Lebensfreude im Vest 2010/03

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3 2010 Wandern in Marl Fußwege und Wasserstraßen Bürokratie besiegen Wenig Platz, viel Verständnis Natur formen Annette Seiler arbeitet mit Ton

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Lebensfreude im Vest

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Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

heute halten Sie nun die dritte Aus-gabe von Live – Lebensfreude im Vest in Händen. Mit vielen Geschichten, Berichten und Service hinweisen, die auch im Ge-spräch mit den Redaktionsrunden in den Städten geboren wurden. Allen, die hier wieder so engagiert mitgearbeitet haben, möchte ich im Namen der Redaktion ganz herzlich danken.

Die neue Ausgabe erreicht Sie mit et-was Verspätung. Doch die drucktechni-sche Verzögerung haben wir nicht zu ver-antworten. Kurz vor Drucklegung im Mai musste unser langjähriger Druckpartner in Düsseldorf Insolvenz anmelden. Die Fir-ma wurde geschlossen. Aufregende Tage. Doch wir haben es geschafft. Danke an alle, die bei diesem Kraftakt mitgeholfen haben. Die Winterausgabe wird – wie geplant – Anfang Dezember erscheinen.

Natürlich ist LiVe auch wieder im In-ternet zu finden. In Zusammenarbeit mit der Sparkasse Vest Recklinghausen sind wir mit einem Button auf www.ruhr-lippe-marktplatz.de vertreten. Hier gibt es mehr zu sehen und zu lesen als nur die Repor-tagen und Fotos der gedruckten Ausgabe. Ein kleiner Internetausflug lohnt sich also. Und schreiben Sie uns, wenn Sie Themen-vorschläge und Geschichten aus dem Vest haben. Die Postadresse finden Sie im Im-pressum. Oder schicken Sie uns eine Mail

an [email protected]. Wir werden auch schnellstens zu den noch offenen Redakti-onsrunden in den Städten einladen. Auch hier kam es leider zu Terminverschiebun-gen in drei Städten. Ab August sind wir wieder im Zeitplan. Sehen Sie uns bitte diese kleine Panne nach.

Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Durchblättern und Lesen.

Otto LerchenmüllerHerausgeber

Jede Ausgabe von LiVe soll in einer der zehn Städte im Vest aus der Taufe gehoben werden. Das ist der Plan. Nach Gladbeck, wo die Nummer eins vorgestellt wurde, konnte Otto Ler-chenmüller (2. v. re.) zur Präsentation der letzten Ausgabe in die Räume der Sparkasse Vest in Dorsten einladen. Zusammen mit Bürgermeister Lam-bert Lütkenhorst (re.), den Koopera-tionspartnern von AWO, Caritas und Diakonie, Vertretern privater Pflege-einrichtungen, Mitgliedern der Redak-tionsrunden und Vertretern der Bank.

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Impressum

Herausgeber: Otto Lerchenmüller

Verlag und Redaktion:Bessere Umwelt Verlagsgesellschaft mbHAufEwaldLise-Meitner-Straße 11, 45699 HertenTel. 0 23 66 / 88 70 9-0, Fax 0 23 66 / 88 70 [email protected]

ISSN: 1868-6079

Kooperationspartner und thematische Unterstützung:AWO Unterbezirk Münsterland-RecklinghausenCaritasverband für das Dekanat Herten e.V.Diakonisches Werk in Recklinghausen e.V.DRK Stadtverband Herten e.V.Kreisverwaltung Recklinghausenwww.ruhr-lippe-marktplatz.dePflegeeinrichtungen Kirsch e. Kfm.Redaktionsrunden in den Städten

Verantwortliche Redaktion: Florian Adamek, Susanne Höltken, Oliver Mau

Schlussredaktion: Renate Da Rin, M.A.

Mitarbeiter dieser Ausgabe:Hans-Jürgen Abenath, Florian Adamek, Joachim Bachmann, Christoph van Bürk, Matthias Erfmann, Birgit Frey, Andrea Hamm, Stefanie Hasler, Susanne Höltken, Sophia Immohr, Tobias Kindel, Svenja Küchmeister, Otto Lerchenmüller, Oliver Mau, Ramona Hoffmann, Verena Reimann, Matthias Schmeing, Dr. Ramona Vauseweh, Victor Wolf

Fotos:Hans-Jürgen Abenath, Joachim Bachmann, Christoph van Bürk, Matthias Erfmann, Birgit Frey, Ramona Hoffmann, Sophia Immohr, Rüdiger Marquitan, Oliver Mau, Matthias Schmeing, Marco Stepniak, Dr. Ramona Vauseweh, Victor Wolf

Gestaltung: Jens Valtwies

Gesamtherstellung und Anzeigen:Haidhausen-Verlag Grafik.PR.Werbung GmbH Niederlassung Herten Anschrift wie Verlag und Redaktion [email protected] Anzeigen: Marianne Wissing, Tel. 0 23 66 / 8 87 09 16

LiVe – Lebensfreude im Vest kann auch abonniert werden.

Aboservice: Die bessere Umwelt Verlagsgesellschaft mbHSedanstraße 14, Gartenhaus, 81667 München, Fax 0 89 / 48 09 05 19Zwei Ausgaben inkl. Versandkosten 12 Euro

Ausgabe Juli 2010

Ein Paradies für Radfahrer: Zwischen dem Arenbergischen Forst und dem Landschaftskunstprojekt „Wasser-stände“ kann man Natur und Kunst erleben. Seite 40

Reiner Gerding ist Kulturbegleiter. Ehrenamtlich begleitet er

Senioren zu Veranstaltungen und zeigt ihnen Sehenswürdigkeiten in

Herten. Seite 24

Reinhild Radtke bildet Therapie- und Begleithunde

aus. Seite 16

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Inhalt

Editorial von Herausgeber Otto Lerchenmüller 3

Wenig Platz, viel Verständnis 6

Blumen gegen den Schleier des Vergessens 8

24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr 10

Die Küche als Labor 13

Suppenküche in der Szenekneipe 14

Schlappohren tun Senioren gut 16

Von Angst und Vertrauen im Rollstuhl 18

Der gute Ton 20

Serviceversprechen 23

Lebensfreude in …Herten 24, Marl 27, Gladbeck 30, Dorsten 31, Haltern am See 32, Datteln 33, Oer-Erkenschwick 34, Waltrop 35, Castrop-Rauxel 36, Recklinghausen 37

Wanderwege und Wasserstraßen 40

Schwuppdiwupp war Hartmut Jander Jugendtrainer 44

Richtig erben und vererben 46

Frühsport im Freien 48

Wo die Lebenslust sprudelt 49

Ein Arbeitskreis mit Vorbildcharakter 51

Annette Seiler fasziniert seit ihrer Kindheit das feinkörnige Material Ton.

Heute schafft die 79-Jährige daraus mehr als Kunst. Seite 20

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Edith Göppenhammer (li.) aus Oer-Erkenschwick ist ehrenamtlich als Versicher-tenälteste der Deutschen Rentenversicherung Westfalen tätig und berät Marion Heckert, die wegen einer rheumatischen Erkrankung Frührente bezieht.

Antragsformulare, Beiblätter: Bürokra-tie kann schrecklich verwirrend sein. Auch oder gerade bei der Rente, weil die ja längst nicht so sicher ist, wie Norbert Blüm weis-machen wollte. Bürokratie ist aber nun einmal notwendig. Alles soll seinen gere-gelten Weg gehen, doch wer regelt das für einen, wenn die Regeln undurchschaubar scheinen? Versichertenälteste wie Edith

Wenig Platz, viel VerständnisWarm werden mit den Menschen – das ist für die Versicher-

tenälteste Edith Göppenhammer das Wichtigste, wenn sie

in ihrem kleinen Arbeitszimmer Menschen bei allen

Rentenfragen berät. Wenn das Herz wegen der Rente in die

Hose rutscht, rückt sie es wieder an den rechten Fleck.

Text und Fotos von Christoph van Bürk.

Bürokratie-Monster besiegen

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INFO & TIPPS

Edith GöppenhammerMozartstraße 245739 Oer-ErkenschwickTel.: 0 23 68/ 22 10www.deutsche-rentenversicherung-westfalen.de

Göppenhammer aus Oer-Erkenschwick. Sie kennt sich aus – mit Antragsformula-ren und mit Menschen.

Edith Göppenhammer ist eine „Antrag aufnehmende Stelle in privaten Räumen“. Hinter dem formvollendeten Beamten-deutsch steckt, dass sich Arbeiter und Rent-ner aus dem Kreis Recklinghausen von ihr in Rentenfragen helfen lassen können. Man muss nicht in eine sterile Amtsstube, sondern kann nach Terminabsprache in das wohnliche Arbeitszimmer von Edith Göppenhammer. Dort sitzen die Ratlosen und Ratsuchenden dann zwischen drei mal fünf Metern aus Aktenordnern, Bü-cherregalen, Bergmannsstatuen und Fa-milienfotos. Viel Platz ist nicht, aber viel Verständnis. „Die Menschen kommen mit ihren Sorgen und Zukunftsängsten zu mir. Ich bin für viele Leute wie eine Beicht-mutter und kenne oft ihre ganze Lebens-geschichte“, erzählt die 63-Jährige, die das Herz auf der Zunge trägt, aber in allen Fäl-len verschwiegen ist.

Vor dem Schreibtisch von Edith Göp-penhammer sitzt Marion Heckert (56), ehemals Lehrerin für Pflegeberufe, wegen einer rheumatischen Erkrankung bezieht sie seit 2004 eine Erwerbsgeminderten-rente. „Ich spreche fünf Sprachen, aber diese Sprache verstehe ich nicht. Bitte übersetzen Sie mir das“, hat sie einmal angesichts der Formulare eine Sachbear-beiterin gebeten. Zum Kampf gegen die Krankheit kommt der Kampf um die Ren-te. Marion Heckerts Erkrankung schreite ständig fort, trotzdem müsse sie alle zwei Jahre zur Gesundheitsüberprüfung und einen neuen Rentenantrag stellen. Man-che Sachen könne sie nur mit Humor ertragen, erzählt sie und lächelt, aber ei-gentlich sei sie nur noch sauer und habe kein Verständnis für diese ganze Bürokra-tie. „Jedes Mal, wenn Rentenpapiere im Briefkasten liegen, rutscht mir das Herz in die Hose.“

Edith Göppenhammer rückt es wie-der an den richtigen Fleck. „Was Recht ist, muss Recht bleiben“, darauf pocht sie, und wenn das nicht so ist, „werde ich grantig.“ Für Arbeitnehmerrechte zu kämpfen hat sie gelernt. Die ehemalige Angestellte ei-ner Spezialkabelfirma war stellvertretende Betriebsratsvorsitzende, engagierte sich im SPD-Ortsverein und in der IG Metall. Hört man ihre rauchige Reibeisenstimme, stellt man sich leicht vor, wie Edith Göp-penhammer lautstark für Lohnerhöhung und Arbeitszeitverkürzung protestiert hat. Auch ist sie noch Schiedsfrau, Vorsitzende des TuS 09 Erkenschwick und betreut eine Altenstube für Frauen in Datteln. So liest sich der Lebenslauf einer Vertrauensper-son. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis die Gewerkschaft die resolute und geradlinige Frau für das Ehrenamt der Ver-sichertenältesten vorschlägt.

Die Beratung verlangt Einfühlungsver-mögen. „Man muss warm werden mit den Menschen, die hier sitzen“, sagt Edith Göp-penhammer. Nun arbeitet sie sich durch das Antragsformular von Marion Heckert. „Sind Sie Abgeordnete?“ fragt Göppen-hammer laut amtlichem Papier, und Mari-on Heckert, die Frau, die gerade noch mit verbitterter Stimme von Krankheit und Bürokratie geredet hat, lacht laut und herz-lich. Eines ist sicher: nicht die Rente, aber dass man bei Edith Göppenhammer gut beraten ist.

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Marl - HülsTel. 0 23 65 / 69 89 - 540

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Blumen gegen den Schleier des Vergessens

Landschaftsarchitektin Barbara Noga gestaltet ehrenamtlich

einen Demenzgarten im Karl-Pawlowski-Haus.

Text von Tobias Kindel, Fotos von Marco Stepniak.

Sanft streicheln die faltigen Finger über die rauen Blätter. Vorsichtig zerrei-ben sie die Zitronenmelisse, ein frischer, fruchtiger Duft macht sich breit. Willi Do-bertstein führt seine Finger zur Nase und riecht. Der Mann runzelt die Stirn, blickt grübelnd in die Ferne. Er kann sich an den Namen des Gewürzes nicht erinnern. Denn Willi Dobertstein ist demenzkrank.

Wie ein schwerer Mantel legt sich die Krankheit über seine Erinnerungen, deckt sie für immer zu. Er steht im neuen De-menzgarten des „Karl-Pawlowski-Hauses“ in Recklinghausen vor einer kleinen Kräu-terspirale. Ein braunes Weidengeflecht schraubt sich wie ein Schneckenhaus em-por. Hier wachsen Kümmel, Petersilie, Ros-marin und Schnittlauch. Die Erde glänzt frisch gegossen. Jetzt bückt sich der 77-Jäh-rige hinab zum Maggikraut, wieder riecht er an den Blättern. Plötzlich hellt sich sein Gesicht auf. „Ja doch, damit haben wir frü-her gekocht“, sagt er. Eine Krankenpflege-rin verrät ihm den Namen des Gewürzes. Seine Lippen bewegen sich stumm, als würde er das Wort „Liebstöckel“ mehrmals leise aufsagen.

Ein paar Schritte weiter steht die klei-ne Celina an einem Pflanztisch aus Holz. Es stehen rote und gelbe Töpfe auf der Arbeitsfläche aus Blech, rechts sind Steck-plätze für eine kleine Schaufel und einen Minirechen. Die Siebenjährige braucht Hilfe beim Umpflanzen einer Zimmer-pflanze. Willi Dobertstein geht mit vor-sichtigen Schritten zu ihr rüber, füllt etwas Erde in einen Topf und drückt die kleine Pflanze in ihr neues Bett. Celinas Mutter Nicole Daske ist Betreuungskraft im „Karl-Pawlowski-Haus“ und bringt ihre Tochter zwei - dreimal im Monat mit zur Arbeit. „Ich spiele dann mit einigen Leuten hier ‚Mensch ärgere Dich nicht‘“, sagt das kleine Mädchen und grinst keck.

Jetzt geht sie mit Willi Dobertstein ein bisschen im Demenzgarten spazieren. Noch ist die Frühlingsluft kalt und die frisch gepflanzten Blumen wirken klein in den sauber geharkten Beeten. Am Ran-de der schwarz-weiß gepflasterten Wege wachsen „Taglilie“ und „Frauenmantel“ – irgendwann werden sie große Stauden sein, jetzt wirken sie in den großen Beeten fast verloren. Filigrane Wände aus gefloch-

tenem Weidenholz schützen den Garten vor neugierigen Blicken, einige Blumen-ampeln schwingen im Wind. Drei umge-drehte Zwiebelkisten hängen an der Wand und dienen als pfiffige Blumenregale.

„Der Garten ist leider etwas schattig, das war nicht einfach, den zu bepflanzen“, erzählt Barbara Noga. Die Landschafts-architektin hat die Fläche ehrenamtlich für das Altenheim gestaltet. Sie hat in Ab-sprache mit den Mitarbeitern des Hauses ein Pflanzenkonzept erarbeitet. Denn der Demenzgarten hat ein ganz spezielles Ziel. „Er soll Impulse geben, damit Erinnerun-gen wiederkommen“, sagt die 48-Jährige und zeigt auf die Kräuterspirale, „die Kräu-ter zum Beispiel sind bewusst ausgewählt worden. Damit haben die Menschen früher gekocht, wenn sie daran riechen oder sie sehen, können alte Erinnerungen wieder zurückkommen.“

Dahinter steckt das pädagogische Kon-zept der basalen Stimulation. Dabei sollen durch grundlegende Reize wie Riechen, Fühlen oder Sehen bei Demenzpatienten Bilder, die im Kopf gespeichert sind, wie-der sichtbar gemacht werden. Die Wege

Basale Stimulation

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Willi Dobertstein hat Demenz. Die klei-ne Celina führt den 77-Jährigen durch den Garten im Karl-Pawlowski-Haus, um Erinnerungen zu wecken.

INFO & TIPPS

Karl-Pawlowski-AltenzentrumNicole DaskeWindthorststraße 10-1945665 RecklinghausenTel.: 0 23 61 / 4 30 22www.johanneswerk.de

etwas erinnern. „Früher hatte ich einen eigenen Garten“, sagt er und blickt sich um, „jetzt freue ich mich auf den Sommer. Mein Großvater hatte damals im Garten Stallkaninchen. Und mitten in der Wohn-kolonie hielt er sich zwei Kühe.“ Der alte Mann blickt lächelnd in seine Vergangen-heit. Er sieht Bilder, die ihm sonst oft ge-nug verborgen bleiben. Doch der Garten hat den Schleier der Demenz ein kleines Stückchen angehoben …

im Garten sind kreisförmig angelegt. Aus einem bestimmten Grund. „Ein Symptom der Demenzkrankheit ist ein erhöhter Laufdrang“, erklärt Nicole Daske, „wichtig ist, dass die Menschen hier im Kreis lau-fen können und nicht plötzlich vor einer Wand stehen.“

Willi Dobertstein sitzt mittlerweile im Strandkorb, auf einem Windspiel aus Holz spielt der Wind eine klappernde Melodie. Plötzlich lächelt er, so als würde er sich an

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Die Krankheit kam plötzlich und uner-wartet. Es fing am Türschloss an. Bärbel Fomm wollte die Haustür aufschließen, konnte plötzlich ihren rechten Daumen nicht mehr bewegen. Und es wurde schlim-mer. Bald waren alle Finger gelähmt, dann die ganze Hand. Die niederschmetternde Diagnose des Neurologen: Amyotrophe La-teralsklerose (ALS). Die Krankheit schädigt und zerstört Nervenzellen, die Muskeln

Rundum Pflege

24 Stunden am Tag, 365 Tage im JahrBärbel Fomm wird rund um die Uhr von einem Pflegedienst betreut.

Eine 24-Stunden-Reportage. Text von Tobias Kindel, Fotos von Marco Stepniak.

versagen. Mittlerweile verweigern Bär-bel Fomms Bein- und Armmuskeln ihren Dienst, sie ist ans Bett gefesselt. Sie kann nur noch kurze Zeit selbstständig atmen. Die 52-Jährige ist deswegen seit September 2009 an ein Beatmungsgerät angeschlos-sen, wird rund um die Uhr von einem Pfle-gedienst überwacht. 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr ist ein Pfleger anwesend. Das Team der ambulanten Kranken- und

Beatmungspflege „Dewa“ erleichtert der Essenerin den Umgang mit dieser schwe-ren Krankheit.2.14 Uhr morgens, Nachtschicht

In der Ecke des dunklen Wohnzimmers brummt das Beatmungsgerät. Die Roll-läden sind runtergelassen, es ist ansons-ten still im Haus. Die einzige Lichtquelle ist ein Laptopmonitor. Davor im bleich-weißen Licht sitzt Kawa Khalaf vom Kran-

Bärbel Fomm (li.) wird beatmet und 24 Stunden lang durch den Pflegedienst Dewa betreut. Frühschichtmitar-beiterin Carmen Schwermer liest die Zeitung vor.

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kenpflegedienst „Dewa“ aus Herten und erstellt einen Medikamentenplan für Bär-bel Fomm. Der Krankenpfleger hat heute Nachtschicht. Er ist immer in der Nähe sei-ner Patientin, prüft mit einem geschulten Blick auf die Monitore ihren Herzschlag und die Sauerstoffsättigung in ihrem Blut. Es steht viel Technik in diesem dunklen Wohnzimmer: zwei Beatmungsgeräte, ein Pulsmesser, ein Gerät zur Anzeige des Sau-erstoffgehalts im Blut, ein hochmodernes Krankenbett. Es ist ein kleines Kranken-zimmer mitten in ihrem Zuhause. Kawa schaut vom Laptop auf, hinüber zum Bett. Bärbel Fomm schläft, das Beatmungsgerät brummt. 3.54 Uhr morgens

Es ist noch früh am Morgen, aber Bär-bel Fomm ist wach. Das Beatmungsgerät blinkt rot, das Brummen ist lauter gewor-den. Krankenpfleger Kawa Khalaf weiß sofort Bescheid: Es hat sich Sekret in der Luftröhre gebildet, bei der Patientin muss abgesaugt werden. Er zieht sich durchsich-tige Plastikhandschuhe über und entfernt vorsichtig den Schlauch, durch den die le-benswichtige Atemluft fließt. Für die Dau-er des Absaugens muss Bärbel Fomm allei-ne atmen. „Das schafft sie einige Minuten lang“, sagt der Krankenpfleger. Vorsichtig führt er den langen, dünnen Schlauch zum Absaugen in die Öffnung an Bärbel Fomms Hals ein. Gurgelnd wird Sekret abgesaugt, das Beatmungsgerät pfeift zischend ins Leere. Das Gerät schlägt deswegen Alarm, aber den kann der Pfleger ignorieren. Schon nach drei Sekunden ohne Atemver-sorgung piept das Beatmungsgerät laut, ein roter Knopf blinkt hektisch. Für den Fall, dass ein Gerät zur Beatmung versagt, steht im Regal neben dem Krankenbett ein zweites. Mehrere Ersatzakkus sichern jeweils die Stromversorgung für vier Stun-den – sollte der Strom einmal ausfallen. „Das ist zum Glück noch nicht passiert“, sagt Khalaf und schließt die Patientin wie-

der an ihre Atemluft an. Er dreht sie noch sanft auf die Seite. Weil sie sich selbst nicht bewegen kann, würde sie sonst nur auf dem Rücken schlafen. „Jeder bewegt sich nachts, wenn er schläft, dreht sich mal auf die Seite. Bei Frau Fomm müssen wir das machen, damit sie sich keine wunden Stel-len liegt“, weiß der Krankenpfleger. Bärbel Fomm bedankt sich stumm lächelnd und schläft wieder ein.8.05 Uhr, Frühstück und „Quasselkanüle“

Carmen Schwermer steht in der Küche und macht ein Käsebrot. Sie hat um 6 Uhr ihren Kollegen Kawa Khalaf abgelöst, die Fachkrankenschwester für Anästhesie und Intensivmedizin übernimmt heute den Frühdienst. Mit einer Tageszeitung sitzt die 47-Jährige dann neben dem Bett ihrer Patientin und liest ihr die Artikel vor. Nach dem Essen kann die Beatmungskanüle am Hals gewechselt werden. Bärbel Fomm freut sich auf ihre „Quasselkanüle“. Die hat eine Öffnung, eine Art Fenster, damit die Luft beim Ausatmen durch die Stimmbän-der fließt. Zudem verstärkt eine Membran den Schall der Stimme. Die Essenerin ist froh über dieses Hilfsmittel, auch wenn jeder Wechsel der Kanüle schmerzt. „Ich bin froh, wenn der Wechsel vorbei ist“,

sagt sie mit kratziger Stimme, „aber beim Essen darf ich meine ,Quasselkanüle´‘ nicht drinbehalten. Kleine Krümel könnten über die Luftröhre in die Lunge gelangen. Das wäre schlimm.“ Die ALS-Patientin ist ans Bett gefesselt, aber sie versprüht trotzdem Lebensmut. Ihre Haare sind frisch frisiert, die Lippen rot geschminkt, sie lächelt oft. So sieht eine Frau aus, die sich nicht unter-kriegen lässt, die gegen die heimtückische Krankheit kämpft. „Als es anfing, wollte ich es nicht wahrhaben. Doch je weiter die Zeit voranschritt, umso schlimmer wurde es. Aber mein Mann unterstützt mich ein-fach wundervoll, ich habe viele Freunde und Verwandte, die mich regelmäßig besu-chen kommen“, freut sie sich. Ihre Augen glitzern, doch sie unterdrückt die Tränen.11 Uhr, Bewegung

Vorsichtig bewegt Carmen Schwer-mer das linke Bein ihrer Patientin. Damit ihre Sehnen sich nicht verkürzen und die Gelenke steif werden, müssen die Pfleger Bärbel Fomm regelmäßig „durchbewegen“. Die Beine werden aufgestellt, vorsichtig in verschiedene Richtungen rotiert. Danach folgen die Arme und die Hände. Die ALS-Patientin wird rund um die Uhr betreut. Sie bezahlt dafür mit ihrer Privatsphäre.

Gymnastikstunde: Pflegedienstchef Yusuf Demir während der Mittagsschicht.

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INFO & TIPPS

Ambulante Kranken- und Beatmungspflege DewaBahnhofstraße 5945701 HertenTel.: 02 09 / 4 05 62 72www.pflegedienst-dewa.de

„Das kann schon belasten, immer jeman-den um sich zu haben, nie alleine zu sein“, sagt Pflegerin Carmen Schwermer, wäh-rend sie den Arm der Patientin sanft nach oben bewegt. Doch Bärbel Fomm wider-spricht: „Ich habe zu meinem Pflegedienst ein Vertrauen aufgebaut, habe tolle Pfleger. Sie wissen zum Beispiel genau, wie mein Kopfkissen liegen muss. Ich muss fast gar nichts mehr sagen.“13.55 Uhr, Spätdienst und Kuchen

Yusuf Demir klingelt an der Tür der Eheleute Fomm. Er ist der Chef des Pflege-dienstes „Dewa“, übernimmt aber trotzdem regelmäßig auch Einsätze in der Pflege. „So kann ich selber einschätzen, wo Probleme auftauchen können. Ich mache mir selbst immer ein Bild des Patienten“, sagt er. Lä-chelnd begrüßt ihn Bärbel Fomm, als er ins Wohnzimmer tritt. Es gibt Kuchen und Tee, die „Quasselkanüle“ muss deswegen wieder entfernt werden. Um trotzdem auf sich aufmerksam zu machen, schnalzt die 52-Jährige mit ihrer Zunge. Ein helles Kla-cken ertönt. Auf diese Idee kam sie wäh-rend ihrer Zeit im Krankenhaus, damit die Schwestern auf dem Flur sie hörten.19 Uhr, Surfen im Internet

Yusuf Demir hat seinen Laptop ans Krankenbett geholt. Bärbel Fomm möch-te mit ihrem Mann in den Urlaub fahren. Zusammen mit ihrem Pfleger sucht sie im Internet nach passenden Ferienwohnun-gen. Gerade stöbern sie auf der Seite der

Nordseegemeinde Greetsiel. Vor zwei Wo-chen war der Chef der Pflegefirma mit sei-ner Patientin in Essen im Einkaufszentrum „Limbecker Platz“. „Dann haben wir einen Trolley dabei für die Beatmungs geräte. Wir nehmen genug Akkus mit, dann ist das kein Problem! Alle zwei Wochen ver-suchen wir, so einen Ausflug zu machen“, sagt Yusuf Demir. So gibt der Pflegedienst „Dewa“ der schwer kranken Bärbel Fomm ein Stück Lebensqualität zurück, ein Stückchen Normalität. 21.53 Uhr, Ankunft der Nachtschicht

Yusuf Demir begrüßt den Nachtpfle-ger Kawa Khalaf. Er wird auch diese Nacht wieder am Bett von Bärbel Fomm wachen. Zum Abschied drückt der Chef des Pfle-gedienstes ihr die Hand. Bärbel Fomm lächelt, wenn man sich mit einem Hände-druck verabschiedet. Auch wenn ihre Hän-de schlaff auf der Bettdecke liegen, weil sie sie nicht mehr bewegen kann – sie spürt jede Berührung.

Nachtschicht: Kawa Khalaf hält Wache und schreibt Medika-mentenpläne am Laptop.

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Tafelkünstler Giovanni Chiaradia liebt das Experi-

mentieren. Text und Fotos

von Matthias Schmeing.

Italien – das ist sein Gourmet-Mekka. „Da hat das Essen einen Stellenwert“, schwärmt Giovanni Chiaradia, der als Koch in die Fußstapfen seines Vaters getreten ist. Lan-ge arbeitete er in Italiens besten Häusern, wurde mit einem der berühmten Miche-lin-Sterne ausgezeichnet. Mittlerweile missioniert Chiaradia in Herten – ebenfalls ausgezeichnet. Miele ehrt den 57-Jährigen als „Tafelkünstler“ für seine herausragen-de Kochschule. Eine der deutschlandweit 31 ist die Kochwerkstatt Ruhrgebiet.

„In Deutschland wird oft nebenbei ge-gessen“, das ist dem Gourmet ein Graus, er empfiehlt, „lieber mal weniger Fernsehen schauen und sich Zeit fürs Kochen neh-men.“ Die Ausrede, das lohnt sich für mich alleine nicht, die er oft von Alleinstehen-den höre, lässt er nicht gelten. Seine Ant-wort: „Einfach große Mengen kochen und dann portionsweise einfrieren. Soßen, Ein-töpfe und Vinaigrettes bieten sich an, um auf Vorrat zu kochen.“

Zu einer ausgewogenen Ernährung gehören für den Küchenmeister viel und vielfältiges Gemüse, einmal in der Woche Fisch und natürlich Fleisch. Aber: „Besser etwas weniger Fleisch und dafür eine bes-sere Qualität!“

Und die Zubereitung? „Al dente“ ist sein Rat, der für einen besseren Geschmack und mehr Nährstoffe sorgt. Sparsam mit

INFO & TIPPS

Kochwerkstatt RuhrgebietGiovanni ChiaradiaWerner-Heisenberg-Straße 245699 HertenTel.: 0 23 66 / 50 12 99www.kochwerkstatt-ruhrgebiet.de

Saisonkalender für Obst und Gemüse www.infofarm.de

Die Küche als Labor

Salz – „Ich benutze nur Meersalz!“ – und Pfeffer, der ausschließlich frisch gemahlen aus der Mühle in Topf und Pfanne kommt. Dafür mehr frische Kräuter und Gewürze. „Die kann man herrlich auf der Fenster-bank oder im Garten pflegen“, weiß Chi-aradia und schwärmt vom Geschmacks-erlebnis, „frisch gemahlen, geknackt oder gemörsert.“

Ist die Experimentierfreude geweckt, lässt sich der Tafelkünstler gerne in die Töpfe schauen – egal ob Sie tatkräftig in ei-nem Kochkurs den Löffel schwingen oder sich bei einem seiner Menüabende ver-wöhnen lassen.

Ars vivendi – die Kunst zu leben und zu genießen. Giovanni Chi-

aradia gibt Tipps in der Koch-werkstatt AufEwald in Herten.

Lecker Essen

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Im Flöz Q zählen mittags gute Hausmannskost und gute Gespräche.

Text von Stefanie Hasler, Fotos von Oliver Mau.

Mittagszeit in Haltern am See. Die Sze-nekneipe Flöz Q ist geschlossen. Trotzdem sammelt sich am Dienstag um kurz nach zwölf ein Grüppchen Menschen vor dem großen Fenster. Nebenan verkündet ein Schild den Grund: „Suppenküche.“

Einmal in der Woche sind die Tische im Flöz Q auch in der Mittagszeit gedeckt. Auf jedem Platz liegen adrett angeord-

net Messer, Gabel, Löffel und Serviette auf grün geblümten Wachstischdecken. Wo abends nach Knappenmanier die „Be-triebsführerschale“ und „Ärwins Kartof-felspalten“ serviert werden, gibt es dann Hausmannskost. Gekocht von Hausfrauen. Ehrenamtlich.

Die Idee zur Suppenküche wurde vor über zehn Jahren im Arbeitskreis Obdach-

losigkeit des städtischen Sozialausschusses geboren. Die Quote der Wohnungslosen ist in Haltern am See nicht so hoch wie in der größeren Nachbarstadt Recklinghausen. „Hier gibt es eher Bedürftige als Obdach-lose“, erklärt David Schütz vom Caritasver-band, der als Träger fungiert. Ihnen sollte mit einer neuen Einrichtung genauso ge-holfen werden.

Suppenküche in der Szenekneipe

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Gemeinsam Essen

INFO & TIPPS

Suppenküche im Flöz QKontakt: Caritasverband Haltern e. V.Sixtusstr. 3945721 Haltern am SeeTel.: 0 23 64 /1 09 00www.cvhaltern.caritas.de

Eine Suppenküche „für Menschen, die mit jedem Cent rechnen müssen“ war die Lösung für die kleine Stadt im Vest. Ein Raum war schnell gefunden. „Der Pächter des Flöz Q ist auf uns zugekommen“, so Schütz. Udo Meilenbrock wollte helfen. Sein Betrieb beginnt erst am Abend. „Da-durch fallen bei uns die großen Kostenfak-toren anderer Suppenküchen wie Raum-miete und Strom weg“, erläutert Schütz.

Um Viertel nach zwölf riecht es im Flöz Q nach Kneipe am Morgen. „Mahlzeit!“ schallt es über die Tische, die einen großen Ecktresen aus hellem Holz flankieren. Die ersten Gäste tröpfeln ins Lokal. Die Älteren stellen ihre Rollatoren am Kickertisch ab. Mit einem beherzten „Mahlzeit!“ auf den Lippen steuern sie auf ihre Stammtische zu. Schnell sind die Gespräche im Gang. Statt Alkohol gehen Salatschälchen über den Tresen. Die hat Gabi Döbber gefüllt.

Seit acht Jahren kocht die Hausfrau mit dem Kurzhaarschnitt in der Suppen-küche. Eine Freundin hat sie auf die Idee gebracht. „Die Kinder waren damals gera-de aus dem Haus. Da hatte ich Zeit, mich einzubringen.“ Anfangs hatte sie häufiger Mahlzeitendienst. „Inzwischen sind wir viele Helferinnen. Da ist jedes Team nur einmal im Monat dran.“ Zu viert kochen und bewirten sie rund 30 Gäste, meistens

mit Eintopf. Das mögen vor allem die Älte-ren. Die sind hier in der Überzahl.

An diesem Dienstag bahnt sich ein mediterraner Duft seinen Weg durch die Erinnerung an den letzten Kneipenabend. Wo in der letzten Nacht Biergläser gespült wurden, dampfen nun Nudeln und Bolog-nesesoße. Für einen Euro gibt es eine Porti-on zum Sattessen mit Salat und Nachtisch. Und Wasser und Saft. „Und für diejenigen, die sich selbst das nicht leisten können, ha-ben wir auch Gutscheine“, sagt Schütz.

Gerda Louven zum Beispiel hat die kleinen Zettel nutzen müssen, als sie vor fünf Jahren zum ersten Mal in die Sup-penküche kam. Dabei war sie noch nicht einmal arbeitslos. „Ich hatte eine Stelle mit ganz geringem Einkommen“, erzählt die zierliche Frau zwischen Pasta und Sah-necreme. War es eine Überwindung hier-herzugehen? „Natürlich, am Anfang ist immer eine Hemmschwelle da“, erklärt die Stammkundin offen. Im Lauf der Jahre hat sie das Publikum einzuschätzen gelernt. Hier geht man höflich miteinander um. Die Senioren genauso wie die Alkoholi-ker und bedürftigen Menschen, wie die Frau mit den Lachfältchen um die Augen selbst einer ist.

Dass ihr Beihilfe von der ARGE zusteht, hat sie erst später erfahren. „Menschen in

solchen Situationen vermitteln wir von der Suppenküche oft in weiterführende Beratungsangebote“, erklärt Schütz. Ein Teil der Spenden fließt auch dorthin wei-ter. „Wir müssen gar nicht groß Werbung machen“, sagt der Mann mit den grauen Haaren und der ovalen Brille. In Haltern am See weiß man einfach, dass die Suppen-küche eine gute Sache ist.

Und eben nicht nur, um sich satt zu es-sen: „Die Gemeinschaft ist hier ganz wich-tig“, weiß Gabi Döbber. Wer am selben Tisch sitzt kommt schnell in Kontakt. „Das ergibt sich, dass man mal telefoniert, fragt, wie es geht“, bestätigt Gerda Louven. Ihre Tischnachbarin zum Beispiel, eine Frau um die 80, ist heute nicht gekommen. Alle am Tisch wissen schon, dass sie krank ist. Und haben Genesungswünsche überbracht.

Mittagszeit in Haltern am See. Einmal in der Woche wird die Szenekneipe Flöz Q zur Suppenküche. Gerda Louven (Fo. re.) nimmt das Angebot der Caritas seit fünf Jahren in Anspruch.

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Tiere in der Therapie

Schlappohren tun Senioren gutBretonen-Hündin Tela besucht mit ihrem Frauchen Reinhild Radtke ältere Menschen und

Behinderte. Text von Stefanie Hasler, Fotos von Marco Stepniak.

Tela hat eine rosa Stupsnase, Schlapp-ohren und braun-weiß geschecktes Fell. Tela ist ein Hund, Rasse Bretone. Und sie hat einen Job. Dazu musste sie eine Prüfung bestehen. Am Institut für Thera-pie- und Behindertenbegleithundeteams in Coesfeld. Jetzt hat sie einen Besuchs -hunde-Pass. Telas Frauchen Reinhild Radtke ist Senio-renbegleiterin. Als Selbstständige betreut

sie Senioren, Demenzkranke oder mehr-fach Behinderte. Je nach Lebensumfeld be-sucht die 49-Jährige die Menschen zu Hau-se oder in der Gruppe. Oft sind es einsame Menschen. „Aber keiner sagt gerne, dass er einsam ist.“ Deshalb entsteht der Zugang häufig über Alltagssituationen. Einer Se-niorin zum Beispiel macht Reinhild Radt-ke die Gardinen. Oder sie fährt mit ihr zum Arzt und ins Rathaus. So entsteht

Vertrauen. „Ich kann am Leben teilha-ben, ohne zu bevormunden“, sagt Rein-hild Radtke. „Das ist mein Vorteil den Angehörigen gegenüber.“Manchmal kommt Tela mit zu den Einsät-zen. „Vor allem bei dementen Menschen kann ein Besuchshund hilfreich sein“, er-klärt die elegante Frau mit dem dunklen Bubikopf und der modernen Brille. „Der Körperkontakt kann ein Bezugspunkt zur

Seniorenbegleiterin Reinhild Radtke hat ihren Hund Tela als Besuchshund ausgebildet.

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INFO & TIPPS

LebensArt SeniorenbegleitungReinhild RadtkeIm Hundel 64, 46286 DorstenTel.: 0 23 69 / 2 04 98 76

„Tela ist sehr mütterlich“, erklärt Reinhild Radtke. „Und sie ist gern fügsam.“ Das hat das Training für die Prüfung leicht ge-macht. „Einfach beim Spazierengehen“ ha-ben Hündin und Frauchen geübt. Nur das Kommando „bleib“ war schwierig. Denn schließlich will kein Hund gern zurückge-lassen werden.Inzwischen kann Tela in solchen Situa-tionen abwarten. Und sie kann auch Grup-pen besuchen. Gern legt sie den Kopf auf fremde Knie, wenn Frauchen in der Nähe ist, lässt sich gerne streicheln. Schließlich weiß sie ganz genau: Irgendwann ist Fei-erabend. Und dann darf sie wieder einfach Hund sein.

Realität sein.“ Auch behinderte Menschen lieben den Hund mit dem treuen Blick. Ihr Geknuddel kann selbst für die gedul-dige Tela zu viel werden. Dann leckt sie sich oder gähnt. „Dafür muss man einen Blick haben“, sagt Frauchen. Sie holt ihren Schützling dann aus der Situation. Und Tela ist wieder einfach Hund. Bretonen sind für solche Einsätze nicht besser oder schlechter geeignet als andere Hunde. Eigentlich sollte Tela auch „nur“ ein Spielhund sein. Für den Sohn von Rein-hild Radtke. Vor dreieinhalb Jahren hat die Mama sie vom Tierschutz geholt. Tela stammt aus Spanien. Dort ist sie misshan-delt worden. Bei der Familie in Dorsten-Wulfen ging es ihr schnell wieder gut.Sie liegt gern im grau bezogenen Körbchen vor dem Wohnzimmertisch. Oder tobt im Garten. Oder jagt im Wald neben dem Haus Kaninchen. Oder bemuttert ihre Spielge-fährtin Epona. Die kam drei Monate später zu den Radtkes. Aus Irland. Die Windhün-din hat die Misshandlungen nicht so gut verwunden wie Tela. Umso mehr genießt sie es, wenn sie sich bei ihr anlehnen kann.

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Flower-Design HeinzerlingNordcharweg 79 45657 Recklinghausen

Tel.: 0 23 61 / 2 29 28 www.heinzerling-re.de

Page 18: Lebensfreude im Vest 2010/03

Von Angst und Vertrauen

im Rollstuhl

Seit vier Jahren treffen Schüler der Marler

Willy-Brandt-Gesamtschule regelmäßig

Senioren des Altenheims Philipp-Nicolai-

Haus. Beim Projekt „Auf Augenhöhe“

erfuhren sie, wie es ist, auf einen Rollstuhl

und die Hilfe anderer angewiesen zu sein.

Text und Fotos von Christoph van Bürk.

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Page 19: Lebensfreude im Vest 2010/03

Setare muss alle Kraft zusammenneh-men, um Inga zu drehen. Anna fühlt sich sichtbar unbehaglich, während Denise versucht, sie sanft die hohe Kante hin-untergleiten zu lassen, es aber doch ein ruckartiges Plumpsen wird. Ebenso geht es Nico, der nicht so recht weiß, ob er Dennis’ Kräften vertrauen soll. Er sagt nicht, dass er Angst hat. Er sagt: „Ich weiß jetzt, dass Roll-stuhlfahrer in manchen Situationen Angst haben.“ Sie sitzen nur wenige Minuten im Rollstuhl, doch die Wirkung ist nachhal-tig. Aus herumalbernden Jugendlichen sind nachdenkliche junge Menschen ge-worden. „Ich bin dankbar, dass ich da nicht drinsitzen muss“, sagt Burak.

Nur eine Simulation, nur wenige Mi-nuten, nur in einer Turnhalle. Und die Kan-te ist eine weiche, eine turnmattenweiche. Doch Angst und Unbehagen sind echt. Die Klasse 8c der Willy-Brandt-Gesamtschule in Marl lässt sich auf den Rollenwechsel ein. Mit dem Projekttag bringt die pädago-gische Leiterin Heike Hingst zusammen mit Sarah Schröder und Christoph Mihm vom Philipp-Nicolai-Haus die jungen Leu-te mit Rollstuhlfahrern „Auf Augenhöhe“. Wie ist das eigentlich, wenn ein Mensch im Rollstuhl sitzen muss? „Nicht so gut“, meint Simon bei der ersten Sitzprobe und zuckt nur mit den Schultern.

Gerade haben die Schüler Gefühle aufgeschrieben, die sie mit Rollstuhlfah-rern verbinden: „Hilflos, schwach, Mitleid, peinlich, Aufmerksamkeit, Vertrauen“ steht auf dem Papierbogen. Ganz unten hat Christoph Mihm geschrieben: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Auf Augen-höhe, das heißt nicht, von oben herab zu sehen oder sich so zu verhalten. Auf Au-genhöhe, das heißt: Ein Rollstuhlfahrer ist nicht unten, sondern neben mir.

Seit der fünften Klasse treffen die Ge-samtschüler regelmäßig Senioren des Al-tenheims Philipp-Nicolai-Haus. Sie haben Lieder gesungen, Gedichte vorgetragen,

Schulprojekt

Geschichten vorgelesen oder ein Balladen-Café veranstaltet. Eine Bewohnerin hat sie in der Schule besucht und erzählt, wie sie früher Weihnachten gefeiert hat. Damals, zu einer Zeit, die genauso weit weg wie schwer vorstellbar ist für Mädchen und Jungen, die im Jahr 2010 mitten in der Pubertät stecken. Aus dem Vorführen ist ein Dialog, aus den Kontakten sind kleine Beziehungen gewachsen. Da fragt ein Mäd-chen nach, wie es denn der alten Dame gehe, der sie letztens vorgelesen hat. Und heute sitzen sie in der Turnhalle neben den vier Rollstuhlmodellen und fragen sich, wie das wohl ist für die alte Dame und die anderen im Heim, die auf den Rollstuhl an-gewiesen sind. Ein Satz macht Denken und Fühlen noch eindringlicher: „Jeden kann es treffen.“ Wie den Schüler, der seit einem Unfall querschnittsgelähmt ist.

Sich hineinversetzen in den Rollstuhl-fahrer, das ist mehr, als sich bloß in den Rollstuhl zu setzen. Christoph Mihm er-zählt von Lebenswirklichkeiten. Davon, dass Rollstuhlfahrer fremde Menschen nah an sich heranlassen, sich ihnen in in-timsten Situationen anvertrauen müssen – zum Beispiel beim Toilettengang. Betre-

tenes Schweigen, ehe Mihm sagt, dass man auch mit Worten auf Augenhöhe sein soll, indem man als Helfender nicht sagt: „Wir gehen jetzt mal zur Toilette“, sondern: „Ich begleite Dich.“ Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Heike Hingst ist ihrem weit entfernten Lernziel ein Stück näher gekommen: „Die Schüler sollen nicht den Respekt vor al-ten Menschen verlieren und sich entspre-chend verhalten. Wir sind darauf ange-wiesen, denn wir werden die große Masse der Alten sein.“ Als Nächstes plant sie ein Geschichtsprojekt mit den Senioren und Schülern. Zweiter, eher sogar Erster Welt-krieg. Weit weg, aber sie werden die jungen Menschen wieder nah ranholen.

INFO & TIPPS

Philipp-Nicolai-HausChristoph MihmGebrüder-Grimm-Straße 845768 MarlTel.: 0 23 65 / 9 10 40www.johanneswerk.de

Lukas lässt Felix im Roll-stuhl eine Treppe herun-ter. In einem Projekt mit dem evangelischen Alten-heim Philipp-Nicolai-Haus haben sich die Schüler der Klasse 8c der Willy-Brandt-Gesamtschule in Marl in die Rolle von behinderten Menschen hineinversetzt.

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Der gute TonAnnette Seiler schafft mehr als Kunst.

Text und Foto von Ramona Vauseweh.

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Die besten Ideen kommen ihr nachts. „Dafür liegt immer ein Block bereit“, sagt Annette Seiler. Inspiration hält wach. Noch vor dem Morgengrauen wird der Einfall zur Skizze. Zur Skulptur darf der Gedanke erst im Atelier heranwachsen. Ein stiller, schmaler Raum, in einer Ecke wartet der große Brennofen auf Arbeit. Dämmrig ist es in der Werkstatt, auf dem

langen Arbeitstisch stehen Stifte und Pin-sel in Bechern bereit. Auch zum Start der Kulturhauptstadt 2010 hat die Künstlerin ein Objekt in Arbeit.

Das Material: natürlich Ton. Denn die-ser feinkörnige, wasserhaltige Rohstoff hat die 79-Jährige seit ihrer Kindheit fasziniert. Daheim wurde die Straße neu gemacht. „Ich habe dort mit dem Lehm gespielt, ihn geformt und die fertigen Objekte ver-ziert“, weiß sie noch genau. Medizin hätte die junge Annette gerne studiert, wäre am liebsten Chirurgin geworden nach dem Schulabschluss. Doch die Eltern fanden, das sei kein Beruf für eine Frau. Kunst? Nun gut: „Damit kannst du zumindest Ge-werbelehrerin werden!“

Die kreative Castrop-Rauxelerin be-suchte die Werkkunstschule auf Schloss Buddenburg, „wunderschön gelegen in einer Flussschleife!“ schwärmt sie noch heute. Schlafsäle mit Stockbetten, Koch-gelegenheiten für die Studenten im Haus... „Es war eine herrliche Zeit!“ Schon damals hat sie sich für die Bildhauerei begeistert.

Aber Frauen waren in dieser Fachrichtung nicht gern gesehen. „Die durften gerade mal den Gips anrühren“, wurde ihr schnell klar. Einzige Alternative: die Malklasse. Zu-meist wurden Entwürfe für Wandteppiche und Tapeten gemacht. „Das war schon frü-her nicht mein Ding!“ sagt sie entschieden. Und daheim fragten die Eltern schon mal: „Na, was macht deine Anstreicherei?“

Examen in Dortmund, Jahre in der Oberpfalz und in Bayern. 1969 zog Annette Seiler mit ihren inzwischen fünf Kindern zurück in die Heimat. Sie bewarb sich an Schulen und Freizeitzentren: „Allein mit Kunst kriegt man so viele Kinder nicht groß“, das war ihr bewusst. Fünf Jahre war sie als Kunsterzieherin im Revierpark Gysenberg in Herne tätig, gibt bis heute Kurse an der VHS in ihrer Heimatstadt. Ihr zweites Standbein: der medizinische Bereich – zwar nicht als Ärztin, aber: „Im Rochus-Hospital wurden Anästhesieschwestern ausgebildet.“ Bis zum 60. Lebensjahr stand Annette Seiler hier im OP, „damals eine der ersten Anästhesieschwestern überhaupt“.

Natur formen

Das Schild zum Keramikstudio am Haus von Annette Seiler in Castrop-Rauxel.

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Der Broschürentipp„Berufsstarter und ihre Sozialversicherung“

Geschafft: Die Schulzeit liegt hinter Ihnen. Jetzt möchten Sie im Beruf voll durchstarten.

Vom ersten Arbeitstag an begleitet Sie die Deutsche Rentenversicherung. Und für Ihre Bei-

träge gibt es viel mehr als nur die Altersrente, z. B. eine notwendige Rehabilitation, den

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Hinterbliebene.

Die Deutsche Rentenversicherung Westfalen informiert in der Broschüre „Berufsstarter und

ihre Sozialversicherung“ darüber, was die Sozialversicherung für Sie leistet. Angefangen

von der Rentenversicherung über die Agentur für Arbeit, die Krankenversicherung und Pfl e-

geversicherung bis zur Unfallversicherung.

Die kostenlose Broschüre kann bei der Deutschen Rentenversicherung Westfalen unter der

Telefonnummer 0251 238-2088 oder per FAX unter 0251 238-2570 angefordert werden. Ein

Download ist unter www.deutsche-rentenversicherung-westfalen.de möglich. Bei Fragen

zum Thema steht auch die kostenlose Servicenummer 0800 1000 48011 zur Verfügung.

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Page 22: Lebensfreude im Vest 2010/03

INFO & TIPPS

Annette SeilerAmtstraße 6544575 Castrop-RauxelTel.: 0 23 05 / 1 89 95

7. - 9. November 2010„80 Jahre – Leben und schaffen im Ruhrgebiet“Rochus-Galerie im St. Rochus-HospitalGlückaufstraße 1044575 Castrop-Rauxel

Die Kunst bleibt Teil ihres Lebens: „1976 habe ich meine eigene Werkstatt eröffnet.“ Die Alte Feuerwache hatte sie dazu angemietet und veranstaltete Aus-stellungen, als Krankenschwester natür-lich für Notfälle „immer mit dem Pieper in der Tasche“. Die Arbeit mit Ton ist ihre Leidenschaft geblieben. „Kitsch und Kunst, es steckt alles im Material!“ Und sie mag es so ursprünglich, wie es ist. „Ich glasie-re kaum!“ Farbe auf Ton, „das ist, als zöge man seinen Objekten ein Kleid über!“ Stattdessen geht der Ton mit anderen Ma-terialien Beziehungen ein: Glas schafft Effekte, Eisen verleiht Stabilität, „und der Ton wird mit der Zeit rostig!“ Objekte, die sich bewegen und verändern, mitschwin-gen mit der Zeit. Neben der Bildhauerei für Ausstellungen hat die zierliche Künstlerin immer wieder sogenannte Performances – Aktionskunst – erarbeitet.

Nicht nur in ihrem Wohnzimmer be-gegnet man ihren Werken. Sicher, es geht

letztlich darum, Objekte zu verkaufen, aber: „Ich trenne mich immer schwer!“, gibt Annette Seiler zu. Dicht am Fenster ein Stier aus Ton, das Wesentliche seiner Kraft zum Nacken hin verstärkt. Auf dem niedrigen Tischchen ein Tonwürfel, von Glasscheiben in lichte Segmente zerteilt. Im Durchbruch hockt schweigsam ein gro-ßer Rabe, im Schnabel eine echte Feder.

Nicht nur überall in Deutschland, auch in England, Frankreich, Finnland hat die Bildhauerin ausgestellt. Zahlreiche Ausschreibungen hat sie gewonnen und verwirklicht. Das viereinhalb Meter hohe Denkmal auf dem Castroper Marktplatz ist eins ihrer Werke und auch die Skulp-tur vor dem Evangelischen Krankenhaus. Was Annette Seiler besonders inspiriert: das Reisen und fremde Kulturen. In Afrika, Indien, Sri Lanka, Bali ist sie gewesen. Kre-ativ ist sie zu Hause. Zugang zum Atelier durch die winzige gemütliche Küche. Ein schmaler dämmriger Raum voll Fantasie.

Impressionen aus dem Atelier von Annette Seiler: ein Stier aus Ton mit Glas (li.), ein selbstgemachter Ring, das getöpferte Tischbein im Garten und ein Kunstwerk aus der Reihe „Schicht im Schacht“ (re.). Wer genau hinschaut, kann den Förderturm erkennen.

Und für alle sieben Enkel von jeher ein Ort mit Anziehungskraft, das weiß Annette Seiler genau: „Noch gestern kamen zwei der Kleineren und fragten: Oma, machst du heute Ton?“

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Page 23: Lebensfreude im Vest 2010/03

Lesen im Vest

Meist sind die besten Dinge zum Greifen nah – das stimmt bei Büchern erst recht. Beim Bücherkauf geht es um Inspiration, Einfühlung, die richtige Vor-auswahl, Beratung und natürlich Service, Service, Service. So wird der Bücherkauf wieder rundum zum echten Genuss und nicht zum frustrierenden Suchspiel. Ob sie das perfekte Geschenk suchen, „nur“ ihr Lieblingsbuch in der Erstauflage oder eine neue Vorleselektüre für ihre Uren-kelin so wie Anneliese Petereit für Smilla Madita. Der eingesessene Buchhändler vor Ort bringt die 90-Jährige sicher durch die Medienvielfalt ans Ziel. Wo sonst macht Einkaufen noch so viel Spaß und wird zu einem inspirierenden Erlebnis.

ServiceversprechenDer Buchhändler um die Ecke bringt zur Leselust den

Einkaufsspaß. Text und Foto von Victor Wolf.

INFO & TIPPS

Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. Großer Hirschgraben 17–21 60311 Frankfurt am Main www.boersenverein.de

Annelise Petereit und Urenkelin Smilla Madita.

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Page 24: Lebensfreude im Vest 2010/03

Auf unbekannten Pfaden

Lebensfreude in Herten

Reiner Gerding ist Kultur begleiter. Ehrenamtlich begleitet er Senioren zu Veranstaltungen in Herten. Text von Tobias Kindel, Fotos von Marco Stepniak.

H och oben, 152 Meter im Himmel über Herten und Recklinghau-sen. Ein eisiger Wind fegt über

die Halde Hoheward, treibt die Wolken schnell über den grau-blauen Frühlings-himmel. Der Blick schweift über die Arena „Auf Schalke“ in Gelsenkirchen, das RZR Herten und das Steag-Kraftwerk in Herne. Die Sicht reicht bis weit nach Bochum hin-ein, im Westen leuchtet das grüne Dach des Rathausturms in der Hügellandschaft von Gelsenkirchen-Buer.

„An klaren Tagen sieht man von hier oben sogar den Rheinturm in Düsseldorf oder den Florianturm in Dortmund“, er-klärt Reiner Gerding. Er ist Stadt- und Gäs-teführer in Herten und sogenannter „Kul-turbegleiter“. Ehrenamtlich begleitet er ältere Menschen zu Kulturveranstaltungen in Herten oder zeigt ihnen Sehenswürdig-

keiten und Höhepunkte der Stadt. Ein Pro-jekt, welches im Rahmen der Kulturhaupt-stadt 2010 in Herten entstand. Mit diesem Kulturangebot will Herten hoch hinaus … Jetzt stehen fünf rüstige Damen mit Reiner Gerding auf der Halde, blicken gespannt auf das Ruhrgebiet, das ihnen zu Füßen liegt. Die 70-jährige Elisabeth Grundmann ist froh, dass der Kulturbegleiter sie auf die Halde gefahren hat. „Die Treppen schaffe ich einfach nicht mehr. Ich bin alte Her-tenerin, aber noch nie hier oben gewesen.“ Irmgard Kommorowski war zwar schon dreimal auf der Halde Hoheward, freut sich aber jedes Mal auf die Auffahrt. „Das ist ein bisschen wie in den Alpen mit den engen Kurven und der tollen Aussicht. Ich bin froh, dass ich hochgefahren werde, mit meiner kranken Hüfte schaffe ich das sonst nicht mehr zu Fuß“, erzählt die 86-Jährige.

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Doch die Halde Hoheward hat weitaus mehr zu bieten als eine hervorragende Aussicht auf das Ruhrgebiet. Mitten auf der gepflasterten Fläche steht ein Obelisk, seine Metallspitze funkelt in der Sonne. „Das ist eine Sonnenuhr“, erklärt Reiner Gerding den Seniorinnen. „Im Jahre 2005 wurde der Obelisk mit Hilfe eines Hub-schraubers hier hinaufgeflogen. Er ist dem Obelisken auf dem Marsfeld in Rom nach-empfunden.“ Doch dem Schatten des Obe-lisken lassen sich noch andere Geheimnis-se als die Uhrzeit entlocken: Sein Schatten fällt auf jeweils eines der zwölf Tierkreis-zeichen, die auf dem Boden in Metallplat-ten eingraviert sind. So kann man leicht herausfinden, in welchem Sternzeichen sich das Jahr befindet.

Nach zwei Stunden steigen die rüstigen Damen wieder in den Kleinbus, der mitten auf der Halde parkt. Der kleine Ausflug auf das Dach von Herten ist vorbei. Während Reiner Gerding den Seniorinnen in den Bus hilft, sagt er lächelnd: „Es ist wirklich schön, älteren Menschen diesen Service an-zubieten. Sie müssen sich finanziell nicht verausgaben und kommen dorthin, wo sie selbst nicht mehr hinkönnen. So einen Ser-vice muss man als Stadt einfach anbieten.“

Ausflug auf den Obelisken (Fo. ob.), Irmgard Kommorowski (Fo. Mi.) ge-nießt die Aussicht, Stadt- und Gäste-führer Reiner Gerding (Fo. un.) erklärt die Geschichte der Halde.

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Page 26: Lebensfreude im Vest 2010/03

Lebensfreude in Herten

F link formen die Hände das nasse Material. Drücken, ziehen und gestalten, bis ein erkennbares

Objekt entsteht. Eine Figur, manchmal ein Gefäß. Seit über 30 Jahren formen diese Hände bereits. Sie gehören einem Töpfer, würde der Normalbürger sagen. Sie gehö-ren einem Keramiker, würde Ilse Weisel sa-gen. Ihr gehören diese Hände, der ältesten Kursleiterin der VHS in Herten.

Ilse Weisel lehrt ihre Teilnehmer, wie sie Ton bearbeiten und kreative Pro-dukte entwerfen. Zurzeit gibt sie ihren 61. Kurs – mit stolzen 80 Jahren Lebens-erfahrung. Zur Tonarbeit kam sie klassisch über Freunde: „Dort hab ich das halt auspro-biert und direkt Gefallen dran gefunden.“ Ihre ersten Kurse gab sie 1976 im Jugend-dorf. „Und zwei Jahre später wurde ich abge-worben“, erinnert sich die Keramikerin.

Seitdem arbeitet Ilse Weisel für die VHS, gibt Seminare, ohne sich je eine lan-

Dieser Kurs ist mein Leben

Ilse Weisel ist die älteste Kursleiterin der VHS Herten. Text und Foto von Ramona Hoffmann.

ge Auszeit genommen zu haben. Figuren töpfert die Seniorin am liebsten. „Aber ein Gesicht müssen sie haben“, sagt sie. Alles andere sei ihr zu modern.

Ihre treueste Keramikfreundin ist Helga Spilker. Die ist von Anfang an da-bei und kommt nach wie vor zu den Kursen. Töpferschülerin Eleni Schüßler erklärt: „Die Arbeit mit Ton hat was Be-ruhigendes. Ich kann mich einfach fallen lassen.“ Ein Leben ohne VHS-Kurs kann sich Ilse Weisel nur schwer vorstellen: „Das hier ist mein Leben“, schmunzelt die 80-Jährige.

VHS HertenResser Weg 145699 HertenTel.: 0 23 66 / 30 35 10www.herten.de

VHS-Urgestein Ilse Weisel gibt seit 34 Jahren Töpferkurse.

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Page 27: Lebensfreude im Vest 2010/03

M arga Belz sitzt in ihrem Lieb-lingssessel und blickt verson-nen aus dem Fenster. Früher

fiel ihr Blick dabei auf eine stattliche Aka-zie. Doch der Baum wurde genau an die-sem Tage gefällt, in aller Frühe. „Das macht mich sehr, sehr traurig. Ich lebe seit 59 Jah-ren in dieser Wohnung in Marl. Ich kannte die Bäume, seit sie als Setzlinge gepflanzt wurden, habe sie wachsen sehen. Mit ih-nen fühlte ich mich verbunden. Der Baum fehlt mir richtig, ich habe geweint“, sagt die 85-Jährige.

Ich liebe das LebenMarga Belz, das Porträt einer Lyrikerin. Text von Tobias Kin-del, Fotos von Marco Stepniak.

Lebensfreude in Marl

Es sind Momente wie diese, die sie zum Schreiben und Dichten animieren. Marga Belz ist Lyrikerin. Sie schreibt Prosa, Satire und Gedichte. Derzeit arbeitet sie an ih-rem siebten Buch. In einer lila Strickjacke

sitzt sie im Sessel, um ihren Hals hängt eine Kette mit einem leuchtend-braunen Bernstein. Das Leben hat viele Falten in ihr Gesicht gegraben, aber hinter ihrer golde-nen Brille glitzern ihre Augen wie frische

1|2010 liVe 27

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ren Ehe verarbeitete Marga Belz in einem ihrer Bücher, „Lebens-Träume“. Denkt sie manchmal an den Tod? Marga Belz blickt nachdenklich aus dem Fenster. Draußen spielen und toben Kinder auf dem Geh-weg, der Frühling zaubert junge Blätter an die Sträucher. „Ich weiß, dass von meinem langen Leben nur noch ein kleines Stück übrig ist. Manchmal denke ich an den Tod und ans Sterben. Aber ich will noch gar nicht sterben, dafür liebe ich das Leben zu sehr“, sagt sie mit brüchiger Stimme. Hel-les Kinderlachen dringt von außen in ihr kleines Arbeitszimmer. Auf dem Boden liegt ein schwerer, roter Teppich. An einer Wand hängen Fotos der Familie. Auf dem schweren, dunklen Holzschreibtisch steht eine elektrische Schreibmaschine. Hier entstehen ihre Werke, für die sie schon Li-teraturpreise erhalten hat.

Wie zum Beispiel ihr Gedicht „Hori-zontlos“. Als die Urgewalt des Orkans Ky-rill durch die Natur raste, brachte Marga Belz düstere Zeilen zu Papier. Und erhielt dafür den Literaturpreis des Kulturforums Lüdinghausen. Auch das Verschwinden ih-res Lieblingsbaums hat Marga Belz in ein Gedicht gewandelt. Es heißt „Sie haben beschlossen“. Mit fester Stimme liest die Lyrikerin daraus vor: „Hörst du nicht die Unkenrufe, tödliche Schatten – unterwegs zu dir. Sie legen sich schwer auf deine Kro-ne. Morgen im Frühdunst musst du sterben – und ich kann nichts dagegen tun.“ Als sie das Papier mit den Gedichtzeilen zur Seite legt, glitzern Tränen in ihren Augen.

Marga BelzDurch mein Herz geht ein Flüstern Gedichte, Tankas und Haikus ISBN: 978-3-928568-51-7

Jungbrunnen. Sie lächelt keck und wenn sie das tut, sieht der Betrachter in ihr fast wieder die 20-jährige Marga, die von einem Schwarz-Weiß-Bild an der Wand strahlt. Das Foto aus den 1940er Jahren hängt hin-ter ihrem Sessel.

Ihr langes Leben war nicht immer leicht. Ihr Mann hatte eine kleine Elektro-firma in Neuruppin, ihre Schwiegereltern einen Bauernhof mit Ackerbau und Vieh-zucht. Marga Belz arbeitete viel und hart auf den Feldern. Als ihr Mann sich 1950 mit den Kommunisten anlegte, musste das junge Ehepaar aus der DDR fliehen. In den Westen, ins Ruhrgebiet. „Weil es hier Arbeit gab“, erinnert sich die rüstige Seni-orin. „Die ersten eineinhalb Jahre haben wir in einer Gartenlaube gewohnt, es war schwer, eine Wohnung zu bekommen“, erzählt sie. „Mein Mann ging dann in den Bergbau, unter Tage. Es sollte nur kurz sein, aber er ist dabei geblieben.“ Dreimal verunglückte er schwer, an den Folgen des dritten Unfalls starb er im Jahre 1991. Ihre Trauer über seinen Tod nach 46 Jah-

Wortgewaltig: ein Auszug aus dem Gedicht „Ich möchte“ von Marga Belz.

Lebensfreude in Marl

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Page 29: Lebensfreude im Vest 2010/03

LiVe: Wie ist die Initiative „weiterhin zuhause woh-nen“ entstanden?Günter Mänz: Meine Mutter

ist mit ihren 70 Jahren zu mir gekommen und meinte, dass viel zu wenig Hilfe für äl-tere Menschen in der häuslichen Umgebung angeboten wird. Das war der Auslöser. Unter Federführung von Alice Beil wurde der ge-meinnützige Verein ins Leben gerufen.LiVe: Was ist Ihre wichtigste Aufgabe?

Weiterhin zuhause wohnen Interview mit Günter Mänz vom Verein „weiterhin zuhause wohnen“. Text und Foto von Joachim Bachmann.

Günter Mänz: Wir halten Vorträge zu Hil-fen im Alltag. Und wenn eine ältere Person Hilfe benötigt, fährt einer unserer Senioren-berater in die betreffende Wohnung und sieht sich die Situation an. Wir fertigen Skiz-zen zum Umbau, beschreiben die Arbeiten und beziffern Kosten. LiVe: Warum leben ältere Menschen so lange ohne Erleichterungen in ihrer Wohnung?Günter Mänz: Viele wissen nicht, welche

unterschiedliche Hilfen und maßgeschnei-derten Angebote es gibt. Ich kann nur sagen, dass jeder Tag, an dem die Dusche keine Bar-riere mehr hat, ein Stück mehr Lebensquali-tät darstellt.

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Page 30: Lebensfreude im Vest 2010/03

Gabriele Holtkamp-Buchholz im Gespräch mit einem Bewohner des Caritas-Seniorenzentrums Johan-

nes-van-Acken-Haus.

I n der lichtdurchfluteten Kantine des Johannes-van-Acken-Hauses riecht es nach Rosenkohl und Bratensoße.

Sechs Senioren sitzen am gedeckten Tisch. Auf der weiß-grünen Tischdecke stehen Teller und Besteck, zwei Wasserkaraffen und Vasen mit langen, gelb-roten Blumen.

„Schmeckt es Ihnen?“ fragt Gabriele Holtkamp-Buchholz. Die 47-jährige Dip-lom-Sozialpädagogin arbeitet als Senio-renberaterin bei der Caritas in Gladbeck. Die älteren Kantinengäste nicken. Durch

Abschied auf Raten

Lebensfreude in Gladbeck

Gabriele Holtkamp-Buchholz schaut nicht auf Defizite, sondern auf Stärken. Text von Tobias Kindel, Fotos von Marco Stepniak.

das helle Atrium des Johannes-van-Acken-Hauses geht sie anschließend mit schnel-len Schritten von der Kantine in ihr Büro. Der Raum ist weiß gestrichen, neben ihrem PC blühen gelbe Narzissen. An einem Regal hängen bunte Kinderzeichnungen, am Mo-nitor klebt eine Eintrittskarte des neuen Ruhrmuseums in der Zeche Zollverein.

In ihrem Büro ist sie gar nicht so oft, denn als Seniorenberaterin ist die 47-Jäh-rige viel unterwegs, besucht ältere Men-schen und ihre Angehörigen zu Hause.

Dort gibt sie Tipps, ob und wie eine Pflege zu Hause möglich ist. Das Geheimnis ihrer Arbeit? „Wir schauen nicht auf die Defizi-te, sondern finden heraus, wo die Stärken sind. Das verschafft den Senioren Erfolge“, erzählt Gabriele Holtkamp-Buchholz.

Oft begleitet sie ältere Menschen ein langes Stück auf ihrem letzten Lebens-weg. Wie geht sie damit um, dass die Men-schen, die sie zum Teil jahrelang im Senio-r enheim kennengelernt hat, sterben? Sie blickt kurz nachdenklich in den hellen Raum. „Ich bin gläubige Christin. Ich glau-be daran, dass es uns auch nach dem Tod gibt“, sagt sie voller Überzeugung. Wenn sie es zeitlich schafft, geht sie auf die Beer-digungen der ehemaligen Bewohner. „Um selber Abschied zu nehmen“, sagt sie.

Kraft tanken kann sie außerdem bei ihrer Familie. Zusammen mit ihrem Ehe-mann und den Kindern Johanna und Jonas geht es viel auf Reisen. „Das habe ich frü-her schon ganz viel gemacht. Jetzt, wo die Kinder größer sind, fahren wir auch wieder öfter weg.“ Die Reiseziele liegen fast immer im Süden oder Westen Europas: Griechen-land, Frankreich oder Portugal. „Mit den südlichen Ländern verbinde ich Freiheit und ein ganz anderes Lebensgefühl. Sonne, Strand und Meer, da kann ich tief Luft ho-len“, erzählt Gabriele Holtkamp-Buchholz schwärmend und mit leuchtenden Augen.

Caritas in GladbeckJohannes-van-Acken-HausGabriele Holtkamp-BuchholzRentforter Straße 3045964 GladbeckTel.: 0 20 43 / 3 71 21 10www.caritas-gladbeck.de

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Page 31: Lebensfreude im Vest 2010/03

S ich ungezwungen und spontan zum Kaffee zu verabreden – für viele Menschen ist das kein Pro-

blem. Doch seit Gertrud Walterscheids Mann einen Schlaganfall bekam, hat sich das Leben der Dorstenerin total verän-dert. „Ich konnte ihn erst gar nicht allein lassen“, so Walterscheid (58). „Jetzt hat er wieder gelernt, das Telefon zu bedienen, und ich kann das Haus ohne ihn verlas-sen. Wenn ich zum Einkaufen fahre, ruft er manchmal an, fragt, ob ich ihm eine Frika-delle mitbringe!“ Wie zum Beweis klingelt prompt ihr Handy. Ihr Mann will nur kurz sagen, dass sie ruhig noch bleiben könne.

Die Stunden genießt sie bei Kaffee und Kuchen in der St.-Nikolaus-Gemeinde an

der Storchsbaumstraße 77 in Dorsten. Hier laden die Malteserinnen Heidi Göbel (61) und Renate Jakobuß (53) einmal im Monat zum Wohlfühlnachmittag ein. „Regelmä-ßig decken wir die Kaffeetafel, um eine angenehme Atmosphäre für nette Gesprä-che zu bieten“, erzählt Göbel. „Wir helfen weiter, wenn jemand für diese Stunden niemanden hat, der sich um den zu pfle-genden Angehörigen kümmern kann.“

Ursula Hoffmann kommt gerne zu den Treffen. „Man kann einfach mal ab-schalten, kommt auf andere Gedanken“, gesteht sie. „Ich habe es immer geschafft, aus einem Tief wieder herauszukrabbeln, bereits vielfach Hilfe angenommen.“ Auch unangenehme Themen wie Ärger

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Lebensfreude in Dorsten

Einfach mal abschaltenDie Malteser in Dorsten laden zum Wohlfühlangebot für pflegen-de Angehörige ein. Text und Fotos von Joachim Bachmann.

Regelmäßig öffnen Heidi Göbel (li.) und Renate Jakobuß (re.) in der St.-Nikolaus-Gemeinde die Türen für einen Wohlfühlnachmittag.

mit der Krankenkasse oder Ärzten kom-men zur Sprache hier, helfen sich die Be-troffenen mit Tipps gegenseitig. Seit Okto-ber 2008 gibt es den Wohlfühlnachmittag. Von Aromatherapie bis Sitztanz reichte bislang das Programm. Den ersten Ge-burtstag der Einrichtung feierten die Teil-nehmerinnen dank der finanziellen Unter-stützung einer örtlichen Zeitung mit der Lesung einer Märchenerzählerin. „Das war ganz toll“, erinnert sich Gisela Scholten (72), die auch über ihre Reisen selbst schon in der Runde berichtet hat. Auf den nächs-ten Nachmittag freuen sich alle besonders – dann bekommen sie professionelle Tipps für Entspannungsübungen.

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Page 32: Lebensfreude im Vest 2010/03

Lebensfreude in Haltern am See

Jede Menge Freude im JobSusanne Gerold arbeitet bei der AWO-Wohnberatung. Text von Verena Reimann, Fotos von Rüdiger Marquitan.

Wohnberatung der AWORathaus, Raum E.03Dr.-Conrad-Straße 145721 Haltern am SeeTel.: 0 23 64 / 93 33 39www.awo-msl-re.de

D as Büro der AWO-Wohnberatung im Halterner Rathaus sieht noch ein wenig kahl und ungemüt-

lich aus. In der Mitte des Raumes ein gut aufgeräumter Schreibtisch, ein Computer, ein Telefon. Persönliche Dinge oder pri-vate Fotos sind hier nicht zu finden. Ein nüchterner Ort, an dem Susanne Gerold arbeitet. „Ich arbeite nur selten im Büro, 90 Prozent meiner Arbeitszeit bin ich mit Außenterminen beschäftigt“, erzählt die 44-Jährige.

Seit 2005 ist die gelernte Innenarchi-tektin für die AWO-Wohnberatung in Haltern am See und Marl im Einsatz. In ih-ren Beratungsstunden berät sie vornehm-lich Senioren, gibt Tipps, wie man bis ins hohe Alter in den eigenen vier Wänden wohnen kann. „Jeder Fall, den ich betreue, ist anders, das macht meinen Beruf so spannend“, berichtet Susanne Gerold. Die zweifache Mutter mit den langen, dunklen Haaren erklärt den Rat suchenden Senio-ren etwa, wie sie mit einem Umbau ihres Bades oder dem Einbau eines Treppenlif-tes ihr Leben im Alltag leichter gestalten

können. In dieser Tätigkeit geht die ehe-malige Bundesliga-Basketballspielerin voll und ganz auf.

Kraft für ihren Alltag tankt die stets gutgelaunt wirkende Frau in ihrer Freizeit. Dabei haben sich ihre Hobbys in den letz-ten Jahren stark verändert. Während Su-sanne Gerold früher als Basketball-Bundes-ligaspielerin für den TuS Herten den Ball in die Körbe warf, genießt sie heute ihre freien Stunden bei Radtouren und Spazier-gängen in den umliegenden Wäldern mit der Familie: den Söhnen Finn (6) und Jarne (4) und dem Vater ihrer Kinder. „Falls dann noch etwas Zeit ganz für mich bleibt, gehe ich ins Theater oder besuche eine Ausstel-lung“, verrät die Recklinghäuserin.

Elisabeth Stucka (M.) wohnt bei ihrer Schwiegertochter Katharina Rütter (li.). Susanne Gerold half bei den Planungen zum Umbau.

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Page 33: Lebensfreude im Vest 2010/03

L inks klingen die Schellen, rechts im Sitzkreis die Rasseln – mit ih-ren Klanghölzern begleitet Hil-

degard Nowak den Rhythmus, eilt für die Einsätze der Trommler oder der Klang-holzgruppe beschwingt von einer Seite des Runds zur anderen und dirigiert ihre Orchestermusiker zur Amboss-Polka.

Es ist keine Musikschule, kein Probe-raum – sondern der Veranstaltungssaal des Ida-Noll-Seniorenzentrums. Dort lei-tet Nowak mit Unterstützung von Gerda Kohlstädt ehrenamtlich die Musiziergrup-pe für die Bewohner des Altenheimes. Mit 20 Teilnehmern startete die Gruppe im Januar 2009, mittlerweile sind es 38. „Ich bin jede Woche dabei“, sagt die 82-jährige Heimbewohnerin Irmgard Suppa begeis-tert, „früher habe ich Mundharmonika und Schifferklavier gespielt.“

Die Gruppe ist äußerst gemischt. Jeder kann mitmachen, ein Rhythmusinstru-ment spielen oder auch nur zuhören. Es sei schwer zu sagen, ob die wöchentlichen Treffen den Bewohnern auch außerhalb der Musiziergruppe helfen, meint Nowak, die mit großer Geduld die Gruppe zum „Orchester“ geformt hat. Die kleinen Mo-mente aber, wenn die Teilnehmer plötzlich völlig befreit mitgehen, sie bestätigen die 58-Jährige immer wieder in ihrer Arbeit. Eine ansonsten verschlossen und traurig wirkende Frau schunkelt bei „Die Hände zum Himmel“ unbeschwert mit, ein Itali-

Lebensfreude in Datteln

Eine leidenschaftliche Dirigentin an Klanghölzern und Zauberharfe

Hildegard Nowak leitet ehrenamtlich Musiziergruppen im Altenheim. Text und Fotos von Matthias Schmeing.

Kontakt:Hildegard NowakTel. 0 23 63 / 6 40 29

Singen, klatschen oder rasseln: In der Musikgruppe von Hildegard Nowak kann jeder mitmachen.

ener „hüpft bei ‚Amore mio’ fast aus dem Rollstuhl oder Wochen nach Karneval ruft eine Demenzkranke „Pferd, Pferd“ in den Raum, als nach einem Wunschlied gefragt wird. Sie erinnerte sich an „Es steht ein Pferd auf dem Flur“. Dann leuchten die Augen der Senioren und ihrer Dirigentin.

In der Betreuung ihrer dementen Mut-ter wurzelt Nowaks ehrenamtliches En-gagement: Als diese ins Altersheim kam, begann für die 58-Jährige die Arbeit mit Se-nioren. Nach vielen Besuchen, tagein, tag-aus, meinte sie: „Das kann doch nicht alles sein!“ Kurzerhand gründete sie mit anderen Angehörigen eine Lesegruppe, später folgte ein erstes Seminar „Malen zur Musik“. Ma-len und Musik – „die musischen Tätigkei-ten haben mich schon immer fasziniert.“

Neben der Arbeit im Altenheim gründe-te die Musik-Geragorin auch die Gruppe „Zauberharfe“. Mit sieben Damen im Al-ter „50 plus“ und zwei Enkelinnen lotet sie dort die Möglichkeiten der Veeh-Harfe aus – ein Instrument, das sie an der west-fälischen Fachhochschule kennenlernte. „Jeden Montag treffen wir uns bei mir zu-hause und musizieren“, berichtet Nowak enthusiastisch über das Ensemble „Zauber-harfe“, das gerne neue Mitglieder begrüßt und sich bald auch in die Öffentlichkeit wagt: „Ein erster Auftritt ist geplant!“

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Page 34: Lebensfreude im Vest 2010/03

Caritasverband Waltrop/Oer-Erkenschwick e. V.Christiane Jurgeleit-HöflichLudwigstr. 6, 45739 Oer-ErkenschwickTel.: 0 23 68 / 8 90 91 www.caritas-waltrop-oer-erkenschwick.de

Menschen helfen, mit Menschen

arbeiten,Menschen

begleiten – dieses Motto

verkörpert Christiane Jurgeleit-

Höflich (li.).

Lebensfreude in Oer-Erkenschwick

D ie Augen funkeln verräterisch: Christiane Jurgeleit-Höflich ist in ihrem Element. Die quirlige

Frau mit den kurzen blonden Haaren er-zählt von ihrer Arbeit in der Senioren- und Pflegeberatung der Caritas in Oer-Erken-schwick und Waltrop. Christiane Jurgeleit-Höflich leitet das ehrenamtliche Team der Caritas, baut Gruppenangebote auf, ver-mittelt häusliche Betreuung, schult Seni-orenbegleiter. Und ist immer dabei, neue Ideen zu entwickeln. Wie das Projekt „Netz-werk Demenz“, bei dem an vielen Stellen Menschen geschult werden sollen, De-menzkranken zu helfen. „Ich denke da zum Beispiel an Polizisten, die bei Fällen mit

Ich mag MenschenChristiane Jurgeleit-Höflich leitet das ehrenamtliche Team der Senioren- und Pflegeberatung der Caritas. Text von Sophia Immohr, Foto von Joachim Bachmann.

bin ich dort, wo man mich braucht oder wo Termine vereinbart wurden“, erzählt Christiane Jurgeleit-Höflich. Überhaupt ist die Mutter zweier Kinder immer da, wo sie gebraucht wird. „Ich setze mich gerne für Menschen ein“, erklärt sie, „ich mag Men-schen.“ Und deshalb engagiert sich die Oer-Erkenschwickerin schon seit ihrer Jugend-

zeit ehrenamtlich in der Kirchengemeinde oder in Vereinen. Seit 2009 sitzt Christiane Jurgeleit-Höflich für die CDU sogar im Rat der Stadt Oer-Erkenschwick. Ihr An-trieb: „Ich will den stummen Menschen Gehör verschaffen“, erzählt die gebürtige Suderwicherin.

Schlechte Tage gibt es für Christia-ne Jurgeleit-Höflich nicht. Und Tage, an denen sie über ihre Arbeit flucht, schon gar nicht. Ihre Arbeit ist eher eine Le-benseinstellung: Menschen helfen, mit Menschen arbeiten, Menschen begleiten – das Motto verkörpert die 50-Jährige, das strahlt sie aus.

Demenzkranken dann besser helfen und die Situation einschätzen können“, erklärt Christiane Jurgeleit-Höflich.

Dienstags und donnerstags ist die 50-Jährige im Oer-Erkenschwicker Büro im Gesundheitszentrum anzutreffen, montags und mittwochs in Waltrop. „Und freitags

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Page 35: Lebensfreude im Vest 2010/03

Lebensfreude in Waltrop

Weil fairer Handel wichtig istDer Waltroper Weltladen: 50 für mehr Gerechtigkeit. Text und Foto von Matthias Erfmann

J a, alte Brillengestelle und Briefmar-ken können hier auch abgegeben werden“, sagt Maria Dahmen. Die

53-Jährige hat Dienst im Waltroper Welt-laden. Im Schatten von St. Peter, mitten im historischen Zentrum, in Puppen-Druta, gegenüber dem Eingang zur Sakristei, be-findet sich seit 30 Jahren die Institution für fairen Handel. Eine Institution ist der

um den Verkauf und die Beratung. „Zu un-serem Sortiment gehören seit eh und je Kaf-fee, Tee und Honig“, sagt Vorsitzende Mecht-hild Gurk. Sie kam 1997 zum Weltladen. „Ein Aufruf von der Kanzel hat mich damals dazu gebracht“, erinnert sie sich. Friedhelm Heinrich ist einer derjenigen, die seit der ersten Stunde dabei sind. Der Rentner ist heute 73. Aus dem Dritte-Weltladen, den er

Weltladen in Puppen-DrutaMechthild GurkKirchplatz 23, 45731 WaltropTel.: 0 23 09 / 92 08 38www.weltladen-waltrop.de

ÖffnungszeitenMo. bis Fr. 9.00 bis 12.30 Uhr 15.00 bis 18.00 Uhr Sa 9.00 bis 13.00 Uhr

Der Weltladen im Herzen der Stadt feierte 2009 sein 30-Jähriges. Bei Mechthild Gurk laufen die Fäden zusammen.

betont Friedhelm Heinrich. Auch wenn sich der Name geändert hat, ist das Motto doch im Laufe der Jahre gleichgeblieben. „Uns ist der Dienst im Laden sehr wichtig“, sagt Stephanie Wichert. Die 28-Jährige gehört seit ihrer Firmung zum Weltladen-Team. „Damals haben wir auch soziale Ein-richtungen besucht.“ Stephanie Wichert leuchtete der Gedanke einer fairen nachhal-tigen Weltwirtschaft, bei der der Produzent für die Herstellung gerecht bezahlt wird, ein. „Ich finde, dass das Engagement hier gar nicht groß genug sein kann.“ „Mir ist die Idee, die dahintersteckt, eine Herzens-angelegenheit“, so Gurk. Bei Schombergs ist der WeltLaden eine Familienangelegenheit, denn nicht nur die Töchter Lisa (17) und Ka-rolin, sondern auch Mutter Dorothee arbei-ten mit. Vater Karl-Heinz trägt derweil eine Kiste mit Brillengestellen auf den Dachbo-den von Puppen-Druta.

Weltladen nicht nur, weil es ihn seit 30 Jah-ren gibt, sondern auch, weil sich mehr als 50 Waltroper dort ehrenamtlich engagieren.

„Unser Dienstplan ist ein Wunschplan“, schmunzelt Maria Dahmen. Einmal im Mo-nat kann jeder der Helfer beinah ganz nach seinem Wunsch den Ladendienst verrich-ten. In erster Linie geht es dabei natürlich

1979 gemeinsam mit dem damaligen Pfar-rer Wilhelm Lammers und den Mitgliedern der ökumenischen Initiative Eine-Welt auf den Weg brachte, über den Eine-Weltladen bis heute sind neben Friedhelm Heinrich auch Reinhard Menke und Karl-Heinz Wie-pen regelmäßig im Weltladen anzutreffen. „Wir sind ganz gewöhnliche Mitarbeiter“,

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Page 36: Lebensfreude im Vest 2010/03

Lebensfreude in Castrop-Rauxel

AWO Münsterland-RecklinghausenBärbel RudnikBiesenkamp 744575 Castrop-RauxelTel.: 0 23 05 / 9 23 41 17

Am Biesenkamp wird geholfen, dafür sorgen unter anderem Ingrid Rüschen-schmidt (li.), Bärbel Rudnik und natürlich Heinz Brokmeier.

N äher an den Menschen, und das mit mehr Angeboten: Die AWO Castrop-Rauxel baut ihr Ange-

bot derzeit gezielt aus und bietet mit der neuen Geschäftsstelle am Biesenkamp 7 eine zentral gelegene Anlaufstelle. Das Neue am Biesenkamp: „Alle AWO-Akti-vitäten von Stadtverband und dem AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen sind jetzt gebündelt“, erklärt Heinz Brok-meier. Und der ehrenamtliche Stadtver-bandsvorsitzende freut sich über diese ide-ale Lösung. Letztlich kann die AWO jetzt noch besser leisten, wofür der Wohlfahrts-verband in den 90 Jahren seines Bestehens schon immer stand: Die Arbeiterwohl-fahrt kümmert sich um die Schwächsten in der Gesellschaft, bietet eine Plattform, berät und hilft.

„Jetzt sind alle unsere Aktivitäten we-sentlich besser koordiniert und miteinan-der verknüpft“, sagt Brokmeier. Darüber hinaus baut die AWO ihre Angebote deut-lich aus, zum Beispiel mit den kostenlosen Beratungsangeboten von Bärbel Rudnik und Ingrid Rüschenschmidt zu den The-men Betreuerische Hilfen im Einzelfall so-wie Demenz und Pflege. „Wir beraten hier

Neue Räume, neue AngeboteDie Arbeiterwohlfahrt ist präsent und kümmert sich. Text und Foto von Florian Adamek.

kostenlos und unabhängig“, unterstreicht Ingrid Rüschenschmidt. Soll heißen: Trä-gerübergreifend werden alle Angebote in Castrop-Rauxel vermittelt. Natürlich auch die zahlreichen AWO-Angebote. „Immer-hin bauen wir nach über zehn Jahren im Seniorenbereich wieder professionelle Angebote auf“, freut sich AWO-Urgestein Heinz Brokmeier über die Rückkehr der AWO in den Pflegebereich – und natürlich

über die beiden sympathischen Schreib-tischnachbarinnen am Biesenkamp.

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Page 37: Lebensfreude im Vest 2010/03

Lebensfreude in Recklinghausen

E rwartungsvoll sitzen die Kinder der Funkgruppe des Verkehrs-kindergartens in einem kleinen

Raum und warten. Die Tür geht auf. Herein kommt Günter Jung. Ein Strahlen huscht über die Gesichter der Kinder. Da ist er, der Mann, der ihnen die Verbindung schafft hi-naus in den Äther. Der 60-jährige Diplom-Ingenieur engagiert sich ehrenamtlich im Verkehrskindergarten, kümmert sich um die Wartung der technischen Geräte. Zu-dem können Kinder Funkunterricht bei ihm nehmen. Eine Arbeit, die dem Reck-linghäuser sichtlich Freude bereitet.

Als Vorruheständler eines großen Te-lekommunikationsunternehmens begab sich der Computerfreak im Internet auf die Suche nach einem passenden Ehren-amt. Der Kontakt mit dem Paritätischen

Raus aus dem Beruf, rein ins EhrenamtGünter Jung im Verkehrskindergarten. Text von Verena Reimann, Fotos von Rüdiger Marquitan.

Wohlfahrtsverband führte zum Erfolg. Die Mitarbeiterinnen des Netzwerk „Bürger-engagement in Recklinghausen“ nahmen sich seines Falles an, vermittelten dem Va-ter einer erwachsenen Tochter den Job im Verkehrskindergarten.

„Wir freuen uns, dass wir Günter Jung eine passende Stelle anbieten konnten“, so Heike Siebert. Seit zehn Jahren ist das Netz-werk bereits tätig. Rund 100 Bürger werden jedes Jahr vermittelt. „Wir bieten Tätigkei-ten in allen Bereichen an. Viele Ehrenamt-liche betreuen Schüler, besuchen Kranken-häuser, sind Ausbildungs- oder Lesepaten. Momentan werden vor allem Ehrenamtli-che für das Gehörlosenzentrum in Reckling-hausen gesucht“, berichtet Heike Siebert.

Netzwerk BürgerengagementOerweg 38, 45657 RecklinghausenTel.: 0 23 61 / 10 97 35www.netzwerk-buergerengagement.de

Günter Jung gibt Kindern Funkunterricht.

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Page 38: Lebensfreude im Vest 2010/03

Lebensfreude in Recklinghausen

Leben über den Tod hinaus Der Maler Henry Jaroni. Text von Florian Adamek.

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W as macht ein Mensch mit der Diagnose Multiple Sklerose? Was macht die Diagnose Mul-

tiple Sklerose (MS) mit einem Menschen? Henry Jaroni malte vor der Diagnose – und er malte, solange es die Krankheit zuließ. 31 Bilder des im Februar verstorbenen Künstlers geben Einblicke in die Lebens-geschichte Jaronis. Zu den letzten 20 Jah-ren seines Lebens gehörte die Krankheit Multiple Sklerose.

Erst nahm die MS dem Recklinghäuser die Arbeit als Bühnenbildner, später zwang sie Jaroni in den Rollstuhl, in den letzten Jahren machte sie ihm selbst das Malen unmöglich. Rund 15 Jahre begleitete die Diakonie mit ihrem Pflegepersonal Henry Jaroni. Jetzt hängen seine Bilder als Dauer-leihgabe im Diakonischen Werk in Reck-

linghausen an der Hohenzollernstraße 72. „Darüber hätte sich Henry bestimmt

sehr gefreut“, sagt sein langjähriger Künst-lerfreund Helmut Berka. Durch diese Begleitung über viele Jahre hinweg ent-stand eine Verbundenheit zwischen dem alleinstehenden Künstler, der im Alter von 60 Jahren starb, und der Diakonie. Eine tie-fe Verbundenheit – über den Tod hinaus.

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Page 39: Lebensfreude im Vest 2010/03

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Page 40: Lebensfreude im Vest 2010/03

Frühling erleben

Wanderwege und WasserstraßenNatur und Kunst erleben an Lippe und Wesel-Datteln-Kanal.

Text und Fotos von Ramona Vauseweh.

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Page 41: Lebensfreude im Vest 2010/03

Ein langer Blick aus luftiger Höhe. Zwi-schen blassblauen Stahlverstrebungen glitzert die gerade Wasserstraße. Spiegel-glatt ist der Wesel-Datteln-Kanal und er teilt grünes Land. Ein Schiff wird kommen, aber wann? Warten wollen wir nicht. Ein Hahn kräht, ist aber nirgendwo zu ent-decken. Es blüht am Weg, an einem der Ufer wird eine Picknickdecke ausgebreitet. Auch wir haben uns vor der Abfahrt eine kleine Stärkung genehmigt: Haus Gloe am Kanal, die Sonne strahlt, der Kaffeegarten hat geöffnet. Das Angebot: ein Pott Kaffee und ein Stück tagesaktueller Kuchen. „Was gibt es denn heute?“ erkundigen wir uns. „Apfel und Käse“, nennt uns der Kellner die Alternativen.

Die Straße zur Frentroper Brücke rah-men weißgetünchte Begrenzungssteine. Links geht es in den Arenbergischen Forst. Zwei Rentner auf Rädern rauschen an uns vorbei. „Na, geht’s noch?“ zieht uns der eine auf. Ein hoher Stapel aus gefällten Bäumen ruht im Schatten, es duftet nach Holz und Harz. Schnurstracks steuern wir auf ein Fachwerkhäuschen zu. Moos auf den Dachschindeln, grüngestrichene Fens-terläden, Rüschengardinen und im Garten strahlt ein Forsythienbusch. Die Straße macht einen Schlenker nach rechts. Am Waldrand ein Gehöft, davor bunte Bau-wagen gefüllt mit Holzscheiten.

Am Kanaldamm träumt das Bootshaus der Freien Kanufahrer Marl. Wer Interes-se hat, ist an den Donnerstagen zwischen März und September ab 17 Uhr herzlich willkommen. Die Wassersportler paddeln gerne vorbei am Landschaftskunstp rojekt „Wasserstände“, etwa sechs Kilometer nordöstlich von hier. Die Firma Infracor, die Stadt Marl und der Umweltkünstler Hermann Prigann lassen das Gelände des alten Wasserwerkes von der Natur zurück-erobern. Regelmäßig flutet der Wasser-pegel der Lippe Land und Ruinen. Maschen-drahtzäune und Metallgitter gewähren

Einblicke in vergangene Industriezeit und neu erwachende Natur. Spaziergänger ha-ben Zugang über die Sickingmühler Brü-cke, können Werden und Vergehen von den Deichen aus beobachten.

Eine kurze Runde für einen kleinen Spaziergang und Abwechslung für sen-sible Füße: fester Asphalt, loser Schotter, schmatzende Wiese, weiches Moos und grober Sand. Blühende Bäume, es duftet süß. Eine Schar Reiherenten dümpelt auf dem Wasser, zwei Kormorane hocken auf alten Fundamenten und pflegen ihr Gefie-der. So leise man auch auftritt, die Kanin-chenkinder am Pfad spitzen stets die Oh-ren. Rohre und Räder ruhen still, Rost und Ranken ergreifen Besitz von Gittern und Hallen. Backstein mit Wetterspuren, zar-te Bäumchen reihen sich am Damm. Die Freien Kanufahrer Marl bezeichnen das Projekt als Kanu-Kunst und raten: „Schaut es euch an!“

Prima paddeln lässt es sich genauso auf der nahen Lippe. Stromabwärts geht es, eine geführte Tour verläuft von Sicking-mühle bis nach Dorsten-Hervest. „Die bes-te Zeit dafür ist von April bis Oktober“, rät Ines Klukas. „Man muss dazu nicht beson-ders sportlich sein“, sagt die Mitarbeiterin von Lippe-Kanu-Touren, „es sind schon Familien mit vierjährigen Kindern und

Binnenschifferromantik auf dem Wesel-Datteln-Kanal. Ein Blick von der Frentroper Brücke.

Ein Paradies für Radfahrer.

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Page 42: Lebensfreude im Vest 2010/03

die Bewohner eines Seniorenheims dabei gewesen.“ Manche wollen einfach Spaß haben, manche die Natur erleben und die Ruhe genießen. So wie wir auf unseren Rä-dern. Zwischen hohen Stämmen geht es das Pflaster entlang.

Das Forsthaus zur Linken, davor Wei-deland. Immer wieder führen schmale Sandwege in das dichte Gehölz. Dann öff-net sich der Wald. Pferde traben an den Zaun und lassen sich über ihre samtwei-chen Nüstern streichen. Ein Spatz tschilpt zwischen den Zweigen, Magnolien blü-hen im Bauerngarten in den strahlenden Himmel. Neue Gartenmöbel aus dunklem Akazienholz stehen vor dem Haus. Auf Hof Schlagheck bietet Nicole Nendza Phy-siotherapie für große und kleine Tiere an. „Brennholz zu verkaufen“ wirbt ein großes Schild und ein anderes verspricht freie Bo-xen. Neben einem Schuppen eine alte Kut-sche, schwarz mit gelben Speichen.

Der Weiherbach durchfließt die Wie-sen, am Horizont Industriekulisse – fern und fast unwirklich im späten Nachmit-tagslicht. An der Gabelung trainiert eine Frau im Reitdress ein Pferd an der Longe,

Pferdeanhänger stehen in Reih und Glied. Hoch oben im Geäst trällert ein Buchfink sein Lied. Bettzeug lüftet auf Leinen und Wäsche trocknet im Wind. Wir halten und fragen nach dem Weg. „Hier rechts geht es zur Autobahnunterführung“, erklärt uns die junge Mutter mit der karierten Bluse.

Industriekulisse am Horizont, fern und fast unwirklich im

späten Nachmittagslicht

Ihr Kindchen spielt zwischen Wiese und Gatter. Auf der anderen Seite des We-ges wird eifrig der Rasen gewässert. Schmal wird die Straße und schlängelt sich zwi-schen Gebüsch und blasser Wiese. Über den nahen Waldboden breiten sich Teppi-che von Buschwindröschen.

Spaziergänger kommen uns entgegen. Richtung Autobahn zunächst eine Rast-station. „Wuttke in der Heide“ steht auf dem großen Schild am Wegesrand, aber Wuttkes sind bereits vor einer Weile in den Ruhestand gegangen. Vor dem Haus begegnen wir Marcel Rost, dem neuen In-haber. Er und seine Frau haben das beliebte

Ausflugsziel in der Frentroper Mark über-nommen. „Wir werden diesen Treffpunkt wieder ans Laufen bekommen“, hat sich der neue Inhaber vorgenommen. Für die Gäste ist alles bereit: eine große Schaukel und farbenfrohe Klettergerüste, Spielau-tos für die ganz Kleinen. Lange Bänke und Tische im Freien, zwei Grillstationen, die man mieten kann. Die gepflasterte Ter-rasse ist ein schattiges Plätzchen und die große Tafel am Weg verkündet in weißer Kreide das Speisenangebot.

Eine Brücke führt uns über fließenden Verkehr. Ein Moment Rauschen auf As-phalt, dann wieder stiller Wald. Pfosten markieren den Reitweg, wir radeln auf fes-ter Erde. Plötzlich zwischen den Bäumen ein Stückchen Feld, die ersten Pflänzchen zeigen sich nach der Ernte auf dem Acker. Westlich davon liegt die Straße, da fährt es sich leichter, aber hier ist es schattiger und die Sonne brennt. Nun heißt es noch einmal kräftig in die Pedale treten. Die Kanalbrücke ist bereits in Sicht und es geht bergan. Ein Blick aus luftiger Höhe. Da kommt es, das Schiff, und es steuert Richtung Südwest.

Marler Impressionen: Spatz, Fachwerkhaus und zwei Ponys im Arenbergischen Forst, Kirschblüten und ein Detail im Projekt „Wasserstände“ am Kanal.

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Page 43: Lebensfreude im Vest 2010/03

INFO & TIPPS

Große Tour: Durch den Arenbergischen Forst, ca. 8 km

Hin & weg: Mit dem Bus: Linie 227 ab Marler Stern Richtung Dorsten bis Alter Hervester Weg / Mit dem Auto: Parkplatz Nähe Frentroper Brücke

Essen & Trinken: Haus Gloe, Am Kanal 333, 45768 Marl, Tel.: 0 23 65 / 6 22 84www.hausgloe.de

Wuttke in der Heide, Hervester Straße 204, 45768 MarlTel.: 0 23 65 / 1 39 53

Schauen & Staunen:Kleiner Ausflug zum Landschaftskunstprojekt „Wasserstände“ Länge: ca. 1 km

Hin & weg: Mit dem Bus: Linie 227 ab Marler Stern Richtung Haltern am See bis Alte Straße / Mit dem Auto: Zufahrt Alberskamp, Parkplatz an der Sickingmühler Brücke

Fit & Aktiv: Lippe-Kanu-Touren, Inhaber: Michael Seibert, Tel.: 0 23 62 / 60 66 32www.lippe-kanu-touren.de

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Endlich auch in Recklinghausen!

Page 44: Lebensfreude im Vest 2010/03

Hartmut Jander trainiert die F-Junioren des VfB Waltrop.

Text und Fotos Matthias Erfmann.

„Das war ein ärgerliches 3:3 bei der PSV Recklinghausen.“ Hartmut Jander lässt das Nachholspiel seiner F-Junioren vor dem geistigen Auge Revue passieren. Eigentlich hatte der Nachwuchs des VfB Waltrop den Gegner fest im Griff. Dumm waren die Situationen, mit denen sich sein Team schließlich selbst die Punkte nahm, meint der Trainer.

Aber Erfolg ist für Hartmut Jander längst nicht alles, was er seinen jungen Spielern vermitteln möchte. „Ich trainiere die Jungs, seitdem sie überhaupt Fußball spielen“, sagt der 55-Jährige. Beim VfB geht

Schwuppdiwupp hatte ich die Stellung hier

Hartmut Jander schwört sein Team, die F-Junioren des VfB Waltrop, ein. Die Arbeit mit den Nachwuchskickern macht dem C-Lizenz-Trainer sichtlich Spaß.

Fußballfieber

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Page 45: Lebensfreude im Vest 2010/03

es in der Regel im Alter von vier Jahren bei den Minis, der Pampersliga, los. „Wann die Kinder anfangen, ist individuell verschie-den“, sagt Jugendleiter Thomas Breimann. Wichtig sei, dass es den Kindern Spaß ma-che, mit anderen zusammen zu spielen.

Dieser Spaß steht auch für Hartmut Jander seit fünf Jahren im Vordergrund. Denn Spaß hat Jander heute selber noch, wenn er mit den Kollegen aus der Alt-liga trainiert und spielt. „Als Junge habe ich damals für SuS Waltrop gestürmt“, erinnert sich der Bergmann von Auguste Victoria. Mit acht fing er dort an. „Mit 23 habe ich dann erst mal eine Pause einge-legt.“ Schließlich war es der Schwager, der ihn wieder zum Kicken bewegte. „Die Altliga-Mannschaft des VfB suchte Nach-wuchs“, schmunzelt Jander. Das war 1999. Der einstige Stürmer spielt heute gerne den letzten Mann. „Da muss man nicht mehr so viel laufen“, sagt er und ruft gleichzeitig sei-nen Spielern zu: „Hey Jungs, bewegt euch mal ein bisschen.“

Den Trainerjob beim Nachwuchs er-hielt Hartmut Jander beinahe zufällig. „Da

INFO & TIPPS

VfB WaltropJugendabteilung Tel.: 0 23 09 / 93 05 85www.vfb-jufu.de

Sommerfest der Jugendabteilung4. September 2010 HirschkampstadionIm Hirschkamp45731 Waltrop

Trainingszeiten je nach Mannschafttäglich zwischen 16 u. 20 Uhr

gab es diese junge Mannschaft. Und es fand sich so rasch kein Trainer.“ Nachdem die Eltern mit Thomas Breimann gesprochen hatten, musste der nur kurz überlegen. „Schwuppdiwupp hatte ich die Stellung hier.“ Und Hartmut Jander ist glücklich darüber. Er möchte keinen Moment mis-sen. Früher musste die Jander-Elf – obwohl es in der Jugend ja noch gar keine Elf ist – häufig gegen Altjahrgänge antreten. Kin-der, die etwas weniger als ein Jahr älter, aber zumeist einen Kopf größer sind. „Da haben meine schon geheult, bevor sie auf den Platz gegangen sind.“ Janders sensibles Händchen war gefragt.

„So, jetzt will ich Übersteiger sehen“, ruft der Trainer und alle sind folgsam. Dis-ziplin ist natürlich in einem Mannschafts-sport gefragt. Kniebeugen, Liegestütz, Treppenlaufen. Kleine Extraeinheiten er-höhen die Aufmerksamkeit und werden im Zweifel zumeist zu zweit absolviert. In Hartmut Janders Team gibt es zwölf Spie-ler. „Gespielt wird bei den F-Junioren mit sechs Feldspielern und einem Torwart“, sagt der Trainer. Eine Partie dauert zwei-

Techniktraining mit Hartmut Jander: Hütchen dribbeln und Schnürsenkel binden.

mal 20 Minuten. Das sind die Rahmenbe-dingungen für den aktuellen Erfolgskurs der F-Junioren. Im Moment sind die Geg-ner gleichaltrig, und was die körperlichen Voraussetzungen angeht, ebenbürtig. „In der Tabelle sind wir oben mit dabei“, freut sich der Trainer. Die Mühen aus den Spie-len gegen die Altjahrgänge zahlen sich halt irgendwann aus.

„Nicht jeder wird aber mal ein großer Fußballstar“, weiß Hartmut Jander. Einer seiner Spieler wechselte bisher zu einem der großen Vereine im Umfeld der Hebe-werkstatt. „Dort spielt er seitdem in der U9“, sagt Jander, nicht ganz ohne dass ein wenig Stolz in seiner Stimme mitschwingt. Aber der Trainer weiß auch, dass zwischen der U9 und den Profis Welten liegen. Spaß mache es trotzdem, solche Entwicklungen zu begleiten. Und den Spaß an der Sache will sich der Trainer solange erhalten, wie es eben geht. Denn schließlich sei er auch dafür verantwortlich, dass seine Mann-schaft den Spaß an der Sache nicht verliere. Dann klappt es in Zukunft auch wieder mit drei Punkten aus einem Spiel.

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Page 46: Lebensfreude im Vest 2010/03

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Page 47: Lebensfreude im Vest 2010/03

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Es gibt Angelegenheiten, die schiebt man vor sich her, mit denen setzt man sich nicht unbedingt gerne auseinander. Das eigene Testament gehört bestimmt dazu. Aus Selbstschutz, aus Trotz, auch Angst spielt in diesem Zusammenhang sicher eine Rolle.Wer aber seinen Willen in Bezug auf sei-nen Besitz zu Lebzeiten und darüber hin-aus berücksichtigt sehen möchte, der soll-te ihn auch festhalten und unzweifelhaft formulieren. Dies geht bei einem derart emotional aufgeladenen Thema am besten mit einer neutralen und vor allem kompe-tenten Instanz. Denn sobald man von der gesetzlichen Erbfolge abweichen möchte, muss fachkundiger Rat eingeholt werden. Grundsätzlich gilt: Es gibt kein „Testament von der Stange“. Die richtige Anlaufstelle in Bezug auf ein Testament sind in jedem Fall Rechtsanwälte und Notare. Die hier aufgeführten Kanzleien beraten optimal bei der Vorbereitung und der einwandfrei-

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Zu den Arbeitsschwerpunkten zählen: • Auseinandersetzungen um die Geltendmachung eines Anspruchs auf den Pflichtteil• Geltendmachung und Abwehr von Vermächtnissen• Auseinandersetzungen einer Erben- gemeinschaft• Vorbereitung zur optimalen Formulierung eines Testaments und von Übergabeverträgen• Beratung bei angeordneter Testamentsvollstreckung sowie Beratung des Testaments- vollstreckers• Prüfung der Wirksamkeit und Anfechtung von Testamenten und anderen letztwilligen Verfügungen von Todes wegen

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Page 48: Lebensfreude im Vest 2010/03

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Frühsport im Freien

Christa Oehmke ist stellvertretende Vorsitzende

des Vereins „Sport für betagte

Bürger“ in Gladbeck. Text und

Fotos von Joachim Bachmann.

„Jetzt gehen wir mit den Stäben nach unten und heben sie langsam über den Kopf!“ Kursleiterin Christa Oehmke (62) macht es einmal vor – dann beginnen die Teilnehmerinnen in der Runde, recken sich mit den bunten Stöcken gen Himmel.

Es ist eine lockere Runde, die sich hier auf dem weichen Rindenmulchboden am Kotten Nie an der Bülser Straße 157 in Gladbeck zum Frühsport zusammengefun-den hat. „Eigentlich sind es zwölf Frauen zwischen 40 und 76, die sich hier regel-mäßig einmal in der Woche treffen. Doch es fehlt immer wieder jemand, gerade vor Feiertagen“, erzählt Helga (70).

Bei jedem Wetter sind die Damen am und um den alten Bauernhof aktiv. Wenn es regnet oder schneit, gehen sie unter das Dach der Remise. Selbst bei den Minus graden im letzten Winter waren sie mit Handschuhen und dicken Jacken im Einsatz und drehten ihre Runden. „Es macht total viel Spaß, sich in der freien Natur zu bewegen“, erzählt die 72-jährige Reni, während sie mit Leichtig-keit weiter turnt. „Denn jeder wiederholt die

Übung so oft er kann und bestimmt dabei sein eigenes Tempo.“

Dank fest eingebauter, wetterfester Ge-räte können die Damen ihren Parcours ab-wechslungsreicher gestalten. „Körperliche Aktivität ist in jedem Alter möglich. Be-sonders bei Menschen, die sich vorher we-

nig bewegt haben, tritt ein Trainingseffekt besonders schnell ein“, berichtet Christa Oehmke. Sie ist stellvertretende Vorsitzen-de des Vereins „Sport für betagte Bürger“ in Gladbeck. Der Kurs „Fitnesstraining 50 plus im Freien“, den sie jeden Donners-tag von 11 bis 12 Uhr am Kotten Nie leitet, ist nur eines von zahlreichen Angeboten von Sitzgymnastik über Tanzen bis zur Selbstverteidigung, die der Verein jedes Jahr in seinem Programm anbietet. Am Kotten Nie haben die Damen übrigens noch ein paar Plätze frei. „Auch männliche Verstärkung in unserer Gruppe können wir noch gebrauchen“, verrät Helga und greift ihren Stab für die nächste Übung.

Helga, Reni und Elli (v. li.) trainieren re-gelmäßig beim Programm „Fitnesstrai-ning 50 plus im Freien“ am Kotten Nie.

Allwetter-Fitness

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Page 49: Lebensfreude im Vest 2010/03

Das Netzwerk ZWAR – Zwischen Arbeit und Ruhestand –

will ältere Menschen aktivieren, um vor allem eines zu ge-

winnen: Lebensqualität durch Gemeinschaft. In Datteln hat

sich voller Begeisterung eine kleine Gruppe etabliert.

Text und Fotos von Christoph van Bürk.

Irgendwann hat Jeanne Stankowiak gedacht: „Ich will nicht zu Hause versau-ern. Den Lebensabend in der Wohnung verbringen? – Nein, danke!“ Als vor acht Jahren der Bürgermeister schrieb und älte-re Dattelner Bürger einlud, eine Gruppe zu gründen, um das Leben aktiv zu gestalten und sich selbst zu organisieren, da war ihr klar, dass sie erst einmal überhaupt keine Zeit haben würde, um in der Wohnung zu bleiben. Seit sie sich in der ZWAR-Gruppe Datteln engagiert, ist der Terminkalender von Jeanne Stankowiak rappelvoll.

Alle vier Wochen steht dort in roten Lettern „Basistreffen“. Dann sitzen sie in den vier mal sechs Metern weiß getünch-ter Zweckdienlichkeit im Keller der Fami-

lienbildungsstätte und passen so gar nicht hierher, weil sie sprudeln vor bunten Ideen, vor Lebenslust, weil sie klönen nach Her-zenslaune und herzlich gern diskutieren. Neun von ansonsten rund 20 Dattelnern in den besten Jahren des Lebensabends. Obwohl: Von Lebensabend kann hier nicht die Rede sein. Diese Senioren leuchten wie der helle Tag.

Und sie verplanen ihre Tage. „Ein Be-such der Kaffeerösterei in Herten wird ins Auge gefasst“, sagt Helmut Stankowiak, der heute so etwas wie der Moderator ist. Bei ZWAR gibt es keinen Leiter, „Gruppe ohne Boss“ lautet ein Prinzip. Traudchen Bovenderd hat gleich eine Alternative: „In Recklinghausen gibt es eine Konditorei, in

Wo die Lebenslust sprudelt

Teamgeist

der man Marzipan selbst machen kann. Da könnten wir hinfahren.“ Sie schwimmen in einem Ideenteich und fischen die besten heraus. Nur, auch das ist Prinzip: Wer den Köder auswirft, muss den Fisch an Land ziehen. „Wer etwas vorschlägt, muss sich auch kümmern und alles organisieren, das ist essenziell“, erklärt Werner Gromöller, der einiges weiß aus dem Gesangsverein oder der Gymnastikgruppe: „Wenn man sich hinsetzt und sagt, lass die anderen mal machen, dann gibt das nichts.“

Das ist der grundlegende Gedanke von ZWAR: sich zu begegnen, sich in einer Gruppe zurechtzufinden und zu engagie-ren. Das Zueinanderfinden und das Bei-einanderbleiben im Alter werden schwe-rer, unsere Zeit ist ohnehin nicht unbedingt von Verbindlichkeit geprägt. Menschen, die noch zu jung sind, um sich in den Ru-hestandssessel zu lehnen, Menschen, die früher keine Zeit für eigene Interessen hat-ten, Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten haben bei ZWAR ein gemeinsames Ziel: die Zeit zusammen und

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Page 50: Lebensfreude im Vest 2010/03

sinnvoll zu verbringen – Lebensqualität durch Gemeinschaft. Ohne Hierarchien, ohne Kosten, ohne Gegenleistungen, mit Selbstverantwortung und mit der Neugier auf das, was das Leben noch zu bieten hat. Also kegeln die Dattelner ebenso regelmä-ßig wie sie gemeinsam frühstücken. Sie organisieren kreative Nachmittage, Com-putertreffs, Wander- und Fahrradtouren oder Städtereisen. Wer kann, bringt seine Erfahrungen mit ein. Wie Werner Gromöl-ler, der ehemalige EDV-Techniker in der Computergruppe. Oder Helga Rehr bei den Städtereisen, weil sie, wie alle gerne scher-zen, „den Fahrplan auswendig kennt“.

„Ohne die ZWAR-Gruppe hätten sich viele überhaupt nicht kennengelernt“, sagen Werner Gromöller und die Stanko-wiaks. Dann hätten sie diese herrlichen Tage im Sauerland nicht erlebt, als sie in einer alten Hütte mit rustikal knarren-den Dielen und Betten übernachtet ha-ben. Wie damals der Sekt floss, weil einer in den Geburtstag reinfeierte, und wie schön das war, weil es wieder war wie in der Jugendherberge.

Anne Remme-Dören von der ZWAR-Zentralstelle hört solche Geschichten oft genug. „Die Menschen sind begeistert, weil sie nicht etwas vorgesetzt bekommen, sondern selbst entscheiden und Neues kennenlernen. Mit dieser Begeisterung entzünden sie sich gegenseitig“, erzählt

INFO & TIPPS

ZWAR Basistreffen Katholische Familien-bildungsstätte DattelnKirchstraße 29, 45711 Dattelnwww.zwar.org

Werner GromöllerTel.: 0 23 63 / 3 46 56

Helmut StankowiakTel.: 0 23 63/ 35 52 74

sie. Die Zentralstelle in Dortmund sorgt für den ersten Anschub, wenn Kommunen oder Wohlfahrtsverbände Gruppen ins Le-ben rufen möchten, sie begleitet und berät bei den ersten Schritten, sorgt neben vie-lem mehr für die Vernetzung der Gruppen untereinander. Zehn gibt es bisher im Vest, das noch Nachholbedarf zu haben scheint. Gelsenkirchen hat gerade die achte Grup-pe gegründet, die Kommune möchte eine für jeden Stadtteil.

Der Nachholbedarf in Datteln kann kaum gedeckt werden, den nächsten ha-ben sie schon entdeckt: „Wir müssen un-bedingt wieder zusammen grillen“, sagt je-mand, ehe sie wieder ihre Terminkalender zücken und losdiskutieren. Bald wird für einen Abend die Grillkohle glühen. Die Be-geisterung aber glüht hier permanent.

Helmut Stankowiak beim Basistreffen der ZWAR-Gruppe Datteln.

50 liVe 1|2010

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Page 51: Lebensfreude im Vest 2010/03

Packen es gemeinsam an: Der Arbeitskreis „Betreuerische Hilfen im Einzelfall“ vernetzt vorbildlich das kreisweit vorhandene Know-how.

Netzwerke

Gemeinsame Fortbildungsangebote, Austausch von Ideen, Bündelung von Know-how – der Arbeitskreis „Betreueri-sche Hilfen im Einzelfall“ hat im Bereich der Arbeit mit Senioren im Vest Reckling-hausen Vorbildcharakter. Die Mitglieder sind miteinander vernetzt, informiert und

Ein Arbeitskreis mit VorbildcharakterVoneinander lernen

erhöht die Qualität.

Text und Foto von Florian

Adamek.

motiviert. Das alles über kommunale und Verbandsgrenzen hinweg. „Man muss das Rad ja nicht immer neu erfinden“, sagt Da-vid Schütz, der den Caritasverband Haltern am See im Arbeitskreis vertritt. Und Schütz weiter: „Intelligenter ist es, voneinander zu lernen.“ Der Ideenaustausch ist ein zentra-

les Anliegen der Zusammen arbeit, die den Senioren in den zehn Städten des Kreises zugutekommt. Dabei geht es im Kern da-rum, ehrenamtliche Angebote, professio-nelle Hilfe und Dienstleistungen für Senio-ren individuell so zu kombinieren, dass ein selbstbestimmtes, selbstständiges Leben in den eigenen vier Wänden – solange es sinnvoll ist – ermöglicht wird.

1|2010 liVe 51

Der Broschürentipp„Hinterbliebenenrente: Hilfe in schweren Zeiten“

Sie haben gerade einen Familienangehörigen verloren? Diesen Verlust kann Ihnen niemand

ersetzen. Die gesetzliche Hinterbliebenenrente kann zumindest den Unterhaltsverlust teil-

weise ausgleichen und damit Ihre wirtschaftliche Existenz sichern. Wussten Sie eigentlich,

dass Geschiedene, die ein minderjähriges Kind erziehen, beim Tod des Ex-Partners eine

Erziehungsrente erhalten können?

Die Deutsche Rentenversicherung Westfalen informiert in der Broschüre „Hinterbliebenen-

rente: Hilfe in schweren Zeiten“ darüber, welche Renten es für Witwen und Witwer gibt und

wer Anspruch auf eine Waisenrente hat. Außerdem wird erläutert, wer eine Rentenabfi n-

dung beantragen kann und wie Einkommen auf die Rente angerechnet wird.

Die kostenlose Broschüre kann bei der Deutschen Rentenversicherung Westfalen unter der

Telefonnummer 0251 238-2088 oder per FAX unter 0251 238-2570 angefordert werden. Ein

Download ist unter www.deutsche-rentenversicherung-westfalen.de möglich. Bei Fragen

zum Thema steht auch die kostenlose Servicenummer 0800 1000 48011 zur Verfügung.

Rente

Hinterbliebenenrente: Hilfe in schweren Zeiten

> Welche Renten es für Witwen und Witwer gibt

> Wer eine Waisenrente bekommt

> Wann Sie Anspruch auf eine Erziehungsrente haben

Größe: 100 % (bei A5 > 71%)

Broschürentipps H-Rente+Berufsstarter, April2010.indd 1 23.04.2010 07:34:05

Page 52: Lebensfreude im Vest 2010/03

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Die bessere Umwelt Verlagsgesellschaft mbHAufEwald · Lise-Meitner-Straße 11 · 45699 Hertenwww.bessere-umwelt.de · [email protected]

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