die Spitzenposition im Qualifizierungsranking belegt. Der Anteil der Hochschulabsolventen liegt hier vorne an mit 34% und der Anteil der Beschäftigten mit Berufsausbildung liegt mit 44% sehr hoch. Diese Position konnte Stuttgart über den Zeitraum von 2000 bis 2007 durchgehend behaupten.

Köln und Hamburg weisen in etwa die gleichen Qualifizierungswerte auf und bewegen sich auf vergleichbarem Niveau. Berlin und München liegen mit einem Anteil von 25% bzw. 26% an Hochschulabsolventen in den kreativen Beschäftigungsverhältnissen knapp 10 Prozentpunkte vor Hamburg.

Abbildung 7 Qualifikation der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten anteilig in %

2000 2004 2007

Fach-/Hoch-schulabssch

l mit Berufsaus-

bildung ohne

Ausbildung Fach-/Hoch-schulabsschl

mit Berufsaus-

bildung ohne

Ausbildung Fach-/Hoch-schulabsschl

mit Berufsaus-bildung

ohne Ausbildung

Hamburg 13% 45% 10% 14% 42% 10% 16% 38% 9% Berlin 22% 43% 11% 25% 40% 11% 25% 37% 11% München 23% 49% 12% 25% 45% 10% 26% 42% 9% Köln 16% 43% 13% 17% 40% 12% 18% 39% 11% Stuttgart 28% 53% 11% 29% 49% 10% 34% 44% 9% Bremen 14% 51% 10% 16% 48% 10% 19% 45% 10% Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Stichtag 30.6., eigene Berechnung und Darstellung

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9. Die Künstlersozialkasse KSK Eine zusätzliche Methode zur Ermittlung des Anteils der Selbständigen und freischaffenden Kreativen ist die Auswertung der statistischen Erhebungen der Künstler Sozialkasse (KSK). Neben der allgemeinen Statistik zu der Verteilung der Mitglieder auf Ebene der Bundesländer, lässt sich hier auch eine bundesweite Statistik, geordnet nach Postleitzahlen, einsehen, sowie das Durchschnittseinkommen der Mitglieder je Bundesland ermitteln. Allerdings ist diese Methode unter Vorbehalt zu verwenden, da es sich bei den Angaben der KSK zu den Durchschnittseinkommen der Künstler um Selbstauskünfte der Mitglieder handelt. Die Künstlersozialkasse (KSK) versichert selbständige Künstler und Publizisten – wenn diese die Anforderungen des Künstlersozialversicherungsgesetzes (KSVG) erfüllen – und trägt gemeinsam mit dem Bund die Hälfte der Sozialabgaben zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung der Versicherten. In der KSK versicherte Künstler/Publizisten bezahlen somit wie Angestellte nur die Hälfte der Abgaben aus eigener Tasche. Als Künstler/Publizist ist man gemäß KSVG in der KSK pflichtversichert. Das gilt auch im IT-Bereich, z.B. für Web-Designerinnen oder Online-Journalisten. Wer aus der selbstständigen künstlerischen Tätigkeit höchstens 3.900 € im Jahr oder weniger als ein Sechstel seiner Gesamteinkünfte bezieht (Ausnahme: Berufsanfänger in den ersten drei Jahren) oder wer mehr als einen Arbeitnehmer beschäftigt, wird in die KSK nicht aufgenommen. Wer nebenbei aus einer anderen (nicht-künstlerischen oder nicht-selbstständigen) Tätigkeit mehr als 4.800 € im Jahr verdient, wird über die KSK zwar renten-, nicht aber kranken- und pflegeversichert. Bei Einnahmen von mehr als 31.500/27.300 €* im Jahr, fällt man aus der KSK heraus. Die Mitglieder werden jeweils den künstlerischen Bereichen Wort, Bildende Kunst, Musik und Darstellende Kunst zugeordnet. Insgesamt 10.511 Künstler und Kreative mit dem Wohnort Hamburg waren im Jahr 2007 bei der Künstlersozialkasse versichert. Die Künstlergruppe lässt sich aufgliedern in 4.111 bildende Künstler, 3.147 Journalisten/Autoren, 2.053 Musiker und 1.200 darstellende Künstler/Schauspieler. Die Bildenden Künstler stellen mit 39,11% die anteilig größte Künstlergruppe der Hamburger KSK Mitglieder dar.

9.1 Die Einkommensverhältnisse der Hamburger Kreativen Für das heterogene Feld der Kreativwirtschaftsbranchen lassen sich sicherlich kaum für alle Branchen gleichwertig zutreffende Aussagen über die Einnahmen und Umsätze treffen. Aber mittels der Daten der KSK lässt sich zumindest für das Teilsegmente der freischaffenden Kreativen eine grobe Gehaltsermittlung aufstellen.

Hier eine Modellrechnung, die ansatzweise verdeutlicht, wie die ökonomische Situation und Einkommensverhältnisse der Kreativen/Künstler - die in der KSK Mitglied sind -aussehen. Das durchschnittliche Jahreseinkommen der Hamburger Künstler die KSK

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Mitglieder waren, lag insgesamt bei 12.720Euro. Das sind umgerechnet 1.060Euro über die ein Künstler pro Monat zum Leben verfügt. Abzüglich des KSK-Beitrags von derzeit mindestens 275 Euro bleiben knapp 785 Euro für Miete und Lebenshaltungskosten sowie die private Altersvorsorge übrig.

Abbildung 8: Die 15 Hamburger Stadteile mit den anteilig meisten KSK-Mitgliedern

PLZ 22765

Ort HAMBURG

Anzahl 818

20357 HAMBURG 628 22767 HAMBURG 578 20359 HAMBURG 461 20251 HAMBURG 423 22763 HAMBURG 420 22769 HAMBURG 357 20253 HAMBURG 341 20257 HAMBURG 326 20255 HAMBURG 315 20259 HAMBURG 317 22303 HAMBURG 291 22761 HAMBURG 274 22299 HAMBURG 242 22587 HAMBURG 186

Quelle: KSK Mitgliederstatistik, Stand 31.07.2007, eigene Berechnungen und Darstellung Wie eine stichprobenartige Auswertung der KSK Statistik nach Postleitzahlen ergibt (siehe Abbildung), sind in Hamburg in den Stadtteilen Altona/Ottensen mit 818 KSK Mitgliedern die meisten Künstler verortet. Gefolgt von Altona-Nord/Schanze/St Pauli (628) und Altona/Bahrenfeld (578).

9.3 Absicherung der Selbständigen und Freien in Hamburg

Seit dem 1. April 2007 gilt für die gesetzliche Krankenversicherung eine Pflicht zur Versicherung. Selbstständige, die freiwillig versichert sind, zahlen rund 275 Euro bei der gesetzlichen Krankenversicherung. Bei Selbstständigen, die freiwillig versichert sind und als bedürftig gelten, sind es 185 Euro. Dennoch haben etwa 110 000 Menschen in Deutschland keine Krankenversicherung. Dies ergibt sich aus Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums. Das Statistische Bundesamt hat 2007 erstmals Zahlen veröffentlicht. Danach waren im ersten Quartal 2007 - also vor Inkrafttreten der Versicherungspflicht – 211 000 Menschen ohne Krankenversicherung. Das entspricht 0,3 Prozent der gesamten Bevölkerung. Davon sind rund 9.600 Nichtversicherte in Hamburg ansässig. Zu den Unversicherten zählen nach Angaben des Ministeriums und der Krankenkassenverbände vor allem Selbstständige, die keine Transferleistungen vom Staat bekommen, sich die Kassenbeiträge nicht leisten können oder wollen.

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Für bestimmte Berufsgruppen bietet die Künstler-Sozialversicherung eine kostengünstige Mindestabsicherung im Fall von Krankheit und Alter, aber für Freelancer aus dem Bereich Software/Games beispielsweise fehlt eine vergleichbare Absicherung gänzlich. Sie müssen sich privat absichern. Doch genau diese private Absicherung kann in den freien Berufen in Krisenzeiten zum finanziellen Problem werden. Einige Berufsgruppen wie Architekten sind über das Versorgungswerk pflichtversichert und erhalten damit eine renten- und sozialversichert inklusive Berufsunfähigkeitsversicherung. Der Mindestbeitrag für Selbständige die als bedürftig gelten, liegt bei 150 Euro. Langfristig betrachtet ist das Risiko von Altersarmut ein gravierendes Problem, von dem besonders die kreativen Berufsgruppen mit den Massen an selbständigen Einzelunternehmern betroffen sein werden. Denn auch die Künstlersozialkasse liefert nur minimale Altersabsicherung. Hinzu kommt, dass viele Selbständige der Kreativenbranchen generell über die Möglichkeiten der sozialen Absicherung und Altersvorsorge (z.B. über die KSK) gar nicht oder unzureichend informiert sind. Die gezielte Aufklärung über frühzeitige private Vorsorge bildet damit eine wichtige Maßnahme innerhalb eines nachhaltigen strategischen Ansatzes zur Förderung der Kreativen in Hamburg.

10. Exkurs: Förderstatistiken und Existenzförderprogramme Bislang sind keine qualitativen Daten darüber vorhanden, wie es sich im Bereich der Kreativwirtschaft mit der Förderung von Existenzgründungen verhält und ob in einzelnen Wirtschaftsgruppen oder Berufsbereichen höhere Quoten von "Abbrechern" zu finden sind. Die Anfrage zu entsprechenden Analysen der Vermittlungsstatistiken in der BWA blieb bislang ergebnislos und wurde daher nicht in die Untersuchung aufgenommen.

Laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg ist bislang für die Kreativwirtschaft und die Teilbranchen keine Auswertungen von Existenzförderprogrammen noch von Förderstatistiken vorgenommen worden. Man kann lediglich explorative Einblicke über regionale Existenzgründer Programme bekommen, sofern diese ein verwertbares Monitoring betreiben. Die Ergebnislage zu der Auswertung dieser Förderstatistiken ist aber auch kaum aussagekräftig, wie Frank Wießner38 vom iab sagt, da sich nach seinen Untersuchungen zu Abbrecherquoten bei Existenzgründern beobachten lässt, dass die Abbrecher gleichmäßig über alle Branchen verteilt sind.

Dennoch sollte man berücksichtigen, dass es unterschiedliche ausgeprägte Kriterien und Zugangsvoraussetzungen für bestimmte Branchen gibt und geringe Einstiegshürden und starker Konkurrenz am Markt, Merkmale für Abbrecherquoten sein können. Diese Merkmale wiederum treffen auch auf die meisten Branchen der Kreativwirtschaft zu. Eine weiterführende Untersuchung könnte an diesem Punkt vielleicht noch mal einsetzen.

38 Frank Wießner ist im Forschungsbereich Betriebe und Beschäftigung des iab tätig. Der Forschungsbereich beschäftigt sich aus interdisziplinärer Perspektive mit der Beobachtung, Messung und Erklärung der betrieblichen Arbeitsnachfrage. Schwerpunkte bilden dabei neben der allgemeinen Beschäftigungsentwicklung die Aus- und Weiterbildung, die betriebliche Flexibilität, "industrial relations", die Lohnpolitik und die Produktivitäts- und Innovationsforschung. http://www.iab.de/de/124/section.aspx/Bereichsnummer/9

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11. Patentamt-Analyse zum Kreativwirtschaft-Cluster Die Analyse der Kreativwirtschafts-Teilbranchen anhand einer Abfrage der Patent– oder Markenanmeldungen, blieb weitgehend ergebnislos und ist für die Teilbranchen auch wenig aussagekräftig. Zwar ist in Deutschland der Schutz geistigen Eigentums nicht föderal, sondern zentral beim Deutschen Patent- und Markenamt39 in München organisiert. Da Patente aber lediglich für Erfindungen auf allen Gebieten der Technik erteilt werden, sofern sie neu sind, auf einer erfinderischen Tätigkeit beruhen und gewerblich anwendbar sind (vgl. § 1 Abs. 1 Patentgesetz), fallen bereits alle kreativen Werke aus dem Raster heraus, sofern sie nicht auch eine technische Erfindung beinhalten. Auch ein Schutz kreativer Werke als Gebrauchsmuster ist eher schwierig, da es sich gemäß § 1 Abs. 1 Gebrauchsmustergesetz auch hierbei um Erfindungen handeln muss. Dazu zählen gem. § 1 Abs. 2 Ziff. 2 und 3 ausdrücklich weder ästhetische Formschöpfungen noch Pläne, Regeln und Verfahren für gedankliche Tätigkeiten. Hingegen kommt insbesondere in der Designwirtschaft der Schutz von Arbeitsergebnissen als Marken (vgl. Markengesetz), sofern sie Waren oder Dienstleistungen eines Unternehmens von denen anderer Unternehmen zu unterscheiden helfen oder als Geschmacksmuster nach dem Geschmacksmustergesetz in Betracht. Auch für den Marken- und Geschmacksmusterschutz ist das Deutsche Patent- und Markenamt in München zuständig. Beide können dort durch Anmeldung eingetragen und geschützt werden. Eine statistische Erhebung nach Bundesländern oder Städten in Sachen Markenschutz liegt jedoch nicht vor. Bei den Geschmacksmustern befindet sich Hamburg im Jahresbericht 2006 des Deutschen Patent- und Markenamtes unter "ferner liefen".40 Hamburg hat im Jahre 2006 mit 763 Geschmacksmustern zwar deutlich mehr als z.B. Bremen (172) und das Saarland (302) aufzuweisen, Berlin hingegen mit 1.233 angemeldeten Geschmacksmustern kann im gleichen Zeitraum deutlich mehr Anmeldungen vorweisen. Mit den größeren und wirtschaftsstarken Flächenländern kann Hamburg auf diesem Gebiet ohnehin zahlenmäßig nicht konkurrieren. Schließlich sind im Bereich der Kreativwirtschaft erstellte Werke durch das Urhebergesetz urheberrechtlich geschützt. Eine Eintragung / Anmeldung von Urheberrechten erfolgt jedoch nicht.

39 Website des Patent- und Markenamts www.dpma.de 40 S. 28 und. S. 65 ist der in der Länderstatistik eingeordnet unter "übrige Bundesländer"

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12. Die Unternehmen, selbständigen Künstler und Kreativen der Kreativwirtschaft Eine weitere Methode um die Bedeutung der Kreativen für Hamburg zu erfassen, ist das Heranziehen der Umsatzsteuerstatistik, da in der Umsatzsteuerstatistik alle Unternehmen und Selbständigen mit einem Jahresumsatz von mindestens 17.500 Euro registriert sind. Zudem ist die Statistik nach WZ03–Kategorie aufgebaut und lässt sich nach fünfstelligen NACE Codes auswerten. Das bedeutet, dass so zumindest eine Teilgruppe und damit der Kern der selbständigen Kreativen sowie Kultur- und Kreativunternehmen erfasst ist, die wirtschaftlich unabhängig am Markt agieren. In der Umsatzsteuerstatistik werden aber nicht die zahlreichen Kleinstunternehmer berücksichtigt, die ebenfalls kennzeichnend für diese Kreativwirtschaftsbranchen sind. Die Branchen werden wie folgt nach der WZ03/NACE Kategorie gegliedert: Abbildung 9: Gliederung der Unternehmensdaten und Abgrenzung nach WZ03/NACE

I. Kulturwirtschaft 22.1 Verlagsgewerbe 92.1 Filmwirtschaft 92.2 Rundfunk/TV-Unternehmen 92.3 Darstellende Künste, Musik, Literatur etc. 92.4 Journalisten- Nachrichtenbüros 92.5 Museumsshops, Ausstellungen 52.4 Handel mit Büchern etc. 74.2 Architekturbüros 74.2 Designbüros II. Kreativwirtschaftsbranchen 74.4 Werbung 72.2 Software/Games-Industrie

12.1 Die Unternehmenszahlen im Jahresvergleich von 2002 bis 2006 Im Jahr 2006 waren rund 13.300 steuerpflichtige Unternehmen der Hamburger

Kreativwirtschaft registriert (einschließlich selbständige Kreative sowie Künstlerateliers und Journalistenbüros). Das geht aus der Umsatzsteuerstatistik hervor. Ein Großteil der registrierten steuerpflichtigen Kreativwirtschaftsunternehmen Hamburgs setzt sich aus Einzelunternehmern und Freiberuflern zusammen, gefolgt von einer geringen Zahl von Kleinunternehmen mit 2-5 Beschäftigten je Betrieb und nur wenigen mittelständischen Firmen. Rund 81% beträgt der Anteil der Kulturwirtschaft an der Kreativwirtschaft und so ist auch ein Großteil der Einzelunternehmen und Freiberufler vorwiegend in der Kulturwirtschaft tätig.

Die Steuerstatistik 2006 wird von der Gruppe der Künstler, Schauspieler, Musiker Schriftsteller und bildenden Künstler etc. angeführt. Mit 3.045 Unternehmen und Steuerpflichtigen liegen sie deutlich vor der Designwirtschaft, die rund 2.500 steuerpflichtige Unternehmen und selbständige Designer zählt. Dicht dahinter folgen die Journalisten- und Nachrichtenbüros mit 1.554 und 1.527 Software/Games Unternehmen.

Der Anteil der Kulturwirtschaft an der Kreativwirtschaft im Jahr 2006 beträgt 81% (10.724 Unternehmen) die Kreativbranchen Werbung und Software/Games mit 2.487 Steuerpflichtigen machen einen Anteil von 19% der gesamten Kreativwirtschaft aus. Von

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2002 bis 2006 hat es in den Creative Industries einen Zuwachs von 21,7% gegeben. Die Wachstumsdynamik der Hamburger Kreativwirtschaft lässt sich anschaulich an der Gegenüberstellung von 2004 zu 2006 erkennen, wo sich für den Zweijahres-Zeitraum ein Anstieg der steuerpflichtigen Unternehmen von 10,8% abzeichnet. Damit liegt das Wachstum der Kreativwirtschaft in 2006 mit 10,8% sogar rund vier Prozentpunkte über dem Wachstum der Hamburger Gesamtwirtschaft (6,8%).

Betrachtet man alle Wirtschaftszweige zusammen, so machen die Unternehmen der Kreativwirtschaft/Creative Industries einen Anteil von 16% an der Hamburger Gesamtwirtschaft aus. Für den Zeitraum von 2002 bis 2006 lässt sich eine stabil steigen Tendenz von knapp 1% pro Jahr feststellen. In Hinblick auf die momentan positive Konjunkturlage in Deutschland, ist zudem für 2007/2008 zu erwarten, dass der positive Wirtschaftstrend auch in der Hamburger Kreativwirtschaft durchkommt.

Abbildung 10: Unternehmen der Hamburger Kreativwirtschaft/Creative Industries. Abgrenzung nach Systematik der EU-Kommission

Hamburg Unternehmen/Steuerpflichtige1 Veränderung

2006 2004 2002 2006/2002 2006/2004

Teilmarkt/Branchen

Anzahl Anzahl Anzahl in % in % WZ03 I. Kulturwirtschaft 22.1 Verlagsgewerbe 984 964 932 5,6% 2,1% 92.1 Filmwirtschaft 733 701 705 4,0% 4,6% 92.2 Rundfunk/TV-Unternehmen 52 53 59 -11,9% -1,9% 92.3 Darstellende Künste, Musik, Literatur etc. 3.045 2.713 2.648 15,0% 12,2% 92.4 Journalisten- Nachrichtenbüros 1.554 1.371 1.232 26,1% 13,3% 92.5 Museumsshops, Ausstellungen 100 90 77 29,9% 11,1% 52.4 Handel mit Büchern etc. 460 473 491 -6,3% -2,7% 74.2 Architekturbüros 1.335 1.172 1.158 15,3% 13,9% 74.2 Designbüros 2.461 2.141 2.092 17,6% 14,9% Kulturwirtschaft insgesamt 10.724 9.678 9.394 14,2% 10,8% II. Kreativwirtschaftsbranchen 74.4 Werbung 960 936 970 -1,0% 2,6% 72.2 Software/Games-Industrie 1.527 1.305 488 212,9% 17,0% Kreativwirtschaft/Creative Industries insgesamt 13.211 11.919 10.852 21,7% 10,8%

Alle Wirtschaftszweige (A-O) 84.183 78.801 77.532 8,6% 6,8% Anteil Kreativwirtschaft/Creative Industries an Gesamtwirtschaft 16% 15% 14%

Anteil Kulturwirtschaft an Gesamtwirtschaft 13% 12% 12%

Quelle: Umsatzsteuerstatistik, Statistikamt-Nord, eigene Berechnungen und Darstellung, Mai 2007

Unübersehbar ist das über die Maßen positive Wachstum der Software/Games-Industrie seit 2002. Insgesamt wuchs die Branche mehr als überdurchschnittlich und bis 2006 hat sich die Unternehmensanzahl gut vervierfacht (ein plus von über 200%). Auch für die zwei Jahre 2004 bis 2006 ist ein Plus von 17% zu verzeichnen. Das ist ein Anstieg von über 200 Unternehmen in nur zwei Jahren, Tendenz steigend.

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Dahingegen haben die Rundfunk- und TV-Unternehmen im Vier-Jahreszeitraum Verluste von minus 11,9% verkraften müssen. Das sind rund drei Prozentpunkte pro Jahr. Auch von 2004 zu 2006 hielt sich der Trend im Minusbereich, wenn auch bei etwas stabileren minus 1,9%. Die Nachrichten- und Journalistenbüros konnten in den hier betrachteten vier Jahren 26,1% Wachstum verzeichnen, für 2006 waren es rund 13%. Das bedeutet, innerhalb von zwei Jahren sind in Hamburg 183 Selbständige Journalisten und Unternehmen mehr hinzugekommen.

Und auch die Designbranche liegt mit rund 18% in vier Jahren steil auf Wachstumskurs und verzeichnet mit einem Plus von 15% einen Zuwachs von rund 320 Unternehmen allein in den Jahren 2004 bis 2006. Die Filmwirtschaft hingegen wächst vergleichsweise dezent und verzeichnet ebenso wie das Verlagsgewerbe unterdurchschnittlichen Zuwachs im einstelligen Bereich. Die Werbewirtschaft hat sich nach dem Abschwung und der Branchenkrise der letzten Jahre wieder stabilisiert und verzeichnet zwischen 2004 und 2006 ein Plus von 2,6. Rückläufige Tendenzen in der Kreativwirtschaft sind ausschließlich bei dem Handel mit Büchern und Kunstgegenständen (minus 2,7%), sowie bei der Rundfunkwirtschaft (minus 1,9%) zu erkennen.

Während die Gesamtwirtschaft ein Wachstum von 8,6% verzeichnete, ist die Zahl der Unternehmen in der Kreativwirtschaft zwischen 2002 und 2006 durchschnittlich um 21,7% gestiegen. Das macht einen Zuwachs innerhalb von vier Jahren von insgesamt 2.400 Unternehmen, allein in den Hamburger Kreativwirtschaftsbranchen.

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13. Umsätze der selbständigen Künstler und Kreativen der Hamburger Kreativwirtschaft

Für das Jahr 2006 weisen die Kreativwirtschaftsbranchen einschließlich der Kulturwirtschaft in Hamburg einen Jahresumsatz von 13,1 Mrd. Euro auf. Nach dem Crash der New Economy und dem Einbruch der Werbeeinnahmen seit 2001, befindet sich besonders das Verlagswesen in einer strukturellen Krise. Die allgemeine Konjunkturflaute in der Kreativwirtschaft bis 2004 schlägt sich in Hamburg, dem bundesweit führenden Standort im Presse- und Verlagswesen, besonders nieder. Im Vergleich von 2002 zu 2006 hat das Verlagswesen in Hamburg rund 44% Umsatzverlust hinnehmen müssen. Auch die Filmwirtschaft hat mit gravierenden Umsatzeinbrüchen zu kämpfen. In Hamburg waren das zwischen 2002 und 2006 minus 26%. Durch diese Brachenkrise ist auch das Umsatzvolumen in der Kreativwirtschaft drastisch eingebrochen, denn das Verlagswesen ist mit rund 8,5 Mrd. Umsatz im Jahr 2006 die treibende Umsatzkraft der Hamburger Kreativwirtschaft.

Abbildung 11: Umsätze der Hamburger Kreativwirtschaft

Hamburg Steuerbarer Umsatz Veränderung

2006 2004 2002 2006/2002 2006/2004

I. Kulturwirtschaft in 1.000 Euro in 1.000 Euro

in 1.000 Euro in % in %

22.1 Verlagsgewerbe 8.511.099 13.952.603 15.193.774 -44,0% -39,0% 92.1 Filmwirtschaft 861.003 996.648 1.161.494 -25,9% -13,6% 92.2 Rundfunk/TV-Unternehmen 402.358 372.663 295.175 36,3% 8,0% 92.3 Darstellende Künste, Musik, Literatur etc. 1.325.699 1.134.304 712.397 86,1% 16,9% 92.4 Journalisten- Nachrichtenbüros 251.985 218.918 222.824 13,1% 15,1% 92.5 Museumsshops, Ausstellungen 43.738 15.950 22.696 92,7% 174,2% 52.4 Handel mit Büchern etc. 364.350 305.000 296.159 23,0% 19,5% 74.2 Architekturbüros 287.962 258.162 291.753 -1,3% 11,5% 74.2 Designbüros 1.085.806 998.210 987.256 10,0% 8,8% Kulturwirtschaft insgesamt 13.134.000 18.252.458 19.093.528 -31,2% -28,0% II. Kreativbranchen 74.4 Werbung 1.249.095 1.296.602 2.004.332 -37,7% -3,7% 72.2 Software/Games-Industrie 754.818 511.080 166.141 354,3% 47,7% I.+II. Kreativwirtschaft/Creative Industries insgesamt 15.137.913 20.060.140 21.264.001 -28,8% -24,5%

Alle Wirtschaftszweige (A-O) 327.594.505 281.667.713 274.437.855 19,4% 16,3% Anteil der Kreativwirtschaft/Creative Industries an der Gesamtwirtschaft 4,6% 7,1% 7,7%

Anteil der Kulturwirtschaft an Gesamtwirtschaft 4,0% 6,5% 7,0%

Quelle: Umsatzsteuerstatistik, Statistikamt-Nord, Mai 2008, eigene Berechnungen und Darstellung

Für den Vierjahreszeitraum von 2002 bis 2006 sind in der Hamburger Kreativwirtschaft Umsatzrückgänge zu verzeichnen von rund minus 29%. Seit 2004 steigen die Umsätze zwar wieder, aber das Volumen bewegt sich immer noch im Minusbereich. Vor allem im Vergleich zum Wachstum der Gesamtwirtschaft in Hamburg mit 19,4% bis 2006 ist der Einbruch in der Kreativwirtschaft drastisch zu erkennen. Die positive

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 41 Autorin: Maja Barthelmes

Konjunkturentwicklung hat sich bislang noch nicht stabilisierend auf die Kulturwirtschaft und den Kreativsektor ausgewirkt.

Die einzelnen Branchen der Kreativwirtschaft wiesen hingegen sehr unterschiedliche Umsatzentwicklungen und Teilergebnisse auf. Es gibt, neben erwähnten Krisenbranchen wie dem Verlagswesen und der Filmwirtschaft, vor allem auch klare Boombranchen in Hamburg. Dazu zählt in erster Linie die Software/Games-Industrie mit überdurchschnittlicher Umsatzentwicklung von rund 48% zwischen 2004 und 2006. Nach dem Einbruch der New Economy 2001 ist diese Branchen wieder einmal stark am expandieren. Momentan bildet sie die Spitzengruppe bei den Umsatzzahlen in der Kreativwirtschaft Hamburgs. Dieser Trend ist nicht Hamburg spezifisch, er lässt sich im gesamten Bundesgebiet in unterschiedlicher Dynamik beobachten. Unsicher bleibt, wie lange der Branchentrend anhält.

Die Architekturbranche hatte in den vier Jahren bis 2006 knapp 2% an Umsatz verloren, konnte aber für die Umsatzentwicklung von 2004 bis 2006 ein deutlich positives Plus von rund 12% verbuchen. Auch kommerzielle Ausstellungen und Museumsshops haben eine positive Entwicklung durchgemacht und der Bereich konnte die Umsätze nahezu verdoppeln. Kontinuierliches Wachstum im zweistelligen Bereich zeichnet auch die Designwirtschaft und die Branche der Journalistenbüros aus, mit steigenden Umsätzen von 10% bis 14% im Zeitraum von vier Jahren.

Für die Hamburger Kreativwirtschaft lässt sich sagen, dass die Entwicklung zum einen positiv durch die überdurchschnittlichen Teilergebnisse der Software/Games-Industries und der Gruppe der darstellenden Künstler, Schauspieler, Musiker etc. gekennzeichnet ist und zum anderen dominierend negative Merkmale und Tendenzen bei der Umsatzentwicklung aufweist, die mit den gravierenden Umsatzverlusten des Verlagswesens, der Filmwirtschaft und in Teilen auch der Werbewirtschaft zusammenhängen. Hinzu kommen die übrigen Wirtschaftsgruppen der Kulturwirtschaft, in denen eine heterogene und positive Entwicklung ersichtlich ist, die, gesamtwirtschaftlich betrachtet, eine durchschnittliche Tendenz aufweist.

13.1 Resumé zum Abschluss des statistischen Teils Wie die Auswertung der Umsatzsteuerstatistik zeigt, ist die Anzahl der steuerpflichtigen Unternehmer in der Kreativwirtschaft in Hamburg zwischen 2000 und 2007 deutlich gestiegen. Im selben Zeitraum aber fielen die Umsätze in einzelnen Teilbranchen so extrem, dass für die gesamte Kreativwirtschaft ein negativ Wachstum zu verzeichnen ist. Der parallel verlaufende positive Wachstumskurs der Hamburger Gesamtwirtschaft verdeutlicht diese Diskrepanz zusätzlich. Die möglichen Ursachen für diese Entwicklung könnten auf geringe Markteintrittsbarrieren und harten Wettbewerbsdruck in der Kreativwirtschaft zurückzuführen sein. Für viele der Branchen ist der Zugang leicht, da die Barrieren niedriger sind und geringe Einstiegshürden vorliegen. Zum Beispiel weil keine Befähigungsnachweise zu erbringen sind, wie es vergleichsweise im Handwerk der Fall ist (z.B. Meisterbrief), oder weil es keine geschützten Berufsbezeichnungen gibt (Journalist, Designer etc.). In diesen Branchen ist der Einstieg in die Selbständigkeit vergleichsweise leicht zu bewerkstelligen. Allerdings ist in diesen Branchen der Konkurrenzdruck auch entsprechend hoch, so dass

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 42 Autorin: Maja Barthelmes

man Leistung bringen muss, um sich am Markt zu etablieren und langfristig bestehen zu können. Das hat eine hohe Fluktuation durch Verdrängung zur Folge. Die hier dokumentierte Situation gibt Anlass, über konkrete Handlungsfelder und politische Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der Kreativwirtschaft nachzudenken und konkrete Aktivitäten anzuregen.

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 43 Autorin: Maja Barthelmes

Teil III.

„Die Politik hat die Chance, kreative Köpfe zu binden – durch günstige Arbeitsbedingungen und ein maßgeschneidertes Umfeld. Und Vernetzung. Erst dann blüht eine Region so richtig auf.“41

Axel Gedaschko, Senator für Wirtschaft und Arbeit Hamburg (CDU)

14. Benchmark - Maßnahmen zur Förderung der Kreativwirtschaft im Vergleich Die ausgewählten Ansätze beinhalten beispielhafte Strategien zur Förderung der Kreativwirtschaft /Creative Industries. Alle hier genannten Initiativen verfolgen gleichermaßen Ziele zur Anregung und Förderung der Innovation, des Unternehmertums, des Zugangs zu Risikokapital und der Marktentwicklung kreativer Unternehmen. Sie bilden damit mögliche Bausteine, um das Cluster Kreativwirtschaft in Hamburg politisch zu fördern und die Effekte als positiven Imagefaktor für Hamburgs Außenwirkung zu nutzen.

14.1 Köln Rund 46 Prozent aller Künstlerinnen und Künstler des Landes Nordrhein-Westfalen leben im Großraum Köln. Wo im Jahr 2007 ein ausführlicher Kulturwirtschaftsbericht veröffentlicht wurde, der sich eingehend mit der Situation der Kreativwirtschaft und den Teilbranchen befasst. Die Kreativwirtschaft wird dort nach dem europäischen Modell analysiert. Zum einen detailliert die Kulturwirtschaft: Musikwirtschaft, Buchmarkt und Verlage, Kunstmarkt, Filmwirtschaft, Rundfunk, private Theater / Kleinkunst, Architektur, Designwirtschaft und betrachtet ergänzend die Kreativbranchen Werbung sowie Software / Games. Ein Ziel der dort formulierten Strategie ist es, neben den binnen Aktivitäten zu Förderung der Wirtschaftspotentiale vor Ort, Köln nach außen stärker zu positionieren, da das Potential Kölns bislang nicht ausreichend kommuniziert wurde. Damit richtet sich auch in Teilen die Strategie auf die Kommunikation und das Werben um Kreative aus.

Maßnahmen

• Ein Newsletter berichtet regelmäßig über die Aktivitäten in der Kreativwirtschaft.

• Workshops sollen den internen Dialog der Kulturwirtschaft mit der Stadt fördern.

• Der Zuzug von Kreativen soll über die Erhaltung kreativer Milieus vorangetrieben werden.

• Die Köln Messe soll stärker auch für Aktivitäten der Branchen der Kreativwirtschaft involviert werden.

• Netzwerkaktivitäten auch auf internationaler Ebene sollen gefördert werden.

• Übersetzungsoffensive für Websiten von Kölner Kultur- und Kreativinitiativen.

41 Axel Gedaschko, Senator für Wirtschaft und Arbeit Hamburg in: Magazin der Metropolregion Hamburg 1/2008, S.7

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 44 Autorin: Maja Barthelmes

• Die Entwicklung einer Internetplattform für die Vernetzung der Kölner Musikwirtschaft wurde geplant.

14.2 Stuttgart Die Region Stuttgart sieht Kreativwirtschaft mit ihren Teilbereichen als die Schnittstelle von künstlerischer Ambition und Wirtschaft. Folgende Branchen bilden den Kern der Stuttgarter Kreativwirtschaft: Design, Digital, Event, Film und Foto, Kunst und Kultur, Musik, Verlag, Werbung und PR, Aus- und Weiterbildung.42 Ziel ist es, das Wachstumspotential der Kreativwirtschaft neben der Förderung von Forschung und Technologieentwicklung zur nachhaltigen Sicherung der Wertschöpfung zu nutzen.43 Die Gründung der MedienInitiative Region Stuttgart hat dazu beigetragen, die spezifischen Anforderungen der Kreativen besser zu verstehen und aus dem Cluster Medien heraus die standortrelevanten Kriterien entsprechend aufzugreifen. Maßnahmen Die Handelskammer Stuttgart führt alle drei Jahre eine Unternehmensbefragung in den Unternehmen der Kreativwirtschaft durch, um die Stimmungslage, die Perspektiven und Beschäftigungsvorhaben zu analysieren, sowie die relevanten Standortfaktoren zu analysieren. Branchenbuch der Kreativwirtschaft. Der Kreativ-Katalog der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) ist ein Nachschlagewerk und Marketinginstrument für die Medien Region Stuttgart. Er präsentiert über 100 Unternehmen anhand von Projekten. Immobilien-Newsletter: Es gibt in Stuttgart keine Immobilien-Datenbank für den Kreativsektor, aber jeden Monat werden im Newsletter „in medias res“ unter der Rubrik „der Raum“ Kurzinformationen über passende Areale, in Hinblick auf die spezifischen Anforderungen an die Arbeitsräume der Medien-Zielgruppe, präsentiert. Broschüre – Medienareale: Seit 2002 gibt es die Broschüre „Medienareale in der Region Stuttgart“. Sie beschreibt insgesamt 36 Medienkomplexe mit dem Ziel, die aussagekräftigsten Details zusammenzufassen. Hier findet man sowohl Areale mit überdurchschnittlich vielen Mietern aus der Medienbranche, als auch solche, die aufgrund ihrer Bausubstanz und architektonischen Besonderheiten ein anspruchsvolles, kreatives Umfeld bilden und deshalb für Medienunternehmen einen interessanten Nährboden schaffen.44

42 Siehe hierzu die Website der Medien Region Stuttgart: http://medien.region-stuttgart.de/kreativwirtschaft/branchen/ 43 (Hrsg.)Handelskammer Stuttgart (2006): Kreativ! Region Stuttgart – Standort für Unternehmen der Kreativwirtschaft. 44 Sie hierzu die Website der Medien Region Stuttgart: http://medien.region-stuttgart.de/services/publikationen/areale/

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 45 Autorin: Maja Barthelmes

14.3. Berlin Zu den Kreativwirtschaftsbranchen in Berlin zählen Film, Kunst, Musik, Presse, Software, Werbung. Unter dem Begriff „Kreativwirtschaft“ wird in Berlin der erwerbswirtschaftliche Sektor verstanden und damit alle Unternehmen und Selbständigen, die gewinnorientiert und in privater Rechtsform kulturelle Güter produzieren, vermarkten, verbreiten oder damit handeln. Auch gewerbliche Betriebsteile von Kulturinstitutionen zählen zur Kreativwirtschaft. Rund 22.600 zumeist kleine und mittelständische Unternehmen erwirtschaften ein Jahres-Umsatzvolumen von rund 18,6 Mrd. Euro. Ein Lenkungskreis mit Experten der Branche soll Strategien für die Entwicklung der Kreativwirtschaft entwerfen und Empfehlungen abgeben. Ein Masterplan für die Kreativwirtschaft wurde entwickelt, wie es ihn für andere Technologiefelder in Berlin bereits gibt. Mit einem “Creative Coaching Center” (CCC) werden außerdem Existenzgründer und junge Unternehmen besonders gefördert. Das Zentrum soll zu einem Knotenpunkt für alle Unterstützungsangebote in diesem Wirtschaftszweig werden. Vorbild für die Kreativstrategie in Berlin ist die IT-Initiative “Projekt Zukunft45”, die durch Vernetzung der Wirtschaftspolitik und über Branchen-Netzwerke zahlreiche Leuchtturm-Projekte für die IT-Branche gefördert hat. In vielen Branchen wurden neue Handlungsansätze entwickelt und zahlreiche Infrastrukturprojekte umgesetzt, einige Beispiele dazu:46 • Analyse des Potentials der Kreativwirtschaft sowie Identifizierung des

wirtschaftspolitischen Handlungsbedarfs im Rahmen des ersten Kulturwirtschaftsberichts des Landes Berlin

• Kommunikation von Best Practise-Beispielen aus allen kreativen Branchen über regelmäßige E-News, branchenbezogene Broschüren und Veranstaltungen

• Auszeichnung Berlins durch die UNESCO als „Stadt des Designs“ im Januar 2006 • Kooperation mit Netzwerken und Verbänden wie der Label Commission, der Club

Commission, dem nationalen Musikexportbüro German Sounds sowie Initiierung des Roundtable Design und des Designnetzwerks Create Berlin wie auch zahlreicher Initiativen im IT- Bereich

• Ko-Finanzierung von B2B – Plattformen, die potentielle Auftraggeber und kreative Unternehmen zusammenbringen (Media meets Industry/ B2Design im Rahmen des DesignMai-Festivals/ Matchmaking während der Musikmesse Popkomm)

• Erschließung von neuen Auslandsmärkten über Unternehmenspräsentationen und Gemeinschaftsmessestände: z.B. auf den Musikmesse Midem in Cannes und Popkomm sowie auf Messen in Milano, Tokio und der Modemesse RendezVous in Paris

• Unterstützung von Existenzgründungen u.a. durch Informations- und Professionalisierungsmaßnahmen, branchenbezogene Veranstaltungen mit Bankenvertretern, Konferenzen im Musik- und Designbereich, einer Recruitingmesse im Designbereich, sowie ein geplantes Coachingprogramm

• Aufbau einer Informationsplattform für Unternehmen der Kreativwirtschaft und Kulturschaffende („CreativeCityBerlin“) gemeinsam mit der Senatskanzlei/ Kultur und der

45 http://www.berlin.de/projektzukunft/ 46 siehe dazu auch http://www.creative-city-berlin.de/

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 46 Autorin: Maja Barthelmes

Kulturprojekte Berlin GmbH, um Transparenz bei Dienstleistungsangeboten, Förderprogrammen und Ansprechpartnern zu schaffen

• Förderung der Zusammenarbeit von Kulturinstitutionen und der Kreativwirtschaft über Infrastrukturprojekte wie das Museumsportal

• Knowhow-Transfer, Professionalisierung und Entwicklung innovativer Produkte über das UdK – Projekt Designreaktor und das FHTW- Projekt Textilzelle

• Unterstützung bestehender Verkaufsplattformen im Design- und Modebereich; Berlinomat und Berliner Klamotten, Öffnung bestehender Förderprogramme wie Außenwirtschaftsförderprogramm für die Creative Industries sowie Entwicklung neuer Kredit- und Wachstumskapitalprogramme wie z.B. VC Kreativ Berlin, welches ab Ende 2007 starten soll

• Unterstützung von kulturwirtschaftlichen Gründerzentren bei Finanzierungsfragen und Bewerbung der Standorte.

15. Strategien zur Entwicklung der Kreativwirtschaft in Europa

15.1 Wien In Wien arbeiten laut einer Studie ca. 100.000 Menschen (dies entspricht etwa 18.000 registrierten Unternehmen) im Wirtschaftsegment Creative Industries. Mehr als die Hälfte dieser Betriebe sind Einpersonenunternehmen, der Rest Kleinbetriebe. Die Wiener Creative Industries haben einen eher künstlerisch-kreativen als einen technologischen Schwerpunkt. Die Definition von Creative Industries bezieht sich auf wirtschaftlich nachhaltige Projekte von Unternehmen im Kreativbereich, die international konkurrenzfähig sein müssen (z.B. kein Kunsthandwerk). 47 Das bezieht vor allem die Branchen Produkt- und Industriedesign, Modedesign, Multimedia, Musikwirtschaft, Architektur etc. Die Creative Industries sind Teil einer urbanen Wirtschaftspolitik.

Maßnahmen in Wien 2003 wurde in Wien die Initiative departure gegründet. Als ein Unternehmen des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds ist es das erstes Wirtschaftsförderprogramm Österreichs für die Creative Industries. Departure verfügt über ein jährliches Förderbudget in Höhe von 3,5 Mio. EUR, finanziert durch die Stadt Wien. Förderungen werden in Form von Barzuschüssen an Unternehmen auf Wettbewerbsbasis vergeben. Seit 2004 wurden neun Förderprogramme realisiert. Departure repräsentiert die Wiener Kreativszene nach außen und innen, stellt Kontakte her, vernetzt und fördert und ist auch aktiv und präsent bei Kongressen und internationalen Veranstaltungen zum Thema Creative Industries. Die Kreativwirtschaft als Imageträger zu nutzen, für das Marketing und die Aussenwirkung der Stadt Wien aber auch inhaltlich in der Debatte um die Strategie der Creative Industries eine Position zu besetzen, das wurde mit departure aktiv vorangetrieben. Auch touristische setzt Wien auf die Creative Industries. Festivals bieten hier einen Ansatz, um die lokale Kreativszene zu präsentieren und Kulturtouristen mehrmals in die Stadt zu holen. Daraus werden Synergieeffekte zwischen der Tourismuswirtschaft und der 47 siehe auch die Website von der Agentur depature www.Departure.at

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 47 Autorin: Maja Barthelmes

Designbranche hergestellt. Zudem wurde für Österreich das „iP ImpulsProgramm creativwirtschaft“ ins Leben gerufen. Ein Förderprojekt, das Kreativität als Wirtschaftsfaktor in den Fokus gerückt. Es werden interdisziplinäre unternehmerische Projekte gefördert, die geeignet sind, einen Wertschöpfungsprozess zu generieren, so die Maßgabe des Programms. Im ersten Call wurden Multimedia, Musik und Design Projekte ausgewählt.48

48 Webesite zum ip_Förderprogramm http://www.impulsprogramm.at/foerderungen/foerderung_xl/

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15.2 Barcelona Die Entwicklung hin zu einem Spitzenstandort für Forschung und Entwicklung dominiert die Entwicklungsstrategie Barcelonas. Die Stadt will Talente anziehen durch ihre kulturelle und kreative Vielfalt. Als Kulturstadt zwischen Tradition und Avantgarde und als Lern- und Wissensort. Dabei bildet der Kulturstrategieplan aus dem Jahr 1999 den Kern der Stadtentwicklungsstrategie. Barcelona setzt auf Kreativität und Innovation. Die Verbindung von Wirtschaft, Kultur und neuen Technologien sind Bestandteile des Programms. Da Zuwanderung ein wichtiges Thema der Stadt ist, ist der Kulturplan auch auf kulturelle Vielfalt der Bevölkerung und die Schaffung von sozialem Zusammenhalt ausgerichtet.49 Maßnahmen in Barcelona:50 Gründung der Fundació Barcelona Cultura: die Stiftung ist darauf ausgerichtet eine engere Verbindung zwischen der Geschäftswelt und der sozialen Dimension von Kultur zu vermitteln. Das Projekt 22@ ist ein Bebauungskonzept für ein ehemaliges Industriegebiet im Stadtteil Poblenou. Auf 200 Hektar soll ein Produktionsstandort für Innovation, Kreativität und Bildung entstehen, an dem neue Aktivitäten und Unternehmen wachsen. The Barcelona Platò Film Commission ist eine Produktionsplattform, die Barcelona verstärkt als Filmproduktionsstandort repräsentieren und vermarkten soll. Museums Netzwerk: Um das Potential der Museen zur Gewinnung von internationalem Kapital zu stärken, wurde ein lokales Netzwerk der Museen und Kunst Stiftungen gegründet. Entwicklung neuer kultureller Räume - z.B. Culture Centre of Design, ein Gebäude das auf einer Fläche von 20.000qm zur neuen Plattform für Designer entwickelt wird, um Design aus Barcelona und Katalonien stärker zu vermarkten. Wiederbelebung kultureller Einrichtungen unter Berücksichtigung von historisch Gewachsenem in Stadtstrukturen z.B. das Culture Center Borne. Themen Jahre als Instrument zur thematischen Vernetzung kultureller Einrichtungen und Plätze der Stadt. 2007 ist das Jahr der Wissenschaften in Barcelona, es soll den Zugang zur Wissenschaftskultur in der Stadt forcieren. Ein Risikokapital Fond für Kulturprojekte wurde als neues Werkzeug in der öffentlichen Verwaltung eingesetzt. Der Fond ist abgestimmt auf eine mehrjährige Förderstrategie, in der besondere Förderung für die Bereiche Multimedia, Theater, Darstellende Kunst und Bildende Kunst vorgesehen sind.

49 Interarts: Developing clusters for the creative industries in Barcelona 50 Mascarell, F. (2007): Creative policies in Barcelona, Institut de Cultura,

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 49 Autorin: Maja Barthelmes

15.3 Kopenhagen Kopenhagen steht für die Zusammenführung von kultur- und marktbasierter Strategien im Rahmen eines umfassenden Verständnisses von Kreativität. Nach der Definition Kopenhagens werden all die Unternehmen zur Kreativwirtschaft gezählt, die Produkte für die Unterhaltungsindustrie produzieren und vermarkten. Zu den Branchen zählen: Film, Musik, Mode, Computer Games, Kunst, Design und Darstellende Kunst. Seit 2003 wurde in Kopenhagen an der Entwicklungsstrategie der Creative Industrie Strategie gearbeitet. Studien zu einzelnen Sektoren und Branchen wurden entwickelt, das ökonomische Potential zur Aktivierung der Kreativwirtschaft untersucht und Untersuchungen zu den benötigten Rahmenbedingungen für die Förderung eines starken Kreativensektors vorgenommen. Ziel ist auch, hier zum einen die Stärkung der lokalen Akteure voranzutreiben und zum anderen wird die Imagewirkung als kreative Stadt im internationalen Wettbewerb zum Marketinginstrument für die Anwerbung von Investoren, Unternehmen und Talenten. Maßnahmen in Kopenhagen51 Die Konzentration von Kreativen und Kreativwirtschaft versucht Kopenhagen, durch zwei Strategien weiter auszubauen. Einerseits wird versucht, die kulturelle Basis der Kreativwirtschaft durch "Deregulation" und eine Politik der Ermöglichung zu festigen, zum anderen der schwindenden Flächenverfügbarkeit in Kopenhagen durch "Zoning" – also das Ausweisen von bevorzugten Gebieten der Kreativwirtschaft – entgegenzusteuern. Es gibt mittlerweile vielfach Versuche, in Städten mit zoning-Strategien die creative industries zu befördern. Kopenhagen empfiehlt auf der offiziellen Website zu den creative industries die Zoning-Strategie wie folgt52

„1. Inexpensive business tenancies in creative zones to the benefit of newly established. 2. Expensive and prestigious business tenancies in the zones to the benefit of more established and/or sales orientated enterprises. 3. Creative zones with other activities in addition to inexpensive business tenancies, broadband and shared facilities - such as retail, recreational area, showrooms, events and education. 4. Promotion and exploitation of occupational, national and ethnical diversity in and around the zones. 5. A municipal One Stop Shop for business services customized to creative industries, preferably with local branches or visits in the zones. Advisory performance and administrative assistance provided in the zones. 6. Conference and hotel facilities and a high diversity of housing targeting creative labour, for both shorter and longer time periods, in connection to the zones.“ 53

51 http://www.copcap.com/composite-7910.htm 52 http://www.experienceeconomy.dk/index.php?id=189

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Ausblick und Handlungsempfehlungen für Hamburg Nach bisherigem Wissensstand ist es noch nicht gelungen den Kreativsektor und die Kreativwirtschaftsbranchen Hamburgs so weitgehend zu analysieren, dass eindeutige Aussagen und Prognosen für einzelne politische Handlungsfelder getroffen werden können. Hier ist noch Forschungsbedarf, und genau damit ist auch schon die erste wirtschaftspolitische Handlungsempfehlung und mögliche Maßnahmen für ein Clustermanagement Kreativwirtschaft benannt:

1.Kreativwirtschaftsbericht Nach Vorbild des ersten Hamburger Kulturwirtschaftsberichts von 2006 sollte für 2008/2009 der „Erste Hamburger Kreativwirtschaftsbericht“ folgen. Der Kreativwirtschaftsbericht sollte zukünftig regelmäßig erscheinen, denn er dient als Grundlage und Evaluierungstool bei der Förderung der Kulturwirtschaft und Kreativbranchen und bildet zugleich im Rahmen der Talentstadt Strategie, ein Barometer der Stadt Hamburg als kreative Stadt. Zudem wird mit dem Kreativwirtschaftsbericht die Kreativität der Stadt Hamburg in den Mittelpunkt des Interesses gerückt und ein erster Beitrag zu einem modernen Image für den Wirtschaftsstandort geleistet. Zudem dokumentiert er die Verbesserung von Rahmenbedingungen und fördert die Bewusstseinsbildung. Um für Hamburg zu dem Bereich der Kreativberufe aussagekräftige Ergebnisse zu erlangen, und empirische Aussagen zum Anteil von Selbständigen und freien Mitarbeitern an der Beschäftigung in den Kreativbranchen treffen zu können, sollte eine breit angelegte Branchenbefragung in der Stadt durchgeführt werden. Diese Umfrage könnte ein empirischer Bestandteil im Rahmen des ersten Hamburger Kreativwirtschaftsberichts werden. Auch eine Untersuchung der Branchen und Kreativberufe nach dem Mikrozensus könnte hier zusätzlich Aufschluss bringen. Eine grundlegende Aufgabe wird es sein, die Interdependenzen von öffentlich finanziertem Kulturleben und erwerbswirtschaftlich geprägter Kultur- und Kreativwirtschaft in Hamburg zu analysieren und für alle weiteren Maßnahmen, besonders unter Berücksichtigung der Synergieeffekte, zu fokussieren.

2. Branchendialog Den Auftakt und die Initialzündung der Kreativwirtschaftsstrategie könnte die Veranstaltung eines Branchen-Dialogs bilden. Aufgabe der Kreativagentur der Stadt Hamburg könnte es zunächst sein, ausgewählte Vertreter der verschiedenen Teilbranchen der Kreativwirtschaft einzuladen. Sie sollen Gelegenheit bekommen, ihre Statements zu den wichtigsten Herausforderungen und Anliegen aus Branchensicht zu geben. Ziel der Veranstaltung ist zum einen, die Präsentation der Kreativagentur als neuer Partner für die Hamburger Kreativwirtschaftsbranchen und die Förderung eines regelmäßig zu veranstaltenden Branchendialogs unter Einbeziehung aller relevanten Branchen und bereits vorhandenen Initiativen.

53 http://www.experienceeconomy.dk/index.php?id=189

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3. Netzwerkstrategie Die Hamburger Kreativagentur ist zukünftig der repräsentative Netzwerkpartner der lokalen Kreativwirtschaft und verantwortlich für den Austausch und die Entwicklung von Wirtschaftsbeziehungen lokal, regional aber vor allem auch auf Veranstaltungen im In- und Ausland. Aufgabe der Kreativagentur sollte es sein, die Entwicklung von Strategien für eine gezielte interdisziplinäre Vernetzung der Kreativbranchen vorzunehmen, zum Beispiel bei der Akquise, Kontaktaufnahme zu Auftraggebern, Galeristen, Redaktionen, Verlage, Medien oder Geschäftspartnern im In- und Ausland. Sie muss sich dafür stark machen, Wettbewerbsvorteile der Hamburger Kreativwirtschaft zu sichern und auszubauen. Der Außenauftritt der Kreativwirtschaft Hamburgs ist entscheidend, um den Wettbewerbsvorteil publik zu machen.

4. Internationale Allianzen Auch der Ausbau eines internationalen Netzwerks ist von Vorteil für die Kreativ- und Talentstrategie Hamburgs. Auf den zahlreichen Veranstaltungen, die mittlerweile zum Thema Kreativwirtschaft stattfinden, sollte Hamburg sich einbringen und die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Eine strategische Einbeziehung der internationalen Partnerstädte Hamburgs wäre ein vorbildlicher Ansatz.

4.1 Kreative Exporte Nicht zu vernachlässigen ist auch der internationale Austausch und die Unterstützung des „Export“ von Kreativ-Leistungen ins Ausland. Ausstellungen mit internationalem Ansatz und Diplomausstellungen mit Partneruniversitäten wären denkbare Maßnahmen.

5. Verteiler der Kreativbranchen

Hilfreich und sinnvoll ist sicherlich auch die Entwicklung einer umfangreichen Datenbank der Kreativschaffenden in Hamburg unter Zusammenschluss der Verteiler der bereist aktiven Initiativen wie Hamburg@work und hamburgunddesign u.a.

6. Beratung und Hilfestellung für kreative Gründer und Freiberufler Eine politische Begleitung des Bereichs Kreativwirtschaft bedeutet auch Beratung und Hilfestellung für Freiberufler auf dem Weg in die Selbständigkeit, z. B. durch Beratung beim Unternehmenskonzept sowie zum Thema Honorare. Hierzu gehören auch Fragen der unternehmerischen und sozialen Absicherung – siehe Künstlersozialversicherung. Das Thema „Entrepreneurship“ im Kreativbereich sollte in Zukunft noch stärker beachtet werden. Bereits vorhandene Ansätze und Beratungsmöglichkeiten (z.B. Kleinstkreditprogramm etc.) müssen stärker an die kreativen Zielgruppen kommuniziert werden. Das derzeitige Kommunikationsdefizit hängt auch mit dem mangelnden Bewusstsein zusammen, dass kreative Branchen sowohl auf Seiten von klassischen Förderinstitutionen wohl aber auch im Selbstverständnis von Kreativschaffenden zu wenig als Wirtschaftsfaktor gesehen werden.

7. Informationsprogramm Entwicklung eines Informationsprogramms, das neben unternehmerischem Handwerkszeug auch praktische und handlungsorientierte Planungskompetenz zur privaten sozialen Absicherung vermittelt. Ein auf aktives Selbst-Handeln ausgerichtetes

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Maßnahmenpaket, das begleitet und informiert. Eine Informationsreihe, die Sachverständige mit den Kreativen an einen Tisch bringt und Barrieren sowie Vorurteile und Unkenntnis abbaut.

8. Raum für Kreativität erhalten. In Hamburg fehlt bislang der Zugang zu leerstehenden und preiswerten Mietflächen. Selbst in Vierteln wie Ottensen und Altona, die ehemals von den Künstlern und Kreativen bevorzugt wurden, sind keine Atelierflächen mehr zu bekommen. Will man die Kreativen in der Stadt halten, muss man auch die kreativen Milieus und Nischen schützen.

9. Raum für Kreativität schaffen. Bei steigenden Mieten wird es zunehmend wichtiger, dass in der Stadt neue Areale für die Ansiedlung von Kultur- und Kreativwirtschaft bereitgestellt werden. Neue Räume müssen entwickelt werden, die bei der inhaltlichen Planung die entsprechenden Zielgruppen und kreativen mit einbeziehen und ihre Bedürfnisse berücksichtigen, um über die inhaltliche Auseinandersetzung auch den Dialog zu fördern.

10. Der Immobilienpool.

Entwicklung einer Datenbank, die alle Immobilen sammelt, die für eine befristete Zwischennutzung als Büros, Probenraum und Ateliers zur Verfügung stehen. Das wäre ein hilfreiches Instrument, das in Berlin bereits sehr erfolgreich zum Einsatz kommt.

11. Wettbewerbsleitlinien - Spielräume nutzen. Die Stadt sollte sich bemühen, im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben, etwa bei der Durchführung geladener Wettbewerbe oder auch im Zuge von geeigneten Vergabeverfahren, explizit auch den Anteil junger Kreativbüros (Architekten etc.) zu erhöhen und ihnen verstärkt die Chance auf konkrete Projekte zu eröffnen. Eine Definition von neuen Wettbewerbsleitlinien wäre eine unterstützende Maßnahme der Kreativwirtschaft vor Ort.

13. Website der Kreativwirtschaft Schwerpunkt ist die Präsentation der Hamburger Kreativwirtschaft. Zum einen als Außenauftritt für Hamburg als kreative Stadt, zum anderen als virtuelles Netzwerk für die Kreativszenen der Stadt. Außerdem dient es als Schaufenster für kreative Produkte und Serviceleistungen aus allen Kultur-/Kreativwirtschaftsbranchen – created in Hamburg. Es bietet zusätzlich die Möglichkeit, sich potentiellen Kunden global zu präsentieren.54 Die Seite sollte mehrsprachig angelegt sein und zudem die Vernetzung mit anderen Kreativportalen möglich machen, um den Multiplikatoreffekt zu stärken.

54 Siehe hierzu auch beispielhaft die Webportale der Regionen Nordrhein-Westfahlen http://www.kreativwirtschaft.nrw.de,

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 53 Autorin: Maja Barthelmes

Fazit - Summary Die Untersuchung verdeutlicht, dass es notwenig ist, das vorhandene Potential des Kreativsektors in Hamburg und die an kreativen Prozessen profitierenden Branchen zu stützen und zu fördern. Die Produktivität der Kreativwirtschaft befindet sich im Abwärtstrend und folgt nicht der gesamtwirtschaftlichen positiven Entwicklung. Hier ist politischer Handlungsbedarf gefragt. Maßnahmen zur Anregung der Marktentwicklung kreativer Unternehmen sind nötig. Handlungsstrategien sollten darauf ausgerichtet sein, eine wirtschaftlich nachhaltige Basis für die Kreativen zu entwickeln. Förderung der Innovation, des Unternehmertums, des Zugangs zu Risikokapital, spielen eine wichtige Rolle. Die Stärkung von unternehmerischem Know-how bei den Kreativen kann eine steigende Zahl von überlebensfähigen Unternehmensgründungen bewirken. Über Netzwerkaktivitäten und Allianzen können verstärkt auch wirtschaftliche Synergien genutzt werden. Dafür bedarf es einer behutsamen Vorgehensweise zur Kommunikation zwischen Kreativen und klassischer Wirtschaft. Ein wichtiges Ziel für eine Kommunikationsstrategie der Kreativwirtschaft sollte es sein, über ein starkes Leitbild und gemeinsame Ziele, eine Öffnung und produktive Vernetzung zwischen der Hamburger Kulturwirtschaft und den Kreativbranchen sowie den talentintensiven Bereichen einzuleiten und wo bereits vorhanden, zu intensivieren und fortzuschreiben. Dafür ist die Aktivierung eines interdisziplinären Dialogs zwischen den Bereichen Kultur und den Clustern Medien und Design sowie Software/Games, aber auch Forschung und Entwicklung, nötig. Die kommunikative Zielsetzung dabei ist, intern eine Atmosphäre von Vertrauen und positiver Grundstimmung zu schaffen und bei allen Gruppen den Willen zur Kooperation zu aktivieren. Das heißt, Unternehmen, freischaffende Kreative und Kulturschaffende, sowie Bürger in einem Programm zur Kreativwirtschaft zu integrieren. Dann ergibt sich auch nach außen eine zusätzlich positive Abstrahlwirkung, die anziehend wirkt und den Zuzug von Kreativen und Talenten begünstigt. Ein Umdenken ist angesagt und unter den Stichworten „Kreativität, Vielfalt, Toleranz“ müssen auch die politischen Förderansätze neu durchdacht werden. Strategische Innovationspolitik, die Raum für neue Möglichkeiten eröffnen will, muss in sich Flexibilität als Selbstzweck leben. Denn die Strukturen, denen sie in der Kreativwirtschaft begegnet, sind unkonventionell, heterogen und auf schnelllebige lose Verbindungen ausgerichtet. Mit anderen Worten – hoch flexibel und unkonventionell.

Die Zielrichtung eines Clustermanagements Kreativwirtschaft sollte sein, langfristig das Wachstumspotenzial der Hamburger Kreativwirtschaft lokal zu stärken und gleichzeitig den Blick auf den europäischen und internationalen Rahmen zu richten und in diesem Zuge den internationalen Dialog zu suchen. Hamburg als Kreatives Tor zur Welt.

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 54 Autorin: Maja Barthelmes

Anhang

Abbildungen zu Kapitel 4.2 Hamburger Unternehmen der Kreativwirtschaftsbranchen

Hauptwirtschaftszweige nach WZ03/ NACE-Code

Quelle: Unternehmensdatenbank der Handelskammer Hamburg Stand 7.5.2008, eigene Zählung u. Darstellung

Hauptwirtschaftszweige 2008 2004 2000 Unternehmen Anzahl

WZ03/NACE Musik 544 343 217

2214 * Verlegen von bespielten Tonträgern und Musikalien 7 6 3

2231 Vervielfältigung von bespielten Tonträgern 92 2 1 36300 Herstellung von Musikinstrumenten 8 8 7 55403 Diskotheken und Tanzlokale 38 29 24 92116 Tonstudios 205 170 110

92315 Selbstständige Komponistinnen, Komponisten, Musikbearbeiterinnen 96 65 27

92321 50% Theater- und Konzertveranstalter 38 30 21 92312 60% Ballettgruppen, Orchester, Kapellen und Chöre 2 2 1

92322 50% Opern- und Schauspielhäuser, Konzerthallen und ähnliche Einrichtu 17 8 8

92317 33% Selbstständige Bühnen-, Film-, Hörfunk- und Fernsehkünstlerinnen 41 24 15

WZ03/NACE Darstellenden Kunst 161 116 66 92311 Theaterensembles 9 7 4 92312 40% Ballettgruppen, Orchester, Kapellen und Chöre 1 1 1

92322 50 Opern- und Schauspielhäuser, Konzerthallen und ähnliche Einrichtu 9 8 8

92323 Varietes und Kleinkunstbühnen 7 5 3

92317 33% Selbstständige Bühnen-, Film-, Hörfunk- und Fernsehkünstlerinnen 41 24 15

92318 Selbstständige Artistinnen und Artisten (Hochseilgarten???) 8 6 3

92321 50% Theater- und Konzertveranstalter 38 31 21

92342 Erbringung von sonstigen kulturellen und unterhaltenden Leistunge 48 35 12

WZ03/NACE Film,Radio,TV 585 429 357 9211 Film- und Videofilmherstellung 438 338 285 9212 Filmverleih und Videoprogrammanbieter 20 19 19 9213 Kinos 26 0 0 92201 Rundfunkveranstalter 23 20 17

92202 Herstellung von Hörfunk- und Fernsehprogrammen 37 28 21

92317 33% Selbstständige Bühnen-, Film-, Hörfunk- und Fernsehkünstlerinnen 41 24 15

WZ03/NACE Werbung/PR 2.283 1.364 665 74142 Public-Relations-Beratung 1.631 820 327 74401 Werbegestaltung 476 416 229 74402 Werbemittelverbreitung und Werbevermittlung 176 128 109 WZ03/NACE Bildende Kunst, Kunsthandwerk, Design 1.090 786 458 26701 Steinbildhauerei und Steinmetzerei 5 4 3

36222 Herstellung von Schmuck aus Edelmetallen und Edelmetallplattierun 3 0 0

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 55 Autorin: Maja Barthelmes

36223 Herstellung von Gold- und Silberschmiedewaren (ohne Tafelgeräte u 3 3 2

52482 EH m Kunstgegenständen, Bildern, kunstgewerblichen Erzeug 283 245 222

52501 EH m Antiquitäten und antiken Teppichen 63 48 28

7481 Fotografisches Gewerbe und fotografische Laboratorien 175 119 1

74811 Fotografisches Gewerbe 150 98 57

74874 Ateliers für Textil-, Schmuck-, Möbel- u.ä. Design 308 212 114

92313 Selbstständige bildende Künstlerinnen und Künstler 100 57 31

WZ03/NACE Architektur, kulturelles Erbe 106 78 40

74201 Architekturbüros für Hochbau und für Innenarchitektur 75 57 25

74202 Architekturbüros für Orts-, Regional- und Landesplanung 11 6 5

74203 Architekturbüros für Garten- und Landschaftsgestaltung 7 4 3

92314 Selbstständige Restauratorinnen und Restauratoren 11 9 5

9252 Museen und Denkmalschutzeinrichtungen 2 2 2

9253 Botanische und zoologische Gärten sowie Naturparks 0 0 0

WZ03/NACE Printmedien - Verlagsgewerbe 867 507 325 2211 * Verlegen von Büchern 238 77 69 2212 * Verlegen von Zeitungen 25 23 20 2213 * Verlegen von Zeitschriften 43 38 31 2215 * Sonstiges Verlagsgewerbe 14 13 11 22141 * Verlegen von Musikalien 85 35 13 74851 Freiberufliche Dolmetscher 29 8 2 74852 Übersetzungsbüros 249 172 90

92316 Selbstständige Schriftstellerinnen und Schriftsteller 21 13 8

92401 Korrespondenz- und Nachrichtenbüros 42 35 34

92402 Selbstständige Journalistinnen, Journalisten, Pressefotografinnen 120 92 46

9251 Bibliotheken und Archive 1 1 1 WZ03/NACE Software, Internet, Telekommunikation 1.562 871 530 722 Softwarehäuser 156 150 140 72400 Datenbanken 101 74 52

726 Sonstige mit der Datenverarbeitung verbundene Tätigkeiten 1.039 523 287

643 Fernmeldedienste 266 124 51 Gesamtsumme 7.198 4.495 2.658

Quelle: Unternehmensdatenbank der Handelskammer Hamburg Stand 7.5.2008, eigene Darstellung

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 56 Autorin: Maja Barthelmes

Abbildung zu Kapitel 5 : Die Teilmärkte der Kreativwirtschaft im Städtevergleich

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Verlagsgewerbe Veränderung

in %

WZ03/NACE 22.1 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

Ranking 2007

2007 zu

2000

2007 zu

2006 Hamburg 14.259 14.851 13.919 12.984 12.385 12.058 11.379 11.152 1 -21,8% -2,0% Berlin 7.339 7.857 7.603 7.112 6.927 6.992 7.251 7.775 3 5,9% 7,2% München 11.043 11.342 11.574 10.580 10.052 10.206 10.714 10.804 2 -2,2% 0,8% Köln 4.275 4.464 3.956 3.564 3.428 3.348 3.286 3.249 5 -24,0% -1,1% Stuttgart 6.733 6.682 6.683 6.014 5.847 5.735 5.716 5.670 4 -15,8% -0,8% Bremen 1.739 1.857 1.825 1.764 1.639 1.468 1.454 1.411 6 -18,9% -3,0%

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Filmwirtschaft Veränderung in

%

WZ03/NACE 92.1 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

Ranking 2007

2007 zu

2000

2007 zu

2006 Hamburg 2.954 3.076 3.149 2.907 2.888 3.148 3.124 2.981 4 0,9% -4,6% Berlin 4.850 5.471 6.013 6.492 6.341 6.361 6.415 6.396 1 31,9% -0,3% München 3.949 4.341 3.833 3.530 3.734 3.578 3.378 3.340 3 -15,4% -1,1% Köln 2.861 3.475 3.641 3.654 4.440 4.236 3.936 4.366 2 52,6% 10,9% Stuttgart 504 480 401 379 348 271 288 287 5 -43,1% -0,3% Bremen 239 270 256 170 170 166 165 173 6 -27,6% 4,8%

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Rundfunkwirtschaft Veränderung in

% WZ03/NACE

92.2 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Ranking

2007 2007

zu 2000 2007

zu 2006 Hamburg 5.809 6.000 6.361 6.266 6.306 5.640 5.367 5.246 3 -9,7% -2,3% Berlin 5.313 5.094 5.123 4.881 4.615 4.485 4.468 4.203 4 -20,9% -5,9% München 4.012 4.172 4.554 4.811 4.798 4.681 5.187 5.298 2 32,1% 2,1% Köln 11.067 11.106 10.990 9.528 8.902 8.794 8.320 8.474 1 -23,4% 1,9% Stuttgart 1.937 1.842 1.742 1.692 1.667 1.653 1.676 1.708 5 -11,8% 1,9% Bremen 898 843 819 858 778 771 768 771 6 -14,1% 0,4%

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Bereich Darstellende Künste, Musik, Literatur etc. Veränderung in % WZ03/NACE

92.3 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Ranking

2007 2007

zu2000 2007

zu2006 Hamburg 4.036 3.919 4.080 4.195 4.196 4.056 4.238 4.245 3 5,2% 0,2% Berlin 8.522 8.443 8.080 7.906 7.520 7.419 7.282 7.437 1 -12,7% 2,1% München 4.015 4.085 4.206 4.071 3.957 4.167 4.375 4.368 2 8,8% -0,2% Köln 2.106 2.036 2.115 2.099 1.989 1.986 1.900 1.977 5 -6,1% 4,1% Stuttgart 2.339 2.425 2.541 2.641 2.506 2.466 2.332 2.359 4 0,9% 1,2% Bremen 1.185 1.127 930 1.034 1.306 941 921 934 6 -21,2% 1,4%

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stichtag 30.6., eigene Berechnungen und Darstellung

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 57 Autorin: Maja Barthelmes

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Korrespondenz- und Nachrichtenbüros sowie selbständige Journalisten (svB) Anzahl

Veränderung in %

WZ03/NACE 92.4 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

Ranking 2007

2007 zu 2000

2007 zu 2006

Hamburg 1.072 1.237 1.183 1.062 992 996 1.052 1.108 2 3,4% 5,3% Berlin 961 1.152 1.219 1.375 1.383 1.355 1.276 1.315 1 36,8% 3,1% München 532 536 492 433 396 375 420 425 3 -20,1% 1,2% Köln 164 196 185 176 202 211 209 212 4 29,3% 1,4% Stuttgart 61 63 66 90 93 92 96 101 5 65,6% 5,2% Bremen 11 8 9 11 14 19 18 29 6 163,6% 61,1%

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Bibliotheken, Archiven, Museen, botanischen und zoologischen Gärten

Veränderung in %

WZ03/NACE 92.5 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

Ranking 2007

2007 zu

2000

2007 zu

2006 Hamburg 1.528 1.607 1.609 1.631 1.670 1.683 1.628 1.564 2 2,4% -3,9% Berlin 4.040 3.835 3.826 3.754 3.867 3.788 3.821 3.804 1 -5,8% -0,4% München 1.915 1.931 1.993 2.022 1.994 1.987 2.074 1.453 3 -24,1% -29,9% Köln 945 970 954 953 953 814 857 570 5 -39,7% -33,5% Stuttgart 1.087 1.072 1.101 920 1.061 1.091 1.114 1.146 4 5,4% 2,9% Bremen 439 448 474 495 499 518 501 520 6 18,5% 3,8%

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Handel mit Büchern, Musikalien, Kunstgegenständen WZ03/NACE

52.4* *anteilig 10%

berücksichtigt 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Ranking

2007

2007 zu

2000

2007 zu

2006 Hamburg 2.695 2.748 2.695 2.518 2.385 2.392 2.471 2.488 2 -7,7% 0,7% Berlin 3.822 3.839 3.731 3.505 3.365 3.225 3.321 3.466 1 -9,3% 4,4% München 2.206 2.355 2.346 2.102 2.033 2.022 2.077 2.123 3 -3,7% 2,2% Köln 1.620 1.621 1.621 1.477 1.376 1.393 1.434 1.487 4 -8,2% 3,7% Stuttgart 760 720 749 699 628 629 651 669 5 -12,0% 2,8% Bremen 622 602 596 560 525 554 548 548 6 -11,9% -0,1%

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Architektur- und Ingenieurbüros Veränderung

in %

WZ03/NACE 74.2 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

Ranking 2007

2007 zu

2000

2007 zu

2006 Hamburg 8.660 8.963 9.188 8.963 9.144 9.679 10.296 12.017 3 38,8% 16,7% Berlin 21.130 20.285 19.434 18.202 16.772 15.850 15.616 15.533 1 -26,5% -0,5% München 11.818 12.144 12.572 12.061 11.707 11.679 11.826 12.409 2 5,0% 4,9% Köln 4.793 4.798 4.573 4.789 4.231 4.048 4.338 4.759 5 -0,7% 9,7% Stuttgart 7.818 7.905 7.905 8.050 7.660 7.157 6.973 7.776 4 -0,5% 11,5% Bremen 3.152 3.153 3.125 3.156 2.788 2.760 2.934 2.914 6 -7,6% -0,7% Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stichtag 30.6., eigene Berechnungen und Darstellung

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 58 Autorin: Maja Barthelmes

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Verlagsgewerbe

HAMBURG 221 Verlagsgewerbe 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 14.259 14.851 13.919 12.984 12.385 12.058 11.379 11.152

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 2.657 2.911 2.822 2.696 2.630 2.656 2.678 2.699

mit Berufsausbildung 7.101 7.119 6.715 6.284 5.886 5.648 5.172 4.901

ohne Berufsausbildung 1.426 1.476 1.358 1.189 1.130 1.095 1.052 1.021

Berlin 221 Verlagsgewerbe 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 7.339 7.857 7.603 7.112 6.927 6.992 7.251 7.775

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 1.832 1.993 2.047 1.939 1.971 2.033 2.147 2.323

mit Berufsausbildung 2.801 2.928 2.771 2.539 2.418 2.346 2.439 2.541

ohne Berufsausbildung 711 769 693 634 610 572 604 663

Bremen 221 Verlagsgewerbe 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 1.739 1.857 1.825 1.764 1.639 1.468 1.454 1.411

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 142 148 164 161 162 157 154 163

mit Berufsausbildung 870 941 913 854 802 732 696 673

ohne Berufsausbildung 108 113 100 98 92 92 96 81

Stuttgart 221 Verlagsgewerbe 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 6.733 6.682 6.683 6.014 5.847 5.735 5.716 5.670

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 1.769 1.847 1.932 1.818 1.820 1.841 1.934 1.964

mit Berufsausbildung 3.859 3.781 3.715 3.243 3.123 3.036 2.927 2.809

ohne Berufsausbildung 609 566 557 467 427 394 383 361

München 221 Verlagsgewerbe 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 11.043 11.342 11.574 10.580 10.052 10.206 10.714 10.804

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 2.550 2.738 2.901 2.743 2.708 2.817 3.083 3.212

mit Berufsausbildung 5.617 5.658 5.657 5.173 4.860 4.701 4.771 4.604

ohne Berufsausbildung 1.191 1.253 1.215 1.048 898 825 974 984

Köln 221 Verlagsgewerbe 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 4.275 4.464 3.956 3.564 3.428 3.348 3.286 3.249

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 857 866 818 704 666 684 679 756

mit Berufsausbildung 2.033 2.050 1.883 1.783 1.721 1.667 1.622 1.562

ohne Berufsausbildung 540 633 480 390 364 365 363 364

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stichtag 30.6., eigene Berechnungen und Darstellung

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 59 Autorin: Maja Barthelmes

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Filmwirtschaft

HAMBURG 921 Film- und

Videofilmherstellung, -verleih 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 2.954 3.076 3.149 2.907 2.888 3.148 3.124 2.981

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 106 113 111 89 119 141 144 150

mit Berufsausbildung 743 771 729 652 642 740 712 667

ohne Berufsausbildung 120 130 129 144 144 170 163 153

Berlin 921 Film- und

Videofilmherstellung, -verleih 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 4.850 5.471 6.013 6.492 6.341 6.361 6.415 6.396

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 157 200 230 331 344 368 359 347

mit Berufsausbildung 811 989 954 1.174 1.184 1.183 1.190 1.181

ohne Berufsausbildung 344 465 533 663 678 594 601 515

Bremen 921 Film- und

Videofilmherstellung, -verleih 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 239 270 256 170 170 166 165 173

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 8 6 9 7 10 8 13 12

mit Berufsausbildung 25 23 18 17 15 15 21 24

ohne Berufsausbildung 11 9 11 9 10 13 11 12

Stuttgart 921 Film- und

Videofilmherstellung, -verleih 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 504 480 401 379 348 271 288 287

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 52 49 39 43 48 14 13 13

mit Berufsausbildung 159 120 120 99 82 63 68 70

ohne Berufsausbildung 80 68 84 77 63 46 45 42

München 921 Film- und

Videofilmherstellung, -verleih 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 3.949 4.341 3.833 3.530 3.734 3.578 3.378 3.340

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 288 348 319 320 256 265 307 331

mit Berufsausbildung 1.048 1.181 956 929 700 632 627 664

ohne Berufsausbildung 328 372 333 289 227 198 202 205

Köln 921 Film- und

Videofilmherstellung, -verleih 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 2.861 3.475 3.641 3.654 4.440 4.236 3.936 4.366

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 84 105 96 77 101 93 87 113

mit Berufsausbildung 383 463 368 352 304 305 324 370

ohne Berufsausbildung 211 254 231 212 216 221 222 207 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stichtag 30.6., eigene Berechnungen und Darstellung

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 60 Autorin: Maja Barthelmes

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Rundfunkwirtschaft

HAMBURG 922 Rundfunkveranstalter, Herstellung von Hörfunkprogrammen 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 5.809 6.000 6.361 6.266 6.306 5.640 5.367 5.246

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 1.173 1.265 1.291 1.293 1.301 1.230 1.195 1.186

mit Berufsausbildung 2.910 2.980 2.780 2.625 2.571 2.202 2.091 2.013

ohne Berufsausbildung 670 757 698 687 702 623 568 497

Berlin

922 Rundfunkveranstalter, Herstellung von Hörfunkprogrammen 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 5.313 5.094 5.123 4.881 4.615 4.485 4.468 4.203

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 1.270 1.173 1.263 1.260 1.247 1.239 1.245 1.260

mit Berufsausbildung 2.072 1.803 1.811 1.730 1.609 1.524 1.515 1.471

ohne Berufsausbildung 515 528 519 503 467 451 432 418

München

922 Rundfunkveranstalter, Herstellung von Hörfunkprogrammen 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 4.012 4.172 4.554 4.811 4.798 4.681 5.187 5.298

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 865 885 938 955 974 962 950 939

mit Berufsausbildung 1.698 1.721 1.783 1.974 1.969 1.949 1.860 1.809

ohne Berufsausbildung 514 547 564 558 523 445 424 408

Köln

922 Rundfunkveranstalter, Herstellung von Hörfunkprogrammen 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 11.067 11.106 10.990 9.528 8.902 8.794 8.320 8.474

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 1.702 1.679 1.729 1.165 1.250 1.286 1.332 1.364

mit Berufsausbildung 1.942 1.897 1.949 1.515 1.515 1.552 1.494 1.524

ohne Berufsausbildung 1.103 1.213 1.248 1.064 1.023 997 909 950

Stuttgart

922 Rundfunkveranstalter, Herstellung von Hörfunkprogrammen 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 1.937 1.842 1.742 1.692 1.667 1.653 1.676 1.708

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 604 552 553 548 546 539 556 571

mit Berufsausbildung 988 937 911 879 858 849 841 839

ohne Berufsausbildung 192 182 187 178 165 161 170 169

Bremen

922 Rundfunkveranstalter, Herstellung von Hörfunkprogrammen 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 898 843 819 858 778 771 768 771

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 172 154 166 161 160 163 169 172

mit Berufsausbildung 302 281 276 272 255 260 238 246

ohne Berufsausbildung 43 35 34 35 34 30 24 28 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stichtag 30.6., eigene Berechnungen und Darstellung

Page 62: Kreative Wirtschaft Hamburg - Hamburg Kreativ Gesellschaft

Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 61 Autorin: Maja Barthelmes

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Bereich Darstellende Kunst HAMBURG

923 Erbringung von sonstigen kulturellen und 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 4.036 3.919 4.080 4.195 4.196 4.056 4.238 4.245

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 200 205 191 181 172 178 182 188

mit Berufsausbildung 1.532 1.519 1.554 1.482 1.489 1.513 1.569 1.577

ohne Berufsausbildung 303 290 320 326 289 284 285 286

Berlin

923 Erbringung von sonstigen kulturellen und 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 8.522 8.443 8.080 7.906 7.520 7.419 7.282 7.437

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 1.560 1.539 1.521 1.568 1.559 1.534 1.523 1.469

mit Berufsausbildung 3.306 3.144 3.057 2.897 2.582 2.484 2.499 2.400

ohne Berufsausbildung 656 629 574 484 442 434 431 429

München

923 Erbringung von sonstigen kulturellen und 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 4.015 4.085 4.206 4.071 3.957 4.167 4.375 4.368

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 466 473 488 498 490 501 530 389

mit Berufsausbildung 1.771 1.779 1.771 1.677 1.603 1.596 1.556 1.541

ohne Berufsausbildung 615 662 684 660 653 653 682 737

Köln

923 Erbringung von sonstigen kulturellen und 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 2.106 2.036 2.115 2.099 1.989 1.986 1.900 1.977

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 257 269 283 252 243 253 244 244

mit Berufsausbildung 810 810 807 787 796 778 754 764

ohne Berufsausbildung 415 353 347 372 321 311 299 304

Stuttgart

923 Erbringung von sonstigen kulturellen und 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 2.339 2.425 2.541 2.641 2.506 2.466 2.332 2.359

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 406 399 413 414 425 447 424 424

mit Berufsausbildung 906 930 942 959 951 1.011 948 946

ohne Berufsausbildung 240 267 245 245 215 215 222 237

Bremen

923 Erbringung von sonstigen kulturellen und 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 1.185 1.127 930 1.034 1.306 941 921 934

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 82 80 76 111 121 105 105 103

mit Berufsausbildung 170 156 134 162 309 113 110 107

ohne Berufsausbildung 77 62 54 73 171 67 43 47 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stichtag 30.6., eigene Berechnungen und Darstellung

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 62 Autorin: Maja Barthelmes

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Korrespondenz- und Nachrichtenbüros sowie

selbständige Journalisten HAMBURG

924 Korrespondenz- und Nachrichtenbüros, selbständige Journalisten 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 1.072 1.237 1.183 1.062 992 996 1.052 1.108

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 197 221 254 224 233 221 215 223

mit Berufsausbildung 348 368 354 324 299 284 313 329

ohne Berufsausbildung 132 156 145 112 77 91 96 94

Berlin 924 Korrespondenz- und Nachrichtenbüros, selbständige Journalisten 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 961 1.152 1.219 1.375 1.383 1.355 1.276 1.315

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 291 330 352 348 351 314 311 321

mit Berufsausbildung 261 272 263 286 281 271 237 229

ohne Berufsausbildung 128 179 201 209 197 151 131 144

München 924 Korrespondenz- und Nachrichtenbüros, selbständige Journalisten 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 532 536 492 433 396 375 420 425

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 108 119 110 100 94 78 84 89

mit Berufsausbildung 175 178 139 126 112 100 102 101

ohne Berufsausbildung 58 56 50 40 38 35 38 36

Köln 924 Korrespondenz- und Nachrichtenbüros, selbständige Journalisten 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 164 196 185 176 202 211 209 212

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 21 25 24 25 27 33 35 38

mit Berufsausbildung 66 72 74 69 73 73 69 62

ohne Berufsausbildung 19 25 17 22 21 26 20 21

Stuttgart 924 Korrespondenz- und Nachrichtenbüros, selbständige Journalisten 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 61 63 66 90 93 92 96 101

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 15 17 19 31 32 30 31 39

mit Berufsausbildung 42 37 34 46 48 48 51 46

ohne Berufsausbildung * 3 7 6 4 3 3 *

Bremen 924 Korrespondenz- und Nachrichtenbüros, selbständige Journalisten 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 11 8 9 11 14 19 18 29

mit Fachhoch- Hochschulabschluss * * * * 3 * * 10

mit Berufsausbildung 7 5 6 7 7 8 9 8

ohne Berufsausbildung * - - - - - * * Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stichtag 30.6., eigene Berechnungen und Darstellung

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 63 Autorin: Maja Barthelmes

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Bibliotheken, Archive, Museen, botanische

und zoologische Gärten HAMBURG

925 Bibliotheken, Archive, Museen, botanische und zoologische Gärten 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 1.528 1.607 1.609 1.631 1.670 1.683 1.628 1.564

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 326 360 378 390 406 402 384 358

mit Berufsausbildung 737 734 744 761 768 769 740 718

ohne Berufsausbildung 275 325 276 285 291 267 276 257

Berlin 925 Bibliotheken, Archive, Museen, botanische und zoologische Gärten 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 4.040 3.835 3.826 3.754 3.867 3.788 3.821 3.804

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 997 971 999 1.013 1.014 1.034 1.057 1.055

mit Berufsausbildung 2.226 2.102 2.087 2.047 2.015 1.977 1.940 1.910

ohne Berufsausbildung 628 560 545 504 533 501 506 501

München 925 Bibliotheken, Archive, Museen, botanische und zoologische Gärten 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 1.915 1.931 1.993 2.022 1.994 1.987 2.074 1.453

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 522 523 536 561 571 593 612 406

mit Berufsausbildung 900 924 962 973 988 996 1.021 703

ohne Berufsausbildung 411 410 408 399 349 321 321 213

Köln 925 Bibliotheken, Archive, Museen, botanische und zoologische Gärten 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 945 970 954 953 953 814 857 570

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 164 159 172 182 191 201 217 132

mit Berufsausbildung 468 462 453 452 455 414 391 295

ohne Berufsausbildung 247 297 281 268 208 139 197 94

Stuttgart 524 Sonstiger Facheinzelhandel (in Verkaufsr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 1.087 1.072 1.101 920 1.061 1.091 1.114 1.146

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 238 240 243 218 257 277 318 340

mit Berufsausbildung 562 554 540 481 530 531 511 521

ohne Berufsausbildung 218 221 231 183 231 218 212 212

925 Bibliotheken, Archive, Museen, botanische und zoologische Gärten 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 439 448 474 495 499 518 501 520

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 81 88 82 84 88 103 103 100

mit Berufsausbildung 232 240 249 253 228 256 260 282

ohne Berufsausbildung 114 108 133 142 171 148 126 128 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stichtag 30.6., eigene Berechnungen und Darstellung

Page 65: Kreative Wirtschaft Hamburg - Hamburg Kreativ Gesellschaft

Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 64 Autorin: Maja Barthelmes

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Facheinzelhandel

HAMBURG 524 Sonstiger Facheinzelhandel (in Verkaufsr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 26.948 27.481 26.951 25.189 23.857 23.926 24.718 24.881

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 633 648 631 559 526 564 637 616

mit Berufsausbildung 15.882 16.026 15.547 14.491 13.565 13.527 13.712 13.407

ohne Berufsausbildung 3.758 3.959 3.934 3.742 3.563 3.592 3.638 3.527

Berlin

524 Sonstiger Facheinzelhandel (in Verkaufsr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 38.222 38.394 37.315 35.052 33.658 32.256 33.210 34.668

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 1.089 1.084 1.068 993 1.103 871 899 922

mit Berufsausbildung 19.978 19.763 19.157 17.950 17.281 16.290 16.424 16.677

ohne Berufsausbildung 4.504 4.875 4.734 4.438 4.052 3.951 4.140 4.328

München

524 Sonstiger Facheinzelhandel (in Verkaufsr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 22.056 23.551 23.462 21.022 20.334 20.221 20.778 21.233

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 1.116 1.505 1.509 1.269 1.224 1.289 1.305 1.286

mit Berufsausbildung 13.925 14.173 13.743 12.176 11.787 11.508 11.531 11.747

ohne Berufsausbildung 3.144 3.430 3.353 2.952 2.745 2.700 2.787 2.846

Köln

524 Sonstiger Facheinzelhandel (in Verkaufsr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 16.205 16.211 16.212 14.777 13.765 13.938 14.339 14.879

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 386 404 358 348 339 374 419 443

mit Berufsausbildung 9.883 9.830 9.702 8.688 8.031 7.979 8.054 8.203

ohne Berufsausbildung 2.643 2.482 2.466 2.289 2.059 2.087 2.226 2.205

Stuttgart

524 Sonstiger Facheinzelhandel (in Verkaufsr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 7.607 7.209 7.493 6.996 6.285 6.293 6.519 6.691

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 267 165 174 172 166 158 184 218

mit Berufsausbildung 5.105 4.841 4.923 4.511 4.113 4.066 4.102 4.081

ohne Berufsausbildung 1.237 1.124 1.248 1.143 946 957 1.047 1.092

Bremen

524 Sonstiger Facheinzelhandel (in Verkaufsr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 6.221 6.028 5.967 5.605 5.257 5.546 5.484 5.485

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 80 82 77 69 63 75 84 81

mit Berufsausbildung 4.005 3.845 3.791 3.577 3.377 3.470 3.401 3.392

ohne Berufsausbildung 785 757 727 697 653 706 754 767 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stichtag 30.6., eigene Berechnungen und Darstellung

Page 66: Kreative Wirtschaft Hamburg - Hamburg Kreativ Gesellschaft

Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 65 Autorin: Maja Barthelmes

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Architektur- und Ingenieurbüros HAMBURG

742 Architektur- und Ingenieurbüros 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 8.660 8.963 9.188 8.963 9.144 9.679 10.296 12.017

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 2.620 2.650 2.752 2.740 2.725 2.954 3.177 3.792

mit Berufsausbildung 3.341 3.372 3.214 3.076 3.136 3.049 2.924 2.968

ohne Berufsausbildung 378 388 418 397 429 406 406 430

Berlin

742 Architektur- und Ingenieurbüros 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 21.130 20.285 19.434 18.202 16.772 15.850 15.616 15.533

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 6.928 6.549 6.381 6.116 5.713 5.377 5.367 5.540

mit Berufsausbildung 6.458 6.045 5.626 5.204 4.551 4.077 3.970 3.476

ohne Berufsausbildung 1.109 1.033 1.003 934 827 755 692 613

München

742 Architektur- und Ingenieurbüros 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 11.818 12.144 12.572 12.061 11.707 11.679 11.826 12.409

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 4.365 4.520 4.876 4.810 4.681 4.662 4.870 5.219

mit Berufsausbildung 4.598 4.468 4.338 4.037 3.914 3.835 3.829 3.750

ohne Berufsausbildung 723 775 734 603 571 545 510 552

Köln

742 Architektur- und Ingenieurbüros 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 4.793 4.798 4.573 4.789 4.231 4.048 4.338 4.759

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 1.552 1.556 1.470 1.649 1.473 1.408 1.617 1.901

mit Berufsausbildung 1.963 1.931 1.799 1.808 1.551 1.471 1.423 1.427

ohne Berufsausbildung 296 294 236 242 189 175 169 167

Stuttgart

742 Architektur- und Ingenieurbüros 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 7.818 7.905 7.905 8.050 7.660 7.157 6.973 7.776

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 3.529 3.425 3.451 3.433 3.368 3.293 3.235 3.551

mit Berufsausbildung 3.077 3.096 2.919 3.010 2.775 2.467 2.341 2.637

ohne Berufsausbildung 447 428 421 416 380 332 268 337

Bremen

742 Architektur- und Ingenieurbüros 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 3.152 3.153 3.125 3.156 2.788 2.760 2.934 2.914

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 1.045 1.082 987 999 929 1.031 1.164 1.120

mit Berufsausbildung 1.335 1.217 1.161 1.113 1.090 1.007 1.058 1.015

ohne Berufsausbildung 195 187 156 154 134 122 132 155 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stichtag 30.6., eigene Berechnungen und Darstellung

Page 67: Kreative Wirtschaft Hamburg - Hamburg Kreativ Gesellschaft

Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 66 Autorin: Maja Barthelmes

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Werbewirtschaft

HAMBURG

744 Werbung 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 11.761 13.305 12.160 10.804 9.972 10.048 9.664 10.348

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 807 1.037 992 843 809 849 873 993

mit Berufsausbildung 3.701 4.062 3.835 3.249 3.033 2.998 2.746 2.723

ohne Berufsausbildung 1.029 1.186 1.227 965 801 721 660 651

Bremen 744 Werbung 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 1.185 1.327 1.103 1.129 1.056 941 1.242 1.195

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 85 87 76 75 79 70 95 90

mit Berufsausbildung 548 609 503 437 389 314 398 365

ohne Berufsausbildung 229 256 207 213 168 154 152 137

Berlin

744 Werbung 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 5.954 7.274 6.914 5.958 5.893 6.143 6.353 7.011

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 439 548 622 521 562 639 681 829

mit Berufsausbildung 2.183 2.336 2.153 1.743 1.641 1.579 1.649 1.684

ohne Berufsausbildung 808 970 916 765 707 711 673 693

Stuttgart

744 Werbung 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 2.410 2.610 2.631 2.477 2.326 2.341 2.374 2.431

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 303 364 348 342 339 371 415 447

mit Berufsausbildung 1.286 1.276 1.334 1.222 1.075 1.052 1.019 1.024

ohne Berufsausbildung 284 328 323 304 299 325 297 304

München

744 Werbung 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 6.042 6.594 5.866 4.940 4.915 5.144 5.310 5.903

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 482 588 555 498 461 468 538 690

mit Berufsausbildung 2.573 2.708 2.367 1.833 1.744 1.732 1.693 1.793

ohne Berufsausbildung 837 700 612 478 450 457 395 433

Köln

744 Werbung 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 3.319 4.087 4.106 3.709 3.458 3.664 3.688 3.997

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 404 486 463 400 391 403 419 445

mit Berufsausbildung 1.434 1.626 1.636 1.431 1.217 1.408 1.366 1.428

ohne Berufsausbildung 359 421 431 384 363 332 301 291 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stichtag 30.6., eigene Berechnungen und Darstellung

Page 68: Kreative Wirtschaft Hamburg - Hamburg Kreativ Gesellschaft

Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 67 Autorin: Maja Barthelmes

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Software Bereich

HAMBURG

722 Softwarehäuser 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 10.687 12.543 12.500 11.678 11.090 11.104 12.096 13.040

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 2.540 2.890 3.020 2.902 2.735 2.807 3.105 3.297

mit Berufsausbildung 2.995 3.355 3.470 3.331 3.246 3.239 3.654 3.875

ohne Berufsausbildung 696 865 860 813 773 716 782 752

Bremen 722 Softwarehäuser 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 2.358 2.850 2.921 2.935 2.851 2.826 2.817 2.905

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 531 663 822 796 778 766 767 772

mit Berufsausbildung 1.164 1.335 1.288 1.299 1.180 1.144 1.071 1.020

ohne Berufsausbildung 194 231 192 196 185 188 185 195

Berlin

722 Softwarehäuser 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 12.306 14.433 13.813 13.555 13.596 14.814 14.790 15.639

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 4.657 5.327 5.421 5.157 5.348 5.910 5.613 5.627

mit Berufsausbildung 3.216 3.625 3.453 3.710 3.231 3.710 3.696 3.753

ohne Berufsausbildung 1.039 1.342 1.240 1.204 1.166 1.217 1.292 1.234

Stuttgart

722 Softwarehäuser 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 5.494 6.759 6.587 6.824 6.548 6.485 9.672 10.352

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 1.879 2.205 2.112 2.387 2.269 2.282 4.086 4.469

mit Berufsausbildung 2.449 2.812 2.696 2.736 2.552 2.464 3.413 3.478

ohne Berufsausbildung 422 526 514 465 435 426 559 579

München

722 Softwarehäuser 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 13.804 16.267 15.597 14.322 14.270 15.547 16.552 17.464

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 5.082 5.694 5.528 5.250 5.377 5.577 5.816 6.074

mit Berufsausbildung 4.679 5.197 5.040 4.821 4.777 5.194 5.344 5.307

ohne Berufsausbildung 922 1.105 1.156 870 800 888 914 901

Köln

722 Softwarehäuser 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gesamt 5.965 6.520 6.837 6.640 5.989 5.952 6.041 6.798

mit Fachhoch- Hochschulabschluss 1.904 2.127 2.327 2.252 2.022 1.983 1.976 2.170

mit Berufsausbildung 2.341 2.448 2.588 2.632 2.324 2.272 2.159 2.418

ohne Berufsausbildung 476 563 565 533 388 361 393 427 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stichtag 30.6., eigene Berechnungen und Darstellung

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 68 Autorin: Maja Barthelmes

Abbildungen zu Kapitel 9: Die Versicherten der Künstlersozialkasse Versichertenbestand in Hamburg nach Berufsgruppen, Geschlecht und Alter zum 01.01.2007

Bereich und Geschlecht

Anzahl der aktiv Versicherten im Alter von ... bis unter ... Jahren

Anteil an gesamt in %

unter 30 30 - 40 40 - 50 50 - 60 60 und mehr INSGESAMT

Wort männlich 20 406 555 337 149 1.467 weiblich 46 552 690 304 88 1.680

insgesamt 66 958 1.245 641 237 3.147 29,94% Bildende Kunst

männlich 66 629 767 335 150 1.947 weiblich 117 868 804 292 83 2.164

insgesamt 183 1.497 1.571 627 233 4.111 39,11%

Musik

männlich 72 534 466 238 48 1.358 weiblich 43 252 281 95 24 695

insgesamt 115 786 747 333 72 2.053 19,53% Darstellende Kunst

männlich 20 193 195 80 36 524 weiblich 61 279 243 80 13 676

insgesamt 81 472 438 160 49 1.200 11,42% Alle Bereiche

männlich 178 1.762 1.983 990 383 5.296 weiblich 267 1.951 2.018 771 208 5.215

insgesamt 445 3.713 4.001 1.761 591 10.511 100,00%

Quelle: Statistik der Künstlersozialkasse, Stand 27.03.2007, eigene Darstellung

Page 70: Kreative Wirtschaft Hamburg - Hamburg Kreativ Gesellschaft
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Abbildungen zu Kapitel 7.1: Regionale Streuung des Verlagsgewerbes anhand des Standortinformationssystems MUSIS der Handelskammer Hamburg
Page 71: Kreative Wirtschaft Hamburg - Hamburg Kreativ Gesellschaft
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Abbildungen zu Kapitel 7.1: Regionale Streuung von Unternehmen der Werbegestaltung anhand des Standortinformationssystems MUSIS der Handelskammer Hamburg
Page 72: Kreative Wirtschaft Hamburg - Hamburg Kreativ Gesellschaft
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Abbildungen zu Kapitel 7.1: Regionale Streuung von Unternehmen der Filmwirtschaft anhand des Standortinformationssystems MUSIS der Handelskammer Hamburg
Page 73: Kreative Wirtschaft Hamburg - Hamburg Kreativ Gesellschaft
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Abbildungen zu Kapitel 7.1: Regionale Streuung von Designbüros und Ateliers anhand des Standortinformationssystems MUSIS der Handelskammer Hamburg
Page 74: Kreative Wirtschaft Hamburg - Hamburg Kreativ Gesellschaft
maja
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Abbildungen zu Kapitel 7.1: Regionale Streuung von Architektur- und Ingenieurbüros (NACE 742) anhand des Standortinformationssystems MUSIS der Handelskammer Hamburg
Page 75: Kreative Wirtschaft Hamburg - Hamburg Kreativ Gesellschaft

Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 69 Autorin: Maja Barthelmes

Abbildungen zu Kapitel 9 Durchschnitts-Jahreseinkommen der KSK-Versicherten in Hamburg nach Berufsgruppen, Geschlecht und Alter zum 01.01.2007 Bereich und Geschlecht im Alter von ... bis unter ... Jahren in Euro unter 30 30 - 40 40 - 50 50 - 60 60 und mehr INSGESAMT Wort

männlich 10.745 13.067 16.708 19.844 25.091 17.191 weiblich 10.576 10.855 13.262 14.866 17.154 12.892

insgesamt 10.627 11.793 14.799 17.483 22.144 14.896

Bildende Kunst

männlich 8.682 11.732 16.270 17.320 12.886 14.467 weiblich 9.080 9.712 11.982 11.476 10.037 10.772

insgesamt 8.937 10.561 14.075 14.598 11.871 12.522 Musik

männlich 7.030 10.781 10.415 14.269 12.284 11.121 weiblich 6.697 7.982 8.638 9.678 7.013 8.366

insgesamt 6.906 9.884 9.747 12.959 10.527 10.189 Darstellende Kunst

männlich 9.222 12.110 14.707 21.627 23.481 15.200 weiblich 6.970 8.516 10.089 13.206 12.036 9.565

insgesamt 7.526 9.985 12.145 17.416 20.445 12.025 Alle Bereiche

männlich 8.306 11.793 14.863 17.794 18.555 14.436

weiblich 8.472 9.641 11.726 12.771 12.824 10.978 insgesamt 8.406 10.662 13.281 15.594 16.538 12.720

Quelle: Statistik der Künstlersozialkasse, Stand 27.03.2007, eigene Darstellung

Page 76: Kreative Wirtschaft Hamburg - Hamburg Kreativ Gesellschaft

Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 70 Autorin: Maja Barthelmes

Statistische Quellen • Statistisches Bundesamt: Klassifikation der Wirtschaftszweige (2003) • Statistikamt Nord: Umsatzsteuerstatistik (verschiedene Jahrgängen und

Sonderauswertung) • Bundesagentur für Arbeit: Klassifizierung der Berufe • Bundesagentur für Arbeit: Beschäftigtenstatistik (verschiedene Jahrgänge und

Sonderauswertung) • Handelskammer Hamburg: Unternehmensdatenbank • Handelskammer Hamburg: MUSIS Abfrage • Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung • KSK Künstlerzsozialkasse: Mitgliederstatistik 2007

• Bundes Patentamt München: Patentanmeldungen nach Bundesländern

Gesprächspartner

Dr. Babette Peters, hamburgunddesign, 14.4.2008;

Frank Wießner, iab Nürnberg, 16.4.2008

Tanja Mertens, Handelkammer Hamburg (IT, Medien, Design), 15.4.2008;

Birgit Horn, Handelskammer Hamburg, Statistik Services, 15.4.2008;

Torsten Kausch, Hamburg Marketing GmbH, 14.5.2008;

Jens Unrau, Behörde für Wirtschaft und Arbeit Referat IT, Telekommunikation, Neue Medien, Hamburg@work, 24.4.2008;

Bernhard Schneider, KSK Künstler Sozialkasse, 20.5.2008;

Page 77: Kreative Wirtschaft Hamburg - Hamburg Kreativ Gesellschaft

Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 71 Autorin: Maja Barthelmes

Literaturverzeichnis Backes, C.; Holzer, B.; Söndermann, M. (2005):Kulturwirtschaft in Aachen. Erstes kulturwirtschaftliches Portrait einer Stadt in Deutschland. Aachen. http://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/pdfs_stadtbuerger/pdf_aktuelles/kulturwirtschaftsbericht05.pdf (Stand 30.04.2008) Bodenschatz, H.; Doehler-Behzadi, M.;Giseke, U; Krautzberger, M.; Adrian, L.(2006): Talents, Technology, Tolerance. Berlin im inetrnationalen Wettbewerb. Ergebnisse aus Sicht des Beirats. Berlin. http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/forum2020/downloads/ergebnispapier_beirat_interwettbewerb.pdf (Stand 30.04.2008) Braun, E., Lavanga, M. (2007):„An International Comparative Quick Scan of National Policies for Creative Industries“, European Institute for Comparative Urban Research (EURICUR). Rotterdam Bürgerschaft der freien und Hansestadt Hamburg(2006): Große Anfrage und Antwort des Senats: Kreative Stadtentwicklung: Die Potentiale Hamburgs. Drucksache 18/4644. Hamburg. http://www.buergerschaft-hh.de/Parldok/Cache/002013D88184C10122F28A0C.pdf (Stand 30.04.2008)

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Page 78: Kreative Wirtschaft Hamburg - Hamburg Kreativ Gesellschaft

Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 72 Autorin: Maja Barthelmes

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Page 79: Kreative Wirtschaft Hamburg - Hamburg Kreativ Gesellschaft

Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 73 Autorin: Maja Barthelmes

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Pitzkow, A. (2007):Frauen in der Hamburger Kreativwirtschaft. (Hrsg.) F3 Marketing. Berlin

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Page 80: Kreative Wirtschaft Hamburg - Hamburg Kreativ Gesellschaft

Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 74 Autorin: Maja Barthelmes

Weiterführende Links zum Thema Kreativwirtschaft/Creative Industries Aachen_Kulturwirtschaftsbericht 2005 AM-Kompakt-Medien-Kreativberufe-AGeber.pdf Arbeitsmarktstatistiken der Bundesagentur für Arbeit - Arbeitsmarkt Statistik Arbeitsplatz Bildende Kunst- Lust oder Last Ausschöpfung und Entwicklung des Arbeitsplatzpotenzials im kulturellen Sektor im Zeitalter der Digitalisierung BDG Bund Deutscher Grafik-Designer e.V. - Kontakt Berlin Kulturwirtschaftsbericht 2005 Berlin Partner GmbH Kulturwirtschaft BerliNews Kultur als Wirtschaftsfaktor (2) Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung: Talente, Technologie und Toleranz Buergershcaft Hamburg_ Kreative Stadt Grosse ANfrage ConnectCP | Display profile Copenhagen Capacity - Business location in Copenhagen CORDIS: RP7 : RP7 verstehen CORDIS: RP7: Ideen Creative Capital Conference - Amsterdam, 17 & 18 March 2005 Creative Cities Conference on Collaboration for Economic Development - H-Soz-u-Kult - Tagungsberichte Creative Industries at. - Linkliste CreativeCapitalConference2005_finalreport.pdf creative-community singapore Dänemark - Culture and Experience Economy 5 STeps Destatis - Umsatzsteuerpflichtige Unternehmen DEUTSCHER KULTURRAT Die neuen Selbstständigen sind kreativ, innovativ und erfolgreich - business-wissen.de Die Städte im Ranking - Städteranking - Ranking - FAZ.NET Die Wirtschaftszweige NACE-BEL (Struktur) ECCE | network - ECCE - online community ERICarts European Institute for Comparative Cultural Research EUROPA - Culture - EUROPEAN COMMISSION, information sources, Studies EUROPA - Eurostat - Verzeichnisbaum European Commission - Culture - Our policy development - Culture and creativity F3 Kreativwirtschaft - Startseite FCO-Commonwealth Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit - Das neue Jahrbuch Kulturwirtschaft 2007 Germany IDB Country Summary gründen.ch - Kreativwirtshcaft- Die Gründungsplattform des Kantons Zürich - gruenden.ch:: als Kreativwirtschafter Hamburg AGD Allianz deutscher Designer Hamburg Kreative Stadt. de - GAL Bürgerschaftsfraktion Hamburg Marketing GmbH -HH Magazin-Hamburg09 Hamburger Buergerschaft Hamburger Kulturwirtschaftsbericht 2006 hamburgunddesign Handelskammer Hamburg - Eine Auswahl an IHK-MUSIS Standortbildern Handelskammer Hamburg - Standpunktepapiere unserer Handelskammer Handelskammer Hamburg - Unternehmensdatenbank Hans-Bredow-Institut Publikationen Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst - Hessische Kulturwirtschaftsberichte

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 75 Autorin: Maja Barthelmes

HH Produktmarken-standortpolitik-wirtschaftspolitik-standpunktepapiere-Eckpunkte_Industriepolitik_HH_final.pdf Home / MIZ http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/07/st09/st09021.de07.pdf http://www.berlin.de/projektzukunft/inhalt/pdf/kurzinfo_cluster_kommunikation_1107.pdf http://www.buergerschaft-hh.de/Parldok/Cache/9D10E8E06F7401A022F28A0C.pdf http://www.euricur.nl/content_assets/National%20Policies%20for%20Creative%20Industries%20Quickscan.pdf http://www.kreativwirtschaft.nrw.de/Downloads/5_KWB_Langfassung.pdf http://www.kreativwirtschaft.nrw.de/kongress2007/STADTart.pdf http://www.kulturwirtschaft.ch/files/zh_studie_II.pdf http://www.uni-trier.de/uploads/media/TASW_Kreativwirtschaft_Offenbach.pdf http://www03.offenbach.de/stepone/data/pdf/23/0b/00/VerglGrstst42006.pdf http--www.bmwi.de-BMWi-Redaktion-PDF-J-L-konzept-kulturwirtschaft,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf HWF - Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH IFB-Gründungsberatung für Freie Berufe Information - ECCE - online community Institut für Arbeitsmarkt- Ich AG Abbrecher Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung - IAB aktuell Institut für Weiterbildung e. V. : Team Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2003 (WZ 2003) Koennen_Sie_von_Ihrer_ Kunst_ leben KölnDesign - Wir verbinden Design und Wirtschaft Kreativwirtschaft- Dossier Finanzierung Kreativwirtschaft- Dossier Kultur Enquete Kreativwirtschaft und Kultur - Standort - Amt für Wirtschaft und Arbeit - Volkswirtschaftsdirektion - Internet Kanton Zürich Kultur macht Europa Dokumentation & Materialien Kultur Politische Gesellschaft - kupoge.de Kulturmanagement Network - Kultur und Management im Dialog Kulturmanagement.net-Barcelona-Mascarell.pdf Kulturpolitik - Zentrum für Kulturforschung - Centre for Cultural Research kultursektor_png.PNG 1008×1344 Pixel Kulturwirtschaft » 2007» July Kulturwirtschaft » Europaebene Kulturwirtschaft, Kreativwirtschaft: Kultur ist etwas, das sich verkauft! Kulturwirtschaftsbericht hamburg Kulturwirtschaftsbericht_2005_Sk.pdf Künstlersozialkasse - Links Länderportal - Europa mediencluster nrw MedienRegion Stuttgart > Kreativwirtschaft > Branchen > Design > EU-Projekt ADMIRE MedienRegion Stuttgart > Services > Publikationen > Standortbroschüre Minijob-Zentrale - Presse Ministry of Trade and Industry ERC Reports-Singapur Monitor_Wachsende_Stadt_2007.pdf Regionaldatenbank Deutschland: Ergebnis RockCity Hamburg e.V. Schleswig Holstein Kulturpolitik-Kulturwirtschaft-WirtschaftslandKultur,templateId=raw,property=publicationFile.pdf Singapur - Creative industries

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Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 76 Autorin: Maja Barthelmes

Sozialeinrichtungen für Künstler - MIZ Statistik der BA - Detaillierte Informationen - 200803 - a - [Mon Apr 7 091237 WN 2008] Statistikamt Nord : Metropolregion Hamburg Statistikamt Nord : Metropolregion Hamburg Statistikamt Nord Dienstleistungen Statistikamt Nord Metropolregion Hamburg Studie_Kulturberufe.pdf SZENARIEN ZUR HAMBURGER ARBEITSMARKT- ENTWICKLUNG IN AUSGEWÄHLTEN ... TNS Infratest Business Intelligence BMWi - 10. Faktenbericht TOP Meldungen zur Kulturwirtschaft

Page 83: Kreative Wirtschaft Hamburg - Hamburg Kreativ Gesellschaft

Kreative Wirtschaft Hamburg Seite 77 Autorin: Maja Barthelmes

Weiterführende Beratung und Konzepte zum Thema Kreativwirtschaft:

Ansprechpartnerin Maja Barthelmes (M.A. Kulturwissenschaft) mb-medialab concept creativity consulting [email protected] Tel. +49(0)40 28.78.81.28 Mobil +49(0)170 965.22.71 www.mb-medialab.de