Land- und Forstwirtschaft in Oberösterreich...2014/02/27  · Land- und Forstwirtschaftliche...

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Land- und Forstwirtschaft in Oberösterreich Zahlen, Daten, Fakten

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  • Land- und Forstwirtschaft in OberösterreichZahlen, Daten, Fakten

  • 1 Agrarland Oberösterreich .......................................................... 3

    2 Wirtschaftsfaktor Landwirtschaft ............................................. 4

    3 Pflanzenproduktion .................................................................... 6

    4 Tierproduktion ............................................................................ 8

    5 Biolandbau ............................................................................... 15

    6 Forstwirtschaft ......................................................................... 16

    7 Erwerbskombinationen in der Landwirtschaft ...................... 17

    8 Die Aufgaben der Landwirtschaftskammer ............................ 19

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    Knapp 90 Prozent der Landesfläche Oberösterreichs werden land- und forst-wirtschaftlich genutzt. Die Bäuerinnen und Bauern prägen damit ganz we-sentlich das Bild unseres Bundeslandes. Die oberösterreichische Land- und Forstwirtschaft ist aber auch ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. In den rund 33.000 bäuerlichen Betrieben sowie den vor- und nachgelagerten Sektoren finden knapp 100.000 Menschen Beschäftigung. Damit kann die Lebensmit-telversorgung für ca. 2,3 Millionen Menschen sichergestellt werden.

    Die Land- und Ernährungswirtschaft unseres Bundeslandes hat gerade in den letzten Jahren der Wirtschaftskrise Stabilität und Stärke bewiesen. Oberösterreich ist bei wichtigen Produktionssparten wie der Milch-, Schwei-ne- und Rindererzeugung das Produktions-Bundesland Nummer 1. Die Land-wirtschaftskammer ist gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern bemüht diese Position als Agrarland nicht nur zu halten, sondern auch weiter auszu-bauen.

    Die vorliegende Broschüre soll in komprimierter Form einen Einblick in die Leistungsfähigkeit der OÖ Land- und Forstwirtschaft geben und vor allem als praktisches Nachschlagwerk zu Zahlen, Daten und Fakten dieses wichti-gen Produktionssektors dienen.

    AGRARLAND OBERÖSTERREICH

    ÖR Ing. Franz ReiseckerPräsident

    Mag. Friedrich PernkopfKammerdirektor

  • Land- und Forstwirtschaftliche Betriebe in OÖQuelle: Statistik Austria, Agrarstrukturerhebung 2010

    Produktionswert der Landwirt-schaft 2012 in Mio. EURGetreide 275,6

    Ölsaaten 41,6

    Futterpflanzen 156,5

    Gemüse 33,2

    Pflanzen und Blumen 76,9

    Kartoffeln 5,8

    Obst 33,3

    Wein 0,2

    Pflanzliche Erzeugungen 646,7

    Rinder 281,8

    Schweine 325,2

    Geflügel 39,3

    Milch 328,6

    Eier 37,1

    Tierische Erzeugungen 1.033,2

    Erzeugung landw. Güter 1.679,8

    Erzeugung landw. Dienstleistungen 78

    Landwirtschaftliche Erzeugung 1.759,4

    Nichtlandwirtsch. Nebentätigkeiten 26,3

    Erzeugung landw. Wirtschaftsbereiches 1.785,6

    Quelle: Statistik Austria

    WIRTSCHAFTSFAKTOR LANDWIRTSCHAFT

    In der oberösterreichischen Land- und Forstwirt-schaft sind nach der Agrarstrukturerhebung 2010 insgesamt 33.341 Betriebe aktiv tätig. Davon entfal-len 15.441 Betriebe auf den Haupterwerb, 16.408 Betriebe auf den Nebenerwerb sowie 1.492 Betrie-be auf Sonstige bzw. juristische Personen.

    Die O.Ö. Landwirtschaft ernährt mit ihrer Produk-tion 2,3 Millionen Menschen und sichert knapp 100.000 Arbeitsplätze. Der Produktionswert der O.Ö. Landwirtschaft betrug im Jahr 2012 1,78 Mrd. Euro, davon entfielen 1,68 Mrd. Euro auf die Erzeu-gung landwirtschaftlicher Güter.

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    Betriebe nach GrößenklassenQuelle: Lebensministerium, Invekosbetriebe 2010

    Agrarstruktur nach StatikstikAustria und INVEKOS ÖSTAT-Agrarstruktur 2010 (Betriebe) 33.341

    ÖSTAT-Agrarstruktur 2010(Betriebe mit LN)

    30.385

    INVEKOS 2013 (Betriebe) 26.130

    ÖPUL 2013 (Betriebe) 23.655

    Land- und forstwirtschaftliche Arbeitskräfte 2010Inkl. familienangehörte Schü-ler (ab 16 Jahre), Studenten, Pensionisten

    82.300 Personen

    Beschäftigung in Land- und Forstwirtschaft

    45.000 Personen

    Land- und Forstwirtschaft Betriebsleitung

    Frauen 46 Prozent

    Männer 54 Prozent

    Kulturartenverteilung in OÖ

    Gesamtfläche 1.061.215 ha

    Kulturfläche 973.852 ha

    Forstwirtschaftliche Nutz-fläche

    444.182 ha

    Landwirtschaftliche Nutz-fläche

    529.670 ha

    Anteil Pachtflächen an land-wirtschaftliche Nutzfläche

    ca. 30 Prozent

    Benachteiligtes Gebiet 279.451 ha (48 %)

    Berggebiet 201.623 ha (35 %)

    Sonstiges benacht. Gebiet 58.572 ha (10 %)

    Kleines Gebiet 19.256 ha (3 %)

    Nicht benachteiligtes Gebiet 296.747 ha (52 %)

    Fläche Biolandbau 72.417 ha (14 %)

    Quelle: Agrarstrukturerhebung Statistik Austria, Lebens-

    ministerium

    Beschäftigte in OÖ Lebensmittel-wirtschaft Berufsgruppe Beschäftigte

    Müller 347

    Bäcker 5.001

    Konditoren 853

    Fleischer 3.764

    Nahrungs-/Genussmittelgewerbe 805

    Nahrungs-/Genussmittelindustrie 4.898

    Lebensmittelhandel 19.938

    Agrarhandel 3.113

    Gastronomie 13.777

    Land- und Forstwirtschaft 45.000

    Quelle: Schneider 2008 – Grüner Bericht Land OÖ

    Ausgleichszahlungen Invekos 2012 in Oberösterreich in Mio. EUREinheitliche Betriebsprämie 149,33

    Mutterkühe, Kalbinnen 15,92

    Milchkuhprämie 6,02

    Marktordnungsprämien 171,27

    ÖPUL-Prämien 86,08

    Ausgleichszulage Bergbauern 38,59

    LE – sonstige Maßnahmen 51,53

    Ländliche Entwicklung 176,20

    Landes-Grünlandprogramm 8,92

    Auszahlungen insgesamt 356,39

    Quelle: Agrarmarkt Austria, Land OÖ

    Mit einem Anteil von 25 Prozent weist OÖ im Bun-desländervergleich den zweithöchsten landwirt-schaftlichen Produktionswert auf. Etwa 58 Prozent des landwirtschaftlichen Produktionswertes entfällt auf die Tierproduktion.

  • PFLANZENPRODUKTION

    AckernutzungGetreide/MaisDer Schwerpunkt der ackerbaulichen Produktion liegt im Getreidebau mit ca. 125.000 -130.000 Hek-tar (50.000 Hektar Winterweizen, ca. 37.000 Hektar Wintergerste, 16.000 Hektar Triticale, 7.000 Hektar Roggen, ca. 15.000 Hektar Sommergetreide).Flächenmäßig stärkste Kultur ist der Mais mit ca. 53.000 Hektar Körnermais und ca. 27.000 Hektar Silomais. Ca. 1.200 Hektar entfallen auf Saatmais-flächen. Die Körnermaiserträge liegen in vegetati-onsmäßig günstigen Jahren bei ca. 100 dt/Hektar im oö. Durchschnitt.

    Öl- und EiweißpflanzenDer Ölsaatenanbau wird primär vom Raps getragen (ca. 13.000 Hektar) und zuletzt wieder auch ver-stärkt von der Sojabohne (ca. 12.500 Hektar). Ös-terreich ist das drittstärkste Sojaanbauland der EU.Der Raps wird hauptsächlich in der RAPSO-Kon-traktproduktion angebaut. Soja findet primär im Speisesojasektor seine Abnehmer.Der einst starke Eiweißpflanzenanbau (Ackerbohne und Körnererbse) hat durch die enttäuschenden Er-träge der letzten Jahre massiv Fläche verloren. Ak-tuell werden nur noch 2.900 Hektar angebaut.

    Grünland/FutterbauDer Futterbau spielt mit ca. 230.000 Hektar Grün-land und ca. 40.000 Hektar Feldfutterbau eine wesentliche Rolle. Der überwiegende Teil des oö. Grünlandes (über 90 Prozent) ist mehrmähdiges Grünland.

    SpezialkulturenIm Eferdinger Becken und untergeordnet auch im Machland wird auf ca. 1.300 Hektar Gemüse kul-tiviert. Der oö. Gemüsebau hat seine Stärken im Frischgemüsebereich (Salate, div. Kohlgewächse) bzw. im Verarbeitungsbereich mit Einlegegurken und Kraut für die Sauerkrautproduktion. Mit der Fir-ma EFKO befindet sich der stärkste Verarbeitungs-betrieb im Lande.Im Obstbau spielen primär Tafeläpfel (aktuell 515 Hektar) und Erdbeeren eine Rolle (ca. 360 Hektar).

    Die Tafelapfelfläche ist in den letzten Jahren konti-nuierlich gestiegen.Weiters verfügt Oberösterreich über 130 Hektar Hopfenproduktion primär im Bezirk Rohrbach.

    GartenbauLaut Gartenbauerhebung 2010 gibt es in OÖ 104 Zierpflanzenbaubetriebe mit ca. 45 Hektar Fläche. Davon entfallen 25 Hektar auf die geschützte Pro-duktion unter Glas bzw. Folie. Weitere 86 Baum-schulbetriebe bewirtschaften rund 540 Hektar. Zusätzlich wird auf 10 Hektar gärtnerischer Gemü-sebau betrieben. Die Gesamtfläche der gärtneri-schen Produktion liegt damit bei ca. 600 Hektar. Der OÖ Gartenbau beschäftigt rund 1.000 familien-fremde Mitarbeiter, davon ca. 150 Lehrlinge.

    AlmwirtschaftVon rund 700 Almen in OÖ werden aktuell noch 433 mit Weidevieh bestoßen. Auf die rund 400 Hektar offenen Almweideflächen werden pro Jahr 4.700 Rinder, 1.000 Schafe, 80 Ziegen und 80 Pferde auf-getrieben.

    Kulturartenverteilung nach Agrarstruktur-erhebung 2010

    Landwirtschaftliche Nutzfläche 529.670 ha

    Ackerland 293.703 ha

    Dauergrünland 233.715 ha

    Wiesen 216.168 ha

    Almen, Bergmähder 5.647 ha

    Gartenland/Hausgärten 561 ha

    Weingärten 28 ha

    Obst und Bauschulflächen 1.391 ha

    Sonstige unprod. Fläche 87.363 ha

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    Flächennutzung Oberösterreich 2013 - Vergleich zu 2012

    Nutzung OÖ ges. 2012 OÖ ges. 2013 + / - % zu 2012

    Winterweichweizen (inkl. Dinkel, Einkorn) 50.080 49.585 -1,0

    Wintermenggetreide 2.030 2.100 3,4

    Roggen 6.040 6.995 15,8

    Triticale 15.260 15.835 3,8

    Wintergerste 36.450 36.675 0,6

    Wintergetreide 109.860 111.190 1,2

    Sommergerste 5.310 4.660 -12,2

    Hafer 8.510 7.585 -10,9

    Sommerroggen 90 85 -5,6

    Sommerweichweizen 750 575 -23,3

    Sommermenggetreide inkl. Gemenge mit Erbsen 2.570 2.370 -7,8

    Sommergetreide 17.230 15.275 -11,3

    Getreide insgesamt 127.090 126.465 -0,5

    Körnermais (inkl. CCM) 52.060 53.590 2,9

    Silomais/Hirse energet. Nutzung 26.690 26.905 0,8

    Mais 78.750 80.495 2,2

    Summe Getreide und Mais 205.840 206.960 0,5

    Ölraps 12.710 13.655 7,4

    Ölsonnenblume (inkl. Industriesonnenblume) 570 495 -13,2

    Sojabohne 12.250 12.520 2,2

    Öllein (nicht zur Fasergewinnung) 120 110 -8,3

    Ölkürbis 250 205 -18,0

    Ölsaaten 25.900 26.985 4,2

    Heil- und Gewürzpflanzen 1.400 1.035 -26,1

    Körnererbse 560 410 -26,8

    Ackerbohne/Lupine 2.260 2.440 8,0

    Eiweißpflanzen 2.820 2.850 1,1

    Zuckerrübe 6.260 6.290 0,5

    Stärkekartoffeln 620 460 -25,8

    Speisekartoffeln (inkl. Saatkartoffel) 1.010 970 -4,0

    Hackfrüchte 7.890 7.720 -2,2

    Wechselwiese (Egart Ackerweide) 8.160 8.080 -1,0

    Klee/Kleegras/Luzerne/Futtergräser 29.040 28.395 -2,2

    Sonstiges Feldfutter 570 585 2,6

    Feldfutter gesamt 37.770 37.060 -1,9

    SL: Grünbrache/Biodiversitätsflächen ab 2008 5.550 5.355 -3,5

    Energiebrache/Miscanthus/Energiewald 760 735 -3,3

    Brache/Brache energetische Nutzung gesamt 6.310 6.090 -3,5

    Sonstige Ackerfläche/ 1.130 1.035 -8,4

    Ackerland gesamt *) 289.060 289.735 0,234

    *) ohne Gemüse, Obstkulturen auf Ackerflächen und Sonstiges

    Mehrmähdige Wiese 202.390 199.055 -1,6

    Kulturweide/Dauerweide 8.970 9.200 2,6

    Extensivgrünland + Almfutterfläche (ab2012) 9.230 9.085 -1,6

    GLÖZ G 690 735 6,5

    Grünland 221.280 218.075 -1,4

    Gemüse incl. Zuckermais 1.330 1.360 2,3

    Erdbeeren 380 360 -5,3

    Tafelobst 520 515 -1,0

  • Rinderhaltung Mit einem Gesamtrinderbestand von rd. 572.000 Stück in 16.100 rinderhaltenden Betrieben ist Ober-österreich das rinderstärkste Bundesland (29 Pro-zent des gesamtösterreichischen Bestandes).

    Die mit Abstand dominierende Rasse ist Fleckvieh mit einem Anteil von 87 Prozent, gefolgt von Hol-stein mit 4 Prozent und Braunvieh mit 3 Prozent.

    Rinderbestand in Österreich 2011Quelle: Statistik Austria, Viehzählung 2011

    Auf die einzelnen Kategorien entfallen

    Kühe 214.000 Stück

    Kalbinnen über 2 Jahre 24.000 Stück

    Kalbinnen unter 2 Jahre 163.000 Stück

    Stiere und Ochsen 119.000 Stück

    Schlachtkälber 52.000 Stück

    TIERPRODUKTION

    Aufteilung des Rinderbestandes nach Rassen

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    Milchkuhbestand in Österreich 2011Quelle: AMA 2012, Bestand im Jahresdurchschnitt

    Lieferantenentwicklung 1995 bis 2012

    MilchproduktionOberösterreichs Milchbauern liefern jährlich ca. 950 Mio kg Milch an Molkereien und Käsereien. Damit stammt ein Drittel der gesamtösterreichischen Mil-cherzeugung aus Oberösterreichs Ställen.Durch steigende Einzeltierleistungen nimmt die Ge-samtanlieferung trotz weitgehend konstanter Kuh-zahl zu.Auf Grund des Strukturwandels verringert sich die Zahl der Milchlieferanten jährlich um knapp 5 Pro-zent. Im internationalen Vergleich weisen die Betrie-be mit einer durchschnittlichen Jahresanlieferung von rund 100.000 kg dennoch eine vergleichsweise kleine Struktur auf. Die Zahl der Milchlieferanten lag 2013 bei 9.200 Betrieben. Der Schwerpunkt der Milchproduktion konzentriert

    sich auf die Grünlandregionen des Inn- und Mühl-viertels.

    Die wichtigsten Milchabnehmer in OÖ

    Berglandmilch 4.700 Lieferanten

    Gmundner Milch 2.500 Lieferanten

    Abnehmer Bayern 750 Lieferanten

    Biogenossenschaft Schlierbach

    60 Lieferanten

    Vöckla Käserei 200 Lieferanten

    Privatmolkerei Seifried 180 Lieferanten

    Privatkäserei Woerle 310 Lieferanten

    Salzburg Milch 410 Lieferanten

  • Milchquote je Bezirk

    Milchlieferanten je Bezirk

    Rindermast Auf Grund der günstigen natürlichen Produktions-bedingungen hat neben der Milchproduktion auch die Rindermast große Bedeutung. Dazu trägt auch bei, dass Fleckvieh als Doppelnutzungsrasse mit sehr guter Eignung für die Mast einen Anteil von 87 Prozent am Rinderbestand hat. Gute Maiserträge liefern dabei die Futtergrundlage für die Stiermast. Der Großteil der in Oberösterreich geborenen Stier-kälber und hier erzeugten Einsteller wird daher auch in Oberösterreich ausgemästet. Von den 280.000 Schlachtungen von Stieren im Bundesgebiet beträgt der Anteil Oberösterreichs 40 Prozent, was ebenfalls die starke Position Oberös-terreichs in der Rindermast aufzeigt. Die Österrei-cher essen rund 12 Kilogramm Rindfleisch pro Jahr.

    Schlachtrindervermarktung in OÖ Kategorien und Mengen (2011)

    Kategorie Anzahl in Stk.davon Bio (Vermark-

    tung)

    davon AMA-GS/

    M-Rind

    Milchmastkälber ca. 16.550 Stk. ca. 17 % ca. 25 %

    Jungrinder ca. 9.050 Stk. ca. 74 %

    Stiere ca. 84.000 Stk. ca. 1 % ca. 35 %

    Ochsen ca. 7.700 Stk. ca. 40 % ca. 15 %

    Kalbinnen ca. 24.000 Stk. ca. 14 % ca. 15 %

    Kühe ca. 49.200 Stk. ca. 13 % ca. 16 %

    Gesamt ca. 190.500 Stk. ca. 13 %

    Quelle: Rinderbörse

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    Zuchtrinderexporte 2012 aus Oberösterreich

    RinderzuchtJährlich werden über die Zuchtverbände bis zu 13.000 weibliche Zuchtrinder vermarktet. Etwa 80

    Prozent davon gehen in den Export. Schwerpunkte der Exporttätigkeit waren zuletzt die Türkei, Nordaf-rika und Osteuropa.

    Milch- und Fleischleistungsprüfung Die Milch- und Fleischleistungsprüfung wird derzeit von ca. 5.300 Betrieben mit 126.000 Kontrolltieren in Anspruch genommen. Der überwiegende Anteil betrifft die Milchleistungsprüfung bei Kühen. Die Daten aus der Milchleistungsprüfung sind für den Landwirt wichtige Entscheidungsgrundlagen in Zucht- und Fütterungsfragen.

    Klassifizierung Jeder Schlachtbetrieb mit einer wöchentlichen Schlachtmenge von mehr als 50 Schweinen und 20 Rindern muss ein unabhängiges Klassifizierungs-unternehmen mit der Durchführung der Klassifi-zierung der Rinder- und Schweineschlachtkörper beauftragen. Die gesetzlichen Aufgaben betreffen dabei Handelsklasseneinstufung, Verwiegung und Kontrolle der Zurichtung als Basis für die Abrech-nung zwischen Landwirt und Schlachtbetrieb. Da-rüber hinaus wird durch die Überwachung von Her-kunftssicherungs- und Markenprogrammen auch

    ein wesentlicher Beitrag zur Lebensmittelsicherheit geleistet. Die Dienstleistungen in der Schlachtkör-perklassifizierung nehmen derzeit 41 Schlachtbe-triebe in Anspruch.

    Schweineproduktion Mit einem Gesamtschweinebestand von rund 1,1 Mio. Tieren hält Oberösterreich einen Anteil von 38 Prozent am gesamtösterreichischen Bestand und ist damit auch das produktionsstärkste Bundesland. Die Tiere stehen in knapp 7.000 schweinehaltenden Betrieben. Die Hälfte davon sind allerdings Kleinst-bestände mit lediglich ein bis zwei Tieren. Rund 2.000 Betriebe mit mehr als 200 Tieren (einschließ-lich Ferkeln) halten 90 Prozent des Bestandes und sind damit die für den Markt entscheidenden Be-triebe.Jährlich werden in oberösterreichischen Schlacht-betrieben rund 2 Mio. Schweine geschlachtet. Dies sind rund 39 Prozent der gesamtösterreichischen Schlachtungen und entspricht auch weitgehend dem Anteil Oberösterreichs an der Gesamtproduk-tion. Die Österreicher essen rund 39 Kilogramm Schweinefleisch pro Jahr.

    StrukturKontrollbetrie-be 30.09.2013

    Kontrolltiere 30.09.2013

    Milchkühe 4.590 117.214

    Durchschnitts-kuhzahl

    25,5

    Jungvieh-aufzucht

    430

    Milchschafe 15 943

    Milchziegen 47 5.108

    Fleischrinder 261 3.336

    Quelle: Landesverband für Leistungsprüfungen OÖ

    StrukturSchweine

    2012Rinder 2012

    Lämmer 2012

    Schlacht-betriebe

    36 19 3

    Schlacht-zahlen

    2.006.849 213.291 2.656

    Quelle: Landesverband für Leistungsprüfungen OÖ

  • Schweineproduktion – Bestandsdichte

    Entwicklung der Aufzuchtleistung in der Ferkelproduktion

    SchweinezuchtSeit mehr als 30 Jahren ist das ÖHYB-Zucht-proramm die genetische Grundlage für die Schwei-neproduktion in Oberösterreich. Basis ist dabei eine F1-Zuchtsau aus einer Kreuzung Landrasse x Edelschwein. Diese Sauen sind sehr fruchtbar. Gute Betriebe erreichen damit bereits 30 gebore-ne Ferkel je Zuchtsau und Jahr. Diese F1-Sauen werden mit Pietrain-Ebern ge-deckt oder besamt. Die daraus hervorgehenden Ferkel sind durch hohe tägliche Zunahmen und einen marktkonformen, den Konsumentenwün-schen entsprechenden Magerfleischanteil die op-timale Basis für eine erfolgreiche und wirtschaft-liche Schweinemast.

    Auch die Fleischqualität stellt in der Zucht ein stark gewichtetes Selektionsmerkmal dar. Über den Schweinezuchtverband OÖ werden jährlich 19.000 Jungsauen sowie 600 Eber verkauft.

    Zuchtsauen werden fruchtbarerDurch den züchterischen Fortschritt ist die Anzahl der aufgezogenen Ferkel je Zuchtsau und Jahr in den letzten 20 Jahren um 32 Prozent gestiegen.

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    Entwicklung des Schafbestandes in Oberösterreich 1946 bis 2012

    Verteilung des oberösterreichischen Schafbestandes nach Betriebsgröße

    Geflügelhaltung LegehennenhaltungIn ca. 11.000 oberösterreichischen Betrieben wer-den über 1 Mio. Legehennen gehalten. Davon ha-ben sich 369 Halter mit 962.000 Hennen auf die Eierproduktion spezialisiert. Gemessen an der gesamtösterreichischen Eierproduktion entspricht das einem Anteil von 17 Prozent. Die Österreicher verzehren pro Jahr ca. 234 Eier in Form von Früh-stückseiern bis hin zu Nudeln, Backwaren, usw.

    Aufteilung der Betriebe nach Haltungsformen: 75 Betriebe mit 126.000 Biolegehennen 150 Betriebe mit 206.000 Freilandhennen 138 Betriebe mit 597.000 Bodenhaltungs-

    hennen

    In Oberösterreich kann damit von einer Vollversor-gung bei Eiern ausgegangen werden.

    MastgeflügelhaltungGeflügelfleisch hat in den letzten Jahrzehnten in der Gunst der Verbraucher kräftig zugelegt und liegt hinter Schweinefleisch mit 12,6 Kilogramm Inlands-verzehr pro Einwohner und Jahr an zweiter Stelle. Der Selbstversorgungsgrad liegt zwischen 70 und 75 Prozent.

    Hühnermast110 landwirtschaftliche Betriebe in Oberösterreich verfügen über knapp 2 Mio. Hühnermastplätze und produzieren jährlich rund 14 Mio. Masthendl. Das entspricht einem Anteil von 20 Prozent an der öster-reichischen Produktion. In 4 heimischen Schlacht-betrieben werden pro Jahr 70 Mio. Masthühner geschlachtet und verarbeitet. Der heimische Bedarf kann zu 83 Prozent aus eigener Erzeugung gedeckt werden.

    Truthühnermast180.000 Mastplätze auf 35 spezialisierten Betrie-ben und einer jährlichen Produktion von ca. 420.000 Truthühnern in Oberösterreich entsprechen einem Anteil von 18 Prozent der österreichischen Erzeu-gung. Der Inlandsverbrauch wird lediglich zu 50 Pro-zent aus heimischer Ware gedeckt.

    GänsehaltungOberösterreich hat sich in den letzten Jahren zum Gänseland Nr. 1 in Österreich entwickelt. Durch das Projekt „Österreichische Weidegans“ konnte die Gänseerzeugung jährlich auf mittlerweile rund 25.000 Stück gesteigert werden. Als klassisches Saisonprodukt liegt der Inlandsverbrauch bei 0,3 Kilogramm pro Einwohner. Während österreichweit nur 17 Prozent des Bedarfes aus heimischer Erzeu-gung gedeckt werden, kommt in OÖ bereits jedes dritte Weidegansl aus eigener Erzeugung.

    Schaf- und ZiegenhaltungSchafeInsgesamt werden in Oberösterreich auf rund 2.010 Betrieben ca. 54.000 Schafe gehalten. In Oberös-

    terreich befassen sich derzeit 212 Betriebe mit der Herdebuch-Zucht von 18 Schafrassen. Dies ent-spricht einer Herdebuch-Zahl von rund 8.500 Zucht-tieren.

    Rund 10 Prozent des Schafbestandes sind Milch-schafe. Die erzeugte Milch (rund 2,2 Mio. Liter) fin-det Absatz über Molkereien und die Direktvermark-tung.Die Nachfrage nach Lammfleisch ist steigend. Der Selbstversorgungsgrad für Lammfleisch liegt in Ös-terreich bei ca. 79 Prozent. Die Österreicher essen durchschnittlich 1,2 Kilogramm Schaf- und Ziegen-fleisch pro Jahr.

    ZiegenIn Oberösterreich werden von 2.042 Betrieben ca. 22.000 Ziegen gehalten. Die Anzahl der Ziegen je Halter ist im Durchschnitt größer als bei den Schaf-betrieben. In OÖ werden mehr als 60 Prozent der Ziegen in Beständen über 50 Tiere gehalten. Auf 98 Herdebuch-Betrieben werden etwa 9.000 Tiere ge-halten.Mehr als die Hälfte des OÖ Ziegenbestandes sind Milchziegen, welche in Summe rund 8,5 Mio. Liter Milch erzeugen. Ca. 5,3 Mio. Liter davon werden an Molkereien geliefert, der Rest wird über regionale Direktvermarkter abgesetzt. Oberösterreich ist das ziegenstärkste Bundesland Österreichs.

  • Entwicklung des Ziegenbestandes in Oberösterreich 1946 bis 2012

    Verteilung des oberösterreichischen Ziegenbestandes nach Betriebsgröße

    Pferdehaltung Die Pferdewirtschaft war in den letzten 40 Jahren von einem ständigen Aufschwung geprägt. Der Pferdebestand wuchs um ca. 3 Prozent pro Jahr. Aktuell liegt in Oberösterreich der Gesamtpferdebe-stand bei ca. 28.000 Tieren, die auf 3.500 Betrieben gehalten werden, davon 75 Prozent auf landwirt-schaftlichen Betrieben.In Oberösterreich werden ca. 25.000 ha landwirt-

    schaftliche Nutzfläche durch das Pferd genutzt. Ne-ben der Pferdezucht spielt auch das Einstellen von Pferden eine wesentliche Rolle. Wichtige Kennzahlen der Pferdewirtschaft in Ober-österreich: Wirtschaftsleistung gesamt pro Jahr: 282 Mio.

    Euro Wertschöpfung pro Jahr: 150 Mio. Euro Gesamtwirtschaftlicher Produktionswert je

    Pferd: 12.000 bis 14.000 Euro Gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung je Pferd:

    6.300 bis 7.900 Euro 3 - 4 Pferde schaffen einen Arbeitsplatz 6 Pferde schaffen ein Vollzeitäquivalent

    Pferdezucht in OberösterreichVon insgesamt rund 3.000 Zuchttieren gehören 70 Prozent zu den Hauptrassen Noriker, Haflinger und Warmblut. Daneben werden noch Rassen wie Is-länder, Westernpferderassen oder arabische Pfer-derassen gezüchtet.

    FischproduktionIn OÖ produzieren 65 Betriebe Besatz- und Speise-fische. Die Jahresproduktion von Fischen liegt bei ca. 597.000 Kilogramm, davon 566 Tonnen forellen-artige und 31 Tonnen karpfenartige Fische. Im Land gibt es 39 Fischereireviere mit ca. 4.450 Fischereirechten. Diese werden von 3.030 Bewirt-schaftern betreut.

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    BIOLANDBAU

    In Oberösterreich wirtschaften 4.065 Höfe nach den Richtlinien des Biolandbaus. Diese bewirt-schaften 27.600 Hektar Bioackerland und 44.600 Hektar Biogrünland. Jeder Biobetrieb hat im Durch-schnitt 17,8 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, insgesamt sind das 72.417 Hektar. Österreichweit wirtschaften 21.843 Betriebe nach den Richtlinien des biologischen Landbaus.Von den gesamten 4.065 Betrieben in Oberös-terreich halten 2.830 Betriebe Rinder und 2.870 Betriebe haben Ackerflächen. Sowohl die ge-mischte Betriebsform als auch die Rinderhaltung kennzeichnen somit den typischen oberösterrei-chischen Biobauernhof. Insgesamt sind 2.455 Be-triebe Mitglieder bei Bio Austria, dem österreich-weiten Biobauernverband. Eine Besonderheit ist die regionale Verteilung der oberösterreichischen Biobetriebe, denn die Hälf-te der Biobauern befindet sich im Mühlviertel. Der Hauptgrund liegt darin, dass dort die Gege-benheiten mit gemischten Betrieben, Grünland und Rinderhaltung besonders für die biologische Wirtschaftsweise geeignet sind. Die andere Hälfte der Biobauern in Oberösterreich teilt sich auf die anderen drei Viertel auf. In den letzten 10 Jahren haben sich auch Märkte für Bio-Getreide und Bio-Veredelungsprodukte ergeben, daher sind auch im Zentralraum und in den veredelungsstarken Gebie-

    ten die Biobetriebe mehr geworden.In Oberösterreich wird fast jede landwirtschaftli-che Kultur auch in biologischer Wirtschaftsweise angebaut. Die Märkte haben sich gerade in den letzten Jahren besonders auch für Spezialkulturen entwickelt. Besonderheiten auf Ackerflächen sind die Saatgutvermehrungsflächen von Rotklee, Saat-kartoffeln und Saatmais, aber auch Rohstoffe wie Stärke- und Speiseindustriekartoffel sowie Stärke- bzw. Wachsmais.

    Betriebsschwerpunkte der Biobetriebe: 1.434 Milchviehbetriebe halten 19.071 Milch-

    kühe 1.988 Mutterkuhbetriebe halten 17.800 Mutter-

    kühe 134 Betriebe bauen auf 293 Hektar Gemüse an 58 Betriebe produzieren auf 127 Hektar Obst Auf 105 Hektar werden Kräuter und Gewürze

    angebaut 100 Betriebe halten ca. 10.000 Mastschweine

    (Betriebe ab 20 Mastschweinen) Auf 100 Betrieben werden 1.500 Zuchtsauen

    gehalten 32 Betriebe erzeugen 140.000 Stück Mastge-

    flügel (ab 100 Mastplätze) 325 Betriebe halten Legehennen – insgesamt

    135.000 Stück

  • In Oberösterreich verfügen laut Agrarstrukturer-hebung 30.021 Betriebe über eine Waldfläche von 444.182 Hektar, das entspricht 42 Prozent der Gesamtfläche. Davon entfallen 226.000 Hektar (51 Prozent) auf den Kleinwald, 93.000 Hektar (21 Prozent) auf Forstbetriebe und 124.000 Hektar (28 Prozent) auf die Bundesforste. Der Wald hat einen Nadelholzanteil von ca. 70 Prozent. Der gesamte Holzvorrat liegt aktuell bei 163 Mio. Vorratsfestme-tern. Als weitere Forstflächen werden 433 Hektar Energieholzfläche und 43 Hektar Forstgärten aus-gewiesen.

    Jährlich wachsen 4,7 Mio. Festmeter Holz zu, davon werden ca. 3 Mio. Festmeter pro Jahr genutzt.

    Das Holzaufkommen entfällt vor allem auf: Sägerundholz: 1,430 Mio. Ernte-Festmeter

    ohne Rinde Industrieholz: 0,425 Mio. Ernte-Festmeter

    ohne Rinde Energieholz: 1,025 Mio. Ernte-Festmeter ohne

    RindeDie oberösterreichische Sägeindustrie umfasst 250 Betriebe mit ca. 800 Mitarbeitern. Von dieser wer-den jährlich ca. 2,1 Mio. Festmeter eingeschnitten. 55 Prozent des Rundholzbedarfes wird importiert.

    Die Schnittholzproduktion liegt bei 1,3 Mio. Kubik-meter, wovon über 60 Prozent in den Export gehen. 7 Betriebe der Papier-, Zellstoff- und Viskoseindust-rie mit 4.900 Beschäftigten verarbeiten jährlich 2,6 Mio. Festmeter Holz (1,05 Mio. Festmeter Laub-rundholz, 0,9 Mio. Festmeter Sägerestholz und 0,8 Mio. Festmeter Nadelrundholz). Nur ein Drittel der verbrauchten Holzmenge kann aus OÖ bereitge-stellt werden. Mehr als drei Viertel der erzeugten Produkte wird exportiert.

    Bioenergieproduktion27 Prozent der OÖ Haushalte werden mit Holz be-heizt. Davon entfallen auf:

    Die Nahwärmelieferung erfolgt durch 326 Anlagen. 14 Kraft-Wärme-Koppelungs-Anlagen produzieren 684 Mio. Kilowatt-Stunden Ökostrom (entspricht dem Strombedarf von 190.000 Haushalten bzw. 35 Prozent aller OÖ Haushalte).

    Jagdwirtschaft in OberösterreichDie Jagdfläche in OÖ umfasst rund 11.200 Quad-ratkilometer (95 Prozent der Landesfläche). Die 921 Jagdgebiete unterteilen sich in 486 genossenschaft-liche Jagden und 435 Eigenjagden. Neben den 46 hauptamtlichen Berufsjägern erfolgt die Bejagung vor allem durch rund 18.300 Jäger (davon ca. 1.100 Frauen). Der gesamte Wirtschaftswert der Jagd wird in OÖ mit ca. 50 Mio. Euro angenommen, da-von entfallen 4,7 Mio. Euro auf das Wildbret.

    Pellets Hackgut Stückgut Nahmwärme

    24.000 20.000 68.000 26.500

    Haushalte (gesamt 148.500)

    Abschusszahlen 2011/12 (in Stück)

    Rotwild 3.162 Hasen 33.294

    Rehwild – Böcke 24.641 Dachse 1.415

    Rehwild – Geißen 25.952 Füchse 7.964

    Rehwild – Kitze 26.596 Marder 3.896

    Gamswild 1.674 Fasane 31.210

    Schwarzwild 1.005 Wildenten 19.338

    FORSTWIRTSCHAFT

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    ERWERBSKOMBINATIONENIN DER LANDWIRTSCHAFT

    Die bäuerlichen Direktvermarkter, die Urlaub am Bauernhof-Betriebe, die Seminarbäuerinnen oder die Schule am Bauernhof-Anbieter sind eine wich-tige Nahtstelle zwischen Produzenten und Konsu-menten. Für Bäuerinnen und Bauern sind diese Betriebszweige wichtige zusätzliche Einkommens-quellen. In vielen Fällen kann damit auch für kleine-re Betriebe eine wirtschaftliche Existenz im Voller-werb abgesichert werden.

    Urlaub am Bauernhof Derzeit gibt es in Oberösterreich knapp 800 bäuer-liche Vermieter, die Urlaub am Bauernhof anbieten. Davon sind 320 Betriebe Mitglied beim Landesver-band, der ihr Angebot unter der Marke „Urlaub am Bauernhof“ vermarktet. Ab dem Jahr 1993 wurde mit der Kategorisierung (Vergabe von 2, 3 oder 4 Blumen) eine Qualitätssicherung eingeführt. Land-wirtschaftliche Betriebe mit der Erwerbskombina-tion Urlaub am Bauernhof erwirtschaften rund ein Drittel ihres Einkommens aus diesem Betriebs-zweig. Die Mitgliedsbetriebe in Oberösterreich stellen rund 4.500 Betten und erzielen eine durch-schnittliche Auslastung von 90 Vollbelegstagen. Die Tagesausgaben pro Gast liegen zwischen 75 und

    100 Euro. Das bedeutet eine Wertschöpfung für den ländlichen Raum von ca. 30 bis 40 Millionen Euro. Knapp die Hälfte davon bleibt auf den Bau-ernhöfen.In Oberösterreich haben sich knapp 20 Prozent der Betriebe auf Themen wie Baby- und Kinderbauern-hof, Biobauernhof, Reiterbauernhof oder Bauernhof mit Reitmöglichkeit, Vitalbauernhof oder barriere-freier Bauernhof spezialisiert.Das Internet www.bauernhof.at ist das wichtigste Werbemedium für einen Urlaub am Bauernhof-Be-trieb, dann folgt nach wie vor der Katalog.

    DirektvermarktungRund 3.000 Betriebe bieten auf den unterschied-lichsten Absatzwegen regionale und saisonale Le-bensmittel an, die handwerklich und nach eigenen Rezepten verarbeitet werden. Davon sind 2.000 Betriebe in einer Datenbank erfasst. Die folgenden Tabellen zeigen die Vielfalt des Angebotes.In ganz Oberösterreich sind Mostschänken, die selbst erzeugten Most, Säfte und Jause anbieten, sehr beliebte Ziele für die ganze Familie. Insgesamt gibt es im Land 170 bäuerliche und gewerbliche Mostschänken.

    Direktvermarkter nach Bezirken (Stand 21.11.2013)

  • Produktgruppen der OÖ Direktvermarkter

    Seminarbäuerinnen und Schule am BauernhofSeminarbäuerinnen, die Kochseminare, Produktprä-sentationen bis hin zu Vorträgen wie „Wie erkenne ich heimische Lebensmittel“ direkt für Konsumen-ten anbieten erreichen pro Jahr über 6.000 Konsu-menten. Rund 100 Seminarbäuerinnen sind im ge-samten Bundesland tätig.Der Bauernhof wird bei Schule am Bauernhof zum „Klassenzimmer“ und begeistert von Jahr zu Jahr mehr Kinder und auch Jugendliche. Die Vielfalt der Betriebsstrukturen ermöglicht auf den 115 Schu-le am Bauernhof-Betrieben ein breites Angebot an Lernprogrammen. Die Palette reicht von Voll-, Zu- und Nebenerwerbsbetrieben mit den Betriebs-zweigen Milchwirtschaft, Ackerbau, Schweinepro-duktion, Biolandbau bis hin zur Almwirtschaft und Imkerei. Halbtages- und Ganztagsexkursionen oder Projektwochen können auf diesen Bauernhöfen ge-bucht werden. 2012/2013 besuchten rund 25.000 Kinder und Jugendliche mit ihren Pädagoginnen

    und Pädagogen rund 1.500 Veranstaltungen direkt am Hof. Aus Sicht der Landwirtschaft braucht es mehr denn je den direkten Besuch am Bauernhof, denn viele Kinder kennen die Erzeugung von Le-bensmitteln nur aus der Werbung.

    Maschinen- und BetriebshilferingeIn Oberösterreich sind 20.915 Betriebe (80 Prozent der MFA-Betriebe) Mitglied beim Maschinenring. 26 Maschinenringe erledigen ihre Arbeit in 24 Ge-schäftsstellen. Der Verrechnungswert für MR-Tätig-keiten liegt bei ca. 42 Mio. Euro bzw. durchschnitt-lich 2.000 Euro je Betrieb. Mit Servicedienstleistungen (z.B. Winterdienst, Grünraumpflege usw.) wird ein jährlicher Umsatz von ca. 30 Mio. Euro erzielt. Der Umsatz im Rah-men des MR-Personalleasing lag zuletzt bei ca. 13 Mio. Euro. Die Tätigkeit im Rahmen des Maschinen-ringes bringt für viele Betriebe ein wichtiges Zusatz-einkommen. Weiters sind in OÖ 12 Mahl- und Mischgemein-schaften im überbetrieblichen Einsatz tätig.

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    DIE AUFGABEN DER LANDWIRTSCHAFTSKAMMER

    Die Landwirtschaftskammer OÖ ist die gesetzliche Interessenvertretung der Land- und Forstwirtschaft, weil ihr kraft Landesgesetz die Wahrnehmung der land- und forstwirschaftlichen Berufsinteressen ausdrücklich überantwortet ist. Die Mitgliedschaft ist bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen ver-pflichtend.

    Aufbau der Landwirtschaftskammer die Landwirtschaftskammer OÖ ist auf Landes-

    ebene eingerichtet als Bezirksbauernkammern in den Bezirks-

    hauptorten als Ortsbauernschaften in den Gemeinden

    Aufgaben der Landwirtschaftskammera) Interessenvertretungb) Beratungc) Förderungd) Bildung und Information

    Neben den Aufgaben der Agrar- und Interessens-politik sowie der Abwicklung von Direktzahlungen (Mehrfachantrag, Herbstantrag, Flächendigitalisie-rung) ist die Landwirtschaftskammer vor allem als Bildungs- und Beratungsunternehmen tätig. Die Schwerpunkte der Bildungs- und Beratungsarbeit konzentrieren sich auf die Themenbereiche Unter-nehmensführung, Produktionstechnik, Ausgleichs-zahlungen, Rechtsberatung und Erwerbskombinati-on (www.ooe.lko.at/beratung))

    In einer schnelllebigen Zeit wird der Zugang zu aktuellen Informationen immer wichtiger. Einmal wöchentlich erscheint das Mitteilungsblatt „Der BAUER“, welches in einer Auflage von 41.000 Stück an alle unsere Mitglieder geht. Behandelt werden insbesondere aktuelle agrarische Fachthemen aus den Bereichen der Politik, der Produktionstechnik, der Unternehmensführung und Marktberichterstat-tung. Aktuellste Informationen zu den angeführten Bereichen findet man auch im Agrarnet www.ooe.lko.at.

    Ländliches Fortbildungsinstitut der Landwirtschafts-kammer (LFI)In der Saison 2012/13 wurden 1.732 Veranstaltun-gen des LFI von insgesamt 29.067 Teilnehmern

    besucht. Die durchgeführten Veranstaltungen um-fassten 16.775 Unterrichtseinheiten. 66 Prozent der Teilnehmer waren Bäuerinnen und Bauern. Von insgesamt 33.341 landwirtschaftlichen Betrieben haben 10.253 Betriebe (30,75 Prozent) zumindest eine LFI-Veranstaltung besucht. 5.348 Betreibe be-suchten mehr als eine LFI-Veranstaltung. 760 Be-triebe besuchten mindestens 5 Veranstaltungen.

    Landwirtschaftskammer ÖsterreichDie Landwirtschafskammern der einzelnen Bun-desländer haben auf Bundesebene in Form der Landwirtschaftskammer Österreich (Präsiden-tenkonferenz = Konferenz aller Präsidenten der Landwirtschaftskammern) einen Dachverband, der gleichzeitig gemeinsames Sprachrohr und Aktions-plattform ist sowie wichtige Aufgaben auf Bundes-ebene wahrnimmt.

    EU-Bauernvertretung (COPA)Wesentliche agrarpolitische Fragen werden auf Brüsseler Ebene entschieden. Die Bauernverbände der EU-Mitgliedsländer haben sich daher zu einer gemeinsamen EU-Bauernvertretung (kurz COPA genannt) zusammengeschlossen.

  • ImpressumHerausgeber und Medieninhaber: Landwirtschaftskammer Oberösterreich Auf der Gugl 3, 4021 Linz, T +43 50 6902 1000 www.ooe.lko.at, [email protected]

    Koordination und Redaktion: Ing. Mag. Karl Dietachmair, DirektionGesamtgestaltung, Grafik und Satz: Druckservice der LandwirtschaftskammerDruck: Druckservice der LandwirtschaftskammerBildnachweis: LK Österreich

    Auch wenn im Text nicht explizit ausgeschrieben, beziehen sich alle personenbezogenen Formulierungen auf weibliche und männliche Personen. Alle Angaben erfolgten mit größter Sorgfalt, Gewähr und Haftung müssen wir leider ausschließen. ©Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Alle Rechte vorbehalten.

    Stand: Mail 2015