LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende...

83
LAN 2018 Planung, Bau und Betrieb von anwendungsneutralen Kommunikationsnetzwerken in öffentlichen Gebäuden Empfehlung Nr. 141 AMEV Arbeitskreis Maschinen- und Elektrotechnik staatlicher und kommunaler Verwaltungen

Transcript of LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende...

Page 1: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018

Planung, Bau und Betrieb vonanwendungsneutralenKommunikationsnetzwerkenin öffentlichen Gebäuden

Empfehlung Nr. 141

AMEVArbeitskreis Maschinen- und Elektrotechnik staatlicher und kommunaler Verwaltungen

Page 2: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven
Page 3: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

Planung, Bau und Betrieb vonanwendungsneutralen

Kommunikationsnetzwerkenin öffentlichen Gebäuden

(LAN 2018)

lfd. Nr. 141Aufgestellt und herausgegeben vom Arbeitskreis

Maschinen- und Elektrotechnik staatlicher und kommunaler Verwaltungen (AMEV)

Berlin 2018/2020

Geschäftsstelle des AMEV im Bundesministeriumdes Innern, für Bau und Heimat (BMI) Krausenstraße 17-20, 10117 Berlin

Telefon (030) 18 – 681 - 16860 E-Mail: [email protected]

Der Inhalt dieser Empfehlung darf nur nach vorheriger Zustimmungder AMEV-Geschäftsstelle auszugsweise vervielfältigt werden.

Die Bedingungen für die elektronische Nutzung der AMEV-Empfehlungensind zu beachten (siehe www.amev-online.de)

Informationen über Neuerscheinungen erhalten Sie unterwww.amev-online.de

oder bei der AMEV-Geschäftsstelle

Page 4: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven
Page 5: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 5

INHALTSVERZEICHNISVORWORT 7

1 Komponenten des Verkabelungssystems 81.1 Primär- /Sekundärnetz 81.1.1 LWL im Primärnetz 121.1.2 Drahtlose Kommunikationssysteme im Primärnetz 141.1.3 LWL im Sekundärnetz 151.2 Tertiärnetz 161.2.1 Installations- und Übertragungsstrecken 161.2.2 Kupfer im Tertiärnetz 171.2.3 LWL im Tertiärnetz 241.2.4 WLAN im Tertiärnetz 261.2.5 Sicherheit im WLAN 271.3 Verteiler 281.3.1 Datenverteilerschrank als Standortverteiler bzw. Gebäudeverteiler 281.3.2 Datenverteilerschrank als Etagenverteiler 321.3.3 19“-Kleinverteiler 321.4 Sondernetze 332 SYSTEMBEGLEITENDE TECHNISCHE KOMPONENTEN 342.1 Allgemein Stromversorgung 342.1.1 Stromversorgung für Datenverteilerräume 342.1.2 Stromversorgung für Büroräume 362.2 Leitungsverlegung, Kanalsysteme 362.3 Elektromagnetische Verträglichkeit, Schirmung und Potentialausgleich 362.3.1 Elektromagnetische Verträglichkeit 362.3.2 Erdung und Potentialausgleich 372.4 Sicherheitstechnische Maßnahmen 392.4.1 Schutz vor unberechtigtem Zutritt zu den Datenverteilerräumen 392.4.2 Zusätzliche Schutzmaßnahmen 402.5 Lüftung / Kühlung 402.5.1 Datenverteilerräume 402.5.2 Datenverteilerschränke 433 SYSTEMBEGLEITENDE BAULICHE KOMPONENTEN 453.1 Allgemeines 453.2 Verteilerräume 453.2.1 Größe und Lage 453.2.2 Bauliche Gestaltung 474 MESSUNGEN 494.1 Allgemeines 49

Page 6: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

6 AMEV

4.2 Lichtwellenleiterkabel 494.3 Kupferkabel des Tertiärnetzes 514.4 Ableitfähige Fußböden 575 ABNAHME, BETRIEB, KENNZEICHNUNG UND DOKUMENTATION 585.1 Abnahme 585.2 Betrieb 585.2.1 Organisatorische Regelungen 595.2.2 Schutz vor unberechtigtem Zugriff 595.2.3 Instandhaltung 595.3 Kennzeichnung von Plänen, Kabeln, Verteilern und Dokumentation 595.3.1 Kennzeichnung von Plänen, Kabeln und Verteilern 605.3.2 Dokumentation 626 BEDARFSERMITTLUNG 646.1 Arbeitsplatzausstattung 646.2 Datenvernetzung 646.3 Datenverteilerräume 657 ABKÜRZUNGEN /BEGRIFFE 678 VERZEICHNISSE 708.1 Auswahl wichtiger Vorschriften, Regelwerke und Arbeitshilfen 708.2 Literaturhinweise 739 MITARBEITER 7410 ABBILDUNGEN 74ANLAGE 1 – MUSTER-CHECKLISTE FÜR DIE BEDARFSERMITTLUNG 75

Page 7: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 7

VorwortDie hier vorliegende AMEV-Empfehlung „Planung, Bau und Betrieb von anwen-dungsneutralen Kommunikationsnetzwerken in öffentlichen Gebäuden“ LAN 2018ersetzt die 2016 veröffentlichte „LAN 2016“.Diese Empfehlung beschreibt den Bau anwendungsneutraler Kommunikationsnet-ze (LAN) nach DIN EN 50173-1 [15] als Bestandteil der Gebäudeinfrastruktur undgibt Hinweise zu den notwendigen Betriebsräumen.Bislang wurden bei zahlreichen Ländern und Kommunen technische Informationengepflegt, die sich mit dem Aufbau von derartigen LAN-Verkabelungen beschäfti-gen. Mit dieser Empfehlung ist es schon in zahlreichen Fällen gelungen diesehierdurch abzulösen. Mit dieser ersten Überarbeitung/ Ergänzung soll die Akzep-tanz weiter erhöht werden. Länder und Kommunen, die über keine eigene Richtli-nie verfügen, können jetzt auf eine bundesweit anerkannte Empfehlung zurück-greifen.Ergänzt wurden Abschnitte über drahtlose Verbindungen da z. B. Richtfunk imPrimärbereich und eine WLAN Versorgung im Tertiärbereich eine immer größereBedeutung einnehmen. Es ist aber, insbesondere im Bereich der WLAN Versor-gung, nicht abzusehen dass diese leitungsgebundene Verbindungen vollständigablösen. Des Weiteren wurde die Energieversorgung von Endgeräten über dieLAN-Kabel (PoE) jetzt ausführlicher behandelt. Außerdem wurde die Empfehlungaktualisiert und im Bereich der Checkliste erste Erfahrungen eingearbeitet.Auf Hinweise zu aktiven Komponenten wurde weiter verzichtet, da insbesonderebei der Beschaffung zahlreiche lokale und voneinander abweichende verwal-tungsspezifische Regelungen zu beachten sind. In einem weiteren Schritt ist vor-gesehen Grundlagen über aktive Komponenten zu ergänzen, welche die Mitarbei-ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zuerwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktivenKomponenten kompetent mitwirken zu können.In der vorliegenden Empfehlung sind die Verantwortlichkeiten zwischen Betreiber,liegenschaftsverwaltender Stelle, hausverwaltender Stelle, Nutzer, Bedarfsträgeretc. nicht klar zu trennen und überschneiden sich teilweise. Darüber hinaus sindlokale Regelungen zu beachten. Deshalb wird im Folgenden zur Vereinfachunggenerell der Begriff „nutzende Verwaltung“ verwendet.Ergänzt wird die Empfehlung durch eine editierbare Checkliste um die Bedarfser-mittlung zu vereinfachen und eine programmierte Excel-Datei um die Kabelerwär-mung bei dem Einsatz von PoE abschätzen zu können.

Die Empfehlung

Planung, Bau und Betrieb von anwendungsneutralenKommunikationsnetzwerken

in öffentlichen Gebäuden(LAN 2018)

liegt jetzt vor.

Berlin, Juni 2018

Torsten Wenisch Wilfried Müller

Vorsitzender des AMEV Obmann des Fernmeldeausschuss

Page 8: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

8 AMEV

1 Komponenten des VerkabelungssystemsBei der strukturierten Datenverkabelung unterscheidet man nach DIN EN 50173-1[15] die 3 Bereiche:

· Primärbereich

· Sekundärbereich

· Tertiärbereich

Abbildung 1: Netzstruktur nach DIN EN 50173

1.1 Primär- /SekundärnetzAllgemeinIm Primär- und Sekundärbereich dienen üblicherweise Kabel mit Lichtwellenleitern(LWL) zur Verbindung der einzelnen Datenverteiler. Die LWL-Kabel sind dabeimehrfaserig, d. h. mit mindestens 12 Fasern zu verlegen. Die erforderliche Faser-art und -qualität ist dabei von der erforderlichen Länge und dem vorgesehenenÜbertragungsverfahren abhängig. Die maximal möglichen Längen bei Einsatz vomEthernet-Protokoll sind Tabelle 3 und Tabelle 6 zu entnehmen. Andere Übertra-gungsverfahren werden hier nicht betrachtet, da sie kaum noch eingesetzt werden.Bei Lichtwellenleiterkabeln (normiert in DIN EN 60794-1-1 [27]) wird zwischenMehrmoden- (auch als Multimode- oder Gradientenfaser bezeichnet) und Einmo-denfasern (auch als Singlemode- oder Monomodefaser bezeichnet) unterschieden.Die Fasern werden in 5 OM-Kategorien (Mehrmoden) bzw. 2 OS-Kategorien(Einmoden) unterschiedlicher Qualität eingeteilt. Die Übertragungsreichweite dereingesetzten Faserkategorie ist abhängig von der Datenrate und der genutztenWellenlänge (850 nm oder 1300 nm). Bei 850 nm sind mit OM1- und OM2-FasernÜbertragungsraten von 10 Mbit/s bis 1 Gbit/s bis 300 m möglich. Die Übertragung

K A

Tertiärbereich

KA

Tertiä rbere ich

KA

Tertiä rbere ich

K A

Tertiä rbe re ich

K A

Tertiä rbe re ich

K A

Tertiä rbe re ich

Sekundärbe reichS ekundä rbe re ich

EVE V

EV EV GV

SV

EVGV

E V -E tagenverteiler

G V

S V -S tandortverte ile rG V -G ebäudeverteile rK A - K om m unikationsanschlüsse

Prim ärbe re ich

EV

K A

T ertiärbereichEV

GV

Kom m unikatio nsnetzbetre ib er

Page 9: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 9

von 4 Gbit/s ist dagegen auf unter 100 m begrenzt, während mit Fasern der Kate-gorien OM3 und OM4 Entfernungen von ca. 300 m überbrückt werden können.Mechanische Eigenschaften von GlasfaserkabelnNeben den optischen Eigenschaften des Glasfaserkabels, ist auf den Aufbau desKabels bezüglich des Einsatzes zu achten. Eine Glasfaser kann nicht wie ein Kup-ferkabel ungeschützt zu einer Kabelseele verseilt werden. Die Faser wird dahermit einer Ummantelung versehen. Es wird zwischen einer losen Ummantelung(Bündelader/Hohlader) und einer festen Ummantelung (Vollader) unterschieden.

Abbildung 2: Aderntypen bei LichtwellenleiterkabelnBei einer Hohlader liegt die Faser lose in einer Hülle ohne Füllmaterial. Die unter-schiedlichen Materialien können Temperaturschwankungen besser ausgleichenund die Zugentlastung wird verbessert.Bei der Variante Bündelader sind mehrere Fasern in einer Hülle. Die Hülle istmeist mit einem wasserabweisenden Gel gefüllt. Bündelader sind zur Verlegung inrauer Umgebung (z. B. den Außenbereich) geeignet.Eine Kompaktader ist eine Kombination aus Hohlader und Vollader, jedoch ist derHohlraum zwischen Faser und Hülle geringer und mit einer Gleitschicht gefüllt.In der Vollader ist die Glasfaser fest umhüllt. Dieses Glasfaserkabel ist kompaktund flexibel, das Kabel wird jedoch durch den direkten Kontakt zwischen Hülle undFaser empfindlich gegen Zugbelastung und Temperaturschwankungen.Bei der Kabelseele werden mehrere Bündeladern um ein Zentralelement zur so-genannten Kabelseele verseilt. Das Zentralelement besteht aus einem GFK-Stab,der für die thermische und mechanische Stabilisierung der Kabelseele sorgt.DIN EN 50173-1 [15] definiert für die Lichtwellenleiter Link-Klassifizierungen (OF-Klassen [optical fiber]) nach deren maximaler Reichweite in Metern. Für jede Klas-se ist die maximale Dämpfung der Übertragungsstrecke festgelegt. Es ist mindes-

Hohlader Bündelader

Lose umgebendeHülle

LWL-Faser

Gleitschicht

Kompaktader Vollader

Feste umgebendeHülle

LWL-Faser

Gleitschicht

Page 10: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

10 AMEV

tens die Klasse auszuwählen, deren maximale Reichweite für den jeweiligen An-wendungsfall benötigt wird.Einmodenfasern haben einen deutlich kleineren lichtleitenden Kern als Mehrmode-fasern, somit ist die Lichteinkopplung und Faserverbindung schwieriger. Einmo-denfasern sind für größere Übertragungsdistanzen und Bandbreiten geeignet. Fürkürzere Distanzen im Sekundärbereich können weiterhin Mehrmodefasern ver-wendet werden. Einmodenfasern sind für den Einsatz der optischen Datenkom-munikation um λ = 1310 nm bzw. λ = 1550 nm bestimmt. Bei diesen Wellenlängenliegt das Dämpfungsminimum des Fasermaterials.

Mehrmoden Einmoden

Klasse Max. Länge 850 nm 1300 nm 1310 nm 1550 nm

OF 300 300 m 2,55 dB 1,95 dB 1,80 dB

OF 500 500 m 3,25 dB 2,25 dB 2,00 dB

OF 2000 2.000 m 8,50 dB 4,50 dB 3,50 dB

Tabelle 1: Zulässige Dämpfungswerte (Dämpfungsbudget) für LWL-KlassenBerechnung der DämpfungDamit das zulässige Dämpfungsbudget eingehalten wird, ist die abzusehendeDämpfung zu ermitteln. Hierzu muss, wie in Abbildung 3 dargestellt, der Aufbauder Strecke betrachtet werden. Da es bei der örtlichen Montage sehr schwierig istStecker in der erforderlichen Qualität an einer Faser anzubringen, werden übli-cherweise sogenannte Pigtails eingesetzt. Dabei handelt es um eine ca. 2 m langeFaser, an die werksseitig ein Stecker angebracht ist. Solche Pigtails werden dannörtlich an die jeweiligen Faserenden des zuvor verlegten LWL-Kabels gespleißt.

Abbildung 3: LWL-StreckeDie Berechnung der optischen Dämpfung wird mit folgendem Beispiel erläutert.Errichtet werden soll eine 250 m lange Stecke mit Mehrmodenfasern und einemBetrieb bei 1300 nm. Es sind daher die Anforderungen der Klasse OF 300 mit ma-ximal 1,95 dB einzuhalten. Berücksichtigt werden:2 x Steckerdämpfung je 0,20 dB 0,40 dB2 x Spleißdämpfung je 0,10 dB 0,20 dB250 m Faserdämpfung mit 1,0 dB/km 0,25 dB

Summe 0,85 dBDie Anforderungen (max. 1,95 dB) werden somit eingehalten.Um sicherzustellen, dass die geforderten Kabeleigenschaften auch noch nach derVerlegung eingehalten werden, sind die Verlegevorschriften der Hersteller unbe-dingt einzuhalten und die in Abschnitt 4.2 beschriebenen Messungen durchzufüh-ren.Die notwendigen Spleißverbindungen sind ausschließlich als Fusionsspleiße aus-zuführen. Die maximale Dämpfung je Spleiß beträgt 0,1 dB. Bessere Werte sind

LWL-Stecker Spleiß

Pigtail LWL-Kabel

Page 11: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 11

nicht zu fordern, da sie auf der Baustelle nur mit unverhältnismäßig großem Auf-wand eingehalten werden können.Auf die Anschlusstechnik wird im Abschnitt 1.2.3 und auf die erforderlichen Mes-sungen im Abschnitt 4 eingegangen.Die Normen DIN EN 50173-1 [15], DIN EN 50174-x [17, 18], DIN EN 50346 [22]und DIN EN 61935-1 [36] sind einzuhalten.Ergänzende Kupferverbindungen sind u. U. sinnvoll für Dienste, welche aus regu-latorischen und/oder wirtschaftlichen Gründen nicht im Kommunikationsnetz oderüber LWL übertragen werden können (siehe 1.4).RedundanzJe nach Verfügbarkeitsanforderung kann es erforderlich sein, im Primär- und Se-kundärbereich eine redundante Auslegung der Verkabelung zu berücksichtigen.Es ist hierbei zwischen einer reinen Wegeredundanz und einer Kabelredundanzzu unterscheiden. Bei der Wegeredundanz ist darauf zu achten, dass eine ge-trennte Leitungsführung bis in den Datenverteilerschrank erfolgt. Hierzu gehörtauch eine getrennte Hauseinführung. Diese sollten möglichst weit auseinanderliegen. Bei einer Kabelredundanz wird dieselbe Kabeltrasse mit mehreren Kabelnverwendet. Hierbei ist die Ausfallwahrscheinlichkeit höher als bei der Wegeredun-danz. Ob und in welchem Umfang Redundanzen einzusetzen sind, ist von der be-nötigten Verfügbarkeit des Standorts bzw. Verteilers abhängig und mit der nutzen-den Verwaltung abzustimmen.

Standort A Standort B

Standort A Standort B

Leitungsweg ALeitungsweg BLeitungsweg A

Leitungsweg B

Leitungsweg A Leitungsweg A

Leitungsweg B Leitungsweg B

Wegeredundanz

Kabelredundanz

Abbildung 4: Wege- und KabelredundanzIm Primärbereich kann je nach Nutzungszweck auch eine Redundanz auf unter-schiedlichen Trägermedien erfolgen (z. B. erste Anbindung LWL, zweite Anbin-dung Funk oder Kupfer). Aufgrund der unterschiedlichen Ausprägung der Übertra-gungscharakteristik (Bandbreite, Delay, usw.) ist auch dies mit der nutzendenVerwaltung abzustimmen.Für die Umsetzung der Redundanz im Sekundärbereich wird empfohlen, ausge-hend von den redundanten Gebäudeverteilern jeweils eine direkte Verbindung zuden Etagenverteilern im Tertiärbereich durch eine passive Durchschaltung herzu-stellen. Dabei ist zu beachten, dass das Dämpfungsbudget nicht überschrittenwird. Diese direkte Redundanz führt zu kürzeren Ausfallzeiten im Vergleich zur in-direkten Redundanz (siehe Abbildung 5).

Page 12: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

12 AMEV

Indirekte Redundanz Direkte Redundanz

Primär-/Sekundärnetz

Tertiärnetz

Abbildung 5 Indirekte und direkte Redundanz

1.1.1 LWL im PrimärnetzDer Primärbereich stellt die gebäudeübergreifende Verkabelung zwischen denGebäuden auf einem Gelände (Campusbereich) dar. Ist nur ein Gebäude vorhan-den, besteht der Primärbereich nur aus dem Gebäudeverteiler.Im Außenbereich sind Erdkabel mit metallfreiem Nagetierschutz, Längs- undQuerwassergeschützt möglichst in Rohr zu verlegen. Um Kabel nachziehen zukönnen, ist der Einsatz von Kabelaufteilungsrohren sinnvoll.

Abbildung 6: LWL- ErdkabelMicro Cable-System (MCS)

Abbildung 7: Multirohrsystem für direkte Verlegung.Anstelle von konventionellen Kabelkanalanlagen mit Leerrohren können Multirohr-systeme eine wirtschaftliche Alternative sein. Die Glasfasern werden mittelsDruckluft in die Leerrohre eingeblasen. Wie in der obenstehenden Abbildung dar-gestellt stehen unterschiedliche, technische Ausführungen jeweils von mehrerenHerstellern zur Verfügung. Die Entscheidung für ein System muss anhand der ört-lichen Gegebenheiten erfolgen. Die Einzelrohre mit geringem Innendurchmesservon 4 – 20 mm werden in Leerrohr-Bündeln, Strings („Flachkabel“) oder in „Ka-beln“ zusammengefasst. Die Systeme – teilweise auch in Einzelrohre – sind für

Außenmantel

Nagetierschutz

Bündelader

Fasern

Stützkern

Zugentlastung

Quellvlies

Page 13: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 13

die direkte Erdverlegung geeignet. Ein Einziehen von Multirohrsystemen (Abbildung 7 links) in (vorhandene) Rohre / Kabelanlagen ist möglich.Eventuelle Verbindungsstellen werden mit speziellen druckdichten Muffen verbun-den. Hierdurch entsteht eine druckwasserdichte Punkt-zu-Punkt-Rohrverbindungzwischen beiden Endpunkten. In diese Einzelrohre werden LWL-Faserbündel, evtl.mit leichter Schutzhülle jedoch ohne Mantel, Zugentlastung und Armierung, einge-blasen. Durch das geringe Gewicht dieser Faserkonstruktion können Fasern überEntfernungen > 1 km – bei günstiger Trassenführung auch deutlich weiter – ein-geblasen werden. Für die Abzweige zu den Gebäuden bzw. für das Anbringen vonVerbindungsmuffen sind Hilfsschächte vorzusehen.Eine Erweiterung ist nur mit den speziellen einblasfähigen Lichtwellenleitern mög-lich.Im Primärbereich werden Einmoden-LWL-Fasern der Kategorie OS2 empfohlen um Übertragungsraten wie z. B. 100 Gbit/s gewährleisten zu können.Im Primärbereich sollten Stecker des Typs E2000 8°APC eingesetzt werden, da-mit sie von den im Tertiärbereich üblichen LC-duplex Steckern optisch zu unter-scheiden sind.

Typ OS1 OS2 Einheit

Dämpfungbei 1310 nm

< 1,0 < 0,38 dB/km

Dämpfungbei 1550 nm

< 1,0 < 0,23 dB/km

Tabelle 2: Technische Daten von Einmoden-LWL-FasernDie Reichweite bei den genannten Verfahren beträgt grundsätzlich 10 km bei1310 nm und 40 km bei 1550 nm.

ÜbertragungsrateStandard1310 nm

Standard1550 nm

100 Mbit/s 100BASE-LX10

1 Gbit/s 1000BASE-LX10 1000BASE-EX

10 Gbit/s 10GBASE-LW4 10GBASE-ER

40 Gbit/s 40GBASE-LR4

100 GBit/s 100GBASE-LR4 100GBASE-ER4

Tabelle 3: Verfahren für Einmodenfasern100BASE-LXDie Fast-Ethernet-Schnittstelle 100BASE-LX arbeitet mit einem Fasernpaar ausEinmodenfasern. Aus der Bezeichnung 100BASE geht hervor, dass die Schnitt-stelle eine Datenrate von 100 Mbit/s unterstützt und in der Basisbandtechnik(BASE) arbeitet. Der Buchstabe „L“ steht für Long Wavelength, das „X“ für lokaleNetze (LAN) Die Wellenlänge liegt bei 1.310 nm, das Bandbreitenlängenproduktbeträgt 500 MHz x km

Page 14: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

14 AMEV

1000BASE-LX1000BASE-LX ist eine Gigabit-Ethernet Schnittstelle. Bei dieser Variante kommtein Laser mit einer Wellenlänge von 1.310 nm (spezifiziert sind 1.270 nm bis 1.355nm) zum Einsatz. 1000BASE-LX kann mit Mehrmodefasern und mit Einmodenfa-sern arbeiten.10GBASE-ERDie 10GBASE-ER-Schnittstelle ist eine 10GbE-Schnittstelle für lokale Netze, sieeignet sich auch für Weitverkehrsnetze und Stadtnetze. Aus der Bezeichnung10GBASE-ER lässt sich folgendes ablesen: 10G steht für 10-Gigabit-Ethernet,BASE für Basisband, das "ER" steht für "Extended Range", was sich auf die Wel-lenlänge der Einmodenfaser mit 1.550 nm bezieht.40GBASE-LR4Unter 40-Gigabit-Ethernet gibt es mehrere Schnittstellen für Glasfaser, eine davonist 40GBASE-LR4, mit der weite Entfernungen von bis zu 10 km überbrückt wer-den können. Aus der Bezeichnung 40/100GBASE geht hervor, dass die Schnitt-stelle eine Datenrate von 40/100 Gbit/s (40G100G) unterstützt und in Basisband-technik (BASE) arbeitet. Die Bezeichnung LR4 steht für die Übertragung überLicht über vier nach der ITU-Spezifikation G.694.2 spezifizierten Wellenlängen von1.270 nm, 1.290 nm, 1.310 nm und 1.330 nm.100GBASE-LR4Unter 100-Gigabit-Ethernet gibt es mehrere 100GbE-Schnittstellen für Glasfaser,eine davon ist 100GBase-LR4.

1.1.2 Drahtlose Kommunikationssysteme im Primärnetz

Abbildung 8: Bild W-LAN Antenne; Standard nach IEEE 802.11Stehen gebäudeübergreifende LWL-Verkabelungen nicht zur Verfügung und kön-nen diese auch nicht geschaffen werden, bieten sich als verbindendes Elementdrahtlose Kommunikationssysteme mit gerichteter Übertragung an. Drahtlose Sys-teme können auch eingesetzt werden, wenn auf bestimmten Abschnitten im Pri-märnetz, z. B. zur Erhöhung der Verfügbarkeit, redundante Verbindungswege ver-langt werden. Bei einer möglichen Realisierung ist auf folgendes zu achten:

· Notwendige Bandbreite· Anforderungen an IT-Sicherheit· Anforderungen an Verfügbarkeit· Mögliche Beeinträchtigungen beim Funkfeld und Reichweite (feste/mobile Hin-

dernisse, Störer, Wetterbedingungen)

Page 15: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 15

· Art der eingesetzten Übertragungssysteme (z. B. Richtfunk, WLAN Laserlicht)Senderstandorte und Antennen an sicheren Bereichen (außerhalb Handbe-reich) anbringen

· Kabeltyp und Kabellänge für die Zuleitung· Vorgaben zur Genehmigungspflicht der eingesetzten FunkgeräteDie Wahl der Übertragungssysteme und der aktiven Komponenten hängt vontechnischen, betrieblichen, organisatorischen und örtlichen Gegebenheiten ab.Diese müssen mit der nutzenden Verwaltung und den Verantwortlichen für denBetrieb abgestimmt werden.

1.1.3 LWL im SekundärnetzDer Sekundärbereich umfasst die Netzverbindungen zwischen dem Gebäudever-teiler (GV) und den Etagenverteilern (EV). Gibt es keine Etagenverteiler, entfälltder Sekundärbereich. Eingesetzt werden vorzugsweise Kabel mit Mehrmoden-Fasern der Kategorie OM3 nach DIN EN 50173-2 [16].In der Regel wird eine Faser der Kategorie OM3 bis ca. 300 m ausreichen. Beilängeren Stecken oder wenn die maximale Dämpfung um die erforderliche Link-klasse zu erreichen nicht eingehalten werden kann oder die zu übertragende Da-tenrate dies erfordert, müssen höherwertige Fasern eingesetzt werden.

Kategorie EinheitOM2 OM3 OM4 OM51)

Dämpfung 850 nm < 3,5 < 3,5 < 3,5 < 3,5 dB/km

Dämpfung 1300 nm < 1,5 < 1,5 < 1,5 < 1,5 dB/km

Bandbreiten-Längen-produkt 850 nm > 500 > 1500 > 3500 > 4760 MHz x km

Bandbreiten-Längen-produkt 1300 nm > 500 > 500 > 500 > 24702) MHz x km

Tabelle 4: Normative Anforderungen an MehrmodenfasernDie Grenzwerte in der oben aufgeführten Liste sind der Norm entnommen. Diesich auf dem Markt befindlichen Fasern haben in der Regel bessere Werte.Empfohlene Dämpfungswerte, die zu installierende Kabel erreichen sollten:

Kategorie EinheitOptisches Fenster OM2 OM3 OM4 OM51)

850 nm < 2,7 < 3,0 < 3,0 < 3,5 dB/km

1300 nm < 0,8 < 1,0 < 1,0 < 1,5 dB/km

Tabelle 5: Aktuelle technische Daten von Mehrmodenfasern

1 Bereits genormt nach TIA-492AAAE, nach ISO/IEC 11081 Edition 3 in Vorbereitung2 Bei 950 nm

Page 16: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

16 AMEV

Somit können folgende Installationslängen der Kabel erreicht werden:

Kategorie

OM2 OM3 OM4Übertragungs-rate 850 nm 1300 nm 850 nm 1300 nm 850 nm 1300 nm

100 Mbit/s 300 m 2000 m 300 m 2000 m *3) 2000 m1 Gbit/s 500 m 500 m 1000 m 500 m 1000 m 500 m

10 Gbit/s 80 m 220 m 300 m 220 m 500 m 220 m25 Gbit/s 70 m 100 m40 Gbit/s 100 m 125 m

100 Gbit/s 100 m 100 m

Tabelle 6: Maximale Länge von Mehrmodenfasern

1.2 TertiärnetzAls Tertiärnetz wird die Verbindung zwischen den Etagenverteilern und den Kom-munikationsanschlüssen bezeichnet.Das Tertiärnetz ist sternförmig als strukturierte Verkabelung aufzubauen. Dabei er-folgt die Übertragung im Regelfall elektrisch über paarweise verseilte Kupferkabel(Twisted-Pair) und im Ausnahmefall, wenn es aus baulichen oder technischenGründen notwendig ist, optisch über Glasfaserkabel.

1.2.1 Installations- und ÜbertragungsstreckenIn der DIN EN 50173-1 [15] sind die Richtwerte für anwendungsneutrale Verkabe-lungen festgelegt, bei der alle einschlägigen Übertragungsverfahren sicher betrie-ben werden können. Es wird empfohlen die in der nachstehenden Abbildung an-gegeben Grenzwerte der Kabellängen nicht voll auszuschöpfen, um Reservenwegen Alterung der Kabel, gegenseitigen Beeinträchtigungen auf den Trassenund Kabelerwärmungen bei Power over Ethernet (PoE) zu haben. In dieser Normwerden die Verkabelung mit ihren Kategorien und Link-Klassen und die Anforde-rungen an die Verbindungskomponenten definiert.Die nachfolgende Abbildung verdeutlicht die unterschiedlichen Abgrenzungen derInstallationsstrecke zur Übertragungsstrecke für eine Kupferverkabelung im Terti-ärbereich.

3 Nicht genormt

Page 17: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 17

Abbildung 9: Installations- und Übertragungsstrecke

Die Installationsstrecke (Permanent-Link) umfasst die fest eingebauten Bauteilevom Rangierfeld über das Kabel bis einschließlich Kommunikationsanschluss (An-schlussdose). Für die Übertragungsstrecke (Interconnect-Channel-Link) kommendas Geräteanschlusskabel und das Rangierkabel hinzu. Aus den nachfolgend nä-her erläuterten Link-Klassen lassen sich die Leistungsanforderungen an die ge-samte Übertragungsstrecke mit den notwendigen Komponenten wie Kabel, An-schlussdosen, Rangierfelder und Rangierkabel ableiten.

1.2.2 Kupfer im TertiärnetzAllgemeinFür die Betriebssicherheit ist es erforderlich, dass für die in Abbildung 9 skizzierteÜbertragungsstrecke nur aufeinander abgestimmte Komponenten (Kabel, Stecker,Kommunikationsanschlüsse, Rangierfelder und Rangierkabel) verwendet werden.Um dies sicherzustellen, ist mit der Ausschreibung zu fordern, dass vom Auftrag-nehmer vor Auftragserteilung ein so genanntes „Link-Zertifikat” für die Installati-onsstrecke abzugeben ist, in dem bescheinigt wird, dass die angebotenen Kom-ponenten zusammen erfolgreich geprüft worden sind. Daher ist bei Erweiterungenunbedingt der Bestand zu berücksichtigen.AnwendungsklassenFür die Installations- und Übertragungsstrecke definiert die Norm DIN EN 50173[15] verschiedene Anwendungsklassen (Link-Klassen A bis FA) mit zunehmendemLeistungsvermögen der Übertragungsstrecke. Höhere Klassen erfüllen automa-tisch die Anforderungen an die darunter liegenden Klassen. Es sind grundsätzlichSysteme ab Klasse EA zu installieren.

Sw itchR ang ie rfe ld

Ü bertragungsstrecke (m ax . 100 m )

Installa tionsstrecke (m ax . 90 m )

Patchkabel m ax. 5 m

A nschlusskabel m ax . 5 m

Page 18: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

18 AMEV

Abbildung 10: Strukturiertes Datennetz mit Kupferkabel

Klasse Frequenz AnwendungenC bis 16 MHz Klassische Telefonie

D bis 100 MHz Datenübertragung mit geringen Anforderungenfür den Einsatz bis Fast-Ethernet.

E bis 250 MHz Datenübertragung mit einfachen Anforderungenfür den Einsatz bis Gigabit-Ethernet

EA bis 500 MHz Datenübertragung mit Standard Anforderungenfür den Einsatz bis 10-Gigabit-Ethernet.

F bis 600 MHz Datenübertragung mit erhöhten Anforderungenfür den Einsatz von 10-Gigabit-Ethernet.

FA bis 1000 MHz Datenübertragung mit wesentlich verbessertenParametern gegenüber der Klasse F für zukünftigeEinsatzbereiche

Tabelle 7: Anwendungsklassen (Link-Klassen)Die Anwendungsklasse (kurz Klasse) bezieht sich immer auf die Installations-strecke oder die Übertragungsstrecke. Diese symmetrische Kupferverkabelungist somit eine Installation aus Einzelkomponenten wie z. B. Kabel und An-schlussdosen.KategorienBei den einzelnen Komponenten erfolgt eine Klassifizierung in Kategorien.Die Einordnung in eine Kategorie erfolgt entsprechend den Messergebnissen desHerstellers oder eines Prüflabors.

,

Page 19: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 19

Kategorie Frequenz

5 bis 100 MHz

6 bis 250 MHz

6A bis 500 MHz

7 bis 600 MHz

7A bis 1000 MHz

Tabelle 8: Klassifizierung der EinzelkomponentenDie Klasse der Übertragungsstrecke wird nach deren leistungsschwächster Kom-ponente bestimmt. Enthält sie z. B. nur eine Komponente der Kategorie 5(100 MHz) und ansonsten Komponenten der Kategorie 6A (500 MHz) so wird dieÜbertragungsstrecke trotz der leistungsstarken Kategorie 6A Komponenten ledig-lich in die Klasse D (100 MHz) eingestuft.

KupferkabelGrundlagen über symmetrische Kupferkabel und über deren Anwendung sind inDIN EN 50290-4-2 [20] enthalten.Für die Installationsstrecke sind aus Gründen des Investitionsschutzes mindestensKabel der Kategorie 7 vorzusehen, um der Anwendungsklasse EA bis 500 MHz,Datenübertragung bis 10 Gbit/s zu genügen.Für Neuinstallationen werden ungeschnittene S/FTP Kabel Cat.7, 4 x 2 x mind.AWG 23 Kabel nach DIN EN 60603-7-7 [26] eingesetzt. Dabei steht:· „S“ für ein Geflecht aus feinen Drähten als gemeinsamer Gesamtschirm,· „F“ für Folie, die die einzelnen Adernpaare mit einem Folienschirm umgibt und· „TP“ für die Leitungsart Twisted Pair (verdrilltes Adernpaar).· AWG23 Innenleiter als Cu-Draht, Aderdurchmesser einzeln 0,57 mm (AWG

steht für American Wire Gauge und bezieht sich auf die Größe von Drähten,z. B. AWG 23: die Nummer gibt den Durchmesser bzw. Querschnitt einesDrahtes codiert wieder).

Ungeschirmte Kabel (UTP4)) werden nicht verwendet. Im Unterschied zu den Ka-beln der Kategorie 5 und 6 sind alle vier Adernpaare eines Kabels der Kategorie 7einzeln geschirmt.

Kommunikationsanschlüsse Kupfer in Räumen mit möglicher BüronutzungIn jedem Raum sind, je nach Technische Regeln für Arbeitsstätten (ASR), mögli-chem Arbeitsplatz, unabhängig von der tatsächlichen Belegung, eine bestimmteAnzahl von Kommunikationsanschlüssen zu installieren.Es sollten Mindestens vorgesehen werden:1 Arbeitsplatz 3 Kommunikationsanschlüsse2 Arbeitsplätze 6 Kommunikationsanschlüsse3 Arbeitsplätze 8 KommunikationsanschlüsseUnter Berücksichtigung des Kommunikationskonzepts (VoIP-Endgerät mit oderohne PC-Anschluss, zusätzliche Anschlüsse z. B. für Arbeitsplatzdrucker mit

4 UTP unshielded twisted pair

Page 20: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

20 AMEV

Netzwerkanschluss, Sonderanwendungen) sowie bei sehr tiefen Räumen könnenabweichende Werte notwendig sein.Dies bedeutet, dass nicht nur die momentan vorgesehene tatsächliche Belegungzu betrachten ist. Es können beispielsweise länderspezifische Vorgaben zurRaumbelegung oder Installationen nach Achsmaß zur Festlegung herangezogenwerden.Beispiel 1:Ein Raum hat die Größe 24 m², erstreckt sich über zwei Achsen und wird aktuellmit einem Arbeitsplatz ausgestattet. Hier bietet es sich an, in diesem Raum eineInstallation für die auf Grund der Flächen drei möglichen Arbeitsplätze vorzuneh-men. Bei der Anordnung der Anschlussdosen ist darauf zu achten, dass diesenicht im Montagebereich von möglichen Zwischenwänden angebracht werden.Damit wird sichergestellt, dass bei einer zukünftigen veränderten Raumbelegungkeine Nachinstallationen erforderlich werden.Beispiel 2:Alternativ kann die Zahl der Kommunikationsanschlüsse nach der Raumgröße inAbhängigkeit von der Raumtiefe (RT) nach folgender Tabelle festgelegt werden:

RaumgrößeRT ≤ 4.8 m 4,8 m ≤ RT

< 5,8 mRT ≥ 5.8 m Arbeitsplätze Kommunikations-

anschlüsse≤ 17 m² ≤ 18 m² ≤ 20 m² 1 4> 17 m² > 18 m² > 20 m² 2 6> 23 m² > 24 m² > 26 m² 3 8> 30 m² > 32 m² > 34 m² 4 10> 38 m² > 41 m² > 44 m² 5 12

Tabelle 9: Kommunikationsanschlüsse nach der Raumgröße und Raumtiefe

Abbildung 11: Ausstattung eines Standard-DV-Arbeitsplatzes im Tertiärnetz mitKupferkabeln

Bei dem vorgeschlagenen Umfang wurden insbesondere folgende Punkte berück-sichtigt:· Das Kommunikationskonzept, das der Bedarfsermittlung zu Grunde lag, kann

sich ändern· Nachverkabelungen sind unverhältnismäßig teuer (Kanäle, Brandschottungen

öffnen, verschließen).

Page 21: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 21

Installationen von anderen Räumen / Bereichen wie:· Labore· Schulungsräume· Technikräume (Heizung, Lüftung, Energieversorgung etc.)

und für spezielle Funktionen wie:· Zeiterfassung /Zutrittskontrolle· IP-Türsprechstellen· IP-Video· Gebäudeautomation

sind festzulegen und in einem Raumbuch zu dokumentieren.AnschlussdosenEs sind Anschlussdosen der Kategorie 6A mit 8-poligen RJ45–Steckverbindern,für 45°-Schrägauslass nach DIN EN 60603-7-51 [25] zu verwenden. Sie müssenzu den Verkabelungssystemen der Klasse EA passen und zusammen funktionsfä-hig und rückwärtskompatibel mit anderen Steckverbindern der Reihe DIN EN60603-7 [24] sein.

Abbildung 12: Aufgelegte Datenkabel, links geschlossen, rechts geöffneteAnschlussbuchse

Anschlussdosen werden immer 8-polig aufgelegt und müssen für Power overEthernet (PoE) geeignet sein. Es sind Anschlussdosen geeignet für den Einbau inalle gängigen Tragsysteme mit getrennter Zugentlastung und Schirmkontaktierungund Beschriftungsfeld zu verwenden. Bei Einbaudosen sind Anschlussdosen mitmetallischem 360° Tragring einzusetzen. Bei der Montage ist zu beachten, dassdie Verseilung der Adernpaare bis unmittelbar (max. 13 mm) vor den Klemmenerhalten bleibt. Es ist darauf zu achten, dass die zulässigen Biegeradien der Kabeleingehalten werden.Cable-Sharing5) ist nicht vorzusehen.Energieübertragung durch Datenkabel - Inline-Power

5 Bei Cable-Sharing wird ein 4-paariges Kabel verwendet und es werden je 2 Doppel-adern auf einen Kommunikationsanschluss (Kontakte 1, 2, 3 und 6) aufgelegt.

Page 22: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

22 AMEV

Ethernet-Endgeräte (VoIP-Telefone, WLAN Access-Points, Überwachungskamerasetc.) können optional über die Datenleitungen mit Energie versorgt werden (Power-over-Ethernet). Es besteht die Möglichkeit entsprechende aktive Komponenten(Endspan) einzusetzen oder mittels eines sogenannten „Power-Panel“ bzw. „Power-Injektor“ die Spannung in die Datenleitung einzukoppeln (Abbildung 13).

Abbildung 13: Stromversorgung mittels Inline-PowerDurch den Einsatz von Inline-Power können dezentrale Steckernetzteile vermie-den werden. Außerdem wird die Möglichkeit einer USV-Versorgung der Endgerätedurch die Zentralisierung der Energieversorgung vereinfacht.Beim Einsatz von Power-over-Ethernet nach IEEE 802.3af [47] oder IEEE 802.3at[48] erfolgt die Stromversorgung über zwei Adernpaare. Dabei kann die Stromver-sorgung über freie Adernpaare oder über Adernpaare erfolgen, die auch für dieDatenübertragung benötigt werden. Wenn Ethernet (IEEE 802.3 [46]) oder Faste-thernet (IEEE 802.3u [50]) verwendet wird, kann die Stromversorgung über dienicht verwendeten Adern (4, 5, 7 und 8) nach erfolgen, da für die Datenübertra-gung nur die Adern 1, 2, 3 und 6 verwendet werden. Beim Einsatz von Power-over-Ethernet nach IEEE 802.3bt [49] werden grundsätzlich alle acht Adern für dieEnergieübertragung verwendet.Es werden verschiedene Leistungsklassen unterschieden. Dabei sorgen normierteVerfahren dazu, dass den Endgeräten nur der Strom zur Verfügung gestellt wirdden sie benötigen. Die Endgeräte (Powered Device) werden in verschiedene Ty-pen je nach dem benötigten Energiebedarf einteilt.

PSE-Klasse Leistung pro Port (W) Nutzbare Leistung (W) PD-Typ Standard0 15,4 12,95 1

IEEE 802.3af1 4 3,84 1

2 7 6,49 1

3 15,4 12,95 1

4 30/ 25,4 25,5/ 21,9 2 IEEE 802.3at

5 45 40 3

IEEE 802.3bt6 60 51 3

7 75 62 4

8 90 73 4

Tabelle 10: Erweiterte PoE Stromklassen

Page 23: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 23

Problematisch beim intensiven Einsatz von Inline-Power ist die Kabelerwärmunginsbesondere, wenn (wie z. B. in Kabelkanälen) mehrere Kabel parallel im Bündelverlegt werden. Durch die drastische Erwärmung (Abbildung 14) werden die da-tentechnischen Eigenschaften und die Standzeit der Kabel verringert. Bei intensi-vem Einsatz von PoE sollte eine Überwachung der Kabeltemperatur an kritischenStellen (nennenswerte Häufung), wie z. B. in Abbildung 31 dargestellt, vorgenom-men und durch den Betreiber Maßnahmen bei Erreichen einer kritischen Tempe-ratur festgelegt werden.Von einer zweckfremden Nutzung (z. B. für die Versorgung von Leuchten)wird abgeraten.In DIN EN 50174-2 [16] sind in Beiblatt 1, Anhang C Rechenanleitungen enthaltenmit denen der Temperaturanstieg in einem Bündel Datenkabel, bei denen Powerover Ethernet (PoE) eingesetzt wird, abgeschätzt werden kann. Mit der LAN 2018wird eine Berechnungshilfe auf Excel-Basis zur Verfügung gestellt mit der ent-sprechende Berechnungen ausgeführt werden können.

Abbildung 14: Extrembeispiel für Kabelerwärmung durch die Nutzung vonInline-Power

Rangier- und AnschlusskabelRangier- und Anschlusskabel (Patchkabel) sind in der Regel vorkonfektioniert.Somit ist darauf zu achten, dass die physikalischen Eigenschaften (z. B. Wellen-widerstand) der Kabel auf die der fest verlegten Kabel abgestimmt sind. Rangier-kabel, die schlecht auf die fest verlegten Kabel abgestimmt sind, können, insbe-sondere bei stark abweichenden Wellenwiderständen, zu erhöhten Reflexionenund dadurch zu Störungen im Netz führen. Für Beschaffungen ist es, wegen derzulässigen Toleranzen, notwendig, die nutzende Verwaltung über Fabrikat undTyp der fest verlegten Kabel (Installationsstrecke) zu informieren.Es sind Rangier- bzw. Anschlusskabel nach DIN EN 50288-4-2 [19] und DIN EN61935-2 [37] mit Knickschutztüllen zu verwenden. Die Länge der Rangierkabelz. B.: 0,3 m, 0,8 m, 1,3 m oder länger ist entsprechend des Schrankaufbaus bzw.der Rauminstallation zu wählen. Die Rangierkabel sind dienstneutral und besitzenvier foliengeschirmte Paare (PiMF) und einen Gesamtgeflechtschirm (S/FTP). Siesind an beiden Enden mit einem geschirmten RJ45-Stecker konfektioniert.

Page 24: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

24 AMEV

Wenn verschiedene Technologien (z. B. Telefonie, Arbeitsplatzanschlüsse, kom-binierte Tel DV, kritische Anwendungen, Drucker, Access-Points) unterstützt wer-den sollen, können zur besseren Unterscheidung Rangierkabel mit verschieden-farbigen Knickschutztüllen verwendet werden.Der Auftragnehmer muss die Kategorie des Rangierkabels nachweisen.

1.2.3 LWL im TertiärnetzWird aufgrund von baulichen oder technischen Gründen LWL im Tertiärbereicheingesetzt, sind bei Neuinstallationen bzw. Erweiterungen Innenkabel nach DINEN 60794-1-1 [27] mit zwei bzw. vier Fasern einzusetzen. Die Anzahl der Fasernmuss anhand der Anforderungen des Nutzers festgelegt werden.Bauliche Gründe können sein:· Denkmalschutz· Brandschutz· TrassenkapazitätTechnische Gründe können sein:· EMV-Probleme, die bei Ausführung der Kupfervariante nicht oder nur mit gro-

ßem Aufwand gelöst werden können.· Sehr hoher Bandbreitenbedarf für IT-Dienste.Bei LWL ist es möglich die Datenkabel ungeschnitten vom Gebäudeverteiler zuden Anschlussdosen (Fiber to the desk, FTTD) bzw. Installationsswitchen im Ge-räteeinbaukanal (Fiber to the office, FTTO) zu verlegen. Das bedeutet einen ho-hen Verkabelungsaufwand. Die andere Variante wäre, hochfaserige LWL-Kabelbis zu Spleißverteilern zu führen und dort auf zwei-faserige LWL-Kabel aufzutei-len.

Abbildung 15: Mögliche LWL-Verkabelungen im TertiärbereichWenn LWL im Tertiärbereich eingesetzt werden soll, ist in den meisten Fällen dieVariante „Fiber to the Office“ die wirtschaftlichere Lösung. Das LWL-Kabel wird di-rekt über LC-Stecker an einen Installationsswitch im Geräteeinbaukanal ange-

Page 25: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 25

schlossen. Dabei sollten fernadministrierbare Installationsswitche (Mini-Switch)z. B. mit 4 x 10/100/1000 MBit/s Twisted Pair User Ports, 1 x 1000 MBit/s Mehr-modenfaser SC Uplink Port verwendet werden, die auch Power over Ethernet(z. B. zur Versorgung von VoIP-Telefonen) unterstützen.

Abbildung 16: Beispiel für einen Installationsswitch zum Einbauin einen Geräteeinbaukanal

Die Stromversorgung der Installationsswitche erfolgt von den Steckdosenstrom-kreisen im Kabelkanal. Bei mehreren Arbeitsplätzen besteht die Möglichkeit Instal-lationsswitche zu kaskadieren (max. zwei Switche je zwei-faserigem LWL-Kabel).Erst wenn mehr als drei Arbeitsplätze in einem Raum zu versorgen sind (z. B. PC-Schulungsraum) sind weitere LWL-Zuleitungen erforderlich.

Abbildung 17: Ausstattung eines Standard-DV-Arbeitsplatzes im Tertiärnetz mitLWL-Kabel (FTTO)

Anschlussdosen LWLBei Neuinstallationen sind vorzugsweise Anschlussdosen des Typs LC-duplex(nach DIN EN 61754-20 [35]) mit Beschriftungsfeld zu verwenden. Als maximaleSteckverbindungsdämpfung sind 0,2 dB zuzulassen. Installationen mit unter-schiedlichen Stecksystemen sind zu vermeiden. Bestehende Installationen mitSC-Steckern können systemgerecht erweitert werden.RangierfelderEs sind vorzugsweise Rangierfelder mit einer HE und bis zu 24 LC-duplex-Kupplungen einzusetzen. Bei FTTD sind in den Rangierfeldern die gleichen An-schlusssysteme zu verwenden wie bei den Anschlussdosen. Pigtails mit integrier-ter Durchführungskupplung sind zu bevorzugen. Als maximale Steckverbindungs-dämpfung sind 0,2 dB zuzulassen. Alle im Verteiler ankommenden LWL-Fasernsind mit Pigtails abzuschließen und in Rangierfeldern zu montieren. Zu jedem

AM E V

Page 26: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

26 AMEV

Rangierfeld gehört eine Spleißablage zur Aufnahme der Spleißkassetten. Es sinddabei Spleißkassetten für maximal zwölf Spleiße zu verwenden. Die einzelnenSpleiße sind mit einer metallischen Spleißschutzhülle zu versehen. VorhandeneInstallationen sind systemgleich zu erweitern.Wenn in einem Verteiler Einmoden- und Mehrmodefasern aufgelegt sind, solltenunterschiedliche Stecker (z. B. E/2000 für Einmodenfaser, LC für Mehrmodenfa-sermode) für die beiden Fasertypen verwendet werden. So kann z. B. vermiedenwerden, dass eine Einmoden-Pigtail durch die Verwendung eines Mehrmodenfa-ser-Patchkabels beschädigt wird.

1.2.4 WLAN im TertiärnetzWie zuvor beschrieben werden die Anschlüsse im Tertiärnetz klassisch mittels festverlegter Kabel realisiert. Inzwischen gewinnen mobile Anwendungen immer mehran Bedeutung, da die mobilen Daten- und Sprach-Endgeräte für einen mobilenEinsatz meist schon vorbereitet sind und in der Standard-Ausstattung über Emp-fangseinheiten für WLAN-Technologie verfügen.Der Aufbau einer WLAN-Infrastruktur für sollte deshalb in folgenden Fällen ins Au-ge gefasst werden:

· Bei Räumen, in denen Kabelverlegungen nicht möglich bzw. unwirtschaftlichsind

· Zur Versorgung von Flächen in Gebäuden und angrenzenden Außenbereichenmit temporärem Bedarf bzw. wechselnde Nutzung

· Zur Anbindung von mobilen Beschäftigten auf Aktionsflächen und Bespre-chungsräumen

· Als Angebot zur Versorgung von Besuchern mit Internet von „öffentlichen undAktionsflächen“ sowie Konferenzräumen (Gast-Access).

· SonderanwendungenIn den o. a. Einsatzfällen ist es oft sinnvoll, die Infrastruktur für WLAN ergänzendzu den klassischen Installationen aufzubauen und zu betreiben.Voraussetzung für eine Installation ist eine entsprechende Nutzungsanforderung.Diese muss neben der Begründung auch Angaben wie z. B.:· zu versorgenden Flächen· Grad der Netzabdeckung· nutzbare Applikationen und Diensten (Daten, Sprache)· Anzahl der zu versorgenden Endgeräte je Funkzelle· erwartete Gleichzeitigkeit der jeweiligen Dienste· Bewegungsverhalten der Nutzer (Unterbrechungsfreie Übergabe von einer

Funkzelle zu angrenzenden Funkzellen (Handover bzw. Roaming))enthalten.Eine Funkversorgung von Flächen wird mit WLAN Access Points erreicht. Die der-zeit marktüblichen Geräte arbeiten mit Übertragungsfrequenzen bei 2,4 GHzund/oder bei 5 GHz, mit standardisierten Übertragungsraten. Der kommendeWLAN-Standard IEEE 802.11ax muss in die Planung neuer WLAN-Projekte ein-bezogen werden.Die bislang eingesetzten WLAN-Standards werden durch den 802.11ah Standard(Einsatzbereich: Internet of Things; IoT) ergänzt. Der genutzte Frequenzbereichum 900 MHz führt u. a. zu größerer Reichweite, so dass auch Geräte in Garagen,Hinterhöfen und Kellern noch erreichbar sind Das neue Übertragungsverfahrensoll in künftigen Routern und sogenannten Tri-Band-Access Points (2,4 GHz / 5GHz / 900 MHz) zum Einsatz kommen.

Page 27: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 27

Die Reichweite der Funkverbindungen innerhalb von Gebäuden ist abhängig vonGebäudesituation und den verwendeten Baumaterialien. Für Planung und Installa-tion einer WLAN-Infrastruktur ist der Grad der Netzabdeckung wichtig. Als Ergän-zung zu den planerischen Festlegungen (Funkfeldplanung) der Standorte vonWLAN Access Points wird die Durchführung einer Funkfeldmessung empfohlen.Diese Funkfeldmessungen sind erst vorzunehmen, wenn die Räume baulich fertiggestellt und Trassen noch zugänglich sind. Nur so können Einflüsse und Beein-trächtigungen der gebauten Umgebung auf die Funkfelder verlässlich festgestelltund ausgeglichen werden.Hinsichtlich der Realisierung ist zusätzlich auf folgendes zu achten:Die Wahl der aktiven Komponenten hängt im Wesentlichen von technischen, be-trieblichen und örtlichen Gegebenheiten ab. Diese müssen mit der nutzendenVerwaltung und den Verantwortlichen für den Betrieb abgestimmt werden. Diesewerden die Aufgaben für den Betrieb (z. B. Administration, Konfiguration, Monito-ring), die genehmigungsrechtlichen Vorgaben und Anforderungen an die IT-Sicherheit (z. B. Zertifikate, Verschlüsselung, Autorisierung, Authentifizierung)übernehmen und regeln.Zur Anbindung von WLAN Access-Points an das LAN sind jeweils zwei Kommuni-kationsanschlüsse entsprechend den Regeln für die Installations- bzw. Übertra-gungsstrecke (1.2.1) vorzusehen. Soweit die die Stromversorgung nicht über PoEerfolgt, muss ein 230 V-Anschluss bereitgestellt werden.

Abbildung 18: Access-Point mit zwei KommunikationsanschlüssenIst vor allem in Zusammenhang mit mobiler Sprachkommunikation vorgesehen,dass sich Endgeräte während einem laufenden Kommunikationsprozess durchmehrere Funkzellen bewegt werden, müssen entsprechende WLAN-Controllereingesetzt werden.In jedem Falle sind die Auflagen aus dem Brandschutzkonzept zu berücksichtigen,insbesondere, wenn WLAN-Access-Points in Bereichen von Fluchtwegen ange-bracht werden sollen.

1.2.5 Sicherheit im WLANIn WLAN-Umgebungen sind diverse Gefährdungspotenziale vorhanden, welchedurch verschiedene Sicherheitsmaßnahmen entschärft werden können. Um die fürdie jeweilige Umgebung ausreichenden Sicherheitsmaßnahmen auswählen zukönnen, ist zunächst eine Definition des Schutzbedarfs sowie eine Gefährdungs-analyse durch den Betreiber notwendig. Entsprechend des Schutzbedarfs und der

Page 28: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

28 AMEV

Gefährdungsanalyse müssen im Nachgang die adäquaten Sicherheitsmaßnah-men vom Betreiber des WLANs umgesetzt werden.Einen Überblick über die Gefährdungen und Sicherungsmaßnahmen, sowie Emp-fehlungen zur sicheren Nutzung von WLANs liefert die „Technische Richtlinie Siche-res WLAN (TR-S-WLAN)“ [9], sowie die Leitlinie zur sicheren Nutzung von WLANs(ISi-WLAN) [8] vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

1.3 VerteilerDie Standort- bzw. Gebäudeverteiler sind in separaten Räumen unterzubringen.Der Standortverteiler sollte im zentralen Serverraum untergebracht werden. Eineräumliche Zusammenlegung mit der Niederspannungshauptverteilung ist nicht zu-lässig. Die Datenverteilerschränke müssen von vorn und hinten zugänglich sein.Die Türen müssen so angeschlagen sein, dass der Fluchtweg nicht blockiert wird.Nach DIN EN 50173-1 [15] ist grundsätzlich mindestens ein Verteiler je Etage vor-zusehen. Abweichend davon ist zu prüfen, ob es nicht sinnvoll ist, mehrere Terti-ärbereiche aus darüber bzw. darunter liegenden Etagen in einem Verteiler zu-sammen zu fassen.

1.3.1 Datenverteilerschrank als Standortverteiler bzw. GebäudeverteilerDatenverteilerschrank 1200 mm tief und 800 mm breit. Ausgebaut mit:· 19“-Einbaurahmen als Festrahmen (vorne und hinten) mindestens 42 HE6)

hoch. Höhe ca. 2.000 mm· Vorne abschließbare Sichttür mit Stahlrahmen, einschließlich Einbaumöglich-

keit von Halbzylindern nach DIN 18251 [10]. Die Schließung ist mit der nut-zenden Verwaltung abzustimmen.

· Hinten abschließbare Stahltür, Schließung wie vor· Abnehmbare Seitenwände aus Stahlblech, mit Schnellverschluss, nur von in-

nen öffenbar· Kabeleinführung von oben oder unten· Sockel mindestens 100 mm hoch mit Filtermatten· Aktive Lüftungseinheit mit Dachblech, Lüftungsdom und voll bestücktem Lüf-

tereinsatz, über Thermostat geschaltet· 2 x 2 Kabelabfangschienen als C-Schiene, links und rechts je zwei montiert· 2 x 2 x 5 Rangierbügel aus Metall vorne und hinten jeweils links und rechts

montiert· Blindeinheiten nach Bedarf· 1 x Dokumentenschublade (2 HE) abschließbar· 1 x Geräteboden mit Griff und Teleskopschienen (1 HE)· 1 x Schwerlastgeräteboden mit Griff und Teleskopschienen (1 HE)· Potentialausgleichschiene für Erdung aller leitfähigen Teile· 2 x festmontierte Steckdosenleisten mit mindestens je 7 Steckdosen (Schuko

mit 45°-Schrägauslass oder Kaltgerätekupplung nach IEC 60320-C13 [44].Anschlusskabel nach Abstimmung

· Mindestens zwei getrennte Stromkreise zur Versorgung redundanter Netzteile.· Umfang Schrankmanagement (z. B. Temperaturüberwachung) ist mit der nut-

zenden Verwaltung abzustimmen.

6 HE = Höheneinheit entspricht 1 3/4 Zoll (4,45 cm)

Page 29: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 29

PatchfelderEs sollten modulare Systeme mit RJ45-Buchse eingesetzt werden, da diese Sys-teme eine Nachinstallation, sowie eine Verlegung und/oder eventuelle Fehlerbe-hebung erheblich vereinfachen.

Abbildung 19: Modulare RJ-45 BuchsenEs wird dabei zunächst eine leere Frontplatte eingesetzt, in welche die einzelnenModule nach Montage eingeklickt werden.

Abbildung 20: Patchfeld für Module RJ-45 BuchsenSofern nicht modulare Patchfelder eingesetzt werden, sollten diese ein Auffang-blech und eine Zugentlastung enthalten. Die Installationskabel sind bei allen Sys-temen im Schrank von einer Seite an die Rückseite des Rangierfeldes heranzu-führen, damit die andere Seite im Schrank nicht verbaut wird. Die Kabel sind solang zu bemessen, dass das Rangierfeld für die Instandhaltung nach vorne her-ausgezogen werden kann.Für die Anschlussbuchsen in den Patchfeldern gelten die gleichen technischenAnforderungen wie bei den Kommunikationsanschlüssen als RJ45-Buchse oderals SC-Duplex bzw. LC-Duplex Anschluss beschrieben.Es ist sicherzustellen, dass die Patchfelder in den Schrankpotentialausgleich miteinbezogen werden. Ein Potentialausgleich allein über die Befestigungsschraubenist nicht ausreichend.RangierfeldNach jedem Patchfeld ist ein Rangierfeld (Kabelmanagementeinheit) mit ein HEund Rangierösen aus Metall vorzusehen.Bestückung der VerteilerschränkeDer Aufbau der Datenverteilerschränke ist zwingend mit der nutzenden Verwal-tung abzustimmen und ein Schrankaufbauplan zu erstellen. Von der nutzendenVerwaltung sind die Gewichte der von ihr vorgesehenen Schrankeinbauten (Swit-che, Server etc.) anzugeben, damit ausreichend belastbare Schränke beschafftwerden können.

Page 30: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

30 AMEV

Bei einem Verteilerschrank im Gebäudehauptverteiler ist dieser wie in Abbildung21 beispielhaft dargestellt aufzubauen.

Abbildung 21: Standverteilerschrank mit einem Bereich für aktive Komponenten

Abbildung 22: Legende für Abbildung 21 und Abbildung 25In Abbildung 21 ist dargestellt wie Rangierfelder und Rangiereinheiten im oberenSchrankteil angeordnet werden. Bei dem vorgesehenen Verhältnis von Rangier-feldern zu Feldern mit Rangiereinheiten können ca. 192 Kabel für Kommunikati-onsanschlüsse aufgelegt werden. Diese Variante ist geeignet im unteren Schrank-teil modulare Switchsysteme einzubauen.Ein besonderes Augenmerk ist auch auf die Einführung der Kabel in den Daten-verteilerschrank zu richten. Diese hat so zu erfolgen, dass die kühlende Luft den

Page 31: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 31

Schrank optimal durchströmen kann. In den nachfolgenden Bildern sind unter-schiedliche Qualitäten der Ausführung dargestellt.

Abbildung 23: Optimale Kabelführung Abbildung 24: Ungeeignete Kabelführung

Bei dem Einsatz von verteilt installierten aktiven Komponenten kommt alternativdie im Abbildung 25 dargestellte Variante in Frage. Jedem Patchfeld wird ein Ran-gierfeld und eine einzelne Komponente zugeordnet. Diese Variante hat den Vorteildas extrem kurze Patchkabel verwendet werden können, da in vielen Fällen direktvom Patchfeld zur darunter oder darüber liegenden Komponente gepatcht werdenkann. In der Beispielkonfiguration können bis zu 262 Kabel aufgelegt werden.

Page 32: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

32 AMEV

Abbildung 25: Standverteilerschrank mit im Schrank verteilt installierten aktivenKomponenten

1.3.2 Datenverteilerschrank als EtagenverteilerIn Etagenverteilern sind grundsätzlich Datenverteilerschränke mit 1000 mm Tiefeausreichend. Ansonsten ist der Aufbau wie in Abschnitt 1.3.1 auszuführen. Wennmehrere Schränke nebeneinander aufgestellt werden, sind immer Schränke miteiner einheitlichen Tiefe zu verwenden, damit auf Zwischenwände verzichtet wer-den kann.Vor der vorderen Einbauebene (19-Zoll Befestigungsebene) und hinter der hinte-ren Einbauebene ist mindestens ein Platz von 10 cm bis zur Tür einzuhalten, umz. B. Biegeradien für Glasfaserkabel einhalten zu können. Die Abstände zwischenvorderer und hinterer Einbauebene sind mit der nutzenden Verwaltung zu klären.

1.3.3 19“-KleinverteilerIn Ausnahmefällen können in kleinen Dienststellen (3 – 5 Mitarbeiter) Kleinverteilerverwendet werden. Kleinverteiler sollten aber nur eingesetzt werden, wenn für ei-nen 19“-Standverteiler mit ca. 2 m Höhe (42 HE) keine Unterbringungsmöglichkei-ten bestehen.Im Regelfall sollten Standverteilerschränke (z. B. Abbildung 21 oder Abbildung 25)zum Einsatz kommen. Die jeweilige Schrankhöhe (mindestens 20 HE) ist den Ge-gebenheiten anzupassen. Auf Wandverteiler sollte nach Möglichkeit verzichtetwerden.Wenn ausnahmsweise Kleinverteiler in Büros installiert werden müssen, ist auf ei-ne ausreichende Geräuschdämmung (VDI 2569 [59]), insbesondere bei Zu- undAbluft der Verteiler, zu achten. In diesen Fällen sind von der nutzenden Verwal-

Page 33: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 33

tung Informationen über die zu erwartende Lautstärke (z. B. Lüftergeräusche) dervorgesehenen Komponenten einzuholen.

1.4 SondernetzeNeben Netzen nach DIN EN 50173-1 [15] kann es für einige Anwendungen sinn-voll sein Sondernetze zu errichten. Dies können Netze sein für:

· VideoüberwachungsanlagenAuf Grund von Bandbreitenanforderungen, eingesetzten Geräten oder benö-tigten Kabellängen kann es günstiger sein Koaxialkabel (z. B. RG 58) zu ver-wenden. Grundlagen über Koaxialkabel und über deren Anwendung sind inDIN EN 50290-4-2 [20] enthalten. Bei klassischen Videoanwendungen werdenKabel mit 75 Ohm Wellenwiderstand eingesetzt, somit sind Datenkabel mit100 Ohm Wellenwiderstand ungeeignet. Es darf aber nicht übersehen werden,dass der Trend zur Nutzung von Video over IP geht.

· Brandmeldeanlagen (BMA)Bei Brandmeldeanlagen werden üblicherweise Ringbussysteme (Loop) ver-wendet. Diese Netzstruktur passt nicht zu der sternförmigen Struktur von Net-zen nach DIN EN 50173. Außerdem werden Kabel nur für geringe Datenüber-tragungsraten, aber u. U. mit Funktionserhalt benötigt, die außerdem noch alsBrandmeldekabel zu kennzeichnen sind.

· InstallationsbussystemeFür Installationsbussysteme (z. B. KNX) gilt sinngemäß das gleiche wie fürBMA, nur dass keine Anforderungen an den Funktionserhalt und die Kenn-zeichnung bestehen.

· Mobilfunk im GebäudeDadurch, dass immer häufiger Fassaden errichtet werden, die das Gebäudeauch aus EMA-Sicht schirmen, kann dies die Nutzung von Mobilfunknetzenbeeinträchtigen. Dies ist insbesondere problematisch, wenn Mobilfunkemp-fänger für die ständige Erreichbarkeit von Mitarbeitenden eingesetzt werden.Es ist dann notwendig, zusätzliche Infrastrukturen z. B. unter Verwendung vonSchlitzkabeln einzusetzen.

· BOSFür den Einsatz von Digitalfunk-Empfängern für die BOS7) gilt das vorher Be-schriebene. Die Feuerwehren entsenden Einsatzkräfte nur in Bereiche in de-nen Funkverbindung von diesen zur Einsatzleitung besteht. Verschärft wirddas Problem bei dem Einsatz von digitalen Empfängern, da der Digitalfunk fürdie BOS in Gebäuden eine geringere Eindringtiefe als der klassische Analog-funk hat. Weitere Informationen sind der AMEV-Empfehlung BOS 2017 [6] zuentnehmen.

Sondernetze werden in dieser Empfehlung nicht weiter behandelt.

7 Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben

Page 34: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

34 AMEV

2 Systembegleitende technische KomponentenHier werden u. a. die allgemeine Stromversorgung, die USV-Anlage, GMA für dieDatenverteilerräume sowie die Trassen mit dem erforderlichen Brandschutz unterBerücksichtigung der (M)LAR betrachtet.Nach der Bauproduktenverordnung (BauPVO) [7] müssen Energie-, Steuer- undKommunikationskabel bezüglich ihres Brandverhaltens nach der europäischenPrüfnormen getestet und Euroklassen zugeordnet werden. Es gibt die Euroklas-sen von A bis F, wobei A die höchste und F die niedrigste Klasse ist. Die KlasseB2CA entspricht beispielsweise in ihrem Brandverhalten sehr hohen Sicherheits-anforderungen, die Klasse CCA hohen Sicherheitsanforderungen.

2.1 Allgemein StromversorgungGrundlegende Angaben für die Stromversorgung enthält die AMEV EmpfehlungEltAnlagen 2015 [3]. Die Vorgaben sollten bei der weiteren Planung berücksichtigtwerden. Es wird in eine Stromversorgung für Verteilerräume sowie für Büroräumeunterschieden.

2.1.1 Stromversorgung für DatenverteilerräumeBeleuchtungDie Beleuchtung der Datenverteilerräume sollte entsprechend AMEV EmpfehlungBeleuchtung 2016 Pkt. 7.14 [1] erfolgen.Neben der Eingangstür zu einem Datenverteilerraum sollte innen eine akkubetrie-bene Handleuchte installiert werden.

SteckdosenSteckdosenleisten für die aktiven Netzkomponenten in den Datenverteilerschrän-ken können entsprechend AMEV Empfehlung EltAnlagen 2015 Pkt. 4.1.4 mitÜberspannungsschutz vom Typ 3 versehen werden.Es ist im Vorfeld mit der nutzenden Verwaltung abzusprechen, ob für die Steckdo-senleisten im Datenverteilerschrank Kaltgerätesteckdosen verwendet werden sol-len, um einen Nutzungsmissbrauch zu verhindern.USV-KonzeptEs ist ein USV-Konzept zu erstellen, mit der nutzenden Verwaltung abzustimmenund aktenkundig festzuhalten. Hierbei sollte Folgendes festgelegt werden:· Es ist zu klären, welche IT-Komponenten mittels einer USV-Anlage weiterbe-

trieben müssen und welche abgeschaltet werden können.· Der Standort der USV-Anlage ist festzulegen (im oder neben dem Daten-

schrank oder zentral in einem eigenen Raum).· Komponenten der Kälteanlage sollten nach Möglichkeit mit auf die USV-

Anlage aufgeschaltet werden· Die USV-Anlage sollte mit einer Managementschnittstelle ausgerüstet werden;

die erforderlichen Leistungsmerkmale sind mit der nutzenden Verwaltung ab-zustimmen.

· Die Klassifizierung (VFI-SS-111, VI-SY-311 oder VFD-XX-33) der einzuset-zenden USV-Anlage nach DIN EN 62040-3 [38] ist abzustimmen.

· Die erforderliche Überbrückungszeit ist abzustimmen. In der Regel ist eineÜberbrückungszeit von 30 Minuten ausreichend um Server und Netzkompo-nenten kontrolliert herunterfahren zu können.

· Die Absicherung der USV-Ausgänge (Steckdose) ist zu klären.

Page 35: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 35

Die Abwärme der USV-Anlage ist bei der Auslegung der Kühlung zu berücksichti-gen (siehe Pkt. 2.5.1).Bei der Vorbereitung der Ausschreibung ist mit der nutzenden Verwaltung weiter-hin zu klären, ob und in welchem Umfang (z. B. Inspektion und Instandsetzung) fürdie USV-Anlage ein Instandhaltungsvertrag mit ausgeschrieben werden soll. DasErgebnis der Abstimmung ist auf dem Formblatt 112 des Vergabehandbuches(VHB) [60] zu dokumentieren. Es wird die Verwendung eines aktuellen AMEV Ver-tragsmusters empfohlen.Unterverteilung

Abbildung 26: Stromversorgung Datenverteilerraum

Page 36: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

36 AMEV

2.1.2 Stromversorgung für BüroräumeDer Einsatz von Schutzmaßnahmen (insbesondere RCD), die Aufteilung derStromkreise für IT- und Allgemeine Verbraucher ist nach AMEV Empfehlung Elt-Anlagen 2015 Pkt. 3.6.1, 3.6.2 bzw. 3.3 [3] auszuführen.

Abbildung 27: Beispielhafte Ausstattung eines Standard-DV-ArbeitsplatzesEs sind für Schuko-Steckdosen und Kommunikationsanschlüsse getrennte Abdeck-rahmen zu verwenden.Leistungswerte für die Ermittlung einer Leistungsbilanz sind in der AMEV Empfeh-lung EltAnlagen 2015 im Abschnitt 1.3 enthalten.

2.2 Leitungsverlegung, KanalsystemeDie Verlegung von Datenleitungen aus Kupfer richtet sich nach AMEV EmpfehlungEltAnlagen 2015 Pkt. 3.5.Bei dem Einsatz von PoE (siehe 1.2.2) sind die thermischen Auswirkungen (Er-wärmung der Datenkabel durch Energieübertragung) insbesondere bei gebündel-ter Verlegung wie z. B. in Kabelkanälen oder -rinnen zu berücksichtigen. ZulässigeKabeltemperaturen sind nicht zu überschreiten. Auf geeignete Verlegungen (z. B.nicht zu große Bündel, Abstände, Trennstege) ist zu achten.Die Trennung zwischen Daten- und Energiekabel ist in der der EN 50174-2 [18]detailliert beschrieben.Trennklassen: Bei der gemeinsamen Verlegung der Kabel für die Stromversor-gung und die Informationstechnik sind in dem Installationsstandard EN 50174-2neben den allgemeinen Installationshinweisen auch Kriterien hinsichtlich der er-forderlichen Abstände und zur Verwendung von Trennstegen bei Kabeltrassenbeschrieben. Der Einsatz kostengünstiger Datenkabel nach Trennklasse c benöti-gen entweder hinreichend großen Trennabständen oder die Verwendung metalli-scher Trennstege. So sollte darauf geachtet werden, dass die Datenkabel derTrennklasse d entsprechen.

2.3 Elektromagnetische Verträglichkeit, Schirmung und Potential-ausgleich

2.3.1 Elektromagnetische VerträglichkeitDie Einhaltung der Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) gemäß EMVG [43](Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten) ist durch Aus-

Page 37: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 37

wahl geeigneter Materialien und eine fachgerechte Ausführung sicher zu stellen.Im Bereich der EMV sind insbesondere die folgenden Normen zu beachten:

· DIN EN 55022 [23] (Funkstöreigenschaften),· Störaussendungen DIN EN 61000-6-3 [31]

Fachgrundnorm Störaussendung für Wohnbereich, Geschäfts- und Ge-werbegebiet sowie Kleinbetriebe,

· Störfestigkeit DIN EN 61000-6-1 [30]Fachgrundnorm Störfestigkeit für Wohnbereich, Geschäfts- und Gewer-begebiet sowie Kleinbetriebe.

Durch das EMVG [43] werden Auflagen gemacht, inwieweit ein vollständigesNetzwerk, einschließlich angeschlossener Netzkomponenten, Störstrahlungenaussenden und gegen Störeinstrahlungen empfindlich sein darf. Nur durch die ge-naueste Beachtung der Installationsrichtlinien bezüglich Schirmung und Erdung istes möglich, diese Vorschriften einzuhalten.Beim Einsatz von Kupferkabeln kommt der Schirmung und Erdung eine besondereBedeutung zu. EMV-Störungen sind elektrisch unsymmetrisch, die Störquelle er-zeugt eine Interferenz. Ein Geflecht aus feinen Drähten als gemeinsamer Gesamt-schirm unterbindet zusammen mit der metallischen Folie um die einzelnen Leiter-paare die elektrostatische Beeinflussung (Faradayscher Käfig), magnetische Fel-der sind durch Gegeninduktion stark verringert und hochfrequente Strahlungsfel-der mit ihrer geringeren Eindringtiefe erreichen so nicht das Innere des abge-schirmten Leiterkreises. Dabei ist jedoch immer das gesamte System, bestehendaus den Anschlussdosen, Kabeln, Verteilern aber auch den aktiven Netzkompo-nenten, zu betrachten.Hinweis: Für LAN ist grundsätzlich die Einhaltung der DIN EN 50022, der DIN

EN 61000-6-3 und der DIN EN 61000-6-1 zu fordern.Weitere Ausführungen bezüglich der Schutzmaßnahmen gegen elektromagneti-sche Störungen in Anlagen von Gebäuden enthält AMEV Empfehlung EltAnlagen2015 Abs. 4.3 [3].

2.3.2 Erdung und PotentialausgleichDie Grundlagen bezüglich Schirmung und Potentialausgleich sind in der AMEVEmpfehlung EltAnlagen 2015 Abs. 4.2.2 und 4.3 enthalten.Die folgenden zusätzlichen Maßnahmen sollten betrachtet werden:

· In den Kanälen alle 3 m Erdungsklemmen vorsehen.· Datenanschlussdosen mit mindestens 2,5 mm² Kupfer an die Erdungsklem-

men anschließen.· Die Erdungsleitungen von den Kabelkanälen werden auf die Potentialaus-

gleichsschiene im Datenverteilerraum geführt.· Einen Erdungspunkt je Datenverteilerraum vorsehen, der mit mindestens

25 mm² Kupfer direkt mit dem zentralen Erdungspunkt (ZEP) des Gebäudesverbunden wird.

· Falls eine direkte Verbindung zum ZEP nicht möglich ist, kann alternativ eineVerbindung mit 16 mm² Kupfer zur Potentialausgleichsschiene in der Etagevorgesehen werden.

· Verbinden der Datenverteilerschränke mit 10 mm² Kupfer mit der Potential-ausgleichsschiene im Datenverteilerraum.

· Alle Einbauten (z. B. Patchfelder) und Bauteile (z. B. Seitenwände) in den Da-tenverteilerschränken mit mindestens 2,5 mm² Kupfer verbinden.

Es sind ausschließlich geschirmte Komponenten einzusetzenà S/FTP-Kabel.

Page 38: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

38 AMEV

Bei Anschluss an eine geschirmte Verbindungskomponente (z. B. Kabel und Ste-cker) ist darauf zu achten, dass eine 360° Kontaktierung des Kabelschirms ent-steht. Die Schirmung der Netzwerkkabel muss beidseitig angeschlossen werdenund durchgängig verlaufen, um eine normenkonforme Abschirmung gegen hoch-frequente Störungen zu erreichen. Das gilt auch für die Arbeitsplatz- und Geräte-verkabelung. (Patchkabel, Anschlusskabel), die nicht zu der Installationsstreckegehören, aber Teil der Übertragungsstrecke sind.Erdung und Potentialausgleich ist für die Sicherheit von Personen und Gerätenund für die Störfestigkeit gegen elektromagnetische Störungen von großer Bedeu-tung. Das setzt ein TN-S Netz voraus. Der Potentialausgleich sorgt dafür, dasskeine Potentialdifferenz (Spannung) zwischen den Geräten entsteht und somitkeine Ausgleichsströme fließen.In DIN VDE 0100-540 [42] sind Mindestquerschnitte für den Schutz- und Potenti-alausgleichsleiter festgelegt. 2,5 mm² bei mechanisch geschützter Verlegung, 4mm² bei ungeschützter Verlegung.Weitere Hinweise sind DIN EN 50174 [17, 18] und DIN EN 50310 [21] zu entnehmen.

Abbildung 28: Erdungsmaßnahmen mit Beispielfotos

Der Schutzleiter hat den Zweck Personen gegen elektrischen Schlag zu schützen.Durch die Erdung des Schutzleiters sowie von metallischen Bauteilen wird ein Po-tentialausgleich zwischen allen geerdeten Komponenten hergestellt. Damit werdenPersonenschäden durch Berühren von Bauteilen mit unterschiedlichen Span-nungspotentialen verhindert.Wenn eine Schutzerde nur auf den Personenschutz ausgelegt ist und nicht auf dieFunktion der Anlage/Geräte kann es erforderlich sein eine zusätzliche Funktions-

Page 39: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 39

erde anzuschließen, um neben dem Personenschutz die elektromagnetische Ver-träglichkeit einer elektrischen Anlage zu gewährleisten.Der Funktionspotentialausgleich ist somit ein Potentialausgleich aus betrieblichenGründen, der jedoch nicht der Sicherheit von Personen dient. Die Funktionserdeist nicht dafür vorgesehen Schutzleiter-Funktionen zu übernehmen, umgekehrtkann dies jedoch gegeben sein. Bei dem Funktionspotentialausgleich wird daseinwandfreie Funktionieren bzw. den störungsfreien Betrieb elektrischer Anlagengewährleistet. Eine Funktionserdung leitet Störströme und Störquellen ab, erdetAntennen und andere Geräte, die Funkwellen empfangen und legt gemeinsameBezugspotentiale zwischen elektrischen Einrichtungen und Geräten fest.

2.4 Sicherheitstechnische MaßnahmenSicherheitstechnische Maßnahmen müssen ganzheitlich im Rahmen einer Risiko-analyse betrachtet werden. Dazu muss jeder Teilbereich seinen Beitrag leistenund einen Schutz vor unberechtigtem Zugriff auf die Daten, Anwendungen undGeräte sowohl über die Anschlüsse und Netze, wie auch über den unberechtigtenZutritt zu den Räumen und Trassen bieten. Das Bundesamt für Sicherheit in derInformationstechnik (BSI) hat hierfür in dem IT-Grundschutzkompendium [52] undder Technischen Leitlinie für organisationsinterne TK-Systeme mit erhöhtemSchutzbedarf (TLSTK) [55] Empfehlungen bekannt gegeben. Es sollten Gefähr-dungen zu folgenden Themen betrachtet werden:· organisatorische Mängel· menschliches Fehlverhalten· technisches Versagen· höhere Gewalt· vorsätzliche HandlungenDie Themen organisatorische Mängel, menschliches Fehlverhalten und techni-sches Versagen müssen im Betrieb (siehe Punkt 5.1) berücksichtigt werden.Beeinträchtigungen durch höhere Gewalt können nicht völlig ausgeschlossen wer-den. Eine Minimierung ist durch sorgfältige Auswahl der Standorte, der baulichenSicherung und durch Redundanzen bei zentralen und peripheren Geräten sowieder Versorgung möglich.Bei vorsätzlichen Handlungen muss darauf geachtet werden, dass die Einstiegs-hürden zu den gefährdeten Objekten möglichst hoch sind und sich der Aufwandfür einen eventuellen Angreifer nicht lohnt.

2.4.1 Schutz vor unberechtigtem Zutritt zu den DatenverteilerräumenDer Zugang zu den Server- und Datenverteilerräumen ist auf Personen zu be-schränken, die aus Sicht der nutzenden Verwaltung dazu eine Berechtigung ha-ben. Ebenso sind die Komponenten der Energieversorgung vor dem Zugriff vonUnbefugten zu schützen. Ein grundlegender Schutz vor unberechtigtem Zutrittkann oft durch bauliche Vorkehrungen erreicht werden. Türen und Fenster zuRäumen mit Servern, aktiven Komponenten und Verteilern müssen eine, ggf. ab-hängig von örtlichen Gegebenheiten erhöhte Widerstandsklasse aufweisen undverschlossen sein. Im Schließplan wird für diese Räume die Einrichtung einer se-paraten Schließgruppe empfohlen. Dazu ist es sinnvoll und konsequent, dass dieZugangstüren selbst von der Flurseite nur mittels Schlüssel zu öffnen sein. Tür-schilder sollten neutral gehalten werden, so dass die tatsächliche Nutzung nichtsofort erkennbar ist.Ist im Gebäude eine elektronische Schließanlage vorhanden, ist es sinnvoll, dieTüren zu den Datenverteilerräumen in die Schließanlage miteinzubeziehen. Dies

Page 40: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

40 AMEV

bietet eine höhere Sicherheit. Aufgrund der Sicherheit wäre es sinnvoll eine elekt-ronische Schließanlage für die Türen zu den Datenverteilerräumen zu installieren,auch wenn das Gebäude über keine elektronische Schließanlage verfügt. Der Ver-lust eines Schlüssels wäre problemlos zu beheben, da das Identmittel dann ledig-lich ausprogrammiert werden müsste (verschieben in die Blacklist). Bei nur weni-gen Türen wäre eine Offline-Schließanlage am wirtschaftlichsten.Hinweise zu elektronischen Schließanlagen in TI-Schließanlagen 2015 [54] desLandes Niedersachsen enthalten.Liegt ein höheres Schutzbedürfnis vor, ist zusätzlich zu den besonderen baulichenMaßnahmen der Einsatz von Zutrittskontroll- und Einbruchmeldeanlagen (sieheAMEV Empfehlung EMA/ÜMA 2012 [4], TI-Schließanlagen) bei den entsprechen-den Räumen und ggf. Trassen angebracht.

2.4.2 Zusätzliche SchutzmaßnahmenDie Installation von Datenverteilerschränken, Kabeln und aktiven Komponenten istim Brandschutzkonzept zu berücksichtigen. Bei dem Austausch von aktiven Kom-ponenten (z. B. beim Einsatz von PoE) kann eine Aktualisierung des Brandschutz-konzeptes erforderlich werden. Dies kann zur Folge haben, dass eine Brandmel-deanlage (siehe AMEV Empfehlung BMA 2013 [2]) geplant und installiert werdenmuss. Ist in dem Gebäude eine Brandmeldeanlage vorhanden, sind die Datenver-teiler- und Serverräume mit in die Überwachung einzubeziehen.Es ist eine Brandfallsteuermatrix für Datenverteilerräume in Zusammenarbeit mitder nutzenden Verwaltung zu erstellen.Ist in einem Gebäude eine Gebäudeautomation vorhanden, ist mit dem Nutzerbzw. Betreiber abzustimmen, ob und welche Datenpunkte (z. B. Schrankmanage-ment, Zutrittskontrolle, Feuchtemelder) aus den Datenverteilerräumen und dendort eingesetzten technischen Geräten aufzuschalten sind.Hinweis: Notausschalter sind in Datenverteilerräumen grundsätzlich nicht zu in-stallieren, können jedoch in begründeten Fällen nach Anforderung der nutzendenVerwaltung (z. B. in der Checkliste unter Stromversorgung in den Datenverteiler-räumen gefordert) notwendig werden.

2.5 Lüftung / KühlungDie nachfolgenden Ausführungen gelten nicht für Rechenzentren. Hierfür sind de-taillierte Einzelplanungen erforderlich.

2.5.1 DatenverteilerräumeBei Räumen mit Servern oder aktiven Elementen ist aufgrund der Umsetzung derelektrischen Energie in Wärme für eine ausreichende Lüftung/Klimatisierung zusorgen.Durch RLT-Anlagen sind in Abhängigkeit der spezifischen Randbedingungen(Raum, Geräte, Arbeitsplätze etc.) folgende Funktionen sicherzustellen:· Raumbe- und -entlüftung (Sicherstellung Mindestaußenluftanteil)· Raumkühlung (Sicherstellung Soll-Raumtemperatur)· Raumklimatisierung (Sicherstellung Soll-Raumtemperatur und Soll-

Raumfeuchte)Auslegungsgrundlagen für die erforderlichen RLT-Anlagen enthält die VDI-Richtlinie VDI 2054 [56], die VDI 2078 [58] sowie die AMEV Empfehlung RLT-Anlagenbau 2011 [5].

Page 41: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 41

Die Erfahrung aus zahlreichen realisierten Projekten hat gezeigt, dass für die Ein-haltung der Soll-Raumtemperaturen eine natürliche Querlüftung nicht ausreichendist und sich Nachteile in Bezug auf die Luftqualität ergeben.Für DV-Räume ohne ständige Arbeitsplätze werden in der VDI 2054 Raumtempe-raturen von 27°C empfohlen (Messung an der Ansaugseite der aktiven Kompo-nenten). Die Anforderungen sind im Einzelfall auf die geplanten Server und Netz-komponenten abzustimmen und an den oberen Grenzwerten zu orientieren (Ener-gieeinsparung).Bei DV-Räumen mit ständigen Arbeitsplätzen darf die Raumtemperatur nicht überden Grenzwerten der Arbeitsstättenrichtlinie liegen. Der erforderliche Mindestau-ßenluftanteil ist sicherzustellen.Maßnahmen zur Einhaltung spezieller Raumluftfeuchten sollten nur in begründe-ten Einzelfällen zum Einsatz kommen. In diesen Fällen sind aus wirtschaftlichenGründen dezentrale Lösungen anzustreben (z. B. Schrankklimatisierung).Für die Auswahl der raumluft- und kältetechnischen Anlagen sind die Raum- undGeräteaufstellsituation, die Lasten sowie die akustischen Randbedingungen (Kör-per- und Luftschall) zu berücksichtigen.Die Rückkühleinheiten der Kälteanlagen sollen möglichst an einem kühlen Ort mitnatürlicher Be- und Entlüftung platziert werden. Optimal sind Aufstellungsorte mitsommerlicher Verschattung.Mögliche Gerätearten:· Umluftkühlgeräte; Tauscher beaufschlagt mit Kaltwasser bzw. Was-

ser/Glykolgemisch· Split-Klimageräte; Beaufschlagung mittels Kältemittel; Innen- und Außeneinheit· Präzisionsklimageräte (nur in seltenen Ausnahmefällen)Weitere Planungshinweise· Aufgrund der Staubempfindlichkeit der DV-Geräte ist die Raumzuluft mindes-

tens mit einem Filter der Klasse G4 - DIN EN 779 [39] zu filtern.· Die Kühllast des Datenverteilerraums errechnet sich aus den inneren Lasten

(Zusammenstellung der Leistungsaufnahme im Betrieb von sämtlichen Einzel-komponenten wie Server, Netzwerkkomponenten, USV, Modems, Zubehöretc. einschließlich Reserven für eine möglicher Vollausstattung) und den äu-ßeren Lasten (gem. VDI 2078 [58]). Bei der Berechnung der Kühllast sind Re-serven einzukalkulieren.

· Die Notwendigkeit von Redundanz und Ersatzstromversorgung für die RLT-und kältetechnischen Anlagen sind mit der nutzenden Verwaltung abzuklären.

· Die warme Abluft der Geräte ist auf kürzestem Weg und ohne andere Serverthermisch zu beeinflussen abzuführen. Das ungehinderte Nachströmen dergekühlten Zuluft in den Bereich der aktiven Komponenten und Serverschränkeist sicherzustellen (z. B. in Doppelbodenbereichen über Leitbleche oder Kanä-le). Ein 60-facher Luftwechsel sollte nicht überschritten werden (Recknagel,Sprenger, Schrameck 2013/14 [53]). Es ist im Hinblick auf die Wirtschaftlich-keit bei der Planung auf eine optimale Luftführung im Raum sowie eine sinn-volle Anbringung von Thermostaten und Lufttemperatursensoren zu achten.„Wärmenester“ und lufttechnische „Kurzschlüsse“ sind durch Optimierung derLuftströmung im Raum zu vermeiden.

· Bei Störungen der RLT-Anlage bzw. bei negativer Änderung des Raumklimas(Überschreiten der Grenzwerte) sind entsprechende Schutzmaßnahmen er-forderlich, die individuell, gemäß den Anforderungen der nutzenden Verwaltung,festgelegt werden müssen (z. B. Temperaturwächter mit Alarmierung und Wei-terleitung zum IT-Administrator und/oder einer ständig besetzten Stelle).

Page 42: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

42 AMEV

Wirtschaftlichkeit / EnergieeffizienzDie Wirtschaftlichkeit der Nutzung einer direkten freien Kühlung (Raumkühlungmittels Außenluft) oder einer indirekten freien Kühlung (Rückkühlung mittels Au-ßenluft ohne Kältemaschine; Wasser/Glykolgemisch als Kälteträger) sollte geprüftwerden.Zum Nachweis der Wirtschaftlichkeit der Anlagenkonfiguration ist eine Wirtschaft-lichkeitsbetrachtung gem. VDI 2067 [57] zielführend.Eine Abwärmenutzung aus dem Datenverteilerraum ist im Hinblick auf ihre Wirt-schaftlichkeit zu überprüfen (z. B. Einsatz von Wärmepumpen; Beheizung vonNebenräumen).Vorschläge für Maßnahmen zur Energieeinsparung und Steigerung der Energieef-fizienz in Abstimmung mit der nutzenden Verwaltung:· Möglichst hohe Rücklufttemperaturen· Beschaffung von IT-Komponenten mit höchster Energieeffizienzklasse· Durchlüftung bestehender Datenverteilerschränke verbessern· Für den Betrieb nicht notwendige wärmeemittierende Geräte aus dem Daten-

verteilerraum entfernen, um die Kühllast zu reduzieren.· Betrieb der Server-/Rechnerräume im Energiemonitoring/-controlling energe-

tisch abbilden und auf Einsparpotentiale (z. B. bedarfsabhängige Bereitstel-lung der Kälteleistung, frühzeitiges Erkennen und Beseitigen von Störungenoder auffälligen Abweichungen vom Normalzustand) untersuchen.

· Wahrnehmung der Aufgaben der Betriebsführung (gemäß RBBau, K15 [61])

InstandhaltungFür einen dauerhaft sicheren Betrieb der RLT- und Kälteanlagen sind regelmäßigeInstandhaltungsmaßnahmen vorzusehen. Die Empfehlung für einen Instandhal-tungsvertrag (Inspektion, Wartung und Instandsetzung) sollte sich dabei nicht andem Wert der instand zusetzenden Geräte orientieren. Empfohlen wird die Orien-tierung an den Kosten, die der nutzenden Verwaltung entstehen, wenn z. B. diePC nicht benutzt werden können, da die aktiven Komponenten wegen Übertempe-ratur ausgefallen sind. Der nutzenden Verwaltung sollte der Abschluss eines In-standhaltungsvertrages (Inspektion mindestens einmal pro Jahr, besser alle halbeJahre) der luft- und kältetechnischen Anlagen dringend empfohlen werden.Bei der Vorbereitung der Ausschreibung ist mit der nutzenden Verwaltung zu klä-ren, ob ein Instandhaltungsvertrag mit ausgeschrieben werden soll. Das Ergebnisder Abstimmung ist auf dem Formblatt 112 des Vergabehandbuches (VHB) [60] zudokumentieren. Es wird die Verwendung eines aktuellen AMEV Vertragsmustersempfohlen.

Page 43: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 43

2.5.2 DatenverteilerschränkeDieser Abschnitt gilt für Verteilerschränke, die nicht in einem Rechenzentrum ste-hen. Zur Wärmeabfuhr innerhalb der Verteilerschränke kommen folgende Syste-me zum Einsatz:· Passive Kühlung

o statische Lüftung (natürlicher Luftwechsel)· Aktive Kühlung

o dynamische Lüftung (erzwungener Luftwechsel durch Ventilatoren)o Wärmetauschero Schaltschrank-Kühlgeräte (geschlossener Kältekreislauf)

· Peltier/Thermoelektrik-Kühlgeräte (elektrische Wärmepumpe)

Eine Raumbelüftung oder -kühlung ist Voraussetzung für das Funktionieren derSchrankbelüftung. Die Angaben zur Wärmeabgabe erfolgen durch die nutzendeVerwaltung.Die Wärmeabgabe von aktiven Netzkomponenten wird von den Herstellern übli-cherweise in BTU angegeben. Es gelten folgende Umrechnungsfaktoren:

1 kW = 3.414 BTU/h 1.000 BTU/h = 0,293 kW1 kWh = 3.414 BTU8) 1.000 BTU = 0,293 kWh

Statische LüftungDiese Variante ist nur dann möglich, wenn mit geringen thermischen Lasten zurechnen ist.Hinweise zur Ausführung der Schränke:

· Kiemenbleche unten und oben· Sockelelement mit Lüftungsöffnungen· Sichttür vorn und Tür hinten mit Lüftungsöffnungen· Stahlblechtür belüftet mit perforierter Fläche (Lufteintrittsöffnungen)· Lufteintrittsöffnungen mit Filtermatten

Dynamische LüftungDie Notwendigkeit der dynamischen Schrankbelüftung ist grundsätzlich gegeben,wenn aktive Komponenten eingebaut werden.Der Einbau von Deckenventilatoren mit Anschluss an die Schranküberwachung istder Standardfall. Zusätzlich kann zur Anpassung des Luftvolumenstromes (unddamit der Kühlleistung) ein Drehzahlregler für die Ventilatoren eingebaut werden.Beim Einsatz eines Deckenventilators oder einer Deckenventilatoreinheit handeltes sich um eine Sauglüftung mit Unterdruck im Verteilerschrank. Die Luftnach-strömung ist über Filtermatten sicherzustellen.Die nutzende Verwaltung des Datenverteilerraums hat dafür zu sorgen, dass dieFiltermatten im Bedarfsfall gewechselt werden.Die Verteilerschrankbelüftung ist mit dem gewählten System zur Raumbe- und-entlüftung abzustimmen.

8 BTU: Britisch thermal unit = Einheit der Energie, Formelzeichen: W

Page 44: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

44 AMEV

Auf Grund zunehmender Wärmeabgaben der IT-Komponenten können Wirtschaft-lichkeitsüberlegungen oder begrenzte Raumkühlmöglichkeiten zusätzliche Kühl-systeme erforderlich machen.WärmetauscherMarktübliche Systeme bestehen aus Luft-Wasser-Wärmetauschern sowie lastab-hängig drehzahlgeregelten Ventilatoren. Möglich ist der Einsatz von Wandanbau-geräten. Die Beaufschlagung erfolgt mittels Kaltwasser oder Wasser/Glykol-gemisch.Schaltschrank-Kühlgeräte (geschlossener Kältekreislauf)Schaltschrank-Kühlgeräte verfügen über einen geschlossenen Kältekreislauf.Durch die Funktionsweise ist es möglich, die Innentemperatur des Schaltschran-kes auf ein niedrigeres Niveau als die Umgebungstemperatur zu bringen. Als Bau-formen werden Anbaugeräte, Einbau- und Halbeinbaugeräte auf dem Markt ange-boten. Es ist darauf zu achten, dass die Abluft des Gerätes abgeführt wird. Je nachGröße des Raumes kann sich der Raum ansonsten aufheizen, was sich negativauf die effektive Kühlleistung des Gerätes auswirkt.Peltier/Thermoelektrik-KühlgeräteDas Prinzip der Peltier-Kühlung entspricht dem einer elektrischen Wärmepumpe.Der Wärmetauscher an der Schaltschrankaußenseite wird mit Umgebungsluft ge-kühlt. Vorteil der Peltier-Kühlung ist vor allem die Funktionssicherheit. Es gibt kei-ne Flüssigkeiten und somit keine Gefahr von Leckagen. Einen Luftaustausch zwi-schen Schaltschrankinnenraum und Umgebungsluft gibt es nicht.

Page 45: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 45

3 Systembegleitende bauliche Komponenten3.1 Allgemeines

Unter systembegleitenden baulichen Komponenten wird im Wesentlichen die bau-liche Gestaltung der Räume verstanden in denen zentrale Einrichtungen zu demBetrieb von IT-Einrichtungen untergebracht werden. Dies können sein:

· Gebäude- bzw. Standortverteilerräume· Etagenverteilerräume mit aktiven Netzkomponenten und Servern· Etagenverteilerräume mit aktiven Netzkomponenten, ohne ServerGebäude- bzw. Standortverteiler müssen in eigenen Räumen untergebracht wer-den. Türschilder von diesen Räumen sollten neutral gehalten werden, so dass dietatsächliche Nutzung nicht sofort erkennbar ist. Etagenverteiler mit aktiven Netz-komponenten können in Ausnahmefällen, bei kleinen Dienststellen mit nur weni-gen Arbeitsplätzen, in einem der Büros untergebracht werden. Eine Kombinationmit der Niederspannungshauptverteilung ist aber generell unzulässig.Die Einbringwege für große oder schwere Schränke, etc. sind zu berücksichtigen.

3.2 Verteilerräume3.2.1 Größe und Lage

Die notwendige Größe richtet sich primär nach der Anzahl der notwendigen Vertei-lerschränke. Als Richtwert kann bei einem Raum mit einem Schrank eine Flächevon 6 m² (optimal 2 m x 3 m – an drei Seiten sollte zwischen Schrank und Wand1 m Abstand sein) angenommen werden. Für jeden weiteren Schrank werden wei-tere ca. 3,0 m² benötigt. Zuschläge können für Server (Schränke 1200 mm tief,statt 1000 mm) oder Arbeitsplätze für Bedienpersonal erforderlich werden. Es istmöglich Etagen- und Gebäudeverteilerräume bzw. Gebäude- und Standortverteilerin einem Raum zusammenzufassen.Optimal sind Räume im Flächenschwerpunkt des Gebäudes (um die Kabellängenzu minimieren), ohne nennenswerte Wärmebelastung durch benachbarte Räumeoder Fenster (optimal: fensterlos, Nordseite). Die Räume sollten oberhalb desErdgeschoßes angeordnet werden. Räume im Untergeschoß sind wegen Überflu-tungsgefahren, Räume mit Fenstern im Erdgeschoß wegen Einbruchgefahren zuvermeiden.Wasserführende Rohre sind in Verteilerräumen oder in den Räumen darüber zuvermeiden. Ist dies nicht möglich, so sind die Rohre so zu schützen, dass für dieinstallierte Technik keine Gefahr besteht. Eine Heizung ist wegen der hohen inne-ren Wärmelasten grundsätzlich nicht erforderlich. Der zuständige Fachplaner istentsprechend zu informieren.Erfahrungsgemäß wird für jeweils 192 Kommunikationsanschlüsse ein Verteiler-schrank benötigt. In diesem Wert sind die für die aktiven Netzwerkkomponentennotwendigen Flächen berücksichtigt. Hinzu kommt der Platzbedarf für Server. DieVerteilerschränke sind so anzuordnen, dass sie von vorn und hinten zugänglichsind. Es sollte möglich sein bei geöffneten Türen an den Verteilerschränken vor-beizugehen. Bei schmalen Räumen können bei Bedarf Verteiler mit geteilten Tü-ren (siehe Schränke in Abbildung 10) beschafft werden.

Page 46: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

46 AMEV

Abbildung 29: Verteilerraum mit einem Etagenverteilerschrank

Abbildung 30: Verteilerraum mit zwei Etagenverteilerschränken

Page 47: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 47

3.2.2 Bauliche GestaltungRaumhöheMindestens 2,50 m im Lichten.Decke und FußbodenFeuerwiderstandsklasse F90 AB. Die Flächenbelastbarkeit sollte > 5 kN/m², diePunktbelastbarkeit > 1 kN betragen.WändeGlatte staubfreie Wände. Feuerwiderstandsklasse F90 AB. Keine auf Putz befind-lichen Installationen, welche durchgehende Stellflächen verbauen.Die Feuerwiderstandsdauer wurde festgelegt, damit nach Möglichkeit Brände inbenachbarten Räumen die Verteilerräume nicht schädigen. Ein betriebsbereiterVerteilerraum ist heute für jede nutzende Verwaltung unverzichtbar.TürenTürbreite mindestens 850 mm, T30 mit Rauchschutz, Widerstandsklasse RC2nach DIN EN 1627 [14].Außen feststehender Griff oder Knauf, abschließbar, innen Drückergarnitur mitPanikverschluss, nach außen aufschlagend da elektrischer Betriebsraum. LichteDurchgangsbreite mindestens 850 mm, besser 900 mm. Lichte Durchgangshöhemindestens 2100 mm für stehenden Transport der Verteilerschränke (siehe auchAbbildung 31).Die Zugangsüberwachung und Absicherung ist zu gewährleisten und in geeigneterForm einzurichten (z. B. Codeschloss, Schlüsselverwaltung).

Abbildung 31: Schnitt durch einen Verteilerraum

Page 48: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

48 AMEV

FensterGrundsätzlich sind in Datenverteilerräumen keine Fenster notwendig, sofern inden Räumen keine ständigen Arbeitsplätze eingerichtet sind. Im Erdgeschoß solltebei den Fenstern Widerstandsklasse P7B und im Obergeschoss (wenn nicht überandere Bauteile zu erreichen) Widerstandsklasse P6B nicht unterschritten werden.Alternativ kann auch eine entsprechende Folierung der Verglasung vorzusehenwerden. Bei Bedarf ist Schutz gegen Einsichtnahme durch Jalousien oder Lamel-len vorzusehen. Bei sonnenseitiger Lage ist ein außenliegender Sonnenschutz er-forderlich.FußbodenbelagWischfähiger, PVC-freier, ableitfähiger Fußbodenbelag mit einem Ableitwiderstandvon < 108 Ohm (siehe 4.4).

Abbildung 32: Aufbau von ableitfähigen Fußboden auf KupferbändernIm Verteilerraum ist ein ableitfähiger Fußbodenbelag erforderlich. Dabei gibt eszwei Arten der Verlegung eines ableitfähigen Fußbodens:· Verlegen des Bodenbelags auf Kupferbändern· Verlegen auf einer LeitschichtIm Fußbodenbelag muss pro 30 m² ein Anschluss an den Potentialausgleich mitca. 1 m Kupferband eingelegt sein.

LeitungsführungBei dem Einsatz von Doppelböden können die Kabel von unten eingeführt werden.Die Platten müssen einer Feuerwiderstandsklasse F30 AB entsprechen. Bei Lö-sungen ohne Doppelboden kann eine Gitterrinne über den Schränken für die Ka-belzuführung genutzt werden. Besser ist es jedoch die Kabel von unten einführen,damit sie nicht mit den Abluftöffnungen der Lüfter kollidieren.

Potential-ausgleich

Rohfußboden

Kupferband

LeitfähigerKleber

LeitfähigerBelag

Page 49: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 49

4 Messungen4.1 Allgemeines

Die Messung aller Kabelstrecken erfolgt vollumfänglich durch die Installationsfir-ma. Die Messung sollte vor Verschluss der Kabelwege erfolgen. Die Messproto-kolle sind Voraussetzung für die Abnahme und dem Auftraggeber mindestens2 Wochen vorher zur Verfügung zu stellen.Stichprobenartige Kontrollmessungen der Kabelstrecken erfolgen zeitnah im Bei-sein des Auftraggebers und unabhängig von den Messungen der Installationsfirma.Grundlage der Messung bildet die EN 50174-1 [17] i. V. m. der DIN EN 50346 [22]in der jeweils gültigen Fassung. Es ist grundsätzlich die Messung der Installations-strecke als Permanent-Link durchzuführen.

Abbildung 33: Messung der Installationsstrecke (Permanent-Link)Zum Nachweis der Güte von Lichtwellenleiterfasern und Kupferkabeln sind vorVerlegung das Datenblatt und das Messprotokoll der Kabeltrommel zur Verfügungzu stellen. Sie werden Bestandteil der Dokumentation. Ergänzend sollte von einerKabeltrommel ein Referenzkabel entnommen, gemessen und Bestandteil der Do-kumentation werden.Alle Messungen sind zu dokumentieren. Diese Dokumentation wird Bestandteilder Bestandsunterlagen.Folgende Angaben sind den Messprotokollen für Lichtwellenleiter- und Kup-ferübertragungsstrecken gleichermaßen voranzustellen:· Ausführende Firma, Name des Projektverantwortlichen, Name des Messenden

mit Unterschrift· Bezeichnung, Hersteller, Seriennummer und Prüfdatum der verwendeten

Messausrüstung· Bezeichnung und Version der verwendeten Auswertesoftware· graphische Darstellung jedes verwendeten Messaufbaus

4.2 LichtwellenleiterkabelVor der Messung ist ein Dämpfungsplan zu erstellen. Grundlage der Messung bil-det die DIN ISO/IEC 14763-3 [40] i. V. m. der DIN EN 61280-4-1 [32] in der jeweilsgültigen Fassung.

Ran gierfe ld

Ü bertrag ung sstrecke (m ax. 100 m )

In stallationsstrecke (m ax. 90 m )

M esskab el

M esskabel

M 1M 2

M essgerätM essgerä t

Page 50: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

50 AMEV

Die zulässigen Werte für die Spleißdämpfung betragen maximal 0,1 dB und für dieSteckerdämpfung maximal 0,2 dB. Für die Rückflussdämpfung bei Einmoden-Lichtwellenleiter ist minimal 50 dB zulässig.Die Messung hat als Rückstreumessung mit Optischem Zeitbereichs-Reflektometer (OTDR), auf jeder Faser einer Übertragungsstrecke, beidseitig mitVor- und Nachlauffaser, unter Ausschluss von Fremdsignalen zu erfolgen.Die Vorlauffaser ist größer als die Totzone zu wählen. Die Stecker der Vor- undNachlauffaser sind regelmäßig durch den Hersteller zu überprüfen. Die Überprü-fung ist nachzuweisen. Steckerstirnflächen einschließlich der Vor- und Nachlauffa-ser sind vor der Messung zu kontrollieren und wenn notwendig zu reinigen. DieVerwendung von Adapterkabeln zwischen Vor- und/oder Nachlauffaser und zumessendem Objekt ist nicht zulässig.Für Mehrmoden-Lichtwellenleiter sind die Messungen bei Wellenlängen von850 nm und 1300 nm durchzuführen. Die Länge von Vor- und Nachlauffaser be-trägt mindestens 100 m.Für Einmoden-Lichtwellenleiter sind die Messungen bei Wellenlängen von1310 nm und 1550 nm oder von 1550 nm und 1625 nm durchzuführen. Die Längeder Vor- und Nachlauffaser beträgt mindestens 1000 m.Es sind Messgeräte mit mindestens 2 Positionszeigern, welche sich auf beliebigeMesspunkte einstellen lassen zu verwenden. Die Positionszeiger sind auf Anfangund Ende der Messstrecke zu positionieren. Das Messgerät ist auf den vom Ka-belhersteller angegebenen faserspezifischen Brechungsindex einzustellen. DerMessbereich ist größer als die zu messende Streckenlänge zu wählen.Es ist mit der kleinstmöglichen Pulslänge und der größtmöglichen Auflösung zumessen, wobei das Rauschen am Ende der Messkurve nicht größer sein soll alsam Anfang. Die Messzeit beträgt mindestens 20 s pro Wellenlänge.Jede Messung ist als Rückstreukurve auf einem gesonderten Blatt zu dokumentie-ren. Die Darstellung der Einhaltung aller optischen Parameter der Spleiße erfolgtin einer Tabelle.Folgende Angaben sind den Messprotokollen für LWL-Übertragungsstrecken vo-ranzustellen:· Bezeichnung und Hersteller (einschließlich Faserhersteller) des installierten

Lichtwellenleiterkabels (bei „verlängerten“ Strecken sind Mehrfachangaben er-forderlich)

· Kabelbezeichnung (Gebäude, Verteiler, Patchfeld, Port für beide Enden, vgl.5.2.1)

· Verwendete Stecker und die Länge der Vor- und Nachlauffaser, einschließlichNachweis der letzten Überprüfung der Vor- und Nachlauffasern und Messfasern

· Messgeräteeinstellungen mit Skalierungsfaktor, Wellenlänge, Messimpulsbrei-te und Anzahl der Einzelmessungen bzw. Mittelwertbildungen, einschließlichKalibrierungsprotokoll.

Das Messprotokoll muss folgende Angaben je Faser enthalten:· Datum und Zeit der Messung· Fasernummer und Strangnummer· Messrichtung von [Standort] nach [Standort]· Faserlänge (automatisches Auslesen in Tabellenform)· Lage und Dämpfungswerte der Ereignisse. Beidseitige Ereignisauswertung ei-

nes jeden Ereignisses aus den Messkurven der Rückstreumessung in Form

Page 51: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 51

eines Soll/Ist-Vergleichs der Grenzwerte mit den Messwerten der eingebautenKomponenten und Verbindungsstellen.

· Streckendämpfung (errechnet). Protokoll der Einfügedämpfungsmessung inForm eines Soll-/Ist-Vergleichs mit dem Dämpfungsbudget.

4.3 Kupferkabel des TertiärnetzesGrundlage der Messung bildet die EN 50173-1 [15] in der jeweils gültigen Fas-sung.Durch die Messung ist die Einhaltung der Anforderungen der Klasse EA nachzu-weisen. Die Grenzwerte sind durch das Messgerät automatisch zu vergleichenund Fehler anzuzeigen. Eine bloße Linkzertifizierung Klasse E ist nicht ausrei-chend. Es sind grundsätzlich echte Kategorie 6A /Systeme zu installieren.Die gültigen Normwerte einer Installationsstrecke / Übertragungsstrecke stellenMindestanforderungen dar. Die Messprotokolle müssen für eine Systemreservedeutlich bessere Kennwerte ausweisen.Es sind Anschlussschnüre des Geräteherstellers zu verwenden, welche mit demMessgerät zusammen und entsprechend den Vorschriften des Herstellers kalib-riert sind und alle Adern eines Kabels gleichzeitig kontaktieren.Das Messgerät ist auf den spezifischen NVP-Wert der installierten Kupferleitungeinzustellen. Dazu muss das Messgerät eine Auswahlmöglichkeit vorprogrammier-ter Kabeltypen (Standard-, hersteller-, kundenspezifische Kabel) bieten. Der Wertist mit einem projektspezifischen Referenzkabel der Länge 50 m +/- 1 cm, ange-schlossen an projektspezifischen Leitungsabschlüssen, zu ermitteln. Die Verwen-dung des vom Kabelhersteller angegebenen NVP-Wertes ist bei Zustimmung desAuftraggebers zulässig.Alle Messungen mit dem Messgerät erfolgen automatisch über den gesamtenFrequenzbereich und alle Aderkombinationen.Die Längenmessung ist automatisch mit einer Genauigkeit von 0,1 % bei einerAuflösung von 0,1 m durchzuführen und die Länge der Adernpaare ist in eine Ka-belliste einzutragen. Als Einheit der Längenangabe ist Meter zu verwenden.Der Verdrahtungsplan umfasst mindestens die Messungen für die Vertauschungaller Adern, die Unterbrechung von Adern und Schirm, den Kurzschluss Ader zuAder und Ader zu Schirm.Folgende Angaben sind den Messprotokollen für Kupfer-Übertragungsstrecken vo-ranzustellen:· Hersteller und Bezeichnung des installierten Kupferkabels· Hersteller und Bezeichnung der installierten Netzabschlüsse· Messgeräteeinstellungen mit NVP-Wert, Frequenzbereich und Anzahl der Ein-

zelmessungen bzw. Mittelwertbildungen

Das Messprotokoll muss folgende Angaben je Anschluss enthalten:frequenzunabhängige Werte· Kabelbezeichnung (Gebäude, Verteiler, Patchfeld, Port für beide Kabelenden

vgl. 5.2.1)· Messrichtung von [Standort] nach [Standort]· Verdrahtungsplan (Wiremap)· Länge, Laufzeit und Laufzeitdifferenz (Length, Delay und Delay Skew)· Gleichstrom-Schleifenwiderstand (DC Loop Resistance)

Page 52: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

52 AMEV

frequenzabhängige Werte· Dämpfung/Einfügedämpfung (Attenuation/Insertion Loss)· Reflexion/Rückflussdämpfung (Return Loss, RL)· Übersprechen/Nahnebensprechdämpfung (Near End Crosstalk or Reverse

Coupling, NEXT)· Übersprechen/Fernnebensprechdämpfung (Far End CrossTalk or Forward

Coupling, FEXT)

errechnete Werte· Dämpfungs-Übersprech-Verhältnis am nahen Ende (Attenuation to Crosstalk

Ratio, ACR)· Dämpfungs-Übersprech-Verhältnis am fernen Ende (Equal Level Far End

CrossTalk, ELFEXT)· Leistungssumme des Übersprechens/Nahnebensprechens (Power Sum

NEXT, PSNEXT)· Leistungssumme des Dämpfungs-Übersprech-Verhältnisses am nahen Ende

(Power Sum Attenuation to Crosstalk Ratio, PSACR)· Leistungssumme des Dämpfungs-Übersprech-Verhältnisses am fernen Ende

(Power Sum Equal Level Far End CrossTalk, PSELFEXT)

Werte bei mehreren Kabeln· Fremdnebensprechen am nahen und fernen Ende (Alien Near/Far End

Crosstalk, ANEXT/AFEXT)

Verdrahtungsplan (Wiremap)Es werden alle vier Adernpaare und Schirme auf Durchgang, Schluss und Vertau-schung geprüft.Beachte: Den Fehler Adervertauschung zwischen verschiedenen Adernpaaren er-kennen einige Messgeräte nicht!

Abbildung 34: Beispiel einer fehlerhaften Verdrahtung (Paarvertauschung)

Länge, Laufzeit und Laufzeitdifferenz (Length, Delay und Delay Skew)Es wird auf allen vier Adernpaaren die Signallaufzeit gemessen. Unter Verwen-dung des NVP-Wertes ergibt sich daraus die Kabellänge. Auf Grund der unter-schiedlichen Verdrillung der vier Adernpaare ergibt sich eine Laufzeitdifferenz,welche für eine parallele Datenübertragung einen bestimmten Wert nicht über-schreiten darf.

Page 53: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 53

Abbildung 35: Laufzeit und LaufzeitdifferenzGleichstrom-Schleifenwiderstand (DC Loop Resistance)Es wird der ohmsche Widerstand einer Verbindungsschleife bestehend aus Hin-und Rückleitung nach DIN EN 61935-1 [36] gemessen. Die Messung des Schlei-fenwiderstandes erfolgt am nahen Ende eines jeden Adernpaares, welches dazuam fernen Ende kurzgeschlossen wurde. Der gemessene Wert sollte den Eigen-schaften der Kabelstrecke entsprechen, da er direkt vom Material, der Länge undder Querschnittsfläche des Leiters abhängig ist.Beachte: Der Gleichstrom-Schleifenwiderstand sollte nicht mit der frequenzabhän-gigen Kabeleigenschaft Impedanz verwechselt werden!

Dämpfung/Einfügedämpfung (Attenuation/Insertion Loss)Die Dämpfung spiegelt den frequenzabhängigen Signalverlust über die Länge derÜbertragungsstrecke wieder. Die Dämpfung wird für jedes Adernpaar gemessenund als Verhältnis von Aus- zu Eingangsspannung in Dezibel (dB) angegeben.1 dB = 20 * log(Eingangsspannung/Ausgangsspannung)

Abbildung 36: Dämpfung

Page 54: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

54 AMEV

Reflexion/Rückflussdämpfung (Return Loss, RL)Die Rückflussdämpfung spiegelt die frequenzabhängige Dämpfung auftretenderReflektionen über die Länge der Übertragungsstrecke wieder. Die Messung erfolgtbeidseitig. Der Wert der Dämpfung wird in Dezibel angegeben und sollte möglichsthoch sein.

Abbildung 37: Rückflussdämpfung

Übersprechen/Nahnebensprechdämpfung (Near End Crosstalk or ReverseCoupling, NEXT)Die Nahnebensprechdämpfung ist ein Maß für die Unterdrückung des Überspre-chens am nahen Ende zwischen zwei benachbarten Adernpaaren. Die Signalein-kopplung erfolgt dabei entgegen der Richtung des Verursachers. Die Messung er-folgt durch Senden eines Signals auf ein Adernpaar und Messung der Einkopp-lung auf dem nahen Ende der anderen Adernpaare. Der Wert der Dämpfung wirdin Dezibel angegeben und sollte möglichst hoch sein. Bei einem vierpaarigen Ka-bel ergeben sich so sechs Messungen. Da beidseitig zu messen ist ergeben sichsomit zwölf Frequenzgangkurven.

Abbildung 38: Nahnebensprechdämpfung

Übersprechen/Fernnebensprechdämpfung (Far End CrossTalk or ForwardCoupling, FEXT)Die Fernnebensprechdämpfung ist ein Maß für die Unterdrückung des Überspre-chens am fernen Ende zwischen zwei benachbarten Adernpaaren. Die Signalein-kopplung erfolgt dabei in die Richtung des Verursachers. Die Messung erfolgtdurch Senden eines Signals auf ein Adernpaar und Messung der Einkopplung aufdem nahen Ende der anderen Adernpaare. Bei einem vierpaarigen Kabel ergebensich so sechs Messungen. Der Wert der Dämpfung wird in Dezibel angegeben

Page 55: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 55

und sollte möglichst hoch sein. Da das FEXT im Gegensatz zum NEXT richtungs-abhängig ist, ergeben sich bei beidseitiger Messung somit 24 Frequenzgangkurven.

Abbildung 39: Fernnebensprechdämpfung

Dämpfungs-Übersprech-Verhältnis am nahen Ende (Attenuation to CrosstalkRatio, ACR)Dieser errechnete Wert ist die Differenz von Dämpfung und gemessenem NEXTund gibt Auskunft über den Störabstand zwischen dem (gedämpften) Nutzsignalund dem Störsignal NEXT.

Dämpfungs-Übersprech-Verhältnis am fernen Ende (Equal Level Far EndCrossTalk, ELFEXT)Dieser errechnete Wert ist die Differenz von Dämpfung und gemessenem FEXTund definiert das Verhältnis des übersprechenden Ausgangspegels zum eigentli-chen Ausgangspegel. Der Wert wird in Dezibel angegeben und sollte möglichsthoch sein. Der auf das zweite Leiterpaar eingestreute Störpegel wird ins Verhält-nis zum Ausgangspegel gesetzt. Da das ferne Störsignal wie auch das Ausgangs-signal am gleichen Ort bestimmt werden, ist der ELFEXT von der Kabellänge un-abhängig. Damit sind NEXT und ELFEXT vergleichbare Größen. Das ELFEXTkönnte man auch als Far End-ACR bezeichnen, das in etwa dem ACR beim NEXTentspricht.

Leistungssumme des Übersprechens/Nahnebensprechens (Power SumNEXT, PSNEXT)Leistungssumme des Dämpfungs-Übersprech-Verhältnisses am nahen Ende(Power Sum Attenuation to Crosstalk Ratio, PSACR)Leistungssumme des Dämpfungs-Übersprech-Verhältnisses am fernen Ende(Power Sum Equal Level Far End CrossTalk, PSELFEXT)Die Power Sum Werte werden durch Addition aller Störsignale auf ein Adernpaarermittelt. Da bei vierpaarigen Kabeln auf allen vier Adernpaaren gleichzeitig Signa-le in beide Richtungen gesendet und empfangen werden können, kann das auf je-dem einzelnen Paar empfangene Signal von den Signalen gestört werden, diegleichzeitig auf den anderen drei Paaren übertragen werden. Die Störwerte addie-ren sich, was dem tatsächlichen Betrieb sehr nahe kommt, wenn über alle Lei-tungspaare Daten übermittelt werden. Der Wert wird in Dezibel angegeben undsollte möglichst hoch sein.

Page 56: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

56 AMEV

Abbildung 40: Vereinfachte Darstellung der Leistungssumme desNahnebensprechens

Abbildung 41: Vereinfachte Darstellung der Leistungssumme desFernnebensprechens

Fremdnebensprechen am nahen und fernen Ende (Alien Near/Far EndCrosstalk, ANEXT/AFEXT)ANEXT und AFEXT beschreiben das Übersprechen von benachbarten Kabeln amKabelanfang und am Kabelende. Bei geschirmter Verkabelung ist das Fremdne-bensprechen näherungsweise vernachlässigbar. Eine Messung ist nur bei Einsatzvon High-Speed-Anwendungen wie 10Gigabit-Ethernet zu erwägen.

Page 57: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 57

4.4 Ableitfähige FußbödenUm sicher zu stellen, dass die geforderten Ableitwiderstände bei ableitfähigenFußbodenbelägen (siehe Abschnitt 3.2) die gesetzten Anforderungen erfüllen, sindvor der Abnahme Messungen an mehreren Stellen durchzuführen. Für die Mes-sung kommen mehrere Normen wie:· DIN EN 61340-4-1 [33]· DIN EN 1081 [13]· DIN 54345-1 [13] (nur für textile Beläge)in Frage.Im Messprotokoll ist zumindest zu vermerken:· verwendetes Messgerät· angewandte Norm· Raumtemperatur· Prüfspannung· gemessener Ableitwiderstand· Prüfzeitpunkt· Prüfer

Page 58: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

58 AMEV

5 Abnahme, Betrieb, Kennzeichnung und Dokumentation5.1 Abnahme

Der Begriff Abnahme bezeichnet allgemein die Erklärung, dass eine Sache bzw.eine Leistung vorgegebene Kriterien erfüllt. Der Auftragnehmer muss dem Auf-traggeber seine Leistung zum Zeitpunkt der Abnahme frei von Sachmängeln be-reitstellen.Die Abnahme kann nur erfolgen, wenn der Auftragnehmer gegenüber dem Auf-traggeber die Betriebsbereitschaft der Anlage mit Vorlage z. B. der Bestandsunter-lagen, Messprotokolle, Dokumentation sowie den technischen Unterlagen erklärt.Verantwortlich für die Durchführung der Abnahme ist der Auftraggeber. Die Ab-nahmeprüfung gliedert sich in Sicht- und Funktionsprüfung. Zur Vorbereitung derAbnahme kann eine Zustandsfeststellung vereinbart werden, bei der die Vollstän-digkeit von Unterlagen z. B. Produktnachweise, Prüfzeugnisse, Messprotokollegesichtet werden. Mit Hilfe des VHB, [60] Formblatts 441 kann der Zustand derausgeführten Leistung dokumentiert und Vorgaben für weitere erforderliche Maß-nahmen vorgegeben werden. Eine Zustandsfeststellung ist jedoch keine Abnahme.Mit der Abnahme wird:· die erbrachte Leistung des Auftragnehmers als „vertragsgemäß ausgeführt“

gebilligt· geht die Gefahr für die Bauleistung auf den Auftraggeber über und· beginnt die Verjährungsfrist für Mängelansprüche.Werden bei der VOB-Abnahme9) Mängel festgestellt, sind diese in das VHB,Formblatt 442 unter Angabe eines zeitnahen Termins der Mängelbeseitigung ein-zutragen. Die vom Auftragnehmer angezeigte Mängelbeseitigung ist mit einer wei-teren Begehung/Prüfung zu kontrollieren.Mit der VOB-Abnahme sollte die Übergabe der Leistung an die nutzende Verwal-tung erfolgen. Bei der Übergabe sind der nutzenden Verwaltung das Abnahmepro-tokoll einschließlich der technischen Unterlagen sowie weitere Dokumentationsun-terlagen (Pläne etc.) auszuhändigen.

5.2 BetriebAnwendungsneutrale Kommunikationsnetze (LAN) haben eine Lebens-/Nutzungsdauer von mindestens 15 Jahren. Im Gegensatz dazu unterliegen dietechnische Entwicklung und die Anwendungen im LAN einer ständigen Verände-rung. Die verzögerungsarme Übertragung zeitkritischer Daten mit garantierterÜbertragungsrate steht immer mehr im Fokus. Sollen neben der reinen Daten-übertragung andere Dienste ebenfalls über das LAN übertragen werden, wie z. B.:· Sprachdienste· Fernwirksysteme· Gebäudeautomation· Sicherheitstechnik (BMA, EMA/ÜMA, Videoübertragung)müssen berücksichtigt werden.Für den Betrieb müssen organisatorische und administrative Regelungen (z. B.Zuständigkeiten, Abläufe, Zutritte) aufgestellt werden. Dabei müssen neben demEinsatz von Geräten auch Merkmale und Parameter zur Priorisierung von Daten-

9 Gilt sinngemäß auch für Aufträge nach VOL/B

Page 59: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 59

paketen, Quality of Service und Sicherstellung des sicheren Betriebs berücksich-tigt werden. Die Berücksichtigung dieser Anwendungen / Dienste ist nicht nur beider Planung wichtig, diese sind auch im laufenden Betrieb durch die nutzendeVerwaltung zu gewährleisten.

5.2.1 Organisatorische RegelungenDie Analyse der individuellen Lösung im LAN und die sich daraus ergebendeAuswahl der umzusetzenden Maßnahmen muss mit der nutzenden Verwaltung ineinem Konzept abgestimmt, festgelegt und dokumentiert (siehe Abschnitt 6) wer-den. Die organisatorischen Regelungen für den späteren Betrieb müssen von dernutzenden Verwaltung aufgestellt und angewendet werden. Die Basis dazu mussschon in der Planungsphase gelegt werden. Insbesondere Auswirkungen von ei-nem möglichen menschlichen Fehlverhalten sind zu berücksichtigen. Es müssenfür Personen, Räume und Geräte Berechtigungen für Zutritt, Zugriff und Nutzunggeregelt werden. Diese Regelungen bedürfen einer ständigen Beobachtung undFortschreibung. Neuerungen sind bekannt zu machen und an bestehende Rege-lungen ist zu erinnern.

5.2.2 Schutz vor unberechtigtem ZugriffDie nutzende Verwaltung muss darauf achten, dass keine Sicherheitslücken ent-stehen. Dies kann zum einen dadurch erreicht werden, dass nur die Anschlüssegeschaltet bzw. gepatcht werden, die notwendigerweise im Betrieb benötigt wer-den. Zum anderen muss durch Parametrierung von Geräten und Einsatz von spe-ziellen Hard- und Softwareprodukten (z. B. Authentifizierung mit Zertifikaten, Auto-risierung) darauf geachtet werden, dass fremde Geräte abgewiesen und uner-wünschte Zugriffe bzw. Schadsoftware abgewehrt werden.

5.2.3 InstandhaltungEine Instandhaltung nach DIN 31051 [11] ist für die Komponenten des Verkabe-lungssystems (siehe Abschnitt 1) grundsätzlich nicht notwendig.Bei systembegleitenden technischen Komponenten (siehe Abschnitt 2) ist insbe-sondere für systemkritische Anlagen (Kühlung, USV) eine Instandhaltung erforder-lich.Für die in dieser Empfehlung nicht betrachteten aktiven Komponenten ist jeStandort eine Gegenüberstellung der Bedeutung von Anwendungen, der Netz-struktur und Verfügbarkeit der Geräte, zu den Kosten für eine Instandhaltung vor-zunehmen. Ergibt sich daraus die Notwendigkeit zum Abschluss einer Vereinba-rung, wird die Verwendung der Vertragsmuster nach EVB-IT Instandhaltung10)

empfohlen.

5.3 Kennzeichnung von Plänen, Kabeln, Verteilern und DokumentationBei der Planung und im Betrieb ist eine eindeutige Bezeichnung von Anlagen undBetriebsmitteln unumgänglich. Dazu ist vom Auftraggeber ein Kennzeichnungs-und Adressierungssystem vorzugeben, anhand dessen die Bezeichnungen vonAnlagen, Betriebsmitteln und Dokumenten, Plänen und Dateien eindeutig be-stimmt werden.

10 http://www.cio.bund.de/Web/DE/IT-Beschaffung/EVB-IT-und-BVB/Aktuelle_EVB-IT/aktuelle_evb_it_node.html

Page 60: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

60 AMEV

In der Planungsphase müssen Ausführungspläne erstellt ggf. Bestandspläne be-rücksichtigt, auf örtliche Besonderheiten hingewiesen und technische Spezifikatio-nen vorgegeben werden.Der Errichter muss seine Leistung baubegleitend dokumentieren und diese ein-schließlich der Messprotokolle zu einer Bestandsdokumentation zusammenführen.Detaillierte Ausführungen und Empfehlungen sind in EN 50174-1 [17] enthalten.Vorgaben zur Kennzeichnung und Kodierung der Unterlagen sind zu beachten.Die Vorgabe eines allgemein gültigen Kennzeichnungssystems ist an dieser Stellenicht möglich, da vielfach bereits entsprechende verwaltungs- oder länderspezifi-sche Festlegungen existieren. Im Abschnitt 5.3.1 sind Beispiele aufgeführt für denFall, dass keine Vorgaben existieren. Festlegungen aus übergeordneten Syste-men wie z. B. eines Facility Managementsystems sollten in jedem Fall beachtetwerden.

5.3.1 Kennzeichnung von Plänen, Kabeln und VerteilernDefinitionen für ein allgemein gültiges Beschriftungsschema sind aus vielerleiGründen, wie z. B. Standortgegebenheiten, vorhandenen Beschriftungen, ver-schiedenen Verkabelungssystemen nicht möglich. Für eine konkrete Umsetzungsind Regeln und Festlegungen mit der nutzenden Verwaltung erforderlich.Ein Bezeichnungsschlüssel bietet eine einheitliche Grundlage für alle Dokumente,die während einer Planung und der anschließenden Ausführung anfallen. Durchdiesen Bezeichnungsschlüssel können Planunterlagen und Dateien unabhängigvom verwendeten System nach einer vorgegeben Systematik eindeutig bezeich-net werden. Die Anzahl der Stellen, deren Position und die Bedeutung muss ein-deutig über eine Auflistung definiert werden.

D 1 0 1 1 7 B M U B U 1 C 4 5 7 0 2 Beispiel

D Länderkennung 1 0 1 1 7 Ortskennung

B M U B GebäudeU 1 Ebene

C Dokumentationsstand4 5 7 Kostengruppe

0 2 lfd. Nr. der Anlage

Abbildung 42: Beispiel für einen Bezeichnungsschlüssel

· Aussagen bei Plänen gelten für Verteiler und Kabel entsprechend. Für dieseAbsprachen sollen die nachfolgenden Empfehlungen, neben den Ausführun-gen in der DIN EN 50174 [17, 18], eine Orientierungshilfe bieten. Die Kenn-zeichnung soll dauerhaft, gut lesbar, wasser- und säurebeständig erfolgen.

· Bei der Kennzeichnung sollten, wenn möglich, die Großbuchstaben I und Onicht verwendet werden, um Verwechslungen mit den Ziffern 1 und 0 zu ver-meiden.

· Zum Bezeichnen der einzelnen Elemente (Straße, Gebäude, Abteilung, Etage,Raum, Endpunkt) sollten kurze Kennzeichen gewählt werden.

· An dem jeweiligen Kabelendpunkt muss der gegenüberliegende Endpunkt er-kennbar sein. Die Reihenfolge der Bezeichnungen auf dem Kabel sollte ein-eindeutig sein.

Page 61: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 61

Bei Kabeln im Primär- und Sekundärbereich sind Beschriftungen zusätzlich anzugängigen Stellen, wie z. B. Schächten, Steigetrassen anzubringen, um beieventuellen Beschädigungen eine einfache Zuordnung und eventuelle Instand-setzung zu ermöglichen.

· Befinden sich in einem Raum mehrere Kommunikationsanschlüsse, ist eineRegel für die Reihenfolge vorzugeben.

Betriebsmittel Anbringungsort

Verteilerschränke, Gestelle (Racks) oben, ggf. auf der Tür

Rangierfelder (Panels) durchgängig, einheitlich, gut lesbar

Kommunikationsanschlüsse auf Gehäuseoberteil, mittig

Kabel und Leitungen an beiden Enden, höchstens 300 mmvon den Enden entfernt

Aktive Komponenten und Einschübe im eingebauten Zustand sichtbar

Sonstiges im eingebauten Zustand sichtbar

Tabelle 11: Beispiel für die Anbringung der BezeichnungBei der Gebäudebezeichnung können eindeutige Identifikationen der Liegenschaftz. B. Straße (in abgekürzter Form) und Hausnummer oder Bezeichnungen ausdem Campus bzw. dem Liegenschaftsplan in möglichst knapper Form verwendetwerden.Zur Bezeichnung der Verteilerschränke innerhalb eines Gebäudes können Raum-nummern verwendet werden. Wird diese Bezeichnung, z. B. in größeren Gebäu-den, zu lang, kann eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen verwendet wer-den.Hinsichtlich der Sicherheit empfiehlt es sich, auf Raumbezeichnungen im Klartextzu verzichten und stattdessen ein Verzeichnis zu fertigen, in dem eine Codierungfür die tatsächliche Lage der Datenverteilerräume vorgenommen wird.Beispiel für Klartext:

V321 Datenverteilerraum 3. OG, Raum 21Beispiel für Codierte Darstellung:

DVR.012 siehe besonderes Verzeichnis (Datenverteilerräume lfd. Nr. 012)

TertiärbereichDie Bezeichnungen an Rangierfeldern sollten die Raumnummer enthalten, in demsich der Kommunikationsanschluss (KA) befindet. Sind in einem Raum mehrereKA installiert, sind diese fortlaufend z. B. innerhalb des Raumes im Uhrzeigersinn(beginnend an der Eingangstüre, links) zu nummerieren. Werden Doppeldosen imRaum installiert, sind die Anschlüsse mit einem Zusatzbuchstaben zu versehen.Beispiel für die Bezeichnung des Einbauorts eines KA am Rangierfeld

321.4 drittes Obergeschoss, Zimmer 21, vierter KAE11.2L Erdgeschoss, Zimmer 11, zweiter KA, linke Seite

Die Bezeichnung bei dem KA muss auf den Datenverteilerraum und die Positiondes Rangierfeldes verweisen und sollte konsequenterweise die Art der gewähltenBezeichnungsregeln anwenden.

Page 62: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

62 AMEV

Beispiel für die Bezeichnung des Einbauorts eines Rangierfeldes am KA012.C05 Datenverteilerraum lfd. Nr. 012, Rangierfeld C, Port 05

Bei einer Neuinstallation wird oft eine große Anzahl von Kabeln von einem Daten-verteiler zu den KA verlegt. Damit diese in der richtigen Folge aufgelegt und amzutreffenden Ort wieder aufgefunden werden können, ist eine Bezeichnung anbeiden Kabelenden erforderlich. An den Kabelenden sollten dabei die Bezeich-nungen gewählt werden, die später fest am Rangierverteiler bzw. KA angebrachtwerden (Beispiele siehe oben).

Primär- und SekundärbereichBei Kabelverlegungen für Verbindungen zwischen Gebäuden im Primärbereichoder zwischen Etagen im Sekundärbereich kann diese Systematik zur Bezeich-nung der jeweiligen Kabelenden und einem gegenseitigen Querverweis auch ver-wendet werden, in dem z. B. die Gebäudebezeichnung in eckige Klammern ge-setzt wird.Beispiel:

[Stre128] Stresemannstraße 128 – 130[CL 272] Chemische Labore

Empfohlen wird jedoch, die vorgenannte Methodik beizubehalten und die Daten-verteilerräume nicht nur innerhalb eines Gebäudes, sondern in dem gesamten Zu-ständigkeitsbereich durchzunummerieren und in einem Gesamtverzeichnis zupflegen.Diese Kabel haben üblicherweise eine größere Anzahl von Fasern oder Doppel-adern. Für den Aufbau von Kabeln und Leitungen gibt es gängige Kennzeichnungfür Fasern bzw. Adern und Regeln zur Zählweise, damit die Reihenfolge der Fa-sern bzw. Adern passend und eindeutig aufgelegt werden.Bei den Bezeichnungen sollten deshalb auf eine weitere Aufschlüsselung von Fa-sern und dergleichen verzichtet werden, da sonst die Bezeichnung zu unübersicht-lich wird. Es ist stattdessen auf Regeln zur Kennzeichnung von Fasern/Adern undZählweisen von mehrfaserigen/-paarigen Kabeln und Leitungen hinzuweisen.

5.3.2 DokumentationFür den Betrieb, die Instandhaltung einschließlich Fehlersuche sowie Erweiterun-gen ist eine vollständige Bestandsdokumentation unerlässlich.Anforderungen an Bezeichnungsschema, Aufbauzeichnungen von Verteiler-schränken sowie Art und Umfang der Bestandsdokumentation (Art und Anzahl derDokumente, Festlegungen zu Einträgen, Protokolle, Papier-/digitale Form) sindfestzulegen.Dazu gehören:Allgemein

· Anschriften der Beteiligten· Übergabeprotokoll

Komponenten des Verkabelungssystems

· Übersichtsplan des Geländes mit Kabelwegen· Gebäudepläne, Horizontalschnitt, Kabelwege vertikal

Page 63: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 63

· Etagenpläne, Standorte, Kabelwege horizontal· Netzwerkübersicht Gesamtsystem· Gesamtverzeichnis der KA im Kommunikationsnetzwerk· Verzeichnis der KA je Verteiler· Stücklisten je Verteiler· Geräte- und Zubehörliste des Kommunikationsnetzwerks· Messprotokolle in tabellarischer und grafischer Form· Datenblätter der einzelnen Komponenten wie Stecker, Kupplungen, Spleißbo-

xen, Kabel, Fasern· Nachweis der Kabellängen, soweit möglich an Hand der auf dem Kabelmantel

fest angebrachten und gut lesbaren Angaben zur fortlaufenden Länge des Ka-bels (Metrierung)

· Kabelliste der Kupferkabellängenmessung

Systembegleitende Komponenten

· Messprotokoll zu Prüfungen der Stromversorgung, Potentialausgleichmaß-nahmen und Ableitfähigkeit der Böden

· Aktualisierung der Bestandsunterlagen vorhandener Anlagen (z. B. BMA,Elektroversorgung)

Wenn die nutzende Verwaltung ein Dokumentenmanagementsystem betreibt, istdie Bestandsdokumentation so auszuführen, dass sie nach entsprechender Vor-gabe in das System eingebunden werden kann.

Page 64: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

64 AMEV

6 BedarfsermittlungKommunikationsnetzwerke werden grundsätzlich anwendungsneutral nach derGrundlagennorm DIN EN 50173-1 [15] errichtet. Es ist zwingend erforderlich mitder nutzenden Verwaltung im Vorfeld den Bedarf und die Netzwerkstrukturen ab-zustimmen, um die spezifischen Anforderungen zu berücksichtigen.Auf besondere Betriebsumgebungen, die bei der Planung und dem Betrieb be-rücksichtigt werden müssen (z. B. Lager für Gefahrstoffe, Ex-Schutzbereiche, be-sondere Arbeitsbereiche, Mittelspannungsanlagen, Labore), ist von der nutzendenVerwaltung hinzuweisen.Vorhandene technische und bauliche Anlagen (z. B. Stromversorgung, Potential-ausgleich, BMA, Lüftung- und Klimaanlagen, Betriebsräume), welche verwendetwerden können, sind von der nutzenden Verwaltung zu benennen.Für die Dokumentation der Bedarfsermittlung wird in dieser Arbeitshilfe eineCheckliste in einem editierbaren Format zur Verfügung gestellt. Ein Muster ist inAnlage 1 enthalten.

6.1 ArbeitsplatzausstattungDie Anzahl der Kommunikationsanschlüsse für Telefon und PC je Arbeitsplatz(z. B. Programmierer, Administration, Monitoring). über den Standard nach Pkt1.2.2 hinaus ist für folgende Geräte festzulegen:

· Arbeitsplatzdrucker mit Netzwerkanschluss· Weitere Endgeräte an einem Arbeitsplatz

Entsprechend ist auch der Bedarf an Schuko-Steckdosen für die Energie-versorgung der v. g. Geräte zu betrachten.Es ist zu betrachten, ob neben den Kommunikationsanschlüssen für die Arbeits-plätze noch weitere Anschlüsse benötigt werden. Hierzu zählen beispielsweise:

· Netzwerkkameras· Schließsysteme· Störmeldesysteme· WLAN-Access-Points· Zeiterfassungsgeräte· GebäudeautomationUnter Umständen wird zusätzlich zu diesen Anschlüssen auch noch eine 230 VVersorgung benötigt, wenn nicht eine Energieversorgung über die Datenkabel(PoE) vorgesehen ist.Art und Umfang zur Beschriftung der Anschlussdosen ist abzustimmen.

6.2 DatenvernetzungAus den Anforderungen im Tertiärnetz ergibt sich die Qualität und Architektur fürdas Sekundär- und Primärnetz.Die Netzwerkstruktur ergibt sich aus der Qualität und Verteilung der einzelnenNetzwerkanschlüsse im Gebäude. Darüber hinaus können sich erhöhte Anforde-rungen durch hoch performante Einzelanwendungen ergeben.Datennetze werden grundsätzlich sternförmig aufgebaut. Dies hat zur Folge dassbei Störungen im Primär- oder Sekundärbereich größere Bereiche nicht versorgtwerden können. Besteht ein erhöhter Bedarf an Ausfallsicherheit, so ist dies bei

Page 65: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 65

der Netzwerkarchitektur zu berücksichtigen. Dies kann durch zusätzliche, mög-lichst georedundante Leitungen erreicht werden (Abbildung 43).

Abbildung 43: Redundantes Netz

6.3 DatenverteilerräumeAus der Anzahl der von einem Datenverteilerraum aus zu versorgenden Netz-werkanschlüsse ergibt sich die Anzahl der erforderlichen Datenverteilerschränkeund daraus resultiert die Mindestgröße des jeweiligen Datenverteilerraums. Spezi-fischer Bedarf von der nutzenden Verwaltung kann einen Mehrbedarf an Flächeergeben. Es kann sich dabei um folgende Punkte handeln:

· Notwendiger Arbeitsplatz für Systembetreuer· Lagermöglichkeiten, z. B. für anlagenspezifisches Zubehör· Stellfläche für Dokumentationsunterlagen· Stellfläche für Server· Stellfläche für Sicherungsmedien, ggf. in SicherheitsschrankUnter Umständen sind die Mindestanforderungen an die bauliche Sicherheit derDatenverteilerräume nicht ausreichend. Besonders können z. B. sensible Daten,Verfahren oder Anwendungen höhere Anforderungen seitens der nutzenden Ver-waltung, insbesondere an die Tür und deren Schließung (bis hin zu einem Zutritts-kontrollsystem), begründen.

Notwendige Brandschutzmaßnahmen für den Datenverteilerraum und die Daten-schränke sind festzulegen. Unter Umständen liegt ein Brandschutzkonzept vor,das zu beachtende Anforderungen festlegt. Wenn eine Brandmeldeanlage vor-handen ist, sollten die Datenverteilerräume in den Überwachungsumfang mit ein-bezogen werden.Standard sind 1000 mm tiefe Datenverteilerschränke. Wenn die nutzende Verwal-tung in den Schränken auch Server unterbringen will, werden 1200 mm tiefe Da-tenverteilerschränke benötigt.

Primärkabel Redundanzkabel

SV/GV

GV GV

GV

Page 66: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

66 AMEV

Bei den LWL-Kabeln gibt es keinen Standard bezüglich des zu verwendendenSteckertyps (Empfehlungen siehe 1.1.1 und 1.2.3). Es sollten Stecker verwendetwerden, die zu den von der nutzenden Verwaltung vorgesehenen aktiven Kompo-nenten passen.Die Beschriftung der Schränke und Rangierfelder ist, wie zuvor beispielhaft be-schrieben, abzustimmen.Für die Auslegung der RLT-Anlagen ist die Angabe aller von der nutzenden Ver-waltung im Datenverteilerraum vorgesehenen Wärmelasten erforderlich.Für die Versorgung von aktiven Komponenten können USV-Anlagen erforderlichsein. Es sind alle Verbraucher zu erfassen, die auf die USV-Anlage aufgeschaltetwerden sollen. Die Mindestüberbrückungszeit ist von der nutzenden Verwaltungfestzulegen. Bei Bedarf sind Schnittstellen für Meldungen aus der USV-Anlage(z. B. Stromausfall) an das Netzwerk vorzusehen.

Page 67: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 67

7 Abkürzungen /BegriffeACR-NACR-F

(Attenuation to Crosstalk Ratio near/far)Dämpfungs-Übersprech-Verhältnis am nahen/fernen Ende

AMEV Arbeitskreis Maschinen und Elektrotechnik staatlicher undkommunaler Verwaltungen

APC (engl. Angled Physical Contact) Endflächenausführung der LWL Fa-ser mit abgerundetem Faserende (PC) und zusätzlich angewinkelterEndfläche

ASR Technische Regeln für Arbeitsstättenhttps://www.baua.de/DE/Angebote/Rechtstexte-und-Technische-Regeln/Regelwerk/ASR/ASR.html

AWG (engl. American Wire Gauge)Maß für den Aderquerschnitt bei Kupferkabel

BauPVO BauproduktenverordnungBMA BrandmeldeanlageBMI Bundesministerium des Inneren, für Bau und HeimatBOS Behörden und Organisationen für SicherheitsaufgabenBSI Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik –

www.bsi.bund.deBTU (engl. Britisch thermal unit) Einheit der Energie, Formelzeichen: WCu Formelzeichen für KupferDIN Deutsches Institut für Normung e. V. – www.din.deDV DatenverteilerEDV Elektronische DatenverarbeitungELFEXT (engl. equal level far end crosstalk ratio)

Ausgangsseitige FernnebensprechdämpfungEMA/ÜMA Einbruch-/ÜberfallmeldeanlageEMV Elektromagnetische VerträglichkeitEMVG Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit von BetriebsmittelnEN Europäische NormEV EtagenverteilerEVB-IT Ergänzende Vertragsbedingungen für die Beschaffung von IT-

LeistungenFEXT (engl. Far End Cross Talk or Forward Coupling)

Übersprechen/FernnebensprechdämpfungFTTD (engl. Fiber to the Desk)

Glasfaseranschlusstechnik zum Endgerät ArbeitsplatzFTTO (engl. Fiber to the Office)

Glasfaseranschlusstechnik zum Anschlusspunkt im BüroGMA GefahrenmeldeanlageGV GebäudeverteilerHE Höheneinheit – 1 ¾ Zoll = 4,445 cmIEC (engl. International Electrotechnical Commission)

Internationale Normungsorganisation im Bereich der ElektrotechnikIEEE (engl. Institute of Electrical and Electronics Engineers)

Weltweiter Berufsverband von Ingenieuren aus den Bereichen Elekt-rotechnik und Informatik

IoT (engl. Internet of Things) Internet der Dinge; bedeutet Verknüpfungvon Geräten und Anwendungen zur Unterstützung des Menschen

IP Internet ProtokollISO International Organization for Standardization – www.iso.orgIT InformationstechnikKA Kommunikationsanschluss

Page 68: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

68 AMEV

KNX Feldbus zur Vernetzung von Geräten in der GebäudeautomationLAN (engl. Local Area Network) Lokales DatennetzLC (engl. Lucent Connector) LWL-Steckerlog LogarithmusLSA Verbindungstechnik, die ohne Löten, Schrauben und Abisolieren

funktioniertLWL Lichtwellenleiter(M)LAR Muster-Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Lei-

tungsanlagen (Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie)Modem Gerät für Umwandlung digitaler Daten in für analoge Leitungen ge-

eignete SignaleNEA NetzersatzanlageNEXT (engl. Near End Crosstalk)Übersprechen/NahnebensprechdämpfungNVP (engl. Nominal Velocity of Propagation) Nennausbreitungsgeschwin-

digkeit (Verkürzungsfaktor); der NVP-Wert entspricht der Signalge-schwindigkeit bezogen auf die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum

OF (engl. optical fiber) LichtwellenleiterOM (engl. Optical Multimode) Mehrmoden- bzw. Multimodefaser

OS(engl. Optical Singlemode) Einmoden-, Monomode- bzw. Singlemo-defaser

OTDR (engl. Optical-Time-Domain-Reflectometry)Optischer Zeitbereichs-Reflektometer

PC PersonalcomputerPD (engl. Powered Device) Mit PoE versorgtes EndgerätPoE (engl. Power over Ethernet) Stromversorgung von Endgeräten über

das Übertragungsnetz (Tertiärebene) durch zentrale NetzwerkgerätePSACR (engl. powersum ACR) Leistungssummiertes ACRPSNEXT (engl. powersum NEXT)

Leistungssummierte NahnebensprechdämpfungPVC (lat. Polyvinylchlorid) amorpher themoplastischer KunststoffRBBau Richtlinien für die Durchführung von Bauaufgaben des BundesRCD (engl. Residual-Current Divice) Fehlerstrom-SchutzschalterRL (engl. Return Loss) RückflussdämpfungRLT RaumluftechnikS/FTP (engl. shielded foiled twisted pair)

Folie als Paarschirm und Drahtgeflecht als GesamtschirmSC (engl. Subscriber Connector) LWL-SteckerSPD (engl. Surge Protective Devices) ÜberspannungsschutzgerätSTP (engl. Shielded Twisted Pair)

Geschirmte Adern paarweise miteinander verdrilltSV StandortverteilerTK TelekommunikationTLSTK Technischen Leitlinie für organisationsinterne TK-Systeme mit erhöh-

tem SchutzbedarfTN-S Niederspannungsnetz bei dem separate Neutral- und Schutzleiter

vom Transformator bis zu den Verbrauchern geführt werden.TP (engl. Twisted-Pair) Kabel mit verdrillten AdernpaarenUSV Unterbrechungsfreie StromversorgungVDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. –

www.vde.deVDI Verein Deutscher Ingenieure e. V. – www.vdi.deVFD (engl. Voltage and Frequency Dependent)

Bei diesem Verfahren wird bei einer USV die Versorgung aus Batterie

Page 69: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 69

mit Gleichrichter umgeschaltet.VFI (engl. Voltage and Frequency Independent)

Der Ausgang des batteriegestützten Wechselrichters einer USV ver-sorgt im Normalbetrieb die Verbraucher

VHB Vergabe- und Vertragshandbuch für die Baumaßnahmen des BundesVoIP (engl. Voice over Internet Protocol)

(Sprachübertragung mittels InternetprotokollWAN (engl. Wide Area Network) WeitverkehrsnetzWLAN (engl. Wireless Lokal Area Network) Drahtloses lokales Netzwerk

Page 70: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

70 AMEV

8 Verzeichnisse8.1 Auswahl wichtiger Vorschriften, Regelwerke und Arbeitshilfen

1 AMEVBeleuchtung 2016

Hinweise für die Beleuchtung öffentlicher Gebäude

2 AMEVBMA 2013

Planung, Ausführung und Betrieb von Brandmeldeanlagen inöffentlichen Gebäuden

3 AMEVEltAnlagen 2015

Planung und Bau von Elektroanlagen in öffentlichen Gebäu-den

4 AMEVEMA/ÜMA 2012

Gefahrenmeldeanlagen für Einbruch, Überfallund Geländeüberwachung in öffentlichen Gebäuden

5 AMEVRLT-Anlagenbau2011

Planung und Ausführung von Raumlufttechnischen Anlagenfür öffentliche Gebäude

6 AMEV-EmpfehlungBOS 2017

Konsequenzen der Umstellung von Analogfunk auf DigitalfunkBOS in öffentlichen Gebäuden

7 BauProdukteVO Bauproduktenverordnung, Richtlinie 305/2011 (EU)http://www.ce-zeichen.de/templates/ce-zei/richtlinien/bauprodukte-2011.pdf

8 BSIISi-WLAN

Wireless LANhttps://www.bsi.bund.de/DE/Themen/StandardsKriterien/ISi-Reihe/ISi-WLAN/wlan_node.html

9 BSITR-S-WLAN

Technische Richtlinie Sicheres WLANhttps://www.bsi.bund.de/DE/Publikationen/TechnischeRichtlinien/tr03103/index_htm.html

10 DIN 18251:2002-07 Schlösser - Einsteckschlösser - Teil 1: Einsteckschlösser fürgefälzte Türen

11 DIN 31051:2012-09 Grundlagen der Instandhaltung12 DIN 54345-1:

1992-02Prüfung von Textilien; Elektrostatisches Verhalten; Bestim-mung elektrischer Widerstandsgrößen

13 DIN EN 1081:1998-04

Elastische Bodenbeläge- Bestimmung des elektrischen Widerstandes

14 DIN EN 1627:2011-09

Türen, Fenster, Vorhangfassaden, Gitterelemente undAbschlüsse - Einbruchhemmung - Anforderungen undKlassifizierung

15 DIN EN 50173-1:2011-09

Informationstechnik - Anwendungsneutrale Kommunikations-kabelanlagen; Teil 1 Allgemein

16 DIN EN 50173-2:2011-09

Informationstechnik - Anwendungsneutrale Kommunikations-kabelanlagen; Teil 2 Bürogebäude

17 DIN EN 50174-1:2015-02(VDE 0800-174-1)

Informationstechnik - Installation von Kommunikationsverka-belung - Teil 1: Installationsspezifikation und Qualitätssiche-rung;

18 DIN EN 50174-2:2015-02(VDE 0800-174-2)

Informationstechnik - Installation von Kommunikations-verkabelung - Teil 2: Installationsplanung und Installations-praktiken in Gebäuden

19 DIN EN 50288-4-2:2014-03(VDE 0819-4-2)

Mehradrige metallische Daten- und Kontrollkabel für analogeund digitale Übertragung - Teil 4-2: Rahmenspezifikation fürgeschirmte Kabel bis 600 MHz - Geräteanschlusskabel undSchaltkabel;

20 DIN EN 50290-4-2:2015-06(VDE 0819-290-42)

Kommunikationskabel - Teil 4-2: Allgemeine Betrachtungenfür die Anwendung der Kabel - Leitfaden für die Verwendung

Page 71: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 71

21 DIN EN 50310:2017-02(VDE 0800-2-310)

Anwendung von Maßnahmen für Erdung und Potentialaus-gleich in Gebäuden mit Einrichtungen der Informationstechnik

22 DIN EN 50346:2010-02

Informationstechnik - Installation von Kommunikations-verkabelung - Prüfen installierter Verkabelung;

23 DIN EN 55022:2011-12(VDE 0878-22)

Einrichtungen der Informationstechnik - Funkstöreigenschaf-ten - Grenzwerte und Messverfahren (CISPR 22:2008, modi-fiziert)

24 DIN EN 60603-7:2012-08(VDE 0627-603-7)

Steckverbinder für elektronische Einrichtungen - Teil 7: Bau-artspezifikation für ungeschirmte freie und feste Steckverbin-der, 8polig (IEC 60603-7:2008 + A1:2011)

25 DIN EN 60603-7-51:2011-01(VDE 0687-603-7-51)

Steckverbinder für elektronische Einrichtungen - Teil 7-51:Bauartspezifikation für geschirmte freie und feste Steckver-binder, 8-polig, für Datenübertragungen bis 500 MHz (IEC60603-7-51:2010)

26 DIN EN 60603-7-7:2011-06(VDE 0687-603-7-7)

Steckverbinder für elektronische Einrichtungen - Teil 7-7:Bauartspezifikation für geschirmte freie und feste Steck-verbinder, 8-polig, für Datenübertragungen bis 600 MHz (IEC60603-7-7:2010)

27 DIN EN 60794-1-1:2016-10(VDE 0888-100-1)

Lichtwellenleiterkabel - Teil 1-1:Fachgrundspezifikation – Allgemeines (IEC 60794-1-1:2011)

28 DIN EN 60874-1:2012-10(VDE 0885-874-1)

Lichtwellenleiter - Verbindungselemente und passive Bauteile -Steckverbinder für Lichtwellenleiter und Lichtwellenleiterkabel -Teil 1: Fachgrundspezifikation (IEC 60874-1:2011)

29 DIN EN 60874-19:1997-12

Steckverbinder für Lichtwellenleiter und LWL-Kabel - Teil 19:Rahmenspezifikation für LWL-Steckverbinder - Bauart SC-D(uplex) (IEC 60874-19:1995 + Corrigendum 1996)

30 DIN EN 61000-6-1:2007-10 E 2016-05(VDE 0839-6-1)

EMV - Teil 6-1: Fachgrundnormen - Störfestigkeit für Wohn-bereich, Geschäfts- und Gewebebereiche sowie Kleinbetriebe

31 DIN EN 61000-6-3:2011-9(VDE 0839-6-3)

EMV - Teil 6-3: Fachgrundnorm Störaussendung – Wohn-bereich, Geschäfts- und Gewebebereiche sowie Kleinbetriebe(IEC 77/487/CDV:2015)

32 DIN EN 61280-4-1:2010-07 E 2017-02(VDE 0888-410)

Prüfverfahren für Lichtwellenleiter-Kommunikationsuntersysteme - Teil 4-1: Lichtwellenleiter-Kabelanlagen - Mehrmoden-Dämpfungsmessungen (IEC61280-4-1:2009)

33 DIN EN 61340-4-1:2016-04(VDE 0300-4-1)

Elektrostatik - Teil 4-1: Standard-Prüfverfahren für spezielleAnwendungen - Elektrischer Widerstand von Bodenbelägenund verlegten Fußböden (IEC 61340-4-1:2003 + A1:2015)

34 DIN EN 61643-11:2013-04(VDE 0675-6-11)

Überspannungsschutzgeräte für Niederspannung - Teil 11:Überspannungsschutzgeräte für den Einsatz in Niederspan-nungsanlagen - Anforderungen und Prüfungen (IEC 61643-11:2011, modifiziert)

35 DIN EN 61754-20:2013-7

Lichtwellenleiter - Verbindungselemente und passive Bautei-le - Steckgesichter von Lichtwellenleiter-Steckverbindern -Teil 20: Steckverbinderfamilie der Bauart LC (IEC 61754-20:2012)

36 DIN EN 61935-1:2010-07(VDE 0819-935-1)

Spezifikation für die Prüfung der symmetrischen und koaxia-len informationstechnischen Verkabelung - Teil 1: Installiertesymmetrische Verkabelung nach der Normenreihe EN 50173(IEC 61935-1:2009, modifiziert)

Page 72: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

72 AMEV

37 DIN EN 61935-2:2011-06;(VDE 0819-935-2:2011-06)

Spezifikation für die Prüfung der symmetrischen und koaxia-len informationstechnischen Verkabelung - Teil 2: Schnürenach ISO/IEC 11801 und entsprechenden Normen(IEC 61935-2:2010)

38 DIN EN 62040-3:2011-12;(VDE 0558-530)

Unterbrechungsfreie Stromversorgungssysteme (USV) -Teil 3: Methoden zum Festlegen der Leistungs- und Prü-fungsanforderungen (IEC 62040-3:2011)

39 DIN EN 779:2012-10

Partikel-Luftfilter für die allgemeine Raumlufttechnik- Bestimmung der Filterleistung;

40 DIN ISO/IEC14763-3:2014-10(VDE 0800-763-3)

Informationstechnik - Errichtung und Betrieb von Standortver-kabelung - Teil 3: Messung von Lichtwellenleiterverkabelung(ISO/IEC 14763-3:2014)

41 DIN VDE 0100 Errichten von Niederspannungsanlagen42 DIN VDE 0100-540:

2012-12(VDE 0100-540)

Errichten von Niederspannungsanlagen - Teil 5-54:Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel – Er-dungsanlagen und Schutzleiter (IEC 60364-5-54:2011)

43 EMVG Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit vonBetriebsmitteln vom 14.12.2016 https://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/emvg_2016/gesamt.pdf

44 IEC 60320 C13 Gerätesteckvorrichtungen für den Hausgebrauch und ähnli-che allgemeine Zwecke -Teil 1: Allgemeine Anforderungen

45 IEEE 802.1x Standard zur Authentifizierung in Rechnernetzen46 IEEE 802.3:2015 Ethernet (10 Mbit/s), benötigt 2 Adernpaare47 IEEE 802.3af:2003 Power over Ethernet, bis 15,4 W48 IEEE 802.3at:2009 Power over Ethernet+, bis 25,4 W49 IEEE 802.3bt Power over Ethernet++ bzw. 4PPO4, 70 bis 100 W50 IEEE 802.3u Fast Ethernet (100 Mbit/s), benötigt 2 Adernpaare51 IEEE 802.3z Gigabit Ethernet(100 Mbit/s), benötigt 4 Adernpaare52 IT-Grundschutz-

Kompendiumhttps://www.bsi.bund.de/DE/Themen/ITGrundschutz/ITGrundschutzKompendium/itgrundschutzKompendium_node.html

53 Recknagel Spren-ger

Taschenbuch für Heizung und KlimatechnikISBN-13: 978-3835671362

54 TI Schließanlagen Technische Information Schließanlagen des Landes Nieder-sachsen

55 TLSTK II -Management-Kurzfassung

Technische Leitlinie für organisationsinterne Telekommunika-tionssysteme mit erhöhtem Schutzbedarfhttps://www.bsi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/BSI/Publikationen/TechnischeLeitlinien/TKAnlagen/TLSTK_II-Management-Kurzfassung.html

56 VDI 2054:1994-09 Raumlufttechnische Anlagen für Datenverarbeitung57 VDI 2067 Blatt 1:

2012-09Wirtschaftlichkeit gebäudetechnischer Anlagen- Grundlagen und Kostenberechnung

58 VDI 2078: 2015-06 Berechnung der thermischen Lasten und Raumtemperaturen(Auslegung Kühllast und Jahressimulation)

59 VDI 2569:1990-01 Schallschutz und akustische Gestaltung im Büro60 VHB Vergabehandbuch des Bundes

http://www.vob-online.de/de/rubrik/vergabehandbuch-des-bundes

61 RBBau Richtlinien für die Durchführung von Bauaufgaben des Bundeshttp://www.bmu.de/themen/bauen/bauwesen/gesetzgebung-und-leitfaeden/richtlinien/richtlinien-rbbau/

Page 73: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 73

8.2 LiteraturhinweiseDie folgenden Richtlinien wurden bei der Erstellung dieser Broschüre durchgesehenund gaben Hinweise für Gestaltung und Inhalt.· Installations-Richtlinien für die Kommunikations-Verkabelung

- IRKoV 2013Land Hessen

· LAN Konzeption der Landesverwaltung Baden-Württemberg einschl. Hoch-schulbereichStand 15.11.2012

· Planung und Ausführung der Universellen Kommunikationsverkabelung (UVK)in den Verwaltungsgebäuden der Stadt ZürichAusgabe 30.08.2012

· Planungsrichtlinie für Informations- und Kommunikationsnetze in Gebäuden derLandesverwaltung Rheinland-PfalzStand 03/2013 (ersetzt durch LAN 2016)

· Planungsrichtlinien für Kommunikationsnetze beim Freistaat BayernBayITR 03, Stand 2010 (ergänzt durch LAN 2016)

· Richtlinie zur Planung von Informations- und Kommunikations-NetzwerkenTR-IuK-RL01, Stand 31.01.2014Stadt Nürnberg

· Richtlinien für Singlemode-Strecken im WAN-BereichAusgabe 6.06.2007Stadt Zürich

· Technische Information Lokale Datennetze in den Dienststellen des LandesNiedersachsenTI-LAN 2014 (ersetzt durch LAN 2016)

· Verkabelungssystem der IKTFreistaat Sachen (ersetzt durch LAN 2016)

· Vorgaben zum Aufbau von IT-Verteilern und zur strukturierten VerkabelungAusgabe 09.04.2013Universitätsmedizin Göttingen

· Deutsche BundesbankRichtlinien Verkabelung und VerteilerräumeStand: 20.02.2014 (ersetzt durch LAN 2016)

· Verkabelungsrichtlinie 2010 ThüringenRichtlinie für Verkabelungen zum Aufbau von dienstneutralen Kommunikations-anlagen des Freistaates Thüringen“ Thüringer Staatsanzeiger Nr. 52/2009 vom28.12.2009 „Verkabelungsrichtlinie 2010 (VKR 2010)“

· Bundesanstalt für Arbeit· Technische Richtlinie IT-Verkabelung der Stadt Kassel

(ergänzt durch LAN 2016)

Page 74: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

74 AMEV

9 MitarbeiterThomas Augustin Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und

Nutzung der Bundeswehr, KoblenzFriedrich Braumann Stadt Nürnberg, NürnbergRonald Gockel Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz, MainzHeike Gralla Niedersächsisches Landesamt für Bau und

Liegenschaften (NLBL), HannoverJürgen Haß Finanzministerium Schleswig-Holstein, Amt für

Bundesbau, KielMathias Hein VAF Bundesverband Telekommunikation e. V., HildenRobert Höhl Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und

Verkehr, MünchenMichael Huber-Mall IT Baden-Württemberg (BITBW), StuttgartAnne Janssen-Bokämper Niedersächsisches Landesamt für Bau und

Liegenschaften (NLBL), HannoverJens Kochanow Sächsischer Landtag, DresdenKarl-Heinz Kranzosch Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, BonnJürgen Kroll Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau

und Gleichstellung des LandesNordrhein-Westfalen (MHKBG NRW), Düsseldorf

Volker Maurer Landesverwaltungsamt, Staatliche Hochbaubehörde,Saarbrücken

Wilfried Müller, Obmann Niedersächsisches Landesamt für Bau undLiegenschaften (NLBL), Hannover

Benjamin Pfister Stadt Kassel, Kassel

10 AbbildungenFernmeldeausschuss des AMEV, teilweise unter Verwendung von Fotos von:Thomas Grünhäuser Staatliches Baumanagement Braunschweig,

Braunschweig

Page 75: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 75

Anlage 1 – Muster-Checkliste für die BedarfsermittlungHinweis: Alle blauen Eintragungen sind als Muster zu verstehen,

sie geben keinen allgemeinen Standard wieder!Die Roten Eintragungen verweisen auf Hinweise in der Empfehlung

1 Zutreffendes ist anzukreuzen

1 ProjektBaumaßnahme: Neubau Amtsgericht Neustadt ...............................................

Liegenschaft: Amtsgericht Neustadt ............................................................

Ort: Neustadt ................................................................................

Straße: Gerichtsweg...........................................................................

Nutzende Verwaltung: Amtsgericht Neustadt siehe Vorwort .....................................

Ort Neustadt ................................................................................

Straße Gerichtsweg...........................................................................

Telefon: 0999 / 9999-0 ........................................................................

Ansprechpartner nutzende VerwaltungName: Maier ..................................... Telefon: 0999 / 9999-100 .....................

E-Mail: [email protected] ..............................................................

Ansprechpartner Vergabestelle1)

Vergabestelle: Bauamt Neustadt ......................................................................................

Name: Müller .................................... Telefon: 0999 / 8888-200 .....................

E-Mail: [email protected]..................................................................

Bemerkungen zum Projekt:Auf besondere Betriebsumgebungen, die bei der Planung und dem Betrieb berücksichtigtwerden müssen (z. B. Lager für Gefahrstoffe, Ex-Bereiche, Mittelspannungsanlagen, S4-Labore) ist von der nutzenden Verwaltung hinzuweisen. ...........................................................................................................................................

Kabel dürfen nicht durch die Asservatenkammer geführt werden ......................................

1 Siehe Vergabehandbuch

Page 76: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

76 AMEV

...........................................................................................................................................2 Strukturierte Datenverkabelung

T Neubau und/oder1 Bauen im BestandIst eine strukturierte Datenverkabelung vorhanden? 1 Ja / T NeinWenn nein, Ausstattung nach LAN-Konzeption und Checkliste.Wenn ja, das vorhandene Leitungsnetz:1 ist ausreichend1 muss erweitert werden, Umfang ist festzulegen1 muss erneuert werden, weil: .......................................................................................Müssen Anforderungen für eine logische oder physikalische Netztrennung berücksichtigt

werden? T Ja / 1 Nein

Wenn ja, welche: Die im Gebäude untergebrachte Außenstelle der Staatsanwaltschaftbenötigt ein physikalisch getrenntes Netz. Für das Amtsgericht sind drei logisch getrenn-te Netze aufzubauen für Verwaltungsnetz, Justiznetz und für den WLAN-Zugang zumInternet für Rechtsanwälte .................................................................................................

2.1 Primär- und Sekundärbereich (Verbindungen zwischen Gebäuden und zwischenEtagen)

Der Betrieb folgender Übertragungsverfahren muss möglich sein:Primärnetz: entfällt, da nur ein Gebäude siehe 1.1.1 .................................................Sekundärnetz: 10 Gbit/s Ethernet nach IEEE 803.z siehe 1.1.3 ....................................Müssen wegen nicht möglicher LWL-/Kupfer-Strecken drahtlose Verbindungen (z. B.

Richtfunk) eingerichtet werden? siehe 1.1.2 1 Ja / T Nein

Wenn ja, Endpunkte und notwendige Bandbreite/ Übertragungsverfahren angeben: .......

...........................................................................................................................................

Werden im Primär- bzw. Sekundärbereich Anforderungen an zusätzliche Redundanzlei-

tungen gestellt? siehe 1.1 und 6.2 1 Ja / T Nein

Wenn ja, bei folgenden Strecken: ......................................................................................

Gibt es Vorgaben bezüglich der zu verwendenden LWL-Steckertypen T Ja / 1 Nein

Wenn ja, welche für Mehrmodenfaser: LC-duplex siehe 1.2.3 ...........................................

Wenn ja, welche für Einmodenfaser: E 2000 siehe 1.1.1...................................................

Sind im Primär- bzw. Sekundärbereich ergänzende Kupferkabel notwendig? siehe 1.1

T Ja / 1 Nein

Wenn ja, wofür, Anzahl und Qualität: Übertragung von Nicht-IP-Signalen: KNX-

Busleitung, Brandmeldeleitung, je 1 x 50 DA Kupfer, Kategorie 3; Brandmeldekabel .......

Page 77: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 77

2.2 TertiärbereichGgf. bislang verwendete Tertiärkabel: 1 Kupfer / 1 LWL

Ist im Tertiärbereich ein Link der Klasse EA (Bandbreite bis 500 MHz, max. 10 GBit/s

Übertragungsrate bei Ethernet) ausreichend? siehe 1.2.2 T Ja / 1 Nein

Wenn nein, was ist erforderlich: .........................................................................................

Begründung: ......................................................................................................................

Das Tertiärnetz soll abweichend vom Standard in LWL ausgeführt werden, da: siehe 1.2.3 ...........................................................................................................................................Es soll die folgende Variante ausgeführt werden: siehe 1.2.3 1 FTTO / 1 FTTDMüssen einzelne Kommunikationsanschlüsse (z. B. für dezentrale Server, Videoübertra-

gung) gegenüber dem Standard erhöhter Bandbreite oder Übertragungsrate angebunden

werden?

............................................................................................................... T Ja / 1 Nein

Wenn ja, was ist wo erforderlich: Server im Schulungsraum 001 mit 40 Gigabit Ethernet,Videoübertragung ..............................................................................................................

2.3 WLAN siehe 1.2.4Gibt es Bereiche die ergänzend mit WLAN versorgt werden müssen erforderlich?

T Ja / 1 NeinWenn ja: Die zu versorgenden Bereiche und die Vorgaben der nutzenden Verwaltungsind auf einem Beiblatt zu protokolieren.

3 Erforderliche Kommunikationsanschlüsse

T für die Büros genügt die Standardausstattung entsprechend AMEV LAN 2018. siehe1.2.4

1 für die Ausstattung der Büros ist vorzusehen: .............................................................

T die Ausstattung – der übrigen Räume2) - erfolgt entsprechend der beigefügten Raumlis-te. Weitere Anschlüsse (z. B. Zeiterfassungsterminals, WLAN-APs) sind in der Raum-liste mit aufzuführen. Auf besondere Anforderungen (z. B. Kommunikationsanschlüs-se mit einer höheren Schutzart, Ex-Schutzanforderungen) ist hinzuweisen.

4 Stromversorgung der Endgeräte siehe 2.1.2

Die Energieversorgung der Kommunikationsanschlüsse ist wie folgt vorzusehen:

· Netzwerkkameras T PoE, Klasse ..6.. T 230 V

2 ggf. streichen

Page 78: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

78 AMEV

· Schließsysteme T PoE, Klasse ..4.. 1 230 V· Sprachendgeräte T PoE, Klasse ..3.. 1 230 V· Störmeldesysteme 1 PoE, Klasse ….. T 230 V· Telefaxgeräte T 230 V· WLAN-Access-Points T PoE, Klasse ..3.. 1 230 V· Zeiterfassungsgeräte 1 PoE, Klasse .... T 230 V· Zentrale Netzwerkdrucker T 230 V· … 1 PoE, Klasse …... 1 230 V

Sind verschiedenfarbige Rangierkabel erforderlich? T Ja / 1 Nein

Wenn ja, welche: Telefonie blau, Daten gelb, Video grün, Zutrittskontrolle rot ..................

Gibt es Gründe die separate Stromkreise für DV-Endgeräte erforderlich machen?

1 Ja / T Nein

Wenn ja, warum und für welche Endgeräte: ...................................................................... ...........................................................................................................................................5 Datenverteilerräume siehe 3.1 und 3.2

5.1 AllgemeinSind in Datenverteilerräumen Doppelböden erforderlich? 1 Ja / T NeinWenn ja, warum und in welchen: ....................................................................................... ................................................................................................................ Höhen: ..….. cmSind in Datenverteilerräumen neben den Datenverteilerschränken noch weitere Flächen

zu berücksichtigen? T Ja / 1 Nein

Wenn ja, was in Raum: ..007..

· Arbeitsplatz für Systembetreuer ............... 5 m²· Lagermöglichkeiten, z. B. anlagenspezifisches Zubehör ............... 1 m²· Stellfläche für Dokumentationsunterlagen ................. m²· Stellfläche in Datenverteilerschränken z. B. für systemfremde Server ................. m²· Stellfläche für Sicherungsmedien, ggf. in Sicherheitsschrank ............... 2 m²· USV nicht im Datenverteilerschrank ................................................ ................. m²5.2 KühlungFolgende Umgebungsbedingungen bezogen auf: siehe 2.5.1

T den Raum Nr.: alle……….. 1 den Schrank 1 die Geräte

sind für die vorgesehenen aktiven Netzkomponenten/ Server notwendig:

Temperatur: ....10........ °C bis .....30........ °C

Relative Luftfeuchte: : ......45 % bei ....20 °C bis .....80 % bei .......25 °C

Page 79: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 79

Ist eine zentrale Kälteversorgung vorhanden, die genutzt werden kann?1 Ja / T Nein

Wenn ja: .............................................................................................................................

Die permanente Wärmeabgabe aller aktiven Netzkomponenten/Server/USV beträgt:

Raum 007 ................... 5000 W bzw. ………….. BTU/hRaum 008 ................... 1500 W bzw. ………….. BTU/hRaum 205 ................... 1000 W bzw. ………….. BTU/hRaum 405 ..................... 100 W bzw. ………….. BTU/h

Blasrichtung der Lüfter: T von vorn nach hinten /1 von hinten nach vorn /1 unbekannt

Müssen Heizkörper zurückgebaut werden? T Ja /1 NeinMüssen wasserführende Leitungen geschützt werden? T Ja /1 Nein

5.3 Türen siehe 3.2.2In der Standardausstattung sind die Türen zu den Datenverteilerräumen nach KlasseRC2 auszuführen.Sind höhere Anforderungen erforderlich? ..............................................T Ja /1 Nein

Bei welchen Räumen: 008 der Staatsanwaltschaft ............................................................

Wenn ja, wie (Begründung): RC3, besonders sensible Daten ...........................................

Ein Zutrittskontrollsystem1 ist / T ist nicht vorzusehen. siehe 2.4.1Ausführungsart: ................................................................................................................Eine besondere Schließung1 ist / T ist nicht vorzusehen.Ausführungsart: .................................................................................................................5.4 Fenster siehe 3.2.2In der Standardausstattung werden die Fenster der Datenverteilerräume im Erdgeschoßnach Klasse P7B, ansonsten nach Klasse P6B ausgelegt.Bestehen höhere Anforderungen ...........................................................1 Ja / T Nein

Wenn ja, welche? ..............................................................................................................Für folgende Räume gelten weitergehende Anforderungen:Raum 008 1, erforderliche Klasse: ........... P8B5.5 Brandmeldeanlage siehe 2.4.2Im Gebäude ist eine Brandmeldeanlage T vorhanden 1 nicht vorhanden

(Fabrikat: AMEV / Typ: FMA)Folgende Datenverteilerräume müssen mittels Brandmeldern überwacht werden:alle .....................................................................................................................................

5.6 Einbruchmeldeanlage siehe 2.4.1

Page 80: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

80 AMEV

Im Gebäude ist eine Einbruchmeldeanlage 1 vorhanden T nicht vorhanden.(Fabrikat: …... / Typ: …………)

Folgende Räume müssen gesichert werden (Notwendigen Grad nach VDE 0833-3 ange-ben):Raum 008 der Staatsanwaltschaft, Grad 3.........................................................................5.7 Stromversorgung siehe 2.1.1Für die Stromversorgung der aktiven Netzkomponenten/Server/USV sind für die Daten-verteilerschränke folgende Leistungen vorzuhalten:Raum 007 10 kW, aufgeteilt auf 12 Stromkreise 1~ und 1 Stromkreise 3 ~

Die Stromkreise sind wie folgt auf die einzelnen Schränke aufzuteilen:

AV 7 Stromkreise 1~ und 1 Stromkreise 3 ~

USV 5 Stromkreise 1~ und - Stromkreise 3 ~

Raum 008 3 kW, aufgeteilt auf 8 Stromkreise 1~ und ...... Stromkreise 3 ~

Die Stromkreise sind wie folgt auf die einzelnen Schränke aufzuteilen:

AV 5 Stromkreise 1~ und ...... Stromkreise 3 ~

USV 3 Stromkreise 1~ und ...... Stromkreise 3 ~

Raum 205 2 kW, aufgeteilt auf 3 Stromkreise 1~ und ...... Stromkreise 3 ~

Die Stromkreise sind wie folgt auf die einzelnen Schränke aufzuteilen:

AV 2 Stromkreise 1~ und ...... Stromkreise 3 ~

USV 1 Stromkreise 1~ und ...... Stromkreise 3 ~

Raum 405 2 kW, aufgeteilt auf 3 Stromkreise 1~ und ...... Stromkreise 3 ~

Die Stromkreise sind wie folgt auf die einzelnen Schränke aufzuteilen:

AV 2 Stromkreise 1~ und ...... Stromkreise 3 ~

USV 1 Stromkreise 1~ und ...... Stromkreise 3 ~

In den Datenverteilerschränken werden benötigt:

1 Schuko Steckdosen oder1 Kaltgerätesteckdosen

T Schuko Steckdosen und Kaltgerätesteckdosen im Verhältnis: 50 / 50

5.8 USV-Anlagen siehe 2.1.1Gibt es ein USV-Konzept 1 Ja / T NeinWenn ja: als Anlage beifügen.

In folgenden Räumen ist eine USV-Anlage vorzusehen:Die USV Versorgung von Raum 007 erfolgt: T dezentral Raum /Schrank1 zentral

Erläuterungen: ................................................................................................................

Wenn dezentral: T Im Datenverteilerschrank 1 im Datenverteilerraum

Page 81: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 81

als T 19“ Gerät /1 Standgerät

Überbrückungszeit T 15 / 1 …… Minuten notwendig:

USV mit 8 kW Leistung Eingang 1 1~ T 3 ~

Ausgang T 1~ 1 3 ~

1 Die USV soll auf eine NEA mit ausreichender Reserve aufgeschaltet werden.Aufschaltung:1 1~ 1 3 ~

Die USV Versorgung von Raum 008 erfolgt: T dezentral1 zentral

Erläuterungen: erhöhte Anforderungen der Staatsanwaltschaft

Wenn dezentral: T Im Datenverteilerschrank 1 im Datenverteilerraum

als T 19“ Gerät /1 Standgerät

Überbrückungszeit 1 15 / T 30 Minuten notwendig:USV mit 2,5 kW Leistung Eingang 1 1~ T 3 ~

Ausgang T 1~ 1 3 ~

1 Die USV soll auf eine NEA mit ausreichender Reserve aufgeschaltet werden.Aufschaltung:1 1~ 1 3 ~

Die USV Versorgung von Raum …205 erfolgt: T dezentral1 zentral1

Erläuterungen:

Wenn dezentral: T Im Datenverteilerschrank 1 im Datenverteilerraum

als T 19“ Gerät /1 Standgerät

Überbrückungszeit T 15 / 1 …… Minuten notwendig:

USV mit 1,5 kW Leistung Eingang T 1~ 1 3 ~

Ausgang T 1~ 1 3 ~

1 Die USV soll auf eine NEA mit ausreichender Reserve aufgeschaltet werden.Aufschaltung:1 1~ 1 3 ~

6 Einbaufläche / Schranktiefe Siehe 1.3.1 und 1.3.2In den Datenverteilerschränken sind für aktiven Netzkomponenten/Server folgende Hö-heneinheiten freizuhalten:Raum 007 40 HE:Erforderliche Schranktiefe1 800 mm /1 1000 mm / T 1200 mmErforderliche Zuladung:1 300 kg / 1 500 kg / T 800 kg / 1 ………kgTür vorne: T Glas / 1 geteilt / 1 Stahlblech / 1 perforiert,Tür hinten: T geteilt / 1 Stahlblech / T perforiertRaum 008 12 HE:

Page 82: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

82 AMEV

Erforderliche Schranktiefe1 800 mm / T 1000 mm /1 1200 mmErforderliche Zuladung: T 300 kg /1 500 kg / 1 800 kg / 1 ………kgTür vorne: T Glas / 1 Stahlblech / 1 perforiert,Tür hinten: T geteilt / T Stahlblech / 1 perforiertRaum 205 8 HE:Erforderliche Schranktiefe1 800 mm / T 1000 mm /1 1200 mmErforderliche Zuladung:1 300 kg / T 500 kg / 1 800 kg / 1 ………kgTür vorne: 1 Glas / 1 Stahlblech / T perforiert,Tür hinten: 1 geteilt / 1 Stahlblech / T perforiertRaum 405 8 HE:Erforderliche Schranktiefe1 800 mm / T 1000 mm /1 1200 mmErforderliche Zuladung: T 300 kg / 1 500 kg / 1 800 kg / 1 ………kgTür vorne: 1 Glas / 1 Stahlblech / T perforiert,Tür hinten: 1 geteilt / 1 Stahlblech / T perforiert

7 Betrieb, Organisation und Dokumentation siehe 5 und 5.2.2Der mögliche Einbringweg, insbesondere für die Verteilerschränke, ist zu beachten. Gibt

es Einschränkungen (z. B. unzureichende Höhen3), Türbreiten)? 1 Ja / T Nein

Wenn ja, was ist zu beachten: ...........................................................................................

Steht Fachpersonal für den Betrieb (z. B. RLT, USV) zur Verfügung T Ja / 1 Nein

Wenn ja, für was und in welchem Umfang: Hausmeister ist Elektrofachkraft ....................

Für die einzelnen Technischen Anlagen (z. B. USV-Anlagen, Kühlgerät) ist vor derAusschreibung das Instandhaltungskonzept mit Bezug auf die v. g. Antwort abzu-stimmen und die Ergebnisse je Anlage im VHB-Formblatt 112 zu dokumentieren.

Gibt es Vorgaben bezüglich der Beschriftung der Kommunikationsanschlüsse und derEinrichtungen? T Ja / 1 Nein

Wenn Ja, welche: Siehe anliegende Beschreibung ...........................................................

Sind Bestandsunterlagen vorhanden 1 Ja / T Nein

Beigefügte Planunterlagen:Keine

3 Einige Datenverteilerschränke dürfen nur senkrecht stehend transportiert werden.

Page 83: LAN 2018 - amev-online.de · ter der Bauverwaltungen in die Lage versetzen sollen ausreichende Kenntnisse zu erwerben, um bei der Schnittstellenabstimmung zwischen passiven und aktiven

LAN 2018 AMEV 83

Weitere Anlagen- WLAN Bedarf bezüglich Quantität und Qualität WLAN-Versorgung- USV-Konzept- Raumliste

Bemerkungen nutzende VerwaltungKeine

Bemerkungen VergabestelleKeine

Aufgestellt Vergabestelle Aufgestellt nutzende Verwaltung

Neustadt, den 27.04.2018

............................................................. ............................................................. (Müller) (Maier)