Kurz notiert 6 (2012) Heft 4 - bibliotheksforum-bayern.de · Titelaufnahmen des gedruckten...

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302 kurz notiert Bayern FaMI-Ausbildung in Bayern I m Friedrich-von-Gärtner-Saal der Bayerischen Staatsbib- liothek erfolgte am 11. Juli 2012 die feierliche Zeugnisüber- gabe an die neu ausgebildeten Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste mit Fachrichtung Bibliothek (FaMI) in Bayern. Sowohl 24 reguläre Auszubildende als auch eine ex- terne Prüfungsteilnehmerin unterzogen sich der Abschluss- prüfung 2012, die sie mit hervorragenden Ergebnissen ab- schlossen. Alle Teilnehmer bestanden die Prüfung, siebenmal konnte sogar die Bestnote „sehr gut“ vergeben werden. Der Jahrgang 2009 – 2012 steht damit an der Spitze aller je in Bayern geprüften FaMI-Auszubildenden. Dieses Ergebnis zeugt einerseits von der Etablierung des Ausbildungsberu- fes selbst, andererseits auch von der qualitativ hochwertigen Ausbildung in den einzelnen Bibliotheken. Nachdem Dr. Wilhelm Hilpert als Verteter der Generaldirektion der BSB den Absol- venten ihre Zeugnisse überreicht hatte, würdigte Ute Palmer-Horn, Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen, als Vertreterin des Prüfungsausschusses die Leistungen der Auszubildenden und zeichnete die drei Jahrgangsbesten Verena Schulz (Stadtbibliothek Rosenheim), Angelina Pendele (Gemeindebibliothek Neubi- berg) und Christian Straub (Stadtbücherei Regensburg) aus. Die zuständige Stelle für die FaMI-Ausbildung hat aktuell 26 neue Ausbildungsver- hältnisse eingetragen (Stand 21.08.2012). Mit der Regionalbibliothek Weiden, der Stadtbibliothek Burghausen und der Hochschulbibliothek Erlangen-Nürnberg sind drei neue Bibliotheken in den Kreis der Ausbildungsstätten hinzugekommen. Absolventen des FaMI-Kurses 2009 – 2012 BIX 2012 – Gold für bayerische Bibliotheken A m 12. Juli 2012 erschien der Bibliotheksindex BIX nach grundlegender Überarbeitung mit neuer Methodik und neu- em Erscheinungsbild. Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) präsentiert die Ergebnisse des Kennzahlenvergleichs nun in Form eines Ratings. Alle Bibliotheken bilden mit ihren DBS-Daten den Vergleichsrahmen und die Website wurde vollständig überarbeitet. Hervorragende Ergebnisse werden je Kategorie mit dem BIX-Top-Marker (Stern) hervorgehoben und eignen sich gut für die Außendarstellung bei Kommune und Presse. Am besten abgeschnitten haben die so genann- ten „Vier-Sterne-Bibliotheken“, also Bibliotheken, die in allen Dimensionen in der „Goldgruppe“ sind. Das sind deutsch- landweit von den insgesamt 346 beteiligten Bibliotheken aller Sparten 45 öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken, da- runter 13 öffentliche Bibliotheken in Bayern. Die neue Methode macht die Leistungsstärke der bayerischen Bibliotheken, von denen die meisten im Topbereich zu finden sind, noch trans- parenter als vorher. Die bestplatzierten bayerischen Bibliothe- ken verteilen sich wie folgt auf die Größenklassen: Weitere Informationen: www.bix-bibliotheksindex.de Kommunen bis 15.000 Einwohner 4 Sterne: Feldkirchen-Westerham, Ochsenfurt 3,5 Sterne: Gerolzhofen, Grünwald. Haßfurt, Höchberg, Marktheidenfeld, Miesbach, Oberhaching Kommunen mit 15.000 bis 30.000 Einwohnern 4 Sterne: Bad Neustadt, Burghausen, Landsberg/Lech, Mühldorf/Inn 3,5 Sterne: Alzenau, Schwandorf Kommunen mit 30.000 bis 50.000 Einwohnern 4 Sterne: Fürstenfeldbruck, Straubing, Weiden 3,5 Sterne: Freising Kommunen mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern 4 Sterne: Bamberg, Rosenheim Kommunen über 100.000 Einwohner 4 Sterne: Erlangen, Würzburg 3,5 Sterne: Regensburg Einschichtige Universitätsbibliotheken 3,5 Sterne: Bamberg Zweischichtige Universitätsbibliotheken 3 Sterne: UB München Hochschulbibliotheken 3 Sterne: Amberg-Weiden, Regensburg FOTO: BSB Bibliotheksforum Bayern 06 (2012)

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kurz notiert

BayernFaMI-Ausbildung in Bayern

Im Friedrich-von-Gärtner-Saal der Bayerischen Staatsbib-liothek erfolgte am 11. Juli 2012 die feierliche Zeugnisüber-gabe an die neu ausgebildeten Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste mit Fachrichtung Bibliothek (FaMI) in Bayern. Sowohl 24 reguläre Auszubildende als auch eine ex-terne Prüfungsteilnehmerin unterzogen sich der Abschluss-prüfung 2012, die sie mit hervorragenden Ergebnissen ab-schlossen. Alle Teilnehmer bestanden die Prüfung, siebenmal konnte sogar die Bestnote „sehr gut“ vergeben werden. Der Jahrgang 2009 – 2012 steht damit an der Spitze aller je in Bayern geprüften FaMI-Auszubildenden. Dieses Ergebnis zeugt einerseits von der Etablierung des Ausbildungsberu-fes selbst, andererseits auch von der qualitativ hochwertigen Ausbildung in den einzelnen Bibliotheken.

Nachdem Dr. Wilhelm Hilpert als Verteter der Generaldirektion der BSB den Absol-venten ihre Zeugnisse überreicht hatte, würdigte Ute Palmer-Horn, Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen, als Vertreterin des Prüfungsausschusses die Leistungen der Auszubildenden und zeichnete die drei Jahrgangsbesten Verena Schulz (Stadtbibliothek Rosenheim), Angelina Pendele (Gemeindebibliothek Neubi-berg) und Christian Straub (Stadtbücherei Regensburg) aus.

Die zuständige Stelle für die FaMI-Ausbildung hat aktuell 26 neue Ausbildungsver-hältnisse eingetragen (Stand 21.08.2012). Mit der Regionalbibliothek Weiden, der Stadtbibliothek Burghausen und der Hochschulbibliothek Erlangen-Nürnberg sind drei neue Bibliotheken in den Kreis der Ausbildungsstätten hinzugekommen.

Absolventen des FaMI-Kurses 2009–2012

BIX 2012 – Gold für bayerische Bibliotheken

Am 12. Juli 2012 erschien der Bibliotheksindex BIX nach grundlegender Überarbeitung mit neuer Methodik und neu-em Erscheinungsbild. Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) präsentiert die Ergebnisse des Kennzahlenvergleichs nun in Form eines Ratings. Alle Bibliotheken bilden mit ihren DBS-Daten den Vergleichsrahmen und die Website wurde vollständig überarbeitet. Hervorragende Ergebnisse werden je Kategorie mit dem BIX-Top-Marker (Stern) hervorgehoben und eignen sich gut für die Außendarstellung bei Kommune und Presse. Am besten abgeschnitten haben die so genann-ten „Vier-Sterne-Bibliotheken“, also Bibliotheken, die in allen Dimensionen in der „Goldgruppe“ sind. Das sind deutsch-landweit von den insgesamt 346 beteiligten Bibliotheken aller Sparten 45 öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken, da-runter 13 öffentliche Bibliotheken in Bayern. Die neue Methode macht die Leistungsstärke der bayerischen Bibliotheken, von denen die meisten im Topbereich zu finden sind, noch trans-parenter als vorher. Die bestplatzierten bayerischen Bibliothe-ken verteilen sich wie folgt auf die Größenklassen:

Weitere Informationen: www.bix-bibliotheksindex.de

Kommunen bis 15.000 Einwohner

4 Sterne: Feldkirchen-Westerham, Ochsenfurt 3,5 Sterne: Gerolzhofen, Grünwald. Haßfurt, Höchberg, Marktheidenfeld, Miesbach, Oberhaching

Kommunen mit 15.000 bis 30.000 Einwohnern

4 Sterne: Bad Neustadt, Burghausen, Landsberg/Lech, Mühldorf/Inn 3,5 Sterne: Alzenau, Schwandorf

Kommunen mit 30.000 bis 50.000 Einwohnern

4 Sterne: Fürstenfeldbruck, Straubing, Weiden 3,5 Sterne: Freising

Kommunen mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern 4 Sterne: Bamberg, Rosenheim

Kommunen über 100.000 Einwohner

4 Sterne: Erlangen, Würzburg 3,5 Sterne: Regensburg

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Aschaffenburg

HofbibliothekAschaffenburger Kulturtage 2012

Als Beitrag zu den Aschaffenburger Kulturtagen 2012, die unter dem Motto „Stadt. Geschichte. Zukunft“ standen, wurde an der Hofbibliothek der Vortrag „Ludwig II. auf Frankenreise und sein

Erich Adami bei seinem Vortrag

AschaffenburgHofbibliothekAuszeichnung mit dem Gütesiegel „Bibliotheken – Partner der Schulen“

Am 9. Juli 2012 erhielt die Hofbibliothek nun schon zum vierten Mal in Folge das Gütesiegel für ihre vorbildliche Zusammenarbeit mit Schu-len. Das bayerische Ministerium für Unterricht und Kultus sowie das für Wissenschaft, Forschung und Kunst vergeben seit 2006 gemeinsam den Preis an Bibliotheken für beispielhafte Kooperation mit Schulen. Unter den neun Preisträgern 2012 bei den wissenschaftlichen Biblio-theken befindet sich wieder die Hofbibliothek mit ihrem kleinen, enga-gierten Team. Sie unterstützt seit vielen Jahren Schüler aus Aschaffenburg und Umgebung bei ihren Vorbereitungen für Hausarbeiten, Referate und Facharbeit. In Führungen und Sonderveranstaltun-gen werden Informationskompetenz und Recherchefähigkeiten vermittelt, und zwar nicht nur für Schüler, sondern auch für Lehrer.

Ministerialdirigentin Elfriede Ohrnberger, Bibliotheksleiterin Karin Kuhn und Gene-

raldirektor Dr. Rolf Griebel.

Aufenthalt in Aschaffenburg“ geboten. König Ludwig II. von Bayern unter-nahm nur eine einzige offizielle Dienst-reise – und dies war seine triumphale Fahrt durch Franken im Jahre 1866. Nach dem verlorenen Krieg gegen Preußen hatte die Stimmung in dieser am stärksten vom Konflikt betroffenen Provinz ihren Tiefpunkt erreicht. Um seine Verbundenheit zu zeigen, be-suchte Ludwig zahlreiche fränkische Städte und kam dabei seinen Unter-tanen so nahe wie niemals vor- oder nachher. Nach einem Überblick über die gesamte Reiseroute ging der Re-ferent Erich Adami gezielt und ausführ-lich auf den Besuch in Aschaffenburg ein. Auch hier waren die Bürger hinge-rissen von dem jungen, gut aussehen-den Monarchen.

Neue BroschüreDie effiziente Recherche nach In-formationen und die Bewertung der gefundenen Quellen wollen eben-

so gelernt sein wie das korrekte Zitieren. Und das nicht erst in Studium oder Beruf, sondern bereits in der Schule. Die vier großen Aschaffenburger Biblio-theken (Hochschulbib-liothek, Hofbibliothek, Landeskundliche Bi-bliothek und Stadtbi-bliothek) unterstützen die Schulen der Region durch ein vielfältiges Angebot an Führungen und Schulungen zum Thema Informationskompetenz und erstellten daher eine gemeinsame Broschüre zu ihren Serviceleistungen.

Augsburg

Neue Stadtbücherei Der Neuen Stadtbücherei Augsburg wurde das Gütesiegel „Bibliotheken – Partner der Schulen 2012“ verliehen. Sie wurde dafür honoriert, dass sie die Aufgaben einer Schnittstelle zwischen Schulen, Kindergärten, der Jugendin-formation des Stadtjugendrings sowie anderen Kultur- und Bildungseinrichtun-gen wahrnimmt.

So wurden im Rahmen der Leseför-derung viele Projekte aus der Taufe gehoben, andere wiederum vertieft und ausgebaut. Dazu gehören u. a. die Klassenführungen und Medien-rallyes für unterschiedliche Altersstu-fen, die Büchersafari am Welttag des Buches, der regelmäßig stattfinden-de Sommerferienleseclub sowie der Gratis-Comic-Tag, der vor allem bei Jugendlichen auf große Resonanz stößt. Gemeinsam mit unterschiedli-chen Partnern werden an Augsburger Schulen „Leseinseln“ an die Stadtbü-cherei angedockt, um die Leselust zu wecken und Informationskompetenz zu vermitteln. Hervorzuheben ist auch das interkulturelle Engagement der Neuen Stadtbücherei zum Thema Mehrsprachigkeit. Da jedes zweite Kind in Augsburg einen Migrations-hintergrund besitzt, wurde 2011 ein mehrsprachiges Märchenprojekt ent-wickelt, um Sprachbildung zu stärken.

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BambergStaatsbibliothek

Gemeinsam mit vier weiteren Bamberger Kulturinstitutionen präsen-tiert sich die Staatsbibliothek Bamberg seit 2012 unter der Dachmarke „Domberg – Museen um den Bamberger Dom“. Zu den Partnern ge-hören das Diözesanmuseum, die Bayerische Staatsgemäldesammlung mit der Staatsgalerie, die Schlösserverwaltung mit der Neuen Residenz sowie die Museen der Stadt Bamberg mit dem Historischen Museum. Das Zusammenwirken soll die Vermittlung und Inwertsetzung der mu-sealen Schätze optimieren, die in einzigartiger Dichte im Umkreis des Kaiserdoms versammelt sind und eine wesentliche Komponente des Weltkulturerbes Bamberg bilden.

Am 11. Juni 2012 wurden die Dachmarke und der gemeinsame Inter-netauftritt im Beisein von Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch und dem Bamberger Bürgermeister und Kulturreferenten Werner Hipelius im Infopoint Museen und Schlösser in Bayern im Alten Hof in München der Öffentlichkeit vorgestellt (www.domberg.bamberg.de). Zugegen waren Vertreter der beteiligten Institutionen, die das Projekt in einer Ar-beitsgruppe entwickelt hatten.

Bei der Vorstellung der Dachmarke „Domberg – Museen um den Bamberger Dom“ in München (v. l. n. r.): Dr. Michael Henker, Leiter der Landesstelle für die nicht-

staatlichen Museen in Bayern, Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch, Bürgermeis- ter Werner Hipelius, Bibliotheksdirektor Dr. Werner Taegert, Museumsdirektorin

Dr. Regina Hanemann, Ausstellungskurator Dr. Wolfgang F. Reddig.

Eichstätt-Ingolstadt

UniversitätsbibliothekDie Sammlung Schlecht, eine ehema-lige Privatbibliothek von rund 3.500 Handschriften, alten Drucken und eigen-händigen Musikschriften, zählt zu den bedeutendsten Nachlässen der Univer-

sitätsbibliothek Eichstätt-Ingolstadt. Sie spiegelt die Interessen des Eichstätter Theologen, Pädagogen und Musik-forschers Raymund Schlecht (1811 – 1891), der sich für die Wiederbelebung der „echten“ alten katholischen Kirchen-musik einsetzte und die Geschichte der älteren Musik und ihrer Aufführungsbe-

dingungen erforschte. Sein besonderes Augenmerk galt der Musikgeschichte Eichstätts. Den bedeutendsten Teil seiner Sammlung stellen die ehemaligen Hof-musikalien dar, in denen die Aktivitäten der Eichstätter fürstbischöflichen Hofka-pelle in der Zeit von ca. 1740 bis 1802 hervortreten. Die Sammlung Schlecht ist damit eine der maßgeblichen Samm-lungen süddeutscher Hofmusikalien, die nahezu ohne Verluste erhalten ist.Seit 1999 bereits sind die 1.550 mehr-stimmigen Musikmanuskripte des Nachlasses aus der Zeit von ca. 1740 bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts in einem gedruckten Katalog wis-senschaftlich erschlossen. Gefördert wurde die Katalogisierung von der DFG, der Diözese Eichstätt und dem Bischöflichen Domkapitel Eichstätt. In den letzten drei Jahren wurden die Titelaufnahmen des gedruckten Kata-logs auch in elektronische Form über-führt und sind nunmehr vollständig über den OPAC des Répertoire Inter-national des Sources Musicales (RISM) recherchierbar. Durchgeführt wurde die Konversion von Musikwissenschaftle-rinnen, die auch in der Musikabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek tätig sind: Frau Dr. Veronika Giglberger und, als freie Mitarbeiterin bei RISM, Frau Daniela von Aretin.

Germering

Stadtbibliothek Großen Zuspruch fand im Juli 2012 die Ausstellung „101 Germeringer“ in

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Kolbermoor E.ON Bayern Kinderbibliothekspreis 2012

Bei einer Festveranstaltung in der Alten Spinnerei in Kolbermoor (Landkreis Rosenheim/Oberbayern) verlieh das Energieunternehmen E.ON Bayern am 20. Juni 2012 zum sechsten Mal den Kinderbibliotheks- preis an Bibliotheken und Büchereien in kommunaler oder kirchlicher Trägerschaft. Zehn Einrichtungen im Freistaat wurden für ihre besonde-ren Leistungen im Bereich der Leseförderung vom bayerischen Kultus-staatssekretär Bernd Sibler und dem Vorsitzenden des Vorstands der E.ON Bayern AG, Thomas Barth, mit dieser Auszeichnung gewürdigt. Bernd Sibler unterstrich die Bedeutung der Lesekompetenz als eine der grundlegenden Kulturtechniken. Die Bedeutung der Bibliotheken und Büchereien in Bayern mit ihrem breit gefächerten Angebot an Bü-chern, Zeitschriften oder Hörspielen, könne hierbei nicht hoch genug geschätzt werden. Gerade die Integration neuer Medien gelinge zudem an vielen Standorten geradezu mustergültig.

Die Gewinner des Kinderbibliothekspreises sind die kommunalen öffentlichen Bibliotheken in Bayreuth, Dillingen, Lichtenfels, Mantel und Neubiberg sowie fünf kirchliche Büchereien: Essenbach (zu-sammen mit der öffentlichen Bücherei Ahrain), Litzendorf, Pfaffen-hofen a. d. Ilm, Schierling und Zorneding. Die Preisträger erhielten jeweils 5.000 Euro für die Neubeschaffung von Büchern und kind-gerechten Medien.

Unter dem Motto des Kinderbibliothekspreises „Bibliotheken fördern Le-sen – wir fördern Bibliotheken“ unterstützt die E.ON Bayern AG auch in diesem Jahr 50 weitere Büchereien und Bibliotheken mit den sogenann-ten „Lesezeichen“, die mit jeweils 1.000 Euro dotiert sind. Dieser Betrag ist ebenfalls zweckgebunden und dient der verbesserten Ausstattung der Bibliotheken. Die Auswahl aller Gewinner erfolgte in enger Zusammenar-beit mit der Bayerischen Staatsbibliothek/Landesfachstelle für das öffent-liche Bibliothekswesen und dem Sankt Michaelsbund.

Gruppenbild der Preisträger

der Stadtbibliothek Germering (Land-kreis Fürstenfeldbruck/Oberbayern). Die Fotografin Vera Greif und der Fil-memacher Günter Pruner (beide in Germering wohnhaft) hatten über ein Jahr Menschen aus Germering fil-misch interviewt. 101 Interviews, fest-gehalten mit der Kamera, zeigten eine bunte Mischung an Menschen und Themen. Symbol und „roter Faden“ al-ler Gespräche war dabei ein knallroter Regiestuhl, auf dem die Interviewten in einer Umgebung ihrer Wahl Platz nahmen. Die Stadtbibliothek konnte mit Hilfe eines PCs mit riesigem Bild-schirm und großen Foto-Stelen dieses erfolgreiche Projekt für mehrere Wo-chen präsentieren.

München

Bayerische Blindenhörbücherei Unter dem Motto „Gespräche im Hof“ fand am 19. Juli 2012 zum fünften Mal der alljährliche „Tag der offenen Tür“ in der Bayerischen Blindenhörbücherei in München statt. Wie in jedem Jahr wurde die Veranstaltung gemeinsam mit dem Berufsförderungswerk Würz- burg, dem Regional-Center München und der Firma Papenmeier RehaTechnik ausgerichtet. Die Teilnehmer konnten sich rund um das Thema Sehbehinde-rung und Beruf umfassend informieren, zum Beispiel über den aktuellen Stand beim Blindengeld. Zudem erhielten sie nützliche Anregungen im Umgang mit neuen Online-Medien wie Facebook und Twitter. Als wahrer Publikumsma-gnet erwies sich der Workshop „Wie kann ich als Blinder oder Sehbehinder-ter iPhone und iPad nutzen?“ Zu einem Blick hinter die Kulissen luden die fünf Studios der Hörbücherei ein, wo die Entstehung eines Hörbuchs live vorge-führt wurde. Irmgard Badura, die Be-auftragte der Bayerischen Staatsregie-rung für die Belange von Menschen mit Behinderung, übernahm die Schirm-herrschaft für den Tag der offenen Tür. In ihrem engagierten Vortrag forderte sie eine gleichberechtigte Gesellschaft ohne Barrieren – nicht nur in Politik und Alltagswelt, sondern auch in den Köp-fen und Herzen der Menschen. Mehr Infos zur Bayerischen Blindenhörbü-cherei unter www.bbh-ev.org.

Weitere Informationen zur Preisverleihung und zu den Preisträgern auf www.oebib.de

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MünchenBayerische Staatsbibliothek„75 Jahre Carmina Burana von Carl Orff – Entstehung, Urauffüh-rung, Wirkung eines Welterfolgs“

Das Orff-Zentrum München wid-mete dem 75-jährigen Jubiläum der Uraufführung der Carmina Burana von Carl Orff in Frankfurt am Main die Aus-stellung „75 Jahre Carmina Burana von Carl Orff – Entstehung, Uraufführung, Wirkung eines Welterfolgs“ im Flurbe-reich zum Lesesaal Musik, Karten und Bilder der Bayerischen Staatsbibliothek. Als Ausstellungsort wurde die Bayeri-sche Staatsbibliothek gewählt, da sich Carl Orff der Bibliothek sehr verbunden fühlte und sie sowohl den mittelalterli-chen „Codex Buranus“ aus dem 13. Jahrhundert als auch die handschriftli-che Partitur von Carl Orff zu ihrem Be-stand zählt.

Am 20. Juni 2012 wurde die Ausstellung feierlich im Lesesaal Musik, Karten und Bilder eröffnet. Neben Grußworten von Generaldirektor Dr. Rolf Griebel und Ministerialrat Herbert Hillig vom Bayerischen Staats-ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst hielt Dr. Thomas Rösch, Leiter des Orff-Zentrums München, den Festvortrag „Unbe-kanntes im Bekannten – Anmerkungen zu den Carmina Burana von Carl Orff“ mit Ton- und Video-Beispielen.

Die Ausstellung war zu sehen vom 21. Juni bis zum 6. Oktober 2012.

Bayerische StaatsbibliothekAuszeichnung für den B3KatIm Rahmen des neu ins Leben gerufe-nen Programmierwettbewerbs „Apps für Deutschland“ wurden die Bayeri-sche Staatsbibliothek, der Bibliotheks-verbund Bayern und der Kooperative Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg für ihr Verbundkatalogsystem B3Kat am 6. März 2012 auf der Cebit in Hannover mit dem 2. Preis in der Kategorie „Da-ten“ ausgezeichnet. Den Preis nahm der Stellvertretende Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek, Dr. Klaus Ceynowa, von Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich entgegen.

Vortragsreihe „Das ludovicia-nische München im Wandel der Zeit“Das Historische Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität München kon-zipierte und organisierte unter der Lei-tung von Prof. Dr. Hubert Glaser die Vortragsreihe „Das ludovicianische München im Wandel der Zeit: Bauen, Sammeln, Gestalten – Eine Vortrags-reihe an Originalschauplätzen“. Selbst-verständlich war auch die Bayerische Staatsbibliothek – der Bibliotheksbau in der Ludwigstraße wurde von König Ludwig I. in Auftrag gegeben – Schau-platz einer abendlichen Vortragsveran-staltung. Am 31. Mai brachte Dipl.-Bibl. Annemarie Kaindl M.A. den rund 150 Gästen die Baugeschichte der Staats-bibliothek näher und Dr. Claudius Stein ging in seinem Vortrag auf „Die Ludwig-straße als Ort der Bildung am Beispiel des Herzoglichen Georgianums“ ein. Beide Vorträge waren für die Gäste eine spannende Reise in die ludovicianische Zeit Münchens.

Bayerische Staatsbibliothek erhält Sammlung makedonischer Literatur Am 12. Juli 2012 überreichte der Ma-kedonische Generalkonsul in München, Vasko Grkov, dem Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek, Dr. Rolf Griebel, eine Sammlung makedonischer Literatur in englischer Übersetzung. Sie entstammt einem vom makedonischen Staat finanzierten und durchgeführten Projekt, das einen Querschnitt durch die makedonische kulturelle Überlieferung von den Anfängen im Kirchenslawischen über Aufzeichnungen mündlich tradierter Literatur bis hin zur Belletristik des 20. Jahrhunderts bietet (für eine Übersicht suchen Sie im OPAC der BSB unter der Serie „Translation project Macedonian

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Literaturportal Bayern

B islang fehlte im Internet eine umfassende Plattform für die Literatur in Bayern, doch seit Mitte Juli 2012 hat sich das geändert: Am 16. des Monats ist das Litera-turportal Bayern unter der Adresse www.literaturportal-bayern.de online gegangen. Das Literaturland Bayern präsentiert sich seinem Publikum, seinen Ak-teuren und Entdeckern damit in einem neuen Format. Zentrales Anliegen des neuen Angebots ist es, die Ortsbezüge von Autorinnen und Autoren sichtbar zu machen, also die literarische Topographie Bayerns umfas-send zu (be-)schreiben. Hierzu gibt es neun Themenbereiche: Autorinnen & Autoren, Zeitschriften, Nachlässe, Literaturland, Themen, Institutionen, Preise & Förderungen sowie einen Blog und einen Literaturkalender.Das Literaturportal Bayern ist nicht abgeschlossen, es ist „kein Fertighaus“, wie Kunstminister Dr. Wolfgang Heubisch beim Launch des Portals im Friedrich-von-Gärtner-Saal der Bayerischen Staatsbibliothek konstatierte. Es lädt alle zur Mitarbeit ein, die die vielgestaltige Literaturgeschichte und Literaturlandschaft Bayerns im Internet abbilden wollen, und ist offen für weitere Kooperationen. Die umfangreiche und wohlwollende Pressereso-nanz lässt hoffen, dass sich viele, viele Interessierte am neuen Literaturpor-tal Bayern beteiligen. Mehr zum Thema lesen Sie im nächsten Heft.

MünchenBayerische StaatsbibliothekAusschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen tagte in der Bayerischen Staatsbibliothek

Der Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen unter der Leitung seines Vorsitzenden Georg Winter tagte am 20. Juni in der Bayerischen Staatsbibliothek in München und ließ sich über deren Aufgaben und die aktuelle Entwicklung informieren. Generaldirektor Dr. Rolf Griebel stellte anhand des Drei-Pfeiler-Profils, mit dem die Bayerische Staatsbibliothek ihre strategische Ausrichtung als „Schatzhaus des schriftlichen Kulturer-bes“, „Multimedialer Dienstleister für Wissenschaft und Studium“ sowie als „Innovationszentrum für digitale Informationstechnologie und Services“ formuliert hat, die Aufgaben und das Leistungsspektrum des Hauses dar. Die Mitglieder des Ausschusses zeigten sich von dem massiven Anstieg der Nutzungszahlen und insbesondere vom Aufbau des digitalen Dienst-leistungsangebots auf den neuen Handlungsfeldern Digitalisierung, Lang-

zeitarchivierung und Elektronisches Pu-blizieren beeindruckt. Die anschließende Diskussion und eine Führung durch die Bibliothek rundeten den Besuch ab.

literature in English“). Viele der Werke besitzt die Bayerische Staatsbibliothek auch im makedonischen Original.

Fund einer Origenes-HandschriftBei der Katalogisierung der griechi-schen Handschriften aus der Bücher-sammlung Johann Jakob Fuggers wur-de zu Jahresbeginn in der Bayerischen Staatsbibliothek eine spektakuläre Entdeckung gemacht. Die Philologin Marina Molin Pradel identifizierte bei der Katalogisierung einer Handschrift zahlreiche Texte der bislang nicht im Original bekannten griechischen Pre-digten zu den Psalmen von Origenes von Alexandria (185 – 253/54 n. Chr.), einem der bedeutendsten Theologen der frühen christlichen Kirche vor Augusti-nus. Dieser Fund ist für die Forschung von nicht hoch genug einzuschätzen-der Bedeutung. Die Zuordnung zu Origenes wurde vom international an-erkannten Origenes-Experten Lorenzo Perrone von der Universität Bologna mit höchster Wahrscheinlichkeit bestä-tigt. Die jetzt in ihrem Inhalt neu ent-deckte Handschrift wird nach ihrer Res- taurierung erstmals am 5. Dezember 2012 im Rahmen eines Symposiums in der Bayerischen Staatsbibliothek der Öffentlichkeit im Original präsentiert. Mehr zu dieser Entdeckung lesen Sie im nächsten Heft.

„Zwischen Utopie und Wirklich-keit. Konstruierte Sprachen für die globalisierte Welt“Bis 9. September war in der Bayeri-schen Staatsbibliothek die Ausstellung „Zwischen Utopie und Wirklichkeit. Konstruierte Sprachen für die globa-lisierte Welt“ zu sehen. Anlass für die Bibliothek, sich mit einem Symposium am 15. Juni 2012 und einer Ausstellung mit unterschiedlichen Entwürfen zur

V. l. n. r.: Dr. Rolf Griebel, Georg Winter, Vorsitzender des Haushaltsausschusses und Volkmar Halbleib, stellv. Vorsitzender

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Lösung des Sprachenproblems zu wid-men, war der 100. Todestag von J.M. Schleyer, dem Autor des Volapük, und der 125. „Geburtstag“ von Esperanto. Die Exponate der Ausstellung mögen inzwischen wieder in den Magazinen ruhen, das Thema bleibt allerdings in einer virtuellen Ausstellung lebendig. Vielfältige Informationen aller Art, Bilder und Audio-Dateien können hier abge-rufen werden: www.bsb-muenchen.de/Virtuelle-Ausstellung-Konstruierte-Sprachen.3570.0.html.

„Ritter, Recken, edle Frauen – Burg Prunn und das Nibelungenlied“Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Ritter, Recken, edle Frauen – Burg Prunn und das Nibelungenlied“ in der vor kur-zem sanierten Burg Prunn im bayerischen Altmühltal präsentierte Finanzminister Markus Söder am 25. Mai vorab bei ei-ner Pressekonferenz in der Bayerischen Staatsbibliothek das zentrale Exponat der Ausstellung, die Handschrift D des Nibelungenliedes. Der sogenannte Prun-ner Codex gelangte bereits 1575 in den Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek.

Internationale JugendbibliothekAnlässlich des 70. Todesjahrs von Ja-nusz Korczak (1878–1942) erinnerte die Internationale Jugendbibliothek vom 14. Juni bis 16. September mit der Ausstellung „Ich bin klein, aber wichtig. Die Kinderrepublik des Janusz Korczak“ an das Leben und Werk des polnischen Kinderarztes, Pädagogen, Journalisten und Kinderbuchautors. Zum einen machten kurze Texte und Fotos die Grundzüge seiner reform-pädagogischen Arbeit anschaulich. Zum anderen zeigten ausgewählte

MünchenMünchner Stadtbibliothek Arne Ackermann wird Leiter der Münchner Stadtbibliothek

D ie Münchner Stadtbib-liothek, das größte kommu-nale Bibliotheksnetz Deutsch-lands, wird in Zukunft von Dr. Arne Ackermann geleitet. Der 47-Jährige ist derzeit Bi-bliotheksdirektor in Leipzig und wird zum Jahresbeginn 2013 nach München wech-seln. Die Nachbesetzung der Stelle wurde erforderlich, da der aktuelle Amtsinhaber Dr. Werner Schneider im Novem-ber 2012 in den Ruhestand eintritt. Der in Slawistik promovierte Acker-mann hatte sich in einem mehrstufigen Auswahlverfahren durchgesetzt. Seine Erfahrungen in leitender Funktion in großstädtischen Systemen, in der Stadtbücherei Frankfurt von Mitte 2002 bis Mitte 2006 sowie seine Tätigkeit als Bibliotheksdirektor in Leipzig, die er danach begonnen hatte und bis zum Jahresende 2012 ausübt, haben überzeugt.

Die Münchner Stadtbibliothek verzeichnete im vergangenen Jahr über 4,5 Mio. Besucherinnen und Besucher. Trotz Umbau bedingter Schlie-ßungen wurden 2011 13,43 Mio. Ausleihen gezählt. Sie ist ein beliebter Treffpunkt für alle Generationen und bietet knapp drei Millionen Medien in verschiedenen Sprachen sowie ein umfangreiches Veranstaltungs-programm. Allein 2011 bot sie über 2.200 kostenlose Führungen und Schulungen zur Informationskompetenz an – fast 40.000 Kundinnen und Kunden nahmen daran teil.

Der Medienetat beträgt 2,4 Mio. Euro jährlich. Investitionen in vor-handene Standorte und in neue Mittelpunktsbibliotheken, wie in Neu-perlach, im Hasenbergl, in Giesing und im Westend, sichern die Zu-kunftsfähigkeit der Münchner Stadtbibliothek, die mit ihren Filialen ein wichtiger Bestandteil der dezentralen kulturellen Infrastruktur in der Landeshauptstadt ist.

Bilder der polnischen Illustratorinnen Iwona Chmielewska und Gabriela Ci-chowska sowie der südkoreanischen Illustratorin Huy-young Choi, wie das immer noch aktuelle Lebenswerk von Janusz Korczak heute kinderlitera-risch vermittelt werden kann. Durch die Gegenüberstellung der histori-schen Dokumente und der Illustra-tionen konnten die Besucher einen Eindruck von der historischen Grun-dierung der aktuellen Bilderbuchillus-tration gewinnen.

Universitätsbibliothek der Technischen UniversitätDr. Reiner Kallenborn, Leiter der Uni-versitätsbibliothek der Technischen Universität München, wird neuer Prä-sident der International Association of Scientific and Technological Uni-versity Libraries (IATUL). Im Rahmen der 33. IATUL Annual Conference im Juni 2012 in Singapur wählte der Vor-stand mit Dr. Kallenborn zum ersten Mal einen Deutschen an seine Spitze. Er wird sein neues Amt ab November

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Bibliotheksforum Bayern 06 (2012)

2012 antreten und den Weltverband der Technischen und Naturwissen-schaftlichen Universitätsbibliotheken, der 1955 in Düsseldorf gegründet wurde und mittlerweile 240 Mitglieder aus über 50 Ländern zählt, für zu-nächst drei Jahre leiten. IATUL richtet sich in erster Linie an Bibliotheksleiter/-innen und Führungs-kräfte in Universitätsbibliotheken und bietet eine Vielzahl von Initiativen, Kom-munikationsplattformen und Veranstal-tungen zu Erfahrungsaustausch und Kooperation im internationalen Netzwerk von Informationsversorgung (www.iatul.org). Dazu passend lautet auch das The-ma der 34. Annual Conference, die vom 14. – 18. April 2013 in Kapstadt statt-finden wird: „Doing it together: effective collaboration in scientific and technologi-cal university libraries“.

Regensburg

Staatliche BibliothekGeorg Britting und Gottfried KölwelAm 19. September wurde die Ausstel-lung „Georg Britting und Gottfried Kölwel: Neue Facetten zu ihrem schriftstelleri-schen Werk“ in der Staatlichen Bibliothek Regensburg eröffnet. In einem Festvortag würdigte Prof. Dr. Eberhard Dünninger die beiden berühmten Oberpfälzer Dichter. Zur Ausstellung erscheint eine Begleit-publikation (ISBN 978-3-937527-51-2), erhältlich im Buchhandel und in der Bi-bliothek.

Die Heimat auf der Zunge tragen – Mundart als SprachschatzDer Verlag edition vulpes, das Regens-burger Dialektforum und die Staatliche FO

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PassauOnleihe24 Ostbayern gestartet

D ie Kreisbücherei Dingolfing, die Kreisbibliothek Freyung, die Markt-bücherei Lappersdorf, die Stadtbibliothek Mainburg, die Marktbibliothek Nittendorf, die Europabücherei Passau, die Stadtbibliothek Schwandorf und die Stadtbibliothek Sulzbach-Rosenberg haben mit der Gründung des Verbundes Onleihe24 Ostbayern eine Plattform geschaffen, die es ermöglicht, den Lesern einen gemeinsamen E-Medienbestand von über 2.000 Medien zur Verfügung zu stellen.

Seit 14. Juni 2012 können sich Bibliotheksbenutzer aus Ostbayern, die einen gültigen Ausweis der angeschlossenen Büchereien besitzen, E-Medien 24 Stunden am Tag ausleihen. Zu diesem Anlass fand eine feierliche Auftaktveranstaltung im historischen Rathaus in Passau statt. Vorausgegangen ist eine Gründungs- und Entwicklungsphase von ei-nem Jahr, die unter der Projektleitung der Landesfachstelle, Außenstelle Regensburg, durchgeführt wurde.

Das Besondere an diesem Verbund ist seine Konstellation in Bezug auf die Bibliotheksgrößen. Es handelt sich hier um eine „gesunde“ Mischung aus großen, mittleren und kleinen Büchereien, die nach dem Motto „Je-der profitiert von jedem“ diesen Verbund gegründet haben. Die überaus kreative und wertschätzende Zusammenarbeit hat dazu geführt, dass den Kunden unter der Adresse www.onleihe24ostbayern.de eine mo-derne und freundliche Benutzeroberfläche zur Verfügung gestellt wird. Dort finden Interessierte einen zeitgemäßen und sorgfältig ausgewählten Erstbestand an E-Books, E-Papers, E-Videos und E-Audios.

BüchereileiterInnen der Verbund-Bibliotheken und E. Donhauser (Landesfach- stelle, Außenstelle Regensburg; vorne 2. v.l.), D. Glonegger (LFS Regensburg; hinten, 2. v.l.), rechts daneben M. Knott (BM Markt Nittendorf) u. rechts hinten J. Dupper (OB Passau)

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kurz notiert

Bibliothek Regensburg luden am 23. Juli zur Präsentation von Band 18 der Reihe „Regensburger Dialektforum“ ein. Der Band beinhaltet 19 Aufsätze, die im März 2009 im Rahmen der internationa-len Dialektologentagung in Hetzenbach (Oberpfalz) anlässlich des 70. Geburts-tags von Prof. Dr. Ludwig Zehetner als Vorträge gehalten wurden. Das Motto der Tagung „Die Heimat auf der Zunge tragen – Mundart als Sprachschatz“ steht für das Lebenswerk des Jubilars, dem es – in Wort und Schrift – immer schon ein großes Anliegen war, die emotionale Kraft und den identitätsstif-tenden Wert der Mundart, in diesem Fall des Bairischen, hervorzuheben. Zusätzlich zu den wissenschaftlichen Abhandlungen enthält der Band auch eine Reihe von persönlichen Beiträgen, die einen Eindruck von der Atmosphä-re der Tagung vermitteln und die hohe Wertschätzung widerspiegeln, die Lud-

Evi Strehl und Dr. Alfons Eichenseer beim Volkstanz im Lesegarten der

Stadtbibliothek

Schwandorf Stadtbibliothek Den 200. Geburtstag des Komponisten der Bayernhymne würdigte die Stadt Schwandorf (Oberpfalz) in diesem Jahr besonders mit den „Kon-rad-Max-Kunz-Tagen“, der dritten Auflage eines kleinen Kultur- und Musikfestivals. Mit einem kurzweiligen, wissenschaftlichen Symposium im Lesegarten der Stadtbibliothek begaben sich am 20. Mai ausgewie-sene Experten ihres jeweiligen Faches auf die Spuren der „Zwiefachen“, Volkstänze im schnellen Tempo mit ständigem Wechsel zwischen Dre-her- und Walzerrundtanz, die für Kunz auch als Volksmusiksammler eine besondere Bedeutung hatten. Bibliotheksleiter Alfred Wolfsteiner stellte „Schwandorf um 1800“ vor, der Volkskundler Prof. Dr. Walter Hartinger setzt sich mit „Oberpfälzer Tanzmusik um 1800“ auseinan-der und Oberstudiendirektor a. D. Franz Sichler, beleuchtete das Thema „Tür-mer und Tanzmusik“. Nach einer kurzen Pause ging es mit „Gesungenen Zwie-fachen“ weiter, die der ehemalige Be-zirksheimatpfleger Dr. Adolf Eichenseer zu Gehör brachte. Zum Schluss prä-sentierte die Rundfunkredakteurin Evi Strehl „Zwiefache aus den Archiven des Bayerischen Rundfunks“ und betätigte sich unter dem Motto „Wir tanzen einen Zwiefachen“ schließlich auch noch als Tanzlehrerin.

wig Zehetner allenthalben entgegenge-bracht wird.

„ACTA ad acta?“Statements und Podiumsdiskussion zu ACTA. Schutz des geistigen Eigentums contra Freiheit im Internet? Bis vor einiger Zeit war Urheberrecht ein Nischenthema, bestenfalls eine „Spiel-wiese“ für spezialisierte Juristen. Seit die Diskussion um ACTA (Anti-Counter-feiting Trade Agreement) aufgeflammt ist, ist dies nun anders. Das Urheber-recht ist nun Thema für die Hauptnach-richten und wird breit diskutiert. Da diese Thematik gerade Kulturschaf-fende wie Schriftsteller trifft, aber auch in Bibliotheken eine hohe Relevanz hat, lud die Staatliche Bibliothek Regens-burg und der Verband der Schriftstel-ler am 16. Juli 2012 um 19 Uhr in den Lesesaal der Staatlichen Bibliothek ein, um nach Statements von Fachleuten

dazu zu diskutieren. Es sprachen nach einer Begrüßung durch Dr. Marita A. Panzer, die Vorsitzende des Verbandes der Schriftsteller Ostbayern, und ei-ner kurzen Einführung in die Thematik durch den Bibliotheksleiter, Dr. Bern-hard Lübbers, Claudia Schenk (verdi München) und Annette Schnettelker (Aktionsbündnis Vorratsdatenspeiche-rung). Die Veranstaltung fand im Rah-men der Reihe „R-Lesen“ statt, welche von der Staatlichen Bibliothek und dem Verband der Schriftsteller vierteljährlich durchgeführt wird.

Auszeichnung mit dem Güte-siegel „Bibliotheken – Partner der Schulen“Das Engagement und der Einsatz der letzten Jahren haben sich ausgezahlt: Die Staatliche Bibliothek erhielt das Gü-tesiegel der bayerischen Staatsministe-rien für Unterricht und Kultus sowie für Wissenschaft, Forschung und Kunst „Bibliotheken – Partner der Schulen“. Damit wird das – so wörtlich – „vorbild-liche Engagement der Bibliothek bei der Unterstützung der bayerischen Schulen“ gewürdigt. Am 9. Juli wurde die Aus-zeichnung in Karlstadt am Main verlie-hen. Das Gütesiegel „Bibliothek – Part-ner der Schulen“ wird in zweijährigem Turnus all jenen bayerischen Bibliothe-ken verliehen, die in den Bereichen Le-seförderung, Vermittlung von Informati-onskompetenz und bibliotheksfachliche Dienstleistungen besonders intensiv und beispielhaft mit Schulen zusammenar-beiten. Bibliotheksleiter Dr. Bernhard Lübbers zeigte sich in einer ersten Re-aktion hoch erfreut über diese Auszeich-nung: „Wir freuen uns sehr über die Anerkennung, da wir gerade die Ange-bote für Schülerinnen und Schüler in den letzten Jahren entscheidend ausgebaut haben. Medienkompetenz, der Umgang mit Medien aller Art, elektronisch wie herkömmlich auf Papier bedruckt, ist die entscheidende Schlüsselkompetenz unserer Zeit. Maßgeblich ist es heute, schnell an zuverlässige Informationen zu kommen. Schülerinnen und Schüler, welche diese Kompetenz erwerben, ha-ben in Studium und Beruf einen großen Wettbewerbsvorteil.“ In den letzten Jah-ren hat die Bibliothek ihre Angebote für Schülerinnen und Schüler konsequent ausgebaut und aktualisiert.

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Bibliotheksforum Bayern 06 (2012)

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Bibliotheksforum Bayern 06 (2012)

Würzburg StadtbüchereiStadtbücherei Würzburg wieder Spitze im bundesweiten Bibliotheksvergleich

Dr. Ernst R. Hauschka gestorben

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Blick in das Lernstudio der Stadtbücherei Würzburg

Am 29. Mai 2012 ist Ltd. Bibl. Dir. a. D. Dr. Ernst R. Hauschka im Alter von 85 Jahren in Regensburg ver-storben. 1926 im nordböhmischen

Aussig/Ústí nad Labem geboren, fand er 1946 in Bayern eine neue Heimat und studierte Philosophie, Pädagogik, Theologie und Zeitungswissenschaften in Regensburg und München. Seine bibliothekarische Laufbahn begann er 1958 als Leiter der Bayerischen Bib-liotheksschule in München. Seit 1960 wirkte er in Regensburg und erwarb sich in leitender Position große Ver-dienste beim Aufbau der Staatlichen Bibliothek und der neu gegründeten Universitätsbibliothek. Von 1978 bis 1988 hatte er als Referent für das öf-fentliche Büchereiwesen bei der Ge-neraldirektion der Bayerischen Staatli-chen Bibliotheken maßgeblichen Anteil am Ausbau der Bibliotheksinfrastruk-tur in Bayern. Nebenamtlich leitete

Dr. Hauschka die Provinzialbibliothek Amberg, die Bibliothek der Pädago-gischen Hochschule Regensburg und die Staatliche Bibliothek Neuburg/Do-nau.Neben seinem Beruf als Bibliothekar betätigte sich Dr. Hauschka auf viel-seitige Weise als Schriftsteller. Er hin-terlässt ein umfangreiches Œuvre: 31 Bücher, davon 17 Aphorismenbände. Dr. Hauschka war ordentliches Mitglied der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste und Trä-ger zahlreicher literarischer Preise und Auszeichnungen sowie des Bundesver-dienstkreuzes. Die bayerischen Biblio-thekarinnen und Bibliothekare werden ihm ein ehrendes, dankbares Andenken bewahren.

B ibliotheksleiterin Anja Flicker freut sich: Es ist inzwischen das fünfte Mal, dass sich die Stadtbücherei Würzburg am BIX-Ranking beteiligt. Bereits viermal (2003, 2005, 2006 und 2008) ging sie als beste Großstadtbibliothek aus diesem Ver-gleich hervor. Auch für 2011 bekommt sie vom Deutschen Bibliotheksverband vier von vier möglichen goldenen Sternen verliehen.Die Bücherei im Falkenhaus hebt sich vor allem bei der Nut-zung ab: Hier verzeichnet sie den höchsten Wert unter allen Großstädten. Während diese im Schnitt 2,3 Besuche pro Ein-wohner verzeichnen, sind es in Würzburg 4,9. Das heißt: An jedem Öffnungstag 2011 nutzten durchschnittlich 2.196 Men-schen den Service. Entsprechend hoch ist auch die Zahl der Entleihungen; rein rechnerisch hat jeder Einwohner der Stadt im letzten Jahr 8,4 Medien (von Buch bis Blu-ray) ausgeliehen. Anders ausgedrückt: Im Falkenhaus und den Stadtteilbüche-reien wurde jedes Medium durchschnittlich 6,8-mal entliehen, 2-mal mehr als im Bundesdurchschnitt.Jedoch nicht nur die Nutzung der Bücherei ist hervorra-gend, auch ihre Wirtschaftlichkeit. Die laufenden Kosten pro Besuch betragen 2,89 Euro, das ist unter den deut-schen Großstädten der Bestwert. Der Bundesdurchschnitt

liegt bei 7,38 Euro! Gleichzeitig erreicht die Würzburger Bü-cherei Topwerte bei Service und Angebot. Zum Beispiel or-ganisierte das Büchereiteam allein im vergangenen Jahr im Falkenhaus und den Zweigstellen 617 Veranstaltungen. Um diesen Spitzenplatz zu erarbeiten, braucht es viel Enga-gement. So absolvierten die Beschäftigten in der Würzburger Stadtbücherei fast doppelt so viele Fortbildungsstunden wie in fast allen anderen Großstadtbibliotheken üblich.