Leben & Wohnen - vai › publikationen › baukulturgeschichten › 20kw... · 2020-04-14 · von...

3
Leben & Wohnen Immobilienbeilage Samstag/Sonntag, ./. April Souveräne Aktualserung Der Gasthof Rössle n Braz verbndet Tradton und Gegenwart. Heute: Gelb wie die Sonne

Transcript of Leben & Wohnen - vai › publikationen › baukulturgeschichten › 20kw... · 2020-04-14 · von...

Page 1: Leben & Wohnen - vai › publikationen › baukulturgeschichten › 20kw... · 2020-04-14 · von Gastgeben auf Vorarlber-ger Art !st e!n Mentor(!nn)en-system. M!t dem Besuch von

Leben & WohnenImmobilienbeilageSamstag/Sonntag, !!./!". April "#"#

Souveräne Aktual!s!erungDer Gasthof Rössle !n Braz verb!ndet Tradt!on und Gegenwart.

Heute: Gelb wie die Sonne

Page 2: Leben & Wohnen - vai › publikationen › baukulturgeschichten › 20kw... · 2020-04-14 · von Gastgeben auf Vorarlber-ger Art !st e!n Mentor(!nn)en-system. M!t dem Besuch von

Samstag/Sonntag, 11./12. April 2020Vorarlberger Nachrichten "Samstag/Sonntag, 11./12. April 2020

Vorarlberger Nachrichten# Leben & Wohnen

Was kl!ngt w!e e!n Märchen, !st ke!nes. Vor gar n!cht allzu-langer Ze!t wurde !n

Vorarlberg d!e Tour!smusstra-teg!e 2020 formul!ert. Aus d!e-ser Z!elformul!erung s!nd auch zahlre!che We!terb!ldungs-, Re-"ex!ons- und Vernetzungs!n!t!-at!ven entstanden. E!ne davon trägt den Namen „Gastgeben auf Vorarlberger Art“, e!n Pro-#ekt von Vorarlberg Tour!smus, der W!rtschaftskammer Vor-arlberg und dem Land Vorarl-berg. Gastfreundl!ch, reg!onal, nachhalt!g und vernetzt – d!ese Werte verb!nden d!e M!tgl!eder d!eses Netzwerks aus Hotel!ers, R e s t a u r a n t b e t r e ! b e r -

(!nne)n, Pr!vatverm!eter(!nne)n, Tour!smusfachkräften und M!tarbe!ter(!nne)n von Berg-bauunternehmen, das geme!n-sam lernt, s!ch austauscht und so auch neue Qual!tätsmaßstä-be setzt. E!ne Akt!on !nnerhalb von Gastgeben auf Vorarlber-ger Art !st e!n Mentor(!nn)en-system. M!t dem Besuch von zwe! Mentor(!nn)en hat auch das San!erungspro#ekt des Gasthof Rössle se!nen Anfang genommen. Nach zwe! Tagen Aufenthalt !m Gasthof Rössle haben Kar!n Guldenschuh und Matth!as Ammann, Geschäfts-$ührer der Vorarlberger Holz-baukunst, der Betre!berfam!l!e Bagehr „wohlwollend kr!t!sch“

Rückmeldung gegeben. D!ese Rückmeldung war gut, be!nhal-tete aber auch Potenz!ale. „Ich habe das ernst genommen“, sagt Valent!n Bagehr. „E!n Ge-danke war, aus dem Gebäude und den Räumen mehr zu ma-chen. E!ne San!erung war not-wend!g und v!ele der Gedanken aus der Begegnung waren noch präsent. Also habe !ch den Ball nach e!n!ger Ze!t w!eder auf-genommen.“ Zu Chr!st!an Al-brecht und T!mo Bere!ter !st er über e!ne Empfehlung gekom-men. „Und das war e!n Glücks-gr!ff.“ D!e be!den Arch!tekten te!len den Qual!tätsanspruch,

Souveräne AktualisierungDer Gasthof Rössle !n Braz konzentr!ert s!ch auf das Wesentl!che !n der Gastronom!e:

Gastfreundschaft, Reg!onal!ät, Nachhalt!gke!t und hohe Qual!tät. D!ese Werte haben auch !n der San!erung des 240 Jahre

alten Hauses Ausdruck gefunden.

FORTSETZUNG auf Seite $

Autorin: Verena Konrad | Fotos: Martin Mischkulnig, Alex Kaiser

TRADITION Wie einst – auch nach der Sanierung ist der Gasthof für viele noch der „alte“. Ein wichtiger Wert für die Dorfgemeinschaft.

FAMILIENBETRIEB Die Brüder Valentin und Martin Bagehr betreiben denGasthof Rössle in dri%er Generation.

Page 3: Leben & Wohnen - vai › publikationen › baukulturgeschichten › 20kw... · 2020-04-14 · von Gastgeben auf Vorarlber-ger Art !st e!n Mentor(!nn)en-system. M!t dem Besuch von

Samstag/Sonntag, 11./12. April 2020Vorarlberger Nachrichten $Samstag/Sonntag, 11./12. April 2020

Vorarlberger Nachrichten% Leben & WohnenFORTSETZUNG der Geschichte Souveräne Aktualisierung von Seite &

den auch Valent!n und Mart!n Bagehr !m Rössle leben. Es war klar, dass w!r m!t e!ngeschränk-tem Budget arbe!ten und dass w!r n!chts „Totsan!eren“ wollen. D!e Atmosphäre des Hauses, se!ne alte Bausubstanz war uns w!cht!g. Aber e!ne Erneuerung ebenso.“ Reg!onal!tät und Qual!-tät sp!elen auch $ür das Arch!tek-turbüro Albrecht.Bere!ter e!ne w!cht!ge Rolle. „W!r arbe!ten vor-w!egend m!t Handwerker(!nne)n aus der Reg!on zusammen, d!e hervorragend aus$ühren und re-g!onale Mater!al!en verwenden.“ D!e San!erung war !n d!esem S!nne e!n Geme!nschaftspro#ekt. Das Rössle !st lokal verankert. Es sp!elt auch $ür d!e Menschen !n der Reg!on e!ne w!cht!ge Rolle, !st durch se!nen gastronom!schen Anpruch aber auch e!n Aus"ugs-z!el $ür Menschen von we!ter her. „D!esen Gedanken hatten w!r !m Kopf, als w!r das Konzept $ür d!e San!erung entw!ckelt ha-ben, denn es sollte bodenständ!g ble!ben, se!nen Charakter $ür d!e he!m!schen Gäste behalten, aber auch d!e Standards von Re!sen-den m!t gewachsenem Anspruch er$üllen.“ So wurde !n den be!den San!erungsphasen, d!e #ewe!ls nur sechs Wochen dauerten, nur erneuert, was erneuert werden musste. „Wenn w!r etwas ma-chen, dann gesche!t“, ergänzt Chr!st!an Albrecht. „So w!e Va-

lent!n als Koch nur d!e besten Zu-taten verwendet, legen auch w!r Wert auf gutes Mater!al und ma-chen daraus etwas, das lange hält und wahrnehmbaren Wert hat. Trotzdem !st alles bodenständ!g. N!chts !st ohne Funkt!on, alles hat se!nen Platz.“ Aus dem 240 Jahre alten Gebäude, das te!lwe!se auch unter Denkmalschutz steht, !st durch d!e San!erung e!n wohl!ger Ort geworden, der Gastfreund-schaft ausstrahlt. Das neue Mob!-l!ar !st als solches erkennbar. Alt !st alt und neu !st neu. Ke!n K!tsch, ke!ne pseudoh!stor!sche Rem!n!s- enz verw!rrt den Bl!ck und das Raumge$ühl. D!e San!erung hat ze!tgemäß fortgeschr!eben, was schon da war – e!n Raum $ür Gäs-te, zum Essen, Tr!nken, Gesell!g-se!n, dazu Schlafräume m!t Erho-lungswert und ganz w!cht!g e!n Gasthaus $ür das Dorf, denn das Rössle !st Te!l von Braz und da-m!t auch Te!l der Dorfgesch!chte und se!ner Bewohner(!nne)n. D!e V!s!on $ür d!e Tour!smusstrateg!e 2020 wurde vor e!n!gen Jahren so formul!ert: „In Vorarlberg vere!nt s!ch Landschaft, Kultur, Trad!t!on, Handwerk, Arch!tek-tur und d!e Qual!tät !m Angebot zu e!nem !nsp!r!erenden Genuss $ür alle S!nne.“ 2020 lässt s!ch sa-gen, dass Pro#ekte w!e das Röss-le !n Braz e!n Beleg da$ür s!nd, dass d!ese Strateg!e !n v!elen Bere!chen aufgegangen !st.

Eine Baukulturgeschichte von

Das vai ist die Pla%form für Architektur, Raum und Gestaltung in Vorarlberg. Neben Ausstellungen und Veranstaltungen bietet das vai monatlich ö'entliche Führungen zu privaten, kommunalen und gewerblichen Bauten. Mehr unter Architektur vor Ort auf www.v-a-i.at

Daten und FaktenObjekt Gasthof Rössle; InnerbrazEigentümer/Bauherr Familie Valentin Bargehr www.roesslebraz.atArchitektur Albrecht.Bereiter Architekten, Dornbirn, www.albrecht-bereiter.at Bauleitung/Kosten: Albrecht.Bereiter.Architekten, Dorn-

birn, www.albrecht-bereiter.atStatik Mader Flatz, Bregenz Fachplaner: Bauphysik: Bernhard Weithas, LauterachElektroplanung: Licht & Wärme, RaggalBaumanagement: Robert Ma%, Innerbraz Planung Jänner/"#!( – Juli/"#!) Ausführung Juni/"#!( – Juli/"#!) Grundstücksgröße ca. !*&&mNutzfläche ca. &+# mBauweise: Strickbau, gedämmt, SchindelschirmBesonderheiten: Denkmalgeschützte MaßnahmenAusführung Elektro: Licht & Wärme, Raggal; HLS Instal-lateur: Wachter, Dalaas; Möblierung eingebaut: Klaus Engstler, Dalaas; Möblierung: Reiter Rankweil; Küh-lung: Coolmärk, Rankweil; Küchenaussta%ung: Albber, Wolfurt; Raumaussta%ung: Tschann, Thüringen/Berle, Thüringen; Böden: Tschann, Thüringen; Schlosserarbei-ten: Heinz Burtscher, Außerbraz/VMZ Ludesch; Treppe: Reinhard Feuerstein, Andelsbuch; Tischlerarbeiten: Günter Martin, Raggal; Trockenbau: Burtscher, Ludesch; Fenster Klaus Engstler, Dalaas; Eigenleistung: Christoph Bargehr/ Jakob Bargehr/Sepp Fritz, InnerbrazEnergiekennwert (HWB) +& kWh/m, im JahrBaukosten (1-6) ca. *##.### EuroFotonachweis: Martin Mischkulnig, Alex Kaiser S.&, -

Mit freundlicher Unterstützung durch

„So w!e Valent!n Bagehr als Koch nur d!e besten Zutaten

verwendet, legen auch w!r Wert auf gutes

Mater!al und machen daraus etwas, das

lange hält und wahrnehmbaren

Wert hat.“ Christian Albrecht

Albrecht.Bereiter Architekten

1 Die Stuben des Gasthofs sind gemütlich und in warmes Licht

getaucht – Baukultur zielt nicht nur auf Substanzerhalt, sondern auch auf die Nutzung dieser Räume.

2 Schön gedeckt – noch ist das Rössle wie viele Lokale geschlos-

sen. Liebhaber guter Küche und schöner Atmosphäre können einstwei-len Gutscheine für spätere Gelegenhei-ten erwerben und damit wie vielerorts Betriebe unterstützen.

3 Einfach, schlicht und klar. Farben und wenig, aber gut platzierte

Dekoration lassen den Raum modern und leicht wirken.

4 Die Badezimmer strahlen Einfachheit und Modernität aus.

Sie folgen einem Farbenkanon aus Grün- und Blautönen, die perfekt mit den Materialien im Raum harmonieren.

5 Schlafen mit hohem Komfort. Alles ist wertig: vom Boden, den

Teppichen bis hin zu Be%, Matratzen und Sto'en. Gutes Material ist die Ausgangslage für nachhaltige Projekte aller Art.

1 23

4

4 5