Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am Gymnasium ... · Kurzbericht – Gymnasium...

16
Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf

Transcript of Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am Gymnasium ... · Kurzbericht – Gymnasium...

Page 1: Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am Gymnasium ... · Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf Seite 3 1 Vorwort Im Land Brandenburg werden

Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am

Gymnasium „Alexander S. Puschkin“

in Hennigsdorf

Page 2: Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am Gymnasium ... · Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf Seite 3 1 Vorwort Im Land Brandenburg werden

Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf

Visitationstermin Schulträger Staatliches Schulamt

Kurzbericht Schulvisitation von Creative Commons Namensnennung

Herausgeber: Schulvisitation des Landes Brandenburg beimLandesinstitut für Schule und Mail: geschä[email protected]://www.bildungsserver.berlin

Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf

22.08. – 24.08.2012

Landkreis Oberhavel Perleberg

zbericht Schulvisitation von Schulvisitation Brandenburg steht unter einer Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung 3.0 Unported Lizenz

Schulvisitation des Landes Brandenburg beim Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg Mail: geschä[email protected] http://www.bildungsserver.berlin-brandenburg.de/schulvisitation.html

Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf

Seite 2

steht unter einer KeineBearbeitung 3.0 Unported Lizenz.

Page 3: Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am Gymnasium ... · Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf Seite 3 1 Vorwort Im Land Brandenburg werden

Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf

Seite 3

1 Vorwort Im Land Brandenburg werden alle Schulen in öffentlicher Trägerschaft innerhalb von vier bis sechs Jahren extern evaluiert. Nachdem von 2005 bis 2010 die Schulen erstmalig visitiert wurden, begannen 2011 die Zweitvisitationen. Damit treten die Schulen in einen Kreislauf regelmäßiger externer Rechenschaftslegung ein, in dem über innerschulische Erfolge zu verbindlichen landesweiten Qualitätserwartungen berichtet wird. Grundlage für die Ermittlung der Schulqualität bilden Qualitätsmerkmale und -kriterien, die vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport im „Orientierungsrahmen Schulqualität in Brandenburg“ festgelegt worden sind.1

Die Schulen haben in den vergangenen Jahren vielfach positive Rückmeldungen zu den Visitationsbesuchen und Anregungen zu deren Weiterentwicklung gegeben. Nach systematischer Auswertung erfolgten Modifizierungen einzelner Verfahrensschritte, die u. a. den Schulen mehr Möglichkeiten eigener Schwerpunktsetzungen bieten.

Die Qualitätsanalyse der Schule erfolgt wie bisher auf der Grundlage eines standardisierten Ablaufs und verlässlicher methodischer Instrumente. Einschätzungen und Bewertungen wurden auf der Grundlage von Erkenntnissen aus der Dokumentenanalyse sowie aus Unterrichtsbeobachtungen, Befragungen und Interviews getroffen. Der Bericht bezieht die Ergebnisse der Erstvisitation mit ein. Die Bewertungen des Berichts sind aufgrund veränderter Wichtungen einiger Kriterien sowie neu hinzu genommener Profilmerkmale nur eingeschränkt mit den Ergebnissen aus der ersten Visitationsrunde vergleichbar. Schule, Schulbehörde und Schulträger haben die Möglichkeit, neue Impulse für die pädagogische Schulentwicklung zu gewinnen.

Die Schulleitung ist dafür verantwortlich, dass die Ergebnisse des Berichts von möglichst vielen Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrern zur Kenntnis genommen und diskutiert werden. Die Langversion des Berichts zur Schulvisitation an der Schule kann mit Zustimmung der Schulleitung in der Schule eingesehen werden. Die Schule darf ihren jeweiligen Schulvisitationsbericht veröffentlichen. Die Entscheidung darüber trifft die Schulkonferenz gemäß § 91 Absatz 1 Satz 1 des Brandenburgischen Schulgesetzes im Einvernehmen mit der Schulleiterin oder dem Schulleiter. Die Schulleiterin oder der Schulleiter gewährleistet, dass durch die Veröffentlichung keine Persönlichkeitsrechte verletzt werden. Bei der Veröffentlichung dürfen keine inhaltlichen Veränderungen an dem Bericht vorgenommen werden. Kürzungen sind zulässig, wenn dadurch die Gesamtaussage des Berichts nicht beeinflusst wird.2

In dem vorliegenden Kurzbericht werden das Qualitäts- und Unterrichtsprofil der Schule mit Ausnahme der Profilmerkmale 15 und 16 dargestellt, es sei denn, die Schulleiterin oder der Schulleiter erklären ihr Einvernehmen auch zur Veröffentlichung der wesentlichen Ergebnisse der Profilmerkmale 15 und 16. Die Schulkonferenz hat die Möglichkeit, den Bericht zu kommentieren.3

Auf der Grundlage des Visitationsberichts sollen an der Schule weitere Aktivitäten zur Sicherung und Entwicklung von Schul- und Unterrichtsqualität erfolgen und deren Wirksamkeit überprüft werden.

1 Der Orientierungsrahmen „Schulqualität in Brandenburg“ sowie das „Handbuch Schulvisitation“ können auf www.bildungsserver.berlin-brandenburg.de/schulvisitation.html eingesehen werden. 2 VV-Schulvisitation – Abschnitt 6, Absatz 1. 3 VV-Schulvisitation – Abschnitt 6, Absatz 2.

Page 4: Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am Gymnasium ... · Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf Seite 3 1 Vorwort Im Land Brandenburg werden

Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf

Seite 4

Grundlagen der Bewertung

Die in der Schulvisitation ermittelte Bewertung des Gymnasiums „Alexander S. Puschkin“ wird im folgenden Qualitätsprofil dargestellt. Es enthält 19 Profilmerkmale4, die sich auf die sechs Qualitätsbereiche im „Orientierungsrahmen Schulqualität in Brandenburg“ beziehen. Jedes Profilmerkmal wird durch mehrere Kriterien untersetzt.

Für die Wertung von 16 der 19 Profilmerkmale wurden in Abstimmung mit dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport landesweit gültige Bandbreiten für die vier nachfolgenden Wertungskategorien festgelegt. Die Wertungskategorie 3 entspricht dabei der Landesnorm im Sinne einer grundsätzlichen Qualitätserwartung an alle Schulen.

Wertungskategorien Bezeichnungen Bandbreiten

4 überwiegend stark 3,50 < gMW ≤ 4

3 eher stark als schwach 2,75 ≤ gMW ≤ 3,50

2 eher schwach als stark 1,75 ≤ gMW < 2,75

1 überwiegend schwach 1 ≤ gMW < 1,75

Die Wertungen im Profilmerkmal 12 erfolgen nur für die weiterführenden Schulen.

Der Qualitätsbereich 1 mit den Profilmerkmalen 1 bis 3 wird abweichend von dem oben dargestellten Vorgehen ausschließlich beschrieben. Für die Profilmerkmale 1 und 2 erfolgen keine Wertungen innerhalb der dargestellten vier Wertungskategorien, da im Land Brandenburg die systematische Erfassung und Auswertung soziokultureller Daten erst in Ansätzen möglich ist. Maßgebliche Vergleiche vor dem Hintergrund des schulischen Umfeldes erfolgen demnach nicht. Ebenfalls ohne Wertung bleibt das Profilmerkmal 3 zur Zufriedenheit der Eltern, der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrerinnen und Lehrer.

In der Regel fließen bei der Ermittlung der Wertungen mehrere Erkenntnisquellen ein, um die Mehrperspektivität bei den Entscheidungsfindungen abzusichern.

4 18 Profilmerkmale in der Grundschule.

Page 5: Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am Gymnasium ... · Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf Seite 3 1 Vorwort Im Land Brandenburg werden

Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf

Seite 5

2 Das Qualitätsprofil

Die angegebenen Dezimalzahlen in den Profilmerkmalen 5 bis 9 stellen die arithmetischen Mittelwerte der Bewer-tungen aller Unterrichtsbeobachtungen (UB) dar. Die Ergebnisse der Schülerfragebögen (FB) konnten wegen zu geringer Beteiligung keine Verwendung finden.

Profilmerkmal (Kurzform) Wertung 4 3 2 1 Kriterium (Kurz form)

1. Kompetenzen der Schüler/-innen 1.1 Ergebnisse Vergleichsarbeitenverbale Wertung 1.2 Ergebnisse zentrale Prüfungen

1.3 Leistungen in anderen Kompetenzfeldern2. Bildungsweg und Schulabschlüsse 2.1 Bildungsgangempfehlungenverbale Wertung 2.2 Abschlüsse bzgl. Bildungsgangempf.

2.3 Verzögertes Erreichen der Abschlüsse3. Zufriedenheit 3.1 Schülerzufriedenheitverbale Wertung 3.2 Elternzufriedenheit

3.3 Lehrkräftezufriedenheit3.4 Zufriedenheit mit Ganztagsangebot

4. Schuleigene Lehrpläne 3 3 3 3 4.1 Erarbeitung von Lehrplänen 3 3 3 3 4.2 Abgebildete Kompetenzbereiche

3 3 3 3 3 4.3 Fächerverb./fachübergr. Elemente3 3 3 3 4.4 Transparente Ziele3 3 3 3 4.5 Medienkompetenz

5. Klassenführung 5.1 Effektive Nutzung der Unterrichtszeit5.2 Angemessenes Unterrichtstempo

3 5.3 Festes Regelsystem etabliert5.4 Überblick der Lehrkraft über S.-handeln5.5 Angemessener Umgang mit Störungen

6. Aktivierung und Selbstregulation 6.1 Anregungen zu aktiver Teilnahme6.2 Selbstorganisierte Schülerarbeit

2 6.3 Selbstgesteuerte Schülerarbeit6.4 Reflexion der Lernprozesse

7. Strukturiertheit und Methodenvielfalt 7.1 Klare Struktur des Unterrichts7.2 Deutliche Formulierungen der Lehrkräfte

3 7.3 Klare Lernziele7.4 Transparenter Unterrichtsablauf7.5 Angem. Einsatz Unterrichtsmethoden7.6 Alltags-/Berufsbezug der Unterrichtsinhalte

8. Klassenklima 8.1 Respektvoller Umgang der Schüler/-innen8.2 Wertschätz. Umgangston der Lehrkräfte

3 8.3 Positive Erwartungen an Schüler/-innen8.4. Konstruktiver Umgang mit Schülerfehlern

9. Individ. Förderung und Differenzierung 9.1 Berücks. individueller Lernvoraussetzungen9.2 Förd. entspr. individ. Lernvoraussetzungen

2 9.3 Verstärkung individueller Lernfortschritte9.4 Differenzierte Leistungsrückmeldungen

10. Förderung in der Schule 1 1 1 1 10.1 Vereinbarungen zur Förderung3 3 3 3 10.2 Diagnostikkompetenzen

2 2 2 2 2 10.3 Lernentwicklungsbeobachtung3 3 3 3 10.4 Individuelle Leistungsrückmeldungen2 2 2 2 10.5 Zus. schul. Angebote zur Unterstützung

11. Leistungsbewertung 2 2 2 2 11.1 Beschlossene Grundsätze der Bewertung2 2 2 2 11.2 Umgang mit Hausaufgaben

2 3 3 3 3 11.3 Transparenz gegenüber den Eltern3 3 3 3 11.4 Transparenz gegenüber Schüler/-innen

3,12,3

UB FB

2,81,51,9

2,72,9

3,1

3,43,0

3,33,33,02,62,42,8

QB 1: Ergebnisse der Schule

QB 2: Lehren und Lernen – Unterricht

2,93,1

2,9

3,2

3,03,12,5

Page 6: Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am Gymnasium ... · Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf Seite 3 1 Vorwort Im Land Brandenburg werden

Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf

Seite 6

Profilmerkmal (Kurzform) Wertung 4 3 2 1 Kriterium (Kurzform)QB 3: Schulkultur12. Berufs- und Studienorientierung 2 2 2 2 12.1 Konzept zur Berufs-/Studienorientierung

3 3 3 3 12.2 Entwicklung von Berufswahlkompetenzen3 2 2 2 2 12.3 Vorbereitung auf berufliche Übergänge

4 4 4 4 12.4 Vorbereitung auf ein Studium4 4 4 4 12.5 Koop. mit Partnern Berufs-/Studienorient.

13. Schulleben 2 2 2 2 13.1 Transparenz über schul. Entwicklungen3 3 3 3 13.2 Aktive Mitwirkung der Schüler/-innen4 4 4 4 13.3 Aktive Mitwirkung der Eltern

3 3 3 3 3 13.4 Förderung der Beteiligungen3 3 3 3 13.5 Einbeziehung besonderer Kompetenzen3 3 3 3 13.6 Aktivitäten zur Identifikation0 0 0 0 13.7 Beteiligung beruflicher Partner (nur OSZ)

14. Kooperationsbeziehungen 2 2 2 2 14.1 Regionale Schulkooperationen3 3 3 3 14.2 Koop. mit „aufnehmenden“ Einrichtungen

3 3 3 3 3 14.3 Koop. mit „abgebenden“ Einrichtungen4 4 4 4 14.4 Überregionale Schulpartnerschaften3 3 3 3 14.5 Kooperation mit externen Partnern

QB 4: Führung/Schulmanagement15. Führungsverantwortung Schulleiter/-in 15.1 Transparenz eigener Ziele und Erwartung.

15.2 Rolle als Führungskraft15.3 Meinungsbildung und Beteiligungsrechte15.4 Überzeugung, Unterstützg., Anerkennung15.5 Förderung des Zusammenwirkens15.6 Handeln der Abteilungsleiter/-innen (OSZ)

16. Aufbau Qualitätsmanagement 2 16.1 Fortschreibung Schulprogramm2 16.2 Qualitätsverständnis Unterricht2 16.3 Sicherung der Unterrichtsqualität3 16.4 Kollegiale Unterrichtsbesuche befördert3 16.5 Netzwerkarbeit3 16.6 Innerschulische Dokumentenlage

17. Schul- und Unterrichtsorganisation 4 4 4 4 17.1 Grundsätze zur Organisation2 2 2 2 17.2 Beteiligung der Gremien

3 3 3 3 3 17.3 Vertretungsorganisation0 0 0 0 17.4 Berücks. Partner berufl. Bildung (OSZ)

18. Stärkung der Profess. und Teamarb. 3 3 3 3 18.1 Abgestimmtes Fortbildungskonzept4 4 4 4 18.2 Nutzung externer Berater/-innen

3 3 3 3 3 18.3 Abstimmung zu fachl./didakt. Inhalten2 2 2 2 18.4 Kollegiale Unterrichtsbesuche3 3 3 3 18.5 Teamarbeit im Kollegium3 3 3 3 18.6 Einarbeitung neuer Lehrkräfte

19. Evaluation 2 2 2 2 19.1 Evaluation der Unterrichtsqualität2 2 2 2 19.2 Evaluation der außerschul. Angebote

2 3 3 3 3 19.3 Auswertung von Lernergebnissen2 2 2 2 19.4 Feedbackkultur in der Schule3 3 3 3 19.5 Interne Schlussfolg. und Maßnahmen

QB 5: Professionalität der Lehrkräfte

QB 6: Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung

Page 7: Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am Gymnasium ... · Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf Seite 3 1 Vorwort Im Land Brandenburg werden

Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf

Seite 7

3 Ausgangsposition der Schule Das Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf ist eine Bildungseinrichtung des Landkreises Oberhavel, die seit dem Schuljahr 2006/2007 den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ trägt. Der Bestand der Schule ist gemäß der gültigen Schul-entwicklungsplanung für die nächsten Jahre als gesichert zu betrachten. Die Zusammenarbeit mit der Schulleitung wird vom Schulträger als häufig und vertrauensvoll angesehen. Das Einzugsgebiet des Gymnasiums wird als kleinstädtisch mit viel Industrie beschrieben.

Seit der Erstvisitation im Februar 2008 haben sich die schulischen Standortbedingungen nicht wesentlich verändert. In den vergangenen fünf Schuljahren wurden vorrangig Renovierungs-arbeiten in den Unterrichtsräumen und Fluren im Hauptgebäude durchgeführt. Dabei zeigten Schülerinnen und Schüler, Eltern und Klassenlehrkräfte hohe Eigeninitiative. Für neun Unterrichtsräume entwickelten Schülerinnen und Schüler Gestaltungskonzepte, die nach Prüfung durch den Schulträger umgesetzt wurden. Die Klassen- und Fachräume sind mehrheitlich mit didaktischen Materialien und Schülerarbeiten gestaltet, um ein lern-förderliches Klima zu schaffen. In den zwei Computerkabinetten und dem Medienkabinett stehen ausreichend internetfähige Schülerarbeitsplätze (teilweise mit neuen Personal-computern ausgestattet) für die Unterrichtsgestaltung bereit. Fest installierte Internet-anschlüsse in den Klassen- und Fachräumen bzw. ein drahtloses Netzwerk sind nicht vorhanden. Die Schule verfügt gegenwärtig über eine interaktive Tafel. Das Schulgebäude und die Außenanlagen sind gepflegt. Der Schulträger bewertet den Zustand des Gebäudes als gut und den Sanierungsbedarf als gering. Investitionen im laufenden Haushaltsjahr bzw. mittelfristig sind für die Verbesserung des baulichen Brandschutzes geplant.

Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler schwankt in den Schuljahren von 2010/2011 bis 2012/2013. Im aktuellen Schuljahr 2012/2013 lernen 118 Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe II sowie 420 Schülerinnen und Schüler in insgesamt 17 Klassen in der Sekundarstufe I. Die Jahrgangsstufen 7, 9 und 10 sind vierzügig organisiert, die Jahrgangsstufe 8 fünfzügig. In der Sekundarstufe I liegen die Klassenfrequenzen zwischen 17 und 29 Schülerinnen und Schülern. Am Gymnasium lernt eine Schülerin bzw. ein Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind, ist im Erhebungszeitraum auf circa ein Drittel der Gesamtschülerzahl gestiegen.

Im Schuljahr 2012/2013 unterrichten 39 Stammlehrkräfte an der Schule. Keine Lehrkraft ist im Unterricht an anderen Schulen eingesetzt und auch von anderen Schulen sind keine Lehrkräfte stundenwiese im Unterricht am Gymnasium tätig. Durch das Ausscheiden von acht Lehrkräften und die Tätigkeitsaufnahme von vier Kolleginnen bzw. Kollegen hat sich die Zusammensetzung des Kollegiums verändert, wodurch sich gleichzeitig der Altersdurchschnitt verringerte. Mehr als ein Fünftel des Lehrkräfteteams arbeitet in Teilzeit. Beständig werden am Gymnasium Lehramtskandidatinnen und -kandidaten ausgebildet.

Herr Mirau leitet die Schule seit dem Schuljahr 1999/2000. Er wird in seiner Tätigkeit seit dem Schuljahr 1999/2000 von der stellvertretenden Schulleiterin, Frau Erler, und seit dem Schuljahr 2008/2009 vom Oberstufenkoordinator, Herrn Dr. Neumeyer, unterstützt. In der erweiterten Schulleitung arbeiten zwei Lehrkräfte des Kollegiums. Zum weiteren Schulpersonal gehören eine Schulsachbearbeiterin und ein Hausmeister.

Page 8: Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am Gymnasium ... · Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf Seite 3 1 Vorwort Im Land Brandenburg werden

Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf

Seite 8

4 Grundlagen des Berichts Dokumentenanalyse

Zur inhaltlichen Vorbereitung der Visitation wurden neben dem Schulporträt unter www.bildungsserver.berlin-brandenburg.de und der Homepage der Schule (www.puschkin-gymnasium.de) die im Schulreport vorgelegten Dokumente gesichtet. Außerdem erfolgte vor Ort die Einsichtnahme in weitere schulische Unterlagen.

Standardisierte Befragungen der Eltern, Schülerinne n und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer

Die Befragungsergebnisse der Eltern sind repräsentativ, die der Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte nicht. Sie werden zur Bewertung der Schule herangezogen, wenn die erforderlichen Rücklaufquoten vorliegen (Eltern mindestens 60 %, Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler mindestens 80 %).

Angaben zu den Befragungen

Personengruppe Befragte absolut Rücklauf absolut Rücklauf in %

Schülerinnen und Schüler 191 93 49

Eltern 191 132 69

Lehrkräfte 37 29 78

Die Ergebnisse der Befragungen der Eltern vermitteln ein aussagekräftiges Meinungsbild zu innerschulischen Einschätzungen.

Unterrichtsbeobachtungen

Daten zu den Unterrichtsbesuchen

Anzahl der 20-minütigen Unterrichtsbeobachtungen 28

Anzahl der beobachteten Lehrkräfte/von anwesenden Lehrkräften 28/34

Anzahl der beobachteten Unterrichtsfächer 16

Anfang der Unterrichtsstunde Mitte der Unterrichtsstunde Ende der Unterrichtsstunde

6 17 5

Größe der Lerngruppen in den gesehenen Unterrichtsbeobachtungen

< 5 < 10 < 15 < 20 < 25 < 30 ≥ 30

0 1 1 4 19 3 0

Verteilung der vorwiegenden Unterrichtsformen in den gesehenen Unterrichtsbeobachtungen in %

Lehrer-vortrag

Unterrichts-gespräch

Schüler-arbeit

Schüler-vortrag

Freiarbeit Planarbeit Stationen-lernen

Projekt Experiment

4 39 39 14 0 0 4 0 0

Verteilung der vorwiegenden Sozialformen in den gesehenen Unterrichtsbeobachtungen in %

Frontalunterricht Einzelarbeit Partnerarbeit Gruppenarbeit

54 18 18 10

Halbstandardisierte Befragungen der Eltern, Schüler innen und Schüler sowie Lehrkräfte und Schulleitung in den Interviews

Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte wurden in Gruppen interviewt. Im Vorgespräch erfolgten mit der Schulleitung Vereinbarungen zur Zusammensetzung der Personengruppen.

Page 9: Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am Gymnasium ... · Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf Seite 3 1 Vorwort Im Land Brandenburg werden

Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf

Seite 9

5 Ergebnisse und Abschlüsse Die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler (z. B. zentrale Prüfungen der Jahrgangsstufe 10, schriftliches Abitur, erreichter Schulabschluss, die Anzahl der Wiederholer und die Teilnahme an Wettbewerben) sind im Schulporträt der Schule einsehbar. Unter folgendem Link wird das Schulporträt der Schule geöffnet. In der „linken“ Menüzeile lassen sich unter dem Stichwort Schülerleistungen die o. g. Daten aufrufen.

http://www.bildung-brandenburg.de/schulportraets/index.php?id=stammdaten&schuljahr=2012&schulnr=120753&cHash=e02ab310a68283eb53312c20867ff8f3

6 Zufriedenheit Schülerinnen, Schüler und Eltern zeigen sich mehrheitlich zufrieden mit der Schule, während die Lehrkräfte nur ansatzweise ihre Zufriedenheit zum Ausdruck bringen. Schulintern trägt dabei die gemeinsam diskutierte und zum Schuljahresbeginn 2011/2012 realisierte Einführung des Blockunterrichts zur Zufriedenheit aller drei Personengruppen bei.

Eltern melden zurück, dass sich aus ihrer Sicht die Schule in den vergangenen Jahren positiv entwickelt hat. Dabei prägt die Durchführung langjähriger Traditionen im Schulleben maßgeblich die Außenwirkung des Gymnasiums. Auch das Einfordern von Umgangsformen im sozialen Miteinander seitens der Lehrkräfte und der Schulleitung wird durch die Elternschaft begrüßt. Allerdings nehmen die Eltern Spannungen unter den Lehrkräften sowie zwischen Lehrkräften und Schulleitung wahr, die sich ihrer Meinung nach hinderlich auf die schulische Atmosphäre auswirken und zu Irritationen bei den Schülerinnen und Schülern führen. Ansatzpunkte für mögliche Veränderungen sehen die Eltern im zielgerechten Lehrkräfteeinsatz in der Sekundarstufe I bzw. II durch die Schulleitung und in der stärker abgestimmten, auf das jeweilige Alter der Schülerinnen und Schüler bezogenen, methodischen Unterrichtsgestaltung durch die Lehrkräfte.

Die Schülerinnen und Schüler geben an, dass sie gern in das Gymnasium gehen, weil sie in angenehmen Klassengemeinschaften lernen, es innerhalb der Schülerschaft wenig Auseinandersetzungen gibt, ihnen die Ausgestaltung der Unterrichtsräume gefällt und sie die Möglichkeit haben, an diversen Wettbewerben und Olympiaden teilzunehmen. Sie schätzen das umgängliche und verständnisvolle Agieren vieler Lehrkräfte und die überwiegend positive, manchmal auch sehr „lockere“ Unterrichtsatmosphäre. Viele ihrer Ideen werden, wenn auch nicht kontinuierlich und konsequent, von den Lehrkräften und der Schulleitung unterstützt. Die aus Sicht der Schülerinnen und Schüler beschriebene geringe Teilnahme an den außerunterrichtlichen Arbeitsgemeinschaften und Projekten wird einerseits mit der bereits bestehenden Mitgliedschaft in Vereinen und andererseits mit der fehlenden schulischen Bedarfsorientierung begründet. Veränderungswünsche der Schülerinnen und Schüler beziehen sich auf eine modernere technische Ausstattung der Schule und die Erweiterung der Angebote im Rahmen der Berufsorientierung in der Sekundarstufe I.

Die relative Zufriedenheit der Lehrkräfte drückt sich dadurch aus, dass sie bei der Klärung fachlicher Fragen überwiegend kollegiale Unterstützung erfahren. Auch die sozial eingestellten Schülerinnen und Schüler sorgen für eine angenehme Arbeits- und Unterrichtsatmosphäre an der Schule. Problematisch beschreiben die Lehrkräfte die Kommunikation zwischen der Schulleitung und dem Lehrkräfteteam. Sie nehmen überwiegend eine Schulleitung wahr, die für sie nicht als Team erkennbar nach außen auftritt, weshalb auch Anordnungen im Kollegium nicht nachhaltig wirken bzw. konsequent umgesetzt werden. Mit Fortschreiten des durch externe Experten seit dem Schuljahr 2009/2010 begleiteten Schulentwicklungsprozesses ist ihrer Meinung nach das Bemühen der Schulleitung, einheitlich zu agieren, besser zu erkennen. Deutlich bekunden die Lehrkräfte ihre Unzufriedenheit mit der medialen Ausstattung ihrer Schule zur Gestaltung von Unterricht, Projekten oder schulischen Höhepunkten.

Page 10: Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am Gymnasium ... · Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf Seite 3 1 Vorwort Im Land Brandenburg werden

Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf

Seite 10

7 Ergebnisse der Unterrichtsbeobachtungen Für die Bewertung der Profilmerkmale 5 bis 9 werden die Ergebnisse aus den Unterrichtsbeobachtungen und der Online-Befragung der Schülerinnen und Schüler herangezogen. In den Fragebogen der Schülerinnen und Schüler werden zu den meisten Kriterien der Profilmerkmale 5 bis 9 vergleichbare Fragen gestellt. Die Ergebnisse sind teilweise in Gruppen zu den entsprechenden Kriterien zusammengefasst und im Qualitätsprofil (vgl. S. 5f.) gesondert ausgewiesen. Die abschließende Wertung der Profilmerkmale 5 bis 9 ergibt sich aus einem festgelegten Verhältnis der im Unterricht getroffenen Bewertung der beobachteten Kriterien und den Ergebnissen der entsprechenden Fragebogenergebnisse.

Die folgende Tabelle enthält die 23 bewerteten Kriterien in den Unterrichtsbeobachtungen und erklärt die Angaben im folgenden Diagramm.

5. Der Unterricht ist zweckmäßig organisiert, die L ehr- und Lernzeit wird intensiv genutzt.

5.1 Die Unterrichtszeit wird effektiv genutzt.

5.2 Das Unterrichtstempo ist angemessen.

5.3 Der Unterricht erfolgt auf der Basis eines festen Regelsystems.

5.4 Die Lehrkraft behält den Überblick über unterrichtsbezogene und unterrichtsfremde Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler.

5.5 Mit Störungen wird angemessen und effektiv umgegangen.

6. Die Lehrerinnen und Lehrer unterstützen im Unter richt einen aktiven Lernprozess der Schülerinnen un d Schüler.

6.1 Die Schülerinnen und Schüler werden angeregt/angeleitet, den Unterricht aktiv mitzugestalten oder sie gestalten den Unterricht aktiv mit.

6.2 Die Schülerinnen und Schüler arbeiten (zeitweise) selbstorganisiert an vorgegebenen Aufgaben.

6.3 Die Schülerinnen und Schüler arbeiten (zeitweise) selbstgesteuert.

6.4 Die Reflexion eigener Lernprozesse ist Bestandteil des Unterrichtes.

7. Der Unterricht ist strukturiert und methodisch v ielfältig.

7.1 Dem Unterricht liegt eine klare Struktur zugrunde.

7.2 Die Lehrkräfte formulieren die Arbeitsaufträge und Erklärungen klar, verständlich und präzise.

7.3 Die inhaltlichen und methodischen Lernziele der Unterrichtsstunde werden thematisiert oder sind den Schülerinnen und Schülern bekannt.

7.4 Die Schülerinnen und Schüler sind über den geplanten Unterrichtsablauf und die einzelnen Unterrichtsschritte informiert.

7.5 Die Unterrichtsmethoden werden angemessen eingesetzt.

7.6 Die Lehrkräfte stellen einen klaren Bezug zur Alltags- und/oder Berufswelt her.

8. Das pädagogische Verhalten der Lehrerinnen und L ehrer bildet die Grundlage für ein förderliches Kla ssen- und Arbeitsklima.

8.1 Die Schülerinnen und Schüler gehen freundlich und rücksichtsvoll miteinander um.

8.2 Der Umgangston zwischen der Lehrkraft und den Schülerinnen und Schülern ist wertschätzend und respektvoll.

8.3 Die Lehrkraft äußert positive Erwartungen an die Schülerinnen und Schüler.

8.4 Mit Schülerfehlern wird konstruktiv umgegangen.

9. Das Handeln der Lehrkräfte ist auf individuelle Förderung und Differenzierung ausgerichtet

9.1 Individuelle Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler werden in der Unterrichtsgestaltung berücksichtigt.

9.2 Schülerinnen und Schüler werden entsprechend ihrer individuellen Lernvoraussetzungen gefördert.

9.3 Die Lehrkräfte verstärken individuelle Lernfortschritte und/oder Verhaltensweisen durch Lob und Ermutigung.

9.4 Schülerinnen und Schüler erhalten differenzierte Leistungsrückmeldungen.

Page 11: Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am Gymnasium ... · Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf Seite 3 1 Vorwort Im Land Brandenburg werden

Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf

Seite 11

Das folgende Diagramm stellt die durchschnittlichen Wertungen aus den Unterrichtsbeobachtungen des Gymnasiums „Alexander S. Puschkin“ dar. Sie sind ebenfalls im Qualitätsprofil ausgewiesen.

Die im Text folgenden Ausführungen beziehen sich au sschließlich auf die Wahrnehmungen des Visitationsteams in den besuchten Unterrichtssequenzen.

Den Unterricht am Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ kennzeichnete mehrheitlich eine positive Atmosphäre, die von gegenseitiger Wertschätzung im Lehrkräfte-Schüler-Verhältnis geprägt war. Dabei zeigten die Lehrkräfte den Schülerinnen und Schülern gegenüber Akzeptanz und Fürsorge. Die Lernenden erfuhren überwiegend Vertrauen in ihre Leistungsfähigkeit und Kompetenzen, wenngleich in einigen Unterrichtsbeobachtungen nur ansatzweise positive Erwartungen an die Schülerinnen und Schüler seitens der Lehrerinnen und Lehrer artikuliert wurden. Gute Leistungen bzw. Unterrichtsbeiträge oder individuelle Lernfortschritte erkannten die Lehrkräfte häufig durch spontanes Lob an. Demgegenüber erfolgten differenzierte Leistungsrückmeldungen zu erbrachten Schülerleistungen nur partiell. Vorrangig bezogen sich diese auf die gesamte Lerngruppe oder erfolgten ohne Verwendung von transparenten Bewertungskriterien. In den Unterrichtsbeobachtungen zeigte sich eine entspannte Arbeitsatmosphäre zwischen den Lernenden. Die Schülerinnen und Schüler gingen vorwiegend freundlich miteinander um und unterstützten sich auch unaufgefordert. Ein festes Regelsystem war meist erkennbar. Fast alle Lehrkräfte hatten wesentliche Schüleraktivitäten bzw. -inaktivitäten im Blick und reagierten auf etwaige Unterrichtsstörungen überwiegend angemessen.

Die zur Verfügung stehende Unterrichtszeit nutzte die Mehrzahl der Lehrkräfte effektiv für das Lernen der Schülerinnen und Schüler. Der Unterricht begann und endete überwiegend pünktlich, benötigte Arbeitsmaterialien lagen meist zugriffsbereit. Das Unterrichtsgeschehen zeichnete sich weitgehend durch klar erkennbare Phasen aus, die Abgrenzungen zwischen Instruktionen der Lehrkräfte und selbstständiger Schülertätigkeit erkennen ließen. Arbeitsaufträge sowie notwendige Erklärungen formulierten die Lehrkräfte eindeutig und verständlich. Für den Großteil der Lerngruppen war das Unterrichtstempo angemessen. Die Schülerinnen und Schüler konnten dem Unterrichtsverlauf folgen und die gestellten Arbeitsaufträge in der vorgegebenen Zeit bearbeiten. Wechsel zwischen den im Unterricht eingesetzten und den Schülerinnen und Schülern bekannten Methoden gestalteten sich

1,00

1,50

2,00

2,50

3,00

3,50

4,00

5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 6.1 6.2 6.3 6.4 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.6 8.1 8.2 8.3 8.4 9.1 9.2 9.3 9.4

Durchschnittliche Wertungen der Unterrichtsbeobachtungen

Page 12: Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am Gymnasium ... · Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf Seite 3 1 Vorwort Im Land Brandenburg werden

Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf

Seite 12

häufig nahtlos. Obwohl viele Lehrkräfte sowohl über den geplanten Unterrichtsverlauf als auch über zu erreichende Lern- und Teillernziele informierten, wurde dieses Potential nicht genügend ausgeschöpft. Lehrerinnen und Lehrer formulierten in einem erheblichen Anteil der Unterrichtssequenzen vorrangig die inhaltlichen Stundenziele. Weniger deutlich kam dabei zum Ausdruck, welchen Einfluss die einzelne Unterrichtsphase bzw. der jeweilige Arbeitsschritt auf die weitere Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler hat.

Mehrheitlich regten die Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler zur aktiven Mitarbeit an. Dabei nutzten sie bspw. bereits erworbenes Vorwissen der Lernenden oder stellten enge Bezüge zwischen deren Erfahrungswelt und dem zu erarbeitenden Lernstoff her. Schülerinnen und Schüler bekamen in weniger als der Hälfte des beobachteten Unterrichts die Gelegenheit, ihren Lernprozess selbstorganisiert bzw. selbstgesteuert zu gestalten. Hier wurde ihnen durch die methodische Gestaltung des Unterrichts ermöglicht, sich an der Planung von Zielen und Inhalten des Unterrichts zu beteiligen. Teilweise konnten die Schülerinnen und Schüler Lernmittel, -ort, -methoden oder -partner selbstständig wählen und damit den Lernprozess eigenverantwortlich realisieren. Es überwogen jedoch Unterrichtssequenzen, in denen die Lernenden ausschließlich durch Lehrkräfte vorgegebene Arbeitswege und -materialien nutzten und somit wenig Gelegenheit hatten, den Lernprozess individuell zu gestalten. Am Ende eines Arbeitsprozesses bot sich für die Schülerinnen und Schüler wiederholt die Gelegenheit, Lösungswege zu beschreiben, Erfahrungen bezüglich des Lernprozesses zu diskutieren oder Fortschritte zu benennen. Vielfach zeigte sich dabei eine Lernatmosphäre, in der Schülerfehler benannt und von den Lehrkräften als Lernchance verdeutlicht wurden.

Die Berücksichtigung der individuellen Lernvoraussetzungen bzw. Lernstände der Schülerinnen und Schüler erfolgte im beobachteten Unterricht nur begrenzt. Geplante binnendifferenzierte Elemente waren kaum Bestandteil des Unterrichts. In Einzelfällen wurden Gruppen gezielt zusammengesetzt oder den Schülerinnen und Schülern individualisierte Lernwege sowie die Einteilung der Lernzeit ermöglicht. Die unterrichtliche Förderung beschränkte sich vorwiegend auf situationsbedingte Hilfen während des Arbeitens im Unterricht oder auf das Stellen von Zusatzaufgaben für Leistungsstärkere.

8 Ergebnisse zu den Arbeitsgrundlagen und Konzepten für den Unterricht

Die am Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ eingesehenen Protokolle der Fachkonferenzen lassen die regelmäßige Überarbeitung sowie die dazu notwendigen Diskussions- und Abstimmungsprozesse der Fachlehrkräfte in der Fortschreibung der schuleigenen Lehrpläne5 deutlich erkennen. Dabei variiert die Qualität der schuleigenen Lehrpläne sowohl zwischen den einzelnen Fächern als auch zwischen der Sekundarstufe I und II. Im Fach Englisch liegen für einzelne Jahrgangsstufen der Sekundarstufe I Kopien von Verlagen vor, die nur teilweise durch schulische Angaben ergänzt wurden. Überfachliche Kompetenzen sind in den schuleigenen Lehrplänen überwiegend formuliert und mit Kriterien unterlegt, wobei nahezu alle Kompetenzbereiche erfasst werden. Regelmäßig stattfindende fächerverbindende Projekte und fachübergreifende Unterrichtselemente bilden sich in diversen schulischen Unterlagen, bspw. dem Schulprogramm und den Planungen der ÜTK6 für die Sekundarstufe I, ab. In den schuleigenen Lehrplänen wird die Verwendung verschiedener Unterrichtsmedien und teilweise deren gezielter Einsatz zur Entwicklung der medialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler deutlich. Darüber hinaus beschreibt das Medienkonzept der Schule u. a. die gesamtschulischen Zielstellungen im Umgang mit interaktiven Medien. Deren unterrichtliche Nutzung wird anhand vielfältiger Beispiele aus den einzelnen Fächern unterlegt. Aufgrund der gegenwärtigen technischen Ausstattung der

5 Eingesehene schuleigene Lehrpläne: Deutsch, Mathematik, Englisch, Wirtschaft-Arbeit-Technik und Musik eingesehen. 6 Übergreifender Themenkomplex.

Page 13: Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am Gymnasium ... · Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf Seite 3 1 Vorwort Im Land Brandenburg werden

Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf

Seite 13

Schule ist nach Meinung der Lehrkräfte die Umsetzung der Ziele des Medienkonzeptes nur bedingt realisierbar.

Gesamtschulische Grundsätze zur Leistungsbewertung entsprechend der geltenden Verwaltungsvorschrift wurden in der Konferenz der Lehrkräfte nicht beschlossen. Demgegenüber weisen die Protokolle der Fachkonferenzen entsprechende Beschlusslagen für die einzelnen Fächer bzw. Fachbereiche aus. Neben Festlegungen zur schriftlichen Leistungsbewertung finden sich fachspezifische Vereinbarungen zur Bewertung mündlicher Leistungen (z. B. Bewertung von Präsentationen) und vereinzelt Verabredungen zur Bewertung von Mitarbeit im Unterricht. Die Bewertung von Facharbeiten und Schülerprodukten als Ergebnis der Aufgabenstellungen der ÜTK ist unter den Lehrkräften verabredet. Am Gymnasium sind der täglich zu bewältigende, zeitliche Umfang von Hausaufgaben und die Eintragung von erteilten Hausaufgaben durch die Lehrkräfte im Klassenbuch vereinbart. Darüber hinaus gehende Verständigungen zur Rolle und Funktion von Hausaufgaben, Formen der Überprüfung und Maßnahmen bei Nichterbringung existieren nicht. Schülerinnen und Schüler kritisieren diesbezüglich das lehrkräfteabhängig unterschiedliche Vorgehen bei vergessenen Hausaufgaben.

Die Lehrkräfte des Gymnasiums informieren Eltern, Schülerinnen und Schüler hinreichend zu Inhalten und zur Organisation von Unterricht und Projektvorhaben, zur Leistungsbewertung, zu Versetzungsregelungen und zu Bedingungen des Übergangs in andere Bildungseinrichtungen nach dem Abitur. Den Schülerinnen, Schülern und Eltern sind die Anforderungen im Rahmen schriftlicher Leistungen mehrheitlich bekannt. Informationen zu Kriterien mündlicher Leistungsbewertung erfolgen dagegen weniger transparent. Um über den aktuellen Leistungsstand zu informieren, nutzen die Lehrkräfte neben den zwei Mal im Schuljahr stattfindenden Elterngesprächen auch den Notenspiegel unter Klassenarbeiten bzw. Klausuren, individuelle Schülergespräche nach Stundenende und Zensurenkarten. Diese werden von den Lehrkräften in der Sekundarstufe I mindestens zwei Mal pro Schuljahr ausgegeben. In der Sekundarstufe II führen die Lernenden selbstverantwortlich ihren Zensurenüberblick.

Gesamtschulische Vereinbarungen zur Förderung und Forderung von Schülerinnen und Schülern liegen in der Beschlussfassung der Schulkonferenz am Gymnasium nicht vor. Die Protokolle der Konferenz der Lehrkräfte spiegeln gelegentlich Diskussionen und Absprachen im Bereich außerunterrichtlicher Projekte, Wettbewerbe und Olympiaden wider. Damit verbunden sind besondere Angebote für Leistungsstärkere und Interessierte, wie bspw. der

Debattierklub, das „DELF7-Projekt“ und die Teilnahme an der First-Lego-League. Des Weiteren bieten einzelne Lehrkräfte Unterstützungsangebote für Schülerinnen und Schüler mit fachlichen Lerndefiziten an.

Für die Erfassung der Lernausgangslage von Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 7 verwenden die Lehrkräfte sowohl die Diagnostikmaterialien des LISUM8 als auch eigene Materialien. Die Auswertungen zu den Lernstandfeststellungen finden auf Klassenebene und in den Elterngesprächen statt, wobei die individuelle Entwicklung des einzelnen Lernenden und die damit verbundene gezielte Nutzung der Ergebnisse zu wenig im Mittelpunkt der weiteren unterrichtlichen Förderung stehen. Nur vereinzelt führen Lehrkräfte zur Dokumentation der Lernentwicklung der Schülerinnen und Schüler Aufzeichnungen. Förderpläne für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden in Verantwortung der jeweiligen Klassenlehrkraft erarbeitet. Dabei ist die fachliche Unterstützung z. B. durch die Sonderpädagogische Förder- und Beratungsstelle in Oranienburg und das „Spinnennetz-Institut“9 in Hennigsdorf erkennbar. Die eingesehenen Förderunterlagen unterliegen keiner regelmäßigen Fortschreibung. Lehrkräfte der Schule haben entsprechend der Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler diagnostische Kompetenzen erworben. Eine Lehrkraft bildete sich zum Umgang mit Schülerinnen und

7 „Diplôme d’Etudes en Langue Française“ bezeichnet offizielle Diplome zum Nachweis französischer Sprachkenntnisse. 8 Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg. 9 Einrichtung des Landesjugendamtes aus dem Bereich Hilfen zur Erziehung.

Page 14: Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am Gymnasium ... · Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf Seite 3 1 Vorwort Im Land Brandenburg werden

Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf

Seite 14

Schülern mit besonderen Schwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben fort. Weitere Lehrkräfte nutzten bedarfsorientiert Fortbildungsangebote in den Bereichen „Autismus“ und „Umgang mit Hörschädigung“.

9 Ergebnisse im Bereich Schulkultur Zur Erweiterung des Bildungsangebotes kooperiert das Gymnasium erfolgreich mit regionalen und überregionalen Einrichtungen aus den Bereichen Wirtschaft, Sport, Bildung und Kultur, die die Schule unterstützen und das Schulleben bereichern. Zur Förderung der Schülerinnen und Schüler im Bereich der Studienorientierung pflegt die Schule u. a. Kontakte zur Universität Potsdam, zur Humboldt-Universität in Berlin und zur Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Die Informationen und Maßnahmen wie bspw. die Organisation von Workshops zu den Studieninformationstagen am Gymnasium oder die Teilnahme an verschiedenen Messen (z .B. Studium lohnt, VOCATIUM10) sind umfassend. Für den Bereich der Berufsorientierung in der Sekundarstufe I sehen Schülerinnen, Schüler und Eltern die bisherigen Initiativen der Schule als nicht ausreichend an. Neben den regelmäßigen Orientierungsveranstaltungen von Krankenkassen und Bundeswehr führen die geplanten schulischen Angebote, wie die Arbeit mit dem Berufswahlpass und die Umsetzung der Angebote des Praxislernens, aus ihrer Sicht nicht zu einer ausreichenden Vorbereitung auf eine berufliche Bildungslaufbahn. Zudem ist eine Zusammenarbeit mit dem regional ansässigen Oberstufenzentrum ausschließlich auf den Besuch der Einrichtung zum Tag der offenen Tür ausgerichtet. Gegenwärtig befindet sich die Schule auf der Suche nach einem neuen Kooperationspartner zur Umsetzung des Vorhabens Praxislernen in der Jahrgangsstufe 8, da der bisherige Partner nicht mehr zur Verfügung steht. Insgesamt fehlt innerschulisch zur Erweiterung des Angebots zur Berufs- und Studienorientierung im Schulprogramm die verbindliche pädagogische Einordnung als Querschnittsaufgabe an der Schule.

Das Gymnasium pflegt seit vielen Jahren aktiv mehrere internationale Schulpartnerschaften, u. a. mit Schulen in Frankreich, Russland und England. Die in diesem Rahmen bspw. stattfindenden Schüleraustausche bereichern das Schulleben und stärken die interkulturellen und fremdsprachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler. Mit Schulen der Region gibt es Kontakte und Zusammenarbeit, die nicht schriftlich fixiert sind und dadurch keinen verbindlichen Charakter erlangen. Schülerinnen, Schülern und Eltern der regional ansässigen Grundschulen werden durch die Schulleitung in Informationsveranstaltungen und durch die Schulgemeinschaft zum Tag der offenen Tür Angebote zum Kennenlernen unterbreitet. Zudem treten Lehrkräfte des Gymnasiums in Kontakt mit Lehrkräften der Grundschulen und beraten über fachliche Übergangsstandards. An der Goethe-Grundschule in Kremmen organisieren Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums den „Fremdsprachentag“ im Fach Englisch. Weitere Projektvorhaben verschiedener Inhalte werden an der Nashorn-Grundschule in Vehlefanz und an der „Schule an den Havelauen“11 sowie in Hennigsdorfer Kindertagesstätten (z. B. Waldprojekt) unterstützt. Temporäre Kontakte zu anderen weiterführenden Schulen (Hedwig-Bollhagen-Gymnasium in Velten, Marie-Curie-Gymnasium in Hohen Neuendorf) gibt es im Wettbewerb „Jugend debattiert“. Desweiteren erfolgt ein Erfahrungsaustauch zwischen den Schulleitungen, während eine überschulische Zusammenarbeit zwischen den Fachkonferenzen nicht etabliert ist.

Viele Veranstaltungen und Projekte, Exkursionen und Wettbewerbe haben einen festen Platz im Schuljahresverlauf und tragen ihren Beitrag zu Erhöhung der Identifikation mit der Schule. Neben dem von Schülerinnen und Schülern organisierten „Schneeball“ stellen das Weihnachtskonzert und das Sportfest Höhepunkte im Schulleben dar. Sowohl Eltern als auch Schülerinnen und Schüler werden in die Gestaltung des Schullebens eingebunden. Die Schülerinnen und Schüler beteiligen sich an der Vorbereitung und Durchführung schulischer Wettbewerbe und Projekte. Einzelne leiten eigenverantwortlich Arbeitsgemeinschaften im sportlichen Bereich oder arbeiten bei der Betreuung des Schulmuseums mit. Ebenso fließen 10 Fachmesse für Ausbildung+Studium. 11 Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Lernen“.

Page 15: Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am Gymnasium ... · Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf Seite 3 1 Vorwort Im Land Brandenburg werden

Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf

Seite 15

Ideen aus der Schülerschaft bei der Bildung von außerunterrichtlichen Angeboten ein (z. B. Deutsch für Asylbewerber). Vertreterinnen und Vertreter der Elternschaft fordern in Eigeninitiative über die Elternkonferenz, die Schulkonferenz sowie ihre Mitgliedschaft im „Club der Puschkiner“12 aktiv umfangreiche Gelegenheiten der Mitsprache ein und üben somit Einflussnahme auf gesamtschulische Entscheidungen aus. Zudem ist ihr Engagement auf die Unterstützung von und die Beteiligung an schulischen Höhepunkten und Projektvorhaben ausgerichtet.

Am Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ haben die Schülerinnen, Schüler und Eltern die Möglichkeit, sich über die Treffen der Mitwirkungsgremien und Aushänge im Schulhaus sowie über in Verantwortung der einzelnen Gremien geführte E-Mail-Verteiler zu informieren. Die Herausgabe des „Newsletter“, der als umfassendes Informationsblatt bis Mitte des Schuljahres 2011/2012 diente, wurde eingestellt. Zusätzliche Informationen können der Homepage entnommen werden, die aber nicht durchgängig aktuelle Mitteilungen enthält und auch die Veröffentlichung wichtiger Termine der Schuljahresplanung nicht erkennen lässt. Seit Beginn des Schuljahres 2012/2013 arbeitet ein durch den Schulträger gewonnener Partner an der Überarbeitung bzw. Neugestaltung dieses Mediums. Schülerinnen, Schüler und Eltern bringen deutlich zum Ausdruck, dass sie die innerschulische Kommunikation auf sachlicher und inhaltlicher Ebene als beeinträchtigt empfinden und fordern zuverlässige neue Wege der Informationsübermittlung ein.

10 Ergebnisse im Bereich Schulmanagement Die Ergebnisse der Profilmerkmale 15 und 16 in diesem Bereich werden nicht veröffentlicht.

Grundsätze der Schul- und Unterrichtsorganisation sind durch den in allen Gremien gemeinsam geführten Arbeits- und Abstimmungsprozess zur Einführung des Blockunterrichts transparent gegenüber der Schulgemeinschaft und an den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler (z. Bsp. Fahrtzeiten des öffentlichen Nahverkehrs) orientiert. Durch die Schulleitung ist die Einbeziehung der Schulkonferenz bei der Planung von Unterricht umfassend gegeben. Demgegenüber wird die kontinuierliche Einbeziehung des Lehrerrates und der Konferenz der Lehrkräfte bspw. in die Abstimmung von Anrechnungstatbeständen nicht durchgängig deutlich. Zur Absicherung des Unterrichts gelten die im Vertretungskonzept formulierten schulinternen Vereinbarungen. Ein Bereitschaftsdienst von jeweils zwei Lehrkräften für den ersten Block eines Schultages, eingerichtet im Schuljahr 2011/2012, hat sich bewährt und minimiert kurzfristig anfallenden Unterrichtsausfall. Der absolute Unterrichtsausfall lag im zweiten Schulhalbjahr 2011/2012 in Relation zu allen zur Vertretung anfallenden Unterrichtsstunden leicht über dem Landesdurchschnitt, im ersten Schulhalbjahr 2011/2012 deutlich darunter.

11 Ergebnisse im Bereich Professionalität der Lehrk räfte Die Auswahl der Fortbildungsthemen orientiert sich neben individuellen Bedürfnissen der Lehrkräfte vorrangig an konkreten Erfordernissen der schulischen Entwicklung. Abstimmungsprozesse zur Festlegung von thematischen Arbeitsschwerpunkten der schulinternen Lehrkräftefortbildung sind sowohl den Beschlusslagen der Konferenz der Lehrkräfte als auch der Fachkonferenzen zu entnehmen. Seit Beginn des Schuljahres 2009/2010 befindet sich das Lehrkräfteteam in einem von externen Experten13 begleiteten Schulentwicklungsprozess, der gleichmäßig über ein Schuljahr verteilte Austausch- und Arbeitstreffen beinhaltet. Daneben standen weitere Themen wie bspw. Umgang mit Gewalt, Prävention von Rechtsextremismus oder Varianten anderer Lernleistungen im Mittelpunkt. Auch zu diesen Veranstaltungen wurden Experten herangezogen oder die Kompetenzen des eigenen Kollegiums genutzt. Im Rahmen der Professionalisierung ist der

12 Förderverein des Gymnasiums „Alexander S. Puschkin“. 13 Supervisorinnen und Supervisoren sind Fachkräfte aus dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport sowie aus dem Landesinstitut für Lehrerbildung des Landes Brandenburg.

Page 16: Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation am Gymnasium ... · Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf Seite 3 1 Vorwort Im Land Brandenburg werden

Kurzbericht – Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Hennigsdorf

Seite 16

Erfahrungsaustausch durch kollegiale Unterrichtsbesuche mit gegenseitigen Rückmeldungen nicht regulärer Bestandteil schulischen Handelns, sondern wird nur in Einzelfällen praktiziert.

Die am Gymnasium gebildeten Fachkonferenzen tagen laut Protokolllage mehrmals im Schuljahr. In den Arbeitstreffen werden in unterschiedlichem Umfang u. a. Abstimmungen zu fachlichen und methodisch-didaktischen Sachverhalten der Unterrichtsgestaltung und zu ÜTK geführt. Temporäre Arbeitsgruppen zeigen sich für die Vorbereitung und Durchführung von Schuljahreshöhepunkten, Wettbewerben und Projekten verantwortlich. Daneben ist zurzeit nur die Arbeitsgruppe „Seminarkurse“ in der Umsetzung der Anforderungen der neuen Verwaltungsvorschrift Gymnasiale Oberstufe aktiv, während das Wirken weiterer im Erhebungszeitraum tätiger Arbeitsgruppen (z. B. „Schulprogramm“, „Öffentlichkeitsarbeit“) gegenwärtig ruht. Neu in das Kollegium aufgenommene Lehrkräfte erhalten durch die Mitglieder der Schulleitung und die jeweiligen Fachkonferenzen eine zielführende Unterstützung in ihrem Einarbeitungsprozess.

12 Ergebnisse im Bereich Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung

Eine Qualitätsentwicklung auf der Grundlage von Selbst- bzw. Fremdevaluationen ist am Gymnasium „Alexander S. Puschkin“ in Ansätzen entwickelt. Schritte in diese Richtung sind in der umfassenden Auswertung der Erstvisitation und der daraus resultierenden Fortschreibung des Schulprogramms im Schuljahr 2009/2010 erkennbar. Die Ergebnisanalyse der Erstvisitation führte weiterhin zur Entwicklung der Konzepte „Verlässliche Schule“ und „Personalentwicklung“, zur Überarbeitung der schuleigenen Lehrpläne sowie zu konkreten Festlegungen in der fachübergreifenden Unterrichtsarbeit verschiedener Fachkonferenzen.

In den Schuljahren von 2009/2010 bis 2011/2012 fand am Gymnasium eine schwerpunktorientierte Evaluationsmaßnahme des Unterrichts statt, die durch die Fachkonferenz Deutsch initiiert wurde. Dabei waren Schülerinnen und Schüler aus zehn Klassen bzw. Kursen verschiedener Jahrgangsstufen aufgefordert, die Unterrichtsqualität im Fach Deutsch zu beurteilen. Sich daraus ergebene Schlussfolgerungen wirken sich weitestgehend auf die methodisch-didaktischen Unterrichtsgestaltung aus. Die pflichtige Auswertung der zentralen Prüfungen der Jahrgangsstufe 10, der Abiturprüfungen und der zentralen Vergleichsarbeiten der Jahrgangsstufe 8 erfolgt jährlich sowohl in den jeweiligen Fachkonferenzen als auch in der Konferenz der Lehrkräfte.

Ansonsten stützt sich die Rückmeldekultur vorrangig auf Gespräche mit den einzelnen an Schule beteiligten Personengruppen und weniger auf den Einsatz von gezielten Evaluationsinstrumenten. So finden bspw. im Rahmen der Gremienarbeit oder auf Klassenebene regelmäßig, aber nicht systematisch Rückmeldungen zu organisatorischen und sächlichen Rahmenbedingungen von Projekten oder zum Blockunterricht statt. Auch das Angebot der außerunterrichtlichen Angebote wird in mündlicher Form reflektiert. Damit bleibt das zielorientierte Einholen von Schüler- und Elternrückmeldungen als Potential zur weiteren Schulentwicklung weitgehend ungenutzt.