Kreislaufführung von Phosphor aktuelle DBU-Projekte und … · Helmholtz-Zentrum für...
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Kreislaufführung von Phosphor – aktuelle DBU-Projekte und Fördermöglichkeiten
Dr. Maximilian Hempel
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Gliederung
1. Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
2. SDG – Planetare Leitplanken - Phosphor
3. Beispiele geförderter DBU-Projekte
4. Fördermöglichkeiten bei der DBU
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Gründung
• Durch Gesetz vom 18. Juli 1990
• Stiftung bürgerlichen Rechts
• Etwa 1,3 Mrd. € Stiftungskapital (Heute: 2,1 Mrd. €)
• Jährlich etwa 50 Mio.€ Fördermittel
Förderkriterien
• Innovation
• Modellcharakter
• Umweltentlastung
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Deutscher Umweltpreis
Jährliche Vergabe seit 1993
Dotierung: 500.000 €
Ausgezeichnet werden Leistungen, die entscheidend und vorbildhaft zum Umweltschutz beitragen
Verleihung des Deutschen Umweltpreises 2017 in Braunschweig
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Gliederung
1. Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
2. SDG – Planetare Leitplanken
3. Beispiele geförderter DBU-Projekte
4. Fördermöglichkeiten bei der DBU
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https://sustainabledevelopment.un.org/
United Nations Sustainable Development Summit 2015 25 - 27 September 2015, New York
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Planetare Leitplanken
nach Steffen et al., 2015 Science , Vol. 347, Issue 6223
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PHOSPHORRESERVEN WELTWEIT
BGR, 2013, Phosphat – Mineralischer Rohstoff und unverzichtbarer Nährstoff für die Ernährungssicherheit weltweit
• US. Geological Survey: ca. 300 Jahre P-Reserven • EC 2014: Aufnahme von Phosphor in die Liste der 20 kritischen Rohstoffe • Hohes Länderisiko in Ländern mit großen P-Reserven
6 % Nahrungs-/ Futtermittel
11 % weitere industrielle Anwendungen
220 Mio.t Rohphosphatweltweit/a
83 % Dünge-mittel
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Abbau von Rohphosphat
Phosphatabbau in Marokko
Foto: © Budenheim
• Erheblicher Eingriff in die Natur
• Hoher Flächenverbrauch
• 9,5 t P-Erz pro t H3PO4
• Verunreinigungen: Cd, U
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Phosphorhaltige Stoffströme in D
nach: Umweltforschungsplan BMUB, 2007
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Gliederung
1. Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
2. SDG – Planetare Leitplanken - Phosphor
3. Beispiele geförderter DBU-Projekte
4. Fördermöglichkeiten bei der DBU
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Kohlendioxid-Extraktion zur Phosphatrückgewinnung aus Klärschlamm
Vorteile:
• Kein Wärme- oder Chemikalieneintrag
• 50 % Rückgewinnungsquote
• CaP als Düngemittel
Umsetzung:
• 2 Technikumsanlagen (50 L Vol.)
• Pilotanlage in Mainz
• Kontinuierliche Fahrweise
Chemische Fabrik Budenheim KG, Frau Opitz, Herr Dr. Schnee Fördermittel: 390.000 €; DBU AZ 31590/01 Rotaria GmbH, Herr Kotzbauer, Fördermittel: 124.185 €; DBU AZ 33559
Einweihung der ExtraPhos - Pilotanlage 13.06.2017, Mainz
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Ziele: • P-Verfügbarkeit aus Klärschlamm
erhöhen • P in eine pflanzenverfügbare Form
überführen • Schadstoffe im Dünger minimieren
Projektidee: • Phosphat nicht chemisch fällen, sondern
mit Bäckerhefe anreichern
Projektergebnisse aus Laborphase: • P-Anreicherung in der Hefe gelingt • In normalen Klärbetrieb integrierbar • Geringere P-Gehalte erleichtern
Eindickung des Schlamms
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Frau Prof. Dr. Müller CENTEC, Herr Koukol; Fördermittel: 124.252 €; DBU AZ 32062/01
„Akkumulation und schadstoffarme Verfügbarmachung von Bio-P aus Klärschlamm“
Laborreaktor gefüllt mit Überschussschlamm
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Effizientes Verfahren zur Überführung von Klärschlammaschen in Hochleistungsdünger
Glatt GmbH, Weimar Dr. Leidolph Fördermittel: 118.800 €; DBU AZ 33767/01; 2016 - 2018
Verfahren:
1. Klärschlammasche mit Phosphorsäure lösen und in Suspension überführen
2. Sprühgranulation
Vorteile:
• Handhabbar, skalierbar, robust
• Geeignet für diverse Aschen
• verschiedene Endprodukte möglich
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Pilotanlage der Fa. Thiel (100 t/Tag)
Hygienisierung und Trocknung von schlammartigen Biomassen mit Hilfe von Branntkalk“
Ziel: • Hygienische Unbedenklichkeit für
Transport von Wirtschaftsdüngern • Produkte: Ammoniumsulfat und
transportfähiger festes Nährstoffsubstrat, geeignet für Biogasanlagen (Ersatz für Silo-Mais)
Herausforderung: • Misch- und Fördertechnik • Chemische Reaktion von
Branntkalk mit Wasser exotherm
FH Münster Prof. Wetter Fördermittel: 125 T €; DBU AZ 33083/01
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Rapspresskuchen 4,5 Mio t/y
Value-PP – Valorisierung von Pflanzenschroten durch Phosphatabreicherung mit gekoppelter Poly-P-Wertstoffsynthese
Ziel:
• Polyphosphat-reiche Hefen aus Pflanzenschrot für die Lebensmittelindustrie
• Verträgl. Pflanzenschrot, arm an P
Weg:
• Phytat wird enzymatisch zu Orthophosphat (AG Schwaneberg)
• Akkumulation als Poyphosphat in Hefen (AG Blank)
• Applikationstest (Budenheim)
RWTH Aachen, Prof. Blank, Prof. Schwaneberg SeSAM Biotech AG, Chemische Fabrik Budenheim KG Fördermittel: 497 T €; DBU AZ 33006/01
Futtermittel 2,2-3,0 Mio t/y
ungenutzt 1,5-2,3 Mio t/y
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Rapspresskuchen 4,5 Mio t/y
Futtermittel 2,2-3,0 Mio t/y
VALUE PP
RWTH Aachen, Prof. Blank, Prof. Schwaneberg SeSAM Biotech AG, Chemische Fabrik Budenheim KG Fördermittel: 497 T €; DBU AZ 33006/01
Ziel:
• Polyphosphat-reiche Hefen aus Pflanzenschrot für die Lebensmittelindustrie
• Verträgl. Pflanzenschrot, arm an P
Weg:
• Phytat wird enzymatisch zu Orthophosphat (AG Schwaneberg)
• Akkumulation als Poyphosphat in Hefen (AG Blank)
• Applikationstest (Budenheim)
Value-PP – Valorisierung von Pflanzenschroten durch Phosphatabreicherung mit gekoppelter Poly-P-Wertstoffsynthese
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Kompetenzzentrum Wasser Berlin, Dr. Kabbe Bioland Beratung; IASP Fördermittel: 247 T €;
Nährstoffrezyklate für den ökologischen Landbau?
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Phosphorrecycling - wer, wie was? Umsetzung einer zielgruppenorientierten Kommunikationsstrategie
Ziel: • Vermittlung faktenbasierter Informationen
zum Phosphor-Recycling • Was kann das Verfahren? Welches Produkt
erzeugt es? Fallen Nebenprodukte / Abfälle an? Wie sieht die Gesamtbilanz aus?
Produkte: • „fact-sheets“, Info-Broschüre, Workshops
Zielgruppen:
• Kommunen, Verbände, Kläranlagenbetreiber
Deutsche Phosphor Plattform e.V. , Dr. Frank Fördermittel: 83 T €; DBU AZ 33815/01
DPP Info
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Gliederung
1. Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
2. SDG – Planetare Leitplanken
3. Beispiele geförderter DBU-Projekte
4. Fördermöglichkeiten bei der DBU
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Förderthemen I
1. Instrumente und Kompetenzen der Nachhaltigkeitsbewertung sowie Stärkung von Nachhaltigkeitsbewusstsein und –handeln
2. Nachhaltige Ernährung und nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln
3. Entwicklung, Gestaltung und Akzeptanz umweltschonender beweglicher Gebrauchsgüter
4. Erneuerbare Energien – dezentrale Wärmewende forcieren, Bestandsanlagen optimieren und negative Umweltauswirkungen reduzieren
5. Klima- und ressourcenschonendes Bauen
6. Energie- und ressourcenschonende Quartiersentwicklung und -erneuerung
7. Verminderung von CO2-Emissionen in energieintensiven Branchen
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Förderthemen II
8. Ressourceneffizienz durch innovative Werkstofftechnologie
9. Kreislaufführung und effiziente Nutzung von Phosphor und umweltkritischen Metallen
10. Reduktion von Stickstoffemissionen in der Landwirtschaft
11. Integrierte Konzepte und Maßnahmen zu Schutz und Bewirtschaftung von Grundwasser und Oberflächengewässern
12. Naturschutz und nachhaltige Naturnutzung in Nutzlandschaften und Schutzgebieten
13. Bewahrung und Sicherung national wertvoller Kulturgüter vor schädlichen Umwelteinflüssen
14. Themenoffene Förderung
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Typische Projekte
Beteiligung eines mittelständischen Unternehmens
Kooperationsprojekte (optional, keine Vorgaben hinsichtlich der Projektanteile)
Übliches Fördervolumen 100 - 400 T€
Laufzeit 12 – 36 Monate
Unternehmen: Förderung auf Kostenbasis
mögliche Kostenarten: Brutto-Arbeitsentgelt, Gemeinkosten (< 120 %), Sachkosten, Reisekosten, Aufträge
Hochschulen: Förderung auf Ausgabenbasis (i. d. R. 100 %)
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Förderpriorität bei der DBU für KMU gemäß EU-Kriterien:
Mitarbeiteranzahl < 250
Jahresumsatz < 50 Mio. € oder Bilanzsumme < 43 Mio. €
Eigenständigkeit
Mittelstandsdefinition der DBU:
Mitarbeiteranzahl < 500
Jahresumsatz < 50 Mio. € oder
Bilanzsumme < 43 Mio. €
Eigenständigkeit
Grundsätzlich ist auch eine Förderung größerer Unternehmen möglich, wenn eine überschaubare Anzahl von natürlichen Personen der Geschäftsführung angehört und diese zusammen mindestens 50 % der stimmberechtigten Anteile des Unternehmens halten (Familienunternehmen, Einheit von Eigentum und Leitung).
Förderung, Mittelstandsdefinition
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Weg eines Antrags
Aufforderung zur Antragstellung
Gutachten
ggf. ergänzende Angaben, Auskünfte anfordern
Erarbeitung der Entscheidungsvorlage
Inhalte
Kosten
Antragsteller
Einreichung der Projektskizze
Bewertung durch die Geschäftsstelle
Übera
rbeiten
Übera
rbeiten
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Visionen brauchen Chancen - Stipendienprogramm der DBU
1. Promotionsstipendien:
ca. 60 Stipendien / Jahr
alle Fachrichtungen
36 Monate maximale Laufzeit
1.500,- € Stipendium
Fristen: 15.01. und 15.06.
2. MOE-Austauschstipendienprogramm
3. Stipendien für Geflüchtete
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24. DBU-Sommerakademie, 4.-6. Juni 2018 Zu viel des Guten – Zukunftsstrategien für Phosphor und Stickstoff im Ev. Zentrum Kloster Drübeck, Klostergarten 6, 38871 Drübeck
28 Bild: Heiner Altmeppen: Deutsche Landschaft, 1994 - 1998
Danke für Ihre Aufmerksamkeit Dr. Max Hempel [email protected] www.dbu.de