Kunstraum ortloff - Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle · und Grafik über Fotografie bis...

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Kunstraum ortloff

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Kunstraumortloff

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Idee

Nach fünf Jahren Off-Space in Leipzig Lindenau scheint die Zeit beinahe überfällig über das was bisher war nachzudenken, zu resümieren und gleichzeitig der geleisteten künstlerischen Arbeit eine erhöte Wertschätzung zukommen zu lassen. Dies, so denken wir, geschieht bestmöglich in Form einer Publikation.Wir sehen es als unseren Auftrag die getane Arbeit dokumentarisch aufzuarbeiten und in einer Art Archiv zu hinterlegen. Das dabei entstehende Zeitdokument soll den für die junge Leipziger Kunstszene so wichtigen Ort auch einem erweiterten Publikum erfahrbar machen. Auf lange Sicht erhoffen wir uns somit eine Würdigung der ausgestellten Kunst und realisierten Projekte.

Ziele: Dokumentation und Archivierung des Kunstraum Ortloff Wertschätzung der geleisteten künstlerischen Arbeit in Katalogform Verfügbarmachung der gesammelten Erfahrungen und Erlebnisse Aus dem reichhaltigen Dokumentationsmaterial der letzten fünf Jahre sowie aus Abbildungen einzelner künstlerischer Arbeiten soll ein Sammelsurium in Katalogform entstehen, welches im besonderen die ausgestellten Arbeiten und Künstler vorstellt und abbildet. Ausgewählte Texte werden die Publikation ergänzen. Auf knapp 130 Seiten soll teils farbig, teils in schwarz-weiß, die Vielfalt der letzten fünf Jahre dargestellt werden.

Ein Raum

Der Kunstraum Ortloff wurde im Jahr 2007 von einer kleinen Gruppe von 3 Studierenden mit der Absicht gegründet, einen Raum mit den eigenen Ideen und Konzepten bespielen zu wollen. Ohne zu Beginn konkret zu wissen wohin genau man mit dem Projekt möchte, entwickelte sich das Ortloff durch ein stringentes Programm von Ausstellungen und anderen kulturellen Veranstaltungen innerhalb der ersten zwei Jahre zu einem festen Bestandteil der jungen Leipziger Kunstszene im allgemeinen sowie zu einem Inkubator der OFF-Kultur des Leipziger Westen im speziellen.

Die Stadt als Ausgangssituation

Das Ortloff ist fest mit seinem Standort Lindenau verbunden. Der Stadtteil bot zu Zeiten der Gründung einerseits genug verfügbaren bzw. finanziebaren Raum, andererseits ein vertrautes und zunehmend günstiges kulturelles Klima, an welches sich problemlos anknüpfen ließ. Diese Bedingungen ergaben sich aus der jüngeren Geschichte des Viertels. Aus einer Dorfgründung hervorgegangen entwickelte sich der Leipziger Stadtteil zur Gründerzeit zu einer florierenden Industriegemeinde mit zahlreichen Fabriken und Gewerbebetrieben sowie Wohnquartieren für die zahlreichen Arbeiter. Zwar war zu DDR-Zeiten Lindenau zusammen mit dem benachbarten Stadtteil Plagwitz noch das bedeutendste Industriegebiet Leipzigs, auf Grund mangelnder Investitionen während dieser Epoche verfiel die Altbausubstanz jedoch zusehends, sodass bereits vor 1989 viele der Bewohner aus dem Stadtteil abwanderten. Bedingt durch den Zusammenbruch der Indust-rieproduktion nach der Wende verstärkte sich dieser Trend noch einmal. Leerstand und hohe Arbeitslosigkeit waren die Folge, sie prägten seit den 90'er Jahren das Image des Viertels.Die Stadt versuchte ihrerseits mit Förderprogrammen wie URBAN II den Schrumpfungs- und Zerfallsprozessen durch hauptsächlich infrastrukturelle Maßnahmen entgegenzuwirken. Dies kam letztendlich nicht nur den traditionell ansässigen Kulturinstitutionen wie z.B. dem Theater der jungen Welt zu Gute, sondern auch einer wachsenden Anzahl kleiner Initiativen und Projekten aus dem Bereich Kunst, Kultur und Nachbarschaftleben. Ein wichtiges Beispiel hierfür stellen die Wächterhäuser dar, in deren Räumen vor allem finanziell nieder-schwellige Vorhaben Platz fanden.

Das Haus

Auf der Suche nach einem geeigneten Raum stießen die Initiatoren im Sommer 2007 auf ein leerstehendes un-saniertes Gabäude am Straßenbahnhof Angerbrücke. Der dreistöckige Altbau mit ca. 270 qm Nutzfläche bildet die Basis der Aktivitäten rund um das Ortloff. Das Gebäude wurde in Absprache mit dem Vermieter soweit es möglich war innerhalb eines halben Jahres in Eigenleistung in Stand gesetzt. Neben dem nach außen hin wahrnehmbaren Raum für Ausstellungen und Veranstaltungen beherbergt das Gebäude heute zudem eine Wohnung sowie mehrere Ateliers und Arbeitsräume.

Der Kunstraum

Seit Dezember 2007 werden im Ortloff Ausstellungen unterschiedlichster Formate gezeigt. Als Einzelpositionen oder Gruppenausstellungen waren unterschiedliche Medien wie Malerei, Zeichnungen und Grafik über Fotografie bis hin zu Objekt- und Medienkunst vertreten. Die beteiligten Künstler rekrutierten sich in zu einem Teil aus dem persönlichen Umfeld der Kunstraumbetreiber, zum anderen aus direkten Anfragen Interessierter.Der Kunstraum wird von Studierenden gleichermaßen wie von bereits etablierteren Künstlern als Spielraum genutzt, fernab vom kommerziellen Kunstgeschehen ihre Positionen zu verwirklichen und zu präsentieren.Hierin liegt der Hauptanspruch des Ortloff: einen Raum für Experimente zur Verfügung zu stellen. Bei Auswahl und Ideenfindung spielte daher der aktive Kontakt und inhaltliche Austausch mit den Künstlern eine äußerst wichtige Rolle. Das gemeinsame Planen und Verwirklichen eines Ausstellungskonzeptes bilden den Kern der künstlerisch-kuratorischen Arbeit.Der Kunstraum Ortloff verfolgt keine kommerziellen Interessen und wird von Initiatoren ehrenamtlich betrieben. Er finanziert sich derzeit größtenteils durch Untervermietung der weiteren Räume im Haus.Nach fünf Jahren kann das Ortloff heute auf ein großes Netzwerk an Freunden und Unterstützern aus dem Bereich Kunst und Kultur zurückgreifen.

Die Nähe zur Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig ist unverkennbar, mehrere Diplome wurden heir bereits verteidigt und präsentiert. Hinzu kommt die enge Verbindung zur lokalen Szene in Lindenau. Zusammen mit den weiteren Lindenauer Kunsträumen ist das Ortloff Gründungsmitglied des Netzwerks unabhängiger Kunsträume Leipzig Lindenau, in dessen Rahmen seit 2008 zwei mal jährlich der gemeinsame Galerientag Lindenow organisiert wird.

Das Label

Aus einer Reihe von Live Musik Veranstaltungen, welche auch immer schon neben dem Ausstellungsbetrieb ein fester Bestandteil im Programm waren, entstand die Idee eines eigenen kleinen Platten-Labels. Dies wurde 2009 offiziell gegründet und veröffentlicht seit dem Titel meist lokaler Künstler aus dem Bereich elektronischer Musik auf Vinyl.

Die Gbr

Die Gesellschaft bürgerl. Rechts Ortloff gründete sich im Jahr 2011 um sich besser den wachsenden adminis-tratorischen Herausforderungen stellen zu können. Ziel der Gesellschaft ist die Entwicklung, Umsetzung und Betreuung kultureller Projekte im Bereich bildender Kunst auf der einen und Musik auf der anderen Seite. Hier-zu zählt vor allem der kontinuierliche Ausstellungsbetrieb in den eigenen Galerieräumen in Leipzig Lindenau (Kunstraum Ortloff) sowie die Herausgabe spezifischer Musik über das eigens gegründete Musiklabel ortloff records.

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Ausstellungschronik

2007Lehrlauf

2008Nachts sind alle Katzen grau (Abendakademie HGB)Bin sofort zurückZeichnungenDiplom Stefan WalterHOOPDie Dinge ohne unsBuchpräsentation Stefan Walter

2009Alles wird gut (Abendakademie HGB)MALEDIVEN/ Der Herr ist mein HirteWarschauer Straße#2Diplom Johannes AbendrothERGONEVER ODD OR EVENThank you

2010NO MORE SHALL WE PARThappy_holidayscome to where the flavour is.Le chéri de mon chéri est un cherryMANDY SINDY SANDYJenseits des KanalsDiplom Valentin JustMehrweghopes : deletedGold von den Sternen

20112011Diplom Simon ReimannDie Katze schweißt sich in den Banz.Wehmütig bis heiter verästeltTrapezImmer davon reden, nie daran denken.THE GAEM IST KRIEGWIR BELOHNEN SIE

2012Ganz wie du willst, Liebling – nur Friede.Objects of aversionohne TitelLandeier im RampenlichtToppingsINTERSHOP 2 – Straight Outta Compton/Fuck ComptonDiplom Charlotte Urbanek

Ausgestellte Künstler

Johannes AbendrothKatrin AlbrechtHjördis BaackeTilo BaumgärtelPiotr BaranManja BarthelKatharina BeilsteinZora BerwegerBurkhard BeschowRobert BramboraSebastian BurgerYves ChaudouetDavid CzuprynDAGJana DebrodtMiguel DominguesJens EinhornMaria L. FelixmüllerAnne FellnerKathrin FreytagKerstin FlakeRebakka GnädingerOliver GoldackerMartin GroßAndreas Enrico GrunertRaul GschreyClaas GutscheHAGELSebastian HeinSascha HerrmannRosa Maria HilleRosemary HogarthFranzika HolsteinKatharina ImmerkusStephan JäschkeValentin JustAndy KaniaMaximilian KirmseAnnika KleistEva KöstnerOliver KossackRobert KotschMax KowalewskAlexander KrohnJanett Krückemeier

Fabian KuntzschAlwin LayCorinne von LebusaEdgar LesziewskiMarkus LiehrMarian LuftLukas MarxtMalte MasemannSebastian MejiaDominik MeyerKatharina MertenHeide NordHendrik NiefeldPhilipp OrschlerJirka PfahlJochen PlogstiesJulius PoppSimon ReimannNorbert ReissigJohannes RochhausenChristoph RuckhäberleTitus SchadeAlexander SchellbachKatharina SchillingAnna SchimkatJuliane SchmidtCindy SchmiedichenKatharina SchmittFelix SchneeweißDavid SchnellMatthias SommererClaus Georg StabeCarsten TabelTobias TeschnerPatrick TimmCharlotte UrbanekMichael WagenerMarcel WalldorffStefan WaltherTanja WaltherGeorg WeißbachMikka WellnerKatharina Anna WieserDenise Winter

Abbildungsverzeichnis

1 Außenansicht Kunstraum ortloff mit einer Arbeit von Philipp Orschler und Mikka Wellner zur Ausstellung „Come to whre the flavour is“, 2010

2Außenansicht Kunstraum ortloff zur Ausstellung „Die Dinge ohne uns“ mit Stephan Jäschke, Claus Georg Stabe und Sebastian Speckmann, 2008

3Ansicht während der Eröffnung von der Gruppenausstellung „Wir belohnen Sie“ u. a. mit Katharina Imme-kus, Oliver Kossack, Kerstin Flake, Corinne von Lebusa, Johannes Rochhausen, Edgar Lesziewski, Franziska Holstein, Heide Nord, 2011

4Ausstellungsansicht „NEVER ODD OR EVEN“, mit Arbeiten von Sebastian Burger, 2009

5Ausstellungsansicht „NEVER ODD OR EVEN“ mit Arbeiten von Titus Schade und Sebastian Nebe, 2009

6Ausstellungsansicht „NEVER ODD OR EVEN“ mit Arbeiten von Sebastian Nebe und Sebastian Burger

7Ausstellungsansicht „Wir belohnen Sie“ mit Arbeiten von Franziska Holstein, Sebastian Speckmann, Edgar Leziewski, Johannes Rochhausen, Katharina Schilling, Titus Schade, Jirka Pfahl, Kristina Schuldt, Jochen Plogsties, Heide Nord, u. a., 2011

8Ausstellungsansicht „Wir belohnen Sie“ mit Arbeiten von Oliver Kossack, Inga Kerber, Ronny Szillo, Georg Weißbach, Corinne von Lebusa, Kerstin Flake, Carsten Tabel, u. a., 2011

9Ausstellungsansicht „2011“ mit einer Arbeit von Carsten Tabel, 2011

10 Ausstellungsansicht „The Gaem ist Krieg“ mit Arbeiten von Robert Brambora und Jens Einhorn, 2011

11Außenansicht Kunstraum ortloff zur Ausstellung „The Gaem ist Krieg“, mit einer Arbeit von Robert Brambora und Jens Einhorn, 2011

Ausblick für 2012

Molina Gosh und Juliana Ortitz„Back To The Rules“

Maria L. Felixmüller und Danny Wagner„Pale Blue Dot“

Philipp OrschlerInstallation

Annika Kleist, Stefanie Heinze, Bennedikt LeonhardtMalerei, Zeichnung, Installation

5 Jahre Ortloff

Kunstraum ortloff

ortloff GbrTilman Grundig, Julius Vogelsberg, Georg Weißbach

Jahnallee 7304177 Leipzig

[email protected]

Georg Weißbach

*1987 in Leipzig1996 – 2005

Mitglied des Thomanerchores Leipzigseit 2008

Studium an der HGB Leipzigseit 2010

Klasse für Bildende Kunst Astrid Klein

Tilman Grundig

*1975 in Berlin2001 -2005 Studium Visuelle Kommunikation

an der Bauhaus-Uni Weimar2005 Diplom, seitdem freischaffend tätig

Julius Vogelsberg

*1983 Weimarseit 2005 Studium Geographie,

Soziologie, Stadt-/ Projektentwicklungan der Universität Leipzig

seit 2011Studium an der HGB Leipzig