Kreativität - KJR) M · 2014-07-17 · 17. Jahrgang • No. 5 • August 14 Wir gestalten unsere...

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17. Jahrgang • No. 5 • August 14 Wir gestalten unsere Schule gemeinsam WM-Flair in Neuhausen Augen auf! Rassismus im Alltag erkennen Schwerpunktthema www.kjr-m.de Kreativität

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17. Jahrgang • No. 5 • August 14

Wir gestalten unsere Schule gemeinsam

WM-Flair in Neuhausen

Augen auf! Rassismus im Alltag erkennen

Schwerpunktthema

www.kjr-m.de

Kreativität

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2 Inhalt

Impressum

Kreativität in Kindergarten, Schule und Jugendarbeit fördern14 Kompetenz Kreativität

Für die Schulreife werden emotionale, grob- und feinmoto-rische, soziale und kognitive Fähigkeiten bewertet. Kreativität wird jedoch nicht berücksichtigt. Warum eigentlich nicht? Von Jana Antosch-Bardohn

Kreativität in der Schule braucht kreative Schulen15 Unüberwindbare Gegensätze?

In der Schule geht es darum, Aufgaben korrekt zu bearbeiten und auf die gleiche Art und Weise zu lösen. Dadurch werden Ergebnisse vergleich- und bewertbar. Kreativität sieht anders aus. Von Albert Kapfhammer

Kreativitätsförderung durch Medien16 Clip, clip, hurra!

Medien bieten vielfältige Möglichkeiten, die Kreativität von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Vor allem Smartphones und Tablets erweitern das Repertoire für kreative Medienarbeit. Von Günther Anfang

Wie viel Kreativität verträgt das Gesellschaftssystem?17 Sich selbst infrage stellen können

Wenn Kreativität als Strategie und Methode der Systemverände-rung betrachtet wird, stellt sich die Frage, ob eine Gesellschaft kreativ denkende und handelnde Menschen zulassen will. Ein Gespräch mit Marina Lessig. Von Marko Junghänel

Jugendkulturprojekte im KJR18 So viel Kultur war noch nie!

Ziel der Jugendkulturprojekte im KJR ist es, Jugendliche aus den Freizeitstätten an die Institutionen der Hochkultur sowohl in der Landeshauptstadt München als auch in ganz Bayern heranzuführen. Von Michaela Herrmann

Kreativitätsförderung in der Kindertagesstätte19 Alles nur Theater!

In der Kindervilla Theresia machen wir Theater – und wie! Mitspieler und Mitspielerinnen sind 13 Hortkinder zwischen 6 und 10 Jahren. Kurz vor der Premiere nimmt das Stück nun Gestalt an. Von Claudia Mayer

Popularmusikbeauftragte in Bayern20 Das rockt!

Musikerinnen und Musiker in München haben es gut: Hier gibt es gleich drei Popularmusikbeauftragte, die Anlaufstelle für alle sind, die selbst Musik machen wollen und Unterstützung dabei brauchen. Eine Übersicht. Von Marko Junghänel

Kreativität in der offenen Arbeit mit Kindern22 Eins führt zum anderen

Das war die Antwort auf die Frage „Was verstehst du unter Kreativität?“. Die Antwort trifft genau das, was wir mit unserer Arbeit verursachen und beobachten. Waren das wirklich wir mit unserer Ausgangsidee? Von Jutta Schneider

Schwerpunkt: Kreativität

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Ausgabe 5/2014 | erschienen am 21.7.2014

Verleger: Kreisjugendring München-Stadt im Bayerischen Jugendring, Paul-Heyse-Str. 22, 80336 MünchenTelefon 089 / 51 41 06-978, Fax 089 / 51 41 06-45E-Mail: [email protected], Internet: www.kjr-m.de

Verantwortlich: Tom Rausch, Vorsitzender

Redaktion: Angelika Baumgart-Jena (verantwortlich), Michael Graber, Herbert Hartinger, Kerstin Hof, Marko Jung-hänel, Carolin Keller, Petra Kutzner, Claudia Lässig, Manuela Sauer, Armin Schroth, Gecko Wagner, Ingrid Zorn. Unterstüt-zung im Schwerpunktteil durch Isabel Berghofer-Thomas.

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Heraus gebers wieder.

Titelbild: Herbert Hartinger, KJR-Fußballcup

Verwaltung: Jana Beyreuther

Layout: Fa-Ro Marketing, München

Druck: GPP Engelhardt GmbH, München Gedruckt auf 100% Recyclingpapier

Auflage: 3.000 Exemplare

Abonnementpreis: Der Bezug ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Erscheinungsweise: 8 Ausgaben jährlich

Nächste Ausgabe Erscheinungsdatum: 13.10.2014 Redaktionsschluss: 17.9.2014 Schwerpunktthema: Eltern

Gefördert aus Mitteln der Landeshauptstadt München

Aktuell

8. KJR-Fußballcup4 WM-Flair in Neuhausen

Kinderrat des Rumfordschlössl beim Kinder- und Jugendforum5 Partizipation auf allen Ebenen

KJR-Frühjahrsvollversammlung6 Jugendarbeit und Flüchtlinge, da geht was!

Ein KJR-Fachtag auf der Suche nach dem idealen Lernort7 Wir gestalten unsere Schule gemeinsam

Jugendliche treffen Senioren und Seniorinnen 8 Alles eine Frage des Vorurteils

Nächste Runde für Malerprojekt und Berufsorientierungscamps9 Doppelter Erfolg bei Ausschreibungen

Aktion in der Fußgängerzone zum Prozess gegen den NSU11 Augen auf! Rassismus im Alltag erkennen

„Giving-back-Woche” der Cisco Systems GmbH 12 Freiwilligeneinsätze in KJR-Einrichtungen

15. Kinder- und Jugendhilfetag in Berlin13 viel wert. gerecht. wirkungsvoll.

Angebote

KJR bei Mini-München 201423 Bewährtes Angebot mit neuem Namen

Kalender

Benefizveranstaltung für „Hilfe für Kids“24 GiebelTreffen

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3Aktuell

Ein Audioguide der besonderen Art

Der Alte Nördliche Friedhof – ein Ort mit vielen GesichternFast ein halbes Jahr lang nahmen die Kinder aus der Klasse 3c der Schwindschule mit der inklusiven Partnerklasse 3d aus der Mathilde-Eller-Schule an dem Audio-guide-Projekt „München hören“ in Kooperation mit dem Spielhaus Sophienstraße und dem Bayerischen Rundfunk teil.

thodischen und empathischen Umgang mit diesem oft tabuisierten Thema. (Infomaterial zum Thema: siehe extra Kasten).

Ein herzliches Dankeschön für die tolle Unterstützung und Mitwirkung an die enga-gierte Lehrkraft Christine Kulcsar, die Päda-gogin der Partnerklasse Petya Petrova, un-seren Mediencoach vom BR, die Journalistin Kristina Dumas, an den Juniorcoach Philipp von der Schau im Pädagogischen Institut, an

das Team vom Bayerischen Rundfunk und an den BA 3 der Maxvorstadt für die zusätzliche finanzielle Unterstützung. Dadurch konnte das Projekt umfangreich gestaltet werden.

Das Thema beschäftigte die ganze Schule und zog immer weitere Kreise. Eine Mutter, die zufällig bei Stattreisen arbeitet, gab eine interessante Führung zur Geschichte und Entwicklung des Friedhofs. Weiterhin bekamen wir „Futter“ für unser Hörspiel von Dr. Eva Schneider vom Bund Naturschutz, die uns in die Natur- und Pflanzenwelt entführte. Wir besuchten auch das Grab der Mutter eines Kindes aus der Klasse und bekamen eine Führung durch den Westfriedhof.

Auch in der Projektwoche wurde dieser Audioguide aufgegriffen und drei Kinder der Klasse führten die anderen Kinder in die Thematik ein.

Besonders spannend war auch die Koope-ration mit der inklusiven Partnerklasse der Mathilde-Eller-Schule; die Kinder konnten in allen Bereichen ihre Ideen einbringen und wurden gehört und ernst genommen. Eine weitere Herausforderung und ein Lernfeld zum respektvollen Umgang miteinander.

Infomaterial zum Thema:

n Tabuthema: Trauerarbeit; Margit Franz, don bosco Verlag

n Wie ist das mit der Trauer; Roland Kach-ler, Gabriel Verlag

n Kinder bei Tod und Trauer begleiten. Konkrete Hilfestellungen in Trauersi-tuationen; Petra Hindener, Martina Kroth, Ökotopia Verlag

n Hat Opa einen Anzug an? Amelie Fried, Jacky Gleich, Hanser

n Der Baum der Erinnerung; Britta Te-ckentup, arsedition

n Adieu Herr Muffin; Ulf Nilson, Anna Clara Tidholm, Beltz Verlag

n Der Alte Nördliche Friedhof – ein Kapitel Münchner Kulturgeschichte; Elif Zuber, Zecke Verlag

n Gewesen, nicht vergessen – Der Alte Nördliche Friedhof in München; Isolde Ohlbaum, Axel Winterstein, München Verlag

Neben der Vermittlung technischer Grund-lagen und wichtiger Medienkompetenzen - z.B. Themensuche und Brainstorming, Auf-nahmen erstellen, verschiedene Radioformen und -formate kennenlernen, Sprechübungen, Interviews führen, Beiträge zusammenbau-en und schneiden - setzten sich die Kinder intensiv mit den Themen Leben, Tod, Ent-spannung und Natur auseinander.

Wie nahe Tod und Leben tatsächlich bei-einander liegen, erlebten die Kinder beim Erforschen und Entdecken des Alten Nörd-lichen Friedhofs. Es ist in der Tat ein Park mit vielen Gesichtern. Seit über einem hal-ben Jahrhundert nicht mehr als Grab- und Ruhestätte genutzt, dient dieser kunst- und kulturhistorische Ort mit vielen besonderen Gräbern als Erholungs- und Freizeitstätte. Da gibt es die Jogger, die ihre Runden um die Friedhofsmauer drehen, eine ältere Dame, die liebevoll ein Grab ihrer Ahnen pflegt, Familien mit Kleinkindern und Kindergärten die zum Spielen kommen, Ruhesuchende und Spaziergänger, die diese Oase mitten in der Stadt genießen, und die Gärtner, die sich um die Natur- und Pflanzenwelt kümmern.

Erlebt haben die Kinder, wie wichtig es ist, gerade in diesem Umfeld Respekt zu haben. Diese Erlebnisse wurden in ihrem Audioguide festgehalten. Die Idee dazu entstand zum einen, weil die Klasse den Friedhof immer wieder als Ausflugsziel nutzt, und zum an-deren auch, weil in dieser Klasse zwei Kinder unmittelbar mit dem Thema Tod konfrontiert waren. Das erforderte einen besonderen me-

Das Audioguide-Team

Das Zusammenstellen und das Schneiden der Interviews sowie das Aufteilen von Ton und Text, die inhaltliche Auseinanderset-zung mit dem Thema war für alle Schüler eine besondere Herausforderung. Dass diese erfolgreich gemeistert wurde, kann man am besten am fertigen Audioguide erleben, der am 9. Juli zusammen mit allen anderen in München produzierten Audioguides im BR-Rundfunkhaus präsentiert wurde. Online kann man ihn unter www.br.de/unternehmen/inhalt/bildungsprojekte/muenchen-hoeren-maxvorstadt-friedhof-100.html anhören und in die Atmosphäre dieses lehrreichen und würdevollen Ortes in München eintauchen.

Kerstin Hof, Kulturpädagogin, Spielhaus Sophienstraße, KJR

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4 Aktuell

8. KJR-Fußballcup

WM-Flair in NeuhausenTraumfußball gab es heuer nicht nur in Brasilien, sondern auch in der Hane-bergstraße 14 auf dem Vereinsgelände der FT Gern. Denn dort fand am 5. und 6. Juli zeitgleich zur Weltmeisterschaft im Land der Ballkünstlerinnen und Ballkünstler die 8. Ausgabe des KJR-Fußballcups statt. Unter dem Motto „Begegnung der Nationen – für ein freundliches Miteinander auf dem Spielfeld und in unserer Stadt“ kickten an beiden Tagen insgesamt 33 Teams in drei Spielklassen um Pokale und Preise.

Bevor am Samstag die Spielklassen „Kin-der“ (Jg. 2004 u. jünger / 9 Teams) und „Teenager“ (Jg. 2001 u. jünger / 4 Teams) an-gepfiffen wurden, stand noch ein Warm-up-Training samt Autogramm- und Fragestunde mit Sonja Deckers von den Damen 2 des FC Bayern München auf dem Programm. Schon hier zeigten alle Teilnehmenden großen Ein-satz, denn vor den Augen der Profi-Spielerin wollten natürlich alle ihr Können beweisen.

Dann konnte das Turnier beginnen. Ange-feuert von zahlreichen Eltern am Spielfeld-rand, sprühten die jüngsten Kickerinnen und Kicker an diesem Tag wieder nur so vor Spielfreude. An Dramatik nicht zu überbie-ten war das kleine Finale um den 3. Platz, in dem sich das Team vom Abenteuerhort Gern und der „FC Kindix“ (KT Bogenhausen) gegenüberstanden. Denn wie auch schon so oft bei den „Großen“ in Brasilien musste die Entscheidung nach einem Unentschie-den in der regulären Spielzeit im Elf- bzw. Siebenmeterschießen fallen. Ganz cool traf ein Schütze nach dem anderen ins Tor und auch die einzige Spielerin verwandelte ihren Strafstoß souverän. Beim Stand von 6:5 für den Abenteuerhort zielte dann der Schütze vom FC Kindix etwas zu genau: Wie Chiles Gonzalo Jara im Achtelfinale gegen Gastgeber Brasilien setze er seinen entscheidenden Schuss an den Pfosten. Somit ging der 3. Platz an den Abenteuerhort Gern. Zum Zeitpunkt des letzten Schusses stand der Sieger der Spielklasse „Kinder“ bereits fest – denn in

der regulären Spielzeit konnte der „FC OLY“ vom Kindertreff Oly das Team „KiVi 1“ der Kindervilla Theresia bezwingen.

Die Spielklasse „Teenager“ wurde in die-sem Jahr in einer Gruppe ausgespielt, in der alle vier Teams in Hin- und Rückspielen gegeneinander antraten. Nach sechs Partien der verdiente Sieger: Der „FC Rio de Janeiro“ (JT Schäferwiese)! Dieser konnte nicht nur alle Spiele für sich entscheiden, er erzielte dabei auch noch ein unglaubliches Torver-hältnis von 25:2 Toren! Auf den Plätzen 2 und 3 folgten die „Giesinger Allstars“ aus dem 103er und das Team vom aqu@rium. Für den Lokalmatador aus dem Jugendtreff Neuhausen, den „Haneberger FC“ blieb nur der undankbare 4. Platz.

Am Sonntag waren dann die „Jugend-lichen“ (Jg. 1997 u. jünger) mit 20 (!) Teams an der Reihe. In vier Gruppen à 5 Teams konn-ten sich jeweils die beiden besten Mannschaf-ten für die KO-Runde qualifizieren. Bis ins Finale schafften es „Lu’s Fighters“ (JT Schä-ferwiese) und die „Freekickerz“ (MKJZ West-end). In einem wie erwartet hart umkämpften Spiel gingen die Lu’s Fighters schnell mit 2:0 in Führung, doch die Freekickerz dachten nicht daran aufzugeben. Allerdings kam der Anschlusstreffer zum 1:2 kurz vor Spielende zu spät und so konnten am Ende die Lu’s Figh-ters den Titelgewinn bejubeln. Noch brisanter als am Vortag war das Spiel um Platz 3, denn hier kam es zum „Lokalderby“ zweier Teams aus dem M10City. Und es wurde alles andere als ein Freundschaftsspiel. Kurz vor Schluss lief ein Stürmer des Teams „M10City“ beim Stand von 1:1 alleine auf den Torwart zu. Ein Schuss! Ein Pfiff! Ein Tor! Der Schiedsrichter hatte pünktlich nach 10 Minuten Spielzeit abgepfiffen, nur Sekunden später rollte der Ball über die Linie. Alle Proteste halfen nichts, die Teams mussten ins Siebenmeter-

schießen. Hier konnten „Die Legenden“ ihren psychologischen Vorteil nutzen und sich den 3. Platz sichern.

Allerdings geht es beim KJR-Fußballcup um mehr als nur um Sieg oder Niederlage. Fair Play wurde auch in diesem Jahr groß geschrieben. Dementsprechend durften auch die fairsten Teams einer jeden Spielklasse einen großen Pokal mit nach Hause nehmen. Ausgezeichnet wurden an diesem Wochen-ende die Teams „KiVi 1“ aus der Kindervilla Theresia (Kinder), der „FC Rio de Janeiro“ aus dem JT Schäferwiese (Teenager) und „Die Legenden“ aus dem M10City (Jugendliche).

Bei den abschließenden Siegerehrungen am Samstag und Sonntag ehrte KJR-Vor-standsmitglied Marina Lessig schließlich die Besten. Sie erhielten tolle Preise, die der FC Bayern München und der TSV 1860 München zur Verfügung gestellt hatten. Sogar mit einem eigenen Pokal wurden die besten Torhüter, die Torschützenkönige und die „MVPs“ - die besten Spielerinnen und Spieler jeder Spielklasse - ausgezeichnet. Außerdem durfte jedes Team eine Urkunde mit seinem Teamfoto entgegennehmen. Übrigens waren in allen Spielklassen auch Mädchen in ge-mischten Teams vertreten, in der Spielklasse „Kinder“ ging sogar ein reines Mädchen-Team an den Start. Als Belohnung erhielten diese Teams einen Gutschein für 10 Eintrittskarten für ein Frauen-Bundesligaspiel des FC Bayern München in der nächsten Saison!

Die Höhepunkte waren schließlich die Pokalübergaben an die Siegerteams, die wie Profis ihre Trophäen in die Höhe reckten. Aber sie sind schon eine Woche vor dem erfolgreichen WM-Finale in Rio de Janeiro am Ziel angelangt.

Herbert Hartinger

Mehr Bilder unter www.kjr-m.de/galerie

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5Aktuell

Kinderrat des Rumfordschlössl beim Kinder- und Jugendforum

Partizipation auf allen EbenenNach dem Besuch des Kinder- und Ju-gendforums (KiJuFo) und der ersten Kinderratswahlen im November 2013 wünschten sich die Kinder des Kinder-rats R7 aus dem Rumfordschlössl, das nächste KiJuFo aktiv mitgestalten zu können: Vorne sitzen, eine Aufgabe haben und sich über das Mikrofon Gehör verschaffen oder gar einen eigenen Antrag stellen und die Glocke bedienen - das schien den Mädchen und Jungen vom R7 ein attraktiveres Angebot zu sein als lediglich „Zuhören und Ab-stimmen“. Und: sich selbstwirksam zu beteiligen, hatte sich als Wunsch und Fähigkeit dieser Kinder bereits in den Vorjahren angebahnt.

Nina Hartmann, zuständige Pädagogin im Rumfordschlössl und leidenschaftliche Verfechterin formaler Partizipation, leitete gleich zu Beginn des Jahres alles Erforder-liche in die Wege: Terminabsprachen, Kontakt zu den Organisatorinnen des AK Kinder- und Jugendbeteiligung, regelmäßige Kinderrats-sitzungen und Überlegungen, wie denn eine größere Kinderschar des Rumfordschlössl hier miteinbezogen werden könnte.

Ende April war es dann so weit: Die Mit-arbeiterinnen des AK Kinder- und Jugend-beteiligung kamen für einen Nachmittag in die Einrichtung, stellten das Konzept des Kinder- und Jugendforums vor: Ein Film

wurde gezeigt, der den Verlauf eines KiJuFo darstellte, darüber hinaus gab es drei Arbeits-gruppen, an denen sich die Kinder beteiligen konnten: die AG zum Thema Theater (wie bringen wir Anträge an das KiJuFo lebendig rüber), die AG Anträge (wie stellen wir den Antrag wirkungsvoll und formal richtig?) sowie die AG „lebendige Wegweiser“ (Gestal-tung wirkungsvoller Plakate). Hinzu kamen Anweisungen zum korrekten Vorgehen wäh-rend des KiJuFo und Absprachen zum Verlauf.

Dieser äußerst aktive und lebendige Nach-mittag mit fast 30 Kindern war dann auch der Startschuss für die Teilnahme am Kinder- und Jugendforum am 23.5.2014.

Letztlich kamen dann 18 Kinder mit ins Rathaus. Die aktive Beteiligung: Wegweiser sein, das Saal-Mikrofon bedienen, die Glocke läuten, verschiedene Schilder hochhalten (z.B. „es ist jetzt gerade zu laut!“), fotogra-fieren, Anträge stellen, ein Theaterstück zum Antrag „Mehr Spielplätze für ältere Kinder“ vorführen sowie in der Pause im Foyer des Rathauses einen eigens einstudierten Tanz der Gruppe „Dancingforever“ darbieten. Ein paar wenige Kinder, die das erste Mal mit im Rathaus waren, verfolgten das Geschehen lieber aus dem Publikum: Was machen die da? Warum hält die das Mikrofon? Was besagt der Antrag, der eben gestellt wurde? Bin ich nun dafür oder dagegen?

Die Kinder vom Rumfordschlössl stellten an das Forum zwei Anträge: Zum einen wünsch-ten sie sich in München Spielplätze für ältere Kinder bzw. die Überprüfung der vorhan-denen auf eine entsprechende Ausstattung. Zum anderen wurde der Antrag gestellt, auf einem Spielplatz im Englischen Garten eine Schaukel zu installieren, mit der auch mobi-litätseingeschränkte Kinder samt Rollstuhl zu einem Schaukelerlebnis kommen. Dieser Antrag wurde nach entsprechender Vorberei-tung von einem sehr mutigen Kind aus dem Rumfordschlössl alleine vorgetragen.

In der Einrichtung wurden abschließend alle Aktivitäten dokumentiert und in Gängen und Fluren zum Bestaunen ausgehängt.

Auch für kommende Generationen soll Partizipation fester Bestandteil der täglichen Arbeit im Natur-und Kulturtreff Rumford-schlössl sein.

Sabine Laske, Rumfordschlössl, KJR

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Neuer De ka nats jugend pfarrer bei der EJM

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Michael Stritar (li.), seit 1.6.2014 neuer Dekanatsjugendpfarrer der Evangelischen Jugend München, hat den ersten Test der Ehrenamtlichen gewonnen. Nach dem offiziellen Einführungsgottesdienst am Freitag, den 4. Juli durfte er das von Ehren-amtlichen vorbereitete Spiel, „1,2 oder 3“ spielen und war dabei sehr erfolgreich. Abgefragt wurde alles rund um Jugendliche, Jugendszenetreffs und Jugendarbeit in München. Fabian Trzebiatowski (Stellv. Vorsitzender), Paula Göhre (Vorsitzende) und Marie-Luise Hilgart (Ehrenamtliche) überreichten die Gewinnerpreise.

Fotos vom Kinder- und Jugendforum sind in der KJR-Galerie zu sehen: www.kjr-m.de/galerie

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6 Aktuell

KJR-Frühjahrsvollversammlung

Jugendarbeit und Flüchtlinge, da geht was!Zur diesjährigen Frühjahrsvollver-sammlung (FVV) lud der Kreisjugend-ring am 3. Juni ins soundcafé.

Grußworte und viel positives Feedback für die Arbeit des KJR kamen von Stadtrat Christian Müller und Werner Lederer-Piloty, dem Vorsitzenden des Bezirksausschuss Schwabing/Freimann (BA 12), der den KJR als „Stimme der Jugendlichen in München“ lobte und die weitere Unterstützung des BA versprach.

Nach diversen Formalia – u.a. wurde die Beendigung der Mitgliedschaft des Tigerrat-tenclubs festgestellt, da dieser sich aufgelöst hat – folgte der Rechenschaftsbericht des Vorstands, der zur Frühjahrsvollversammlung in Form des Geschäftsberichts schriftlich vorliegt, ergänzt durch Informationen über aktuelle Aktivitäten zu den Jugendpoli-tischen Forderungen (Schwerpunkt Kinder- und Jugendticket) und Informationen zum § 72a KJHG.

Im Ausblick für das kommende Halbjahr ging der Vorsitzende Tom Rausch auch kurz auf die aktuellen Pressemeldungen zum Ausstieg des KJR aus der Gebundenen Ganz-tagsschule an Grundschulen ein und kündigte Gespräche mit der Politik dazu an.

Thematischer Schwerpunkt war die Situati-on junger Flüchtlinge in München. Verschie-dene Organisationen und Initiativen, die in diesem Bereich aktiv sind, präsentierten ihre Arbeit. In einem Kurzreferat berichtete Regine Nowack vom Münchner Flüchtlingsrat

von ihren Erfahrungen beim Engagement für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Da-nach konnten die Delegierten in Kleingrup-pen intensiven Kontakt zu Vertreterinnen und Vertretern von „Save me“, heimaten-Jugend, Refugee Law Clinic, Refugio und Münchner Flüchtlingsrat herstellen und es wurden zahlreiche Ideen für Kooperationen zwischen Jugendorganisationen und jungen Flüchtlingen gesammelt.

Auf der Tagesordnung stand außerdem die Nachwahl eines Vorstandsmitglieds, denn Benjamin Lipinski (JDAV) hatte sein Amt zur Verfügung gestellt. Neu in den Vorstand gewählt wurde Matthias Held von der Ju-gend des Deutschen Alpenvereins (JDAV).

Abschließend beschäftigte sich die FVV mit einer Reihe von Anträgen: Der vom KJR-Vor-stand gestellte Antrag zur Zusammensetzung des Kuratoriums wurde ohne Gegenstimmen angenommen.

Zwei Anträge zur Stärkung der Bedeutung junger Menschen im politischen Raum wur-den vom BDKJ gestellt und intensiv und z.T. kontrovers diskutiert. Schließlich wurde dem Antrag zugestimmt, dass der KJR sich für die Einführung von Kinder- und Jugend-beauftragten im Deutschen Bundestag und anderen Parlamenten einsetzen soll. Der Antrag, dass der KJR sich für eine Absenkung des Wahlalters auf null Jahre einsetzen möge, wurde dagegen knapp abgelehnt.

Nachts im Museum

Wieder einmal gab es eine spannende Familienübernachtung zu Beginn der Pfingst-ferien im Deutschen Museum in Kooperation mit der Kinderbeauftragten des KJR. Neben Führungen durch die Abteilung Astronomie und Sternwarte erlebten die Kinder aufre-gende Momente bei einer kleinen Nacht-wanderung und Faltbootaktion durch die Schiffsabteilung. Natürlich mussten auch kuschelige Schlafplätze im Zentrum für neue Technologie gefunden und für das leibliche Wohl gesorgt werden. Ein besonders Erlebnis für die ganze Familie!

Kerstin Hof, Kinderbeauftragte, KJR

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Hof

Kicker-WM in der LOK

Anlässlich der Herrenfußball-Weltmeister-schaft fand in der LOK Freimann eine Kicker-WM statt. 13 Jungen und Mädchen kamen zur großen Länderziehung, und nach der Einteilung in Gruppen begannen gleich die ersten Spiele. Ab den Viertelfinalrunden war, wie bei einem richtigen Fußballturnier, jedes Spiel zeitlich begrenzt und die Seiten wurden in der Halbzeit gewechselt. Beim Spiel um Platz 3 zwischen Italien und Ghana gab es Verlängerung, in der Italien die Chancen am besten nutzten konnte. Im Finale gewann Argentinien gegen Frankreich.

Michaela Treu, LOK Freimann, KJR

Neuer Vorplatz

Die viele Arbeit hat sich gelohnt! Bei der Einweihung des neu gestalteten Vorplatzes vom RIVA NORD am 27. Juni wurden Wohl-fühlhügel, Insektenhotel, Kräuterspirale von den Gästen gebührend bewundert. Die Fußreflexzonenmassage auf dem Sinnespfad stellte ein besonderes (Natur-)Erlebnis dar.

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7Aktuell

Ein KJR-Fachtag auf der Suche nach dem idealen Lernort

Wir gestalten unsere Schule gemeinsamWir lernen fürs Leben. Doch wie lebens-wert ist der Lernort Schule und was ist nötig, damit sich junge Menschen dort wirklich wohl fühlen und entfalten können? Diese Frage stellte der KJR auf seinem Fachtag zur Schulsozialarbeit (SchSA) einer breiten Fachöffentlich-keit.

Prof. Dr. Nicole Pötter von der FH München unterstrich in ihrem Impulsreferat bekannte Tatsachen wie die Wichtigkeit der Anschluss-fähigkeit zwischen den Lebenswelten, aber auch die Hindernisse innerhalb der unter-schiedlichen Kommunikationsformen. Einer-seits im Rahmen der reinen Funktionssysteme von Schule, andererseits im Feld der individu-ellen und vielgestaltigen Lebenswelten aller Einzelnen. Die zentrale Frage jedoch richtet sich an die Rolle der Sozialarbeit innerhalb des schulischen Ganztags, ihre Einflussmög-lichkeiten auf ein ausgeglichenes Schulkli-ma, ihre ungewisse Autonomie als möglicher Amtsdienstleister mit Feuerwehrfunktion in Krisen, womit sie ihre Möglichkeiten weit unter Wert verkaufen würde. Sozialarbeit an der Schule soll Blockaden auflösen, soziale Brennpunkte im Sinne eines reibungslosen Schulbetriebes entspannen. Das Augenmerk darf hier jedoch nicht auf die Effizienz des Lehrbetriebs gerichtet sein, dessen Ziel Se-lektion durch Noten beschreibt.

Schulsozialarbeit als Zeitgeber

Die Sozialarbeit konzentriert sich auf eine mögliche Selektion der Schülerinnen und Schüler durch das eigene Sozialverhalten und den hierzu vorgegebenen Rahmen. In dieser Sichtweise liegt mögliches schulisches Versagen nicht im Gehirn begründet, son-dern in den sozialen Umständen, die Lernen unmöglich machen. Und hier gilt es sowohl Lehrkräfte als auch Eltern einzubeziehen.

Die Wichtigkeit einer de-mokratischen Schule, unter-strich Dr. Michael Hoderlein-Rein, 3. Vorsitzender des Münchner Lehrerinnen- und Lehrerverbands (MLLV) und Rektor der Grundschule Berg-am-Laim-Straße. Demokratie stärke den Selbstwert, dies wiederum wirke sich auf die Leistung aus. Hoderlein-Rein beginnt bei der Persönlichkeit jedes Kindes bzw. Jugendlichen, nicht beim Lehrplan. Schule nicht als totale Institution. Der Rektor kritisiert das „aggressive Über-trittsverfahren", das die Schüler und Schü-lerinnen in „inadäquatem Maße fordere". Es brauche Sozialarbeit als sinnvolle Ergänzung eines modernen Schulbetriebs, worauf „jedes Kind einer jeden Schule einen Anspruch ha-ben sollte." Schulsozialarbeit als „Zeitgeber" für die Themen der Lebenswelten. Hoderlein-Rein fordert sie als „Beziehungspfleger" und „Kompetenzentwickler", sieht sie als „Moti-vator" und „Kinderschützer". Und resümiert: „Was wäre ich für ein seltsamer Schulleiter, wenn ich sagen würde, das will ich nicht."

Nathalie Wiesheu aus dem Vorstand der StadtschülerInnenvertretung unterstrich in einem engagierten Plädoyer das Recht der SchülerInnenschaft auf einen personen-bezogenen, nicht strikt leistungsbetonten Lehrbetrieb. Sie betonte, dass es eine de-mokratisch freie und motivierte SchülerIn-nenschaft gebe, die den Anker nach einer professionellen Lebensbegleitung im Umfeld der Schule auswirft und damit auch ihren politischen Willen kundtut. Die Schulsozial-arbeit fordert als Pendant dazu Augenhöhe gegenüber dem Lehrbetrieb. Das bedeutet konkret das Zugeständnis der Schule, dass auch die eigene Profession Grenzen hat und man von einem Zugewinn überzeugt ist, wenn man sich mit einer anderen Profession

verbindet, sich ergänzt und bereichert. Dabei ist es nicht Aufgabe der Schulsozi-

alarbeit, das System Schule zu verändern. Aber es ist Aufgabe aller, Systeme kritisch zu beobachten und ihren etwaigen negativen Einfluss auf Einzelne und Gemeinschaften durch eine Meinung, Haltung und Stellung-nahme zum Positiven zu wenden. Und da der schulische Ganztag auch ein gesellschaftliches Anliegen und ein politisches Statement ist, sind alle Akteure zu dessen optimaler Gestal-tung verpflichtet. So kann Schulsozialarbeit Schülerinnen und Schülern wirklich selbstän-diges Lernen ermöglichen. Lernen als Trans-ferleistung in die eigene Lebenswirklichkeit. Um die eigene Bildungsleistung kompetent reflektieren, einordnen und bewerten zu können. Um sie auf ihre Relevanz bezüglich der eigenen Lebenswirklichkeit hin zu über-prüfen. Dabei gilt es auch dem Misstrauen zwischen Schule und Sozialarbeitsträgern auf den Grund zu gehen, welches nicht selten von einem - unnötigen - Misstrauen zwischen den übergeordneten Bildungsressorts und den Jugendhilfeträgern herrührt. Sie alle werden bei der Gestaltung der zukünftigen Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen gleichsam einbezogen. Und hier gilt es mehr als bei jeder schulischen Leistung das beste denkbare Ergebnis zu erzielen.

Heiko Neumann, Intermezzo, KJR

Feedbackbox

Noch mehr Mitbestimmung im KJR Der Kreisjugendring München-Stadt möchte die Qualität und Transparenz sowie die Mitbestimmungsmöglich-keiten für Kinder und Jugendliche in seinen Freizeitstätten noch weiter erhöhen.

Bereits jetzt können junge Menschen in Gremien wie Hausrat, Beirat oder Kinder-konferenz kräftig mitbestimmen, aber um zu jeder Zeit und ggf. auch in anonymisierter Form seine Meinung äußern zu können, wer-den im Juli flächendeckend Feedbackboxen in den KJR-Freizeitstätten eingeführt. Diese

Kindern und Jugendlichen festlegen, wie oft und von wem die Boxen geleert werden und was anschließend mit den Äußerungen passieren wird. Feedbackmanagement wird so fester Bestandteil der Einrichtungskultur.

Zusätzlich wird auf der Website des Kreisju-gendring München-Stadt die E-Mail-Adresse [email protected] eingerichtet. Hier kön-nen jederzeit Ideen, Lob oder Kritik geäußert werden. An zentraler Stelle werden wir uns um die Anliegen kümmern.

Michaela Scheel, Referentin der Geschäftsführung, KJR

Feedbackbox

stehen den Kindern und Jugendliche für Lob oder Kritik, Ideen und Anregungen offen. Die Pädagoginnen und Pädagogen in den Einrichtungen werden gemeinsam mit den

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8 Aktuell

Jugendliche treffen Senioren und Seniorinnen

Alles eine Frage des VorurteilsAlte Leute sind langweilig und rechtha-berisch. Und Jugendliche sind vorlaut und haben kein Benehmen. Vorurteile rücken die Welt zurecht und schaffen Orientierung. Auch wenn sie mit der Wirklichkeit oft wenig zu tun haben.

Die Jugendlichen des Intermezzo erleben als Wirklichkeit allerdings schon mal „Alte“, von denen sie im Supermarkt oder in der U-Bahn angepöbelt werden. Manchmal, wenn sie nicht schnell genug aufstehen, wenn Ältere sich hinsetzen wollen. Manchmal, wenn sie sich an der Kasse vordrängeln. Mal zu Recht, mal zu Unrecht. Aber der Ton ist oft nicht angemessen.

Das Alten- und Servicezentrum (ASZ) in Fürstenried ist dem Intermezzo als ehema-liger Gastgeber des AK Jugend im BA 19 be-kannt, mehr Berührungspunkte gab es nicht. Doch der dortige Leiter Bernd Zieglmeier zeigte sich erfreut, eine Kooperation mit sei-nem offenen SeniorInnenennachmittag und dem Treff des Intermezzo in sein Programm integrieren zu können. Das erste Treffen in der Freizeitstätte, klassisch bei Kaffee und Kuchen, galt als Schnupperrunde, wo das Eis schnell gebrochen wurde, und die damit endete, dass sogar ein Gast das Trampolin der

Jugendlichen bestieg. Ebenso entspannt ge-staltete sich der Gegenbesuch im ASZ, wo sich manche schon wie alte Bekannte begegneten. Damit war nicht nur das Projekt abgeschlos-sen, sondern waren auch einige Vorurteile vom Tisch. Doch aufgrund der Nachfrage trafen sich alle nochmal zum Grillen auf den neuen Grünflächen des Intermezzo und hierzu gesellten sich sogar weitere Interes-

sierte. Jetzt ist sogar die vierte Runde zum Mehrgenerationentreff in Planung. Übrigens: bei den Treffen haben alle ohne Pöbeln einen Platz gefunden und eine Warteschlange am Grill gab’s nicht. Die Jugendlichen waren engagierte Servicekräfte.

Heiko Neumann, Intermezzo, KJR

Der Freizeittreff Lerchenauer feiert sein „Spielefest am Wochenmarkt“

Spiele, gute Laune und fast nur SonneEine Tradition ist es im Laufe der Jahre geworden: Das Spielefest am Wo-chenmarkt, veranstaltet vom Freizeit-treff Lerchenauer, in Kooperation mit dem Abenteuerspielplatz Hasenbergl „ABIX“ und der Freizeitstätte KistE.

Mit rund 500 Besucherinnen und Besu-chern unterschiedlichster Nationalität und Alters aus der Siedlung am Lerchenauer See hat sich die Veranstaltung zu einem rich-tigen kleinen Stadtteilfest entwickelt. Bei herrlichem Sonnenschein kam eine bunte Mischung aus Gästen zusammen, nutzte die zahlreichen kostenlosen Spielangebote des Festes, machte es sich im gemütlichen Bier-garten bequem, hörte Musik, tanzte und ließ sich frisch Gegrilltes oder selbstgebackenen Kuchen schmecken. Der Schwerpunkt lag freilich bei den Attraktionen für die jüngeren Gäste: Beim Spieleparcours konnten sich die Kinder mit Spritzfußball, Nagelbalken, Spikern, Eierlauf und Sackhüpfen einen alkoholfreien Caipirinha an der Brazil-Bar erspielen. Beim Traglklettern wagten sich die Mutigsten bis in die Wipfel der Bäume hinauf und richtig Action war bei Riesen-Kicker, Rie-senrutsche, Banden-Fußball und im Skater-

Park angesagt. Zum Entspannen konnte man sich anschließend mit einer Pferdekutsche durch die Siedlung kutschieren lassen, sich professionell als Tiger, Spiderman und Co schminken lassen oder einfach den Auftritt der Mädchentanzgruppe des Freizeittreffs

oder der Clownin Ulala genießen. Ein kleiner Regenguss tat der Stimmung keinen Abbruch: einmal kurz abschütteln und weiterfeiern war die Devise.

Silvia Ober, Lerchenauer, KJR

Alt trifft Jung

Sackhüpfen beim Spielefest

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9Aktuell

Nächste Runde für Malerprojekt und Berufsorientierungscamps

Doppelter Erfolg bei AusschreibungenUrlaubssperre und Wochenendarbeit kennzeichnen für die Verantwortlichen bei der KJR-Tochter Jugend Arbeit Perspektiven (JAPs) die etwa sechs-wöchige Phase zwischen Ausschreibung und Angebotsabgabe.

Um die 60 eng beschriebene Seiten Konzept müssen teils überarbeitet, teils neu verfasst werden. Verbesserungen in den Abläufen, veränderte Daten und Anpassungen an neue Anforderungen der Agentur für Arbeit müssen niedergelegt, recherchiert und ent-wickelt werden. Beim Malerprojekt ist dieser enorme Aufwand nur alle drei Jahre nötig, die Berufsorientierungscamps (BOC) dagegen werden jährlich ausgeschrieben. Die Mühen haben sich gelohnt: Beide Maßnahmen er-hielten jetzt erneut den Zuschlag.

Unter den Fittichen von Peter Vogl und seinem Team können ab Herbst wieder sieben Bewerber/innen in die Ausbildung zum/zur Maler/in und Lackierer/in aufgenommen werden. Die Berufsausbildung in einer au-ßerbetrieblichen Einrichtung (BaE) eröffnet benachteiligten Jugendlichen und jungen Er-wachsenen die Chance, gefördert und beglei-tet den Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt erfolgreich zu bewerkstelligen. Im Idealfall bereits nach dem ersten Lehrjahr.

450 Münchner Mittelschüler und -schü-lerinnen bekommen während des nächsten Schuljahrs die Möglichkeit, im Klassenver-band ein von JAPs ausgerichtetes BOC zu besuchen. Während einer Woche im Schul-landheim nehmen sie an einem abwechs-lungsreichen Programm mit den Highlights Fähigkeitenparcours und Geocaching teil.

Ziel ist es, die eigenen Stärken zu erken-nen, neue Berufsfelder zu erkunden und die Bewerbungskompetenz zu erhöhen. Dafür arbeitet Ulrich Schall mit einem Team engagierter Referenten und Referentinnen zusammen.

Ulrich Schall, JAPs, KJR

KJR-Hortkids gemeinsam in Aktion

Erlebnispark Aubinger Lohe

In den Pfingstferien fand erstmals eine gemeinsame Aktion aller KJR-Horte statt, geplant und vorbereitet vom Hort-AK. Durch das Engagement der pädagogischen Fachkräfte der fünf KJR-Horte und des Tchaka-Teams ver-wandelte sich die Aubinger Lohe in einen Erlebnispark.

Verschiedene Aktionen wie Jonglie ren, Klettern, Getränkekistensteigen und Bo-genschießen sorgten für viel Spaß, Heraus-forderung und Zusammenhalt bei Kindern und Erwachsenen. In einer Abschlussrunde wurden die Erlebnisse des Tages besprochen und die besten Ergebnisse mit einem kräfti-gen Applaus geehrt. Auch der pädagogische Austausch zwischen den Einrichtungen kam nicht zu kurz und brachte interessante Ein-blicke in die verschiedenen Projektarbeiten der Horte. Eine rundum gelungene Aktion, die das pädagogische Personal und die Kinder näher zusammengebracht hat. Wir bedanken uns herzlich bei allen Organisierenden und dem Tchaka-Team!

Das Team vom Abenteuerhort Gern Hoch hinaus wagten sich die Hortkinder.

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10 Aktuell

40 Jahre BWZ Neuperlach

Riesenfest zum runden GeburtstagMünchen hat Olympia ’72 viel zu ver-danken: Die U-Bahn, den Olympiapark und das BWZ, zumindest ein bisschen: Denn die erste Unterkunft für das Be-wohnerzentrum Neuperlach war eine Olympia-Baracke. 40 Jahre ist das jetzt her, zur Feier gab es ein Fest für die ganze Familie.

Stelzenläufer, Riesenseifenblasen, Hüpf-burg, Live-Musik und Leckereien aus biolo-gischer Herstellung lockten mehr als 350 Gäste zum Jubiläumsfest in die Kurt-Eisner-Straße. Denn das BWZ-Team um Leiterin Anja Ohlsson hatte die Feier zum 40. Geburtstag in das traditionelle Sommerfest integriert, seit jeher ein Magnet für den ganzen Stadtteil.

Und mindestens ein Highlight hat das BWZ exklusiv, es ist „das einzige Haus im KJR mit einer Tarzanschaukel“, wie der KJR-Vorsitzende Tom Rausch in seinem Grußwort bemerkte. Tatsächlich war die Riesenschaukel am fast 20 Meter langen Seil wieder eine der

wurde das Festprogramm souverän von den Stammbesucherinnen Laura und Melisa.

Wenig später gab es auf dem Freigelände das Startsignal zum Luftballon-Wettbewerb: Etwa 100 bunte Luftballons mit daran be-festigten Karten stiegen bei strahlendem Sonnenschein in den Himmel. Wessen Kar-te am weitesten fliegt – und an das BWZ zurückgesendet wird – darf an einem der

BWZ-Tagesausflüge kostenlos teilnehmen. Ein Gewinner steht jedoch schon lange fest: Es ist der ganze Stadtteil, für den das BWZ nicht mehr wegzudenken ist. Und der Name „Bewohnerzentrum“ sagt es schon: Das Haus ist für Klein und Groß in Neuperlach da, seit 40 Jahren.

Gecko Wagner, Öffentlichkeitsarbeit, KJR

87 Tage Baustelle Freizeittreff Freimann

Ein Blick hinter die Kulissen

Bei einem Besichtigungstermin am 6. Juni konnten Vorstand sowie Geschäfts- und Abteilungsleitung des KJR zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern des Be-zirksausschuss 12, des Baureferats und der Jugendpfleger einen Blick hinter die Kulissen der „Baustelle Freizeittreff Freimann“ werfen. Die zuständigen Architekten informierten über den Stand der Bauarbeiten und beantworteten die zahlreiche Fra-gen der Gäste.

Hauptattraktionen und ständig von Kin-dern umlagert. Aber auch sonst wartete ein volles Programm auf Kinder und Erwachsene, darunter das Kinderschminken, die Tischzau-berei und das Ständchen des Kindergartens Rappelkiste, der die Räume des BWZ nutzt.

Stadträtin Birgit Volk überbrachte die Glückwünsche von Oberbürgermeister Dieter Reiter und Bürgermeisterin Christine Strobl. Dass das BWZ zu Beginn in einer Olympia-Baracke untergebracht war, fand Volk sehr passend, denn „zum olympischen Gedanken gehört das friedliche Zusammenleben aller Nationen und genau das passiert hier im BWZ!“.

Was im BWZ noch passiert, zeigte zum Beispiel die „RJN MOSEL“-Dance-Crew mit ihrem HipHop-Auftritt, wobei der Name nichts mit dem Gebiet an Rhein und Mosel zu tun hat, sondern ein Akronym ihrer Vor-namen ist. Inspiriert von dem „Cup-Song“ aus dem Film „Pitch Perfect“ begeisterte eine Gruppe aus BWZ-Besucherinnen das Pu-blikum mit fetziger Trinkbecher-Percussion und die Folklore-Tanzgruppe Polonia zeigte auf der BWZ-Bühne, was sie als regelmäßige Raumnutzerin hier einstudiert. Moderiert

Mehr Bilder unter www.kjr-m.de/galerie

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11Aktuell

Sommerfest im LaimerBeim bunten Sommerfest am 4. Juli im

Laimer Jugendzentrum war einiges gebo-ten: Groß und Klein gestalteten Buttons, backten Stockbrot, spielten Bubble-Fußball und freuten sich über den Sieg der deut-schen Mannschaft. Gegen 16.30 Uhr fand die Scheckübergabe der Firma Interhyp statt, die die Einrichtung großzügig mit 1000 Euro bedachte, um einen „Trampelpfad“ zum AbenteuerSpielplatz zu pflastern – und somit einen offiziellen Zugang zu ermöglichen. Eine junge Frau, die im Laimer ihr Freiwilliges Jahr absolviert hat, machte die Spende als Patin für dieses Projekt bei Interhyp möglich.

Alexandra Krohn, Das Laimer, KJR

Aktion in der Fußgängerzone zum Prozess gegen den NSU

Augen auf! Rassismus im Alltag erkennenWas wir in unserer Auftaktveranstal-tung im vergangenen November mit dem Titel „in München dahoam?“ von dem aufgewühlten und sichtlich be-wegten Publikum mitgenommen haben, war der eindeutige Hinweis, in weiteren Veranstaltungen Alltagsrassismus in unserer Gesellschaft zu thematisieren.

Wir – das ist ein Kreis von Organisati-onen und Einrichtungen, die sich im Mai vergangenen Jahres zusammentaten, weil sie dasselbe Anliegen haben: das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) und das Interesse an dem Verlauf des Prozesses hier in München wachhalten, informieren, aufklären und auch unbequeme Fragen stellen. Und dies nicht mit traditionellen Podiumsdiskussionen tun, sondern entsprechend der verschiedenen Fra-gen und Themenfelder ganz unterschiedlich gestalten.

Diesmal verzichteten wir auf eine Ver-anstaltung im geschlossenen Raum, wir überlegten uns vielmehr eine Aktion zu Alltagsrassismus, mit der wir direkt in die Gesellschaft hineingehen: Siebzehn Plakate wurden entworfen, die unter dem Titel „Augen auf! Rassismus im Alltag erkennen“

in der Lage oder bereit, sich mit derart un-bequemen Realitäten auseinanderzusetzen, wie wir sie ansprachen.

Da forderten natürlich die Plakate mit grell-populistischen Zitaten wie „wir brau-chen nicht mehr Muslime, sondern weniger“ am meisten zu Reaktionen heraus – was häu-fig aber auch zu Missverständnissen führte, wenn nur der Text und nicht der Titel, also das Motiv unserer Aktion wahrgenommen wurde … Flyer, Banner und Infostand konnten da Aufklärung schaffen.

Unser Fazit

Der weitaus größte Teil des interessier-ten Publikums begrüßte unsere Aktion ausdrücklich. Üble Kommentare und rassi-stische Tiraden offenbarten aber auch: Alle gesellschaftlichen Bereiche sind gefordert

hinzusehen, aktiv zu werden und aus den Morden des NSU entschieden und nachhaltig Konsequenzen zu ziehen.

Die Aktionsidee, gerade in Kombination mit Gedenkbanner und Infostand, kann Impulse geben. Das Ensemble ist irritierend, es ist unbequem bis lästig und fordert zum Gespräch heraus. Aktionen wie diese sollten öfter stattfinden - doch an anderen Orten. Das heißt, hinaus aus dem Zentrumsrummel und hinein in die Stadtviertel!

Die Plakate können einzeln oder im Pa-ket entliehen werden, sie sind leicht und problemlos zu transportieren. Kontakt über Sylvia Holhut, Tel. 51 41 06-33; [email protected]

Sylvia Holhut, Fachstelle demokratische Jugendbildung, KJR

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Kurztexte oder Zitate zu rassistischen Äu-ßerungen oder Verhaltensweisen inmitten unseres öffentlichen Lebens zeigen.

Mit ihnen stellten wir uns am 3. Juli spätnachmittags für zwei Stunden in die Fußgängerzone an den Richard-Strauss-Brunnen, einen Infostand und ein Banner, das der Opfern des NSU gedenkt, im Rücken – und warteten ab, wie das Publikum reagiert.

Was wir bei der Planung zu wenig berück-sichtigt hatten: Der Mensch in der Fußgän-gerzone befindet sich größtenteils im Shop-ping- oder Sightseeing-Modus, überfüllt mit unterschiedlichsten Eindrücken und kaum

Provozierende Zitate sollten zum Nachdenken anregen.

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12 Aktuell

„Giving-back-Woche” der Cisco Systems GmbH

Freiwilligeneinsätze in KJR-EinrichtungenBeim Unternehmen Cisco Systems GmbH findet jedes Jahr eine „Giving-back-Woche“ statt. Alle Beschäftigten sind aufgefordert, sich an einem Tag sozial zu engagieren – dafür werden sie während ihrer Arbeitszeit freigestellt.

Im letzten Jahr besuchten Cisco-Freiwillige erstmals KJR-Einrichtungen. Seitdem berei-chert eine prächtige Geburtstagslaube aus massivem Holz den Abenteuerspielplatz Maulwurfshausen, das Muspilli freut sich über neue Hochbeete, ein neues Gewächs-haus, reparierte Fahrräder und frisch ge-strichene Räume und die „Servicestelle berufsbezogene Jugendarbeit“ erhielt fach-männische Unterstützung bei Bewerbungs-trainings. Auch in diesem Jahr tummelten sich Freiwilligen-Teams in KJR-Einrichtungen und hinterließen blühende Landschaften, schattige Areale, gefüllte Holzlager und für Bewerbungsgespräche perfekt gebriefte Jugendliche.

„Tor zur Heide“ im RIVA NORD

Neuerdings gehören auch Schmetterlinge, Käfer und andere Insekten zu den „Stamm“-Gästen des RIVA NORD. Denn am 21. Mai entstand bei einer erstklassigen Pflanzaktion ein echtes Biotop. Ausgestattet mit Hacke, Spaten oder auch mit bloßen Händen war das engagierte siebenköpfige Team von Cisco an diesem sommerlichen Tag auf dem Vorplatz des RIVA NORD zugange. Das Ergebnis ist eine wahre Freude: Kistenweise wurden Kräuter und Blumen auf dem Natursteinmauer-Hügel und im Hochbeet gepflanzt. Obstbäumchen, Sträucher, große Steine und Erdhügel schot-ten nun die grüne Oase von der belebten Ingolstädter Straße ab. Die Grundsteine für den Erlebnispfad der Sinne sind gelegt und auch das Insektenhotel - bestückt mit Holz-platten, Halmen, Löchern und Nischen - steht endlich für den Check-in bereit. Und das ist noch nicht alles: Der Wohlfühlhügel bekam ein grünes Rollrasen-Kleid und wird mit sei-

nem exklusiven Blick in die Heidelandschaft ein besonderer Entspannungsort werden. Tanja Wirth, RIVA NORD, KJR

Endlich alles unter Dach und Fach in Maulwurfshausen

In Maulwurfshausen gingen am 22. Mai acht gutgelaunte Cisco-Freiwillige ans Werk. Sie rissen mehrere alte Hütten ab, um Platz für Neues zu schaffen. Das Bauholz wurde re-cycelt, von Schrauben und Nägeln befreit und im Holzlager verstaut. Um neue Hütten bauen zu können, wurden mit dem Erdbohrer tiefe Löcher ins Erdreich gebohrt, in die später Pfo-

sten gesetzt werden. Den Höhepunkt stellte das Aufstellen eines 50 qm großen Zeltes auf der Dachterrasse des Holzlagers dar. Nun können die Kinder unabhängig von Sonne, Wind und Regen ihre Bürgerversammlungen abhalten, einfach nur zusammensitzen, entspannen oder auch spielen. Michael Kobienia, Maulwurfshausen, KJR

Alles halb so wild!

Cisco-Mitarbeiter Thomas Meier, Mark Church und Tony Back unterstützten an insgesamt vier Tagen die „Servicestelle berufsbezogene Jugendarbeit“ bei Bewer-bungstrainings im Freizeittreff Lerchenauer und im M10City. Sie führten als „Arbeitgeber“ mit Achtklässlern der Mittelschule Bewer-bungsgespräche. Ihnen war wichtig, den Jugendlichen zu vermitteln, dass es trotz dieser ungewohnten Situation wichtig ist, aufgeschlossen zu sein und sich im Vorfeld auf mögliche Fragen im Bewerbungsgespräch vorzubereiten. Die Herren von Cisco waren sehr engagiert bei der Sache und brachten sich mit ihren Beobachtungen und Ein-drücken optimal bei der anschließenden Auswertung der Bewerbungsgespräche ein. Frauke Gnadl, Projektleitung Fundraising, KJR

Reiterinnenfreizeit mit der LOK

Alle Jahre wieder!Die Freizeitstätte LOK Freimann fährt seit einigen Jahren in den Pfingstfe-rien im Rahmen der geschlechtsspe-zifischen Mädchenarbeit auf einen Pferdehof. Mädchen von 6 bis 14 Jahren können daran teilnehmen.

An der Ferienfreizeit auf dem Hof der Fa-milie Geidner in Biederbach (südöstlich von Nürnberg) nahmen dieses Jahr neun Mädchen teil und genossen superschönes Wetter und

eine angenehme Atmosphäre ohne „Zicken-Krieg“. Der Kontakt zu den Pferden ist für die Mädchen eine ganzheitliche Erfahrung. Begleitend zur Freizeit finden Vor- und Nach-gespräche mit den Mädchen und den Eltern statt. Diese dienen dazu, die Beziehung zu den Mädchen, aber auch zu den Eltern zu stärken und zu festigen.

Nicole Schäfer und Katharina Knaus, Lok Freimann, KJR

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13Aktuell

Bunt tanzt gut 2014

Jugendvolkstanz beim TollwoodBereits zum sechsten Mal fand am Sonn-tag, den 6. Juli, das Jugendvolkstanz-festival „Bunt tanzt gut“ im Andechser Zelt auf dem Tollwood-Sommerfestival statt. Die 13 Tanzgruppen haben das diesjährige Motto „Vier Jahreszeiten“ eindrucksvoll umgesetzt und gezeigt, wie die Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter in den verschie-denen Ländern und Kulturen erlebt werden.

Von den Osterinseln nach China, von Spa-nien nach Israel – aus den unterschiedlichen Ländern präsentierten die Jugendvolksgrup-pen mit Tanz, Performance, Livemusik und Gesang ihr Leben mit den vier Jahreszeiten in der jeweiligen Kultur. Die Tänzer und Tänzerinnen mit ihren farbenfrohen Trachten und energievollen Rhythmen nahmen das

Publikum mit auf eine Reise rund um die Welt. Die aufwendigen Kostüme und die landesty-pische Musik zu den Darstellungen haben das Andechser Zelt wieder einmal zu einem

internationalen Treffpunkt für Jung und Alt gemacht, bei dem alle verzaubert wurden.

Melanie Hedderich, Abt. Jugendarbeit, KJR

15. Kinder- und Jugendhilfetag in Berlin

viel wert. gerecht. wirkungsvoll.3 Tage, 50.000 Besucherinnen und Besucher, 350 Ausstellende und 270 Fachveranstaltungen auf rund 22.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Das ist die Bilanz des 15. Kinder- und Jugendhilfetags (DJHT), der von 3. bis 5. Juni in Berlin stattfand.

Die Fachmesse „Markt der Möglichkeiten“ zeigte die unglaubliche Vielfalt von Jugend-hilfe und Jugendarbeit in Deutschland auf. Der Fachkongress sorgte für den Austausch von Theorie und Praxis, setzte vielfältige Impulse und förderte die kritische Ausei-nandersetzung mit aktuellen Themen und Herausforderungen.

Die Besuche von Bundespräsident Joachim Gauck und Bundesfamilienministerin Manu-ela Schwesig waren wichtige Signale für die Kinder- und Jugendhilfe. Gauck forderte bei seiner Eröffnungsrede Chancengerechtigkeit und machte Mut, sich weiterhin für eine angemessene Finanzierung der Kinder- und Jugendhilfe einzusetzen. Sie sei schließ-lich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Schwesig sprach sich auf der Abschluss-veranstaltung für eine Neuausrichtung der Kinder- und Jugendpolitik aus und forderte eine eigenständige Jugendpolitik.

Insofern lag der KJR mit seinem Stand zum Thema demokratische Jugendbildung the-matisch richtig. Das Motto „Selber machen, nicht Zielgruppe sein!“ machte deutlich, worum es geht: Junge Menschen nehmen Bildungsprozesse selbst in die Hand und integrieren dabei ihre Fragen und Interessen. Dafür ist ihnen jegliche Unterstützung und Beratung anzubieten, die sie brauchen. Wie

kreativ junge Menschen sein können, zeigten die am Stand präsentierten Beispiele Sommer.dok, die Jugendgeschichtswerkstatt unter freiem Himmel, Die Welt ist bunt – Gott sei Dank, ein ökumenisches Projekt von Evan-gelischer Jugend München und Bund der Deutschen Katholischen Jugend München zur Aufklärung gegen Rechtsextremismus und -populismus sowie das Zeitzeugenpro-jekt „Vergiss mein nicht“ des Münchner Schülerbüros.

Der Stand mit kombinierten Elementen der erfolgreichen Pastinaken-Ausstellung und des Jugendprojekts „Denk-Pfad“ sorgte für Verwunderung und neugierige Blicke: Spie-gelfliesen mit Zitaten lotsten zum einen zur „altdeutschen Leseecke“, mit Hitler-Portrait hinterm Vorhang und eindeutiger Literatur. Zum anderen führten sie in die „bürgerliche Leseecke“, wo nicht nur zufällig Thilo Sarra-zins „Deutschland schafft sich ab“ lag.

Es zeigte sich in manchen Kommentaren des Publikums, dass historisch-politische Bildung unter Federführung junger Men-schen ein Thema ist, dessen Grundlagen und

Möglichkeiten intensiv transportiert und diskutiert werden müssen, weil sie nicht per se als wichtig für die soziale Arbeit erachtet werden.

Unter dem Standmotto gab es auch ein Fachforum mit einem Vortrag von Prof. Dr. Klaus Ahlheim zu den Fragen: Was ist Lernen im Sinne historisch-politischer Bildung? Was ist die Gesellschaft der Jugend in diesem Zusammenhang schuldig? Wie selbstbe-stimmt kann historisch-politische Bildung aussehen und welche Ergebnistoleranz ist nötig? Einen ähnlichen Vortrag hielt Prof. Ahlheim bereits 2008 im Gewerkschaftshaus bei einer Jugenddiskussion zum künftigen NS-Dokumentationszentrum München - ge-nau genommen war das der Start zur Idee „sommer.dok“.

Diese Jugendinitiative und die beiden an-deren Praxisbeispiele, die am Stand zu sehen waren, wurden im Anschluss an den Vortrag dem Publikum vorgestellt.

Angelika Baumgart-Jena, Sylvia Holhut, KJR

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Kreativität in Kindergarten, Schule und Jugendarbeit fördern

Kompetenz Kreativität

Kreativität ist ein wichtiger Baustein in der Persönlichkeitsbildung. Kreatives Verhalten fördert unsere Persönlichkeitsentwicklung und hilft uns, ressourcen- und lösungsorien-tiert zu handeln. In der heutigen Leistungs-gesellschaft hebt uns kreatives Handeln von anderen Menschen ab und sollte deswegen sowohl in Kindergarten und Schule als auch im Bereich Jugendarbeit gefördert werden.

Was ist Kreativität genau?

Um Kreativitätsförderung möglich zu machen, ist es wichtig, das Konzept „Kre-ativität“ zu verstehen. Meine Tochter hat für ihre Puppe einen Tragegurt gebastelt, mit dem sie die Puppe vor ihrem Bauch he-rumtragen kann. Ist das kreativ? Laut der wissenschaftlichen Definition des Begriffs ist „Kreativität“ die Fähigkeit, neue und nützliche Ideen oder Produkte hervorzu-bringen. Dabei werden die Attribute „neu“ und „nützlich“ immer in Bezug auf eine bestimmte Gruppe bewertet. Demnach ist der Tragegurt für meine Tochter und mich kreativ. Für eine Künstlergruppe, die sich auf Puppenbasteleien spezialisiert hat, vermut-lich weniger. Kreativität ist also grundsätz-lich subjektiv. Doch verschiedene Menschen können häufiger oder seltener kreative Ideen produzieren. Persönlichkeitseigenschaften,

die kreatives Verhalten fördern, sind unter anderem Motivation, Spontaneität, Neugier-de, Selbstbewusstsein, Offenheit, Toleranz, Nonkonformität und eine positive Grundein-stellung. Zudem sind zwei Denkstile zu un-terscheiden: konvergentes bzw. divergentes Denken. Konvergentes Denken ist förderlich,

um schnell, systematisch und strukturiert eine Lösung zu finden. Divergentes Denken ist die Fähigkeit, verschiedene Lösungsan-sätze zu sehen und originelle Lösungen zu finden. Kreativität ist das Zusammenspiel von konvergentem und divergentem Denken und Handeln.

Kreatives Denken und Handeln sind da-rüber hinaus von Einflüssen aus der Umwelt abhängig. Hier werden soziale und physische Umwelteinflüsse unterschieden. Soziale Faktoren, die Kreativität behindern, sind Zeitnot, Erfolgsdruck, Rivalität und star-re Hierarchien. Gefördert wird Kreativität hingegen durch soziale Faktoren wie Lob, eine offene Gruppenatmosphäre und mode-raten Zeitdruck. In der physischen Umwelt behindern Lärm, eine „ungemütliche“ Atmo-sphäre und ein unpassendes Raumklima die Kreativität. Förderlich hingegen sind Ruhe, stimulierende Reize und eine vertraute Um-gebung. Diese Eigenschaften besitzen jedoch keine Allgemeingültigkeit. Jeder Mensch ist unterschiedlich. Wichtig ist, dass jeder Mensch für sich selbst herausfindet, welche Bedingungen die eigene Kreativität fördern und welche sie hemmen.

Wie sieht es mit der Kreativität in Kinder-garten und Schule aus? Haben die Kinder im Kindergarten genügend Freiheiten, sich spielerisch auszuleben und selbständig zu entscheiden, worauf sie Lust haben? Erwar-tet sie in der Schule ein fester Stundenplan und fixe Inhalte? Diese Vorgaben begünsti-gen konvergentes Denken und konformes Handeln. Dabei ist gerade Kreativität in der Schule eine wichtige Fähigkeit. Lernen ist Problemlösen, und die Konstruktion von Wis-

„Wie sieht es denn mit der Kreativität meiner Tochter aus?“ Schweigen. Die Vorschullehrerin sieht mich irritiert an. Ich sitze in ihrem Büro zu einem Vorschulgespräch, in dem mir die Kindergartenerzieherin erklärt, dass meine 5-jährige Tochter schulreif ist. Beurteilt werden ihre emotionalen, grob- und feinmotorischen, sozialen und kognitiven Fähigkeiten. Aber die Kreativität wird nicht berücksichtigt. Warum eigentlich nicht?

Kreativität ist für mich …

Kreativität heißt für mich, Neues in die Welt zu bringen. Das erfordert Mut und Offenheit, denn kreative Prozesse sind nie kalkulierbar. Sie folgen einer Idee, häufig auch einer besonderen Form der Herangehensweise – nicht aber einem von Beginn an klar definierten und be-schreibbaren Ergebnis. Kreativität erfor-dert deshalb auch die Bereitschaft zum „Scheitern“. Häufig entstehen gerade dadurch die interessantesten Projekte. Kreativität ist grundsätzlich nicht ge-bunden an künstlerische Techniken und Fertigkeiten. Je größer diese jedoch sind, umso reichhaltiger ist das Repertoire zur kreativen Äußerung. Dialog ist ein guter Dünger für Kreativität, Subjektivität ihre zentrale Perspektive.Stefanie Reichelt, Landeshauptstadt München, Kulturreferat

Was ist eigentlich Kreativität? Malen, gestalten, Lösungen finden …

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Kreativität in der Schule braucht kreative Schulen

Unüberwindbare Gegensätze?In der Schule geht es hauptsächlich da-rum, Aufgaben korrekt zu bearbeiten. Eine Aufgabe, die alle Schülerinnen und Schüler gestellt bekommen, sol-len alle auf die gleiche Art und Weise lösen. Dadurch werden die Ergebnisse vergleich- und bewertbar. Kreativität sieht anders aus.

Bei kreativen Prozessen geht es eher um das Gegenteil von homogenem Handeln. Es geht um Eigenständigkeit und individuelle Erfahrungsprozesse, um Freiwilligkeit und Wahlfreiheit, um die Möglichkeit, an eigenen Ideen – auch gegen Widerstände – festzuhal-ten, dabei auch mal scheitern und wieder neu anfangen zu können, ohne etwas „falsch“ zu machen und dafür eine schlechte Beur-teilung zu bekommen. Die Frage nach den Möglichkeiten für Kreativität in der Schule ist also vor allem eine Frage danach, wie viel Eigenständigkeit in der Schule erwünscht und tatsächlich möglich ist. Dies auszuloten, steht nicht nur am Beginn einer Schulpart-nerschaft, sondern bleibt eine Daueraufgabe auch in bereits bestehenden Kooperationen.

Kreative Schulleitungen gesucht

Erfahrungsgemäß fällt die Antwort auf diese Forderung von Schule zu Schule sehr unterschiedlich aus. Bezogen auf den Ganz-tagsschulbetrieb mit seiner (überwiegend) chronischen Unterfinanzierung, einem eng getakteten Stundenplan und der Dominanz des Unterrichts gegenüber allen nicht so „ernsthaften“ Aktivitäten sind viel Kraft, Mut und Kreativität seitens der Schullei-tungen, der (Ganztags-)Lehrkräfte sowie externer Partner erforderlich, um brauchbare Spielräume für künstlerisch-kreative Pro-zesse in der Schule zu schaffen.

Der Verein Kultur & Spielraum ist seit über drei Jahrzehnten im kommunalen Auftrag für ein vielfältiges Kinder- und Jugendkulturan-gebot in München verantwortlich. Daneben führen wir regelmäßig kulturpädagogische Projekte in und mit Schulen durch. Seit acht Jahren sind wir fester Partner einer Mittel-schule und seit kurzem auch einer Realschule bei der Ausgestaltung ihrer gebundenen Ganztagsangebote. Wir entwickeln Projekte mit bildnerisch-künstlerischen Schwerpunk-ten, zur Schreib- und Leseförderung, Thea-ter- und Medienarbeit, Beteiligungsprojekte zur Schulplanung und Klassenzimmerge-staltung, Projekte zu den Themen Stadt und Stadtgeschichte, Demokratie lernen, Zeitung machen, Mode, Schönheit, Gesundheit, Wis-senschaftsvermittlung ...

Während der letzten beiden Schuljahre konnten wir im Rahmen des Projekts „Cul-tureClouds“ in Kooperation mit dem Verein Spielen in der Stadt und im Verbund mit fünf

Schulen dem Ziel einer längerfristigen und strukturellen Verankerung von kulturpäda-gogischen Methoden und Angebotsformen in der Ganztagsbildung einige Schritte näher-kommen. Dazu gehören:n die zunehmend klassen- und jahrgangs-

übergreifende Durchführung von Pro-jekten,

n erste gemeinsame Fortbildungen für Lehr-kräfte und Kulturpädagoginnen bzw. -pä-dagogen,

n der schul- und schulartenübergreifende Erfahrungsaustausch und vor allem

n die Verknüpfung der Schulaktivitäten mit zentralen und dezentralen Kinder- und Jugendkulturangeboten in der Stadt und im Stadtteil.

Der Rahmen muss stimmen

Folgende Voraussetzungen sind für die künstlerisch-kreative Arbeit mit Kindern

sen ist ein kreativer Prozess. Wie kann also Kreativität gefördert werden? Bis zu einem gewissen Grad lässt sich die Kreativität bei jedem Menschen steigern. Einerseits sollte man bewusst die eigene Umwelt so gestalten, dass sie Inspirationen bietet. Andererseits gibt es Methoden, die kreatives Denken und Handeln fördern. Die bekannteste Kre-ativitätstechnik ist das Brainstorming, bei dem sich Assoziationen zu einer Frage frei entwickeln können. Verrückte Einfälle und Spinnereien sind dabei besonders erwünscht.

Ein Tag mit einem Mars-Männchen

In Kindergarten, Schule und der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sollten Freiräume geschaffen werden, in denen Kreativität zuge-lassen wird. Konkrete Methoden zur Förderung dieser Kreativität gibt es im kognitiven und im gestalterischen Bereich: Möglichkeiten,

die kognitive Kreativität zu fördern, sind beispielsweise Fragestellungen wie „Was würdet ihr tun, wenn ihr einen Tag mit einem Mars-Männchen verbringen könntet?“ oder „Welche Verwendungen von Zeitungspapier fallen euch ein?“ Wenn es im Unterricht um offene Fragen geht, die zu weiterem Denken anregen, sollten immer kreative Antworten zugelassen und Bewertungen zurückgestellt werden. Lehrkräfte und pädagogisches Perso-nal können selbst ein Vorbild sein und hin und wieder ungewöhnliche Lösungen für Aufgaben vorschlagen. Die gestalterische Kreativität kann gefördert werden, indem sogenannte Kreativitätswerkstätten veranstaltet werden. Hier sollten den jungen Menschen viele un-terschiedliche Materialien angeboten werden, die sie ohne feste Vorgaben frei selbst zusam-menstellen und bearbeiten können.

Auch zu Hause können Eltern die Kreativi-tät ihrer Kinder fördern. Der Fantasie sollen

keine Grenzen gesetzt werden. Ein Beispiel dafür ist, sich von den Kindern drei zufäl-lige Begriffe sagen zu lassen und spontan zusammen mit den Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte zu erfinden. Das fördert nicht nur die Fantasie und den Einfallsreichtum der Kinder, sondern auch der Eltern. Im künst-lerisch-kreativen Bereich ist natürlich das Lernen eines Musikinstruments, der Besuch eines Zeichenkurses oder einer Tanzgruppe eine förderliche Maßnahme.

Kreativität ist eine wichtige persönlich-keitsbildende Kompetenz, die in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gefördert werden und schon im Vorschulalter mehr Be-rücksichtigung finden sollte. Kreativ zu sein macht Kindern Spaß und ist eine Form von Lernen, die für den Alltag nur von Vorteil ist.

Jana Antosch-Bardohn, LMU München

Wenn es gelingt, echtes Interesse an einer Sache zu wecken, legen die Kinder und Jugendlichen nicht selten Ernsthaftigkeit und Ausdauer an den Tag.

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Kreativitätsförderung durch Medien

Clip, clip, hurra!Medien bieten vielfältige Möglich-keiten, die Kreativität von Kindern und Jugendlichen zu fördern – sei es im Rahmen von Filmprojekten im Jugend-zentrum oder als Web2.0-Werkstatt, bei der die ganze Palette moderner Kommunikation kritisch und kreativ aufgearbeitet werden kann. Vor allem Smartphones und Tablets haben in den letzten Jahren das Repertoire krea-tiver Möglichkeiten der Medienarbeit erweitert.

Am Beispiel des Mobile Clip Festivals, das das JFF – Institut für Medienpädagogik mit vielen Partnern aus dem gesamten Bundes-gebiet seit einigen Jahren durchführt, sollen im Folgenden die kreativen Potenziale der Medienarbeit mit Jugendlichen aufgezeigt werden.

Von der Filmarbeit zum Handyclip

Filmarbeit als kreative Ausdrucksmöglich-keit findet in der Kinder- und Jugendarbeit seit vielen Jahren statt. Eine neue Form, Filme zu produzieren und zu präsentieren, bietet seit einiger Zeit das Handy bzw. Smartphone. Als kurze Clips, die an andere weitergegeben werden können, kursieren sie unter Jugendlichen und sind entweder selbst produziert oder aus dem Internet im-portiert. Zwar ist der Bildschirm des Handys alles andere als filmtauglich, doch geht es hier nicht darum, einen abendfüllenden Spielfilm wiederzugeben, sondern Filme zu zeigen, die kurz und prägnant sind bzw. das Interesse der Adressaten wecken. Aus diesem Grund wurde vor einigen Jahren auch der Handyclip-Wettbewerb „Ohrenblick mal!“ (www.ohrenblick.de) vom JFF ins Leben geru-fen. Da sich Handyclips vom herkömmlichen Videofilm dadurch unterscheiden, dass sie für ein anderes Ausgabemedium – nämlich das Handy – konzipiert sind, ergeben sich für die Produktion Herausforderungen vor allem im Bereich der ästhetischen Gestaltung.

Ein Handyclip muss kurz und bündig sein. Er darf weder große Dialoge enthalten noch mit Totalen arbeiten, die nicht klar struktu-riert sind. Handyclips sind somit kurze Eye-Catcher, die auf etwas aufmerksam machen oder ein Thema knapp visualisieren.

Sieht man sich an, was in den letzten Jahren zum bundesweiten Handyclip-Festival „Ohrenblick mal“ eingereicht wurde, so kann man feststellen, dass sich die Themen unwe-sentlich von denen der Jugendfilmproduk-tionen unterscheiden. Liebe, Freundschaft, Verrat – all das sind auch Themen, die im Han-dyclip aufgegriffen und künstlerisch kreativ umgesetzt werden. Ein Unterschied besteht allerdings in der ästhetischen Umsetzung und dramaturgischen Ausgestaltung dieser Themen. Da ein Handyclip maximal zwei Minuten lang sein darf, um Aufmerksamkeit zu erregen, sind die Geschichten äußerst komprimiert. Kein langer Vorspann hält die Geschichte auf und auch der Abspann muss sich auf das Wesentliche konzentrieren. In diesen Clips geht es gleich zur Sache, erzählt wird, was in einem Satz zu sagen ist.

Handyclips als niederschwelliges Angebot

Als niederschwelliges Angebot haben sich Handyclips in der Jugendarbeit in den letzten Jahren durchaus bewährt. In der Arbeit mit benachteiligten Jugendlichen aus sozialen Brennpunkten bieten Handyclips den Vor-

und Jugendlichen entscheidend – ob in der Schule oder in anderen Zusammenhängen:n Es wird Zeit, Kontinuität und Konzentrati-

on benötigt, um produktiv werden, eigene Ideen entwickeln und zu einem zufrieden-stellenden Abschluss bringen zu können.

n Es braucht Wertschätzung und Anerken-nung für die kreativen Prozesse und deren Ergebnisse – jenseits der üblichen Bewer-tungskriterien und Definitionshoheiten der Erwachsenen.

n Erforderlich sind attraktive Produktions- und Atelierräume, Platz, um tanzen und theaterspielen zu können, Möglichkeiten der öffentlichen Aufführungen und Aus-stellungen.

n Gebraucht werden Anregungen und die Un-terstützung von Erwachsenen mit einschlä-gigen künstlerischen, handwerklichen und (kultur-)pädagogischen Kenntnissen und Erfahrungen.

n Benötigt werden Erwachsene, die emp-findsam sind für die unterschiedlichen Stärken und Potenziale der Kinder und Jugendlichen, und die flexibel auf deren Vorschläge und Impulse reagieren.

n Es braucht vielfältige Materialien und Medien, die fantasiestiftend und anregend wirken.

n Schließlich müssen Themen und Frage-stellungen zugelassen werden, mit denen sich ein relevanter Bezug zur Lebenswelt

der Kinder und Jugendlichen herstellen lässt.

Ob und in welchem Umfang es gelingt, diese und weitere wichtige Rahmenbedin-gungen strukturell und langfristig in einer gemeinsam von Schule, Jugendarbeit und kultureller Bildung ausgestalteten und ver-antworteten Ganztagsbildung zu etablieren, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Die wenigen Zeichen, die die Zuversicht nähren, werden im Moment leider von gegenläufigen Entwicklungen beschnitten.

Albert Kapfhammer, Kultur & Spielraum e.V.

Kreativität ist für mich …

Kreativität zeichnet sich für mich dadurch aus, dass eine Person in der Lage ist, aus einer vorgegebenen oder fixen Idee eine Umsetzungsmöglichkeit zu finden, die nicht dem Alltäglichen entspricht. Dabei soll die Idee möglichst auch umsetzbar sein und nicht nur als ideelles Konstrukt funktionieren. Es geht nicht um eine hochtrabende Idee, sondern um eine reduktionistische Umsetzung.In der Ideenfindungsphase sollen mehrere gleichstarke Vorschläge um die beste Um-setzung konkurrieren. Idealerweise wird die kreative Idee dann so kreativ dem Kun-den präsentiert, dass auch dieser von der Kreativität der Ergebnisse überzeugt ist.Falko v. Schweinitz, Fa-Ro Marketing GmbH

Kurz und knackig muss der Clip sein … und vor allem überraschend.

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Wie viel Kreativität verträgt das Gesellschaftssystem?

Sich selbst infrage stellen könnenKreativität ist nicht nur unter künstle-rischen Aspekten zu betrachten. Wenn Kreativität als Strategie und Methode der Problemlösung erkannt wird, stellt sich unweigerlich die Frage, ob ein etabliertes Gesellschaftssystem über-haupt kreativ denkende und handelnde Menschen zulassen will. Es würde sich der Gefahr aussetzen, systemrele-vante Fragen gestellt zu bekommen – und Antworten bereitzuhalten. Ein Gespräch mit Marina Lessig, Mitglied im Vorstand des Kreisjugendring Mün-chen-Stadt (KJR).

Kreativität bedeutet Entgrenzung. Kann unsere Gesellschaft ein Interesse daran haben, Kreativität zu befördern?Marina Lessig: Jede Gesellschaft braucht Raum für Kreativität und Entgrenzung. Bei dieser Frage muss man aber abstrahieren. Nach den wirtschaftlichen Krisen von 2008, die bis heute nachwirken und die u. a. auf zu wenig Regulation zurückzuführen sind, ist die Begeisterung für „ent-regelte“ Räume und Grenzüberschreitung eher gering. Ich denke, dass es in Deutschland im Moment kein Klima gibt, das Kreativität explizit fördert. Es fehlt vor allem die Bereitschaft, ergebnisoffen zu diskutieren. Das betrifft im Übrigen Gesellschaft und Wirtschaft.

Es geht also primär um Verwertbarkeit?Ja. Es geht um die Frage, was dem System nützt, was es stabilisiert. Die Wissenschafts-forschung gibt dafür ein gutes Beispiel. In der Regel fließen Fördermittel für MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissen-schaft, Technik, Anm. d. Red.) und Betriebs-wirtschaft. Aber wer investiert beispielsweise in die pädagogische Forschung? Demokratie braucht jedoch die Geistes- und Sozialwis-senschaften. Im Moment werden die nur dann gefördert, wenn es Schnittstellen zur Wirtschaft gibt. Forschen ohne Verwertbar-keit gibt es kaum. Das finde ich bezeichnend.

Welches System steckt hinter dieser För-derpolitik?Ich bin kein Fan von Verschwörungstheorien. Aber natürlich hat die Wirtschaft eine starke

Lobby. Geld und Macht gehören dabei zusam-men. Den Akteuren, die bereits mit Macht ausgestattet sind, geht es um Machterhalt und damit um Systemstabilisierung. Einen Systemwechsel haben wir in der Geschichte fast nie aus dem System selbst heraus erlebt. Damit die Systemfrage für die breite Masse relevant und für das aktuelle System „gefähr-lich“ werden könnte, geht es uns noch immer zu gut. Die Geisteswissenschaften entwerfen zwar Utopien, vernachlässigen es jedoch, die Frage zu klären, wie ein Übergang in ein neues Gesellschafts- oder Wirtschaftssystem zu gestalten wäre.Ein entschiedenes Durchgreifen von Visio-nären ist im aktuellen System nicht möglich. König Max II. von Bayern hatte beispielswei-se eine Bildungsreform im Sinn und holte konsequent die besten Leute aller Wissens-

zweige hierher. Heute dagegen steht man vor den Scherben des Bologna-Prozesses und erkennt, dass damit keine grundsätzlichen Veränderungen möglich sind. Kreativität erschöpft sich nur in Strukturen – es geht nicht um Inhalte.

Bietet die digitale Welt Ansätze für kre-ative gesellschaftliche Veränderungen?Die Piraten-Partei war – so denke ich – ein erster Anlauf. Es muss immer darum gehen, dass Prozesse kreativ gedacht werden: be-obachten, experimentieren, Feedback ein-holen und umsetzen. Wir befinden uns noch in der digitalen Experimentierphase. Derzeit wird allerdings noch zu kurz gedacht – zu territorial.

Bremst sich das Individuum selbst aus und beschränkt vorauseilend seine Kre-ativität?Es ist eher eine Frage von Eitelkeiten und von Macht als Gegensatz zu Visionen. Bei-spiel Piraten: Dort fanden alle die Idee der Basisdemokratie toll. Aber wenn es um die eigene Position ging, hielt man lieber am etablierten System fest. Dass sich beispiels-weise Marina Weisband mit der Begründung zurückgezogen hat, an der Basis machtvoller wirken zu können, wurde kaum verstanden. Es ist also schwierig, kreativ ein neues System zu denken und dabei sein altes System nicht verlassen zu wollen oder zu können.

Müssen vor diesem Hintergrund Bildungs-konzepte – etwa das der außerschulischen Bildungsarbeit – neu gedacht werden?

teil, dass relativ unaufwendig gedreht und mit einfachsten Mitteln geschnitten werden kann. Während man bei der klassischen Spiel-filmproduktion mit einer herkömmlichen Vi-deoausrüstung viel Zeit und Geduld braucht, um ein vorzeigbares Ergebnis zu erzielen, ist die Kurzform Handyclip schnell „im Kasten“. Dies ist für Jugendliche, die sich nicht lange auf eine Sache konzentrieren können, eine wichtige Voraussetzung, um mit ihnen arbei-ten zu können. Beim Handyclip braucht es lediglich eine originelle Idee – schon kann es

losgehen. Die Geschichte kann in einer oder wenigen Einstellungen gedreht werden. Wenn die Aussage stimmig und zudem witzig ist, erhält man schnell ein zufriedenstellendes Ergebnis.

Von Ohrenblick mal! zum Mobile Clip Festival

Der Handyclip-Wettbewerb „Ohrenblick mal!“ wurde im letzten Jahr umbenannt und heißt nun „Mobile Clip Festival“. Nun sind

auch Smartphones und Tablets in den Wett-bewerb einbezogen und damit die Potenziale kreativer Medienarbeit abermals erweitert. Jugendliche und Jugendzentren, die sich am Wettbewerb beteiligen wollen, sollten daher den Einsendeschluss – 26.10.2014 – nicht verpassen. Teilnehmen können Kinder und Jugendliche von 10 bis 20 Jahren. Alle Infos dazu gibt es unter www.mobileclipfestival.de

Günther Anfang, Medienzentrum München

Kreativität ist für mich …

Irgendwann in einer für mich existen-ziellen Situation fragte mich jemand „Wa-rum nicht?“ Seitdem begleitet mich diese Frage und sie ist für mich der Schlüssel zur Kreativität. Meist stelle ich sie aber gar nicht vorsätzlich oder ausdrücklich. Es beginnt mit undeutlichen Wahrneh-mungen: Gedanken, Gefühlen, sinnlichem Chaos, Einfällen. Falls ich diese latenten und spielerischen Vorgänge erkennen und bezeichnen kann, sind sie der Ausgangs-punkt für weitere Überlegungen. Aber Vorsicht! Der schnelle Ruf nach Ordnung kann bald die Geheimpolizei der eigenen Sehnsüchte werden. Deshalb bedarf es einer gewissen Souveränität gegenüber inneren und äußeren Sanktionsmecha-nismen, um erfolgreich weiter grübeln zu können. Und noch mal Vorsicht: Es kann schmerzhaft werden, in erster Linie für sich selbst, aber auch für andere. Kreativi-tät erfordert Mut und Risikobereitschaft. Ich bewundere Sokrates, der u.a. für die Benennung des Paradoxes „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ bereit war, den Schier-lingsbecher auszutrinken.Dr. Helmut von Ahnen, FestSpielHaus München gGmbH

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Jugendkulturprojekte im KJR

So viel Kultur war noch nie!In der Spielzeit 2013/2014 initiierte das Team „Großveranstaltungen und Jugendkultur“ des Kreisjugendring München-Stadt (KJR) zusammen mit verschiedensten Kooperationspartnern insgesamt zehn Projekte. Ziel der Ju-gendkulturprojekte ist es, Jugendliche aus den Freizeitstätten des KJR an die Institutionen der Hochkultur sowohl in der Landeshauptstadt München als auch in ganz Bayern heranzuführen.

Bewährt hat sich die Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsoper, mit der in dieser Spielzeit sogar drei Projekte realisiert werden konnten. Den Auftakt bildete im Dezember 2013 das Projekt „Hänsel und Gretel“. Die teilnehmenden Jugendlichen setzten sich zunächst inhaltlich mit der Oper auseinander und durften zum Abschluss die Neuinszenie-rung besuchen. Ein bestehendes Projektfor-mat, an dem der KJR sich bereits mehrmals beteiligt hat, ist „Oper.Über.Leben.“

Das dritte Projekt beschäftigte sich mit der Oper „Madame Butterfly“. Die Teilnehmenden besuchten eine Einführung in das Werk – gleich im Anschluss daran die Aufführung der Puccini-Oper. Die KJR-Einrichtungen pfiffTEEN, KJT Zeugnerhof und die LOK Frei-mann haben sich an den Projekten beteiligt.

Junge Leute – junges Theater

Mit dem „Jungen Resi“, dem Kinder- und Jugendprogramm des Residenztheaters, ar-

beitete der KJR in dieser Spielzeit gemeinsam an vier Kooperationsprojekten. Ein kleineres Vorhaben war die Führung durch die Räume des Nationalschauspiels, bei dem Anfang November Jugendlichen ein Blick hinter die Kulissen gewährt wurde. Fast alle waren so begeistert, dass sie einen Monat später am Projekt „Die Schneekönigin“ teilnahmen. Die Jugendlichen wurden durch dieses Angebot auf eine Teilnahme an „München – da bin ich“ vorbereitet. Diese Aktion war das wohl umfangreichste Jugendkulturprojekt dieser Spielzeit. Hierbei kooperierte der KJR mit dem „Jungen Resi“, dem Salesianum, dem

Deutschen Bühnenverein und der Mohr-Villa Freimann e.V. im Rahmen des Förderprojekts „Kultur macht stark“.

Der Startschuss für die Zusammenarbeit wurde im Februar im Marstalltheater ge-geben. Nach dem Kennenlernen wurden die Jugendlichen in eine Schauspiel-, Mas-kenbildner- und eine Bühnenbildgruppe aufgeteilt. In diesen Teams arbeiteten sie während der darauffolgenden Wochen mit zwei Regisseuren, einem Bühnenbildner sowie einer Kostüm- und Maskenbildnerin. So entstand das von den Jugendlichen selbst entwickelte Theaterstück „München – da bin

Die Frage muss sein, wie schaffen wir es, dass eine kritische Grundhaltung, die Fähigkeit des Hinterfragens, nicht verkümmert. Die Schule ist da sicher kein guter Partner – dort fehlt die Weitsicht. Veränderungen und neue Ideen verfolgen heute meist das Ziel, umgehend einen Business-Plan zu er-arbeiten und Ideen zu monetarisieren. Ein wichtiger Aspekt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist jedoch, darzustellen, dass Veränderungen in Gesellschaft und Wirtschaft möglich sind. Veränderungen sind durch persönliches Engagement machbar. Das bedingt neue Formen des politischen Zusam-menlebens. Ob der Verein oder der Verband in Zukunft noch probate Mittel sind, muss man aber hinterfragen.Der KJR hat dazu einen Arbeitskreis zur Zukunft der Jugendverbandsarbeit einge-richtet. Allerdings – ein innovatives Konzept für ein tatsächlich ergebnisoffenes Bildungs-angebot haben wir auch noch nicht in der Schublade.

Das würde bedeuten, dass man sich selbst infrage stellen muss …Das stimmt. Beispiel Raumnutzung. Wir wollen Freiräume in der Stadt schaffen,

Zwischennutzung zulassen, andere Formen der Jugendbildung ermöglichen und keine starren Benutzungsvorgaben im öffentlichen Raum machen. Das tut der KJR bereits und holt für Jugendliche Stück für Stück diese Flächen zur freien Nutzung zurück. Aber bisher werden Angebote für Räume oft durch Pädagoginnen und Pädagogen vorgegeben. Ich bin mir deshalb nicht sicher, ob es einen total offenen Raum geben kann, der nicht pädagogisiert ist, und ob so ein Raum bei Verbänden oder den Zielgruppen angenom-men würde. Kreativität im Sinne der freien

Raumnutzung und Aneignung muss erst wieder geschult werden.

Welche Rahmenbedingungen braucht Kreativität?Unternehmen organisieren aktuell eine Reihe von Zukunftskongressen, beispielsweise Digi-tal-Life-Design von Burda in München. Doch diese Veranstaltungen sind meist einer Elite vorbehalten. Ich wünsche mir bundesweit solche Kongresse, die ohne wirtschaftlichen Druck auskommen. Die Öffentlichkeit, die diese Kongresse erreicht, muss verbreitert werden, weil daraus ein interdisziplinärer Dialog entsteht. Es müssen damit Brücken zwischen theoretischen Visionen und Praxis gebaut werden. Und: Das Bildungssystem muss radikal demokratisiert werden. Nur so erreichen wir, dass eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Denken möglich werden. Dann entsteht auch Raum für Kreativität.Kreativität braucht schließlich Raum, Zeit und Gelegenheit – in der Arbeit mit und für Kinder und Jugendliche sind das die ent-scheidenden Voraussetzungen. Es gibt noch viel zu tun!

Interview: Marko Junghänel

„München – da bin ich“: Mit diesem Theaterstück rockten die Kinder und Jugend-lichen das Marstall-Theater.

Marina Lessig

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Kreativitätsförderung in der Kindertagesstätte

Alles nur Theater!In der Kindervilla Theresia machen wir Theater – und wie! Mitspieler und Mitspielerinnen sind 13 Hortkinder zwischen 6 und 10 Jahren, die seit Oktober 2013 mit großer Leidenschaft und viel Engagement ihren Text lernen und sich auf die Aufführungen im Sommer 2014 vorbereiten. Kurz vor der Premiere nimmt das Stück nun Gestalt an, fast immer klappen die Einsätze und nur noch ganz selten fällt ein Drache vom Stuhl …

Drei Stücke standen zur Auswahl, dreizehn theaterinteressierte Kinder haben sich für das fantasievolle Märchen-, Hexen- und Zauberspiel „Rotkäppchen und der Drache“ entschieden und standen gleich vor dem ersten Problem: Es gab zu wenige Rollen im Stück. Ein dreiköpfiger Drache, zwei spre-chende Krähen (die eigentlich verzauberte Papageien sind), ein Rotkäppchen, eine Hexe und fünf Mimins – eine Rolle fehlte. Was nun? Die Lösung der Kinder war nur logisch gedacht: Zu jedem Rotkäppchen gehört eine Großmutter. Also schreiben wir eine Oma ins Stück. Wir lasen das Rollenbuch immer wieder mit verteilten Partien und überlegten, wo und wann die Großmutter auftreten könnte. Die Kinder entschieden sich für ein Muster: Immer dann, wenn das Rotkäppchen eine der schrägen Figuren im Stück trifft, klingelt ihr Handy, denn – so der Subtext – die Großmut-ter mit Gipsbein wartet daheim ungeduldig auf ihr Enkelkind, das den Einkauf bringen soll. Die Handy-Dialoge zwischen Oma und Rotkäppchen entwickelten sich im spontanen

Spiel. Es ist wahrscheinlich nicht verwunder-lich, dass diese selbst erfundenen Dialoge die Textstellen sind, an denen es in den Proben nie Hänger gab und gibt.

Kreativität und Selbstvertrauen

Damit ein Theaterstück aufführungsreif wird, braucht es eine Menge an Ausdauer, Beharrlichkeit, Wiederholungen, Auswendig-lernen, Training, Vorbereitung, Organisation und Übung …

Das klingt zunächst nicht nach einem kreativen Prozess, sondern eher nach Re-produktion und harter Arbeit. Und trotzdem sind die Kinder jeden Mittwoch mit Feuer und Flamme beim Theaterprojekt dabei und has-sen es, wenn der Termin mal ausfallen muss. Sich verkleiden, sich schminken, jemand anderer sein: davon sind viele große und kleine Kinder fasziniert. Sie setzen sich da-

bei nicht nur mit einer „fremden“ Identität, sondern auch mit ihrer eigenen auseinander: Wie fühle ich mich, wenn ich ängstlich, ärgerlich, glücklich oder zornig bin? Wie drücke ich solche Gefühle aus, wie klingt dann meine Stimme, wie bewege ich mich? Können andere erkennen, was ich ausdrücke? Es erfordert Mut und Überwindung, sich vor der Gruppe so darzustellen – und es stärkt im gleichen Maß Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Theaterspielen ist soziales Lernen in einer Gruppe: zuhören, zuschau-en, eigene Möglichkeiten entdecken, Ideen einbringen, Kritik annehmen, aufeinander achten, voneinander lernen, zusammen krea-tiv Lösungen entwickeln, einander vertrauen und zusammenwachsen. Und darum: Bühne frei und Vorhang auf!

Claudia Mayer, Kindervilla Theresia, KJR

ich“. Nach sieben Probetagen begannen die Vorstellungen, wobei die Premiere am 18. März und die zwei folgenden Vorstellungen restlos ausverkauft waren und am Ende des Abends ein begeistertes Publikum das Mar-stalltheater verließ.

Das verantwortliche KJR-Team kümmerte sich im Laufe dieser Spielzeit aber nicht nur um die Jugendlichen, sondern veranstalte-te auch eine Fortbildung für interessierte Pädagoginnen und Pädagogen zum Thema „Jugendliche entdecken das Theater“. Die Beschäftigten des KJR lernten etwas über das Theater im Allgemeinen und das Shake-speare-Stück „Was ihr wollt“. Vor allem das SBZ Sendling und der Jugendtreff Cosimapark waren an diesen Projekten beteiligt.

Ein spielzeitübergreifendes Projekt des KJR findet in Zusammenarbeit mit der Villa Stuck statt. Die Idee zu einer Kooperation zwischen dem Kreisjugendring München-Stadt und dem Museum entstand bereits im Mai 2012. Der Gedanke ist, Jugendliche aus den Einrichtungen des KJR zu Museums-expertinnen und -experten auszubilden und

sie so auch langfristig an das Haus zu binden. Im April 2013 startete das Projekt. In wö-chentlich stattfindenden Workshops haben die teilnehmenden Mädchen – zusammen mit der Leitung des Workshops – eine Führung konzipiert, in die neben der Vermittlung praktischer und theoretischer Inhalte rund um die Villa Stuck auch viel Schauspielkunst und performative Elemente der führenden Jugendlichen einfließen.

Nach dem Premieren-Erfolg der Führung entschied man sich, das Projekt zu wieder-holen und einer neuen Gruppe die Möglich-keit zu geben, das Museum und seine Werke kennenzulernen.

Das rockt

Ein anderes spielzeitübergreifendes Pro-jekt steht unter dem Titel „Rock im Graben“ bzw. „Film im Graben“. Die Idee für „Rock im Graben“ stammt von Jugendlichen aus der Einrichtung soundcafe und wurde auf deren Wunsch hin entwickelt und initiiert. Junge Musikerinnen und Musiker bzw. Bands aus

den Freizeitstätten des KJR bekommen die Chance, zusammen mit Orchestermitglie-dern des Bayerischen Staatsorchesters in Workshops zu proben, von ihnen zu lernen und gemeinsam zu musizieren. Es ist ge-plant, die Ergebnisse dieser musikalischen Begegnung aufzuführen; dies kann in den Räumlichkeiten der Bayerischen Staatsoper geschehen oder in einer der beteiligten Frei-zeitstätten. Ein Filmteam von Jugendlichen wird bei allen Workshops vor Ort sein, um die Geschehnisse filmisch zu dokumentieren. Bei „Film im Graben“ kooperiert der KJR mit DOK.education, dem Medienzentrum München sowie update – dem Bereich für Jugendliche und junge Erwachsene in der Münchner Stadtbibliothek. Betreut werden sie während der gesamten Laufzeit des Pro-jekts von zwei Medienpädagogen des KJR. Ein erster Zwischenstand des Films sowie des Projekts „Rock im Graben“ wurde im Rahmen des DOK.education Programms am 10. Mai vor Publikum im Gasteig präsentiert.

Michaela Herrmann, Abt. Jugendkultur, KJR

Viel Arbeit – aber unendlich viel Spaß und kreative Bildung

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Po pularmusikmusikbe auf trag te in Bayern

Das rockt!Musikerinnen und Musiker in München haben es gut: Hier gibt es gleich drei Popularmusikbeauftragte, die kompe-tente Anlaufstellen für alle diejenigen sind, die selbst Musik machen wollen und Unterstützung bei ihren ersten Schritten brauchen. Alle drei Stellen eint, dass sie Impulse setzen und hel-fen wollen, musikalische Potenziale auszuschöpfen. Eine Übersicht von Marko Junghänel.

Thomas Nowack, Verband für christliche Popularmusik in Bayern e.V.Christliche Popularmusik ist heute so vielfältig wie nie. Wir möchten informieren und aktivieren. Wir bie-ten Material, Information, Beratung und Fortbildung für Musikerinnen und Musiker und für Veranstalterinnen und Veranstalter aus der christlichen Popularmusikszene – und für alle, die einfach gerne moderne Musik hören. 1. Was genau tun Sie und in wessen Auf-trag? Im Fall des Verbandes für christliche Popular-musik in Bayern sind es zwei hauptamtliche Referenten mit Stellenanteilen von derzeit 50 und 75 Prozent, die für die evangelisch-lutherische Kirche in Bayern zuständig sind – für Aus- und Fortbildung, Netzwerkarbeit, die redaktionelle Mitarbeit am verbandseige-nen Musikmagazin, Betreuung und Coaching von Bands, Beratung von Gemeinden beim Einsatz von Popularmusik und vieles mehr. Dieses tun sie in Zusammenarbeit mit vielen Ehrenamtlichen vor Ort, ohne die diese Arbeit nicht möglich wäre. 2. Welche Rahmenbedingungen brauchen Sie für Ihre Arbeit? Die Voraussetzung für jede Arbeit ist eine ausreichende finanzielle Förderung. Darüber hinaus der Freiraum, musikalisch Aktive in vielfältiger Weise zu begleiten und ihnen ganz unterschiedliche Angebote machen zu können. Das bedeutet, viel Zeit für die Musikerinnen und Musiker zu haben. 3. Wie wissen Sie, was Ihre Zielgruppe will und braucht? Die Referenten sind an der Basis – also in Gemeindebands und gemeindlichen Pop- und Gospelchören unterwegs. Darüber hinaus baut der Verband derzeit ein bayernweites Netzwerk auf Dekanatsebene auf. In 20 von insgesamt 65 Dekanaten konnten bislang solche Kontaktpersonen gefunden werden. Außerdem sind alle Ebenen des Verbandes mit der Basis in Kontakt und bekommen so mit, was notwendig und gewünscht ist. Alle

eingerichtet und im Feierwerk angesiedelt. Die Kernaufgaben der Fachstelle Pop sind:

n die Beratung, Weiterbildung und Unter-stützung der Münchner Popkultur (Ak-teure, Veranstalter, Dienstleister) durch Workshops, Veranstaltungen, individuelle Beratungen, u.a.,

n die Vernetzung der Akteure in diesem Bereich,

n ihre Interessenvertretung gegenüber Be-hörden und Politik und

n das Engagement für Verbesserungen der vorhandenen Infrastrukturen (Beispiel Schaffung von Übungsräumen).

Die Fachstelle Pop vermietet und vermittelt Münchner Bands darüber hinaus Tour-Busse zu günstigen Konditionen.

2. Welche Rahmenbedingungen brauchen Sie für Ihre Arbeit? Hauptbedingung ist, nah an den Kreativen und den Orten ihres Wirkens zu sein – ohne sich aufzudrängen. Insofern ist das Andocken der Fachstelle Pop ans Feierwerk ideal, weil

diese Informationen fließen im Verbandsrat zusammen, der das strategische Planungsin-strument ist. Hier wird miteinander überlegt, was für die nächsten Jahre dran ist. 4. Was würden Sie als bislang größten Erfolg bezeichnen? Es fällt schwer, einen Erfolg zu benennen. Am wichtigsten sind sicher die mittlerweile erreichte Selbstverständlichkeit aller For-men von Popularmusik in Gottesdienst und Gemeindeleben und die dafür notwendigen Fördermaßnahmen, etwa die im letzten Jahr eingeführten Ausbildungen für Band- und Pop-/Gospelchorleiter im nebenamtlichen kirchlichen Bereich, was einer staatlichen Ensembleleiterausbildung entspricht. Aber auch das breite Netzwerk, das mittlerweile auf fast 1.000 Mitglieder angewachsen ist und viele weitere aktive Musikerinnen und Mu-siker umfasst, die dem Verband nahestehen oder durch ihn vertreten werden. 5. „Wildwuchs“ oder gezielte Unterstüt-zung – was ist das Konzept für eine leben-dige Jugendkultur der nächsten Jahre? Jugendkultur hat im Bereich unserer Kirche immer schon gezielte Unterstützung bedeu-tet, was auch durch die Geschichte unseres Verbandes deutlich wird. Die Popularmusik-arbeit in der Kirche ist in der Evangelischen Jugend entstanden und hat sich im Laufe der letzten 40 Jahre zu einer eigenständigen Größe entwickelt. Was nicht bedeutet, dass es keinen „Wildwuchs“ geben würde. Gerade der sorgt für die Lebendigkeit, der für jede Arbeit wichtig ist und immer wieder neue Impulse setzt. Ganz abgesehen davon, dass die Breite der evangelisch-lutherischen Kirche eine ständige gezielte Unterstützung schlicht unmöglich macht. So wird kirchliche Jugendkultur das bleiben, was sie für uns schon immer war. Ein lebendiges Miteinander beider Faktoren.

Die Popularmusikbeauftragten kümmern sich vor allem um die Frage von geeigneten Proberäumen für junge Musiker und Bands.

Thomas Lechner, Fachstelle Pop im Feierwerk

Die Fachstelle Pop hat die Aufgabe, Münchner Bands zu unterstützen und die Musikszene der Stadt zu fördern. Egal, ob man eine CD aufnehmen will, auf Tour gehen oder grundsätzliche Fragen zum Musikbusiness hat – die Fachstelle Pop berät kostenlos und vermittelt Tipps, Informationen und Kontakte zu Experten.

1. Was genau tun Sie und in wessen Auf-trag?Die Fachstelle Pop in München wurde 2009 aus Mitteln des Kulturreferates München

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Matthias Fischer, Popularmusikbeauftragter des Bezirks Oberbayern Seit dem 1. Juli 2013 hat der Bezirk Oberbayern eine Beratungsstelle für Popularmusik. Sie ist eine Anlaufstel-le für Musiker, Bands und Musikbe-geisterte. Ziel ist es, Impulse zu setzen und Bands zu helfen, ihre Potenziale auszuschöpfen: im musikalisch-hand-werklichen Bereich und in der Selbst-vermarktung.

1. Was genau tun Sie und in wessen Auf-trag? Ich biete Musikerinnen und Musikern, Bands, Interessierten, Querdenkern und anderen kostenlose Beratungen an, wenn es um Fra-gen und Tipps zum musikalischen Handwerk geht oder wenn man in Sachen Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit nicht mehr weiter weiß. Das Thema „Profilbildung“ liegt mir besonders am Herzen. Ich glaube, dass Mu-sikkultur nicht unbedingt möglichst vielen gefallen will, sondern auch mal provozieren darf. Neben der Beratung biete ich Workshops und Seminare an. Darüber hinaus zählt die Veranstaltung Colorance Day dazu. Sie fördert junge Bands und verfolgt einen interdiszipli-nären Ansatz, indem sich Musik, Sport und technische Innovation eine Bühne teilen.

2. Welche Rahmenbedingungen brauchen Sie für Ihre Arbeit?

hier praktisch alle Münchner Bands immer wieder mal aufkreuzen und spielen und un-komplizierte Kommunikation rund um deren Auftritte möglich wird. Natürlich brauchen wir aber auch entsprechende finanzielle Mittel für Workshops und Veranstaltungen, Subventionierung von Tour-Bussen und Proberäumen, Vernetzung sowohl zwischen den Aktiven als auch mit anderen Popu-larmusikförderern und den Verwaltungen sowie Infrastruktur. Last, but not least: Wir brauchen das Vertrauen unserer Auftraggeber aus der Politik.

3. Wie wissen Sie, was Ihre Zielgruppe will und braucht? Im Prinzip muss die Zielgruppe selbst heraus-finden und formulieren, wo sie steht und was sie gerade braucht. Wir helfen beim Prozess der Reflexion und der Formulierung dieses Bedarfs. Hauptsächlich stehen wir allzeit bereit zu Beratung und Gespräch. Neben den Workshops und Informationsveranstaltungen suchen wir deswegen vor allem immer wieder den Dialog – egal, ob bei uns im Büro oder rund um ein Konzert.

Um Kreativität zu fördern, brauche ich nicht viel. Ich habe ein eigenes Büro, einen Lap-top, Internet und ein Telefon. Ohne Ideen und Tatendrang geht natürlich gar nichts. Der Bezirk Oberbayern stellt mir Gelder zur Verfügung, um meine Veranstaltungen zu finanzieren. Fortbildungen sind für mich sehr entscheidend. Denn die Kultur entwickelt sich schnell. Daher brauche ich ab und zu eine Ration an Updates.

3. Wie wissen Sie, was Ihre Zielgruppe will und braucht? Als studierter Musiker pflege ich selbst ei-gene musikalische Projekte. Ich denke, dass meine Bedürfnisse als Musiker sich nicht von denen unterscheiden, die andere haben. In meinen Beratungen greife ich hauptsächlich auf persönliche Erlebnisse und Erfahrungen zurück. Möglichkeiten des Austausches gibt es viele: Social Media, Telefon oder Mail. Ich setze auf den Klassiker – ein persönliches Gespräch. Damit lässt sich immer noch am meisten bewegen. Für uns alle gehört es zu den wichtigsten Dingen, Menschen kennen-zulernen.

4. Was würden Sie als bislang größten Erfolg bezeichnen? Den größten Erfolg gibt es in meiner Arbeit nicht. Jeder Schritt nach vorne setzt voraus, auch mal zwei Schritte rückwärts gehen zu können. Ich würde als einen wesentlichen Erfolg betrachten, dass Bands und Musiker, die in meiner Beratung waren, mich als jemanden sehen, der Impulse gibt und eine Art kreativen Austausch sucht. Interessant an den bisherigen Beratungen war vor allem die Tatsache, dass es den Musikern und Bands in erster Linie nicht darum ging, wie man schnell an Geld und Auftritte kommt. Die wichtigere Währung für sie waren Know-how und Ideen. In der Kultur gibt es keine Rezepte, die Erfolg versprechen. Das Wort Beratung klingt nicht unbedingt sexy. Muss es auch nicht. Denn auch hier geht es um Inhalte und nicht um Bezeichnungen.

5. „Wildwuchs“ oder gezielte Unterstüt-zung – was ist das Konzept für eine leben-dige Jugendkultur der nächsten Jahre? Ich denke nicht, dass eine lebendige Jugend-kultur konzeptioniert werden will. Gerade das Bild eines „Wildwuchses“ garantiert uns doch, dass Kultur niemals eine Grenze des Möglichen erreichen wird. Das gilt übrigens für Kultur generell. Denn auch Jugendliche werden älter. Popularmusikförderung richtet sich an alle Altersgruppen. Was sie konkret tun kann, ist, Know-how zu verbreiten, über Strukturen der Musikbranche zu informieren, altbekannte Märchen aufzuklären, Impulse zu setzen, Ideen zu spinnen und letztendlich zu motivieren und zu machen. Dann spreche ich von echter Förderung.

Die Popularmusikbeauftragten kümmern sich vor allem um die Frage von geeigneten Proberäumen für junge Musiker und Bands.

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4. Was würden Sie als bislang größten Erfolg bezeichnen? Dass junge Kreative aus dem U-Musikbereich inzwischen auch ernst(er) genommen wer-den; dass wir derzeit mit verschiedenen Bereichen der Stadt München über die Ver-besserung der Infrastrukturen diskutieren und verhandeln und dass die lokale Szene sich besser kennengelernt und vernetzt hat. Erfolg sind auch die glücklichen Augen von Musikerinnen und Musiker, die nach unserer Beratung einen Zuschuss von Dritten bekom-men haben, in Steuerfragen durchblicken oder anderweitig vorangekommen sind.

5. „Wildwuchs“ oder gezielte Unterstüt-zung – was ist das Konzept für eine leben-dige Jugendkultur der nächsten Jahre? Wichtig ist, sich nirgendwo draufzusetzen oder Normen und Regeln aufzustellen. Unser Job ist, da zu sein, wenn die Akteure Fragen und Gesprächsbedarf haben. Wenn sie an Grenzen stoßen und in ihrer Entwicklung nicht vorankommen. Dann sind wir gefordert, Möglichkeiten, Alternativen und Optionen aufzuzeigen.

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Kreativität in der offenen Arbeit mit Kindern

Eins führt zum anderen„Am Anfang noch nicht genau wissen, was entsteht“ – das war die Antwort auf die Frage „Was verstehst du unter Krea-tivität?“ von jemandem, der sich sonst nicht besonders viel mit Pädagogik, Kunst und/oder Projektentwicklung beschäftigt. Aber es trifft ziemlich genau das, was wir mit unserer Arbeit verursachen, vermehrt als Aufgabe begreifen und in letzter Zeit manchmal selbst staunend beobachten. Waren das wirklich wir mit unserer Ausgangsidee, die diese Entwicklung in Gang gesetzt haben?

Was erfordert es von pädagogisch Tätigen, um Projekten einen Boden zu bereiten? Sie müssen Begeisterung für die Arbeit wecken, hinter eigenen Ideen und Themen stehen, andere anstecken, Freude vermitteln und Be-ziehungen herstellen, Offenheit und Angst-freiheit bieten und letztendlich Vernetzung herstellen und pflegen, um Ideen zu streuen, Kontakte untereinander zu vermitteln.

Impulsgeberin sein

Unsere „one billion rising”-Tanzaktion – im Februar 2013 gestartet und bis heute „im

Flow“ – war eine der Ideen, die aus unserer Praxis zeigen, was wir mit kreativen Prozes-sen und deren Begleitung in unserer Arbeit meinen: Anliegen im Spielhaus Sophienstra-ße war zunächst „nur“, die Mädchen und Jungen aus der Mittagsbetreuung mit dem Luisengymnasium für das Thema „Gewalt an Mädchen und Frauen“ zu sensibilisieren, den Tanz einzustudieren und mit den Mädchen an der weltweiten Tanzaktion im Februar 2013 am Stachus teilzunehmen.

Das hat den „one-billion-Tanz-Flow“ in Gang gesetzt: Viele Erwachsene, Kinder und Teenies haben wir angesteckt, viele Tanztrai-

und Fähigkeit entdeckt haben, andere zu begleiten und eine exponierte Rolle auszufül-len. Die Übernahme der Moderation von kids on stage und der KiKS-Auftaktveranstaltung, Mitarbeit im Team Stuck mit Führungen von Gruppen durch die Villa Stuck – die Entwick-lung geht weiter.

Vernetzung nutzen, Kontakte herstellen

Unser Ausgangsvorhaben – in Koopera-tion mit dem Bayerischen Rundfunk und einer Grundschulklasse – einen Audio-Guide

Kreativität ist für mich …

Tja, dazu fällt mir nichts ein … kleiner Scherz. Prinzipiell ist Kreativität na-türlich etwas Schaffendes. Ohne in die platonische Diskussion über „Kunst“ einsteigen zu wollen, schätze ich, dass man Kreativität am besten über das Ge-genteil definieren kann. Was ist also nicht kreativ? Meiner Meinung nach ist das alles Statische – Formulare, Regeln, Gesetze, Vorgaben, Bausparverträge etc. Also alles, an das sich die meisten Menschen perma-nent anpassen müssen, um ein geregeltes Leben zu führen. Der Vorteil dabei ist: Man kann sich auf diese Vorgaben verlassen und braucht nicht zu denken.Die Kreativität hingegen ist der Weg aus diesem statischen Gefängnis. Abwechs-lungsreich, über den Tellerrand hinaus-schauend, unangepasst und individuell. Sie ist das Ergebnis von individuellem Denken, Fühlen und Handeln. Sie hat die Macht herauszustechen, zu begeistern, mitzureißen, witzig und unsterblich zu sein. Allerdings ist sie aus dem gleichen Grund auch genauso verletzlich, angreif-bar und unsicher.So ist es mit der Kreativität wie mit allen Dingen, die Spaß machen: Sie ist riskant. Aber meiner Meinung nach ist sie es ver-dammt nochmal wert.Tobias Sasse, Sänger, Gitarrist und Songwriter

✔ Projekte aus eigener Begeisterung umsetzen✔ offen sein und Freiraum für Entwicklung bieten✔ Weiterentwicklung begleiten

nings und Auftritte, kids on stage, die KiKS-Auftaktveranstaltung, das BA3-Stadtteilfest oder das Arnulfpark-Sommerfest fanden statt. Wir konnten die Jungen einbeziehen, Inhalte in den Sport- und Ethikunterricht im Luisengymnasium und im Pestalozzigymna-sium einbinden, einen Workshop des Luisen-gymnasiums begleiten und haben schließlich unsere Ideen während des Sommerfest der Schule präsentiert.

Beziehung als Trägerin und Vermittlerin

Beziehungen und Vertrauen bilden den Nährboden für die persönliche Weiterent-wicklung. Unser Anliegen, die Schülerinnen der Mittagsbetreuung in der Entwicklung von Eigenverantwortung zu unterstützen und ihnen den Spielgeräteverleih zu übergeben, mündete darin, dass sie selbst ihre Freude

(siehe auch Seite 3) über das Thema „Alter Nördlicher Friedhof – ein Park mit vielen Gesichtern“ zu erstellen, mündete in eine monatelangen Beschäftigung und viele Akti-onen der Schulklasse zum Thema „Leben, Tod, Sterben, Trauer“ – bis hin zum gemeinsamen Besuch am Grab der Mutter einer Schülerin. Im kommenden Schuljahr wird eine 11. Klas-se des Luisengymnasiums voraussichtlich im P-Seminar mit 5. und 6. Klassen weiter an diesem Thema arbeiten. Der Bayerische Rundfunk hat großes Interesse bekundet, mit einer Schulklasse einen Audio-Guide über unsere Geschichte „Spielhausschenkung in Verbindung mit dem Holocaust“ zu erstellen.

Und wir sind schon neugierig, welche Ent-wicklungen wir in der nahen Zukunft weiter in Gang bringen werden.

Jutta Schneider, Spielhaus Sophienstraße, KJR

Selbstläufer Kreativität: Es kann alles passieren – sogar Prozesse der politischen Bildung wie bei der „one billion rising”-Tanzaktion.

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KJR bei Mini-München 2014

Bewährtes Angebot mit neuem NamenIn der neuen Mini-München-Spielstätte im Zenith können Kinder zwischen 7 und 15 Jahren von 28. Juli bis 15. August Vertrautes und Altbewährtes, aber sicherlich auch viele neue und spannende Herausforderungen erleben. Auch das beliebte KJR-Spielhaus hat einen kleinen Wandel vollzogen und heißt jetzt „Spaßfabrik“.

Ein eigener großer Bereich ist das Café Zappenduster und BarriereLos, wo in Koo-peration mit dem Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. die Fachstelle „ebs“ (erleben – begegnen – solidarisieren) und das Projekt „Auf Herz und Rampen prüfen“ Job-Angebote machen:

Bei Stadt- und Jobchecks werden der städ-tische Raum von Mini-München und alle Jobs

auf Barrierefreiheit für Kinder im Rollstuhl, Blinde und Sehbeinträchtigte getestet.

In der Projektwerkstatt im Raum von BarriereLos bauen die Kinder Schilder, Ram-pen und andere Vorrichtungen, um die festgestellten Missstände zu beseitigen und Mini-München barrierefrei zu machen. Und zum ersten Mal gibt es heuer auch eine Rol-litanzwerkstatt.

In einem speziell eingerichteten Raum können die Kinder im Café Zappenduster bei einem Getränk und einem Stück Kuchen Ein-blicke in den Alltag von Blinden bekommen.

Weitere Infos zu allen Angeboten, die Spielanleitung und die pädagogische Zielset-zung unter www.mini-muenchen.info

Kerstin Hof, Kinderbeauftragte, KJR

Seit vielen Jahren ist der KJR mit seinen attraktiven und vielseitigen Angeboten in der Spielstadt Mini-München vertreten. Die Kooperation mit Kultur- und Spielraum sowie die Koordination und Organisati-on der KJR-Angebote liegt bei der KJR-Kinderbeauftragten. Angebo-ten werden viele unterschiedliche Arbeitsbereiche:

In der Kunstwerkstatt entsteht mit der Musisch-kreativen Werkstatt ein großer, selbstgenähter MVV-Stadtplan. Bilder aus Japanpapier können mit dem SBZ Sendling ge-staltet werden.

In der Spielemanufaktur werden Spiele erfunden, entwickelt, gebaut und getestet. Das Muspilli, der Kin-dertreff Bogenhausen, das Spielhaus Sophienstraße und das Intermezzo sind mit PC, Drucker und mehr dabei.

In der Spaßfabrik gibt es auch eine Massage- und Entspannungsstation vom Kindertreff AKKU und der mobile Beautysalon der LOK Freimann dreht seine Runden durch die Spielstadt.

An der Geschmacksbar ist das In-termezzo vertreten und es gibt eine kleine Schauspielschule mit Bertram dem Wanderer. Dass alles gut organisiert und koor-diniert bleibt, dafür sorgt der Office-Bereich vom Spielhaus Sophienstraße, das auch die offene Spielstätte betreut.

Im großen Außenbereich gibt es die Holz-schnitzwerkstatt, die vom RIVA NORD geleitet und betreut wird, sowie ein 2-tägiges mobiles Spieleangebot vom Freizeittreff Freimann.

Ergebnisse der Evaluation liegen vor

Leitlinien JungenIn den Leitlinien des Kreisjugend-ring München-Stadt sind pädagogische Querschnittsaufgaben formuliert. Dies bedeutet, dass in allen Angeboten, Maßnahmen und Projekten vom pä-dagogischen Personal in den Einrich-tungen des Kreisjugendrings die Ziel-vorgaben der Leitlinien umgesetzt werden müssen.

Die Leitlinien werden regelmäßig überprüft und fortgeschrieben. Im Sommer 2013 wurden die Leitlinien Jungenarbeit erstmals evaluiert. Der KJR hat damit die Evaluierungen seiner pädagogischen Leitlinien (Interkulturelle

Arbeit und Integration, Partizipation, Arbeit mit Mädchen und Jungenarbeit) komplettiert und nun einen umfassenden Überblick über die Arbeit in pädagogischen Querschnitts-feldern. Seit 2012 wurden zu allen vier Leit-linien Evaluationsbroschüren herausgegeben, die aktuellste zu den Leitlinien Jungen liegt jetzt vor. Sie gibt einen Überblick über den Stand der Jungenarbeit im KJR, über die ver-schiedenen Erhebungsformen und Ergebnisse der Evaluierung und zeigt Handlungsbedarfe auf. Die Broschüre gibt es als Download unter www.kjr-m.de/publikationen, ein gedrucktes Exemplar können Sie unter [email protected] anfordern.

Förderpreise

Münchner Lichtblicke

Bewerben können sich Einrichtungen, Projekte, Einzelpersonen und Schulen, die sich in München auf vorbildliche Weise für ein friedliches Miteinander, Toleranz und kulturelle Vielfalt einsetzen. Dabei stehen Projekte im Vordergrund, die noch wenig bekannt sind, kreative Lösungsansätze zeigen und die Partizipation von Migranten verwirklichen.

Der Preis wird seit dem Jahr 2000 jährlich vom Ausländerbeirat München, der Lan-deshauptstadt München und dem Verein Lichterkette e.V. verliehen und ist unter-schiedlich dotiert. Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2014. Weitere Informationen unter www.lichterkette.de/foerderpreis

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KalenderKJR München-Stadt - Postfach 151 223 - 80047 München

PVSt - Deutsche Post AG - Entgelt bezahlt - 13074

Terminewann was wo weitere Infos

29.7. „School‘s over Jam“ des Jugendtreffs am Biederstein

Münchner Freiheit www.jt-biederstein.de

28.7.-15.8. Mini-München Zenith – Die Kulturhalle www.mini-muenchen.info

31.7., 19 Uhr Vernissage: „Alles ist möglich“ Bilder und Bücher von Ulrich Sebulke Ausstellung 1.-10.8., 16-19 Uhr

Die Färberei, Claude-Lorrain-Str. 25/Rgb

www.diefaerberei.de

9.8. Abschlussgala: Zirkus Nordini Zirkuswiese an der Weitlstraße www.kjr-m.de

5.9. Abschlussveranstaltung: Komm doch mit nach Indien

BWZ Neuperlach, Kurt-Eisner-Staße 26

www.kjr-m.de

2.10. 50 Jahre Musisch kreative Werkstatt Musisch kreative Werkstatt, Walliser Str. 6

www.kjr-m.de

7.10., 18.30 Uhr JIZ-Filmreihe „Aus der Fremde - in die Fremde?!“: „Parada“ (Themen: Homophobie, Rassismus)

Initiativgruppe e.V., Karlstr. 50

www.filmreihe.jiz-m.de

9.10. 15 Jahre Färberei Die Färberei, Claude-Lorrain-Str. 25/Rgb

www.diefaerberei.de www.kjr-m.de

10.10. Vokal Total: Black Voices Spectaculum Mundi www.spectaculum-mundi.de

11.10., 13 Uhr Highlandgames RIVA NORD, Ingolstädter Straße 243

www.rivanord.de

11.10. Vokal Total: Das 2. VOKAL-TOTAL-DINNER Spectaculum Mundi www.spectaculum-mundi.de

Benefizveranstaltung für „Hilfe für Kids“

GiebelTreffen Wer Kabarett mag und gleichzeitig etwas

Gutes tun möchte, der sollte sich den 16. November 2014 vormerken. Im Rahmen einer Benefiz-Matinée (11 bis ca. 13 Uhr) werden Andreas Giebel, Josef Brustmann, Stephan Zinner und André Hartmann im Lustspiel-haus für den guten Zweck auftreten und die Gäste sicher vortrefflich unterhalten. Der Erlös kommt dem KJR-Spendenprojekt „Hilfe für Kids“ zugute. Der Vorverkauf beginnt am 1. August (über Lustspielhaus oder alle bekannten Münchner Vorverkaufsstellen). Ticketpreis 28 Euro ggfs. zzgl. VVK.

KJR-Fachtag

Beteiligung in der digitalen WeltVerschiedene Tools im Web 2.0 werden oft als besonders niedrigschwellige Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche und neue Ressource in demokratischen Bildungsprozessen gesehen.

Ist das wirklich so, hat damit die Beteili-gung von jungen Menschen tatsächlich eine neue Qualität erreicht oder ist das zumindest möglich? Was braucht es, dass Jugendliche sich angesprochen fühlen, was spricht sie nicht an, können Jugendliche über diese Medien zu Beteiligung motiviert werden? Diese und weitere Fragen sollen auf dem Fachtag am 25. September im Salesianum (St. Wolfgangs-Platz 11) diskutiert werden, an dessen Ende Ideen für kleine Praxisprojekte im Bereich der demokratischen Bildung in der digitalen Welt stehen können.

Beginn ist um 9:30 Uhr, nach einem In-putvortrag von Jakob Ohme (University of Southern Denmark, Centre für Journalism) über „Gesellschaftliches Engagement und politische Partizipation in Sozialen Netz-werken - Wie geht es, wer macht mit und was

bringt es?“ geht es weiter mit verschiedenen Workshops. Die Veranstaltug endet um 14 Uhr nach einem Abschlussplenum und Diskussion zu Ergebnissen der Workshops. Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung bitte bis 15. Sep-tember an [email protected]