Lackier-Müller investiert in die Zukunft€¦ · Amazone entwickelt und baut seit über 130 Jahren...

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k Industrielle Lackierpraxis Steigende Qualitätsanfor- derungen an die Oberfläche der Bauteile und Baugruppen von Landmaschinen haben Amazone aktuell dazu ver- anlasst, eine „Jumbo-Coat“- Anlage von Meeh in Betrieb zu nehmen. Seit mehr als 130 Jahren ist der Name Amazone ein fester Begriff in der Landmaschinen- technik. Entwickelt und produ- ziert werden aktuell Maschinen für die Bodenbearbeitung, zum Säen, Düngen und für den Pflan- zenschutz. Darüber hinaus gibt es eine Reihe Sonderlösungen, bei- spielsweise für den Kommunal- bereich. Der Hauptsitz des Land- maschinenspezialisten mit dem grün-orangenen Erscheinungs- bild ist das niedersächsische Has- bergen-Gaste. Doch produziert wird auch an weiteren Standor- ten, u.a im russischen Samara. Dort hat Amazone in eine „Jum- bo-Coat“-Pulverbeschichtungsan- lage von Meeh investiert. Samara ist eine Industriestadt im Südos- ten des europäischen Teils Russ- lands, an der Wolga gelegen und sechstgrößte Stadt Russlands. Hohe Qualitätsstandards Bereits seit 2013 beherbergt Samara eine der Produktions- stätten des niedersächsischen Landmaschinenherstellers Ama- zonen Werke. Damals hat Ama- zone das Werk GAG Eurotechni- ka zu 100% übernommen und produziert seitdem Teile, Bau- gruppen und Maschinen seines umfangreichen Landmaschinen- programms speziell für den russi- schen Markt, wie auch für angren- zende Länder. Inzwischen wird fast die gesam- te Palette von Amazone-Maschi- nen direkt in Samara hergestellt und teilweise mit Komponenten, die aus Deutschland geliefert werden, komplettiert. Die Mon- tage der fertigen Landmaschinen erfolgt dann ebenfalls in Samara. „Prinzipiell produzieren wir in Samara die gleichen Maschinen wie an unseren deutschen und europäischen Standorten. Maschi- nen, die wir schwerpunktmäßig schon immer für den russischen Markt gefertigt haben, bauen wir jetzt vor Ort und selbstverständ- lich nach demselben Qualitäts- standard wie beispielsweise in Hasbergen-Gaste“, sagt Hein- rich Buddenberg, Leiter Ober- flächentechnik und Betriebslei- tung in Hasbergen. Das war für Amazone Grund genug, in die jetzt 100%-ige Toch- ter zu investieren, u.a. in eine „Jumbo-Coat“-Anlage der Meeh GmbH in Wimsheim. „Damit“, so Buddenberg, „stel- len wir einen von uns hochge- steckten Anspruch an die Oberflä- che der Bauteile und Baugruppen sicher. Landmaschinen unterlie- gen ja bekanntlich einem extrem hohen Verschleiß und da ist es wichtig, dass die Oberflächenbe- schichtung einen unabdingba- Amazone entwickelt und baut seit über 130 Jahren Landmaschinen für die Bodenbearbeitung, Sätechnik, Dünge- und Pflan- zenschutztechnik. Die Geräte mit dem grün-orangenen Erscheinungsbild verfügen über robuste Oberflächen. Bild: Kuhn Bleche für Landmaschinen in hoher Qualität pulverbeschichten Amazone nimmt „Jumbo-Coat“-Pulverbeschichtungsanlage von Meeh in Betrieb SONDERDRUCK

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Nr. 7 • Seite 1 und 3 • 21.04.2017

Industrielle Lackierpraxis

Steigende Qualitätsanfor-derungen an die Oberfläche der Bauteile und Baugruppen von Landmaschinen haben Amazone aktuell dazu ver-anlasst, eine „Jumbo-Coat“-Anlage von Meeh in Betrieb zu nehmen.

Seit mehr als 130 Jahren ist der Name Amazone ein fester Begriff in der Landmaschinen-technik. Entwickelt und produ-ziert werden aktuell Maschinen für die Bodenbearbeitung, zum

Säen, Düngen und für den Pflan-zenschutz. Darüber hinaus gibt es eine Reihe Sonderlösungen, bei-spielsweise für den Kommunal-bereich. Der Hauptsitz des Land-maschinenspezialisten mit dem grün-orangenen Erscheinungs-bild ist das niedersächsische Has-bergen-Gaste. Doch produziert wird auch an weiteren Standor-ten, u.a im russischen Samara. Dort hat Amazone in eine „Jum-bo-Coat“-Pulverbeschichtungsan-lage von Meeh investiert. Samara ist eine Industriestadt im Südos-

ten des europäischen Teils Russ-lands, an der Wolga gelegen und sechstgrößte Stadt Russlands.

Hohe QualitätsstandardsBereits seit 2013 beherbergt

Samara eine der Produktions-stätten des niedersächsischen Landmaschinenherstellers Ama-zonen Werke. Damals hat Ama-zone das Werk GAG Eurotechni-ka zu 100% übernommen und produziert seitdem Teile, Bau-gruppen und Maschinen seines umfangreichen Landmaschinen-

programms speziell für den russi-schen Markt, wie auch für angren-zende Länder.

Inzwischen wird fast die gesam-te Palette von Amazone-Maschi-nen direkt in Samara hergestellt und teilweise mit Komponenten, die aus Deutschland geliefert werden, komplettiert. Die Mon-tage der fertigen Landmaschinen erfolgt dann ebenfalls in Samara. „Prinzipiell produzieren wir in Samara die gleichen Maschinen wie an unseren deutschen und europäischen Standorten. Maschi-nen, die wir schwerpunktmäßig schon immer für den russischen Markt gefertigt haben, bauen wir jetzt vor Ort und selbstverständ-lich nach demselben Qualitäts-standard wie beispielsweise in Hasbergen-Gaste“, sagt Hein-rich Buddenberg, Leiter Ober-flächentechnik und Betriebslei-tung in Hasbergen.

Das war für Amazone Grund genug, in die jetzt 100%-ige Toch-ter zu investieren, u.a. in eine „Jumbo-Coat“-Anlage der Meeh GmbH in Wimsheim.

„Damit“, so Buddenberg, „stel-len wir einen von uns hochge-steckten Anspruch an die Oberflä-che der Bauteile und Baugruppen sicher. Landmaschinen unterlie-gen ja bekanntlich einem extrem hohen Verschleiß und da ist es wichtig, dass die Oberflächenbe-schichtung einen unabdingba-

Amazone entwickelt und baut seit über 130 Jahren Landmaschinen für die Bodenbearbeitung, Sätechnik, Dünge- und Pflan-zenschutztechnik. Die Geräte mit dem grün-orangenen Erscheinungsbild verfügen über robuste Oberflächen. Bild: Kuhn

Bleche für Landmaschinen in hoher Qualität pulverbeschichtenAmazone nimmt „Jumbo-Coat“-Pulverbeschichtungsanlage von Meeh in Betrieb

Für die Pulverbeschichtungsanlagewurde eine neue, großflächig dimen-sionierte Produktionshalle errichtet,die ein optimales Handling auch sehrgroßer Bauteile ermöglicht. Pro-blemlos rangiert werden könnenWerkstücke bis 10 m Länge, 3,0 mHöhe und 2,5 m Breite bei Stückge-wichten von bis zu 4 to.

Mit nachhaltiger undumweltschonender

Pulverbeschichtung gutaufgestellt für die Zukunft

Bei der Investition in die neue An-lage entschied sich Lackier- Müllerganz bewusst für „eine umweltge-rechte, und wirtschaftliche Produk-tion, die gleichzeitig erweiterte Pro-duktionskapazitäten gewährleistet“,so Geschäftsführer Joachim Besser-dich.

Entschieden hat man sich daher füreine hochmoderne multimetallfähigeJUMBO-COAT Pulverbeschich-tungsanlage der Firma Meeh, einemder führenden Entwickler und Anbie-

Lackier-Müller investiert in die ZukunftNeue multimetallfähige Pulverbeschichtungsanlage in Hofheim/Wallau ist leistungsfähig,ressourcenschonend und energieeinsparend zugleich.

Die Lackier- Müller GmbH istim Rhein-Main-Gebiet seitüber 40 Jahren einer der

führenden Spezialbetriebe für Me-tallkorrosionsschutz durch Pulverbe-schichtung. Vor kurzem hat das mit-telständische Unternehmen in einehochmoderne multimetallfähigeJUMBO-COAT-Pulverbeschich-tungsanlage investiert und seine Lei-stungsfähigkeit weiter ausgebaut.

Erweiterte Dienstleistungenauf neuen

Produktionsflächen

Als Dienstleister für die Ober-flächenbeschichtung von Stahl-, Al-uminium- und verzinkten Bauteilenist die Lackier- Müller GmbHebenso wie als Spezialist für „deko-rativen“ Korrosionsschutz bekannt:Dafür stehen vielfältige Farbpalettenwie z.B. die weltweit eingesetzte undnormierte RAL-Palette mit über 600unterschiedlichen Farben zur Verfü-gung. Die Kunden von Lackier-Müller rekrutieren sich aus einemUmkreis von ca. 150 km um den Fir-mensitz von Hofheim/Wallau beiWiesbaden. Wurden mit der bisheri-gen Ausstattung des UnternehmensBeschichtungskapazitäten von jähr-lich ca. 250.000 m2 erreicht, erwar-ten die beiden Geschäftsführer Joa-chim Besserdich und Dirk Goth mitder neuen Anlage eine wesentlicheSteigerung der Produktionskapazität.

Waschanlage, Trockner, Einbrennofen, Handbeschichtungskabine und Auto-matik-Beschichtungsanlage (v.l.).

Blick in die neue Produktionshalle in Hofheim-Wallau.

S O N D E R D R U C K

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ren Quali-tätsbeitrag leistet.“ Um diesen Anspruch zu erfüllen, musste Amazone in ein geeignetes Verfahren investieren. „Letztendlich und nach rela-tiv kurzer Entscheidungsphase haben wir uns für Meeh entschie-den, weil man dort insbesondere auf unsere speziellen Wünsche eingegangen ist“, sagt Alexey Ily-in, Betriebsleiter bei Amazone-Eurotechnika in Samara.

VerschiebebahnhofIm Prozess übernimmt das

Handling sowohl großer als auch kleiner Teile der Ver-schiebebahnhof. Er ist jeweils auf die Produkte (Gewicht, Abmes-sungen) und die Platzverhältnis-se des Kunden abgestimmt und wird von Meeh immer kunden-spezifisch geplant. Der Verschie-bebahnhof, bestehend aus einer ausgetüftelten Stahlbaukonstruk-tion, dient sowohl zur Aufnah-me von einzelnen Blechen, die in der Regel von Hand eingehängt werden und auch größeren und schwereren Teilen und Baugrup-pen wie bei Amazone in Samara, die mit dem Gabelstapler gehand-habt werden. Hier hatte man bei der Planung des Verschiebebahn-hofs mit den Längs- und Quer-verfahrwegen sowie diversen

Puffer-z o n e n

stets den optimalen und reibungs-losen Materialfluss der Teile und Baugruppen im Fokus.

Umweltfreundliches Kreislaufsystem

Das Grundlayout einer „Jumbo-Coat“-Anlage ist prinzipiell immer dasselbe, jedoch für jeden Auf-trag stets an die vorhandenen Platzverhältnisse und Produkte angepasst. Bei Amazone befindet sich, vom Verschiebebahnhof aus betrachtet, links die Waschkabi-ne. Diese dient dem Entfetten / Phosphatieren sowie den Spülpro-zessen. Dabei werden alle Medi-en über einen Pumpensumpf und Bandfilteranlagen im Kreislauf geführt. Dieses Kreislaufsystem ist äußerst umweltfreundlich, da eine Einleitung in das Kanalnetz komplett entfällt.

AnlagenaufbauNeben der Waschkabine befin-

det sich bei Amazone der Trockner beziehungsweise der Einbrenn-ofen. Hier werden die Teile und Baugruppen getrocknet und/oder der Pulverlack eingebrannt. Das Ofen-Konzept sorgt dabei für einen idealen Lufthaushalt bei konstanter Temperaturhaltung. Trocknen und Einbrennen erfolgt

damit zeitüberwacht, sodass für jedes Werkstück entsprechend seiner Materialdicke die optimale Verweilzeit im Ofen garantiert ist.In der begehbaren und optional befahrbaren Beschichtungskabi-ne erfolgt die Pulverbeschichtung manuell. Die Absaugung über-schüssigen Pulvers erfolgt dabei durch einen Patronenfilter. Die gereinigte und saubere Luft wird über einen Sicherheitsfilter wie-der in die Halle zurückgeführt.

Mit der Amazone-Pulverbe-schichtungsanlage hat Meeh den Wunsch nach einer einfach zu bedienenden Anlage voll erfüllt. Sie läuft seit mehreren Monaten erfolgreich. Auch mit dem Engi-neering und der Fertigung der Bauteile einschließlich Montage vor Ort in Samara ging alles rei-bungslos über die Bühne, wie Bud-denberg und Ilyin bestätigen. Bis-lang, das bestätigt Heinrich Bud-denberg, gab es mit der Anlage keinerlei Pro bleme, was der pro-fessionellen Schulung der Ama-zonen Mitarbeiter aus Samara in Wimsheim geschuldet ist. Damit konnte und kann Amazone die Qualität einer sauberen, robus-ten und langlebigen Oberflächen-beschichtung seiner Land-maschinen sicherstellen.

Amazonen Werke H. Dreyer GmbH & Co. KG, Hasbergen-Gaste, Heinrich Buddenberg, Tel. +49 5405 501-436, [email protected], www.amazone.de;

Meeh Pulverbeschichtungs- und Staubfilteanlagen GmbH, Wimsheim, Dietmar Damm, Tel. +49 7044 95151-0, [email protected], www.jumbo-coat.de

Heinrich Buddenberg (l.), Betriebsleiter und Leiter Oberflächentechnik in Hasbergen und Dietmar Damm, Ver-triebsingenieur bei der Meeh GmbH entwickelten gemeinsam das Engineering der jetzt in Betrieb genommenen „Jumbo-Coat“-Pulverbeschichtungsanlage für das Amazonen-Werk in Samara. Quelle: Dietmar Kuhn

Die pulverbeschichteten Teile und Baugruppen werden über den Verschiebebahnhof „rangiert“, der kundenspezifisch für Amazone in Samara ge-plant ist. Quelle: Amazone

Bekanntlich gibt es Land-maschinen in unterschied-lichen Leistungen und Dimensionen. So ist die Amazone-Anlage sowohl für einzelne Blechteile als auch für komplette Baugruppen ausgelegt. Diese Ansprüche erfüllte man mit einem ent-sprechenden Verfahrbahn-hof für wechselnd große und kleine Werkstücke, der Waschkabine, den Öfen und der Pulverkabine für Bau-gruppen mit 9200 mm Länge, 2000 mm Breite, 2500 mm Höhe und einem maximalen Gewicht von 2000 kg. Die gesamte Anlage weist eine Länge von ca. 30 m und eine Breite von ca. 22 m auf.

Anlagendetails

„Reibungsloser Materialfluss aller Teile und Baugruppen.“

Amazonen WerkeH. Dreyer GmbH & Co.KGHasbergen-GasteTel. +49 (0) 54 05 - 501-0www.amazone.de

MEEH Pulverbeschichtungs-und Staubfilteranlagen GmbHD-71299 WimsheimTel. +49 (0) 70 44 - 9 51 51-0Fax +49 (0) 70 44 - 9 51 [email protected]