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  • Kurzfassung Eurocode 2: DIN EN 1992-1-1 mit Nationalem Anhang 5 Ermittlung der Schnittgren

    Hinweise

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    5.4 Linear-elastische Berechnung (1) Die Schnittgren von Bauteilen drfen auf Grundlage der Elastizitts-theorie sowohl fr die Grenzzustnde der Gebrauchstauglichkeit als auch der Tragfhigkeit bestimmt werden.

    (2) Eine linear-elastische Schnittgrenermittlung darf dabei unter folgenden Annahmen erfolgen: i) ungerissene Querschnitte, ii) lineare Spannungs-Dehnungs-Linien und iii) Mittelwert des Elastizittsmoduls. Es drfen jedoch auch die Steifigkeiten der gerissenen Querschnitte (Zustand II) verwendet werden.

    (3) Im Grenzzustand der Tragfhigkeit darf bei Temperatureinwirkungen, Setzungen und Schwinden von einer verminderten Steifigkeit infolge gerissener Querschnitte ausgegangen werden. Dabei darf die Mitwirkung des Betons auf Zug vernachlssigt werden, whrend die Auswirkungen des Kriechens zu bercksichtigen sind. Im Grenzzustand der Gebrauchstaug-lichkeit ist in der Regel eine sukzessive Rissbildung zu bercksichtigen.

    (NA.4) Im Allgemeinen sind keine besonderen Manahmen zur Sicherstellung angemessener Verformungsfhigkeit erforderlich, sofern sehr hohe Bewehrungsgrade in den kritischen Abschnitten der Bauteile vermieden und die Anforderungen bezglich der Mindestbewehrung erfllt werden.

    (NA.5) Fr Durchlauftrger, bei denen das Sttzweitenverhltnis benachbarter Felder mit annhernd gleichen Steifigkeiten 0,5 < leff,1 / leff,2 < 2,0 betrgt, in Riegeln von Rahmen und in sonstigen Bauteilen, die vorwiegend auf Biegung beansprucht sind, einschlielich durchlaufender, in Querrichtung kontinuierlich gesttzter Platten, sollte xd / d den Wert 0,45 bis C50/60 nicht bersteigen, sofern keine geeigneten konstruktiven Manahmen getroffen oder andere Nachweise zur Sicherstellung ausreichender Duktilitt gefhrt werden.

    xd Druckzonenhhe infolge Bemessungsschnittgren z. B. enge Bgelumschnrung der Betondruckzone

    5.5 Linear-elastische Berechnung mit begrenzter Umlagerung (1)P Die Auswirkungen einer Momentenumlagerung mssen bei der Bemessung durchgngig bercksichtigt werden.

    (2) Die linear-elastische Schnittgrenermittlung mit begrenzter Umlagerung darf fr die Nachweise von Bauteilen im GZT verwendet werden.

    (3) Die mit dem linear-elastischen Verfahren ermittelten Momente drfen fr die Nachweise im GZT umgelagert werden, wobei die resultierende Schnitt-grenverteilung mit den einwirkenden Lasten im Gleichgewicht stehen muss. Fr die Ermittlung von Querkraft, Drillmoment und Auflagerreaktion bei Platten darf im blichen Hochbau entsprechend dem Momentenverlauf nach Umlagerung eine lineare Interpolation zwischen den Beanspruchungen bei voll eingespanntem Rand und denen bei gelenkig gelagertem Rand vorgenommen werden.

    (4) Bei durchlaufenden Balken oder Platten, die: a) vorwiegend auf Biegung beansprucht sind und b) bei denen das Sttzweitenverhltnis benachbarter Felder mit annhernd gleicher Steifigkeit 0,5 bis 2,0 betrgt, drfen die Biegemomente ohne besonderen Nachweis der Rotationsfhigkeit umgelagert werden, vorausgesetzt, dass: 0,64 + 0,8 xu / d 0,85 fr B500A bzw. 0,70 fr B500B (5.10a) Dabei ist das Verhltnis des umgelagerten Moments zum Ausgangsmoment

    vor der Umlagerung; xu die bezogene Druckzonenhhe im GZT nach Umlagerung; d die statische Nutzhhe des Querschnitts.

    (5) Eine Umlagerung darf in der Regel nicht erfolgen, wenn die Rotations-fhigkeit nicht sichergestellt werden kann []. Bei verschieblichen Rahmen, Tragwerken aus unbewehrtem Beton und solchen, die aus vorgefertigten Segmenten mit unbewehrten Kontaktfugen bestehen, ist keine Umlagerung zugelassen.

    Betonsthle B500 der Klassen A normalduktil B hochduktil

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    (6) Fr die Bemessung von Sttzen in rahmenartigen Tragwerken sind in der Regel die elastischen Momente ohne Umlagerung zu verwenden.

    5.6 Verfahren nach der Plastizittstheorie

    5.6.1 Allgemeines

    [] (NA.5) Bei Scheiben drfen Verfahren nach der Plastizittstheorie stets (also auch bei Verwendung von Stahl mit normaler Duktilitt) ohne direkten Nachweis des Rotationsvermgens angewendet werden.

    []

    5.6.4 Stabwerkmodelle

    (1) Stabwerkmodelle drfen bei der Bemessung in den Grenzzustnden der Tragfhigkeit von Kontinuittsbereichen (ungestrte Bereiche von Balken und Platten im gerissenen Zustand, siehe 6.1 6.4) und bei der Bemessung in den Grenzzustnden der Tragfhigkeit und der baulichen Durchbildung von Diskontinuittsbereichen, siehe 6.5.1, angewendet werden. blicherweise sollten Stabwerkmodelle noch bis zu einer Lnge h (Querschnittshhe des Bauteils) ber den Diskontinuittsbereich ausgedehnt werden. Stabwerkmodelle drfen ebenfalls bei Bauteilen verwendet werden, bei denen eine lineare Dehnungsverteilung innerhalb des Querschnitts angenommen werden darf (z. B. bei einem ebenen Dehnungszustand).

    6.5 Stabwerkmodelle 6.5.2 Bemessung der Druckstreben 6.5.3 Bemessung der Zugstreben 6.5.4 Bemessung der Knoten

    (2) Nachweise in den Grenzzustnden der Gebrauchstauglichkeit, wie z. B. die Nachweise der Stahlspannung und die Rissbreitenbegrenzung, drfen ebenfalls mit Hilfe von Stabwerkmodellen ausgefhrt werden, sofern eine nherungsweise Vertrglichkeit der Stabwerkmodelle sichergestellt ist (insbesondere die Lage und Richtung der Hauptstreben sollten der Elastizittstheorie entsprechen).

    (3) Ein Stabwerkmodell besteht aus Betondruckstreben (diskretisierte Druckspannungsfelder), aus Zugstreben (Bewehrung) und den verbindenden Knoten. Die Krfte in diesen Elementen des Stabwerkmodells sind in der Regel unter Einhaltung des Gleichgewichts fr die Einwirkungen im Grenzzustand der Tragfhigkeit zu ermitteln. Die Elemente des Stabwerk-modells sind in der Regel nach den in 6.5 angegebenen Regeln zu bemessen.

    Zu (2): Bei Einhaltung der Empfehlung, das Stabwerkmodell an der Spannungsverteilung nach linearer Elastizittstheorie zu orientieren, sind nur geringe Umlagerungen der inneren Krfte von der Gebrauchslast zur Grenzlast der Tragfhigkeit zu erwarten. Somit ist insbesondere bei Scheiben kein Nachweis der Rotationsfhigkeit erforderlich und ein derart gewhltes Modell kann auch fr den Nachweis der Gebrauchstauglichkeit verwendet werden, also z. B. fr die Ermittlung der Rissbreiten [D525].

    (4) Die Zugstreben des Stabwerkmodells mssen in der Regel nach Lage und Richtung mit der zugehrigen Bewehrung bereinstimmen.

    (5) Geeignete Stabwerkmodelle knnen durch bernehmen von Spannungs-trajektorien und -verteilungen nach der Elastizittstheorie oder mit dem Lastpfadverfahren entwickelt werden. Alle Stabwerkmodelle drfen mittels Energiekriterien optimiert werden.

    Zu (5): Ausfhrliche Hinweise und Empfehlungen zur Entwicklung und Wahl von Stabwerkmodellen werden z. B. von Schlaich und Schfer in [12] gegeben.

    (NA.6) Stabwerkmodelle drfen kinematisch sein, wenn Geometrie und Belastung aufeinander abgestimmt sind.

    (NA.7) Bei der Stabkraftermittlung fr statisch unbestimmte Stabwerkmodelle drfen die unterschiedlichen Dehnsteifigkeiten der Druck- und Zugstreben nherungsweise bercksichtigt werden. Vereinfachend drfen einzelne statisch unbestimmte Stabkrfte in Anlehnung an die Krfte aus einer linear-elastischen Berechnung des Tragwerks gewhlt werden.

    (NA.8) Die Ergebnisse aus mehreren Stabwerkmodellen drfen i. Allg. nicht berlagert werden. Dies ist im Ausnahmefall mglich, wenn die Stabwerk-modelle fr jede Einwirkung im Wesentlichen bereinstimmen.

    5.7 Nichtlineare Verfahren

    (1) Nichtlineare Verfahren der Schnittgrenermittlung drfen sowohl fr die Nachweise in den Grenzzustnden der Gebrauchstauglichkeit als auch der Tragfhigkeit angewendet werden, wobei die Gleichgewichts- und Vertrg-lichkeitsbedingungen zu erfllen und die Nichtlinearitt der Baustoffe angemessen zu bercksichtigten sind. Die Berechnung kann nach Theorie I. oder II. Ordnung erfolgen.

    (2) Im Grenzzustand der Tragfhigkeit ist in der Regel die Aufnahmefhigkeit nichtelastischer Formnderungen in rtlich kritischen Bereichen zu berprfen, soweit sie in der Berechnung bercksichtigt werden. Unsicherheiten sind hierbei in geeigneter Form Rechnung zu tragen.

    Wegen der Nichtlinearitt gilt das Superpositionsprinzip nicht, sodass die Ergebnisse verschiedener Lastflle nicht berlagert werden drfen. Deshalb ist jede Einwirkungs- bzw. Lastfallkombination einer nichtlinearen Berechnung zu unterziehen.

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    (3) Fr vorwiegend ruhend belastete Tragwerke drfen die Auswirkungen der vorausgegangenen Lastgeschichte im Allgemeinen vernachlssigt und eine stetige Zunahme der Einwirkungen angenommen werden.

    (4)P Fr nichtlineare Verfahren mssen Baustoffeigenschaften verwendet werden, die zu einer realistischen Steifigkeit fhren und die die Unsicherheiten beim Versagen bercksichtigen. Es drfen nur Bemessungsverfahren verwendet werden, die in den magebenden Anwendungsbereichen gltig sind.

    (5) Bei schlanken Tragwerken, bei denen die Auswirkungen nach Theorie II. Ordnung nicht vernachlssigt werden drfen, darf das Bemessungsverfahren nach 5.8.6 angewendet werden.

    (NA.6) Ein geeignetes nichtlineares Verfahren der Schnittgrenermittlung einschlielich der Querschnittsbemessung ist in den Abstzen (NA.7) bis (NA.15) beschrieben.

    (NA.7)P Der Bemessungswert des Tragwiderstands Rd ist bei nichtlinearen Verfahren nach Gleichung (NA.5.12.1) zu ermitteln: Rd = R(fcR; fyR; ftR) / R (NA.5.12.1) [] Dabei ist fcR, fyR, ftR, der jeweilige rechnerische Mittelwert der Festigkeiten des Betons [und] des Betonstahls; R der Teilsicherheitsbeiwert fr den Systemwiderstand.

    (NA.8