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INFO Kunden erhalten einen zukunftssicheren Zählerplatz, der ohne Umbau auch spätere Erweiterungen zum intelligenten Messsystem ermöglicht. Der politische Wille ist klar: Deutschland wird ein intelligentes Messsystem einführen (Stichworte Smart Metering, Smart Grid). Obwohl der Gesetzgeber Art und Umfang der Einführung weiter ausarbeitet, müssen bereits jetzt Gebäude und Zählerplätze für das neue Messsystem vorberei- tet sein. Das Forum Netztechnik / Netzbetrieb im VDE (FNN) trägt dieser Anforderung Rechnung und hat im September 2015 eine neue Version der Anwendungsregel „Anforderungen an Zähler- plätze“ (VDE-AR-N 4101) veröffentlicht. Die wichtigsten Änderungen betreffen neue Vorgaben für die sichere Integration dezentraler Erzeugungsanlagen, die Vorbereitung auf Last- und Erzeu- gungsmanagement sowie die einfache Anbindung an das Telekommunikationsnetz. Sichere Integration dezentraler Erzeugungsanlagen Zukünftige Zählerschränke werden mehr Geräte aufnehmen, als nur Stromzähler. Smart- Meter-Gateway, Steuerbox, zusätzliche Schutzeinrichtungen – sie alle erzeugen Wärme. Ist am Zählerplatz außerdem noch eine erneuerbare Energieanlage angeschlossen, so entsteht bei längerer Einspeisung (Dauerstrom) viel Abwärme. Daher ist für den Zählerplatz nun erstmalig eine Obergrenze für Dauerstrom definiert, die die sichere Integration von gebräuchlichen Erzeugungsanlagen (Photovoltaik, Blockheizkraftwerk) ermöglicht. Ausgelegt für Last-/ Erzeugungsmanagement Der obere Anschlussraum eines Zählerplatzes dient hauptsächlich dem Anschluss des nach- folgenden Stromkreisverteilers für die Kundenanlage. Aber auch zukünftige Geräte, wie z. B. Einrichtungen zum Lastmanagement, müssen untergebracht und sicher betrieben werden können. Dies wird durch einen großen oberen Anschlussraum ermöglicht. Aus diesem Grund ist der Einsatz der Variante des Zählerplatzes mit kleinem oberen Anschlussraum in Neuanla- gen nicht mehr vorgesehen. Die Harmonisierung der Zählerplätze schreitet damit weiter voran. Anforderungen an zukunftssichere Zählerplätze weiter- verteilen zählen anschließen / schützen

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Page 1: Kunden erhalten einen zukunftssicheren Zählerplatz, der ... · INFO Stand: August 2015 Im unteren Anschlussraum erfolgt der Anschluss an das Hauptstromversorgungssystem, also den

INFO

Kunden erhalten einen zukunftssicheren Zählerplatz,

der ohne Umbau auch spätere Erweiterungen zum

intelligenten Messsystem ermöglicht.

Der politische Wille ist klar: Deutschland wird ein intelligentes Messsystem einführen (Stichworte

Smart Metering, Smart Grid). Obwohl der Gesetzgeber Art und Umfang der Einführung weiter

ausarbeitet, müssen bereits jetzt Gebäude und Zählerplätze für das neue Messsystem vorberei-

tet sein. Das Forum Netztechnik / Netzbetrieb im VDE (FNN) trägt dieser Anforderung Rechnung

und hat im September 2015 eine neue Version der Anwendungsregel „Anforderungen an Zähler-

plätze“ (VDE-AR-N 4101) veröffentlicht. Die wichtigsten Änderungen betreffen neue Vorgaben für

die sichere Integration dezentraler Erzeugungsanlagen, die Vorbereitung auf Last- und Erzeu-

gungsmanagement sowie die einfache Anbindung an das Telekommunikationsnetz.

Sichere Integration dezentraler Erzeugungsanlagen

Zukünftige Zählerschränke werden mehr Geräte aufnehmen, als nur Stromzähler. Smart-

Meter-Gateway, Steuerbox, zusätzliche Schutzeinrichtungen – sie alle erzeugen Wärme. Ist am

Zählerplatz außerdem noch eine erneuerbare Energieanlage angeschlossen, so entsteht bei

längerer Einspeisung (Dauerstrom) viel Abwärme. Daher ist für den Zählerplatz nun erstmalig

eine Obergrenze für Dauerstrom definiert, die die sichere Integration von gebräuchlichen

Erzeugungsanlagen (Photovoltaik, Blockheizkraftwerk) ermöglicht.

Ausgelegt für Last-/ Erzeugungsmanagement

Der obere Anschlussraum eines Zählerplatzes dient hauptsächlich dem Anschluss des nach-

folgenden Stromkreisverteilers für die Kundenanlage. Aber auch zukünftige Geräte, wie z. B.

Einrichtungen zum Lastmanagement, müssen untergebracht und sicher betrieben werden

können. Dies wird durch einen großen oberen Anschlussraum ermöglicht. Aus diesem Grund

ist der Einsatz der Variante des Zählerplatzes mit kleinem oberen Anschlussraum in Neuanla-

gen nicht mehr vorgesehen. Die Harmonisierung der Zählerplätze schreitet damit weiter voran.

Anforderungen an zukunftssichere Zählerplätze

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Stand: August 2015

Im unteren Anschlussraum erfolgt der Anschluss an das Hauptstromversorgungssystem, also

den Bereich zwischen der Übergabestelle des öffentlichen Netzes und dem Zähler. Dort ist

ein 5-poliges Sammelschienensystem vorgesehen. Es ermöglicht eine schnelle und einfache

Erweiterung der Kundenan lage (z. B. um eine Erzeugungsanlage). Wie bisher auch ist das

Zählerfeld so konzipiert, dass bis zu zwei Zähler sowohl mit Stecktechnik als auch mit Dreipunkt-

Befestigung eingebaut und um ein Smart-Meter-Gateway ergänzt werden können. Platz für

Adapter für moderne Inhousedisplays ist ebenfalls vorgesehen. Durch die Anwendungsregel ist

der Zählerplatz für eine einfache drahtgebundene Anbindung an das Telekommunikationsnetz

vorbereitet.

Zukunftssicher und effizient für alle Beteiligten

Netzbetreiber, Hersteller, Elektrohandwerk und nicht zuletzt Endverbraucher bekommen mit

der Anwendungsregel die Gewissheit, dass neu verbaute Zählerschränke auch in Zukunft den

Anforderungen gewachsen sind. Das Dokument ist Teil der Aktivitäten von VDE | FNN, Anfor-

derungen an das Stromnetz vorausschauend weiterzuentwickeln. Das vermeidet aufwendige

und teure Nachrüstungen. Nach Inkrafttreten der Unterlage am 1. September 2015 gilt eine

Übergangsfrist von einem Jahr. Die Anwendungsregel ist Teil des VDE-Vorschriftenwerks und

über den VDE-Verlag zu beziehen.

VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V.

Forum Netztechnik / Netzbetrieb im VDE (FNN)

Henry Lang

Bismarckstr. 33

10625 Berlin

Tel.: +49 30 383868-70

E-Mail: [email protected]

www.vde.com / fnn

Das Wichtigste in Kürze

■ überarbeitete Anwendungsregel VDE-AR-N 4101 macht Zählerplätze zukunftssicher

■ erstmalig Anforderungen zu Belastungs- und Bestückungsvarianten im Hinblick

auf Dauerstrom beschrieben■ Vorbereitet für einfache Kommunikationsanbindung und Last-/ Erzeugungsma-

nagement