Lange Nacht der Wissenschaften, FU-Berlin 2009

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Lange Nacht der Wissenschaften Das Programm der Freien Universität Berlin und weiterer Einrichtungen in Dahlem und Steglitz 13. Juni 2009

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Das Programm der Freien Universität Berlin und weiterer Einrichtungenin Dahlem und Steglitz.

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Lange Nachtder Wissenschaften

Das Programm der Freien Universität Berlin und weiterer Einrichtungenin Dahlem und Steglitz

13. Juni 2009

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UNISHOP der Freien Universität BerlinERG Universitätsservice GmbH Otto-von-Simson-Str. 2614195 BerlinTelefon: 030 / 838 73 491Fax: 030 / 838 53 194Email: [email protected]

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Öffnungszeiten* Montag - Donnerstag von 11 - 16 UhrFreitag von 11 - 15 Uhr

er r te nungs eiten ährend der vorlesungsfreien eit

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im Foyer der Mensa II

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InhaltVorwort des Präsidenten der Freien Universität Berlin 6

Die Lange Nacht der Wissenschaften | Praktische Hinweise 7

Begleitprogramm zur Langen Nacht der Wissenschaftenan der Freien Universität Berlin 12

Kinder- und Jugendprogramm 14

Programm der Freien Universität Berlin und weiterer Forschungseinrichtungen in Berlin-Dahlem

VeterinärmedizinDie Gesundheit des Tieres – Wichtig für Mensch und Tier: Veterinärmedizin in Düppel und Dahlem

Veterinär-Anatomie: eine fantastische Reise durch den Kosmos des Tierkörpers | FB Veterinärmedizin/Institut für Veterinär-Anatomie 16

Ein Keim bleibt selten allein – wie Lebensmittelvergiftungen entstehen können | FB Veterinärmedizin/Institut für Lebensmittelhygiene 17

Die Welt der Bakterien – harmlos oder gefährlich? FB Veterinärmedizin/Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen 18

Pathologie: eine Wissenschaft für das Leben FB Veterinärmedizin/Institut für Tierpathologie 19

Was ist drin im Futter? Welche Fehler kann man machen? Beispiele von Futtermitteln – Futtermitteleinsatz im ökologischen Landbau: Fragen und Antworten | FB Veterinärmedizin/Institut für Tierernährung 20

Gentechnik zum (Fr)essen gern?! FB Veterinärmedizin/Institut für Veterinär-Biochemie 21

Die Kuh gibt Milch: na und? FB Veterinärmedizin/Institut für Veterinär-Physiologie 22

Virologie: Wie machen Viren Tiere krank? | FB Veterinärmedizin/Institut für Virologie/AG Equine Herpesviren und tierische Pockenviren 23

Wo geht’s denn hier zum Kuhdamm? – Eine Reise in das Innere der Kuh FB Veterinärmedizin/Klinik für Klauentiere 24

Hunde, Katzen und Doktoren – tierisch kompetent – die Kleintierklinik stellt sich vor | FB Veterinärmedizin/Klinik und Poliklinik für kleine Haustiere 25

Der lange Weg zum Traumberuf: Wie werde ich Tierarzt? FB Veterinärmedizin/Studentische Fachschaft 26

Carl Gotthard Langhans. Eine Ausstellung zu Ehren des Architekten der Berliner Tierarzneischule | FB Veterinärmedizin/Bibliothek 27

Naturwissenschaften, Mathematik und InformatikNeue Augen für unsere Erde und ferne Welten: Geowissenschaften in Lankwitz und Dahlem

Was uns bewegt – Vortragsreihe zu aktuellen geowissenschaftlichen Themen | FB Geowissenschaften 28

Land unter – Die Kraft des WassersInstitut für Geographische Wissenschaften/FR Angewandte Geographie 29

Transformation und (Un)Sicherheit in Süd- und ZentralasienInstitut für Geographische Wissenschaften/FR Anthropogeographie/Zentrum für Entwicklungsländerforschung (ZELF) 31

Gender im Konflikt – Geschlechter- und Konfliktforschung: Fallbeispiele aus Afghanistan | Institut für Geographische Wissenschaften/FR Anthropogeographie/Entwicklungsforschung und Gender 33

Arbeiten, wo andere Urlaub machen? Institut für Geographische Wissenschaften/FR Physische Geographie 34

Gesteine, Gewässer, Kristalle und Licht | Institut für Geologi sche Wissenschaften/FR Geochemie, Hydrogeologie, Mineralogie-Petrologie 35

Die dynamische Erde | Institut für Geologische Wissenschaften/FR Geologie 42

Ein Blick ins Innere der Erde Institut für Geologische Wissenschaften/FR Geophysik 44

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Ein Blick in ferne Welten | Institut für Geologische Wissenschaften/FR Planetologie und Fernerkundung 46

Meteorologie in Berlin zu Beginn des 21. Jahrhunderts Institute für Meteoro logie und Weltraumwissenschaften 48

Die Gesundheit des Menschen

Molekulare Maschinen – Von der Zelle zum Menschen: Funktion und Krankheit | Institut für Chemie und Biochemie/Bereich Biochemie 50

Genetik als Grundlage für die Medizin der Zukunft Max-Planck-Institut für molekulare Genetik 52

Forschen – Lehren – Heilen – Helfen Charité – Universitätsmedizin Berlin/Campus Benjamin Franklin 53

Apfelsaftherstellung – Eine Reise durch die Produktion Technische Universität Berlin/FG Lebensmittel biotechnologie und -prozesstechnik 55

Ergebnisse einer langen Evolution: unsere Tier- und Pflanzenwelt

Wie Insekten lernen Institut für Biologie/Neuro- und Verhaltensbiologie 56

Honigbienen – die besten Bestäuberinnen | NatLab: Bienenkunde 57

Entwicklung und Optimierung von Mikroorganismen ohne Gentechnik: Evolution statt Revolution! | durakult GmbH i. V./Mikrobiologie 58

Darwin 200 – Theorie und Praxis Institut für Biologie/Pflanzenphysiologie, Biochemie der Pflanzen und Mikrobiologie 59

Charles Darwins botanische Erben – Evolution und Artbildung in der Forschung des Botanischen Gartens und Botanischen MuseumsBotanischer Garten und Botanisches Museum 60

Forschung rund um die Kulturpflanzen Julius-Kühn-Institut ( JKI) – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen 62

Nanoteilchen, Klimakatastrophe, kleine Helfer, explosive Stoffe:Physik und Chemie in unserem Leben und unserer Umwelt

Von Teilchenfallen und Nano-Welten | FB Physik 64

Chemie in Zeitlupe | Institut für Chemie und Biochemie 67

Tanz der Atome und Moleküle Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft 70

Ziffern und Zahlen, Chips und Bytes: Mathematik und Informatik

Hoppla, war ich das? Mathematik zum Mitmachen und Ausprobieren Institut für Mathematik/Bio Computing Group 72

Dreiecksmännchen, Squares, Blockbuster, Chirurgie und Kopfschmerz-tabletten: Vorträge aus der spannenden Welt der MathematikInstitut für Mathematik 73

Brand – Wissenschaft – Feuerwehr. Wie Mathematik hilft, Ihr Leben zu retten Institut für Mathematik/Interessensgruppe Numerische Risikoanalyse 75

Künstliche Intelligenz lernt jedes Spiel – Informatische PräsentationenInstitut für Informatik 77

Schnelle Algorithmen – Schnelle Rechner Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB) 81

Rund um den Computer: Workshops und öffentliche Nutzung der PC-Pools am Hochschulrechenzentrum der Freien Universität Zentraleinrichtung für Datenverarbeitung (ZEDAT) 85

Lernen kann Spaß machen: Lernen für Kinder und Erwachsene

Nawi(e) FUNtastisch – KieWi-Kinder zeigen’s anderen Kindern: Experimenteller Mitmach-Kurs für Kinder zwischen 8 und 10 Jahren Institut für Chemie und Biochemie/Didaktik der Chemie 86

Vielfalt der Sinne | Institut für Biologie/Didaktik der Biologie 87

NatLab: Ein Schülerlabor des Fachbereichs Biologie, Chemie, Pharmazie 88

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Das zukünftige Schülerlabor „EarthLab“ stellt sich vor – Informationen und Kinderprogramm Schülerlabor „EarthLab“ des GeoCampus Lankwitz 89

Programmieren von Robotern für Anfänger/-innen FB Erziehungswissen schaft und Psychologie/AB Datenverarbeitung und Informatische Bildung 90

Science Rallye für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre FB Physik, Institute für Informatik, Mathematik und Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin 91

Das Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin stellt sich vor Zentrum für Weiterbildung 92

Über Nacht zum Lebens- und Gedächtniskünstler werden! Deutsche Universität für Weiterbildung 93

Erziehungswissenschaft und PsychologieBildung schafft Wissen: Erziehungswissenschaften für Schule und Gesellschaft

Zukunfts(t)räume: Wünsche, Lernen, gutes Leben | FB Erziehungswissen-schaft und Psychologie/AB Erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung 95

Grundschulpädagogischer Themenabend FB Erziehungswissenschaft und Psychologie/AB Grundschulpädagogik 96

Wie wirken Medien? Sind Gewaltfilme und Killerspiele gefährlich? Fragen an die erziehungswissenschaftliche Medienforschung FB Erziehungswissenschaft und Psychologie/AB Philosophie der Erziehung 97

Von Gedächtnislücken und Hilfe für die Psyche: Einblicke in die psychologische Forschung

Wie fit ist mein Gehirn? | FB Erziehungswissenschaft und Psychologie/AB Allgemeine Psychologie und Neuropsychologie 98

Mindreading: Ein Demonstrationsexperiment FB Erziehungswissen schaft und Psychologie/AB Kognitive Neuropsychologie 99

Demonstrationsexperiment „Lügendetektion“ – Psychophysiologische BedeutsamkeitsdiagnostikFB Erziehungswissenschaft und Psychologie/AB Biopsychologie 100

Entspannung und Hilfe für die Psyche | FB Erziehungswissenschaft und Psychologie/AB Klinische Psychologie und Psychotherapie 101

Wie alt sehe ich wirklich aus? Was uns UV-Bilder über unsere Haut sagen können | FB Erziehungswissenschaft und Psychologie/AB Methoden und Evaluation 102

Geschichts-, Kultur- und SprachwissenschaftenVom Altertum zur Neuzeit: Geschichte einst und heute

Am Anfang war das Feuer | Institut für Prähistorische Archäologie 103

„Denk nicht – beiß!“ und andere Annäherungen an die Alte Welt und ihre TOPOI | Exzellenzcluster TOPOI: The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations (altertums-, sprach-, rechts- und geowissenschaftliche Fächer) 105

Holocaust und historisches Lernen – Problemstellungen und Perspektiven Friedrich-Meinecke-Institut für Geschichte/Didaktik der Geschichte 110

Stimmen der Erinnerung: Lebensgeschichtliche Zeitzeugen-Interviews aus digitalen Archiven in Schule und Universität | Center für Digitale Systeme (CeDiS) und Osteuropa-Institut/ Lehrstuhl für Geschichte Ostmitteleuropas 111

Geschichte ist öffentlich – Das Super-Gedenkjahr 2009 Friedrich-Meinecke-Institut für Geschichte/Neuere Geschichte/Zeitgeschichte 113

Auf Schatzsuche im Archiv | Universitätsarchiv 114

Fremde Kulturen ganz nah gebracht: Aus der Vielfalt ferner Welten

Regionalstudien in der internationalen Netzwerkuniversität Center for Area Studies 115

Topoi und Texte. Was Orte in Lateinamerika sagen Lateinamerika-Institut 116

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Orient für die Sinne | Seminar für Semitistik und Arabistik 117

Begegnungen mit Saudi-Arabien | Institut für Islamwissenschaft 119

Muslimische Kulturen und Gesellschaften – Interdisziplinäre Ansätze und Globale Perspektiven Berlin Graduate School: Muslim Cultures and Societies 120

Schönheit in Japan – 日本の美. Von Philosophie bis Produktdesign Ostasiatisches Seminar/FR Japanologie 121

60 Jahre Volksrepublik China: Sozialismus zwischen Mao und Markt Ostasiatisches Seminar/FR Sinologie und Konfuzius-Institut an der Freien Universität Berlin 122

Populärkultur in Korea | Ostasiatisches Seminar/FR Koreastudien 124

Kleidersprache – Kleidung, Differenz und Identität in Selbstzeugnissen DFG-Forschergruppe „Selbstzeugnisse in transkultureller Perspektive“/FB Geschichts- und Kulturwissenschaften 127

Glaube, Vertrauen, Mystik und Magie: Religion, Ethik und Philosophie

Nacht des Lichts – Spuren der Mystik | Seminar für Katholische Theologie 128

Theologie erleben: Streifzug durch die Geschichte und Projekte des „Gollwitzer-Instituts“ | Institut für Evangelische Theologie 129

Kontrolle ist gut – Vertrauen ist besser? | Institut für Vergleichende Ethik 131

Von der Liebe, der Angst, der Logik und der Magie Institut für Philosophie 132

Fantastische Seiten der Frühen Neuzeit: Vampire und Prinzessinnen, Drachen und Magie Interdisziplinäres Zentrum: Mittelalter – Renaissance – Frühe Neuzeit 133

Event der Töne, Theatralität, verfilmte Identität: Musik, Theater und Filmgeschichte

Musik als Event | Seminar für Musikwissenschaft 134

Theater Global | Institut für Theaterwissenschaft 135

Migration – Exil – Identität. Drei griechische Filme im 21. Jahrhundert Institut für Griechische und Lateinische Philologie/Neogräzistik 136

Metro-Goldwyn-Mezhrabpom. Filmexil in Hollywood und Moskau, 1933–1945 | Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft/ Kommunikationsgeschichte und angewandte Kulturwissenschaften 137

„Sprechende“ Emotionen, „jugendliche“ Sprache, legendäre Helden:Literaturwissenschaft und Fremdsprachen

Wer versteht die Literatur? Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien 138

Die Sprachen des Gefühls | Exzellenzcluster Languages of Emotion 139

Jugendsprache interaktiv Institut für Deutsche und Niederländische Philologie/Linguistik 140

Tolkien, Beowulf und das Mittelalter | Institut für Englische Philologie 141

Sprechen Sie Sardisch? | Institut für Romanische Philologie 142

Rechts- und Wirtschaftswissenschaften Recht schaffen

Rechtsprobleme und ihre Lösungen – damals und heute FB Rechtswissenschaft 143

Krise der Weltwirtschaft und unsichtbare Wege: wirtschaftswissenschaftliche Forschungen

Was tun gegen Kinderarbeit? Arbeitsstandards in globalen Produktionsnetzwerken | FB Wirtschaftswissenschaften/ Betriebswirtschaftslehre/Unternehmenskooperation und Arbeitspolitik 144

Ursachen und Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise FB Wirtschaftswissenschaften und John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien 146

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Die Macht unsichtbarer Fesseln: Ökonomische Sackgassen und ihre Überwindung FB Wirtschaftswissenschaft/DFG-Graduiertenkolleg: Pfade organisatorischer Prozesse 147

Service an der Freien Universität

Informationen und Beratung rund um das Studium an der Freien Universität BerlinStudienberatung und Psychologische Beratung an der Freien Universität Berlin 148

Die Philologische Bibliothek der Freien Universität Berlin 149

Alumni-Büro und Ernst-Reuter-Gesellschaft der Freien Universität Berlin 150

Schlagwortregister 151

Raumplan Haus 10 (Habelschwerdter Allee 45) Beilage

Lageplan (mit Gebäudenummern) Beilage

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Seminaris CampusHotel Berlin, Animation: Architektur von Helmut Jahn

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Vorwort

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ich freue mich, Sie heute zur neunten „Langen Nacht der Wissenschaf ten“ an der Freien Universität Berlin begrüßen zu dürfen. Auch dieses Jahr öffnet unsere Universität für Sie ihre Türen zu Hörsälen, Institu ten, Laboren und Bibliotheken und lädt Sie ein auf eine spannende Reise in die Welt der Wissenschaft und Forschung.

Wir haben für Sie wieder ein vielfältiges Programm zusammengestellt: Sie können heute Nacht Roboter programmieren, zum Gedächt nisküns tler werden, Vampiren und Prinzessinnen begegnen, einen Blick in das Innerste der Erde werfen, Klima- und Wetterdaten messen oder sich einem Test mit dem Lügendetektor stellen. Gleichzeitig können Sie sich aber auch über wirtschaftliche und politische Themen informieren, wie zum Beispiel über die Ursachen und Folgen der Finanz- und Wirtschafts krise oder über die Gefahren von Gewaltfilmen und so genannten Killerspielen.

95 Institute und Einrichtungen unserer Universität haben für Sie ein abwechslungs-reiches Programm aus Vorträgen, Führungen, Expe rimenten, Workshops und vielem mehr vorbereitet und freuen sich darauf, Sie zu informieren und zu faszinieren.

Ich wünsche Ihnen eine aufregende und lange Nacht an der Freien Universität Berlin.

Seien Sie herzlich willkommen!

Ihr

Univ.-Prof. Dr. Dieter LenzenPräsident der Freien Universität Berlin

Liebe Gäste der „Langen Nacht der Wissenschaften“,liebe Freunde der Freien Universität Berlin,

© FU Berlin, U. Rademacher

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Die Lange Nacht der Wissenschaften | Praktische Hinweise

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Zum neunten Mal findet am 13. Juni 2009 von 17 bis 1 Uhr die Lange Nacht der Wissenschaften bei 75 Lehr- und Forschungseinrichtungen in Berlin und Potsdam statt.

Die Freie Universität Berlin ist an ihren Wissenschaftsstandorten in Dahlem, Düppel und Lankwitz mit einem vielseitigen Veranstal-tungs programm in 95 Instituten und Einrichtungen vertreten – die Vielzahl der teilnehmenden Einrichtungen geht weit über jene der Vorjahre hinaus.

Weitere interessante Programme bieten die folgenden sieben Wis sen schaftseinrichtungen in Dahlem: Deutsche Universität für Weiter bildung, Deutsches Archäologisches Institut, Fritz-Haber- Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Julius-Kühn-Institut – Bundes-for schungs ins titut für Kulturpf lanzen, Konrad-Zuse-Zentrum für Informa tions technik Berlin, Max-Planck-Institut für molekulare Genetik und das Institut für Lebensmittelbiotechnologie der Tech-nischen Universität Berlin.

Das aktive, innovative und interdisziplinäre Wissenschaftsleben der Freien Universität spiegelt sich in 475 Einzelveranstaltungen wider, die als anschauliche Vorträge, Führungen, Experimente, Lesungen, interaktive Demonstrationen, Workshops u. v. a. m. in 25 Dahlemer Gebäuden und zwölf weiteren in Düppel und Lankwitz vorgestellt werden. Ein Großteil dieser Veranstaltungen findet wieder in dem zentralen Universitätsgebäude in der Habel schwerdter Allee 45 in Dahlem statt, weitere Programme verschiedener Einrichtungen sowie ein Begleit pro gramm werden im Henry-Ford-Bau in der

Die Lange Nacht der Wissenschaften

Lange Nacht der Wissenschaften 2009

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Die Lange Nacht der Wissenschaften | Praktische Hinweise

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Garystraße 35–37 präsentiert, dessen Fassade zudem kunstvoll illuminiert wird.

Um Ihnen die Suche nach bestimmten Veranstaltungsinhalten zu erleichtern und zudem verwandte Wissenschaftsthemen unter-schiedlicher Einrichtungen übersichtlicher darzustellen, ist das Programm nach Themenkomplexen gegliedert. Als weitere Such-hilfe für Pro grammthemen dient das Schlagwortverzeichnis.

Übergreifende Forschungsthemen und -schwerpunkte bilden: · Die Gesundheit des Tieres – wichtig für Mensch und Tier

Veterinärmedizin· Neue Augen für unsere Erde und ferne Welten

Geowissenschaften· Die Gesundheit des Menschen· Ergebnisse einer langen Evolution: Unsere Tier- und Pf lanzenwelt· Nanoteilchen, Klimakatastrophe, kleine Helfer, explosive Stoffe:

Physik und Chemie in unserem Leben und unserer Umwelt Naturwissenschaften

· Ziffern und Zahlen, Chips und Bytes Mathematik und Informatik

· Lernen kann Spaß machen: Lernen für Kinder und Erwachsene Bildungsveranstaltungen verschiedener Fachrichtungen

· Bildung schafft Wissen: Erziehungswissenschaften für Schule und Gesellschaft

· Von Gedächtnislücken und Hilfe für die Psyche: Einblicke in die psychologische Forschung Erziehungswissenschaft und Psychologie

· Vom Altertum zur Neuzeit: Geschichte einst und heute· Fremde Kulturen ganz nah gebracht: Aus der Vielfalt ferner Welten· Glaube, Vertrauen, Mystik und Magie:

Religion, Ethik und Philosophie· Event der Töne, Theatralität, verfilmte Identität:

Musik, Theater und Filmgeschichte· „Sprechende“ Emotionen, „jugendliche“ Sprache, legendäre Helden:

Literaturwissenschaft und Fremdsprachen Geschichts-, Kultur- und Sprachwissenschaften

· Recht schaffen· Krise der Weltwirtschaft und unsichtbare Wege:

wirtschaftswissenschaftliche Forschungen Rechts- und Wirtschaftswissenschaften

· Service an der Freien Universität Informationsprogramme verschiedener Einrichtungen

Alle teilnehmenden Einrichtungen geben der Öffentlichkeit ansonsten kaum zugängliche Einblicke in das vielseitige Wirken der Grund-lagen- und angewandten Forschung, in neueste Forschungsentwick-lungen sowie in das breite Spektrum ihrer interdisziplinären Arbeiten. So zeigen Ihnen die Forschungsverbünde, die im Rahmen der Exzellenzinitia tive an der Freien Universität gefördert werden, ihre

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Die Lange Nacht der Wissenschaften | Praktische Hinweise

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Forschungen. Hierzu zählen z. B. das Exzellencluster „Topoi“, in dem verschiedene altertums-, sprach-, natur- und rechtswissenschaft-liche Fachgebiete zusammenarbeiten, oder das Exzellenzcluster „Languages of Emotion“, in dem geistes-, sozial-, sprach- und neuro-wissenschaftliche Forschungen mit einander vernetzt sind. Aber auch gesellschaft lich relevante Themen werden diskutiert, wie z. B. die Weltwirt schafts krise oder Fragen des Klimawandels und alternativer Energiegewinnung. Künstlerische Aufführungen, Live-Konzerte, verschiedenste kulinarische Spezialitäten des In- und Auslands und Kinderprogramme bereichern darüber hinaus Ihr Abendprogramm.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Fächergruppen der Freien Universität und aus sieben Forschungsinstitutionen in Berlin-Dahlem freuen sich auf Ihr Kommen.

Geographen bei der Beschreibung eines Bohrkerns in dem gleichen Projekt

Geographen und Archäologen zusammen beim Bohren in dem FU-Projekt Monte San Giovanni im Parco regionale die Monte Navegna e Cervia

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Die Lange Nacht der Wissenschaften | Praktische Hinweise

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eise Eintrittspreise: Vorverkauf bis 12.6.2009 am Veranstaltungstag,

13. 6. 2009 ab 0.00 Uhr

Erwachsene ohne Ermäßigung 10 € 12 €

Ermäßigtes Ticket (Auszubildende, Schüler/-innen, Studierende, Rentner/-innen, Behinderte, ALG-Empfänger/-innen, Wehr- und Ersatzdienstleistende)

6 € 8 €

Familienticket (bis max. 5 Pers., davon bis 2 Erwachsene; Kinder bis 18; unabhängig vom Familienstand; an der Abendkasse teil- und umtauschbar!)

20 € 24 €

Late-Night-Ticket (an Abendkassen ab 23.00 Uhr) – 5 €

Schülergruppentickets: ausschließlich Lehrer/-innen können im Online-Vorverkauf (11.5.–9.6.2009) unter www.LangeNachtDerWissenschaft.de für ihre Schüler/-innen Tickets bestellen; Mindestmenge: 7 Tickets; Tickets für Lehrer sind ermäßigt; Versand erfolgt an Schuladresse (ohne Aufschlag)

4 € pro Schüler/-in

Vorverkauf ausschließlich für Angehörige der Freien Universität: ab Mitte Mai bis 12.6.2009 am Info-Counter im Foyer der Mensa II, Otto-von-Simson-Str. 26 (Haus 10), montags bis freitags 9–17 Uhr

6 €

Kinder bis 6 Jahre Eintritt frei

Kartenvorverkauf:Vorverkauf: ab 28. 5. 2009 bei allen S-Bahn-Ticket-Verkaufsstellen und S-Bahn-VerkaufsautomatenVorverkauf online: vom 11. 5. bis 9. 6. 2009 unter www.LangeNachtDerWissenschaft.de (1,55 € Aufschlag, inkl. Porto), Bezahlung nur mit Kreditkarte oder über PayPal

Abendkassen in Dahlem: in vielen teilnehmenden Instituten Liste der Kassenstandorte ab 11. 5. 2009 unter www.LangeNachtDerWissenschaft.de und www.fu-berlin.de/langenacht

Gültigkeit der Tickets: Eintritt in alle teilnehmenden Institutionen in Berlin und Potsdam Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im Berliner Tarifnetz ABC (vom 13.6.2009, 14 Uhr, bis 14.6.2009, 4 Uhr) Benutzung aller zusätzlich eingerichteten Bus-Shuttles

Informationsstände und Guides während der Langen Nacht der Wissenschaften:Ein Informationsstand mit umfassendem Informationsmaterial gleich vor dem Gebäude „Habelschwerdter Allee 45“ ( auf Lageplan)

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Die Lange Nacht der Wissenschaften | Praktische Hinweise

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Bus-Guides in allen Shuttle-Bussen in Dahlem sowie zu den Campi Düppel, Lankwitz und Benjamin Franklin. Die Guides geben kompe-tente Auskünfte zu den Veranstaltungen und verteilen Programmhefte. So können für den Einzelnen interessante Veranstaltungen und deren Orte gezielt vor der Ankunft ermittelt werden.

BVG-Bus-Shuttles in Berlin:Die wissenschaftlichen Einrichtungen in Adlershof, Buch, Charlot ten-burg, Dahlem, Düppel, Lankwitz, Mitte, Potsdam, inklusive Golm, Steglitz, Treptow, Wedding und Wildau werden mit Bus-Shuttles der BVG zwischen 17 und 1 Uhr im 15-Minutentakt angefahren. Sie sind gut an S- und U-Bahnhöfe angebunden. Unter www.s-bahn.de und www.bvg.de erfahren Sie, wie Sie am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Ausgangspunkten der Bus-Shuttles gelangen.

Spezielles Bus-Angebot für die Freie Universität und weitere Einrichtungen in Berlin-Dahlem:BVG-Zubringerbus im 15-Minuten-Takt für alle Einrichtungen in Dahlem zwischen S+U-Bahnhof Rathaus Steglitz (Hermann-Ehlers- Platz, dort Start und Endhalt) und Habelschwerdter Allee 45 (Lageplan: Busroute gelb ). Der BVG-Shuttle hält auch Königin-Luise-Straße/Schmidt-Ott-Straße, Königin-Luise-Straße/ Arnimallee und U-Bahn Dahlem Dorf.Optimiertes Busroutenkonzept ab Habelschwerdter Allee 45 ( auf Lageplan): Es gibt drei kürzere Busrouten mit neun Bussen der Fa. Messebus KG, die im 5- bis 10-Minuten-Takt alle universitären und außeruniver sitären Einrichtungen in Dahlem anfahren und in der Regel direkt vor jedem Veranstaltungsgebäude halten. Die Busse sind passend zu den Busrouten farbig leuchtend gekennzeichnet und damit gut identifizierbar. Die Busrouten und alle Haltestellen sind im beigefügten Lage plan eingezeichnet: 1. Busroute grün im südwestlichen Campusbereich2. Busroute blau schwerpunktmäßig zu den naturwissenschaftlich-

mathematischen Veranstaltungsorten3. Busroute pink im nördlichen und östlichen Campusbereich

Habelschwerdter Allee 45 ( ): Zu- und Umstieg in alle drei Busrouten im Bereich Dahlem, zu BVG-Zubringerbussen zum S+U-Bahnhof Rathaus Steglitz, zum BVG-Shuttle zur Veterinärmedizin in Berlin-Düppel und zu den Bus-Shuttles zum GeoCampus Lankwitz via Campus Benjamin Franklin (Charité – Universitätsmedizin).Veterinärmedizin in Berlin-Düppel: alle 20 Minuten BVG-Shuttle ab Habelschwerdter Allee 45 ( auf Lageplan)GeoCampus Lankwitz: alle 20 Minunten ab U-Bahn Dahlem-Dorf über Rathaus Steglitz mit BVG-Linie X83 bis Emmichstr.Charité-Universitätsmedizin Berlin – Campus Benjamin Franklin: mit Buslinien 285 und M85 ab S+U-Bahnhof Rathaus SteglitzDer GeoCampus Lankwitz und der Campus Benjamin Franklin sind zudem alle 15 Minuten mit einem Bus-Shuttle ab Habelschwerdter Allee 45 zu erreichen.

Veranstaltungsprogramme im Internet: Programm aller Standorte in Berlin und Potsdam ab 11. 5. 2009: www.LangeNachtDerWissenschaften.de Programm der Freien Universität und außeruniversitärer Einrich-tungen in Dahlem ab Anfang Mai: www.fu-berlin.de/langenacht

Telefonische Hotline: 28.5 .2009 bis 13. 6. 2009 unter (030) 28 49 38 47

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Begleitprogramm zur Langen Nacht der Wissenschaften an der Freien Universität Berlin

Neben den vielen wissenschaftlichen Veranstaltungen gibt es wieder ein unterhaltsames Begleitprogramm, u. a. mit Musik, Tanz, kulinari-schen Genüssen und einer eindrucksvollen Gebäudeillumination. Dieses Programm findet im Henry-Ford-Bau ( ) und im Gebäude Habelschwerdter Allee 45 ( ) statt.

Epochen der Freien Universität BerlinIn der Ausstellung „Geschichte der Freien Universität“, die im Henry-Ford-Bau ( ) gezeigt wird, bekommen Sie Informationen über die Historie der Freien Universität und können einen Film von Wolfgang Kiepenhauer zur Gründung der Freien Universität sehen: „Eine freie Universität (1949)“.

Live-Musik und TanzIgor Omelchuk studierte in der Ukraine das Fach Akkordeon an der Musikfachschule Krivij Rig, an der Staatlichen S. Prokojew-Hochschule für Musik in Donezk und an der Staatlichen Universität Charkiw. Er gab zahlreiche Konzerte in Deutschland, der Ukraine und der Schweiz. Seit 2005 besucht er die Meisterklasse/Klassische Musik am Hohner-Konservatorium in Trossingen. In der Langen Nacht der Wissen schaften zaubert er aus seinem Akkordeon Musik, für die ansonsten ein ganzes Sinfonieorchester benötigt wird.

An folgenden Orten wird I. Omelchuk für Sie spielen (unterbrochen von kurzen Pausen): · Henry-Ford-Bau ( ): 21.30–22 Uhr

· Habelschwerdter Allee 45 ( ): 19–21 Uhr im Foyer der Hörsäle und der Mensa II

· sowie von 22.30–0.30 auf dem Vorplatz, Eingang K-Straße.

Einen weiteren musikalischen Genuss erleben Sie von 19–19.45 Uhr mit der BigBand des Collegiums Musicum am Ausgang des Henry-Ford-Baus Richtung Boltzmannstraße. Diese tritt ein weiteres Mal um 20.30 Uhr im Gebäude Habelschwerdter Allee 45 ( ), Foyer der Mensa, auf. Und nicht zuletzt ergänzt Tanzkunst das Musikpro gramm: V on 21.45–22 Uhr können Sie im Henry-Ford-Bau ( ) einer Tango-Vorführung beiwohnen.

IlluminationDie Tübinger Firma Leuchtwerk lässt mit einer kunstvollen Illumi-nation die Fassade des Henry-Ford-Baus ( ) hell erstrahlen. Weitere Lichteffekte bieten die Leuchtobjekte der Fa. Illuminist vor dem Gebäude Habelschwerdter Allee 45 ( ).

Begleitprogramm zur Langen Nacht der Wissenschaften an der Freien Universität Berlin

Igor Omelchuk, © I. Omelchuk Leuchtobjekt, © E. Koulouris

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Begleitprogramm zur Langen Nacht der Wissenschaften an der Freien Universität Berlin

Kulinarische GenüsseDer Leiter der Mensa des Studentenwerks Berlin führt Sie durch die Koch- und Küchenräume. Schauen Sie hinter die Kulissen der Mensa und ihrer Gerichte. Informationen: Habelschwerdter Allee 45, Mensa II (Zugang auch von Otto-von-Simson-Straße 26, auf Lageplan), Füh-rungen um 18.30, 19.30, 20.30 Uhr.

Im Henry-Ford-Bau ( ) verwöhnt das Restaurant Galileo Ihren Gau-men mit einem reichen kulinarischen Angebot.

Neue Adresse für Think Tanks: Das Seminaris CampusHotel Berlin stellt sich vorIm März 2009 ist in Dahlem das spektakuläre Hotel- und Konfe renz-zentrum nach Plänen des renommierten deutsch-amerikanischen Architekten Helmut Jahn eröffnet worden. Das moderne Stahl-Glas-Bauwerk auf dem Campus der Freien Universität Berlin ist neben der Philologischen Bibliothek von Lord Norman Foster ein weiteres archi-tektonisches Glanzlicht am Wissenschaftsstandort Dahlem.

Das Konferenzzentrum „The Dahlem Cube“, ein gläserner Kubus, bietet auf rund 2.600 qm 15 hochf lexible Konferenz-, Seminar- und Tagungsräume für bis zu 700 Personen. Das Hotel umfasst 186 kom-fortable Zimmer und Suiten, Restaurants, Bar und „active-lounge“ sowie eine Tiefgarage mit 140 Plätzen.

Günther Strube, gf. Gesellschafter der Seminaris Hotels & Meeting Resorts, erläutert: „Wer ein Erlebniswochenende, einen Kultur-Trip, privaten oder geschäftlichen Aufenthalt in Berlin plant, Hauptstadt luft

schnuppern will oder Entspannung sucht, dem steht jetzt dieses außer-gewöhnliche Hotel in Berlins vornehmstem Stadtteil Dahlem zur Verfügung. Das Haus ist daher einerseits auf Bedürfnisse der Wissen-schaftler/-innen, andererseits aber auch auf den gesamten Hotel-, Konferenz- und Tagungsmarkt einschließlich der nicht weit entfernt liegenden Berliner Messe ausgerichtet.“

Uhrzeit Rundgang

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17.00–0.00 Einblicke & Ausblicke: Das neu eröffnete „Seminaris CampusHotel Berlin – Science & Conference Center“ stellt sich vor. Ein Rundgang durch das gesamte Hotel mit Reception, Lobby, Restaurants & Bars und das Konferenzzentrum „The Dahlem Cube“, inklusive einer kleinen Erfrischung.

Ort: Takustraße 39, 14195 Berlin Zeit: 17.00–0.00 Uhr Infos: www.seminaris.de/berlin

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Seminaris CampusHotel Berlin, Animation: Architektur von Helmut Jahn

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Kinder- und Jugendprogramm

Wie in jedem Jahr wird Euch Kindern und Jugendlichen ein spannen-des Programm an der Freien Universität und an außeruniversitären Dahlemer Forschungseinrichtungen geboten, das viele Fragen zur Wis-senschaft aufwirft, auf die Ihr verständliche Antworten erhaltet. Mit Workshops, Ratespielen, Experimenten, Wettbewerben, Führungen und vielem mehr werdet Ihr für die Vielfalt von Wissenschaft und For-schung begeistert, die in der Form im Schulalltag oft nicht vorkommt.

Auch in diesem Jahr ist wieder die Science Rallye für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre dabei, die am FB Physik sowie an den Insti-tu ten für Informatik, Mathematik und dem Konrad-Zuse-Zentrum für Infor mationstechnik stattfindet. Die Teilnehmer/-innen füllen während der Rallye Fragebögen aus und können viele schöne Preise gewinnen.

„Forschungsexpedition Deutschland“ im Wissenschaftsjahr 2009: Mit dem Expeditionspass können Kinder und Jugendliche ihre eigene Forschungsexpedition durch Deutschland dokumentieren. Beim Besuch einer teilnehmenden Forschungseinrichtung bekommen sie einen Stempel in ihren Pass. Wer fünf Stationen seiner Entdeckungs reise im Expeditionspass festgehalten hat, kann die Teilnahme an einer echten Forschungsexpedition gewinnen. In der Langen Nacht der Wissen-schaf ten können sich mit einem „Expeditionspass“ ausgestattete Kin-der bei den Zählern und Kontrolleuren der Einrichtungen „Stempel“ für ihre Forschertätigkeit abholen.

Die folgende Über sicht listet alle Insti tute mit speziellen Kinder -pro grammen auf (im Programm jeweils mit Logo gekennzeichnet):

Fächergruppe Medizin, Naturwissenschaften, Mathematik, Informatik· FB Veterinärmedizin: Institut für Veterinär-Anatomie, für Mikrobio-

logie und Tierseuchen, für Virologie und Klinik für Klauentiere· Institut für Geographische Wissenschaften:

FR Physische Geographie· Institut für Geologische Wissenschaften:

FR Planetologie und Fernerkundung· Institut für Meteorologie· Institut für Chemie und Biochemie/Biochemie· Charité – Universitätsmedizin· TU Berlin· NatLab: Bienenkunde· Institut für Biologie: Pf lanzenphysiologie, Biochemie der Pf lanzen

und Mikrobiologie· Botanischer Garten und Botanisches Museum· FB Physik· Institut für Chemie und Biochemie und Didaktik der Chemie· Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft· Institut für Mathematik: Bio Computing Group,

Numerische Risikoanalyse (Brandsimulation)

Liebe Kinder und Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler

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Kinder- und Jugendprogramm

· Zuse-Institut Berlin: Super-Computer· NatLab: Ein Schülerlabor des FB Biologie, Chemie, Pharmazie · Schülerlabor „Earth Lab“ des GeoCampus Lankwitz · Science Rallye: Informatik, Mathematik, Physik, Zuse-Zentrum

Fächergruppe Erziehungswissenschaft und Psychologie· FB Erziehungswissenschaft:

Datenverarbeitung und Informatische Bildung· Deutsche Universität für Weiterbildung· FB Erziehungswissenschaft und Psychologie:

AB Erziehungs wissenschaftliche Zukunftsforschung und Grundschulpädagogik

Fächergruppe Geschichts-, Kultur- und Sprachwissenschaften· Institut für Prähistorische Archäologie· Exzellenzcluster Topoi· Universitätsarchiv · Lateinamerika-Institut· Seminar für Semitistik und Arabistik· Ostasiatisches Seminar:

FR Japanologie, FR Sinologie und Konfuzius-Institut· Institut für Vergleichende Ethik

Darüber hinaus sind viele weitere Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und auch Schulklassen geeignet, ohne dass ein spezielles Kinderprogramm geboten wird. Hierzu zählen (in Auswahl):

· FB Veterinärmedizin: Klinik für kleine Haustiere, studentische Fachschaft

· FB Geowissenschaften: Angewandte Geographie, Geochemie/ Hydrologie/Mineralogie, Geologie

· Julius-Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpf lanzen · Institut für Biologie und Didaktik der Biologie· Institut für Informatik · Philosophie der Erziehung · CeDiS und Osteuropa-Institut · Ostasiatisches Seminar: FR Koreastudien · Deutsche und Niederländische Philologie/Linguistik

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Die Gesundheit des Tieres – Wichtig für Mensch und Tier: Veterinärmedizin in Düppel und Dahlem

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Aufgabe der Tieranatomen an der Freien Universität ist es, Gestalt, Lage und Struktur von Körperteilen und Organen zu untersuchen und zu vermitteln. Die Teildisziplin Histologie beschäftigt sich mit Geweben und Zellen, die Embryologie mit der Entwicklung und deren Störungen.

Die Ausbildung der zukünftigen Tierärztinnen und Tierärzte ist darauf ausgerichtet, eine solide Wissensbasis für Praxis und Klinik zu schaf fen. Hier werden modernste pädagogische Konzepte angewandt, wie z. B. das Präparieren und Mikroskopieren im virtuellen Raum. Dies betrifft sowohl große Tiere, wie Pferde und Rinder, als auch kleine Haus tiere, wie Hund, Katze, Meerschweinchen und Vögel.

Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf der Untersu chung der Bildung von Blutgefäßen mit dem Ziel der Schaffung von Ersatz-methoden zum Tierversuch. Die Techniken, die dabei ange wendet wer-den, umfassen die Etablierung verschiedener Zellkulturen sowie mole-kularbiologische und gentechnische Methoden.

Veterinär-Anatomie: eine fantastische Reise durch den Kosmos des TierkörpersFB Veterinärmedizin | Institut für Veterinär-Anatomie

Kuh blickt auf den Präpariersaal

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Demonstrierte Objekte

∙ Skelette und Organpräparate∙ Plastinate: Tierkörper in Scheiben und ganze Organe∙ Anatomische Sammlung∙ Gurtl’sche Sammlung von Fehlbildungen

Zum Mitmachen

∙ Mikroskopieren von ausgewählten Gewebeschnitten∙ Mikroskopieren und Präparieren im virtuellen Raum∙ Organ-Quiz im Präpariersaal

Posterpräsentationen

∙ Was macht ein Anatom?∙ Ersatzmethoden zum Tierversuch

Uhrzeit Schnuppervorlesungen (Präpariersaal)

19.00–19.3021.00–21.3023.00–23.30

Embryologie: Ein Tier entsteht Anatomie: Das Skelett des VogelsHistologie/Zytologie: Blut

Außerdem

Minicatering

Ort: Koserstraße 20, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.vetmed.fu-berlin.de/einrichtungen/institute/we01/

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Die Gesundheit des Tieres – Wichtig für Mensch und Tier: Veterinärmedizin in Düppel und Dahlem

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Ist die Creme-Torte noch fit bei 35 °C? Muss Hackepeter nach drei Stun den vom Kalten Buffet verbannt werden? Wie verhalten sich Salmonellen in einer Süßspeise bei einem Sommerfest mit Außen-temperaturen von 37 °C oder bei 7 °C im Haushaltskühlschrank? Diesen und anderen Fragen geht z. B. eine vom Institut für Lebens-mittelhygiene entwickelte interaktive Computersimulation nach.

Ein Keim bleibt selten allein – wie Lebensmittelvergiftungen entstehen können FB Veterinärmedizin | Institut für Lebensmittelhygiene

Keime in Lebensmitteln

Uhrzeit Teste Deine Fähigkeiten im Schmecken – Riechen – Tasten von Lebensmitteln!

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durch-gehend 17.30–0.30

Mittels Testlösungen, unterschiedlichen Geruchsproben sowie haptischen und taktilen Testsystemen können die Teilnehmer/-innen die vielfältigen Einflussgrößen bei der sensorischen Bewertung von Lebensmitteln beispielhaft kennenlernen und erproben.

Uhrzeit Ein Keim bleibt selten allein – Wie Lebensmittelvergiftungen entstehen können

18.00, 20.00, 22.00, 0.00

Anschaulich kann das Wachstum verschiedener Bak te - rien unter veränderlichen Bedingungen dargestellt wer -den. In verschiedensten Kombinationen werden der Ein-fluss von Lagertemperaturen und Art des Lebensmittels auf die Vermehrung von vier gefährlichen Bak te rienarten betrachtet. Es lassen sich die unterschiedlichen Zusam-menhänge für den Betrachter visuell darstellen und spielerisch erfahrbar machen. (für Gruppen geeignet)

Uhrzeit Posterpräsentation: Kennzeichnung von Lebensmittelpackungen (mit Erklärungen)

17.00–1.00 Welche Angaben müssen auf einer Verkaufsverpackung von Lebensmitteln stehen, und welche Informationen kann der Verbraucher diesen entnehmen?

Ort: Königsweg 61–69, 14163 Berlin Campus Düppel – Bus-Shuttle: Halt vor Haus , Habelschwerdter Allee 45, alle 20 Min.

Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.vetmed.fu-berlin.de/einrichtungen/institute/we08/

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Die Gesundheit des Tieres – Wichtig für Mensch und Tier: Veterinärmedizin in Düppel und Dahlem

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Warum dienen Bakterien zur Herstellung von Lebensmitteln, wie z. B. Käse, Joghurt oder Sauerteig, wo sie doch auf der anderen Seite Fleisch, Fisch, Brot, Obst oder Getränke durch Fäulnis ungenießbar machen? Was versteht man eigentlich unter „Probiotika“? Aufgrund welcher Be sonderheiten sind einige Bakterien Erreger gefährlicher Infektions-krankheiten, wie z. B. Typhus oder Tuberkulose, während andere Bak-terien Infektionen (z. B. Hauterkrankungen) abwehren und unser Immun system trainieren? Wann helfen Antibiotika und wann nicht? Was versteht man unter „multiresistenten Bakterien“ und was haben diese mit der Hygiene in Krankenhäusern zu tun? Warum sollte man sich häufig die Hände waschen? Und warum ist eine allzu saubere Umwelt für unsere Kinder nicht optimal? Wie sinnvoll sind antibakte-rielle Reiniger, Socken oder Hemden? Und vor allem: können wir oh-ne Bakterien überhaupt leben? Diese und andere Fragen werden in der Langen Nacht der Wissenschaft anhand von Vorträgen und Demons-trationen beantwortet.

Die Besucher/-innen haben die Möglichkeit mitzuerleben, wie Bak-terien untersucht werden. Angefangen von der Probennahme über das Wachstum von Kolonien auf Nährböden bis hin zur Darstellung unter dem Mikroskop werden alle Schritte der mikrobiologischen Diagnos-tik anschaulich vorgestellt. Wer möchte, kann sogar noch einen Schritt weitergehen und das Ausgangsmaterial der molekularen Diagnostik, die Bakterien-DNA, mit bloßem Auge betrachten, Gene zum Anfassen sozusagen.

Ein weiteres Highlight stellt das Quiz „Wer wird Mikrobiologe?“ dar, bei dem die Besucher/-innen ihr Wissen rund um die Bakterien testen können und die Möglichkeit haben, kleine Preise zu gewinnen.

Multimediale Präsentationen, die Einblicke in die faszinierende Welt der Bakterien bieten, sowie die Möglichkeit zum Selbst-Mikro-skopieren runden das Angebot unseres Instituts ab.

Die Welt der Bakterien – harmlos oder gefährlich? FB Veterinärmedizin | Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen

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Präsentationen (Dekanat)

Poster – Multimediaprojektion – Quiz (Erwachsene und Kinder) – Vorträge

Ausstellung (Dekanat)

Bakteriologische Präparate

Ort: Oertzenweg 19 b, 14163 Berlin Campus Düppel –

Bus-Shuttle: Halt vor Haus , Habelschwerdter Allee 45, alle 20 Min.Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.vetmed.fu-berlin.de/einrichtungen/institute/we07/

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Bakterienplatte Bakterien (EM)

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Die Gesundheit des Tieres – Wichtig für Mensch und Tier: Veterinärmedizin in Düppel und Dahlem

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Tierpathologen an der Freien Universität forschen über die Erkennung und das Verständnis von Tierkrankheiten, meistens mit dem Ziel einer verbesserten Therapie am Einzeltier oder einer besseren prophylakti-schen Vermeidung der Krankheit. Das Team von acht Pathologen deckt dabei ein weites Krankheitsspektrum bei verschiedenen Haus- und Nutztieren sowie Krankheiten des Menschen ab, wozu Lungenkrank-heiten bei Pferden, Tumoren bei Hunden und Katzen sowie Aspekte von Mukoviszidose und Asthma beim Menschen zählen. Die Diagnostik-abteilung des Instituts führt jährlich etwa 1.000 Obduktionen durch und analysiert etwa 3.000 Gewebeproben von lebenden Tieren, die zur Erkennung ihrer Krankheiten und optimalen Therapien führen. Gleichzeitig werden etwa 160 Studierende der Tiermedizin auf allen Gebieten der Tierkrankheiten ausgebildet.

Pathologie: eine Wissenschaft fürs Leben FB Veterinärmedizin | Institut für Tierpathologie

Querschnitt durch die Dickdarmschleimhaut mit grüner Anfärbung des bei Mukoviszidose-Patienten defekten CFTR-Chlorid kanals und roter Färbung des mCLCA6-Proteins, welches Z iel neuer Therapieformen sein könnte.

Posterpräsentation und Erklärungen (Haus , EG Dekanat)

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∙ Was macht ein Tierpathologe?∙ Die Katzenkratzkrankheit des Menschen: Was Katzenbesitzer wissen

sollten∙ Defekte Ionenkanäle bei Mukoviszidose und Asthma: Was müssen

wir noch wissen, um besser helfen zu können?∙ Verbesserte Therapie bei Hauttumoren: Hilfe für das Immunsystem∙ Warum Tiere obduzieren lassen?

Demonstrierte Objekte (Haus , EG Dekanat)

∙ Plastination in der Tiermedizin: Kranke Organe gummiert für die studentische Ausbildung

∙ Knochenkrankheiten in der Jugend und im Alter: Wie beim Mensch so beim Tier

∙ Digitale Mikroskopie: Der Computer ersetzt das Mikroskop

Zum Selbstmachen (Haus , EG Dekanat)

Mikroskopisches Untersuchen von 20 häufigen Tierkrankheiten

Ort: Oertzenweg 19 b, 14163 Berlin Campus Düppel –

Bus-Shuttle: Halt vor Haus , Habelschwerdter Allee 45, alle 20 Min.Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.vetmed.fu-berlin.de/einrichtungen/institute/we12/

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Die Tierernährung (Fütterung, Ernährungsphysiologie und Futter mit -tel kunde) ist ein wichtiges Forschungsfeld in der Veterinärmedizin. Hierbei steht die Tiergesundheit stets im Vordergrund der Betrachtun-gen. Beim Nutztier sind Fragen der Leistung und Lebensmittelsicher-heit jedoch von ebenso großer Relevanz und Aspekte des Umweltschutzes von zunehmender Bedeutung. Im ökologischen Landbau erfordern zudem die f lächengebundene Produktion und die erheblichen Restrik-tionen beim Einsatz von Futtermitteln eine Optimierung der Nähr-stoffeffizienz bei gleichzeitiger Erhöhung der Produktqualität.

Auch im Heimtierbereich ist die Tierernährung von aktuellem Inte-resse. In deutschen Haushalten leben rund 6 Millionen Hunde, 7,5 Milli-onen Katzen und über 6 Millionen kleine Heimtiere, wie z. B. Kanin-chen und Meerschweinchen. Neben den Säugetieren werden in großer Zahl Ziervögel, Aquarienfische, Reptilien und andere Exoten gehalten. Die artgerechte Ernährung ist eine wichtige Voraussetzung für die Gesunderhaltung dieser Liebhabertiere und stellt auch aus tierschütze-rischer Sicht ein wesentliches Anliegen dar. Fehlernährungen sind viel-fältig und oft nicht einfach zu erkennen. Sie können durch unausge-wogene Versorgung mit Nährstoffen, falsche Auswahl des Futters oder beeinträchtigte Futterqualität verursacht werden. Hygienische Aspekte sind besonders bei der Verfütterung von rohem Fleisch zu beachten. Dieses kann Träger von Krankheitserregern sein, die nicht nur das Tier, sondern durch den engen Kontakt auch den Menschen gefährden.

Schließlich können bestehende Erkrankungen von Klein- und Groß-tieren durch gezielte diätetische Maßnahmen positiv beeinf lusst und die Lebensqualität und -erwartung verbessert werden.

Besucher/-innen haben in der Langen Nacht der Wissenschaften Gelegenheit, in spezifische Fragestellungen zur Erforschung der adä-quaten Ernährung von Tieren Einblick zu nehmen. Aktuelle Frage-stellungen zur Verwendung genetisch veränderter Futtermittel wer-den gemeinsam mit dem Institut für Veterinär-Biochemie dargestellt. Es werden in einer ausführlichen Präsentation verschiedene Futter-mittel gezeigt und Tierärzte stehen zur Verfügung, um Aspekte des ökologischen Landbaus zu erläutern und Fragen zur Fütterung von Heim- und Nutztieren zu beantworten.

Was ist drin im Futter? Welche Fehler kann man machen?Beispiele von Futter mitteln – Futtermitteleinsatz im ökologischen Landbau: Fragen und Antworten FB Veterinärmedizin | Institut für Tierernährung

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Präsentation (Haus , in Kooperation mit dem Institut für Veterinär-Biochemie, für Kinder geeignet)

Aktuelle Themen zur Tierernährung

Ort: Oertzenweg 19b, 14163 Berlin Campus Düppel – EG Bus-Shuttle: Halt vor Haus , Habelschwerdter Allee 45, alle 20 Min.Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.vetmed.fu-berlin.de/einrichtungen/institute/we04/

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Weltweit nehmen die Anbauf lächen für gentechnisch veränderte Pf lan-zen (GVO) zu und damit auch die Anfragen des Verbrauchers, warum gentechnisch veränderte Pf lanzen zur Produktion unserer Lebensmit-tel eingesetzt werden und wie sicher diese sind. Eine sachliche Beur-tei lung der möglichen Vor- und Nachteile von gentechnisch veränderten Lebensmitteln ist für den Verbraucher sehr wichtig. Informieren Sie sich bei uns über Gentechnik in Lebens- und Futtermitteln und erfah-ren Sie anhand ausgewählter Beispiele mehr über die mögliche Ver brei-tung sowie die Eigenschaften von gentechnisch veränderten Organis-men (GVO).

Wissenschaftler des Instituts für Veterinär-Biochemie stehen für Ihre Fragen zur Verfügung, beraten Sie und diskutieren mit Ihnen über den Einsatz von Gentechnik im täglichen Leben. Gemeinsam mit Experten des Instituts für Tierernährung werden auch Fragen zu gen-technisch verändertem Tierfutter diskutiert. Vertreter nationaler und europäischer Behörden geben Auskünfte zur Sicherheitsbewertung und zum Zulassungsverfahren von GVOs in der EU:· Wie kommen gentechnisch veränderte Lebensmittel auf den Markt? · Wo findet man heute gentechnisch veränderte Lebens- und

Futtermittel? · Was ist das Problem, wenn Fleisch von Tieren angeboten wird, die mit

GVOs gefüttert wurden? · Welche Vor- oder Nachteile sind für mich als Konsument zu erwarten? · Habe ich überhaupt eine Chance, garantiert GVO-freie Lebensmittel

zu kaufen? · Kann ich mein Haustier GVO-frei ernähren? · Wer forscht unabhängig zu diesen Themen?

· Wie funktioniert das Nachweisverfahren von gentechnisch veränderten Lebensmitteln?

· Welche gentechnisch veränderten Lebensmittel erwarten uns zukünftig (GM-Tiere)?

Diskutieren Sie mit uns!

Gentechnik zum (Fr)essen gern?! FB Veterinärmedizin | Institut für Veterinär-Biochemie

DNAMais Gentechnik-Warnung

Informationsveranstaltung und Diskussionen(Haus , in Kooperation mit dem Institut für Tierernährung)

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Präsentationen zum Thema Gentechnik

Ausstellung (Haus )

Gentechnik in Lebens- und Futtermitteln

Quiz (Haus )

GVO in Lebensmitteln

Ort: Oertzenweg 19 b, 14163 Berlin Campus Düppel – Bus-Shuttle: Halt vor Haus , Habelschwerdter Allee 45, alle 20 Min.Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.vetmed.fu-berlin.de/einrichtungen/institute/we03/

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Milch und Milchprodukte erfreuen sich allgemeiner Beliebtheit, weil sie gut schmecken, in der Regel und in Maßen ernährungs-physiologisch wertvoll und immer noch preiswert sind. Kühe fressen Gras und Heu (+ Kraftfutter) und produzieren somit als nicht un-mittelbare Nahrungskonkurrenten des Menschen Milch. Diese Umwandlung von Gras und Heu in Milch wird maßgeblich durch eine klassische Symbiose zwischen den Mikroorganismen in den Vormägen und den physiologischen Leistungen der Kuh ermöglicht, die heute eine jährliche Milchproduktion pro Kuh von 8.000 Litern (Durchschnittswert) oder u. U. wesentlich mehr erlauben. Die bio-logischen Mechanismen, die diesen Produktionsleistungen zugrunde liegen, werden vorgestellt: Erhöhung der Milchleistung durch die Tierzucht, Bedarf an Futtermitteln für die Milchproduktion, Effek-tivität der Milchproduktion (Energiebedarf ), Beanspruchung des Stoffwechsels für die Milchproduktion (Leistung und Gesundheit), Nebenwirkungen der hohen Milchproduktion sowie die Freisetzung von Treibhausgasen (Methan).

Die Kuh gibt Milch: na und? FB Veterinärmedizin | Institut für Veterinär-Physiologie

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Uhrzeit Vortrag und Demonstration (geeignet für Kinder ab 3./4. Klasse, ca. 30 Minuten und Diskussion, Haus , Souterrain)

18.00, 20.00, 22.00, 0.00

Mikrobielle Fermentationsvorgänge in den Vormägen

Ort: Oertzenweg 19 b, 14163 Berlin Campus Düppel – Bus-Shuttle: Halt vor Haus , Habelschwerdter Allee 45, alle 20 Min.Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.vetmed.fu-berlin.de/einrichtungen/institute/we02/

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Die Gesundheit des Tieres – Wichtig für Mensch und Tier: Veterinärmedizin in Düppel und Dahlem

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Das Institut für Virologie befindet sich derzeit auf dem Campus Mitte der Humboldt-Universität zu Berlin und befasst sich mit immunolo-gischen, virologischen und molekularbiologischen Aspekten viraler Infektionen der Haus- und Heimtiere, insbesondere des Pferdes, des Hundes, der Katze und des Gef lügels. Viren sind einfach aufgebaute, wenige Nanometer kleine, für das Auge nicht sichtbare Krankheits-erreger, die aber Tieren und Menschen gefährlich werden können. Der Schwerpunkt der For schungsarbeiten der Virologen liegt in der Ana-lyse und Manipulation von Viren. Um zu verstehen, welche Bausteine der Viren krank machen, werden einzelne Gene ausgeschaltet und mit einem grün f luoreszierenden Farbstoff markiert. Diese genmanipulier-ten, grün markierten Viren lassen sich dann besser in Zellkultur und im Versuchstier beobachten. Sobald man die Tricks der Viren erkannt hat, kann man diese Erkenntnisse dazu nutzen, um neue Impfstoffe oder Medikamente zu entwickeln, die sowohl Krankheiten bei den Haus-tieren aber auch eine Ausbreitung auf den Menschen im Falle von Zoonosen verhindern könnten.

Virologie: Wie machen Viren Tiere krank? FB Veterinärmedizin Institut für Virologie | AG Equine Herpesviren und tierische Pockenviren

Uhrzeit Vorträge ( jeweils 20 Min.)

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Hilfe, meine Katze hat die Pocken!

Machen Viren blind?Unsichtbare Feinde – ein Horrorfilm

Virologie zum Mitmachen

∙ Mikroskopieren: Zerstörerische Viren in der Zellkultur∙ Virusmodelle: Ich bau mir ein Virus∙ Animationen am Computer:

Wie kommt ein Virus in die Zelle und wieder heraus?∙ Elektronenmikroskopische Fotos: Ansichten von tierischen Viren

Kinderprogramm

Virus-Quiz für Kinder: Was weiß ich über Viren?

Ort: Oertzenweg 19 b, 14163 Berlin Campus Düppel –

Bus-Shuttle: Halt vor Haus , Habelschwerdter Allee 45, alle 20 Min.Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.vetmed.fu-berlin.de/einrichtungen/institute/we05/

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Die Klinik für Klauentiere präsentiert Ihnen: die Kuh! Lebendig und zum Anfassen! An den einzelnen Stationen stellen wir Ausschnitte aus dem Klinikalltag, interessante Patienten, Einblick in Forschungs akti-vitäten und Beispiele unserer Lehre vor. Besuchen Sie die Ausstellung „Körperwelten: die Kuh von außen und innen“, lernen Sie an der Station „Leben in der Kuh“ die Bewohner des Wiederkäuer-Pansens kennen, lassen Sie sich in unserer Musikecke „Hörwelten“ die Kuh als Musik-instrument demonstrieren. Nehmen Sie an einer Lehrveranstaltung zum Thema „Die Kuh ‚auf links gezogen‘ “ teil, bei der normale und krankhafte Lebensprozesse an Modellen dargestellt werden. Lernen Sie im „Emergency Room“ die Kuh als Patientin kennen und versuchen Sie sich an einer „Mission Impossible …“

Kinderprogramm: Nachts sind alle Katzen grau – Nachtwanderung zwischen Stall und WeideWas muht denn da? Wo sich Schwein und Ziege Gute Nacht sagen, bie-tet das Gelände der Tiermedizin zahlreiche Ecken und Nischen, die schon am Tage eine Entdeckungsreise wert sind. Nachts jedoch werden Geräusche und Gerüche besonders intensiv wahrgenommen. So kön-nen kleine und große Schatzsucher/-innen auf eine Entdeckungsreise zwischen Kuhstall und Misthaufen gehen, Pferdegetrappel und Hunde-gebell hören, Ziegen beim Schlafen zusehen sowie frische Landluft mitten in der Stadt erschnuppern. Wer weiß, vielleicht findet der eine oder andere wirklich einen kleinen Schatz?

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Wo geht’s denn hier zum Kuhdamm? – Reise in das Innere der Kuh FB Veterinärmedizin | Klinik für Klauentiere

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Uhrzeit Demonstrationen (Haus )

19.15, 21.15, 23.1518.45, 20.45, 22.45

Hörwelten – die Kuh als Musikinstrument

Emergency Room – die Kuh als Patientin

Uhrzeit Lehrveranstaltung (Haus )

20.15, 22.15, 0.15

Die Kuh „auf links gezogen“

Uhrzeit Ausstellung (Haus )

17.00–1.00 Körperwelten: die Kuh von außen und innen

Uhrzeit Kinderprogramm

stündlich 21.00–0.00

Nachtwanderung zwischen Stall und Weide (Treffpunkt: Parkplatz Oertzenweg 19 b, großer Baum, bitte Taschenlampe mitbringen!)

Ort: Oertzenweg 19 b, 14163 Berlin Campus Düppel –

Bus-Shuttle: Halt vor Haus , Habelschwerdter Allee 45, alle 20 Min.Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.vetmed.fu-berlin.de/einrichtungen/kliniken/we18/

Die Kuh von außen (und innen)

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Die Gesundheit des Tieres – Wichtig für Mensch und Tier: Veterinärmedizin in Düppel und Dahlem

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Die rund 40 Tierärzte der Klinik und Poliklinik für kleine Haustiere er-füllen in idealer Weise den universitären Auftrag von Forschung, Lehre und Dienstleistung. In dieser Klinik werden jährlich ca. 30.000 Patien-ten versorgt. Die reguläre Sprechstunde wird durch diverse Spezial-sprechstunden (Augenheilkunde, Dermatologie, Heimtiere, Kardiologie, Zahnheilkunde und Radioonkologie) sowie einen 24-stündigen Not-dienst für akut lebensbedrohlich erkrankte Tiere ergänzt.

Wir möchten Ihnen mit Kurzvorträgen, Informationsständen und Führungen einen Einblick in die vielfältige Diagnostik, Therapie und Forschung an unserer Klinik geben.

Hunde, Katzen und Doktoren – tierisch kompetent – die Kleintierklinik stellt sich vor FB Veterinärmedizin | Klinik und Poliklinik für kleine Haustiere

Uhrzeit Vorträge (15 Minuten) Referenten

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Neue Ideen für die chirurgische Versorgung von Knochenbrüchen bei Hund und Katze Möglichkeiten der onkologischen Radiotherapie bei Kleintieren Vorbeugen ist besser als Heilen. Was kann ich zur Gesundheit meines Hundes beitragen? Mit Hund und Katz’ auf Reisen – Was muss ich beachten?Hundeherz in Not – Was ich über Herzerkrankungen meines Hundes wissen sollteKastration bei Hund und Katze – wann, wie, warum?

Prof. Dr. L. Brunnberg

Dr. M. Wergin

C. Fumi

Prof. Dr. B. Kohn, Dr. C. WeingartA. Parotat

S. Schleich

stündlich 17.30–0.30

Führungen in der Klinik ( jeweils ca. 30 Minuten)

Informationsstände

Zahnprophylaxestand – Heimtierstand – Erste Hilfe beim Hund – Blutspende von Hund und Katze – Augenvideo – OP-Video

Ort: Oertzenweg 19 b, 14163 Berlin Campus Düppel –

Bus-Shuttle: Halt vor Haus , Habelschwerdter Allee 45, alle 20 Min.Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.vetmed.fu-berlin.de/einrichtungen/kliniken/we20/

Untersuchung einer Katze

Augenuntersuchung bei einem Hund

Röntgenbildbetrachtung

Im Kleintier-OP (Arthroskopie)

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Tierarzt – das ist doch der Traumberuf vieler Kinder und Jugendlicher. Bevor sie jedoch Bauer Heinzens Kühe oder Nachbars Katze behandeln können, müssen sie lange studieren. Sie müssen z. B. lernen, was man gegen Zahnschmerzen bei einem Pferd tun kann. Oder: Wie heilt man eine hustende Katze? Wie behandelt man einen humpelnden Hund? Was frisst eine Kuh am liebsten? Was tun gegen Tierseuchen? Wie kon-trolliert man Lebensmittel? Was tut ein Veterinär auf dem Schlacht hof?

Studierende zeigen in Rollen- und Ratespielen mit dem Publikum, wie das Studium der Tiermedizin aussehen kann. Dazu gibt es An-schauungsbeispiele und praktische Übungen. Ein Film gibt den span-nenden Studienalltag der Studierenden zwischen Labor und Klinik, Groß- und Kleintieren, Mikroskop und Stethoskop wieder. Wer hätte gedacht, dass das Studium so abwechslungsreich ist?!

Der lange Weg zum Traumberuf: Wie werde ich Tierarzt? FB Veterinärmedizin | Studentische Fachschaft

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Uhrzeit Präsentation, Spiele (Hörsaal Klinik für Pferde)

stündlich 19.30–22.30

Wie werde ich Tierarzt?(für Kinder ab Grundschulalter geeignet)

Ort: Oertzenweg 19 b, 14163 Berlin Campus Düppel –

Bus-Shuttle: Halt vor Haus , Habelschwerdter Allee 45, alle 20 Min.Zeit: 19.30–ca. 23.00 Uhr

Die Kleinen als Tierärzte von morgen

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Die Gesundheit des Tieres – Wichtig für Mensch und Tier: Veterinärmedizin in Düppel und Dahlem

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Ende des 18. Jahrhunderts begann in Berlin die Ausbildung von Veteri-närmedizinern. Friedrich Wilhelm II. beauftragte 1789 keinen Geringe-ren als den Direktor des Oberhof bauamtes, Carl Gotthard Langhans (1732–1808) mit den Planungen zu den Gebäuden dieser „Königlichen Thier-Artzney-Schule“. Das Hauptgebäude, der Anatomiesaal mit umge-benden Sammlungs- und Bibliotheksräumen, steht heute noch und wird seit 2007 einer aufwendigen Restaurierung unterzogen. Fast 200 Jahre lang diente dieses Anatomiegebäude seinem ursprünglichen Zweck und seinen anfänglich gedachten Nutzern, den Veterinärmedizinern. Die „Militär- und Civileleven“, die hier ab 1791 ausgebildet wurden, sollten zum Wohl der Allgemeinheit Tierseuchen eindämmen und vor allem die militärisch bedeutsamen Pferde optimal medizinisch betreuen können. Langhans fand für die neugegründete Institution und ihre Aufgaben eine gelungene ästhetische Form und zeigte zudem technische Innovationen, wie eine neuartige Dachstuhlkonstruktion und einen eingebauten Hub-tisch für Demonstrationszwecke. Im gleichen Zeitraum entstanden unter seiner Leitung das Brandenburger Tor, der Turmhelm der Marienkirche und weitere Bauten in Berlin und Potsdam. Langhans befand sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere, die er als fürstlicher Bauinspektor in Breslau begonnen und die ihn über die Leitung des schlesischen Bau-wesens schließlich nach Berlin geführt hatte. Dort unterstanden ihm ab 1788 alle unmittelbar für den König aufgeführten Bauten in Berlin.

Die Bibliothek des Fachbereichs Veterinärmedizin übernimmt als Grundstock eine Sonderausstellung, die vom Museum für schlesische Landeskunde im Haus Schlesien konzipiert und im vergangenen Jahr

in Königswinter bei Bonn gezeigt wurde. Dieses Museum hatte das 200. Todesjahr des Schlesiers zum Anlass genommen, seine Bauten im ehema ligen Schlesien, in Berlin und Potsdam vorzustellen. Die leicht veränderte Schwerpunktsetzung in der Ausstellung der Fachbereichs-bibliothek zielt auf die Berliner und Potsdamer Bauten und natürlich vor allem auf das ehemalige Anatomiegebäude der Tierarzneischule.

Carl Gotthard Langhans. Eine Ausstellung zu Ehren des Architekten der Berliner Tierarzneischule FB Veterinärmedizin | Bibliothek

Uhrzeit Sonderausstellung Referenten

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19.00, 21.00

Carl Gotthard Langhans: Architekt der Berliner Tierarzneischule

Führung durch die Ausstellung C. A. Zimmer-mann, M.A.

Uhrzeit Vortrag Referenten

19.30, 21.30 Die „Thier-Artzney-Schule“ – eine Baugeschichte

Dr. J.-O. Kempf

Ort: Oertzenweg 19 b, 14163 Berlin Campus Düppel – Bus-Shuttle: Halt vor Haus , Habelschwerdter Allee 45, alle 20 Min.Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: library.vetmed.fu-berlin.de/

Fassade der Zootomie, vor der Restaurierung, Blick von Norden

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Was uns bewegt – Vortragsreihe zu aktuellen geowissenschaftlichen Themen FB Geowissenschaften

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Uhrzeit Vorträge Referenten

18.00–18.3018.30–19.0019.00–19.30

19.30–20.00

20.00–20.3020.30–21.00

21.00–21.30

Fragiler Lebensraum Kirgistan Der Fingerabdruck der Minerale Eiszeiten – ein ständiges Kommen und GehenDer Mars von oben – Neue Ergebnisse des High Resolution Stereo Camera Experimentes auf Mars ExpressWie Berge sich erheben Geothermie: Wärme und Strom aus tiefen Grundwasservorkommen (GeotIS)Saturn und seine Monde

Dr. M. SchmidtProf. Dr. S. SchorrProf. Dr. G. KaufmannProf. Dr. G. Neukum

Prof. Dr. M. HandyJ. Birner

Dipl.-Ing. T. Denk, Dipl.-Geol. N. Schmedemann

Ort: Malteserstr. 74–100, 12249 Berlin, Hörsaal C 011 Haus ab U-Bahn Dahlem-Dorf und Rathaus Steglitz BVG-Bus linie X83 bis Emmichstraße

Bus-Shuttle: ab Habelschwerdter Allee 45 (Haus ) über Campus Benjamin Franklin (Haus ) alle 15 Min.

Zeit: 18.00–21.30 UhrInfos: www.geo.fu-berlin.de/

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Hydraulische Messrinne der FU Berlin

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Wann fangen Steine an zu fließen?Betrachtet man nach einem großen Hochwasser die Schäden an ufer nahen Gebäuden und Brücken, so fallen die tiefen Schrammen und eingerissenen Mauern auf. Diese Beschädigungen sind nicht allein auf die Einwirkung des abf ließenden Wassers zurückzu-führen.

In den meist tiefergelegenen f lachen Auen kann man nach einem Hochwasser ferner vielfach große Ansammlungen von Sand, Kies und Steinen finden. Diese Sedimente sind durch die Kraft des Was-sers im Gebirge oder Mittelgebirge erodiert, mit dem Wasser ver-frachtet worden und schließlich in strömungsberuhigten Bereichen liegengeblieben. Besonders die großen Steine sind es, die, wenn sie durch die starke Strömung während eines Hochwassers transportiert werden, wie Geschosse und Rammböcke gegen Hauswände und Brückenpfeiler geschleudert werden und dabei die schweren Beschä-digungen verursachen.

Wasser- und Sedimenttransport sind also untrennbar miteinander verbunden und es ist wichtig, über ihr Zusammenspiel Bescheid zu wissen. Aber wie ist die Untersuchung der Zusammenhänge möglich? Im Hochwasserfall ist das Wasser immer trübe von mitgeführtem Sand und Lehm; man kann also nicht hineinsehen.

Daher gibt es hydraulische Messrinnen, in denen die natürlichen Hoch wasserverhältnisse unter Laborbedingungen nachgebildet wer-den können. Eine solche Messrinne befindet sich auf dem Campus Lankwitz der Freien Universität. Zwei starke Pumpen ermöglichen die Simulation der Hochwasser- und Sedimenttransportvorgänge in einem Mittelgebirgsbach unter Klarwasserbedingungen.

Während der Langen Nacht der Wissenschaften werden in stünd -li chem Abstand von Besucher/-innen Experimente an der Messrinne durch geführt. So kann beispielsweise untersucht werden, welche Stei-ne mit welcher Strömungsgeschwindigkeit ins „Rollen und Fliegen“ zu bringen sind. Ein Wettrennen der Steine soll Licht ins Dunkel

Land unter – Die Kraft des Wassers Institut für Geographische Wissenschaften | FR Angewandte Geographie

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Durch Geschiebe beim Hochwasser 2002 zerstörtes Haus an der Roten Weißeritz, Erzgebirge

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bringen. Ferner besteht die Möglichkeit, den Transport von Sand an unserer kleinen Messrinne „hautnah“ mitzuerleben.

Wie viel Wasser ist im Fluss?Ab wann ist ein Hochwasser ein Hochwasser? Wie errechnet man die Höhe der Jahrhundert- oder gar Jahrtausendf lut? Was ist eine Abf luss-kurve? Welche technischen Möglichkeiten gibt es, den Abf luss eines Baches, Flusses oder sogar großen Stromes zu bestimmen? Welche Grö-ßen gehen in die Berechnung ein?

An der hydraulischen Messrinne der Freien Universität Berlin sollen diese und andere Fragen beantwortet werden. Es werden verschiedene Messgeräte gezeigt, die die Besucher/-innen anwenden können. So kann beispielsweise im Modellgerinne die Fließgeschwindigkeit eines künst-lichen Baches mithilfe verschiedener Messgeräte bestimmt werden. Aber wie lässt sich daraus dann der Abf luss errechnen?

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Uhrzeit Experimente und Vorführungen (Halle in Haus , jeweils 30 Min., beide Veranstal-tungen im Wechsel, max. 15 Teilnehmer/-innen, für Kinder geeignet)

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∙ Hochwasser- und Sedimenttransportvorgänge an der hydraulischen Messrinne

∙ Messverfahren

Ort: Malteserstraße 74–100, 12249 Berlin Haus ab U-Bahn Dahlem-Dorf und Rathaus Steglitz BVG-Bus linie X83 bis Emmichstraße

Bus-Shuttle: ab Habelschwerdter Allee 45 (Haus ) über Campus Benjamin Franklin (Haus ) alle 15 Min.

Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.geo.fu-berlin.de/geog/fachrichtungen/angeog/

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Messgeräte zur Erfassung der Strömungsgeschwindigkeit

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Mitarbeiter des Zentrums für Entwicklungsländerforschung prä-sentieren Ergebnisse ihrer Forschungen aus verschiedenen Ländern Süd- und Zentralasiens.

AfghanistanDie deutschen Medien vermitteln von Afghanistan ein durchweg negatives Bild, das von einer sich verschärfenden Sicherheitslage geprägt ist. Demgegenüber stehen Bemühungen, den Wiederauf bau des Landes zu unterstützen. Welchen alltäglichen Risiken der Lebenssicherung und Unsicherheiten ist die ländliche Bevölkerung ausgesetzt, und wie versuchen sie sich dagegen zu schützen? In welcher Weise verbessern Wiederauf baumaßnahmen die Situation der Menschen?

KirgistanWeiden sind eine der wichtigsten Naturressourcen Kirgistans. Ihre In-wertsetzung als viehwirtschaftliche Futterbasis stellt aber nur eine der verschiedenen Bedeutungen dieser Ressource dar. Wer sind die Akteure im Gef lecht der Weidebeziehungen und welches sind ihre Interessen?

Die Walnusswälder Zentralasiens gelten als Ursprungsgebiet der Wal nuss. Ihr Reichtum an Früchten und wertvollem Holz kontrastiert

jedoch mit der Armut der dort lebenden Menschen. Führen die exis-tentiellen Nöte der lokalen Bevölkerung und gewinnorientierte Strategien internationaler Akteure zu einer Zerstörung der weltweit einzigartigen Walnusswälder Kirgistans? Mitarbeiter des ZELF untersuchen in Kooperation mit kirgisischen Kollegen das Wechsel-spiel zwischen Mensch und Umwelt.

Nach Auf lösung und Privatisierung der landwirtschaftlichen Groß-betriebe bildeten sich kleine Familienbetriebe, die meist Ackerbau und Viehhaltung mit Obst- und Gemüseanbau kombinieren, um ihre Existenz zu sichern. Dennoch lebt ein großer Teil der ländlichen Bevölkerung am Existenzminimum. Stellen Naturgefahren die größte Bedrohung für die lokale Bevölkerung dar oder führen vielmehr neue Risiken, wie die Einführung der Marktwirtschaft und der Wegfall staatlicher Sicherungssysteme, zu Unsicherheit und Verarmung?

Transformation und (Un)Sicherheit in Süd- und Zentralasien Institut für Geographische Wissenschaften FR Anthropogeographie | Zentrum für Entwicklungsländerforschung (ZELF)

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Transportweg in Pakistan

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PakistanIm Hochgebirgsraum Nord-Pakistans vollzieht sich derzeit eine wahre Bildungsrevolution. In einer Region, in der bis vor einigen Jahrzehnten nur wenige männliche Mitglieder der lokalen Ober-schichten die Chance auf Bildung hatten, besuchen heute Töchter wie Söhne selbst aus ärmeren Familien Oberschulen oder studieren an Universitäten. Doch kann die Schulbildung die hohen Erwar-tungen an eine bessere, gesicherte Zukunft der Kinder wirklich erfüllen, oder stellen Arbeitslosigkeit, Abwanderung und Perspek-tivlosigkeit nicht ernsthafte Risiken dar?

TadschikistanAuf dem eisigen Hochplateau des Ost-Pamir lebt eine kirgisische Bevölkerung als ganz auf sich selbst gestellte Viehzüchter. Ursprüng-lich nur Weidenutzer im Sommer, wurden sie mit der sowjetischen Kollektivierung sesshaft gemacht, aber auch mit allem Lebens not wen-digem versorgt. Wie gelingt es ehemaligen Lehrern und Verkäufe-rinnen, von den Einkünften der Viehwirtschaft zu leben? Wer darf welche der ehemals kollektiven Weiden nutzen? Wie schaffen es die Menschen, auch ohne externe Unterstützung ihren Lebensunterhalt auf dem unwirtlichen ‚Dach der Welt‘ zu bestreiten?

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Posterpräsentation und Filmvorführungen (Teehaus, Haus , Foyer)

im chaikhana (Teehaus, Haus , Foyer)

Verköstigung (Haus , Foyer)

mit Tee, Pistazien, Walnüssen und Trockenfrüchten aus den Forschungsgebieten

Ort: Malteserstraße 74–100, 12249 Berlin Haus ab U-Bahn Dahlem-Dorf und Rathaus Steglitz BVG-Bus linie X83 bis Emmichstraße

Bus-Shuttle: ab Habelschwerdter Allee 45 (Haus ) über Campus Benjamin Franklin (Haus ) alle 15 Min.

Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.geo.fu-berlin.de/geog/fachrichtungen/anthrogeog/zelf/

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Reiter vor einer Bergkulisse in Kirgistan

Kind in Kirgistan

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Geschlechterverhältnisse können konf liktiv sein und Konf likte können Geschlechterverhältnisse beeinf lussen: traditionelle Muster festigen oder wiederbeleben, vorhandene Geschlechterverhältnisse verändern oder auf lösen.

(Räumliche) Ausprägungen der Geschlechterverhältnisse spiegeln sich im Zugang zu Ressourcen wie Boden, Geld, Kredite, Naturressour-cen (Wasser, Fauna und Flora), Nahrung, in der gesellschaftlichen und familiären Arbeitsteilung und -belastung, im Zugang zu Lohnarbeit, Mobilität, Bildung, Gesundheit, politischer Mitbestimmung, im Grad der Einbindung in familiäre Entscheidungen und der Möglichkeit der Selbstbestimmung über das eigene Leben und den eigenen Körper, der Ausgesetztheit von physischer und psychischer Gewalt und des subjek-tiven Gefühls der Sicherheit.

Bei der Analyse der Geschlechterverhältnisse reicht es nicht aus, in den Kategorien Mann und Frau zu denken – eine Vielzahl von Faktoren bestimmen die gesellschaftlichen, familiären und persönlichen Ge-schlechterverhältnisse: Alter, Bildungsstand, finanzielle und beruf liche Situation, Familienstand, Kinderzahl, Ethnizität, Religionszugehörig-keit, Lebensstil etc. Eine Analyse der Veränderungen von Geschlechter-verhältnissen in Krisen- oder Konf liktsituationen, ausgelöst durch Kriege, Naturkatastrophen, gesellschaftliche Umwälzungen u. ä., kann daher durch Berücksichtigung dieser Faktoren sehr unterschiedliche und differenzierte Ergebnisse hervorbringen. So kann ein bestimmter

Personenkreis seinen Zugang zu Ressourcen erweitern, hingegen ein anderer Personenkreis während derselben Krise starken Einschnitten in Bezug auf die Kontrolle über das eigene Leben ausgesetzt ist.

Von wissenschaftlicher Seite analysieren wir diese Komplexität an-hand verschiedener Theorien und setzen sie mit Handlungsstrategien verschiedener Institutionen in der Praxis in Bezug. Am Fallbeispiel Afghanistan versuchen wir in Form von Postern und Kurzvorträgen diese Komplexität sichtbar und nachvollziehbar zu machen.

Gender im Konflikt – Geschlechter- und Konfliktforschung: Fallbeispiele aus Afghanistan Institut für Geographische Wissenschaften FR Anthropogeographie | Entwicklungsforschung und Gender

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Uhrzeit Vorträge (Haus , Foyer)

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19.00–19.30 Kurzvorträge zum Thema

durchgehende Posterpräsentation (Haus , Foyer)

Ort: Malteserstraße 74–100, 12249 Berlin Haus ab U-Bahn Dahlem-Dorf und Rathaus Steglitz BVG-Bus linie X83 bis Emmichstraße

Bus-Shuttle: ab Habelschwerdter Allee 45 (Haus ) über Campus Benjamin Franklin (Haus ) alle 15 Min.

Zeit: 17.00–0.00 Uhr b

Infos: www.geo.fu-berlin.de/geog/fachrichtungen/anthrogeog/gender/info/

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Arbeiten, wo andere Urlaub machen? Institut für Geographische Wissenschaften | FR Physische Geographie

Wir geben den Besucher/-innen Einblicke in die verschiedensten Einsatzgebiete der Physischen Geographie. In diesem Jahr werden die geographischen Forschungen gemeinsam mit den Veranstaltungen des Exzellenzclusters „Topoi“ repräsentiert.

Uhrzeit Fernerkundung mit einem Octocopter (Achtung: im Henry-Ford-Bau. Garystraße 35–37, (Haus , Foyer)

17.00–23.00 (zur vollen Stunde Flug-vorführung, jeweils 15–20 Min.)

Es wird ein ferngesteuerter Octocopter, ein kreiselstabilisier-tes Fluggerät mit Kamera, für die räumlich hochauflösende Fernerkundung, vorgeführt. Mit diesem Gerät können Luft-bilder in einer sehr hohen räumlichen Auflösung aufgenom-men werden. Dieses faszinierende Werkzeug kann dazu bei-tragen, Antworten auf unterschiedliche Fragestellungen in den Geowissenschaften zu finden, z. B. im Feld der Geomor-phologie, Geoarchäologie, Erosionsmonitoring, Ressourcen-schutz und der Untersuchung von Vegetationsdynamik.

Uhrzeit Die Geostraße: Der lange Weg zum Umweltproxy (Demonstration und zum Mitmachen im Garten, UG)

17.00–1.00 Die „Geostraße“ veranschaulicht die Arbeit eines Geographen zur Erstellung verschiedener Umweltproxies (darunter ver-steht man indirekte Klimazeugen wie z. B. Baumringe, Pollen oder Eisbohrkerne), angefangen von der Kernbergung mit einer Rammkernsonde über das sog. „Kernschlachten“ und die ersten Sedimentanalysen bis hin zur Labor- bzw. Mikro-skop auswertung (auch für Kinder).

Ort: Hittorfstraße 18 u. Garystraße 35–37, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.geo.fu-berlin.de/geog/fachrichtungen/physgeog/

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Uhrzeit Geocaching: Moderne Schnitzeljagd (Präsentation und Spiel im Garten)

17.00–22.00 Sucht und findet einen „Schatz“ auf dem Campus mit -hilfe des satellitengestützten *G*lobal *P*ositioning *S*ystems (GPS). Dabei erklären wir Dir, wie ein GPS funktioniert.

Uhrzeit Ein Blick in den Untergrund. „Das Georadar“ (Präsentation)

17.00–22.00 Wie kann ich in den Boden sehen, ohne ein Loch zu gra ben? Wie findet man Reste untergegangener Kulturen? Mit dem Georadar stellen wir ein in der Archäologie und Geographie häufig genutztes Gerät vor, das es ermög licht, einen Blick in den Unter -grund zu werfen. Dabei werden die Funktionsweise des Georadars vorgeführt und die physikalischen Grundlagen erklärt (auch für Kinder).

Uhrzeit Filmreihe: Sahara, Sudan, Syrien und mehr. Arbeiten, wo andere Urlaub machen? (Zelt im Garten)

19.30–22.00 ( je 45 Min.)

Arbeiten, wo andere Urlaub machen? Lernen Sie Orte kennen, an denen Sie niemals wagten, Urlaub zu ma -chen. Wir liefern Ihnen Bilder, Forschungs- und Erleb -nisberichte von den entlegensten Gebieten der Erde.

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Neue Augen für unsere Erde und ferne Welten: Geowissenschaften in Lankwitz und Dahlem

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Gesteine, Gewässer, Kristalle und Licht Institut für Geologische Wissenschaften FR Geochemie, Hydrogeologie, Mineralogie-Petrologie

Kristalle und LichtDie meisten Minerale sind Kristalle, d. h. Festkörper mit einer streng periodischen Anordnung ihrer Bausteine (Atome, Moleküle, Molekül-gruppen). Dieser Internbau macht die Kristalle anisotrop in Bezug auf ihre physikalischen Eigenschaften. Ein Lichtstrahl, der in einen Kris-tall eindringt, wird in zwei Strahlen zerlegt, die sich mit leicht unter-schiedlichen Geschwindigkeiten und Richtungen im Kristall ausbrei-ten. Überlagern sich diese Strahlen nach dem Verlassen des Kristalls wieder, so kann es zu Interferenzerscheinungen kommen, die verschie-dene optische Phänomene hervorrufen. In der Mikroskopie von Ge-steinspräparaten werden Interferenzfarben zur Mineralidentifikation genutzt. Wir laden Sie ein, unter dem Polarisationsmikroskop Gesteine aus den verschiedensten Bereichen der Erdkruste und des -mantels zu studieren. Wir zeigen Ihnen Gesteine, die in Tiefen von mehr als 20 km entstanden sind (die längste je abgetäufte Bohrung erreicht eine Tiefe von etwa 13 km), Gesteine aus dem submarinen Vulkanismus an mit-telozeanischen Rücken und aus Orogenen bis hin zu Lockersedimen-ten vom Sandstrand. Zudem lassen wir unter dem Mikroskop Kristalle aus einer Lösung und einer Schmelze entstehen, so dass Sie dem Vor-gang der Phasentransformation, d. h. dem Übergang vom f lüssigen in den festen Aggregatzustand, „real time“ beiwohnen und den Kristallen beim Wachsen und Heranreifen zusehen können. In unserem offenen Praktikum zur Mikroskopie von Mineralen und Gesteinen haben Sie die Gelegenheit, Interferenzfarben zu sehen. Das ist eine Klasse von Farben, die Sie im täglichen Leben nicht zu Gesicht bekommen.

Zudem erkennen Sie einzigartige Mikrogefüge und Struk turen und blicken in das Innere von Mineralen und Gesteinen, sozusagen in das „Zellgewebe“ unseres Globus.

Wir bestimmen Ihre MineraleHaben Sie Steine und Kristalle zu Hause und möchten gerne wissen, worum es sich bei ihren Schätzen handelt? Egal ob aus dem Urlaub, vom Flohmarkt, der Mineralienbörse … wir fühlen ihren Fundstücken auf den Zahn und bestimmen die Mineralarten.

Über 4.000 verschiedene Mineralarten sind heute bekannt und jedes Jahr werden neue entdeckt. Die meisten allerdings sind Exoten und bilden mitunter mikroskopisch kleine Körner und Kriställchen, die man nur mit hohem apparativen Aufwand erkennen und unterscheiden kann. Bei größeren Stücken dagegen ist eine verlässliche Bestimmung oft an äußeren Kennzeichen wie Farbe, Glanz oder charakteristischen Kristallformen möglich. Allerdings kommen einige Minerale in so unterschiedlicher Ausbildung vor, dass sie auch den Experten vor harte Aufgaben stellen und sich nur durch zusätzliche analytische Tests zu

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Polarisationsmikroskopisches Bild eines Gesteins -dünnschliffs: Granat (schwarz) wächst netzartig über Plagioklas (grau lamelliert) in einem Ferro -gabbro aus Tansania; Probe. Prof. M. Raith, Bildausschnitt ca. 2 x 3 mm

Mikroskopisches Bild eines Gesteinsdünnschliffs: Granatsäume (beige) zwischen Plagioklas (weiß) und Klinopyroxen (grün), Granulit, Indien;Probe: L. Keller , Bildausschnitt ca. 2 x 3 mm

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erkennen geben. Wir werden neben der optischen Begutachtung eine Reihe von chemischen Schnelltests aus dem klassischen Arsenal der Mineralogie auf bieten, um ihren Steinen einen Namen zu geben. Im Labor steht zudem für die „harten Nüsse“ ein Röntgen-Diffraktometer bereit. Für die Analyse wird ein kleiner Splitter des Minerals zu Pulver zermahlen und darin der unverwechselbare „Fingerabdruck“ des Kris-tallgitters sichtbar gemacht. Die Mineralbestimmung findet zwischen den Vitrinen der Mineralien-Lehr- und Schausammlung statt. Wenn es an zu identifizierendem Material fehlt, werden Nachweisverfahren an vorhandenen Mineralien vorgeführt.

Mikroanalytik mit der ElektronenstrahlmikrosondeDie feste Oberf läche der Erde besteht aus ozeanischen und kontinen -ta len Platten, die sich gegeneinander bewegen. Diese Platten besitzen unterschiedliche Gesteine: eher Basalt unter den Ozeanen und eher Granit auf den Kontinenten. Diese Gesteine setzen sich aus verschie-denartigen Mineralen zusammen: Basalt vor allem aus Plagioklas und Pyroxen, Granit aus Feldspat, Quarz und Glimmer. Aber erst hier beginnt die Arbeit der Petrologen, der Gesteinserforscher, wirk-lich. Denn die Minerale der Gesteine sind nicht immer einheitlich

zusammengefügt. Oft zeigen sie charakteristische chemische Zusam-mensetzungen oder Zonierungen vom Kern bis zum Rand, in denen sich die Bildungsgeschichte der Gesteine spiegelt. In jedem Mineral-korn steckt ein Stück Gedächtnis unseres Planeten.

Chemische Zonierungen in den einzelnen Kristallen eines Gesteins lassen sich mit der Elektronenstrahlmikrosonde messen und bildlich darstellen. Ein Stück Gestein muss nur mit einer glatt polierten Ober-f läche versehen werden, und schon beginnt die Reise ins Gedächtnis der Gesteine. Das Gestein wird mit Elektronen beschossen, die zurück-kommende Röntgenstrahlung gemessen. Auf diese Weise können wir fast auf ein Zehntelprozent genau analysieren und dies mit einer räum-lichen Auf lösung von fast einem Tausendstel Millimeter. Aber auch dreidimensionale Objekte, wie etwa Sandkörner, können in Hochauf-lösung abgebildet und zum Reden über ihre Geschichte gebracht werden.

Das Berliner Trinkwasser: Herkunft, Aufbereitung, ZusammensetzungTrinkwasser ist das Lebensmittel Nr. 1. Alle Verbraucher erwarten selbstverständlich, dass es in ausreichender Menge und hoher Qualität zur Verfügung steht. Berlin ist die einzige Großstadt Europas, die sich nahezu zu 100 % mit Trinkwasser aus dem eigenen Stadtgebiet versorgt.

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Calcium-Verteilung in einem zonierten Granatkristall aus den österreichischen Alpen

Oberfläche eines Granat-Sandkorns mit Anlösungserscheinungen von Sandstrand in Thailand

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Kristalle von Kalifeldspat auf Quarz, Elba, Italien;Bildbreite 2 cm

Alkalifeldspat (Perthit)-Einsprengling in Granit. Maßstab 10 mm

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Die Versorgung mit frischem Trinkwasser und die Ableitung des ge-brauchten Wassers liegen in einer Hand bei den Berliner Wasserbe-trieben. Dies ist wichtig, denn die Reinigung des in den Haushalten und der Industrie genutzten Abwassers ist eine Voraussetzung für saubere Oberf lächengewässer, die auch Badequalität haben sollen.

Grundsätzlich sind bei der Wasserversorgung zwei Trinkwasser-quellen zu unterscheiden: die Nutzung des Oberf lächenwassers von Flüssen und Seen oder die Verwendung von Grundwasser aus den Ge-steinen im Untergrund. Die Grundwasser führenden Gesteine, die zur Trinkwassergewinnung genutzt werden (Grundwasserleiter), bestehen in Berlin aus Sanden der letzten Eiszeiten. Berlin geht einen sog. dritten Weg – es nutzt Uferfiltrat. Als Uferfiltrat bezeichnet man ein Ober-f lächenwasser, das nicht direkt aus dem Oberf lächenwasser gepumpt wird, sondern aus Brunnen, die sich in unmittelbarer Nähe von Flüssen oder Seen befinden. Auf diese Weise bieten sich gleich zwei Lösun gen: erstens fördert Berlin mehr Wasser, als aus dem Grundwasserleiter allein gepumpt werden kann; zweitens wird das Oberf lächenwasser

bei seinem Transport durch die Gesteine des Berliner Untergrunds ge-filtert und damit gereinigt. Das auf diese Weise gewonnene Wasser ist von so guter Qualität, dass es vor der Verwendung als Trinkwasser nur noch „enteisent“ werden muss. Dies bedeutet, dass das Wasser in Düsen fein zerstäubt wird. Dadurch kommt das Wasser, das vorher im Unter-grund kaum Kontakt mit Sauerstoff hatte, mit dem Sauerstoff der Luft in Berührung, das Eisen wird oxidiert und fällt als FeOH3 (Eisenhydro-xid) aus. Das jetzt durch diese Ausfällung von Eisenhydroxid rostrote getrübte Wasser muss nur noch über sog. Langsamsandfilter geleitet werden, die diese Trübung zurückhalten. Mehr Auf bereitungsschritte sind in der Regel nicht nötig, damit diese Mischung aus Uferfiltrat- und Grundwasser in die Trinkwasserleitungen gepumpt werden kann.

Schadstoffausbreitung in Gewässern und GrundwasserströmenFür die Versorgung mit Trinkwasser ist es nicht nur wichtig, ausreichend Wasser zur Verfügung zu haben, sondern auch, es in hoher Qualität anbieten zu können. Da die Wassermenge in unseren Klimabereichen

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Schema der Wassergewinnung durch Uferf iltrationGrundwasseranreicherung durch Niederschläge, Versickerungsbecken und Uferf iltration

Grundwasser-messstelle

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Grundwasserhemmende SchichtGespannterGrundwasserleiter

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weniger problematisch ist, müssen wir uns stärker mit der Erhaltung der guten Qualität beschäftigen. Welche der beiden grundsätzlichen Quellen für unser Trinkwasser ist besser vor Verunreinigungen geschützt: das Oberf lächenwasser oder das Grundwasser? Das Grund wasser ist durch die Gesteinsschichten gesichert, die über dem Grundwas ser leiter liegen; dem Bereich im Untergrund, in dem das Wasser sich bewegen kann. Je undurchlässiger diese Schichten sind, desto besser ist der Schutz unseres Grundwassers. Dennoch kann es passieren, dass durch Unfälle, Sorglosigkeit oder im schlimmsten Fall geplant, Stoffe in die Umwelt gelangen, die das Wasser gefährden. Wie breiten sich solche Schadstoffe im Untergrund aus? Das ist von verschiedenen Faktoren abhängig, u. a. von der Fließgeschwindigkeit des Wassers im Untergrund und von der Fähigkeit der Schadstoffe, mit den Gesteinen des Grundwasserleiters zu reagieren bzw. sich an diese Gesteine anzulagern. Die Grundwasserleiter in unserer Region bestehen meist aus Sanden. In den Zwischenräumen

dieser Sande kann sich das Wasser bewegen. Je größer diese Porenräume sind, desto schneller f ließt das Wasser, umso schneller bewegen sich die Schadstoffe. In Berlin wird ein Großteil des Trinkwassers als Uferfiltrat gefördert. Hier wird durch Brunnen, z. B. im Bereich der Havelchaussee, die sich nah am Uferbereich von Oberf lächengewässern befinden, das Oberf lächenwasser in den Brunnen gezogen und bei dem Transport durch den Untergrund gereinigt. In einem Versuchsauf bau wird gezeigt, wie sich ein Schadstoff im Oberf lächenwasser während der Passage im Untergrund, also bei der Uferfiltration bewegt. Das Wasser – und mit ihm der Schadstoff – f ließen bevorzugt dort, wo die Fließgeschwindig-keit durch große Porenkanäle am größten ist. Besonders kompliziert wird die Vorhersage des Verhaltens von Schadstoffen jedoch, wenn der Schadstoff eine Flüssigkeit ist, die nicht wasserlöslich ist, wie z. B. Benzin. Auch hierfür ist ein Versuchskasten aufgebaut, der die Schwierig-keiten verdeutlicht, diese Verunreinigung (Kontamination) zu sanieren.

Umweltmonitoring im Rahmen der UmweltprobenbankDie Umsetzung des Vorsorgeprinzips in praktische Umweltpolitik des Bundes bedarf einer entsprechenden wissenschaftlichen Infrastruktur, d. h. einer umfassenden Datenbasis, um den Ist-Zustand der Umwelt zu ermitteln und zu bewerten. Langfristig werden die in der Umwelt statt-findenden chemischen, physikalischen und biologischen Entwicklungs-prozesse in Zeit und Raum beobachtet. Repräsentative Lebensräume unseres Landes werden – in ihrem Ist-Zustand (aber auch in ihrer Entwicklung) – ökosystemar bewertet. Dies ist eine wichtige Voraus-

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Versuchskasten zur Veranschaulichung der Wassergewinnung durch Uferf iltration

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setzung, um frühzeitig sich anbahnende Fehlentwicklungen der Ökosysteme zu erkennen, Erkenntnisse über Art und Umfang einge-tretener Fehlentwicklungen und ihrer Folgen (Schäden) abzuschät-zen, Erkenntnisse zur Prioritätensetzung politischer Maßnahmen der Bundesregierung zu gewinnen und Grundlagen der Vorsorge-politik des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Re-aktorsicherheit für den Natur- und Umweltschutz sowie für die Ge-sundheit des Menschen zu erarbeiten.

Als ein wichtiger Baustein der Umweltbeobachtung dient die Umweltprobenbank. Hier werden Belege für eine ökologische und toxikologische Beweissicherung erstellt. Dies erfolgt mittels der Archivierung (d. h. einer chemisch veränderungsfreien Lagerung) repräsentativer Boden-, Pf lanzen-, Tier- und Humanproben. Die Belegproben der Umweltprobenbank werden für folgende Aufgaben genutzt: Kontinuierliche Überwachung der Konzentration gegenwär-tig bereits bekannter Schadstoffe vor ihrer Archivierung; Trendaus-sagen über lokale, regionale und globale Entwicklungen der Schad-stoff belastungen auf der Grundlage authentischen Materials aus der Vergangenheit (Trend- und ökotoxikologische Aussagen); Bestim-mung der Konzentration von Stoffen, die zur Zeit der Einlagerung (Sicherung) noch nicht als Schadstoffe erkannt waren oder nicht mit ausreichender Genauigkeit analysiert werden konnten (retrospek ti-ves Monitoring); Erfolgskontrolle von gegenwärtigen und künftigen Verbots- und Beschränkungsmaßnahmen im Umweltbereich (z. B. Benzinbleigesetz, Chemikalienverbotsverordnung); Über prüfung

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Probenahmegebiete der Umweltprobenbank des Bundes

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früher ermittelter Monitoring-Ergebnisse; Anwendung standar-disierter Methodenbeschreibungen für Probentransport, -auf-arbeitung, -charakterisierung und -lagerung als notwendige Vor-aussetzung zur Gewinnung vergleichbarer Ergebnisse; Verwendung als Referenzproben zur Dokumentation der analytischen Leistungsverbesserung.

Wärme und Strom aus tiefen GrundwasservorkommenDas Geothermische Informationssystem für Deutschland „GeotIS“ soll durch die Bereitstellung von Informationen über tiefe Grundwasser-systeme und Temperaturverteilungen im Untergrund das Fündigkeits-risiko beim Bau von geothermischen Anlagen verringern. Das Fündig-keitsrisiko ist das Risiko, ein geothermisches Reservoir mit einer Boh rung in nicht ausreichender Quantität oder Qualität zu erschließen. Durch folgende Parameter wird das Fündigkeitsrisiko berechenbar: Wassertemperatur, Produktivität des Grundwasserleiters und chemi sche Zusammensetzung des Wassers. Auf der Internetseite www.geotis.de sind Informationen zu einzelnen geothermischen Anlagen und den geothermischen Nutzhorizonten in Deutschland über eine karten-gestützte Suchfunktion abfragbar.

Der aktuelle Forschungsschwerpunkt des Arbeitsbereichs Hydro-geologie liegt im Gebiet Geothermie auf der hydraulischen Charakte-risierung eines tiefen thermalen Grundwasservorkommens in Süd-deutschland. Die wasserführende Gesteinsschicht taucht von der Donau im Norden unter den Alpenkörper ab. Im Raum München be-findet sich das Thermalwasser in einer Tiefe ca. 3.000 m und besitzt eine Temperatur von über 100 °C. Die Untersuchungen zeigen vor allem im Bereich von größeren Störungszonen eine hohe Durchlässig keit der Gesteine. Diese sind daher das vorrangige Explorationsziel von neuen geothermischen Bohrungen zur Gewinnung von Wärme und Strom.

Bohrturm der Geothermieanlage Pullach während des Pumpversuchs

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Uhrzeit Experimente, Präsentationen mit

Vorträgen, Diskussionen, FilmsequenzenHaus/Raum

17.00–1.00

17.00–1.00

17.00–1.00

Kristalle und Licht: ∙ Mikroskopieren von Mineralen und Gestei -

nen unter Anleitung fachkundiger Geowis-senschaftler

∙ Kristallisationsversuche unter dem Mikroskop: Wir lassen einen Tropfen einer gesättigten Lösung eindampfen, eine niedrig temperierte Schmelze erstarren und sehen im Mikroskop und auf dem an die Wand projizierten mikro-skopischen Bild innerhalb von Minuten eine ganze Population von Kristallen wachsen.

∙ Sie finden manches Dünnschliffbild so faszi-nierend, dass Sie ein Foto davon mit nach Hause nehmen wollen: Wir machen ein digi-tales Bild von Ihrem Präparat und drucken es in Farbe zum Selbstkostenpreis aus.

Wir bestimmen Ihre Minerale: ∙ Mineralbestimmung an mitgebrachten Proben

oder Sammlungsmaterial unter Anleitung∙ Poster und Demonstration zur Funktionsweise

eines Pulver-Röntgen-DiffraktometersElektronenstrahlmikrosonde: ∙ Sie erfahren, wie geologische Materiale prä-

pariert werden, damit sie ihre Geheimnisse verraten.

∙ Sie stehen selbst im „Cockpit“ der Elektro-nenstrahlmikrosonde.

∙ Wir untersuchen live interessante Gesteine und andere Objekte und lassen uns über-raschen.

Haus , Raum C 112

Haus , Raum C 111

Haus , Laborgebäude T 33

Uhrzeit Experimente, Präsentationen mit Vorträgen, Diskussionen, Filmsequenzen

Haus/Raum

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17.00–1.00

17.00–1.00

17.00–1.00

Das Berliner Trinkwasser: Vortrag, Diskussion und Poster zum ThemaGrundwasserleitermodelle und Vorführung von Schadstofftransport und -verteilung im Untergrund: Modelle, Poster, KurzfilmeUmweltmonitoring – Probenahme von Gefrierkernen: Diskussionen, PosterGeothermie – Wärme und Strom aus tiefen Grundwasservorkommen: Darstellung, Diskussion der unter-schiedlichen Techniken und Nut-zungsmög lichkeiten des „Geother-mischen Infor m a tions systems für Deutschland“ als Planungsgrund -lage neuer Geothermiestandorte in Deutschland. Präsentation von Postern und des Online-Portals GeotIS

Haus , Flur EG

Haus , EG, Raum B 029

Haus , EG, Raum B 029

Haus , EG, Raum B 029

Ort: Malteserstraße 74–100, 12249 Berlin Haus ab U-Bahn Dahlem-Dorf und Rathaus Steglitz BVG-Bus linie X83 bis Emmichstraße

Bus-Shuttle: ab Habelschwerdter Allee 45 (Haus ) über Campus Benjamin Franklin (Haus ) alle 15 Min.

Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.fu-berlin.de/einrichtungen/fachbereiche/geowiss/geol/min.html

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Die Entstehung von GebirgenDie Entstehung von Gebirgen ist ein komplexer Vorgang. Dabei sind die Geometrie und interne Struktur von Gebirgen abhängig von einer Vielzahl von Faktoren. Wir zeigen experimentell Gebirgsbildung im „Sandkasten“ mit Bildung von Überschiebungen, Falten und Rift-becken, vergleichen Gebirgsstrukturen in Profilen durch entstehende Gebirgsketten (Alpen, Tibet, Anden) und demonstrieren sprödes und plastisches Gesteinsverhalten an Proben und in Analogversuchen.

Die Erfindung der TiereDie Erde ist ein alter, sehr alter Planet. Etwa die ersten 80 % ihrer Geschichte vergingen für das f lüchtig prüfende menschliche Auge un aufgeregt, dann jedoch überstürzten sich in einem geologisch kurzen Zeitraum, vor etwa 550–520 Millionen Jahren, die Ereignisse.Flachwassergebiete wurden mit winzigen schalentragenden Lebe-wesen überschwemmt, gallertartige Embryos von Sandkorngröße sammelten sich an Stränden, Lebensspuren durchzogen bisher un-berührte Silt- und Schlammschichten, die atmosphärische Zusam-mensetzung änderte sich, und das Nährstoffangebot in den Ozeanen begann stark zu schwan ken. Die Gründe für das scheinbar plötzliche und massenhafte Auftreten von relativ hochentwickelten Tierstäm-men zu Beginn dieser Zeitperiode, des Kambriums, sind unbekannt.

Die dynamische Erde Institut für Geologische Wissenschaften | FR Geologie

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Gefaltete Gipsschichten in Nordchile

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Neue Augen für unsere Erde und ferne Welten: Geowissenschaften in Lankwitz und Dahlem

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An der Freien Universität beschäftigen sich Forscher/-innen mit diesen Grundfragen des Lebens, indem sie die Sedimentgesteine detailliert untersuchen, die zu dieser Zeit abgelagert wurden und am besten erhalten sind; diese befinden sich in China.

Wissenschaftler der Forschergruppe zeigen und erläutern Fossi-lien, die am Anfang dieser Entwicklungsreihe stehen, beschreiben die Gelän dearbeit im Hinterland Chinas und demonstrieren die Methoden, die zu ihren Erkenntnissen führen.

Kupfer, Vulkane, Wüste, Meer – Sechs Monate am „Ende der Welt“Berlin ist eine attraktive Stadt. Sie hat Kultur und Geschichte, Parks und Seen, Technologie und Museen. Angehende Geowissenschaftler/

-innen wissen dies zu schätzen und füllen den Studiengang. Doch im heimischen Berlin studiert zu haben, ist nicht genug, denn zukün f-tige Geolog/-innen müssen global erfahren und ausgebildet sein. Sie werden bei Suche und Management von Erzen, Energie oder Wasser routinemäßig international eingesetzt. Welche Vorbereitung auf diese Tätigkeiten könnte besser sein, als ein Kontrastprogramm während des Studiums?

Deutsche und chilenische Teilnehmer am Austauschprogramm beschreiben die Attraktivität Nordchiles, zeigen Gesteinsproben aus den gigantischen Kupferminen in der Atacamawüste, schildern

ihr Verhalten beim letzten Erdbeben und erzählen vom Studium in einer Stadt, in der der letzte Regenfall Todesopfer forderte.

Vorstellung, Demonstration (vor Haus )

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∙ Gebirgsbildung im Sandkasten (mit Video)∙ DFG-Forschergruppe 736

„The Precambrian-Cambrian Biosphere Revolution: Insights from Chinese Microcontinents“ und ihre chinesischen Partner

∙ Vorstellung der Aktivitäten des Austauschprogramms mit UCN, Antofagasta/Chile

Ort: Malteserstraße 74–100, 12249 Berlin Haus ab U-Bahn Dahlem-Dorf und Rathaus Steglitz BVG-Bus linie X83 bis Emmichstraße

Bus-Shuttle: ab Habelschwerdter Allee 45 (Haus ) über Campus Benjamin Franklin (Haus ) alle 15 Min.

Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.fu-berlin.de/dfg-fg/fg736/ und userpage.fu-berlin.de/~cheubeck/other/ucn_anf/ucn_anf_index.htm

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Wie entstehen Erdbeben? Woher kommt das Magnetfeld? Warum gibt es Plattentektonik? Wie ist unser Untergrund aufgebaut? Woher kommen unsere Informationen über den inneren Auf bau der Erde? Bei der Beantwortung dieser Fragen hat die Geophysik entscheidende Beiträge geleistet. Aber welche physikalischen Methoden werden in der Geophysik verwendet? Bei welchen Fragestellungen kommen diese zur Anwendung? Und wie können die gewonnenen Kenntnisse genutzt werden? Mit Vorträgen, Experimenten und Postern begleiten wir Sie durch die Lange Nacht der Wissenschaften.

Seismik – Künstliche Erdbeben durchleuchten den UntergrundSeismische Wellen breiten sich im Untergrund aus. Die Geschwin-digkeiten dieser Wellenausdehnung sind vom Material abhängig. An Materialgrenzen werden die Wellen ref lektiert und laufen zur Erdoberf läche zurück, wo sie von Geofonen aufgezeichnet werden können. Durch die so übermittelten Informationen ist es möglich, ein genaues Abbild des Untergrundes zu erhalten. Dieses geophysi-kalische Messverfahren wird als Seismik bezeichnet. Im Unterschied zur Seismologie werden bei seismischen Messungen künstliche Quellen zur Erzeugung der Wellen verwendet. Diese Quellen werden dem gewünschten Untersuchungsobjekt entsprechend gewählt und beinhalten so unterschiedliche Methoden wie Sprengungen, Vibra toren und Hammerschläge. Der Versuch verwendet einen

Hammerschlag als seismische Quelle und soll Lage und Struktur des Grundwasserleiters erkunden.

Magnetik – Verborgene archäologische Strukturen entdeckenViele archäologische Stätten sind oberf lächlich aufgrund der Über-prägung durch natürliche und anthropogene Einf lüsse nicht sicht-bar. Die Messmethoden Geoelektrik, Georadar, Magnetik und Seis-mik der angewandten Geophysik ermöglichen es, archäologische Überreste zu lokalisieren, indem elektrischer Strom, Radar- oder Schallwellen in den Boden geleitet oder Veränderungen im natür-lichen Magnetfeld der Erde gemessen werden.

Das Magnetfeld der Erde schützt uns vor der Teilchenstrahlung des Sonnenwinds. Es wird zum großen Teil im f lüssigen äußeren Erd kern durch Konvektionsströme erzeugt, ein kleiner Beitrag stammt aus dem stark variablen Feld der Ionosphäre. Das Magnetfeld der Erde wird durch den Kontrast der magnetischen Eigenschaften verschiedener Materialien, wie z. B. Böden, Siedlungs-, Brandschutt, Lehm ziegel, gebrannte Ziegel, Gesteine, gestört. Diese anthropo-genen Störungen werden durch eine systematische Kartierung erfasst und als Grundlage moderner archäologischer Grabungen genutzt.

Wir führen Ihnen ein Magnetometer vor und lassen Sie einen kleinen Parcours prospektieren.

Ein Blick ins Innere der Erde Institut für Geologische Wissenschaften | FR Geophysik

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Neue Augen für unsere Erde und ferne Welten: Geowissenschaften in Lankwitz und Dahlem

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Erdbeben – hörbar gemachtDie bei einem Erdbeben erzeugten Wellen laufen mit einer Geschwin-digkeit von einigen Kilometern pro Sekunde durch das Erdinnere. Die Frequenz der Erdbebenwellen ist so niedrig, dass die Wellen nicht hörbar sind. Wenn man allerdings das Signal eines Erdbebens, das an einer Station aufgezeichnet worden ist, in der Zeit stark staucht, werden die Erdbebenwellen in den hörbaren Bereich transformiert.

Wir führen an einer Reihe von Erdbeben den „Klang der Erde“ vor und erkennen so die Unterschiede von einem Beben, das an ver-schiedenen Orten aufgezeichnet worden ist.

Vorführungen, Poster und Experimente (vor Haus , bei Regen in Haus , Raum D 144)

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Seismik, Magnetik, Erdbeben

Ort: Malteserstraße 74–100, 12249 Berlin Haus ab U-Bahn Dahlem-Dorf und Rathaus Steglitz BVG-Bus linie X83 bis Emmichstraße

Bus-Shuttle: ab Habelschwerdter Allee 45 (Haus ) über Campus Benjamin Franklin (Haus ) alle 15 Min.

Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.geo.fu-berlin.de/geol/fachrichtungen/geophy/

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Aufbau der Erde

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Magnetische Messung während einer archäologischen Grabungskampagne im Südharz

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Neue Augen für ferne WeltenNeue Forschungsergebnisse und Bilder vom Nachbarplaneten Mars, dem Ringplaneten Saturn und seinen Monden sowie unserem Erd-mond – an der Freien Universität erforschen Professor Neukum und sein Team das Planetensystem mit Experimenten auf Raumsonden: den Ringplaneten Saturn mit seinen Monden unter Beteiligung am Kameraexperiment ISS der internationalen Raumsondenmission Cas-sini/Huygens der NASA/ ESA, den Planeten Mars in Farbe und 3D mit

der hochauf lösenden Stereokamera HRSC an Bord der ESA-Raumson-de Mars Express, den Beteiligungen an den internationalen Missionen Rosetta zur Erforschung eines Kometen und Dawn zur Erforschung der großen Asteroiden Ceres und Vesta sowie vielleicht bald den Erd-mond durch die deutsche Raumsonde LEO.

Weltraumexperimente zur Erforschung der Planeten und kleinen KörperDie Monde von Saturn, neben Mars gegenwärtig das hauptsächliche Forschungsfeld der Arbeitsgruppe Planetologie und Fernerkundung, sind an Vielseitigkeit im Sonnensystem kaum zu überbieten. Bei-spielsweise besitzt der große Mond Titan eine ausgedehnte Stickstoff-atmosphäre – eine Übereinstimmung, die er nur mit unserer Erde teilt. Ein anderer seltsamer und einzigartiger Saturnmond ist Iapetus. Von Weitem sieht er aus wie ein weißer Astronautenhelm – auf der Heckseite ist er fast so hell wie frischer Schnee, auf der anderen fast so dunkel wie Kohle.

Auch die übrigen der mindestens 60 Saturnmonde weisen zahl-reiche Merkwürdigkeiten auf, aber einer davon lässt die anderen fast im Wortsinne „im Regen stehen“. Es ist Enceladus. Der kleine Ence-ladus, der eigentlich völlig durchgefroren und geologisch tot sein müsste, spuckt unermüdlich in großen Mengen Wassereispartikel aus. Diese Partikel fallen auf die Oberf läche zurück und geben dieser ei-nen strahlend weißen Farbton.

Wenn dieser Mond aber Wassereispartikel ausspeit, dann liegt die Vermutung nahe, dass eine Energiequelle und nahe der Oberf läche f lüssiges Wasser vorhanden sein könnten. Diese Erkenntnis verwun-dert, denn f lüssiges Wasser in Verbindung mit einer Oberf läche, ursprünglich im Sonnensystem als „Exklusivrecht“ unserer Erde

Ein Blick in ferne Welten Institut für Geologische Wissenschaften | FR Planetologie und Fernerkundung

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Der kleine Saturnmond Enceladus ist einer der aktivsten Körper im Sonnensystem. In der Südpolregion versprühen „Geysire“ ständig Wassereispartikel ins Weltall. Der zugrunde liegende physikalische Prozess ist bislang unverstanden

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Neue Augen für unsere Erde und ferne Welten: Geowissenschaften in Lankwitz und Dahlem

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betrachtet, ist die Grundlage allen Lebens, so wie wir es kennen! Schon lange wird spekuliert, wo im Sonnensystem noch Leben entstanden sein könnte.

Dass auch die Oberf läche des Mars tatsächlich von f lüssigem Was-ser sowie Gletschern geprägt wurde, konnten die Planetenforscher nicht zuletzt mit den Bildern der hochauf lösenden Kamera zeigen. Auf dem heute trockenen und kalten Planeten gruben vor drei bis vier Milliarden Jahren Flüsse zahlreiche tiefe Täler in das Marshochland. Vieles spricht dafür, dass es auf dem äußeren Nachbarplaneten der Erde eine Zeit lang wärmer als heute war und es einen Wasserkreislauf mit Niederschlägen und stehenden Gewässern gab.

Die Gebiete auf dem Mars, in denen mit einiger Sicherheit Wasser vorhanden war, sind besonders interessant als potenzielle Lande-stellen für die ESA-Mission „ExoMars“, die im kommenden Jahrzehnt nach Spuren von ehemaligem oder vielleicht sogar noch vorhandenem Leben suchen soll.

Die HRSC-Daten werden bei der Auswahl des Landesplatzes eine wichtige Rolle spielen, denn eines der herausragenden Merkmale der High Resolution Stereo Camera auf der ESA-Raumsonde Mars Express ist es, die Planetenoberf läche gleichzeitig in hoher Auf lö-sung, in Farbe und in „3D“, abzubilden.

Wir möchten Sie gern an unserer Forschung teilhaben lassen und Ihnen einen Einblick in diese fernen Welten, zu diesen beinahe fernen Planeten geben.

Modelle (Haus )

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∙ Mars Express Sonde, M 1:4 ∙ Modelle aus Holz von Olympus Mons und Hawaii, M 1:800.000

ab 17.30 3D-Bilder und Film (Haus , Raum C 014)

Der Mars zum Greifen nah: Mithilfe von Polarisationsbrillen können Sie dreidimensionale Filme vom Mars betrachten. (30 Minuten)3D-Projektionen mit Bildern von Mars und den Saturnmonden: mithilfe von Rot-Grün-Brillen

Ausstellungen und Präsentationen (Haus , Raum C 108/109)

∙ Saturn und seine Monde – unterwegs mit der Raumsonde Cassini/Huygens

∙ Einsichten in die Evolution des Planeten Mars durch die hochauf-lösende Stereokamera

∙ Das internationale Explorationsprogramm für den Mars (ExoMars) ∙ LEO – Eine deutsche Mond-Mission ∙ Kleinkörper im Sonnensystem: Die Missionen Rosetta und Dawn ∙ Die Erkundung der Erde mit HRSC ∙ Nutzung der HRSC Daten – Online mit HRSC View

Kinderprogramm (Haus , Raum C 108/109, C 014, C 011)

Quiz mit Auslosung von kleinen Preisen: Fragen zu Planeten/Sonnen-system/Raumfahrt-Missionen, Modelle basteln u. a.

Ort: Malteserstraße 74–100, 12249 Berlin Haus ab U-Bahn Dahlem-Dorf und Rathaus Steglitz BVG-Bus linie X83 bis Emmichstraße

Bus-Shuttle: ab Habelschwerdter Allee 45 (Haus ) über Campus Benjamin Franklin (Haus ) alle 15 Min.

Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.geoinf.fu-berlin.de

Dieses Bildmosaik ist aus mehreren Mars Express Orbits erstellt worden und stellt eine perspektivische Ansicht von Valles Marineris und Hebes Chasma dar

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Meteorologische Forschung zu Beginn des 21. Jahrhunderts sucht Antwor-ten auf die drängenden Fragen der Gesellschaft nach der Entwicklung zukünftiger Witterungs- und Klimaverhältnisse. Welche Auswirkungen wird eine mögliche anthropogene Beeinf lussung des Klimasystems haben? Lässt sich bereits heute eine klimatische Veränderung meteoro-logischer Verhältnisse nachweisen? Um derartige Fragen zu klären, ist es notwendig, den aktuellen Zustand des Klimasystems so genau wie möglich zu erfassen. Von einer lokalen, aktuellen Messung klima- und wetterrelevanter Größen, über die Analyse in Wetterkarten bis hin zur Modellierung mit komplexen Klimamodellen auf einer globalen Skala ist es wichtig, Informationen zusammenzutragen und auszuwerten.

Das Institut für Meteorologie ist mit langer Erfahrung und aktuellen Forschungsschwerpunkten auf allen relevanten Problemkreisen dieser Thematik in Forschung, Lehre und synoptischer Tätigkeit aktiv. In Deutschland einmalig, betreibt es vor allem mithilfe der Studierenden eine meteorologische Beobachtungsstation im operationellen Dauerbe-trieb. Schwerpunkte der Forschung bilden z. B. Arbeiten zur praktischen und theoretischen Diagnose natürlicher und anthropogener Klimava-riabilität, zur chemischen Transportmodellierung bodennaher Ozon- und Feinstaubkonzentrationen oder Untersuchungen zum Einf luss von Variationen der Sonnenaktivität auf das Klima. Darüber hinaus verknüp-fen sich meteorologische Messaktivitäten des Instituts und deren wis-senschaftlichen Auswertungen in den Forschungsarbeiten zur Analyse meteorologischer Extremereignisse (z. B. Sturm „Kyrill“, Starkregen).

Das Institut kann auf mehr als 50 Jahre mit erfolgreicher Lehre und Forschung zurückblicken. 1949 gegründet, belieferte es schon kurz

darauf Zeitungen, Rundfunk und Telefon mit Wetterberichten. Bei der Visualisierung der Wetterberichte hat es Pionierarbeit geleistet. Mit den Programmen „TeleVis“ und „terra3D“ wurden Standardwerkzeuge zur Produktion der Wetteranimationen im Fernsehen geschaffen. Heute zählt das Institut zu denjenigen deutschen meteorologischen Ausbil-dungsstätten mit den meisten Studierenden.

Mit der Entwicklung und Anwendung von Verfahren zur Erfassung klima- und umweltbestimmender Größen des Systems Erde beschäftigt sich das Institut für Weltraumwissenschaften. Hierzu werden moderne Erdbeobachtungssatelliten genutzt, wie der europäische Umweltsatellit ENVISAT sowie METEOSAT 8. Forschungsschwerpunkte sind die Fernerkundung von Binnen- und Küstengewässern sowie von atmo-sphärischen Größen wie Wolken und Luftbeimengungen.

Meteorologie in Berlin zu Beginn des 21. Jahrhunderts Institute für Meteorologie und Weltraumwissenschaften

Uhrzeit Vorträge, jew. 30 Min. und 10 Min. Diskus-sion (17.30–0.00, Hörsaal Altbau, Raum 041)

Referenten

17.3018.15

19.0019.45, 23.30

Klimavariabilität und -vorhersageWird das Ozonloch kleiner?

Umweltbeobachtungen aus dem AllMeteorologische Extremereignisse in Europa und ihre Auswirkungen

Prof. Dr. U. CubaschPD Dr. U. Lange-matzProf. Dr. J. FischerProf. Dr. U. Ul brich, Dr. G. Leckebusch

Sturm „Anatol“, 3. 12. 1999

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Uhrzeit Vorträge, jew. 30 Min. und 10 Min. Diskus-sion (17.30–0.00, Hörsaal Altbau, Raum 041)

Referentenbzw. Raum

20.3021.15

22.00

22.45

17.00–1.00halbstündlich

20.00, 21.00( jew. 30 Min.)

Wie helfen Satellitendaten Meteorologen?Die physikalischen Grundlagen der Wirbelbewegungen in der AtmosphäreVon der Wetterbeobachtung zum Wetterbericht im FernsehenFeinstaubminderungspotential Berlins

Darstellung des NINJO-Arbeitsplatzes eines Meteorologen und praktische Anwendung: Das Graphik- und Daten- System NINJO des DWD hat im Frühjahr 2008 die bisherige Arbeitsplatzausstattung des Meteorologen bei allen DWD-Dienst-stellen ersetzt. Am Institut für Meteoro -logie wurde eine Vollversion aufgesetzt. Besucher/-innen können am System arbeiten.Demonstration der Anwendung von Wetter- und Klimamodellen

Dr. D. KoslowskyPD Dr. P. Nevir

Dipl.-Met.Th. Dümmel Dr. E. Reimer

Turm, PC-Raum, 2. Stock, max. 20 Personen

Turm, PC-Raum, 2. Stock, max. 10 Personen

Satelliteninformationen: Mithilfe aktueller Satelliten-bilder werden das meteorologische Satellitensystem sowie aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt.Troposphärische Umweltforschung: Vorstellung von Schadstoffausbreitung und Feinstaubproblematik mit Schwerpunkt BerlinMeteorologische Informationssysteme: Film terra3d Die Visualisierung von Wetterinformationen und ihre Aufbereitung für mediale Zwecke sind unerlässlich, um der Bevölkerung qualitativ hochwertige Wetterin-formationen zur Verfügung zu stellen.

Altbau, Raum 049

Altbau, Raum 049

Altbau, Raum 049

Berliner Wetterkarte – Turm-Quiz – Wettervorhersage Es wird ein Überblick über die Daten und Hilfsmittel gegeben, die ein Meteorologe für seine professionelle Wettervorhersage benötigt. In einem Quiz (auch für Kinder) werden klimatische Gegebenheiten von Berlin erfragt und mit Preisen die richtigen Antworten gekürt. Messwiese – meteorologische Messungen: Ein Studierender berichtet über einheitliches Messen meteorologischer Daten, zeigt dabei einen Messgarten und demonstriert Inhalte einer Wetterhütte. Studentische Projekte: Wetterbeobachtung/Aktion WetterPate – WIND: Studierende stellen Projekte vor, die sie am Institut für Meteorologie durchführen. Meteorologische Messungen im Wandel der Zeit: Füh - rung durch Geschichte der meteorologischen Messtechnik.Institut für Weltraumwissenschaften: Es wird ein Einblick in die Entwicklung und Anwendung von Verfahren zur Beobachtung klima- und umweltbestimmender Größen der Erde gegeben. Hierzu werden die modernen Erdbeob-achtungssatelliten genutzt, wie z. B. der 2004 gestartete Satellit METEOSAT 8.

Turm, 6. Stock

Wiese vor Hörsaal Altbau, Raum 041Turm, 6. Stock

Turm, 2. Stock, Raum 211Altbau, Raum 141

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Diverse Posterpräsentationen, Kulinarisches: Getränke und Snacks

Uhrzeit Kinderprogramm (Wiese vor Hörsaal, Treffpunkt Altbau vor Raum 051)

17.00–20.00 Kids-Tour über die Messwiese: Kids erklären für Kids das Messen von Klima- und Wetterdaten.

Ort: Schmidt-Ott-Straße 13, Haus (Carl-Heinrich-Becker-Weg 6–10), 12165 Berlin

Zeit: 17.00–1.00 Uhr Infos: www.geo.fu-berlin.de/met/ und

www.userpage.fu-berlin.de/~geoiss/de/home.html

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ikDie Gesundheit des Menschen

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Molekulare Maschinen – Von der Zelle zum Menschen: Funktion und Krankheit Institut für Chemie und Biochemie | Bereich Biochemie

Zellen organisieren sich mithilfe von Makromolekülen, die als Bau-stei ne dienen, chemische Reaktionen steuern und die Kommuni-kation zwischen Zellen erlauben. Wenn sie außer Kontrolle geraten, entstehen Krankheiten. Nur ein Verständnis der molekularen Vor-gänge zeigt Wege für neue Therapien auf.

Wir erklären den Auf bau biologischer Molekülmaschinen (Prof. Wahl) und zellulärer Prozesse im Licht leuchtender Moleküle (Prof. Krauß). Wir präsentieren die funktionelle Vielfalt und das techno-logische Potential von Ribonukleinsäuren (RNA) (Prof. Erdmann).

Im Nervensystem wird die Kommunikation zwischen Nerven zellen dargestellt, auf der unser Gedächtnis beruht (Prof. Haucke, Prof. Miech). Störungen in der Speicherung und Übertragung der Informa-tion führen zu Demenzerkrankungen wie der Alzheimer Krankheit. Wir decken die Ursachen der Störungen auf und stellen neue Ansätze zu Diagnostik und Therapie vor (Prof. Multhaup).

Kommunikation zwischen Zellen ist auch für ein gesundes Skelett unabdingbar. Das Verständnis molekularer Signale zur Knochen- und Knorpelbildung ist Grundlage neuartiger rege nerativer Therapie-formen (Prof. Knaus).

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RNA-Quadruplex-Kristalle Kristall einer locked Nukleinsäure

Arf+Adapter: Immunfloureszenzbild einerBindegewebszelle

Weitere Kristalle: RNA-Quadruplex-Kristalle

Page 53: Lange Nacht der Wissenschaften, FU-Berlin 2009

Die Gesundheit des Menschen

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Uhrzeit Vorlesungen (2. OG, Lise-Meitner-Hörsaal)

Referenten

18.00–18.45

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19.30–19.50

20.00–20.2020.30–20.50

21.15–21.35

21.45–22.05

22.15–22.35

22.45–23.0523.15–23.35

Biochemische Experimental - vorlesung für KinderBiochemie-Studium an der Freien UniversitätKnochen- und Knorpelregeneration: Von der Biochemie bis zur TherapieRNA-TechnologienVon Fliegen lernen: Drosophila Modelle für NervenerkrankungenGeschichte der Chemie und Biochemie am Campus DahlemDie Alzheimer-Forschung an der Freien Universität: Neue Ansätze zur Diagnose und TherapieStille Post – Wie Nervenzellen miteinander redenStrukturen des LebensFluoreszierende Proteine: Wie man Licht ins Dunkel lebender Zellen bringen kann

Dr. J.-P. Fürste

Dr. H. Otto

Prof. Dr. P. Knaus

Prof. Dr. V. ErdmannProf. Dr. C. Miech

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Prof. Dr. G. Mult-haup

Prof. Dr. V. Haucke

Prof. Dr. M. WahlProf. Dr. M. Krauß

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Schematische Darstellung der Struktur der Zellkernhülle. Der Zellkern ist an Cytoskelett-Filamenten in der Zelle aufgehängt

Experimente und Präsentationen (Biochemie-AGs, durchgehend ab 17.30)

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∙ Alzheimer Krankheit – Diagnose und Therapie, Forschungstransfer∙ Der gesunde Knochen – Grundlagenforschung, Therapieentwick-

lungen, Stammzellen∙ Biochemie-Studium; Mikroskopie und Zellen in Kultur∙ Experimentelle Straße für Kinder, Jugendliche und Erwachsene

Präsentation der Alzheimer-Gesellschaft Berlin und AG Prof. Multhaup (durchgehend ab 17.30)

Alzheimer Krankheit – Tipps und Adressen (Alzheimer-Gesellschaft Berlin)

Ort: Thielallee 63–67 (Hahn-Meitner-Bau), 14195 Berlin Haus Zeit: 17.30–0.30 Uhr b

Infos: userpage.chemie.fu-berlin.de/biochemie/

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Nach der Entschlüsselung des Humangenoms stellt sich die Frage, wie Gene gesteuert werden und wie sie miteinander interagieren. Die Ant-worten werden die medizinische Praxis der nächsten Jahre verändern. Schon bald können Ärzte bei bestimmten Erkrankungen die geneti sche Besonderheit einzelner Patienten charakterisieren und ihre Behand-lung gezielt darauf abstimmen. Auch 2009 laden die Wissenschaft le-rin nen und Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik dazu ein, sich über die Fortschritte der Genomforschung und die Möglichkeiten der personalisierten Medizin zu informieren.

Das Max-Planck-Institut für molekulare Genetik in Berlin-Dahlem gehört zu den führenden Einrichtungen der medizinischen Genom-forschung. Seine Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der Genome vom Menschen und von anderen Organismen, um grundlegende Prin-zipien der Organisation, Funktion und Entstehung lebender Organis-men und menschlicher erblicher Erkrankungen aufzuklären. Ziel der gemeinsamen Anstrengung ist es, auf molekularer Ebene Einblicke in die Entstehung von Krankheiten zu gewinnen, um so zu einer Ent-wick lung neuer Behandlungsmethoden beizutragen.

Genetik als Grundlage für die Medizin der Zukunft Max-Planck-Institut für molekulare Genetik

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Uhrzeit Laborführungen und (Mitmach-)Experimente

17.00–0.3017.00–23.00

17.00–23.0017.15–21.45 17.15–23.1517.30–23.3017.45–23.4517.45–23.4518.00–21.0018.00–0.00

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Unser Erbgut, die DNASmall is beautiful – Gene und Proteine in kleinsten Tropfen untersuchenKann eine Zelle Schmerz empfinden?Ernährung und GeneForschung und Klinik – der Weg ist kurzÜbersetzung der genetischen Information: EiweißsyntheseWas macht Krebszellen so gefährlich?Embryonalentwicklung und GeneDer Schaltplan der menschlichen ZelleSkeletterkrankungen im Tiermodell – Vom Menschen zur Maus und wieder zurückBist Du CCCACA oder CTCACA?Was macht die Stammzelle zu dem, was sie ist?Hochauflösende Mikroskopie zur Darstellung einzelner MoleküleRobotik in der Genomsequenzierung

Info: Die Teilnehmerzahl für die einzelnen Veranstaltungen ist begrenzt, bitte melden Sie sich am Info-Tisch an. Treffpunkt für alle Veranstaltun-gen ist das Foyer im Erdgeschoss, hier werden Sie von den Mitarbeitern des Instituts abgeholt. Die Führungen werden in eineinhalbstündigem Abstand wiederholt, die letzte Führung beginnt um 0.30 Uhr.Außerdem: Um Ihr leibliches Wohl kümmert sich das Team des Betriebsrestaurants im Garten vor dem Haupteingang.

Ort: Ihnestraße 63–73, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–0.30 Uhr (Beginn letzte Führung) b

Infos: www.molgen.mpg.de/

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Abhängigkeit der Aktivität verschiedener Gene voneinander

Kryo-EM-Struktur eines ribosomalen Proteinkomple xes (70S-Ribosom gemeinsam mit Hilfsfaktor EF-Tu)

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Die Gesundheit des Menschen

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Informationsstände

Wie öffnet man einen Schädel?Üben Sie mit Neurochirurgen das Bohren an einer Wassermelone. Sind Sie selbstverliebt?Persönlichkeitstest und Experteninterview klären Sie auf.Sind Sie glücklich?Wir testen Ihre Stimmung.Spaziergang durch das Innere (mit Installation)Erkunden Sie unser begehbares Darmmodell.Die Darmwand als intelligente Grenze des KörpersWie sich im Darm das Schicksal von Nahrungsmitteln und Bakterien entscheidet.Gemeinsam gegen die EntzündungDas Kompetenznetz chronisch-entzündliche Darmerkrankungen zeigt, wo Betroffene Hilfe finden.Bei der Geburt in guten HändenHier erfahren Sie alles rund um Ihre Schwangerschaft und eine sichere Geburt.Wie sieht Malaria aus?Der Tropenkrankheit auf der Spur: Suchen und finden Sie unter dem Mikroskop Malariaerreger in roten Blutkörperchen.

Am Campus Benjamin Franklin in Steglitz erhalten Sie bei zahl-reichen Führungen, Informationsständen, Vorträgen und Workshops Einblicke in die verschiedensten Bereiche medizinischer Arbeiten – vom Schädelinneren, über die Darmfunktionen und Stammzellen bis hin zu tropischen Krankheitserregern und Krankenhauskeimen.

Forschen – Lehren – Heilen – Helfen Charité – Universitätsmedizin Berlin | Campus Benjamin Franklin

Informationsstände

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Neuropsychologie in der klinischen AnwendungWie erstellt man neuropsychologische Tests und wo werden sie angewandt? Wir zeigen einen computerbasierten Test zur Gesichter-erkennung.Keine Chance den KrankenhausinfektionenAktion „Saubere Hände“ zeigt, wie man durch regelmäßiges Hände-waschen gefährlichen Krankenhauskeimen keine Chance zum Über-leben lässt. Testen Sie Ihre Hände unter der UV-Lampe.Wenn jede Sekunde zähltDas Manchester-Triage-System in der Rettungsstelle sorgt dafür, dass jeder so schnell Hilfe bekommt, wie er sie benötigt.Ein bisschen Schmerz muss seinWarum Schmerz wichtig ist und wie unser körpereigenes Schmerz-kontrollsystem funktioniert. Testen Sie Ihre Schmerzgrenze.

Uhrzeit Vorträge

17.30

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Sind Sie ein Zappelphilipp? ADHS in späten Jahren: Auch Erwachsene können sich oft schlecht konzentrieren. Lebensqualität trotz KrebsWie neue Therapien Tumorpatienten helfen können, weitgehend schmerz- und beschwerdefrei zu leben.Chronische Schmerzen ertragen lernenMöglichkeiten und Grenzen der psychologischen SchmerzbewältigungGeheimwaffe StammzellenWie man sie gewinnt und was sie bewirken können.

Uhrzeit Workshop

stündlich 17.30–20.30

Wenn der Rücken schmerzt? Experten zeigen, wie Sie sich im Alltag mit kleinen Übungen selbst helfen können.

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Uhrzeit Führungen

Info: Treffpunkt der Führungen ist der zentrale Informationsstand. Die Anzahl der Teilnehmer/-innen ist begrenzt. Bitte tragen Sie sich rechtzeitig in die ausliegenden Listen ein.stündlich 17.00–20.00

stündlich 17.00–0.00

17.30, 19.30, 21.30

stündlich 18.00–21.00

18.00, 18.30, 19.00, 19.30

stündlich 18.00–0.00

Gesund durch AquafitnessErfahren Sie mehr über die schonende Art der Rücken-stärkung und lernen Sie unser Bewegungsbad kennen. Sicher ins Leben starten: Hebammen präsentieren eine familienorientierte Geburtshilfe in neuen Räumlichkeiten. Lernen Sie Kreißsaal und Entbindungsstation kennen.Seltene Einblicke in die Stammzellenforschung:Erkunden Sie die hochsensiblen Räume der Gewebe-typisierung. An einem Modell können auch Sie eine Stammzellenentnahme simulieren.Keine Angst vor der Darmuntersuchung:Wir zeigen Ihnen, was bei einer Darmspiegelung passiert. Endoskopieren Sie selbst an einem Modell. Einblicke ins Gehirn: Besuchen Sie die Schlaganfall-station und erleben Sie eine neue Dimension der Bildgebung durch den Magnetresonanztumografen (MRT). Wie verläuft eine Obduktion?Pathologen führen Sie in den Sektionssaal und erläu-tern den Ablauf einer Obduktion. Lernen Sie dabei die Werkzeuge der Pathologen kennen und sehen Sie die großen Volkskrankheiten in Form von Organpräparaten.

Uhrzeit Kinderprogramm Workshops

stündlich 17.00–20.00 stündlich 21.00–0.00

17.00, 17.30

17.00–1.00

18.00

Kleine Forscher experimentieren Schüler/-innen bis 14 Jahre machen erste Erfahrungen in der Molekularbiologie. ( jeweils 45 Min.)Wie sauer ist eigentlich Cola? Schüler/-innen ab 14 Jahren bestimmen in Lebensmitteln pH-Werte und lernen, wie Proteine nachgewiesen werden können. ( jeweils 45 Min.)Einblicke ins Gehirn – Entdecken und Begreifen (Führung): Entwickelt für Kinder von 5–9 Jahre. Kinder bitte nur in Be-gleitung eines Erwachsenen. Begrenzte Teilnehmerzahl, bitte rechtzeitig in ausliegende Listen eintragen.Mit Nadel und Faden (Informationsstand für Kinder und Erwachsene): Unfallchirurgen zeigen Euch, wie Wunden ge-näht werden. Probiert es selbst mal aus.Das seltsame Kino im Kopf – Wie unser Gehirn Trugbilder erzeugt (Vortrag für Kinder über 10 Jahre): Die Augen lie-fern Bilder, doch was unser Hirn daraus macht, ist manchmal überraschend. In Hörsaalexperimenten erlebt Ihr, dass man dem Augenschein nicht immer trauen kann.

Ort: Hindenburgdamm 30, Westhalle, 12203 Berlin Haus Buslinien 285 und M85 ab S/U-Bahn Rathaus Steglitz

Bus-Shuttle: ab Habelschwerdter Allee 45 (Haus ) alle 15 Min. weiterfahrend zum GeoCampus Lankwitz

Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.charite.de

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Operationssaal

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Die Gesundheit des Menschen

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Reisen Sie mit uns durch das Technikum und erleben Sie live die Gewinnung von Apfelsaft. Sie können uns über fünf Stationen vom Apfel bis zur Verkostung des klaren Apfelsaftes begleiten.

In der ersten Station wird Ihnen das Zerkleinern der Äpfel in der Schleuderfräse erklärt und vorgeführt. Aus der so entstandenen Maische wird in der zweiten Station mithilfe der Packpresse der Apfelsaft gewonnen. Dieser wird bei der dritten Station anschließend noch einer Schönung unterzogen. Die vierte Station ist eine Demons-tration der Pasteurisation. Hier wird der Plattenwärmeübertrager theoretisch erklärt. Vergleichen Sie am Ende der Führung durch die Apfelsaft produktion kommerzielle Apfelsäfte mithilfe sensorischer Tests wie der Dreiecksprüfung.

Apfelsaftherstellung – Eine Reise durch die Produktion Technische Universität Berlin | FG Lebensmittelbiotechnologie und -prozesstechnik

Führungen, Demonstration, Poster, Stände (stündlich 17.00–0.00, bei Bedarf auch öfter)

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Gewinnung von klarem Apfelsaft: Führung durch die Stationen 1–51. Station: Zerkleinerung mit der Schleuderfräse2. Station: Pressen der Maische in der Packpresse3. Station: Schönung des gewonnenen Apfelsafts4. Station: Pasteurisation des Apfelsafts (Demonstration, Poster)5. Station: Einweisung in die Sensorik inkl. Verkostung.

Anschluss an die Gewinnung von klarem Apfelsaft

Programmangebote für Kinder

Ort: Königin-Luise-Straße 22, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr

Infos: www.tu-berlin.de/~foodtech/

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Pressen der Maische Apfelsaftherstellung, Zerkleinern der Äpfel

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ikErgebnisse einer langen Evolution: unsere Tier- und Pfl anzenwelt

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Wie lernen Insekten? Institut für Biologie | Neuro- und Verhaltensbiologie

Wie Insekten lernen und sich bewegen, kurz das gesamte Verhalten von Insekten, steht im Mittelpunkt der Forschungen der Neurobio-logie. Grundlegende physiologische Prozesse kommen schon bei Insekten vor und deshalb können auch grundlegende Mechanismen an ihnen gut untersucht werden. Die Neurobiologen entführen Sie in die Nerven systeme von Insekten und bieten hierzu Demonstrationen an.

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Bienen auf der Hand

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Uhrzeit Vorträge mit Labordemonstrationen (Vorträge Seminarraum Königin-Luise-Straße 24–26; Demonstrationen Königin-Luise-Straße 28–30)

stündlich 18.00–23.00 stündlich 18.30–23.30

Wie Insekten lernen (20 Min.)

Wie sich Insekten bewegen (20 Min.)

Ort: Königin-Luise-Straße 24–26, 14195 Berlin Haus

Zeit: 18.00–23.00 Uhr b

Infos: www.biologie.fu-berlin.de/neuroverhalten/

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Flugmuskel Octopamin

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Ergebnisse einer langen Evolution: unsere Tier- und Pfl anzenwelt

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Mit der Haltung von Honigbienen verbinden die meisten Menschen die Gewinnung von Honig, die bedeutendste Aufgabe der Honig bie nen ist jedoch die Bestäubung. Die Bestäubung durch Insekten wird zu 80 % von Honigbienen, 15 % von Hummeln und etwa 5 % von Wildbienen, Wespen, Fliegen und anderen Blütenbesuchern erbracht. Der hohe Anteil der Honigbienen lässt sich durch die Überwinterung als Volk erklären. Während andere Insekten sich im Auf bau des Nestes befin-den, haben die Honigbienen bereits im Frühling eine Völkerstärke von 20.000 bis 40.000 Arbeiterinnen.

Honigbienen sind besonders wertvoll für die Landwirtschaft, ihre Bestäubung hat positiven Einf luss auf die Qualität und Menge des Er-trags. Honigbienen steigern den Ertrag bis zu 80 % bei Birnen, 70 % bei Äpfeln, 50 % bei Sonnenblumen, 90 % bei Rotklee, 30 % bei Raps. Raps ist z. B. eine wichtige Pf lanze für die Gewinnung alternativer Kraft-stoffe und die Senkung des CO²-Ausstoßes. Für eine gute Bestäubung von Raps werden 3 Völker/ha benötigt. Dann kann der Landwirt mit einer Steigerung der Ernte um ca. 1 Tonne und damit 350 €/ha rechnen – und dies ohne zusätzlichen Einsatz von Düngern und Pf lanzenschutz-mitteln!

Der Beitrag der Honigbienen für unsere Umwelt und uns Menschen ist jedoch stark gefährdet. In Deutschland sind die Völkerzahlen in den letzten 15 Jahren um etwa 45 % gesunken. Die Gründe hierfür sind Bienenkrankheiten wie die Varroa und der Rückgang der Imker. Für unsere ökologische und wirtschaftliche Zukunft sind die Honigbienen ein wichtiger, aber gefährdeter Erfolgsfaktor.

Honigbienen – die besten Bestäuberinnen NatLab | Bienenkunde

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Präsentationen (L 116)

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∙ Bienen- und Hummelvolk im Beobachtungsstock∙ Geburt von Drohnen und Arbeiterinnen (junge Bienen zum Anfassen)∙ Lebendige Varroamilben∙ Infotafeln über Bienen und Arbeit der Bienenforschung∙ Verkostung von Bienenprodukten (Pollen, Honig)

Uhrzeit Vorträge (L 116)

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Ökologische und wirtschaftliche Bedeutungder Honigbiene

Kinderprogramm (L 116)

Mit unseren kleinen Besuchern wollen wir summende Bienen basteln!

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b Infos: www2.biologie.fu-berlin.de/zoologie.html

Bienen auf Krokussen

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Brutwabe

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Es ist bekannt, dass Mikroorganismen Brot, Wein, Bier und Milchpro-dukte wie Käse und Joghurt herstellen. Seit einiger Zeit geht man zu-sätzlich dazu über, Enzyme und andere Proteine sowie Kohlenstoff ver-bindungen von Bakterien und Pilzen produzieren zu lassen, die durch klassische chemische Verfahren nur schwer oder gar nicht herzustel-len sind. Wie bringt man nun aber einer Zelle bei, dass sie eine dieser Substanzen herstellen soll? Hier gibt es folgende Möglichkeiten:

1. Gentechnische „Revolution“: Ein Wissenschaftler verändert mit gen-technischen Methoden das Erbmaterial der Zelle so, dass die Zelle die neue Substanz produzieren sowie sich auch teilen und vermehren kann. Nachteile: Die gesellschaftliche Akzeptanz für derartige Mikro orga-nis men ist gering, zudem sind molekularbiologisch veränderte Zellen über lange Zeiträume oft wenig stabil.

2. Natürliche Evolution: In einem geschlossenen System werden Um-weltbedingung erzeugt, die die Zellen dazu zwingen, die erwünschten Eigenschaften anzunehmen. Vorteile: Nur diejenige Zelle überlebt und vermehrt sich, die optimal an die gewählten Umweltbedingungen angepasst ist. Da die eingestellten Umweltbedingungen den späteren industriellen Pro duktionsbedingungen entsprechen, wachsen und produzieren diese Zellen sehr stabil, ohne gentechnisch verändert worden zu sein.

Als ehemalige Biologiestudenten der Freien Universität befassen wir uns im Rahmen der geplanten Ausgründung durakult mit der Entwick-

lung eines innovativen Bioreaktorsystems zur Langzeitkul ti vierung von Zellen, mit dem die wirtschaftliche Verwertbarkeit von Mikro-organismen generiert bzw. gesteigert werden kann. Im Unter schied zu herkömmlichen Techniken werden die Zellen nicht gen technisch verändert (GVO), sondern sie entwickeln ihre industriell verwert baren Eigenschaften nach den Mechanismen der Evolution. Die auf natür-lichem Wege entstandenen Zellen und Zellprodukte (Biokata lysa -to ren) können für die Herstellung von Plattform chemi kalien in der Chemieindustrie und Nahrungsergänzungsmitteln in der Lebens mit-tel- und Getränkeindustrie eingesetzt werden.

Entwicklung und Optimierung von Mikroorganismen ohne Gentechnik: Evolution statt Revolution! durakult GmbH i. V. | Mikrobiologie

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Bauteile des Bioreaktors

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Projektpräsentation und Diskussion (Foyer)

durakult-Entwicklung industrieller Produktionsorganismen

Uhrzeit Live-Musik

21.30–23.00 Band SongDogs (Western/Country)

Außerdem

Minicatering

Ort: Königin-Luise-Straße 12–16, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b Infos: www.durakult.com

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Ergebnisse einer langen Evolution: unsere Tier- und Pfl anzenwelt

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Was ist eine biologische Art? Wie kam der Mensch zum aufrechten Gang? Wie entstehen „chemische Sprachen“ bei Mikroorganismen, wie werden Mikroben pathogen? Wie vermitteln wir die Evolutions-theorie künftigen Lehrern? Diese Fragen werden in einer kleinen Vortragsreihe gestellt.

Mikroorganismen haben alle ökologischen Nischen auf unserem Planeten besiedelt, in denen wenigstens zeitweise Wasser in f lüssiger Form vorkommt. Wie schaffen es Organismen, unter extremen Bedin-gungen, wie hoher Temperatur, hohem Salzgehalt oder hohen Strah-lendosen, zu überleben? Wir stellen Methoden vor, mit denen man der Evolution auf molekularer Ebene auf die Schliche kommen kann. Am Beispiel der experimentellen Anpassung von Mikroorganismen an das Leben in hohen Salzkonzentrationen werden wir demonstrie-ren, dass wir Evolution im Labor „in Echtzeit machen“ können.

In einem „Jugend forscht“ Projekt wird untersucht, ob Küchen-schwämme eine Rolle bei Magen-Darm-Infektionen spielen, an denen jährlich Millionen Menschen in Deutschland erkranken. In Küchenschwämmen wurde eine extrem hohe Keimzahl gefunden. Die Keime konnten sich im Schwamm innerhalb weniger Tage rasant vermehren. Dabei ließ sich der Einf luss auf ein rascheres Verderben von Lebensmitteln zeigen, die in Kontakt mit Schwämmen kamen. Praktikable Desinfektionsmaßnahmen wurden hierfür entwickelt.

Darwin 200 – Theorie und Praxis Institut für BiologiePflanzenphysiologie, Biochemie der Pflanzen und Mikrobiologie

Präsentationen und Experimente

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Evolution von Mikroorganismen

Uhrzeit Vorträge (kleiner Hörsaal) Referenten

18.30–19.00 19.00–19.30

19.30–20.0020.30–21.00

21.00–21.30

Darwin und der aufrechte MenschWas sind biologische Arten und wie entstehen sie?Wie werden Mikroben pathogen? Achtung, Denkfallen! Warum Evoluti-on (nicht nur für Schüler) so schwer zu verstehen ist Evolution von ‚chemischen Sprachen‘ bei sozialen Amöben

Prof. Dr. C. NiemitzProf. Dr. W. SudhausDr. S. ThewesProf. Dr. D. Krüger

Prof. Dr. R. Mutzel

Uhrzeit „Jugend forscht“ Projekt von Janina Bach und Tamara Krüger

17.00–23.00 Gefahr aus dem Küchenschwamm?

Uhrzeit Kinderprogramm

17.00–19.00 Kleine Welt ganz groß: Malwettbewerb für Kinder (Siegerehrung und Preisverleihung um 19.15)

Uhrzeit Live-Musik

21.30–23.00 Band SongDogs (Western/Country)

Außerdem

Minicatering

Ort: Königin-Luise-Straße 12–16, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b Infos: www2.biologie.fu-berlin.de/pflaphy/

Kleine Welt ganz groß

© Institut für Biologie, Mikrobiologie

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Mit den Botanikern und Gärtnern in der Langen Nacht der Wissen-schaf ten im Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin-Dahlem auf Expedition: Erforschen Sie im Garten, Herbarium, Labor, Museum und im Internet die pf lanzliche Artenfülle unseres Planeten. Lernen Sie mehr über die Evolution und die Artbildung im Pf lanzen-reich. Entdecken Sie den drittgrößten Botanischen Garten und eines der größten botanischen Forschungszentren der Welt.

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17.00–21.00

durch-gehend ab 17.00

Bestens im Bild – vergangene Welten unter der Lupe Lernt die Arbeit eines (Archäo)botanikers kennen. (Mikroskopierworkshop für Kinder ab 6 Jahre)Ratespiel für Kinder: Durch die Sonderausstellung Ackern, Flößen, Jagen – Ernährung und Holznutzung in Berlin und Brandenburg in vorindustrieller Zeit

Uhrzeit Vorträge ( jeweils 30 Min.)

17.00, 19.00, 21.00, 23.00, 0.0021.30, 22.30

Was Sie schon immer über REM wissen wollten, aber nie zu fragen wagten … Rasterelektronenmikroskopie und ihre Anwendung in der künstlerischen Fotografie (mit Dias) Charles Darwin und die Botanik: Darwin war nicht nur ein leidenschaftlicher Gärtner, sondern auch ein groß-artiger Botaniker. Grundlegende Erkenntnisse zu Fleisch-fressenden Pflanzen, der Bestäubung und Evolution von Orchideen sowie der Bewegung von Pflanzen sind nur einige Beispiele seines botanischen Vermächtnisses.

Uhrzeit Führungen

18.00, 19.30, 21.00

17.30, 18.30, 19.30, 20.30

Kühl und geschützt – aussterbende Pflanzenarten und Sa-menbanken: Eine eisige Zuflucht für bedrohte Arten finden deren Samen bei uns in einer Kühltruhe. Die Kälte konser-viert das Saatgut und verlängert seine Lebensfähigkeit. Ge-winnen Sie einen Einblick in unsere Samenbank (ca. 60 Min.)Der Wert der Lebendsammlung: Charles Darwin führte einen Großteil seiner Forschungen an Pflanzen in seinem eigenen Garten und in seinen Gewächshäusern durch. Auch die Sammlung lebender Pflanzen in diesem Botanischen Garten ist von hohem Wert für Erhaltung und aktuelle For-schungen. Erfahren Sie mehr bei einer Führung im Garten (45 Min.)

Charles Darwins botanische Erben – Evolution und Artbildung in der Forschung des Botanischen Gartens und Botanischen Museums Botanischer Garten und Botanisches Museum

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Mikroskopierworkshop für Kinder Charles Darwin war ein Pionier der Botanik

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Ergebnisse einer langen Evolution: unsere Tier- und Pfl anzenwelt

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Uhrzeit Demonstration

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18.30, 19.30, 20.30, 21.30

Algen – Eine Sackgasse der Evolution? An einzelnen Objekten der Dauerausstellung versuchen wir, die Erfindungen der Evolution zu erklären und ihre Aus-wirkungen auf Menschen und die Ökosysteme der Welt zu veranschaulichen (20 Min.)

Uhrzeit Experiment

18.00, 20.00, 22.00

17.00–1.00

DNA zum Begreifen – aus dem Innenleben der Schwarz wurzel und der Wegwarte: All jene, die schon einmal selbst aktiv in einem Labor stehen, mit Pipet-ten hantieren und als Molekularbiologe arbeiten wollten, können in unserem DNA-Labor in die mole-kulare Welt der Schwarzwurzel oder der Wegwarte eintauchen. Am Ende halten Sie die DNA einer Pflanze isoliert in den Händen und erfahren, welche Erkennt-nisse die modernen Evolutionsbiologen heute daraus gewinnen. (Experiment ab 16 Jahren, ca. 2 Stunden, 9 Pers. pro Gruppe)Sonderausstellungen (Museum)

Darwin’s Garten – Abenteuer Evolution

Bundesweite Sonderausstellung zur Woche der Botanischen Gärten des Verbands Botanischer Gärten∙ Ackern, Flößen, Jagen – Ernährung und Holznutzung in Berlin

und Brandenburg in vorindustrieller Zeit∙ Die Ästhetik des Unsichtbaren. Pflanzenoberflächen unter dem

Elektronenmikroskop (wissenschaftliche Fotografie)

Ort: Königin-Luise-Straße 6–8, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr Infos: www.botanischer-garten-berlin.de

18.00, 19.30, 21.00

18.30, 20.00, 21.30

19.00, 20.30, 22.00

stündlich 18.00–0.00

Botanische Befunde zu Ackerbau, Gartenkulturen und Weinbau: Durch die Sonderausstellung Ackern, Flößen, Jagen (30 Min.)Holzfunde schreiben Stadtgeschichte: Durch die Sonderausstellung Ackern, Flößen, Jagen (30 Min.)Tierhaltung, Jagd und Fischfang in ur- und frühgeschicht-licher Zeit: Durch die Sonderausstellung Ackern, Flößen, Jagen (30 Min.)Das dauerhafte Gedächtnis der Botanik: Wie lassen sich Pflanzen für die Nachwelt konservieren? Welche Bedeutung haben sie für die aktuelle Forschung? Versäumen Sie nicht einen Blick in unsere Schatzkammer, das Herbarium, und entdecken Sie, wie bei uns Pflanzen schon über 300 Jahre alt geworden sind (45 Min.)

Uhrzeit Präsentationen

17.30–0.00

18.00–0.00

Wegwarte und Lattich, die wilden Verwandten der Salate: Botaniker geben am Beispiel der Diversität einer Gruppe von Korbblütlern Einblicke in die moderne taxonomische Forschung. Dabei spannen sie den Bogen vom Herbarisieren der Pflanzen bis zur nutzerfreundlichen Integration und Darstellung der Biodiversitätsdaten durch die ‚Cybertaxono-mie‘. (stündl. Präsentationen zur vollen Stunde von 18.00–23.00 sowie fortwährend offenes Angebot)Pflanzen im Netz – Was Botanik und Informatik miteinander zu tun haben: Pflanzenarten, die Darwin bei seiner Reise sah, können wir heute im Internet betrachten. Kuriositäten der Evolution sind schnell erreichbar. Eine virtuelle Reise in die Botanik startet mittels Mausklick. Die internationale Zu-sammenarbeit von Botanikern wäre heute ohne Informatik unvorstellbar. (fortlaufende Präsentation und Station im Anschluss an die Herbarführungen)

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ikErgebnisse einer langen Evolution: unsere Tier- und Pfl anzenwelt

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Seit dem 1. Januar 2008 gibt es in der Forschungslandschaft von Berlin-Dahlem einen neuen Namen: „Julius Kühn-Institut – Bundes-forschungsinstitut für Kulturpf lanzen“. Das JKI blickt aber auf eine zum Teil über hundertjährige Geschichte zurück, da es aus drei reno m-mierten Forschungseinrichtungen hervorgegangen ist: der u. a. in Dahlem ansässigen Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forst-wirtschaft (BBA), der Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpf lanzen (BAZ) und zwei Instituten der Bundesforschungs-anstalt für Landwirtschaft (FAL). Unsere Einrichtung bündelt alle

Forschungsarbeiten für den Bereich der Kulturpf lanzen, unter ande-rem zu Pf lanzengenetik, Pf lanzenernährung, Bodenkunde sowie Pf lanzenschutz und Pf lanzengesundheit, mit dem Ziel, ganzheitliche Konzepte für den gesamten Pf lanzenbau zu entwickeln.

Die Institutsteile von Dahlem und Kleinmachnow, die sich zur Langen Nacht der Wissenschaften vorstellen, informieren unter an-derem über die Entwicklung nachhaltiger Pf lanzenschutzkonzepte, die Erforschung ökochemischer und ökotoxikologischer Aspekte des Pf lanzenanbaus, die Bewertung von Pf lanzenschutzmitteln, die Ab-wehr gefährlicher Quarantäneschadorganismen sowie über Themen des Vorratsschutzes und der Pathogendiagnostik.

Um auch zur Langen Nacht der Wissenschaften unser Wissen zu Kulturpf lanzen lokal gebündelt zu vermitteln, haben wir außerdem zwei weitere Einrichtungen zu Gast in unserem Haus: das Pf lanzen-schutzamt Berlin und die Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, Fachgebiet Phytomedizin.

Forschung rund um die Kulturpflanzen Julius-Kühn-Institut ( JKI) – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen

Der Citrusbockkäfer, ein Quarantäneschaderreger

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Parzellenversuch in Dahlem

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Ergebnisse einer langen Evolution: unsere Tier- und Pfl anzenwelt

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Uhrzeit Feld- und Gewächshausführungen

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17.00–1.00

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17.30, 19.00, 20.30, 22.00, 23.30

Feldversuch zur Bewertung der Gelbrostresistenz von Winterweizen Ausstellung von landwirtschaftlichen Spezialgeräten für FeldversucheBienenversuche in Flugkäfigen mit behandelten Pflanzen

Uhrzeit Filme (Haus A, Raum A300)

17.00, 22.00 Kurzfilme von Prof. Wyss über tierische Schaderreger und deren Gegenspieler

Uhrzeit Vorträge (45 Min. inkl. Diskussion oder Demonstration, Haus A, Raum A300)

18.30

19.1520.0020.45

Kann die Invasion der allergieauslösenden Ambrosia noch aufgehalten werden?Der Kartoffelkäfer – Ein Alien schlägt zurück Lebens- und Futtermittelvorräte richtig schützenGifte von Schimmelpilzen – eine Gefahr für Mensch und Tier?

Uhrzeit Rahmenprogramm (vor Haus A)

17.00–22.00

17.00–1.00ca. 19.00–22.00

Weinprobenstand des JKI – Neue Rebsorten zum Probieren!Catering der Kantine des JKILive-Musik

Ort: Königin-Luise-Straße 19, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b Infos: www.jki.bund.de/

Uhrzeit Informationsstände, Demonstrationen und Experimente im Labor (Haus A)

17.00–23.00

17.00–0.00

17.00–0.00

17.00–1.00

17.00–1.00

17.00–1.0017.30–0.30

Neue Schadorganismen – eine Gefahr für unsere Kulturlandschaft! Molekulare Methoden zur Identifizierung von Krankheitserregern an PflanzenKranke Pflanze – was nun? (Programm der Humboldt-Universität)Nützlinge und Pflanzenschutzmittel – geht das? (gemeinsam mit Pflanzenschutzamt Berlin)Beratung zur Nutzung von Kleingärten bei BodenbelastungenWer und was helfen bei der Entstehung von Kompost?Chemische Bienenuntersuchung: Beitrag zur Schadensaufklärung

Kartoff elkäferlarven

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Physik ist überall: Physiker suchen die Regeln, nach denen die Welt „funktioniert”. Sie treibt die Freude am Fragen, am Ausprobieren, am Verstehen. Alles funktioniert nach physikalischen Gesetzen, weil sie genau diese Gesetze suchen, nach denen alles funktioniert.

Physik macht Spaß: Manchmal vergisst man dies z. B., wenn man in der Schule für eine Prüfung lernt und nur die Fakten sieht, die man wissen muss, und die neugierigen Fragen vergisst, die zum Finden dieser Fakten geführt haben.

Die Natur ist eine Künstlerin: Ihre Kunstwerke sind überall zu fin-den, im unendlich Großen wie im unendlich Kleinen. Die Physik macht diese Kunstwerke sichtbar.

Unser Programm ist groß und bietet für jeden etwas: Zeigt die „Bio-solare Wasserstofferzeugung” einen Ausweg aus der Klimakatastro-phe? Kann die Speicherkapazität von Festplatten auch in Zukunft immer größer werden? Wo liegt die Grenze? Lassen sich chemische Reaktionen von Molekülen „fotografieren”? Wie funktioniert eine Teilchenfalle? Wozu braucht man sie? Kann eine Flüssigkeit bergauf f ließen? – Die Antworten auf diese Fragen finden Sie bei uns.

Dutzende von Versuchen laden zum Experimentieren ein. Bei der „Science-Rallye“ gibt es für Kinder und Jugendliche tolle Preise zu ge-winnen. Alle, die dann so begeistert sind, dass sie Physik am liebsten gleich studieren wollen, können sich im Vortrag „Physik studieren?“ über Ablauf und Berufsperspektiven eines Physikstudiums informieren.

Auch für Ihr leibliches Wohl ist gesorgt: Wer eine Pause einlegen möchte, besucht unseren Grillstand oder gönnt sich ein leckeres

„Physikereis“, frisch zubereitet mit f lüssigem Stickstoff.

Von Teilchenfallen und Nano-Welten FB Physik

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Catering Anmerkungen

„Physikerstübchen“: großer Grillstand mit Getränke-ausschank. Gute Stimmung garantiert!Speiseeisherstellung mit flüssigem Stickstoff: Gönnen Sie sich ein „Physiker-Eis“! Die Milch wird vor Ihren Augen mit flüssigem Stickstoff (–196 °C) gekühlt. Vor allem für Kinder immer ein besonderes „Highlight“!

äußerer Lichthof

OG, Gang kreuzung zwischen Trakt 1 und 2

Ort: Arnimallee 14, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.physik.fu-berlin.de/lange-nacht

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Science Rallye Rundgang

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Thermokamera

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Nanoteilchen, Klimakatastrophe, kleine Helfer, explosive Stoff e: Physik und Chemie in unserem Leben und unserer Umwelt

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Uhrzeit Vorträge (Hörsaal A, Raum 1.3.14)

19.00

20.30

22.00

Physik studieren? Physiker/-innen sind in Industrie und Forschung gefragte Fachkräfte. Aber nur wenige Menschen studieren dieses Fach. Warum? Der Vortrag gibt eine Übersicht über den Ablauf des Studiums, insbesondere auch in Hinblick auf die neue Bachelor-Master-Struktur. Er skizziert die derzeitige Arbeitsmarktsituation und wirft einen Blick auf verwandte Fächer wie Mathematik, Chemie und die Ingenieurwissenschaften. Auswege aus der Klimakatastrophe durch ‚Biosolare Wasserstoff-erzeugung‘? In absehbarer Zeit werden die letzten fossilen Energie-vorräte aufgebraucht sein, mit wahrscheinlich katastrophalen Aus-wirkungen auf das Klima. Der Vortrag diskutiert mögliche Beiträge der Physik zur Lösung dieses Problems, insbesondere die Perspek-tive der „Biosolaren Wasserstofferzeugung“ (siehe Experiment „Biologische Solarenergienutzung”)Die Zukunft der magnetischen Datenspeicherung: Seit Beginn der 80er Jahre ist die Speicherdichte magnetischer Computerfest-platten um das Zehntausendfache gestiegen. Die jährliche Ver-dopplung der Festplattenkapazität während der letzten Jahre ist nicht zuletzt der Entdeckung des „Riesenmagnetowiderstands“ zu verdanken, für die Albert Fert und Peter Grünberg 2007 den Nobel-preis für Physik erhielten. Im Vortrag werden Funktionsweise und Grund lagen der aktuell verwendeten magnetischen Datenspeicher-tech nologie erklärt sowie neue Konzepte zur Entwicklung zukünf-tiger magnetischer Datenspeicher und Ansätze zur Erhöhung der Schreib-/Lesegeschwindigkeit vorgestellt (siehe Laborführung).

Laborführungen durchgehend ab 17.00 (Auswahl) Anmerkungen

Das Herzstück physikalischer Forschung. Hier werden die Gesetze der Natur erkundet. Was steckt hinter dem Physik-Nobelpreis 2007? Nachdem der Physik-Nobelpreis 2007 für die Entdeckung des Riesen-

Raum 1.2.30

magnetowiderstandes (GMR) vergeben wurde, erklä-ren wir, was atomar dünne magnetische Schichten mit Festplatten zu tun haben, wie letztere in den ver-gangenen Jahrzehnten kontinuierlich verbessert wur-den und wie man im Ultrahochvakuum den Magne-tismus dünner Schichten mithilfe der Reflexion von Laserstrahlen untersuchen kann.Untersuchung von Nanostrukturen mittels Elektro-nenspektroskopie: Eine moderne Forschungsappara-tur zur Untersuchung von selbst hergestellten Struk-turen auf atomarer Größenskala wird vorgestellt und erklärt. Mit Anschauungsexperimenten wird gezeigt, warum ein Ultrahochvakuum zur experimentellen Untersuchung dieser Strukturen unerlässlich ist und wie dieses erzeugt werden kann.Manipulation einzelner Atome und Moleküle: Das Rastertunnelmikroskop erlaubt es, einzelne Atome und Moleküle zu „sehen“. Darüber hinaus bietet es die faszinierende Möglichkeit, diese Bausteine der Materie auf der Nanometer-Skala zu manipulieren. Dadurch kann man die interne Struktur einzelner Moleküle gezielt verändern oder ihre Position auf einer Oberfläche steuern und damit mit einzelnen Atomen und Molekülen „schreiben“.Die Paulfalle: Einen Teilchenkäfig zum Selbstbauen:Teilchenfallen sind unverzichtbare Elemente moder-ner Forschungslabore. Sie werden zum Einfangen, Speichern und Beobachten geladener Partikel ein-gesetzt und ermöglichen deren Untersuchung in einem ‚isolierten‘ Zustand. Die Anwendungen rei-chen von hochpräzisen Zeit- und Längenmessungen bis hin zur Quanteninformationsverarbeitung und Umweltforschung.

Raum 1.1.46

Raum 0.3.29

Raum 1.4.39, Treffpunkt

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Physikalische Grundlagenexperimente: Dutzende kleiner Experimente, überall im Gebäude verteilt. Zum Ansehen, Staunen, Mitmachen. Beispiele: Chladnische Klangfiguren, Photoeffekt, Physikalische Spielzeuge etc.

Einführungsexperimente Physik: Über 30 einfache Expe-rimente zum Selbstmachen – verblüffend und spannend!

Experimente mit flüssigem Stickstoff: Bei tiefen Tempera-turen gibt es viel zu entdecken! Gase werden flüssig, Gummi wird spröde, elektrische Ströme fließen ohne Widerstand, Stimmgabeln verändern ihren Ton, Magnete schweben wie von Geisterhand etc. Außerdem stellen wir Speiseeis mithilfe flüssigen Stickstoffs her. Experimente der Didaktik der Physik: Physik für Angstha-sen Gefährliche Experimente ganz ungefährlich durchzufüh-ren? Das Multimedia-Labor macht es möglich!; Physik für Hitzköpfe Wärme kann gefühlt, aber nicht gesehen werden. Mithilfe einer Wärmebildkamera wollen wir der Wärme auf die Spur kommen.; Physik für Seher Lassen Sie Ihren Blick schweifen und bedienen Sie damit physikalische Experimente! Für Kinder geeignet!; Physik für Spieler Spiele beruhen u. a. auf Physik (Würfel, Domino, Kreisel,…), aber sie können auch genutzt werden, um physikalische Zusammenhänge und Modelle spielerisch zu erfassen.; Physik für Überflieger Flug-versuche mit dem Hubschrauber im Labor„Jugend forscht“: Die „Physiker/-innen von morgen“ zeigen Ihnen besonders gelungene Experimente des Wettbewerbs „Jugend forscht 2009“.

im ganzen Gebäude

R. 1.1.26, SR E1 und angr. GängeOG, Gangkreu-zung zwischen Trakt 1 und 2

Raum 1.3.43 und angren-zende Gänge

OG, Gangkreu-zung zwischen Trakt 3 und 4

Ausstellung (Gang neben Raum 0.3.25)

Die Ästhetik der Wissenschaft – Forschung und Kunst: Die moderne Physik bie-tet Einsicht in Nano-Welten, die nicht von künstlerischer Hand erschaffen sind, sondern quasi von der Natur selbst. Dennoch, oder gerade darum, sind sie von bezaubernder Schönheit und beeindrucken nicht nur Wissenschaftler/-innen.

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Experimente mit Ultrakurzzeit-Lasern: Ultrakurze Laserpulse mit einer Dauer von wenigen Femtosekunden (1 fs = 0,000000000000001 s) werden in der modernen Forschung zur Beobachtung und Steuerung schneller atomarer Bewegungen eingesetzt. Ähnlich einem Stro-boskop werden durch Lichtblitze Momentanbilder der Molekülkonfiguration aufgenommen und rekonstruiert, um z. B. den zeitlichen Ablauf einer Reaktion nachvoll-ziehen zu können. Auch die Umweltforschung nutzt lei-stungsstarke Laserpulse für die Fernerkundung von Substanzen in der Atmosphäre, um z. B. Luftverschmut-zung, Zerstörung der Ozonschicht oder sogar das Aus-lösen und Lenken der Blitzentladungen zu untersuchen.Quanteneffekte bei tiefen Temperaturen: Bei sehr tiefen Temperaturen treten völlig neue physikalische Erscheinungen auf – Ströme fließen ohne Widerstand, Flüssigkeiten quetschen sich durch kleinste Öffnungen oder fließen „bergauf“ …

Raum 1.4.39, Treffpunkt

EG, Trakt 2

Uhrzeit Experimente (Auswahl)/Kinderprogramm Raum

17.00–23.00

Science Rallye für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre

Programm siehe Seite 91

Von der Natur lernen – Biologische Solarenergienutzung: Die biologische Solarenergienutzung durch Pflanzen und Algen wird als Photosynthese bezeichnet. Dieser Prozess stellt die primäre Energiequelle für das Leben auf der Erde dar. Aufgrund der Erschöpfung der Erdölvorräte einerseits und der sich anbahnenden Klimakatastrophe andererseits muss die Nutzung fossiler Brennstoffe in absehbarer Zeit weitgehend eingestellt werden. Die Erforschung der Photo-synthese könnte den Weg öffnen, um Solarenergie zur direkten Bildung von Wasserstoff – dem Treibstoff der Zukunft – zu nutzen. Hierzu werden Experimente gezeigt.

OG zwischen Trakt 1 und 2

R = Raum, SR = Seminarraum

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Alles, was uns umgibt, hat auf irgendeine Weise mit Chemie zu tun; wir selbst eingeschlossen, die wir aus vielen – einfachen wie höchst komplizierten – Molekülen aufgebaut sind. Chemie ist die Wissen-schaft, ohne die unser Leben farblos wäre, ohne die wir nicht Auto fah-ren könnten und ohne die wir vermutlich schon längst verhungert wären! Und wie viele kranke Menschen konnten dank hochwirksamer pharmazeutisch-chemischer Präparate wieder ihr Leben genießen!

In diesem Jahr soll u. a. einmal der Begriff „Energie“ im Mittelpunkt der Aktivitäten des Instituts für Chemie stehen – neben Aussagen und Informationen zu chemischen Reaktionen und Reaktionsabläufen. Ener-gie und Energieeinsparung sind nur zwei der Schlagwörter, die einem in diesen Zeiten der explodierenden Rohstoffpreise in allen Medien im-mer wieder begegnen. Was aber ist Energie überhaupt? Und wie kann man sie möglichst sinnvoll verwenden oder gar einsparen? Die Umset-zung von Energie gehört untrennbar zu unserem menschlichen Alltag. Ohne die für uns selbstverständliche Verfügbarkeit von Energiequellen sähen unsere Umwelt und soziale Umgebung ganz anders aus. Auf den eng mit Energie verbundenen Wohlstand möchte bisher kaum jemand verzichten. Wie steht es aber mit dem Verständnis derjenigen energie-relevanten Prozesse, die wir täglich nutzen oder in der Zukunft nutzen wollen? Dieses Verständnis ist notwendig, um auch künftig über Ener-giequellen verfügen zu können und Entwicklungen zur Energieversor-

gung zu steuern. Hierzu können z. B. Physik und Physikalische Chemie Antworten geben. Mit einfachen Experimenten, die z. T. im Hörsaal vor-geführt werden, lassen sich wichtige Zusammenhänge der Energieum-wandlung erklären, z. B. an Hand von periodisch arbeitenden Maschi-nen, photovoltaischen Zellen oder Brennstoffzellen, die als möglicher Antrieb von Fahrzeugen vielfach diskutiert werden. Auch das Problem der ökonomischen „Energie-Auf bewahrung“, also ihrer Speicherung, steht heutzutage im Mittelpunkt des Interesses; man denke nur an leis-tungsfähige Batterien oder Wasserstoffspeicher. Zugrunde liegen immer, oftmals auch komplizierte mikroskopische Vorgänge, die z. T. mit so hoher Geschwindigkeit ablaufen, dass man sie kaum in Echtzeit verfolgen kann: Allerdings lassen sie sich häufig sehr gut mithilfe von besonderen Computerprogrammen darstellen und analysieren, was in einem beson-deren Vortrag mit Computeranimation gezeigt wird.

Ein zentrales Phänomen der Chemie ist die Katalyse. Nahezu alle che-mischen Vorgänge in der Natur oder auch in der Industrie sind auf diese kleinen Helfer angewiesen. Fast jeder kennt den Katalysator, der im Auto für die Reinigung der Abgase verantwortlich ist. Weniger bekannt ist,

Chemie in Zeitlupe Institut für Chemie und Biochemie

Aufbau einer Brennstoffzelle

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dass fast alle industriellen Prozesse Katalysatoren verwenden, um che-mische Reaktionen zu beschleunigen und in die gewünschte Richtung zu lenken. Katalytische Großverfahren, wie z. B. die Ammoniaksynthese, die den Ausgangsstoff für Stickstoffdünger liefert, sind aus unserem modernen Leben nicht mehr wegzudenken. In der pharmazeutischen Industrie und im chemischen Forschungslabor ermöglicht eine Viel-zahl katalysierter Reaktionen den Auf bau komplexer Moleküle, wie z. B. Medikamente, Farbstoffe und neue funktionale Materialien. Die größte Vielfalt von Katalysatoren begegnet uns aber in der Natur. Enzyme steu-ern nahezu alle Reaktionen in der Zelle und machen damit Leben über-haupt erst möglich. Bei all diesen Prozessen werden die Katalysatoren jedoch im Allgemeinen nicht verbraucht. Es scheint auf den ersten Blick, als ob die alleinige Anwesenheit von Katalysatoren wie auf magische Weise unbekannte Türen zu neuen Substanzen öffnet. Doch worin liegt genau diese Magie? Wie funktionieren Katalysatoren? Was können wir hierbei von der Natur lernen und wie lassen sich neue Katalysatoren künstlich herstellen? Wie können uns Katalysatoren helfen, bei der Herstellung von neuen Produkten Ressourcen zu schonen und die Abfall-belastung für die Umwelt zu minimieren? Diesen Fragen wird anhand

von praktischen Beispielen und spannenden Experimenten nachgegan-gen, wie z. B. dem „schlagenden Herz aus Platin“, der „chemischen Iod-Uhr“ oder dem „Würfelzucker-Trick“.

So spannend die Chemie sein mag: Immer wieder begegnet man auch dem Vorurteil, Chemie sei eine extrem gefährliche Wissenschaft, die für Sprengstoffe, vergiftete Luft, Wasserverschmutzung, Ozonloch und Treibhauseffekt verantwortlich ist. Vielen ist Chemie daher unheimlich und die Zuordnung, „Bio = gut“ und „Chemie = böse“ bzw. „Chemie ist, wenn‘s stinkt und kracht“, ist allgegenwärtig. Chemie begegnet uns aber im täglichen Leben nicht nur in Form einer Acrylamid-Belastung von Toastbrotscheiben, sondern von früh bis spät bei der Nutzung chemi-scher Produkte. Welchen Gefährdungen sind wir dabei ausgesetzt? Sind wir dabei überhaupt irgendwelchen Gefährdungen ausgeliefert? Es werden Wege aufgezeigt, wie man zu einer hysteriefreien Beurteilung gelangt. Chemische Risiken sind nicht anders als all die anderen Risi-ken des täglichen Lebens. Kennt man sie, gibt es einfache und höchst wirksame Maßnahmen zu deren Vermeidung. Chemie ist also doch

„echt super“! Dies wird in einem Experimentalvortrag mit Lerneffekt und Gelegenheiten zum Mitmachen gezeigt, bei dem u. a. explodieren-der Nagellackentferner und andere Kleinigkeiten eine Rolle spielen.

Ein besonders illustratives Beispiel dafür, wie eng Chemie und Medi-zin verzahnt sind, sind die Erkenntnisse über die Rolle von Vitaminen und Spurenelementen bei der menschlichen Ernährung. Wir Menschen

Haushaltschemikalien

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sind biochemisch nämlich keineswegs perfekt. Im Gegenteil, viele lebens-notwendige Stoffe müssen wir mit der Nahrung aufnehmen, weil unser Körper sie nicht selbst herstellen kann. Fehlen uns diese Stoffe, werden wir krank. Besonders hart trifft uns ein Mangel an Vitamin C, denn dann erkranken wir an Skorbut. Zwar ist schon lange bekannt, dass ein Frühblüher aus der Familie der Hahnenfußgewächse, das Scharbocks-kraut, gegen Skorbut helfen kann. Es ist aber noch nicht einmal 100 Jahre her, dass die molekulare Ursache dieser furchtbaren Krankheit aufge-klärt und die Menschheit für immer davon befreit wurde. Ein Rückblick in die vielen Irrungen und Wirrungen des Jahrhunderte dauernden Kampfes gegen Skorbut und in Dankbarkeit für die mutigen Kapitäne, Nobelpreisgekrönten Chemiker und Physiologen und natürlich ganz besonders für die Meerschweinchen.

Am faszinierendsten ist die Chemie jedoch zweifellos, wenn sie ihr Füllhorn an Farben, Leuchterscheinungen, Blitzen und akustischen Phänomenen ausschütten kann, woran wir uns an Silvester regelmäßig erfreuen. Auch in diesem Jahr soll natürlich auch diese Komponente der Chemie gebührend „zu Wort“ oder besser zu „Gehör“ kommen. Experi-mentieren mit Stoffen, die auf minus 196 °C abgekühlt sind, mit Minia-turvulkanen, zum Leuchten gebrachten Gewürzgurken, mit kaltem Licht und mit Gasreaktionen, die mehr oder weniger geräuschvoll im Pikosekundenbereich ablaufen – all dies führen unsere Kollegen der Anorganischen Chemie vor.

Uhrzeit Vorträge mit Experimenten (Hörsaal) Referenten

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18.00–18.30

18.45–19.30

19.45–20.45

21.00–21.30

21.45–22.15

22.45–23.30

Chemie in Zeitlupe: Quantendynamik; Computer-Simulationen von der Fem-tosekundenchemie zur Attosekunden-chemie; mit ComputervorführungChemie – echt gefährlich oder echt super? Für alle, die Chemie gefährlich bis super findenEnergiequellen der Zukunft: Beiträge der Physikalischen Chemie

Katalysatoren – die kleinen Helfer

Von Seefahrern, Meerschweinchen und CitrusfrüchtenFeuer und Licht und mehr ...

Prof. Dr. J. Manz

Dr. Th. Lehmann

Prof. Dr. E. Rühl, Dr. R. Flesch, Prof. Dr. K. ChristmannDr. K. Czekelius, W. TzschuckeProf. Dr. K. Roth

Prof. Dr. K. Seppelt und Mitarbeiter

Veranstaltungen der Didaktik der Chemie

Programm siehe Seite 86

Ort: Fabeckstraße 34–36, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b Infos: www.chemie.fu-berlin.de/

Scharbockskraut

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Vulkanausbruch im Labor Kaltes Leuchten

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Im Zentrum der Forschungsaktivitäten des Fritz-Haber-Insti-tuts der Max-Planck-Gesellschaft steht das fundamentale Ver-ständnis des Zusammenhangs von Struktur, Reaktivität und Dynamik an Grenzf lächen. Das Forschungsprogramm der fünf Abteilungen – Anorganische Chemie, Chemische Physik, Molekül-physik, Physikalische Chemie und Theorie – ist stark grundlagen-orientiert und beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten der Oberf lächenphysik und -chemie, Festkörperphysik sowie der Atom- und Molekülphysik, berührt aber auch grundsätzliche As-pekte der Materialwissenschaften. In interessanten Vorträgen, Führungen und Präsentationen gibt Ihnen das Fritz-Haber-Insti-tut vielseitige Einblicke in die Forschungen der einzelnen Abtei-lungen: von atomaren Welten und Nanowelten, von gefangenen Molekülen, alternativen Energieträgern, von der modernen Alche-mie bis in die Werkstätten des Instituts.

Tanz der Atome und Moleküle Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft

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Oberflächen unter dem Mikroskop (Zugang Brümmerstraße/Faradayweg nahe U-Thielplatz)

Abteilung Chemische Physik: ∙ Große Maschinen für kleine Dinge –

das Rastertunnelmikroskop (Führung)∙ Kann man einzelne Atome „sehen“? (Vorführung)∙ Kunst oder Wissenschaft? Eine Reise durch atomare Welten (Diashow)∙ Eine Fahrt durch atomare Gebirge (Spiel zum Mitmachen)∙ Die Chemie in der Nanowelt sichtbar machen –

das Photoelektronen-Emissionsmikroskop (Präsentation)

Atome und Moleküle in der Ausweglosigkeit (Zugang Faradayweg 4–6)

Abteilung Molekülphysik: ∙ Moleküle tiefgekühlt, ausgesiebt und in der Falle

(Präsentationen, Führungen)∙ Clusterkomplexe, Kryogene Magnetfalle, Graphene, kalte Radikale,

Fullerene? – Was ist das? ∙ Was man mit Lasern alles machen kann …

Katalysatoren, Brennstoffzellen und alternative Energieträger (Zugang Van’t-Hoff-Straße 9)

Abteilung Anorganische Chemie: ∙ Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Wasserstofftechnologie“?∙ Chemie des Wasserstoffes∙ Wasserstoff als Energieträger∙ Energiebilanzen∙ Brennstoffzelle∙ Photovoltaik (in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum Berlin

für Materialien und Energie)∙ Konzepte zur Minderung von Emissionen aus Kraftfahrzeugen∙ Partikelemissionen – Dieselruß im Elektronenmikroskop

Laser in Aktion, Abteilung Molekülphysik

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Einblicke in die Nanowelt mit modernen Theorien und Supercomputern – Vorträge alle halbe Stunde in der angegebenen Reihenfolge (Zugang Faradayweg 4–6)

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Abteilung Theorie: ∙ Einblick in die Geheimnisse der modernen Alchemie: atomistische

Modellierung katalytischer Reaktionen (in englischer Sprache)∙ Die Kräfte, die Biomoleküle formen: Elektrostatik, Wasserstoff-

brücken und van-der-Waals-Kräfte einfach erklärt (in engl. Sprache)∙ Riesige Computer untersuchen ein sehr kleines und einfaches

Molekül: Wasser (in englischer Sprache)∙ Oberflächenkristallografie: Was ist das?

Wieso Elektronik für Chemiker und Physiker? (Elektroniklabor, Zugang Van’t-Hoff-Straße 17)

Entwicklung einer elektronischen Schaltung zur Steuerung eines Experiments von der Idee bis zum fertigen Gerät (zum Mitmachen)

Katalysator für die Wissenschaft (Zugang Van’t-Hoff-Straße 17)

Was benötigen Forscher, um ihre Experimente zum Laufen zu bringen? Und wie sieht eine Werkstatt aus, in der genau das hergestellt wird?

Kinderprogramm (Zugang Faradayweg 4–6 oder Van’t-Hoff-Straße 9)

∙ Wie macht man Joghurteis?∙ Warum platzt ein Schokokuss?∙ Wann sind Blumen wirklich zerbrechlich?∙ Und was passiert, wenn ich einen Schluck Helium nehme?

Ort: Faradayweg 4–6, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b Infos: www.fhi-berlin.mpg.de

Eisenoxid, aufgenommen mit dem Rastertunnelmikroskop

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Digitale Kamera

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Haben Sie schon einmal auf steigende oder fallende Aktien-kurse spekuliert oder auch nur versucht, das Wetter für den nächsten Tag vorherzusagen? Beides sind Beispiele für sog.

Zufallssysteme, die mithilfe von moderner Mathematik simuliert wer-den können. Hier im Pi-Gebäude des Instituts für Mathe matik können Sie dies mit Geschick, Spaß und ihren Kindern einmal selbst ausprobie-ren. An unserer Getränkebörse können große und kleine „Spekulanten“ versuchen, durch ihr eigenes Verhalten die Getränke prei se günstig zu be-einf lussen; an der echten Börse können das nur die Großen. Oder testen Sie Ihre Qualitäten als Wetterfrosch an unserem Klimasimu lator. Dabei erklären wir in verständlichen Präsentationen, wie die heutige Wissen-schaft solch interessante Systeme analysiert und so neue Erkennt-nisse gewinnen kann. Anhand von aktuellen Beispielen, wie dem sich verändernden Wetter, den derzeitigen Entwicklungen am Finanz markt oder der Entwicklung von neuen Medikamenten, demonstrieren wir aktuelle mathematische Verfahren und verdeutlichen deren Poten tiale aber auch Grenzen.

Für Kinder sind weitere besondere Veranstaltungen vorgesehen. Wir zeigen, dass Mathematik nicht langweilig ist, und laden Groß und Klein ein, spielend mit Tetris und Pacman die Welt der Moleküle kennen zu lernen. Dabei demonstrieren wir, wie man das Potential von Computer-spielen nutzen kann, um naturwissenschaftliche Inhalte zu vermitteln. Im Vordergrund steht hier der Spielspaß – gelernt wird praktisch neben-bei. An weiteren Mitmachstationen können eigene 3D-Modelle gebastelt werden, und wir zeigen, wie heutzutage Autoteile von 3D-Scannern erfasst werden.

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17.00–1.00 Präsentationen und interaktive Vorstellungen (Foyer, Räume SR 007, 008, 108)

∙ 3D-Geometrien zum Erforschen und Basteln: Gibt es eine Fläche mit nur einer Seite? Was hat ein Fußball mit Platons regelmäßigen Körpern gemeinsam?

∙ Scannen und Drucken in 3D: Wir demonstrieren, wie Objekte mit einem 3D-Laserscanner erfasst werden, zeigen gedruckte 3D-Modelle am Computer generierter Formen und erklären dahinterstehende mathematische Probleme.

∙ Interaktive Stände zum Erleben von Molekülbewegungen, Erkennen von versteckten Zuständen auf dem Aktienmarkt oder dem Entdecken von geheimnisvollen Mustern in wissenschaftlichen Daten

∙ Detaillierte Einblicke in die Arbeiten durch Poster, Präsentationen und Diskussionen mit den beteiligten Wissenschaftlern

17.00–23.00 Kinderprogramm

∙ 3D-Geometrien zum Erforschen und Basteln: Erforsche die Welt der 3-dimensionalen Formen, selbstgebaut aus Papier oder mit dem Daumenkino.

∙ Spielend lernen: Hier zeigen wir, wie man mit Computerspielen etwas über wissenschaftliche Themen lernt nach dem Motto: Mit Tetris und Pacman durch die Welt der Moleküle daddeln.

∙ „Kids Corner“: Spiel und Spaß mit Mathematik auch für die Kleinen∙ Science Rallye (Programm siehe Seite 91)

Ort: Arnimallee 6 (Pi-Gebäude), 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.mi.fu-berlin.de/misc/langenacht/

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Science Rallye

Hoppla, war ich das? Mathematik zum Mitmachen und Ausprobieren Institut für Mathematik | Bio Computing Group

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Ziff ern und Zahlen, Chips und Bytes: Mathematik und Informatik

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Geometrisches PuzzlenEin Parallelogramm überstreichen wir, wenn wir entlang eines Stabes einen anderen Stab parallel verschieben. Nehmen wir einen weiteren hinzu, so können wir mit etwas Geschick ein Sechseck beschreiben. Was erhalten wir, wenn wir statt Stäben auch Dreiecke und Tetraeder erlauben? Können wir gleiche Objekte auf verschiedene Arten zu-sammenbauen?

Wie viel Mathematik verträgt ein Kugelschreiber?Wie viel Mathematik verträgt ein Kugelschreiber? Alles harmonisch! Kommt man über Schraubenfedern ins Wasserstoffmolekül? Sind wir harmoniesüchtig? Erkundet wird die mathematische Welt der Schwin-gungen von klassischer Mechanik bis hin zur Technologie moderner Femtosekundenlaser.

Mathematik in Hollywood – Computergenerierte SpezialeffekteDer neueste Blockbuster aus Hollywood und die virtuelle Welt von SecondLife sind ohne digitale Geometrien und Spezialeffekte undenk-bar. Die Erstellung und Simulation von 3-dimensionalen virtuellen Welten erfordert neuartige mathematische Verfahren und digitale Geometrien. Anschaulich, mit vielen Beispielen und Filmsequenzen, werden Anwendungen und Probleme der modernen Geometriebear-

beitung vom 3D-Scanner bis zum 3D-Drucker, vom animierten 3D-Charakter zu 3D-Modellen virtueller Welten geschildert. Über-raschung: auch die klassischen Mathematiker der Antike spielen eine wichtige Rolle im Vortrag.

Das MathFilm-Festival – Prämierte Kurzfilme aus der MathematikWir zeigen Ihnen die besten Kurzfilme des MathFilm-Festivals 2008. Diese prämierten Highlights der mathematischen Visualisierung spannen einen Bogen vom amüsanten Zeichentrick zum informativen Lehrfilm. Unsere Helden sind Hex, Square und das Dreiecksmänn-chen, die neugierig die Mathematik hinterfragen.

Wenn Rauch die Flucht verhindert! Mit FeuerwehrvorführungWenn es brennt, müssen alle auf dem schnellsten Weg hinaus! Mit numerischen Simulationsmethoden kann die Flucht aus dem Gebäude

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Science Rallye

Dreiecksmännchen, Squares, Blockbuster, Chirurgie und Kopfschmerztabletten: Vorträge aus der spannenden Welt der Mathematik Institut für Mathematik

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berechnet werden. Mit der Berliner Feuerwehr werden die Möglich-keiten der Flucht und Rettung bei Gebäudebränden demonstriert.

Virtuelles MedikamentendesignWer hat eigentlich behauptet, Mathe wäre langweilig? Vergessen Sie Ihre Schulzeit und erleben Sie die moderne Mathematik als nützliche und faszinierende Wissenschaft. Denn ohne Mathematik würde jeder ein-zelne Computer seinen Dienst versagen, es könnte kein Haus gebaut, kein Wirtschaftswachstum berechnet und kein Bier gebraut werden. Sogar in jeder Aspirin steckt eine ganze Menge Rechenkunst! Christof Schütte und Tim Conrad erläutern den Besucher/-innen u. a. „Risiken und Nebenwirkungen“ bei der Herstellung von Medikamenten aus mathematischer Sicht.

Operationsplanung mit Finiten ElementenChirurgische Eingriffe am menschlichen Bewegungsapparat müssen sorgfältig geplant werden, um Folgeschäden zu vermeiden. Mathe-matik und moderne Computer eröffnen hier neue Horizonte. Opera-tio nen lassen sich komplett simulieren. So werden die Konsequenzen eines Eingriffs sichtbar, und der Operateur kann die optimale Vor-gehensweise ermitteln.

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Uhrzeit Vorträge (im Hörsaal des Instituts für Informatik)

Referenten

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Geometrisches Puzzlen Wie viel Mathematik verträgt ein Kugelschreiber? Mathematik in Hollywood – Computer-generierte Spezialeffekte Das MathFilm-Festival – Prämierte Kurzfilme aus der Mathematik Wenn Rauch die Flucht verhindert! Mit Feuerwehrvorführung (Feuerwehr-mann – Ingenieur – Mathematiker)Virtuelles Medikamentendesign

Operationsplanung mit Finiten Elementen (DFG Research Center Matheon: Mathematics for Key Technologies)

Dr. C. LangeProf. Dr. C. LasserProf. Dr. K. PolthierT. Pfeiffer, Ph. HornigM. Münch,

Prof. Dr. C. Schütte, Dr. T. ConradO. Sander

17.00–23.00 Kinderprogramm

Science Rallye (Programm siehe Seite 91)

Ort: Takustraße 9, 14195 Berlin* Haus Zeit: 18.45–0.00 Uhr b

Infos: www.mi.fu-berlin.de/misc/langenacht/

* Zugang auch Arnimallee 6 und Altensteinstraße 23.

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Ziff ern und Zahlen, Chips und Bytes: Mathematik und Informatik

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Hilfe, es brennt! Jetzt entscheiden Sekunden über Leben und Tod. Dabei entsteht die größte Gefahr bei einem Brand nicht durch die heißen Flammen, sondern durch die großen Mengen stark giftigen Brandrauchs, die sich rasch ausbreiten. Wir ersticken, bevor wir ver-brennen. Besonders in großen Gebäuden, in denen sich zahlreiche Menschen auf halten, muss eine unkontrollierte Brand rauch ausbrei-tung verhindert werden. Mit modernen mathematischen Methoden ist es möglich, die Rauchausbreitung und Evakuierung eines geplanten Gebäudes im Computer zu simulieren und sichere Lösungen zu finden.

In Vorträgen, Vorführungen und einer Ausstellung zeigen wir die Gefahren eines Brandes, geben Brandschutztipps und einen Einblick in die Simulationstechniken. Ein Puppentheater erklärt Kindern, wie sie sich im Brandfall richtig verhalten. Mit der Berliner Feuerwehr zei-gen wir einen Live-Feuerwehreinsatz und führen Rettungsgeräte vor.

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Brand – Wissenschaft – Feuerwehr. Wie Mathematik hilft, Ihr Leben zu retten Institut für Mathematik | Interessensgruppe Numerische Risikoanalyse

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Feuerwehreinsatzsimulation

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20.00, 0.00 ( jeweils15 Min.)

Gebäude berechnet wird. Zusammen mit der Berliner Feuer-wehr stellen wir eine Gebäuderäumung nach und demon-strieren, welche Möglichkeiten es gibt, Personen durch den Rauch zu retten.Experimentalvorführung am Rauchhaus (Raum SR 006)Wie sich Rauch ausbreitet: Mithilfe eines Modell-Rauch-hauses zeigen wir Ihnen verschiedene Brandsituationen in einem Wohnhaus und die daraus folgende Rauchausbrei-tung. Sie erfahren, wie wichtig Rauchmelder sind.

Kinderprogramm

17.00, 19.00, 21.00 ( jeweils 15 Min.)

17.00–23.00

Jann schnuppert Rauch – Puppentheater (Raum SR 006)Ich, Jann und mein Assistent Lutz, erklären Euch, wie man sich bei einem Brand richtig verhält. Wir werden zusammen die Informationen sammeln, die für einen Notruf wichtig sind, und ich möchte wissen, was Ihr zum Thema Feuer schon alles wisst. Ich freue mich, Euch zu sehen.Science Rallye (Programm siehe Seite 91)

Ort: Takustraße 9, 14195 Berlin* Haus (im Institut für Informatik)

Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.inuri.de und www.mi.fu-berlin.de/misc/langenacht/

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Ausstellung (Raum SR 006)17.00–1.00 Brand – Wissenschaft – Feuerwehr

Begleitend zu unseren Vorführungen geben wir in der ständigen Aus-stellung mithilfe von Schautafeln, Filmen und Ausstellungsstücken Hintergrund- und Detailinformationen zum Thema. Sie erfahren, wie es nach einem Zimmerbrand bei Ihnen aussieht, warum Rauch so ge-fährlich ist, welchen Sinn Rauchmelder haben, was sie nach einem Brand zu Hause tun können, wie Brand- und Rauchausbreitung be-rechnet werden, wie Evakuierungssimulationen zur Räumung von großen Gebäuden funktionieren, welche Rettungsgeräte die Feuer-wehr hat und vieles mehr.

Uhrzeit Vorträge

18.00, 23.00 ( jeweils 30 Min.)

21.45–22.15

Was passiert, bis die Feuerwehr kommt?Mit Live-Feuerwehreinsatz (Raum SR 006)Wir zeigen mithilfe von Filmen und numerischen Simu-lationen, warum gerade der Brandrauch bei einem Feuer so gefährlich ist. Wir geben Ihnen einen Einblick in die numerische Simulation der Brand- und Rauchausbrei-tung und demonstrieren den kompletten Ablauf: vom Entstehen eines Zimmerbrandes, dem Feuerwehrnot-ruf, was bei der Feuerwehr passiert, bis zum Eintreffen der Feuerwehr bei uns. In Zusammenarbeit mit der Berliner Feuerwehr erklären wir Ihnen, wie Sie sich im Brandfall richtig verhalten und führen Ihnen praktisch die Rettungsgeräte der Feuerwehr vor.Wenn Rauch die Flucht verhindert. Mit Feuerwehr vorführung (großer Hörsaal)Wenn es brennt, müssen alle auf dem schnellsten Weg hinaus! Dieser Grundsatz ist ein wichtiger Bestandteil der Planung von Gebäuden. Wir zeigen Ihnen, wie mitnumerischen Simulationsmethoden die Flucht aus dem

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Feuerwehreinsatzsimulationen

* Zugang auch Arnimallee 6 und Altensteinstraße 23.

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Künstliche Intelligenz lernt jedes SpielDie AG Spieleprogrammierung präsentiert eine allgemeine Spiele-KI-Schnittstelle, die nur durch die Bekanntgabe der Spielregeln in der Lage ist, beliebige Spiele zu spielen und sich von Spiel zu Spiel zu ver-bessern. Das Programm lernt, den eigenen Spielerfolg zu optimieren. Unter anderem werden Schach, Go, Siedler von Catan und Poker präsentiert. Ein starker Schachspieler bietet parallel Simultanschach an (Infos: gameai.mi.fu-berlin.de). OpenStreetMap: Die Vermessung der Welt à la WikipediaMobile Navigation und ortsbezogene Dienste auf freien KartendatenFrei nach dem Wikipedia-Prinzip kartografieren die Nutzer/-innen von OpenStreetMap (OSM) unsere Welt. Wir zeigen Ihnen, wie Sie selbst ganz einfach zum Kartografen Ihrer Nachbarschaft werden und Ihre Daten in die detaillierte OSM Karte einfügen können. Mit dem freien Kartenmaterial lassen sich viele interessante Anwendungen umsetzen, insbesondere Navigationsanwendungen, die sonst auf teures lizensiertes Kartenmaterial angewiesen wären. Entdecken Sie, wie ein modernes Navigationssystem funktioniert: Wie schafft man es eigentlich, innerhalb weniger Millisekunden den optimalen Weg unter Millionen von möglichen Routen zu finden? Wie bringt man eine detaillierte Straßenkarte für ganz Deutschland auf einem kleinen

Mobiltelefon unter? Diese und andere Fragen beantworten wir Ihnen anhand eines selbstentwickelten mobilen Navigationssystems auf Basis der OSM-Daten (für Schüler/-innen geeignet). Neue humanoide Roboter spielen FußballDie menschenähnlich geformten 60 cm großen Roboter können sich durch ihre neue Konstruktion schneller fortbewegen und gezielter auf äußere Ereignisse reagieren. Der Roboter besitzt als Hauptrecheneinheit einen sog. Gumstix, der die Leistung eines ganzen Rechners auf der Größe eines Kaugummistreifens vereint. Die Augen des Roboters werden von zwei Kameras repräsentiert. Sie ermöglichen die Realisierung einer Selbstlokalisierung. Dadurch weiß der Roboter genau, wo er sich auf dem Spielfeld befindet. Wei-terhin ist ein Kompass-Sensor eingebaut, mit dessen Hilfe sich die Roboter zusätzlich orientieren können. Die neue Hardware ermög-licht eine komplexe Implementierung des Verhaltens, mit Schwer-punkt auf der Aktionsplanung und der Kooperation des gesamten Teams. Diese und viele weitere menschenähnliche Fähigkeiten brau-chen unsere FUmanoiden, wenn sie die ganze „Lange Nacht“ hin-durch auf der Fläche eines großen Seminarraums Fußball spielen. Vor Ort erhalten Sie alle Informationen vom Entwicklerteam (Infos: fumanoid.mi.fu-berlin.de).

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Künstliche Intelligenz lernt jedes Spiel – Informatische Präsentationen Institut für Informatik

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Pro Informatik – das Studium vor dem StudiumInformatiker/-innen sind Mangelware auf dem Arbeitsmarkt. Daher gilt es, mehr Studierende für das Fach Informatik zu gewinnen, Ab-brecherquoten zu senken und Studienzeiten zu verkürzen. Die Infor-matik an der Freien Universität hat zu diesen Zwecken mehrere Maß-nahmen ergriffen, über die Sie unsere freundliche Studiendekanin, Professor Fehr, ausführlich informiert. Themenschwerpunkt bildet in diesem Jahr „Pro Informatik, das Studium zum Ausprobieren“: Spezielle Kurse als Eignungstest/Garantierter Studienplatz bei nach-gewiesener Eignung/Studienzeitverkürzung nach erfolgreichem Probe-studium. Daneben gibt es alle wichtigen Informationen rund um das Studium: Überblick über angebotene Studiengänge/Beginn der Infor-matikstudiengänge (Bachelor und Master) jetzt zweimal jährlich/Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Fächern/Lehramtsbezoge-nes Informatikstudium (Infos: pro.inf.fu-berlin.de).

Ein semantisches Wikipedia – Der ideale TelefonjokerWelche Tochter von Zeus ist auf Zypern geboren? Was sind die Zuf lüsse der Donau? Wofür ist Österreich bekannt? Alle diese Informationen sind in Enzyklopädien vorhanden. Dabei enthält Wikipedia als die mittlerweile größte Enzyklopädie der Welt ein besonders breites und aktuelles Spektrum an Wissen. Wikipedia ist in Analogie zu klassi-

schen Enzyklopädien, wie z. B. dem Brockhaus, als eine Art Buch an-zusehen, in dem man Seiten aufschlägt und liest, um eine spezifische Frage zu beantworten. Das Wissen in Wikipedia liegt zwar elektro-nisch vor, allerdings in unstrukturierter Textform und ist daher für den Computer unverständlich. Das Wikipedia der Zukunft macht dem Computer das gespeicherte Wissen expliziter zugänglich. Dies wird recht einfach realisiert, indem die Art einer Beziehung zwischen zwei Artikeln der Enzyklopädie genauer beschrieben wird. So steht der Artikel „Aphrodite“ z. B. in der Beziehung „Tochter von“ zu dem Artikel „Zeus“ sowie in einer Beziehung „geboren in“ zu dem Artikel „Zypern“. Ein semantisches Wikipedia erlaubt es nun, genau diese Art von Bezie-hungen einzutragen. Kann man solche Bezüge auch automatisch er-kennen? Wir zeigen Ihnen ein solches Verfahren, das mit Methoden der Computerlinguistik arbeitet. Die Ergebnisse werden ausgenutzt, um den Computer Wissensfragen beantworten zu lassen. Der ideale Telefonjoker! Spline – Linux und Open Source SoftwareDECT-Sicherheit (schnurloses Telefon)/WLAN Sicherheit/Informatio-nen zu Bundestrojanern und zur Vorratsdatenspeicherung/Informa-tionen zu freier Software/Open-Source-Gaming, Eyecandy und alter-native Verwendungszwecke für die Wiimote/Verteilen von Live-CDs:

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Das Studentische Projekt Linux Netzwerke (spline) lädt die Besu cher/-innen zu einem Abend der freien Information ein. Es gibt Informa-tionen zu aktuellen politischen Fragen der IT, wie z. B. dem Bundes-trojaner oder der Vorratsdatenspeicherung. Ebenso darf bei freier In-formation die freie Software, für deren Nutzung und Weiterentwicklung spline steht, nicht fehlen. So wird es u. a. Demonstrationen von Open- Source-Spielen, wunderschönen alternativen Benutzeroberf lächen und einigen, von Nintendo bestimmt nicht vorgesehenen Verwen-dungs zwecken für die Wiimote geben: alles mit freier Software reali-siert. Zudem sehen wir es als unsere Pf licht an, die Benutzer/-innen von Technologien auf deren Risiken hinzuweisen. Deshalb werden Informationen und Demonstrationen über die Sicherheit von Funk-standards wie WLAN oder DECT, der Funktechnologie von vielen schnurlosen Telefonen, angeboten. Da wir ein Linux-Projekt sind, stehen wir natürlich auch jederzeit für Fragen bei der Nutzung oder Installation von Linux bereit. Spline freut sich auf Ihren Besuch (Infos: www.spline.de). Ganz nah dran. Drahtlose Messtechnik in freier WildbahnDie Arbeitsgruppe Technische Informatik entwickelt zusammen mit Partnern aus Industrie, Forschungseinrichtungen und Anwendern wie der Feuerwehr Systeme zur Übertragung von Vitaldaten per Funk,

auch unter schwierigsten Umgebungsbedingungen. All diese Projekte beruhen auf sich selbst organisierenden Funksensornetzen, d. h. Kleinstrechnern, die per Funk Daten austauschen und sich selbst zu einem größeren Verbund zusammenschließen können, um so ihre Überwachungsaufgabe u. a. zur Rettung von Leben wahrzunehmen. Auch für das Leben bedrohter Tierarten kann diese neue Technologie eingesetzt werden: So werden auf Skomer Island Sturmtaucher präzise überwacht, um mehr über ihre Lebensweise zu erfahren und so diese Art zu erhalten. Im Projekt FeuerWhere werden Rettungskräfte im Katastropheneinsatz, z. B. in teilweise zerstörten Gebäuden, geortet. Das Projekt Vitalzeichen entwickelt Systeme zur Übertragung von lebenswichtigen Daten älterer Menschen per Funk in Seniorenheimen (Infos: cst.mi.fu-berlin.de).

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Mikrosensoren

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17.00–1.00 Präsentationen, Informationen und zum Mitmachen

∙ Künstliche Intelligenz lernt jedes Spiel ∙ OpenStreetMap: Die Vermessung der Welt à la Wikipedia ∙ Neue humanoide Roboter spielen Fußball ∙ Pro Informatik – das Studium vor dem Studium ∙ Ein semantisches Wikipedia ∙ Spline – Linux und Open Source Software ∙ Ganz nah dran: Drahtlose Messtechnik in freier Wildbahn ∙ Projekte „FeuerWhere“ und „Vitalzeichen“

17.00–23.00 Kinderprogramm

Science Rallye für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre (Programm siehe Seite 91)

Außerdem: Cafeteria im Bambuswald. Kerzenschein und Chillout im Bambuswald

Unsere Cafeteria-Studierenden servieren Ihnen Getränke und kleine raffinierte Imbisse bis lange nach Mitternacht in unserem verglasten Innenhof mit Bambuswald. Dazu gibt es Chillout, Klassisches, Film-musiken, alles Richtung experimentell und eher Unbekanntes. Zum Abkühlen nach Mitternacht ...

Ort: Takustraße 9, 14195 Berlin* Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.mi.fu-berlin.de/misc/langenacht/

* Zugang auch Arnimallee 6 und Altensteinstraße 23.

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KI-Siedler

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Das ZIB leistet Beiträge zur Lösung drängender Fragen in Wissen-schaft, Technik, Umwelt oder Gesellschaft, die mit herkömmlichen Mitteln nicht gelöst werden können, aber mathematischer Analyse zu-gänglich sind. Das ZIB betreibt Höchstleistungsrechner als Dienst-leistung für Hochschulen und wissenschaftliche Einrichtungen im norddeutschen Raum. Zusammen mit vier anderen mathematischen Instituten Berlins ist es Teil des DFG-Forschungszentrums „Matheon“. Horst Zuse – Der Ursprung des ComputersKonrad Zuse (1910–1995) wird heute fast einhellig auf der Welt als Konstrukteur der ersten funktionsfähigen programmgesteuerten Rechenmaschine (Z3 im Jahr 1941) anerkannt. Solche Maschinen be-zeichnen wir heute als Computer. Dr. Horst Zuse, der älteste Sohn von Konrad Zuse, präsentiert das Werk von Konrad Zuse mit einmaligen Fotos und Videos. Supercomputer und DatenroboterBei Führungen durch die Rechnerhalle wird der neueste Supercompu-ter des Instituts vorgestellt. Die im April 2008 installierte und im April 2009 erweiterte Anlage verfügt über ca. 18.000 Prozessorkerne mit über 20.000 GB Hauptspeicher und mehr als 1.500 Festplatten. Damit zählt dieses System zu den leistungsfähigsten Rechnern in Deutschland.

3D-WissenschaftskinoIn den nächsten Jahren werden Großcomputer im Petascale-Bereich gebaut. Diese erzeugen in einer Stunde so viele Daten, dass man 60 Jahre bräuchte, um sich diese als Film anzusehen. Dies ist notwendig, um natürliche Phänomene so genau wie möglich zu simulieren. Je-doch überfordern solche Datenmengen das Wahrnehmungsvermögen des Menschen. Am ZIB werden Verfahren zur automatisierten Analyse und interaktiven Visualisierung solcher Daten entwickelt. Wissen-schaftler verschiedener Disziplinen verwenden diese Verfahren im Alltag, um aktuelle Probleme zu lösen: Wie reduziert man den Kero-sinverbrauch von Flugzeugen? Wie plant man eine Operation am Computer? Wie findet man neue medizinische Wirkstoffe? Wie findet man verborgene Eigenschaften in den Daten? Auf einer 10 Meter brei-ten 3D-Leinwand machen wir Wissenschaft mit modernen Visualisie-rungsverfahren erlebbar. Sie erhalten nicht nur einen Einblick – Sie stehen mittendrin. Farbenfreude in der Stahlindustrie: Ein Kinderspiel? Hier erfahren Sie, was die kunterbunte Welt der Bauklötze mit der Stahlindustrie zu tun hat. Im Mittelpunkt steht ein Optimierungspro-blem, das mit der Verarbeitung von Stahlbrammen zusammenhängt. Wir entwickeln ein mathematisches Modell, das Sie spielerisch mit

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Schnelle Algorithmen – Schnelle Rechner Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB)

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Bauklötzen nachbauen können, und schauen uns ein modernes Lösungs verfahren an. Alles Google oder was?

„Googeln“ ist mittlerweile fast zum Synonym für die Informations-suche im Web geworden. Die heute wichtigste Suchmaschine im Web liefert einem meist die benötigten Informationen und ist da-rüber hinaus einfach zu bedienen, schnell, zuverlässig und für den Nutzer kostenfrei. Und was bei den Milliarden Seiten im Web sehr wichtig ist: Google zeigt die Ergebnisse auch in der richtigen Reihen-folge. Relevante Web-Seiten werden als erstes aufgelistet. Wie macht Google dies? Was an mathematischen Methoden eingesetzt wird, was Suchmaschinen heute können und nicht können, ist Inhalt des Vortrags. Vieles ist unmöglichDie Werbung gaukelt uns häufig vor: „Alles ist möglich“. Wir wissen natürlich, dass das übertrieben ist. Aber kann man auch beweisen, dass manches unmöglich ist? Davon handelt dieser Vortrag. Professor Grötschel geht nicht nur auf typisch mathematische Unmöglichkeiten ein (z. B. die Nichtdarstellbarkeit der Wurzel aus 2 als Bruch), auch im Alltag begegnen wir unvermeidbaren Fehlern, etwa beim Möbelpacken

oder bei der Einsatzplanung der „Gelben Engel“ des ADAC, und man kann sogar beweisen, dass selbst das weiseste Gericht kein „gerechtes“ Wahlverfahren erfinden kann.

Vom Regenbogen zur Nano-Optik In der Natur sind wir von Wellen umgeben: Wasserwellen, Schallwellen, Radiowellen, Röntgenwellen. Beeindruckende Naturphänomene sind das Resultat der Ausbreitung von Wellen, der Regenbogen genauso wie der Klang einer Glocke. Die Präsenz von Wellen ist nicht nur auf die uns umgebende makroskopische Welt beschränkt, auch in der mikro-skopischen Welt der Atome spielen sie eine wichtige Rolle. Will man Wellenprozesse verstehen und sie für Technologie, Biologie oder Medi zin nutzbar machen, muss man sie berechnen können. Obwohl z. B. die Ausbreitung von Licht wunderbar einfachen Gesetzen folgt, stößt deren klassische Auswertung ganz schnell an ihre Grenzen. Warum das so ist, wird im Vortrag klar. Und ferner wird deutlich, wie es durch das Zusammenspiel leistungsfähiger Computer und moder-ner mathematischer Methoden gelingt, diese Grenze zu überwinden und nanooptische Experimente mit virtuellen Wellen im Computer durchzuführen. Darauf auf bauende virtuelle Laboratorien werden überall in der Nanotechnologie, z. B. beim Entwurf von Computer-chips, eingesetzt.

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HLRN-II am ZIB

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Forschen über Forschung – Wie wird die Qualität von Wissenschaftler/-innen gemessen? Aus der Quantität von Veröffentlichungen wird häufig auf die Fähig-keit von Wissenschaftler/-innen oder die Förderwürdigkeit von Insti-tutionen geschlossen. Wir werfen einen kritischen Blick auf klassische und alternative Methoden der Szientometrie. Schöner Surfen – Bessere Netze durch OptimierungOhne Internet geht heute nichts mehr. Es wird „online“ gesurft, ge-spielt, gechattet und inzwischen sogar telefoniert, ferngesehen und Radio gehört. Wie aber geht man mit den gigantischen Datenmengen um? Infrastruktur und Verkehrswege müssen sorgsam geplant wer-den. Wir sehen uns einige Aspekte des Designs und der Optimierung solcher Netze an. Literaturverwaltung auf Deinem DesktopDie beiden Hauptakteure des Vortrags heißen Citavi und Zotero – zwei Programme, die Literaturverwaltung zu einem Kinderspiel machen. Ob Desktopanwendung oder Browser-Add-on – mit wenigen Klicks lassen sich Literaturverzeichnisse für Magister- oder Diplomarbeiten erstellen.

Das Innenleben der ComputerWer weiß schon, was so alles in einem Computer steckt und mindestens stecken muss, damit er rechnet. Wir lernen die Einzelteile kennen und bauen sie unter praktischer Anleitung zusammen. Mal sehen, was passiert, wenn wir dann den Strom einschalten. Für Alle von 8–88. Autostereoskopisches DisplayZum räumlichen Sehen werden zwei verschiedene Bilder für unsere zwei Augen benötigt. Was im natürlichen Umfeld gegeben ist, muss für Bildschirme künstlich erzeugt werden. Wir präsentieren ein auto-stereoskopisches Display, das dem Betrachter auch ohne Spezialbrille den Eindruck eines 3D-Bildes vermittelt. Wie dies funktioniert, erfahren Sie hier.

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Quantendynamischer Zustand eines angeregten H2+-Ions (Latex-Notation!)

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Malen nach ZahlenEin Gesicht in einem Zug gezeichnet? Ähnlich zum „Haus des Nikolaus“ ist das Traveling Salesman Problem (TSP), bei dem ein Handlungs-reisender eine kürzeste Tour durch gegebene Städte sucht. Am Stand der TSP-Gesichter wird dieses Problem so abgewandelt, dass durch das Zeichnen einer Rundreise ein Foto (z. B. eines Gesichts) skizziert werden kann.

Mit Mathematik gegen KrebsDie Hyperthermie ist eine Krebstherapie, bei der der Tumor gezielt erhitzt wird – hierfür brauchen auch erfahrene Ärzte die Hilfe von Mathematikern. Für einen virtuellen Patienten können Sie die Wir-kung verschiedener Therapien selbst ausprobieren und am Ende die bestmögliche Behandlung herausfinden. Basteln platonischer KörperMathematische Eigenschaften kann man auch anfassen, also begrei-fen: z. B. durch Basteln platonischer und archimedischer Körper.

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Uhrzeit Multimediapräsentationen

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3D-Wissenschaftskino (Studio da Vinci) (halbstündllich, jeweils 25 Min.)Horst Zuse: Der Ursprung des Computers (Bibliothek) (halbstündlich, jeweils 30 Min.)

Uhrzeit Vortrag und Führung (Seminarraum)

17.15–23.45 Supercomputer und Datenroboter (halbstündlich, jeweils 40 Min.)

Uhrzeit Vorträge (Hörsaal)

18.00–18.25, 21.00–21.25 18.30–18.55, 23.00–23.25 19.30–20.15 20.30–20.55 21.30–21.55

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Farbenfreude in der Stahlindustrie: Ein Kinderspiel? Alles Google oder was? Vieles ist unmöglich (Prof. Dr. M. Grötschel) Vom Regenbogen zur Nano-Optik Forschen über Forschung – Wie wird die Qualität von Wissenschaftler/-innen gemessen? Schöner Surfen – Bessere Netze durch Optimierung Literaturverwaltung auf Deinem Desktop Präsentationsstände (Foyer)

Uhrzeit Kinderprogramm

17.00–23.0017.00–1.00 ab 17.00

Das Innenleben der Computer Malen nach Zahlen Science Rallye für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre (Programm siehe Seite 91) mit autostereoskopischem Display/mit Mathematik gegen Krebs/Basteln platoni-scher Körper

* Zugang auch Arnimallee 6 und Altensteinstraße 23, Haupteingang Rundbau.

Ort: Takustraße 7, 14195 Berlin* Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.zib.de/langenacht

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Ziff ern und Zahlen, Chips und Bytes: Mathematik und Informatik

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Rund um den Computer: Workshops und öffentliche Nutzung der PC-Pools am Hochschulrechenzentrum der Freien Universität Zentraleinrichtung für Datenverarbeitung (ZEDAT)

Kompetenzen im Umgang mit moderner Informationstechnik (IT) und neue Medien sind heute für die meisten Berufsfelder unverzichtbar und auch den privaten Alltag können sich viele von uns kaum noch ohne den Einsatz des heimischen Computers vorstellen. Das war nicht immer so. Noch vor wenigen Jahren wirkten die Rechner der Zentral einrich tung für Datenverarbeitung eher im Hintergrund und stellten sich – von ei-ner breiteren Universitätsöffentlichkeit weitgehend unbemerkt – in den Dienst von Forschung und Lehre. Mit der rasanten Entwicklung im ge-samten Bereich der Informations- und Kommu nikationstechnik haben sich auch die Aufgaben des Univer sitäts rechenzentrums erweitert und qualitativ verändert. Heute stellt die ZEDAT, neben der eigentlichen IT-Infrastruktur der Freien Universität, Hochleistungsrechner für die For-schung genauso bereit, wie öffentliche PC-Arbeitsplätze für Studie rende; weltweite Video kon ferenzen werden routinemäßig im Video konfe renz-raum der ZEDAT durchgeführt und es ist möglich, sich vom gesamten Campus aus kabellos mit dem Internet zu verbinden. Nicht zuletzt wird dafür gesorgt, dass die Studierenden der Freien Universität professio-nell in allen Bereichen der IT- und Medien kompetenz ausgebildet wer-den. Wir möchten Sie einladen, sich selbst einen Eindruck über die Arbeit des modernen Hochschul rechen zentrums der Freien Universität zu verschaffen. Besuchen Sie uns in unserem „Palast der Winde“, neh-men Sie an einem unserer Workshops teil, surfen Sie im Internet oder schauen Sie sich einfach nur um. Sie sind herzlich willkommen!

Uhrzeit Computerworkshops zum Mitmachen Anmerkungen

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17.00–18.30, 19.00–20.3017.00–18.30

17.30–19.00, 19.30–21.0019.00–20.30

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HTML-Kurs für Einsteiger/-innen. So erstelle ich meine eigene InternetpräsenzScannen von Bildern und Texten. Das richtige Zusammenspiel zwischen Scan-ner und Bildbearbeitungsprogramm Präsentationen mit PowerPoint. Gut präsentiert ist halb überzeugtErstellung von Podcasts mit iLife06

Macintosh im Uni-Alltag. Der etwas andere ArbeitsplatzPhotoshop-Kurs für Einsteiger/-innen. Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte

JK 27/116, Raum MonsunJK 27/121b, Raum Tornado

JK 27/114, Raum OrkanJK 27/121b, Raum TornadoJK 27/121b, Raum TornadoJK 27/116, Raum Monsun

Außerdem

Nutzung der PC-Pools auch von Gästen. Die Vergabe von Gast-Accounts erfolgt vor Ort.

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b Infos: www.zedat.fu-berlin.de/Home

Schulungsraum

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ikLernen kann Spaß machen: Lernen für Kinder und Erwachsene

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In unserem Mitmach-Kurs „Nawi(e) FUNtastisch“ wollen wir Kindern zwischen 8 und 10 Jahren vor Augen führen, wie sehr eine aktive Be-schäftigung mit Naturwissenschaften und naturwissenschaftlichen Experimenten phantastische Erlebnisse wachrufen kann und Spaß bereitet.

Um dieses Versprechen einzulösen, laden wir interessierte Kinder zu einer Reise durch unser „Nawi(e) FUNtastisch-Labor“ ein. Dort wer-den ihnen Experimente vorgeführt, die sie anschließend auch selbst ausprobieren können. Angeleitet werden unsere Gäste von den „KieWi’s“ – Kindern, die seit fast zwei Jahren an den KieWi & Co.-Kursen teil-nehmen. KieWi steht für „Kinder entdecken Wissenschaft“ – das Motto der Kursangebote für Grundschulkinder, die seit August 2004 vom Arbeitskreis Chemiedidaktik angeboten werden.

Für die „Lange-Nawi(e)-FUntastisch-Nacht“ haben KieWi-Kinder ihre Lieblingsexperimente für Euch ausgesucht und vorbereitet. Sie haben den Experimenten pfiffige und einprägsame Namen gegeben, Plakate mit Fragestellungen und Versuchsanleitungen vorbereitet und werden alle nötigen Materialien und Geräte bereitstellen, damit Ihr – die Nachwuchsentdecker – Fragen wie diese „erforschen“ könnt: Weshalb tun Bauchklatscher weh? Warum kleckern Kaffeekannen? Wieso sind Wassertropfen rund?

Wir – und vor allem die KieWi’s – laden Euch herzlich ein und freuen uns auf Euren Besuch!

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Kinder bei chemischen Versuchen

Nawi(e) FUNtastisch – KieWi-Kinder zeigen’s anderen Kindern. Experimenteller Mitmach-Kurs für Kinder zwischen 8 und 10 Jahren Institut für Chemie und Biochemie | Didaktik der Chemie

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Uhrzeit Experimente (EG, Seminarraum) < 10

17.00–18.0018.30–19.30

1. Reise durch unser FUntastisches Labor2. Reise durch unser FUntastisches Labor

Voranmeldung (begrenzte Anzahl an Experimentierplätzen) < 10

Teilnehmerbegrenzung: 25 Kinder pro „FUntastische Reise“. Bitte telefonisch anmelden im Sekr. Didaktik der Chemie: 030/8 38-5 67 08 (nicht per Fax oder E-Mail)

Ort: Fabeckstraße 34–36, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–19.30 Uhr b

Infos: www.chemie.fu-berlin.de/didaktik

Page 89: Lange Nacht der Wissenschaften, FU-Berlin 2009

Lernen kann Spaß machen: Lernen für Kinder und Erwachsene

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Wie sieht eine Fauchschabe die Welt? Erkennen Sie alle Düfte in un-serem Duftmemory? Wie gut können Sie verschiedene Gegenstände nur mit Ihren Händen erfühlen? Wie hören Tiere ohne Ohren?

Mit unseren Sinnen nehmen wir die Welt um uns herum wahr. Diese Welt ist eine andere als die einer Katze, Biene oder Schlange. Im Darwin-Jahr steht die Vielfalt der Evolution im Mittelpunkt. Bei uns können Sie die Vielfalt Ihrer Sinne erleben und vergleichen, welche Sinnesleistungen sich bei anderen Lebewesen entwickelt haben. Ris-kieren Sie einen Blick, hören Sie rein, fühlen Sie mit und entdecken Sie mit uns die Vielfalt der Evolution.

Übung der Biologiedidaktik zum Hören

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Vielfalt der Sinne Institut für Biologie | Didaktik der Biologie

17.00–1.00 Interaktive Experimente

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∙ Zum Hören, Riechen, Fühlen und Sehen (Raum 034) ∙ Zum Lernen (Foyer)

Ort: Königin-Luise-Straße 12–16, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.biologie.fu-berlin.de/didaktik

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An einem Stand, an dem auch experi-mentiert werden kann, möchte sich das Mitmach- und Experimentier-labor NatLab vorstellen. Im NatLab experimentieren Grund- und Ober-stufenschüler/-innen (4.–6., 10.–13. Klasse) mit Unterstützung von Lehr-amtsstudierenden und Wissen schaf t-ler/-innen. Ziel ist es, die Freude an

den Naturwissenschaften zu wecken und zu bestärken, indem ein häu-fig trockenes Bücherwissen erfahrbar gemacht wird. Die Schüler/

-innen benutzen Geräte, die die Schule in der Regel nicht besitzt, und lernen Methoden kennen, die häufig an der Schule nicht durchgeführt werden können. Einen Teil der Experimente möchten wir Ihnen zeigen und laden Sie daher herzlich ein, eine Brücke zu überschreiten, welche die Univer sität mit der Schule verbindet.

NatLab: Ein Schülerlabor des Fachbereichs Biologie, Chemie, Pharmazie

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Uhrzeit Programm (vor Hörsaal, Mitarbeiter des NatLabs)

17.00–22.30 Chemische und biologische Experimente am Experimentierstand des Schülerlabors NatLab

Ort: Fabeckstraße 34–36, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–22.30 Uhr b

Infos: www.fu-berlin.de/einrichtungen/fachbereiche/bio-chem-pharm/weitere/natlab_bcp.html

SommerUni 2008

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Schüler/-innen der Anna-Lindt-Grundschule Berlin beim Experimentieren

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Lernen kann Spaß machen: Lernen für Kinder und Erwachsene

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Neben den schon bestehenden Schülerlaboren der Freien Universität (NatLab, PhysLab) nimmt in Zukunft auch auf dem GeoCampus in Lankwitz ein Schülerlabor seine Arbeit auf: Das „EarthLab“. Hier kön-nen Schüler/-innen eigenständig Experimente durchführen, die sich mit den Geowissenschaften beschäftigen. Eigens von Wissen schaft-ler/-innen entwickelte Versuche in dafür neu eingerichteten Laborräu-men und auf dem Campus selbst sollen auf die Prozesse des Systems Erde neugierig machen und naturwissenschaftliches Denken fördern. Nebenbei macht vielleicht auch die „Uniatmosphäre“ Lust auf mehr.

Das zukünftige Schülerlabor „EarthLab“ stellt sich vor – Informationen und Kinderprogramm Schülerlabor „EarthLab“ des GeoCampus Lankwitz

Uhrzeit Präsentationen

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17.00–21.00 Das neue Schülerlabor „EarthLab“ stellt sich vor(Haus G, Foyer) Wir laden Sie ein, sich über das Konzept des Schüler-labors zu informieren und Ihnen (falls möglich) schon erste Ergebnisse zu präsentieren. Lehrer/-innen bieten wir an, mit uns über ihre Wünsche und Erwartungen an diesen neuen außerschulischen Lernort zu diskutieren.

Uhrzeit Kinderprogramm

stündlich 17.00–21.00 ( jeweils 60 Min.)

17.00–21.00

Donnerkeile und Teufelskrallen(bis 10 Kinder ab 6 Jahre, Haus G, Foyer)Wir sind Wissenschaftler/-innen auf Expedition und finden ein unbekanntes Fossil. Welches Wesen verbirgt sich wohl hinter den sonderbaren Donnerkeilen? Wir sammeln und diskutieren unsere Ideen und basteln uns ein Modell von dem erforschten Tier. Das fertige Bastel-produkt kann mit nach Hause genommen werden. Fossilien-Maltisch (keine Alters- und Teilnahmebegrenzung, Haus G, Foyer) Hier können Kinder (und Erwachsene) Bücher und Bilder zum Thema Fossilien ansehen und selbst malen.

Ort: Malteserstraße 74–100, 12249 Berlin Haus ab U-Bahn Dahlem-Dorf und Rathaus Steglitz BVG-Buslinie X83 bis Emmichstraße und Bus-Shuttle ab Habelschwerdter Allee 45 (Haus ) über Campus Benjamin Franklin (Haus ) alle 15 Min.

Zeit: 17.00–21.00 Uhr b

Infos: www.geo.fu-berlin.de/

Kinderzeichnung eines Fisches

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Roboter sind in vielen Arbeitsprozessen unsere „Kollegen“ – bei der Automobilherstellung, beim Einsatz als Assistent während komplizier-ter Operationen, sogar zur Erkundung auf dem Mars. Viele Menschen sind fasziniert, andere verängstigt bei dem Gedanken daran, was Ma-schi nen alles können. Sind solche Gefühle berechtigt? Haben Roboter ein Eigenleben? Mithilfe von LEGO-MindStorms-Robotern ist es mög-lich, Einblicke darin zu gewinnen, wie Roboter sich zwar „selbständig“ verhalten können, aber ihr Verhalten dennoch von menschlichen Über-legungen abhängig ist. Dazu müssen keine Kenntnisse im Program-mieren vorhanden sein. Neben allen Men schen zwischen 8 und 88 Jah-ren laden wir besonders Lehrer/-innen sowie pädagogisch Interessierte zum begleitenden Workshop ein. Denn das Thema „Robotik“ ermög-licht einen spielerischen Zugang zur Technik und zum Einsatz von Com putern. Kinder und Jugendliche erwerben durch didaktisch und technisch entsprechend angepasste Roboter in kurzer Zeit Grund kennt-nisse der Konstruktion und Programmierung dieser kleinen Automaten. Ein spezieller Schwerpunkt liegt dabei in der besonderen Förderung von Mädchen im technisch-naturwissenschaftlichen Unterricht und im Umgang mit Computern.

Programmieren von Robotern für Anfänger/-innenFB Erziehungswissenschaft und Psychologie | AB Datenverarbeitung und Informatische Bildung

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Workshop (Einzelblöcke 45 Min., KL 23/27)

Programmierung von LEGO-MindStorms-Robotern (auf Wunsch Hintergrundinformationen für Lehrkräfte des Berliner Schuldienstes)Achtung: Empfehlenswert ist eine vorherige Terminvereinbarung telefonisch: 8.6.–10.6.2009, 9.00–11.30 und 14.00–16.00 Uhr: 030/8 38-5 63 38

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: Infos: www.ewi-psy.fu-berlin.de/einrichtungen/serviceeinrichtungen/gedib/

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LEGO-Roboter

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Lernen kann Spaß machen: Lernen für Kinder und Erwachsene

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Wissenschaft erforschen macht Spaß! In der Freien Universität kannst Du, wenn Du nicht älter als 17 Jahre alt bist, an einer span-nenden Rallye durch die Physik, Mathematik, Informatik und das Zu-se-Institut Berlin (Super-Computer) teilnehmen und wirklich tolle Preise gewinnen: Feuerwachen- oder Physik-Laborbesuche, Physik-lehrbücher, 3D-Kinokarten, DVDs, kostenlose ProInformatik-Studien plätze und viele tolle Trostpreise. 3D hat etwas mit riesigem Rechenaufwand zu tun, in den Physiklaboren gibt es Experimente. Aber was hat die Feuerwache mit Informatik und Mathematik ge-meinsam? Wie kann man Informatik schneller studieren? Ihr müsst etwa 15 Fragen beantworten. Dafür geht Ihr in eines der genannten Institute, holt einen Fragebogen mit dem Rallye-Plan und los geht’s. In allen Instituten, in denen Ihr Fragen beantworten müsst, findet Ihr einen Computer, an denen Ihr Eure Antworten eingeben könnt. Natürlich geht es auch von anderen Computern, die an das Internet angeschlossen sind. Wenn Ihr wollt, auch von zuhause. Alles was Ihr dazu wissen müsst, findet Ihr auf dem Fragebogen. Achtung: Ihr spielt in zwei Altergruppen: bis 14 Jahre und 15 bis 17 Jahre. Die bis 14-jährigen Teilnehmer/-innen müssen um 23.00 Uhr alles fertig ein-getragen haben. Die Antworten werden schnell am Computer ausge-wertet und um 23.00 Uhr gibt es auf der Wiese vor dem Informatik-Institut eine große Preisverleihung mit dem Vizepräsidenten der Freien Universität Berlin. Die 15- bis 17-jährigen Teilnehmer/-innen dürfen bis 2.00 Uhr morgens ihre Ergebnisse eintragen, sie werden per Mail oder Telefon benachrichtigt.

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Science Rallye

Science Rallye für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre FB Physik, Institute für Informatik, Mathematik und Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin

Ort: Takustraße 9 (Informatik), Takustraße 7 Häuser (Zuse-Institut Berlin), Arnimallee 6 (Mathematik), Arnimallee 14 (Physik), 14195 Berlin

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Zeit: 17.00–23.00 Uhr b

Infos: www.mi.fu-berlin.de/misc/langenacht/lndw2009/sciencerallye.html

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Plan der Science-Rallye

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Der Markt für beruf liche Weiterbildung boomt. Das Weiterbildungs-zentrum bietet in rund 800 Veranstaltungen pro Jahr wissenschaft-liche und berufsbezogene Weiterbildung für unterschiedliche Ziel-gruppen vom eintägigen Seminar bis zum mehrjährigen Qua li -fizierungsprogramm an. Das Weiterbildungszentrum präsentiert sich zum vierten Mal mit einigen Bereichen aus seinem vielfältigen Angebotsspektrum.

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Uhrzeit Schnuppersprachkurse aus dem Programm„Sprachen und Kulturen der Welt“

17.00–17.5519.00–19.55

55 Minuten Polnisch (N.N., JK 31/202)55 Minuten Chinesisch (M. Huiqin, JK 31/202)

Uhrzeit Workshops und Übungen zum Mitmachen

17.00–18.20

18.00–18.50

18.30–19.20

20.00–20.55

Eine kleine Weltreise mit Google Earth(Dr. V. Vockrodt-Scholz, JK 30/151)Über Zeitdiebe und andere Störenfriede. Inputs zum besseren Zeit- und Selbstmanagement(P. Meyer, JK 31/202)Online-Umfragen und Teamworking über das Internet mit Doodle (Dr. V. Vockrodt-Scholz, JK 30/151)Gut sehen – jeden Tag. Ganzheitliches Sehtraining(Dr. G. Kwiatkowski, JK 31/202)

Uhrzeit Präsentation und Informationsstand

17.00–20.00 Ergonomie am Schreibtisch – Digitales Vermessen Ihrer Beweglichkeit (U. Lübbert, ergophys)

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–21.00 Uhr b

Infos: www.fu-berlin.de/weiterbildung/

Das Weiterbildungszentrum der Freien Universität stellt sich vor Zentrum für Weiterbildung

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Das Weiterbildungszentrum

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Lernen kann Spaß machen: Lernen für Kinder und Erwachsene

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Über Nacht zum Lebens- und Gedächtniskünstler werden! Deutsche Universität für Weiterbildung

Berufstätig, zwei reizende Kinder, die Wohnung picobello – und neben bei wird noch studiert … Wir alle kennen solche Nachbarn und fragen uns nicht ohne eine Spur von Neid: Wie kriegen die bloß alles unter einen Hut? Das können Sie auch!

Work-Life-Education-Balance heißt das Zauberwort für Lebens-kunst: Experten und Expertinnen zeigen Ihnen in der Langen Nacht der Wissenschaften, wie Sie es schaffen, alle wichtigen Lebensbereiche in Einklang zu bringen. Also: Ganz gleich, was Sie mit Ihrem Leben so alles vorhaben – Sie bringen Köpfchen mit – wir finden für Sie den passenden Hut! In dieser Nacht werden Sie übrigens alles vergessen. Jedenfalls alles, was Sie bisher über Ihr Gedächtnis zu wissen glaub-ten. Der Gedächtnisweltrekordler Franz-Josef Schumeckers verrät Ihnen wirksame Tricks und Methoden, wie Sie Ihre kleinen grauen Zellen auf Trab bringen. Sie werden sich wundern, wie leistungsfähig Ihr Gehirn ist!

Damit der Abend nicht zu kopf lastig wird, lassen Sie in unserer Chill-out-Lounge die Seele baumeln. Und weil so viel Bildungshunger hungrig macht, werden wir Sie mit kleinen Köstlichkeiten verwöhnen. So ist für Ihre Brain-Body-Balance bestens gesorgt.

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Uhrzeit Let’s brain! – Fitnessübungen für Ihr Gehirn

17.00, 19.00, 21.00, 23.00

Mitdenken und mitmachen: Der Gedächtniswelt-rekord ler Franz-Josef Schumeckers verrät Tricks und Metho den, wie Sie Ihre kleinen grauen Zellen auf Trab bringen und mit Spaß effektiv nutzen.

Uhrzeit Lebenskunst: Work-Life-Education-Balance

18.00, 20.00, 22.00, 0.00

Übermenschlich? Wie bringe ich Beruf, Familie und Weiterbildung unter einen Hut? Experten und Exper-tinnen verraten Ihnen, wie Sie es schaffen.

Uhrzeit Gut behütet: Kinderbetreuung

17.00–1.00 Während Sie sich in Vorträgen, Workshops und persönlichen Beratungsgesprächen schlau machen, werden Ihre Kinder betreut und bei Laune gehalten.

Uhrzeit Gut beraten: Studienberatung

17.00–1.00 mit und ohne Voranmeldung. Voranmeldungen unter: [email protected]

Uhrzeit Allgemeine Beratung: Studiengänge und Studienmodell der Deutschen Universität für Weiterbildung

17.00–1.00 Individuelle Beratung: Ihre Weiterbildungsplanungunter Berücksichtigung Ihrer spezifischen Lebenssitua-tion. Fachspezifische Beratung durch DUW-Studien-gangleiterinnen und DUW-Studiengangleiter.

Uhrzeit Company Corner

17.00–1.00 Die Präsidentin der DUW, Frau Prof. Dr. Ada Pellert, öffnet ihr Büro für Unternehmensvertreterinnen und Unter neh mens-vertreter und lädt zum gemeinsamen Austausch ein.

Außerdem

Catering

Ort: Pacelliallee 55, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.duw-berlin.de/, [email protected]

Page 97: Lange Nacht der Wissenschaften, FU-Berlin 2009

Bildung schafft Wissen: Erziehungswissenschaften für Schule und Gesellschaft

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Der Arbeitsbereich präsentiert Ihnen Einblicke in die Zukunft von Bildung und Gesellschaft. Welche Wünsche bezogen auf die Zukunft gibt es? Was ist ein nachhaltiger Lebensstil? Wie sieht die Schule der Zukunft aus? Warum rufen die Vereinten Nationen eine Weltdekade

„Bildung für nachhaltige Entwicklung“ aus? Wir bieten in unseren Räumen Zukunft für Ihre Wünsche, Experi-

mente zur nachhaltigen Technik für Kinder, Sie erfahren etwas über Ihren ökologischen Fußabdruck und Sie können mit uns über zu kunfts -fähige Schulen, neues Lernen und Wunschforschung disku tieren.

Bei Grillwürstchen und Getränken können Sie Ihr Wissen über nachhaltige Entwicklung testen und in Expertengesprächen erfahren, was eine gute Schule ausmacht. Und zur Entspannung laden wir Siein unseren lauschigen Garten zum Kubb-Spiel ein.

Uhrzeit Zukunfts- und Wunschforschung

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18.30, 20.30(30 Min.)20.00, 23.00(30 Min.)17.00–1.00

Warum Zukunftsforschung? Vortrag und Diskussion

Was ist Wunschforschung? Vortrag und Diskussion

Was sind Zukunftsprojekte von Jugendlichen? Infostand zur Initiative „Sei ein Futurist!“

Uhrzeit Theorie und Praxis der Bildung für nachhaltige Entwicklung

17.00–20.00

17.00–1.00

17.00–1.00

17.00–1.00

19.00, 21.00(30 Min.)

Naturwissenschaftliche Experimente für Kinder ab 6 Jahre

Messen Sie Ihren ökologischen Fußabdruck! (auch für Kinder ab 8 Jahre)Testen Sie Ihr Wissen im Nachhaltigkeitsquiz! (auch für Kinder ab 8 Jahre)Indikatoren einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (Projektposter mit Diskussionsgelegenheit)Die UN-Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005–2014“: Projekte und Initiativen in Deutschland und weltweit

Uhrzeit Zukunftsvisionen der allgemein bildenden Schule

19.30, 22.30(30 Min.) 19.00, 22.00(30 Min.)

Was ist eine gute Schule? Expertengespräch

Erodiert die Institution Schule? Vortrag mit Diskussion

Ort: Arnimallee 9, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr Infos: www.institutfutur.de

Zukunfts(t)räume: Wünsche, Lernen, gutes Leben FB Erziehungswissenschaft und PsychologieAB Erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung

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ieBildung schafft Wissen: Erziehungswissenschaften für Schule und Gesellschaft

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Die Grundschule ist in Bewegung: Viele Schüler/-innen lernen inzwi-schen in altersgemischten Schulklassen, in der pädagogisch-didak-tischen Arbeit wird auf die Sprachenvielfalt und kulturellen Unter-schiede an Berliner Grundschulen eingegangen und natur wissen -schaftliches Lernen verstärkt gefördert. Aus diesen Bereichen stellen Studierende sowie Mitarbeiter/-innen des Arbeitsbereichs Grund-schulpädagogik einige Projekte vor, die sich dem Lernen in der Schule widmen und eine Verbindung zur Lebenswelt der Schüler/-innen herstellen.

Jahrgangsübergreifendes Lernen wird in Berliner Grundschulen zur Regel, weshalb wir uns diesem Unterricht in Forschungsprojekten, Praktika und studentischen Projekten widmen. Wir werden von den Ergebnissen unserer Untersuchungen berichten.

Poetische Texte, wie die „Odyssee“, scheinen für Kinder mit Migra-tionshintergrund unverständlich zu sein. Ob Inhalt und Klang poe-tischer Texte für solche Kinder einen neuen Zugang zur deutschen Sprache eröffnen und Sprachbarrieren überwinden helfen können, wollen wir an einem konkreten Unterrichtsbeispiel klären.

Kinder entdecken täglich Neues und stellen Fragen zu ihrer Umwelt: Wieso schwebt eine Büroklammer auf der Wasseroberf läche und geht nicht unter? Wie funktioniert ein Kran? Gemeinsam mit Kindern möchten wir diesen und ähnlichen Fragen in Experimenten auf den Grund gehen.

Grundschulpädagogischer Themenabend FB Erziehungswissenschaft und Psychologie | AB Grundschulpädagogik

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18.00–19.00, 20.00–21.00

Jahrgangsübergreifendes Lernen in der Grundschule

Uhrzeit Vortrag (K 23/11)

19.00–19.30 Poesie und das Ausdrucksvermögen von Kindern mit Migrationshintergrund

Uhrzeit Experimente für Kinder (KL 23/123)

19.00–21.00

ab 21.00

Mit Techno und Nawi Alltagsrätseln auf der Spur (7 bis 10 Jahre)Diskussion mit Eltern hierzu (Anmeldung von 18.00–18.30 in Raum KL 23/123)

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus (geeigneter Zugang von Fabeckstraße 25)

Zeit: 17.00–23.00 Uhr b

Infos: www.ewi-psy.fu-berlin.de/einrichtungen/arbeitsbereiche/grundschulpaed/

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Page 99: Lange Nacht der Wissenschaften, FU-Berlin 2009

Bildung schafft Wissen: Erziehungswissenschaften für Schule und Gesellschaft

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Gewaltfilme und Computerspiele werden schnell als Verursacher bzw. Auslöser genannt, wenn Jugendliche in Gewalt- oder Tötungsdelikte, wie z. B. Amokläufe, verwickelt sind. Jedoch hat die Erforschung von Medienwirkungen bisher kaum zu empirischen Evidenzen geführt. Vielmehr hat man festgestellt, dass es die individuellen Faktoren der Zuschauer/-innen oder Nutzer/-innen sind, die bei der Wahrnehmung und Verarbeitung von Medien eine große Rolle spielen.

Die Arbeits gruppe „Medienrezeptionsforschung“ hat dazu in zwei von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten For-schungsprojekten die Grundlagen dieser Rezeptionsweisen am Bei-spiel des individuellen Filmverstehens untersucht. Die Forschungs-ergebnisse dienen in der Praxis u. a. dazu, die Wirksamkeit des Jugend medienschutzes, z. B. bei den Freiwilligen Selbstkontrollen, zu überprüfen.

Aus unserer Forschungsarbeit wollen wir praktisch demonstrie-ren, wie sich diese komplexen, individuellen Filmverstehensprozesse methodisch sichtbar machen lassen. Es wird veranschaulicht, wie Zuschauer/-innen ein und denselben Filmausschnitt unterschiedlich wahrnehmen und verstehen. Dabei können unsere Besucher/-innen an einem spielerischen Test teilnehmen, der zeigen soll, was für ein

„Filmrezeptionstyp“ sie sind. Darüber hinaus gibt es die Gelegenheit,

die Arbeit unserer Kooperationspartner der Freiwilligen Selbstkon-trollen Fernsehen FSF (www.FSF.de) und Multimedia Diensteanbieter FSM (www.FSM.de) näher kennen zu lernen.

Wie wirken Medien? Sind Gewaltfilme und Killerspiele gefährlich? Fragen an die erziehungswissenschaft-liche Medienforschung FB Erziehungswissenschaft und PsychologieAB Philosophie der Erziehung

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Durchgängig parallele Präsentationen (Nische bei K 30)

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∙ Praktischer Test für Besucher/-innen: „Was für ein Filmrezeptions-typ bin ich?“ (20 Min.)

∙ Informationen über die Arbeit der Freiwilligen Selbstkontrollen Fernsehen (FSF) und Multimedia Diensteanbieter (FSM)

∙ Folien und Poster über Forschungsergebnisse zum Thema Film- und Fernsehrezeption

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.ewi-psy.fu-berlin.de/einrichtungen/arbeitsbereiche/philerz/

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ieVon Gedächtnislücken und Hilfe für die Psyche: Einblicke in die psychologische Forschung

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Wie fit ist mein Gehirn: Forschungen der Klinischen Neuropsychologie Den Namen einer bekannten Person vergessen? Einen wichtigen Ter-min nicht wahrgenommen? An der falschen Haltestelle ausgestiegen? Veränderungen der kognitiven Fähigkeiten, wie z. B. das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit, sind mit zunehmendem Alter häufiger an-zutreffen. Die Klinische Neuropsychologie untersucht den Zusam-menhang zwischen diesen Fähigkeiten und der Funktionstüchtigkeit des Gehirns. Wir stellen Ihnen vor, welche Diagnoseinstrumente in der Neuropsychologie zum Einsatz kommen. Außerdem informieren wir Sie über sinnvolle Trainingsmöglichkeiten, die Ihre kognitiven Fähigkeiten nachhaltig fördern können. Sie haben Gelegenheit, die beschriebenen Testverfahren selbst auszuprobieren und sich einge-hend über unser Trainingsangebot zu informieren. Wir freuen uns sehr auf Ihren Besuch. Change Blindness: Entdecke den Unterschied! Sie haben Spaß an Bilderrätseln? Und Sie möchten etwas über die psy-chologische Erforschung der Fähigkeiten und Grenzen der mensch-lichen Wahrnehmung erfahren? Dann sind Sie bei unserem kurzen und spannenden Change Blindness Experiment richtig! Ihre Aufgabe ist es, den Unterschied zwischen Bilderpaaren herauszufinden. Unser Experiment ist für Groß und Klein geeignet. Wir freuen uns auf Sie!

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17.00, 18.45, 20.30, 22.15, 0.00

Wie fit ist mein Gehirn?( jeweils 30 Min., EEG-Labor, JK 25/021 d, f)

Uhrzeit Experiment

17.00–23.00 Change Blindness: Entdecke den Unterschied! ( jeweils 15 Min., JK 24 /021 e)

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus (geeigneter Zugang von Fabeckstraße 25)

Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.ewi-psy.fu-berlin.de/einrichtungen/arbeitsbereiche/allgpsy/

Wie fit ist mein Gehirn? FB Erziehungswissenschaft und PsychologieAB Allgemeine Psychologie und Neuropsychologie

Wie hängen Objekterkennung und die Funktion einzelner Hirnareale zusammen? Eine Grundfrage der Klinischen Neuropsychologie

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Von Gedächtnislücken und Hilfe für die Psyche: Einblicke in die psychologische Forschung

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Mindreading: Ein Demonstrationsexperiment FB Erziehungswissenschaft und PsychologieAB Kognitive Neuropsychologie

Ist es möglich, mithilfe biophysikalischer Messmethoden Vorgänge beim Erinnern zu erforschen? Anhand eines Demonstrationsversuchs mit vier kurzen Bildergeschichten, an dem Besucher/-innen mitwir-ken können, werden Möglichkeiten und Grenzen der modernen Elek-troenzephalografie (EEG) erläutert. Einem Besucher wird eine zufällig ausgewählte Bildergeschichte dargeboten, die er sich einprägen soll. Bei der anschließenden EEG-Ableitung werden diese sowie drei wei-tere Bildergeschichten gezeigt. Anhand der dabei aufgezeichneten Hirntätigkeit lässt sich erkennen, welche Geschichte der Teilnehmer schon zuvor gesehen hatte.

Dieses Demonstrationsexperiment verweist auf mögliche Anwen-dungsfelder unserer Forschung. Neben der generellen Frage, wie unser Gehirn, das aus vielen Milliarden von Nervenzellen besteht, einzelne Denkprozesse realisiert, interessieren uns insbesondere folgende Fra-gen: 1. Wann werden Informationen gut gemerkt und wie kann man sie möglichst unverfälscht abrufen? 2. Können wahre und suggerierte Erinnerungen im EEG unterschieden werden?

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Uhrzeit Demonstrationsexperimente

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Mindreading( jeweils 1 Std., EEG-Labor, JK 25/021d, f)

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.ewi-psy.fu-berlin.de/einrichtungen/arbeitsbereiche/kogpsy/

Page 102: Lange Nacht der Wissenschaften, FU-Berlin 2009

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ieVon Gedächtnislücken und Hilfe für die Psyche: Einblicke in die psychologische Forschung

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Demonstrationsexperiment „Lügendetektion“ – Psychophysiologische Bedeutsamkeitsdiagnostik FB Erziehungswissenschaft und PsychologieAB Biopsychologie

Können Gedanken Schweißdrüsen aktivieren? In diesem Experiment wird die Lügendetektion als eine psychophysiologische Diagnostik persönlich bedeutsamer Denkinhalte vorgestellt. Umweltinformatio-nen können in verschiedenen Situationen unterschiedliche Bedeu-tungen haben. So kann ein Reiz biologische Bedeutsamkeit besitzen, wenn er z. B. bedrohlich erscheint oder Hinweise auf Nahrung enthält. Auch sind bisher unbekannte Reize allein aufgrund ihrer Neuheit für den Organismus wichtig. Hier müssen zunächst eine potentielle Be-drohung oder ein möglicher Nutzen beurteilt werden. Ebenso wie neuartige Reize in ihrem jeweiligen Kontext bedeutsam sind, kann

auch ein in der Vergangenheit besonders gut verarbeiteter Reiz Be-deutsamkeit tragen. Dieses ist dabei erfahrungsabhängig, d. h. der Reiz ist aufgrund individueller Erfahrungen in der Vergangenheit persönlich relevant geworden. Somit sind für verschiedene Personen unterschiedliche Reize bedeutsam und auch von unterschiedlicher Verhaltensrelevanz. In allen diesen Fällen beinhaltet das Reizgesche-hen eine Handlungsimplikation für den Organismus, d. h. auf den Reiz hin werden adäquate Handlungen vorbereitet. Diese Handlungs-implikation zeigt sich u. a. darin, dass auf die Darbietung eines rele-vanten Ereignisses in der Umwelt im Organismus eine emotional-autonome Reaktion ausgelöst wird. Im Experiment wird ein Objekt bedeutsam gemacht, indem eine Versuchsperson es aus einer Gruppe von Objekten auswählt und sich gut einprägt. Anschließend werden mithilfe des Polygraphen (Lügendetektors) die körperlichen Reaktio-nen bei der Konfrontation mit dem gewählten und den anderen Ob-jekten gemessen. Anhand der Ergebnisse sollte bestimmt werden kön-nen, welches Objekt ausgewählt wurde. Ein solches Verfahren sollte Lügen richtig als solche erkennen. Wahre Aussagen müssen ebenfalls richtig als wahr beurteilt werden, um keinen Unschuldigen versehent-lich als schuldig zu klassifizieren. Bei beiden Kategorisierungen können, in Abhängigkeit von der angewendeten Befragungstechnik, Fehler auftreten. Diese Anwendungsprobleme werden mit dem Publi-kum diskutiert.

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19.00, 22.00, 23.00

Demonstrationsexperiment „Lügendetektion“ ( jeweils 45 Min., JK 26/133)

Uhrzeit Ausstellung

17.00–23.00 Psychologiehistorische Sammlung (JK 24/0–JK 25/0, Laborbereich)

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: web.fu-berlin.de/biopsych/

Verlauf der Hautleitfähigkeitskurve bei einer Lügendetektion

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Von Gedächtnislücken und Hilfe für die Psyche: Einblicke in die psychologische Forschung

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Projekt InternettherapieKönnen E-Mails Menschen helfen, ihre traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten? Eine internetgestützte Psychotherapie – wie kann das funktionieren, ohne dass sich Patient und Therapeut sehen? Es werden zwei verschiedene online-gestützte Therapieprojekte vorge-stellt und anhand von Patientengeschichten dargestellt. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Behandlungszentrum für Folteropfer durchgeführt. Projekt Entspannung – AnspannungWie hoch ist eigentlich meine Muskelspannung und wie kann ich sie beeinf lussen, ohne mich körperlich anzustrengen? Probieren Sie es aus! Anhand von Biofeedback wird Ihnen Ihr Spannungslevel zurück-gemeldet und Sie werden erfahren, wie Sie Ihre Muskelanspannung reduzieren können.

Projekt Hochschulambulanz für Psychotherapie,Diagnostik und GesundheitsförderungMomente der Schüchternheit kennt jeder. Wird diese jedoch so stark, dass sie das Leben bestimmt, sprechen Psychologen von sozialen

Angststörungen. Wie entstehen soziale Angststörungen und was kann man dagegen tun? Ein kurzer Vortrag bietet Antworten aus der Wissen-schaft und einen Einblick in die Behandlung an der neu entstandenen Hochschulambulanz der Freien Universität.

Entspannung und Hilfe für die Psyche FB Erziehungswissenschaft und PsychologieAB Klinische Psychologie und Psychotherapie

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Durchgehende Präsentationen (L 115)

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∙ Internettherapie ( jeweils 20 Min.) ∙ Entspannung – Anspannung ( jeweils 30 Min.)

Uhrzeit Vorträge (L 115)

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Hochschulambulanz für Psychotherapie: Zum Thema Schüchternheit und soziale Ängste

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.ewi-psy.fu-berlin.de/einrichtungen/arbeitsbereiche/klinische_psychotherapie/

„Hilfe“ in der Klinischen Psychologie

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ieVon Gedächtnislücken und Hilfe für die Psyche: Einblicke in die psychologische Forschung

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Wie alt sehe ich wirklich aus? Was uns UV-Bilderüber unsere Haut sagen können FB Erziehungswissenschaft und PsychologieAB Methoden und Evaluation

Forensiker benutzen UV-Licht um unsichtbares – wie z. B. Fingerab-drücke – sichtbar zu machen. Aber UV-Licht kann auch anderes Ver-borgenes ans Tageslicht führen. Jeden Sommer wird unsere Haut durch die Sonneneinstrahlung einer besonderen Belastung ausgesetzt. Was wir als eine „gesunde Urlaubsbräune“ wahrnehmen, die späte-stens im Herbst wieder verschwunden ist, hat in Wahrheit tiefe Spuren hinterlassen. Zum Schutz vor den Strahlen der Sonne wird in den un-teren Hautschichten das braune Pigment Melanin produziert. Mit den Jahren sammeln sich in der Haut Gruppen von Melanozyten an, die nach einiger Zeit Sommersprossen, dunkle Flecken sowie Altersf le-cken entstehen lassen. Sichtbares Licht kann die Oberf läche der Haut nicht durchdringen, wir können diese Melanozytengruppen also nicht direkt sehen. Allerdings kann UV-Licht in die tieferen Hautschichten eindringen und wird dort von den Melanozyten absorbiert. Mithilfe einer UV-Lampe kann man also diese beginnende Hautschädigung sichtbar machen, lange bevor man sie unter normalem Licht wahr-nehmen kann.

In dieser Veranstaltung wird mithilfe von UV-Fotos den Besucher/-innen gezeigt, wie alt ihre Haut wirklich aussieht. Es soll darüber hinaus herausgefunden werden, inwiefern sich dieses Wissen auf die Einstellung gegenüber sonnengebräunter Haut auswirkt, und was getan werden kann, um einen weiteren Hautalterungsprozess zuverzögern.

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Demonstration anhand von UV-Fotos zum Thema(KL 29/135, jeweils ca. 20 Min.)

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.ewi-psy.fu-berlin.de/einrichtungen/arbeitsbereiche/psymeth/

UV-Aufnahme der Gesichtshaut

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Am Anfang war das Feuer Institut für Prähistorische Archäologie

Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht. ...so dichtete Friedrich Schiller in seinem Lied von der Glocke. Und tat-sächlich gehören die Bezähmung und Nutzbarmachung des Feuers zu den wichtigsten Errungenschaften des Menschen. Wir wollen Ihnen – auch in spannenden Experimenten – zeigen, was alles durch die Macht des Feuers in der Vorgeschichte entstanden ist. Im Feuer gebackenProbieren Sie das im originalgetreu rekonstruierten Steinzeitofen ge-backene Brot! Sie werden merken, wie gut dieses mit einfachen Mitteln hergestellte Brot schmeckt. Aber nicht nur zum Backen von Brot wur-de das Feuer genutzt. Im Feuer wurden auch leckere Eintöpfe zuberei-tet und an den Bratspießen drehte sich das Fleisch darüber. Auch die von unseren Studierenden nach Originalrezepten aus der Vorgeschichte zubereiteten Eintöpfe können Sie probieren. Und bei unserer Archäo-zoologin sehen Sie, was man an den nach einer üppigen Mahlzeit weg-geworfenen Tierknochen lernen kann. Im Feuer entstandenFeuer war aber auch eines der ersten technischen Hilfsmittel bei der Herstellung von Dingen des alltäglichen Gebrauchs. Wir zeigen Ihnen im Experiment, wie steinzeitliche Keramik in einer Grube gebrannt

durchgehende, auch interaktive Demonstrationen

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∙ Eintöpfe nach vorgeschichtlichen Originalrezepten zum Probieren

∙ Archäozoologische Bestimmung von Tierknochen ∙ Bronzeguss von Werkzeugen und Waffen ∙ Kampfvorführung mit vorgeschichtlichen Waffen ∙ Holzbearbeitung mit dem Steinbeil ∙ Schauexperimente zu vorgeschichtlichen Techniken,

wie z. B. Brettchenweben

Demonstrationen

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Brotbacken im Steinzeitofen

Keramikbrennen in einer Grube

Kinderprogramm

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Ort: Altensteinstraße 15, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.fu-berlin.de/praehist/

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wird. Studierende erklären Ihnen anhand von experimentell gefertig-ten Schaustücken und vorgeschichtlichen Originalen, wie man Bronze zu Werkzeugen und Waffen gegossen hat. Außerdem können Sie in ei-ner Vorführung sehen, wie mit frühgeschichtlichen Waffen gekämpft wurde.

Vor dem Feuermachen steht das Holzhacken! Versuchen Sie selbst, wie man mit einem Steinbeil Holz bearbeitet. Sie werden feststellen, wie gut es funktioniert, wenn man die richtige Technik hat. Unsere Studierenden werden Ihnen in zahlreichen weiteren Schauexperi-menten vorgeschichtliche Techniken, wie z. B. Brettchenweben, vor-führen und erklären. Sie und vor allem Ihre Kinder können sich aber auch einmal wie richtige Archäologen fühlen. Unter fachkundiger Anleitung können Sie an unserer Schaugrabung testen, wie man auf einer Ausgrabung arbeitet. ©

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Kuppelofen mit Brot

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Wie schützte man im Alten Orient sein Haus und verf luchte seine Nach barn? Welche Bilder benötig-te eine ägyptische Grabkammer? Wie rekonstruiert man eine an-tike Landschaft? Stimmen die Rekonstruktionen im Hollywood-Film „Gladiator“? Was um alles in der Welt ist TOPOI?

Diese und andere Fragen beantworten die Fächer der Alten Welt in der Langen Nacht der Wis senschaften. Der Bogen spannt sich von Ägypten bis Rom und von der prähistorischen Zeit

bis in die Spät antike. Mit Vorträgen, praktischer geographischer und archäologischer Arbeit zum Mitmachen, mit Postern und einem um-fangreichen Kinder programm begleiten wir Sie durch die Lange Nacht der Wissenschaf ten. Sie können auf Ihrem Weg auch eine Studien-beratung besuchen oder einfach nur Filme über unsere Arbeit schauen. In unserem Biergarten wird bei Würstchen und Bier für Ihr leibliches Wohl gesorgt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

3D in der Archäologie – Ernst oder Spielerei? (Präsentation und zum Mitmachen in Raum 5, Garten) Im PC-Pool des Exzellenzclusters Topoi erfahren Sie, was Altertums-wissenschaften mit Computertechnik zu tun haben. Antike Städte und Landschaften werden mit modernster Technik vermessen. Die Topoi-Experten für Computeranwendungen zeigen Ihnen in kurzen Vorfüh-rungen, wie in kürzester Zeit eine virtuelle Rekonstruktion erstellt werden kann (auch für Kinder).

Institut für Klassische Archäologie 17.00–22.00 Uhr – Unbekannte Reiche – Ausgrabung im Garten Interessieren Sie sich für die verborgenen Dinge unter der Erde? Dann begeben Sie sich mit uns auf eine spannende Entdeckungsreise. Werden Sie selbst aktiv und lassen Sie sich von Archäologen in die neusten Grabungstechniken einführen. Institut für Geographische Wissenschaften/FR Physische Geographie 17.00–22.00 Uhr – Geocaching: Moderne Schnitzeljagd (Präsentation und Spiel im Garten) Sucht und findet einen „Schatz“ auf dem Campus mithilfe des satelliten-gestützten *G*lobal *P*ositioning *S*ystems (GPS). Dabei erklären wir Dir, wie ein GPS funktioniert.

„Denk nicht – beiß!“ und andere Annäherungen an die Alte Welt und ihre TOPOI Exzellenzcluster TOPOI: The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations(altertums-, sprach-, rechts- und geowissenschaftliche Fächer)

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Mosaikboden „Cave Canem“

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Die Geostraße: Der lange Weg zum Umweltproxy (Demonstration und zum Mitmachen im Garten, UG) Die „Geostraße“ veranschau-licht die Arbeit eines Geogra-phen zur Erstellung ver-schiedener Umweltproxies (darunter versteht man indirekte Klimazeugen wie z. B. Baumringe, Pollen oder Eisbohrkerne), ange-fangen von der Kernbergung mit einer Rammkernsonde über das sog. „Kern schlachten“ und die ersten Sedimentana-lysen bis hin zur Labor- bzw. Mikroskop auswertung (auch für Kinder).

17.00–22.00 Uhr – Ein Blick in den Untergrund. „Das Georadar“ (Präsentation) Wie kann ich in den Boden sehen, ohne ein Loch zu graben? Wie findet man Reste untergegangener Kulturen? Mit dem Georadar stellen wir ein in der Archäologie und Geographie häufig genutztes Gerät vor, das es ermöglicht, einen Blick in den Untergrund zu werfen. Dabei werden die Funktionsweise des Georadars vorgeführt und die physikalischen Grundlagen erklärt (auch für Kinder). 19.30–22.00 Uhr– Filmreihe: Sahara, Sudan, Syrien und mehr. Arbeiten, wo andere Urlaub machen? ( jeweils 45 Min., Zelt im Garten) Arbeiten, wo andere Urlaub machen? Lernen Sie Orte kennen, an denen Sie niemals wagten, Urlaub zu machen. Wir liefern Ihnen Bilder, For-schungs- und Erlebnisberichte von den entlegensten Gebieten der Erde.

17.00–23.00 Uhr – Fernerkundung mit einem Octocopter (zur vollen Stunde Flugvorführung, jeweils 15–20 Min., Achtung: im Henry-Ford-Bau, Garystraße 35–37, Foyer; auf Lageplan Haus 2) Es wird ein ferngesteuerter Octocopter, ein kreiselstabilisiertes Flug-gerät mit Kamera, für die räumlich hochauf lösende Fernerkundung, vorgeführt. Mit diesem Gerät können Luftbilder in einer sehr hohen räumlichen Auf lösung aufgenommen werden. Dieses faszinierende Werkzeug kann dazu beitragen, Antworten auf unterschiedliche Frage-stellungen in den Geowissenschaften zu finden, z. B. im Feld der Geo-morphologie, Geoarchäologie, Erosionsmonitoring, Ressourcenschutz und der Untersuchung von Vegetationsdynamik. Ägyptologisches Seminar „Walk like an Egyptian“. Altägyptische Raumkonzepte selbst erleben! (Präsentation und zum Mitmachen in Raum 6, Eingang vom Garten) Erleben Sie hautnah, wie es ist, in einer Grabkammer zu stehen, und erfahren Sie unter fachkundiger Führung durch Studierende mehr über das Leben mit Bildern im Alten Ägypten (auch für Kinder). Ägyptologisches Seminar, Institute für Altorientalistik und Judaistik 17.00–23.00 Uhr – Schreibwerkstatt (Workshop in Raum 2) Wie entsteht eine Keilschrifttafel, wie „unterschreibt“ man auf Ton, wie dokumentierte man ägyptische Hieroglyphen? Wie wurde die Bibel „geschrieben“, und warum können Kinder sie heute noch problemlos lesen? In der Schreib-werkstatt der Institute für Alt-orientalistik, Ägyptologie und

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Judaistik erlernen Sie nicht nur die uralten Schriften, sondern auch den modernen Umgang mit ihnen (auch für Kinder).

Institute für Altorientalistik und Vorderasiatische Archäologie Verfluchte Räume – Geschützte Räume: Magie und Ritual im Alten Vorderen Orient (Workshop in Raum 1) Das Leben und Denken der Menschen im Alten Orient war stark von Magie und Ritualen geprägt. Dies spiegelt sich sowohl in überlieferten Texten als auch in der materiellen Kultur wider, z. B. auf Siegeln, Amuletten und Terrakotten, die uns die Welt der Götter, Genien, Dämo-nen und Mischwesen zeigen. In den Wohnhäusern wurden magische Figurinen vergraben, mit denen sich die Bewohner vor Unheil und

Bösem schützen wollten. Um Dämonen einzufangen, wurden auch magische Schalen genutzt. Wenn Sie schon immer einmal von Exper-ten eine Einführung in die faszinierenden Aspekte von Magie und Ritual des Alten Orients bekommen oder ihre eigenen Beschützer her-stellen wollten, dann lassen Sie sich zeigen, wie sie selbst zum Magier werden können. Hier erfahren Sie auch die Bedeutung von „Denk nicht – beiß?“ (auch für Kinder).

Institut für Vorderasiatische Archäologie Reise ins Zweistromland (stündlich von 17.00–1.00 Uhr, jeweils 30 Min., Spiel in Raum 3) Im Alten Vorderasien existierten in den verschiedenen Großreichen bereits vor tausenden von Jahren riesige Städte wie Uruk, Ur, Babylon, Ninive oder Susa. Die meisten der antiken Hauptstädte sind bereits bekannt, einige aber noch nicht entdeckt oder erst jüngst lokalisiert. Dazu gehört auch die Hauptstadt des Reiches der Mittani, die zur Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. einen mächtigen Staat in Nordsyrien errichteten und regen Kontakt zu den Hethitern, Ägyptern und Baby-loniern unterhielten. Werden Sie es schaffen, als Erster die verlorene Hauptstadt des Mittani-Reiches wiederzuentdecken? Lassen Sie sich auf ein geographisches Brettspiel ein und finden Sie den Weg durch den Alten Orient bis zum heiß ersehnten Ziel! (auch für Kinder ab 12 Jahre).

Friedrich-Meinecke-Institut/Alte und Neuere Geschichte sowie Institut für Prähistorische Archäologie 22.30–0.00 Uhr – Arminius im Film (Film und Diskussion im Garten, bei schlechtem Wetter im Zelt) Die Nachwelt hat vieles in Arminius/Hermann, dem Cherusker, gese-hen: den Verräter, den Gründer einer deutschen Nation, den helden-haften Befreier Germaniens vom römischen Joch. Wie erscheint diese Figur in der filmischen Aufarbeitung? In der Veranstaltung werden anhand verschiedener Beispiele die Bilder von Arminius und den Germanen nachgezeichnet und kommentiert. ©

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Institut für Prähistorische Archäologie 17.00–1.00 Uhr – Archäologie im Labor (Posterpräsentation, Gang vor PC-Pool) Viele der Untersuchungen, die uns neue Erkenntnisse über den Menschen in der Vorgeschichte bringen, finden inzwischen nach der Ausgrabung statt, oft in einem naturwissenschaftlichen Labor. Mit Postern und im Gespräch möchten wir Sie über solche Analyseverfah-ren informieren, die uns verraten, wie Menschen vor mehr als 4.000 Jahren gelebt und gewirtschaftet haben.

Institut für Griechische und Lateinische Philologie/Byzantinistik 17.00–20.00 Uhr – „Europa und der Orient“ oder „Wie kommen Christen in den Irak und was haben Sie mit uns zu tun?“(17.00–17.45 Uhr – Vortrag in Raum 4, 18.00–18.45 Uhr – Musik im Garten) Wieso stehen in Istanbul christliche Kirchen? Was ist aus der Mutter-sprache Jesu geworden? Warum sind nicht alle Türken Moslems? In einem Vortrag beschäftigt sich das Institut für Byzantinistik mit die-sen und anderen Fragen. Entgegen gängiger Vorurteile ist der Islam Teil der christlichen Kultur. Die Wurzeln des Christentums liegen im Nahen Osten. Dort gibt es noch heute Christen. So gefährdet ihre Kultur und ihr Glaube auch sind, präsentiert sich das orientalische Christentum doch heute in einer einmaligen Vielfalt und Lebendig-keit, nicht zuletzt in seiner Musik. Nach einer historisch-geogra-fischen Präsentation können Sie Hymnen in aramäischer Sprache hören. Fachbereich Rechtswissenschaft/Lehrstuhl für Bürgerliches und Römisches Recht 22.45–23.30 Uhr – „Vermessene“ Römer? Texte und Probleme alter Handschriften am Beispiel der römischen Feldvermesser Laser-Distanzmesser und Kanalbaulaser – das moderne Arsenal an vermessungstechnischen Instrumenten ist zwar nicht mit der „groma“ und den Messruten der Römer zu vergleichen, doch schon damals war technisches Vokabular kompliziert. Und der Abstand von rund 1.300

Jahren, der zwischen uns und dem corpus agrimensorum Romanorum, also der Sammlung von lateinischen Feldmessertexten, steht, erleich-tert das Verständnis nicht unbedingt. Doch bieten diese Texte einen im wahrsten Wortsinn einzigartigen Einblick in die antike Rechts- und Technikgeschichte, behandeln sie doch neben der praktischen Anwendbarkeit der Vermessung auch die Rechtsstreitigkeiten, die um das vermessene Grundstück geführt werden konnten.

Die Handschriften, die diese Texte (und Bilder) überliefern, enthal-ten jedoch nicht immer denselben Text und mussten im Lauf ihres Daseins auch zerstörungswütige, aber schließlich einsichtige Besitzer ertragen. Wie wird aus solchen, meist in Klöstern gesammelten Manu-skripten eine Ausgabe, die Sie in jeder Buchhandlung bestellen könn-ten? Welche Schwierigkeiten haben Übersetzer und Kommentatoren? Neben antiken „Fachtexten“ erwartet Sie ein Einblick in die Arbeits-weise der klassischen Philologie, in den Umgang mit Lesarten, in Nach-barschaftsstreitigkeiten und die Erkenntnis, dass Ammoniumhydro-sulfat nicht die beste Methode ist, um einen Text lesbar zu machen.

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Vom Altertum zur Neuzeit: Geschichte einst und heute

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Interdisziplinäres Zentrum: Alte Welt Wollten Sie schon immer Archäologe werden?(Informationsstand im Foyer und Garten) ... oder doch eher Ägyptologe? Damit Sie sich richtig entscheiden kön-nen, steht in der Langen Nacht der Wissenschaften für Sie ein Info-stand über die Studienfächer aus dem Bereich der Alten Welt an der Freien Universität bereit. Dabei werden Sie erfahren, dass es neben Archäologie und Ägyptologie, auch Assyriologie, Byzantinistik, Gräzi-stik, Hethitologie, Judaistik, Latinistik, Physische Geographie, Prähi-storische Archäologie, Römische Rechtsgeschichte, Vorderasiatische Archäologie usw. gibt.

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Vorträge: Antike Räume in Bildern und Texten ( jeweils 30 Min., 20 Min. Vortrag, 10 Min. Fragemöglichkeit)

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Spannend und informativ berichten die amerikanische Harvard-Professorin Kathleen Coleman aus der Neuen Welt und Wissen schaftler/-innen der Freien Universität aus der Alten Welt über die Wahrnehmung von antiken Räumen in Schrift und Bild. Topoi? Oder was um alles in der Welt ist ein Exzellenzcluster? Monumentale Grabarchitektur in Assiut: neueste Ausgrabungen Wie wird der Babylonische Talmud aus einer feministischen Perspektive gelesen? Gladiatoren – Mythos und Wirklichkeit

Können Dionysos und Aphrodysius auch Juden sein? – Jüdische Namen in der Antike Laufen, schreiten, schlendern – Wie Griechen sich im Raum bewegten und dabei nicht nur philosophierten Vermessene Römer? Text und Probleme alter Handschriften am Beispiel römischer Feldmesser Das Heilige Land in Texten und Bildern der Spätantike

(Prof. Dr. F. Fless) (Prof. Dr. J. Kahl)(Prof. Dr. T. Ilan)(Prof. Dr. K. Coleman, Harvard)(Prof. Dr. T. Ilan)(Prof. Dr. J. Fabricius)

(Dr. J.-O. Lindermann)

(Prof. Dr. J. Stenger)

Ort: Hittorfstraße 18, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.topoi.org/

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Arbeit mit Bohrgerät

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Mehr als 60 Jahre nach der Befreiung der Konzentrationslager sind mittlerweile fast alle Zeitzeugen der nationalsozialistischen Terror-herrschaft verstorben. Für die Geschichtsdidaktik stellt das Fehlen von Zeitzeugen eine besondere Herausforderung dar, wenn es darum gehen soll, ein möglichst authentisches Bild von Ausgrenzung, Ver-folgung und Vernichtung im Nationalsozialismus zu rekonstruieren. Der Arbeitsbereich Didaktik der Geschichte präsentiert hierzu aktu - elle geschichtsdidaktische Ansätze. Insbesondere wird betrachtet, welche Perspektiven der Einsatz von Video-Interviews mit Holocaust-Überlebenden, wie sie z.B. im „Visual History Archive“ vorliegen, bieten kann: In einem Podiumsgespräch diskutieren Schüler/-innen, Lehrerinnen und Wissenschaftlerinnen über das historische Lern-potenzial, das durch die Verwendung von Video-Interviews genutzt werden kann.

Holocaust und historisches Lernen – Problemstellungen und Perspektiven Friedrich-Meinecke-Institut für Geschichte | Didaktik der Geschichte

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Projekt mit Schülerinnen im Seminarraum der Freien Universität, Januar 2009

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17.00–22.00 Holocaust und historisches Lernen: Präsentation aktueller geschichtsdidaktischer und unterrichts-methodischer Konzepte durch Studierende des Master-Studien gangs Lehramt Geschichte

Uhrzeit Podiumsgespräch (KL 24/21)

19.00–19.45 Historisches Lernen mit Video-Zeugnissen aus dem „Visual History Archive“. Teilnehmer/-innen: Jannic Christensen, Julia Mohr, Sophia Weituschat, Schüler/-innen des Hans-Carossa-Gymnasiums Berlin Spandau, C. Brüning, Studienreferendarin am Schadow-Gymna-sium, Berlin-Zehlendorf, Claudia Plaumann-Jung, Stu-dienrätin an der Wald-Oberschule, Berlin-Charlotten-burg und Fachmultiplikatorin für die gesell schafts -wissenschaftlichen Fächer in Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf, Dorothee Wein, Ethnologin und wissen- schaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Zeugen der Shoah. Das Visual History Archive in der schulischen Bildung“. Moderation: Elisabeth Kohlhaas, Diplom-Politologin, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Zentrum für Lehrer-bildung und Schulforschung der Universität Leipzig

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–22.00 Uhr b

Infos: www.geschkult.fu-berlin.de/e/fmi/mitglieder/luecke.html

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Vom Altertum zur Neuzeit: Geschichte einst und heute

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Die Freie Universität fördert mit multimedialen Archivprojekten ver-stärkt die Forschungs- und Bildungsarbeit über die NS-Zeit und trägt so zur Bewahrung der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus bei. Besucher/-innen können sich nicht nur über die digitalen Archive und didaktischen Angebote für Schule und Universität informieren, sondern auch selbst an Computern recherchieren und sich Interviews mit Zeitzeugen ansehen oder -hören.

Seit 2006 ermöglicht die Freie Universität als erste europäische Hoch schule den Vollzugriff auf das „Visual History Archive“ des Shoah Foundation Institute for Visual History and Education der University of Southern California. Das auf eine Initiative von Steven Spielberg zurückgehende Video-Archiv umfasst mehr als 50.000 Inter-views mit Überlebenden und Zeugen des Holocaust und ist damit welt-weit das größte historische Video-Archiv.

Das Visual History Archive: In der schulischen Bildung passt die CeDiS das bisher ausschließlich englischsprachige Archiv für den Einsatz in Schulen in Deutschland an, erweitert die webbasierte Plattform um unterrichtsrelevante Funktionen und erarbeitet didak-tische Angebote.

Stimmen der Erinnerung: Lebensgeschichtliche Zeitzeugen-Interviews aus digitalen Archiven in Schule und Universität Center für Digitale Systeme (CeDiS) und Osteuropa-Institut | Lehrstuhl für Geschichte Ostmitteleuropas

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Zeugen der Shoa. Recherche im Visual History Archive

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Ende 2007 begann ein weiteres Archivprojekt, das CeDiS und der Lehrstuhl für Geschichte Ostmitteleuropas in Kooperation mit der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ und dem Deutschen Historischen Museum Berlin umsetzen. Das Internet-Archiv „Zwangsarbeit 1939–1945. Erinnerungen und Geschichte“ bewahrt die Lebensgeschichten von 590 der über zwölf Millionen Menschen, die für das nationalsozialistische Deutschland Zwangs-arbeit leisten mussten. Die digitalisierten Audio- und Video-Inter views sind seit Januar 2009 über eine Online-Plattform für Bildung und Wissenschaft zugänglich.

Bei der Langen Nacht der Wissenschaften stellen die Projektteams neben den Archiven selbst auch didaktische Angebote zu den Video-grafien vor. Sie zeigen vielfältige Möglichkeiten für die Arbeit mit den lebensgeschichtlichen Interviews im Schulunterricht über den National sozialismus sowie für den Einsatz in universitärer Lehre und Forschung auf.

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Nutzungsmöglichkeiten des Archivs „Zwangsarbeit 1939–1945“. Studierende berichten Das „Visual History Archive“ in Schule und Universität

Uhrzeit Vortrag (K 23/21)

20.00–20.30 Zwangsarbeit in Berlin. Erinnerungen von polnischen Zwangsarbeiter/-innen im Internet-Archiv „Zwangsarbeit 1939–1945“

Uhrzeit Recherchen (K 23/21)

17.00–23.00 Betreute Recherche in den Archiven „Visual History Archive“ und „Zwangsarbeit 1939–1945“

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–23.00 Uhr b

Infos: www.zwangsarbeit-archiv.de, www.vha.fu-berlin.de, www.vha.fu-berlin.de/schulen

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Vom Altertum zur Neuzeit: Geschichte einst und heute

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2009 ist ein Super-Gedenkjahr. Es werden u. a. die Gründung der Bundesrepublik Deutschland und die friedliche Revolution von 1989 gefeiert. Historische Ereignisse und Gedenktage sind vielfach Thema in Presse, Rundfunk und Fernsehen, aber auch in Ausstellungen, Diskussionsveranstaltungen und in der Politik. Wie setzt sich die Gesellschaft mit dem Geschichtsjahr und den vielen Jahrestagen auseinander? Wie blicken wir zurück? Wie erinnern wir uns an die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und an das Umbruchs-jahr 1989?

Multimedial und interaktiv werden die Studierenden des Master-Studiengangs Public History die Erinnerung an die Jubiläums-ereignisse darstellen, zum Erinnern animieren und die Allgegen-wärtigkeit von Geschichte aufzeigen. Die Besucher/-innen sind außerdem eingeladen, Vorträgen zu lauschen, zu diskutieren und den neuen Master-Studiengang Public History kennen zu lernen.

Geschichte ist öffentlich – Das Super-Gedenkjahr 2009 Friedrich-Meinecke-Institut für GeschichteNeuere Geschichte | Zeitgeschichte

Ausstellung zum Super-Gedenkjahr 2009 (JK 24/140)

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∙ Projektionen ∙ Modelle ∙ Darstellung zeitgenössischer sowie aktueller Medien

Erinnerungsumfrage (JK 24/140)

∙ Wo waren Sie am 9. November 1989? ∙ Warum gedenken wir? ∙ Woran wollen wir uns erinnern?

Vorträge zu den Themen (JK 24/140)

∙ Die Berliner Luftbrücke ∙ Das Wirtschaftswunder ∙ Die „68er“ ∙ Die deutsche Wiedervereinigung

Filmvorführungen zum Thema (JK 24/140)

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.geschkult.fu-berlin.de/zeitgeschichte und www.public-history.fu-berlin.de

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Berlin, Abriss des Palastes der Republik

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nVom Altertum zur Neuzeit: Geschichte einst und heute

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In diesen Akten warten noch unentdeckte Schätze auf Sie

Geschichte zum Anfassen für Klein und Groß: Begeben Sie sich im Archiv auf die Suche nach historischen Schätzen. Archive sammeln und bewahren Zeugnisse unserer Kultur und bilden somit einen wich-tigen Teil des Gedächtnisses unserer Gesellschaft. Steigen Sie hinab in die Archivmagazine und spüren Sie Urkunden, Akten, Pläne, Fotos, Plakate, Tonbänder, Filme und Kunstobjekte auf. Aus diesem Stoff wird Geschichte gemacht. Es gilt, diesen Schatz für die Nachwelt auf-zubewahren. Aber wie steht es um die Haltbarkeit von z. B. Papier oder digitalen Daten? Möchten Sie wissen, welche Folgen Papierzerfall und Tintenfraß für die Überlieferung unserer Kultur an die Nachwelt ha-ben? Machen Sie sich selbst ein Bild davon, wie das Universitätsarchiv Dokumente der Hochschulgeschichte sichert, erschließt und sie der interessierten Öffentlichkeit zugänglich macht.

Möchten Sie sich für einen Moment einmal wie ein prominenter Wissenschaftler fühlen? Dann kleiden Sie sich in des Professors alten Talar. Den Auftritt halten wir für Sie mit einem Erinnerungsfoto fest. Es erwartet Sie außerdem der informative und zugleich unterhaltsame Kurzfilm „Eine freie Universität“ von 1949. Lassen Sie sich von ihm auf eine Zeitreise in die Gründungsepoche der Universität mit nehmen.

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n) Uhrzeit „Auf Schatzsuche im Archiv“

17.00–23.00(ca. 20 Min.)

Interaktive Recherche in den Archivbeständen für Klein und Groß

Uhrzeit „Des Professors alte Kleider“

17.00–23.00(ca. 10 Min.)

Anprobe eines historischen FU-Talars mit Fotoshooting

Uhrzeit Filmvorführung „Eine freie Universität“

17.00–23.00(14 Min.)

(s/w-Film von 1949): Eine Zeitreise in die Gründungs epoche der Freien Universität Berlin(für Kinder geeignet)

Ort: Boltzmannstraße 20, 14195 Berlin* Haus Zeit: 17.00–23.00 Uhr

Infos: www.ub.fu-berlin.de/bibliothek/archiv/

*Zugang über Hof der Boltzmannstraße 18–20, Gebäudeeingang links, UG

Auf Schatzsuche im ArchivUniversitätsarchiv

Frischer Wind in des Profes sors alten Talar: Pfiff ige Nachwuchswissen-schaftler und -archivare gesucht

Page 117: Lange Nacht der Wissenschaften, FU-Berlin 2009

Fremde Kulturen ganz nah gebracht: Aus der Vielfalt ferner Welten

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RegionalstudienEreignisse in fernen Weltregionen haben in Zeiten weltweiter Ver net-zung immer stärkere Auswirkungen auf unser Leben. Wer die Welt be-greifen will, muss nicht nur andere Gesellschaften studieren, sondern auch deren Verf lechtungen untereinander. Diese Forschung bildet seit jeher einen besonderen Schwerpunkt an der Freien Univer sität. Sie fügt sich in das Profil der Freien Universität als „internationale Netzwerk-universität“ ein. Das Zentrum für Regional studien (Center for Area Studies) bringt Ihnen an seinem Infostand neueste Erkenntnisse der universi-tären Regionalforschung auf interaktive Weise nahe und lädt große und kleine Besucher/-innen ein, ihr Welt wissen in einem Quiz zu testen. Schreiben zwischen den Welten – eine transkulturelle LesereiseWas entsteht, wenn sich verschiedene Welten begegnen, fremdeln, sich annähern, miteinander auskommen müssen, dabei neue Welten er-schaffen? Solche „transkulturellen“ Begegnungen werden in der heu-tigen, global verf lochtenen Welt immer häufiger. Sie sind ein zentrales Thema der Forschung über andere Weltregionen, der Regionalstudien oder Area Studies. Wir wollen uns diesem Thema heute nicht wissen-

schaftlich nähern, sondern literarisch. Regionalforscher/-innen der Freien Universität lesen und kommentieren Texte, in denen es um transkulturelle Erfahrungen geht: Texte von Weltenbummlern, Ausge-wanderten, Einwandernden, Dableibenden, von Romanciers, Poe tinnen, Essayisten und Briefeschreiberinnen, aus heutigen und vergangenen Zeiten. Hören Sie, wie viele Welten zwischen zwei Buch deckel passen, und stöbern Sie an unserem transkulturellen Bücher tisch.

Regionalstudien in derinternationalen NetzwerkuniversitätCenter for Area Studies

Uhrzeit Posterstand mit Quiz (30 Min., KL 29/137)

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17.00–1.00(jeweils 20 Min.)

Regionalstudien an der Freien Universität

Uhrzeit Lesung (KL 29/137)

17.00–1.00 Schreiben zwischen den Welten

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.fu-berlin.de/sites/cas/

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Weltzeituhr

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nFremde Kulturen ganz nah gebracht: Aus der Vielfalt ferner Welten

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„Reale“ Orte aus Lehmziegeln, Stein und Beton, als Berge, Ebenen oder (Fluss-)täler beschäftigen die Forscher/-innen und Studierenden des Lateinamerika-Instituts ebenso wie imaginierte und mythische Orte – Orte, die in vielfältiger Art und Weise mit politischen, historischen, sozialen, ökonomischen und kulturellen Vorgängen in Vergangenheit und Gegenwart verknüpft sind.

Wir laden Sie zu einer spannenden Reise zu lateinamerikanischen Orten ein. Hören Sie, was die Orte zu sagen haben, z. B. über poetische und mythologische Imaginationen. Erfahren Sie beim Anpro bieren indigener Trachten aus Guatemala und Mexiko Geschichte und Ge-schichten von Dörfern. Erleben Sie den „Mythos Buenos Aires“ beim Tangotanzen oder lernen Sie Aztekisch, die Sprache der Herren von Tenochtitlan, dem heutigen Mexiko-Stadt.

Topoi und Texte. Was Orte in Latein amerika sagenLateinamerika-Institut

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Die sieben Höhlen, der mythische Ursprungsort der Azteken

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10) Uhrzeit Henry-Ford-Bau (Foyer) Haus 2

20.00–21.30 21.45–22.00

„Fundación mítica…“: Tango-Schnupperkurs Tango-Vorführung

Uhrzeit Workshops – Haus 10 (KL 29/139)

17.00–18.00 18.00–19.00

Capoeira für Kinder Crash-Kurs Aztekisch

Uhrzeit Dokumentarfilm (KL 29/139)

19.30–20.00 Migrations- und „Fund“-Orte in Guatemala

Uhrzeit Lesungen (KL 29/139)

21.00–22.00

21.30–22.00

Poesie trifft auf Stein. Velada Poética mit Ricardo Domeneck und Odile Kennel Aztekische Mythen

Uhrzeit Präsentation (KL 29, Foyer vor Hörsälen)

17.00–1.00(30 Min.)

Klamotten auspacken und anprobieren: Trachten aus Guatemala und Mexiko

Uhrzeit Live-Musik (KL 29, Foyer vor Hörsälen)

21.30–22.00, 22.30–23.00, 23.30–0.00

Lateinamerikanischer Rock-Pop

Ort: Garystraße 35–37 und Haus Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus

Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.fu-berlin.de/lai

Page 119: Lange Nacht der Wissenschaften, FU-Berlin 2009

Fremde Kulturen ganz nah gebracht: Aus der Vielfalt ferner Welten

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Am Seminar für Semitistik und Arabistik werden Sprachen, Literatu-ren und Kulturen des Vorderen Orients erforscht: von Marokko bis Irak, von Nordsyrien bis ins äthiopische Hochland. Wir zeigen Ihnen die Vielfalt des Nahen Ostens.

Orient für die Sinne Seminar für Semitistik und Arabistik

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Gewürzmarkt in Khénifra, Mittlerer Atlas, Marokko

Uhrzeit Lesungen

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17.00–21.00

18.00–19.00, 21.00–22.00

Märchen aus 1001 Nacht. Lesestunde für Kinder Die Märchen aus 1001 Nacht sind bekannt – und doch immer wieder neu. Wer hörte nicht gern von Sindbad, dem Seefahrer, Ali Baba und den 40 Räubern oder von Aladin und der Wunderlampe? Speziell für Kinder wer-den verschiedene Märchen der berühmten Sammlung gelesen und erzählt. (Aufenthaltsraum)Literatur in semitischen Sprachen Gelesen wird Literatur auf Syrisch, Äthiopisch und Ara-bisch, jeweils mit deutscher Übersetzung: klassisch und modern, Poesie und Prosa – ein wunderbarer Einblick in die Geschichte und Vielfalt dieser Regionen und der sie erforschenden Fächer! (großer Seminarraum)

Uhrzeit Präsentationen

17.00–23.00

17.00–23.00

Schriftlabor Workshop für Kinder, Schüler/-innen und Erwachsene (Garten, bei schlechtem Wetter: Keller und kleiner Seminarraum) Lernen Sie, Arabisch und Äthiopisch zu schreiben! Er-fahren Sie, warum wir unsere Schrift den alten Phönizi-ern zu verdanken haben! Kinder können unter Anlei-tung in verschiedenen Techniken malen und schreiben. Orientalische Spezereien Jahrhundertelang wurden aus dem Vorderen Orient allerlei Spezereien importiert: Nelken, Kardamom, Kaffee, Weihrauch etc. Der Workshop bietet Gelegen-heit zum Riechen und Schmecken – mit verschiedenen Leckereien! (ggf. kleiner Seminarraum)

Page 120: Lange Nacht der Wissenschaften, FU-Berlin 2009

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nFremde Kulturen ganz nah gebracht: Aus der Vielfalt ferner Welten

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Uhrzeit Präsentation

17.00–18.00, 19.00–21.00, 22.00–0.00

Bilder altarabischer Nomadenlebensart Die Felsdarstellungen zeigen Ausschnitte aus den alltäglichen Lebensaktivitäten der altarabischen Noma-denkultur. Diese Nomadenstämme wanderten (ca. 200 v. Chr.–300 n. Chr.) in den Wüstenregionen des heuti-gen Jordanien, Saudi Arabien, Syrien und Irak. (großer Seminarraum)

Uhrzeit Vorträge

19.00–20.00

20.00–21.00

Alttestamentarische Geschichte(n) in Oratorien Händels Zum 250. Todestag Händels: Nach den „opere serie“ wandte Händel sich verstärkt der Chormusik zu. Saul, Samson und Salomon erfuhren eine musikdramatische Ausformung. Verbergen sich hinter der biblischen Fassade emotionsgeladene Werke? (mit Musikbeispielen von Bernd Lamin, Lesesaal) Der Koran in Bild und Ton Der Vortrag gibt eine Einführung in den Heiligen Text des Islam, einer der drei abrahamitischen Weltreligio-nen. Anhand von Bildern aus Handschriften und Hör-beispielen von Rezitationen wird die Textgeschichte des Korans dargestellt. (mit Bildern und Hörbeispielen von Michael Marx, Lesesaal)

Uhrzeit Film

22.00–23.30 The Band’s Visit, von Eran Kolirin, Israel/Frankreich 2007 Die Komödie „The Band’s Visit“ erzählt von der Reise eines ägyptischen Militärorchesters nach Israel, von der Sprachlosigkeit trotz der Nähe von Hebräisch und Arabisch und von der Annäherung zwischen Angehöri-gen verschiedener Kulturen. (Lesesaal)

Ort: Altensteinstraße 34, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr Infos: web.fu-berlin.de/semiarab/

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Vielfalt orientalischer Schriftsysteme

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Fremde Kulturen ganz nah gebracht: Aus der Vielfalt ferner Welten

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Saudi-Arabien in der Gegenwart: Über aktuelle Diskussionen inner-halb der saudischen Gesellschaft ist in der deutschen Öffentlichkeit recht wenig bekannt. Die Exkursion vom Februar 2009 in die Hafen-stadt Jidda gab uns die Möglichkeit, Eindrücke vor Ort zu sammeln und viele verschiedene Menschen mit interessanten Geschichten zu treffen. Die zahlreichen Begegnungen mit Studentinnen, Professoren, ausländischen Arbeitern, gestandenen und angehenden Journalisten und motivierten Altstadtsanierern waren immer wieder überraschend und oftmals kontrovers. Diese Erfahrungen sollen vor- und zur Dis-kussion gestellt werden. Für Fragen bleibt viel Zeit.

Es geht u. a. auch um diese Aspekte: Lange nicht alle Saudis sind reich. Wie geht der Staat mit der immer höher werdenden Arbeitslosig-keit um? Wie sehen Einrichtungen aus, in denen behinderte Kinder und Jugendliche betreut und unterrichtet werden? Was darf man sich unter saudischer Comedy vorstellen? Welche Idee steht hinter dem Konzept der „economic cities“, sechs neuer Städte, die zurzeit in bisher unbesiedelten Gebieten errichtet werden? Was wussten die Bewohne-rinnen eines Frauenhauses zu berichten?

Begegnungen mit Saudi-Arabien Institut für Islamwissenschaft

Uhrzeit Bebilderter Vortrag und Exkursionsbericht mit anschließender Diskussion

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21.20–22.00 Saudi-Arabien – Begegnungen (Ph. Dehne, N. Derbal, N. Haakh; großer Raum)

Ort: Altensteinstraße 48, 14195 Berlin Haus Zeit: 21.00–22.00 Uhr

Infos: www.geschkult.fu-berlin.de/e/islamwiss/

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Arabischunterricht in einer Schule für behinderte Kinder und Jugendliche in Jidda

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nFremde Kulturen ganz nah gebracht: Aus der Vielfalt ferner Welten

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Muslimische Kulturen und Gesellschaften – Interdisziplinäre Ansätze und Globale Perspektiven Berlin Graduate School: Muslim Cultures and Societies

Die Berliner Graduiertenschule „Muslimische Kulturen und Gesell-schaften“ widmet sich der inneren Vielfalt, historischen Wandelbar-keit und globalen Vernetzung islamisch geprägter Kulturen und Gesellschaften. Über den Mittleren Osten hinaus bezieht sie Asien und Afrika sowie Muslime in Europa und Nordamerika in ihr For-schungsprogramm ein.

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Uhrzeit Veranstaltung

17.00–17.30

17.30–18.00

18.00–18.45

18.45–19.45

19.45–20.30

20.30–21.15

Vorstellung der Graduiertenschule: Begrüßung, Eröffnung der Posterausstellung Heilige im städtischen Raum ∙ Heilige Stätten in Südasien (E. Bertuzzo) ∙ Heilige Stätten in Äthiopien (P. Desplat) Heilige Räume ∙ Heilige Stätten in Istanbul im 16. Jahrhundert

(englisch, F. Coskun) ∙ Der Sufi Schrein des data Ganj Bakhsh in Lahore,

Pakistan (L. Strothmann) ∙ Die Zawiya von Ahmad al-Tijani in Fez, Marokko

(J. Berriane) Mission und Identität ∙ Islamische Mission in Südostasien (F. Kandale) ∙ Konversionskulturen in Uganda (M. Saurer) ∙ Heilsgeschichte und Märtyrertum in der modernen

Schia (M. Beez) ∙ Afroislam und protestantische Ethik in den USA

(K. Simon) Sprache, Bildung und Medien ∙ Hindi und Urdu beiderseits der Indisch-Nepalesischen

Grenze (englisch, P. Dhital) ∙ Islam im informellen Bildungssektor in Ägypten

(S. Hartmann) ∙ Multikulturelle Medien in Indonesien

(englisch, A.S. Pamungkas) Intellektuelle Diskurse ∙ Hasan al-Rassas: Intellektueller Austausch im

klassischen Islam (J. Thiele) ∙ Abdallah Laroui: eine intellektuelle Biografie (N. Riecken) ∙ Selbstzeugnisse: die Chroniken des Ibn Tauq und Ibn

Tulun (T. Wollina)

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Die Altstadt Jiddas. Ein sehr schöner, belebter Ort, z. T. renovierungsbedürftig

Ort: Altensteinstraße 48, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr Infos: www.bgsmcs.fu-berlin.de/

Page 123: Lange Nacht der Wissenschaften, FU-Berlin 2009

Fremde Kulturen ganz nah gebracht: Aus der Vielfalt ferner Welten

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Uhrzeit Vorträge

17.00–18.00

18.00–18.30

18.30–19.00

19.00–20.30

20.00–20.30

Ikebana – die Kunst des Blumensteckens (M. Pucks, Sogetsu Ikebana Schule Berlin, kleiner HS, Raum 004) Verwirrung der Geschlechter – „New Half“ als Schönheitsideal (L. Börner, kleiner HS, Raum 004) Ästhetik des Hässlichen – „Erotic Grotesque Nonsense“ und das Japan der Zwischenkriegszeit (M. Gerst, kl. HS, Raum 004) Die Kunst, sich mit einem Kimono zu schmücken (Fr. Umetsu, großer HS, Raum 009) Ein schönes Land – Konzepte von Schönheit in derjapanischen Politik (Prof. Dr. V. Blechinger-Talcott, kl. HS, Raum 004)

Japan verbindet sich für viele mit Vorstellungen von Schönheit und Ästhetik. Japanischer Minimalismus oder auch die poppige Ästhetik des Niedlichen, des

„kawaii“, haben sich im Design und in der Architek-tur, in Kunst und Konsumwelt global durchgesetzt. Im diesjährigen Beitrag der Japanologie beschäfti-gen wir uns mit japanischen Vorstellungen vom Schönen in Vergangenheit und Gegenwart in ver-schiedensten Bereichen, von der Alltagskultur und Kunst der Avantgarde bis in die Politik. Diese wer-

den in Vorträgen und interaktiven Veranstaltungen veranschaulicht. Zum Mitmachen gibt es u. a. wieder das beliebte Japan-Quiz und erst-malig auch einen Cosplay-Wettbewerb! Außerdem bieten wir Japa-nisch-Schnupperkurse (auch für Kinder), Ausstellungen, Kalligrafie und leckeres japanisches Essen an.

Schönheit in Japan – 日本の美. Von Philosophie bis Produktdesign Ostasiatisches Seminar | FR Japanologie

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Titelblatt Engeki Gurafu 2009

20.30–21.00 Das schöne Japan – eine Illusion? (Prof. Dr. I. Hijiya-Kirschnereit, kleiner HS, Raum 004)

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Uhrzeit Vorführungen

17.00–18.00, 18.00–19.0018.00–19.00

19.00–20.00

19.00–20.0020.00–21.0021.00–22.00

Japanisch-Schnupperkurs für Kinder (Raum 212)

„Kanji-Kreativ“ – Lernprogramm Schriftzeichen (Dr. Y. Yamada-Bochynek, Raum 213) Japanische Kampfkunst (kleiner HS, Raum 004, auch für Kinder und Schüler/-innen geeignet) Japanisch-Schnupperkurs für Erwachsene (Raum 212) Japan-Live-Quiz zum Mitmachen (Raum 212) Cosplay – japanischer Kostümwettbewerb (großer HS, Raum 009)

Uhrzeit Live-Musik

18.15 Japanische Lieder vom Chor der Deutsch-Japanischen-Gesellschaft (Garten/Foyer)

Uhrzeit Außerdem (auch für Kinder u. Schüler/-innen geeignet)

17.00–1.00

17.0017.0017.0017.0017.00

„Onigiri“ (handgemachte japanische Reisbällchen) und japanische Getränke (Garten) „Kabuki“-Ausstellung (Raum 202) Interaktive Schnitzeljagd zu „Schönheit in Japan“ (Foyer) Kalligrafie (Foyer) Bücherbasar (Raum 210) Fotoausstellung: Costume Play (Fotografin Christine Izeki, Tokyo, 2. OG)

Ort: Ehrenbergstraße 26–28, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr

Infos: www.fu-berlin.de/japanologie/

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2009 wird in China gefeiert – sechzig Jahre sind vergangen, seitdem die Volksrepublik im Oktober 1949 gegründet wurde. Sechs bewegte Jahrzehnte, die vielfältige Spuren hinterlassen haben und die das Land bis heute prägen: Der revolutionäre Geist der 1950er Jahre, als es galt, in kürzester Zeit den chinesischen Sozialismus aufzubauen. Die Ereignisse der „Kulturrevolution“, die China während der 1960er und 1970er Jahre in den Grundfesten erschütterten. Und schließlich der rasante Aufstieg seit den 1980er Jahren – wirtschaftlich, politisch und kulturell kehrt China heute als jene Weltmacht zurück, die das legen-däre „Reich der Mitte“ einst gewesen war.

So stehen in diesem Jubiläumsjahr Geschichte und Gegenwart der chinesischen Volksrepublik im Mittelpunkt des gemeinsamen Pro-gramms der Sinologie und des Konfuzius-Instituts.

Wo steht China heute? Und wie viel Mao steckt eigentlich noch in einem chinesischen Sozialismus, der sich längst marktwirtschaftlich restrukturiert hat? Diesen und weiteren Fragen wollen wir uns im Rahmen von Vorträgen, Ausstellungen und der Vorführung von Fil-men aus den vergangenen sechs Jahrzehnten nähern. Zusätzlich er-warten Sie die spektakuläre Kampf kunst der Shaolin-Mönche (Berlin) sowie ein breites Angebot an Einführungen und Schnupperkursen, in denen große wie kleine Besucher/-innen sich über die chinesische Sprache und Kultur informieren können. Wir freuen uns auf Ihren Besuch – oder wie es in China heißt: „Huanying guanglin“.

60 Jahre Volksrepublik China:Sozialismus zwischen Mao und Markt Ostasiatisches SeminarFR Sinologie und Konfuzius-Institut an der Freien Universität Berlin

Mao Zedong: Ikone der chinesischen Revolution

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Uhrzeit Chinesische Sportarten (Raum 203)

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17.00–17.30

21.00–21.30, 23.00–23.30

Kung Fu: Vorführung der Shaolin-Mönche des Shaolin Tempels Berlin Taiji: Vortrag mit Übungen

Uhrzeit Vortrag (Raum 203)

20.00–21.00 „Harmonische Gesellschaft“ und „Harmonische Welt“: China legt eigene Konzepte vor – aber was bedeuten sie? (Dr. G. Wacker)

Uhrzeit Chinesische Musik (Raum 102)

21.30–22.0022.30–23.00

Qi Shi Yu. Konzert auf der chinesischen Bambusflöte (xiao) Guo Xuan: Konzert auf der chinesischen Kniegeige (erhu)

Uhrzeit Schnupperkurse Chinesisch für Groß u. Klein (Raum 009)

17.40–18.10, 19.30–20.0020.00–20.30, 22.00–22.30, 23.00–23.30

Chinesisch für Kinder

Chinesisch für Erwachsene

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Uhrzeit Vorträge mit Diskussion (Raum 009)

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17.45–18.15

18.30–19.00

Befreiung oder Unterdrückung? Das Jahr 1949 als politischer und sozialer Umbruch (Prof. Dr. Dr. h.c. M. Leutner) Bürgerinitiativen und NGOs in China – Politikwandel von innen? (Prof. Dr. B. Gransow)

Uhrzeit Nahaufnahme China: Spielfilme aus sechs Jahrzehnten (Raum 110)

17.0019.0021.0023.00

Heimweg (1999, 86 Min., OmU) Der Pfad des Glücks ist breit (1983, 96 Min., dt. Fassung) Der Osten ist rot (1965, 132 Min., OmEngU) Das weißhaarige Mädchen (1950, 106 Min., chin. OV)

Uhrzeit Ausstellung (1. OG)

17.00–1.00 Stadtbilder. Von der sozialistischen Stadt zur Metropole

Uhrzeit Präsentationen, Schnupperkurse

18.30–19.0018.00–1.00

Chinesisch für Kinder (Raum 109) Präsentation zu Forschung und Lehre der Sinologie/Chinastudien: Vorstellung der Arbeitsschwerpunkte, E-Learning-Präsentation (Raum 106)

Uhrzeit Außerdem (1. OG)

18.00–1.00 Beratung zum Studienangebot der Sinologie/China studien, zu Praktikumsmöglichkeiten und Sprach austausch, Büchertisch

Ort: Ehrenbergstraße 26–28, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr

Infos: www.fu-berlin.de/sinologie

Uhrzeit Einführungen, Schnupperkurse, Präsentationen

17.40–18.10, 19.30–20.00, 20.30–21.00 18.30–19.00 19.30–1.00

19.30–1.0022.00–22.30

Kalligrafie (Raum 103)

Tuschemalerei für Kinder (Raum 103) Ihr Name auf Chinesisch: Sie haben noch keinen chinesi-schen Namen? Kein Problem – hier bekommen sie ihn! (Raum 102) Chinesisch am PC (Raum 100) Tuschemalerei (Raum 103)

Uhrzeit Ausstellung (Raum 102)

18.30–19.30Übergänge. Eine Fotoausstellung von Simona Thomas Vernissage mit Empfang

Uhrzeit Filme (Raum K 10/11)

19.30–1.00 Filme über Tuschemalerei, klassische Architektur, traditionelle chinesische Medizin, Qigong, Taiji usw.

Ort: Goßlerstraße 2–4, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr

Infos: www.konfuziusinstitut-berlin.de

Mao verblasst: Ein rapider Wandel ist allerorten zu erkennen

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nFremde Kulturen ganz nah gebracht: Aus der Vielfalt ferner Welten

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Die Koreastudien sind an der Freien Universität eine noch sehr junge Fachrichtung: Nach dem Start des BA-Studienganges „Koreastudien/Ostasienwissenschaften“ 2005 erfolgte im Herbst des vergangenen Jahres die Besetzung der Professur mit Frau Dr. Eun-Jeung Lee, was in jeder Hinsicht einen enormen Entwicklungsschub mit sich brachte. Mehrere Forschungsprojekte wurden begonnen, und mittlerweile be-schäftigen sich über 130 Studierende mit der koreanischen Sprache, Geschichte, Kultur, Politik und Wirtschaft. In diesem Jahr präsentie-ren sich die Koreastudien in ihrem neu gestalteten Institutsgebäude und zeigen, dass Korea nicht nur aus „den üblichen Verdächtigen“, wie Taekwondo und Kimchi, besteht, sondern der Süden dieses nach wie vor politisch geteilten Landes, die Republik Korea, von einer sich ra-sant entwickelnden Populärkultur geprägt ist, die mittlerweile nicht nur auf die ostasiatischen Nachbarländer, sondern bis auf andere Kon-tinente hin ausstrahlt.

17.00–17.30 Uhr – Eröffnung und Samulnori-Vorstellung mit Workshop (Shin Hyo-jin und Gruppe, für Kinder geeignet) Samulnori („Spiel der vier Instrumente“) ist die moderne Art der kore-anischen Bauernmusik (Nongak) und damit die Musikrichtung, die am tiefsten in der koreanischen Tradition verwurzelt ist. Beim Workshop können einige der zum Samulnori gehörenden koreanischen Schlag-instrumente, wie z. B. die Trommel Janggo, selbst ausprobiert werden.

19.00–19.30, 20.00–20.30 Uhr – Computer Games in Korea (U. Eickmann, für Kinder geeignet) Auf dem Gebiet der Computer Games ist Korea weltweit führend. Un-ser Kernfach-Student Ulf Eickmann gibt einen Überblick über neueste Tendenzen in der Computerspiele-Landschaft Koreas und stellt insbe-sondere den koreanischen Massive Multiplayer Online-Spiele-Markt vor. Unterlegt wird das Ganze durch Videos und Sequenzen aus korea-nischen Computerspielen.

19.30–20.00, 20.30–21.00 Uhr – Die Welt der Manhwa (R. Scheibe, für Kinder geeignet) Manhwa sind das koreanische Pendant zu den japanischen Manga und seit einigen Jahren auf dem besten Wege, auch den deutschen Markt zu erobern. Unser Kernfach-Student René Scheibe, selbst erfolgreicher Manhwa-Autor, gibt einen Blick hinter die Kulissen der Entstehung dieser überaus beliebten Comics und vermittelt einen Eindruck von der Arbeit eines Manhwa-Zeichners.

20.00–20.30 Uhr – Tanzvorführung (Theresa Loske, für Kinder geeignet) Unsere Kernfach-Studentin Theresa Loske zeigt zusammen mit einigen Kommilitoninnen Choreografien aus aktuellen und älteren koreanischen Popsongs.

Filme 17.00–19.00 Uhr – Zeichentrickfilm: Yobi the five tailed Fox (Lee Seong-kang, für Kinder geeignet) Die Gumihos sind Formwandler in der Gestalt von Füchsen mit neun Schwänzen. Sie leben viele hundert Jahre in den Wäldern, weit weg von

Populärkultur in Korea Ostasiatisches Seminar | FR Koreastudien

Ort: Fabeckstraße 7, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr Infos: www.geschkult.fu-berlin.de/e/oas/korea-studien/

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Fremde Kulturen ganz nah gebracht: Aus der Vielfalt ferner Welten

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den Menschen, die sich vor ihnen fürchten, weil die Gumihos ihnen die Seele stehlen können. Vor einem Gumiho mit nur fünf Schwänzen kracht eines Tages ein Raumschiff auf die Erde. Die Aliens an Bord leben für hundert Jahre bei dem Gumiho namens Yobi. Da beginnen für Yobi die Pubertät und der Drang, sich unter die Menschen zu mi-schen. Sie schmuggelt sich in ein Schullager ein, an dem auch Geum-ee teilnimmt, in den sich Yobi verliebt.

23.00–1.00 Uhr – Our Happy Time (Song Hae-sung) Die Geschichte dreht sich um eine junge Professorin namens Moon Yu-jung, die nach mehreren Selbstmordversuchen von ihrer Tante in ein Gefängnis mitgenommen wird. Sie soll ihre Tante bei der Arbeit

begleiten und ihre Einstellung zum Leben ändern. Im Gefängnis trifft Yu-jung auf den Mörder Jung Yu-su, der auf den Tag seiner Hin-richtung wartet. Nach einigen Begegnungen und Gesprächen beginnt zwischen den beiden, vom Schicksal mitgenommenen und so grund-verschiedenen Menschen eine Liebe, die nur für kurze Zeit währen kann.

Live-Musik 17.30–18.00 Uhr – Dong-Myoung Park – ein junges Geigentalent ( für Kinder geeignet) Klassische europäische Musik genießt in Korea einen überaus hohen Stellenwert und ist damit meist weitaus populärer als in den Her-

Computer Games und Manhwa in Korea

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kunftsländern. Fast alle Kinder lernen von klein auf ein oder mehrere Musikinstrumente. Eine kleine Koreanerin hat dabei besondere Ta-lente gezeigt: Dong-Myoung Park, geb. 1998 in Berlin, hatte bereits im Alter von drei Jahren ihren ersten Geigen- und Klavierunterricht. Seit April 2008 ist sie Jungstudentin am Julius-Stern-Institut (UdK) in der Violinklasse von Prof. Tomaszewski. Im September 2008 gewann sie den 1. Preis in der AG 1 beim internationalen Hindemith-Wett-bewerb für junge Geiger und Pianisten in Berlin. Sie spielt das Konzert in e-Moll, op. 64, 1. Satz, von Felix Mendelssohn-Bartholdy, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 200. Mal jährt.

22.00–23.00 Uhr – Konzert: Band der Korea-Studien ( für Kinder geeignet) Die „Band der Korea-Studien“, die sich extra für die Lange Nacht der Wissenschaften zusammengefunden hat, zeigt, welche musikalischen Talente unter unseren Studierenden schlummern. Mit Theresa Loske als „Frontwoman“ gibt die Band mit eigenen Interpretationen korea-nischer Lieder einen Einblick in die Welt der populären Musik Koreas. Vorträge 18.00–19.00 Uhr – Koreanische Popmusik im Wandel der Zeiten (Song Hwa-Suk, für Kinder geeignet) Koreanische Popmusik zeigt sich heute in einer fast unüberschau-baren Menge, so dass allein die Definition, was als „populär“ betrach-tet werden soll, eine grundlegende Schwierigkeit darstellt. Gleich-zeitig lässt sich jedoch eine spannende Thematik vorführen, wenn man sich durch Einbeziehung von gesellschaftlichen, politischen, geschichtlichen, ökonomischen, technischen und kulturellen Aspek-

ten einen verständlichen Überblick verschafft. Basierend auf einer kulturhistorischen Perspektive präsentiert Frau Song Hwa-Suk, wie sich populäre Musik in Korea in jeweils unterschiedlichen Stadien differenzierend konstruiert.

19.00–20.00 Uhr – Die Politik des Populären im zeitgenössischen koreanischen Kino (Sulgi Lie) Herr Lie, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theater-wissenschaft der Freien Universität, gibt zunächst einen kurzen Über-blick über das koreanische Filmschaffen. Anhand der Filme von be-kannten koreanischen Regisseuren, wie z. B. Park Chan-Wook und Bong Choon-Ho, geht er dann tiefgreifender dem Verhältnis von populären filmischen Formen und ihrer impliziten politischen Diag nostik der koreanischen Gesellschaft nach.

20.30–21.30 Uhr – Was verbirgt sich hinter der „Korean Wave“? (Prof. Dr. Eun-Jeung Lee) In den 1990er Jahren begannen koreanische Kulturprodukte in breiterem Maße auch Konsumenten außerhalb Koreas zu erreichen. Vor allem Seifenopern und Filme brachten es zu einer gewaltigen Popularität in den ostasiatischen Nachbarländern und breiteten sich derart rasant aus, dass man alsbald von der „Koreanischen Welle“ (koreanisch hallyu) sprach. Die Lehrstuhlleiterin der Korea-Studien, Frau Prof. Dr. Eun-Jeung Lee, analysiert Ursachen und Hintergründe der „Korean Wave“ und zeigt Tendenzen und Perspektiven auf.

ab 19.00 Koreanisches Buffet

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Uhrzeit Einführung und Diskussion

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19.0021.00

Kleidersprache – Eine Einführung Diskussion zu Kleidung, Differenz und Identität in Selbstzeugnissen

Ausstellung

Geschichtswerkstatt

Quellen lesen

Geschichtsquiz

Testen Sie Ihr Wissen über die Frühe Neuzeit

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.fu-berlin.de/selbstzeugnisse/

Kleidung lässt sich als ein Zeichensystem lesen, dem in verschiedenen Kulturen und zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Funktionen zukam. Sie war nicht nur eine Metapher für Furcht oder Faszination fremder Gesellschaften, sondern auch ein Medium, mit dem Unter-schiede in der eigenen Gesellschaft hergestellt und zum Ausdruck gebracht wurden. Mit Kleidung konnten Zugehörigkeiten sichtbar gemacht und Identitäten geformt werden. Ein Beispiel ist das „klay-dungsbuechlin“ des Mathäus Schwarz von 1520, das in Ausschnittengezeigt wird.

Das Programm steht im größeren Kontext der Arbeit der DFG-Forschergruppe „Selbstzeugnisse in transkultureller Perspektive“. Die Forscher/-innen aus der Geschichts- und Literaturwissenschaft, der Turkologie und Japanologie begreifen die interdisziplinäre Zu-sammenarbeit als eine Chance, durch kontextualisierende Untersu-chungen in einer transkulturell vergleichenden Perspektive eine Antwort auf die Frage zu finden, wie Menschen in verschiedenen Kul-turen, zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen geografischen Räumen ihr Leben thematisiert haben. Die einzelnen Projekte der Forscher/-innen werden in Postern vorgestellt. Außerdem wird in Vor-trägen und Diskussionen nach dem Zusammenhang von Kleidung, Differenz und Identität gefragt. In einer begleitenden Ausstellung werden Bilder aus „Trachtenbüchern“ verschiedener Epochen und Kulturkreise gezeigt.

Kleidersprache – Kleidung, Differenz und Identität in Selbstzeugnissen

DFG-Forschergruppe „Selbstzeugnisse in transkultureller Perspektive“FB Geschichts- und Kulturwissenschaften

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Matthäus Schwarz

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nGlaube, Vertrauen, Mystik und Magie: Religionen, Ethik und Philosophie

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Gesang der Seele, die sich freut, Gott durch den Glauben kennen zu lernen. Ich weiß, es strömt der Quell und f ließt, wenngleich es Nacht ist. Verborgen ist der ewige Quell und doch weiß ich den Ort, wenngleich es Nacht ist. Den Ursprung kenne ich nicht, hat er doch keinen, und doch weiß ich, dass alles ihm entsprungen, wenngleich es Nacht ist. (Johannes vom Kreuz) Mystik gehört zu den großen Begriffen der Religionen. Und wie bei vielen dieser Worte gibt es vielfache Deutungen, auch Missdeutungen. Gewiss gründet dieser Befund darin, dass Mystik sowohl eine Erfahrung als auch den Bericht über das Erfahrene benennt. Das Erlebte, das den Menschen in die Entgrenzung seiner selbst führt, wird in Worte gefasst, die freilich bisweilen so dunkel und fremd sind wie die Grenzerfahrung selbst. Gleichwohl gilt: Mystik als Ort der Durchbrechung des Alltäglichen ist

für den glaubenden Menschen essentiell, weil sich darin das Mehr des Glaubens er-eignet. Dieses Thema zu einem Beitrag zur Langen Nacht der Wissenschaften zu machen, mag mutig erscheinen, aber es ist auch Aufgabe der Theologie, über das zu sprechen, was sich auf den ersten Blick der Versprachlichung widersetzt. Dass es ein Ziel dieses Angebots ebenfalls ist, die christliche Mystik vom Ruf des esote-rischen Mystizismus abzugrenzen, sei nicht verschwiegen. Es geht mithin um die Entdeckung eines Erbes unserer Kul-tur, ohne das sie ärmer wäre.

Nacht des Lichts – Spuren der Mystik Seminar für Katholische Theologie

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Uhrzeit Round table (K 24/11)

17.00 Was ist Mystik? Ein Gespräch mit Lehrenden des Seminars

Uhrzeit Einführung und Lektüre mystischer Texte (K 24/11)

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Die Mystik der Wüstenväter Hildegard von Bingen Meister Eckhart Johannes vom Kreuz Teresa von AvilaTeresa vom Kinde Jesu Edith Stein

Uhrzeit Buchvorstellung (K 24/11)

20.00 Mystikerinnen in Neuzeit und Moderne

Uhrzeit Einführung und Bildvortrag (K 24/11)

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Einführung in die Meditation nach Madeleine Delbrêl Bilder der Mystik – Bebilderte Mystik

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin* Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.geschkult.fu-berlin.de/e/kaththeo/

* geeigneter Zugang von Fabeckstraße 25

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Hildegard von Bingen

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Glaube, Vertrauen, Mystik und Magie: Religionen, Ethik und Philosophie

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Spiel mit dem „weißen Feuer“. Die Bibel in ausgewählter GegenwartsliteraturWas ist der Mensch? Was soll er tun? Was darf er hoffen? Den Kant’schen Menschheitsfragen auf der Spur, greift die Gegenwarts-literatur oft biblische Themen und Motive auf. Sie legt sie auf ihre Weise aus, bestätigt sie, widerspricht ihnen oder denkt sie weiter. An Beispielen werden hermeneutische Ansätze eingeführt und er-örtert, der verborgenen Theologie der Dichtung nachzugehen. Historische Rückblenden – Das Institut für Evangelische Theologie der Freien UniversitätAnlässlich der Schließung des Instituts für Evangelische Theologieim Herbst 2009 wird in historischen Rückblenden betrachtet, welche gesellschaftliche und politische Relevanz dieses Institut einst hatte. Schwerpunkte bilden dabei: Helmut Gollwitzers Beziehungen zu Gretchen und Rudi Dutschke, der Christlich-Jüdische Dialog Fried-rich-Wilhelm Marquardts sowie Erinnerungen an „die Villa“ – das ehemalige Gollwitzer-Haus in der Ihnestraße 56. Einführung in die Bibel in gerechter SpracheFür die 2006 erstmals erschienene und inzwischen in 70.000 Exem-plaren gedruckte Bibel in gerechter Sprache hat Dr. Dieckmann-von Bünau das Buch Kohelet/Prediger übersetzt. In seinem Referat stellt er anhand von anschaulichen Textbeispielen die vier Kriterien der Bibel

in gerechter Sprache dar: erstens ihre Orientierung an den Original-texten, zweitens ihr Bemühen, in der Bibel mitgemeinte Frauen sicht-bar zu machen, drittens ihr Respekt vor der jüdischen Lektüre der Hebräischen Bibel und viertens ihr Engagement für eine heute ver-stehbare, moderne Sprache. Nach dem Vortrag gibt es Gelegenheit zur Diskussion. Prolegomina zur Byzantinischen Orthodoxie Orthodoxie ist – soweit bekannt – unter mehreren Aspekten und Bedeutungen betrachtbar. Hier allerdings soll in die ostkirchliche Orthodoxie hineingeleuchtet werden, zumal in Berlin eine erhebliche Anzahl orthodoxer Kirchen in Gemeinden vertreten sind, was oft -mals unbekannt und nur randständig öffentlich ist. „Pardon, Frau Potiphar!“ Annäherung an die „femme fatale“ in den Josefsgeschichten (Genesis 37–50) bei Thomas Mann und in der KunstZu den anmutigsten wie aufregendsten Auslegungen der Potiphar-Episode gehören die Darstellungen in Thomas Manns Josephsroman und in einzelnen Arbeiten der bildenden Kunst. Wieder erweist sich, wie künstlerische Interpretationen eines Bibeltextes denen der Theo-logie in nichts nachstehen, ja sie sogar auf das Charmanteste berei-chern. Darüber hinaus bieten wir den Besucher/-innen weitere inte-ressante Themen.

Theologie erleben: Streifzug durch die Geschichte und Projekte des „Gollwitzer-Instituts“ Institut für Evangelische Theologie

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nGlaube, Vertrauen, Mystik und Magie: Religionen, Ethik und Philosophie

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Spiel mit dem „weißen Feuer“: Die Bibel in ausgewählter Gegenwartsliteratur (D. Gerts) Historische Rückblenden: Das Institut für Evangelische Theologie der Freien Universität (Dr. E. Hornung) Einführung in die Bibel in gerechter Sprache (Dr. D. Dieckmann-von Bünau) Prolegomina zur Byzantinischen Orthodoxie (Dr. K. Dippmann) „Pardon, Frau Potiphar!“ Annäherung an die „femme fatale“ in den Josefsgeschichten (Genesis 37–50) bei Thomas Mann und in der Kunst (H. Ruppel, I. Schmidt)

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–0.00 Uhr b

Infos: www.geschkult.fu-berlin.de/e/evtheo/

Aufnahme des Gollwitzer-Hauses, Ihnestraße 56

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Glaube, Vertrauen, Mystik und Magie: Religionen, Ethik und Philosophie

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Kontrolle ist gut – Vertrauen ist besser? Institut für Vergleichende Ethik

Hat er oder hat er nicht? War sie gestern wirklich bei ihrer Freundin? Warum versteckt er sein Handy vor mir? – Vertrauen ist oft eine Grat-wanderung. Zugleich ist es unverzichtbar in Beziehungen, Familien, in der Gesellschaft. Doch wie entsteht eigentlich Vertrauen? Kann man Vertrauen moralisch einfordern? Diesen und ähnlichen Fragen ist das Institut für Vergleichende Ethik bei der Langen Nacht der Wis-senschaften auf der Spur.

Das Institut für Vergleichende Ethik bildet künftige Lehrer/-innen für den Ethikunterricht aus. Aus dieser Aufgabe entstehen die Grund-fragen seiner Forschung und Lehre. Wie verändern sich Wertsysteme in einer multireligiösen und säkularen Gesellschaft? Wie ist der Fülle der kulturellen Traditionen zu begegnen? Welche Grundsätze sind al-len Menschen gemeinsam? Das Konf likt- und Friedenspotential von Religionen und säkularen Systemen ist genauso Forschungsgegen-stand wie religiöse Lebensformen oder Positionen der Philosophiege-schichte, die die Pluralität der Anschauungen mit lebensorientie-render Verbindlichkeit verknüpfen.

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Vertrauen

Durchgängige Angebote zum Mitmachen Quiz (K 25/11)

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Über Vertrauen als Thema der Wissenschaft

Schreibgespräch (K25/11)

Hier zählt Ihre Meinung!

„Vertrauensfreie Zone“ (K25/11)

Erkunden Sie unsere „Vertrauensfreie Zone“ und lassen Sie sich überraschen!

Uhrzeit Vorträge und Diskussionen (K 25/11)

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Vertrauen im Ethikunterricht – Was Lehrer und Schüler bewegt Was, wenn Vertrauen zerbricht? – Erfahrungen aus der Arbeit mit straffälligen Jugendlichen Wer rettet meine Beziehung? – Sinn und Unsinn von Lügendetektoren in Fernsehshows Was kommt nach dem Streit? – Möglichkeiten und Grenzen einer Kooperation von Religions- und Ethikunterricht

Uhrzeit Lesung (K 25/11)

22.30 Vertrauen in der Literatur

Uhrzeit Film (K 25/11)

ab 23.15 Die lange Kurz-Filmnacht liefert Stoff für weitere Diskussionen

Uhrzeit Kinderprogramm (K 25/11)

17.30 Spiele rund um das Thema Vertrauen

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.geschkult.fu-berlin.de/e/ethik/

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Von der LiebeImmer wieder ist in der Geschichte der Philosophie die Überzeu -gung vertreten worden, dass Liebesbeziehungen konstitutiv für uns Menschen sind. Was aber sind Liebesbeziehungen als solchermaßen konstitutive Beziehungen? Der Vortrag unternimmt in Auseinan-dersetzung mit exemplarischen Philosophien von Platon bis in die Gegen wart den Versuch, sich einer Antwort auf diese Frage anzu-nähern. Von der AngstAngst, wortwörtlich Kennzeichnung einer Enge, ein Gefühl, das den Hals zuzuschnüren scheint, eine sich körperlich auswirkende Beklem-mung – wie lässt sich dieser Zustand philosophisch fassen? Man kann es mit einem Schwindel vergleichen. Wer in einen gähnenden Ab-grund schaut, dem wird schwindelig vor Angst. Doch was löst diesen Schwindelzustand aus? Logik-QuizPhilosophen und Logiker versuchen herauszufinden, was genau ein kor rektes Argument und was ein Fehlschluss ist. Testen Sie ihre logi-schen Intuitionen in einem kleinen Quiz mit neuen Fragen! Lernen Sie dabei, wie man sich in hitzigen Diskussionen nicht auf das Glatteis führen lässt. Die Magie der Renaissance (Beitrag des Interdisziplinären Zentrums: Mittelalter – Renaissance – Frühe Neuzeit)Magie der Renaissance hat einen doppelten Sinn, einmal, dass die Renaissance eine Magie auf die Gegenwart ausübt, zum anderen, dass es

in der Renaissance eine Wissens-form gegeben hat, die magisch heißt – Faust war der berühm-teste Magier der Renaissance. Magie, meint man, habe etwas mit Zauberei zu tun, mit Be-schwörung von Geistern und mit der Herstellung von Gold. Die Vorlesung gibt Auskunft darüber, was man sich unter Renaissancemagie vorzustellen hat, und porträtiert einige „Magier“ der Renaissance: Paracelsus, Agrippa von Nettesheim, Johann Faust, John Dee.

Von der Liebe, der Angst, der Logik und der Magie Institut für Philosophie

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Kabbala: eine magische Wissenschaft?

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Uhrzeit Vorträge und Diskussionen

17.00–18.0019.00–20.0021.00-22.00

Von der Liebe (Prof. Dr. G. Bertram) Von der Angst (Prof. Dr. A. Eusterschulte) Die Magie der Renaissance(Prof. Dr. W. Schmidt-Biggemann)

Uhrzeit Quiz

18.00, 20.00 Logikquiz (mit neuen Fragen)

ab 22.00 Institutsfest

Ort: Habelschwerdter Allee 30, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we01/

Page 135: Lange Nacht der Wissenschaften, FU-Berlin 2009

Glaube, Vertrauen, Mystik und Magie: Religionen, Ethik und Philosophie

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Das Interdisziplinäre Zentrum ist ein virtuelles Gebäude, unter dessen Dach sich verschiedene Forschungsinitiativen der Berliner Mittel-alter- und Frühneuzeitforschung präsentieren. Es unterstützt ferner die Schwerpunktbildung in den Geisteswissenschaften der Freien Universität. Bei der Langen Nacht der Wissenschaften führen wir Sie in die fantastischen Seiten der Frühen Neuzeit ein. Magie in der RenaissanceDie Renaissance übt bis heute eine Magie auf uns aus, auch weil es da-mals eine „magisch“ genannte Wissensform gab, deren berühmtester Vertreter Faust war. Nur: Was ist Magie? Dasselbe wie Zauberei, Gei-sterbeschwörung oder das Herstellen von Gold? Besucher/-innen wer-den über Merkmale der Renaissancemagie informiert und es werden berühmte „Magier“ der Zeit porträtiert. Historische RomaneWir hören, wie sich moderne Autoren alte Zeiten vorstellen: Ein Ohren -schmaus mit schönen Prinzessinnen und tapferen Helden, Ränkespiel und Intrigen. Und wenn Vampire Blut schmatzen, tragen sie das Gruseln in die Geschichte(n); u. a. mit dem Vampirexperten Dr. Hans-Peter Neumann. Der Autor Titus Müller liest aus seinem Roman „Das Mysterium“ (2007).

Drachen im BarockWie kommen Drachen an die Uni? Vorgestellt wird die Verwissen-schaftlichung der Drachenmythologie an Universitäten in der Barockzeit.

Fantastische Seiten der Frühen Neuzeit: Vampire und Prinzessinnen, Drachen und Magie Interdisziplinäres Zentrum: Mittelalter – Renaissance – Frühe Neuzeit

Detail aus Ucello: Heiliger Georg im Kampf mit dem Drachen (15. Jh.)

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Uhrzeit Vorträge

19.30–21.00 21.00–22.00

Drachen im Barock (PD Dr. Bernd Roling, Münster, KL 32/102) Magie in der Renaissance (Prof. Dr. W. Schmidt-Biggemann), Achtung: im Institut für Philosophie, Habelschwerdter Allee 30 (Haus 7)

Uhrzeit Lesung (KL 32/102)

21.00–22.00, 23.30–0.30

Historische Romane

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/izma/

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nEvent der Töne, Theatralität, Verfilmte Identität: Musik, Theater und Filmgeschichte

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Musikgeschichte lässt sich auf vielerlei Weise darstellen, etwa als Ge-schichte der Biografien von Musikern oder als Kompositions- und Werkgeschichte. Die Fäden von Geschichte, Musik und Gesellschaft kreuzen sich aber immer wieder auch in dem, was heute allerorten Event heißt. Das ermutigt dazu, sich auf das Konzept der Ereignisgeschichte zurückzubesinnen und zu fragen, welche Tragfähigkeit es heute noch besitzt. Acht Beispiele aus verschiedenen Epochen und Bereichen wer-den in Vorträgen kurz vorgestellt und illustriert.

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Musik als Event Seminar für Musikwissenschaft

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Uhrzeit Vorträge (Hörsaal)

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Erik Satie und die Musique d’Ameublement (Dr. O. Vogel) Die Gesangswettbewerbe der Barbershop Harmony(Dr. F. Döhl) Musikhören und die Anfänge der elektronischen Medien (PD Dr. C. Brüstle) Musikautomaten im Kabinett und Panoptikum (Dr. R. Wolf) 15. August 1969 – Woodstock (Dr. G. Herzfeld) 6. Juni 1937 – Bruckners großer Augenblick (Prof. Dr. A. Riethmüller) Die Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker (Dr. P. Moormann) Der Gitarrenvirtuose (PD Dr. M. Custodis)

Ort: Grunewaldstraße 35, 12165 Berlin Haus Zeit: 19.00–23.00 Uhr b

Infos: www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we07/musik/

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Event der Töne, Theatralität, Verfilmte Identität: Musik, Theater und Filmgeschichte

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Das Institut für Theaterwissenschaft beherbergt die Seminare für Musik-, Film-, Theater- und Tanzwissen-schaft. Außerdem finden sich hier zahlreiche interdisziplinäre For-schungsprojekte, beispielsweise zu

„Kulturen des Performativen“, „Ver-f lechtungen von Theaterkulturen“ sowie „InterArt“-Phänomenen. In unseren Veranstaltungen möchten wir Ihnen einerseits einen Einblick in die faszinierenden Material-bereiche der unterschiedlichen Fächer geben und andererseits einen Eindruck der vielfältigen Untersuchungsperspektiven vermitteln. Ausstellung (Foyer) „das Kino hat sich mir anzubequemen“ (Albert Bassermann: Filmschauspieler) Von Berlin in die USA, vom Kino der Frühzeit bis ins Hollywood der 1940er Jahre, präsentiert die Ausstellung in ausgewählten Foto-dokumenten und bewegten Bildern die Filmarbeit des großen Theater-schauspielers Albert Bassermann, der für seine Rolle des van Meer in Alfred Hitchcocks „Foreign Correspondent“ als bester Nebendarsteller für den Oscar nominiert wurde.

Uhrzeit Präsentationen, Filme, Lesungen

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17.00–20.00

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Theater Global – Gespräche (1. OG, Sitzungszimmer) Theaterwissenschaftler/-innen aus aller Welt berichten von ihren Erfahrungen im und mit Theater aus Singapur, Australien oder Japan. Dazu werden Getränke und kleine Speisen aus Rumänien, Brasilien oder China gereicht. Wissen Bewegen – Präsentation (EG, Seminarraum II) Studierende des Masterstudiengangs Tanzwissenschaft der Freien Universität präsentieren Arbeitsergebnisse des Sommersemesters 2009. Theaterfeinde! – Lesung mit Musik (EG, Seminarraum I) Zu allen Zeiten stießen Theater und theaterhaftes Ver-halten auf erbitterte Gegnerschaft. Große und kleine Theaterfeinde finden sich seitens der Kirche, des Staa-tes, der Wissenschaften und Künste – und natürlich im Theater selbst. Die Lesung theaterfeindlicher Schriften wird am Klavier begleitet. Kino der Attraktionen – Parcours (1. OG, Raum 168, Seminarraum III und IV, 2. OG Raum 225) Der Parcours des filmischen Erlebens führt die Besu-cher/-innen durch verschiedene Stationen, an denen Aktionen, Installationen und Diskussionen stattfinden, u. a. die Talkrunde „Das filmwissenschaftliche Duett“, der Beicht-Kino-Stuhl sowie Tango Lessions in Wort, Bild und Bewegung. Theater der Grausamkeit – Film und Lesung(EG, Hörsaal) In Videomitschnitten aus 40 Jahren Performancekunst wird der menschliche Körper als Objekt spektakulärer und nicht selten grausamer (Selbst-)Experimente gezeigt. Es sind dies zugleich Experimente mit unseren Sehge-wohnheiten und -erwartungen im Theater wie im Alltag. AusKlang – Musikalische Performance (EG, Hörsaal) Außerdem – Im studentischen Café können Sie am ganzen Abend warme und kalte Getränke zu sich nehmen.

Theater Global Institut für Theaterwissenschaft

Ort: Grunewaldstraße 35, 12165 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we07/theater/

Der letzte Tag

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17.00–18.30

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Kalabush. Ein Film von Adonis Florides und Theodoros Nikolaides (1911/2003, farbig, 90 Min. mit engl. UT) Wort und Widerstand. Ein Film, von Timon Koulmasis (preview 1912/2009, 90 Min. mit engl. UT) Partners. Ein Film von Josefina Markarian (1913/2008, 20 Min. mit engl. UT, 1. Preis für den besten Film beim 31. Griechischen Kurzfilmfestival; 1. Preis für den besten Film – Filmpreis des Griechischen Kulturministeriums)

Uhrzeit Gespräch

21.00–22.00 Josefina Markarian und Timon Koulmasis im Gespräch (1914), Moderation: Anna Koktsidou. Anna Koktsidou ist Radio-Journalistin beim SWR, mit Arbeitsschwer-punkt Migration. Für ihre Reportagen über Griechen-land als Einwanderungsland hat sie den Preis „Writing for Central and Eastern Europe“ der Österreichischen Nachrichtenagentur APA bekommen.

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–22.00 Uhr b

Infos: www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we02/griechisch/neograezistik/

Filmposter „Kalabush“

Migration – Exil – Identität. Drei griechische Filme im 21. Jahrhundert Institut für Griechische und Lateinische Philologie | Neogräzistik

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KalabushGezeigt wird ein zyprischer Film über einen Einwanderer, der glaubt, sein Ziel erreicht zu haben, über einen alten Mann, der entdeckt, dass er verstorben ist, über einen Strauss, der keine Eier legen wird, und eine Jacke, die den Besitzer wechselt. Es ist ein Film über das Dazuge-hören und das Weglaufen. Wort und WiderstandTimon Koulmasis erzählt die Geschichte der griechischen Sendung der Deutschen Welle, die in den finsteren Jahren der griechischen Diktatur heimlich von der überwältigen Mehrheit der Griechen gehört wurde. „Wort und Widerstand“ erzählt die Geschichte der Männer und Frauen, die diese Sendung geschaffen und, vom faschistischen Regime der Obristen ins Exil gezwungen, sieben Jahre lang dafür ge-kämpft haben, die Würde aufrecht zu erhalten und den Menschen in Griechenland die Hoffnung zurückzugeben. PartnersDie junge Natasha, eine Serbin aus dem Nachkriegs-Sarajewo, lebt und arbeitet in einer Taverne in Athen, die Vaggelis Lianos besitzt. Die junge Mihailo und ihre Familie erwarten ihre Rückkehr. Doch Vaggelis will sie ganz für sich allein. Ein Gewinnerlos, das sie gemeinsam gekauft haben, besiegelt ihr Schicksal.

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Event der Töne, Theatralität, Verfilmte Identität: Musik, Theater und Filmgeschichte

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Schon gleich mit Beginn des Nationalsozialismus oder spätestens mit Reichstagsbrand und Bücherverbrennung setzen die ersten Flucht-wellen ein. Der Gang ins Exil ist die Folge der ungezügelten, staatlich sank tionierten Verfolgung und Diskriminierung deutscher Juden, Künst ler, Wissenschaftler und Politiker, die dem faschistischen Regime verhasst sind. Diejenigen, die ihr Leben retten können, versuchen nun, auf unterschiedlichste Art und Weise in der Fremde ihren Lebens-unter halt zu sichern. Nur wenigen gelingt eine bruchlose Fortsetzung ihres Berufs unter den Bedingungen des Exils. Wer allerdings erfolg-reich ist, bemüht sich sogleich umso intensiver, sich in den Kampf gegen den deutschen Faschismus einzureihen. Besonders die emi-grierten Filmemacher – ob in Moskau oder in Hollywood – setzen alles daran, mit ihren Filmen an einer antifaschistischen Auf klärungs-arbeit teilzuhaben.

Filme scheinen besonders geeignet, dem sowjetischen und ameri-kanischen Publikum einen Eindruck von der Brutalität und Aggressi-vität der neuen Machthaber in Deutschland zu geben.

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Erwin Piscator mit der Filmcrew, Odessa 1933

Filmbeispiele und Diskussion (Hörsaal B)

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Ausgewählte Filmbeispiele aus der Sowjetunion und aus den USA: Erwin Piscator (Aufstand der Fischer, 1935), Gustav von Wangenheim (Kämpfer, 1936), Herbert Rappaport (Professor Mamlock, 1938), Fritz Lang (Hangman Also Die, 1943), Fred Zinnemann (Das siebte Kreuz, 1944), Ernst Lubitsch (Sein oder Nichtsein, 1942): Einführung in die Proble-matik des Exilfilms und Diskussion anhand von Filmausschnitten

Ort: Garystraße 35–37 (Henry-Ford-Bau), 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.polsoz.fu-berlin.de/kommwiss/

Metro-Goldwyn-Mezhrabpom. Filmexil in Hollywood und Moskau, 1933–1945 Institut für Publizistik- und KommunikationswissenschaftKommunikationsgeschichte und angewandte Kulturwissenschaften

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n„Sprechende“ Emotionen, „jugendliche“ Sprache, legendäre Helden: Literaturwissenschaft und Fremdsprachen

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Poeten-Lounge in der Philologischen Bibliothek: Wer versteht die Literatur? Ein Gespräch zwischen Literatur, Literaturkritik und Literaturwissenschaft

„Die meisten Dichter verstehen von Literatur nicht mehr als Vögel von Ornithologie.“ (Zitat von Marcel Reich-Ranicki).

Dieses ebenso amüsante wie vereinfachende Urteil spiegelt kontrover-se Auffassungen über Rollen und Zuständigkeiten im Feld der Litera-tur und der Beschäftigung mit ihr. Wer versteht die Literatur? – Wer sie schreibt? Wer sie liest? Wer sie wie liest? Aus diesen Fragen bezieht das Verhältnis zwischen literarischer Produktion, journalistischer Literaturkritik und universitärer Literaturwissenschaft eine Spannung, die sich gern polemisch entlädt und bei Einzelnen auch schon zu Mord-phantasien geführt hat. Abbas Khider, Jörg Plath und Irmela von der Lühe vertreten in einer Podiumsdiskussion mit anschließender Publi-kumsbeteiligung die Standpunkte der drei Fraktionen. Moderation: Sarah Fortmann-Hijazi, Konzeption: Stefan Keppler.

Wer versteht die Literatur? Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien

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Uhrzeit Veranstaltung

21.30–23.00 Poeten-Lounge (Philologische Bibliothek, 3. OG)

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 21.30–23.00 Uhr b

Infos: www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/friedrichschlegel/

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Karikatur

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„Sprechende“ Emotionen, „jugendliche“ Sprache, legendäre Helden: Literaturwissenschaft und Fremdsprachen

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Der Cluster „Languages of Emotion“ ist ein Forschungsverbund, der empirische und geisteswissenschaftliche Forschung vereint. Wissen-schaftler/-innen aus mehr als 20 Disziplinen beschäftigen sich hier mit der Frage, wie Emotionen und der Gebrauch von Zeichen zusam-menhängen. Das, was der Mensch fühlt, wie er es zum Ausdruck bringt und wie er auf diese Zeichen reagiert, steht in vielfältiger Be-ziehung zueinander. Die Künste sind dafür ein hervorragendes Bei-spiel, denn Literatur, Film, Musik, Tanz und Malerei sind ohne Emo-tionen undenkbar. Die künstlerische Darstellung von Gefühlen und ihre Wirkung auf Zuschauer, Leser und Zuhörer werden in zahl-reichen Einzelprojekten des Clusters untersucht. Sprache ist jedoch nicht nur Mittel zum Ausdruck von Emotionen, Emotionen tragen auch umgekehrt zum Erlernen von Sprache bei. Untersuchungen zur Rolle der Gefühle beim kindlichen Spracherwerb und Sprachgebrauch sowie zu deren Störungen sollen diese Abhängigkeiten auf klären.

Die „Lange Nacht im Cluster“ führt verschiedene psychologische und linguistische Tests vor, mit denen der Zusammenhang von Spra-che und Emotionen wissenschaftlich erfasst werden kann. Interaktive Präsentationen stellen die Arbeit von Tanz- und Filmwissenschaftlern vor. Schulkinder können spielerisch erfahren, wie eng das, was sie le-sen, mit dem zusammenhängt, was sie fühlen. Lesungen mit Material aus aktuellen Versuchsreihen machen deutlich, warum z. B. ein Ge-dicht schwermütig klingt. Eine Führung durch die Neurokognitiven Labore führt in die neuesten Methoden der neurowissenschaftlichen Emotionsforschung ein. Anhand einzelner experimenteller Demons-

trationen (Magnetresonanzto-mografie, Nahinfrarotspektro-skopie, Trans kraniale Mag net -stimulation) wird ein Einblick in die Erforschung emotionaler, sprachlicher und ästhetischer Verarbeitung beim Menschen gegeben.

Die Sprache des Gefühls Exzellenzcluster Languages of Emotion

Uhrzeit Veranstaltung

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17.00, 18.30, 20.00, 21.30, 23.00 17.00–1.00

17.00–1.00

Führungen durch das MRT-Labor ( jeweils 45 Min., Raum JK 23/0) – Allgemeines zum Cluster und Anmeldung für MRT-Führungen in K 29, Nische Interaktive Präsentation psychologischer Testverfahren (Raum JK 26/139) Posterpräsentation einzelner Forschungsprojekte und Lesungen (K 31, Nische)

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.languages-of-emotion.de

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Experimentelles Spiel

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n„Sprechende“ Emotionen, „jugendliche“ Sprache, legendäre Helden: Literaturwissenschaft und Fremdsprachen

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Sonogramm von „isch-schwöre“

Jugendsprache interaktiv Institut für Deutsche und Niederländische Philologie | Linguistik

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Uhrzeit Vortrag (JK 28/130)

18.00–18.45 Jugendsprache interaktiv (Anmeldung per E-Mail: [email protected])

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 18.00–19.00 Uhr b

Infos: www.jugendsprache-berlin.de

Die Jugendsprache ist eine vor allem in der mündlichen Rede mani-feste Varietät (Sprechweise, verbaler Stil) des Deutschen. In geringerem Maße kann sie auch in schriftlichen Texten (z. B. Briefen, SMS, Chats etc.) vorkommen, wenn sie authentisch zwischen Jugendlichen ausge-tauscht wird.

Anders als dialektale oder soziolektale Varietäten, die langfristig und meist Generationen übergreifend an landschaftliche Räume oder soziale Schichten gebunden sind, ist die Jugendsprache (oder der Juven-tulekt) eine generationsspezifische Übergangsvarietät, die den biolo-gisch bedingten Auf bruch der Jugendlichen zum Erwachsenstatus in der Suche nach individueller und sozialer Identität in der Altersspan-ne zwischen 10 und 30 sprachlich und kommunikativ zum Ausdruck

bringt. Dies geschieht nicht nur in der direkten verbalen Kommuni-kation miteinander, sondern immer häufiger in den schier endlosen Weiten des Internets (Foren, Blogs, Chats), der mobilen Kommunikation (SMS und MMS) und des Fernsehens (Musiksender, Jugendsendungen).

Der Vortrag geht auf verschiedene Kommunikationsorte und Be-sonderheiten des Juventulekts ein. Es sollen die Korpuserstellung und die Arbeit der Soziolinguisten, Computerexperten und Tontechniker dargestellt und so ein kleiner Überblick über den Forschungsalltag eines Linguisten gegeben werden. An ausgewählten Beispielen zu Interjektionen und Diskursmarkern (Audio- und Textquellen) wird exemplarisch eine Analyse des Korpusmaterials durchgeführt, wel-ches im Rahmen des DFG-Projekts „Jugendsprache im Längsschnitt“ in Zeltlagern, im Internet, bei Handygesprächen und Umfragen erho-ben wurde. Jugendliche Teilnehmer sind besonders erwünscht.

Page 143: Lange Nacht der Wissenschaften, FU-Berlin 2009

„Sprechende“ Emotionen, „jugendliche“ Sprache, legendäre Helden: Literaturwissenschaft und Fremdsprachen

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J. R. R. Tolkien ist als Autor des „Herrn der Ringe“ weltberühmt. Weit weniger wissen die meisten Leser/-innen jedoch über den Sprach- und Literaturwissenschaftler Tolkien. Tatsächlich war er der größte „Beowulf“-Experte seiner Zeit. Er hat unser Verständnis dieses über 1.000 Jahre alten Heldenepos geprägt wie kein anderer. Für Tolkien war „Beowulf“ weit mehr als eine archaische Dichtung, in der ein mu-tiger und starker Held in seiner Jugend zwei Ungeheuer und im Alter eine Drachen tötete, um in diesem letzten Kampf selbst zu sterben. Für Tolkien war „Beowulf“ vielmehr eine komplexe Deutung der Geschichte und der Frage danach, was einer aristokratischen Krieger-gesellschaft Sinn geben konnte. Kein Wunder also, dass ein enger Zusammenhang zwischen Tolkiens wissenschaftlicher Arbeit und sei nem schriftstellerischen Werk besteht. Gerade „Beowulf“ stellt in

vieler Hinsicht den Schlüssel zum „Herrn der Ringe“ dar, und um-gekehrt kann man mithilfe des „Herrn der Ringe“ wichtige Einsichten zu dem altenglischen Epos gewinnen. Wir zeigen, wie Tolkiens Romane mit seiner Forschung zusammenhängen.

Tolkien, Beowulf und das Mittelalter Institut für Englische Philologie

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J. R. R. Tolkien

Uhrzeit Vorträge (KL 32/102)

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18.00–19.30, 21.30–23.00

Tolkien, Beowulf und das Mittelalter

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 18.00–23.00 Uhr b

Infos: www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we06/

Page 144: Lange Nacht der Wissenschaften, FU-Berlin 2009

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n„Sprechende“ Emotionen, „jugendliche“ Sprache, legendäre Helden: Literaturwissenschaft und Fremdsprachen

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Obwohl Sardinien inzwischen ein beliebtes Reiseziel ist, ist weitge-hend unbekannt, dass dort eine eigene Sprache gesprochen wird: das Sardische. Wie andere romanische Sprachen auch entwickelte sich das Sardische aus dem Lateinischen. Zu einer Nationalsprache hat es die Sprache jedoch nie gebracht, denn nach der italienischen Eini-gung im 19. Jahrhundert wurde auf Sardinien das Italienische einge-führt. Erst seit einigen Jahren gibt es Bestrebungen, das Sardische zur offiziellen Zweitsprache zu machen. Dennoch scheint der Weg noch weit, denn das Sardische zerfällt in zahlreiche Dialekte und die bisherigen Vorschläge für eine einheitliche Hochsprache und Recht-schreibung werden von der Bevölkerung bislang nicht mitgetragen. Doch wenn der Versuch scheitert, Sardisch als Schulsprache einzu-führen, könnte die Sprache dem Untergang geweiht sein: Die moder-nen Medien verdrängen das Sardische immer mehr zu Gunsten des Italienischen.

Am Institut für Romanische Philologie existiert seit 2000 eine der ersten Webseiten zur sardischen Sprache und Kultur (www.lingrom.fu-berlin.de/sardu). Hier werden sardische Texte veröffentlicht, litera-rische Werke ins Sardische übersetzt, Wortmaterial zusammengetra-gen sowie in und über Sardisch diskutiert. In der Langen Nacht der Wissenschaften haben Sie die Gelegenheit, in einem Crash-Kurs Grundkenntnisse des Sardischen zu erwerben. Darüber hinaus kön-nen Sie in Vorträgen mehr über die sardische Sprache und unser In-ternet-Projekt erfahren. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Sardischen Kulturzentrum Berlin e. V. statt. Probieren Sie Ihre frisch erworbenen Sardisch-Kenntnisse gleich mit echten Mut-ter sprachler/-innen aus! Geplant sind auch kulinarische und musika-lische Darbietungen.

Sprechen Sie Sardisch? Institut für Romanische Philologie

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Uhrzeit Präsentation (KL 29/110)

18.00–23.00 Sardische Spezialitäten/Präsentation des Internet-projekts zum Sardischen

Uhrzeit Vorträge (KL 29/111)

18.30–19.15

19.30–20.15

Welches Sardisch hätten Sie denn gern? Der Sprachenstreit auf Sardinien Die sardische Sprache: Geschichte und Struktur

Uhrzeit Workshop (KL 29/111)

20.30–21.30 Crash-Kurs Sardisch

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 18.00–23.00 Uhr b

Infos: www.lingrom.fu-berlin.de/

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Recht schaff en

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Live im Bundesverfassungsgericht – Finale des XVII. Verfassungsrechtlichen Moot Courts (VMC)Die Simulation einer Verhandlung vor dem BVerfG hat eine lange Tradition. Im Finale treten die beiden besten Teams des diesjährigen Wettbewerbs gegeneinander an. Verhandelt wird ein aktuelles ver-fassungsrechtliches Problem.

Die Finanzkrise – Von fleißigen Banken und faulen KreditenEin Stück in vier Akten: Gezeigt werden die Zusammenhänge der Finanz-krise, beginnend mit dem rechtswidrigen Gebaren der Anlageberater und endend bei den Rechtsschutzmöglichkeiten privater Anleger. Das SteuerquizEs geht um die wirklich wichtigen und kuriosen Fragen rund um Steuern, Abgaben und Finanzanekdoten. Wie gut kennen Sie sich aus? Testen Sie sich und treten Sie gegeneinander an! Fühlen wie ein „Ersti“Jura leicht gemacht: in schulähnlichen Situationen werden spannende juristische Fragen untersucht. Lernen Sie das besondere Konzept des Tutorienprogramms kennen! Europa: Recht, Geschichte, EigenartWir nehmen Sie zu einem Ausf lug mit: von den Griechen bis heute an-hand der wichtigsten europäischen Staaten, von Spanien bis Schweden, von England bis Russland. Zum Schluss folgt ein Vergleich mit außer-europäischen Rechtskreisen.

„Vermessene“ Römer? Texte und Probleme alter Handschriften am Beispiel der römischen FeldvermesserLaser-Distanzmesser sind heute im Einsatz, in der Antike waren es die Mess-ruten der Römer. Die Texte über die Feldvermesser geben einen Einblick in die Rechts- und Technikgeschichte: wie wurden Grundstücke vermessen, wer hat sich um die Parzellen gestritten? (Vortrag im Rahmen der Veranstal-tungen des Exzellenzclusters „Topoi“, ausführliche Beschreibung siehe Seite 108).

Rechtsprobleme und ihre Lösungen – damals und heute FB Rechtswissenschaft

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VMC-Podium

Uhrzeit Vorträge, Wettbewerbe und Vorstellungen

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18.00–19.00, 20.00–21.00 19.00–20.00, 21.00–22.0019.00–21.00

20.00–21.00

20.00–21.00

22.45–23.15

Das Steuerquiz (Prof. Dr. J. Hundsdoerfer, Prof. Dr. M. Heintzen, Hörsaal III) Bühne frei: Die Finanzkrise (Prof. Dr. M. Schwab, Hörsaal I) Live im BVerfG – Finale des XVII. VMC (Dr. S. Boysen, Raum 211) „Offene“ Stunde: Fühlen wie ein „Ersti“ (Tutorienprogramm, Hörsaal II) Europa: Recht, Geschichte, Eigenart (Prof. em. Dr. U. Wesel, Bibliothek) Vortrag: „Vermessene“ Römer? (Prof. Dr. C. Möller, Dr. J.-O. Lindermann, Achtung: Hittorfstraße 18)

Außerdem

Besuchen Sie unseren Biergarten, lassen Sie sich durch die Bibliothek führen und machen Sie mit beim Preisrätsel der Bibliothek!

Ort: Van’t-Hoff-Straße 8, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.fu-berlin.de/jura/

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Krise der Weltwirtschaft und unsichtbare Wege: Wirtschaftswissenschaftliche Forschungen

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Unter welchen Bedingungen werden die Produkte, die wir täglich konsumieren, eigentlich hergestellt? In Zeiten der Krise zählt für uns vor allem der günstige Preis – doch was bedeutet dies für die Arbeiter/-innen in den Fabriken, die sich zum großen Teil in Entwicklungs- und Schwellenländern befinden? Insbesondere in der Bekleidungsbranche werden immer wieder Fälle von Kinderarbeit oder fehlender Schutz-

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Arbeitsbedingungen und Arbeitsstandards in globalen Produktionsnetzwerken

Vorstellung ( jeweils 15 Min., Raum K3)

zum Forschungsprojekt

Uhrzeit Dokumentarfilm ( jeweils 30 Min., Raum K3)

stündlich 17.00–21.00

Digitale Handarbeit. Chinas Weltmarktfabrik für Computer. Film von Alexandra Weltz im Rahmen des Projekts PC global von WEED, 2008

Uhrzeit Podiumsdiskussion (Raum K3)

22.00–23.30 Welche Strategien können Arbeitsbedingungen weltweit verbessern? Moderation: Prof. Dr. Jörg Sydow, Lehrstuhl für Unternehmenskooperation, Institut für Management, Freie Universität Berlin. Teilnehmer/-innen: Sarah Bormann, Weltwirtschaft, Ökologie & Ent-wicklung – WEED e.V., Dr. Michael Fichter, Arbeitsstelle für Nationale und Internationale Gewerkschaftspolitik, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft, Freie Univer-sität Berlin, Matthias Thorns, Bundesvereinigung Deut-scher Arbeitgeberverbände, Michael Wolters, IG BCE, Abteilung Internationales

Ort: Garystraße 35–37 (Henry-Ford-Bau), Haus 14195 Berlin

Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.wiwiss.fu-berlin.de/institute/management/sydow/

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Was tun gegen Kinderarbeit? Arbeitsstandards in globalen Produktionsnetzwerken FB WirtschaftswissenschaftBetriebswirtschaftslehre | Unternehmenskooperation und Arbeitspolitik

Wohnheim für chinesische Arbeiterinnen

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Krise der Weltwirtschaft und unsichtbare Wege: Wirtschaftswissenschaftliche Forschungen

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ausrüstung bekannt. Über andere Branchen – z. B. die Computer-industrie – weiß die Öffentlichkeit hingegen wenig. Markenhersteller weisen die direkte Verantwortung von sich; denn die Produktion ist vielfach in komplexe Zuliefernetzwerke ausgelagert.

Welche Strategien helfen, Arbeitsstandards grenzüberschreitend durchzusetzen: gesetzliche Regelungen, internationale Abkommen, Kampagnen von NGOs und Gewerkschaften oder freiwillige Selbst-verpf lichtungen von Unternehmen? Ein neues Instrument sind Internationale Rahmenabkommen zwischen globalen Gewerkschafts-förderationen und multinationalen Unternehmen. Am Institut für Manage ment und am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin untersucht ein interdisziplinäres For-schungsprojekt seit Oktober 2008 die Motivation und Umsetzungsolcher Abkommen.

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Computerproduktion in China

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Was als Krise der US-amerikanischen Kreditwirtschaft begann, ent-wickelt sich zur tiefsten globalen Rezession seit Ende des Zweiten Welt -krieges. In einer für viele Beobachter unerwarteten Heftigkeit haben sich die Schockwellen von der Wall Street über den Atlantik ausgebrei-tet. Auch die deutsche Main Street ist längst betroffen und ein Ende der Krise nicht absehbar: Die führenden Wirtschafts forschungs-institute überbieten sich mit Negativprognosen, die Rezession hinter -lässt längst Spuren auf dem deutschen Arbeitsmarkt.

Hektisch werden Rettungspakete in bisher unvorstellbarem Aus-maß geschnürt. Um den Kollaps der globalisierten Finanzwirtschaft zu verhindern, pumpen Zentralbanken weltweit unablässig neue Li-quidität in die Geldmärkte. Selbst die Verstaatlichung gestrauchelter Banken gehört mittlerweile – vor kurzem noch undenkbar – zum wirt-schaftspolitischen Instrumentarium.

Was sind die Ursachen dieser Krise? Welche Bewältigungsstrate-gien und Handlungsalternativen bieten sich an? Welche Szenarien sind denkbar und wahrscheinlich? Wie hart wird es die deutsche Volkswirtschaft treffen? Welche wirtschaftspolitischen Lehren sind zu ziehen?

Zu diesen Fragen diskutieren Wirtschaftsexperten aus Wissen-schaft und Praxis: Moderation: Prof. Irwin Collier, Ph. D., Abteilung Wirtschaft, John-F.-Kennedy-Institut, Freie Universität Berlin. Teil-nehmer: Prof. Dr. Hendrik Enderlein, Associate Dean und Professor für Wirtschaftspolitik, Hertie School of Governance, Ministerialdiri-gent Dr. Christian Kastrop, Leiter der Unterabteilung Grundsatzfragen der Finanzpolitik, Bundesministerium der Finanzen, Dr. Dorothea Schäfer, Forschungsdirektorin Finanzmärkte, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung.

Ursachen und Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise FB Wirtschaftswissenschaft und John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien

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m Uhrzeit Expertendiskussion (Hörsaal A)

20.00-21.30 Von der Finanz- zur Weltwirtschaftskrise

Ort: Garystraße 35–37 (Henry-Ford-Bau), Haus 14195 Berlin

Zeit: 20.00–21.30 Uhr b

Infos: www.wiwiss.fu-berlin.de/ und www.jfki.fu-berlin.de/faculty/economics/

Page 149: Lange Nacht der Wissenschaften, FU-Berlin 2009

Krise der Weltwirtschaft und unsichtbare Wege: Wirtschaftswissenschaftliche Forschungen

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Warum benutzen wir alle die QWERTY-Tastatur, verwenden das Windows-Betriebssystem oder nehmen synchronisierte Kinofilme als selbstverständlich hin? Die Theorie der Pfadabhängigkeit liefert Antworten auf die Frage, warum sich bestimmte technologische, öko-nomische, rechtliche oder politische Lösungen durchsetzen und im Zeitverlauf hartnäckige Beharrungstendenzen aufweisen, obwohl potenziell überlegene Alternativen vorliegen.

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Gra-duiertenkolleg „Pfade organisatorischer Prozesse“ greift die Idee tech-nologischer Pfade auf und überträgt sie auf Organisationen. Festge-fahrene Pfade und deren negative Folgen werden von den Beteiligten häufig viel zu spät erkannt. Daher wird zusätzlich der Frage nachge-gangen, ob ein Wechsel überhaupt möglich ist und wie Pfade ggf. absichtsvoll gebrochen werden können.

Die Besucher/-innen können das Phänomen Pfadabhängigkeit im Rahmen eines Selbsttests live erleben. Jeder Gast hat die Möglichkeit, verschiedene Stationen zu durchlaufen. Ziel ist es zu zeigen, wie schwie -rig sich z. B. der Wechsel von der vertrauten Tastaturanordnung zu

einem alternativen Design gestaltet oder welche Hindernisse ein ungewohntes Betriebssystem bietet. Poster- und Filmpräsentationen sowie aktuelle Projektvorstellungen bieten die Gelegenheit, sich über das Konzept der Pfadabhängigkeit zu informieren.

Die Macht unsichtbarer Fesseln: Ökonomische Sackgassen und ihre Überwindung FB Wirtschaftswissenschaft | DFG-Graduiertenkolleg: Pfade organisatorischer Prozesse

Fortlaufende Präsentationen (Senatssaal)

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Poster- und Filmpräsentationen sowie Vorstellungen aktueller Projekte

Pfadabhängigkeits-Selbsttest (Senatssaal)

Verschiedene Stationen zum Thema Pfadabhängigkeit

Ort: Garystraße 35–37 (Henry-Ford-Bau), Haus 14195 Berlin

Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: Infos: www.wiwiss.fu-berlin.de/forschung/pfadkolleg/

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Logo des Pfadkollegs

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Sackgasse

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Service an der Freien Universität Berlin

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„Info-Service FU-Berlin“Der „Info-Service FU-Berlin“ beantwortet Fragen rund um das Studium, insbesondere zu: Studienangebot der Freien Universität, Studienfachwahl, Bewerbung, Ausländerzulassung, Hochschu l-wechsel, Immatrikulation, Rückmeldung, Beurlaubung, Wechsel von Studiengängen und Modulangeboten, Exmatrikulation, Neben-hörer- und Gasthörerschaft.

Informationen und Beratung rund um das Studium an der Freien Universität Berlin Studienberatung und Psychologische Beratung der Freien Universität Berlin

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Studienberatung

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m Informationsstand (Info-Counter, Foyer Mensa II)

Ort: Habelschwerdter Allee 45 Haus (Eingang: Otto-v.-Simson-Straße 26), 14195 Berlin

Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.fu-berlin.de/studienberatung/studienberatung/

Hilfe bei der StudienplatzbewerbungAb dem 1. Juni und bis zum 15. Juli können sich Studieninteressierte für ein Studium in örtlich zulassungsbeschränkten Studien gängen an der Freien Universität zum Wintersemester 2009/2010 bewerben. Die Bewerbung erfolgt in einem Online-Verfahren. Wer sich zu dem Online-Antrag Unterstützung wünscht, kann unter fachkundiger Anleitung seine Bewerbung direkt vor Ort ausfüllen und übermitteln.

Informationen zur Bewerbung ( jeweils 30 Min.)

Ort: Brümmerstraße 50, 14195 Berlin Haus

Zeit: 17.00–1.00 Uhr

Infos: www.fu-berlin.de/studium/bewerbung/

Page 151: Lange Nacht der Wissenschaften, FU-Berlin 2009

Service an der Freien Universität Berlin

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Architekturführungen Die neue philologische Bibliothek, das sog. „Foster Brain“ des briti-schen Stararchitekten Lord Norman Foster, ist als signifikanter Einbau in das Gebäude „Habelschwerdter Allee 45“ der Freien Univer-sität bereits ein bekanntes Ziel des internationalen Architektur touris-mus geworden. Die innovative Haustechnik, die sich mit sanfter, ener-giesparender Methode die natürlichen Luftbewegungen zu Nutze macht, findet weltweit Beachtung. Aber auch die räumliche Aus bil dung des organisch in die zu seiner Zeit ebenfalls experimentelle Raster-struk tur des Altbaus hineingesetzte Architektur der „Blase“ fasziniert die Besucher/-innen. Auf Führungen spezialisierte Architekten er-klären das Gebäudekonzept der neuen, erfolgreichen Bibliothek und stehen für Ihre Fragen zur Verfügung.

Die Philologische Bibliothek der Freien Universität Berlin

Uhrzeit Führungen

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17.30, 19.00, 20.30 (jeweils 60 Min.)

Rundgänge mit Audioguides (30 Min.) Architekturführungen mit Architekten der Firma Ticket-B Berlin (www.ticket-b.de)

Uhrzeit Poeten-Lounge der Friedrich Schlegel Graduierten-schule für literaturwissenschaftliche Studien (3. OG)

21.30–23.00 Wer versteht die Literatur? Ein Gespräch zwischen Literatur, Literaturkritik und Literaturwissenschaft

Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.fu-berlin.de/bibliothek/philbib/

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Philologische Bibliothek

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Liebe Ehemalige,haben Sie Ihr Studium, Ihre Lehrtätigkeit oder Mitarbeit an der Freien Universität beendet? Das muss noch lange keinen Abschied von der Universität bedeuten. Werden Sie Teil des weltweiten Netzwerks der Freien Universität Berlin! Wir möchten gern mit Ihnen in Kontakt bleiben und Sie als Alumna oder Alumnus in die Alumni-Datenbank aufnehmen. Zum Beispiel informieren wir Sie in unserem Alumni-Magazin „wir“ über „Dahlem und die Welt“ mit interessanten Titel -themen aus der Wissenschaftswerkstatt! Sie erhalten Einladungen zu Veranstaltungen und bekommen 25 % Ermäßigung für die Gast -hörerCard.

Sehr gern würden wir Sie auch als Mitglied im Kreis der Ernst-Reuter-Gesellschaft begrüßen. Die Förderung des wissenschaft-lichen Nach wuchses liegt der Ernst-Reuter-Gesellschaft der Freunde, Förderer & Ehemaligen besonders am Herzen. Wir warten am Informationsstand auf Sie und freuen uns auf Ihren Besuch.

KontaktadressenAlumni-Büro, Irma Indorf, Kaiserswerther Straße 16–18, 14195 Berlin, Tel.: 030/8 38-5 70 38, E-Mail: [email protected] und Ernst-Reuter-Gesellschaft der Freunde, Förderer & Ehemaligen der Freien Universität Berlin e. V., Dr. Wedigo de Vivanco, Kaiserswerther Straße 16–18, 14195 Berlin, Tel.: 030/8 38-5 30 77, E-Mail: [email protected]

Alumni-Büro und Ernst-Reuter-Gesellschaft der Freien Universität Berlin

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m Informationsstand (KL 29, Foyer vor Hörsälen)

∙ Das Alumni-Team beantwortet gern Ihre Fragen und gibt Einblicke in die Alumni-Arbeit

∙ Wir informieren Sie über die Ernst-Reuter-Gesellschaft der Freunde, Förderer & Ehemaligen der Freien Universität Berlin e. V. und ihre besonderen Aufgaben

∙ Sie erhalten die neueste Ausgabe des Alumni-Magazins „wir“ ∙ Wir laden Sie ein zu einem kleinen italienischen Snack ∙ Alumni-Quiz – Unter den richtigen Lösungen werden der 1., 2. und

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Ort: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin Haus Zeit: 17.00–1.00 Uhr b

Infos: www.fu-berlin.de/alumni/ und www.fu-berlin.de/alumni/erg

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RG

Gebäude Habelschwerdter Allee 45

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Afghanistan 31–32 Alzheimererkrankung 50–51 Anglistik 141 Anthropogeographie 31–33 Archäologie 103–109 Architektur, Baugeschichte 27, 149 Archivierung, Archiv-, Bibliothekswesen 110–112, 114, 149 Berlin 35–41 Bakteriologie 18 Bienenforschung, Insektenforschung 56–57, 62–63 Bildung 31–32, 92–96 Bioenergien/Erneuerbare Energien, 35–41, 64–71 Rohstoffe Biowissenschaften, Lebenswissenschaften 50–52, 56–59, 67–71, 87–88 Botanik 60–63 Chemie 50–51, 67–71, 86 Chile 42–43 China 42–43, 122–123, 144–145 Computertechnik 64–66, 77–85, 90–91 Darwin, Charles 59–61 Didaktik 64–66, 86–87, 89–90,96 Erdbeben 44–45 Erde, Erdgeschichte 42–43, 46–47 Ernährung 17, 20–21 Erziehungswissenschaft 90, 95–97 Ethik 131 Feuer, Brandbekämpfung 75–76 Film 97, 136–137 Forensik 102 Fotografie 102 Futtermittel/Futtermittelsicherheit 20–21, 62–63

Gartenbau 62–63 Genetik, Genomforschung, Gentechnik 21, 52, 58 Geochemie 35–41 Geographie 29–34 Geologie 42–43 Geophysik 44–45 Geothermie 35–41 Geowissenschaften 28–49, 105–109 Geschichte 103–113, 117–127, 137 – Geschlechterforschung, Gender 33 Gesellschaft 33, 97, 103-113, 115–127, 131 – Gewässer, Hochwasser 29–30, 35–41 Griechenland 136 Haustiere, Nutztiere 16, 19–25 Holocaust 110–112 Humanmedizin 50–54, 101–102 Hydrologie 35–41 Informatik 64–66, 77–85, 90 Internet 77–85, 101 Islam 119–120 Japan 121 Judentum 110–112, 137 Kinderprogramm 14–16, 18, 23–24, 34, 46–51, 53–55, 57, 59–61, 64–66, 70–76, 81–84, 86, 88–91, 93–96, 103–109, 114, 116–118, 121–123 – – –Kirgistan 31–32 Klimatologie, Klimawandel 48–49 Kochkunst 12–13 Korea 124–126

Schlagwortregister (Seitenverweise, Hausnummern)

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Krankheiten 18–19, 23, 24, 50–54, 62–63, 101–102 Kulturen, Kulturwissenschaft 103–109, 115–127 Kunst 105–109, 122–126 Landwirtschaft 20, 22, 31–32, 57, 62–63 Lateinamerika 116 Lebensmittel/Lebensmittelsicherheit 17–18, 21, 55, 58–59 Lesungen 115–118, 133, 135, 139 Literatur 133, 138–139 Live-Musik 12–13, 58–59, 62–63, 116, 121–123, 135 –Mars 46–47 Mathematik 72–76, 91 Medien 97 Meteorologie 48–49 Mikroorganismen 18, 58 Mineralogie 35–41 Musik 117–118, 121, 134 Nanowissenschaften 64–66, 70–71 Nationalsozialismus 110–112, 137 Neurowissenschaften 56, 98–100, 139 Orient 105–109, 117–118 Pakistan 31–32 Paläontologie 42–43 Pf lanzen, Pf lanzenschutz 60–63 Petrologie 35–41 Philologie 105–109, 117–118, 138–142 Philosophie 132 Physik 64–66, 70–71, 91 Planetologie 46–47 Politik 110–113, 116, 119–120, 122–123, 136–137 – Prähistorie 103–109

Psychologie 98–101, 139 Rechtswissenschaft, Rechtswesen 105–109, 143 Religion 117–120, 128–131 Robotik, Künstliche Intelligenz 77–80, 90 Sardinien 142 Schadstoffe 35–41, 48–49 Schulwesen 86–90, 95–96, 110 Sonnensystem 46–47 Studium 26, 42–43, 50–51, 64–66, 77–80, 93–94, 105–109, 148 Tajikistan 31–32 Theologie 128–130 Theater, Tanz 135 Tierernährung 20 Tierklinik 24–25 Tierpathologie 19 Umwelt 29, 35–41, 48–49, 57, 62–63, 67–69 Veterinäranatomie 16 Veterinärbiochemie 21 Veterinärmedizin 16–27 Veterinärphysiologie 22 Virologie 23, 53–54 Weltraumwissenschaft 46–49 Widerstand 136 Wirtschaft 116, 144–147 Wissenschaftsgeschichte, 50–51, 59–61, 114, 150 Wissenschaftsinformation Zoonose 23 Zytologie, Zellforschung 23, 50–54, 56, 58

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Impressum

Herausgeber Das Präsidium der Freien Universität Berlin Abteilung für Forschung (VI)Kaiserswerther Straße 16–18, 14195 Berlinwww.fu-berlin.de

Redaktion Dr. Annette Lewerentz

Mitarbeit/Lagepläne Wieland Weiß

Grafi kdesign und Appel Grafi k Berlin GmbHReinzeichnung www.appel-grafi k.de

Druck Westkreuz-Druckerei Ahrens KG Berlin/Bonnwww.westkreuz.de

Aufl age: 20.000 Exemplare

Stand: 5. Mai 2009

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Infos und Aktuelles: www.seminaris.de/berlin · E-Mail: [email protected] · Fon (030) 557797-0

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