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90. Ausgabe, November 2019 P.b.b., Erscheinungsort Salzburg, Verlagspostamt 5020 Salzburg www.salzburg.gv.at/land-europa EU-Erweiterung Reifeprüfung für den Westbalkan Sechs Staaten auf dem Westbalkan befinden sich schon seit geraumer Zeit im Warteraum für eine EU-Mitgliedschaft. Für Serbien, Bos- nien und Herzegowina, Montenegro, Kosovo, Albanien und Mazedonien ist es noch ein wei- ter Weg zum Beitritt. „Aber es ist Zeit, die nächsten Schritte zu tun. Wie der von der EU entscheidend unterstützte Namenskompro- miss zwischen Griechenland und nun Nordma- zedonien zeigt, zahlt es sich aus. Man sollte solche Bemühungen anerkennen, indem man mit Nordmazedonien Beitrittsverhandlungen aufnimmt“, meint Franz Schausberger. Als Sonderberater der Europäischen Kommission für die Erweiterungsländer kennt er die Situ- ation im Südosten Europas. Mit dem von ihm gegründeten Institut der Regionen Europas (IRE), das in Salzburg seinen Sitz hat, stellt er Kontakte zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft her. Knowhow-Transfer für mehr Demokratie 500 Teilnehmer aus 20 europäischen Staaten haben bei der vom IRE organisierten Konfe- renz Europäischer Regionen und Städte im Ok- tober in Salzburg zum Generalthema Europa und Frieden diskutiert. Es ging dabei auch um die Frage, was die „erfolgreicheren“ Regionen tun können, damit die Unterschiede zwischen West und Ost schwinden. „Es muss jedenfalls das Knowhow in den Verwaltungen gestärkt werden, hier besteht Nachholbedarf. Gute Projekte sollen weiter unterstützt werden, das macht die EU bereits“, so Schausberger. Aus dem Inhalt ARGE ALP Salzburg am Ruder Seite 2 EUREGIO-STUDIE Neue Brücken über Salzach und Saalach Seite 4 STAATSPREIS Rap your EU 4 peace Seite 7 Quelle: Wikipedia/Marko7 Land und Europa Information der EUropaREGIOn Salzburg

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90. Ausgabe, November 2019 P.b.b., Erscheinungsort Salzburg,

Verlagspostamt 5020 Salzburg www.salzburg.gv.at/land-europa

EU-Erweiterung

Reifeprüfung für den WestbalkanSechs Staaten auf dem Westbalkan befinden sich schon seit geraumer Zeit im Warteraum für eine EU-Mitgliedschaft. Für Serbien, Bos-nien und Herzegowina, Montenegro, Kosovo, Albanien und Mazedonien ist es noch ein wei-ter Weg zum Beitritt. „Aber es ist Zeit, die nächsten Schritte zu tun. Wie der von der EU entscheidend unterstützte Namenskompro-miss zwischen Griechenland und nun Nordma-zedonien zeigt, zahlt es sich aus. Man sollte solche Bemühungen anerkennen, indem man mit Nordmazedonien Beitrittsverhandlungen aufnimmt“, meint Franz Schausberger. Als Sonderberater der Europäischen Kommission für die Erweiterungsländer kennt er die Situ-ation im Südosten Europas. Mit dem von ihm gegründeten Institut der Regionen Europas (IRE), das in Salzburg seinen Sitz hat, stellt er Kontakte zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft her.

Knowhow-Transfer für mehr Demokratie

500 Teilnehmer aus 20 europäischen Staaten haben bei der vom IRE organisierten Konfe-renz Europäischer Regionen und Städte im Ok-tober in Salzburg zum Generalthema Europa und Frieden diskutiert. Es ging dabei auch um die Frage, was die „erfolgreicheren“ Regionen tun können, damit die Unterschiede zwischen West und Ost schwinden. „Es muss jedenfalls das Knowhow in den Verwaltungen gestärkt werden, hier besteht Nachholbedarf. Gute Projekte sollen weiter unterstützt werden, das macht die EU bereits“, so Schausberger.

Aus dem Inhalt

ARGE ALPSalzburg am Ruder

Seite 2

EUREGIO-STUDIENeue Brücken über

Salzach und Saalach Seite 4

STAATSPREISRap your EU 4 peace

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Land und EuropaInformation der EUropaREGIOn Salzburg

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Aktuelles

Salzburg übernimmt Arge Alp-Vorsitz

Interessenvertretung für den AlpenraumDie Mitglieder der Arbeitsgemein-schaft Alpenländer, kurz Arge Alp, wollen den ländlichen Raum stär-ken und den Verkehr auf die Schie-ne verlagern. Sie beschlossen dazu Ende Juni in Toblach zwei Resolu-tionen. Bei der 50. Konferenz der Arge Alp-Regierungschefs über-nahm Salzburg von Südtirol für ein Jahr den Vorsitz. „Wir gehen zen-trale Herausforderungen gemein-sam an“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Als Symbol übergab Landeshauptmann Arno Kompatscher seinem Amtskolle-gen Wilfried Haslauer eine Glocke.

Salzburger Projekte im Vor-sitzjahr

Im Salzburger Vorsitzjahr steht der Tourismus als Motor für ei-nen nachhaltigen und innovati-ven Lebensraum im Mittelpunkt. „Dazu wird es gemeinsam mit ex-ternen Partnern neue Projekte zu Themen wie Alpines Bauen, Heil-kraft der Alpen, Mobilität in der Urlaubsregion oder regionaler Ku-linarik geben“, so Haslauer. Ge-plant ist auch ein Kompositions-wettbewerb mit der Vergabe des Arge Alp-Preises 2020.

Zwei Resolutionen verab-schiedet

Beim Treffen in Toblach setzten sich die Regierungschefs mit zwei zentralen Themen auseinander, die für die Bevölkerung in den Alpen von Bedeutung sind: Eine Resoluti-on verfolgt das Ziel, den ländlichen Raum als hochwertigen Lebens-, Arbeits-, Wirtschafts-, Kultur-, Er-holungs- und Naturraum zu sichern und zu entwickeln. Darin geht es um flexible Arbeitsformen eben-so wie um die Stärkung der kleinen und mittelständischen Unterneh-men, die Belebung der Ortskerne, Barrierefreiheit, Green Mobility oder kurze Wege zu den Diensten der Grundversorgung, Kinderbe-treuung, Bildung und Kulturange-boten für alle Generationen.

Von der Straße auf die Schiene

Eine zweite Resolution beschäf-tigt sich mit dem brisanten The-ma Verkehr. Die Regierungschefs fordern Kostenwahrheit zwischen Straße und Bahntransport, um ei-ne Verlagerung auf die Schiene at-traktiver zu machen. Nach wie vor bestehe „ein großer Unterschied

im Preisgefüge der beiden Trans-portmodi“, heißt es darin.

Zehn Mitglieder aus vier Staaten

Seit ihrer Gründung 1972 ist die Arge Alp ein wichtiges Netzwerk der grenzüberschreitenden Zu-sammenarbeit, wenn es um An-liegen des Alpenraumes geht, insbesondere auf ökologischem, kulturellem, sozialem und wirt-schaftlichem Gebiet. In der Arge Alp arbeiten in den vier Staaten Deutschland, Italien, Österreich und Schweiz folgende Länder, Provinzen und Kantone mit einer Gesamtbevölkerungszahl von rund 26 Millionen Menschen zusammen: Bayern, Graubünden, Lombardei, Salzburg, St. Gallen, Südtirol, Tes-sin, Tirol, Trient und Vorarlberg.

Die Arge Alp ist das politische Forum der Alpenregionen. Salzburg hat den Vorsitz bis Juni 2020 inne. (Foto: Land Südtirol)

www.argealp.org

Alpenregionen auf einen Klick

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Aktuelles

Brief aus Brüssel

Europa im Wandel

Michaela Petz-Michez, Leiterin Landes- Europabüro und Verbindungsbüro des Landes Salzburg zur EU

Wer die Nachrichten aus Brüssel verfolgt, stößt heuer auf eine be-sonders breite Themenvielfalt. In den EU-Debatten ging es dabei im Sommer und Herbst zunächst um Personalentscheidungen für das neu gewählte EU-Parlament und für die neue EU-Kommission. Das besondere an den Personalfragen ist, dass es sich um Entscheidungen handelt, die für das Funktionieren der EU-Institutionen wichtig sind.

Es ging jedoch auch unmittelbar um Fragen für das Funktionieren der EU:

■ Wie geht es weiter mit dem Brexit?

■ Wie sollen der EU-Haushalt und die finanzielle Ausstattung für die EU-Förderprogramme bis 2027 aussehen?

Und es ging um wichtige inhaltli-che Fragen für Europa:

■ Wie steht es um Europas Wälder?

■ Welche Maßnahmen können zur Bewältigung des Klimawandels beitragen?

■ Wie umgehen mit dem digita-len Wandel und seinen Folgen für Europas Wirtschaft und Ge-sellschaften, für Europas Un-ternehmen und die Menschen in Europa?

Bemerkenswert ist, dass der Start der neuen Mandatsperiode 2019 bis 2024 im Europäischen Parla-ment und der neuen EU-Kommissi-on heuer von besonders hohen Zu-stimmungswerten der Bürgerinnen

und Bürger zur Europäischen Uni-on begleitet wurde. Das lässt sich Umfragewerten des Eurostat-Ba-rometers vom August entnehmen, die zeigen, dass in Österreich 52 Prozent der Befragten (7 % mehr als im Herbst 2018) Vertrauen zur EU haben. Mehr als drei Viertel der Befragten im Euro-Währungsgebiet befürworten die einheitliche Wäh-rung (76 %, +1 Prozentpunkt seit Herbst 2018 und +9 seit Frühjahr 2014). In Österreich liegt dieser Wert bei 73 %.

Als drängendste Frage wird EU-weit (34 %) und in Österreich (28 %) das Thema Zuwanderung genannt. Die Agenda von EU-Kommissions-präsidentin Ursula von der Leyen greift dieses Umfrageergebnis auf und kündigt für das Thema Migra-tion einen „Neustart“ an.

Klimathema rückt an die Spitze

Das Thema Klimawandel‚ das im Herbst 2018 EU-weit noch an fünf-ter Stelle lag, ist bei einer Umfrage im Herbst 2019 deutlich nach vorne gerückt und hat stark an Relevanz gewonnen: Der Klimawandel wird EU-weit und in Österreich mit 22 Prozent als die größte Herausfor-derung genannt (6 Prozentpunkte mehr als im Herbst 2018).

Diese Themengewichtung spie-gelt sich auch in der Europa-Agen-da der neuen Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen wider. Die Klimaagenda und der digitale Wandel in Europa stehen ganz oben auf der Tagesordnung der neuen EU-Kommission.

Europäischer „New Green Deal“

In ihrer Erklärung vor dem EU-Parlament im Juli stellte von der Leyen zudem in Aussicht, inner-halb der ersten 100 Tage ihrer EU-Kommissionspräsidentschaft, einen „Europäischen New Green Deal“ auf den Weg zu bringen, der

ein EU-Klimagesetz enthalten soll, mit dem das Ziel der Klimaneutra-lität bis 2050 gesetzlich verankert werden soll. Den EU-Abgeordneten sagte von der Leyen enge Zusam-menarbeit zu.

Kommission modernisieren

Sie hob hervor, dass die neue EU-Kommission in besonderer Wei-se flexibel, modern und mit ei-nem offenen Ohr für die Anliegen der Öffentlichkeit agieren werde. Ergebnisorientiertheit, digitaler Wandel, Bürokratieabbau und geo-politische Akzente nannte von der Leyen als wichtige Schwerpunkte für die Arbeit der EU-Kommission 2019 bis 2024.

Mit Schwung starten

Sobald die neue EU-Kommission vom Europäischen Parlament be-stätigt wurde, kann EU-Kommissi-on ihr Arbeitsprogramm für 2020 vorlegen. Ursula von der Leyens Ankündigung, zentrale Vorhaben in den ersten 100 Tagen des neuen EK-Kollegiums zu lancieren, stellt einen schwungvollen Start der neuen EU-Kommission in Aussicht.

Landes-Europabüro SalzburgMichael-Pacher-Straße 36 5020 Salzburg

Tel.: +43 662 8042-3301 E-Mail: [email protected]

EU-Verbindungsbüro Brüssel107, Rue Frédéric Pelletier B-1030 Brüssel Belgien

Tel.: +32 274 307-60 E-Mail: [email protected]

Kontakt

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EuRegio

Detailanalyse genehmigt

Neue Brücken über Salzach und SaalachEnde Juni genehmigte der Begleit-ausschuss des EU-Förderprogramms Interreg V A Österreich-Bayern 2014-2020 14 Projekte mit einem Förder-volumen von insgesamt rund sechs Millionen Euro. Darunter ist auch ei-ne Detailanalyse Geh- und Radbrü-cken über Saalach und Salzach.

Per Rad und zu Fuß über die nasse Grenze

Zwei potentielle Standorte zwi-schen Salzburg und Freilassing so-wie Anthering und Saaldorf-Surheim werden dabei detailliert analysiert, um Grundlagen zur Errichtung zwei-er neuer Geh- und Radbrücken zu

legen. Die Geh- und Radbrücke zwischen Freilassing und Salzburg ist Teil einer geplanten Radpremi-umroute zwischen der S-Bahnstati-on Salzburg-Mülln und dem Bahnhof Freilassing. Die Analyse zwischen Saaldorf-Surheim und Anthering bildet die Basis für einen umwelt-schonenden Zugang zum geplan-ten Naturpark Salzachauen auf der Salzburger Seite. Das Projekt bie-tet großes Potenzial, den Groß-raum Salzburg grenzüberschrei-tend weiter zusammenwachsen zu lassen und hat mit einer gemeinsa-men Radstrategie der beteiligten Gemeinden und Städte auch einen touristischen Mehrwert.

In der EuRegio Salzburg – Berchtes-gadener Land – Traunstein wurden drei weitere Projekte genehmigt:

■ Qualitätstourismus Alpenraum: Identifizierung von Erfolgsfak-toren für einen zukunftsfähigen Qualitätstourismus im deutsch-österreichischen Alpenraum

■ Attraktivität und Imagebildung des Tourismus als Arbeitgeber

■ Das Gebäude als Baustein der Energiezukunft – Systembau-stein im intelligenten Energie-management in der Modellregi-on Bayern/Österreich

Tag der Weiterbildung

grenzenlos lernen – einfach g’scheitBildungseinrichtungen aus der Eu-Regio präsentierten Mitte Septem-ber im Eingangsbereich der Stadt-bücherei Salzburg unter dem Motto „grenzenlos lernen – ein-fach g’scheit“ interessante Ange-bote aus ihren aktuellen Fortbil-dungsprogrammen. Interessierte

ließen sich von den Bildungsex-perten kostenlos und unverbind-lich zum Thema Aus- und Wei-terbildung, zum Nachholen von Berufsausbildungen und Schulab-schlüssen, zu Kursen zu Höherqua-lifizierung, über Jobfindungsstra-tegien und zu Möglichkeiten der

finanziellen Förderung beraten. Die Bildungsangebote reichten von Kultur und Sprache, Ernäh-rung, Management und Betriebs-wirtschaft, Handwerk und Technik bis zu Senioren-, Eltern- und Per-sönlichkeitsbildung.

Angebote für junge Hochbegabte

MINT-Akademie und EuRegio-Sommerakademie

Die Gelegenheit, eine Woche mit Gleichgesinnten wissenschaftlich zu arbeiten, konnten in diesem Som-

mer 58 Jugendliche aus dem ge-samten EuRegio-Gebiet nutzen. Bei der erstmals grenzüberschrei-tend ausgerichteten MINT-Aka-demie am Schülerforschungs-zentrum in Berchtesgaden waren neben Schülern aus den Landkrei-sen Berchtesgadener Land und Traunstein sowie der Stadt Burg-hausen auch 15 Jugendliche aus Salzburg mit dabei.

Selber forschen wie die Großen

Einblicke bieten in die wissenschaft-liche Forschungstätigkeit, Anleitung zum eigenverantwortlichen Arbeiten sowie die Präsentation von Ergebnis-sen waren dabei die Ziele der acht verschiedenen Arbeitsgruppen (Ma-

thematik, Informatik, Biologie I, Bio-logie II, Chemie, Physik, Robotik und Geologie).

Workshops für Schlaue

Bereits zum 23. Mal fand Ende Juni die Internationale EuRegio-Sommer-akademie diesmal in Holzleithen am Holzöstersee (Oberösterreich) statt. Rund 60 hochbegabte und besonders interessierte Schüler aus dem ge-samten EuRegio-Raum nahmen an einem der vier interessanten Work-shops zu den Bereichen Medizin, Ma-thematik, Wirtschaft und Informatik teil und präsentierten bei der Ab-schlussveranstaltung die Ergebnisse aus den Workshops.

Beide Angebote werden von der Eu-Regio unterstützt.

Mit großem Eifer nahmen die Jugend-lichen an der erstmals grenzüberschrei-tend ausgerichteten MINT-Akademie teil. (Foto: Eva Woeckl)

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AktuellesLändlicher Raum

Lungauer Tenne wird zu Galerie

Leader-Projekt: Kunst und Kultur als TreffpunktIn Thomatal ist ein kleines, fei-nes Kulturzentrum entstanden. Eine historische Tenne wurde mit EU-Unterstützung zum Treffpunkt umgestaltet. „Solche Impulse tun dem ländlichen Raum gut. Vor al-lem der Lungau profitiert von ei-nem lebendigen Ort der Begegnung und der zeitgemäßen Auseinander-setzung mit sozialkritischer Kunst

und Kultur“, blickt Landesrat Josef Schwaiger optimistisch der künfti-gen Kunstgalerie entgegen.

Kulturveranstaltungen, Künstler-symposien und Ausstellungen mit Einbeziehung von interessierten jungen Künstlern schaffen neue Perspektiven in der Region. „Mit der Präsentation von Kunst und Kul-

tur in der Lungauer Tennengalerie kann jetzt ein kulturelles Neben- und Miteinander geschaffen wer-den“, so Initiator und Vereinsob-mann Johann Schreilechner.

Jugendliche und Besucher ansprechen

Angesprochen sind vor allem Ju-gendliche. In der Werkstatt können junge Talente ihrer Kreativität frei-en Lauf lassen. „Wir wollen damit Begeisterung wecken und künstleri-sche Bildung als wichtiges Kulturgut stärken“, so Waltraud Grübl, die das Gebäude zur Verfügung stellt. Durch die Ausstellungen sollen sowohl Tou-risten als auch Einheimische ange-sprochen werden.

EU, Bund und Land zahlen zusammen

80 Prozent der Fördersumme für das Projekt werden von der EU ge-tragen, den Rest steuern Bund und Land bei, Ende September war Er-öffnung.

Erzeugung und Vermarktung von Imkereiprodukten verbessern

Mehr EU-Geld für BienenzuchtDie Europäische Union ist der zweit-größte Honigerzeuger der Welt. 120 Millionen Euro wird die EU-Kommis-sion im Programmzeitraum 2020 bis 2022 für die Bienenzucht in der EU bereitstellen, um deren wesentli-che Rolle in Landwirtschaft und Um-welt zu unterstützen. Das sind um zwölf Millionen Euro mehr im Ver-gleich zum Zeitraum 2017 bis 2019. Finanziert wird etwa die Ausbildung von Imkerinnen und Imkern, die Un-terstützung bei der Gründung eines Imkereibetriebs, die Parasitenbe-kämpfung, Forschungsarbeiten und Maßnahmen zur Verbesserung der Honigqualität. Der Beitrag der EU-Kommission wird von den Mitglied-

staaten verdoppelt und fließt in na-tionale Imkereiprogramme, die von August 2019 bis Juli 2022 laufen.

Bienenvölker gesund halten

Österreichische Imker haben meist sehr kleine Betriebe. Die praktische Umsetzung der Maß-nahmen wird von den Bundes- und Landesverbänden und den örtlichen Bienenzuchtvereinen sowie im Bereich der Maßnahme „Bekämpfung von Bienenstock-feinden und -krankheiten, insbe-sondere Varroatose“, auch von Tiergesundheitsdiensten der Län-der durchgeführt.

Die Imker von morgen, hier an der Landwirtschaftlichen Fachschule Bruck, können sich auf mehr Förderung von der EU freuen. (Foto: Land Salzburg/Franz Neumayr).

Die Lungauer haben in Thomatal einen neuen Kunstraum bekommen. (Foto: Philipp Wiedl)

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Regionalpolitik

Transnationale Zusammenarbeit ab 2021

So geht’s weiter im AlpenraumMit den Verhandlungen zum neu-en Sieben-Jahres-Finanzrahmen werden in Brüssel derzeit die Wei-chen für die EU Förderprogramme ab dem Jahr 2021 gestellt. Parallel dazu sind die Programmbehörden in ganz Europa bereits intensiv mit den Vorbereitungen für die neuen Programme beschäftigt, um einen lückenlosen Übergang in die neue EU-Förderperiode sicherzustellen.

Blick in die Zukunft gefragt

Als Verwaltungsbehörde des Inter-reg-Programms „Alpenraum“ kommt dem Land Salzburg eine zentrale Rolle in der Gestaltung der künfti-gen alpenweiten Zusammenarbeit zu. „Die Kunst besteht darin, Ent-wicklungen abzusehen, die den Al-penraum in den kommenden Jahren am meisten beschäftigen werden und am besten durch alpenweite Projekte bearbeitet werden kön-nen“, erläutert Christina Bauer, Lei-terin der in der Wirtschaftsabteilung angesiedelten Verwaltungsbehörde des Interreg-Alpenraumprogramms.

Schwerpunkte abstimmen

Unter Führung der Salzburger Ver-waltungsbehörde befasst sich ein Gremium aus Experten aller Län-der der Alpenregion, der Euro-päischen Kommission und der Al-penkonvention seit Mai mit der

Gestaltung des zukünftigen Al-penraum-Programms. Im Frühjahr 2020 werden die künftigen För-derschwerpunkte mit Akteuren im gesamten Alpenraum in Workshops und Online-Foren diskutiert. Doch bereits Ende November werden bei der alljährlichen Konferenz der EU-Strategie für den Alpenraum (EUSALP) erste Ergebnisse der bis-herigen Überlegungen präsentiert.

Von Forschung bis Verkehr

Als gemeinsame Ini-tiative der EU-Alpen-länder Deutschland, Frankreich, Italien, Ös-terreich und Slowenien sowie der zwei Nicht-EU-Mitglieder Liech-tenstein und Schweiz hat EUSALP den Aus-bau der Kooperation und Koordination zwi-schen den Alpenre-gionen zum Ziel. Die makro-regionale stra-tegische Zusammenar-

beit im Rahmen von EUSALP reicht von Bereichen wie Forschung und Innovation, Bildung, Transport und Verkehr bis hin zum Schutz natürli-cher und kultureller Ressourcen in der Alpenregion.

Fördertöpfe für alpine Kooperation

Seit ihrer Einführung im Jahr 2016 konnte die Arbeit der EUSALP insbe-sondere durch die Finanzierung von Projekten aus dem Alpenraumpro-gramm unterstützt werden. Der so-genannte Alpine Region Preparatory Action Fund (ARPAF) ist ein weite-rer, kleinerer Fördertopf, der vom Europäischen Parlament speziell für Projekte der EUSALP-Aktionsgruppen zweckgewidmet wurde. Auch für AR-PAF hat das Land Salzburg die Rol-le der Verwaltungsstelle inne und zeichnet somit für die Administration des Budgets in Höhe von drei Millio-nen Euro verantwortlich. Mit kleinem

Budget leistet ARPAF einen großen Beitrag zur konkreten Projekt arbeit der EUSALP Aktionsgruppen zu The-men wie grenzüberschreitendem Pendlerverkehr oder der Erforschung der gesundheitsfördernden Eigen-schaften der Alpenregion.

Programm soll im kommen-den Herbst stehen

Das Zusammenspiel zwischen der EUSALP und den verschiedenen Fi-nanzierungsprogrammen im Alpen-raum wird in der neuen Finanzpe-riode besonders wichtig sein. „Die Einbindung der verschiedenen In-teressen und Ebenen macht den Programmierungsprozess sicher sehr komplex. Aber dank der en-gagierten Arbeit aller Beteilig-ten sollte es uns gelingen, das neue Programm im Herbst 2020 der Europäischen Kommission zur Genehmigung vorzulegen und so möglichst rasch neue Projekte zu genehmigen“, zeigt sich Christina Bauer zuversichtlich.Die Diskussionen zur neuen Förderperiode sind bereits

angelaufen. (Foto: Anja Prade Photographie)

Alpenraum-Programmwww.alpine-space.eu

Christina Bauer, Leiterin der Verwaltungsbehörde EU Interreg-Programm Alpenraum, Tel: +43 662 8042-3865, E-Mail: [email protected]

Das Programm ist kofinanziert aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Weiter-führende Informationen zu EU-SALP und den ARPAF-Projekten unter www.alpine-region.eu.

Kontakt

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AktuellesEU-Information

Europa fängt zuhause an

EU-Gemeinderäte als Infodrehscheiben

2010 wurde durch das Bundesminis-terium für Europa, Integration und Äußeres und der Vertretung der Eu-ropäischen Kommission in Österreich die Initiative „Europa fängt in der Gemeinde an“ ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, in möglichst vielen öster-reichischen Städten und Gemeinden Bürgermeister und Gemeindevertre-ter als sogenannte Europa-Gemein-deräte zu gewinnen. Sie erhalten regelmäßige Informationen über die Entwicklung in Europa und werden

mit Wissen und Kontakten ausgestat-tet, um so als sogenannte Informati-onsdrehscheiben für EU-Themen an der Basis, also in den Gemeinden, arbeiten zu können.

Vernetzung in Bischofshofen

Zu einem Europafrühstück-Ver-netzungstreffen lud das EuropeDi-rect-Team Salzburg Süd rund um Leiter Stephan Maurer im Septem-ber. Daran nahmen sowohl akti-ve EU-Gemeinderäte als auch an der Thematik Europa interessierte Gemeindevertreter sowie Bürger-meister aus dem Pongau, Pinzgau und Lungau teil. Gemeinsam mit der Leiterin der EuropeDirect-Stelle Land Salzburg, Gritlind Kettl, gab Stephan Maurer einen Einblick über die Tätigkeiten

des EDIC-Netzwerks und informier-te die Anwesenden, wie die EDIC-Stellen die tägliche Arbeit der EU-Gemeinderäte unterstützen können. Bahri Trojer, Integrationsbotschaf-ter und langjähriger aktiver EU-Ge-meinderat aus Hollersbach, berich-tete über seine Erfahrungen aus erster Hand. Fortgesetzt wird am 5. Dezember von 9 bis 11 Uhr im Haus der Region in Bischofshofen. Anmel-dungen unter [email protected].

Europa-Staatspreis für Salzburger Rap-Initiative

Außenministerium zeichnet Gritlind Kettl für Jugend-Video-Wettbewerb ausDer Rap-Wettbewerb „Rap your EU 4 peace“ sorgte im Vorjahr unter Salzburgs Schülern für eine Viel-zahl an kreativen, kritischen und qualitativ beachtlichen Online-Vi-deobeiträgen. Die Initiatorin Grit-lind Kettl, Leiterin der EuropeDi-rect-Informationsstelle des Landes, wurde nun mit dem Europa-Staats-preis 2019 ausgezeichnet.

Einsatz überwältigend

Mit dem Preis zeichnet das Bun-desministerium für Europa, Inte-gration und Äußeres herausragen-de Leistungen von Bürgerinnen und Bürgern sowie Organisationen zur Förderung von Europaverständnis und Europabewusstsein aus. „Ich freue mich, dass die intensive Or-

ganisationsarbeit mit dieser höchsten Eu-ropaauszeichnung be-lohnt wird. Aber auch der Einsatz der Schü-lerinnen und Schü-ler sowie ihre tol-len Rap-Ideen waren überwältigend“, er-klärte Gritlind Kettl, Initiatorin und Leite-rin von EuropeDirect und der Stabsstelle

EU-Bürgerservice des Landes, die den Europa-Staatspreis aus den Händen von Außenminister Alexan-der Schallenberg entgegennahm.

Schülerinnen und Schüler vom BORG Gastein errangen beim Video-wettbewerb „Rap your EU 4 peace“ mit „niewiederkrieg“ den ersten Platz. Sie ließen es sich nicht neh-men, den damaligen Siegerbeitrag, der sich kritisch mit der Gleichgül-tigkeit vieler EU-Bürger auseinan-dersetzt, bei der Preisverleihung in Wien live zu rappen.

Außenminister Alexander Schallenberg überreichte Initiatorin Gritlind Kettl den Europa-Staatspreis. (Foto: BMEIA/Dragan Tatic)

[email protected]: +43 660 31505-85Veranstaltungsinfos: www.europainfo.at und www.pongau.org

Infos & Kontakt

[email protected]: +43 662 8042-3302

Veranstaltungsinfos: www.europainfo.at und www.salzburg.gv.at/europdirect

Infos & Kontakt

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AktuellesService

Wake-up call for Europe

Diskussion zu Europas ZukunftDas Regionalbüro für Zusammenarbeit und Frieden in Europa der Friedrich-Ebert-Stif-tung stellt in Kooperation mit dem Salzburger Bildungswerk am 14. November von 11 bis 14 Uhr auf der Salzburger Edmundsburg, Mönchs-berg 2, seine Studie „2019 Security Radar: Wa-

ke-up call for Europe“ vor. Anschließend dis-kutieren Landesrätin Andrea Klambauer, Doris Wydra vom Salzburg Centre for European Uni-on Studies und Richard Stock, Direktor des Centre européen Robert Schuman in Scy-Cha-zelles über „Europas Zukunft“.

Impressum

MedieninhaberLand Salzburg, vertreten durch das Landes-Medienzentrum

HerausgeberChefredakteur Franz Wieser, Leiter des Landes-Medienzentrums

RedaktionLand Salzburg, Landes-Europabüro (Michaela Petz-Michez),

Abt. Wirtschaft, Tourismus, Gemeinden (Ulrike Julinek),

Abt. Lebensgrundlagen und Energie (Dietmar Bendel),

EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein (Steffen Rubach, Sabine Schild)

EuropeDirect Salzburg Süd – Ländlicher Raum (Stephan Maurer)

EuropeDirect-Informationszentrum Land Salzburg (Gritlind Kettl)

Redaktionelle Leitung und KoordinationStefan Mayer, Landes-Medienzentrum

Layout, ProduktionLand Salzburg, Marketing /Grafik und Hausdruckerei, 5020 Salzburg

AnschriftLand und Europa, Landes-Medienzentrum, Chiemseehof, 5010 Salzburg, E-Mail: [email protected] Internet: www.salzburg.gv.at/land-europa

Offenlegung gem. Mediengesetz § 25

Medieninhaber: Land Salzburg (100%)

Blattlinie: Informationen der EUropaREGIOn Salzburg mit landespolitischem und europä-ischem Bezug.

Termine und Veranstaltungen13. November, Palling: EuRegio-Ratssitzung

14. November: 2019 Security Radar: Wake-up call for Eu-rope! (sbw)

14. November, Elsbethen: EuRegio-Dialog bei OTN Galvanotechnik GmbH

25. November, PH Salzburg: Tagung/Fortbildung Netz-werk Europa in Schulen (EDS)

29. November, Große Aula der Salzburger Universität: Europadiskussion und Preis-verleihung „Tracking EU pro-jects next 2 u“ (EDS)

4. Dezember: 9. Regio-naler Lenkungsausschuss

5. Dezember, Bischofs-hofen: Europafrühstück-Vernetzungstreffen (EDLR, siehe S. 7)

10./11. Dezember: 9. Inter-reg VA-Begleitausschuss

Nähere Informationen(EDLR) EuropeDirect Informa-tionszentrum Salzburg Süd – Ländlicher Raum, Tel. +43 660 31505-85 bzw. [email protected]

(EDS) Europe Direct Informa-tionszentrum Salzburg, [email protected]

(EuR) EuRegio-Geschäftsstelle, Tel. +49 8654 772-109

(sbw) Salzburger Bildungswerk, Tel. +43 662 872691-21 bzw. [email protected]

Unterstützt von der EUROPÄISCHEN UNION