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Kynologie -eine Einführung

Kynologie ist die Lehre von den Haushunden. Sie ist sehr vielschichtig und umfangreich.

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Der Welpe

Sozialisierungs- und Prägungsphase:

Welpen durchlaufen ähnliche Entwicklungsphasen wie Kinder. Erfahrungen und erlernte Verhaltensweisen im Welpenalter beeinflussen das weitere Leben des Welpen.

Deshalb sollte er möglichst viele Umweltsituationen und andere Lebewesen (z.B. Kinder, Rollstuhlfahrer, andere Tiere) kennen lernen und zur Sozialisierung so bald als möglich eine Welpenspielgruppe besuchen, aber auch mit älteren Hunden Kontakt pflegen dürfen.

Ein vom Züchter gut sozialisierter (4.-8. Lebenswoche)und geprägter Welpe freut sich anfangs über jeden Menschen, eine feste Personenbindung entwickelt er erst mit der Zeit.

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Erziehung und Lernen

Die allerbeste Lernzeit des Welpen liegt zwischen 6 und 16 Wochen.Das heißt, der Welpe lernt in dieser Zeit – egal ob ihm das beigebracht wird oder er das zufällig aufschnappt.Etwas in dieser Zeit Erlerntes verlernt der Hund so gut wie nie!Das bedeutet, dass man in dieser Zeit gut auf seinen Welpen aufpassen sollte, sich viel mit ihm beschäftigen und ihn durch viel Lob zu erwünschtem und durch Ablenkung von unerwünschtem Verhalten zu bringen.

Die Einübung eines Abbruchsignals (z.B. „NEIN!“) ist sinnvoll.Keinesfalls sollte ein Hund durch körperliche (z.B. Schläge, Schütteln) oder seelische (z.B. Anschreien, Einsperren) Gewalt versucht werden, zu erziehen.Ein so geprägter Hund wird allerhöchstens unterschwellig aggressiv, ängstlich, instabil und unsicher.

Am besten lernt ein Hund über positive Verstärkung, Setzen von klaren Grenzen und Konsequenz.

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Unterricht auf „hundlicher Basis“

Ein Hund kann nur deshalb Anordnungen von Menschen befolgen, weil er instinktiv einem Rudelführer folgt. Für den Welpen ist die Familie das neue Rudel. Ist der Mensch dabei fest und beständig, ebenso wir liebevoll und fair, wird der Hund ihn als Rudelführer anerkennen.

Bestimmte Übungen (z.B. Sitz, Platz) lernt der Hund am besten in kurzen Übungsintervallen, die immer wieder wiederholt werden.Die Bestätigung von erwünschtem Verhalten sollte dabei innerhalb der nächsten 2 Sekunden erfolgen.

Trotz dessen ein junger Hund am besten lernt- ein Hund kann sein ganzes Leben lang lernen! Im Alter dauert es nur unter Umständen länger.

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Spaziergänge mit dem Hund

Jeder Hund liebt es, mit seinem Menschen durch die Natur zu streifen.Dabei sollte es jedoch immer der Mensch sein, der bestimmt, wohin der Spaziergang führt.Hundebegegnungen können überaus bereichernd sein, wenn auch hierbei ein paar Punkte Beachtung finden.

Zeigt sich hierbei ein Aggressionsverhalten, lenkt man den Hund ab und unterbricht den Sichtkontakt zu dem anderen Hund (z.B. Kommando für Blickkontakt einüben)Unter Umständen können selbst unter befreundeten Hunden Streitereien aufkommen, z.B. aus Futterneid oder wegen der Verteidigung bestimmter Ressourcen (z.B. Spielzeug)

Bei Hundebegegnungen mit fremden Hunden ist es sinnvoll, beide Hunde erst einmal anzuleinen. Die vielerorts verbreitete Meinung „Die klären das unter sich!“ kann gefährlich für die Hunde- unter Umständen auch für die Halter – werden.

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Jagdverhalten des Hundes

Viele Hunde zeigen (ein für uns) unerwünschtes Jagdverhalten.Oftmals sind erste Anzeichen dessen für den ungeübten Hundehalter nicht gleich zu erkennen,sind solche Verhaltensweisen aber erst einmal gefestigt, ist es schwieriger, sie wieder „wegzutrainieren“.

Ungefähr ab einem Alter von einem halben Jahr beginnt der Jagdinstinkt zu erwachen.Lässt man in dieser Zeit zu, dass der Junghund Spuren verfolgt, kann man dieses Verhalten später nur noch schlecht korrigieren - Jagen ist selbstbelohnend.Bei noch jüngeren Hunden kommt es oft vor, dass sie spielerisch in Waden, Hände oder Leinen zwicken - auch hier handelt es sich um eine Einzelsequenz aus dem

Jagdverhalten, welche unterbunden werden muß.

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Körpersprache

1 aufmerksam 2 drohend 3 will spielen4 entspannt5 unterwürfig 6 ängstlich

Mit seinen körperlichen Ausdrucksmöglichkeiten kann ein Hund Stimmungen und Gefühle übermitteln, aber auch Aggressionen, Unter- oder Überlegenheit demonstrieren.Lernen wir den Hund „zu lesen“, können wir vieles besser verstehen.

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1 aufmerksam = lautlos2 drohend = tiefes Knurren, Brummen 3 ängstlich = Winseln

1 aufmerksam 2 drohend3 Normalhaltung 4 Demut5 Angst

Was erkenne ich am Ausdrucksverhalten?

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Wie kann sich Dominanz äußern?

- Kopf- oder Pfotenauflegen auf die Schulter des anderen Hundes- aufrechtes, „stelzbeiniges“ Entgegenkommen mit starrem Fixieren, Rute erhoben- „Stille Dominanz“: der dominante Hund ignoriert den Untergebenen, lässt ihn ins Leere laufen- Das Vorrecht, die Initiative zu ergreifen - (Be-)Achtung forderndes, aufdringliches Verhalten

- "Eifersucht": Der Hund versucht die sozialen Kontakte anderer Gruppenmitglieder zu unterbrechen oder zu verhindern- mangelnder Respekt durch Anstarren, Darüberstehen oder Aufreiten - passive Dominanz: die Kontrolle der sozialen Distanz und des Raumes, Bewegungseinschränkung (der Hund hindert andere (Menschen oder Hunde) am Eintreten oder Verlassen der Gruppe oder des Zimmers, er "hütet" auf Spaziergängen seine Menschen, obwohl er keiner Hütehund-Rasse angehört, er liegt an strategisch wichtigen Plätzen: Hauseingang, Treppe, Balkon, Terrasse, überwacht die Bewegungen der anderen, er liegt in engen Gängen, schränkt die Bewegungsfreiheit des Menschen durch Querstellen oder- liegen deutlich ein, er drängelt sich an Türen, Toren, Fluren, Treppen und sonstigen Engpässen vor.)- Das Privileg, etwas zu besitzen: Der Hund meldet Besitzansprüche an: Futternapf, Küche, Abfalleimer, Spielzeug oder an Jacken mit Leckerlis; er knurrt, verteidigt sein Spielzeug, Kauknochen oder ähnlichen "Besitz"- Das Recht zum Ungehorsam: Der Hund ist unaufmerksam, gehorcht nur zögernd, erst nach mehrmaliger Aufforderung oder nur, wenn er bestochen wird; er kommt nicht, wenn er gerufen wird, denn es ist nicht die Aufgabe eines Rangniederen, das Rudel zusammen zu halten.

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Sind dominante Hunde selbstsicher?

Man darf Selbstsicherheit und Dominanz nicht miteinander verwechseln. Es gibt verschiedene Formen der Dominanz:

Echte Dominanz ist etwas sehr Positives!

Dominanz, die sich auf Souveränität gründet ist vergleichbar mit kompetenter Autorität.

Ein souveräner Hund ist seiner Aufgabe gewachsen. Er strahlt Selbstsicherheit aus und schafft alleine durch seine Anwesenheit Ordnung, Sicherheit und Ruhe. Ein souveräner Hund ist gelassen, er ruht in sich selbst. Er besitzt eine Autorität, die es nicht nötig hat, auf Aggressivität zurückzugreifen. Gemachte Dominanz wird zum Problem!

Dominanz, die aus Verunsicherung erwächst ist vergleichbar mit autoritärer Anmaßung. Ein solcher Hund ist ein Hochstapler, der sich eine Rolle anmaßt, die ihm nicht zusteht. Auslöser dieses Verhaltens ist der Mensch, der als Autorität versagt hat. Ein Hund, der aus Unsicherheit heraus dominant erscheint ist mit seiner Rolle als Alpha, der sein Rudel schützen muss, in Wirklichkeit überfordert.

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Angst

Auch Hunde haben einmal Angst oder erschrecken sich vor etwas. Dies kann dann zu einer gewissen Art von Stress ausarten. Deshalb sollte man möglichst versuchen, sein Tier nicht in Situationen zu bringen, die Angst auslösen. 

Auf die Körpersprache achten!

Die Angst beim Hund zeigt sich fast immer an dessen Körpersprache. Starkes Zittern, geducktes Laufen und ein eingezogener Schwanz stehen fast immer für Angst oder Stress. Körperliche Symptome der Angst sind z.B. Speicheln, Hecheln, erhöhte Herzfrequenz, Schwitzen an den Pfoten, emotional bedingten Harn- und Kotabsatz oder Entleeren der Analbeutel.

Angst kann viele Gesichter haben – sei es eine Phobie vor lauten Geräuschen, eine soziale Phobie vor Menschen, sei es durch reizarme Umwelt in früher Jugend bedingte generalisierte Ängstlichkeit, eine trennungsbedingte Angststörung oder das chronische Leckgranulom als Folge einer beruhigenden Ersatzhandlung wie Pfoten schlecken.

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StreßIst die unspezifische Reaktion des Körpers auf unterschiedlichste Belastungen.

Das z.B. kann Hunde stressen:

- Gewitter, Lärm, Angst auslösende Handlungen oder Geräusche, Bedrohliches (z.B über den Hund beugen, frontal aufeinander zugehen, etc.

- Ungewissheit aufgrund unberechenbarer Bezugspersonen oder Artgenossen

- Zu wenig Schlaf, Störungen des Schlafes, zu wenig Zeit zum Entspannen, zu viel Aktivität, häufiges oder langes Spiel

- Verlust des Sozialpartners, Trennung vom Rudel oder von Personen, die der Hund liebt,

- Enger Raum, zu wenig Platz, kein Raum zum Ausweichen

- Ungewohnte Dinge (Lift fahren, U-Bahn fahren, Auto fahren)

- Angeschrieen werden, Leinenruck, straffe zu kurze Leine,

Aggression in der Umgebung

- Situationen, mit denen man nicht umgehen kann, Ungewissheit,

Überforderung

- Erwartungsdruck, ständig Erwartungen, die man zu erfüllen hat

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Triebverhalten und Aggressionen

Angriffe von Hunden auf andere Hunde oder sogar Menschen sind nicht immer Ausdruck von Aggressivität. Vielmehr treten sie zumeist in Funktionszusammenhängen auf:

bei der territorialen Verteidigung gegenüber Fremden, beim Austragen sozialer Konflikte unter Rudelmitgliedern und auf der Jagd.

Mit diesem Wissen im Hintergrund wird man verstehen, weshalb ein Hund (Ausnahme: Polizeihunde) niemals über den Wehrtrieb gearbeitet werden sollte.

Triebe, die man in der Ausbildung und Erziehungausnutzen kann, sind: - Spieltrieb - Beutetrieb - Jagdtrieb

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Müde???

Nix is, jetzt geht’s mit Anatomie weiter!

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Der Hund

Physiologische Daten:

Die normale Körperinnentemperatur bei Hunden beträgt 37,5–39 °C, bei Welpen bis zu 39,5  °C.

Die Atemfrequenz in Ruhe beträgt 10–30 Atemzüge/Minute, der Puls 70–160/Minute.

Hunde großer Rassen liegen eher im unteren, kleiner Rassen im oberen Bereich dieser Werte.

* Canidae, Hundeartige, Familie der Raubtiere (Carnivora). * Mindestens 30 Arten und vielen Unterarten in 14 Gattungen. * Die Hundeartigen sind die ausdauerndsten Läufer unter den Raubieren. * Alle Hundeartigen sprechen die gleiche Sprache. * Kein anderes Säugetier hat eine solch hohe Anpassungsfähigkeit an die verschiedenen Lebensbedingungen der Erde entwickelt. * Hunde sind heute weltweit verbreitet, sie fehlen lediglich auf einigen kleineren Inseln.

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Der Körperbau des Hundes

Der Körperbau des Hundes entspricht dem eines erfolgreichen Jägers. Er besitzt einen stark bemuskelten Körper, ein starkes

Vorderhand

Hinterhand

Gebiss, ein für lange Strecken optimiertes Herz- Kreislaufsystem und ein sehr stabiles Skelett.

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Anatomische Merkmale

Das Skelett des Hundes bestimmt hauptsächlich seine Körperproportion (Größe).

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OrgansystemKenntnisse über den anatomischen Aufbau von Hunden sind sehr nützlich, um Hintergründe von Hunde-krankheiten zu verstehen und Fehler bei der Pflege und Fütterung zu vermeiden. Denn auch, wenn der Hund dem Namen nach die gleichen Organe besitzt wie der Mensch, unterscheiden sich deren Lage,

Größe und teilweise auch in der Funktionalität deutlich.Da jedes Organsystem Angriffspunkt für verschiedenste Krankheiten und Störungen sein kann, oder, wie z. B. die Ohren, einer besonderen Pflege bedürfen, ist es wichtig, sich ein wenig mit dem „inneren Aufbau“ des Hundes auszukennen.

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20 Zähne 22 Zähne

42 Zähne

Das Gebiss des erwachsen Hundes

Das Milchgebiß der Welpen hat nur 28 Zähne.

Zahnformel

Ordnung Carnivora – Fleischfresser/Raubtier

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Gebissformen:

Bedingt durch die unterschiedlichen Schädelformen der verschiedenen Rassen weisen auch die Gebisse ver- schiedene Formen auf:

- Scherenbiss (z.B. Retrevier, Schäferhund, Dobermann, Berner Sennenhund)- Zangenbiss (z.B. Bullterrier)- Vorbiss (z.B. Boxer, Mops, English Bulldog)- Überbiss (z.B. Collie)

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Das Gehör

Die Ohren sind neben der Hörfähigkeit auch wichtig als „Signalgeber“ für die optische Kommunikation, die Stimmung des Hundes wird so signalisiert. Diese Signalwirkung ist im sozialen Zusammenleben der Hunde untereinander äußerst wichtig. Hier kann es zu Problemen bei besonders langhaarigen und schlappohrigen Hunden kommen.

Durch bewegliche Ohrmuscheln ist ein Hund in der Lage die Richtung einer Schallquelle exakt zu bestimmen. Für die Bewegung des Hundeohres sind 17 Muskeln verantwortlich.

Selbst Hunde mit Schlappohren sind in der Geräuschortung nur knapp den Stehohrigen unterlegen.

Geräusche die für uns gleich klingen (etwa das Türenschlagen am Auto) nimmt der Hund weit aus differenzierter wahr. Die Zuordnung eines Tones zu einer bekannten Quelle ist somit leichter.Eine Geräuschquelle kann ein Hund mit einer Abweichung von maximal 2 % erkennen (beim Menschen ist die Abweichung größer als 15 %).

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•Mensch ~ 20–20.000 Hz, maximale Empfindlichkeit zwischen 1.000 bis 4.000 Hz •Hund ~ 15–50.000 Hz (nach anderen Quellen bis 100.000 Hz), maximale Empfindlichkeit bei 8.000 Hz

Hörbare Frequenzen

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Das AugeLange ging man davon aus, dass Hunde farbenblind sind. Unsere Augen sind beim Farbsehen tatsächlich besser entwickelt als bei unseren Hunden. Der Grund dafür liegt darin, dass das Farbsehen für Hunde nicht besonders wichtig ist. Denn, ob ihre Jagdbeute nun ein rötliches oder bräunliches Fell hat, ist nicht entscheidend.

Hunde weisen im Gegenteil zum Menschen anteilsmäßig weniger farbempfindliche Zäpfchen auf, zum anderen finden sich bei ihnen nur blau- und gelbempfindliche Rezeptoren. Die Zellen für Licht aus dem grünen Wellenbereich fehlen.Damit nehmen Hunde nur ein beschränktes Farbspektrum wahr. Vergleichen lässt es sich mit starker rot-grün-Fehlsichtigkeit bei Menschen.

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Schärfe und LichtDie Sehschärfe des Menschen ist nahezu sechsmal besser als die des Hundes.Die Sehschärfe wird beeinflusst durch die optischen Eigenschaften des Auges, wie die Größe der Pupille, Linse und Hornhaut. Auch die Anordnung der Zapfen und Stäbchen ist von entscheidender Bedeutung. Bei schlechten Lichtverhältnissen ist der Hund dem Menschen überlegen, denn seine Pupille ist ein wenig größer als die menschliche.An der Rückwand des Hundeauges befindet sich eine lichtreflektierende Schicht, die dem Hund ermöglicht, auch bei geringen Lichtverhältnissen noch Formen wahrzunehmen.

Das Stäbchensystem, das bei geringen Lichtverhältnissen angesprochenwird, erreicht jedoch keine gute Sehschärfe.

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Bewegung

Die Sehschärfe des Hundes ist auf Bewegung optimiert, stillstehende Dinge werden durch das Gehirn unterdrückt, also kaum wahrgenommen.

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GesichtsfelderDas Sichtfeld des Hundes ist beachtlich größer als das des Menschen, es beträgt etwa 240° im Gegensatz zu 200°bei den Menschen. Dieses ermöglicht dem Hund, auch Bewegungen und Objekte zu "sehen", die sich hinter ihm befinden, ohne den Kopf groß drehen zu müssen. Im dreidimensionalen Sehen ist der Mensch

dem Hund überlegen, dieser Bereich ist beim Menschen mit 120° doppelt so groß wie beim Hund.

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Der GeruchssinnDer hochentwickelte Geruchssinn ist bei Hunden schon ab dem 4. Monat voll ausgebildet.Über die Nase erfährt der Hund alle für ihn notwendigen Informationen seiner Umwelt. Inhalte können das Alter, Geschlecht und die Gesundheit von Artgenossen sein. Aber auch Stimmungen wie etwa Angst oder Freude kann der Hund riechen.

Messungen haben ergeben, dass das Riechvermögen des Hundes etwa 100 Millionen mal besser ist als das des Menschen.Das Riechhirn ist im Vergleich zum Menschen riesig: Allein 10% des Hundehirns ist dafür zuständig, beim Menschen sind es nur 1%.

Die Nasenschleimhaut eines Hundes hat, abhängig von Rasse und Schnauzenlänge, etwa 220 Millionen Riechzellen. Damit nimmt er noch Stoffe wahr, die in Ihrer Konzentration so gering sind, dass selbst technische Mess-geräte passen müssen.

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Dieses transportiert die aufgenommene Information sofort an das Limbische System. Es ist für die Entstehung von Gefühlen, das Triebverhalten und für die Bildung von Hormonen verantwortlich.

Meister aller Klassen

Die Leistungsfähigkeit seines Geruchsinns ist atemberaubend.

Hunde können „Stereo“ riechen, die Nase kann also „rechts und links“ differenzieren, ähnlich wie beim Sehen. Auf diese Weise ist der Hund fähig, die Richtung einer Spur zu beurteilen. Hunde „schmecken“ Gerüche auch über das Jacobsonsche Organ (Vomeronasalorgan), welches sich im Gaumen befindet.

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Vor Beginn der Blutung kündigt sich die kommende Läufigkeit jedoch durch eine Verhaltensänderung der Hündin an. Setzt die Hündin sonst ihr Urin fast in Gänze ab, beginnt sie meist einige Tage vor der sichtbaren ersten Blutung verstärkt zu markieren, fast wie die Rüden es tun. Sie will damit erreichen, möglichst vielen potenziellen Partnern von ihrer nahenden Deckbereitschaft (etwa der 8. bis 15. Tag nach Beginn der Blutung) Kunde zu geben.

Die vielen Rüden, die oft zur richtigen Zeit am Zaun der Angebeteten auftauchen und ausharren um ihr den Hof zu machen zeigt, dass diese Einrichtung der Natur gut funktioniert.Hündinnen werden zweimal im Jahr läufig. Der Rüde ist das ganze Jahr über deckbereit.

Läufigkeit und Geschlechtstrieb

Hündinnen werden zwischen dem 6. und 18. Monat zum ersten Mal läufig. Stärkere Abweichungen sind je nach Rasse möglich. Die Läufigkeit oder auch Hitze genannt ist begleitet von einer Blutung, die im Gegensatz zum Menschen nicht nach, sondern vor dem möglichen Befruchtungszeitraum der Eizelle beginnt.

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Danke für Eure Aufmerksamkeit!

Das war´s für´s Erste...