Krieg um Wasser? Eine Konfliktbetrachtung. Ingenieurhydrologie Marvin Molke.

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Krieg um Wasser? Eine Konfliktbetrachtung. Ingenieurhydrologie Marvin Molke

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Krieg um Wasser? Eine Konfliktbetrachtung.

Ingenieurhydrologie Marvin Molke

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„Die Kriege der Zukunft werden um Wasser geführt.“

ehem. UNO Generalsekretär Boutros-Ghali

„Die Kriege des 21.Jahrhunderts werden nicht mehr um Öl, sondern um Wasser geführt.“ ehem. Vizepräsident der Weltbank Ismail

Serageldin

Zitate

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Wasserverteilung auf der Erde

United States Geological Survey (1996)

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Copyright 2006 SASI Group (University of Sheffield) and Mark Newman (University of Michigan)

Süßwasserverfügbarkeit

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Wasserverbrauch

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UNESCO Kurier 2/1999

Bevölkerung-Wasserverbrauch

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Es wird in Zukunft immer weniger Süßwasser pro Einwohner zur Verfügung stehen

Werden dadurch in Zukunft Kriege um Wasser in Sinne einer knapper werdenden Ressource geführt?

Folgen?

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Karthograpie: S.Adler (2001 )

Südostanatolien-Projekt der Türkei (GAP)

Ziele:•22 Staudämme•19 Wasserkraftanlagen•div. Bewässerungsanlagen

Investition von 32Milliarden Dollar

Atatürk-Staudamm(1992): •9 Größter der Welt•2400 MW (10% Landesbedarf)Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung•Abwanderung•Kurdische Minderheit•Arbeitsplätze •Urbarmachung•Export Agrarprodukte•Tourismus•Infrastruktur

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Karthograpie: S.Adler (2001 )

Syrien ProjekteTabqa-Talsperre (1973):•800-1000 MW (50% Strombedarfs Syrien)•Bewässerung

Türkei verhindert optimale FüllungSommer: •Stromabschaltungen•Städte wird der Wasserverbrauch eingeschränktTürkei nicht allein schuld•Unkontrollierte Brunnenbohrung•Veraltete Bewässerungsanlagen und Techniken•Schadhafte KanalisationSchlechtes Wassermanagment Tabqa-Damm: 1/3 der geplanten Ackerflächen bewässert zusätzlich wird das Grundwasser angezapft

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• Bilaterales Abkommen (1987) sichert 500m³/s im Verhältnis 42% Syrien und 58% Irak zu

• Gegenwärtig fließt über die Grenze der Türkei eine Menge von ca. 700m³/s

über die Syriens eine Menge von ca. 100m³/s• Wasserqualität durch Agrochemikalien, industrielle und

Haushaltsabwässer kontaminiert• Fälle von Typhus mehren sich • Fall nicht vor internationalen Gerichten verhandelbar• Syrien und Irak fordern für den Euphrat den Status eines

„internationalen Flusses“ und eine neu Verhandlung der Abkommen von 1987, die nicht mehr ihren Ansprüchen genügen

Konfliktpunkte Türkei-Syrien-Irak

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Weltbank, Weltentwicklungsindikatoren (2011)

Bevölkerungswachstum in der Region

Denn auch hier gilt die Bedingungskette: Bevölkerungswachstum, höherer Lebensstandard, Modernisierung, Industrialisierung und damit einhöherer Wasserverbrauch bei gleichem Wasserdargebot Wassermangel Wasserknappheit

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Wird der Kalte Krieg um Wasser heiß?

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Der seit kurzen aufkommende Streit um Wasser weckt alte Konflikte•Rivalität Türken-Araber•Erster Weltkrieg, Araber auf Seiten der Engländer gegen die Osmanen•Nach Zweiter Weltkrieg, Türkei Nato Mitglied, Syrien-Irak Warschauer Pakt Sympathisanten•Territorialer Anspruch Syriens an Alexandrette (İskenderun), 1939 von Frankreich an die Türkei abgetreten•Kurdenproblematik

Wasserkonflikt nicht einziger Faktor bei den Streitigkeiten der Länder! Aber Türkei könnte Wasser

als strategische Waffe nutzen!

Krieg um Wasser am Euphrat?

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Der folgende Konflikt wird häufig als erster Krieg um Wasser bezeichnet.

Was ist an der Behauptung dran?

Weitere Region

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Karthograpie: S.Adler (2001 )

Israel: Sechstagekrieg (1967)Eroberte Gebiete•Golanhöhen (Syrien)•Westjordanland (Jordanien)•Gaza (Ägypten)

Neue Wasserbezugsquellen•Östlicher, Nördlicher und Westlicher Aquifer•Westufer des Jordan•See Genezareth•Quellfluss Banja

Wasser war weder Ursachenoch einziger Streitpunkt. Sechstagekrieg hatte andere strategische Hintergründe

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• Blick in die Vergangenheit erlaubt bessere Prognosen für die Zukunft

• Spannungen um Wasser wird es immer geben aber nicht notwendigerweise Kriege.

• Militärische Konflikte sind viel zu teuer als das man sie momentan ausschließlich um Wasser führen würde.

• Kooperative Ereignisse weitaus häufiger als Konflikte• Herausforderungen: Ausbau der bewässerten Landwirtschaft

und der Wasserenergie in Entwicklungsländern • Gemeinsames Management großer, grenzüberschreitender

Flusseinzugsgebiete• Austausch von Technologie und Wissen

Fazit

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

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Fragen?

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Weltkarte

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Vergleich von Einsatz und Verbrauch

CIA World Factbook (2010)Wiss. Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (1998)

Weltweit 10 20 70 4.145 715 1995

Deutschland 12 68 20 38,01 460 2000Brasilien 20 18 62 59,3 318 2000Canada 20 69 12 44,72 1386 1996Türkei 15 11 74 39,78 544 2001Libanon 33 1 67 1,38 385 2000Syrien 3 2 95 19,95 1048 2000Irak 3 5 92 42,7 1482 2000Iran 7 2 91 72,88 1048 2000Jordanien 21 4 75 1,01 177 2000Israel 31 7 62 2,05 305 2000Ägypten 8 6 86 23,26 923 2000Saudi-Arabien 10 1 89 17,32 705 2000

Bezugsjahr

Süßwasserverbrauch

Land Haushalt [%]

Industrie [%]

Landwirtschaft [%]

Pro EinwohnerInsgesamt

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Süßwasserverfügbarkeit 2000

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• Israel kontrolliert den Bau und die Instandhaltung von Palästinensischen Brunnen im Westjordanland

• Verteilung von Wasser: 80%Israel 20%Palästina• Kritische Wasserversorgung des Gazastreifen• Israel technologisch stark überlegen

Heutige Folgen?

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Wasserverfügbarkeit

Weltentwicklungsbericht, UN

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•Palästina verbraucht 80% seines Wasser in der Landwirtschaft. Mehr Wasser wäre für die Erholung und Entwicklung der Palästinensischen Wirtschaft notwendig.•Zukünftiger Palästinensischer Staat würde die Kontrolle Israels über das Wasser in Frage stellen!

Weitere Konflikte vorprogrammiert?!

Konflikte bis in die Gegenwart