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Kurze Taktzeiten Seite 36 · Werkzeuge schichtweise aufbauen Seite 42 · Produkteinführung Seite 50 Werkzeug- und Formenbau „Das fünfachsige Simultanfräsen bringt noch Probleme mit sich“ ISF-Chef Prof. Klaus Weinert, Seite 24 7. April 2003 Ausgabe 15 e 4,50 Industrie Das Magazin www.maschinenmarkt.de Hartmetallbearbeitung CVD-Dickschichtdiamant verringert Verschleiß Seite 26 B 04654 MM Maschinenmarkt 15/2003 www.maschinenmarkt.de

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Werkzeug- und Formenbau„Das fünfachsige Simultanfräsen

bringt noch Probleme mit sich“ISF-Chef Prof. Klaus Weinert, Seite 24

7. April 2003 Ausgabe 15 € 4,50

IndustrieDas

Magazinwww.maschinenmarkt.de

Hartmetallbearbeitung

CVD-Dickschichtdiamantverringert Verschleiß Seite 26

B 04654

MM

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RESALE 2003:

Branche erwartetgute Geschäfte

AKTUELLESEDITORIAL

MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 3

Immer dann, wenn der Konjunkturmotor ins Stotterngeraten ist, sind die Erwartungen an eine Messe, den Mo-tor wieder zum Laufen zu bringen, besonders groß. Dasgilt auch für die Resale 2003. Die rund 525 Ausstellerhoffen, mit ihrem Angebot die Kauflust vieler Messebe-

sucher stimulieren zu können. Die Branche hat dasauch bitter nötig, denn die weltweit flaue Konjunkturhat auch den Markt für Werkzeugmaschinen auszweiter Hand nicht verschont. „Sowohl im Inland alsauch im Ausland ist die Nachfrage schwach“, konkre-tisiert Wilfried Kames, Vorsitzender der Fachgruppe

Gebrauchtmaschinen im Fachverband des Deut-schen Maschinen- und Werkzeug-Groß-handels (FDM), die Situation seiner Bran-che. Deftiger formuliert es Herbert Weber,Geschäftsführer der Heilbronner GustavSchönberger GmbH, was derzeit auf demGebrauchtmaschinenmarkt abläuft, odertreffender, nicht abläuft: „Wohin manauch schaut, der Markt für Gebraucht-maschinen ist tot.“

Diese Nachfrageschwäche ist nicht aufmangelnde Investitionsmittel oder fehlen-

dem Bedarf zurückzuführen, so unisonoGebrauchtmaschinenhändler. Beides istvorhanden, was fehlt ist der Wille zu in-vestieren. In dieser Hinsicht geht es demGebrauchtmaschinenhandel genausowie den Werkzeugherstellern. Die der-zeitige wirtschaftliche Gesamtsituation

und – bezogen auf den Inlandsmarkt – die schlechtenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen machen Unter-nehmen das Investieren nicht gerade leicht. Zu groß istdie Unsicherheit, was da noch alles an Belastungen aufsie zukommen kann.

Die Chancen, dass die Resale Anlass sein kann für eineTrendwende, stehen nicht schlecht, zumindest, was einigeAuslandsmärkte betrifft, wie sich aus der Marktstudie„Gebrauchtmaschinen weltweit“ der Bundesagentur fürAußenhandelsinformationen bfai schlussfolgern lässt.Beispielsweise für den Gebrauchtmaschinenmarkt inGroßbritannien gehen die Kölner Außenhandelsprofisvon einer Belebung aus, ebenso in Italien und Bulgarien.Auch in Spanien ist Wachstum, wenn auch sehr mäßiges,angesagt. Die Erwartung vieler Aussteller auf guteGeschäfte kann sich also durchaus erfüllen.

Trotz Konjunkturflautehat die Resale nichts anAnziehungskraft verloren Bernhard Kuttkat

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4 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

Größe und Länge der Passbohrung im Schrumpffutterbeeinflussen die Werkzeug-Haltekräfte 34

AUTOMATION

ROBOTIKEin Scararoboter bestückt eine Fräs- und zwei Wucht-maschinen und verkürzt so die Taktzeit 36

KONSTRUKTION

FLUIDTECHNIKBeim Auslegen von Dichtungen nach Richtlinie 96/61/EGsoll die beste Technik zum Einsatz kommen 38

RAPID PROTOTYPINGMit dem Lasercusing-Verfahren können Bauteile im Ori-ginalwerkstoff schichtweise aufgebaut werden 42

IT-BUSINESS

THEMEN UND TRENDSPer XML lassen sich die Daten für die Wartungsmeldungautomatisch filtern 46

MANAGEMENT

PRODUKTEINFÜRHRUNGFeste Laufzeit, feste Ziele, einen definierten Teilnehmer-kreis und ein eigenes Budget sind „Müsser“ für profes-sionell durchgeführte Projektarbeit 50

AKTUELLES

LEITARTIKELBerhard Kuttkat: Resale 2003 3

MÄRKTEViessmann baut Marktposition aus 8SPS/IPC/Drives auf Wachstumskurs 8Robotik und Automation behaupten sich 9Demag Cranes & Components optimistisch 10Großanlagenbau am Weltmarkt stark 11Reallocation Leipzig: Interview mit Lothar Späth 12Drallfreies Drehen hält Einzug in die Fertigung 14Mechatronikprojekt für Mittelständler 14Lasermaterialbearbeitung: Deutschland liegt vorn 16

OUTSOURCINGWer seine IT ganz oder teilweise an externe Dienstleisterübergibt, kann bis zu 18% Servicekosten sparen 23

SPANENDE FERTIGUNGDas Dortmunder 3D-Erfahrungsforum zeigte Stärkenund Schwächen der Prozesskette Werkzeugbau auf 24

PRODUKTION

SPANENDE FERTIGUNGIn der Hartmetallbearbeitung verringert ein CVD-Dick-schichtdiamant Verschleiß und Zerspankräfte 26Mechatronisches Werkzeugsystem senkt Bearbeitungs-zeiten beim Hartdrehen 32

DichtungenDie Auswahl einer Dichtung

wird je nach Anlage und denablaufenden Prozessen von

vielen Faktoren bestimmt.Seite 38

MaschinenserviceAutomatisierte Datenaufbereitung per XML optimiert die Abläufe in dervorbeugenden Instandhaltung.Seite 46

7. April 2003

Resale 2003Mehr als 520 Aussteller ha-ben sich zur Resale 2003 an-gemeldet, die damit erneutihren Ruf als weltgrößteGebrauchtmaschinenmessefestigt. Seite 61

Werkzeug- und FormenbauDas fünfachsige Fräsen von Freiform-

flächen bringt noch eine Reihe vonProblemen mit sich, meint ISF-Chef

Prof. Dr.-Ing. Klaus Weinert.Seite 24

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NEUE PRODUKTE UND VERFAHREN

Spanende Fertigung; Montage-, Handhabungs- undRobotertechnik; Fluidtechnik, Rapid Prototyping; IT-Business 53

AKTUELL GEBRAUCHTMASCHINEN

RESALE 2003Die Messe in Nürnberg ist weltweit die Nr. 1 61

GEBRAUCHTMASCHINENMARKTVerhaltene Nachfrage kennzeichnet den Markt 62

EBAY-HANDELSPLATZ Erfolgreiche Plattform für Gebrauchtmaschinen 66

PERSPEKTIVEN IN RUSSLAND Der große Boom lässt noch auf sich warten 68

SERVICE

MM-ONLINE, F IRMENVERZEICHNIS 6

TERMINE 58

GEBRAUCHTMASCHINENBÖRSE 69

BÜCHER 106

VORSCHAU, IMPRESSUM 107

INDUSTRIEBAROMETER 108

MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 5

Titelbild: Gebrauchtmaschinen/Schönberger

DrehenDas Drehen von gesinter-

tem Hartmetall verkürztgegenüber dem Schleifen

die Bearbeitungszeit. Seite 26

AUS DEM INHALT

Rapid ToolingIm Lasercusing-Verfahrenwurde der Formeinsatz

für das Aluminium-werkzeug in einer Bau-

zeit von sieben Stundengefertigt.

Seite 42

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UnternehmensverzeichnisFirmen, die in diesem Heft redaktionell erwähnt sind

SERVICEUNTERNEHMEN

SOFTWARE FÜR DEN INDUSTRIELLEN MITTELSTAND

Die Navigationsleiste auf der linken Seite der MM-Homepage enthält unter anderem auch den Begriff”Marktplatz” mit den Bereichen Software, Firmen-Special, CAD-Datenbank sowie Firmen + Produkte.Wenn Sie nun den Bereich Software auswählen, soerhalten Sie einen Überblick über verschiedene Soft-ware-Produkte, die eine Arbeitshilfe für den indus-triellen Mittelstand darstellen. Auf Wunsch könnenSie zu diesen noch detaillierte Informationen abru-fen, beispielsweise technische Angaben, aber auchdie Adresse eines Ansprechpartners. Außerdem gibtes die Möglichkeit, die entsprechende Software ausdem Internet herunterzuladen oder zu bestellen. Diesist mit einer Registrierung bei myclickmall verbunden,dem übergreifenden Dienstleistungs-Portal der Vo-gel-Medien Gruppe. Gleiches gilt beim Downloadenund Bestellen für die Bereiche Firmen-Special, CAD-Datenbank oder Firmen + Produkte.

SERVICE MM-ONLINE

www.maschinenmarkt.de

6 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

AABB . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Akatherm . . . . . . . . . . . . . 21Albatec . . . . . . . . . . . . . . . 18Alphacam . . . . . . . . . . . . . 55Arau . . . . . . . . . . . . . . . . . 53AS Antriebstechnik undService . . . . . . . . . . . . . . . 18Atlas Copco. . . . . . . . . . . . 21

BBest Solutions . . . . . . . . . . 57Bibus . . . . . . . . . . . . . . . . . 54BME Akademie . . . . . . . . . 58Boehringer . . . . . . . . . . . . 14Bosch Rexroth . . . . . . . . . . 36Bundesagentur für Außenwirt-schaft -bfai . . . . . . . . . . . . 68

C Canon . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Centa . . . . . . . . . . . . . . . . 54Concept Laser . . . . . . . . . . 42Consel. . . . . . . . . . . . . . . . . 9

DDanfoss . . . . . . . . . . . . . . . 58Demag . . . . . . . . . . . . . . . 10Demat. . . . . . . . . . . . . . . . 21DGM. . . . . . . . . . . . . . . . . 58DMG. . . . . . . . . . . . . . . . . 62DMH. . . . . . . . . . . . . . . . . 62Du Pont de Nemours . . . . 10

EEDAG . . . . . . . . . . . . . . . . 22EFDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 58Export Akademie Baden-Württemberg . . . . . . . . . . 58

FFH Gelsenkirchen. . . . . . . . 14Forum-Institut für Manage-ment . . . . . . . . . . . . . . . . . 58FPT-Industrie . . . . . . . . . . . 10Fraunhofer-Institut für chemi-sche Technologie. . . . . . . . 58

GGeiger . . . . . . . . . . . . . . . . 62GIB . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

HHaimer . . . . . . . . . . . . . . . 34Heller . . . . . . . . . . . . . . . . 46Hess . . . . . . . . . . . . . . . . . 61Hirschvogel . . . . . . . . . . . . 24Hommel . . . . . . . . . . . . . . 17

IInstitut für spanende Ferti-gung . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Intentia . . . . . . . . . . . . . . . 22

JJenoptik. . . . . . . . . . . . . . . 12

KKempchen. . . . . . . . . . . . . 38Kitzmann. . . . . . . . . . . . . . 58Klingauf. . . . . . . . . . . . . . . 34Komet . . . . . . . . . . . . . . . . 32KTR . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54Kühner . . . . . . . . . . . . . . . 22

LLaser-Zentrum Hannover. . 55

MMatsushita . . . . . . . . . . . . . 8Mesago Messe Frankfurt . . . 8Meta-Regalbau . . . . . . . . . 22Microsens . . . . . . . . . . . . . 57

OOpel . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Open Mind Technologies . 24

PParat . . . . . . . . . . . . . . . . . 53Pfeiffer Vacuum . . . . . . . . . 22

RRexroth Star . . . . . . . . . . . 36

SSandvik . . . . . . . . . . . . . . . 53Schönberger . . . . . . . . . . . 62Schuster . . . . . . . . . . . . . . 10Shuttle Computer . . . . . . . . 9Sick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Stauffenberg . . . . . . . . . . . 22

TTanner. . . . . . . . . . . . . . . . 46TDS Herrlich . . . . . . . . . . . 57Technische Universität Ham-burg-Harburg . . . . . . . . . . 26Tec-Ma . . . . . . . . . . . . . . . 50Textron . . . . . . . . . . . . . . . . 8T-Systems . . . . . . . . . . . . . 23

VVaillant . . . . . . . . . . . . . . . 11VDMA Großanlagenbau . . 11VDMA Robotik + Auto-mation . . . . . . . . . . . . . . . . 9Viessmann. . . . . . . . . . . . . . 8

WWieland. . . . . . . . . . . . . . . 10

ZZfU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58Zweifel . . . . . . . . . . . . . . . 21

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8 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

Frankfurt (ws) – „Die ViessmannWerke konnten nach Umsatzstei-gerungen um 8 beziehungsweise6% in den Jahren 2000 und 2001ihre Marktposition weiter ausbau-en“, so die Kernaussage von Dr.Martin Viessmann, geschäftsfüh-render Gesellschafter der Viess-mann Werke GmbH, Allendorf.Anlässlich der InternationalenFachmesse für Gebäude- undEnergietechnik (ISH) in Frankfurterläuterte Dr. Martin Viessmanndie aktuelle Situation in der Hei-zungsbranche, die wirtschaftlicheEntwicklung des Unternehmenssowie die wichtigsten Zukunfts-trends der Branche. Aufgrund derwirtschaftlichen Rahmenbedin-gungen in Deutschland und derinsgesamt schwachen weltwirt-schaftlichen Entwicklung siehtViessmann die Branche in einer

Stuttgart (kf) – Der Veranstalter der SPS/IPC/Drives, einer Messe fürelektrische Automatisierungstechnik, gibt sich optimistisch: Bereits imMärz habe die gebuchte Ausstellungsfläche für dieses Jahr über demEndstand des Vorjahrs gelegen, berichtete Joseph Rath, Geschäftsführerder Mesago Management GmbH, Stuttgart, auf einer Pressekonferenzin Stuttgart. Rath ist zuversichtlich, dass vom 25. bis 27. November2003 mehr als 800 Firmen das Nürnberger Messegelände bevölkernwerden (2002: 779). Um dem Bedarf an mehr Ausstellungsfläche zubegegnen, werde die SPS/IPC/Drives 2003 in den Hallen 6 bis 10 ver-anstaltet, so Rath. Mit 55 300 m2 bieten die Hallen 13 000 m2 mehrFläche als die bisher belegten Hallen 1 bis 5.

Die regionale Ausrichtung sowie die enge Zielgruppenansprache derMesse werden auch in Zukunft der Schlüssel zum Erfolg sein, meinteWolfgang Tondasch, Geschäftsführer von Matsushita Electric Deutsch-land GmbH, Holzkirchen, und Vorsitzender des Ausstellungsbeirates derSPS/IPC/Drives. 90% der 22 938 Besucher kamen im vergangenen Jahraus dem Inland. 43% von ihnen arbeiteten in den Bereichen Konstruk-tion und Entwicklung, 15% gehörten der Geschäftsführung an. Auch indiesem Jahr wird im Rahmen der Messe ein Diskussions- und Vortrags-forum zum Thema „Industrial Communication“ stattfinden. Geplantsind außerdem Gemeinschaftsstände zu den Themen „Linux in Auto-mation“, „IT & Automation“ sowie die von Vogel Elektronik Medien or-ganisierte Schau „Junge Unternehmen in der Automatisierung“. EinKongress rundet das Informationsangebot ab.

Automatisierungsmesse weiter auf Wachstumskurs

Wuxi/China (uh) – Textron Fastening Systems, ein Ge-schäftsbereich von Textron Inc., eröffnet ein Produk-tionswerk für Verbindungselemente mit Kundencenterfür Anwendungslösungen in Wuxi, um die boomendeElektronik-, Hochtechnologie- und Automobilindustriemit im Inland hergestellten anwendungsbezogenenVerbindungssystemen zu beliefern. Das 3900 m2 großeWerk, das einzige in China, das sowohl Blindnietsyste-me als auch Gewindeprodukte herstellt, wurde EndeMärz eröffnet. Als erste Produktionsstätte von TextronFastening Systems im Reich der Mitte soll es den Kun-den auch Dienstleistungen in den Bereichen Entwick-lung, Technik, Montagetechnologie und Logistik-Ma-nagement anbieten. „China wird einer unserer Haupt-wachstumsmärkte in diesem Jahrzehnt und danachsein,“ meint CEO Jake Hirsch.

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Marktposition ausgebautsehen sei. Hätten noch im vorletz-ten Jahr überdurchschnittlicheUmsatzsteigerungen bei Solarsys-temen den Markt belebt, so habegerade dieser Marktbereich be-dingt durch die Kürzung der För-derprogramme zuletzt einenRückgang um 40% verzeichnet.Unabhängig davon hätten wederdie auslaufenden Fristen der 1.Bundesimmissionsschutzverord-nung, noch die im Februar 2002 inKraft getretene Energieeinsparver-ordnung dem Markt bisher spür-bare Impulse geben können. Indiesem schwierigen Umfeld konn-te Viessmann seine Marktpositionweiter ausbauen. Zum Gesamt-umsatz von 980 Mio. Euro trug dasum 6% gesteigerte Exportgeschäftmit einem Anteil von mehr als 40%bei. Im stark rückläufigen deut-schen Markt konnte die Positionebenfalls ausgebaut werden, hierblieb der Hersteller jedoch leichtunter dem Vorjahresumsatz.

VIESSMANN

SPS/IPC/DRIVESVERBINDUNGSTECHNIK FÜR CHINA

AKTUELLES MÄRKTE

Aufgrund der wirt-schaftlichen Rahmenbe-dingungen in Deutsch-land und der insgesamtschwachen weltwirt-schaftlichen Entwick-lung sieht Dr. MartinViessmann die Branchein einer schwierigen Situation.

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schwierigen Situation. Der europä-ische Heizungsmarkt stagniereseit Jahren. In Deutschland seider Markt im Jahr 2002 um8% rückläufig und habeseit 1994 etwa einDrittel seines Volu-mens verloren. Fürdas laufende Jahrwerde ein Rückgangvon weiteren 4% erwartet,so der Unternehmenschef. Die Ur-sachen für diese Entwicklung siehtman bei Viessmann einerseits inder im Jahre 2002 bereits im ach-ten Jahr in Folge zurückgegange-nen Neubautätigkeit, andererseitsleide das Modernisierungsgeschäftunter der allgemeinen Investi-tionszurückhaltung, deren Endeangesichts des noch immer beste-henden ordnungspolitischen Re-formstaus auch heute nicht abzu-

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Canon hat ein Herz für „Vielfaxer“. Dasneue Fax L2000 des japanischen Herstel-lers bietet Laserdrucktechnik mit bis zu18 Seiten pro Minute, bis zu 1200 dpiDruckauflösung und und individuellenAusbaumöglichkeiten. Das ModellL2000IP ist sogar netzwerkfähig und besitzt eine integrierte Faxfunktion perInternet. Das senkt die Kosten insbeson-dere beim Kommunizieren mit dem Aus-land. Im Bedarfsfall kann das einfachereFax L2000 entsprechend nachgerüstetwerden. Beide Geräte sind ab Mai/Juniim Fachhandel erhältlich.

Leise und ultrakompakte PC erfreuensich wachsender Beliebtheit. Deshalbbringt Shuttle jetzt einen Mini-Bareboneauf den Markt, der speziell auf Büroan-wendungen abgestimmt wurde. Derwürfelförmige SB52G2 ist mit einemSB52G2-Mainboard ausgerüstet und ver-zichtet im Gegensatz zum Multimedia-Modell SBG51G auf Firewire-Schnittstelleund AGP-Slot. Einsetzen lassen sich Ce-leron- und Pentium-4-Prozessoren sowiezwei 3,5-Zoll-IDE-Festplatten.

Mobil computern, telefonieren oderdrucken und das bis zu 50 Stunden lang:Bei Consel steht das „Büro im Koffer“kurz vor der Serienreife. Herzstück derLösung ist ein Notebook-Koffer namensMarathon. Dieser enthält ein Brennstoff-zellensystem mit einer 125-ml-Metha-nolpatrone, die für sieben Stunden Dau-erbetrieb ausgelegt ist. Zusätzlich kön-nen in dem Koffer sieben Ersatztanksuntergebracht werden. Das reicht für ei-ne maximale Betriebszeit von insgesamt50 Stunden. Die ersten Koffer kommennoch in diesem Jahr zur Auslieferung.

Fahrerlose Transportsysteme kommenimmer häufiger ohne Leitdraht aus. Dafür sorgt das neue Laser-Positionier-system von Sick. Durch aktives Abtastenvon Reflektoren außerhalb des Arbeits-bereichs bestimmt das NAV 200 selb-ständig seine absolute Position und Aus-richtung und meldet dies an die Fahr-zeugsteuerung. Dadurch kann das Fahr-zeug Lage und Abweichungen korrigie-ren, den Fahrweg präzise einhalten undmillimetergenau andocken. Weil alle Be-rechnungen direkt im Laserscanner erfolgen, werden keine zusätzlichen Aus-werteeinheiten benötigt.

MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 9

Frankfurt/Main (rk) – Die offizielle Vor-stellung der neuen Leitmesse für Robotikund Automation (siehe Bericht MM 14)ließ auf der VDMA-Pressekonferenz dieBekanntgabe der Wirtschaftszahlen et-was in den Hintergrund treten. Dabeimuss sich die Branche in Anbetracht derschwierigen wirtschaftlichen Situationdurchaus nicht verstecken.

Mit einem leichten Umsatzrückgangum 2% auf 6,1 Mrd. Euro haben sich dierund 200 im VDMA-Fachverband Robo-tik und Automation organisierten Unter-nehmen im vergangenen Jahr noch gutgeschlagen. „Unsere bis 2001 im Rekord-tempo wachsende Branche konnte sichjedoch den ungünstigen wirtschaftlichenRahmenbedingungen nicht entziehen“,erklärte Fachverbandsvorsitzender Ste-fan Müller. Für das laufende Jahr sieht derVDMA eine Stabilisierung auf sehr ho-hem Niveau. „Wir halten für die Robotikund Automation 2003 ein Umsatzwachs-tum von 2% auf rund 6,2 Mrd. Euro fürrealistisch“, so Müller.

Bei den Robotersystemen war 2002 einUmsatzrückgang von 6% auf 1,7 Mrd Eu-ro zu verzeichnen. Mit 11800 neu instal-lierten Geräten konnten die Rekordmar-ken von 12 800 (2000) und 12 600 (2001)zwar nicht erreicht werden, aber dennochbleibt Deutschland mit 41% der EU-Neu-installationen der führende Roboteran-wender in Europa. Größter Abnehmer ist

nach wie vor die Automobilindustrie miteinem Anteil von 61%. „Dort wurde anden Investitionsplänen festgehalten,während in anderen Bereichen die Inves-titionsbereitschaft spürbar rückläufigwar“, sagte Müller. „Mittelfristig gehenwir aber davon aus, dass mit anziehenderKonjunktur die Anwendungen außer-halb der Automobilindustrie wiederdeutlich aufholen werden.“ Für das lau-fende Jahr erwartet die Fachabteilung Ro-botik eine schwarze Null, also eine Stabi-lisierung des Umsatzes.

Die Montage- und Handhabungstech-nik verbuchte 2002 einen Umsatzrück-gang von 3% auf 3,6 Mrd. Euro. Nach Ein-schätzung des VDMA dürfte dies jedochnur von vorübergehender Natur sein, sodass nach dem Übergangsjahr 2003 miteiner Rückkehr auf den Wachstumspfadzu rechnen ist. Als Zukunftsmärkte wer-den dabei vor allem die Mikro- und Na-notechnik sowie die Photonik angesehen.

Primus im Segment Robotik undAutomatik ist nach wie vor die indus-trielle Bildverarbeitung. Sie konnte ihreErfolgsgeschichte, wenn auch etwas ge-bremst, 2002 fortsetzen und erzielte beieinem Wachstum von 10,4% in Deutsch-land einen Branchenumsatz von 724 Mio.Euro. Die Prognose für das laufende Jahrfällt mit einer geplanten Zunahme um15% auf 830 Mio. Euro ebenfalls positivaus.

Trotz leichter Umsatzdelleinsgesamt gut behauptet

5

4

3

2

1

01992 1993* 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003**

*seit 1993 incl. IBV **Prognose Quelle: VDMA

Umsatzentwicklung bei Robotik + Automation

2,0 1,9 2,0

2,63,2

3,7

4,4

4,9

5,6

6,2 6,1 6,2–2% +2%

Mrd.Euro

7

6

TICKERTECHNIK

ROBOTIK UND AUTOMATION

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10 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

FIRMEN

Du Pont Deutschland, Bad Homburg,erhöht die Preise für seine technischenKunststoffe. Crastin-PBT-Polyester soll inEuropa, Mittelost und Afrika ab 14. April0,15 Euro je Kilo mehr kosten, Rynite-PET-Polyester ebenfalls 0,15 Euro. FürDelrin-Polyacetale ist ein Aufschlag von0,20 Euro geplant, für die mineralver-stärkten Polyamide der Marke Minlonsowie die Zytel-Polymide von jeweils0,15 Euro je Kilogramm. Begründet wer-den die Preisanhebungen unter anderemmit der aktuellen Marksituation.

Die Wieland-Holding, Bamberg, über-nimmt die Schleicher GmbH in Berlin.Mit dem renommierten Hersteller vonAutomatisierungs- und Relaistechnikbaut die Unternehmensgruppe ihreElektroniksparte weiter aus und vergrö-ßert ihr Produktportfolio. Schleicherwird auch künftig als eigenständigesUnternehmen agieren. Wieland steht fürelektrische Verbindungstechnik in derGebäudeinstallations- und -automatisie-rungstechnik.

Schuster Präzision lädt vom 8. bis 10.Mai ein zu Technologietagen nach Denk-lingen. Im Rahmen dieser Veranstaltungwird der Werkzeugmaschinenspezialisterstmals ein völlig neues Gerät aus derTrenntechnik vorstellen, mit dem Profile,Rohre und Stangenmaterial von bis zu50 mm Durchmesser völlig grat- undverschmutzungsfrei sowie ohne Material-verlust getrennt werden können. Zu sehen sind natürlich auch die bekanntenVertikaldrehmaschinen von Schuster Präzision. Weitere Infos: www.schuster-praezision.de

Die FPT Industrie SpA veranstaltet vom22. bis 24. Mai am Firmensitz in S. Mariadi Sala ein Open-House, auf dem der italienische Werkzeugmaschienhersteller(inzwischen nach ISO 9001-2000 zertifi-ziert) seine aktuelle Maschinenpalettepräsentieren will. Zu sehen sind unteranderem die neue Stinger, aber auch al-ler anderen Produkte – von der Raid bishin zur kleinen Spazio, zudem die Mo-delle Dino, Pragma, Lem, Sirio, Area undMarx. Live erleben kann man Schrupp-,Vorschlicht- und Feinschlichtbearbeitun-gen. Auch ein Trip ins nahe Venedig istgeplant. Weitere Informationen unterwww.fptindustrie.com

TICKER

Marktführer bei Kranenzeigt sich optimistisch

DEMAG CRANES & COMPONENTS

Wetter (rt ) – Seit Januar 2003 ist KlausK. Moll Vorsitzender der Geschäftsfüh-rung der Demag Cranes & ComponentsGmbH, Wetter/Ruhr und verantwortlichfür den Bereich Sales. Seine Ansicht desUnternehmens beschreibt er sehr klar:„Wir sind der unumstrittene Marktfüh-rer auf dem Gebiet der Krane und Hebe-zeuge und schaffen für unsere Kunden ei-nen Mehrwert.“ Dabei war es etwas ruhigum das Unternehmen geworden, nach-dem es von dem amerikanischen Finanz-investor Kohlberg Kravis Roberts & Co.L.P. (KKR) übernommen worden war.Jetzt blickt man nach einigen Umstruk-turierungsmaßnahmen und Investitio-nen in Rationalisierungsprojekte opti-mistisch in die Zukunft.

Die Geschichte des Unternehmens istlang. Bereits 1819 wurden in Wetter ander Ruhr die Mechanischen WerkstättenHarkort & Co. gegründet. 1973 über-nahm die Mannesmann AG die daraushervorgegangene Demag AG. 2000 wur-de die spätere Mannesmann Dematic AGBestandteil der Atecs Mannesmann AG,die dann durch die Siemens AG über-nommen wurde. Die Demag Cranes &Components GmbH mit Sitz in Wetterwurde schließlich ausgegliedert.

Heute gehört das Unternehmen zurDemag Holding in Luxemburg, an derSiemens 19% und KKR 81% hält. An demGesamtumsatz der Holdinggesellschaftwar Demag Cranes & Components 2002mit 21% beteiligt. Im Jahre 2001 machtedas Unternehmen 25% seines Umsatzesin Deutschland, 44% in Europa und 18%in den USA. Im Geschäftsjahr 2001/2002wurde ein Umsatzerlös von 734 Mio. Eu-ro erreicht. Kernprodukte des Unterneh-mens sind Industriekrane, Produkte derHandhabungstechnik sowie verwandteKomponenten und Dienstleistungen.

Das Unternehmen muss sich in einemharten Umfeld zurechtfinden. So hat mansich unter dem Stichwort „Phoenix“ ein-mal Gedanken über die Produktivität desUnternehmens gemacht. Problem ist,dass das Marktvolumen der Kernpro-dukte des Unternehmens rückläufig ist.

Die Stückzahl an Kranen ging beispiels-weise weltweit von 34 500 im Jahre 2000auf 29 200 im vergangenen Jahr zurück. Bei Demag erschwerten eine hohe Ferti-gungstiefe und verteilte Produktions-standorte flexible Reaktionen auf Markt-veränderungen. Ziele des Projektes Phoe-nix waren nun das Vereinfachen effekti-ver Kundenbeziehungen, die Fokussie-rung auf Kernprodukte und Kernkompe-tenzen, die Optimierung der Beschaf-fungsvorgänge und -wege sowie die Ver-besserung der Gemeinkostenstruktur. Zuden Maßnahmen zählt das Outsourcingder Produktion von Teilen ohne Kern-kompetenz für Demag. Für die einzelnenProduktgruppen konzentrierte man sichauf bestimmte Standorte. Die Produk-tion im Werk Bad Bergzabern wird an Ex-terne beziehungsweise andere Unterneh-mensstandorte verlagert. Das bedeutetinsgesamt Abbau des Personals um 1000Mitarbeiter, der aber zum Teil durch dieÜbergabe an Externe wieder aufgefangenwird. Langfristig will Demag Cranes &Components so nicht nur die Zukunft si-chern, sondern auch sehr erfolgreich imWettbewerb bestehen.

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Klaus K. Moll, Vorsitzender der Geschäfts-führung der Demag Cranes & ComponentsGmbH, Wetter: „Wir sind der unumstritte-ne Marktführer auf dem Gebiet der Kraneund Hebezeuge.“

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Nur am Weltmarkt starkGROSSANLAGENBAU

Frankfurt/Main (ws) – Die Mit-gliedsunternehmen der Arbeits-gemeinschaft Großanlagenbau(AGAB) im VDMA haben nachAngaben ihres GeschäftsführersThomas Waldmann 2002 Auf-träge im Wert von 15,2 Mrd. Eu-ro hereinnehmen und damit ih-re starke Weltmarktposition hal-ten können. Die um knapp 10%gesunkenen Bestellungen stehendazu nur scheinbar in Wider-spruch. Thomas Waldmann,Geschäftsführer der AGAB:„Angesichts der anhaltend kraft-losen Inlandsnachfrage, demEnde der Sonderkonjunktur imUS-Kraftwerksgeschäft und denregionalen Krisen in Lateiname-rika hatte die Branche nicht miteinem Fortbestand des sehr gu-ten Orderbestands des Jahres2001 gerechnet”. Vor demHintergrund der allgemeinenInvestitionsschwäche sei das er-reichte Niveau sogar durchauszufriedenstellend. In Deutsch-

land ist das Akquisitionsvolu-men auf 3,1 Mrd. Euro und da-mit auf den niedrigsten Standseit 20 Jahren gefallen. Alle wich-tigen Branchen mussten zumTeil erhebliche Buchungsrück-gänge hinnehmen. Die Mit-gliedsfirmen der Arbeitsge-meinschaft erwarten angesichtsder Abwanderung wichtigerKunden aus dem verarbeitendenGewerbe ins Ausland und derSättigung nationaler Abneh-merbranchen kurzfristig keinegrundlegende Trendumkehr imInlandsgeschäft.

Hingegen entwickelte sich dasAuslandsgeschäft im vergange-nen Jahr erfreulich robust. DieMitglieder der AGAB erzieltenOrders in Höhe von 12 Mrd. Eu-ro. Das entspricht dem zweit-höchsten jemals erreichten Aus-landsauftragseingang. Die Ex-portquote stieg zum dritten Malin Folge und liegt mittlerweilebei 79%.

MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 11

AKTUELLESMÄRKTE

VAILLANT HEPWORTH ZIEHT BILANZ

Remscheid (uh) – „Zwei Jahre nach der Übernahme der Hepworth-Gruppe können wir eine positive Bilanz ziehen“, lautet das Fazitder Geschäftsführer Dr. Michel Brosset (links) und Claes Gö-ransson (rechts). Trotz schwieriger Marktbedingungen vor allemin Deutschland und Westeuropa hat die Vaillant-Hepworth-Grup-pe in den zwei Jahren ihr Wachstum beschleunigt. Der Umsatzist seit 2001 um 10% (2001: 4,8%; 2002: 5%) auf 1,754 Mrd. Eu-ro gestiegen, der operative Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern,Abschreibungen) um 27% (2001: 5%; 2002: 21%) auf 232 Mio.Euro. Die Fortschritte basieren vor allem auf dem Aufbau derMarktposition durch erfolgreiche Produktinnovationen.

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12 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

AKTUELLES MÄRKTE

Prof. Dr. h.c. Lothar Späth, Vor-standsvorsitzender der JenoptikAG, Jena, und zugleich Messeprä-sident der Reallocation.

MM: Der Trend zum Going Easthält an. Ungarn gehört alsInvestitionsstandort schon zumEstablishment innerhalb derMOE-Länder. Welche Ländersind Ihrer Meinung nach imKommen?Späth: Ungarn ist in der Tat ge-rade für die Automobilzuliefer-industrie heute schon ein ernstzu nehmender Standort in Ost-europa. Schauen wir uns dasPro-Kopf-Einkommen der ost-europäischen Beitrittskandida-ten an, so liegt Ungarn bei über50 Prozent des EU-Durch-schnitts, die Tschechische Re-publik bereits bei fast 60 Pro-zent und Slowenien bei fast 70

Bild: Jenoptik

Die Karawane zieht weiter gen Osten

ein Automobilzulieferer mitsehr großen kulturellen Unter-schieden in seiner Getriebepro-duktion in Ungarn zu kämpfenhat. Und wenn Sie sich überle-gen, dass Athen oder auchWien östlich von Prag liegen,so denke ich, sind die kulturel-len Unterschiede nicht so groß,dass sie die Kostenvorteile wie-der kaputt machen.

MM: Was umfasst die von derReallocation angebotene Kon-taktanbahnung?Späth: Die Besucher der Reallo-cation erwartet ein umfang-reiches Rahmenprogramm, daseinerseits übergreifend dievolkswirtschaftlichen und steu-

erlich-rechtlichenRahmenbedingun-gen für ganzMittel- und Osteu-ropa beleuchtet.Andererseits orga-nisieren die Aus-landsinvestitions-agenturen undandere Einrich-tungen aus dem

Ausland Länderpräsentationenfür bestimmte Regionen, beidenen die Besucher Informa-tionen erhalten, aber auch Ent-scheide aus Wirtschaft undPolitik aus den entsprechendenLändern treffen können. Fürbesonders gelungen halte ichaber den Fly-away-Day. An die-sem Tag werden potenzielle In-vestoren zu attraktiven Stand-orten in Mittel- und Osteuropageflogen. Hier können sie sichvor Ort ein Bild von der Infra-struktur machen, die Erfahrun-gen deutscher Unternehmer

REALLOCATION 2003

Mehr denn je werde es für expandierende Unternehmenvon Ausschlag sein, einen optimalen Platz – eine real loca-tion – für Investitionen und die Erschließung neuer Märktezu finden. Wir sprachen mit Prof. Dr. h.c. Lothar Späthüber Standortpolitik im Vorfeld der Standortmesse Reallo-cation, die vom 8. bis 9. Mai in Leipzig stattfinden wird.

Prozent des EU-Durchschnit-tes. Ich denke, diese drei Län-der werden sich schnell zu ernstzu nehmenden Standorteninnerhalb der osteuropäischenBeitrittskandidaten mausern.

MM: Aus Kostengründen inves-tieren Unternehmen zuneh-mend im Ausland. Wiegenletztlich die Kostenvorteile diekulturellen Nachteile (Verstän-digungsschwierigkeiten undÄhnliches) auf?Späth: Das kommt ganz daraufan, was sie in diesen Länderntun, welche Art von Wert-schöpfung sie dort erledigenwollen. Ich glaube nicht, dass

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MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 13

AKTUELLESMÄRKTE

kennen lernen und Vertreteraus Wirtschaft, Politik und Ver-waltung treffen. Der Fly-away-Day zeigt, dass die Messekon-zepte in der Zukunft starke In-formationskonzepte sein müs-sen und sich nicht auf einenOrt, eine Tagung, eine Kom-munikation beschränken.

MM: Sie sagten einmal, Stand-ort heißt Infrastruktur. Ist esdenn damit getan?Späth: Wenn Sie mit Infra-struktur die klassischen Ver-kehrswege meinen, dann si-cherlich nicht. WirtschaftlicheEntwicklung vollzieht sichheutzutage vielmehr in soge-nannten Clustern. Dort befin-den sich auf engstem RaumUnternehmen und ihre Zuliefe-rer, Bildungseinrichtungen,Forschungsinstitute und For-schungstransfereinrichtungen.Die Herstellung und Pflege die-ser Mischung ist das eigentlicheA und O. Cluster wachsen, ge-deihen und überleben, wennsie gepflegt werden. Zur klassi-schen Infrastruktur muss alsoheutzutage noch Bildung sowieForschung und Entwicklungkommen. Nur wenn es gelingt,Bildung, Forschung und Ent-wicklung mit den Unterneh-men zu verknüpfen und eng zuverzahnen, hat ein Cluster – al-so ein Standort – Erfolg.

MM: Eines der Ziele der Reallo-cation ist es, den Standort Ost-deutschland zu stärken. Ist dortnicht die Konkurrenz aus Polen,Estland, Lettland und Litauennahezu übermächtig? Späth: Die Frage, ob Ost-deutschland, Polen oder Balti-kum, ist keine Frage des Entwe-der-oder. Jedes dieser Länderhat seine Vorzüge. Für Ost-deutschland sprechen unter an-derem die inzwischen gut aus-gebaute Infrastruktur und dasPotenzial hoch qualifizierterArbeitskräfte. Außerdem kön-nen Investoren hier mit schnel-len Entscheidungen in den Ver-

waltungen rechnen. Die Poten-ziale der neuen Länder sehe ichvor allem im Technologie- undim wissenschaftsorientiertenBereich. Wenn wir weiter Bil-dungs- und Forschungsinfra-struktur ausbauen, dann kön-nen die neuen Länder von demWachstumsschub partizipieren,der von den Mittel- und osteu-ropäischen Ländern ausgeht.Für Polen andererseits sprichtvor allem die Größe des dorti-gen Marktes. Ein Engagementin diesem Land ist in erster Li-nie mit der Erschließung neuerMärkte verbunden. Das Lohn-kostenargument wird für Polennur noch begrenzt gelten. DieKarawane der Unternehmen,die vordergründig ihre Produk-tionskosten senken wollen,zieht bereits weiter gen Osten.

MM: Welchen Zusatznutzenbietet die Reallocation 2003nach ihrem erfolgreichen Startim vergangenen Jahr?Späth: Die Reallocation hatgegenüber 2002 ihr Spektrumerweitert. Neben Polen, Un-garn, der Slowakei und Tsche-chien sind im Mai auch Kroa-tien und das Baltikum erstmalsvertreten. Neben dem genann-ten Fly-away-Day bieten dieWirtschaftsförderungen derneuen Länder einen Shuttle-Service an, der Investoren anStandorte in den neuen Län-dern bringt. Des Weiteren gibtes für die Besucher länderspezi-fische Checklisten. Mit Hilfedieser Listen können Unter-nehmer Angebote auf Herz undNieren prüfen und besser mit-einander vergleichen. Wichtigist außerdem die ReallocationAcademy, ein Angebot fürKommunen. Diese werden hiervon einer Unternehmensbera-tung dahingehend fit gemacht,wie sie sich im internationalenStandortwettbewerb erfolgreichvermarkten können, denn miteiner Präsentation auf einerMesse allein gewinnt man nochkeinen Investor.

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Mechatronik Innnovations Centrumunterstützt kleinere Unternehmen

SCHWERPUNKT MASCHINENBAU

Twente/Gelsenkirchen (rs) – Das Mechatronik Innovations Centrum (MIC) ist ein Ge-meinschaftsprojekt der Universität Twente mit der FH Gelsenkirchen. Es hat das Zielkleine und mittelständische Unternehmen mit Schwerpunkt Maschinenbau innerhalbder Euregio bei der Produktentwicklung und der dazugehörigen Produktionsprozesseunter Anwendung neuester Methoden auf dem Gebiet der Mechatronik zu unter-stützen.

Jungen Ingenieuren soll aber auch eina attraktive und berufliche Perspektive in For-schung und Entwicklung geboten werden, als Basis für eine Aufgabe in einem KMUoder aber um schließlich ein eigenes Unternehmen zu gründen. Besonders angebotenwerden auch: Beratungsgespräche im Unternehmen zu mechatronischen Fragestel-lungen, Ausführung und Organisation von FuE-Projekten, Personaltransfer in Unter-nehmen und Weiterbildung für Mitarbeiter, Unterstützung der Zusammenarbeit vonUnternehmen, sowie das Übertragen von Kenntnissen und Erfahrungen. Das Unge-wöhnliche daran ist die enge Zusammenarbeit zwischen der Universität in Twente und der Fachhochschule in Gelsenkirchen/Abteilung Bocholt, also auch noch über nationale Grenzen hinweg. Das MIC wird von der Euregio mit 2,1 Mio. Euro geför-dert. Wobei die Förderung über einen Zeitraum von drei Jahren begrenzt ist. Mit demGemeinschaftsprojekt betraut sind drei Professoren – darunter Prof. Dr. Job van Amerongen von der Uni Twente, der weltweit einen guten Ruf als Mechatroniker hat –und sieben Mitarbeiter. Unter www.mic.utwente.nl sind weitere Informationen zu erhalten.

Boehringer-Partners Sigma. Auf diesemwird mit zwei Paletten gearbeitet, entwe-der einzeln – eine Palette im Arbeitsraum,die andere wird hauptzeitparallel gerüs-tet – oder gekoppelt. Der Linearmotor derX-Achse sorgt für eine Eilganggeschwin-digkeit von 60 m/min. „Dadurch lassensich die Paletten in etwa 4 s wechseln“, soBoehringer-Verkaufsleiter Roland Sta-delmaier.

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AKTUELLES MÄRKTE

BOEHRINGER WERKZEUGMASCHINEN

Drallfreies Drehen hält Einzug in die FertigungGöppingen (bk) – Gut Ding brauchtWeile – vor allem dann, wenn es darumgeht, ein neues Fertigungs-verfahren wie das Tan-gential-Drehen zu eta-blieren. „Das Verfahren,auf der letzten EMO erstmalsvon Boehringer Werkzeugma-schinen auf einer NG-200-Drehmaschine präsentiert, hältnun Einzug in den Fertigungs-alltag“, freut Dr.-Ing. Leo Schrei-ber, Leiter Prozesstechnik undeiner der „Väter“ dieses Dreh-verfahrens. Es kann das Schleifen vonDichtrichtsitzen ersetzen, weil der tan-gentiale Vorschub des Drehwerkzeugs eine drallfreie Oberfläche erzeugt. Pro-blemlos lassen sich damit Oberflächen-güten von Rz = 1,85 µm und Ra = 0,252µm erreichen.

Ein weiteres Highlight war die Welt-premiere des vertikalen Bearbeitungs-zentrums Leader 7P des italienischen

Kann das Schleifen ersetzen: Das drallfreie Hartdrehenerreicht problemlos Oberflächengüten von Rz = 1,85 µm und Ra = 0,252 µm.

Computer:IT überprüfen und entrümpelnAngesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage müssen die Unternehmen ihre IT-Ausgabengründlich unter die Lupe nehmen. Das bedeutetnach Darstellung der Management Consulting-Be-ratung Detecon International jedoch nicht „Sparenum jeden Preis”. Vielmehr sollte bewusst in Kos-tensenkung investiert und Wirtschaftsflaute undKostendruck zur Konsolidierung genutzt werden.Die derzeitige Krise ist als Chance zur Konsolidie-rung der IT-Landschaften zu begreifen. Davon sindsowohl der Leistungsbereich als auch Soft- undHardware betroffen.Weitere Meldungen unter www.clickmall.de

Personal:Ingenieurlücke gefährdet InnovationIm Vergleich zum Vorjahr haben sich weniger Studenten in der Elektro- und Informationstechnikeingeschrieben. Die Studienanfänger sind um 2 Prozent auf 17 080 Studenten zurückgegangen,an den Universitäten sogar um 5 Prozent. Damitstagnieren die Zahlen in diesem Fachgebiet auf zuniedrigem Niveau, so der VDE. Bei der Informatikhaben etwa 30 000 Erstsemester das Studium begonnen, 17 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Elektroingenieure, die die Hochschu-len verlassen, ist 2003 mit etwa 6000 Absolventenniedriger als erwartet. Der Bedarf liegt nach VDE-Statistiken bei mindestens 13 000 Absolventen pro Jahr.Weitere Meldungen unter www.clickmall.de

Finanzen:Stabilitätspakt im VisierDer Irak-Krieg an sich ist kein Grund, gegen deneuropäischen Stabilitätspakt zu sündigen – denndie Spielregeln sehen anderes vor: Erst wenn dieWirtschaft richtig einbrechen sollte, ist der Weg freifür höhere Schulden. Danach sieht es momentanaber nicht aus. Gleichwohl gibt es bei einem län-ger anhaltenden Krieg durchaus Spielraum, vonden Maastricht-Kriterien abzuweichen. DieBundesregierung, aber auch Länder und Gemein-den haben ein gemeinsames Problem: Bei derNeuverschuldung werden sie die im Stabilitätspaktfestgelegte Höchstgrenze von 3 Prozent 2003 ver-mutlich erneut überschreiten – was zu Sanktionenaus Brüssel führen könnte. Weitere Meldungen unter www.clickmall.de

Internet:T-Systems filtert FirmennetzeT-Systems will Unternehmen mit einem neuen Filter-Service namens „Sauberes Internet” helfen,unerwünschte Daten vom Firmennetz fernzu-halten. Der Dienst soll dafür eine der weltgrößten Datenbanken mit Websites mit zweifelhaften odergefährlichen Inhalten nutzen. Wie T-Systems schreibt, sind auf Kundenseite nurgeringe Hardware-Anforderungen erforderlich, um„Sauberes Internet” zu nutzen. Es genügt die ein-malige Installation des T-Systems-Filterprogrammsan einer zentralen Stelle im Netzwerk, was vor, aufoder hinter einem Web-Proxy geschehen kann. Weitere Meldungen unter www.clickmall.de

www.clickmall.de Newsticker

www.clickmall.de – Das Mittelstandsportal der Vogel Medien Gruppe

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16 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

AKTUELLES MÄRKTE

Deutsche Hersteller festigen weltweit führende Position

LASERMATERIALBEARBEITUNG

Frankfurt/Main (rk) – Der Laserzieht weiter unbeirrt seine Er-folgsspur und lässt sich dabeiauch durch ein schlechtes kon-junkurelles Umfeld nicht aus derBahn werfen. So konnte die Ar-beitsgemeinschaft Laser für dieMaterialbearbeitung im VDMAauf ihrem alljährlichen Pressege-spräch in Frankfurtauch diesmal wieder po-sitive Zahlen verkünden.

Allen voran stand dasProduktionsvolumen vonCO2- und YAG-Lasern, das 2002ein Plus von 16% auf 351,2 Mio.Euro verzeichnete. „Dahinterverbergen sich fast 3800 inDeutschland gefertigte Laser-strahlquellen“, konkretisierteDr. Reinhard Wollermann-Windgasse, Vorsitzender der Ar-beitsgemeinschaft und Ge-schäftsführer der Trumpf Laser-technik GmbH in Ditzingen.Hinzu kommt noch ein Produk-tionswert von 140 Mio. Euro fürDioden- und Excimer-Laser. Beiden Laseranlagen für die Mate-rialbearbeitung fiel das Wachs-tum mit 2% auf einen Umsatzvon 502,7 Mio. Euro moderateraus. Dieser Wert wurde mit über2300 verkauften CO2- und YAG-Systemen erzielt.

Auch beim Auftragseinganghatten die Laserstrahlquellen dieNase vorn. Sie legten in den ver-gangenen zwölf Monaten um13% auf 365,9 Mio. Euro zu.Großprojekte mit leistungsstar-ken Lasern und Besserungsten-denzen in der Halbleiter- undElektronikindustrie zeichnetenhierfür verantwortlich. Die stär-ker von konjunkturellen Ein-flüssen tangierten Laseranlagenerzielten beim Auftragseingangeine Steigerung um 1% auf 487,4Mio. Euro.

„Deutschland hat seine füh-rende Position auf dem Laser-weltmarkt ausbauen können“,

resümierte der Geschäftsführerder Arbeitsgemeinschaft Laser,Gerhard Hein. Dies belegenauch die von Optech Consultingveröffentlichten Zahlen. Dem-nach ist der Weltmarkt für La-sersysteme zur Materialbearbei-tung 2002 um 13% auf 3,9 Mrd.Euro zurückgegangen.

Fortgesetzt hat sich im ver-gangenen Jahr der Trend zu hö-herer Laserleistung. „Der Anteilder Schneidanlagen mit 5-kW-Lasern stieg von 10% im Jahr2001 auf inzwischen 25%“, soWollermann-Windgasse. Unge-brochen ist auch die zunehmen-de Automatisierung, die sichdarin äußert, dass rund 40% derausgelieferten Laseranlagenüber Automatisierungskompo-nenten verfügen.

Zudem hat sich das Laser-schweißen mittlerweile zu ei-nem Volumenmarkt entwickelt,wobei die Automobilindustriewichtigster Anwender ist. „Wirschätzen im Karosserierohbaudie installierte Basis deutscherStrahlquellen weltweit auf deut-lich über 1000 Stück“, sagte derTrumpf-Manager.

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Dr. Reinhard Wollermann-Wind-gasse, Vorsitzender der VDMAArbeitsgemeinschaft Laser für dieMaterialbearbeitung, sieht diedeutschen Laserhersteller inter-national als Marktführer.

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MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 17

AKTUELLESMÄRKTE

Die Hommel-CNC-Technik ver-anstaltet vom 10. bis 12. April imOkuma-Vorführzentrum inLangenau bei Ulm Aktionstagefür den Werkzeug- und For-menbau. Im Mittelpunkt derVeranstaltung stehen sieben spe-ziell ausgestattete Okuma-Mo-delle für die vertikale und hori-zontale Bearbeitung, aber auchdiverse Fachvorträge zu Fragen

Mio. Euro. Beim Auftragsein-gang hatte man ein Minus von13% auf rund 3 Mrd. Euro, beimUmsatz einen Rückgang um 7%auf 3,1 Mrd. Euro hinnehmenmüssen. ABB Deutschland wirdsich künftig auf die beiden Kern-bereiche Energie- und Automa-tisierungstechnik konzentrie-ren. Für das laufende Jahr rech-net Juncker mit einem Auftrags-eingang und Umsatz auf Vorjah-resniveau.

rund um das ThemenfeldCAD/CAM und der Werkzeug-technik. Als kompetente Mit-aussteller konnten Cimatronund Mitsubishi gewonnen wer-den. Weitere Informationen gibtes unter Tel. (0 73 45) 92 92-0.

ABB Deutschland speckt abund will sich nach Aussagen vonVorstandschef Bernhard Jun-cker in zwei Jahren deutlich klei-ner, aber auch profitabler prä-

sentieren. Durch konsequentesCost Cutting, einen erheblichenStellenabbau, die Ausgliederungvon 550 Arbeitsplätzen und einneues Standortkonzept soll derschlingernde Elektroriese wie-der auf Kurs gebracht werden.Die deutsche ABB hat das Jahr2002 mit einem Ebit von minus160 Mio. Euro (Vorjahr: plus 10Mio. Euro) abgeschlossen. DasErgebnis vor Steuern fiel vonplus 42 Mio. Euro auf minus 128

KURZ NOTIERT

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18 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

AKTUELLES MÄRKTE

Zulieferer aus der Schweiz, undzwar mehr als 50 an der Zahl, zeigenam 13 Mai unter dem Motto „GoSwiss“ in der Filderhalle Leinfelden-Echterdingen, was sie Neues in den Be-reichen Metall, Kunststoff, Verbund-stoffe, Werkzeugbau und Elektro zubieten haben. Die Zulieferbeziehun-gen zwischen der Eidgenossenschaftund Baden-Württemberg gelten alssehr eng. Qualität, Präzision, Flexibi-lität und Zuverlässigkeit sind die Ei-genschaften, die süddeutsche Unter-nehmen an ihren Schweizer Kollegenund deren Produkten schätzen. Orga-nisiert wird die Tischmesse von derOsec Business Network Switzerland,Zürich. Weitere Infos: www.osec.ch

Die AS Antriebstechnik & ServiceGmbH sowie die AS Maschinenbau &Hydraulik, Reken, haben ihren Markt-auftritt unter dem Label „AS Group“vereint. Beide Unternehmen wollensich künftig ihren Kunden einzig undallein unter dieser Marke präsentie-ren, von das Geschäftsführerduo GerdKaspari und Heinz Hesterwerth hofft,dass sie schon bald ein Begriff amMarkt sein wird.

Die SMS AG, ein Verbund von Unter-nehmen der Hütten-, Walzwerks-,

Schmiede- und Kunststofftechnik,schreibt wieder schwarze Zahlen,wenn auch nur in bescheidenem Um-fang. 2002 kehrte das Unternehmenmit 6 Mio. Euro vor Steuern (nach mi-nus 9 Mio. Euro im Vorjahr) in die Ge-winnzone zurück. Umgesetzt wurden2190 Mio. Euro (2001: 2239 Mio Eu-rio). Der Auftragseingang belief sich,wie Firmenchef Dr. Heinrich Weiss beider Bilanzkonferenz in Düsseldorfdarstellte, auf 2001 Mio. Euro. Aller-ding, so Weiss, könne das Gesamt-ergebnis nicht befriedigen, was unteranderem mit Nachfrageschwächen aufwichtigen Absatzmärkten begründetwird. Angesichts der weiterhin ange-spannten Lage soll das 2001 begonne-ne Restrukturierungsprogramm auch2003 fortgesetzt werden.

Die Albatec Systemtechnik AG,Mülheim an der Ruhr, und die Nürn-berger Protec Montage GmbH bietenim Rahmen einer Kooperation einneues Dienstleistungspaket an, das dasPressen-Know-how von Albatec mitder Erfahrung von Protec im BereichPressen- und Anlagenverlagerungbündelt. So werden Pressenverlage-rungen mit gleichzeitiger Modernisie-rung oder Überholung im Rahmen ei-nes einheitlichen Projektmanage-ments möglich, was die Ausfallzeitenbeim Kunden reduzieren soll.

KURZ NOTIERT

Oelde (uh) – Entgegendem allgemeinenKonjunkturtrend ent-wickeln sich die Ge-schäfte der CivakGummi-TechnikGmbH. 2002 konntedas mittelständischeUnternehmen seinenUmsatz deutlich stei-gern. Auch für das lau-fende Jahr ist Ver-triebsleiter Rainer Horst optimistisch: „Wir rechnen mit einem weiteren Um-satzplus und werden durch Personalaufstockung in Verkauf und Kunden-pflege offensiv durch das Konjunkturtal navigieren.“ Äußeres Zeichen die-ser Entwicklung ist das neue Firmengebäude am Stammsitz Oelde. InhaberIrfan Civak investierte 750 000 Euro in eine Logistikhalle mit repräsentati-vem Bürotrakt.

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MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 21

Die Zweifel AG mit Sitz im schwei-zerischen Wetzikon konzentriertsich künftig auf den Bereich Fräs-zerspanung. Der GeschäftsbereichSpannfutter und Spannmittel istdeshalb am 1. März auf die neu ge-gründete Firma Maprox GmbH, dieebenfalls in Wetzikon ansässig ist,übertragen worden. Außerdemwechselte der bisherige Zweifel-Ge-schäftsführer mit vier weiteren Be-schäftigten zu Maprox.

Die Atlas Copco Holding, Essen,hat die Drebo WerkzeugfabrikGmbH, Altershausen nahe Ravens-burg, übernommen. Das Unter-nehmen produziert hartmetallbe-stückte Gesteinsbohrwerkzeuge.Die Übernahme umfasst auch dasDrebo-Logistikcenter in den USA.Über den Kaufpreis wurde nichtsbekannt.

Die Turntec, eine internationaleMesse für Drehtechnik, die im ver-gangenen Jahr in Frankfurt/Main,ihre Premiere feierte, entwickeltsich erfolgreich weiter. KleinerenUnternehmen offeriert der Veran-stalter, die Demat GmbH, Frank-furt/Main, zur Turntec 2003 (3. bis6. Dezember) deshalb ein besonde-res Bonbon. Dabei handelt es sichum ein Komplettangebot, das dieStandfläche, die Standausstattungsowie Serviceleistungen wie Stromund den Eintrag in den Messekata-log umfasst. Erstmals zur Turntec2003 wird außerdem der Turntec-Award für besonders innovativeLeistungen an Aussteller verliehen.

Bei Akatherm lautet die Adresse abMai Mannheim und nicht mehrSpeyer. Der Hersteller von Rohrsys-temen will auf dem Gelände der Fri-atec AG im Stadtteil Friedrichsfeldmit weiteren deutschen Mitglie-dern der Etex-Gruppe Synergieef-fekte aus gemeinschaftlich genutz-ten Einrichtungen – darunter eincomputergesteuertes Lagersystemund ein Hochregallager – realisie-ren, um die Kunden noch besser be-dienen zu können.

KURZ NOTIERT

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22 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

AKTUELLES PERSONEN

Die drei Intentia-Business-Units Süddeutschland,Norddeutschland und Westdeutschland werden zueiner Einzigen zusammengefasst. Sales Director wirdJürgen Richter, der zuvor die Business Units Nord-und Süddeutschland leitete. Intentia, 1984 im schwe-dischen Linköping gegründet, entwickelt und ver-

marktet weltweit E-Collaboration-Software für die Steuerung derbetrieblichen Wertschöpfungskette.

In einer Aufsichtsratssitzung der Adam Opel AG, Rüsselsheim, be-schloss das Gremium, den Vertrag von Norbert Küpper, VorstandPersonal und Sozialwesen sowie Arbeitsdirektor, um drei Jahre zuverlängern. Norbert Küpper wurde im November 1998 erstmals inden Vorstand des Automobilherstellers berufen und gehört demUnternehmen seit 1976 an.

Dipl.-Ing. Paul Kühner, technischer Geschäftsführer Kühner Wär-metauscher GmbH, Korntal-Münchingen, feierte Ende März seinen70. Geburtstag. Seit nahezu 50 Jahren konnte er seine Erfahrung undsein technisches Wissen z. B. beim Bau von Wärmetauschern undLuftkühlern umsetzten und verwirklichen.

Seit Beginn dieses Jahres zeichnet Peter Beilenhofffür die Gesamtvertriebsleitung Inland der Meta Re-aglbau GmbH & Co. KG, Arnsberg, verantwortlich.Beilenhoff hatte bereits 1999 die VerkaufsleitungHandel übernommen und erhielt 2001 Prokura. DenMarkt für Lagertechnik kennt er aus mehr a ls 25 Jah-

ren praktischer Erfahrung.

Amandus Waterkamp wurde vom Aufsichtsrat der Pfeiffer Vacu-um Technology AG, Asslar, in seiner Märzsitzung zum Vorstands-mitglied ernannt. Seit mehr als 25 Jahren im Beruf aktiv, war er beiverschiedenen deutschen Unternehmen in leitender kaufmänni-scher Funktion mit internationaler Verantwortung tätig. Bereits seitBeginn dieses Jahres im Hause, wird Amandus Waterkamp zur Zeitintensiv vom Finanzvorstand Wilfried Glaum eingearbeitet, dessenAufgabe er ab 1. Juli übernimmt.

Der Aufsichtsrat der EDAG Engineering + Design AG, Fulda, hat mit Wirkung zum 17. März Dipl.-Ing. Matthias Topp in den Vorstand berufen. Der 54-jährige Manager übernimmt neben seiner Funk-tion als Vorstandssprecher das Ressort „Produktent-wicklung, Modell-Prototypenbau, IT und Unterneh-

mensentwicklung“.

Jörg Deutz ist zum Geschäftsführer der Walter Stauffenberg GmbH& Co. KG, Werdohl, ernannt worden. Er übernahm diese Aufgabevon Gerhard Delwig, der das Unternehmen seit 25 Jahren leitete undnun in den Ruhestand geht. Gerhard Delwig wird auch in Zukunftdem Unternehmen beratend zur Seite stehen.

Hans-Michael Weller, lange Jahre für den Bereich Technik der Hain-buch GmbH Spannende Technik in Marbach verantwortlich, rück-te mit Wirkung vom 1. April dieses Jahres ins Top-Management desUnternehmens auf und wurde zum Technischen Geschäftsführervon Hainbuch ernannt.

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MM Das IndustrieMagazin · 17/2003 23

AKTUELLESINFORMATIONSTECHNIK

Die Konjunkturflaute zwingt im-mer mehr Unternehmen zu ri-

gidem Kostenmanagement. „Kon-zentration auf das Kerngeschäft“ isteine Zauberformel: Was nicht zu deneigenen Kernkompetenzen zählt, ge-hört in die Hände von externen Pro-fis. Outsourcing heißt das im Fach-jargon. Die Bandbreite der Aktivitä-ten, die von externen Dienstleisternübernommen werden, fängt an beider Kantine, Gebäudeverwaltung,Lohnabrechung und reicht bis zumKundendienst oder der Auftragsab-wicklung. Wichtigster Kandidat fürOutsourcingprojekte aber ist dieInformationstechnik.

Die Auslagerung kompletter Re-chenzentren einschließlich Personalwar die erste Form des Outsourcingsim IT-Umfeld. „Weniger umfassend,deshalb aber nicht weniger effizientist das selektive Outsourcing, beidem nur Teilbereiche ausgelagertwerden“, heißt es beim IT-Dienst-leister Triaton, einer Tochtergesell-schaft von Thyssen-Krupp. Nach der

neuesten Outsourcing-Studie derMeta-Group bevorzugen die meis-ten Unternehmen das gezielte Ausla-gern einzelner Bereiche, um der ver-meintlich drohenden Abhängigkeitvon einem Dienstleister zu entgehen.„Outsourcing erweckt bei vielenUnternehmen die Vorstellung, dassRessourcen abgegeben werden, undnicht, dass externe Ressourcen zu ei-genen Zwecken genutzt werden kön-nen“, bestätigt Dr. Frank Jestczems-ki, Projektleiter der Studie. Dabeirealisierten Unternehmen nach eige-nen Angaben durch Auslagerungvon IT-Diensten Kosteneinsparun-gen zwischen 10 und 18%.

In Deutschland bieten alle großenComputerhersteller Outsourcing an,allen voran IBM und Hewlett Pa-ckard. Zu den größten IT-Dienst-leistern zählt die Telekomtochter T-Systems, seit sie vor zwei Jahren für5,5 Mio. Euro das Daimler-System-haus Debis übernahm.

Noch konzentrieren sich die meis-ten Dienstleister auf große Unter-nehmen, T-Systems zum Beispiel aufKunden ab 500 Mitarbeitern. DerChemiekonzern Henkel lässt mehrals 80% seiner Technik-Dienstleis-tungen von professionellen externenDienstleistern erbringen, einer da-von T-Systems. Eines der größtenOutsourcing-Projekte des letztenJahres ging an IBM: die DeutscheBank lagert ihre Rechenzentren aufdem europäischen Festland an denComputerriesen aus, rund 900Bank-Mitarbeiter wechseln zu IBM.Die Detusche Bank will damit in dennächsten zehn Jahren 1 Mrd. Eurosparen.

Einen umfangreichen Deal mel-dete jüngst die Touristikbrache: IT-Dienstleister Lufthansa Systems be-treibt künftig die gesamte IT-Infra-struktur der Thomas Cook AG. Luft-hansa Systems übernimmt den Be-trieb der Telefonanlagen und konso-lidiert die Server-Landschaft des Rei-severanstalters, 120 IT-Mitarbeiterwechseln zu Lufthansa Systems.

Am häufigsten entscheiden sichBanken und Behörden für IT-Out-sourcing. Doch zunehmend wird derMittelstand als lukrativer Abnehmergesehen. Laut einer Befragung von467 mittelständischen SAP-Anwen-dern befassten sich im vergangenenJahr mehr als 30% von ihnen mitdem Thema Outsourcing. Als wich-tigstes Motiv nannten sie den höhe-ren Kostendruck. Gleichzeitig rech-nen die Unternehmen durch dieAuslagerung an externe Profis mit ei-ner höheren Qualität ihrer Anwen-dungen. „Wenn zum Beispiel einAutomobilzulieferer einen Konzernals Kunden gewinnt, werden von ihmgewisse Standards erwartet“, erklärtMichael Eberhardt, Vorstandschefdes Dienstleisters TDS AG.

Mancher Mittelständler fühlt sichmit einem System wie SAP überfor-dert. Deshalb bietet Vodafone Infor-mation Systems speziell SAP-Out-sourcing für Mittelständler an. ZurZeit werden 170 Kunden rund umdie Uhr betreut, einige davon mitweniger als zehn Anwendern. MM

Ballast abwerfenInformationstechnisch auf der Höhe der Zeit zu sein, kann teuer werden; denn es erfordertInvestitionen in Infrastruktur, Hard- und Software, aber auch die Pflege dieser Anwendun-gen ist aufwendig. Dagegen kann, wer seine IT ganz oder teilweise in die Hände von exter-nen Dienstleistern gibt, die Servicekosten bis zu 18% senken.

ULRIKE GLOGER

Schaltzentralefür Glasfaserver-bindungen imMünchner Re-chenzentrum vonT-Systems – ei-nem von 12 Re-chenzentren inDeutschland und32 weltweit.

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www.maschinenmarkt.de

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24 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

AKTUELLES SPANENDE FERTIGUNG

Keine Frage, weiterentwickelteWerkzeuge mit ausgefeiltenGeometrien und mehrlagi-

gen Beschichtungen sowie leistungs-fähige, dynamische Fräsmaschinenund Bearbeitungszentren haben imWerkzeug- und Formenbau dasTempo beim Spanen vorangetrie-ben, steigern die Effizienz bei derHartbearbeitung. Freilich, innerhalbder Prozesskette bremsen noch etli-che „schwache“ Glieder den Werk-zeugbau aus, wie die zahlreichen Re-ferate und Diskussionsbeiträge desDortmunder „3D-ErfahrungsforumWerkzeug- und Formenbau“ deut-lich machten.

Gastgeber Prof. Dr.-Ing. KlausWeinert, Chef des Instituts für Spa-nende Fertigung (ISF) verteilte inseinem Einführungsvortrag wohldosiert „Lob und Tadel“ hinsichtlichder Leistungsfähigkeit einzelner Pro-zesskettenglieder: „Das fünfachsigeFräsen von Freiformflächen eröffnet

zwar neue Möglichkeiten der spa-nenden Bearbeitung und damit wei-tere Perspektiven zur deutlichen Ef-fizienzsteigerung, es bringt abernoch eine Reihe von Problemen mitsich, sowohl im maschinentechni-schen Umfeld als auch in der Ar-beitsvorbereitung.“ Seiner Auffas-sung nach setzt das dynamische Ver-halten der Maschinen der Perfor-mance noch enge Grenzen. „Besserwerden müsste auch die erreichbareOberflächenqualität“, moniert Wei-nert und bemängelt vor allem dieAnsätze auf der Werkstückoberflä-che beim Wechsel der Bearbeitungs-strategien. Weiterentwicklungsbe-darf sieht er auch beim Program-mieren der fünfachsigen Simultan-bearbeitung, das noch zu aufwändigist und keine vernünftige Kollisions-

Es bleibt noch viel zu tunIn einem ausgewogenen Mix von Theorie und Praxis zeigte das Dortmunder 3D-Erfahrungsforum Stärken und Schwächen innerhalb der Prozesskette des Werkzeug- und Formenbaus ebenso auf wie Weiterentwicklungen zur Effizienzsteigerung.

BERNHARD KUTTKAT

Das fünfachsige Fräsen vonFreiformflächen eröffnet zwarweitere Perspektiven zur Effizienzsteigerung, bringtaber noch eine Reihe von Problemen mit sich.

Institutschef Prof.Klaus Weinert:„Nach wie vor problematisch istdie Durchgängig-keit der Dateninnerhalb der Pro-zesskette.“

Open-Mind-Manager Dr.-Ing.Eike Jung: „Die vonuns entwickelteMethode zur Kolli-sionsvermeidungreduziert bei kom-plexen Geometriendie Programmier-zeit von mehrerenTagen auf wenigeStunden.“

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kontrolle bietet. Auch bezüglich derInformationstechnik sieht er Weiter-entwicklungspotenzial brach liegen„Nach wie vor problematisch“, soWeinert, „ist die Durchgängigkeitder Daten innerhalb der Prozessket-te.“

Abhilfe ist in Sicht – zumindestfürs Simultanfräsen. Ein For-schungsteam des Institutchefs ent-wickelte ein Simulationssystem, daseine unmittelbare visuelle Kontrolleermöglicht, sowohl über generelleProzessabläufe, beispielsweise den

Bewegungsablauf einer Maschi-ne, als auch über Details wieProzesskräfte, Werkzeugver-schleiß und mögliche Kollisio-nen. „Damit kann heute bereits

in akzeptablen Rechenzeiten dieProzesskraft derart genau vorbe-

stimmt werden, dass ver-lässliche Aussagen überdie zu erwartenden Werk-zeugdeformationen sowie

etwaige Rattereffekte mög-lich sind“, lobt Weinert die

Arbeit seiner Mitarbeiter.„Die Schwächen heutiger CAM-

Systeme können kompensiert wer-den, wenn in zusätzliche Software in-vestiert wird“, meint Dipl.-Ing. Mi-chael Dahme, Leiter Konstruktionund Werkzeugbau der DenklingerHirschvogel Umformtechnik. So

könne durch eine nachgeschalteteSoftware zur NC-Programm-optimierung ein wesentlich har-monischerer Bewegungsablaufder Fräsmaschine erreicht wer-den. Dies führe zu deutlich bes-

seren Oberflächenqualitätenbei gleichzeitig kürzerer

Laufzeit. Das entlässt aller-dings CAM-Systeman-bieter nicht aus der Ver-

antwortung, die Leis-tungsfähigkeit ihrer Systeme nochweiter voranzutreiben. „Kann dasProgrammieren nicht so automati-siert werden wie es beim Drahtero-dieren der Fall ist?“, fragt Dahme mitBlick auf CAM-Anbieter.

Die Softwarehäuser nehmen sichdieser Herausforderungen an, habeneinige Entwicklungen in der Pipe-line, die das Programmieren zwar(noch) nicht automatisieren, wie es

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MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 25

Dahme gern sehen würde, aber wei-ter vereinfachen und den Pro-grammablauf sicherer machen, wieDr.-Ing. Eike Jung, Key AccountConsultant des Unterföhringer Soft-warehauses Open Mind, erläutert:„Das Indexieren mit der 5-Achsen-Berechnungstechnologie ermöglichtes erstmals, das Koordinatensystemzum Berechnen der Werkzeugwegeunabhängig von der Orientierungder Werkzeugachse zu definieren.“Er bringt die Vorteile, die sich darausfür Anwender ergeben, auf denPunkt: „Die Programmierzeiten sindkürzer, weil die Definition benach-barter Fräsbereiche aus eine gemein-samen Sicht auf das Teil erfolgt undsomit überschneidungsfreie, lücken-lose Fräsbereiche schneller definier-und modifizierbar sind, und weil die‚Luftbearbeitung‘ reduziert werdenkann sind die Programmlaufzeitenkürzer.“ Das bessere Zusammenpas-sen benachbarter Fräsbereiche erge-

P ISF-Homepage

P Hirschvogel Umformtechnik

P Open Mind

P GIB Dresden

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Optimiertes Fräsenvon Teilbereicheneiner Reifenformdurch Führungs-kurven bei vorge-gebenem Anstell-winkel und Hüllke-gelberechnung.

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renzen bei kleinem Flankenwinkel.“Solche Konturen können mit her-kömmlicher 3-Achs-Bearbeitungaufgrund von Kollisionen nicht odernur mit langen, instabilen Werkzeu-gen bearbeitet werden. MM

AKTUELLESSPANENDE FERTIGUNG

be höhere Qualität und Optik derOberfläche. Das automatische Inde-xieren bringe ebenso einen Leis-tungsschub wie eine wirkungsvolleKollisionserkennung für komplexeWerkzeuge: „Die von uns entwickel-te Methode zur Kollisionsvermei-dung reduziert bei komplexen Geo-metrien die Programmierzeit vonmehreren Tagen auf wenige Stun-den.“ Seiner Überzeugung nach ha-ben Maschinen, Steuerungen undCAM-Systeme eine Leistungsfähig-keit erreicht, dass es sich lohnt, die 5-Achs-Simultanbearbeitung neu zubewerten: „Das Vorurteil, sie ist un-genau und langsam, lässt sich nichtlänger halten.“

Auch Dipl.-Ing. Claudius Rein-äcker, CAD/CAM-Spezialist der GIBDresden GmbH, bricht eine Lanzefürs Simultanfräsen: „Es ist wirt-schaftliche Alternative besonders beiungünstigen Geometrien wie tiefenKavitäten oder großen Höhendiffe-

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unter anderem Walzringe aus Hart-metall eingesetzt. Wegen der hohenWerkstoffkosten werden sie währendihrer Nutzungszeit mehrfach nach-bearbeitet, um so die Einsatzdauerzu erhöhen. Bisher werden Hartme-tallwalzringe üblicherweise bei der

Neufertigung und der Nach-profilierung aufwen-

dig geschlif-fen. Da-her be-

steht inder Werk-

zeug- undStahlindus-

trie ein großesInteresse daran,

die Schleifbear-beitung ganz oder

teilweise durch einFertigungsverfahren

höherer Wirtschaft-lichkeit und Flexibilität

zu ersetzen.Heutzutage wird in Ein-

zelfällen gesintertes Hart-metall mit polykristallinem

kubischen Bornitrid (PCBN)und polykristallinem Diamant

(PKD) gedreht. Auf diese Weisekann ein höheres Zeitspanungsvo-

lumen erzielt und die Bearbeitungs-zeit gegenüber dem Schleifen ver-kürzt werden. Weitere Vorteile sindin der Verfügbarkeit von Drehma-

PRODUKTION SPANENDE FERTIGUNG

Hartmetall hat sowohl in derZerspanung als auch in derUmformtechnik eine große

Bedeutung. Auf Grund der hohenHärte sowie der Verschleiß- undTemperaturbeständigkeit werden

schinen in den meisten Produk-tionsstätten und in der Flexibilität inBezug auf unterschiedliche Walzen-kaliber zu sehen. Allerdings sind dieMöglichkeiten des Ultrahartdrehenskaum bekannt. Daher wird dieseTechnik vom Arbeitsbereich Fer-tigungstechnik 1 der TechnischenUniversität Hamburg-Harburggrundlegend untersucht.

Als Hartmetallwalzringe werdenvielfach Wolframkarbid-Kobalt-Le-gierungen eingesetzt. Bei Walzrin-gen, die mechanisch hoch belastetwerden und eine hohe Beständigkeitgegen abrasive, adhäsive und ober-flächenzerrüttende Beanspruchun-gen aufweisen sollen, beträgt der Ko-baltgehalt je nach Art der Beanspru-chung 15 bis 30%. Mit abnehmen-dem Kobaltgehalt des Hartmetallssteigt dessen Härte und die Zerspan-barkeit wird schwieriger. Daher wer-den bislang nur Walzringe mit rela-tiv hohen Kobaltgehalten gedreht.

CVD-Schneidstoffe sind bindemittelfrei

Die Gattung der hochhartenSchneidstoffe wurde in den vergan-genen Jahren durch die Entwicklungvon CVD-(Chemical Vapour De-position-)Dickschichtdiamant er-weitert, der insbesondere bei der

Auf die harte TourCVD-Dickschichtdiamant verringert den Verschleiß und die Zerspankräfte in der Hartmetallbearbeitung

WOLFGANG HINTZE, CHRISTIAN NEDEß UND CARSTEN MÖLLER

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Hintze ist verant-wortlich für die Technologie im Arbeitsbe-reich Fertigungstechnik 1 der TechnischenUniversität Hamburg-Harburg. Prof. Dr.-Ing. Christian Nedeß ist Leiter des Arbeits-bereiches Fertigungstechnik 1 und zur ZeitPräsident der TU Hamburg-Harburg.Dipl.-Ing. Carsten Möller ist dort wissen-schaftlicher Mitarbeiter. Weitere Informa-tionen: Carsten Möller, 21071 Hamburg,Tel. (0 40) 4 28 78-36 81, [email protected]

Das Drehen von gesintertem Hart-metall verkürzt gegen-über dem Schleifendie Bearbeitungszeit.

26 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

Bild: Verfasser

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MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 27

Ultrahartbearbeitung deutlicheLeistungssteigerungen erwartenlässt und sich zum Beispiel bei derZerspanung abrasiver Metall-Ma-trix-Verbundwerkstoffe bewährt hat[1 und 2]. Im Gegensatz zu PKD, beidem synthetische Diamantkörner ineiner Kobaltmatrix gebunden sind,ist CVD bindemittelfrei. Deshalbzeichnet sich CVD ähnlich demmonokristallinen Diamanten durchhöchste Härte aus, die zusätzlich iso-trop ist. Allerdings besitzt PKD aufGrund der kobalthaltigen Bindema-trix eine höhere Zähigkeit als CVD.

PCBN-Schneidstoffe erreichennicht die Härte der Diamant-schneidstoffe, haben aber ihnengegenüber eine höhere Temperatur-beständigkeit. Zudem können diemechanischen und thermischen Ei-genschaften des PCBN-Schneidstof-fes durch unterschiedliche metalli-sche und keramische Bindephasen,CBN-Gehalte und Korngrößen be-einflusst werden. So lassen sich dieHärte, Zähigkeit und Thermo-schockbeständigkeit der Bearbei-tungsaufgabe anpassen.

Untersuchungen beim Drehenvon gesintertem Hartmetall

Ausgehend davon wird nachfolgenddas Leistungsvermögen von CVDgegenüber PKD und PCBN beimDrehen von gesintertem Hartmetallanhand experimenteller Untersu-chungen aufgezeigt. Für die Versu-che stand eine CNC-Schrägbett-drehmaschine hoher statischer Stei-figkeit zur Verfügung. Bearbeitetwurde hauptsächlich Wolframkar-bid-Kobalt-Hartmetall mit einemBindemittelgehalt von 17% (WC-17Co-Hartmetall), das eine Härtevon 860 HV30 aufweist. Diese Hart-metallsorte wurde ausgewählt, weilnach Erfahrungen der Praxis hier dieAnwendungsgrenzen für PCBN-Schneidstoffe gegenüber Diamant-schneidstoffen liegen. In einem neu-tralen Klemmhalter mit einem Nei-gungswinkel von –8° wurden Wen-deschneidplatten RNMN 090300mit einer Schneidkantenverrundungvon 10 µm (E10) eingesetzt.

Bei der Schneidstoffauswahl istdie hohe mechanische und thermi-

sche Belastung des Hartmetalldre-hens zu beachten. Für diese Unter-suchungen wurden exemplarischjeweils eine PCBN-, PKD- sowieCVD-Dickschichtdiamantsorte aus-gewählt. Beim PCBN-Schneidstoffhandelt es sich um eine massive Aus-führung, wohingegen die Diamant-schneidstoffe in einer „Full-Face-Ausführung“ vorliegen. AlleSchneidstoffe sind durch einen min-destens 94-prozentigen Anteil desHartstoffs gekennzeichnet. Die phy-sikalischen Eigenschaften derSchneidstoffe resultieren aus derKombination von mittlerer Korn-größe und Anteil des Abrasives sowieArt der Bindephase (Tabelle).

Zerspankräfte und Verschleißhaben besondere Bedeutung

Kriterien für die Zerspanbarkeit sindder Werkzeugverschleiß, die Zer-spankräfte, die erreichbare Oberflä-chengüte und die entstehendenSpanformen [1]. Beim Drehen vongesintertem Hartmetall kommt den

Zerspankräften sowie dem Ver-schleiß eine besondere Bedeutungzu. Zum Bestimmen des Verschleiß-verhaltens wurden hauptsächlichFreiflächenverschleiß und Kolkbil-dung untersucht.Die Drehversu-che erfolgten beiSchnittparame-tern von ap = 0,5mm, f = 0,2 mmund vc = 20m/min mit 6-prozentigerEmulsion. UnterBerücksichti-gung des Ecken-radius beträgt diemaximale effekti-ve Spanungsdi-cke 0,09 mm.

Für das WC-17Co-Hartmetall wird in Bild 1 derEinfluss der unterschiedlichenSchneidstoffe auf den Freiflächen-verschleiß und die Zerspankraft-komponenten dargestellt. Der CVD-

FAZIT

P Beim Drehen von gesintertemHartmetall erlaubt CVD-Dick-schichtdiamant deutliche Leis-tungssteigerungen gegenüberPKD und PCBN

P CVD-Dickschichtdiamant verrin-gert in verrundeter Schneidkan-tenausführung die Zerspankräfte

P Mit verrundeten Schneiden ausCVD-Dickschichtdiamant kön-nen Standzeiten erheblich ge-steigert werden

PRODUKTIONSPANENDE FERTIGUNG

Bild 1: Einfluss derSchneidstoffe aufFreiflächenver-schleiß und Zer-spankraftkompo-nenten. (Fc Schnitt-kraft, Ff Vorschub-kraft, Fp Passiv-kraft)

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28 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

Dickschichtdiamant weist gegenü-ber den PCBN- und PKD-Schneid-stoffen einen deutlich geringerenVerschleißanstieg über dem Schnitt-weg auf (Bild 1a). Legt man alsStandkriterium eine Verschleißmar-kenbreite von 200 µm zu Grunde, sowurde mit CVD eine etwa 2,5-facheStandzeit gegenüber PKD undPCBN erreicht. Ursächlich dafür istdie auf Grund der Binderfreiheit ho-he Härte des CVD.

In Bezug auf die Zerspankräfte istaus früheren Untersuchungen be-kannt, dass die Passivkraft beimHartmetalldrehen ebenso wie bei der

Hartbearbeitung von Stählen die do-minierende Komponente darstellt[1, 3 und 4]. So lag die Passivkraft beiarbeitsscharfer Schneide bei 750 bis950 N. Passiv-, Schnitt- und Vor-schubkräfte unterschieden sich fürdie einzelnen Schneidstoffe nur ge-ringfügig (Bild 1b). Mit fortlaufen-dem Verschleiß zeichneten sich zwi-schen den Schneidstoffen erheblicheUnterschiede ab: CVD erreichte imVergleich zu PCBN und PKD deut-lich niedrigere Zerspankraftkompo-nenten. Beispielsweise wurde in derPassivkraft bei einer Verschleißmar-kenbreite von 200 µm für CVD 1600

Bild 3: Einfluss der Schneidkantengeometrie auf Freiflächenver-schleiß (a) und Zerspankraftkomponenten (b). (E10 verrundeteCVD-Schneidplatten, S0202010 gefaste und verrundete CVD-Schneidplatten, Fc Schnittkraft, Ff Vorschubkraft, Fp Passivkraft)

PRODUKTION SPANENDE FERTIGUNG

Verschleißmarkenbreite: 200 µmSchnittweg: 125 mSchnittzeit: 6,25 min

Verschleißmarkenbreite: 200 µmSchnittweg: 270 mSchnittzeit: 13,5 min

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S0202010E10 VB ≈ 200 µm

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Bild 2: Vergleich der Verschleißformen an einer PCBN- und CVD-Schneide. (SVa Schneidkantenversatz, Aa Freifläche, Ag Spanfläche)

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N gemessen, wogegen PKD 2500 Nund PCBN 3200 N aufwiesen. Die-ses ist hauptsächlich auf die härtebe-dingt geringere elastische Deforma-tion der CVD-Schneide zurückzu-führen. Die genauere Analyse diesesSachverhalts ist Gegenstand laufen-der Untersuchungen.

Geht man davon aus, dass beiSchruppbearbeitungen die Schnitt-daten und Werkzeugstandzeitendurch die Maschinenbelastung, dasheißt eine maximal zulässige Zer-spankraft begrenzt sind, dann lässtCVD eine höhere Verschleißmar-kenbreite am Standzeitende zu. Da-mit erlaubt CVD gegenüber PKDund PCBN beim Schruppen eineweitere deutliche Steigerung derStandzeit. Beim Schlichten ermög-licht CVD durch geringeren Ver-schleißfortschritt sowie niedrigereKräfte eine höhere Maß- und Form-genauigkeit.

CVD-Schneide wies größereSchartigkeit auf

Die Verschleißformen verschlissenerPCBN- und CVD-Schneiden sindbeispielhaft Bild 2 zu entnehmen.Der Freiflächenverschleiß von PCBNwies unabhängig von der effektivenSpanungsdicke eine konstante Ver-schleißmarkenbreite auf. Dagegenwar bei CVD eine deutliche Abhän-gigkeit der Verschleißmarkenbreitevon der effektiven Spanungsdickefestzustellen. Im Gegensatz zurPCBN-Schneide war die CVD-Schneide durch eine größere Schar-tigkeit im Bereich der maximaleneffektiven Spanungsdicke gekenn-zeichnet.

Der Spanflächenverschleiß desPCBN-Schneidstoffes sowie der Di-amantschneidstoffe bildete sich inForm einer Stufe aus, deren Höhe,gekennzeichnet durch den Schneid-kantenversatz SVα, bei CVD 20 µmund bei PCBN 45 µm betrug. Zu-sätzlich war der Rücken der Stufe beiPCBN in Spanablaufrichtung durcheine negative Fase abgeschrägt.Während beim CVD und PKD un-abhängig vom VerschleißzustandBröckelspäne auftraten, wies PCBNmit fortschreitendem Verschleißunterschiedliche Spanformen auf.

Mit arbeitsscharfer Schneide tratenauch beim PCBN Bröckelspäne auf,mit fortlaufendem Verschleiß bilde-ten sich Fließspäne. Ab einer Ver-schleißmarkenbreite von VB > 170µm waren wieder Bröckelspäne zuerkennen. Auf Grund der zeitweili-gen Fließspanbildung wurde der Rü-cken der Stufe abgetragen, wodurchsich die beschriebene Fase bildete.

Neben dem abrasiven Werkzeug-verschleiß war vor allem beim PCBN

eine deutliche Verklebung von Hart-metallpartikeln an der Schneidkanteund auf der Spanfläche festzustellen.Aus der Metallzerspanung ist be-kannt, dass die Aufbauschneidenbil-dung von der Schnittgeschwindig-keit beziehungsweise Wirkzonen-temperatur abhängt. Diese Abhän-gigkeit wird zur Zeit auch für dieUltrahartbearbeitung untersucht.Beim CVD wurden Verklebungenmit dem Hartmetall in geringerem

PRODUKTIONSPANENDE FERTIGUNG

MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 29

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30 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

Umfang beobachtet, was auf ein nie-drigeres Temperaturniveau in derWirkzone, resultierend aus der zehn-fach höheren Wärmeleitfähigkeitdieses Schneidstoffes, zurückzufüh-ren ist. Diese Erklärung wird durchdie bei PCBN und CVD unter-schiedlichen Spanformen gestützt.

Es wurde bei arbeitsscharferSchneide kein Einfluss der Schneid-stoffe auf die Oberflächengüte nach-gewiesen. Die gemittelten Rautiefenlagen in einem Bereich von 3 bis 4µm. Unter Berücksichtigung des ver-wendeten Vorschubs und Ecken-radius’ betrug die kinematischeRautiefe 1,05 µm. Mit fortschreiten-dem Verschleiß nahm die Werk-stückrautiefe bedingt durch zuneh-mende Schartigkeit der oberflächen-erzeugenden Schneidenbereiche zu.Bei einer verschlissenen Schneid-kante (VB = 180 bis 195 µm) erga-ben sich mit PCBN und CVD ge-mittelte Rautiefen von 4,5 bis 5 µm,wohingegen bei PKD eine gemittel-te Rautiefe von 6,4 µm gemessenwurde.

Angesichts der relativ niedrigenZähigkeit sehr harter Schneidstoffekommt der beanspruchungsgerech-ten Schneidenausführung eine gro-ße Bedeutung zu. Zur geometrischenStabilisierung werden die Schneidenje nach dynamischer Belastung –zum Beispiel durch Aufmaßschwan-kungen oder Schnittunterbrechun-

gen – verrundet und/oder gefast. DerEinfluss unterschiedlicher Schneid-kantengeometrien wurde anhandverrundeter CVD-Schneidplatten(E10) sowie gefaster und verrunde-ter CVD-Schneidplatten (S0202010)untersucht, die eine Fasenbreite von0,2 mm, einen Fasenwinkel von 20°und eine Schneidkantenverrundungvon 10 µm aufwiesen.

Verrundung der Schneidkantesollte nicht zu klein sein

Mit verrundeten Schneidkantenwurde im vorliegenden Fall des kon-tinuierlichen Schnitts der doppelteSchnittweg gegenüber gefasten undverrundeten Schneiden erreicht(Bild 3). Allerdings wiesen verrun-dete Schneiden nach dem ersten Ein-griff eine größere Verschleißmar-kenbreite auf. Durch diese größereVerschleißmarkenbreite wurde eineStabilisierung der verrundetenSchneidkanten erreicht. Daher soll-te die Schneidenverrundung nicht zuklein gewählt werden, um eineundefinierte Stabilisierung derSchneidkanten durch den Zerspan-prozess zu vermeiden. Wie Bild 3weiter zeigt, erwiesen sich verrunde-te Schneiden auch hinsichtlich derZerspankraft gegenüber gefastenund verrundeten Schneiden als vor-teilhaft.

Literatur[1] Hintze, W. und C. Möller: Heutige Ten-

denzen der Ultrahartbearbeitung.Mensch & Technik, 8(2002) 3, S. 14–16.

[2] Weinert, K., M. Buschka, M. Liedschul-te, D. Biermann, U. Huber und J. Nie-hues: Mechanische Bearbeitung vonKomponenten aus Leichtverbundwerk-stoffen. In: Verbundwerkstoffe undWerkstoffverbunde. Wiley-VCH-Ver-lag, 1999, S. 207–212.

[3] Nedeß, C., W. Hintze, M. Halver und C.Möller: Hartdrehen statt Schleifen. Ma-schinenmarkt 25/2002, S. 38–43.

[4] König, W., R. Komanduri, K.H. Töns-hoff und G. Ackerschott: Machining ofHard Materials. Annals of the CIRP Vol.33/2/1984, S. 417–427.

PRODUKTION SPANENDE FERTIGUNG

Seit Einführung des weltweit ersten agilen Fer-tigungssystems im Jahr 1995 durch die Hül-ler Hille GmbH, Ludwigsburg setzt sich diesesneuartige Produktionskonzept konsequentdurch. Die agile Fertigung ist durch eine pa-rallele Bearbeitung in den einzelnen Schritteneiner Fertigungskette gekennzeichnet, wobeifür die jeweiligen Operationen optimierte Ma-schinen eingesetzt werden. In vielen Fällenführen heute ein- und zweispindlige CNC-Bearbeitungsmaschinen die Komplettbear-beitung komplexer Werkstücke wie Zylinder-Kurbelgehäuse, Zylinderköpfe und Getriebe-gehäuse durch. Im Gegensatz zu den klassischen flexiblen Fer-tigungssystemen, wo das CNC-Bearbei-tungszentrum die Basismaschine darstellt undein möglichst hoher Arbeitsinhalt pro Ma-schine angestrebt wird, dominiert die mo-derne Hochleistungs-Bearbeitungseinheit in

den agilen Anlagen. Durch ein hohes Zeit-spanvolumen und minimierte Nebenzeitensowie hohe Achsgeschwindigkeiten und Be-schleunigungswerte in Verbindung mit sehrkurzen Span-zu-Span-Zeiten sowie Werk-stückwechselzeiten gelang es diesen Maschi-nen, in die Volumenfertigung einzudringenund die konventionelle Fertigung der Werk-stücke auf Transferstraßen anzugreifen. Unterdem Blickwinkel des Produktionsvolumenssetzt die agile Fertigung dort an, wo die Wirt-schaftlichkeit eines flexiblen Fertigungssys-tems endet (Jahresproduktionsvolumen über50 000 Einheiten) und schneidet tief in denAnwendungsbereich von Transferlinien (über200 000 Einheiten/Jahr). Bei der Leichtme-tallbearbeitung wird bereits heute der Break-Even von 300 000 Werkstücken mit der CNC-Fertigung erzielt, wobei die Werkstückflexibi-lität noch nicht einmal bewertet wird.

AGILE FERTIGUNGSSYSTEME

Vorteile in der Volumenfertigung

Zusammensetzung und Eigenschaften der eingesetztenSchneidstoffe.

Eigenschaft

PCBN PKD CVD

Ausführung massiv full-face full-face

mittlere Korngröße µm 25-30 25 variabel

CBN-/Diamant-Anteil Vol.-% 95 94 100

Bindephase TiC&Al Co keine

Knoop-Härte GPa 31 40 80-100

GPa 680 950 1100

Druckfestigkeit GPa 2,7 7,5 16

Wärmeleitfähigkeit W/(mK) 100 600

Elastizitäsmodul

1000

Schneidstoff

P TU Hamburg-Harburg, Fertigungstechnik 1

www.maschinenmarkt.de

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32 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

Spezialisiert auf die Innenbear-beitung mit Werkzeugen zumBohren, Reiben und Gewin-

den beschäftigt sich die Komet-Gruppe seit geraumer Zeit mit demHartdrehen sowie mit der Entwick-lung mechatronischer Werkzeug-systeme. In umfangreichen Versu-

chen konnten diemechatronischenU-AchswerkzeugeP70 erfolgreich fürdie Konturbearbei-tung beim Hart-drehen eingesetztwerden. Die Werk-zeuge haben sogarbei unterbroche-nem Schnitt den

Härtetest bestanden.Eine Entwicklung, die vor Jahren

mit mechanischen Aussteuerbewe-gungen und später mit elektroni-schen Messsystemen in den damali-gen Feinverstellköpfen begann, hat

bis heute zu komplexen mechatro-nischen Werkzeugsystemen wie die U-Achswerkzeuge P 70 geführt. DasWerkzeugsystem besteht aus einemsehr kompakten Plandrehkopf mitEinfachschieber, der von Servomo-tor und Gewindespindel angetrie-ben wird. Die komplette Verstellme-chanik und die gesamte Elektroniksind im Werkzeugkopf unterge-bracht.

Die Datenübertragunggeschieht berührungslos

Das mechatronische Werkzeug miteinem Hub von ± 4 mm ist in Spin-deln mit HSK 63 (oder DIN ISO 40)beziehungsweise HSK 100 (DIN ISO50) mit ±11 mm Hub automatisch

ein- und auswechselbar. Die Pro-grammierung erfolgt wie üblichüber ein NC-Programm.

Zur berührungslosen, induktivenEnergie- und Datenübertragungsitzt an der Spindel ein Statorele-ment und am Werkzeug ein Rotor.Somit kann das Aus- und Feinbohr-werkzeug auf Bearbeitungszentrenals einwechselbare U-Achse betrie-ben werden. Die steuerbare Schnei-denverstellung ermöglicht eineKompensation und Regulierung vonSystemzuständen und trägt so zurGenauigkeitssteigerung des Gesamt-systems bei.

Durch die elektromotorischePlanschiebereinstellung sind Kontu-ren in Bohrungen erzeugbar, die

Zusätzliche Achse steigert

ProduktivitätMechatronisches Werkzeugsystem senkt Bearbeitungszeiten beim Hartdrehen komplexer Konturen

EWALD HASSELKUSS

Ewald Hasselkuss ist Product-Center-Leitermechatronische Werkzeuge der Komet Ro-bert Breuning GmbH in Besigheim, Tel.(0 71 43) 3 73-0, [email protected]

FAZIT

Mechatronische Werkzeuge

P steigern die Flexibilität

P verkürzen die Bearbeitungszeit

P erreichen hohe Genauigkeitund Oberflächengüte

Bild 1: Das mechatronische Werkzeug besteht aus einem Plandrehkopf mit Ein-fachschieber; die gesamte Elektronik ist im Werkzeugkopf untergebracht.

Versuchsparameter beim Kontur-Hartdrehen

Bearbeitungsparameter Wert

Schnittgeschwindigkeit m/min 100 bis 130

10001500

0,10,06

0,60,2

Drehzahl (Durchmesser 41 mm) min–1

Drehzahl (Durchmesser 20 mm) min–1

Vorschub (schruppen) mmVorschub (schlichten) mm

Schnitttiefe (schruppen) mmSchnitttiefe (schlichten) mm

PRODUKTION WERKZEUGE

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MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 33

sonst auf Drehmaschinen hergestelltwerden müssen. Überdies könnenZirkularfräsbearbeitungen zeitspa-rend bei hoher Qualität ersetzt wer-den.

Bei der Herstellung von Präzi-sionsbauteilen ist Schleifen ein übli-ches Verfahren der Finishbearbei-tung. Aus Gründen der Umwelt-freundlichkeit und zur Reduzierungvon Bearbeitungszeiten gewinnt dieHartbearbeitung an gehärtetenWerkstücken zunehmend an Bedeu-tung. Die hohe Leistungsfähigkeitmoderner CBN-Schneidstoffe sowieinnovative Maschinenkonzepte er-möglichen die Substitution des Ver-fahrens. Was in verschiedenen Berei-chen bei Plan-, Innen- und Außen-rundbearbeitungen bereits seit ge-raumer Zeit praktiziert wird, ist nunauch bei der Konturbearbeitungmöglich.

Hohe Genauigkeitund Oberflächengüte

Im Komet-Technologiezentrumwurden mit einem P70-U-Achs-werkzeug Hartbearbeitungsversu-che durchgeführt (Bild 1). Zu bear-beiten waren auf 58 bis 60 HRC ge-härtete Lagerköpfe. Außerdem hat-ten die Werkstücke zur Veränderungder Bauteileigenschaften partielleAufschweißungen. Durch diesenWerkstoffmix und das Abtragen derSchweißraupe entstand hier eineBearbeitung mit unterbrochenemSchnitt.

Ziel der Versuche war, die zu be-arbeitende Kontur vor und fertig zudrehen, mit geforderten Toleranzenvon ±0,013 mm und einer Oberflä-chenqualität von R

a0,8 µm. Das ein-

gesetzte P70-U-Achswerkzeug warmit einer CBN-bestückten Wende-schneidplatte ausgestattet. Die we-sentlichen Versuchparameter sind inder Tabelle dargestellt. Wie der Mess-schrieb (Bild 2) zeigt, lag die er-reichte Oberflächenqualität der ge-härteten Lagerköpfe deutlich unterdem geforderten Wert.

Voraussetzung für das Hartdre-hen ist, wie allgemein bekannt, einsehr steifes Gesamtsystem Werk-zeugmaschine–Werkzeug, umSchwingungsprobleme zu vermei-

den. Dieser Versuch hat gezeigt, dassdas P70-U-Achswerkzeug eineaußergewöhnliche Stabilität auf-weist und eine wirtschaftliche undökologische Hartbearbeitung auchkomplexer Werkstückkonturen er-möglicht. Das Hartdrehverfahrenspart nicht nur Bearbeitungszeit,sondern auch das aufwändige Ab-richten von Schleifscheiben. Außer-dem können kleine Losgrößenschnell und flexibel bearbeitet wer-den. MM

P Komet-Homepage

P Accomat-Projekt „IntelligenteWerkzeuge“

www.maschinenmarkt.de

Bild 2: Messdaten der Oberflächenprü-fung.

Bild

er: K

omet

PRODUKTIONWERKZEUGE

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34 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

PRODUKTION WERKZEUGE

Es gibt zwar eine Norm fürSchrumpffutter, aber die be-schränkt sich lediglich auf de-

ren äußere Form. Für das Innenle-ben, das den Fräser halten muss, exis-tiert derzeit nichts. Vorschläge zurVereinheitlichung scheiterten bis-lang daran, dass sich die Herstellerauf keinen Standard einigen konn-ten. Deshalb arbeitet jeder Herstellermit einer etwas anderen Technik.Dies betrifft sowohl die Schrumpf-geräte als auch die -futter und da-durch ergeben sich große Schwan-kungen bei den Haltekräften.

Sind die Haltekräfte zu gering,kann es passieren, dass der Fräserbeim Bearbeiten aus dem Futter ge-zogen wird. Will ein Hersteller Hal-tekräfte nicht nennen, ist Vorsichtgeboten. Der SpannmittelspezialistHaimer hält mit diesen Angabennicht hinterm Berg; aus gutemGrund, denn seine Futter erreichenderzeit Haltekräfte, die teilweise umdas Dreifache höher liegen als beimanchem Mitbewerber (Bilder 1

und 2). Entscheidend dafür ist eineenge Passbohrung, die das Werkzeugin einem möglichst langen Bereichumfasst. Die Futter einiger Herstel-ler haben beim Fräsereingang eineEinführfase von 5 bis 10 mm Länge(Bild 3). An dieser Stelle gibt es kei-ne Spannung und somit kein Halte-moment. Ähnlich verhält es sich amhinteren Ende der Passung, wo dasFutter oft großzügig frei gedrehtwird. Auch hier entsteht keine Pres-sung. Die Folge: Der Passungsbe-reich ist relativ kurz. Dazu kommtnoch der Durchmesser der Passboh-rung, der bei Haimer-Futter ein kleinwenig enger ist als bei Wettbewer-bern, was die Haltemomente nochmal erhöht. So erreichen dieSchrumpffutter von Haimer Halte-momente von 20 Nm bei 6 mmSpanndurchmesser bis zu 500 Nmbei 20 mm Spanndurchmesser.

Die sehr kurze Einführungsfase anSchrumpffutter führt zu keinen Pro-blemen beim Einsetzen der Werk-zeuge. Der Fräser muss lediglich einpaar Sekunden gehalten werden, bissich das Schrumpffutter genügenderwärmt und so geweitet hat, dassder Fräser in das Futter gleitet. Mit

langer Einführungsfase kann manden Fräser zwar aufsetzen ohne ihnzu halten, aber das geht zu Lasten desHaltemoments. Manche Herstellerdrehen die Passbohrung am hinterenEnde des Schrumpffutters relativweit frei, weil die meisten Schrumpf-geräte das Futter nur im mittlerenBereich der Schrumpfpassung er-wärmen. Um den Fräser überhauptnoch ausschrumpfen zu können,wird eben im vorderen und hinterenBereich die Passung einfach freige-dreht. Mit solchen Geräten, die nurim mittleren Bereich erwärmen, gibtes beim Ausschrumpfen des Werk-zeugs aus einem Schrumpffutter vonHaimer häufig Probleme. Es dauertzu lange, bis die gesamte Passungs-länge erwärmt ist. In dieser Zeit er-wärmt sich auch der Fräser, der folg-lich mitwächst und sich dann nichtmehr herausheben lässt.

Nur mit dem richtigen Schrumpf-gerät lässt sich das Werkzeug richtigein- und vor allem ausschrumpfen.Um die Passung über die gesamteLänge zu erwärmen, muss dasSchrumpfgerät und deren Spule ei-nen besonderen Aufbau haben. Mit10 kW erhitzt das Schrumpfgerät Po-wer-Clamp in kurzer Zeit – je nachWerkzeuggröße in 2 bis 10 s – dasSchrumpffutter gleichmäßig undüber die ganze Passungslänge.

Auch die innen liegende Schraubezur Längeneinstellung wurde in drei-facher Hinsicht optimiert:c Die Schraube hat statt Regelge-winde ein Feingewinde. Wenn derFräser einschrumpft, zieht sich dasFutter beim Erkalten zusammen,wird gleichzeitig kürzer und ziehtden Fräser herein. Wenn die Schrau-be zu viel Luft hat, was bei einem Re-gelgewinde möglich ist, kann sie sichein bisschen schräg stellen und imGewinde verkanten. Die Folge ist einschlechterer Rundlauf. Mit einemFeingewinde passiert das nicht.c Die Einstellschraube hat nicht nurein Innensechskant, sondern zwei.Wenn beim Fräsen alles normal ver-läuft, bringt dies keinen Vorteil. An-ders sieht es aus, wenn ein Fräser di-rekt am Futter bricht – dann verdecktder Fräser das Innensechskant derSchraube und ist nicht mehr auslös-

Größe und Länge der Passbohrung im Schrumpffutterbeeinflusst die Werkzeug-Haltekräfte

FRANZ ZIEGLTRUM

Franz Ziegltrum ist Leiter des Qualitätsma-nagements der Franz Haimer GmbH in86568 Igenhausen, Tel. (0 82 57) 99 88-0,[email protected]

Bild 1: Schrumpffutter mit

besonders hohenHaltemomenten

eignen sich für nahezu jede Fräs-

bearbeitung.

Allesfest im Griff

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MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 35

bar. Hier kommt das zweite Innen-sechskant zum Zug. Das Futter wirdins Schrumpfgerät gestellt, erwärmtund mit dem unten angebrachtenzweiten Sechskant wird die Schrau-

be nach oben gedreht, so dass der ab-gebrochene Stumpf herausgenom-men werden kann.c Die Schraube verfügt über zweiseitlich angefräste Flächen. Der

Hintergrund dazu: Wenn mit inne-rer Kühlmittelzufuhr gefräst wird,läuft das Wasser durch dasSchrumpffutter bis an die Werk-zeugspitze. Dabei lässt sich nicht ver-meiden, dass ein Teil der Flüssigkeitan der Schnittstel-le zwischen Ein-stellschraube undFräser in die Frei-drehung amGrund der Pass-bohrung ent-weicht. Währendder Bearbeitungspielt das keineRolle. Richtig ge-fährlich kann aberdas Ausschrump-fen werden. Dabei erhitzt die Spuledas Futter auf bis zu 350 °C, das fehl-geleitete Wasser fängt an zu sieden,und dann kann es passieren, dass derFräser unter dem entstehendenDruck explosionsartig aus dem Fut-ter schießt, sobald das Haltemomentnachlässt. Aufgrund der kleinen an-gefrästen Flächen in der Schraubekann das Wasser nach hinten her-auslaufen und die Gefahr ist ge-bannt. MM

PRODUKTIONWERKZEUGE

P Haimer-Homepage

www.maschinenmarkt.de

FAZIT

P Eine enge Passbohrung erhöhtdas Haltemoment

P Unterschiedliche Schrumpftech-niken ergeben große Schwan-kungen der Haltekräfte

P Das Futter sollte gleichmäßigüber die gesamte Länge er-wärmt werden

100%80706050403020100

6 12 mm 20Spann-Durchmesser

43,5

67,5

34,0

48,642,8

50,5

Hal

tem

omen

t

Wettbewerb Wettbewerb Haimer

kurzeEinführfase

abgeflachteSchraube

Fein-gewinde

langePassung

zugänglichesSechskant

a

langeEinführfase(Totbereich)

Wasserstauan Schraube

Regelge-winde mitgroßemSpiel

kurzePassung

Sechskantverdeckt

b

Bild 2: RelativeHaltemomentevon Schrumpf-futtern.

Bild 3: Unterschiedlich ausgelegte Schrumpffutter.a Haimer-Schrumpffutter, b Schrumpffutter von Mitbewerbern

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36 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

AUTOMATION ROBOTIK

Deutlich geringere Investi-tionskosten, kürzere Takt-zeiten und ein hohes Maß an

Flexibilität gaben für die GrünewaldFeinmaschinenbau GmbH & Co. KGden Ausschlag zur Roboterautoma-tisierung. Statt einer aufwändigenund teuren Sondermaschine kombi-niert der Automobilzulieferer einenScararoboter mit Standardmaschi-nen.

Als Grünewald im Werk Gräven-wiesbach in eine neue Fertigungsan-lage für Gelenkflansche investierenwollte, war Flexibilität in mehrfacherHinsicht gefragt. Zunächst sollte ei-ne Sondermaschine angeschafft wer-

den, bei der alle Arbeitsgänge wiefräsen und Unwuchten messen inte-griert sind. Viel zu hohe Investi-tionskosten und die lange Lieferzeitvon fast einem Jahr sprachen auswirtschaftlichen Gründen jedochgegen diese Lö-sung.

So entstanddie Idee, Stan-dardmaschineneinzusetzen: einezum Fräsen undzwei zum Messender Unwucht vorund nach demFräsen. Für die notwendige Integra-tion der Einzelmaschinen zu einemfunktionsfähigen Verbund wählteGrünewald von der Bosch RexrothAG einen turboscara SR8 sowie dasKettenfördersystem Vario-Flow.

Die Anlage wurde für eine Kapa-zität von annähernd 4000 Teilen proTag ausgelegt. Die Teile laufen überein Förderband in die Fertigungszel-le, werden vom Roboter aufgenom-men und in die erste Wuchtmaschi-ne eingelegt. Die Daten der hier er-mittelten Unwucht werden an einenhandelsüblichen PC übermittelt,dessen Software daraus ein NC-Programm generiert. Der Roboternimmt das Teil aus der Wuchtma-schine, setzt es in die Fräsmaschineund initiiert per Steuerung den Fräs-vorgang. Anschließend nimmt derScara das Teil aus der Fräsmaschineheraus und legt es in die zweiteWuchtmaschine ein. Nach dem Mes-sen werden i.O.-Teile vom Roboterauf das Ausgangsband und n.i.O.-Teile in eine Ablage innerhalb derZelle gelegt.

Der Schwenkarmroboter turbos-cara SR8 hat mit seinen 800 mm

Arbeitsradius diegewünschte Reich-weite und bietet ei-ne Reihe von Vor-zügen, die bereitsbeim Aufbau derFertigungszellezum Tragen kom-men. Dank der ge-ringen Standfläche

steht der Scara sozusagen im Mittel-punkt des Geschehens und über-nimmt das Teilehandling zwischenden einzelnen Maschinen, die kreis-förmig um den Roboter aufgebautsind, sowie den Ein- und Ausgabe-bändern. Diese sind aus dem För-dersystem Vario-Flow aufgebaut.

Dem Roboter fällt jedoch nichtnur die Aufgabe des pick & place zu.Er ist auch maßgeblich an der Qua-litätssicherung beteiligt, wie Ge-schäftsleiter Markus Grünewald er-läutert: „Wir wuchten die Teile miteiner solch hohen Genauigkeit, dieuns einen Wettbewerbsvorteil ver-schafft. Allerdings müssen wir des-halb, und bedingt durch den Ablauf,sehr stark darauf achten, dass die La-ge der Teile nicht verändert wird. DasRisiko, dass ein Teil nach dem Mes-sen in der ersten Wuchtmaschineverdreht und somit an der falschenStelle gefräst wird, können wir dank

Lösungvon der Stange

Statt einer Sondermaschine bedient ein Scararoboter drei Standardanlagen und verkürzt so die Taktzeit

UDO SCHWARZE

Dipl.-Ing. Udo Schwarze ist Leiter VertriebRoboter bei der Bosch Rexroth AG, 70442Stuttgart, Tel. (07 11) 8 11-2 28 94, Fax (07 11) 8 11-78 75, [email protected]

FAZIT

P Standardmaschinen für die Fer-tigung von Gelenkflanschen re-duzieren die Investitionskosten

P Scararoboter bestückt eine Fräs-und zwei Wuchtmaschinen

Draufsicht auf dieFertigungszelle:Die Teile werdenvom Eingangs-band genommenund in die ersteWuchtmaschine(rechts) gelegt.Danach gelangensie an die Fräsma-schine und gehendann zur zweitenWuchtmaschine.

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MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 37

des Robotereinsatzes vollständigausschließen.“

Darüber hinaus lassen sich auf-grund der konstanten Wiederholge-nauigkeit und der hohen Horizon-talgeschwindigkeit des Roboters sehrkurze Taktzeiten realisieren. Sie lie-gen im Vergleich zu einer Sonder-maschine nur bei der Hälfte. Die Ba-sis hierzu bietet sowohl das Anla-genlayout mit paralleler Bearbeitungin mehreren Stationen als auch derschnelle Scara, dessen Tool Connec-tor auf unkonventionelle Weise miteinem Doppelgreifer ausgerüstetwurde. Die Greifer sind direkt an denSeiten montiert.

Überhaupt war Schnelligkeit injeglicher Hinsicht notwendig: Inner-halb von knapp vier Monaten muss-te die Fertigungszelle aufgebaut sein,um mit der Produktion beginnen zukönnen. Hier macht sich bemerkbar,dass Roboter mittlerweile zur Kate-gorie Standardgeräte zählen, diedurch kurze Lieferzeiten und verein-fachte Inbetriebnahme schnell ein-setzbar sind.

Eine Hürde musste das hessischeUnternehmen jedoch bei der Pro-grammierung des Roboters nehmen.Die Steuerungen der einzelnen Ma-schinen laufen völlig unabhängigvoneinander und sind nur über denAblauf miteinander vernetzt. ZurRealisierung des von Grünewaldvorbereiteten Ablaufs setzte Rexrothdie komplexen Programmstruktu-ren anhand des Programmiersys-tems BAPSplus um.

Die einfache Programmierungund Flexibilität des Roboters zahltesich bereits in der Aufbauphase aus,als technische Gründe einige Opti-mierungen erforderlich machten. Somussten beispielsweise die Wucht-maschinen innerhalb der Zelle um-gestellt werden. Selbst kurzfristigeÄnderungen, die vor allem in der Ab-laufsteuerung aufgegriffen werdenmüssen, verursachen mit dem Sca-

AUTOMATIONROBOTIK

P Rexroth Robotersysteme

P Grünewald

www.maschinenmarkt.de

Der Scararoboter setzt die gemessenenund gefrästen i.O.-Teile auf das Vario-Flow-Ausgangsband.

Bild

er: B

osch

Rex

roth

raroboter keine Kopfzerbrechen. ImGegensatz zu einer Sondermaschinekönnen zudem die einzelnen Ma-schinen auch an anderer Stelle derFertigung eingesetzt werden. MM

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Die Aus-wahl einesgeeignetenDichtungstyp wirdje nach Anlage undden ablaufendenProzessen häufig vom Werk-stoff der Flanschebestimmt.

38 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

KONSTRUKTION FLUIDTECHNIK

Die Auswahl und konstruktiveAuslegung von Dichtungen,die unter die Richtlinie

96/61/EG fallen, muss unter Berück-sichtigung der Umwelt als einheitli-ches Ganzes erfolgen. Neben den ei-gentlichen Dichtungskenngrößen istauch der Umwelteinfluss zu berück-sichtigen (Bild 1).

Weil die einzelnen Aspekte zuunterschiedlichen Ergebnissen füh-ren können, sind diese zu gewichten.Genaue Aussagen und absolute Zah-len zur Gewichtung der verschiede-nen Ergebnisse erfordern weiterge-hende Untersuchungen, die bishernoch nicht durchgeführt wurden.

Zur Umsetzung der EG-Umwelt-politik hat der Europarat im Laufeder Jahre verschiedene Richtlinienzur Schonung der Umwelt verab-schiedet und veröffentlicht, wobeieinzelne Bereiche, zum Beispiel Luft

[1] oder einzelne Substanzen, zumBeispiel Asbest [2] berücksichtigtwerden. Im Gegensatz dazu wird inder Richtlinie 96/61/EG „Über dieintegrierte Vermeidung und Ver-

minderung der Umweltver-schmutzung“ (IPPC) [3] die

Umwelt als einheitliches Gan-zes betrachtet und berück-sichtigt. Die Regelungen gel-ten für die im Anhang 1 derRichtlinie aufgeführten Ka-tegorien industrieller Anla-gen beziehungsweise in-dustrieller Prozessec Energiewirtschaft,c Herstellung und Verar-beitung von Metallen,

c Mineral verarbeitende In-dustrie,

c chemische Industrie,c Abfallbehandlung sowie

c sonstige Industriezweige (spe-zifische Prozesse) und den damit

verbundenen Tätigkeiten.Die in der Richtlinie geforderten

technischen Maßnahmen beziehensich auf die besten verfügbaren Tech-niken (BVT) ohne die Anwendungeiner bestimmten Technik oderTechnologie vorzuschreiben. Diesgilt für alle Tätigkeiten sowie Anla-genteile und somit auch für Dicht-elemente, die verwendet werden.

Beste verfügbare Technikmuss zum Einsatz kommen

Der Begriff Technik umfasst sowohldie angewandte Technik als auch dieArt und Weise in der die Anlage ge-plant, gebaut, betrieben, gewartetund nach der Stilllegung einerWiederverwendung oder der Ent-sorgung zugeführt wird. Die Ermitt-lung der besten verfügbaren Technikfür eine bestimmte Anlage erfolgtunter Berücksichtigung des geogra-

Der Norm entsprechendAuswahl, konstruktive Auslegung und Montage statischer Dichtungenfür Anwendungen, die unter die Richtlinie 96/61/EG (IPPC) fallen

Dipl.-Ing. Heinz-Dieter Hehle ist Leiter derAnwendungstechnik der Kempchen & Co.GmbH, 46009 Oberhausen, Tel. (02 08) 84 82-254, [email protected]

HEINZ-DIETER HEHLE

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MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 39

phischen Standortes, der örtlichenUmweltbedingungen und der tech-nischen Beschaffenheit der Anlageselbst. Alle Informationen zu denbesten verfügbaren Techniken wer-den vom Europäischen IPPC Büro(EIPPCB) gesammelt und als BVTReferenz-Dokument (BREF) veröf-fentlicht. Die BREF-Dokumente be-ziehen sich immer nur auf eine dergenannten Kategorien, auch wenn inden verschiedenen Kategorien glei-che oder ähnliche Techniken ange-wandt werden. Weil in allen Kateg-orien die Abdichtprobleme gleichoder ähnlich sind, wird in diesemBeitrag nicht nach den einzelnen Ka-tegorien unterschieden, statt dessenwird in diesem Beitrag versucht dieunterschiedlichen Aspekte, die imZusammenhang mit der Richtlinie96/61/EG zu beachten sind, für denBereich statische Dichtungen zu er-läutern. Die Einsatzgrenzen, die fürdie Auswahl und konstruktive Aus-legung von Dichtungen von Bedeu-tung sind, werden für die amhäufigsten verwendeten Dichtungs-typen anhand von Beispielen aufge-zeigt.

Dichtungs-Auswahl ist vonProzessparametern abhängig

In den bereits existierenden BREF-Dokumenten werden Dichtelemen-te, wenn überhaupt, nur am Randeabgehandelt und Hinweise zur Aus-wahl fehlen ganz.

Kenngrößen und Merkmale, diebei der Dichtungs-Auswahl unterBerücksichtigung der besten verfüg-baren Technik für Dichtungen vonBedeutung sind, gibt das Bild 2 wie-der. Die vorliegenden Gesetze undVorschriften schränken die Auswahlschon im Voraus entsprechend ein,so dass für bestimmte Anwendungennur wenige Dichtungstypen zur Aus-wahl übrig bleiben.

Die Auswahl eines geeignetenDichtungstyps wird je nach Anlageund den ablaufenden Prozessen häu-fig vom Werkstoff der Flansche be-stimmt. Beispielsweise ist die Aus-wahl bei Kunststoff-Flanschen aufWeichstoff-Dichtungen und beiGFK-Flanschen (glasfaserverstärk-ter Kunststoff) auf Gummi-Dich-

tungen aufgrund der Belastbarkeitder Flansche eingeschränkt. Auch beiemaillierten Flanschen ist die Aus-wahl auf PTFE-ummantelte Dich-tungen eingeschränkt. Auf die Be-sonderheiten, die mit diesen Flan-schen verbunden sind, wird hiernicht weiter eingegangen.

Für die Auswahl letztendlich ent-scheidend sind jedoch die jeweiligenDichtungskenngrößen wie die Be-triebssicherheit, die spezifische Le-ckagerate und die Lebensdauer derDichtung. Die eigentliche Montagespielt bei der Dichtungs-Auswahlkeine Rolle. Die Handhabung derDichtung sollte bei der Auswahl je-doch berücksichtigt werden.

Die Betriebssicherheit wird imWesentlichen durch die Medien-,Druck- und Temperaturbeständig-keit der jeweiligen Dichtung be-stimmt. Zur Medienbeständigkeitliegen entsprechende Veröffentli-chungen vor, auf die hier nicht wei-ter eingegangen wird. Im Bild 3 ist inAbhängigkeit von der Temperaturder Anwendungsbereich für ver-schiedene Dichtungstypen hinsicht-lich der zulässigen Flächenpres-sungsgrenzwerte dargestellt. Wiedem Bild zu entnehmen ist deckenSpiraldichtungen und Kammprofil-dichtungen sehr große Bereiche ab;es ist jedoch zu beachten, dass die ho-hen Flächenpressungen bei Stan-dard-Flanschen zum einen durch dievorhandenen Schrauben nicht auf-gebracht werden können und zumanderen die Flansche diese Belastungnicht ertragen. Im Einzelfall, zumBeispiel bei der Harnstoff-Herstel-lung, werden die Dichtungen jedochauch bei diesen hohen Flächenpres-sungen eingesetzt.

Neben den Flächenpressungs-grenzwerten ist die spezifische Le-ckagerate, die jede Dichtung außerSchweißdichtungen aufweist, unterBerücksichtigung der Richtlinie je-doch von größter Bedeutung. ImBild 4 sind typische Kurven für diespezifischen Leckageraten in Abhän-gigkeit von der Flächenpressung fürverschiedene Dichtungstypen dar-gestellt. Anhand der gemessenenspezifischen Leckageraten lassen sichfür die vorgegebenen Forderungen

geeignete Dichtungstypen auswäh-len. Als ein weiteres Auswahlkrite-rium sind die Kosten der Dichtunganzusehen. Inwieweit diese im Zu-sammenhang mit der Richtlinie zubeachten sind wird in einem nach-folgenden Kapitel erläutert.Für Standardflansche sind Dich-tungsmaße in den entsprechendenNormen festgelegt, so dass meist nurdie Eignung derDichtung über-prüft wird undkeine eigentlicheAuslegung er-folgt. Auch in denverschiedenenBerechnungsme-thoden nach AD-Regelwerk, AS-ME oder EN, diezur Auslegungvon Flanschver-bindungen die-nen, finden sichkeine näheren Angaben zur Ausle-gung von Dichtungen. Die Berück-sichtigung der Dichtung erfolgtmittels Dichtungskennwerten, diebei zwei Methoden nur als Mindest-werte angegeben werden. Hinweisezur Auslegung von Dichtungen wer-den in [4] dargelegt.

KONSTRUKTIONFLUIDTECHNIK

FAZIT

P Die in der Richtlinie gefordertentechnischen Maßnahmen bezie-hen sich auf die besten verfüg-baren Techniken (BVT) ohne dieAnwendung einer bestimmtenTechnik oder Technologie vorzu-schreiben.

P Dies gilt für alle Tätigkeiten so-wie Anlagenteile und somit auchfür Dichtelemente, die hier ver-wendet werden.

Prozess: kontinuierlich, diskontinuierlichBetriebsbedingungen: Druck, Temperatur

Medium

DichtungBetriebssicherheit, Leckagerate

Montage, Lebensdauer

AnlageProzess

FlanschverbindungDichtung

FlanscheSchrauben

InstandhaltungMomente

Kräfte

AnlageGesetzgebungBetriebserfahrungUmwelteinflussRichtlinien

Bild 1: Sicherheit in Bezugauf den Umwelt-schutz bietet dasDichtsystem Fire-Safe.

Bild 2: Kenngrößenund Merkmale zurDichtungs-Auswahl

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40 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

KONSTRUKTION FLUIDTECHNIK

Entscheidend für die Auslegungder Dichtung sind außer der Bestän-digkeit und dem Druck die zulässi-gen Flächenpressungsgrenzwerte inAbhängigkeit von der Temperaturder Dichtung selbst. Unter Berück-sichtigung der Richtlinie sollten dieDichtungen in vielen Fällen schma-ler, als dies in dem entsprechendenStandard vorgegeben ist, ausgeführtwerden, um höhere Dichtflächen-pressungen und somit geringere Le-

ckageraten zu erzielen. Ansätze zurAuslegung von Dichtungen unterBerücksichtigung der Leckageratesind in [5] veröffentlicht. Eine Aus-legung von Flanschverbindung mitKennwerten, die abhängig von Le-ckageraten sind, ermöglicht die eu-ropäische Berechnungsnorm EN1591-1 [6]. Die zugehörigen Min-dest-Kennwerte sind in EN 1591-2[7] aufgeführt. Mittels dieser Kenn-werte lassen sich für geforderte Le-ckagegrenzwerte die Einbau-Schraubenkräfte berechnen.

Berücksichtigung des Umwelteinflusses

Die Auswahl und Auslegung unterBerücksichtigung der besten verfüg-baren Technik soll den Einfluss derDichtung auf die Umwelt währendihrer Lebensdauer mit einbeziehen.Alle Belastungen der Umwelt, die aufdie Herstellung, den Einsatz, dieWiederverwendung und die Entsor-gung der Dichtung zurückzuführensind, sind deshalb in geeigneterWeise dabei zu berücksichtigen. ZurZeit besteht noch Diskussionsbe-darf, wie die Belastungen in Abhän-gigkeit von den weiteren Auswahl-kriterien in geeigneter Weise zu be-rücksichtigen und zu gewichtensind. Hier wird die Belastung der

°C 700

500400300200100

0– 100– 200– 273

0 100 200 300 400 Nmm2

600

SchweißdichtungKammprofildichtungSpiraldichtungGraphitdichtungFaserstoffdichtungPTFE-, ePTFE-DichtungGummi-Dichtung

Tem

per

atur

Flächenpressung

KammprofildichtungSpiraldichtungGraphitdichtungFaserstoffdichtungPTEF-, ePTEF-DichtungGummidichtung

10050

10-1

mbarl/ms

10-3

10-4

10-5

10-6

10-7

10-8

150 250

Leck

ager

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Flächenpressung

Nmm2

Gummi-Stahl-DichtungFaserstoffdichtungGraphitdichtungWellenringdichtungSpiraldichtungKammprofildichtungSchweißringdichtung

Relative Kosten

Um

wel

tbel

astu

ng

Bild 3: Abhängigkeit von der Tempe-ratur der Anwendungsbereiche fürverschiedene Dichtungstypen hin-sichtlich der zulässigen Flächenpres-sungsgrenzwerte.

Bild 4: Typische Kurven für die spezifi-schen Leckageraten in Abhängigkeitvon der Flächenpressung für verschie-dene Dichtungstypen.

Bild 5: Dichtungen, die eine geringeLebensdauer aufweisen und bei de-nen die Wiederverwertung so gut wieausgeschlossen ist, weisen einen ho-hen Umweltbelastungs-Index auf.

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MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 41

Umwelt in Abhängigkeit von den re-lativen Kosten für die Dichtung alsgeeignetes Kriterium für die Aus-wahl zugrunde gelegt. Für den Um-weltbelastungs-Index (UBI) sind beidieser Darstellung der Einfluss aufdie Umwelt, der durch die Herstel-lung der Dichtung eintritt, die Le-bensdauer der Dichtung, dieWiederverwertbarkeit und die Ent-sorgung in geeigneter Weise, soweitdies sinnvoll und möglich ist, be-rücksichtigt. Die relativen Kostenschließen den Preis der Dichtung,mögliche Wartungskosten, dieWiederverwertungskosten und dieEntsorgungskosten mit ein. Die Ab-hängigkeit ist im Bild 5 dargestellt.Dichtungen, die eine geringe Le-bensdauer aufweisen und bei denendie Wiederverwertung so gut wieausgeschlossen ist, weisen einen ho-hen Umweltbelastungs-Index auf.

Dagegen steigt der Kosten-Indexfür Dichtungen, die eine lange Le-bensdauer und eine gute Wiederver-wertung aufweisen, entsprechendan. Betrachtet man diese Abhängig-keit für eine spezielle Anlage, so istfestzustellen, dass weitere Faktorenentsprechend zu berücksichtigensind.

Das einheitliche Ganzemuss beachtet werden

Die Auswahl und konstruktive Aus-legung von Dichtungen, die unterdie Richtlinie 96/61/EG fallen, müs-sen unter Berücksichtigung der Um-welt als einheitliches Ganzes erfol-gen. Neben den eigentlichen Dich-tungskenngrößen ist auch der Um-welteinfluss zu berücksichtigen. Weildie einzelnen Aspekte zu unter-schiedlichen Ergebnissen führenkönnen, sind diese zu gewichten. Ge-naue Aussagen und absolute Zahlenzur Gewichtung der verschiedenenErgebnisse erfordern weitergehendeUntersuchungen, die bisher nochnicht durchgeführt wurden.

Literatur:[1] Richtlinie 89/369/EWG: Verhütung der

Luftverunreinigung durch neue Ver-brennungsanlagen für Siedlungsmüll.

[2] Richtlinie 87/217/EWG: Verhütung undVerringerung der Umweltverschmut-zung durch Asbest.

[3] Council Directive 96/61/EC of 24 Sep-tember 1996 concerning integrated pol-lution prevent and control.

[4] Tückmantel, H.-J.: Die Optimierungstatischer Dichtungen. Oberhausen:Kempchen Verlag, 1984.

[5] Tückmantel, H.-J.: Die Optimierungverschraubter Flanschverbindungen.Oberhausen: Kempchen Verlag, 1994.

[6] EN 1591-1: Flansche und ihre Verbin-dungen – Regeln für die Auslegung vonFlanschverbindungen mit runden Flan-schen und Dichtung – Teil 1: Berech-nungsmethode.

KONSTRUKTIONFLUIDTECHNIK

P Kempchen & Co. GmbH

P Produktprogramm von Kempchen

P Richtlinie 96/61/EG

www.maschinenmarkt.de

[7] EN 1591-2: Flansche und ihre Verbin-dungen – Regeln für die Auslegung vonFlanschverbindungen mit runden Flan-schen und Dichtung – Teil 2: Dich-tungskennwerte.

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42 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

Kundenanforderungen habengezeigt, dass im Prototypen-bau ein großer Bedarf an in-

novativer Technik vorhanden ist.Dies war für die Ingenieure der Con-cept Laser GmbH, Lichtenfels, aus-schlaggebend, die Prozesse beim se-

lektiven Lasersintern von Metallenzu optimieren. Dabei konnte manauf einen großen Erfahrungsschatzin der Anwendung von Lasertechnikinnerhalb der Hofmann Unterneh-mensgruppe zurückgreifen.

Von Anfang an war es Zielsetzung,ein Maschinenkonzept zu entwi-ckeln, das die Überwindung derHürden in den konventionellen Fer-tigungsmethoden erlaubte. Darüber

hinaus sollten kleinere bis mittlereBetriebe aus dem Werkzeug- undFormenbau in die Lage versetzt wer-den, eine derartige Anlage auslastenzu können. Die Aktivitäten münde-ten in der Entwicklung der „M3 li-near“, einer in Modulbauweise kon-zipierten Laserbearbeitungsanlage(Bild 1).

Die Anlage zeichnet sich dadurchaus, dass in einer Maschine drei La-

FRANK HERZOG

Dipl.-Ing. Frank Herzog ist Geschäftsführerder Concept Laser GmbH, 96215 Lichten-fels, Tel. (0 95 71) 9 49-2 28, Fax (0 95 71) 949-2 29, [email protected]

Dreiauf einen Streich

Der Formeinsatz für das Aluminiumwerkzeug

hatte im Lasercusing-Verfahren eine Bauzeit

von sieben Stunden.

Bild: Concept-Laser

Modulare Laserbearbeitungsanlage mit drei integrierten Verfahren spart Zeit beim schichtweisen Aufbau von Werkzeugkernen und Bauteilen

KONSTRUKTION RAPID PROTOTYPING

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MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 43

serverfahren integriert sind. Die ein-zelnen Techniken werden dabeidurch so genannte Technologie-Mo-dule, die in die Laseranlage einge-schoben und arretiert werden, reali-siert. c Mit dem Technologiemodul La-sercusing kann man dreidimensio-nale Objekte im Schichtbauverfah-ren erstellen. c Das Technologiemodul 3D-Laser-abtragen ermöglicht das Bearbeitenvon Werkzeugen und Werkzeugein-sätzen durch schichtweises Entfer-nen von Material. Das heißt durchEinwirkung des Laserstrahles kanndurch Verdampfen selbst gehärteterStahl ohne Schwierigkeiten bearbei-tet werden. Ein zusätzlicher Laser-mess-Sensor reguliert dabei die Ab-tragtiefe auf 20 µm genau.c Das dritte sogenannte Beschrif-tungsmodul, gleicht im wesent-lichen dem Abtragmodul. Aufgrundder Modularität kann das Beschrif-tungsmodul je nach Anwendungsfallmit entsprechenden Aufbauten er-weitert werden.

Es werden Bauteile im Originalwerkstoff hergestellt

Der Kern der Erfindung ist die La-sercusing-Technik. Mit ihr lassensich dreidimensionale Bauteile imZielwerkstoff herstellen. Der großeVorteil ist, dass im Wesentlichen dieLaserstrahlquelle und der sich dar-unter befindliche Pulverwerkstoffvon einander abgekoppelt sind. Aufdiese Weise können unterschied-lichen Bereiche, wie Werkzeug- undFormenbau, Maschinenbau, Medi-zin und Leichtbau mit den ihnen ty-pischen Werkstoffen bedient wer-den. So ist Lasercusing eine bran-chenübergreifende Technik, weilBauteile für jeden dieser unter-schiedlichen Anwendungsbereicheim Originalwerkstoff hergestelltwerden können.

Die wesentlichen Faktoren, mitdenen man diese Technik beschrei-ben kann, sind der schichtweise Auf-bau, das vollständige Umschmelzendes Pulvers mit dem speziell dafürmodifizierten Lasersystem, und diedadurch erreichte nahezu 100%igeDichte. Dieser letztgenannte Punkt

ist das entscheidende Merkmal desgesamten Verfahrens.

Mit der nahezu 100%igen Dichteder Bauteile wird das Tor für dieunterschiedlichsten Anwendungengeöffnet, weil dadurch im Prinzip dieOriginaleigenschaften des Aus-gangswerkstoffes nahezu erreichtwerden. Bauteile, die im Lasercu-sing-Verfahren hergestellt werden,lassen sich unter Originalbedingun-gen einsetzen. Dies trifft für Werk-zeugeinsätze von Serienwerkzeugenim Werkzeug- und Formenbauebenso zu wie für Maschinenbautei-le, die für Prototypenmaschinenoder als Ersatzteile für solche Ma-schinen über Nacht gebaut werdenkönnen.

Die nahezu 100%ige Dichtemacht zudem das Herstellen vonWerkzeugkernen mit konturange-passten Kühlkanälen möglich. Diefrüher bestehenden Einschränkun-gen in der Werkzeuggestaltung in Be-zug auf Zykluszeiten gehören nunfast der Vergangenheit an. Aufgrunddieser günstigen Eigenschaften las-sen sich auch alle gängigen konven-tionellen Bearbeitungen an solchenBauteilen durchführen.

Aufgrund einer speziellen Belich-tungsstrategie und eine weit fortge-schrittene Prozessführung gelingtdas verzugsarme Bauen von großvo-lumigen Körpern. Zudem kann auf-grund des modifizierten Strahlsys-tems und der Strahlführung eine füreinen Pulverprozess hohe Bauteil-auflösung erreicht werden.

Lasercusingprozess läuft unterSchutzgasatmosphäre ab

Ein Hauptmerkmal des Lasercusing-Prozesses ist, dass er unter Schutz-gasatmosphäre abläuft. Für diese we-sentliche Vorraussetzung gibt es inder Maschine eine nahezu gasdichteProzesskammer, in welcher der Pro-zess unter Ausschluss von Sauerstoffabläuft. Das verwendete Inertgas istdabei Stickstoff mit hohem Rein-heitsgrad, bevorzugt wegen seinerguten Verfügbarkeit und den ent-sprechenden Preisen.

Durch Andockung des Lasercu-sing-Moduls schließen das Techno-logiemodul und die nach unten of-

fene Prozesskammer im wesent-lichen einen nahezu gasdichtenRaum ein. Im Technologiemodulselbst befinden sich nun sämtlicheKomponenten, die für den schicht-weisen Aufbau der Bauteile benötigtwerden. Dies sind die Dosierkam-mer, die Baukammer und das Be-schichtungssystem.

Die Dosierkammer bevorratet da-bei das einkomponentige Metallpul-ver und durch Zustellung der Do-sierkammerplatte wird bei jedemBeschichtungsvorgang eine gewisseMenge Pulver zur Verfügung gestellt.Für den Beschichtungsvorgang wur-de ein spezielles Beschichtersystem,das im wesentlichen aus zwei sichgegenüberstehenden Klingen be-steht, entwickelt. Es erlaubt, bei je-dem Verfahrweg Baumaterial inForm von Metallfeinstpulver zutransportieren.

KONSTRUKTIONRAPID PROTOTYPING

Bild 1: Die modulare Laserbearbeitungsmaschine bietet dreiVerfahren in einer Anlage.

e

d

c

a

b

x

y

Bild 2: Das Materialwird in bestimmterSchichtdicke auf die Bauplatte auf-gebracht und dannumgeschmolzen. (a Dosierkammermit Metallpulver, b Dosierkammer-platte, c Beschich-tungssystem, d gegenüberste-hende Klingen, e Bauplatte).

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Bild 3: Formeinsatz

für einenStaubsauger-

deckel.

44 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

KONSTRUKTION RAPID PROTOTYPING

Das Baumate-rial wird mit gewissen

Schichtdicken auf einen Bauteilträ-ger, der so genannten Bauplatte auf-gebracht, und den Schichtdaten derBauteile entsprechend umgeschmol-zen (Bild 2). Die Schichtdicken kön-nen dabei zwischen 25 und 100 µmvariieren, was geometrieabhängigist. Um während des Prozesses denInertgasverbrauch so gering wiemöglich zu halten wird das Inertgas in einem geschlossenenKreislauf geführt und die Bearbei-

tungsstellen entsprechend gezielt be-düst.

Eine technische Raffinesse in die-sem Technologiemodul ist das Pul-verentleersystem. Bei Prozessendewird die Bauplatte in eine untereEntleerposition verfahren, wo auf-

grund der Schwerkraft und derextremen Rieselfähigkeitdes Baumaterials, dasMetallpulver automa-

tisch und in kürzester Zeitin einen Sammelbehälter fällt. Der

Maschinenbediener hat an dieserStelle keinen Kontakt mit dem Pul-ver mehr.

Lineare Direktantriebesorgen für hohe Dynamik

Einer der größten Vorteile dieses An-lagensystems, und somit für die ein-zelnen möglichen Verfahren, dürftedas Positionieren der Strahlablenk-einheit, des so genannten Scanners,mit Hilfe von linearen Direktantrie-ben in Kreuztischbauweise sein. Hierwird hohe Dynamik mit konstanthoher Genauigkeit über die gesamteBaufläche vereinigt. Werden sehrviele Einzelteile auf einer gemeinsa-men Bauplatte erzeugt oder bearbei-tet, so kann jedes Bauteil für sich po-sitioniert und genau oberhalb desBauteiles belichtet werden. Umge-

kehrt werden großflächige Bauteileaus Segmenten zu größeren Bautei-len zusammengesetzt, ohne Einbu-ßen in Bezug auf die Genauigkeit derso erzeugten Körper zu erhalten.

Drei Arten von Formeinsätzendienen als Beispiele, wie die neueTechnik im Hause Hofmann seit et-wa einem Jahr in der Praxis Einsatzfindet. Bei Formeinsätzen für Ver-suchswerkzeuge liegt der Hauptvor-teil in der um vieles kürzeren Durch-laufzeit. Man benötigt keine NC-Programmierung, keine Elektrodenund keine Funkenerosion. Nach der3D-Konstruktion kann der Form-einsatz über Nacht gefertigt werden.

Für ein Aluminiumwerkzeugwurde 1.4404 Edelstahl verarbeitet.Die Größe des Formeinsatzes betrug13 mm ×34 mm ×72 mm. Die CAD-Aufbereitung und das Rüsten derAnlage nahm 15 Minuten in An-spruch, die reine Bauzeit belief sichauf sieben Stunden. Als Nachbear-beitung war ein Poliervorgang nötig,der lediglich eine Stunde dauerte.

Bei Formeinsätzen für Serien-werkzeuge mit formangepasstenKühlkanälen liegt der größte Vorteilin der völlig freien Auslegung derKühlkanäle. Man ist in der Lage, dieKanäle der Kontur anpassen, ihreForm lässt sich beliebig verändern(zum Beispiel von rund in oval), unddie Kanäle können im Querschnittbeliebig variieren. Seitens der Tech-nik sind praktisch keine Grenzenmehr gesetzt. Der einzige Schwach-punkt, den das Verfahren in diesemBereich momentan noch mit sichbringt, liegt in der Genauigkeit: Esentsteht eine Toleranz von 6 5/100mm bei kleinen Formeinsätzen undbis zu 6 1/10 mm bei größerenWerkstücken.

Die meisten Formeinsätze werden aus Edelstahl gefertigt

Die Serieneinsätze werden deshalbzum Teil konventionell nachgear-beitet. Zum Beispiel müssen Aussto-ßerbohrungen nachgerieben oderTuchierflächen nachgefräst werden.Zur Zeit werden die meisten Ein-sätze aus dem Material 1.4404 gefer-tigt. Nennenswerte Erfahrungenwurden mit Warmarbeitsstählen ge-

Das Lasercusing, der Name Cusing setzt sichaus den Begriffen Concept und Fusing (auf-schmelzen) zusammen, basiert auf der Ver-schmelzung einkomponentiger metallischerPulverwerkstoffe mit dem Laser. Das Verfah-ren ermöglicht es, aus nahezu allen metalli-schen Werkstoffen Bauteile schichtweise auf-zubauen. Das Metallpulver wird dabei Schichtfür Schicht komplett aufgeschmolzen, die Ei-genspannung und Verzugsproblematik über-wunden und eine nahezu 100%ige Bauteil-dichte erreicht. Die typische Schichtdicht liegtzwischen 25 und 100 µm. Eine speziell entwickelte Belichtungsstrategieermöglicht das verzugsfreie Generieren auchvon massiven und großvolumigen Bauteilen.

Die heute beim Lasercusing angewendeteneinkomponentigen Metallpulver sind auf diegefordete hohe Festigkeit der Teile, die denAnforderungen des Werkzeugbaus entspre-chen muss, ausgelegt. Ein variabler Fokusdurchmesser garantierttrotz der Abbildung feinster Kavitäten und ab-solut scharfer Konturen einen schnellen Bau-teilaufbau. Die Materialeigenschaften derBauteile aus der Laserbearbeitungsanlageentsprechen ohne Nachbehandlung demOriginalwerkstoff vor der Verdüsung. Die erreichte Genauigkeit liegt vor der Nachbe-arbeitung per Hand – die lediglich aus einerPolitur der Oberfläche besteht – bereits bei 6 50 µm.

LASERCUSING

Aus Metallpulver schnell zum Bauteil

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MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 45

macht und sind mit den unter-schiedlichsten Materialien in der Er-probung.

Auch bei dem Formeinsatz für ei-nen Staubsaugerdeckel (Bild 3) wur-de 1.4404 Edelstahl verwendet. DieGröße des Formeinsatzes betrug 80mm × 45 mm × 70 mm. Die CAD-

Aufbereitung und das Rüsten derAnlage nahm 15 Minuten in An-spruch, die reine Bauzeit belief sichauf 25 Stunden. Für die Nachbear-beitung, in diesem Falle das Ein-passen und Polieren, wurden achtStunden benötigt.Produkt- und kundenorientierteVersuchsreihen haben zu dem Er-gebnis geführt, die Größe der Form-einsätze beim Lasercusing aus wirt-schaftlichen Gründen auf etwa 150mm × 150 mm zu begrenzen. DieseTatsache veranlasste zur Herstellungeiner dritten Art von Formeinsätzen:Werkstücke werden teilweise kon-ventionell und teilweise mit Lasercu-sing produziert. Zunächst fertigtman auf konventionelle Art einenGrundkörper aus Stahl und setztdann im Lasercusing-Verfahren denkomplizierten Teil mit dem angepas-stem Kühlkanal auf.

Für den Materialaufbau auf einenvorgefertigten Formeinsatz (Bild 4)

kam wiederum1.4404 Edelstahlzum Einsatz. DieGröße desFormeinsatzesbetrug 52 mm ×71 mm × 100mm. Die CAD-Aufbereitungund das Rüstender Anlage nahmfür dieses Werk-stück 30 Minu-

ten in Anspruch, die reine Bauzeit lagbei nur 21 Stunden. Der Aufwandder Nachbearbeitung war dadurchhöher anzusetzen. Nachfräsen, Ero-dieren und Polieren des Formeinsat-zes erforderten 25 Stunden. MM

KONSTRUKTIONRAPID PROTOTYPING

FAZIT

P Laserbearbeitungsmaschine ver-fügt über Module für Lasercusing,Laserabtragen und Beschriften

P Lasercusing-Verfahren ermöglichtAufbau von Bauteilen im Original-werkstoff

P Durch Umschmelzen von Metall-pulver wird nahezu 100%igeDichte erreicht

P Concept-Laser

P Hofmann Unternehmensgruppe

www.maschinenmarkt.de

Bild 4: Mit dem Lasercusing realisierterMaterialaufbau auf einen vorgefertig-ten Formeinsatz.

Bild

er: C

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IT-BUSINESS THEMEN UND TRENDS

Überall dort, wo rund um dieUhr produziert wird, kannein durch Reparaturen be-

dingter Produktionsausfall immenseKosten verursachen. Eine regelmäßi-ge und vor allem frühzeitige War-tung verringert die Gefahr solcherAusfallszeiten erheblich und ermög-licht auch die rechtzeitige Disposi-tion von Betriebsmitteln und Ersatz-teilen. Im Maschinenbau werden imRahmen einer „Total ProductiveMaintenance“ (TPM) zunehmendspezielle Systeme zur vorbeugendenInstandhaltung eingesetzt. Diese er-möglichen die automatische War-tungsmeldung direkt an der Werk-zeugmaschine. Wirtschaftliche As-pekte wie die Überwachung undSteigerung der Gesamtanlageneffek-tivität machen den Einsatz vonTPM-Tools immer zwingender.

Auch auf Herstellerseite ist dasThema „Vorbeugende Instandhal-tung“ hochaktuell – nicht zuletzt,weil es einen entscheidenden Wett-bewerbsvorteil bedeutet, intelligen-te, effiziente Lösungen bieten zukönnen. Es gilt, den Anforderungender Branche gerecht zu werden: Lö-sungen zu Informationstransfer undProzessoptimierung sind gefragt,

und von den Herstellern wirderwartet, auf dem neuestenStand der technischen Mög-lichkeiten zu sein. Die Fragen

sind bekannt, aber wiesehen die Antwortenaus?

Die vorbeugendeInstandhaltung setztdirekt bei der Schnitt-stelle „Mensch–Ma-schine“ an: Das Be-dienpersonal mussfrühzeitig und vor Ort

informiert werden. Zudiesem Zweck definierte bei-

spielsweise Siemens das Software-Modul „WinTPM“ (Windows Total

Productive Maintenance): In dieMaschinensteuerung integriert kün-digt es dem Bediener eine War-tungstätigkeit vor ihrer Fälligkeit an.Als Ausgabemedium wird die Be-dienoberfläche der Werkzeugma-schinen genutzt und die Durchfüh-rung der Wartungstätigkeit kann aufdem System quittiert, der gesamteVorgang protokolliert werden.

Relevante Ergänzungen

Mit der bloßen Meldung von War-tungsintervall, Tätigkeit und Befug-nis wird man allerdings den aktuel-len Anforderungen gerade in derAutomobilindustrie nicht mehr ge-recht: Für eine reibungslose und kor-rekte Erledigung der zunehmendkomplexeren Wartungsschritte wer-den ausführliche Anleitungen benö-tigt. Das Problem: Informationen inForm von Wartungsplänen undUnterlagen zur Instandhaltung sindzwar irgendwo vorhanden, doch wiekommen diese gezielt zum Einsatz?

Um die Wartungsmeldung mitanleitenden Informationen und

Ein starkes TeamPer XML lassen sich in der vorbeugenden InstandhaltungDaten für die Wartungsmeldung automatisch filtern

ROLAND KÄSTLE

Bild

: Tan

ner

TPM-FunktionalitätMaschinensteuerung

Instand-haltung

XML: StrukturierteInformationsbasis

PDF-Konverter

Ergebnis:Wartungsanleitung

Ergebnis:Daten

Ergebnis:

PDF

Informationsfilter

Informationsfilter

Imple-men-tierung

TPM und XML im Maschinenbau: Schematischer Datentransfer.

46 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

Roland Kästle ist Kundenmanager bei Tan-ner Dokuments Reutlingen GmbH+Co.KG. Weitere Informationen: [email protected]

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MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 47

Grafiken ergänzen zu können,schaffte Siemens die Rahmenbedin-gungen für die Einbindung vonPDF-Dokumenten in das System.Problematisch nach wie vor: das zeit-intensive Zusammenstellen der be-nötigten Wartungsdetails, die erstumständlich „von Hand“ aus ent-sprechenden Doku-mentationen heraus-gezogen und für dieProgrammierungder Steuerung aufbe-reitet werden müs-sen. Dazu existierennoch wenig auto-matisierte Lösungen.Auch eine spätereSynchronisation derSystemdaten mit der„Papier-Dokumen-tation“ ist aufwendigund wird deshalbmeist gar nicht ge-macht – ein Problem,wenn die Informationen vor Ortnicht mehr dem aktuellen Stand ent-sprechen.

Prozessoptimierung durchstrukturierte Erfassung

Im Rahmen der Entwicklung einesRedaktionssystems für das Maschi-nenbauunternehmen Heller in Nür-tingen machte sich Tanner Doku-ments Reutlingen speziell zu diesemProblem Gedanken und lieferte dieLösung: Damit detaillierte Anleitun-gen auf effiziente Weise das Siemens-Modul (vorgesehen für die neue Hel-ler-Maschinengeneration) erweiternkönnen, optimierte Tanner Doku-ments Reutlingen die Schnittstellevon der bereits bestehenden In-standhaltungsanleitung zur Pro-grammierung der Steuerung. DasDienstleistungsunternehmen fürTechnische Dokumentation verbandhierbei langjährige Erfahrung instrukturierter Informationserfas-sung mit den Vorteilen einer stan-dardisierten Auszeichnungssprachewie XML. Die Idee: Eine XML-ba-sierende Dokumentation besteht auseinzelnen Informationsobjekten, dieim Fall Heller vom datenbankge-stützten Redaktionssystem erzeugtund zu einer auftragsspezifischen In-

standhaltungsanleitung zusammen-gesetzt werden. Dank ihrer standar-disierten Struktur sind diese Infor-mationsobjekte nicht auf ein be-stimmtes Zieldokument festgelegtund deshalb „modular“ einsetzbar.Das heißt, die Einheiten sind durchentsprechende Metadaten ausge-

zeichnet, an-hand derer sieals wartungsre-levant identifi-ziert werdenkönnen.

Aus der zuvorerzeugten In-standhaltungs-anleitung kön-nen deshalb ge-zielt und auto-matisiert alle fürdas TPM-Sys-tem wichtigenDaten über ei-nen Informa-

tionsfilter herausgezogen werden: c Einerseits die verschiedenen War-tungspunkte selbst (ein Punkt um-fasst zum Beispiel das Wartungsin-tervall, erforderliche Werkzeuge, be-rechtigtes Personal oder Schaubil-der), c andererseits ausführliche Anlei-tungen aus der Dokumentation alsPDF-File.

Der bei Heller eingesetzte Infor-mationsfilter wurde als Funktiona-lität der Datenbank entwickelt – dasdatenbankgestützte Redaktionssys-tem ist aber in diesem Zusammen-hang lediglich ein mögliches Instru-ment: die „Auslese“ der gewünsch-ten Daten kann mittels entsprechen-der Scripte (zum Beispiel Java oderPearl) ebenso aus Einzeldokumen-ten erfolgen, sofern diese struktu-riert vorliegen.

Informationstransferwird erleichtert

Im Zieldokument, dessen Datei-struktur auf das Verzeichnis desTPM-Systems abgestimmt ist, hatder Programmierer dann eine Listeder Wartungsdaten zur Verfügung,mit der er die Steuerung der jeweili-gen Maschine konfigurieren kann.Für die Anbindung an das System

IT-BUSINESSTHEMEN UND TRENDS

FAZIT

P Ursachen für langwierige Repa-raturen sind oft mangelnde Pla-nung und Steuerung der War-tungsmaßnahmen

P Bei der vorbeugenden Instand-haltung ermöglichen spezielleSysteme direkt an der Werk-zeugmaschine die automati-sche Wartungsmeldung

P Wichtige Zusatzinformationenlassen sich per XML in dieseSysteme integrieren

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48 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

IT-BUSINESS THEMEN UND TRENDS

sind hier also zwei Ergebnisse relevant, die beide sozusagen „aufKnopfdruck“ aus einem Dokumentationstyp abgeleitet und zurdirekten Eingabe in die Maschinensteuerung vorbereitet werdenkönnen: c die Liste aller Wartungsdaten sowie c PDF-Dokumente, die im grafischen wie didaktischen Aufbauder Papier-Dokumentation entsprechen und das genaue Vor-gehen an der Maschine beschreiben.

Reduzierter Aufwand und flexible Standards

Strukturierte Information bietet somit offene Schnittstellen fürdie Wiederverwendbarkeit von Information im Allgemeinenund für den Datentransfer „Anleitung – Maschinensteuerung“im Besonderen. Dabei geschieht das Ganze unabhängig von derProduktionsumgebung: Wie die vorherige Erfassung der Datenerfolgt – in einer DTD oder in einer programmierten Oberflä-che – ist letztendlich unerheblich. Voraussetzung in jedem Fallist das strukturierte Ablegen der technischen Dokumentation inXML.

In der Entwicklungspraxis verzeichnet man bei Heller bereitseine konkrete Erleichterung und Zeitersparnis bei dieser Art derErzeugung von Zusatzinformationen. Was vormals oft tagelan-ge Arbeit bedeutete, lässt sich nun innerhalb von wenigen Stun-den zusammenstellen. Mit der in Kürze stattfindenden Imple-mentierung in die Siemens-Steuerung erwartet das Maschinen-bauunternehmen somit eine erhebliche Optimierung der In-standhaltungssysteme wie auch der dafür nötigen Integrations-prozesse.

Es versteht sich von selbst, dass eine solche Lösung zur auto-matisierten Datenaufbereitung nicht auf die Thematik der vor-beugenden Instandhal-tung beschränkt bleibtund sich auch nicht nurim Maschinenbau aus-zahlt: Ersatzteilkataloge,Stücklisten, Schulungs-und Montageanleitun-gen lassen sich aus einerentsprechenden Daten-basis nach demselbenPrinzip erzeugen. MM

P Tanner Dokuments Reutlingen

P Heller machine tools

P Tekom Gesellschaft für technischeKommunikation

P Multimedia im Maschinenbau

P Arbeitskreis DTD

www.maschinenmarkt.de

Eine Document Type Defi-nition DTD beschreibt – derName sagt es bereits – denstrukturellen Aufbau unddie logischen Elemente ei-nes Dokumententyps, es istsozusagen die Grammatik,

nach der dann Dokumentegebildet werden. Sollen die-se gültig sein, müssen sieder Grammatik gehorchen;dies lässt sich maschinell mitso genannten Parsern über-prüfen.

DTD – DOCUMENT TYPE DEFINITION

Grammatik des Dokuments

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50 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

MANAGEMENT PRODUKTEINFÜHRUNG

Markteinführungen sind ei-genständige Projekte, dienach den Regeln des Pro-

jektmanagements geführt werden:sie haben eine feste Laufzeit, festeZiele, einen definierten Teilnehmer-kreis und ein eigenes Budget. DasProjektdesign beinhaltet die Termi-nierung der einzelnen Projektphasen(„roadmap“) und die Vorgabe vonEntscheidungsvorlagen, die an denKontrollpunkten („Meilensteinen“)vorzulegen sind. Wesentlich für denErfolg sind objektive Prüfungen anden Meilensteinen, deutliche Festle-gung der Aufgaben und ein mit aus-

reichender Weisungsbefugnis aus-gestatteter Projektmanager, der dieMarkteinführung mit voller Prozess-verantwortung durchführt.

Wesentlich für den Erfolgist die objektive Prüfung

Bevor eine Produktidee zum Projektwerden kann, muss sie eine Vorpha-se durchlaufen, in der die Erfolgs-wahrscheinlichkeit nachgewiesenwerden muss. In dieser Phase werdenKundenbedürfnisse, Alleinstel-lungsmerkmale, potenzielle Ziel-gruppen, regionale Verteilung undVolumen der Zielmärkte sowie mög-liche Marktzugänge skizziert. Um-satz, Kosten und Investitionen wer-den vorkalkuliert. Eine vorläufigetechnische Prüfung befasst sich mitder Umsetzbarkeit, Zeitaufwand

und Kosten. Schwachstellen undRisiken werden in groben Zügenbeschrieben.

Die Vorphase endet mit Vorlageeines vorläufigen Lastenhefts, das al-le wichtigen Marktdaten einschließ-lich Zielpreis und relevante Wettbe-werbsprodukte enthält. Alle Datensind – soweit möglich – qualifiziertgeschätzt, in jedem Fall aber für diePrüfung am ersten Meilenstein hin-reichend belastbar.

Außer der Beurteilung nach Mar-keting- und technischen Gesichts-punkten tritt eine weitere Kompo-nente, der „strategic fit“. Dabei wirdgeprüft, ob das zukünftige Produktin die Strategie des Unternehmensoder des Geschäftsfelds passt. Spä-tere Zielkonflikte werden auf dieseWeise vermieden. Bis zu diesemPunkt ist die Investition in die Pro-duktidee gering. Eine Stopp-Ent-scheidung hätte bisher keine wesent-lichen Werte vernichtet.

Am ersten Meilenstein entschei-det ein unternehmensinternes Gre-mium auf der Basis der vorläufigenLastenhefte, welche von mehrerenvorgelegten Produktideen konkreti-siert und welche fallengelassen wer-den. Daran schließt sich der Auftragan, für die ausgewählten Produkt-ideen alle bisherigen Untersuchun-gen zu detaillieren und mit hartenZahlen zu belegen. Was bisher ge-schätzt wurde, muss jetzt recher-chiert und belegt werden. Der Auf-wand für die Ausarbeitung des end-gültigen Lastenheftes ist bereits umein Vielfaches höher.

Am zweiten Meilenstein steht dieEntscheidung an, für welche Pro-duktideen aus den externen Vorga-ben des Marktes (Lastenheft) ein Ge-schäftskonzept und das darauf ba-

Konzentriert angehenNeue Produkte führt man nicht nebenher ein – die Flopraten von 70% (Konsumgüter) und 30% (Industriegüter) sprechen eine deutliche Sprache

REINHARD SCHÜTZDELLER UND HANS NESTLE

Dr. Reinhard Schützdeller und Dr. HansNestle sind Inhaber der Tec-Ma Beratungfür Technisches Marketing in 69151 Ne-ckargemünd, Tel. (0 62 23) 86 55 64, Fax(0 62 23) 86 55 63, [email protected]

1 2 3 4 5

Produktlebenszyklus

Time to Market (Markteinführungsprojekt)

Vorphase

Lastenhefterstellung

Pflichtenhefterstellung

Entwicklung

Testphase

Arbeitsvorbereitung

Geschäftskonzept

Entwurf Markteinführung

Erstellung Markteinführungsplan

Durchführung Markteinführung

Break-even-Zeit

Idee

Akzeptierte Idee

Vorläufiges Lastenheft

Lastenheft

Produktionsbeginn

Markteintritt

Break-even-point

Ende Markteinführung

EliminationPflichtenheft

Geschäftskonzept

Kick-off AbschlussRoad-map

Prototyp

Markteinsführungsplan

Serienfertiges Produkt

Pay-off-Zeit

Produktion

Vertrieb

Quelle: tec-ma

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MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 51

sierende interne Pflichtenheft entwi-ckelt werden soll, das die technischeUmsetzung der Idee in allen Detailsbeschreibt. Die Federführung gehtan diesem Meilenstein von Marke-ting und Produktmanagement aufdie Entwicklung über. In diesem Sta-dium werden bereits alle wichtigenVorentscheidungen getroffen, diedas spätere Markteinführungskon-zept prägen. Die Anzahl der über-lebenden Produktideen wird gleich-zeitig geringer.

Der Projektleiter trägtdie volle Verantwortung

Das Geschäftskonzept baut auf denErkenntnissen einer Analyse derKundenbedürfnisse auf. Sie bestim-men die Vorgaben für das Pflichten-heft. Beide zusammen bilden dieEntscheidungsgrundlage am drittenMeilenstein für die Erteilung einesEntwicklungsauftrags. Diese Ent-scheidung hat Tragweite für den Ein-satz knapper Entwicklungskapazitä-ten und hochqualifizierten Perso-nals. Eine Fehlentscheidung am drit-ten Meilenstein hätte bereits spürba-re Auswirkungen auf das Geschäfts-feld, die Produktlinie, gegebenen-falls auch auf das Unternehmen. Ne-ben der Entwicklungsfreigabe wirddas zugehörige Markteinführungs-projekt parallel dazu freigegeben.

Der Projektleiter wird jetzt offi-ziell benannt und im Unternehmenbekannt gegeben. Die Vorbereitungist damit abgeschlossen, und mitdem „kick-off“ beginnt der offizielleTeil des Projekts.

Die Entwicklungs- und Marktein-führungsprojekte spalten sich inTeilprojekte auf, die weitgehend syn-chron, zumindest aber überlappendlaufen. Koordination und Kommu-nikation sind ab hier die entschei-denden Stellgrößen. Marktfor-schung, Werbung und Vertrieb so-wie Entwicklung, Fertigungsvorbe-reitung, Einkauf und TechnischeDokumentation arbeiten parallel anihren Teilaufgaben, die gemeinsamauf den vierten Meilenstein zulau-fen.

Am vierten Meilenstein legt dieEntwicklung einen funktionsfähigenPrototyp vor. Das Produktmanage-

ment bestätigt dessen Übereinstim-mung mit den vorgegebenen Spezi-fikationen. Das Controlling bestätigtdie Wirtschaftlichkeit auf der Basisder Prototyp-Erfahrungen. DieMarktforschung hat alle Marktdatenverifiziert und die präzise Positio-nierung in allen Zielmärkten ent-scheidungsreif vorbereitet. In Ab-stimmung mit allen für die Markt-einführung entscheidenden Perso-nen hat der Projektmanager denMarkteinführungsplan verfeinertund eine „Roadmap“ erarbeitet.

Die Stunde der Wahrheitkommt auf jeden Fall

Darauf erfolgt die Freigabe fürMarkttests, vertiefende Labor- undFeldtests und eine begrenzte 0-Serie.Bisher übersehene Mängel werdennachgebessert, nachträglich erkann-te Funktionalitäten nachgerüstetund spezielle Anforderungen vonZielkunden berücksichtigt.

Der fünfte und letzte Meilensteinmündet in die Produktions- undVertriebsfreigabe. Dies ist die letzteGelegenheit, das Projekt zu stoppen,der „point of no return“. Alle jetztfolgenden Maßnahmen sind öffent-lichkeitswirksam – mit allen Konse-quenzen für das Unternehmen.

Der Markteinführungsplan trittin seine letzte Phase. Das Unterneh-men und seine Kunden werden aufdas neue Produkt mit allen werbe-technischen und verkaufsfördern-den Maßnahmen eingestimmt, dievon langer Hand vorbereitet wur-den. Nun zeigt sich die Güte des Projektmanage-ments. Fehler inder Ablaufpla-nung treten spä-testens jetzt offenzutage.

Mit demMarkteintritt istdie Arbeit desProjektmanagersjedoch nochnicht zu Ende.Diese ist erstdann getan, wenndas Produkt stabil im Markt einge-führt ist und keine weiteren ver-kaufsfördernden Maßnahmen er-forderlich sind. MM

MANAGEMENTPRODUKTEINFÜHRUNG

FAZIT

P Markteinführungen sind nachRegeln des Projektmanagementsdurchzuführen

P Es gelten eiserne Regeln für feste Ziele, feste Laufzeit, eige-nes Budget

P Marktanalyse verifiziert die Kun-denbedürfnisse

P Beratung für technisches Management

P Business-Wissen

www.maschinenmarkt.de

Bei der Markt-einführung neuer Produktemüssen die Re-geln des Projekt-managementseingehalten wer-den. Entschei-dungen aus demBauch heraus rächen sich.

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MARKTSPIEGEL

MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 XX

Bearbeitungszentrum für Stoßfängerist mit Handlingsystem ausgerüstet

Für das Bearbeiten von Alumi-nium-Stoßfängern von so ge-nannten Nischenmodellen ent-wickelte Arau ein zweispindligesBearbeitungszentrum mit Hand-lingsystem. Der CNC-Rundtischmit einem Drehbereich von6 360° nimmt die teilespezifi-

schen Spannvorrichtungen (wechselbar mit andockbaren Wagen)auf. Die Spannung erfolgt hydraulisch. Das Umrüsten dauert ma-ximal 5 min. Die Steuerung übernimmt eine Siemens-CNC 840D.Im Vergleich zur Großserienfertigung auf Bohrständen sind dieFertigungszeiten auf dem Bearbeitungszentrum nahezu halbiert.c Arau Automation, Tel. (0 71 81) 92 20-0, www.arau.de

Schwingungsgedämpfte Aufnahmezum Fräsen mit großer Auskraglänge

Nahezu vibrationsfreies Fräsen mit großer Auskraglänge, bei-spielsweise im Werkzeug-, Formen- und Gesenkbau, ermöglicht

die schwingungsgedämpfte Coromant-Capto-Aufnahme. Aufgrund der gutenDämpfungseigenschaften, so der Herstel-ler, können nun Schaft- und Formfräsbear-

beitungen mit extrem großem Überhang –bis zu 7D – problemlos durchgeführt werden,

bei deutlich besserer Oberflächengüte, mit länge-rer Standzeit und größerer Produktiviät. Die Auf-

nahmen mit Coromant-Capto-Kupplung gibt es inden Größen C4, C5 und C6 mit Schraubkupplung M

10, M 12 und M 16.c Sandvik GmbH,

Tel. (02 11) 50 27-0, www.coromant.sandvik.com/de

Revolverkopf mit Wechselhalterund zwei HSK-SpannstellenUm einen Revolverkopf mitHSK-Aufnahmen hat Paratsein Werkzeugsystem fürDrehmaschinen erweitert.Der Revolverkopf mit zweiHSK-Spannstellen und einerzusätzlichen Spannstelle fürParat-Wechselhalter hat durchdie direkt im Grundköper in-tegrierten HSK-Aufnahmen eine sehr hohe Stabilität, so der Her-steller. Die im Grundkörper integrierten Komet-Einbauflanscheermöglichen das Spannen von genormten HSK-Werkzeugen zurInnen- und Außenbearbeitung. Die Kühlmittelzufuhr erfolgtdurch das Werkzeug.c Parat Werkzeugmaschinen GmbH,Tel. (07 11) 9 55 60-0, www.parat-wzm.de

PRODUKTE

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XX MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

MARKTSPIEGEL PRODUKTE

Kompakt bauende Druckluftmotoren

Die Easy-Drive-Druckluft-motoren der Serie PMOwurden um zwei neue Bau-größen erweitert. Die neuenMaschinen PMO-0450 undPMO-0900 bauen noch

kompakter als die bisherigen Modelle. So beträgt der Außen-durchmesser jetzt nur 99 mm. Die Druckluftmotoren drehen oh-ne Getriebe von 30 bis 320 min–1 und sind zudem überlastsicher.Hinzu kommt ein sehr geringer Luftverbrauch, der im Gegensatzzu konventionellen Druckluftmotoren die Betriebskosten erheb-lich senkt, so der Hersteller. Durch das angewandte Radialkolben-prinzip stehen die maximalen Drehmomente sofort zur Verfügung.c Bibus GmbH, Tel. (0 73 08) 96 35-0, [email protected]

Drehsteife Kupplungen für Momente zwischen 0,1 und 4 kNmAuf der diesjährigen Hannover-Messe wird die Centaflex-BaureiheH, drehsteife Kupplungen im Leistungsbereich zwischen 0,1 bis4 kNm, gezeigt. Sie bilden bei hydrostatischen Antrieben die Ver-bindung zwischen Dieselmotor und Hydraulikpumpe. Zu den In-novationen gehört, dass die Kupplung wartungs- und geräuschfreiarbeitet. Sie wird damit gestiegenen Anforderungen an Arbeits-platzsicherheit und Arbeitsschutz gerecht. Durch die patentierte

Verspannung mit der Klemmna-be wird eine spielfreie Verbin-dung zur Welle möglich. Da-durch gibt es keinen Passungs-rost, kein Ausschlagen der Profi-le und keinen Verschleiß.

c Centa Antriebe Kirschey GmbH, Tel. (0 21 29) 9 12-0, [email protected]

Vielseitiger Temperaturregler für die HydraulikKTR erweitert das Hydrau-likprogramm um Tempera-turregler, die die Tempera-tur der Hydraulikflüssigkeiterfassen und bei einem ma-nuell einzugebenden Wertein Signal aussenden. Zu-gleich wird die aktuell gemessene Temperatur angezeigt. Die neu-en Geräte sind speziell für den Einsatz in Hydraulikanlagen entwi-ckelt worden. Aufgrund ihres Messprinzips arbeiten sie sehr exakt.Die robuste Konstruktion sorgt den Angaben zufolge für stö-rungsfreien Langzeitbetrieb auch in rauem industriellem Umfeld.Der Temperaturfühler ist über ein Kapillarrohr mit der Membranim Schaltregler verbunden. Eine Expansionsflüssigkeit im Fühler-system ändert ihr Volumen in direkter Abhängigkeit von der ein-wirkenden Temperatur. c KTR Kupplungstechnik GmbH, Tel. (0 59 71) 98-0, [email protected]

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MARKTSPIEGEL

MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 XX

3D-Printer baut Prototypen und Formen für den Aluminiumguss

Mit dem 3D-Printer Z 310 lassensich im Vergleich zum Vorgän-germodell neben Prototypenjetzt auch Gussformen fertigen.Mit der Anlage entstehen Model-le in einem Bauraum von 250 mm 3 200 mm 3 200 mmaus einem Pulverwerkstoff aufStärke-Zellulose-Basis. Handelsübliche HP-Druckköpfe tragen da-zu einen flüssigen Binder schichtweise auf. Das Bautempo liegt beietwa vier Schichten pro Minute, wobei der Benutzer die Schichtdi-cke zwischen 0,075 und 0,25 mm einstellen kann. Stützgeometriensind überflüssig. Mit dem 3D-Drucker lassen sich auch Formenund Kerne für den Aluminiumguss herstellen. c 4D Concepts Prototyping, Software und Consulting GmbHTel. (0 61 52) 9 23 10, www.4dconcepts.de

RP-Anlage für die Büroumgebungbaut Modelle mit beweglichen TeilenUmfassend technisch erweitert wurde die Office-Modeling-Anlage„Prodigy Plus“. Wichtigste Neuerung ist laut Hersteller die Aus-stattung mit Water works: Das bei komplexen Modellen erforder-liche Stützmaterial lässt sich nun einfach in einem wässrigen Badablösen. Dadurch erhalten die Modelle eine bessere Oberflächeund die Bereiche mit Stützen müssen nicht für das manuelle Ent-fernen zugänglich sein. Sogar Modelle von vormontierten Bautei-

len oder mit eingeschlossenen Los-teilen sind herstellbar. Die Büroanla-ge ist für den technischen KunststoffABS ausgelegt, so dass mit den Mo-dellen alle für die Serienproduktionnotwendigen Versuche möglich sind. c Alphacam Fertigungssoftware GmbHTel. (0 71 81) 92 22-0, www.alphacam.de

Rollen-Auftragsverfahren kompaktiertdas Pulver zum direkten LasersinternIn den letzten Jahren haben sich zwei unterschiedliche Pulverauf-tragsmechanismen für das direkte Lasersintern am Markt eta-bliert. Zum einen wird eine Walze, zum anderen ein Rakel zumAuftragen einer Pulverschicht eingesetzt. Das Laser Zentrum Han-nover hat ein Alternativverfahren entwickelt. Es beruht auf einerneuartigen Rollentechnik, die es erlaubt, das Pulver vor dem ei-gentlichen Auftragen zu kompaktieren. Dadurch kann eine gerin-gere Porosität und eine höhere Qualität der gesinterten Formenerzielt werden, was auch der Funktionstauglichkeit entgegen-kommt. Erste Ergebnisse mit Titanpulver weisen derzeit eineSchichtstärke von 80 µm auf. Es wurden zuerst einfache geometri-sche Körper wie Kreise und Rechtecke erzeugt, ohne einen signifi-kanten Verzug der Bauteile. c Laser Zentrum Hannover e.V., Tel. (05 11) 27 88-0, www.lzh.de

PRODUKTE

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MARKTSPIEGEL

MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 XX

Schneller Glasfaseranschlussfür mobile Endgeräte mit PCMCIA

Mit der Netzkarte mit Glasfaser-Anschluss können sämtliche mo-bilen Geräte mit einem PCMCIA2.x-kompatiblen Steckplatz di-rekt in glasfaserbasierende Netz-werke (FTTD: Fiber to the Desk)eingebunden werden. Der Netz-werkanschluss erfolgt über Du-plex-Glasfasern wahlweise mit

SC- oder ST-Steckverbindern. Bei Verwendung der Multimode-Glasfaser können im Vollduplex-Modus Entfernungen von bis zu2 km überbrückt werden. Weitere Versionen der Karte sind auchfür Monomode-Fasern mit Reichweiten von bis zu 60 km verfüg-bar. Mit den zum Lieferumfang gehörenden Treibern werden allegängigen Betriebssysteme unterstützt. c Microsens GmbH & Co. KG,Tel. (0 23 81) 94 52-0, wwwmicrosens.com

Software vereinfacht Echtzeit-Zugriffauf Daten der AutomatisierungsebeneDie neu entwickelte Software Plantserver.lite sendet Prozessdatenin Echtzeit an MS Excel, ohne dass dazu noch eine dedizierte Ver-bindung in die Automatisierungsebene programmiert werdenmuss. Somit können Betriebsleiter, Produktionsmeister, Control-ler, Ingenieure und Servicepersonal OPC-gestützte Prozesswerteselbstständig mit ihrem eigenen PC erschließen und per „Drag &Drop“ (Anklicken und Heranziehen) in MS Excel einbinden. DerAufwand zur Schnittstellenintegration entfällt vollständig. Aufdiese Weise sind die Benutzer in der Lage, aktuelle Prozesswertedirekt zu analysieren und nach eigenen Vorstellungen zu visuali-sieren, ohne die Daten in der Werkshalle beziehungsweise in denLeitsystemen aufwändig recherchieren zu müssen. c Best Solutions AG,Tel. (02 21) 9 69 77 42, www.bestsolutions.com

Dokumentenmanagementsystemfür den technischen BereichDas Dokumentenmanagementsystem Infoportal ist konzipiert fürden technisch-wissenschaftlichen Bereich sowie für die Nutzungauf dem Patentsektor. Damit will das System Problemstellungenlösen, die bei der Informationsbeschaffung und -auswertung imUnternehmen entstehen. Aufgrund umfassender Selektionsmög-lichkeiten kann sich jeder Mitarbeiter fachlich optimal informie-ren. Im Infoportal können Daten aus Literatur- und Patentdaten-banken, Fachinformationen aus dem Internet und intern verfüg-bare Forschungsberichte oder Produktbeschreibungen aufgenom-men werden. Das Zusatzmodul Info-Wizard ermöglicht den auto-matischen Ablauf von Standardsuchabfragen und die Informa-tionsverteilung an die entsprechenden Fachabteilungen. c TDS Technical Data Service Herrlich GmbH,Tel. (0 61 62) 91 23 23, www.tds-herrlich.de

PRODUKTE

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58 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

MESSEN · KONGRESSE · SEMINARE

SERVICE TERMINE

Ausführliche Informationen unter:www.maschinenmarkt.de — Veranstaltungen — TermineUm einen Termin vorzuschlagen, schicken Sie die Detailsbitte an [email protected]

Erfolgreiche Zusam-menarbeit mit Ver-triebspartnern auf Auslandsmärkten

Export-Akademie Baden-Württemberg,Tel. (0 71 21) 2 71-0,Fax (0 71 21) 2 71-7 23

Reutlingen,6. 5.,290 Euro

ICT Fraunhofer-InstitutChemische Technologie,Tel. (07 21) 46 40-1 21,Fax (07 21) 46 40-1 20

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Einführung in die mikroskopischen Ober-flächenmessverfahren

Karlsruhe,22. und 23. 5.,900 Euro

BME Akademie GmbH,Tel. (0 69) 3 08 38-1 00,Fax (0 69) 3 08 38-2 99

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EFDS Europäische Forschungsgesellschaft Dünne Schichten e. V.,Tel. (03 51) 8 71-83 70,Fax (03 51) 8 71-84 31

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Dezentrale Technik für Inbetriebnahme und Instandhaltung

Budgetierung in Vertrieb und Marke-ting – Wie Sie Ihre Kosten in den Griff bekommen!

Preisverhandlungen mit Transportdienstleistern – Prozesskosten in der Logistik

2nd European Symposium on Non-Lethal Weapons – Non-Lethal Capabilities Facing Emerging Threats

Konzern-Controlling in der Praxis – Zukunftsorientierte Stategien, Konzepte und Instrumente zur wirksamen Steuerung von Beteiligungs-Gesellschaften

Gestaltung ergono-mischer Mensch-Maschine-Schnittstellen für komplexe techni-sche Systeme

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MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 61

Was für den Orientalen derBasar, ist für den Gebraucht-

maschinenhändler die Resale. ZweiTage nach der Hannover-Messe gehtes in Nürnberg wieder „rund“. Über520 Aussteller haben sich zur welt-größten Gebrauchtmaschinenmesseangemeldet, die insgesamt ein Ange-bot von etwa 150 000 Gebrauchtma-schinen repräsentieren. Nahezu einDrittel der Aussteller kommt ausdem Ausland. Das stärkste Kontin-gent mit 26 Unternehmen schickendabei die Franzosen ins Rennen,dicht gefolgt von Italien (22), derSchweiz (21) und den Niederlandenmit 19 Ausstellern. Aber auch bis inden Fernen Osten ist der Ruf der

Messe vorgedrungen: Im Rahmeneines Gemeinschaftsstandes haben13 südkoreanische Firmen ihre Teil-nahme zugesagt.

Die Resale sei von Jahr zu Jahr viel-schichtiger geworden, lässt der Ver-anstalter, die Karlsruher Messe- undKongress-GmbH, wissen. Das zeigeschon das breite Spektrum der Ange-bote. Dominierten auf früheren Ver-anstaltungen die Metallbearbei-tungsmaschinen, so widmen sich indiesem Jahr nur noch 38% aller Aus-steller dieser Produktgruppe. Dieanderen Bereiche haben dagegenzugelegt: Knapp ein Fünftel derbeteiligten Firmen sind mit Kunst-stoffverarbeitungsmaschinen ver-

treten und bilden damit die zweit-stärkste Ausstellergruppe. Voll imTrend liegt damit „FairMoulds.Net“,eine Internet-Handelsplattform fürGebrauchtformen zur Kunststoff-,Gummi-, Metall- und Glasverarbei-tung, die sich im Rahmen der Resa-le erstmals der Fachwelt präsentiert.„Bei uns kommunizieren Anbieterund Nachfrager direkt miteinander“,verkündet Frédéric Lutz, Geschäfts-führer der federführenden LutzCommunications GmbH, Offen-bach am Main. Denn speziell imKunststoffbereich boomt der Marktfür gebrauchte Formen.

Generell ist das Interesse angebrauchter Produktionsausrüstungim Ausland derzeit erheblich größerals am von Kaufzurückhaltunggeprägten Inlandsmarkt. Vor allemim asiatischen Raum ist eine großeKauflust spürbar. Bei den Organisa-toren der Resale 2003 sind besondersviele Anfragen nach gebrauchtenMaschinen aus Indien, Pakistan undBangladesch eingegangen. Dochauch anderswo in Asien bestehtBedarf. Wie im vergangenen Jahrbesucht eine 20-köpfige nordkorea-nische Delegation die Resale 2003.

Großes Interesse an gebrauchtenMaschinen besteht nach wie vor inGUS-Staaten wie Kasachstan, Usbe-kistan, Georgien oder Kirgisistansowie allen osteuropäischen Län-dern. Gesucht werden Produkte jeg-licher Art, von Maschinen zur Holz-be- oder Kunststoffverarbeitungüber Telekommunikations-, Verfah-rens-, Mess- und Prüftechnik bis zuchemisch-pharmazeutischen Ma-schinen und Anlagen „Ähnlich starkist das Interesse in Russland“, berich-tet Messeinitiator und ProjektleiterRüdiger Hess. Interesse besteht dortvor allem an Metallbearbeitungs-maschinen, Nutzfahrzeugen undMaschinen zur Verarbeitung vonNahrungsmitteln.

Rund 60% der Aussteller auf derResale 2003 sind Gebrauchtmaschi-nenhändler. Die Zahl der Hersteller,die auf der Resale ihre in Zahlunggenommenen Maschinen anbieten,hat jedoch weiter zugenommen. Indiesem Jahr sind es bereits mehr als22%. MM

Resale 2003Jenseits der Grenzen brummt das Geschäft

Die Resale 2003 findet vom 14. bis 16. Aprilauf dem Messegelände in Nürnberg in denHallen 8, 9, 10 und dem dazwischenliegen-den Freigelände statt. Sie ist täglich von 9:00bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Preis einer Tages-

karte beträgt 20 Euro. Der Preis einer Dauer-karte 35 Euro. Ein Katalog, der auch vorabbestellt werden kann, ist zum Preis von 20Euro erhältlich.Weitere Informationen: www.resale2003.de

Informationen für Besucher

Gebrauchte Messtechnik ist vor allem in Osteuropa heiß begehrt.

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AKTUELLESGEBRAUCHTMASCHINEN

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62 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

Der Markt für Gebrauchtma-schinen ist groß, sein wert-mäßiges Volumen lässt sich

allerdings nur schätzen, denn genaueZahlen hat niemand parat. So schätztder Bundesverband des DeutschenExporthandels, dass allein inDeutschland jährlich gebrauchteMaschinen und Anlagen im Wertvon rund 15 Mrd. Euro den Besitzerwechseln, innerhalb der Europäi-schen Union soll das Marktvolumenetwa 45 Mrd. Euro betragen.

Zur Zeit ist das Geschäft mit ge-brauchten Maschinen allerdings insStocken geraten, wie Wilfried Ka-mes, Vorsitzender der FachgruppeGebrauchtmaschinen im FDM,Bonn, feststellt: „Im Inlandsmarktist die Nachfrage schwach, wenn Ge-brauchtmaschinen gekauft werden,dann nur, weil Maschinen ausgefal-len sind oder ein neues Produkt inSerien gehen muss.“ Auch der Absatzauf den Auslandsmärkten lasse zuwünschen übrig. Ursächlich für die-

se schwache Nachfrage sind nachKames Auffassung hauptsächlich dieschlechten wirtschaftlichen Rah-menbedingungen und die Eskala-tion des Irak-Konflikts: „UnsereKunden warten einfach ab, wie esweitergeht.“

Investitionen werden aufdie lange Bank geschoben

Drastischer äußert sich HerbertWeber, Geschäftsführer der GustavSchönberger GmbH in Heilbronn,über das, was derzeit auf demGebrauchtmaschinenmarkt abläuft:„Wohin man auch blickt, der Marktfür Gebrauchtmaschinen ist tot.“Auch er führt die Kaufzurückhal-tung potenzieller Kunden zum einenauf die weltweit flaue Konjunkturzurück, zum anderen auf die per-spektivlose Wirtschaftspolitik hierzu Lande: „Letztlich weiß keiner sogenau, was auf ihn noch alles zu-kommt – Investitionen werden des-halb erst mal auf die lange Bankgeschoben.“

Wer meint, gerade in Zeiten flau-er Konjunktur und knapper finan-zieller Mittel müsste das Geschäftmit Gebrauchtmaschinen besondersgut laufen, der irrt. „Unser Geschäfthängt genauso von der Konjunkturab wie das Neumaschinengeschäft“,betont Michael Behrens, Geschäfts-führer der DMG Gebrauchtmaschi-nen GmbH in Geretsried. Die Vor-teile gebrauchter Maschinen wieschnelle Verfügbarkeit und geringe-re Investitionen spielen seiner Auf-

Flaute auf nahezu

allen MärktenSofort verfügbar, preiswert und leistungsfähig – diese Eigenschaft von gebrauchtenMaschinen und Anlagen sind es vor allem, die potenzielle Käufer überzeugen. Derzeit istallerdings – entsprechend dem wirtschaftlichen Umfeld – die Nachfrage nach Werkzeug-maschinen aus zweiter Hand sehr schwach.

BERNHARD KUTTKAT

Bei konventionel-len gebrauchtenMaschinen sind15 Jahre kein Al-ter, im Vergleichdazu sind gleich-altrige CNC-Maschinen nurschwer an denMann zu bringen.

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AKTUELLES GEBRAUCHTMASCHINENMARKT

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fassung nach unter solchen schlech-ten konjunkturellen Bedingungenkeine Rolle mehr. Verschärfendkomme noch hinzu, bemerkt Beh-rens, dass die Preise für Gebrauchteunter Druck geraten, denn Werk-zeugmaschinenhersteller offerierenSondermodelle oder starten Sonder-aktionen, um den Neumaschinen-kauf zu stimulieren: „Weil nahezu al-le Hersteller große Bestände haben,sind zum Teil erkleckliche Preis-nachlässe drin.“ Anbieter von Ge-brauchtmaschinen können da kaummehr mithalten. Auch bezüglich desMaschinenalters hat sich die Nach-frage verändert. „Seit etwa einemJahr dramatisch an Wert verloren ha-ben Maschinen, die älter sind alszehn Jahre“, weiß Behrens. Dass seivor ein bis zwei Jahren noch nicht sogewesen. Mittlerweile sind ge-brauchte Maschinen aus den achtzi-ger Jahren kaum mehr gefragt.

Weber differenziert das Nachfra-geverhalten potenzieller Kunden.Grundsätzlich, so seine Auffassung,müsse man beim Gebrauchtmaschi-nenkauf unterscheiden zwischenkonventionellen Maschinen undCNC-Maschinen. „Pflegeleichter“seien die konventionellen Maschi-nen, weil dort kleinere Reparaturen,beispielsweise an der Mechanik undder Elektrik, vom Kunden selbst er-ledigt werden können. Bei konven-tionellen Maschinen sei ein Alter von15 Jahren keine Kaufbarriere.

Anders verhalte es sich mit CNC-Maschinen, deren rasche Weiterent-wicklung auch den „Alterungspro-zess“ beschleunige. Weber lapidar:„CNC-Maschinen, die älter als 15Jahre sind, lassen sich nur nochschwer verkaufen.“ Ideale Handels-objekte seien CNC-Maschinen imAlter zwischen drei und fünf Jahren,deren Abgabepreis allerdings ent-sprechend hoch ist. Rechnet man da-zu noch die Gewinnspanne desHändlers, so ergibt sich ein Ver-kaufspreis, der allerdings mit denderzeitigen „Schnäppchenpreisen“für Neumaschinen nicht konkurrie-ren kann.

Die Situation auf den Auslands-märkten ist unterschiedlich. „In Ita-lien ist der Absatz von Gebraucht-

maschinen auf einem Niveau, dasganz gut ist“, meint Behrens. Sehr gutlaufen seiner Erfahrung nach dieGeschäfte auch in Russland und aufden osteuropäischen Märkten, eherschlecht ist die Situation in den Be-nelux-Staaten und in Frankreich.

Auch Weber, dessen Unterneh-men seit Jahren gute Handelsbezie-hungen nach Italien, Spanien undPortugal unterhält, konstatiert aufden Ausländmärkten „schlappe“Konjunktur für Werkzeugmaschi-nen aus zweiter Hand. Hinzu kom-men in bestimmten Ländern nochEinfuhrrestriktionen, die das Ge-schäft nicht gerade einfacher ma-chen. Auch unterschiedliche Investi-tionsrhythmen wirken sich auf dieKonjunktur aus.

Auslandsmärkte werden mitHandelpartnern erschlossen

„Natürlich ist der Inlandsmarkt fürGebrauchte interessanter und einfa-cher zu erschließen, weil der Ge-brauchtmaschinenkauf auch einegeografische Komponente hat“, soBehrens. Was im Inland ohne größe-ren Aufwand möglich ist, nämlichsich ins Autos zu setzen, um sich maleine gebrauchte Maschine anzu-schauen, stößt im Ausland rasch anGrenzen.

Für die Heilbronner SchönbergerGmbH spielt geografische Entfer-nung keine Rolle. „Wir agieren welt-weit“, betont Weber. Über Kontaktezu Händlerkollegen und durch ge-eignete Werbemaßnahmen werdenAuslandsmärkte erschlossen. „Wirhaben seit Jahren sehr gute Kontak-te nach Indien“, freut sich Weber.Dort erreichen wir mit unseren Di-rektmailings immer gute Resonanz.

Auch Hans-Jürgen Geiger, Ge-schäftsführer des gleichnamigenUnternehmens in Metzingen betontdie Bedeutung des Exports: „UnserExportanteil beträgt in manchenMonaten 80% und mehr, an-sonsten fast immer über50%.“

Zur „globalen Orientie-rung“ des Gebrauchtma-schinenhandels hat auchdas Internet seinen Anteilbeigetragen. Das „Inter-

net-Zeitalter“ hat den Markt für ge-brauchte Maschinen und Anlagentransparent gemacht, nicht mehr,aber auch nicht weniger. Innerhalbkurzer Zeit können sich potenzielleKäufer am PC per Mausklick einenÜberblick verschaffen über das An-gebot von „seiner“ gesuchten Ma-schine, über ihre Leistungsdaten und– nicht bei allen Angeboten – auchüber Preise. Häufig vermitteln Fotosder Maschinen einen ersten Ein-druck über den Zustand der Maschi-nen. Per vorbereitetem E-Mail-For-mular können weitere Infos abgeru-fen oder Angebote angefordert wer-den. „Internetportale geben denKunden gute, ausreichende Aus-kunft über das Angebot, sie sind aufder Einkäuferseite nicht mehr weg-zudenken“, meint Kames und ver-weist auf zweistellige Zuwächse derBesucherzahlen des Verbandspor-tals.

„Wir sehen unseren Internetauf-tritt als umfangreiches Informa-tionsangebot, als ‚Nachschlagewerk‘für Kunden, das auch überPreise informiert, unddas gern und viel ge-nutzt wird, auchum weitere Infosabzurufen“, sagtWeber. Der ei-gentliche Verkauflaufe allerdingsnach wie vor klas-sisch ab. MM

Schönberger-Geschäftsführer

HerbertWeber:

„Wohin manauch blickt,der Marktfür Ge-brauchtma-

schinen isttot.“

Bild: Kuttkat

MM Das IndustrieMagazin · 15/2003 63

AKTUELLESGEBRAUCHTMASCHINENMARKT

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64 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

MM: Der Online-Marktplatz eBay plant den Ein-stieg in das Gebrauchtmaschinengeschäft. Wie willeBay sich von den anderen, bereits etablierten Online-Versteigerern abheben?Bruesehaber: In der eBay-Kategorie „Business & In-dustrie“ findet man bereits seit dem Jahr 2000 Ge-brauchtmaschinen aus allen Industriebereichen. eBaybietet aus unserer Sicht einen echten Mehrwert für Käu-fer und Verkäufer und ist insbesondere deshalb so er-folgreich, weil es außer eBay keinen anderen Ort aufder Welt gibt, wo praktisch jeder das findet, was er suchtund gleichzeitig das verkaufen kann, was er nicht mehrbraucht. Hinzu kommt, dass wir den weltweiten On-line-Markplatz permanent an den Wünschen unsererNutzer orientiert weiterentwickeln. Unsere erklärtenGrundsätze dabei: einfache Bedienbarkeit, höchst-mögliche Sicherheit und hervorragender Service. Wirbeobachten eine stetig steigende Anzahl an professio-nellen Verkäufern bei eBay. Wir haben festgestellt, dassdiese Kunden sehr zufrieden sind mit eBay.

MM: Wird es für die Gebrauchtmaschinen ein eigen-ständiges Portal geben oder sind diese integriert indas allgemeine eBay-Angebot?Bruesehaber: Die eBay-Kategorie „Business & Indus-

trie“ umfasst alle Branchenberei-che, für die der Handel mitMaschinen relevant ist –von der Agrar- bis zurMetallindustrie. Insofernstellt die eBay-Kategorie„Business & Industrie“ denOnline-Marktplatz für dasB2B-Geschäft (auch denHandel mit Maschinen)von eBay dar. In der Regelnutzen kleine und mittel-ständische Unternehmendie eBay-Kategorie „Busi-ness & Industrie“, die Pro-dukte sind für ebendieseNutzer relevant. eBaybringt ganz einfachAngebot und Nachfrage aneinem Ort zusammen.

MM: Der Gebrauchtmaschinen-Ersteigerer kommthäufig aus dem Ausland. Wie sind in so einem Falldie Zahlungs- und Haftungsmodalitäten geregelt?Bruesehaber: Etwas Grundsätzliches vorab: eBay stellteinen Marktplatz bereit, auf dem Menschen miteinan-

der in Kontakt treten und in unterschiedlichen Han-delsformaten untereinander Artikel kaufen und verkau-fen können. eBay ist nicht Anbieter der Artikel und dem-entsprechend auch nicht verantwortlich für die Ange-bote und die Abwicklung der Transaktionen; dies sinddie jeweiligen Verkäufer. Die Zahlungsmodalitäten wer-den zwischen Käufer und Verkäufer vereinbart. Für Ver-käufer, die eBay als Vertriebskanal nutzen möchten, ha-ben wir unter www.ebay.de/sellerportal nähere Infor-mationen bereitgestellt.

MM: Gebrauchtmaschinenhändler sind eine beson-dere Spezies. Wie schützt eBay seinen guten Namen?Bruesehaber: Für eBay ist die Sicherheit beim Handelauf dem Online-Marktplatz ein absolutes Prioritätsthe-ma. Jedes Mitglied kann bei eBay sicher handeln – vor-ausgesetzt er oder sie befolgt ein paar einfache Regeln,informiert sich über die von eBay angebotenen Sicher-heitsleistungen und ist auch willens, diese im Rahmendes Handelns bei eBay in Anspruch zu nehmen. eBaybietet ein umfangreiches Sicherheitspaket an. Zur Vor-beugung von Schwierigkeiten dient zunächst einmaldas eBay-Bewertungsforum. Ebenfalls der Vermeidungvon Schwierigkeiten dient der eBay-Treuhandservice,den jedes Mitglied gegen eine geringe Gebühr in An-spruch nehmen kann. Das dritte Element der Vorbeu-gung ist das Zertifikat „Geprüftes Mitglied“. Zusätzlichzu den vorbeugenden Sicherheitsmaßnahmen hat eBayein eigenes Sicherheitsteam aufgebaut, dessen Tätig-keitsschwerpunkt darin liegt, unangemessene Ver-haltensweisen auf dem eBay-Marktplatz aufzuspüren.Wie sicher der Handel bei eBay letztlich abläuft, hängtallerdings nicht nur von den von eBay angebotenen Si-cherheitsleistungen ab, sondern insbesondere auch da-von, inwieweit jeder eBay-Nutzer willens ist, die ange-botenen Maßnahmen auch für sich selbst in Anspruchzu nehmen.

MM: Bei einer Gebrauchtmaschine kann manschlecht sagen: Porto zahlt der Ersteigerer. Wie ist dielogistische Abwicklung geregelt?Bruesehaber: Auch die logistische Abwicklung obliegtden Handelpartnern. Aber eBay bietet eine Reihe vonServices an – unter anderem den eBay-Versandservice.

MM: Welches Umsatzvolumen mit Gebrauchtma-schinen ist aus eBay-Sicht geplant?Bruesehaber: Diese Zahlen hat eBay nicht veröffent-licht. Aber soviel können wir sagen: Wir sehen mo-mentan besonders starke Zuwächse in der eBay-Kate-gorie „Business & Industrie“.

GEBRAUCHTMASCHINEN BEI EBAY ERSTEIGERN

Profis setzen auf „Business & Industrie“

AKTUELLES GEBRAUCHTMASCHINENMARKT

StephanBruesehaber,Category Mana-ger Business &Industrie beieBay

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66 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

MM: Welche Anforderungen stelltdie Finanzierung von Gebraucht-maschinen an Leasingspezialisten?Schaaf: Die Anforderungen sindhöher als im Neumaschinenbe-reich. Der Spezialist muss den Werteines Gebrauchtobjektes einschät-zen können. Das setzt Branchen-und Marktkenntnisse voraus. EineZusammenarbeit mit Herstellern istdeshalb sinnvoll und empfehlens-wert – und, wegen der notwendigenSicherheit in der Generalüber-holung, auch eine Empfehlung fürLeasingkunden.

MM: Was unterscheidet das Leasingvon Gebrauchten von dem von Neu-objekten?Schaaf: Die Finanzierungslösungenim Gebrauchtmarkt ähneln bis aufdie Laufzeiten und Restwerte denFinanzierungsmodellen für Neu-objekte. Sehr oft werden auch imSecondhandbereich zusätzlicheDienstleistungen und Versicherun-gen in die Verträge integriert.

MM: Wie beurteilen Sie insgesamtden Markt für Secondhandmaschi-nen?Schaaf: Leasinggesellschaften brau-chen, wie gesagt, viel Objekt-Know-how für diesen Bereich. Daswird erleichtert, wenn Gebraucht-objekte in Zusammenarbeit mitHändlern und Herstellern ver-marktet werden. Hinzu kommt,dass Leasinggesellschaften in Not-fällen des Leasingnehmers den Lea-singobjekten als Faustpfand einen

höheren Sicherungswert beimessenals Banken bei der Kreditvergabe.Ein Grund dafür liegt darin, dassLeasinggesellschaften selbst notlei-dende Objekte besser vermarktenkönnen.

MM: Welche Rolle spielt überhauptdie Zusammenarbeit mit Herstel-lern?Schaaf: Die Verbesserung des Se-condhandmarktes liegt auch imInteresse mancher Hersteller, da sieNeuprodukte oft nur noch bei In-zahlungnahmen der Gebrauchtob-jekte verkaufen können. Herstellernutzen diesen Markt auch zur Steu-erung des Kaufes von Neuobjekten.Deshalb haben auch die HerstellerInteresse an innovativen Finanzie-rungsmodellen. Dabei sind Lea-singgesellschaften mit internationa-ler Präsenz und globaler Markt-kenntnis in vielen Fällen sehr wich-tig.

MM: Für wen lohnt das Leasing vonGebrauchtmaschinen besonders?Schaaf: Im Rahmen der Existenz-gründung, insbesondere bei Lohn-fertigern und Subunternehmern,spielen Gebrauchtobjekte selbstver-ständlich eine relativ große Rolle,da hier der Einstieg in eine Existenzteilweise besser vollzogen werdenkann. Natürlich spielen auch Aus-landsmärkte eine sehr große Rolle.

MM: Welche Empfehlungen gebenSie Mittelständlern – insbesondereExistenzgründern – für die Finan-

Leasing – ein Markt

mit ZukunftDen Unternehmensstart können Existenzgründer durch das Leasing von Gebrauchtmaschinenleichter finanzieren, empfiehlt Bernhard Schaaf, Geschäftsführer der Südleasing-Gruppe in Stuttgart.

„Gebrauchtma-schinen spielen beiLohnfertigern undSubunternehmerneine große Rolle“,

weiß BernhardSchaaf, Geschäfts-führer der Süd-leasing-Gruppe inStuttgart.

Bild

: Süd

leas

ing

MM: Welche Rolle spielt das Leasingvon Gebrauchtmaschinen für dieSüdleasing?Schaaf: Das Leasing von Ge-brauchtmaschinen wird auch für

die Südleasing immer wich-tiger – auch mit

Blick auf unsereeuropaweitenAktivitäten.

MM: WelcheBranchen spie-

len dabei eine be-sondere Rolle?

Schaaf: Im Zen-trum steht für uns

eindeutig der Ma-schinenbau. In diesem

Bereich des Second-handmarktes wer-

den guterhalteneGe-

brauchtmaschinen in vielen Län-dern gesucht. Ähnlich verhält essich bei Spezialfahrzeugen, gehobe-nen Pkw-Klassen, Bau- und Druck-maschinen.

MM: Wo liegt das durchschnittlichewertmäßige Volumen der Verträge?Schaaf: Im Bau- und Gebraucht-maschinenbereich etwa zwischen50 000 und 150 000 Euro. BeiWerkzeugmaschinen werdenschnell auch mal höhere Größen-ordnungen erreicht. Im Auslandwerden häufig vergleichsweise teu-re, jüngere Gebrauchtobjektenachgefragt.

AKTUELLES GEBRAUCHTMASCHINENMARKT

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zierung von Gebrauchtmaschinenper Leasing?Schaaf: Grundsätzlich lässt sich derErwerb aller Gebrauchtmaschinenper Leasing finanzieren. Sinnvoll istdies aber nur bei relativ „jungen“Gebrauchten, die nicht älter als dreibis fünf Jahre sind. Die Maschinenmüssen in der Regel generalüber-holt sein. In jedem Fall sollte einWertgutachten vorliegen.

MM: Können beim Leasing von Ge-brauchtmaschinen auch steuerlicheVorteile und Fördergelder wie beiNeumaschinen in Anspruch genom-men werden?Schaaf: In der Regel besteht bei derFörderpraxis kein Unterschied zwi-schen Gebraucht- und Neumaschi-nen. Fast immer ist aber darauf zuachten, dass entsprechende Anträgevor der Bestellung gestellt werden.Wer Leasing und Fördermittel

gleichzeitig in Anspruch nehmenwill, muss aber eine Besonderheitbeachten, die in Deutschland eben-so wie in vielen anderen Staatenbesteht: Die Inanspruchnahme vonInvestitionszulagen und anderenZuschüssen setzt in der Regel vor-aus, dass ein Leasingobjekt beimLeasingnehmer bilanziert wird. Indiesen Fällen kommt nicht Leasing,sondern nur ein Teilzahlungskreditoder ein Mietkauf in Frage.

MM: Wie sollte die Politik dafür diewirtschaftlichen Rahmenbedingun-gen verbessern?Schaaf: In Europa und besondersim Eurobereich ist eine Anpassungder steuerlichen und rechtlichenRahmenbedingungen notwendig,um die Rechtsunsicherheit bei derVermarktung und Finanzierung zubeseitigen. Zumal meines Erachtensdie Entwicklung des Leasingmark-

tes für Gebrauchtmaschinen erstam Anfang steht.

MM: Wo finden Interessenten geeig-nete Gebrauchtmaschinen?Schaaf: Die Verwertung von notlei-denden Objekten wird in der Regelvon Leasinggesellschaften in Zu-sammenarbeit mit Herstellern undLieferanten beziehungsweise mitexternen Spezialisten gesteuert. Ei-ne Menge Informationen zum Ge-brauchtmaschinenmarkt, zu Ange-boten und Gesuchen in allen Bran-chen findet sich im Internet. AuchHersteller veröffentlichen im WebGebrauchtmarktseiten. MM

P Südleasing im Internet

P Hinweis auf eine Internetseite „Gebrauchtmaschinen“

www.maschinenmarkt.de

AKTUELLESGEBRAUCHTMASCHINENMARKT

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68 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

Zweifellos befindet sich der Han-del mit Gebrauchtmaschinen

(GBM) weltweit auf der Überhol-spur, doch bezogen auf Russlandkommt – noch – keine Euphorie auf.

Gerade in Russland bedarf es in-tensiver Kundenbetreuung, beglei-tender und After-Sales-Dienste so-wie eines gewissen Augenmerks fürmaterielle und mentale Befindlich-keiten der Verhandlungspartner.Grundsätzlich jedoch bietet der rus-sische Gebrauchtmaschinenmarktviele Chancen. Die Konjunktur spürtweiter Auftrieb und zeitigt damitprinzipiell positive Effekte auf Inves-titionsaktivitäten und Ausrüstungs-nachfrage.

Grundsätzlich steht das Geschäftmit importierten Gebrauchtmaschi-nen unter einem guten Stern. Dochgibt es einige dicke „Aber“, die gene-relle Erfolgsaussichten trüben. Russ-land-Erfahrungen deutscher Anbie-ter von Gebrauchtmaschinen zeigenaltbekannte Knackpunkte auf. Daswesentliche Kaufargument – dergegenüber einer Neumaschine güns-tigere Preis – kommt in der Praxishäufig nicht zum Tragen. Vor allem

bei sorgfältig überarbeiteten, nach-gerüsteten und mit Garantie ange-botenen Maschinen wirken diepreislichen Unterschiede zu neuenPendants für Kunden nicht verlo-ckend genug. Secondhand-Attribu-ten begegnen insbesondere Vertreterstaatlich dominierter Unternehmenund finanzkräftigerer Holdingstruk-turen nach wie vor mit gewisser Her-ablassung. Gerade für eingeschränktliquide Betriebe kann es vorteilhaf-ter sein, im Zweifelsfall neue Ma-schinen oder Anlagen zu erwerben.Beim Kauf neuer Ausrüstungen ge-stehen Anbieter vielfach flexiblereBedingungen zu. Auch Kredite oderLeasinglösungen sind oft leichter zubekommen. So kann ein Neuma-schinenkauf aufgrund günstigererZahlungsrahmen auch aus rationa-lem Blickwinkel für russische Fir-men die letztlich attraktivere Alter-native darstellen.

Für eine Gebrauchte entscheidetsich ein russischer Investor folglichvor allem dann, wenn ganz massivePreisvorteile winken. Diese sind beiMaschinen geringerer Güteklassen,bei unreparierten oder lediglichfunktionsüberholten Ausrüstungenzweifelsfrei gegeben. Bei nichtwiederhergestellten Maschinen (im

Ist-Zustand; russisch: „kak jest“) be-tragen die Abschläge vom Neupreisim Durchschnitt zwischen 80% und70%. Preisdifferenzen von bis zu70% sind bei funktionsüberholtenAusrüstungen üblich. Abweichun-gen ergeben sich je nach Baujahr,Maschinentyp und Beschaffenheit.Reines Secondhand-Geschäft (alsoohne aufwändige Reparaturen, Auf-und Nachrüstungen) nimmt wegender Kostenentlastungen in Russlandweiterhin breiten Raum ein. Um rus-sische Kunden zu gewinnen, ist einegewisse Flexibilität von Verkäufer-seite aus unumgänglich. Bei nach-haltigem Interesse des potenziellenAbnehmers würden sich stärkeresEngagement und selektive Kompro-missbereitschaft lohnen. Natürlichkann kaum auf die häufig illusionärniedrigen Preisvorstellungen (denenoft unrealistisch hohe Qualitätser-wartungen gegenüberstehen) einge-gangen werden.

Trotz aller Widrigkeiten läuft derHandel mit Gebrauchtmaschinen inRussland in bestimmten Branchenund Segmenten gut. Die stärkstenNachfrageimpulse werden aus derHolzverarbeitungs-, Verpackungs-,Etikettierungs-, Kunststoff- undDruckindustrie, der Buntmetall-erzeugung, im Bau und Straßenbausowie seitens des Agrar- und Nah-rungsgütersektors registriert. Aufgebrauchte Technik greifen – wennauch zögerlicher – Textil- und Be-kleidungs-, Papier- und Werkzeug-hersteller zurück. Inzwischen hatsich ein buntes Spektrum russischerHandelsfirmen etabliert, die auf Ge-brauchtmaschinen spezialisiert sind.Eine wichtige Rolle im Gebraucht-maschinengeschäft kommt in Russ-land heute dem Internet zu. Das rus-sischsprachige Runet bietet inzwi-schen viele Möglichkeiten, Offertenund Gesuche zu platzieren oder zufinden. Ausdrücklich dem Ge-brauchtmaschinenhandel widmetsich die Plattform Oldmachines.ru,die sich einschlägiger Bekanntheiterfreut. Einen umfassenden Maschi-nenkatalog mit Links zu den Anbie-tern hält das auf den gesamten Aus-rüstungsbereich bezogene PortalEquipnet.ru bereit. MM

RusslandDer große Boom lässt noch auf sich warten

CONSTANCE KACHCHAROVA

Constance Kachcharova ist Korresponden-tin in Moskau der Bundesagentur fürAußenwirtschaft (bfai) in Moskau.

Das Geschäft mit Gebrauchtmaschinen zeigtsich in Russland differenziert. Zum einen sindAbsatzchancen enorm und offensichtlich,zum anderen treten viele Schwierigkeiten auf.Dementsprechend beurteilen Experten auchdie Perspektiven des Marktes.

Umfangreiche Brancheninformationen liefertdie bfai-Marktstudie „Gebrauchtmaschinenweltweit“ (2003, Bestell-Nr. 9664, Preis 75Euro), Bundesagentur für Außenwirtschaft,50676 Köln, Tel. (02 21) 20 57-0, Fax (02 21)20 57-2 12, www.bfai.de

Gebrauchtmaschinen weltweit

AKTUELLES GEBRAUCHTMASCHINEN

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SERVICE BÜCHER

106 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

UMDENKEN

Lösungsansätzefür eine bessere ZukunftVon R. Mohn, München: C. Bertelsmann Verlag, 2003. 256 Seiten, ISBN 3-570-00733-2, 21,00 Euro

Nicht nur die Weltgeschehnisse sindfür die derzeitige Orientierungs-losigkeit der Menschen, vor allemaber der Führungskräfte und Politi-ker auch hierzulande in Deutsch-land verantwortlich. Wir leben ein-deutig in einer Zeit der Stagnation.Keiner will so recht die Verantwor-tung übernehmen, niemand hatden Mut die Situation zum Besseren

zu wenden. Lobbyisten, Standesdünkel, verkommeneTraditionen und Statussymbole verhindern Problem-lösungen und damit auch den Fortschritt. So jedenfallskommt es in Reinhard Mohns neuem Band „Die gesell-schaftliche Verantwortung des Unternehmers“ deutlichzum Ausdruck. Obwohl man tagtäglich die Misere mehroder weniger am eigenen Leib verspürt, oder gerade des-wegen, bietet das Buch eine unendliche Spannung. Die-se wird von Mohn mit seinen Gedanken und Lösungsan-sätzen von Kapitel zu Kapitel noch gesteigert. Er als er-folgreicher Unternehmer sagt klipp und klar worauf esankommt und wie die eigene und die Welt um uns he-rum wieder erfolgreich gestaltet werden kann. Dabei hater zwei Zielgruppen im Visier: die Politiker und Unter-nehmer. Am Ende gibt Mohn in acht Thesen komprimiertseine Gedanken wieder. Dietmar Kuhn

SPRACH- UND SACHLEHRBUCH

Ein Leselernbuch der anderen ArtVon K.-H. Zürl. München: Carl Hanser Verlag, 2002. 363 Seiten, ISBN 3-446-22142-5, 24,90 Euro

Bei diesem Sprach- und Sachlehr-buch handelt es sich um eines derinteressantesten Bücher seiner Art.Es ist zugeschnitten auf den Fach-wort- und Wissensbedarf von Inge-nieuren, Technikern und Managernim Bereich und im Umfeld derAutomobilindustrie.

Weil es sich bei der KFZ-Brancheum einen der schnelllebigsten Entwicklungsmotorenhandelt ist die beschriebene Technik aus sich selbst her-aus schon faszinierend. Nicht nur, dass der Autor seinemLeser einen flüssigen und eingängigen englischen Wort-schatz aus dieser Welt vermittelt, auch die Automobil-technik wird in einer Vielzahl von Facetten aus den

Bereichen Technik, Entwicklung, Planung, Fertigung,Vertrieb und Aftersales Service umrissen. Dieses Buchreizt den Leser weiterzumachen. Es ist aufgrund der inter-essant dargestellten Sachverhalte eine Art Eigenläufer fürdas Selbststudium. Die Kapitel sind übersichtlich struk-turiert und die sprachliche Gestaltung ist so gehalten, dassder Leser nur über ein gewisses Maß an Schulenglisch ver-fügen muss um den Inhalt der einzelnen Kapitel zu er-fassen. Die speziellen Begriffe sind zum besseren und vorallen Dingen schnelleren Verständnis auf den Seiten indeutscher Sprache erklärt. Abgerundet wird das Werk,wie sollte es anders sein für ein Fremdsprachenlehrbuch,von einer rund 100-seitigen Sammlung der Fachbegriffeder Automobiltechnik.

Der interessierte Leser gewinnt den Eindruck, dass dieZeit, die er mit der Lektüre dieses Fachbuches verbringtnicht überflüssig ist. Dieses Buch kann auch noch wegenseines recht attraktiven Preises, rundherum empfohlenwerden. Wolfram Kleuver

GETRIEBELEHRE

Getriebetechnik – TMMH. Kerle, R. Pittschellis. Wiesbaden: Teubner Verlag, 2002, 255 Seiten, ISBN 3-519-16362, 24,90 Euro

Auf dem Gebiet der Kinematik undbei der Entwicklung einer systema-tischen Theorie der Mechanismenund Maschinen haben in Deutsch-land Ingenieure und Mathematikerin der Vergangenheit bahnbrechen-de Arbeit geleistet. Der Wert des Fa-ches Getriebetechnik ist nicht nuran dessen objektbezogenen Inhal-

ten zu messen, es schult viele für das systematische Kon-struieren notwendige Denkweisen und trainiert, wie keinanderes Fach, die räumlich-geometrische Vorstellung. Ei-ne moderne Ausbildung schließt zunehmend mathema-tisch-analytische und rechnergestützte Methoden sowieAspekte der Dynamik und Systembetrachtung ein undbenutzt für die Wissensvermittlung neue Techniken wiedie Computeranimation zum Visualisieren von Gesetz-mäßigkeiten der kinematischen Geometrie. Das Buchwidmet sich der Problematik Analyse und Synthese vonebenen und räumlichen Mechanismen unter der Ein-beziehung klassischer und moderner Verfahren.

Mit dem Buch ist es den Verfassern gelungen, in gebo-tener Kürze die wichtigsten Prozesse bei der Entwicklungund Auslegung oben angesprochener Mechanismen dar-zustellen. Besonders hervorzuheben sind die mathema-tisch-analytischen und rechnergestützten Bezüge und diekostenfreie zur Verfügungsstellung von Berechnungspro-grammen via Internet. Neben vorhandenen Buchreihenzur „Getriebetechnik“ stellt es eine sehr gute Grundlagezur Wissensvermittlung im Fach Getriebelehre an Fach-hochschulen und Universitäten dar. Michael Dög

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SERVICEVORSCHAU

Verantwortlich für Leitartikel: Ken Fouhy; Aktuelles: Ulrike Gloger, Ursula Hofmann,Rüdiger Kroh, Bernhard Kuttkat, Reinhold Schäfer, Winfried Schröder, Rolf Tillert; Spa-nende Fertigung: Bernhard Kuttkat, Rüdiger Kroh; Montage-, Handhabungs-, Roboter-technik, Rapid Prototyping: Rüdiger Kroh; Fluidtechnik: Winfried Schröder; IT-Business:Ulrike Gloger; Marktspiegel: Ulrike Gloger, Rüdiger Kroh, Bernhard Kuttkat, WinfriedSchröder; Termine: Claudia Krampert; Personen, Firmenschriften: Gabriele Hain; Bücher:Margit Wegner; Schlussredaktion: Udo Schnell; alle Max-Planck-Straße 7/9, 97082Würzburg.

MM 16 erscheint am 14.4.2003 mit folgenden Themen:

Schicken Sie mir kostenfrei die nächsten 4 Ausgaben von MM,das IndustrieMagazin. Wenn ich mich innerhalb von 10 Ta-gen nach Erhalt der dritten Ausgabe nicht melde, werde ichAbonnent und bekomme 52 Ausgaben MM, das Industrie-Magazin zum günstigen Vorzugspreis von 15,60 € monat-lich. Das heißt: 18% Ersparnis im Vergleich zum Einzelbezug.Das Abonnement kann jederzeit gekündigt werden.

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Redaktion:Redaktionsanschrift: Max-Planck-Str. 7/9, 97064 Würzburg, Tel. (09 31) 4 18-23 40, Fax (09 31) 4 18-27 70, Die Fachgebiete in der Redaktion finden Sie im Internet unter:www.maschinenmarkt.de – Impressum – Redaktion. Bitte Presseinfos nur einmal sendenChefredakteur: Ken Fouhy (kf), Tel. -22 03, [email protected]. Chefredakteur: Bernhard Kuttkat (bk), Tel. -24 15Redakteure: Udo Schnell (us), Tel. -24 72 (Chef vom Dienst), Ulrike Gloger (ug), -Tel. 20 61, Ursula Hofmann (uh), Tel. -22 14, Josef Kraus (jk), Tel. -22 72, Rüdiger Kroh (rk), Tel. -25 62,Dietmar Kuhn (dk), Tel. -24 49, Bernd Maienschein (bm), Tel. -21 95, Reinhold Schäfer (rs), Tel. -20 36, Jürgen Schreier (js), Tel. 22 76, -Winfried Schröder (ws), Tel. -23 83, Rolf Tillert (rt),Tel. -25 64MM-Online: Holger Harfst, Tel. -27 15Redaktionsassistenz: Claudia Krampert, Tel. -20 84, Gabriele Hain, Tel. -23 76, MargitWegner, Tel. -24 85, Heidemarie Weidner, Tel. -23 40Konzeption und Design: Manfred BayerleinLayout: Manfred Bayerlein (Ltg.), Bruno Feser, Michael Scheidler, Manfred WernerProduktion: Karin GrimmVerantwortlich für VEA-Mitteilungen: RA Manfred Panitz und Dr. Ing. Volker Stuke, VEA. Zeißstr. 72, 30519 Hannover, Tel. (05 11) 9 84 80, Fax (05 11) 98 48-2 88. MM, das IndustrieMagazin ist Organ des Bundesverbandes der Energie-Abnehmer e.V. VEA-Mitglieder erhalten den MM im Rahmen der Mitgliedschaft.Korrespondenten: Hermann Bohle (hb), Brüssel, Dr. Hans Dieball (hd), Neuss, LotharHandge (lh), Velbert, Ulrich W. Schamari, Frankfurt, F. Paul Schwakenberg (fs), Bonn, Martin Stübs (ms), München.

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Anzeigenverkauf:Auskunft über den Anzeigenverkauf gibt:National:Renate Wenzel, Tel. -23 39, Fax -28 57, [email protected]: Thomas Emmerich, Tel. -25 45, Fax -26 40, [email protected] Reitzig, Tel. -25 76, Fax -20 22, [email protected]

EDA

SchutzanzügeDie Normen, die alsGrundlage für die Klassifi-zierung und Bewertungvon Schutzanzügen die-nen, sind überarbeitetworden.

KanadaUwe Harnack, Hauptgeschäfts-führer der deutsch-kanadischenIndustrie- und Handelskammer:

„Die Wirtschaft Kanadas brummt.“

Themen:P UMFORMTECHNIK

P VERBINDUNGSTECHNIK

P STEUERUNGSTECHNIK

P ARBEITSSCHUTZ

P KONSTRUKTION

P WISSEN

P MANAGEMENT

StanzmaschinenBögle, spezialisiert auf Mo-dernisierung und Überho-lung von Bruderer-Stanzma-schinen, zeigt wie man mitniedrigen Investitionen einemoderne Fertigung aufbaut.

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108 MM Das IndustrieMagazin · 15/2003

Wie das Statistische Bundesamtmitteilt, lagen im Januar 2003 diedeutschen Ausfuhren um 6,7%

und die Einfuhren um 11,1% höher als imJanuar 2002.

Die deutschen Ausfuhren nachChina sind im Dezember 2002gegenüber dem Vorjahresmonat

um 33,4% auf 1,4 Mrd. Euro gestiegen. Da-mit exportierte Deutschland im genanntenBerichtsmonat mehr Waren nach China alsbeispielsweise in die tschechische Republik.

TRENDS

INDUSTRIE BAROMETER

EGL Eagle Global Logistics baut Qualitätsmanagement ausDer amerikanische Logistikdienstleister EGLEagle Global Logistics, Kelsterbach bei Frank-furt, setzt auf Qualität: Das Unternehmenstellt alle Abläufe auf die Normenreihe ISO9001:2000 um. Und das weltweit. „Im Zen-trum der ISO-Norm 9001:2000 steht einprozessorientierter Ansatz, der die Unterneh-mensorganisation auf die kontinuierlicheOptimierung der Abläufe und die Kunden-zufriedenheit verpflichtet“, sagt BernwardJüttner, Regional Vice President von EGL fürNord- und Osteuropa. „Mit der Umstellungsetzen wir klare Qualitätsziele für alle Prozes-se und bauen unseren Kundenservice weiteraus.“ Für 400 EGL-Standorte in über 100Ländern wird künftig die ISO-Norm9001:2000 gelten. Bislang ist das Unterneh-men nach ISO 9001:1994 zertifiziert.Für EGL bereits jetzt Tagesgeschäft: DasQualitätsmanagement-Team von EGLDeutschland – bestehend aus dem DirectorFinance & Administration Michael Völlnagel,der QM-Beauftragten Nicole Pickhardt, so-wie sieben weiteren Beauftragten – führt an

den 13 Niederlassungen regelmä-ßige Audits durch.

Weitere Informationen: www.eaglegl.com

Unternehmen gehen ins Ausland

Kosten stellen Standort in Frage

Lieferungen nach RusslandQ

uel

le:

EGL

MM-GrafikMM

100

mangelnde Flexibilität Arbeitsmarkt

Personalnebenkosten

tarifliche Entgelte

Steuern und Entgelte

Bürokratie

Produktionsverlagerung Großkunde

sonstige

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90

MM-GrafikMM

24%

2000 bis 2002 2003 bis 2005

54%

Dezember 2002

MM-GrafikMM

1450

1150

850

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001

Maschinenlieferungen (linke Skala)Veränderung zum Vorjahr (rechte Skala)

–45

–25

–5

15

35

55Mio.Euro

2050

1750

Verä

nder

ung

in P

roze

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Entwicklung der deutschen Maschinenlieferungen nach Russland

Produktionsverlagerung im MaschinenbauProzentanteile der befragten Firmen mit Produktionsverlagerung

Hohe Steuern und Abgaben am Standort Deutschalnd sind für immer mehrUnternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus Anlass, mit Teilen ihrer Produk-tion ins Ausland abzuwandern. So das Ergebnis einer Blitzumfrage des VDMA.

Weitere Informationen: [email protected] Quelle: Blitzumfrage VDMA

Jedes vierte Unternehmen habe seit dem Jahr 2000 Produktion ins Ausland verla-gert, so VDMA-Präsident Diether Klingelnberg. Mehr als die Hälfte der deutschenMaschinen- und Anlagenbauer plane weitere Verlagerungen.

Weitere Informationen: [email protected] Quelle: Blitzumfrage VDMA

Gründe für Produktionverlagerung Antworten in Prozent*

*die Firmen, die für 2003 bis 2005 planen, Produktion ins Ausland zu verlagern

Beauftragte in SachenQualität: Nicole

Pickhardt sorgt fürdie Umsetzung der ISO-Norm9001:2000 bei EGLDeutschland.

Deutschland ist für Russland nach wie vor der wichtigste Maschinenlieferant. Starknachgefragt werden in Russland Fördertechnik-Produkte, allgemeine Lufttechnikund Landtechnik.

Weitere Infos: [email protected] Quelle: Statistisches Bundesamt, VDMA

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