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Das Informationsjournal von WE.G.E. 42 | Ausgabe 14 | Oktober 2016 WASSER IST LEBEN EXPERTENINTERVIEW Dr. Christoph Zulehner Strategieexperte für Gesundheits- und Pflegeunternehmen IM GESPRÄCH mit Profibergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner lebens WEGE Gesundheits- und Sozialregion WELS, WELS-LAND, GRIESKIRCHEN, EFERDING Zugestellt durch Post.at-Gruppe ab Seite 08

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Das Informationsjournal von WE.G.E. 42 | Ausgabe 14 | Oktober 2016

wasserist leBen

exPerteninterViewdr. christoph zulehnerStrategieexperte für Gesundheits- und Pfl egeunternehmen

im GesPrächmit Profi bergsteigerin Gerlinde kaltenbrunner

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Kurz notiert

inhalt

03 Aktuell

06 Stadt Wels

08 Unsere Nieren

12 Im Gespräch

14 Prostatakrebs

20 Experteninterview

24 Rheuma

26 Gemeinsam Leben

30 ABC der Kindernotfälle

34 Familie & Kind

38 Diabetes

40 G´sunde Küche

42 Aktiv

impressum: Medieninhaber und Herausgeber: PKA Private Krankenanstalt Wels Betriebsgmbh, Grieskirchner Straße 49, 4600 Wels; Redaktionsteam: Maximilian Aichinger, MSc Dipl. KH-Bw. (VKD) (Klinikum Wels-Grieskirchen, Koordinator ARGE und Projekte WE.G.E. 42), Mag. a Renate Maria Gruber, MLS, Mag.a Kerstin Pindeus, MSc (Klinikum Wels-Grieskirchen), Stefan Ganzert (Magistrat Stadt Wels), Celia Ritzberger (Ärztekammer für Oberösterreich), Mag. Harald Schmadl-bauer (OÖ Gebietskrankenkasse Forum Gesundheit, Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation), Judith Resch (Sozialhilfeverband Eferding), Maria Gabriele Kerschhuber (Sozialhilfeverband Grieskirchen), Karina Huber (Sozialhilfeverband Wels-Land), Ulrike Wazek (wazek & partner Linz); layout: wazek & partner Linz; Druck: Landesverlag Druckservice GmbH; Bildnachweis: Klinikum Wels-Grieskirchen, Stadt Wels, BH Wels-Land, BH Grieskirchen, BH Eferding, OÖ Gebietskrankenkasse Forum Gesundheit, Ärztekammer für Oberösterreich, shutterstock, Offenlegung nach dem § 25 Mediengesetz: Informationen über die Gesundheits- und Sozialregion Wels, Wels-Land, Grieskirchen und Eferding (WE.G.E. 42); P.b.b. Erscheinungsort Wels, Verlagspostamt 4600 Wels; Kontakt: [email protected]

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am 1. oktober 2016 hat das institut hartheim eine neue Geschäftsführung bekommen. die agogische Geschäftsführerin mag.a Sandra Wiesinger und der kaufmännische Geschäftsführer mag. thomas reinprecht haben als leiter die Geschicke des hauses übernommen.

Der ehemalige Leiter Mag. Josef Leitner will sich künftig dem Schwerpunkt seiner Aufgabe als Geschäftsführer der Noah Sozialbetriebe GmbH, nämlich der Begleitung von AsylwerberInnen widmen. Mag.a Krystyna Cieslawski-Banet tritt nach verdienstvollen Jahren ihren Ruhestand an.

Mag.a Sandra Wiesinger (geb. 1977) ist neue agogische Geschäftsführerin. Mag.a Wiesinger hat an der Universität Wien Sonder- und Heilpädagogik und an der Universität Krems Personzen-trierte Psychotherapie studiert. Nach beruflichen Stationen

neue GeschäftsfÜhrunG im institut hartheim

Neben dem Fachgebiet können Sie noch nach Kassenverträgen, Ordinationszeiten, zusätzlichen Ausbildungen oder Fremd-sprachenkenntnissen selektieren. Probie-ren Sie jetzt den neuen Ärztefinder aus, unter: arztsuche.aekooe.at

Das neue Führungsteam: Mag.a Sandra Wiesinger und Mag. Thomas Reinprecht

in einem Kindertagesheim der Stadt Wien als Sonderkinder-gartenpädagogin und in einer Sonderpädagogischen Ambu-lanz in Wien war sie Leiterin der Klinischen Heilpädagogik des Kepler Universitätsklini-kums, Neuromed Campus in Linz. Darüber hinaus ist sie Lehrbeauftragte an verschie-denen akademischen Einrich-tungen und ehrenamtlich Mit-glied fachbezogener Vereine.

Mag. Thomas Reinprecht (geb. 1972) ist neuer kaufmännischer Geschäftsführer. Er hat an der Universität Linz Sozialwirtschaft studiert und absolviert derzeit nebenbe-ruflich das Studium der Wirt-schaftswissenschaften und des Wirtschaftsrechts ebendort. Mag. Reinprecht begann sei-ne Berufslaufbahn als Gold-, Silberschmied und Juwelier, wechselte dann zur Caritas für Menschen mit Behinde-rungen. Nach Trainertätig-keiten im WIFI OÖ kam er zurück zur Caritas. Er war zu-letzt in der Perspektive Handel Caritas GmbH für die Projekt-standorte in OÖ zuständig und österreichweit beratend tätig.

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Aktuell

Nähere Informationen zu den Tagesheimstätten gibt es unter www.wels.gv.at sowie unter Tel. 07242/417-3011.

Wohnungsreferentin kommt zu Ihnen nach HauseGesunde ErnährungSenioren-Tagesheimstätten

Stadtwels123

Gesunder start ins neue Schuljahr ...

WohnunGS-referentin kommt zu WelSern nach hauSe

in regelmäßigen abständen führt Wohnungsreferentin und Vizebürgermeisterin christa raggl-mühlberger nun hausbesuche in Wohnblöcken durch.

Mit diesem Zusatzangebot zu ihren monatlichen Wohnungs-sprechtagen (Terminvereinba-rungen unter Tel. 07242/235-3031 oder -3032) möchte sich die Referentin ein noch besseres Bild über die Wohnsituation in den verschiedenen Stadtgebie-ten von Wels verschaffen. „Es ist mir ein Anliegen, für Probleme, Anregungen und Wünsche von Bürgern in einem persönlichen Gespräch zur Verfügung zu ste-hen“, so Vizebürgermeisterin Raggl-Mühlberger.

Die Zufriedenheit der Besucher von Tagesheimstätten ist sehr hoch. Das hat ein Projekt der Fakultät für Gesundheit und Soziales der Fachhochschule Oberöster- reich im Winter/Frühling 2015/2016 klar gezeigt. Auf Basis dieser Projektergeb-nisse wird derzeit magistratsintern am Zukunftsmodell „Tagesheimstätte neu“ ge-arbeitet. Dieses soll vor allem die „jüngeren Älteren“ ansprechen. „Angedacht sind dabei neue attraktive Angebote, ein zeitgemäßer Auftritt und nicht zuletzt auch ein neuer Name“, erklärt Stadträtin Josseck-Herdt. Besonders beliebt beim derzeitigen Angebot der Senioren-Tagesheimstätten sind – neben dem Mittagstisch und den Kaffeerunden – Aktivitäten wie Walkingrunden, Gymnastik, Yoga, Massage etc. Sehr gut kommen auch die seniorenfreundlichen Tagesausflüge und Urlaube unter kompetenter Begleitung an. Und vielfach bringen die Besucher ihre Talente auch selbst ein: etwa in Form von Malworkshops, Gesangsstunden und Gymnastikrunden.

Projekte zur gesunden Ernährung in den Welser Schulen finden bei Generationen-Stadträtin Margarete Josseck-Herdt stets Unterstützung. Dieses Mal erhielten die Schüler der ersten Klassen der Welser Volksschulen eine Schultüte mit saiso-nalem und regionalem Obst. Dabei wurde auch kindgerecht anhand einer Er-nährungspyramide erklärt, wie gesunde Ernährung aussieht. Wie schon bei den Naschgärten vor den Häusern der Seniorenbetreuung erfolgte die Umsetzung in enger Zusammenarbeit mit Ortsbäuerin und Gemeinderätin Augustine Hacker. Derartige Naschgärten werden in weiterer Folge auch bei den Welser Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen umgesetzt.

senioren-taGesheimstätten bleiben bestehen!

Die nächste Aktion ist übrigens im Zeitraum rund um den Welternährungstag am Sonntag, 16. Oktober, geplant.

Christa Raggl-MühlbergerVizebürgermeisterin Stadt Wels

Auch in der Volksschule 3 (Dr. Schauer-Straße 2) bekamen

die Erstklassler eine gesunde Schultüte von Generationen-Stadt-

rätin Margarete Josseck-Herdt (im Bild r.) und Ortsbäuerin und

Gemeinderätin Augustine Hacker (2. v. r.). Das freute auch Direktorin

Edda Wiesbauer (im Bild li. mit Ernährungspyramide).

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neue VerwaltunGsGemeinschaft hat ihre arbeit aufgenommenmag. Christoph sChweitzerbezirkshauptmann von grieskirchen und eferding

So sind neben der allgemeinen behörd-lichen Information und Beratung vor allem Leistungen im gesamten Sozial-, Kinder- und Jugendhilfe-Bereich in Efer-ding vor Ort erhältlich. Das ist uns ganz wichtig, da die betroffenen Zielgruppen nicht so mobil sind.

Das bekannte Dienstleistungsangebot der Bürgerservicestelle bleibt aufrecht! Die Verkehrs- und Gewerbeagenden sind in Grieskirchen angesiedelt. Ebenso der Anlagensprechtag, bei Bedarf werden wir aber mit Lokalaugenscheinen und Vorort-Terminen flexibel und kundenorientiert agieren. Es wird auch der Amtsarzt einen Tag pro Woche in Eferding sein.

Welche Auswirkungen hat die Zusammenlegung auf die Arbeit der Sozialhilfeverbände?Schweitzer: Die SHV`s sind gesetzliche Gemeindeverbände und haben eigenstän-dige Rechtspersönlichkeit mit eigenen Organen. Deshalb wird es diese in be-kannter Form in Eferding und Grieskir-chen geben. Die SHV`s leisten als Zu-sammenschluss der Gemeinden in der Pflege und Betreuung eine sehr wichtige Arbeit. Wie bereits erwähnt, ist die räum-liche Nähe zu den Betroffen gerade hier besonders wichtig, wenn es um Sozial-leistungen, Heimplätze, Pflege, mobile Hilfen oder Unterstützung pflegender Angehöriger geht. Gemeinsam mit der Eferdinger Außenstelle für Soziales so-wie für Kinder- und Jugendhilfe bieten wir hier ein effizientes Service vor Ort.

Wie sehen Ihre Erfahrungen nach den ersten Wochen aus?Schweitzer: Die ersten Erfahrungen sind gut und die intensive Planung und Vor-bereitung hat funktioniert, es ist im Au-genblick aber noch ein wenig zu früh, um bereits über Konkretes berichten zu können, denn da die Verwaltungsgemein-schaft istwohl formal in Kraft, aber die eigentliche Übersiedelung steht noch aus. Das wird am 24.11.2016 erfolgen.

Die Politik erwartet sich mehr Effizienz und Effektivität. Wie sehen Sie das?Schweitzer: Durch die Verwaltungs-gemeinschaft erreichen wir noch mehr Kompetenz und noch größere Erfahrung. Beispielsweise im Bereich Gewerbe oder Verkehr sind die Fragestellungen oftmals komplex und vernetzt. Das erfordert ei-nerseits viel Expertenwissen, gleichzeitig sind aber auch die Fähigkeiten von „Gene-ralisten“ gefragt, die über den Tellerrand blicken und vernetzt über mehrere Verwal-tungsmaterien denkenkönnen.

Meiner Einschätzung nach sind das Anfor-derungen, die eine gewisse Organisations-größe erfordert. Darüber hinaus vermei-den wir Doppelgleisigkeiten und sparen damit Personalkosten.

Die beiden BHs waren aber deswegen bis-her nicht ineffizient, denn es gibt eine sehr hohe Zufriedenheit mit unseren Dienstlei-stungen – das wissen wir aus der letzten Kundenbefragung!

Als die Pläne 2015 bekannt wurden, war die Freude in der Bevölkerung und bei den MitarbeiterInnen nicht besonders groß. Wie sieht das heute aus?Schweitzer: Wie überall, wo wenig über eine Sache bekannt ist, gibt es Unsicher-heit und Sorgen. Viele haben verständ-liche Ängste vor Veränderungen. Wir haben versucht, in einem sehr intensiven Informationsprozess die Betroffen aufzu-klären und alle miteinzubinden, denn die-ses Konstrukt ist rechtlich nicht einfach. Eine im Frühjahr durchgeführte repräsen-tative Umfrage zeigte, dass rund 54% der Bevölkerung für die Verwaltungsgemein-schaft sind.

Eine generelle Zusammenlegung der Be-zirke würde aber noch keine Mehrheit finden. Für die MitarbeiterInnen, viele waren über Jahrzehnte in der Bezirks-hauptmannschaft Eferding beschäftigt, war der Prozess schwierig, weil sich Le-bensrealitäten verändern. Ich denke aber, dass die meisten Ängste und Unsicher-heiten bereinigt sind und der Blick nun in die Zukunft gerichtet ist.

Welche Services sind in Zukunft noch direkt in Eferding „erhältlich“, für was müssen die Erferdinger nach Grieskirchen fahren?Schweitzer: In Eferding gibt es eine Bürgerservice- und Aussenstelle, die die nächsten Jahre am bekannten Standort bleibt. Für uns ist es wichtig, dass das Bürgerservice auch nahe am Bürger ist.

Seit 1. September ist die Verordnung der oÖ. landesregierung über die errichtung einer Verwaltungsgemeinschaft der Bezirkshauptmann-schaften Grieskirchen und eferding in kraft. lebensWeGe hat bei Bezirkshauptmann mag. christoph Schweitzer über erste erfahrungen und erwartungen gesprochen.

Aktuell

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SERVICELEISTuNGEN IN EFERDING

Bürgerservicestelle

• Allgemeine Information und Beratung• Führerscheinangelegenheiten• Personalausweise und Reisepässe• Integrationsfragen• Anlaufstelle Ehrenamt• 4you-Jugendkarte

Außenstelle für Soziales sowie für Kinder- und Jugendhilfe und Chancengleichheit

• Haushaltshilfe• Mindestsicherung• Pflegegeld• Soziale Dienste• Alten- und Pflegeheime

Aktuell

So erreichen Sie unsTel.: 07248/603-0E-mail: [email protected]

Bezirkshauptmannschaft Grieskirchen und EferdingManglburg 14, 4710 GrieskirchenMo, Mi, Do und Fr von 7.30 bis 12.00 Uhr und Di von 7:30 bis 17.00 Uhr, darüberhinaus selbstverständlich nach telefonischer Vereinbarung

Bürgerservicestelle Eferding mit Außenstelle Kinder- und Jugendhilfe und SozialesStephan-Fadinger-Straße 4, 4070 EferdingMo, Mi, Do und Fr von 8:00 bis 12.00 Uhr und Di von 7:30 bis 17.00 Uhr

Nach telefonischer Vereinbarung sind Termine selbstverständlich auch am Montag- und Donnerstagnachmittag möglich.

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Stadt Wels

mit Dr. Andreas Rabl im GesPrächBürgermeister von Wels, Jurist und Rechtsanwalt

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Stadt Wels

tischen Kindergärten als vorschulische Bildungseinrichtung. Wesentlicher Inhalt des Wertekodex ist die Vermittlung des europäischen Wertekanons, wobei der wechselseitige Respekt, Toleranz, Ge-waltfreiheit, Gleichberechtigung und An-tidiskriminierung im Vordergrund stehen. Da mehr als 50 Prozent der Erstklass-ler in den Welser Volksschulen wegen mangelhafter Deutschkenntnisse dem Unterricht nicht folgen können, steht der Spracherwerb in den Kindergärten für mich an oberster Stelle.

Kommen wir zum Sozialbereich.Wie reagiert die Stadt Wels auf die sich verändernde Altersstruktur der Bevölkerung beziehungsweise auf die Zunahme von Alterserkrankungen wie Demenz?Dr. Andreas Rabl: Ich bekenne mich ab-solut dazu, dass Wels eine soziale Muster-stadt bleibt. Bei Sozialreferentin Vizebür-germeisterin Christa Raggl-Mühlberger und Generationen-Stadträtin Margarete Josseck-Herdt ist diese Materie bestens aufgehoben. Was die Betreuung älterer Menschen betrifft, nimmt die Stadt Wels österreichweit eine Vorreiterrolle ein. So wurde beispielsweise im heurigen Früh-jahr die zweite Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz in der Dragoner-straße eröffnet. Mit dieser Wohnform, die in Österreich einzigartig ist, wurde für Menschen mit Demenz die Lücke zwi-schen betreutem Wohnen und einer stati-onären Vollversorgung geschlossen.

Welche Bedeutung nimmt für Sie das Klinikum Wels im Bereich der Gesundheitspolitik ein? Dr. Andreas Rabl: Das Klinikum Wels ist nicht nur einer der wichtigsten Arbeitge-ber im Großraum Wels, sondern ein weit über die Grenzen Oberösterreichs be- und anerkanntes Aushängeschild im Spitals-bereich. Von diesem hervorragenden Ruf profitiert natürlich auch die Stadt Wels. Deshalb ist mir eine gute und möglichst enge Zusammenarbeit mit dem Klinikum Wels-Grieskirchen besonders wichtig. .

Herr Dr. Rabl, Sie sind nun seit knapp einem Jahr Bürgermeister der Stadt Wels. Welche Schwerpunkte wurden in den ersten Monaten gesetzt?Dr. Andreas Rabl: Unmittelbar nach meinem Amtsantritt haben wir einen Kassasturz durchgeführt, um ein Bild über die tatsächliche Finanzsituation zu erhalten. Dabei stellte sich heraus, dass die finanzielle Lage der Stadt schlechter als befürchtet ist. Aus diesem Grund sind wir nun mitten in einer umfangreichen Magistrats- und Aufgabenreform. Wegen der in den vergangenen Jahren angehäuf-ten Schuldenlast sind wir im Interesse unserer Kinder und Enkelkinder dazu verpflichtet, zweifellos schmerzhafte und zum Teil unbeliebte Einsparungen umzu-setzen. Damit soll für zukünftige Gene-rationen ein Spielraum für notwendige Investitionen geschaffen werden.

Ebenfalls direkt nach meinem Amtsan-tritt eingeleitet wurde ein umfangreicher Positionierungsprozess. Dabei haben wir uns intensiv mit der Frage auseinander-gesetzt, wofür die Stadt Wels in Zukunft stehen soll und welche Arbeitsschwer-punkte wir setzen möchten.

Wie möchte sich die Stadt Wels in Zukunft positionieren?Dr. Andreas Rabl: Im Zuge des Pro-zesses hat sich als Markenkern der Slogan „Wels ermöglicht“ herauskristallisiert. Darauf aufbauend sollte sich die Stadt in Zukunft vorrangig mit den Themen-

feldern „Schöner Wohnen/Leben“, „Top- Wirtschafts- und Bildungsstandort“ sowie „Umfassendes Freizeit-, Sport- und Kul-turangebot“ positionieren. Als sichtbares Zeichen für die Neupositionierung wur-de im Rahmen einer Markenstrategie ein neues Logo erarbeitet.

Können Sie uns einige inhaltliche Beispiele nennen, wie die Welser Bevölkerung diese Neupositionierung bemerken wird?Dr. Andreas Rabl: Im Wohnbereich ist es beispielsweise unser Ziel, Grund-stücke für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen. Im Bildungs-bereich haben wir Sprachgruppen in den städtischen Kindergärten eingeführt und treiben den dringend notwendigen Aus-bau der Krabbelstubenplätze voran. Wei-tere Ziele sind beispielsweise die Neuge-staltung des Kaiser-Josef-Platzes sowie die fortschreitende Attraktivierung des Traunufers als Naherholungsgebiet für die Welser.

Im Kindergartenbereich sorgte die Vorstellung eines Wertekodex für Dis-kussionen. Welches Ziel verfolgte die Stadt Wels mit der Erstellung dieses Dokumentes?Dr. Andreas Rabl: Die Aufregung wur-de leider von einigen Seiten gezielt in-szeniert. Bereits jetzt lernen Kinder in den Kindergärten deutschsprachige Ge-dichte und Lieder – und das mit großer Freude. Prinzipiell verstehe ich die städ-

Seit 9. november 2015 steht der promovierte Jurist und rechtsanwalt dr. andreas rabl als Bürgermeister an der Spitze der Welser Stadtpolitik. der 43-jährige gebürtige Welser begann seine politische laufbahn im Jahr 2001 als mitglied des Welser Gemeinderates und bekleidete anschließend funktionen als Stadtrat sowie Vizebürger-meister. Seit anfang november des vergangenen Jahres arbeitet Bürgermeister dr. rabl mit viel elan und durchsetzungsvermögen an einer neuausrichtung der Stadt Wels.

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Niere

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Nephros*

abhängig von der körpergröße des menschen ist die gesunde menschliche niere zwischen 9 bis 12 cm lang, 4 bis 6 cm breit und

3 bis 5 cm dick. Paarig angelegt, befinden sich die etwa 300 Gramm schweren organe links und rechts der Wirbelsäule etwa auf höhe der unteren rippen. zirka 1.800 liter Blut fließen täglich durch die niere.

in unserem körper übernehmen sie zahlreiche wichtige aufgaben.

Nephros*die nieren

anatomie, aufgabe, erkrankungen

*Das Wort Nephros stammt aus dem Altgriechischen und ist die Bezeichnung für Niere. Nephrologie bedeutet Wissenschaft der Niere.

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Niere

Die Nieren übernehmen im menschlichen Körper eine Vielzahl an Aufgaben. Zu den wichtigsten zählt nicht nur die Entgiftung des Körpers: die bohnenförmigen, paar-weise angelegten Organe regeln unter an-derem auch Blutdruck, Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt, Knochenstoffwechsel, Säure- und Basenhaushalt sowie die Bil-dung der roten Blutkörperchen.

In der Nierenrinde finden sich viele klei-ne Blutgefäßknäuel, die sogenannten Glomeruli. Hier ist die Wand der Blut-gefäße für verschiedene Bestandteile des Blutes durchlässig. Zucker, Harnstoff, Elektrolyte und Wasser passieren die Ge-fäßwände und werden in den Tubuli als Primärharn aufgefangen.

So entsteht urinNach dem Entzug von ca. 99 Prozent des Wassers gewinnt der Körper 150 Liter desursprünglich gefilterten Harns zusammenmit weiteren wichtigen löslichen Blut-bestandteilen, wie Zucker und Salze, zu-rück. Dies führt zu einer Konzentration des Primärharns, das Ergebnis ist der ei-gentliche Harn (Urin). Dieser enthält bei einer gesunden Niere täglich etwa 20 bis 30 g Harnstoff, 0,25 bis 0,75 g Harnsäure, 0,5 bis 1,8 g Kreatinin und 0,7 bis 1,5 g Phosphat.

Alarmsignal häufiges Wasserlassen Wenn die Nieren nicht mehr voll funk-tionstüchtig sind, können sie dem Pri-märharn unter Umständen nicht mehr ausreichend Wasser entziehen. Patienten mit Niereninsuffizienz bilden deshalb am Anfang der Erkrankung manchmal mehr Urin als vorher und müssen daher öfter die Blase leeren. Achtung: Auch Eiweiße im Urin können ein Anzeichen für eine Nierenerkrankung sein!

Nieren regulierenNeben der Blutreinigung sorgen die Nie-ren für das Ausscheiden und Zurückhal-ten von Flüssigkeit und Elektrolyten. Sie passen die Urinproduktion an die Trink-menge an und gleichen so Unterschiede im Wasserhaushalt des Körpers aus. Über den Salz- und Wasserhaushalt kann auch der Blutdruck erhöht oder gesenkt werden. Außerdem regulieren sie den

pH-Wert im Blut und bestimmen so den Anteil von Säuren und Basen im Körper.

Müde und abgeschlagenAuch lebenswichtige Botenstoffe werden in den Nieren gebildet, beispielsweise Erythropoetin für die Bildung der roten Blutkörperchen im Knochenmark. Men-schen mit Nierenerkrankungen fühlen sich aufgrund einer Anämie oft müde und abgeschlagen. Die Nieren produzieren auch das für die Regulation des Blut-drucks wichtige Hormon Renin. Auch Calcitriol entsteht in der Niere und sorgt dafür, dass der Darm Kalzium und Phos-phat aufnimmt, was die Immunabwehr unterstützt.

Die NierenfunktionWichtigster Parameter für die Einschät-zung der Nierenfunktion ist die glome-ruläre Filtrationsrate (GFR)*. Liegt sie unter 15 ml/min, ist es notwendig, die Nierenfunktion zu ersetzen – entweder durch ein Dialysierverfahren oder eine Nierentransplantation. Krankheiten, wie

zum Beispiel Diabetes Typ I oder Hy-pertonie, können eine Niereninsuffizienz zur Folge haben. Die Symptome bleiben eventuell lange versteckt – ungewöhn-licher Bluthochdruck, schäumender Harn oder Spuren von Blut im Harn sind mög-liche Hinweise. Die Dialyse ist keine eigentliche Therapie der Niereninsuffizi-enz, sondern eine Nierenersatztherapie; sie bringt also keine Heilung, sondern ersetzt lediglich die Funktion der versa-genden Organe zu einem gewissen Teil.

(NICHT NUR) EiNE PERFEKTE FiLTERANLAGE

... Pro Minute werden ca. 125 ml Primärharn gebildet, dies sind ca. 180 Liter am Tag.

... Urin enthält bei einer gesunden Niere täglich etwa 20 bis 30 g Harnstoff, 0,25 bis 0,75 g Harnsäure, 0,5 bis 1,8 g Kreatinin und 0,7 bis 1,5 g Phosphat.

wussten sie …?

Mögliche Symptome einer eingeschränkten NierenfunktionWeil die Nieren Einfluss auf zahl-reiche Körperfunktionen haben, können die Anzeichen für eine Schädigung unterschiedlich sein, vor allem in den diversen Stadien einer Erkrankung:

> vermehrtes nächtliches Wasserlassen

> Leistungsknick, Unwohlsein, Kopfschmerzen, Schlafstörungen

> Trockenheit, Schuppungen und Gelbfärbung der Haut,

gestörte Wundheilung, Wasser-einlagerungen

> Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Geschmacksstörungen

> hoher oder niedriger Blutdruck, Herz- und Atemprobleme, Blutarmut infolge Erythropoetin-Mangel, Gerinnungsstörungen, erhöhte Infektanfälligkeit, Rückbildung der Skelettmuskula-tur, Hormonstörungen

> bei Harnvergiftung (Urämie) Stö-rungen des Zentralnervensystems, wie Krampfanfälle, Verwirrtheit und Bewusstlosigkeit

TIPPS FÜR EINE GESUNDE NIEREAchten Sie auf Ihr Herz-Kreislauf-System! Ablagerungen in den Blutgefäßen sind schlecht für die Nieren.

Bleiben Sie fit! Unterstützen Sie Ihren Körper mit regelmäßiger Bewegung und schützen Sie so Ihre Nieren!

Achtung Blutzucker! Zucker fördert Ablagerungen in den Glomeruli. Diabetiker schützen ihre Nieren am besten durch gut eingestellte Blutzuckerwerte.

Messen Sie regelmäßig Ihren Blutdruck! Bluthochdruck schadet den Gefäßen und somit den Nieren.

Ernähren Sie sich ausgewogen! Übergewicht stellt ein Risiko im Hinblick auf das Entstehen einer Nierenschwäch dar.

Trinken Sie ausreichend Wasser! Nur so können Ihre Nieren entsprechend arbeiten.

Verzichten Sie auf Nikotin! Es schadet Ihren Gefäßen und somit wiederum den Nieren.

Lassen Sie Ihre Nierenfunktion regelmäßig prüfen! Wenn Sie zu einer Risikogruppe zählen (z. B. bei Diabetes, Bluthochdruck oder Übergewicht).

*Sie bemisst das pro Zeiteinheit von den Glomeruli gefilterte Volumen und wird in Milliliter pro Minute angegeben.

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stimmen aus Der region

Stimmen aus der Region

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„Ich liebe Tee. Egal ob warm oder kalt! Meistens mache ich am Abend einen Kanne voll Tee und lasse diesen abkühlen. Anstatt Zucker gebe ich einen Löffel Honig dazu. Auch mein Enkel, der Toni, mag Tee gerne. Der kommt zweimal in der Woche zu mir, dann sitzen wir gemütlich auf dem Sofa.“

Greti W., Wels

„Ich stelle mir morgens immer einen 1,5l Wasserkrug auf den Schreibtisch, damit ich während der Arbeit immer etwas zu trinken in Griffweite habe. Vergesse ich das mal, trinke ich wesentlich weniger.“

Jochen F., Wels

„Leider immer zu wenig. Ich vergesse gerne darauf! Ich nehme mir immer wieder vor mehr zu trinken. Oft komme ich leider nur auf 1 Liter Wasser pro Tag.“

Anton E., Wels

Julia H., Grieskirchen

„Ich mache sehr viel Sport. Zum Laufen nehme ich immer eine Trinkflasche mit, da der Körper beim Sport durch Schwitzen besonders viel Flüssigkeit verliert. Nach meiner Joggingrunde gönne ich mir immer ein extra großes Glas Wasser.“

Maria R., Eferding

„Ich mag nur Leitungswasser. Da mir das aber zu langweilig ist gebe ich immer einige Spritzer Zitronensaft oder Melissen- oder Minzeblättern hinein. Ist ein kleiner Aufwand, aber es schmeckt.“

Stimmen aus der Region

wassertrinken„Jeden tag zwischen zwei und drei liter Wasser“, so lautete bisher der leitspruch, der wahrscheinlich jedem von uns schon einmal ein schlechtes Gewissen gemacht hat. Wie soll man es schaffen, täglich so viel Wasser zu trinken?

Die Wasserflasche in der Hand ist ja schon fast zum Mode-Accessoire mutiert. Wichtig ist: Es müssen nicht zwei bis drei Liter Wasser am Tag sein, damit unser Flüssigkeitshaushalt ausgegli-chen ist.

Fakt ist: Unser Körper besteht zu fast 70 Prozent aus Wasser, ein 80 Kilo schwerer Mensch hat also etwas mehr als 50 Liter Wasser in seinem

Körper. Pro Tag verliert man ca. 2,5 Liter Flüs-sigkeit, hauptsächlich durch Ausscheidungen aber auch durch Schwitzen und über den Atem. Das bedeutet aber nicht, dass man die selbe Menge durch Wassertrinken wieder aufnehmen muss. Tatsächlich nimmt man bereits über die Nahrung, zum Beispiel Obst, Gemüse aber auch Fleisch und Fisch, bis zu 20 Prozent seines täg-lichen Flüssigkeitshaushaltes zu sich.

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Im Gespräch

mit Gerlinde Kaltenbrunnerim GesPrächProfibergsteigerin

Sie haben vor einiger Zeit bekannt gegeben, keine Achttausender mehr zu besteigen. Bleibt es bei dem Entschluss?Kaltenbrunner: Ja, bei diesem Ent-schluss bleibe ich definitiv. Es gibt noch so viele niedrigere Berge die auch wunderschön und anspruchsvoll sind...ich möchte noch – für mich – Neues entdecken.

Mit der Besteigung der 14 Achttau-sender haben Sie sich ein Lebensziel erfüllt. Welche alpinistischen Ziele gibt es noch?Kaltenbrunner: Meine alpinistischen Ziele sind niedriger geworden. Sehr gerne möchte ich noch nach Indien reisen, dort stehen einige sehr schöne, 6- und 7- Tau- sender die mich besonders ansprechen. Und auch in Pakistan möchte ich noch die eine oder andere Expedition unter-nehmen.

Was war bei Ihren Achttausender-Expeditionen mehr gefordert? Ihre physische Kondition oder doch die mentale?Kaltenbrunner: Beides zu gleichen Teilen.

Wie gesund leben Sie? Wie sehen für Sie die tragenden Säulen eines gesundes Lebens aus?Kaltenbrunner: Aus meiner Sicht lebe ich sehr gesund. Ich achte auf eine ge-sunde, bewusste Ernährung, auf viel ab-wechslungsreicher Bewegung in der Na-tur und ausreichende Regeneration. Was auch bedeutet, mal ohne Mobiltelefon und Computer oder anderer Ablenkung in Stille zu sein. Die Pflege meiner sozialen Kontakte ist mir wichtig und ich übe ei-nen mich glücklich machenden Beruf aus - all das sind für mich tragende Säulen für ein gesundes und zufriedenes Leben.

Wie sieht der Alltag eines Profiberg-steigers aus? Wie oft trainieren Sie? Wie sieht das Training aus?Kaltenbrunner: Mein Trainingspensum hängt immer stark von meinem jeweils bevorstehenden Ziel ab. Zu Zeiten der 8000er Besteigungen hatte ich ein sehr umfangreiches Trainingspensum. Im Mo-ment trainiere ich im Schnitt 6 Tage pro Woche je eine Stunde Core-Training und danach im Ausdauerbereich Laufen oder Radfahren. Bei stabilem Schönwetter unternehme ich gerne lange Bergtouren

die aus Spital am Phyrn stammende alpinistin Gerlinde kaltenbrunner ist eine der erfolgreichsten höhenbergsteigerinnen der Welt. mit dem erreichen des Gipfels des k2 am 23. august 2011 ist sie die dritte frau, die alle 14 achttausender bestiegen hat, und die erste, der das ohne zusätzlichenSauerstoff gelang. ihre leidenschaft gilt nicht allein den hohen Bergen. auch von den menschen und deren fremde religionen und kulturen lässt sie sich bewegen und verzaubern.

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Im Gespräch

oder alpine Klettertouren. Im Sommer kommt zusätzlich das Schwimmen mit dazu. Nach einem Trainingsplan habe ich noch nie trainiert, ich folge immer meinem Gefühl, da mir mein Körper sehr genau zeigt, was er gerade braucht, was ihm gut tut. Neben dem Training gibt es die Büroarbeit, bei der mich meine Assi-stentin sehr unterstützt, ohne sie müsste ich sehr viel mehr Zeit vorm Computer verbringen,…das würde mich persönlich wahrscheinlich krank machen!

Sie engagieren sich für Hilfsprojekte in Nepal. Wie sieht dabei Ihre Rolle aus? Kaltenbrunner: Seit Jahren arbeite ich mit der Nepalhilfe Beilngries zusammen. Diese unterstützt verschiedene Projekte, ein Waisenhaus, Schulen, Krankenhäu-ser bis hin zu einem Altenheim. Aktuell wird die Schule in Thulosirubari wieder neu aufgebaut, die nach dem Erdbeben im vergangenen Jahr leider komplett zer-stört wurde. Diese Schule bot 700 Kin-dern einen Schulplatz. Derzeit wird in Notklassenzimmern in Zelten und Well-blechhütten unterrichtet, aber bald soll der Unterricht wieder in einem neuen Schulgebäude stattfinden.

Unter anderem halte ich dafür und auch für andere Projekte Benefizvorträge, öf-fentlich und auch in Schulen. Gerade erst kürzlich fand eine 24h-Stunden-Wande-rung zu Gunsten eines Nepal-Projektes statt. Es wird ein jährlicher Kalender aufgelegt und bei Vorträgen und Veran-staltungen verkauft - all das gesammelte Geld kommt unseren Hilfsprojekten zu Gute.

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frÜh erKanntes ProstataKarzinom heilBarDurCh innoVatiVe Diagnostik

Prostatakrebs

„Die Heilungschancen beim Prostatakrebs sind, wenn

man ihn sehr frühzeitig erkennt und behandelt, sehr hoch.“

Prim. Prof. Dr. Alexandre Pelzer, FEBU, Leiter der Abteilung für Urologie am Klinikum Wels-Grieskirchen

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Prostatakrebs

in westlichen industrieländern ist das Prostatakarzinom die am häufigsten diagnostizierte krebserkrankung beim mann, noch vor dem darm- und lungenkarzinom. rund 5.000 bösartige tumore der Vorsteherdrüse werden in Österreich derzeit pro Jahr diagnostiziert.

Eine Krebserkrankung der Prostata be-trifft Männer vor allem ab dem fünf-zigsten Lebensjahr. „Viele Männer er-kranken daran, aber das bedeutet nicht, dass auch alle daran sterben“, sagt Ale-xandre Pelzer, Leiter der Abteilung für Urologie am Klinikum Wels-Grieskir-chen. „Ausschlaggebend ist, für jeden einzelnen Patienten die Diagnose indi-viduell zu erstellen, um möglichst früh-zeitig eine maßgeschneiderte Therapie einleiten zu können.“

Symptomlos im AnfangsstadiumIn dem Stadium, in welchem Prostata-krebs behandel- und heilbar ist, verurs-acht er keine Beschwerden. „Das macht ihn gefährlich und heimtückisch“, erklärt Pelzer. Symptome, wie zu spätes oder schmerzhaftes Wasserlassen, mit oder ohne Blutbeimengung, oder auch das Ge-fühl, dass die Blase nicht ganz leer wird, sind meist einer gutartigen Vergrößerung der Prostata zuzuschreiben. „Beim bös-artigen Prostatakrebs selbst treten sie erst auf, wenn der Tumor bereits in um-liegende Organe, Gewebe und Knochen abgesiedelt hat. Ein Prostatakarzinom im Früh- und damit heilbaren Tumorstadi-um kann deshalb nur im Rahmen einer Früherkennungsuntersuchung entdeckt werden.“

Gute Heilungschancen durch Früher-kennung „Solange wir den Krebs erkennen, wenn er noch auf die Prostata begrenzt ist, haben wir wirklich gute Chancen, ihn zu heilen“, führt der Welser Urologie-Primar aus. Die Früherkennung ist durch die Bestimmung des PSA-Wertes im Blut und eine Tastuntersuchung möglich. Be-stätigt werden kann die Diagnose durch Gewebsproben mittels Biopsien.

Klinikum bietet Hightech in DiagnostikBei einer auffälligen Befundkonstellati-on wird vorerst eine systematische Pro-benentnahme der Prostata durchgeführt. Lässt diese Untersuchung keine Rück-schlüsse auf eine bösartige Erkrankung zu und besteht aber weiterhin ein Ver-dacht, wird im Klinikum Wels-Gries-kirchen auf die innovative Methode der MRT-Ultraschall-fusionierten Prostata-biopsie zurückgegriffen. Im Klinikum

Wels-Grieskirchen besteht die Möglich-keit, eine der modernsten Magnetreso-nanztomografien durchzuführen. Diese Untersuchung zeigt nicht nur, wo die Zellen sind, sondern auch, ob sie sich auffällig verhalten. Anschließend werden die Bilder in die Ultraschallgeräte einge-spielt. „Mit Hilfe einer am Gerät fixierten Magnetsonde wird die Position des Ultra-schallkopfes im dreidimensionalen Raum ermittelt, die Bilder des Ultraschalls und des MRT werden exakt fusioniert. So kann im verdächtigen Gewebe punktge-nau biopsiert werden“, erklärt der Spe-zialist für Uroonkologie die innovative Technik der Gewebsprobenentnahme.

Innovative oP-TechnologienIst ein operativer Eingriff aufgrund der Diagnosestellung notwendig, stehen im Klinikum Wels-Grieskirchen modernste Technologien zur Verfügung. „Eine der vielen möglichen Therapien des Prosta-takarzinoms ist die Operation. Früher hat man die Patienten offen operiert, heute passiert das mit hochqualitativen mo-dernsten Methoden laparoskopisch und robotisch unterstützt“, weist Pelzer auf die Vorteile des am Klinikum abteilungs-übergreifend genutzten Operationsrobo-ters da Vinci hin. „Durch diese technische Errungenschaft ist es möglich, potenz- und kontinenzerhaltend zu operieren so-wie mögliche Komplikationen und den Krankenhausaufenthalt zu verringern.

oP nicht immer notwendigEin chirurgischer Eingriff ist aber nicht immer die erste Wahl in der Behandlung des Prostatakarzinoms. „Jede Therapie muss individuell für jeden Patienten ab-geklärt werden. Entscheidend ist vor allem die Ausdehnung der bösartigen Veränderung, ob sie sich noch innerhalb oder schon außerhalb der Prostata befin-det“, sagt der neue Welser Urologie-Pri-mar. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Pathologie wird am Klinikum Wels-Grieskirchen die Art des Krebses genau charakterisiert, nach einer internationalen Einstufung bewertet und die bestmög-lichen Therapieform gesucht – auch au-ßerhalb der Urologie.

„Je nachdem, wie aggressiv dieser Krebs ist, kann man verschiedene Therapieopti-onen anbieten – die Bandbreite reicht von der aktiven Überwachung über medika-mentöse Behandlung, Chemotherapie und Bestrahlung bis hin zur Operation.“

Ein großer Vorteil des Hauses ist, dass im Rahmen des interdisziplinären Tu-morboards alle Fälle besprochen werden und somit für jeden einzelnen das beste Therapiekonzept, auch mit mehreren Op-tionen in Kombination, erarbeitet wird. Von zentraler Bedeutung für die Thera-pieauswahl und -planung ist, in welchem Stadium sich der Krebs bei der Erstdia-gnose befindet.

• Einflussfaktoren Alter und Vererbung Es liegen heute noch keine eindeutigen Erkenntnisse zu den möglichen Ursachen von

Prostatakrebs vor. Sicher ist allerdings, dass das Risiko, an einem Prostatakarzinom zu erkranken, mit zunehmendem Alter steigt. Auch Männer mit Betroffenen im ersten Verwandtschaftsgrad (Vater, Bruder oder Sohn), sind mit einem vierfach erhöhten Risiko konfrontiert, in ihrem Leben an Prostatakrebs zu erkranken. Da sie auch früher erkranken könnten, wird ihnen zu einer Vorsorgeuntersuchung ab dem 40. Lebensjahr geraten. Exper-ten raten jedem Mann ab dem 45. Lebensjahr jährlich zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen.

• Elastrographie Es gibt wenige Gründe, die gegen eine MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie sprechen. Für

manche Patienten ist die Magnetresonanztomografie allerdings nicht geeignet, zum Beispiel wenn sie unter starker Platzangst leiden, einen Herzschrittmacher oder Metalle im Körper haben. Im Klinikum Wels-Grieskirchen wird als Alternative die Elastrographie der Prostata angeboten, eine besondere Untersuchung mittels Ultraschall, in welcher die Dichte des Gewebes farblich dargestellt wird – hartes Gewebe rot, weiches blau. Eine Verhärtung spricht für Auffälligkeiten.

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Krebs

Klinikum Wissensforum Fokus: Krebs11. Nov. 2016, 16:00 – 20:00 UhrFestsaal, B7 2. Stock Klinikum Wels-Grieskirchen Standort Wels

Erfahren Sie mehr über Krebsvor sorge, Früherkennung, innovative Therapie-möglichkeiten und Leben mit Krebs!

Klinikum Wissensforum – Eine Veranstaltungsreihe des Klinikum Wels-Grieskirchen

Programm

16:00 Uhr: Impulsvorträge und Expertentalk

→ Vorsorge geht vor Früherkennung – Darmkrebs ist vermeidbar OA Dr. Dietmar Hubner, Innere Medizin I, Gastroenterologie

→ Prostatakrebs sichtbar machen – dank innovativer bildgebender Verfahren Prim. Prof. Dr. Alexandre Pelzer, FEBU, Urologie

→ Diagnose Krebs – Psycho onkologie am Beispiel Brustkrebs Dr. Claudia Muhr, Frauen heilkunde und Geburtshilfe

→ Wie Abwehrzellen Blutkrebs bekämpfen – neueste gezielte Therapien bei Leukämie OÄ Dr. Sonja Burgstaller, Innere Medizin IV, Onkologie

→ Bewegung statt Bettruhe – körper liche Aktivität schützt und heilt Prim. Univ.-Prof. Dr. Josef Thaler, Innere Medizin IV, Onkologie

Führungen und Infostände

• Kostenloser PSA-Test• Radiologie und Labor-

diagnostik• Prostatakrebs sichtbar

gemacht – Pathologie als Lebensretter

• Krebs prävention durch Ernährung

Es beraten Sie Experten des Klinikums, Hospiz bewegung Wels Stadt/Land, Beratungs-stelle der Krebshilfe OÖ und medifit.

Eintritt frei!

→ www.klinikum-wegr.at

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neuer leiter innere medizin i am KliniKumspezialist für gastroenterologie

mit herbst 2016 wurde ao. univ.-Prof. dr. harald hofer zum neuen leiter der abteilung für innere medizin i am klinikum Wels-Grieskirchen bestellt. er tritt die nachfolge von univ.-Prof. dr. Peter knoflach an.

Der gebürtige Oberösterreicher Harald Hofer war zuletzt als stellvertretender Leiter der Klinischen Abteilung für Gas-troenterologie und Hepatologie an der Universitätsklinik für Innere Medizin III an der Medizinischen Universität Wien tätig. Als national und international ge-fragter Vortragender und anerkannter Forscher leitete der neue Welser Pri-mar neben seiner klinischen Tätigkeit die Forschungsgruppe für Virushepa-titis und immunologische und chole-statische Lebererkrankungen, in seiner Expertenfunktion ist er unter anderem Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH).

Spezialist für GastroenterologieKlinisch zählt zu den Spezialgebieten Hofers Gastroenterologie und Hepato-logie mit gastrointestinaler Endoskopie. „Die Innere Medizin I am Klinikum Wels-Grieskirchen verfügt über eine der größten Endoskopie-Einheiten Österrei-chs – wir bieten das gesamte Spektrum gastrointestinaler, endoskopischer Un-tersuchungen an“, sagt Hofer. „Wich-tig in dem Zusammenhang ist auch die zertifizierte Vorsorgekoloskopie, welche sowohl am Klinikum-Standort Wels als auch in Grieskirchen angeboten wird.“

Darmspiegelung rettet Leben In Österreich erkranken pro Jahr ca. 5.000 Menschen an Dickdarmkrebs, es handelt sich um eine der häufigsten Krebsformen. „Beim kolorektalen Kar-zinom ist man durch zertifizierte Vorsor-geuntersuchungen, wie wir sie hier am Klinikum Wels-Grieskirchen anbieten, jedoch in der Lage, die Erkrankung nicht nur in einem behandelbaren Stadium di-agnostizieren zu können, sondern auch durch eine prophylaktische Entfernung gutartiger Vorstufen den Ausbruch der Krebserkrankung überhaupt zu verhin-dern“, führt Hofer den Nutzen der Vorsor-gekoloskopie aus. Seit ihrer Etablierung hat sich dadurch in Österreich bereits das Entstehen tausender kolorektaler Karzi-nome verhindern lassen.

Klinikum Wissensforum Fokus: KrebsBeim Klinikum Wissensforum Fokus: Krebs lädt das Klinikum Wels-Gries-kirchen am 11. November 2016 die

Prim. ao. Univ.-Prof. Dr. Harald HoferLeiter der Abteilung für Innere Medizin I,

Gastroenterologie und Hepatologie, Rheumatologie, Endokrinologie und

Diabetologie, Klinikum Wels-Grieskirchen

Bevölkerung dazu ein, sich allgemein über aktuelle Erkenntnisse zu Krebsvor-sorge und Früherkennung, innovative Therapiemöglichkeiten und Leben mit Krebs zu informieren. Ab 16 Uhr stehen im Festsaal am Standort Wels Impulsvor-träge und Expertentalks zu Vorsorge und Früherkennung sowie Führungen in die Radiologie und in die Labordiagnostik am Programm. Nutzen Sie den kosten-losen PSA-Test im Rahmen des „Klini-kum Wissensforum Fokus: Krebs“!

Mehr zu Programm, Führungen und Infostände auf www.klinikum-wegr.at!

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„Die Innere Medizin I am Klinikum Wels-Grieskirchen verfügt über eine

der größten Endoskopie-Einheiten Österreichs – neben Routinemaß-

nahmen führen wir auch schwierige und seltene gastrointestinale

Untersuchungen durch“

Prim. ao. Univ.-Prof. Dr. Harald Hofer

was sie sChon immer wissen wollten …Im Anschluss an die Kurzvorträge stehen die Experten des Klinikums für Ihre Fragen zur Verfügung. Darüber hinaus erfahren Sie, was die Pathologie bei der Krebstherapie leistet. Die Spezialisten der Diätologie des Klinikums beantworten Fragen zur richtigen Ernährung. Als wichtige Partner in der Betreuung von Betroffenen sind auch die Hospizbewegung Wels und die Krebshilfe OÖ vertreten.

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Klinikum Wissensforum Fokus: Krebs11. Nov. 2016, 16:00 – 20:00 UhrFestsaal, B7 2. Stock Klinikum Wels-Grieskirchen Standort Wels

Erfahren Sie mehr über Krebsvor sorge, Früherkennung, innovative Therapie-möglichkeiten und Leben mit Krebs!

Klinikum Wissensforum – Eine Veranstaltungsreihe des Klinikum Wels-Grieskirchen

Programm

16:00 Uhr: Impulsvorträge und Expertentalk

→ Vorsorge geht vor Früherkennung – Darmkrebs ist vermeidbar OA Dr. Dietmar Hubner, Innere Medizin I, Gastroenterologie

→ Prostatakrebs sichtbar machen – dank innovativer bildgebender Verfahren Prim. Prof. Dr. Alexandre Pelzer, FEBU, Urologie

→ Diagnose Krebs – Psycho onkologie am Beispiel Brustkrebs Dr. Claudia Muhr, Frauen heilkunde und Geburtshilfe

→ Wie Abwehrzellen Blutkrebs bekämpfen – neueste gezielte Therapien bei Leukämie OÄ Dr. Sonja Burgstaller, Innere Medizin IV, Onkologie

→ Bewegung statt Bettruhe – körper liche Aktivität schützt und heilt Prim. Univ.-Prof. Dr. Josef Thaler, Innere Medizin IV, Onkologie

Führungen und Infostände

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diagnostik• Prostatakrebs sichtbar

gemacht – Pathologie als Lebensretter

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Hörimplantat

wie Bitte?manChmal sinD hÖrgerÄte niCht genug

in der therapie von hörstörungen oder Schwerhörigkeit ist die funktionalität eines hörgeräts manchmal nicht zufrie-denstellend. hno-experte thomas keint-zel vom klinikum Wels-Grieskirchen weiß, wann eine Versorgung mittels implantaten sinnvoll ist.

Unsere Ohren sind ständig aktiv – lebenslang und pausenlos. Sie wandeln Schallwellen in Informationen um, das Gehirn interpretiert die-se als Musik und Sprache. Ein gutes Gehör ist Voraussetzung für eine altersgemäße sprach-liche und geistige Entwicklung. Deshalb muss ein möglicher Hörverlust früh erkannt werden.

Zentrale Rolle im Hörprozess Die sogenannte Hörschnecke (Cochlea) spielt im Hörprozess eine zentrale Rolle: Sie wandelt die mechanische Energie der Schallwellen in komplexe Signale um, welche wiederum über den Hörnerv ins Gehirn weiter geleitet werden. Eine Reihe weiterer Ereignisse wird ausgelöst. Tritt in der Kette dieser Ereignisse ein Defekt auf, so entsteht eine Form von Hörverlust.

Mit dem Alter kommt der Hörverlust „Hören ist eine Hirnleistung“, sagt Thomas Keintzel, Leiter der Abteilung für Hals-, Na-sen- und Ohrenkrankheiten am Klinikum Wels-Grieskirchen. „Das Ohr gilt als Ver-mittler von Informationen, erst das Gehirn macht etwas daraus.“ Bei Hörproblemen oder Schwerhörigkeit kommt es deshalb vor allem zu einem Informationsdefizit, welches sich beispielsweise mit einem Hörgerät behandeln lässt. Aber: „Wenn die Verarbeitung im Ge-hirn nicht funktioniert, hilft kein Hörgerät“, gibt Keintzel zu bedenken. Ein plötzlicher Hörverlust kann jeden Menschen treffen. Die Ursachen dafür sind unterschiedlichster Natur. „Aber altersbedingter Hörverlust betrifft uns alle irgendwann.“ Bei Jugendlichen ist Lärm die häufigste Ursache für Schwerhörigkeit, bei fünfzig Prozent aller über 60-jährigen besteht eine „Mischform“ aus zentraler Verarbeitungs-minderung und peripheren Defizit. Ältere Menschen brauchen generell ein deutlicheres Sprachsignal.

Ab wann empfiehlt sich ein Hörimplantat?„Das muss man differenziert betrachten“, sagt der Welser HNO-Experte. „Für physiologische Altersprozesse braucht es ein Hörgerät und kognitives Training. Menschen, die über viele Jahre einen Hörverlust haben, die so schlecht hören, dass auch kein Hörgeräte mehr hilft, brauchen eine Innenohrprothese – sprich ein Hörimplantat.“ Mit einem „Cochlea-Implan-tat“, einer Elektrode, die ins Innenohr ein-gebracht wird, können zerstörten Haarzellen ersetzt werden. Das Cochlea-Implantat ist bis heute der einzige funktionstüchtige Ersatz eines Sinnesorgans. Über 450.000 Menschen mit Hörverlust konnten bisher davon profitieren.

Prim. Dr. Thomas KeintzelLeiter der Abteilung für

Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten Klinikum Wels-Grieskirchen

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Im Gespräch

mit Dr. Christoph Zulehner exPerteninterView

mehr bedarf es der Vernetzung dieser Spezialisten.

So wie das NahtstellenmanagementWE.G.E.42 dies bereits handhabt?Zulehner: Expertennetzwerke, wie WE.G.E.42 eines ist, stellen die Zukunft dar. Man braucht ja nur den Blick auf den Gesundheitsmarkt werfen. Die Tatsache, dass sich Gesundheits- und Pflegeanbie-ter zusammentun, ist ja ein untrügliches Zeichen für die zukünftige Entwicklung. Alleine in Oberösterreich gibt es dazu in den letzten Jahren mehrere Beispiele.

Aber heißt das nicht auch, dass bisherige Strukturen infrage zu stellen sind?Zulehner: Sicherlich. Auch wenn dies manche noch nicht wahrhaben wollen. Gesundheitsunternehmen sind Experten-organisationen. Der Wirkstoff solcher Organisationen ist Know-how. Und Know-how lässt sich nur bedingt in tra-dierte Strukturen kleiden. Wissen bahnt sich seinen Weg. Organisationen tun gut

Im Rahmen Ihrer Tätigkeit beschäf-tigen Sie sich mit der Strategie-entwicklung von Gesundheits- und Pflegeunternehmen. Aktuell legen Sie dazu eine provokative These vor: „Alleine agieren nur mehr die Dum-men“, schreiben Sie in einem Fach-magazin. Es geht um Ko-Kompetenz und neue Formen des Zusammenwir-kens. Was dürfen sich unsere Lese-rinnen und Leser darunter vorstellen?Zulehner: Wir leben längst in einer Welt der Experten. Über 26 Millionen Einträge verzeichnet alleine Google bei der Such-anfrage nach „Experte für ...“. Man hat den Eindruck, die Welt quillt über vor Experten. Bei genauer Betrachtung muss die Botschaft allerdings lauten: „... und es werden notwendigerweise mehr!“

Aber wohin führt das?Zulehner: Organisatorisch führt dies in eine neue Zeit. Egal ob im privaten oder beruflichen Umfeld. Sobald Aufga-ben komplexer werden, sind wir zuneh-mend auf Experten angewiesen. In vielen

Branchen. Denken Sie beispielsweise an Rechtsanwaltskanzleien. Der „Anwalt für Alles“ hat längst ausgedient. Es gibt Ex-perten für Verkehrsrecht, für Strafrecht, für Vertragsrecht, für Umweltrecht usw. Dasselbe gilt auch für die Gesundheits-branche. Das Wissen im Gesundheitswe-sen verdoppelt sich alle drei bis fünf Jahre. Diesem Wachstum kann kein einzelner Mensch entsprechen. Die Konsequenz liegt auf der Hand: Wir müssen uns spe-zialisieren.

Bedeutet dies nicht, dass die Exper-tenfelder immer kleiner werden?Zulehner: Zweifelsohne. Aber die Men-schen wollen von Spezialisten behandelt und betreut werden. Die Frage der Pa- tienten lautet schon lange nicht mehr: „Ist das in meiner Nähe?“ sondern „Wie gut machen die das?“

Diese Entwicklung stellt Gesundheits-unternehmen in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen. Denn: Je mehr die Spezialisierung fortschreitet, umso

nach mehreren Studienaufenthalten unter anderem an der harvard university Boston, uSa, und beruflichen aufenthalten in den Vereinigten Staaten, osteuropa und im nahen osten ist zulehner heute als selbstständiger unternehmer und Speaker tätig. Seine Schwerpunkte sind Strategie und management von know-how-orientierten unternehmen. er ist Verfasser mehrerer fachbücher und fachartikel sowie Gastdozent für Strategie und ko-kompetenz an hochschulen in deutschland und Österreich. zulehner ist allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für management von Gesundheits-, rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen. heuer erschien das von ihm mitentwickelte Planspiel für change-management in krankenhäusern.

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Strategieexperte für Gesundheits- und Pflegeunternehmen

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Im Gespräch

daran, diese Wege zu kennen und die Organisation diesen Notwendigkeiten an-zupassen. Nicht umgekehrt.

Können Sie das unseren Leserinnen und Lesern näher erläutern?Zulehner: Gerne. Gestatten Sie mir, das anhand eines aktuellen Medienereig-nisses zu tun: Heuer am 3. April erfuhr die Welt von den sogenannten „Pana-ma Papers“. Dahinter verbirgt sich die Aufdeckung von Briefkastenfirmen und Scheinunternehmen. Das für mich Span-nende an dieser Geschichte ist die Frage, wie es zu dieser Aufdeckung gekommen ist. Sie müssen sich vorstellen, dass bei diesem Projekt rund 400 investigative Journalisten aus über 70 Ländern betei- ligt waren. Innerhalb eines Jahres haben sie 2,6 Terabyte Datenmaterial aufge-arbeitet. Damit man ein Verständnis für die Menge bekommt: Das wäre, als wür-den 12 Sattelschlepper ihre Ladung vor die Redaktionstür einer Zeitung kippen. So etwas bewältigt man nur mit neuen Formen der Zusammenarbeit. Von sol-chen Beispielen versuche ich zu lernen und Modelle für die Gesundheitsbranche abzuleiten.

Können Sie uns erklären, worin der Nutzen solcher Formen der Zusam-menarbeit für Patienten liegen kann?Zulehner: Ich nenne Ihnen dazu zwei Beispiele: Denken wir zum einen an die immer komplexer werdende Behandlung von Tumorerkrankungen. Hier haben Medizinerinnen und Mediziner in den letzten Jahres bereits ein hervorragendes System ko-kompetenter Zusammenarbeit entwickelt, nämlich das Tumor-Board. Dabei handelt es sich um ein Experten-gremium, in dem Fallbesprechungen stattfinden und die einzelnen Spezialisten die neuesten Erkenntnisse aus der me-dizinischen Forschung ihres jeweiligen Fachbereiches einbringen.

Damit kann für Patienten sichergestellt werden, dass sie immer nach den neues-ten und erfolgversprechendsten Metho-den behandelt werden. Zum anderen geht es um das Zusammenwirken verschie-dener Gesundheits- und Pflegeunterneh-men in einem Netzwerk. Krankenhäuser können sich in Zukunft nicht mehr nur als solitäre Behandlungseinrichtungen verstehen. Nachdem sie spezialisiert sind auf einen Teil des Behandlungsprozesses, müssen sie nun auch Partner in einem Gesamtsystem werden. Die ersten zeigen das ja schon vor.

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• Grundausbildung der Fußpfleger/innen: Infoabend: 19.10.2016 ... (kostenlos, Anmeldung erforderlich)Kursdauer: 2.12.2016 – 3.6.2017

• Sozialpsychiatrischer Grundlehrgang: Infoabend: 1.12.2016/19.1.2016 ... (kostenlos, Anmeldung erforderlich)Kursdauer: 21.04.2017-22.12.2017

2 sehr unterschiedliche Highlights aus unserem Programm:

[email protected]: 0 810 / 004 005

Weitere Informationen über unser Ausbildungen und Angebote finden Sie auf unserer Homepage.

• Personalbedarf und Personaleinsatz in Gesundheits- und Pflegeunternehmen. Verlag Austrian Standards plus, 2016

• Strategisches Führen in Gesundheits- und Pflegeunternehmen Handbuch für die Praxis. Eul Verlag, 2011 • Tagesklinik. Konzeption und Evaluation am Beispiel Augenheilkunde. Eul Verlag, 2008

Speaker-Website von Dr. Christoph Zulehner: www.christophzulehner.com, Unternehmenswebsite: www.seGes.at

sen zu behaupten, mir wäre das alles ein-gefallen. Natürlich entwickelt man neue Ideen. Meist gemeinsam mit den Kun-den. Auch das ist Ko-Kompetenz. Aber die eigentliche Innovation besteht ja da-rin, nicht ständig Neues zu erfinden, son-dern Kluges zu verbinden. Die Zeit der Allrounder ist längst vorbei. Der Trend geht hin zum Multimarkenanbieter. Das machen uns die Hersteller anspruchs-voller Produkte längst vor!

Können Sie unseren Leserinnen und Lesern dazu noch ein Beispiel nennen?Zulehner: Betrachten wir den neuen Trend beim Freizeitradsport. Wirft man einen analytischen Blick auf die neuen E-Bikes, dann zeigt sich anhand eines konkreten Produktes folgendes: Das Rad ist von KTM, der Motor von Bosch, die Bremsen von Shimano, die Schaltung von Sram und die Federung von Fox. Warum tun das Markenhersteller. Weil

sie folgendes wissen: Es hat keinen Sinn bestimmte Dinge selber zu entwickeln, wenn es längst andere Spezialisten gibt, die das viel besser können.

und diese Entwicklung sehen Sie auch im Gesundheitsbereich?Zulehner: Unaufhaltsam. Alleine schon deshalb, weil es den einzelnen Spezia-listen gar nicht möglich ist, in allen Teil-bereichen „auf dem neuesten Stand zu bleiben. Das kann niemand bewältigen. Deshalb braucht es das Zusammenspiel von Top-Anbietern. Egal ob es sich dabei um ein Produkt oder um eine Dienstlei-stung handelt!

und dazu braucht es auch neue For-men der organisation. Wie beispiels-weise Ko-Kompetenz?Zulehner: Ja, genau. Wenn sie erfolg-reich sein wollen, werden sich Gesund-heitsanbieter in Zukunft damit beschäfti-gen müssen.

So wie dies bei WE.G.E.42 bereits passiert?Zulehner: Durchaus. Ein Netzwerk von Gesundheits- und Pflegeunternehmen weist alle Kriterien ko-kompetenter Sys-teme auf.

• Es sind hochspezialisierte Expertinnen und Experten beteiligt.• Die Anzahl der notwendigen Spezialisten ist mitunter groß.• Die Aufgabe ist hochkomplex. Die medizinisch-pflegerische

Behandlung und Betreuung gehört sicherlich zu den anspruchsvollsten Dienstleistungen.

• Der Ausgang ist manchmal unge-wiss. Selbst bei bester Qualität stellt die Medizin in manchen Bereichen einen Hochrisikobereich dar.

• Der Abstimmungsbedarf ist enorm. Im Rahmen einer Behandlung ist es notwendig, dass sich alle Beteiligten laufend koordinieren. Fachlich und organisational.

• Viele Abläufe sind kaum automati-sierbar. Es handelt sich um heraus-fordernde Prozesse, die vielfach von Mensch zu Mensch stattfinden.

Je mehr dieser Kriterien zutreffen, um so eher handelt es sich um ein ko-kom-petentes System. Nicht nur im Kranken-haus. Auch in anderen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen.

Auch in anderen Branchen?Zulehner: Es wird dem Gesundheitssy-stem gut tun, den Blick auch auf andere wissensgetriebene Dienstleister zu rich-ten. Da gibt es viel zu lernen. Für beide Seiten. Darin sehe ich meine Aufgabe als Strategieentwickler. Es wäre ja vermes-

BÜcher

gen müssen.

Im Gespräch

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Barrierefrei

„heitere BetrachtunGen Von ernsten angelegenheiten”

Das Zusammenleben von mehreren Ge-nerationen am Bauernhof wird von unter-schiedlichen Blickwinkeln betrachtet und zeigt auf, warum Spielregeln wichtig sind.

Die Vortragenden, Susanne Fischer und Erhard Reichsthaler, räumen mit so man-chen alt eingesessenen Ansichten auf,

und zeigen, wohin Konkurrenz führt und wann eher Kooperation gefragt wäre. Sie zeigen, warum Spielregeln wichtig sind, sie schauen gemeinsam mit dem Publi-kum auf Arbeit und Familie und machen Hoffnung, dass Zusammenleben am Bauernhof gut gelingen kann, wenn man sich einige Dinge zu Herzen nimmt und im Alltag beachtet. Mit Schmunzeln, La-chen und Augenzwinkern werden an die-sem Abend die Facetten des alltäglichen Wahnsinns durchleuchtet- vielleicht ist ja auch der ein oder andere Lichtblick dabei?

Anmeldung bis 25.11.2016

Einen weiteren Beitrag von Susanne Fischer finden sie auf der Seite 26!

Weiterführende infos unterwww.lfi.at, Tel. 050/6902-1500

VeranstaltunG!

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rheuma ein fluss an besChwerDen

Wenn morgens das heben des kaffeebechers zur hürde wird, weil die finger zu steif sind, die Gelenke fürchterlich schmerzen und geschwollen sind, sollte man rasch einen arzt aufsuchen: es könnte sich um eine rheumatoide arthritis handeln. dr. rudolf Puchner, internist und rheumatologe in Wels, will mit einer Studie auf diese krankheit aufmerksam machen.

Es ist egal, wie alt man ist, welcher Be-rufsgruppe oder sozialen Schicht man angehört: Eine rheumatische Erkrankung kann jeden treffen. Rheuma gehört zu den Gebrechen, die die meisten Kranken-standsfälle und eine vorzeitige Berufsun-fähigkeit hervorrufen. Der Begriff Rheu-ma kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Fluss“, da man früher der Mei-nung war, rheumatische Beschwerden würden von Stoffen und Säften hervor-gerufen, die im Körper umherfließen. Bei rheumatoider Arthritis können Gelenke bereits im ersten Jahr nach dem Auftre-ten der Beschwerden irreversibel geschä-digt werden. „Es gibt aber seit geraumer Zeit sehr wirksame Medikamente, die das Leben mit der Erkrankung nicht nur erträglich machen, sondern im Idealfall zu Beschwerdefreiheit führen“, sagt Dr. Rudolf Puchner.

Rheuma hat viele GesichterMan unterscheidet zwischen entzündlich-und degenerativ-rheumatischen Erkran-kungen. „Entzündliches Rheuma ist sel-tener, kann aber Menschen in allen Le-benslagen betreffen. Es entsteht nicht durch Abnützung, sondern als Folge einer Entzündung im Gelenk“, erklärt Dr. Ru-dolf Puchner den Unterschied zur dege-nerativen Form. „Degeneratives Rheuma entsteht durch Verschleiß und Abnützung im höheren Lebensalter oder bei Überbe-anspruchung, wie zum Beispiel im Knie bei Leistungssportlern oder an den Hand-gelenken von Schwerarbeitern.“

Internisten beschäftigen sich vordergrün-dig mit entzündlichen Gelenkerkrank-ungen, die zur Gruppe der Autoimmun-erkrankungen gehören. „Körpereigene

„Die Zusammenarbeit zwischen Allgemeinmedizinern und Rheumatologen

ist sehr gut. Mit Hilfe der Logistik der Ärztekammer für OÖ sollen die

Allgemeinmediziner von unserer epidemiolo-gischen Untersuchung unterrichtet und

auf die Erkrankung ̗rheumatoide Arthritisˊ aufmerksam gemacht werden.“

Dr. Rudolf Puchner, Internist und Rheumatologe in Wels

Rheuma

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Antikörper greifen quasi die eigenen Ge-lenkstrukturen an“, erklärt Dr. Puchner. Auch innerhalb der entzündlichen Rheu-maformen gibt es verschiedene Grup-pierungen, eine davon ist der Morbus Bechterew (ankylosierende Spondylitis): „Vordergründig ist hier die Wirbelsäule betroffen, es können aber auch andere Gelenke wie Hüfte oder Knie befallen sein. Prinzipiell geht die Erkrankung aber vom Kreuz aus.“ Der Mediziner warnt: „Wenn ein junger Mensch in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden über einen längeren Zeitraum über tiefsit-zende Rückenschmerzen klagt und die Schmerzen bei Bewegung besser wer-den, sollte bei einer Untersuchung diese entzündliche Wirbelsäulenerkrankung in Betracht gezogen werden.“ Eine weitere entzündliche Gelenkserkrankung ist die Gicht, die durch erhöhte Harnsäurewerte hervorgerufen wird. „Aus heiterem Him-mel beginnt meist nur ein Gelenk spon-tan zu schmerzen. Es ist erwiesen, dass bei der Gicht die Ernährung eine große Rolle spielt. Vor allem Bier, Most und

übermäßiger Fleischkonsum können die Harnsäurewerte negativ beeinflussen und in der Folge einen Gichtanfall auslösen“, erklärt Dr. Puchner.

Rheumatoide Arthritis kann jeden treffenDie bekannteste entzündliche Gelenker-krankung ist die rheumatoide Arthritis, die auf der ganzen Welt vorkommt und in jedem Alter auftreten kann. „Sowohl ein einjähriges Kleinkind als auch ein 80-Jähriger kann von diesem Leiden be-troffen sein“, sagt Dr. Rudolf Puchner. Die eigentlichen Auslöser dieser Krank-heit sind nicht bekannt; als ein Risikofak-tor ist das Rauchen zu nennen. In der Re-gel beginnt sie an den kleinen Hand- und Zehengelenken, im Verlauf können aber fast alle Gelenke des Körpers befallen sein; selbst innere Organe können betrof-fen sein. Nur durch eine rasche Diagno-se und frühzeitige Therapie, möglichst innerhalb der ersten drei Monate nach Symptombeginn (das können nicht nur Gelenksymptome, sondern auch Müdig-keit, Abgeschlagenheit und Fieber sein), ist eine optimale Behandlung mit einer möglichen Vermeidung von irreversiblen Schäden gegeben.

Team sucht nach InzidenzEs stellt sich nun die Frage, wie viele Neuerkrankungen an rheumatoider Ar-thritis es in Oberösterreich gibt. Interna-tional wird überwiegend die in England in den Jahren 1990 bis 1995 im 'Norfolk Arthritis Register' ermittelte Inzidenz als Maß für die Häufigkeit von Neuerkran-kungen mit dieser Diagnose in einem definierten Beobachtungszeitraum heran-gezogen. Rudolf Puchner möchte deshalb mit seinem Team aus Rheumatologen, Ärzten und Soziologen vom ärztlichen Qualitätszentrum eine Neubewertung der Erkrankungsrate in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren erheben. Die Studie wird maßgeblich unterstützt durch die Ärztekammer und die OÖ Gebietskran-kenkasse. Bei folgenden Symptomen sollte man an eine beginnende rheumatoide Arthritis denken:

• drei oder mehr geschwollene Gelenke• Beteiligung der Finger- und Zehengrundgelenke• Morgensteifigkeit vor allem der Hände, die mehr als 30 Minuten andauert

Doch wie können alle Patienten erreicht werden? „Die Zusammenarbeit zwischen Allgemeinmedizinern und Rheumatolo-gen ist sehr gut. Mit Hilfe der Logistik der Ärztekammer für OÖ und Vorträgen bei den Bezirksärztetagungen sollen die Allgemeinmediziner von unserer epide-miologischen Untersuchung unterrich-tet und auf die Erkrankung rheumatoide Arthritis aufmerksam gemacht werden. Zudem hoffen wir auf mediale Unterstüt-zung, um auch die Menschen in unserem Bundesland zu erreichen und auf die Symptome einer rheumatoiden Arthritis hinzuweisen“, sagt Dr. Puchner.

Wenn der Patient älter als 16 Jahre ist und die angeführten Beschwerden erst-mals im Jänner 2016 oder später auf-getreten sind (das heißt die Erkrankung im Jahr 2016 begonnen hat), wird er an einen Spezialisten, also einen Rheu-matologen überwiesen. „Jeder in Ober-österreich tätige Internist mit Zusatzfach Rheumatologie wurde bereits schriftlich und persönlich in einem eigenen Quali-tätszirkel entsprechend informiert und um Mithilfe gebeten“, erklärt Dr. Puchner das Vorhaben. Mit Fragebögen und Neu-erkrankungsmeldungen kann die Studie ausgewertet werden.

Projekt als Awareness-KampagneDurch das Projekt soll herausgefunden werden, wie hoch die Inzidenz – das heißt die Anzahl der an rheumatoider Arthritis Neuerkrankten im Zeitraum eines Jahres – in Oberösterreich wirklich ist, ob die Erkrankung mit Hilfe neuer Klassifikati-onskriterien rascher diagnostiziert werden kann und ob sie in den letzten zwei Jahr-zehnten an Häufigkeit zugenommen hat.

„Mit unserer Studie wollen wir den Be-kanntheitsgrad der Krankheit erhöhen und die Aufmerksamkeit von Patienten und Ärzten für dieses Leiden steigern. Somit handelt es sich auch um eine Awa-reness-Kampagne. Die Kenntnis über dieAnzahl der neuerkrankten Patienten hat nicht nur für Oberösterreich, sondern auch für den europäischen Zentralraum eine nicht unwesentliche gesundheits-ökonomische Dimension und leistet somit einen Beitrag im Sinne der Versorgungs-forschung“, sagt Dr. Rudolf Puchner. .

Quelle: Puchner, Rudolf: „Rheumatologie aus der Praxis. Ein Kurzlehrbuch der entzündlichen Gelenker-krankungen mit Fallbeispielen.“ Wien: Springer 2012

Dr. Rudolf PuchnerInternist und Rheumatologe in Wels

Rheuma

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„Wenn ein Generationskonflikt da ist, geht es niemandem in der Familie gut“, weiß die diplomierte Lebens- und Sozialberaterin Susanne Fischer aus Erfahrung. „Oft meint man, ein solches Pro-blem entstünde nur wegen einer Person. Aber das stimmt nicht, es ist immer das ganze familiäre System daran beteiligt.“ Daher sind auch alle Familienmitglieder gefordert, wenn es darum geht, einen Ausweg zu finden.

Einfache Maßnahmen bewirken oft WesentlichesDass sich Lösungen finden lassen, davon ist Susanne Fischer überzeugt. Schon seit zehn Jahren arbeitet sie in ihrem Beruf,

in keiner anderen Bevölkerungsschicht sind gemeinsames leben und arbeiten innerhalb mehrerer Generationen so eng verflochten wie bei Bauern. Über das konfliktpotenzial, aber auch die schönen Seiten der Großfamilie weiß die ober-österreicherin Susanne fischer, mitarbeiterin der psychosozialen kammerinitiative „lebensqualität Bauernhof“, einiges zu erzählen.

JunG & alt Bieten ChanCen & Vielfalt

generationen unter einem Dach

Gemeinsam leben

lebensWEGE | 27

Gemeinsam leben

etwa beim bäuerlichen Sorgentelefon (0810/676 810) oder bei den Erholungsaufenthalten der Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB). Darüber hinaus macht sie regelmäßig Hofbe-ratungen und hält Seminare zum Thema Leben und Arbeiten am Bauernhof. Die Chancen und Tücken der Großfamilie kennt die Oberösterreicherin also nur zu gut. Oft hat sie miterlebt, wie sich mit einigen – scheinbar einfachen, aber wesentlichen – Maßnahmen die Weichen für ein gutes Zusammenleben der Generationen stellen lassen.

Wichtig: darüber reden„Konflikte sind ja etwas Normales“, betont Fischer. „Und sicher kein Grund, sich zu schämen.“ Denn in Familien gibt es nun einmal verschiedene Wünsche, Bedürfnisse und Wertvorstel-lungen, die unter einen Hut zu bringen sind. Das ist nicht im-mer einfach. Aber damit sich diese Unterschiede nicht zu einem handfesten Problem auswachsen, müssen sie auf den Tisch. „Es ist wichtig, darüber zu reden und klare Vereinbarungen zu tref-fen.“ Etwa über die Rollenverteilung am Hof, genau definierte Zuständigkeitsbereiche, aber auch Freiräume für die einzelnen Familienmitglieder.

Veränderung als ChanceVor allem Veränderungssituationen erfordern das bewusste ge-meinsame Aufstellen von – möglicherweise neuen – „Spielre-geln“. Dazu zählen Ereignisse wie Hofübernahme und Einhei-

Bäuerliches Sorgentelefon (über SVB)Montag bis Freitag 8.30 bis 12.30 Uhr. Einfach zum Ortstarif anrufen unter 0810/676 810. Wir informieren und unterstützen Sie bei: Hofübergabe | Hofübernahme, Wirtschaftliche Probleme, Trennung | Scheidung, Depression, Alkohol, Sonstige Konflikte.

rat, aber auch Familienvergrößerung durch weiteren Nachwuchs oder Krisensituationen wie etwa bei Erkrankungen. Weil solche Phasen an und für sich schon potenzielle Reibungsflächen mit sich bringen, ist hier der rechtzeitige Austausch darüber, wie die Positionen künftig verteilt werden und der Alltag am be-sten zu gestalten ist, besonders ratsam. Zudem sind für eine harmonische Partnerschaft und den Familienfrieden getrennte Wohnbereiche und Rückzugsmöglichkeiten für die Ehepaare unverzichtbar. „Und zwar sowohl für die ältere als auch für die jüngere Generation“, so Fischer.

Genaue Absprachen treffenGenaue Absprachen bei der Hofübergabe sind ebenfalls ent-scheidend für das spätere gute Einvernehmen. „Dabei sollte man auch nicht auf einen Ausgleich für die mitarbeitenden Eltern vergessen.“ Die Gefahren schlummern oft im Unaus-gesprochenen, meint Fischer. „Es ist wichtig, dass man sich zusammensetzt und jeder gehört und ernst genommen wird.“ Ein großes Manko sieht sie darin, dass gegenseitige Wert-schätzung zu wenig gezeigt und ausgesprochen wird. „Das zu ändern, würde im Familiensystem viel Gutes bewirken.“ Dabei hat das Landleben wunderbare Seiten, findet die Beraterin. Die Vielfalt der Bezugspersonen, sowohl für die Kinder als auch für die ältere Generation, ist einmalig. „Und viele bäuerliche Fa-milien funktionieren gut“, versichert sie. „Aber auch dort, wo es Probleme gibt, stoße ich bei der Beratung grundsätzlich auf Wohlwollen und ein gemeinsames Ziel.“ Die beste Vorausset-zung also, Konflikte zu meistern.

7

Susanne FischerLebens- und Sozialberaterin

Ehe- und Familienberatung mit Schwerpunkt bäuerliche Familien

Bergham 16, 4072 AlkovenTel: 07274 / 71 595 oder

0676 / 33 40 621

1. Respekt: einander annehmen und achten, wie man ist

2. Einmischung vermeiden

3. Toleranz für andere Ansichten und Wertvorstellungen

4. freundliche und wertschätzende Umgangsformen

5. Ausgleich: Balance halten zwischen Geben und Nehmen, auch einmal Danke sagen

6. Freiräume und Rückzugsmöglichkeiten für alle schaffen

7. Rituale: gemeinsames Feiern und Gestalten von besonderen Tagen und Ereignissen stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl

Goldene reGeln für ein harmonisches miteinander (funktionieren nicht nur in bäuerlichen großfamilien!)

Lebens- und SozialberaterinEhe- und Familienberatung mit

Schwerpunkt bäuerliche Familien

Bergham 16, 4072 AlkovenTel: 07274 / 71 595 oder

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„Wartet nicht zu lange! Holt euch Hilfe!“

„Es gibt verschiedenartigste Hilfe! Man muss sie nur annehmen. Im Ge-spräch kann man sehr vieles klären!“

Konsulentin Mag.a Ulrike Pjeta, Sozialberatungsstelle Eberstalzell/Sozialhilfeverband Wels-Land

Helga H.

Seit Generationen lebt die Familie H. auf ihrem Bauernhof im Bezirk Wels-Land. Bis 2013 half das 80-jährige Ehepaar noch immer am Bauernhof mit, welchen der Sohn bewirtschaftet. Die Tochter des Landwirtspaares lebt mit ihrer Familie, Ehemann und zwei Töchtern, gleich ne-benan im eigenen Wohnhaus. Die Tochter sowie der Schwiegersohn und auch die Enkelinnen sind berufstätig.

Als 2013 der Vater nach einem Schlag-anfall im Krankenhaus behandelt wird, ändert sich die Situation des bis dahin sehr aktiven Landwirts. Die absehbare Pflegebedürftigkeit stellt die gesamte Familie vor Probleme. Tochter Helga er-kennt rasch, dass die Situation ernst ist und man auf Hilfe angewiesen sein wird. Sie organisiert einen Termin bei der Sozi-alberatungsstelle in Eberstalzell, welche prompt Hilfe für Pflege und Betreuung für zu Hause vermittelt.

Die Tochter kümmert sich trotz Hilfe im-mer mehr um die Eltern. Natürlich auch, um ihren Bruder zu unterstützen, der wei-ter die Landwirtschaft führt. Vater und Mutter fehlen zunehmend als Arbeitskräf-te am Hof, so dass sie viel Zeit am Bau-ernhof verbringt. Zusätzlich entschlie-ßen sich die Geschwister zu baulichen Veränderungen im Anwesen, sodass der Alltag des pflegebedürftigen Vaters ein-facher wird. Auch die Mutter kämpft auf Grund des zunehmenden Alters mit kör-perlichen Beschwerden. Den Haushalt al-leine zu schaffen fällt ihr immer schwerer und sie fühlt sich nicht mehr in der Lage

alles alleine zu bewältigen. Weiters stel-len sich bei beiden Zeichen zunehmender Altersschwäche ein. Obwohl sich die Geschwister mit ihren Familien liebevoll um ihre Eltern kümmern, ein reibungs-loser Ablauf des Familienlebens von Jung und Alt ist nicht mehr gewährleistet.

Wieder hilft die Sozialberatungsstelle beim Ansuchen um Pflegegeld für die bei-den. Die Geschwister sind sich einig, die Eltern sollen am Hof bleiben und immer gut versorgt werden. Helga, die Tochter, hat oft ein schlechtes Gewissen. Zu we-nig Zeit für die eigene Familie, zuviel Zeit für die Eltern und umgekehrt. „Zeit ist das kostbarste, was ich meinen Eltern und meiner Familie schenken kann“, so Helga, die Tochter. „Mein Bruderkann nicht alles machen.“ Dabei über-sieht sie auch ihre Grenzen. Vergisst ganz darauf, auf sich selbst achtzugeben dann sucht sie wieder die Hilfe der Sozialbe-ratungsstelle. Diese organisiert, dass die Tochter samt Familie die Bereitstellung von professioneller Betreuung und Pfle-ge noch mehr entlastet wird und auch Urlaub machen kann. Es ist wichtig, dass betreuende Angehörige genügend Kraft haben und auch mal an sich selbst denken können.

Im letzten Jahr wurden die gesundheit-lichen Beschwerden des Ehepaares grö-ßer, und die Familie beschließt in einem gemeinsamen Gespräch mit Mag.a Ulrike Pjeta von der Sozialberatungsstelle in Eberstalzell, eine 24-Stunden-Betreuungin Anspruch zu nehmen. Zusätzlich wirddas Angebot von Betreuungsstunden durch eine ausgebildete Demenztraine-rin angenommen und von der gesamten Familie als sehr hilfreich empfunden.

Derzeit wird das Ehepaar von einer 24-Stunden-Betreuung betreut.

Heute betreibt der Sohn weiter alleine die Landwirtschaft. Die Tochter samt Fami-lie kann ein eigenständiges Leben führen, trotz der örtlichen Nähe. Probleme wer-den in der Familie angesprochen, und die Sozialberatungsstelle wird immer wieder als professionelle Ratgeberin bei diversen Problemen konsultiert.

es ist eigentlich vorhersehbar und doch für die meisten kinder ein Schock: Vater oder mutter werden alt und brauchen Pflege. die Geschwister hans, Gerhard und helga kümmern sich seit vier Jahren um ihre mutter und ihren Vater.

wenn die eltern alt werDen

Gemeinsam Leben

v. l. n. r.: Mag.a Ulrike Pjeta und Helga H.

Sozialberatungsstellen im Bezirk Wels-LandEberstalzell Tel.: 0664/1981100 Lambach Tel.: 0664/1981102 Marchtrenk Tel.: 0664/1981103 Thalheim/Gunskirchen Tel.: 0664/1981105

lebensWEGE | 29

Kinder haben oft keine Möglichkeit, alten Menschen zu begeg-nen und Beziehung zu ihnen aufzubauen. Beiden Seiten fehlt dadurch die Möglichkeit, Erfahrungen im Umgang miteinander zu sammeln, ein Nebeneinander der Generationen entsteht.

KinderGarten & BezirKs-alten- und PfleGeheim

unter einem DaCh

hochbetagte menschen verschwinden zunehmend aus dem öffentlichen leben, aufgaben und funktionen, die bisher die familie erfüllt hat, werden auf institutionen

ausgelagert. alte menschen sind dadurch oft nicht mehr ins familienleben integriert, und kinder wachsen

ohne die erfahrung, Großeltern zu haben, auf.

JuNG uND ALT – EIN KINDERGARTEN IM SoZIAL-ZENTRuM BAPH KALLHAM uND DIE VoRTEILE:

• Begegnungsrahmen für Jung und AltDer integrierte Kindergarten fördert Lebenskompetenzen sowohl für Kinder als auch Senioren. Im Gegensatz zu Angeboten und Aktivitäten durch Kindergartengruppen, die zu Besuch kommen und oft aufgesetzt und inszeniert erscheinen, kommt es im Eingangsbereich, Garten und auf Gängen zu spontanen Begegnungen zwischen Kindern und Heimbewohnern.

• geplante Unternehmungen und AktivitätenBei geplanten Unternehmungen und Aktivitäten steht ausgleichendes Geben und Nehmen im Vordergrund, die Gemeinsamkeit hat oberste Priorität. Anknüpfungspunkte können Singrunden, Bastelrunden, Kochen, Theatergrup-pen und Turnstunden im Haus der Senioren sein.

Besuchsnachmittage im Kindergarten beziehen Senioren in den Alltag der Kinder ein. Sie bieten Gelegenheit zum Kennenlernen, zu spontanen Gesprächen, Erzählungen von früher und zum Mitsingen von Kinderliedern. Gemein-same Unternehmungen erfordern Planung und Absprachen zwischen dem Personal des Kindergartens und des Senio-renheimes, damit dieses Miteinander gelingt. Wichtig ist, Rückzugsmöglichkeiten und Ruhepole bei gemeinsamen Aktivitäten für Senioren, aber auch für die Kinder zu haben.

• der Kindergarten im Seniorenheim verbindetKinder sind aufgeweckte, spontane und offene Wesen und können somit Senioren aus ihrer Zurückgezogenheit und Reserve locken. Durch gemeinsames Tun erfahren Kinder und Senioren Selbstbestätigung, lernen Rücksichtnahme, aufeinander einzugehen und sich gegenseitig zu schätzen. Die Senioren erhalten wieder eine Aufgabe, erleben Fröh-lichkeit, Kinder erleben alte Menschen nicht nur krank und gebrechlich, sondern auch deren Stärken. Zudem wer-den Kontaktfähigkeit, Toleranz und Gemeinschaftsfähig-keit bereits in jungen Jahren angelegt.

Sicht der Heimbewohner und AngehörigenHier sollte vor allem der Aspekt der „Normalisierung“ der Heimsituation genannt werden. Viele Menschen kommen aus Familien und sind gewohnt, mehrere Generationen unter einem Dach gehabt zu haben. Gelegentliche Konflikte wegen Lärm stellen auch eine „Normalität“ dar.

Speziell für demenzkranke Menschen können Gespräche mit Kindern ein Erinnern fördern und sich positiv auswirken. Ein Generationenmodell beugt einer Ghettoisierung vor und wird auch von Angehörigen als Bereicherung mit hoher gesellschaft-licher Akzeptanz betrachtet.

Literaturquellen: Zykan, Petra, Diplomarbeit 2009: „Kinder im geriatrischen Pflegekrankenhaus – Utopie oder Bestandteil normalen Alltagslebens?“

Gemeinsam Leben

30 | lebensWEGE

Erste Hilfe

was Kann ich tun?

abC Der kinDernotfÄlle

für laien

OÄ Dr. Susanne Niedersüss-MarkgrafAbteilung für Kinder- und Jugendheilkunde, Spezialistin für Neona-tologie und Pädiatrische Intensivmedizin, Klinikum Wels-Grieskirchen

lebensWEGE | 31

Erste Hilfe

fieberkrampf, atemnot, Verkehrsunfall − erleidet ein kind einen notfall, sind eltern und beteiligte erwachsene oft wie paralysiert. doch bis die rettung eintrifft, können wertvolle minuten verstreichen. deshalb ist es wichtig, auch als medizinischer laie rechtzeitig die richtigen maßnahmen zu ergreifen.

„Ein Kindernotfall ist, wenn sich ein Kind in einer kritischen kranken Situation be-findet, durch welche Sauerstoffsättigung und Herzfrequenz ohne adäquate Be-handlung innerhalb einer gewissen Zeit abnehmen und es zu einem Herz-Kreis-lauf-Stillstand kommen kann“, erklärt Susanne Niedersüss-Markgraf, Ärztin für Kinder- und Jugendheilkunde am Klini-kum Wels-Grieskirchen und Spezialistin für Neonatologie und Kindernotfälle. Ge-meinsam mit ihren Kolleginnen schult sie

zum Beispiel Eltern im Krankenhaus in der Neugeborenenreanimation.

Häufigste KindernotfälleBeim Erwachsenen liegen einem Notfall meist ein Herzinfarkt oder ein Schlagan-fall zugrunde. Klassische Auslöser eines Kindernotfalls sind hingegen einerseits verschiedenste Formen von Beeinträch-tigungen der Atmung, wie etwa Pseu-dokrupp. Zur zweiten großen Gruppe zählen andererseits Ursachen wie großer Flüssigkeitsverlust bei Durchfällen und Erbrechen oder Traumen mit hohem Blut-verlust. Auch neurologische Gründe, zum Beispiel Krampfanfälle, Unfälle und Ver-giftungen, stellen Kindernotfälle dar. Die meisten Notfälle für den Notarztdienst sind der Häufigkeit nach Fieberkrämpfe und fieberhafte Erkrankungen, Kreislauf-kollaps, Atembeeinträchtigungen durchSchwellungen im Mund- und Rachen-raum oder Verletzungen durch Stürze oder den Fall aus geringerer Höhe. Das Blockieren der Atemwege durch Fremd-körper wie Bonbons, Nüsse oder kleine

Spielzeugteile bildet eher das Schluss-licht. Florian Wimmer, Anästhesiologe und Intensivmediziner, wird als Notarzt auch zu Rettungseinsätzen mit Kinder-beteiligung gerufen: „An der Gesamtheit der Einsätze im Notarztdienst sind Kin-dernotfälle sehr selten. Trotzdem ist jeder Einsatz hier für uns etwas Spezielles. Oft entscheiden die Minuten bis zum Eintref-fen eines Rettungsmittels über Leben und Tod. Aus diesem Grund ist die Schulung von Laien in Erster Hilfe umso wichtiger.“ Rettungskette beim Kind Beobachtet ein Erwachsener einen Kin-dernotfall, empfiehlt Niedersüss-Mark-graf: „Zuerst gilt: Selbstschutz geht vor Fremdschutz. Dann prüft man durch lautes Klatschen oder Ansprechen des Kindes oder über einen leichten Schmerz-reiz, ob das Kind bei Bewusstsein ist.“ Ist ein Kind bewusstlos, ist das ein ausrei-chender Grund, die Rettung zu alarmie-ren. Jedoch ist zu beachten: „Beim Kind heißt es „Call fast“, das bedeutet, wenn nur eine Person vor Ort ist, werden zu-erst Maßnahmen gesetzt und dann die Rettung verständigt“, beschreibt Walter Bonfig, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde, die richtige Vorge-hensweise. „Bei einem Erwachsenennot-fall heißt es hingegen „Call first“, da viel öfter ein Defibrillator benötigt wird.“

CZuerst werden durch die richtige Positionie-rung des Kopfes die Atemwege geöffnet: Bei einem Säugling darf der Kopf dabei nicht überstreckt werden, da die Atemwege noch sehr eng sind und sich diese sonst verlegen können – der Kopf wird deshalb in eine neutrale Position gebracht. Bei Kindern über einem Jahr wird der Kopf überstreckt. Die Atemwege können etwa durch Erbrochenes, Speisereste oder Spielzeugteile verlegt sein. Ist ein Fremdkörper zu sehen bzw. greifbar, sollte man ihn entfernen. Keinesfalls sollte man aber versuchen, das Kind zum Erbrechen zu bringen. Ist kein Fremdkörper zu sehen, dann kontrolliert man durch Sehen, Hören und Fühlen, ob eine Atmung vorhanden ist.

Atmet das Kind nicht, dann beginnt man mit fünf sogenannten Initialbeatmungen. „Den Säugling in der Neutralposition über Mund und Nase zu beatmen, ist am besten“, erklärt Niedersüss-Markgraf. Bei Kindern über einem Jahr führt man eine Mund-zu-Mund-Beat-mung wie beim Erwachsenen durch, die Nase wird dabei zugehalten, der Kopf überstreckt.

Gibt das Kind nach diesen ersten fünf Beatmungen kein Lebenszeichen von sich − hustet nicht, schluckt nicht, atmet nicht − beginnt man mit der Herzdruckmassage. Hierbei kann man nichts falsch machen – auch nicht, wenn der Kreis-lauf des Kindes noch besteht.

Wenn ein Kind nicht reanima-tionspflichtig ist, zeigt es das von selbst, zum Beispiel indem es schreit.

fÜr atemweGe

fÜr BeatmunG

fÜr circulation (Kreislauf)

A

und Fühlen, ob eine Atmung

B

Säugling Neutralposition

Säugling Initialbeatmung

Kind Initialbeatmung

Kind Kopf überstreckt

was der laie tun Kann bis das notfallteam eintrifft, können beteiligte wertvolle hilfe leisten:

Prim. Priv.-Doz. Dr. Walter Bonfi gLeiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde, Klinikum Wels-Grieskirchen

32 | lebensWEGE

Erste Hilfe

Push hard and push fast!„Die Herzdruckmassage hilft nur, wenn man sie schnell und fest genug macht, sonst ist sie sinnlos. Übt man den Druck über dem Brustbein aus, ist die Verlet-zungsgefahr für andere Organe sehr ge-ring“, führt Niedersüss-Markgraf aus. Die aktuellen Empfehlungen für den Laien lauten 30 Herzdruckmassagen im Wechsel zu zwei Beatmungen, eine Mi-nute lang, nach dem gleichen Schema wie bei Erwachsenennotfällen. „Man hofft, in der ersten Minute der Basis-reanimationsmaßnahmen den durch ei-nen Atemstillstand entstandenen Herz-Kreislauf-Stillstand reversibel machen zu können. Erst nach einer Minute greift man zum Telefon und alarmiert die Ret-tung, sofern dies nicht schon durch eine andere Person erfolgt ist.“

Der größte Fehler ist, nicht zu beginnen!„Wenn die Rettung eintrifft, verstehen es die Eltern als Erleichterung, wenn ihnen jemand die Verantwortung für den Notfall ab- und die Reanimation übernimmt“, erklärt Niedersüss-Mark-graf. Bei den Reanimationsmaßnahmen durch die Profis sollten Eltern grundsätz-lich dabei sein: „Wünschenswert wäre,dass es jemanden gäbe, der sich um die Eltern in dieser Zeit kümmern kann und erklärt, was passiert und welche Maß-nahmen gesetzt werden.“ Während des Transports und im Krankenhaus wird die Reanimation unter Einbeziehung der entsprechenden zur Verfügung ste-henden Hilfsmittel und Maßnahmen, wie zum Beispiel Sauerstoff, Blutab-nahme und Venenzugang, Medika-mente, Monitoring, EKG und Defibril-lator, fortgeführt.

Nachdem sichergestellt ist, dass die Atemwege frei sind, wird die Atmung selbst beurteilt: ob sich das Kind dabei vermehrt anstrengt, schneller oder langsamer atmet oder ungewöhnliche Atemgeräusche hörbar sind. Alarmierend sind Geräusche, wie Stöhnen oder Stridor, welche durch die Verengung der oberen Atemwege entstehen können. Weitere Signale sind bebende Nasenflügel, ein stark mitatmender Bauch und auch Einziehungen zwischen den Schlüsselbeinen bzw. den Rippen.

resPiratorischer notfallwas tun, wenn Das kinD niCht atmet?Bei kindern sind die atemwege noch eng, deshalb können bereits geringe Schwellungen der Schleimhaut zu atemproblemen führen. alarmsymptome sind verlangsamte reaktion, unruhe, starke Blässe bzw. färbung der haut von violett bis blau.

OA Dr. Florian WimmerInstitut für Anästhesiologie und Intensivmedizin I, Klinikum Wels-Grieskirchen

• Blockiert ein Fremdkörper die Atemwege und hustet das Kind effektiv, soll der Erwachsene nicht eingreifen und das Kind zum Husten ermuntern.

• Wenn ein Säugling mit einem Fremdkörper in den Atemwegen nicht effektiv hustet und noch bei Bewusstsein ist, schlägt man ihm fünf Mal auf den Rücken, dreht ihn um und übt fünf feste Thoraxkompressionen mit zwei Fingern am Brustbein aus. Bei Kindern über einem Jahr übt man zuerst fünf Schläge auf den Rücken und dann fünf Oberbauchkompressionen (Heimlich-Manöver, mit C-Griff unter Rippenbögen nach oben drücken) aus.

• Ist die Atmung insuffizient, sofort mit der Beatmung starten. (siehe B, Seite 31).

BIS DIE RETTuNGSKRÄFTE EINTREFFEN, SoLLEN ELTERN SELBST MASSNAHMEN SETZEN:

v. l. n. r.: Prim. Priv.-Doz. Dr. Walter Bonfi g und das Schulungsteam für Kindernotfälle:

OÄ Dr. Susanne Niedersüss-Markgraf, OÄ Dr. Elisabeth Steiner und

OÄ Dr. Birgit Haider-Kienesberger

lebensWEGE | 33

Erste Hilfe

Der FieberkrampfSymptome: Während eines Fieberkrampfes sind Kin-der nicht ansprechbar und zyanotisch. Die Extremitäten können zucken, sich versteifen oder an Spannung verlieren. Begleitsymptome sind das Verdrehen der Augen, Speichelfluss, Blässe bzw. Blau-färbung der Haut, Stuhl- oder Urinab-gang. Nach dem Krampf treten Müdig-keit und Schläfrigkeit auf. Der Krampf dauert meist 30 bis 60 Sekunden – unter 15 Minuten gilt er als unkompliziert. Ein Atemstillstand tritt in der Regel nicht auf.

Maßnahmen:Ruhe bewahren, sicherstellen, dass sich das Kind nicht verletzt, wenn möglich in die stabile Seitenlage bringen. Kind genau beobachten, ob es weiterhin atmet und sich nach dem Krampf wieder stabi-lisiert. Alarmieren Sie bei jedem Fieber-krampf die Rettung!

FlüssigkeitsverlustSymptome: Das Kind weist einen veränderten Be-wusstseinszustand auf, wirkt apathisch, seine Reaktionen sind verzögert. Der Spannungszustand der Haut nimmt ab, die Schleimhäute sind trocken. Die Kin-der haben keinen Harn, es kommen keine Tränen, wenn sie weinen. Bei Säuglingen kann eine eingesunkene Fontanelle er-kennbar sein.

Maßnahmen:Reagiert das Kind nicht mehr, soll man die Rettung rufen. Solange es erweckbar ist, können Eltern das Kind selbst in die Ambulanz bringen.

unfälleUnfälle sind die häufigste Todesursache bei Kindern und Jugendlichen. Aufgrund der niedrigen Körperhöhe sind Kinder oft Opfer von Verkehrsunfällen. Viele Schädel-Hirn-Traumen enden tödlich, primär oder sekundär durch eine schwere Hirnschädigung. Neben Verkehrsunfällen ist auch die Ertrinkungsgefahr groß, etwa durch Schwimmbecken im Garten. Eine entsprechende Unfallprävention nimmt daher einen zentralen Stellenwert ein.

resPiratorischer notfall

weitere arten Von kinDernotfÄllen

IntoxikationIm Falle einer Vergiftung ist die erste Maßnahme, die Vergiftungszentrale in Wien zurate zu ziehen, unter:

was?möglichst genaue bezeich-nung der substanz bzw. des produkts (medikament, Chemikalie, pflanze, Droge etc.)

wie Viel?möglichst genaue mengen-angabe: anzahl von tabletten, Volumenangabe in schlucken, löffelgröße

wer?alter, gewicht, geschlecht und zustand des kindes

wann?zeitpunkt des kontakts

wo?ort des geschehens

wie?Verschlucken, einatmen oder hautkontakt

warum? (unabsichtlich oder absichtlich herbeigeführt) wenn das kind erbrechen möchte, dann soll es erbrechen. Das erbrechen darf aber nicht von medizinischen laien erzwungen werden, denn bei Verätzungen könnte dadurch die speiseröhre perforiert wer-den. besser ist, unter klinischen bedin-gungen − falls indiziert − etwa aktivkohle zu verabreichen. beobachten sie, wie sich das kind verhält: starkes würgen, speicheln oder auch brechreiz sind alarmsymptome, insbesondere bei blutigen beimengungen − dann unbedingt die rettung sofort alarmieren! proben der eingenommenen substanzen bzw. deren Verpackungen, schachteln oder flaschen müssen immer mit in die klinik genommen werden, damit das schädi-gende mittel exakt bestimmt werden kann.

Machen Sie folgende Angaben:

Erste Hilfe

möglichst genaue bezeich-

des produkts (medikament,

folgende Angaben:

+43 1 406 43 43

34 | lebensWEGE

Familie & Kind

Für viele Eltern bedeutet das nicht nur eine besonders schmerzhafte und psychische Belastung, auch der Alltag verändert sich radikal. Die Bedürfnisse des Kindes stehen im Vordergrund: Ernährung, Pflege, regel-mäßige Arztbesuche, Therapien, Behör-dengänge, die Auseinandersetzung mit der Behinderung an sich und die Betreuung sind sehr aufwändig.

Eltern eines behinderten Kindes zu sein, ist ein Fulltime-Job, egal ob Tag oder Nacht, und das oftmals nicht nur im Kindesalter, sondern über Jahre bzw. Jahrzehnte hinaus. Was im ersten Moment einschüchternd und unüberwindbar scheint, kann sich dennoch positiv auf das Familienleben auswirken. Familien mit beeinträchtigten Kindern haben oftmals einen sehr starken Fami-lienzusammenhalt und leben weitgehend „normaler“, als die Gesellschaft denkt. Der Verein Miteinander bietet Eltern verschie-dene Unterstützungsmöglichkeiten, um die Lebensumstände zu erleichtern und somit eine einfachere Integration in unsere Ge-sellschaft zu ermöglichen.

Frühförderung und FamilienbegleitungDie Frühforderung ermöglicht, die Ent-wicklung des Kindes in seiner vertrauten Umgebung zu fördern und die Entwick-lungsschritte spielerisch zu unterstützen. Die Eltern werden dabei vertrauensvoll beraten und begleitet. Für Familien, die

Kontakt: Frühförderstelle Linz (Bezirke: Linz-Stadt, Linz-Land, Perg, Wels-Stadt, Wels-Land, Steyr-Stadt) Schillerstraße 53/3, 4020 Linz, Tel.: 0732/663328 [email protected]

Kontakt: miteinander Freizeitclub Wels, www.freizeitclub-wels.jimdo.comSarah Peham, Tel.: 0699/17185469

die Geburt eines behinderten kindes stellt für die gesamte familie eine große herausforderung dar. Genauso wie ein unerwarteter unfall oder eine krankheit.

die Frühforderung in Anspruch nehmen, besteht das zusätzliche Angebot der Fami-lienbegleitung. Dabei wird die elterliche Erziehungskompetenz zusätzlich durch Beratungsgespräche und Informationsü-bermittlung gestärkt, und Geschwister-kinder werden mehr miteinbezogen. Das Angebot der Frühforderung und Beratung steht den Eltern ab der Geburt bis zum Schuleintritt einmal pro Woche für 1,5 Stunden kostenfrei zur Verfügung. (Bei Bezug von Pflegegeld wird ein Selbstbe-halt von 10 % verrechnet.)

Freizeitclubs des Vereins MiteinanderDas Programm der Freizeitclubs des Ver-eins Miteinander, die alle Teilnehmer/in-nen gemeinsam erstellen, besticht durch seine Vielfalt. Von Basteln, Wandern, Ke-geln, Minigolf bis hin zu Restaurantbe-suchen, Schwimmen und verschiedenen Ausflüge. Der Verein Miteinander fördert soziale Kontakte und bietet Kindern und Jugendlichen einen Ausgleich vom Schul- und Lebensalltag, und natürlich kommt der gemeinsame Spaß nicht zu kurz.

unterStÜtzunGS-mÖGlichkeitenfür eltern mit kinder mit Beeinträchtigung

4die „Grossen 4“ der gesunden Jause

1. Brot und Co.: Eine dicke Schnitte Brot, dafür

den Belag dünner halten, Müsli bietet eine gute Abwechslung,

Semmel und Weißbrot sollen die Ausnahme sein.

2. Milch und Käse (fettarme Varianten bevorzugen):

(Frisch-)Käse, Topfen, Joghurt, Milch. Süße Milchsnacks und -riegel enthalten oft wenig Milch, dafür viel Zucker. Sie gelten daher als Naschereien.

3. Obst und Gemüse: gehören zu jeder Jause dazu, machen die Jause bunt

4. Getränke: (Mineral-)Wasser, Früchte-

oder Kräutertee (ungezuckert bis leicht gesüßt). Limonade, Fruchtsäfte sowie -nektare und Sirupe enthalten viel Zucker: auf alle Fälle mit Wasser gut verdünnen! Eistee und Cola-Getränke enthalten viel Zucker und Koffein.

„Neben Heften und Stiften darf in der Schultasche die Jause nicht fehlen. Sie gibt Ihrem

Kind Kraft und Energie, die es für den anstrengenden Schul-alltag braucht. Wer Frühstück

und Jause verweigert, wird bald müde und kann dem

Unterricht schwerer folgen.“

gesundes-oberoesterreich.at

Für viele Eltern bedeutet das nicht nur eine besonders schmerzhafte und psychische Belastung, auch der Alltag verändert sich radikal. Die Bedürfnisse des Kindes stehen im Vordergrund: Ernährung, Pflege, regel-mäßige Arztbesuche, Therapien, Behör-dengänge, die Auseinandersetzung mit der Behinderung an sich und die Betreuung

und Koffein.

lebensWEGE | 35

Familie und Kind

und so funktioniert´s:Bei Vorliegen einer medizinischen Voraussetzung kann die „Gratis-Zahn-spange“ kostenlos in Anspruch ge-nommen werden. Ob ein Anspruch be-steht, orientiert sich am internationalen IOTN (Index of Orthodontic Treatment Need) wobei ab Stufe 4 bis 5 der me-dizinische Behandlungsbedarf besteht. Derzeit bieten in OÖ bereits 26 von 32 Planstellen die kieferorthopädische Leistung an, auch das Zahngesund-

ein Jahr gratis-zahnspange in oÖSeit Juli 2015 stellt die oÖGkk die neue leistung „kieferorthopädie für kinder und Jugendliche“ zur Verfügung. für rund 2000 kinder und Jugendliche bis 18 Jahre wurden die kosten für die leistung bereits übernommen.

heitszentrum der OÖGKK in Linz. Besteht die Vermutung nach einer Erstberatung beim Vertragszahnarzt, dass eine behandlungsbedürftige Zahn-fehlstellung feststeht, wird beim Ver-tragskieferorthopäden bzw. im Zahn-gesundheitszentrum in Linz nochmals abgeklärt, ob die IOTN-Stufen 4 oder 5 vorliegen. Liegt diese Voraussetzung vor, wird die Zahnspangenversorgung als Kassenleistung und somit ohne pri-vate Kostenbeteiligung abgerechnet.

neue aPP „... Von anfang an bringt fotobuCh für Junge eltern“für alle, die schwanger sind oder gerade ein Baby bekommen haben, hat die oÖGkk jetzt eine app entwickelt, die wertvolle tipps und infos rund um die Schwangerschaft und die erste zeit mit dem Baby gibt.

Aber auch jede Menge Spaß bringt die App. Mit einem eigenen Fotoalbum auf der App können Eltern die einzigartigen Schnapp-schüsse ihres Babys einfach hochladen, und als OÖGKK-Ver-sicherte bekommt man auf Wunsch ein gedrucktes Babyalbum direkt zugesandt.

• Infos über die Entwicklung des Babys im Mutterleib

• Was hilft gegen Übelkeit?

• Welche Ernährung ist gesund für Mutter und Baby?

• Welche Vornamen liegen in den Charts ganz vorne?

• U. v. a. m.

gesundes-oberoesterreich.at

kostenloser Download im google playstore oder in itunes

36 | lebensWEGE

Interview

Es freut mich, dass Sie sich Zeit für ein Gespräch genommen haben. Derzeit haben Sie ja sicher einen übervollen Termin-kalender. Wie ist es Ihnen als Quereinsteigerin beim Wechsel in die Politik ergangen?Gerstorfer: (lacht). Sie glauben gar nicht, wie oft mir diese Fra-ge gestellt wird. Manchmal mit einem etwas mitleidigen Unterton. Ich kann aber aus ganzem Herzen heraus sagen, dass ich mich sehr wohl in meiner neuen Rolle fühle. Ich hatte auch als AMS Landes-geschäftsführerin einen vollen Terminkalender. Nur die Termine am Wochenende sind etwas mehr geworden. Gleichzeitig sind mir meine Zuständigkeiten für Sozi-ales und Frauen wie auf den Leib geschneidert. Ich habe mich beruf-lich fast drei Jahrzehnte mit diesen Themenfeldern auseinandergesetztund bringe daher die entsprechende

etwas mehr als 100 tage sind vergangen, seitdem die gebürtige alkovnerin Birgit Gerstorfer an die Spitze der SPÖ ober-österreich gewählt wurde und als einzige frau in die landesregierung eingezogen ist. als landesrätin ist die ehemalige chefin des arbeitsmarktservice oberösterreich für Soziales, frauen und Gemeinden zuständig.

die PolitiK Braucht mut unD optimismus

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Birgit Gerstorfer Landesrätin für Soziales, Frauen und Gemeinden

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drohenden Bürgerkrieg gesprochen hat. Ich frage mich: Wie sollen Menschen die solche unsinnigen Untergangszenarien an die Wand malen und die Menschen ohne Grund verunsichern in der Lage sein, die Zukunft unseres Landes positiv zu gestal-ten? Wer als Führungskraft in einem Un-ternehmen ohne Grund Unsicherheiten bei den Mitarbeiter/innen schürt ist – und das ist ja unbestritten – wohl auch nicht zum Chef geeignet.

Mein Zugang ist jedenfalls ein anderer: Ich will der Angstmache ein positives Konzept der Politik gegenüberstellen. Und natürlich muss man dafür auch lie-fern. Das Thema Arbeit und die schwie-rige Situation am Arbeitsmarkt haben für mich daher eine enorme Priorität. Wir müssen unsere Arbeitsmarktpolitik inten-sivieren und zwar rasch. Eine erfüllende Beschäftigung, die finanzielle und sozi-ale Sicherheit gibt, ist das Um und Auf.

Kommen wir zur Sozialpolitik. Sie haben eine sehr umfassende Evaluierung des Sozial-Ressorts angekündigt. Was kann man sich von einem solchen Projekt erwarten?Gerstorfer: Das Sozial-Ressort des Landes Oberösterreich steht vor ganz besonderen Herausforderungen. Wir haben steigende Bedarfe nach sozialen Dienstleistungen. Aufgrund der demo-graphischen Entwicklung im Bereich der Altenbetreuung- und Pflege, aber auch im Bereich der Chancengleichheit für Menschen mit Beeinträchtigungen. Gleichzeitig ist das Sozialbudget seit der Wirtschaftskrise 2008 nicht mehr in dem Ausmaß gewachsen, das notwendig wäre um diese Bedarfe abdecken zu können.

Meine Aufgabe besteht also darin, die hohe Qualität sozialer Dienste in Oberö-sterreich aufrecht zu erhalten und gleich-zeitig mehr Menschen eine Leistung zu gewährleisten. Klingt nach der Quadratur des Kreises, ist aber eine Aufgabe, die ich mit viel Managementerfahrung und guter Planung meistern kann. Das Projekt Sozialressort 2021+ holt alle im Landtag vertretenen Parteien, die Betroffenen, die

Erfahrung mit. Als ausgebildete Quali-tätsmanagerin die viel Führungserfah-rung sammeln durfte, tue ich mir relativ leicht auch große Organisationen wie die in meiner Zuständigkeit stehenden Ab-teilungen des Landes Oberösterreich zu führen und für gute Ergebnisse zu sorgen. Daher sehe ich mich gar nicht so sehr als Quereinsteigerin. Ich war immer ein poli-tischer Mensch.

Sie haben ihre ehemalige Rolle im AMS angesprochen, wo Sie sich von einer Teilzeit-Sekretariatskraft zur Landeschefin hochgearbeitet haben. Jetzt sind die Landesrätin und SPö Parteivorsitzende. Würden Sie sich als Karrierefrau bezeichnen?Gerstorfer: Für meinen Lebensweg war mein Elternhaus sicherlich prägend. Mei-ne Eltern waren beide Schichtarbeiter/in-nen. Mein Vater war in der Voest, meine Mutter in der Textilbranche. Die Schicht-arbeit hat es mit sich gebracht, dass meine Eltern die Haus- und Erziehungsarbeit im-mer aufgeteilt haben – anders wäre das ja gar nicht gegangen.

Nach der Karenz wieder in die Arbeits-welt einsteigen zu können war für mich sehr wichtig. Aber hinter meiner Karriere steckt kein geheimer Masterplan. Ich habe mich einfach für die Stellen beworben und mir gesagt, ich versuche es einfach. Eine Portion Mut und eine optimistische Herangehensweise sind in diesen Belan-gen wichtig. Ebenso wichtig sind aber die Rahmenbedingungen. Ich hatte und habe sehr viel Rückhalt in meinem familiären Umfeld. Viele andere haben dieses Glück nicht. Daher ist einer meiner Arbeits-schwerpunkte die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ich fordere einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung für alle Eltern in Oberösterreich.

Mut und optimismus... reicht das in der Politik?Gerstorfer: Das alleine reicht sicher nicht. Aber es ist eine wichtige Grundla-ge. Erst vor wenigen Tagen gab es viel Aufregung, weil ein hochrangiger Lan-despolitiker in Oberösterreich von einem

Sozialdienstleistungsunternehmen und natürlich auch externe Fachexpert/innen an einen Tisch. Bis Juni 2017 erwarte ich mir konkrete Ergebnisse.

Der ehemalige Bezirkshauptmann von Eferding Herr Dr. Michael Slapnicka, spielt auch im Projekt Sozialressort 2021+ eine wichtige Rolle, wie ich gehört habe ...Gerstorfer: Ich freue mich sehr, dass ich mit Dr. Slapnicka als neuen Leiter der Abteilung Soziales zusammenarbeiten darf. Ich weiß, dass er als Bezirkshaupt-mann sehr gute Ergebnisse geliefert hat und über die entsprechende fachliche Kompetenz verfügt, weswegen ich das Projekt Sozialressort 2021+ leiten wird.

Sie haben eingangs bereits anklingen lassen, dass die Frauenpolitik für Sie eine wichtige Rolle spielt. Können Sie uns schon sagen, was Sie im Frauenressort planen?Gerstorfer: In der Frauenpolitik gibt es in Oberösterreich tatsächlich viel zu tun. Ich würde das Frauenressort aber gar nicht nur mit der Brille der Frau sehen wollen. Wenn ich eine bessere Vereinbar-keit von Familie und Beruf fordere, dann profitieren ja alle davon. Das ist Famili-enpolitik im wahrsten Wortsinne und es ist auch Wirtschaftspolitik, da eine besse-re Vereinbarkeit zu mehr Frauenerwerbs-tätigkeit, zu einer Entlastung des Fachar-beitermangels, zu mehr Einkommen und damit zu mehr Konsumnachfrage führt. Neben der Vereinbarkeit sehe ich einen Schwerpunkt ganz klar im Erwerbsleben.

Auch hier geht es mir nicht um eine Be-vorzugung von Frauen. Es geht mir einzig und allein um Chancengleichheit. Halbe-Halbe, wie es so schön heißt. Wichtig wird es sein, die vielen Einzelmaßnah-men die im Frauenressort in den vergan-genen Jahren gesetzt wurden zu einem Gesamtkonzept zusammenzuführen, da-mit das Thema strategisch bearbeitbar wird. Daher werde ich noch im Herbst mit der Erarbeitung einer überparteilich getragenen frauenpolitischen Programms für Oberösterreich beginnen.

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diaBetes im Griff mit „therapie aktiV“etwa 70.000 oberösterreicher leiden an diabetes mellitus (typ 2). auch wenn die erkrankung als unheilbar gilt: Wer einige dinge in seinem normalen tagesablauf beachtet, kann nahezu beschwerdefrei leben – auch mit diabetes. dafür steht das kontinuierliche therapieprogramm „therapie aktiv“.

„Therapie Aktiv – Diabetes im Griff“ ist ein Therapiepro-gramm für Diabetiker (Typ 2). Mittlerweile bieten rund 330 teilnehmende Hausärzte und Internisten in OÖ das Programm ihren Patienten an – darunter rund 50 Ärzte in Wels, Gries-kirchen und Eferding (siehe Kasten). Über 12.000 Patienten nehmen bereits teil. Das Ziel: Jeder Diabetiker soll möglichst beschwerdefrei und ohne Folgeschäden mit der Krankheit le-ben. Die Erfolge sprechen für sich: Die Lebenserwartung eines Diabetikers, der seine Erkrankung aktiv in die Hand nimmt, ist mittlerweile so hoch wie die eines gesunden Menschen! Das bestätigen teilnehmende Ärzte an „Therapie Aktiv“.

Maßgeschneiderte“ DiabetestherapieDie hohe Erfolgsrate von „Therapie Aktiv“ ist schnell erklärt: Das gesamte Programm bietet mehr als eine rein medizinische Versorgung für Diabetiker. Zu „Therapie Aktiv“ gehören vor allem „maßgeschneiderte“, persönliche Zielvereinbarungen zwischen Patient und Arzt. Beispiel: Statt einer allgemeinen Aufforderung wie „Machen Sie mehr Bewegung, um abzuneh-men!“ nennt der Arzt konkrete, greifbare Maßnahmen: „Drei Kilo weniger würden Sie bereits angenehm spüren. Machen Sie dafür zwei Einkäufe pro Woche zu Fuß.“

„Therapie Aktiv“: So nehmen Sie teilNutzen auch Sie unser Angebot einer strukturierten ärztlichen Diabetesbetreuung! Fragen Sie Ihren Arzt nach „Therapie Aktiv“. Das Programm ist für alle Versicherten der OÖGKK kostenlos. Die Teilnahme ist natürlich freiwillig und bei allen teilnehmenden Hausärzten und Internisten in OÖ möglich.

Voraussetzungen sind:• Diabetes mellitus (Typ 2) wurde eindeutig diagnostiziert.• Sie wollen aktiv an Ihrer Therapie mitwirken.

Diabetes: Gefahren aus medizinischer Sicht Auch wenn „Zuckerkrankheit“ im Volksmund harmlos klingt: Spätfolgen wie Augenschäden, Amputationen, Niereninsuffi-zienz, Herzinfarkt oder Schlaganfall können die Lebensqua-lität enorm beeinträchtigen. Ergreifen Sie rasch die Möglich-keit von „Therapie Aktiv“ und nehmen Sie die Erkrankung entschlossen in die Hand!

„Therapie Aktiv“ in WE, WL, GR und EFRund 50 Ärzte in der Region Wels – Grieskirchen – Eferding bieten ihren Patienten Therapie Aktiv an. Eine vollständige Ärzteliste finden Sie auf www.ooegkk.at/therapieaktivHier sehen Sie, ob Ihr Hausarzt bzw. ein nahe gelegener Arzt Ihnen „Therapie Aktiv“ anbieten kann.

OÖGKK

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G’sunde Küche

herBstliche genüsse

Vielseitiges Geschmackswunder, köstlicher energiespender und wertvoll

gegen Stress – vor allem in der kühleren Jahreszeit spielen nüsse

eine große rolle in unserem Speiseplan. die kleinen kraftpakete

fi nden sich in zahlreichen Backwaren wieder, sind aber generell sehr

vielseitig einsetzbar, wie uns die Welser küchenchefs

michael cervek und christoph mayerhofer zeigen.

köstlicher energiespender und wertvoll

Speiseplan. die kleinen kraftpakete fi nden sich in zahlreichen Backwaren

Voller wichtiger Nährstoffe – so gesund sind Nüsse: Sie haben einen hohen Anteil an mehrfach

ungesättigten Fettsäuren. In Nüssen finden wir die Vitamine B1, B2, B3, B6, Folsäure und Vitamin E sowie

die Mineralstoffe und Spurenelemente Magnesium, Kalium, Phosphor, Kupfer, Eisen, Selen und Zink.

WALNuSSBRöTCHEN (12 Brötchen)Zutaten:200 g Walnusskerne1 Bund Thymian (frisch)500 g Weizenvollkornmehl(fein gemahlen, Type 1050)1 Würfel Hefe (42 g)1 TL Honig2 EL Walnussöl1 Prise Vollmeersalz300 g Wacholderschinken 1 Ei Zubereitung:Zwölf schöne Walnusshälften beiseitelegen, den Rest mahlen, Thymianblätter von den Stielen zupfen. Mehl in eine Schüssel schütten, in die Mitte eine Mulde drücken. Zerbröckelte Hefe und Honig in 300 cl lauwarmem Wasser auflösen und in die Mulde gießen. Gemahlene Nüsse, Öl und Salz auf den Mehlrand geben. Von der Mitte aus alles zu einem Teig verarbeiten. Der Teig klebt zunächst noch etwas, weil das Mehl erst später ausquillt. Den Teig zu einer Kugel formen, zugedeckt gehen las-sen, bis er doppelt so groß ist. Gegangenen Teig kurz durchkneten und zu einer Rolle formen. In 12 Stücke schneiden, jedes Stück auf die Schnittfläche legen und die Oberfläche mit dem Messer tief einkerben. Auf jedes Brötchen eine Walnusshälfte legen, mit verquirltem Ei bepinseln. Im Ofen bei 200 °C auf der zweiten Schiene von unten ca. 25 Minuten backen.

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HASELNuSS-DINKELPuFFER Zutaten:50 g Dinkelkörner5 EL Haselnussöl 600 ml ApfelsaftSalz Majoran1 rote Zwiebel¼ Stange Lauch20 g Haselnusskerne

Zubereitung:Für die Puffer die Dinkelkörner in einer Schüssel mit kaltem Wasser 12 Stunden quellen lassen. Danach in ein Sieb abgie-ßen. In einem Topf Haselnussöl leicht erhitzen und Dinkel-körner darin anbraten. Mit Apfelsaft ablöschen und mit Salz würzen. Frischen Majoran zugeben und bei schwacher Hitze etwa eine Stunde weich köcheln lassen. Den weichen Dinkel abgießen und abtropfen und abkühlen lassen. Inzwischen die Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden. Den Lauch waschen und in feine Ringe schneiden. Die Haselnüsse fein hacken. Zwiebel, Lauch und Haselnüsse in etwas Öl anbra-ten und mit Salz, Curry und Zucker würzen. Haferflocken einstreuen und 5 Minuten mitbraten. Preiselbeeren zugeben und alles mit dem gekochten Dinkel mischen. Etwas abküh-len lassen. Eier und Kresse und Dinkelmehl unter die Masse mischen, kleine Laibchen formen und in Öl auf beiden Sei-ten knusprig braten.

G’sunde Küche

*Das Rezept für die schwarzen Nüsse und das Mango-Karotten-Chutney finden Sie zum Nachlesen auf der neuen Klinikum-Webseite unter www.klinikum-wegr.at.

GEFÜLLTE MASTHÄHNCHENBRuST mit schwarzen Nüssen; Haselnuss-Din-kelpuffer und Mango-Karotten-Chutney*Zutaten:4 Stück Masthähnchenbrust mit Haut à 150–180 g1 Glas schwarze Nüsse in Scheiben (gekauft oder selbstgemacht – das Rezept finden Sie auf der neuen Klinikum-Webseite www.klinikum-wegr.at)Salz, Pfeffer aus der MühlePflanzenöl zum Anbraten1 Zweig Zitronenthymian zum Bratenfrische Kräuter zum Dekorieren

Zubereitung:Die Hühnerbrust „untergreifen“, d. h. die Haut mithilfe des Zei-gefingers lösen. 4–5 gut abgetropfte Scheiben schwarze Nüsse unter die Haut schieben und gut verschließen. Salzen und pfef-fern. Die Hühnerbrust mit der Hautseite zuerst in einer heißen Pfanne mit Pflanzenöl anbraten, wenden und ca. 3 Minuten wei-ter ziehen lassen (evtl. im Ofen bei 180 °C Umluft nachgaren). Danach an einem warmen Ort (z. B. geöffnetes Backrohr) 5–10 Minuten ziehen lassen und mit Zitronenthymian und etwas But-ter nochmals in der gleichen Pfanne glacieren. Die Hühnerbrust in Scheiben schneiden,

1 TL CurrypulverZucker100 g Haferflocken20 g Preiselbeeren getrocknet2 Eier2 EL Kresse2 EL Dinkelmehl

KASTANIEN-MouSSE mit Knusperreis und würzige Trauben (für 10 Personen)Kastanien-Mousse Zutaten:600 g Kastanienpüree natur200 g Puderzucker40 ml Rum100 ml Milch

Zubereitung:Kastanienpüree mit Puderzucker, Rum und Vanillezucker glatt-rühren. Milch erhitzen, Aspik einrühren und vollständig auflö-sen. Etwas abkühlen lassen, in die Kastanienmasse beigeben, den geschlagenen Obers unterziehen und kaltstellen.

350 ml Schlagobers, cremig aufgeschlagenBourbon-Vanillezucker8 g Aspik klar

KnusperreisZutaten:50 g brauner Zucker25 g Vollwert-Puffreis

Zubereitung:Zimt oder Kaffeegewürz ge-mahlen. Zucker schmelzen, Puffreis zugeben, karamel-lisieren, mit Zimt abschme-cken. Auf einem Backpapier auskühlen lassen und bis zur Verwendung luftdicht aufbewahren.

Würzige TraubenZutaten:200 g dunkle Trauben, halbiert50 g ButterBourbon-Vanillezucker Zimt

Zubereitung:Trauben in Butter sautieren und mitVanillezucker sowie Zimt abschmecken.

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Aktiv

Die Auflösung gibt es in der nächsten Ausgabe von lebensWEGE! Lösungswort Ausgabe 13: „Sonnenbrand“.

Senden Sie bitte bis spätestens 24. Februar 2017 das Lösungswort an: wazek & partner, Kennwort „lebensWEGE aktiv“, Bürgerstraße 6, 4020 Linz oder per E-Mail an [email protected] | Absender nicht vergessen!LöSuNG:

rätsel lösen & gewinnen

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11.–15. PREISJe 1 Linzer Torte aus der Bäckerei des Klinikum Wels-Grieskirchen

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Aktiv

alkoven: auch heuer findet der traditionelle adventmarkt des institutes hartheim statt. am ersten adventsonntag, den 27. november, in der zeit von 10.00 – 17.00 uhr lädt dieser vorweihnachtliche Basar zum einkauf für den guten zweck!

adVentmarKt für Den guten zweCk

ein engagement, das sich bezahlt macht

Wer das Besondere liebt und gleichzei-tig Gutes tun will, kann sich auch heuer wieder vom vorweihnachtlichen Zauber im Institut Hartheim einfangen lassen. An den Ständen, vorbereitet und unter-stützt durch MitarbeiterInnenm, Klien-tInnen, freiwillige HelferInnen sowie Angehörige und Eltern, gibt es viel zu kaufen. Handarbeiten von Menschen mit Beeinträchtigung, Adventkränze und –gestecke, Geschenkideen aus der Sieb-druckerei, selbstgemachtes Weihnachts-gebäck und vieles mehr.

„Natürlich ist es nicht unsere ureigene Aufgabe, einen Adventmarkt zu organi-sieren“, so Mag.a Karin Sternbauer, wel-

che für die Veranstaltung verantwortlich zeichnet. „Der Adventmarkt hat aber in vielerlei Hinsicht eine wichtige Funk-tion!“, so die Bereichsleiterin weiter. Sternbauer verweist darauf, dass der vor-weihnachtliche Basar den Zusammenhalt im Institut stärkt. Denn KlientInnen und MitarbeiterInnen und viele Freiwillge bereiten in mühevoller Kleinarbeit Werk-stücke zum Verkauf vor, sammeln Spen-den und gestalten die Räumlichkeiten. Gemeinsamkeit steht im Vordergrund der Tätigkeit. Nur weil alle an einem Strang ziehen, kann diese große etablierte Ver-anstaltung alljährlich gelingen. Und es ist wichtig, dass sie gelingt. Nicht nur aus Imagegründen, sondern auch weil der

Adventmarkt eine wichtige Einnahme-quelle für Spenden ist. Projekte, die den KlientInnen mehr Gestaltungsmöglich-keiten für ihr Leben geben, werden zum Teil heute durch Spenden finanziert. Aus dem laufenden Budget geht es nur mehr bedingt. Der Erlös des Adventmarktes 2016 soll in den Ankauf eines weiteren Fahrzeuges gesteckt werden. „Für unse-re KlientInnen ist Mobilität von zentraler Bedeutung“, berichtet Karin Sternbauer. „Da sie die öffentlichen Verkehrsmittel nur bedingt benützen können, sind bar-rierefreie Fahrzeuge besonders wichtig! Mit dem neuen Auto sollen die Klien-tInnen verstärkt Erledigungen und auch kleine Ausflüge, begleitet von Mitarbeite-rInnen, machen können. Dies trägt zu ihrer Zufriedenheit und somit Lebensqualität bei. Unterstützen Sie mit Ihrer Spende den Kauf eines Elektroautos zur Fuhrpar-kerweiterung. Es dient der Inklusion“, so Sternbauer.

Neben der Einkaufsmöglichkeit ist es auch das abwechslungsreiche Rahmen-programm mit verschiedenen Darbie-tungen, welches dem Adventmarkt sei-nen besonderen Akzent verleiht. So gibt es eine Kinderbetreuung durch Kinder-gartenpädagogInnen und literarische so-wie musikalische Darbietungen stimmen auf die Weihnachtszeit ein. Für das leib-liche Wohl ist mit vielen Köstlichkeiten gesorgt. Zum ersten Mal werden auch die Noah Sozialbetriebe den Adventmarkt bereichern. Sie laden zum Verkosten ver-schiedener Speisen, zubereitet von Asyl-werberInnen, ein.

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