LANGWAFFEN Vergleichstest DAR-15 IPSC ADVANCED vs. …

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Top Fuel AR-15 Top Fuel beschreibt die Königsklasse im Drag Racing Motorsport und sinnbildlich trifft dies auch auf die hier vorgestellten Selbstladebüchsen DAR-15 IPSC ADVANCED und SIG Sauer M400 SDPC in .223 Remington zu. Denn bereits auf den ersten Blick offenbaren beide Modelle durch ihre Aufmachung, dass sie für das Rennen um Punkte und Zeit gemacht sind. A bgesehen von den offensichtlichen Gemeinsamkeiten wie DI (Direct Impingement) -Gassystem nach Stoner, Gehäuseoberseite mit durchge- hendem Picatinny-Montageprofil, kohle- faserverstärkte Minimalhandschutze und Kompensatoren könnten die „Rennställe“ unserer beiden Protagonisten nicht unter- schiedlicher sein. Auf der einen Seite ha- ben wir das junge Unternehmen Dynamic Arms Research aus dem sächsischen Frau- reuth, das sich seinem eigenen Anspruch folgend als Manufaktur von exquisiten AR- 15- und AR-10-Gewehren im oberen Markt- segment sieht. Und auf der anderen Seite steht mit SIG Sauer einer der traditions- reichsten Waffenhersteller, der in Groß- serie die sogenannten Modern Sporting Rifles (MSR) im US-Werk in Exeter im Bundesstaat New Hampshire produziert, wobei die Produktpalette mittlerweile vom günstigen Einsteigermodell wie dem SIG Sauer M400 über die mit trendigem Kurzhub-Gaskolbensystem ausgestattete Baureihe 516 bis hin zu der hier gezeigten Matchbüchse SDPC reicht. Umso gespann- ter waren wir daher, wer von den beiden am Ende die Nase vorne haben würde. DAR-15 IPSC ADVANCED Bei Dynamic Arms Research fertigt man grundsätzlich individuell nach Kunden- wunsch und bei den drei wesentlichen Baugruppen Lauf, Gehäuseoberteil und Gehäuseunterteil hat man angesichts der Flut der verfügbaren Optionen die Qual der Wahl. Für die Unentschlossenen fin- den sich im Produktportfolio zum Glück darüber hinaus jedoch einige bereits vor- konfigurierte Modelle. Eines von ihnen ist das brandneue Modell IPSC ADVANCED, bei dessen Konstruktion man mit nam- haften Top-Schützen wie Dirk Frey oder Sascha Back zusammengearbeitet hat. Ihrem umfangreichen Praxiswissen ist es geschuldet, dass bei dem IPSC ADVANCED nur solche Komponenten zum Einsatz kommen, die sich im harten Wettkampf- geschehen bewährt haben. Sowohl beim Upper- als auch Lower-Receiver kom- men die hauseigenen Bauteile aus der „Advanced“-Reihe zum Einsatz, die sich insbesondere durch ihre schnittige Lini- enführung hervortun und aus dem vollen 7075 T6 Aluminiumblock herausgefräst werden. Als technische Raffinesse wird die Handschutzaufnahme beim DAR Ad- vanced Upper direkt mit in die Gehäuse- hälfte integriert, wodurch der gleichfalls selbst produzierte RTS (Rail Tube System) -Vorderschaft nicht wie sonst üblich auf der Laufhaltemutter befestigt wird, son- dern verwindungssteif mittels vier M4- Schrauben und zwei Passstiften mit dem Systemkasten verbunden wird. Laut DAR soll dies ein freies Schwingen des Laufes über seine gesamte Länge gewährleisten. Neu ist hingegen das Material des Vorder- schaftes. Denn dieser besteht nicht wie üblich aus Aluminium, sondern aus ei- nem wahren High-Tech-Material. Nämlich kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff, auch carbonfaserverstärkter Kunststoff (CFK) oder umgangssprachlich verkürzt einfach nur Carbon oder Karbon genannt. Hierbei handelt es sich um einen Verbund- werkstoff, bei dem Kohlenstofffasern in eine Kunststoff-Matrix, meist Epoxidharz, eingebettet sind. CFK kommt besonders dort zum Einsatz, wo es auf eine geringe Masse bei gleichzeitig hoher Steifigkeit ankommt. Der 403 mmm lange und le- diglich 44 mm im Querschnitt messende Handschutz bringt so gerade einmal noch 142 Gramm auf die Waage. Wie leicht das ist, wird erst gewahr, wenn man die 390 Gramm eines handelsüblichen, gleichlan- gen Aluminiumvorderschaftes dagegen- setzt. Neben der reinen Gewichtserspar- nis, die den wechselnden Anforderungen des modernen IPSC-Schießsportes sehr entgegenkommt, verlagert sich durch den extrem leichten Handschutz der Schwer- punkt des Gewehres merklich nach hinten in Richtung Griffstück. Hierdurch liegt das DAR angenehm neutral im Anschlag. Mit dem Konzept des absoluten Leichtbaus vor Augen achtete man auch bei den weiteren Bauteilen auf jedes unnötige Gramm. So entschied man sich hinsichtlich des Lau- fes für einen 16,75“ langen Super Light Deutsch-amerikanisches Duell: Im Vergleichstest trat ein DAR-15 IPSC ADVANCED „Made in Ger- many“ (links) gegen ein SIG Sauer M400 SDPC „Made in USA“ (rechts) an. Die Duellanten sind von Hause aus bis ins Detail praxisnah für das dynamische Gewehrschießen in IPSC/Action-Wettkämpfen konzipiert. Oben das SIG Sauer M400 SDPC mit 18“-Lauf, darunter das DAR-15 IPSC ADVANCED mit 16,75“-Lauf. LANGWAFFEN Vergleichstest DAR-15 IPSC ADVANCED vs. SIG Sauer M400 SDPC 54 caliber 4/2017 55 caliber 4/2017

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Top Fuel AR-15Top Fuel beschreibt die Königsklasse im Drag Racing Motorsport und sinnbildlich trifft dies auch auf die hier vorgestellten Selbstladebüchsen DAR-15 IPSC ADVANCED und SIG Sauer M400 SDPC in .223 Remington zu. Denn bereits auf den ersten Blick offenbaren beide Modelle durch ihre Aufmachung, dass sie für das Rennen um Punkte und Zeit gemacht sind.

Abgesehen von den offensichtlichen Gemeinsamkeiten wie DI (Direct Impingement) -Gassystem nach

Stoner, Gehäuseoberseite mit durchge-hendem Picatinny-Montageprofi l, kohle-faserverstärkte Minimalhandschutze und Kompensatoren könnten die „Rennställe“ unserer beiden Protagonisten nicht unter-schiedlicher sein. Auf der einen Seite ha-ben wir das junge Unternehmen Dynamic Arms Research aus dem sächsischen Frau-reuth, das sich seinem eigenen Anspruch folgend als Manufaktur von exquisiten AR-15- und AR-10-Gewehren im oberen Markt-segment sieht. Und auf der anderen Seite steht mit SIG Sauer einer der traditions-reichsten Waffenhersteller, der in Groß-serie die sogenannten Modern Sporting

Rifl es (MSR) im US-Werk in Exeter im Bundesstaat New Hampshire produziert, wobei die Produktpalette mittlerweile vom günstigen Einsteigermodell wie dem SIG Sauer M400 über die mit trendigem Kurzhub-Gaskolbensystem ausgestattete Baureihe 516 bis hin zu der hier gezeigten Matchbüchse SDPC reicht. Umso gespann-ter waren wir daher, wer von den beiden am Ende die Nase vorne haben würde.

DAR-15 IPSC ADVANCED

Bei Dynamic Arms Research fertigt man grundsätzlich individuell nach Kunden-wunsch und bei den drei wesentlichen Baugruppen Lauf, Gehäuseoberteil und Gehäuseunterteil hat man angesichts der Flut der verfügbaren Optionen die Qual der Wahl. Für die Unentschlossenen fi n-den sich im Produktportfolio zum Glück darüber hinaus jedoch einige bereits vor-konfi gurierte Modelle. Eines von ihnen ist das brandneue Modell IPSC ADVANCED, bei dessen Konstruktion man mit nam-haften Top-Schützen wie Dirk Frey oder Sascha Back zusammengearbeitet hat. Ihrem umfangreichen Praxiswissen ist es

geschuldet, dass bei dem IPSC ADVANCED nur solche Komponenten zum Einsatz kommen, die sich im harten Wettkampf-geschehen bewährt haben. Sowohl beim Upper- als auch Lower-Receiver kom-men die hauseigenen Bauteile aus der „Advanced“-Reihe zum Einsatz, die sich insbesondere durch ihre schnittige Lini-enführung hervortun und aus dem vollen 7075 T6 Aluminiumblock herausgefräst werden. Als technische Raffi nesse wird die Handschutzaufnahme beim DAR Ad-vanced Upper direkt mit in die Gehäuse-hälfte integriert, wodurch der gleichfalls selbst produzierte RTS (Rail Tube System) -Vorderschaft nicht wie sonst üblich auf der Laufhaltemutter befestigt wird, son-dern verwindungssteif mittels vier M4-Schrauben und zwei Passstiften mit dem Systemkasten verbunden wird. Laut DAR soll dies ein freies Schwingen des Laufes über seine gesamte Länge gewährleisten. Neu ist hingegen das Material des Vorder-schaftes. Denn dieser besteht nicht wie üblich aus Aluminium, sondern aus ei-nem wahren High-Tech-Material. Nämlich kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff, auch carbonfaserverstärkter Kunststoff

(CFK) oder umgangssprachlich verkürzt einfach nur Carbon oder Karbon genannt. Hierbei handelt es sich um einen Verbund-werkstoff, bei dem Kohlenstofffasern in eine Kunststoff-Matrix, meist Epoxidharz, eingebettet sind. CFK kommt besonders dort zum Einsatz, wo es auf eine geringe Masse bei gleichzeitig hoher Steifi gkeit ankommt. Der 403 mmm lange und le-diglich 44 mm im Querschnitt messende Handschutz bringt so gerade einmal noch 142 Gramm auf die Waage. Wie leicht das ist, wird erst gewahr, wenn man die 390 Gramm eines handelsüblichen, gleichlan-gen Aluminiumvorderschaftes dagegen-setzt. Neben der reinen Gewichtserspar-nis, die den wechselnden Anforderungen des modernen IPSC-Schießsportes sehr entgegenkommt, verlagert sich durch den extrem leichten Handschutz der Schwer-punkt des Gewehres merklich nach hinten in Richtung Griffstück. Hierdurch liegt das DAR angenehm neutral im Anschlag. Mit dem Konzept des absoluten Leichtbaus vor Augen achtete man auch bei den weiteren Bauteilen auf jedes unnötige Gramm. So entschied man sich hinsichtlich des Lau-fes für einen 16,75“ langen Super Light

Deutsch-amerikanisches Duell: Im Vergleichstest trat ein DAR-15 IPSC ADVANCED „Made in Ger-many“ (links) gegen ein SIG Sauer M400 SDPC „Made in USA“ (rechts) an.

Die Duellanten sind von Hause aus bis ins Detail praxisnah für das dynamische Gewehrschießen in IPSC/Action-Wettkämpfen konzipiert. Oben das SIG Sauer M400 SDPC mit 18“-Lauf, darunter das DAR-15 IPSC ADVANCED mit 16,75“-Lauf.

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Barrel mit „rifl e length“-Gassystem und von vorne einstellbarem Low Profi le Gas-block. Der Vorteil dieses Gassystems be-steht in dem im Gegensatz zum „carbine length“- oder „mid length“-Gassystem ruhigeren Rückstoß- und Schussverhal-ten. Die Besonderheit bei der Super-Light-Barrel-Kontur liegt in der sich zweistu-fi g verjüngenden konischen Form. Beim

Laufmaterial verlässt man sich bei DAR auf gezogene Lothar-Walther-Läufe aus Spezial-Gewehrstahl, der beim IPSC AD-VANCED handgeläppt und mit einer wider-standsfähigen Tenifer-QPQ-Beschichtung

sowie einer 11° Varmint Mündung ver-sehen wird. Damit bei all diesem Leicht-bau das Gewehr dennoch ruhig im Schuss liegt, ziert die letzte Evolutionsstufe 2.1 des hauseigenen DAR Dynamic Comps die

Mündung des IPSC ADVANCED. Schließlich ging man auch beim Hinterschaft eige-ne Wege, setzte ganz auf Minimalismus und reduzierte diesen auf eine L-förmige Schaftkappe aus CNC-gefrästem Alumi-nium. Viel weniger geht nicht. Auch hin-sichtlich der Farbegestaltung setzt das DAR IPSC ADVANCED neue Akzente und kommt mit einem Cerakote Farbkleid im angesagten Farbton Burnt Bronze daher. Da es sich bei dem uns für diesen Ver-gleichstest überlassenen Gewehr um die neue Wettkampfwaffe des deutschen IPSC-Asses Sascha Back handelt, weist es im Üb-rigen einige Besonderheiten auf. So wurde etwa die DAR RTS Carbon Tube an der Un-terseite um zwei kurze Picatinny-Schienen

ergänzt, mit deren Hilfe sich ein Zweibein wahlweise mündungsseitig oder zur Mit-telunterstützung montieren lässt. Zudem verrichtet statt des DAR Verschlussträ-gers eine gewichtsoptimierte Variante der US-Tuningschmiede JP Enterprises, ein CMC Singlestage-Abzug mit gerader Zunge und durchschnittlich 1.212 Gramm Abzugsgewicht sowie das Buffer/Fe-dersystem des deutschen IPSC-Rifl e Topschützen Markus Husterer, welches wir in der caliber 05/2016 ausführlich vorgestellt haben, in dem Matchgewehr seinen Dienst. Sacha Back wird ferner im Rifl e-Bereich durch den österreichischen Optikhersteller Kahles wie auch vom amerikanischen Unternehmen Techwear

Beide Gewehre bestachen durch ein phänomenales Handling und lagen dank der hochwirksamen Kompensatoren wie ein Brett im Feuer. Auch hinsichtlich der Funktion lieferten sie sich keine Blöße und verdauten alle Testpatronen (gefüttert aus Magpul P MAGS und Oberland Arms G MAGS) klaglos.

Schussleistung der DAR-15 IPSC ADVANCED in .223 Remington Geschoss Gewicht-Hersteller-Art-Dia.

Treibladung Menge-Hersteller-Sorte

OAL in mm

v2 in m/s

v2-Diff. in m/s

Präzision in mm

52 grs. Hornady BTHP .224 Hornady Fabrikpatrone 55,9 950 10 22

52 grs. Sierra BTHP .224 Remington Fabrikpatrone 56,0 913 13 26

55 grs. S&B FMJ .224 S&B 140er-Schüttpackung 56,6 927 17 41

55 grs. IMI FMJ BT .224 IMI Fabrikpatrone 55,9 904 23 49

62 grs. Federal FMJ .224 Federal Fabrikpatrone 57,0 865 21 30

63 grs. Geco FMJ Target .224 Geco Fabrikpatrone 57,1 848 18 31Abkürzungen in caliber: Alle Geschoss- und Pulvergewichte in Grains (zum Umrechnen in Gramm bitte mit 0,0648 multiplizieren). v2 = Geschossgeschwindigkeit in Meter pro Sekunde, 2 Meter vor der Mündung gemessen. BTHP = Boat Tail Hollow Point = Hohlspitzgeschoss mit Torpedoheck. FMJ = Full Metal Jacket = Vollmantelgeschoss. OAL = Overall Length = Patronengesamtlänge. Testaufbau: Die Geschossge-schwindigkeit (v 2 in Meter pro Sekunde) wurde mit einer CED M2 Lichtschranke (Infrarot) gemessen. Die Präzisionsüberprüfung erfolgte mit je einer 5-Schuss-Gruppe sitzend aufgelegt unter Verwendung eines Harris Zweibeins/Sandsacks. Die Schussbilder beziehen sich auf die am weitesten auseinander liegenden Schusslöcher (umschlossen gemessen). Die Klammerwerte geben die Präzision ohne einen Ausreißer an. Visierung: Kahles K16i 1-6x24 mit SI1-Absehen, eingestellt auf die maximale 6-fache Vergrößerung.

Schussleistung des Sig Sauer M400 SDPC in .223 Remington Geschoss Gewicht-Hersteller-Art-Dia.

Treibladung Menge-Hersteller-Sorte

OAL in mm

v2 in m/s

v2-Diff. in m/s

Präzision in mm

52 grs. Hornady BTHP .224 Hornady Fabrikpatrone 55,9 983 12 30

52 grs. Sierra BTHP .224 Remington Fabrikpatrone 56,0 945 11 25

55 grs. S&B FMJ .224 S&B 140er-Schüttpackung 56,6 969 19 45

55 grs. IMI FMJ BT .224 IMI Fabrikpatrone 55,9 934 24 48

62 grs. Federal FMJ .224 Federal Fabrikpatrone 57,0 891 19 35

63 grs. Geco FMJ Target .224 Geco Fabrikpatrone 57,1 897 21 33Abkürzungen in caliber: Alle Geschoss- und Pulvergewichte in Grains (zum Umrechnen in Gramm bitte mit 0,0648 multiplizieren). v2 = Geschossgeschwindigkeit in Meter pro Sekunde, 2 Meter vor der Mündung gemessen. BTHP = Boat Tail Hollow Point = Hohlspitzgeschoss mit Torpedoheck. FMJ = Full Metal Jacket = Vollmantelgeschoss. OAL = Overall Length = Patronengesamtlänge. Testaufbau: Die Geschossge-schwindigkeit (v2 in Meter pro Sekunde) wurde mit einer CED M2 Lichtschranke (Infrarot) gemessen. Die Präzisionsüberprüfung erfolgte mit je einer 5-Schuss-Gruppe sitzend aufgelegt unter Verwendung eines Harris Zweibeins/Sandsacks. Die Schussbilder beziehen sich auf die am weitesten auseinander liegenden Schusslöcher (umschlossen gemessen). Die Klammerwerte geben die Präzision ohne einen Ausreißer an. Visierung: Vortex Razor HD Gen. II 1-6x24 mit JM-1-MOA-Absehen eingestellt auf die maximale 6-fache Vergrößerung.

Die High-Tech-Vorderschäfte aus Karbon im direkten Vergleich. Der DAR Vorderschaft wird direkt über die Schnittstelle am Upper Receiver mit diesem verbunden. Der oktagonale Lancer Vorderschaft beim SIG Sauer wird indes auf einer speziellen Laufhaltemutter verschraubt. Im Gegensatz zum rund-umgeschlossenen DAR Vorderschaft verfügt der Lancer Vorderschaft längliche Ventilationsöffnungen zur besseren Hitzeableitung bei ausgedehnten Schussserien.

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unterstützt. Wenig verwunderlich also, dass sein AR-15 mit dem hervorragenden Kahles Ki16 1-6x24 Zielfernrohr (mit SI1 Absehen; gebettet in einer Spuhr Mon-tage) und dem vergrößerten TAC-LATCH Durchladehebel ausgestattet ist.

SIG Sauer M400 SDPC

Für einen möglichst spielfreien Sitz von Lower- und Upper-Receiver beim SIG Sauer M400 Super Dynamic Performance Carbon (SDPC) wird im Bereich des hinteren Take Down Pins ein kleiner, unter Federdruck stehender Bolzen eingesetzt. Zwar hat diese Maßnahme keinerlei positive Aus-wirkungen auf die Präzision, verleiht der Waffe aber eine größere Wertigkeit, als wenn die Teile mit spürbarem Spiel aufei-nander sitzen würden. Darüber hinaus ist nicht nur die Drehhebelsicherung beid-seitig ausgelegt, sondern auch der Maga-zinlösehebel verfügt über entsprechende Drucktasten auf jeder Waffenseite. Zudem befi nden sich oberhalb des Pistolengriffs zusätzliche Aufnahmen für Schnellver-schluss-Riemenbügelösen. Dominantestes Ausstattungsmerkmal ist beim SDPC wie beim DAR indes der 320 mm lange und 50 mm dicke Carbon Vorderschaft in unge-wöhnlicher oktogonaler Ausführung mit allseitigen Kühlöffnungen aus dem Hause Lancer Systems. Im Gegensatz zum DAR Vorderschaftsystem wird der Lancer Car-bon Vorderschaft – wie gemeinhin üblich – allerdings auf einer proprietären Bar-relnut montiert. Werksmäßig wird mün-dungsseitig eine kurze Picatinny-Schiene auf der Oberseite des Vorderschaftes mon-tiert (insbesondere für einen optionalen Kornträger) und an der Unterseite fi ndet sich eine Standard-Riemenbügelöse, mit deren Hilfe sich neben einem Gewehrrie-men auch ein Zweibein befestigen lässt. Wie beim DAR IPSC ADVANCED reduziert der Kohlefaservorderschaft auch beim SIG Sauer SDPC das Gesamtgewicht merk-lich und verlagert den Schwerpunkt nach hinten in Richtung Schützen, wenngleich nicht so ausgeprägt wie beim DAR. Der

Grund hierfür ist schnell gefunden. Im SDPC wird ein längerer 18“ Edelstahl-matchlauf mit einer schwereren Gesamt-kontur verbaut. Grundsätzlich ist die Wahl eines 18“ zu begrüßen. Stellt dies immer-hin eine in internationalen IPSC-Kreisen recht beliebte Laufl änge dar. Leider hat man bei SIG Sauer etwas inkonsequent ein kurzes „carbine length“ Gassystem gewählt. An der Mündung verspricht ein großer Edelstahlkompensator von JP Enterprises mit zwei großen Prallfl ächen

Die technischen Daten des DAR-15 IPSC ADVANCEDHersteller: Dynamic Arms Research GmbH, www.dar-germany.com

Modell: IPSC ADVANCED

Kaliber: .223 Remington

System: Direktes Gasdruckladesystem mit Multiwarzen-Drehkopfverschluss

Gasröhre: Rifl e Length Gas Tube

Gasblock: DAR Low Profi le Gasblock, von vorne einstellbar

Lauf: 425 mm/16,75“, Lothar Walther, handgeläppt. Super Light Barrel Kontur

Drall: 203 mm/ 8“

Verschluss: DAR Verschlusskopf mit JP-Low Mass Bolt Carrier*

Buffer & Buffer Spring: Buffersystem von Markus Husterer*

Mündungsgewinde: ½“-28 UNEF

Vorder-/Hinterschaft: DAR Carbon Tube Vorderschaft und DAR Super Light Stock Hinterschaft

Griff: Magpul MIAD

Upper Receiver: DAR Upper Advanced mit Cerakote Keramikbeschichtung (Burnt Bronze)

Lower Receiver: DAR Lower Advanced mit beidseitigem Verschlussfang, integriertem Abzugsbügel Cerakote Keramikbeschichtung (Burnt Bronze)

Durchladehebel: TAC-LATCH Advanced Ambi ARC-L Charging Handle*

Abzugssystem, -gewicht: CMC 1-Stage Flat Trigger*, 1.212 Gramm**

Sicherung: beidseitig MPSS (von HERA Arms)

Visierung: Grds. ohne (Flat Top Receiver für Optikmontage). Die Testwaffe war jedoch mit einem Kalhes Ki16 1-6x24 (mit SI-1-Absehen) in einer Spuhr ISMS Montage und einem Leupold Deltapoint als Sekundäroptik ausgestattet*.

Länge: 905-930 mm

Gewicht: 2.885 Gramm (ohne Visierung); 3.500 Gramm mit Zielfernrohr und Sekundäroptik

Preis: 3.507 € (empfohlener VK für die vorkonfi gurierte Variante)*Sonderausstattung Matchrifl e S. Back • **Mittel aus 5 Messungen mit der Lyman Digital Trigger Gauge

Die technischen Daten des SIG Sauer M400 SDPCHersteller: SIG Sauer GmbH & Co. KG, www.sigsauer.de und

www.sigsauer.com

Modell: ONM400806 M400 SDPC (Super Dynamic Perfor-mance Carbon)

Kaliber: .223 Remington

System: Direktes Gasdruckladesystem mit Multiwarzen-Drehkopfverschluss

Gasröhre: Carbine Length

Gasblock: Low Profi le Gasblock

Lauf: 457 mm/18“

Drall: 178 mm/7“

Verschluss: Standard AR Verschlussgruppe

Buffer & Buffer Spring: Carbine Buffer & Spring

Mündungsgewinde: ½“-28 UNEF

Vorder-/Hinterschaft: Lancer Systems Octagon Vorderschaft, Magpul CRT Schubhinterschaft

Griff: Hogue Overmolded ohne Fingerrillen

Upper Receiver: M400 Flat Top Receiver

Lower Receiver: M400 Lower mit Ambi-Magrelease und QD-Aufnahmen

Durchladehebel: Standardmäßiger Charging Handle

Abzugssystem, -gewicht: Geissele Automatics SSA 2-Stage Trigger; 1.870 Gramm*

Sicherung: Beidseitig

Visierung: Grds. ohne (Flat Top Receiver für Optikmontage).

Länge: 895-974 mm

Gewicht: 3.290 Gramm (ohne Visierung); 4.000 Gramm mit Zielfernrohr

Preis: 3.099 € (empfohlener VK)*Mittel aus 5 Messungen mit der Lyman Digital Trigger Gauge

Der 50 mm breite Lancer Systems-Karbon-Hand-schutz in ungewöhnlicher achteckiger Form wird mittels einer speziellen Laufhaltemutter auf dem M400 befestigt. Natürlich wird das M400 durch ihn zu einem Freischwinger.

Ungewöhnlich ist die Montage des Vorderschafts beim DAR-15. Er wird nicht wie gewöhnlich auf der Laufhaltemutter befestigt, sondern über einen direkt am Upper Receiver sitzenden Kragen verwindungs-steif verschraubt. Damit alles an seinem Platz bleibt, setzt man bei DAR auf vier M4-Schrauben sowie zwei Passstifte. Laut DAR soll sich diese Montagemethode positiv auf das Schwingungsverhalten des Laufes auswirken, weil Verspannungen im Bereich der Laufhaltemutter vermieden würden.

Die Mündung des M400 SDPC ziert ein Edelstahlkompensator mit zwei seitlichen Prallfl ächen und vier obenliegenden Gasentlastungs-bohrungen der US-Firma J.P. Enterprises. DAR setzt beim Mündungs-aufsatz hingegen auf eine Eigenentwicklung. Bei dem hier gezeigten

Exemplar handelt es sich um die Entwicklungsstufe 2.1. Auch wenn der DAR Kompensator nur über seitliche Prallfl ächen verfügt, elimi-

niert deren Geometrie den Hochschlag fast gänzlich. Gut zu sehen ist hier auch, dass der Vorderschaft des DAR fast bis

zum Mündungsgewinde reicht.

Blick in das Griffstück des M400 SDPC mit seinem Geissel Automatics SSA Matchabzug. Gut zu

erkennen ist zudem der federbelastete Bolzen, der durch Druck auf den hinteren Demontagebolzen

das haptische Gefühl der Passungen zwischen den Gehäusehälften verbessert.

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und vier oben liegenden Gasentlastungs-bohrungen eine wirksame Zähmung des ohnehin moderaten Rückstoßes der .223 Remington. Hinsichtlich der weiteren Aus-stattungsmerkmale ließ man sich bei SIG Sauer gleichfalls nicht lumpen und spen-dierte dem SDPC aus dem Hause Magpul einen in sechs Positionen arretierbaren CTR Schubschaft und einen vergrößerten Polymerabzugsbügel, einen Hogue Over-molded Pistolengriff sowie einen Geissele Automatics Matchabzug. Eher unauffällig und lediglich bei genauerem Hinsehen durch das eingeprägte „G“ enttarnt, ent-puppt sich der Abzug als ein Super-Semi-Automatic (SSA) Trigger; ein klassischer 2-Stage-Druckpunktabzug mit im Schnitt 1.346 Gramm Vorzugsgewicht und weite-ren 524 Gramm am Druckpunkt.

Gastauftritt eines 3Gun-Stars

Weil das SIG Sauer SDPC grundsätzlich ohne Visierung ausgeliefert wird, griffen wir gerne auf das Angebot von Philipp Wessels von der Firms Shooter’s Paradi-se zurück, uns für diesen Test ein Vortex Razor HD Gen.II 1 – 6x24 zur Verfügung zu stellen. Kennern der IPSC Rifle/3Gun Szene dürfte das Zielfernrohr mit seiner markanten bronzenen Farbe des amerika-nischen Optikherstellers Vortex aus Wis-consin hinreichend bekannt sein. Gehört es doch insbesondere in den USA zu ei-nem der beliebtesten Zielfernrohre für das praktische Büchsenschießen. Das Razor HD Gen. II verfügt über einen Mittelrohr-durchmesser von 30 mm, 1-6-fache Ver-

Blick in das Griffstück des IPSC ADVANCED mit einem Chip McCormick CMC 1-Stage-Abzug mit gerader Zunge.

Beide AR-15-Gewehre arbeiten mit einem direkten Gasdruckladesystem mit Multiwarzen-Drehkopfverschluss. Hier die standardmäßige Verschlussgruppe des SIG Sauer M400 SDPC und der auf Back-Wunsch zur Verbesserung des Schuss-gefühls mit dem gewichtsoptimierten L.M.O.S. Verschlussträger von J.P. Enterprises kombinierte DAR-Verschlusskopf des DAR-15 IPSC ADVANCED.

Versteckt unter dem Vorderschaft verrichtet ein Low-Profile Gas-Block beim SDPC seinen Dienst. Von ihm aus werden die Pulvergase über das Gasrohr in „Carbine Length“ zum Gaskey im Upper Receiver geleitet.

Unter dem lediglich 44 mm im Durchmesser mes-senden und damit extrem schmalen Vorderschaft sitzt beim DAR-15 ein von vorne einstellbarer Low Profile Gas-Block aus eigener Fertigung. Durch ihn lässt sich stufenlos die in das System über das Gas-rohr zurückgeführte Gasmenge für ein nochmals optimiertes Schussverhalten regulieren. Ebenfalls zur Verbesserung des Schussgefühls wurde trotz des kurzen Laufes ein langes Gassystem (Rifle Length) verbaut.

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größerung, ein sehr großes Sehfeld (35 m/100 m), ½ MOA Klickverstellung, eine zuschaltbare Absehen-Beleuchtung und drei verschiedene ballistische Absehen-Varianten. Unser Exemplar war mit dem von der lebenden Schießlegende Jerry Miculek mitentworfenen JM-1 BDC, einem herkömmlichen Fadenkreuzabsehen mit vertikalen Entfernungshaltemarken und

einem 0,5 MOA Leuchtpunkt in der Abse-henmitte, ausgestattet. Für eine standes-gemäße Montage erhielten wir ebenfalls eine von Vortex stammende, einteilige Klemmmontage mit 86 mm Kröpfung. Zu guter Letzt war das Zielfernrohr noch mit einem sogenannten Switchview Throw-lever bestückt, der den Vergrößerungs-wechsel auch unter Stress zum Kinderspiel werden lässt.

Auf dem Schießstand

Beide Selbstladebüchsen wurden nicht nur hin-

sichtlich ihrer Präzision auf der 100-Me-ter-Bahn geprüft, sondern mussten ihre praktischen Qualitäten auch im Rahmen diverser dynamischer Standardübungen unter Beweis stellen. Bei der Präzisions-überprüfung schossen wir beide Gewehre sitzend aufgelegt, die Zielfernrohe auf 6-fache Vergrößerung eingestellt, mit insgesamt sechs Fabrikpatronen. Das Spektrum reichte hierbei von preisgüns-tigen Standardlaborierungen wie etwa den 55 Grains Vollmantelpatronen von IMI oder Sellier & Bellot bis hin zu teuren Matchpatronen mit Hohlspitzgeschossen à la Hornady respektive Remington Pre-mier Match. Das DAR-15 IPSC ADVANCED erreichte hierbei sein Bestresultat von knapp unter 22 mm mit der Hornady 52 Grains BTHP Match Fabrikpatrone. Die Durchschnittspräzision aller Patronen aus dem DAR-15 IPSC ADVANCED lag bei 33,1 mm. Nicht minder schlechter setzte sich das SIG6 Sauer SDPC in Szene. Hier betrug der beste 5-Schuss-Streukreis mit der Re-mington 52 Grains Premier Match Patrone

ebenfalls sehr gute 25 mm und die Durch-schnittspräzision belief sich auf 36 mm. Für den zweiten Teil unserer Erprobung zo-gen wir auf eine 25-Meter-Raumschießan-lage, wo wir mit beiden Gewehren abwech-selnd mehrere Standardübungen wie etwa den „1-5“-, „Chaos“- oder „½&½“-Drill von Schießausbilder und 1st SFOD-D Vete-ran Kyle Lamb schossen. Nach der Pfl icht in Gestalt des Präzisionstests schienen beide AR-Gewehre bei dieser anschlie-ßenden Kür in ihrem Element zu sein und der Munitionsvorrat neigte sich rasch dem Ende zu. Es machte einfach einen Heiden-spaß, die IPSC -Papierscheiben mit beiden Gewehren in schnellsten Schussfolgen mit sauberen Treffern in der A-Zone zu versehen. Dank des infolge der schlanken Leichtbauvorderschäfte nach hinten ge-wanderten Schwerpunktes zeichnen sich beide Testexemplare durch eine unglaub-liche Handlichkeit aus und lassen sich

Für unseren Test haben wir das gerade in US 3Gun-Kreisen äußerst beliebte Vortex HD Razor Gen. II 1-6x24 mit dem von Jerry Miculek entwickelten JM1-BDC Absehen auf das M400 SDPC gesetzt. Als Montage kam eine ebenfalls aus dem Hause Vortex stammende, gekröpfte Klemmmontage zum Einsatz. Und da Vertrauen gut, aber Kontrolle besser ist, wurden alle Schrauben unter Zuhilfenahme eines Vortex

Drehmoment-Schraubers entsprechend der Herstellerempfehlungen angezogen.

selbst auf kleinsten Zielmedien präzise stoppen. Und auf Grund der höchst wirk-samen Kompensatoren liegen sie wie das buchstäbliche Brett im Feuer. Während der Erprobung aufgenommene Zeitlupen-aufnahmen mit 240 Bildern in der Sekunde bestätigen diesen Eindruck mehr als deut-lich. Die Mündung beider Gewehre wird im Schuss so gut wie überhaupt nicht mehr ausgelenkt und das Absehen bleibt festgenagelt auf dem Ziel stehen. Die sich nun anschließende Frage, welches Gewehr im zweiten Teil unseres Tests besser abschnitt, ist nicht so leicht zu bewerten. Zwar könnte man grund-sätzlich die Ergebnis-se (Treffer und Zeit) in den einzelnen Drills

caliber-Kontakt

Weitere Informationen erhält man bei: D.A.R. GmbH, Gewerbestraße 4, 08427 Fraureuth, Telefon: 037600-87008-0, Telefax: 37600-87008-9, www.dar-germany.com, [email protected] und SIG Sauer GmbH & Co. KG, Sauerstraße 2-624340 Eckernförde, Telefon: 04351-471-0, Telefax: 04351-471-160, www.sigsauer.de sowie Rothe-Waffen Am Alten Kloster 38, 59823 Arnsberg, Telefon: 02931-7880042, www.rothe-waffen.de, [email protected] und Shooter’s Paradise (P&M Trading UG), Ovelgönnestraße 45, 45659 Recklinghausen, www.shooters-paradise.com [email protected]

Sascha Backs Wettkampfwaffe ist mit einem Kahles Ki16 1-6x24 mit SI1-Absehen in einer Spuhr ISMS Montage als Primäroptik und einem Leupold Deltapoint als Sekundäroptik ausgestattet. Zudem erleichtert ein Arredondo Accessories Magazintrichter den schnellen Magazinwechsel.

als Beurteilungskriterium heranziehen. Doch vorliegend war kein signifi kanter Unterschied zwischen beiden Gewehren festzustellen. Zum Teil wurden bis auf die zweite Nachkommastelle identische Zei-ten bei gleich guten Treffern geschossen.

LANGWAFFEN Vergleichstest DAR-15 IPSC ADVANCED vs. SIG Sauer M400 SDPC62

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Insofern muss es vorliegend bei einer rein subjektiven Wertung bleiben, die minimal zu Gunsten des DAR ausgeht, da dieses einfach noch kompromissloser auf Höchst-leistungen ausgelegt ist und das Konzept des leichtgewichtigen Sport-AR-Gewehrs bis zum Ende durchzieht. Demgegenüber weist das M400 SDPC den ein oder anderen Kompromiss auf (allen voran die Verwen-dung eines „carbine length“-Gassystems), die es etwas schwerer machen, die glei-chen Ergebnisse zu erzielen. Nichts desto trotz bewegen sich beide Gewehre grund-sätzlich auf Augenhöhe.

caliber-Fazit

Glücklicherweise hat man hierzulande mitt-lerweile auch beim Thema MSR die Qual der Wahl. Egal ob man sich für das SIG Sauer M400 SDPC oder das DAR-15 IPSC ADVAN-CED entscheidet, in jedem Fall erhält man ein zuverlässiges, präzises und für dyna-mische Gangarten geschaffenes Schieß-sportmodell, welches sich obendrein durch den High-Tech-Vorderschaft aus CFK von der Masse der Black Rifles abhebt. Dass ein exquisiter Geschmack schon immer etwas teurer war, ist bekannt und so werden für

das DAR-15 IPSC ADVANCED in der Grund-konfiguration 3.507 Euro beziehungsweise 3.099 Euro für das SIG Sauer M400 SDPC fällig. Angesichts der zahlreichen, hoch-wertigen Komponenten beim M400 sowie dem Maximalaufwand bei der Fertigung des IPSC ADVANCED haben diese Preise al-lerdings auch ihre Berechtigung. Abschlie-

Auch das Sig Sauer M400 SDPC eignet sich zum präzisen Löcher-Stanzen. Hier das Topresultat mit der bewährten 52 Grains Remington Premier Match Patrone.

Das DAR-15 IPSC ADVANCED kann nicht nur schnell, sondern auch präzise – wie dieses Schussbild mit der 52 Grains Hornady BTHP Fabrikpatrone beweist.

ßend möchten wir uns noch recht herzlich bei Sascha Back und Tim Rothe von der Firma Rothe-Waffen für die Bereitstellung der Testwaffen sowie Philipp Wessels von Shooter’s Paradise für das zur Verfügung gestellte Vortex Zielfernrohr bedanken!

Text und Fotos: Marijan Loch

Langwaffen Vergleichstest DAR-15 IPSC ADVANCED vs. SIG Sauer M400 SDPC64

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