LABOR BIOPROZESS UNTERNEHMENSWERTE · Sparte Bioprocess Solutions Mit zwei starken Sparten...

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Nachhaltigkeit, Offenheit und Freude UNTERNEHMENSWERTE Innovative Technologien für die Biopharma-Produktion BIOPROZESS Schnellere Entwicklung von neuen Molekülen LABOR

Transcript of LABOR BIOPROZESS UNTERNEHMENSWERTE · Sparte Bioprocess Solutions Mit zwei starken Sparten...

Nachhaltigkeit, Offenheit und Freude

UNTERNEHMENSWERTE

Innovative Technologien für die Biopharma-Produktion

BIOPROZESS

Schnellere Entwicklung von neuen Molekülen

LABOR

MISSIONWir helfen Forschern und Ingenieuren, einfacher und schneller Fortschritte in den Life Science und der Bioprozesstechnik zu erreichen. Damit ermöglichen wir die Entwicklung neuer und besserer Therapien sowie bezahlbarer Medizin.

VISIONAls Pioniere sind wir Magnet und Plattform für die führenden Experten unserer Branche. Wir bringen kreative Köpfe zusammen für ein gemeinsames Ziel: technologische Durch-brüche, die zu besserer Gesundheit für mehr Menschen führen.

INNOVATIVE LÖSUNGEN FÜR BESSERE MEDIKAMENTE

Als Partner der biopharmazeutischen Forschung und Industrie trägt Sartorius zur Entwicklung neuer und besserer

Therapien bei.

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SCHNELLER ANS ZIELInnovative Lösungen von Sartorius helfen dabei, die

Wirkstoffentwicklung deutlich zu beschleunigen. 7

EINWEG, EIN ZIEL: EIN HÖCHSTMAß AN EFFIZIENZ UND SICHERHEIT

Skalierbare Einwegtechnologien von Sartorius sorgen für optimale Produktionsprozesse.

15WELTWEIT VOR ORT

Sartorius ist auf jedem Kontinent und in mehr als 50 Ländern weltweit vertreten. 28

MENSCHEN BEI SARTORIUSMotivierte und kreative Mitarbeiter machen

Sartorius erfolgreich. Drei von ihnen erzählen, was die Arbeit bei Sartorius für sie bedeutet.

30SCHON GEWUSST, DASS ...?

Wussten Sie, dass wir Wirkstoffen beim Kampf gegen Krebszellen zuschauen können? 32

NACHHALTIGKEIT, OFFENHEIT UND FREUDE

Diese Werte prägen uns und unser Miteinander 34VON 1870 BIS HEUTE

Schlaglichter aus 150 Jahren Unternehmensgeschichte 36

INHALT

2 | SARTORIUS

INNOVATIVE LÖSUNGEN FÜR BESSERE MEDIKAMENTE

Ob Krebs, Demenz, Diabetes oder Rheuma – noch immer sind viele schwere Krankheiten gar nicht oder

nur bedingt heilbar. Eine zunehmend wichtige Rolle in der Therapie spielen Biopharma-zeutika, also Wirkstoffe, die mithilfe lebender Zellen in aufwändigen Forschungs- und Produktionsprozessen hergestellt werden. Seit vor rund 30 Jahren mit dem Human-insulin das erste Biopharmazeutikum auf den Markt kam, hat sich die Branche rasant weiterentwickelt. 2018 waren sieben der weltweit meistverkauften Medikamente Biologika, bei den Neuzulassungen in den USA entfiel im selben Jahr rund ein Drittel

auf biotechnologisch hergestellte Wirkstoffe. Sartorius hat zu diesem Fortschritt beigetra-gen: mit innovativen Tools und Technologien, die auf allen Stufen von der Forschung bis zur Produktion für effizientere Prozesse sorgen und die so dabei helfen, dass mehr Menschen Zugang zu bezahlbarer Medizin erhalten.

Technologien für jede Phase der Wert-schöpfungsketteSartorius hat die Potenziale der Biopharmazie schon früh erkannt und sein Produkt- und Serviceportfolio auf die Anforderungen der Branche ausgerichtet. 1870 als feinmechani-sche Werkstatt für Analysewaagen gegründet,

Mit Pioniergeist und Verständnis für die Bedürfnisse der Kunden hat sich Sartorius in seiner 150-jährigen Geschichte zu einem wichtigen Partner der bio-pharmazeutischen Forschung und Industrie entwickelt. Heute engagieren sich weltweit mehr als 8.100 Mit-arbeiter täglich dafür, dass mit den innovativen Tools und Technologien von Sartorius neue Medikamente schneller entwickelt und effizienter produziert werden können.

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positioniert sich der Konzern heute als strate-gischer Partner der biopharmazeutischen Forschung und Industrie.

Sartorius begleitet seine Kunden auf dem Weg von der ersten Idee bis zur Marktreife eines neuen Medikamentes – und der ist lang, arbeitsintensiv und teuer. Von 10.000 Wirk-stoffkandidaten schafft es im Durchschnitt nur ein einziger in den Verkauf. Bis es soweit ist, vergeht meist mehr als ein Jahrzehnt, und Kosten von deutlich über einer Milliarde US-Dollar sind eher die Regel als die Ausnahme. Weil Biopharmaka um ein Vielfaches teurer sind als chemisch hergestellte Medikamente, erhöht sich der Druck auf die Gesundheits-systeme – und damit auch auf die Pharma-branche, die gezwungen ist, Arbeits- und Produktionsabläufe so effizient wie möglich zu gestalten. Zudem drängen mit dem Ablauf von Patentrechten für Originalpräparate immer mehr so genannte Bio similars auf den Markt. Dabei handelt es sich um Nach ahmerprodukte, die deutlich schneller und damit kosten-günstiger entwickelt werden können.

Mit Lösungen entlang der gesamten Wert-schöpfungskette der Biopharmazie unterstützt Sartorius seine Kunden dabei, die Effizienz bei der Wirkstoffentwicklung zu erhöhen und die Produktion zu vereinfachen. Premium- Laborinstrumente erleichtern die minutiöse und von Routinen geprägte Laborarbeit und liefern reproduzierbare Ergebnisse; innovative Bioanalytik-Systeme sorgen für eine schnellere Identifizierung passender Wirkstoffkandida-ten; hochautomatisierte Mini-Bioreaktoren helfen dabei, die optimalen Wachstumsbe-dingungen für Zellkulturen in parallel ablau-fenden Versuchsreihen zu ermitteln; für die eigentliche Produktion und Aufreinigung des Produktes steht ein breites Portfolio an skalierbaren Einwegtechnologien wie Bio-reaktoren, Filter und Bags zur Verfügung. Im Vergleich zu Edelstahl-Anlagen haben diese Einweglösungen gerade für kleinere Produk-

In der biopharmazeutischen Produktion kommen heute für Zellkulturprozesse verstärkt Einwegbioreaktoren wie der BIOSTAT STR® zum Einsatz.

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tionschargen bis zu 2.000 Litern viele Vorteile. Bei deutlich niedrigeren Investitionskosten sind sie schneller zu installieren, flexibler an neue Produktionsprozesse anzupassen und sogar umweltfreundlicher, da die sehr auf-wändigen Reinigungsprozeduren nach jedem Produktionsdurchlauf entfallen. Gleichzeitig minimieren sie das Kontaminationsrisiko durch Bakterien, Pilze oder Viren, das selbst nach der sorgfältigsten Reinigung nicht ausgeschlossen werden kann.

Erfolgsgeschichte mit ZukunftDas Wachstum des Konzerns zeigt, dass Sartorius mit seinem Produktangebot dem qualitativ und quantitativ steigenden Bedarf

einer anspruchsvollen Kundengruppe gerecht wird. In den vergangenen Jahren hat Sartorius seine Umsätze im Durchschnitt um über 10% pro Jahr steigern können, in vielen Produkt-kategorien gehört der Konzern zu den Welt-marktführern. Bis 2025 will das Unternehmen seine Umsätze von 1,6 Milliarden Euro (2018) auf 4,0 Milliarden Euro mehr als verdoppeln. Neben organischem Wachstum insbesondere auf dem asiatischen und amerikanischen Markt sollen Akquisitionen zu der positiven Entwick-lung beitragen. Diese haben vor allem das Ziel, den Kundennutzen durch eine sinnvolle Ergän-zung des Produktportfolios weiter zu erhöhen. Im Fokus stehen Lösungen für Digitalisierung und Automatisierung, die der biopharmazeuti-

Qualitätskontrolle und Tests

Sparte Lab Products & Services

Molekülentwicklung Zelllinien- undProzessentwicklung

ProduktionUpstream & Downstream

Sparte Bioprocess Solutions

Mit zwei starken Sparten konzentriert sich Sartorius auf die Biopharma- Branche

Als Partner der biopharmazeutischen Forschung und Industrie bietet Sartorius innovative Tools und Lösungen entlang der gesamten Prozesskette von der Molekül-entwicklung bis zur Aufreinigung.

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schen Forschung und Industrie zu zusätzlichen Effizienzgewinnen verhelfen können.

Starke Unternehmenswerte als Treiber für InnovationsführerschaftUm auch künftig zu den Innovationsführern zu gehören, braucht Sartorius vor allem eines: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich mit der Mission und den Werten des Unterneh-mens identifizieren. Nachhaltigkeit, Offenheit und Freude sind für Sartorius die Vorausset-zungen, stets noch bessere Lösungen für Kun-den zu entwickeln, von denen schlussendlich auch Patienten profitieren. Zusätzlich zu der Expertise und dem Engagement der eigenen Mitarbeiter setzt das Unternehmen dabei auf

den intensiven Austausch mit Experten in Inkubatoren, Universitäten und Start-ups in Form von Kooperationen und Netzwerk-Platt-formen. Als Initiator der eigenständigen Life Science Factory in Göttingen unterstützt Sartorius zudem gründungswillige Wissen-schaftler und junge Firmen, die ihre ersten Schritte außerhalb akademischer Institutionen gehen wollen.

Die immer noch vergleichsweise junge Biophar-ma-Branche wird sich auch künftig dynamisch entwickeln und mit neuen Therapieansätzen Millionen von Menschen neue Hoffnung geben. Sartorius trägt maßgeblich dazu bei, diesen Fortschritt weiter voranzutreiben.

HINTERGRUND

Was sind Biopharmazeutika?

„Klassische“, chemisch hergestellte Medikamente basieren auf kleinen Molekülen, die aus nur wenigen Atomen bestehen.

Ganz anders verhält es sich bei biopharmazeutischen Wirkstoffen. Sie werden mithilfe lebender Zellen – z. B. Bakterien, Viren oder Pilze – hergestellt und bestehen aus sehr großen Molekülen mit bis zu 20.000 Atomen. Die Vorteile: Biopharmazeutika docken nur an ganz bestimmte Zellrezeptoren an und greifen damit gezielter als andere Medikamente in körpereigene Prozesse ein. So eröffnen sie vor allem Patienten mit schweren oder seltenen Krankheiten neue Therapieoptionen und sind insbesondere im Kampf gegen Krebs Hoffnungsträger.

Während der Wirkstoff Aspirin (re.) aus gerade einmal 21 Atomen besteht, haben monoklonale Antikörper höchst komplexe Strukturen. Sie können daher nicht als Tablette sondern nur per Injektion oder Infusion verabreicht werden. [schematische Darstellung]

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Biopharmazeutische Forschung und Entwicklung gleicht der berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Mit wegweisenden Analyse-Technologien und Premium-Laborinstrumenten gibt Sartorius Forschern Tools an die Hand, die zur schnelleren Identifizierung neuer Wirkstoffe beitragen.

SCHNELLER ANS ZIEL

Die Erfolgsquote ist gering und vermit-telt selbst Laien eine Vorstellung davon, wie aufwändig biopharmazeutische

Forschung und Entwicklung ist: Nur einer von 10.000 potenziellen Wirkstoffkandidaten schafft es durchschnittlich als neues Thera-peutikum auf den Markt. Bis dahin ist es ein langer Weg mit abertausenden von Experi-menten, Probenvorbereitungen und Analysen. Eine der größten Herausforderungen der biopharmazeutischen Forschung und Entwick-lung ist es daher, die Zeit bis zur Entdeckung eines neuen Wirkstoffes signifikant zu verkür-zen. Dabei helfen die Lösungen von Sartorius. Der Turbo in der Biopharma-Forschung: automatisierte BioanalytikAuf der Suche nach neuen Therapien müssen Forscher zunächst ein „Einfallstor“ finden, um Erkrankungen wie etwa eine bestimmte Krebsart zu bekämpfen. Im Gegensatz zu Chemotherapien oder Bestrahlungen machen

sich Biopharmaka die körpereigene Abwehr des Patienten zunutze. Von zentra ler Bedeutung sind dabei die so genannten monoklonalen Antikörper (mAbs). Die im Labor entwickelten und von lebenden Organismen produzierten Proteine sind so

„designed“, dass sie ganz gezielt an Krebs zellen andocken und diese so für die Zerstörung durch das Immunsystem markieren.

Was in der Theorie einfach klingt, ist im Laboralltag langwierige und minutiöse Arbeit. Um die Selektion der Wirkstoff-kandidaten zu vereinfachen und um ein Vielfaches zu beschleunigen, bietet Sartorius innovative Systeme zur Bioanalytik. Der IncuCyte® oder der iQue® Screener etwa liefern Antworten auf essenzielle Fragen wie: Lebt die Zelle? Teilt sie sich? Produziert sie den gewünschten Antikörper? Und wie reagiert der Wirkstoff mit kranken oder gesunden Zellen?

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Während der IncuCyte® mit seinem bildgeben-den Verfahren eine lückenlose visuelle Über-wachung und Analyse von Zellreaktionen oder

-interaktionen direkt im Inkubator ermöglicht, liegen die Vorteile der vollautomatisierten IntelliCyt iQue® Screener Plattform in der Kombination aus großer Datentiefe und hoher Geschwindigkeit. Die zeitgleiche Zuführung von bis zu 1.536 Proben, die Analyse, die Datenauswertung und sogar die Reinigung des Geräts verlaufen ohne weiteres Zutun der Labormitarbeiter. Dabei reichen kleinste Probenvolumina von nur einem Mikroliter aus,

um aussagekräftige und vielschichtige Daten über die unterschiedlichsten Zellparameter zu erhalten. So beschleunigt der iQue® Screener die Analyse nicht nur um den Faktor zehn, sondern schont auch kostbare Zellkulturen und reduziert den Einsatz teurer Reagenzien.

Bessere Ergebnisse, weniger AufwandTrotz wegweisender Fortschritte auf dem Gebiet der Digitalisierung und Automati-sierung sind es nach wie vor manuelle Prozesse, die den Laboralltag prägen. Auch hier sorgen die Produkte von Sartorius

HINTERGRUND

Nur einer von 10.000 Wirkstoffkandidaten erreicht den Markt

ENTDECKUNG4½ Jahre

490 Mio. €

KLINISCHE STUDIEN5½ Jahre

640 Mio. €

TESTS & WEITERENT-WICKLUNG

1 Jahr110 Mio. €

~500 Mio. €ø Kosten bis zur Entdeckung

1:10.000Chance für einen

Wirkstoffkandidaten, auf den Markt zu kommen

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Im Durchschnitt dauert es mehr als zehn Jahre, bis ein neues

biopharmazeutisches Medikament die Marktreife erreicht. Die

Lösungen von Sartorius können dazu beitragen, diesen Zeitraum

zu verkürzen und die Kosten zu reduzieren.

dafür, dass bessere Ergebnisse reproduzierbar, schneller und sicherer erzielt werden können. Premium- Laborinstrumente wie Hoch präzi-sionswaagen mit intelligenten Assistenz-systemen, ergonomische Pipetten zur Schonung von Muskeln und Gelenken sowie Reinst wassersysteme verringern den Arbeits-aufwand und legen bei der Probenvorberei-tung den Grundstein für zuverlässige Analysen. Für die mikrobiologische Qualitätskontrolle bietet Sartorius eine große Bandbreite an Produkten wie Filtra tionssysteme, Sterilitäts-tests und Lösungen für die Luftkeimsammlung,

zur Virus quantifizierung und zum Nachweis von Mykoplasmen. Dieses Angebot nutzt nicht nur die pharmazeutische Forschung; auch in Qualitätssicherungslaboren der Nahrungs- und Getränkeindustrie, in der Überprüfung klinischer Produkte sowie in der Wasser- und Abwasserüberprüfung finden sie Anwendung.

Doch ganz gleich, wo unsere Lösungen zum Einsatz kommen: Sie helfen stets dabei, Fehler zu vermeiden, Arbeitsschritte zu ver-einfachen und physische Arbeitsbelastungen zu reduzieren.

ZULASSUNG1½ Jahre60 Mio. €

KLINISCHE STUDIEN5½ Jahre

640 Mio. €

~10 Jahrevon der Entdeckung bis

zur Zulassung

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Lebt die Zelle? Teilt sie sich? Produziert sie den gewünschten Antikörper? Und wie reagiert der Wirkstoff mit kranken oder gesunden Zellen? Die schnelle und zuverlässige Beantwortung dieser Fragen ist für eine effiziente Entwicklung neuer Wirkstoffe entscheidend.

Während bislang in aufwändigen manuellen Prozessen Fotos zu bestimmten Zeitpunkten gemacht werden mussten, ermöglicht die IncuCyte®-Plattform mit ihrem bildgebenden Verfahren eine lückenlose visuelle Überwachung und Analyse von Zellreaktionen oder -interaktionen direkt im Inkubator.

Die vollautomatisierte IntelliCyt iQue® Screener-Plattform kombiniert ein Hochdurchsatz-Screening mit großer Datentiefe und erhöht die Analysegeschwindigkeit um den Faktor zehn.

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MEHR TEMPO – WENIGER RISIKO – HÖHERE PRODUKTIVITÄT

Identifizierung von Zielmolekülen | Validierung

• iQue® Screener PLUS• High Content Screening

Charakterisierung von Wirkstoff-kandidaten

• HPLC-App mit Cubis® MSA indiv.

Optimierungder Wirkstoff-kandidaten

• IncuCyte®

• Echtzeitanalyse lebender Zellen

Screening von Wirkstoff- bibliotheken

• iQue® Screener PLUS• High Content Screening

Molekülentwicklung Zelllinienentwicklung

LABOR | 13| 1313LABOR

Monoklonale Antikörper (mAbs) spielen im Kampf gegen Krebs oder Autoimmunerkrankungen heute eine wichtige Rolle. Die innovativen Lösungen von Sartorius helfen dabei, die Wirkstoffentwicklung zu beschleunigen – von der frühen Phase der Identifizierung von Zielmolekülen bis zur Anlage von Zellbanken.

Anlegen von Zellbanken

• fill-it• Automatisiertes

Hochdurchsatz- Füllsystem

Charakterisierung von Zelllinien

• MYCAP® Bottle Closures

• QUICKSEAL® Aseptic Disconnect

Auswahl und Identifizierung von Zelllinien

• ambr® 15 Automated Microscale

• Bioreaktor-System

Klonen von Genen

• BioOutsource | Cellca• Zelllinienentwicklung

Zelllinienentwicklung

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Die Kombination einer Vielzahl unterschiedlichster Faktoren entscheidet in der biopharmazeutischen Produktion über die Qualität und die Wirtschaftlichkeit des fertigen Medikamentes. Nicht ohne Grund heißt es auch: Der Prozess ist das Produkt. Mit Tools zur Prozessentwicklung und -überwachung sowie skalierbaren Einwegtechnologien für Bioreaktoren, Filter und Bags unterstützt Sartorius seine Kunden dabei, qualitativ und quantitativ das Bestmögliche aus ihren Produktionsprozessen herauszuholen.

Verwendete Zelllinie, Zusammensetzung der Nährstofflösung, Sauerstoff- und pH-Wert, Temperatur, Rührgeschwin-

digkeit – die Liste der Faktoren, die über Erfolg oder Misserfolg eines biopharmazeu-tischen Produktionsprozesses entscheiden, ist lang. Denn Zellen sind anspruchsvoll und benötigen die optimalen Bedingungen, um zu wachsen und den gewünschten Wirkstoff in möglichst großer Menge zu produzieren.

Sartorius deckt mit seinem breiten Portfolio an Einweg-Lösungen nahezu alle Schritte der biopharmazeutischen Produktion ab: von der Anzucht und Vermehrung der Zellen über die Zellernte und Aufreinigung bis zur Abfüllung des Endproduktes.

Hightech im SchnapsglasformatDamit die Herstellung im großen Maßstab gelingt, wird der Produktionsprozess zu-

EINWEG, EIN ZIEL: EIN HÖCHSTMAß AN EFFIZIENZ UND SICHERHEIT

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Anteil der Biopharmazeutika an den zehn meistverkauften Medikamenten

1 von 10 | 2000

7 von 10 | 2018

Auf Erfolgskurs

nächst im Kleinen getestet. Wie bereits in der Forschungsphase helfen Digitalisierungs- und Automatisierungslösungen von Sartorius auch bei der Prozessentwicklung, in kürzerer Zeit zu qualitativ besseren Ergebnissen zu gelan-gen. Bei den ambr®-Plattformen handelt es sich um automatisierte Bioreaktor-Systeme mit Gefäßgrößen von 15 ml oder 250 ml, mit denen sich auf kleinstem Raum bis zu 48 Experimente parallel durchführen lassen: Für jeden der Bioreaktoren im Miniformat werden die einzelnen Parameter, wie etwa Nährstoffzusammensetzung oder pH-Wert, individuell eingestellt. Das System entnimmt zur Überwachung und Dokumentation der Zellentwicklung regelmäßig Proben und hält die Anzuchtbedingungen selbstständig stabil.

Der Ausweg: EinwegIst das perfekte Zusammenspiel unterschied-licher Faktoren erst einmal gefunden, kommt es darauf an, die gleichen Bedingungen unabhängig von der Größe des Bioreaktors reproduzieren zu können. Die Einwegtech-nologien von Sartorius ermöglichen eine Skalierbarkeit der Prozesse von 15 ml bis zu einem Volumen von 2.000 Litern. Das ist jedoch nicht ihr einziger Vorteil. Für viele Herausforderungen der Branche, wie etwa Zeit- und Kostendruck, hygienische und regu-latorische Anforderungen sowie dem Trend zu kleineren Produktionschargen, bietet Einweg eine sichere und kostengünstige Lösung. Im Vergleich zu Edelstahlanlagen sind die An-fangsinvestitionen deutlich geringer, die Zeit für Planung und Inbetriebnahme ist kürzer, die Anlagen lassen sich leichter umrüsten und die Gefahr von Verunreinigungen etwa durch Bakterien, Pilze oder Viren wird deut-lich reduziert. Dies ist möglich, weil alle Teile,

Rasantes Wachstum

Weltweite Ausgaben für Biopharmazeutika

* Prognose [Quelle: Daedal Research. Global Biologics Market: Size, Trends & Forecasts, Februar 2018]

2016

211

2017

249

2022*

345

Mrd

. US-

$

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Mit dem automatisierten Mikro-Bioreaktor-System ambr® 15 lassen sich Zellkulturprozesse im kleinen Maßstab darstellen.

HINTERGRUND

Einweg — für jeden MaßstabDer kleinste Einwegbioreaktor von Sartorius fasst mit 15 Millilitern etwa so viel wie ein Schnapsglas. Trotzdem können hier alle wichtigen Parameter für die spätere Produktion im Industriemaßstab ermittelt werden, beispielsweise der optimale Sauerstoffgehalt oder die beste Temperatur.

die mit der so genannten Zellbrühe in Kontakt kommen, nach jedem Produktionsdurchgang entsorgt und vollständig gegen neue, steril verpackte Komponenten ersetzt werden. Die bei Edelstahl notwendigen Reinigungs-prozeduren mit Chemikalien und Dampf-sterilisation entfallen. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern reduziert auch die Zeit bis zum nächsten Produktionsprozess auf einige wenige Stunden.

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Wie sieht die Biopharma-Produktion in zehn Jahren aus?

Kosten für Biopharmazeutika zu senken, ist aber nicht nur ein Thema der optimierten Entwicklungs- und Produktionsprozesse für neue Wirkstoffe, oder?

Welche Rolle spielen Kooperationen für die Innovationsfähigkeit von Sartorius?

Es werden sich Produktionslinien durchsetzen, die modular und variabel aufgebaut sind und weitgehend oder vollständig aus Einwegtechnologien bestehen. Diese werden nicht mehr in teuren und wartungsintensiven Reinräumen installiert sein, sondern in einem effizienteren Produktionsumfeld unter kontrollierten Bedingungen. So können Hersteller schneller ihre Produktionskapazitäten anpassen, auf neue Anforderungen reagieren oder vereinfacht Prozesse transferieren. Die Produktion wird damit nicht nur flexibler, sondern auch preiswerter. Die neuen Medikamente stehen den Patienten schneller zur Verfügung und auch Menschen mit seltenen Krankheiten kann effektiv geholfen werden.

Das stimmt. In den kommenden Jahren verlieren viele biopharmazeutische Original-präparate ihren Patentschutz. Derzeit arbeiten weltweit mehr als 200 Unternehmen in über 700 Projekten an Nachahmerprodukten der Biopharmaka, den so genannten Biosimilars. Da ihre Entwicklung wesentlich aufwändiger und kostspieliger als die herkömmlicher Generika ist, kann man bei Biosimilars von einem deutlich geringeren Einsparpotenzial ausgehen. Aufgrund der relativ hohen Preise der Originalpräparate rechnet sich deren Ersatz für das Gesundheitswesen dennoch.

Keiner kann Experte auf jedem Fachgebiet sein. Neben unserer eigenen Entwicklungs-arbeit, die wir vor allem auf unsere Kerntechnologien konzentrieren, setzen wir deshalb schon lange auf Entwicklungspartnerschaften mit anderen Unternehmen und Forschungs-einrichtungen. So integrieren wir neue Technologien und Produkte schnell in unser Portfolio und in unsere Prozessplattformen. Der Erfolg der vergangenen Jahre und die Breite und Qualität unseres Portfolios zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ich würde sogar sagen, dass wir mit Kooperationsmanagement und der Integration von neuen Technologien eine echte Kernkompetenz entwickelt haben.

Drei Fragen an Prof. Dr. Oscar-Werner ReifChief Technology Officer, Corporate Research

Kein Wunder also, dass Einwegtechnologien in der biopharmazeuti-schen Forschung und Entwicklung vor allem bei kleineren Chargen immer häufiger zum Einsatz kommen. Sartorius hat mit seinem breiten und innovativen Sortiment aktiv zu dieser Entwicklung beigetragen und ist weltweit der führende Anbieter für Einwegbioreaktoren und -Bags.

Präzise Steuerung sensibler ProzesseWas bei der Zellkultur-Anzucht und anschließenden Volumenvergröße-rung gelingt, darf bei der eigentlichen Produktion im 2.000-Liter-Bio-reaktor nicht schief gehen. Da die Zellkulturen höchst empfindlich sind

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Weil die Herstellung von Biologika besonders effizient sein muss, wird zur Datenanalyse Software von Sartorius eingesetzt, die der Überwachung, Automatisierung und Vorhersage von Produktionsprozessen dient.

Intelligente UnterstützungSoftware von Sartorius hilft Biopharmakunden, Prozesse zu entwickeln, die sich durch hohe Stabilität und Wirkstoffausbeute auszeichnen. Sie ermöglicht es, Prozesse in Echtzeit zu über wachen und zu optimieren sowie Doku- mentationsanforderungen für die Behörden zu erfüllen.

Multivariate Datenanalyse verschiedener Parameter wie Glukose oder Laktat stellt Prozessschwankungen und deren Ursachen transparent und in Echtzeit dar.

Design-of-Experiments-Software identifiziert kritische Prozessparameter effizient, quantifi-ziert und verkürzt Entwicklungs zyklen deutlich.

und auf kleinste Veränderungen reagieren, ist eine strenge Überwachung des Produk-tionsprozesses unabdingbar. In dieser Phase sorgt Sartorius mit Prozessmesstechnik und Software für die multivariate Datenanalyse dafür, dass relevante Parameter in Echtzeit er-hoben, dokumentiert und ausgewertet werden können. Das System deckt Korrelationsmuster zwischen den einzelnen Parametern auf, so dass bei Prozessabweichungen rechtzeitig die richtigen Schlussfolgerungen gezogen und Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Dadurch ist gewährleistet, dass jede Charge höchsten Qualitätsanforderungen entspricht und sich die Gefahr eines vollständigen Pro-duktionsausfalls verringert.

Aufreinigungskompetenz aus erster HandHaben die Zellen die gewünschte Anzahl von Antikörpern produziert, beginnt der aufwän-dige Downstream-Prozess, in dem der Wirk-stoff geerntet und stufenweise immer weiter von Verunreinigungen und unerwünschten Bestandteilen der Zellbrühe getrennt wird. Eine wichtige Rolle spielen dabei mecha-nische Separationsverfahren unter Einsatz unterschiedlicher Membranen. Das breite Filtrationsportfolio von Sartorius basiert auf der Erfahrung aus über neun Jahrzehnten, denn die Herstellung von Membranen gehört bereits seit 1927 zu den Kernkompetenzen des Konzerns. Damals gründete Wilhelm Sartorius gemeinsam mit dem Chemie-No-belpreisträger und Membranfilter-Erfinder Richard Zsigmondy die Membranfiltergesell-schaft mbH – ein „Joint Venture“, mit dem der Grundstein für das umfangreiche Filtrations-portfolio von Sartorius gelegt wurde. Seitdem hat das Unternehmen seine Membrantechno-logie immer weiter verfeinert und ausdiffe-renziert. Heute gehört das Unternehmen zu den drei Weltmarktführern für Filtrations-technik.

Auf den bisherigen Erfolgen will und wird sich Sartorius nicht ausruhen. Gemeinsam mit seinen Kunden arbeitet das Unternehmen kontinuierlich daran, seine Lösungen wei-ter zu verbessern, zu verfeinern und unter dem Blickwinkel des Kundennutzens entlang der biopharmazeutischen Wertschöpfungs-kette sinnvoll zu erweitern. Denn das Ziel ist klar definiert: Auch künftig will Sartorius mit innovativen Tools und Technologien die Forschung beschleunigen, die Produktion vereinfachen und somit einen Beitrag dazu leisten, dass mehr Menschen Zugang zu besserer Medizin erhalten.

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Anstelle von Glas- oder Edelstahlbioreaktoren werden heute Bioreaktoren mit Einwegbehältern für die Zellkultivierung eingesetzt. Sie sind nicht nur ökonomisch und ökologisch sinnvoller, sondern vor allem auch sicherer und flexibler einsetzbar.

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Sartorius deckt mit seinen Technologien nahezu alle Schritte der Produktionskette eines Biopharma zeutikums ab – von der Vermehrung der Zellen bis zu ihrer Ernte, Aufreinigung und der finalen Abfüllung. Im Upstream ist Sartorius mit seinem umfangreichen Angebot an Bioreaktoren weltweit führend. Im Downstream treibt Sartorius den technologischen Fortschritt durch die Entwicklung neuer oder verbes-serter Einwegtechnologien voran, wie der Membranchromatographie, der Body-Feed-Filtration oder Freeze & Thaw-Systemen.

Führend im Upstream, innovativ im Downstream

Anzucht

Vorkultur

Hauptkultur

Nährmedien-herstellung

NÄHRMEDIEN- HERSTELLUNG

• Medien• Sterilfilterkerzen• Lager- und Mixing-Bags• Virusfilterkerzen

Biopharmazeutika werden mit Hilfe lebender Zellen hergestellt. Damit diese den gewünschten Wirkstoff produzieren können, wird ein Gen als „Bauanleitung“ in ihr Erbgut, die DNA, einge-schleust. Zellen brauchen optimale Bedingungen, um sich vermehren zu können – daher versucht man, ihren natür lichen Lebens raum durch Nährmedien nachzuahmen. Diese liefern alle wichtigen Nährstoffe wie Proteine, Zucker und Salze, die die Zellen zum Wachsen und Gedeihen benötigen.

ZELLEN, ZELLBANKEN UND TESTS

• Automatisierte Probenabfüllung

Für die Produktion monoklonaler Antikörper werden genetisch modifizierte Säugetierzellen verwendet. Zusammen mit dem Nährmedium werden sie zur Anzucht in einen kleinvolumigen Bioreaktor gegeben.

Wirtszelle mit modifizierter DNA

Nährmedium

VOLUMEN VERGRÖSSERUNG

• Bioreaktoren in mehreren Größen

Die Zellen wachsen und werden schrittweise in immer größere Bioreaktoren überführt, in denen sie sich weiter vermehren. Hier müssen ideale Bedingungen herrschen, etwa hinsichtlich des Sauerstoffgehaltes, des pH-Wertes oder der Temperatur. Dieser Prozess kann mehrere Wochen dauern.

PRODUKTION

• Produktionsbioreaktoren bis 2.000 Liter (Einweg)

• Sensoren zur Prozessanalytik (PAT)

Während dieser Phase beginnen die Zellen, den gewünschten Antikörper zu produzieren und ihn in die Nährlösung freizusetzen. Der Prozess wird solange fortgeführt, wie die Zellen die Anti körper produzie-ren. Dies kann mehrere Wochen dauern. Im Laufe der gesamten Produktion muss darauf geachtet werden, dass keine Verunreinigungen, beispielsweise Bakterien, in die Bioreaktoren gelangen. Daher findet der Prozess unter sterilen Bedingungen statt.

Antikörper

aktiver Virus

Upstream

Klärung

Steril�ltration

KLÄRUNG

• Tiefenfilter• Body-Feed-Filtration mit

hochreiner Kieselgur

Am Ende eines Produktionsdurchlaufs werden die Antikörper geerntet. Dabei werden die Zellen selbst und ihre Bruchstücke von der Lösung mit den Antikörpern getrennt – etwa durch Tiefenfiltration, Zentrifugieren oder dynamische Filtration unter Zugabe von hochreiner Kieselgur als Filtrierhilfe. Übrig bleiben feinere Verunreinigungen und Nebenpro dukte wie bestimmte Wirtszellen-Proteine (HCP) oder DNA, welche von den Zellen selbst stammt und von ihnen in die Lösung abgegeben wurde.

STERILFILTRATION

• Sterilfilterkerzen

Nach der Ernte beginnt die so genannte Au freinigung des Wirkstoffes. Am Übergabepunkt wird die Lösung vorbeugend einer Sterilfiltration unterzogen. Der gesamte Aufreinigungsprozess muss sehr gründlich sein, damit die Patienten ein sicheres Medikament erhalten. Und er muss sorgsam erfolgen, damit die Stabilität und Wirksamkeit des Antikörpers nicht beeinträchtigt werden.

Zellfragmente

HCP(Host Cell Protein)

DNA

ZENTRIFUGIEREN

• Einwegzentrifuge

Für die Zelltherapie, Impfstoffherstellung oder Blutverarbeitung werden zunehmend Einweg- zentrifugen zur kontinuierlichen Rückgewinnung von Überstand oder Feststoffen, also Zellen oder Partikeln, eingesetzt. Sie können sehr hohe Zelldichten bei gleichzeitig hoher Ausbeute und Produktqualität verarbeiten.

ULTRA- UND DIAFILTRATION

• Crossflow-Filtersysteme

In einem ersten Schritt der Aufreinigung wird das Antikörpermediengemisch mit Hilfe einer Crossflow- Filtration aufkonzentriert. Dabei wird das Gemisch über eine Membran gepumpt und die gereinigte Lösung quer zur Fließrichtung abgezogen. Aus der Lösung werden mit dieser Technik Wasser, Salze und kleine Proteine entfernt. Gleichzeitig wird auch ihr pH-Wert für den nächsten Schritt verändert.

Ultra-Dia�ltration

HCP(Host Cell Protein)

Nährmedium

aktiver Virus

Antikörper

DNA

Nun werden die Antikörper weiter von den anderen Bestandteilen der Lösung isoliert, indem sie in Säulen an einen entsprechenden Partner gebunden werden. Bei Antikörpern kann das zum Beispiel ein Antigen sein. Diese Bindung ist reversibel: Ändert sich der pH-Wert erneut, lösen sie sich wieder von ihren Bindungspartnern.

Downstream

VIRUSABREICHERUNG

• Mischtanks• Virusfilterkerzen• UV-C Inaktivierungssysteme

Bei biologischem Material besteht ein inhärentes Restrisiko einer Verunreinigung durch Viren. Zusätzlich zu strikten und umfassenden Tests werden deshalb vorsorglich verschiedene Methoden eingesetzt, um potenzielle Viren unschädlich zu machen, beispielsweise UV-Strahlen, Virusfiltration, Adsorption oder die Absenkung des pH-Werts. Hersteller müssen mindestens zwei dieser unterschiedlichen Technologien einsetzen, damit der Wirkstoff später zugelassen wird. Sartorius deckt mit seinem Portfolio alle diese Methoden zur Virusabreicherung ab.

POLISHING

• Membranchromatografie

Nun kommen wieder Membranen zum Einsatz, an denen die verbliebenen Verunreinigungen wie DNA oder Wirtszellproteine (die HCP-Proteine) haften bleiben. Damit sie das tun, sind die Ober-flächen der Membranen so verändert, dass sie die verbliebenen Verunreini gungen binden. Im Gegensatz zur klassischen und teuren Gelchro-matografie kann die Membran chroma tografie Verunreinigungen um ein Vielfaches schneller von der Wirk stofflösung trennen.

VIRUSFILTRATION

• Virusfilterkerzen

Am Ende der Aufreinigung müssen zur Sicherheit für den Patienten noch potenziell vorhandene restliche Viren aus der Lösung entfernt werden. Sie werden von speziellen Virusfilterkerzen zurückgehalten. Es bleibt die Lösung mit dem Antikörper – der reine Wirkstoff. Sartorius hat das umfangreichste Portfolio an Virusfiltern und zählt deshalb zu den führenden Anbietern auf diesem Gebiet.

KONZENTRATION

• Crossflow-Filtersysteme

Auch die letzten Schritte in der biopharmazeutischen Produktion sind anspruchsvoll: Aus dem Wirkstoff muss jetzt ein Arzneimittel werden, das dem Patienten in der richtigen Konzentration zugeführt und von dessen Körper aufgenommen werden kann. Dazu wird die Antikörper-Lösung auf die Endkonzentration eingestellt, ihr pH-Wert angepasst und sie wird mit entsprechenden Hilfsstoffen versehen.

Inaktiver Virus

STERILFILTRATION

• Sterilfilterkerzen

Bevor das Arznei mittel gelagert oder abgefüllt wird, wird es zur Sicherheit erneut steril filtriert. Um Verunreinigungen zu vermeiden, laufen heute die Schritte einer Biopharma-Produktion meistens vollautomatisch ab. Die Anlagen sind streng kontrollierte, abgeschlossene Systeme.

GEFRIERLAGERUNG

• Einfrier- und Auftausysteme

Damit Hersteller das Arzneimittel nach der Produktion nicht sofort abfüllen müssen, hat Sartorius innovative Freeze & Thaw-Systeme entwickelt. Mit ihnen können Zwischenprodukte oder das fertige Medikament in Einwegbags schnell und gleichmäßig eingefroren, eingelagert oder an andere Standorte transportiert und dort wieder aufgetaut werden. Das macht es den Herstellern möglich, große Mengen eines Wirkstoffes auf Vorrat zu produzieren und flexibel auf steigende Nachfragen zu reagieren.

FINALE ABFÜLLUNG

• Abfüllanlagen

Im letzten Produktionsschritt wird das Medikament steril in Spritzen oder Ampullen abgefüllt. Wie andere Biopharmazeutika auch würden es Antikörper gegen Krebs nicht schaffen, die Magensäure zu passieren. Daher wird das Arzneimittel dem Patienten injiziert.

Zur Modellierung und Optimierung biopharmazeutischer Herstellungsprozesse wird innovative Datenanalysesoftware an vielen Stellen innerhalb der Prozesskette eingesetzt. Diese daten- basierten digitalen Werkzeuge machen die Arbeit der Kunden noch effizienter.

Steril�ltration

FinaleAbfüllung

Gefrierlagerung

WELTWEIT VOR ORT

Kundennähe ist bei Sartorius nicht nur ein Wort. Sartorius ist dort, wo seine Kunden sind – und zwar auf der ganzen Welt. Seit Gründung vor rund

150 Jahren in Göttingen hat Sartorius seine internationale Präsenz kontinuierlich ausgebaut und verfügt heute über eigene Produktionsstätten, Vertriebsniederlassungen und örtliche Handelsvertretungen in mehr als 110 Ländern. Von dieser räumlichen Nähe profitieren die Kunden durch kurze Lieferzeiten, eine schnelle Auftragsabwicklung und persönlichen Service. Aber auch Sartorius nutzt den langjährigen, engen Kontakt zu seinen Kunden, um deren Prozesse und Bedürfnisse genau zu verstehen. Sein Geschäft konzentriert Sartorius auf die drei Kern-märkte Nordamerika, Europa und Asien. In Europa verfügt Sartorius historisch bedingt über das dichteste Standort-netz. Hauptsitz sowie größter Produktions- und Entwick-lungsstandort ist die deutsche Universitätsstadt Göttingen. Hier entwickelt und produziert Sartorius zwei seiner Kern-technologien: Membranfilter und Laborinstrumente. Den weltweit größten Pharma- und Labormarkt, Nord-amerika, Hauptsitz vieler großer Kunden und Ursprung zahlreicher Innovationen, bedient Sartorius von seiner Vertriebszentrale in Bohemia, New York, aus. Wichtigs-te Produktionsstätte für die USA ist das Werk in Yauco, Puerto Rico, wo Sartorius zuletzt umfangreich in den Ausbau der Produktionskapazitäten investiert hat. Von hier beliefert Sartorius seine amerikanischen Biopharma-kunden mit Membranfiltern und sterilen Einwegbags. Im dynamisch wachsenden asiatischen Markt ist Sartorius von seiner Vertriebszentrale in Shanghai aus aktiv. Wich-tige Produktionszentren sind Peking und Bangalore, in denen Sartorius unter anderem Bioreaktoren aus Edelstahl, Einwegbags und Laborwaagen herstellt.

WELTWEIT VOR ORT

zwar auf der ganzen Welt. Seit Gründung vor rund 150 Jahren in Göttingen hat Sartorius seine internationale Präsenz kontinuierlich ausgebaut und verfügt heute über eigene Produktionsstätten, Vertriebsniederlassungen und

Von dieser räumlichen Nähe profitieren die Kunden durch

und persönlichen Service. Aber auch Sartorius nutzt den langjährigen, engen Kontakt zu seinen Kunden, um deren

märkte Nordamerika, Europa und Asien. In Europa verfügt Sartorius historisch bedingt über das dichteste Standort-netz. Hauptsitz sowie größter Produktions- und Entwick-lungsstandort ist die deutsche Universitätsstadt Göttingen. Hier entwickelt und produziert Sartorius zwei seiner Kern-

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Im dynamisch wachsenden asiatischen Markt ist Sartorius -

denen Sartorius unter anderem Bioreaktoren aus Edelstahl,

AmerikaArgentinien – Buenos Aires

Brasilien – São Paulo

Kanada – Oakville (ON)

Mexiko – Mexico City

Puerto Rico – Yauco

USA – Albuquerque (NM), Ann Arbour (MI), Arvada (CO), Bohemia (NY), Boston (MA), New Oxford (PA)

Bohe

mia

(NY), U

SA

Yauco, Puerto Rico

28 | STANDORTE

Vertrieb

Produktion und Vertrieb

Vertrieb

Produktion und Vertrieb

Bang

alor

e, Indien

EMEABelgien – Brüssel

Deutschland – Göttingen, Guxhagen, Laupheim

Finnland – Helsinki, Kajaani

Frankreich – Aubagne, Dourdan, Lourdes

Großbritannien – Epsom, Glasgow, Royston, Stonehouse, Welwyn Garden

Irland – Dublin

Italien – Florenz, Mailand

Niederlande – Amersfoort

Österreich - Wien

Polen – Posen

Russland – Moskau, St. Petersburg

Schweden – Malmö, Umea

Schweiz – Tagelswangen

Spanien – Barcelona, Madrid

Südafrika – Midrand

Tunesien – Mohamdia

Ungarn – Budapest

Asien | PazifikAustralien – Melbourne

China – Hongkong, Peking, Shanghai, Suzhou

Indien – Bangalore

Japan – Tokio

Malaysia – Kuala Lumpur

Singapur – Singapur

Südkorea – Seoul

Thailand – Bangkok

Vietnam – Hanoi

Kajaani, Finnland

STANDORTE | 29

Peki

ng, C

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Göt

ting

en, D

euts

chla

nd

Aubagne, Frankreich

MENSCHEN BEI SARTORIUS

Sartorius zieht Persönlichkeiten an, die viel Freiraum und schnelle Entscheidun-gen schätzen, und die in der spannenden

Life-Science-Branche etwas bewirken wollen. Denn so individuell jeder Einzelne ist, ver bindet doch alle ein gemeinsames Ziel: bessere Gesundheit für mehr Menschen.

Bewegen und bewirkenPioniergeist, der Blick nach draußen und Kreativität sind seit jeher der Motor, der Sartorius antreibt und erfolgreich macht. Mit weg weisenden Technologien, einer starken Marke und langjährigen Beziehungen zu Kunden und Partnern gestaltet Sartorius seine Märkte aktiv mit. Wer bei uns arbeitet, möchte Dinge voranbringen, Trends setzen. Wir suchen Menschen, die diese Ambitionen teilen und die Freude daran haben, mit dem eigenen Tun etwas zu bewegen und zu bewirken.

Wachsen und weiterkommenNur wer bereit ist, die eigene Komfortzone zu verlassen, kann sich fachlich und persön-lich weiterentwickeln. Bei Sartorius haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglich-keit, die eigene Karriere in einem dynamisch wachsenden Unternehmen aktiv voranzutrei-ben und dabei nicht zuletzt auch im geografi-schen Sinne weiterzukommen. Denn als global agierender Konzern ist Sartorius an rund 60 Standorten mit Produktionsstätten und Vertriebsniederlassungen vertreten.

Starke Persönlichkeiten – mit TeamgeistSartorius ist stolz darauf, Menschen aus fast 80 Nationen zu beschäftigen – viele davon erfahrene Spezialisten, die zu den Besten ihres Fachs gehören. Sie schätzen die Diversität und den konstruktiven Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, die eine andere Expertise, einen anderen kulturellen Hintergrund oder auch mal eine andere Meinung haben. Denn von dieser Offenheit profitiert nicht nur das Er-gebnis, sondern auch jeder für sich persönlich. Teamgeist zu fördern und zugleich individuelle Leistungen zu honorieren, ist für Sartorius daher selbstverständlich.

Mehr als 8.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen sich bei Sartorius mit ihrem Knowhow und ihrem Engagement täglich dafür ein, dass Forscher und Ingenieure schneller Fortschritte in den Life Sciences und in der Bioprozesstechnik machen können.

30 | MITARBEITER

Wenn gemeinsame Ziele verbinden„Bevor ich 2001 zu Sartorius kam, habe ich vor allem wissenschaftlich gearbeitet und viel Zeit im Labor verbracht. Mit dem Wechsel kamen neue Aufgaben mit Kundenkontakt und Teamverantwortung. Heute arbeite ich eng mit Kollegen auf der ganzen Welt zusammen und schätze die Dynamik, die im Team entsteht, wenn man gemeinsame Ziele verfolgt. Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass Grenzen und Zeitzonen kaum eine Rolle spielen, wenn man sich austauschen möchte oder einen wichtigen Rat eines Kollegen, z. B. in Indien, braucht. Die Jahre sind für mich wie im Flug vergangen, auch, weil ich mich bei Sartorius immer weiterentwickeln konnte. Und es bleibt spannend: Mit dem Ausbau des Bereichs der Bioanalytik steht der Wissenschaftlerin in mir die aufregendste Zeit noch bevor.“

Teil einer Wachstumsgeschichte sein„Vor rund 20 Jahren kam ich zu Sartorius, als Regional Manager in Indien. Seitdem habe ich mehrfach miterlebt, wie Sartorius mit seinen Produkten Technikgeschichte geschrieben hat. Es gibt wenige Branchen, die sich technologisch und wirtschaftlich so schnell entwickeln wie der Biopharma-Markt, besonders in Asien. Diese Zukunftsmärkte mitzugestalten, motiviert mich sehr. Schließlich steckt in jedem Medi kament immer auch ein bisschen Sartorius.“

Amit SharmaDirector of Project Management in Singapur, kümmert sich um die Umsetzung strategischer Vertriebs- und Marketingprojekte in Asien.

Sandra MeiSeit 2013 verantwortlich für die Personalarbeit in acht asiatischen Ländern.

Wenn man mit den Aufgaben wächst„ ‚Das schaffe ich schon‘, habe ich mir gedacht, als mir vor gut zwei Jahren die Verantwortung für fünf weitere, asiatische Länder übertragen wurde. Zuvor hatte ich mich drei Jahre lang ausschließlich um den stark wachsenden chinesischen Markt gekümmert. Die Aufgabe war komplexer als gedacht: Die Kulturunterschiede zwischen den Ländern sind gravierend und der Umgang mit Bewerbern erfordert

viel Fingerspitzengefühl. Seither lerne ich jeden Tag dazu. Besonders mag ich auch den Freiraum für die Gestaltung meiner Arbeit. Dadurch kann ich mich selbstverwirklichen und meinen Horizont stetig erweitern. Eine bessere Motivation kann ich mir nicht vorstellen.“

Dr. Noushin DelmdahlProtein-Biochemikerin, entwickelt mit ihrem Team in Göttingen Filtrationstechnologien für das Labor.

MITARBEITER | 31

... Sartorius um 1870 die damalige Wägetech-nik revolutioniert hat? Gründer Florenz Sartorius entwickelte eine Analy-senwaage, deren Waage-balken kürzer, leichter und

steifer waren als bisher. So konnte er die Einschwingzeiten drastisch verkürzen und die Analysen im Labor beschleu nigen. Diese Erfindung verhalf Sartorius zu internationa-ler Bekanntheit – bis heute ist die Wägetechnik ein wichtiger Teil des Laborgeschäfts von Sartorius.

... Sartorius dazu beiträgt, dass sich Menschen wirksam vor gefährlichen Viruserkrankungen wie der Schweine-grippe schützen können? Sartorius ist ein wichtiger Zulieferer für die Biotech- und Pharmaindustrie und stellt eine Vielzahl von Produkten her, die bei der Herstel-lung von Impfstoffen eingesetzt werden. Hierzu gehören unter anderem Sterilfilter, Bioreaktoren und aseptische Einwegbeutel.

... Sartorius mit der ameri-kanischen Weltraumbehörde

NASA zusammenarbeitet? Für ein Forschungsprojekt

schickte die NASA einen Nano- Satelliten mit Zellkulturen in den

Weltraum, um das Wachstum von Zellen in der Schwerelosigkeit zu untersuchen. Gelagert werden die Zellkulturen in aseptischen Einwegbeuteln von Sartorius. Die Forschun gen dienen dazu, Astro-nauten, die über längere Zeit der Schwerelosigkeit ausgesetzt sind, medizinisch besser versorgen zu können.

... Sartorius schon Ende des 19. Jahrhunderts den Vorreiter des Bioreaktors, heutiges Herzstück der biopharmazeutischen Produktion, entwickelte? Sartorius baute Wärmekästen für bakteriologische Zwecke und Brutschränke zur Geflügelzucht, mit deren eingebau-ten Thermostaten die Umgebungstemperatur präzise reguliert und so der Vermehrungs- bzw. Brutprozess gesteuert werden konnte. Die Erfindungen verkauften sich erfolgreich in ganz Europa.

SCHON GEWUSST, DASS ...?

32 | KALEIDOSKOP

... Sartorius mit seinen Produkten Dia-betikern und vielen anderen chronisch Kranken das Leben leichter macht? Viele Arzneimittelunternehmen verwenden bei der Herstellung von Insulin und anderen flüssigen Medikamenten spezielle Filter von Sartorius, die sie insbesondere zur Sterilfiltration der pharmazeutischen Flüssigkeiten einsetzen.

... man mit einer speziellen Sartorius-Technologie visualisieren kann, wie Wirkstoffe Krebszellen angreifen, bekämpfen und töten? Mit dem IncuCyte® S3 lassen sich lebende Zellen in Echtzeit analysieren. Bislang war es lediglich möglich, zu bestimmten Zeitpunkten Fotos zu machen und die Veränderungen im Nachhinein zu dokumentieren. Mit dem IncuCyte® S3 können die Reaktionen von Wirkstoffen in Proben live überwacht und ausgewertet werden. In der Krebsforschung lässt sich damit erstmals die Wirksamkeit von Pharmazeutika direkt am Bildschirm überprüfen.

... Sartorius gemeinsam mit der Technischen Universität Ilmenau die genaueste Waage der

Welt entwickelt hat? Der Massekomparator ist so präzise, dass er sogar Abweichungen im Nanogrammbereich messen kann. Das entspricht zum Beispiel der Konzentration des Wirkstoffs einer Kopfschmerztablette in einem normalen 25-Meter-Becken. Der Komparator hat eine wichtige Funktion: Auch nach Ablösung des Urkilogramms als Definition der SI-Einheit „Kilogramm“ wird es mit seiner Hilfe möglich sein, durch die Massebestimmung mittels einer 1 kg-Siliziumkugel eine auf den neuen Standard rückführbare Masseskala zu erstellen.

... Sartorius als Pionier in dem Segment die Herstellung von Biopharmazeutika durch Einwegtechnologien umweltfreundlicher gemacht hat? Einwegprodukte – zum Beispiel Bags – machen die häufige Reinigung von Edelstahlbehältern überflüssig. Es werden nicht nur mögliche Kontaminationen vermieden, sondern auch chemische Reinigungsmittel eingespart. Zudem muss das Abwasser nicht aufwändig aufbereitet werden. Untersuchungen haben ergeben, dass Hersteller durch Einwegtechnologien mehr als 80 Prozent Wasser und 30 Prozent Energie sparen können – bei gleichzeitig höherer Produktsicherheit. Bei der Entsorgung werden die energiereichen Materialien dann zur Wärme- und Stromgewinnung genutzt.

KALEIDOSKOP | 33

Diese Unternehmenswerte haben sich in der rund 150-jährigen Geschichte von Sartorius entwickelt. Sie stehen für das, was Sartorius in der Vergangenheit erfolgreich gemacht hat und prägen den täglichen Umgang im Unternehmen.

Seit der Gründung von Sartorius im Jahr 1870 war die nachhaltige, profitable Entwicklung des Unterneh-mens zentrales Ziel und Prinzip. Kundenorientierung,

Exzellenz und Innovation sind die Schlüssel, um dies zu erreichen. Nachhaltigkeit bedeutet somit, bei unseren Geschäfts aktivitäten auf positive und allseitig erfolgreiche Beziehungen zu verschiedenen Anspruchsgruppen zu setzen.

Nachhaltigkeit in Bezug auf Kunden und Geschäftspartner heißt, vertrauensvolle und langfristig profitable Bezie-hungen aufzubauen und zu wahren. Für Mitarbeiter von Sartorius bedeutet Nachhaltigkeit, sich während des ge-samten Berufslebens als Persönlichkeiten und professionell weiterentwickeln zu können. Investoren können mit einer Unternehmenspolitik rechnen, die auf kontinuierliche und nachhaltige Wertsteigerung setzt und nicht auf das rasche Mitnehmen von Gewinnen. Hinsichtlich der Gesellschaft ist das Ziel, ein verantwortliches Mitglied und an den weltweiten Standorten ein guter Nachbar zu sein.

Nachhaltigkeit: Profitables Wachstum und verantwortungsvolles Handeln gegenüber allen Anspruchsgruppen.

NACHHALTIGKEIT, OFFENHEIT UNDFREUDE

34 | WERTE

Das Bessere ist bekanntlich der Feind des Guten. Um das Bessere zu erkennen und Dinge anders und besser machen zu können, brauchen wir Offenheit –

sowohl innerhalb des Unternehmens als auch nach außen.

Viele unserer innovativsten und erfolgreichsten Produkte sind das direkte Ergebnis von Offen heit, verbunden mit der Bereitschaft, von unseren Kunden und Technologie -partnern zu lernen.

Wenn wir Offenheit mit unserer technologischen Kompe-tenz kombinieren, kommen wir zu Innovationen, die wirk-lich etwas bewegen und für unsere Kunden wertschaffend sind. Aber auch innerhalb unseres Unternehmens ist Offenheit eine Quelle von Veränderung und Fortschritt. Es zahlt sich aus, Alltags routinen zu hinterfragen, Wissen zu teilen und kreative, neue Ansätze auszuprobieren.

Unsere Offenheit nach innen und außen immer weiter zu entwickeln und zu stärken, ist ein wichtiges Ziel und die Voraussetzung dafür, dass wir unser großes konzernweites Potenzial nutzen können.

Offenheit: Als Quelle für Veränderung und Fortschritt.

Freude: Eine Arbeitsumgebung mit Freiraum und Wertschätzung.

Bei Sartorius gehen harte Arbeit und Freude Hand in Hand. Denn die Mitarbeiter arbeiten nicht nur mit dem Verstand, sondern sind auch mit dem Herzen

bei der Sache. Im Gegenzug gibt Sartorius seinen Mitar-beitern viel Freiraum und Aufgaben, an denen sie wachsen und ihr persönliches Potenzial ausschöpfen können.

Das Unternehmen spricht Menschen an, die gern in internationalen Teams arbeiten, die mit Freude Verant-wortung übernehmen und die es schätzen, neue Wege zu entdecken und ihre Erfolge dann gemeinsam zu feiern. In dieser teamorientierten und offenen Weise arbeiten wir auch mit unseren Kunden zusammen. Unsere zuge-wandte und positive Unternehmenskultur schätzen wir als wichtige Quelle für dauerhafte Motivation und über-durchschnittliche Leistung.

WERTE | 35

VON 1870BIS HEUTE

GENERATIONENWECHSEL

Sein handwerkliches Geschick und seine wissenschaftliche Neugier lassen Florenz Sartorius in den 1890er Jahren Brutschränke für die Geflügelzucht mit präzise geregelter Temperatur entwickeln. Ihnen folgen Wärmeschränke für bakteriologische Zwecke.Mit Gewinnen aus dem Waagenbau kauft Sartorius Unternehmen, deren Technologien sich ergänzen. Seine Söhne bindet Florenz Sartorius ab 1906 in das Unternehmen ein.

ENTWICKLUNGEN FÜR DIE ZUKUNFT

Sartorius ist 1927 Mitbegründer einer Gesellschaft zur Herstellung von Membran-filtern. Diese Alternative zur thermischen Sterilisation ermöglicht erstmals die Verarbeitung von hitzeempfindlichen Lösungen. Das Unternehmen entwickelt den Herstellungsprozess in größerem Maßstab. Die Membranfilter-Technologie erweist sich am Ende des 20. Jahrhunderts mit Aufkommen der Biotechnologie als Kern des heutigen Bioprozess-Geschäfts.

1870

19001900

UNTERNEHMENS GRÜNDUNG

Florenz Sartorius, „Mechanikus“ der Georg- August-Universität, baut Instrumente für die Forschungslabore der Göttinger Professorenschaft. 1870 gründet er seinen eigenen Betrieb mit einer der Technologien, die er an der Universität und auf der nach-folgenden Wanderschaft bei anderen Experten kennengelernt und selbst weiter entwickelt hat.

36 | CHRONIK

19301930DIE WIRTSCHAFTS-WUNDERZEITMit dem traditionell gut ausgebildeten Stamm von Fachkräften trägt Sartorius seinen Teil zum Wirtschafts wunder bei: Bereits kurz nach Kriegsende wird die Produktion wieder aufgenommen. Zunächst sind es Bedarfsgüter wie Bollerwagen und Waffeleisen. Im September 1945 folgen die ersten Analysenwaagen. Mit dem Wiederaufbau steigt die Nachfrage nach leistungsfähigen Geräten.

INTERNATIONALE PRÄSENZ

Mit messtechnischen Systemen für Forschungslabore und Industrieproduktionen steigt Sartorius zu einem der führenden Anbieter auf dem Weltmarkt auf. Schnellere Verkehrsverbindungen und die Entwicklung von Containerschiffen beschleunigen den internationalen Handel. Deutschlands Exportrate steigt steil an. Sartorius baut ein weltumspannendes Netz von Vertriebstochtergesellschaften auf.

1930

1960

1960

1930

IM ZWEITEN WELTKRIEG

1938 liefert Sartorius die 50.000. Analysenwaage aus. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 wird die feinmechanische Produktion teilweise auf Rüstungsgüter wie Bombenleitwerke und Zeitzünder umgestellt. Dafür werden im Unternehmen auch Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene eingesetzt.Im Rahmen der Arbeit an seiner Unter-nehmenschronik lässt Sartorius seine Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus durch ein externes Institut wissenschaftlich analysieren und aufarbeiten.

SCHRITTMACHER

Die Welt richtet Ende der 1960er Jahre ihren Blick ins Weltall und die Geschichte setzt sich in Göttingen fort: Sartorius-Mitarbeiter untersuchen kostbare 20,2 Milligramm des Mondgesteins der Apollo-11-Mission auf ihre absolute Oberfläche.In den 1970er Jahren hält die Elektronik bei Sartorius Einzug. Erste Vorläufer gab es schon in den 1950er Jahren, doch nun werden zunehmend elektronische Bauteile eingesetzt. Dadurch wird der Wägevorgang erheblich vereinfacht und die Messzeit deutlich verkürzt.

WELTWEITES NETZWERKSartorius agiert seit seiner Gründung international, wirbt auf Messen im Ausland und schließt bereits in den ersten Jahren Geschäfte in den USA und England ab. Zunächst durch Vertriebsniederlassungen und ab den 1980er Jahren auch über eigene Produktionsstandorte baut das Unternehmen seine globale Präsenz aus, um nah an seinen Kunden zu sein.

DER BÖRSENGANG

Ende der 1980er Jahre bieten sich für Sartorius neue Chancen. Die Erweiterung des Portfolios erfordert jedoch hohe Investitionen. Um Wachstum nachhaltig zu ermöglichen und die Finanzierung auf eine breitere Basis zu stellen, wird das bis dahin familiengeführte Unternehmen umstrukturiert: Im Juli 1990 geht Sartorius an die Börse.

EINWEGTECHNOLOGIEN

Die Nutzung von Einwegtechnologien macht die Arzneimittelherstellung nicht nur umweltfreundlicher. Durch niedrigere Anfangsinvestitionen und flexiblere Prozessgestaltung wird die Produktion der Biologika gleichzeitig auch günstiger. Mit einer stetig wachsenden Produktpalette entwickelt sich Sartorius zum Komplett-anbieter der Biopharmaindustrie: von der Molekül entwicklung bis zur Produktion.

MEDIZINISCHEN FORTSCHRITT ERMÖGLICHEN

Automatisierung, Digitalisierung und Vernetzung – diese Trends bestimmen die Laborarbeit der Zukunft. Sartorius unterstützt seine Kunden mit intuitiver Nutzerführung, Assistenzsystemen und automatisiertem Datenmanagement. Mit innovativen Verfahren in der Bioanalytik trägt Sartorius dazu bei, die oft zeitintensive Entwicklung neuer Wirkstoffe deutlich zu beschleunigen.

2025

1990FOKUS AUF BIOPHARMA

Seit Mitte der 1990er Jahre legt Sartorius einen besonderen Schwerpunkt auf die damals noch junge Biotechnologie. Da erste Biopharmazeutika wie Humaninsulin Marktreife erreichen, werden Produktions-anlagen erstmals im industriellen Maßstab benötigt. Lieferte Sartorius bislang vor allem Filter, baut das Unternehmen nun sein Angebot aus.

Seit rund 150 Jahren arbeitet Sartorius daran, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse für die Entwicklung innovativer Produkte zu nutzen. Schon die kurz-

armige Analysenwaage von Florenz Sartorius verändert die Arbeit in Forschungslaboren nachhaltig. Als Pionier bei Einwegprodukten hat sich Sartorius zu einem international führenden Technologiepartner der biopharmazeutischen Industrie entwickelt und trägt mit einem breiten Portfolio dazu bei, dass Biologika und Impfstoffe sicher und effizient hergestellt werden können.

IMPRESSUM

HerausgeberSartorius Corporate Administration GmbHCorporate Communications37070 Göttingen