LegendäreProfessoren - BOKU Alumniverband ·...

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Legendäre Professoren Wer diese sind und was sie kennzeichnet Akakiko: Ein Unternehmen mit Fantasie Wie die erfolgreiche Sushi-Kette mit einem Forstwirtschafts-Absolventen begann Die Gesichter des neuen Universitätsrats Welchen Bezug sie zur BOKU haben und was sie sich vornehmen Sommerausgabe 2008 Erscheinungsort Wien Verlagspostamt 1180 Wien

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Legendäre ProfessorenWer diese sind und was sie kennzeichnet

Akakiko: Ein Unternehmen mit FantasieWie die erfolgreiche Sushi-Kette mit einem Forstwirtschafts-Absolventen begann

Die Gesichter des neuen UniversitätsratsWelchen Bezug sie zur BOKU haben und was sie sich vornehmen

Sommerausgabe 2008

Erscheinungsort Wien Verlagspostamt 1180 Wien

Peter Lechner Abfallwirtschaft Stefanie Tschegg Physik Herbert Hager Forstwirtschaftliche Produktion

Hanno Richter Allgemeine Botanik Wolfgang Holzner Spezielle Botanik Eva Schulev-Steindl Allgemeine Rechtslehre

Rudolf Schwingenschlögl Geologie Übungen Wolfgang Ruppert Mathematik und Darstellende Geometrie

Hans-Martin Steiner Zoologie (von links nach rechts)

Titelbild:HarounMoalla/BOKUalumni

Umschlag:Umschlag 02.07.2008 09:00 Seite 2

8.551 km2 machen ganz schön Arbeit.

Schon der Name „Österreichische“ Bundesforste gibtzu verstehen, dass es bei der Pflege und Bewirtschaftung der heimischen Flächen um Österreich geht. Seine Umwelt.Seine Wirtschaft. Seine Gesellschaft. Eine Aufgabe, die vonüber 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im ganzen Land bewerkstelligt wird.

www.bundesforste.at

ARBEITGEBER

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alumnimagJuni08:alumnimagJuni08.qxd 01.07.2008 16:25 Seite 2

Seite 3Ausgabe 02/2008

InhaltIntern:Editorial 3Impressum 3Fussballsponsoring 12Was tut sich bei alumni? 31Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder 31

thema:Legendäre Professoren 14Fussball 36

berufsbild:Entwicklungszusammenarbeit 20

nachgefragt:Die Gesichter des Universitätsrats 10

portrait:Akakiko: Forstwirt gründet Sushi-Kette 4Naturgefahren Management der ÖBB 18

serie:Die Rektoren der BOKU 6Preise und ihre Stifter 9

absolventenverbände: 27

events:Kurse: Gehölzkunde, Outfit und Styling 16Der erste alumni-Tag 17Jubiläum: Goldene Diplome 24Sponsionen und Promotionen 26

karriere:Jobvermittlungen und Aufsteiger 32Seminare: Richtig Bewerben,Assessment-Center 34zBp-Messe 35

boku-mix:Verleihung der Altrektorskette 7Dachgleiche Muthgasse VIBT 8BOKU-Splitter 38Forschung 41

EditorialDie Titelseite hat es verraten, diese Ausga-be widmet sich den legendären Professo-ren an der BOKU. Wir haben mittels Mai-lumfrage bei den alumni Mitgliedernerhoben, wer Ihrer Meinung nach legen-där ist und warum. Das Ergebnis liegt nunvor, wobei wir gestehen müssen, es umweibliche Professorinnen ergänzt zu ha-ben. Eine der neuen weiblichen Professo-ren an der BOKU ist Frau Prof. Schulev-Steindl, sie hat die Nachfolge von Prof.Manfried Welan angetreten und erzählt,wie sie das Besetzungsverfahren erlebthat. Im Portrait ist diesmal der AbsolventReinhard Weißböck, der eine ungewöhnli-che Unternehmensgründung hinter sich hat und zeigt, wie ein Forstwirt sei-ne gastronomische Leidenschaft zum Beruf und zur erfolgreichsten Sushi-Restaurantkette in Österreich machen konnte. Weiters im Fokus dieserAusgabe sind die Gesichter zum neu gewählten Universitätsrats, der als ei-ner der drei Führungsgremien der BOKU maßgeblichen Einfluss auf dieWeiterentwicklung der BOKU haben wird. Abgerundet wird die Ausgabemit der Vorstellung der Abteilung Naturgefahrenmanagement bei denÖsterreichischen Bundesbahnen, mit dem Berufsfeld Entwicklungszusam-menarbeit, dass immer wieder von AbsolventInnen nachgefragt wird undwas BOKU AbsolventInnen mit dem Großereignis Fussballeuropameister-schaft zu tun haben können. Wir wünschen viel Freude beim Lesen und ei-nen angenehmen Sommer mit dieser Lektüre.

Impressum: Herausgeber: BOKU alumni - Alumnidachverband der Universität für Bo-

denkultur Wien, Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien, www.alumni.boku.ac.at, Ge-

schäftsführerin BOKU alumni: DI Gudrun Schindler, Tel. 01 47654-2017, Fax -2018, alum-

[email protected] Redaktion und Anzeigenverwaltung: Brigitte Kuchenbecker, Wiebke

Müller-Wienbergen, Tel. 01 47654-2027, [email protected] , Mitarbeit an dieserAus-

gabe: Univ. Prof. i.R. DI Dr. Werner Biffl, DI Kirsten Förster (forumL), DI Rosi Hingsamer

(forumL), Michael Kollersberger, Harald Kutzenberger (ÖGLA), Klaus Dürrschmidt

(VÖLB), Dr. Joachim Tajmel (Media Naturae), Thomas Puster (VHÖ), Em.O.Univ.-Prof.

Dr. Dr.h.c. Manfried Welan, SC DI Dr. Leopold Zahrer (KT-Verband), Grafik und Layout:

Haroun Moalla, Druck: Druckerei Piacek Ges.m.b.H., 1100 Wien. Erscheinungsort: Wien,

Verlagspostamt: 1180 Wien. Auflage: 6.000 Stück; Erscheinungsweise: 4x pro Jahr, Copy-

right by: BOKU alumni. Alle redaktionellen Beiträge sind nach bestem Wissen recher-

chiert, es wird jedoch keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen. Na-

mentlich nicht gekennzeichnete Beiträge stammen von der Redaktion. Kürzungen

eingesandter Beiträge behält sich die Redaktion vor. Der maskuline Plural, z.B. Studen-

ten, steht in der Regel für beide Geschlechter. Auf Splitten wurde aufgrund der besseren

Lesbarkeit verzichtet.

STANDARD-Leserinnen beweisen Haltung.

Aurora Sprenger, Studentin Wer seine Gedanken durch Lesen des STANDARD regelmäßig inBewegung versetzt, wird bald Zeuge einer aufregenden Wechsel-wirkung – zwischen Anregung und Entspannung, zwischen Affekt und Erkenntnis.

4 Wochen gratis lesen: derStandard.at/Abo oder0810 /20 30 40 Die Zeitung für Leserinnen

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Gudrun Schindler, GeSchäftSfüh-rerin deS AlumnidAchverbAndS

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Der Absolvent der Forstwirtschaft ReinhardWeißböck hat ursprünglich nur “ausgeholfen”.Wie er zum Mitbegründer der erfolgreichstenSushi-Restaurantkette Österreichs wurde undwas er als Voraussetzung dafür sieht.

Immer mehr junge Menschen gehen den Schritt in die Selbst-ständigkeit: Eine neue Generation, angesiedelt zwischen Arbeit-nehmer und Arbeitgeber. Viele AbsolventInnen der BOKU ge-hen den Schritt in die Selbstständigkeit und eröffnenbeispielsweise je nach ihrer Fachrichtung Planungsbüros oderWinzerbetriebe….Als Absolvent der Forstwirtschaft eine japanischen Restau-rantkette mitzugründen, ist wahrlich außergewöhnlich. DIReinhard Weißböck zeigt es uns vor, wie aus einem Neben-job mit Fantasie und viel Ausdauer die Dinge ihren Laufnahmen.

Nach dem Studium ging er zunächst den ‚normalen’ Berufs-weg. Der geborene Mühlviertler erhielt eine Stelle bei Prof.Stolitzka in der Photogrammetrie und arbeitete im Vermes-sungsbüro. Dort hat er gelernt, wie man mit Behörden um-geht, Projekte startet und durchsetzt. Doch dann kam allesanders, als er sich seine Zukunft zunächst vorgestellt hat. Erlernte eine koreanische Frau kennen, die ihn zu Akakiko (einFantasiename) gebracht hat. Am Anfang war es nur eine Hil-festellung, heute umfasst das Unternehmen 12 Lokale inÖsterreich und 2 auf Zypern, Tendenz steigend. Von der‚Zentrale’ im 15. Wiener Bezirk ist er vor allem für die tech-nische Leitung von Akakiko zuständig. Spätestens alle 14Tage besucht er die einzelnen Filialen, kümmert sich umneue Bauvorhaben, richtet die Lokale mit Innarchitekten zu-sammen ein – von der Grundsteinlegung bis zur Schlüsselü-bergabe. Wenn alles gut läuft und auch die Projektpartnerschnell arbeiten, dauert es ca. 6 Monate bis eine neue Filialein Betrieb genommen werden kann. Allein 3-4 Monatebraucht davon die Planung, 2 Monate die Umsetzung. Zeit,viel Zeit. Und die Freizeit? Selbstständige haben Urlaub,wann sie wollen. Das ist weit gefehlt. Vor allem in der An-

fangszeit, die ersten paar Jahre nach der Gründung ist Ur-laub ein Fremdwort. Mittlerweile hat Akakiko eine Größeerreicht, bei der es auch für Herrn Weißböck eine Vertretunggibt. Alle zwei Jahre macht er 2-3 Wochen am Stück Urlaub –eine Garantie, wie bei Arbeitnehmer, gibt es aber natürlichnicht. Genausowenig wie keinen festen Arbeitstag, geregel-ten Feierabend und freie Wochenenden…

Wie haben Sie die Zeit der Gründung empfunden?Am Anfang war es so, dass ich beide Jobs parallel gemachthabe: ich habe bei Prof. Stolitzka in der Photogrammetrie ge-arbeitet und zusätzlich in den Lokalen meiner Frau mitge-holfen. Bald übernahm ich dann auch die Planung neuer Lo-kale und die Einrichtung dazu, nach einem halben Jahr wares dann so, dass ich schon gleich viel Zeit im Lokal verbrach-te als im Vermessungsbüro. Zu dieser Zeit war mein Tagauch 16 Stunden lang. Später musste ich mich natürlich ent-scheiden und ab dann war die Gastronomie mein Hauptbe-ruf. Meine Mutter war leider nicht erfreut darüber, so sagtesie: “Jetzt hast du so lange studiert um Gastronom zu wer-den? Das wäre auch vor dem Studium gegangen.”

Wie hat das restliche Umfeld reagiert?Das Umfeld war auch nicht begeistert weil mich jeder ir-gendwie in der Forstwirtschaft gesehen hat. Nach drei Jah-ren war aber allen bewusst, dass das die richtige Entschei-dung war. Für einen Außenstehenden ist es auch immerschwerer zu verstehen, als für einen selber, der den Schritt indie Selbstständigkeit setzt.

Haben Sie kurz überlegt, doch zurück in die Forstwirtschaftzu gehen?Nein, eigentlich nie. Vielleicht vermisse ich die Möglichkeit,sich in der Natur zu bewegen, allerdings lebe ich im 14. Be-zirk und habe den Wienerwald quasi vor der Haustür. Wei-ter entfernte „Expeditionen“ sind allerdings begrenzt, meinAufgabenfeld bei Akakiko ist auch sehr umfangreich…

Gibt es Grundregeln, die einem das Gründen erleichtern?Eines der wichtigsten Dinge ist eine gründliche Vorinforma-tion: Zu wissen, was man überhaupt will, ist Grundvoraus-

setzung. Nur zu sagen, ich möchte etwas anderes tun, ichwerde selbstständig, funktioniert nicht. In der Regel infor-miert mach sich gut und wichtig ist: Nicht locker zu lassen!Es kommen 100% enorme Schwierigkeiten auf einen zu, dieerst nach 2 - 3 Jahren in den Griff zu bekommen sind, aberdann beginnt es zu laufen. Es gewinnt eine ungeheure Ei-gendynamik und ich hatte das Gefühl, es gar nicht mehrselbst zu steuern. Ich war einfach nur immer dabei und hab

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portrait

Akakiko: Ein Unternehmen mit Fantasieinterview und text: Gudrun Schindler

Reinhard Weißböck (rechts) im Lokal in Hietzing

Der Name Akakiko ist eine Fantasiebe-zeichnung und heute Synonym für japani-sches Essen. Es gibt 12 Lokale in Wienund 2 in Zypern. Das erste Lokal wurde imShopping Center Süd im Jahr 1994 ge-gründet. Heute hat Akakiko 170 Beschäf-tigte, die aus 15 verschiedenen Ländernabstammen.

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geschaut, dass sich das Rad weiter dreht. Klar, dass dazwi-schen schon auch wieder mal korrigiert werden muss, aberbei weitem nicht mehr so, wie am Anfang.

Wie würden Sie sich selber beschreiben?Wenn ich mich zu einer Idee oder einer Entscheidung durch-gerungen habe, dann verfolge ich sie und lasse mich eigent-lich durch nichts und niemanden davon abbringen. Wenn ichvon der Familie oder den Behörden Gegenteiliges höre, be-hindert mich das überhaupt nicht und ist kein Grund fürmich aufzugeben. Und in der Regel hat es auch immer funk-tioniert, was ich mir vorgenommen habe.

Können Sie Beispiele für negative und positive Erlebnissenennen?Negative Beispiele gibt es nur wenige, da ich solange weiter-mache, bis es funktioniert. Dafür habe ich viele positive Erin-nerungen, wie die erfolgreichen Umsetzungen bei denBehörden, die vielen Bauvorhaben, die in kürzester Zeitdurchgesetzt wurden… Es sind sehr viele kleine Details, diemich gefreut haben, dass ich gar nicht so einzelne Projekterausfiltern kann. Der schönste Zeitpunkt ist sicherlich, wennein Lokal neu eröffnet wird und man mit 300 – 400 Gästenfeiert. Man ist erleichtert und erschöpft zugleich, so dass ei-nige Tage Abstand und Erholung eingeschoben werden. Da-nach geht es wieder aktiv weiter, anhand dieser Phasen mer-ke ich auch, dass jetzt etwas besonders gut gelungen ist.

Wie gehen Sie mit der Verantwortung um?Die Aufgabe kommt und die Aufgabe wächst. Man wird janicht von heute auf morgen in den Job gestoßen, sondernwie der Job selbst, wächst man nach und nach mit. Erst imResümee betrachtet, bemerkt man das Ausmaß der Verant-wortung. Im Arbeitsalltag wird diese selbstverständlichwahrgenommen. Das ist das Selbe, wie eine Mutter mit 4Kindern: Alle auf einmal zu bekommen, ist weitaus schwie-riger, als wenn sie nach und nach kommen.

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portrait

Sushi Wörterbuch

Nori-Blätter: quadratische Plattenaus getrocknetem und geröstetem grü-nem Seetang

Sushi-zu: würzmischung(reisessig,Zucker, Salz, evt. mirin) für den reisWasabi: scharfe Paste aus grünem

meerrettich, würzmittel

Gari: feingeschnittene Scheiben voneingelegtem ingwer für die neutralisa-tion des Gaumens.

Fisch: muss so frisch sein, dass er ge-ruchlos ist. häufig wird lachs, thun-fisch u.v.m. verwendet.

meist wird er roh serviert, nur Süß-wasserfische werden teilweise aufgrundder Parasitengefahr gekocht, gegrilltoder eingelegt.

Gemüse: besonders maki wird oft mitGemüse gefüllt: Gurke, Karotte, Klet-tenwurzel, rettich, Avovado und Kür-bis.

Nigri-SushiAuf deutsch heisst Nigri-Sushi ‚Ballen-Sushi’. Im Gegen-satz zu Maki wird der Reis nicht gerollt: er wird zu zweiFinger breiten Rollen geformt und mit Fisch, Meeres-früchten u.s.w. belegt. Man kann sie auch zusätzlich miteinem dünnen Bund aus Nori zusammenbinden.

Maki-SushiMaki-Sushi werden mit Hilfe einer Bambusmatte zu-sammengrollt und zu mundgerechten Stücken ge-schnitten. So verwundert nicht der deutsche Name:‚Rollen-Sushi’. Diese Form ist hierzulande die Bekann-teste. Meist wird es in Nori-Blättern eingerollt.

Das „witzigste“ ErlebnisIch war mit meiner Frau und meiner Schwiegermutter inKorea essen. Als wir das Restaurant betraten, waren wirumgeben von vielen Aquarien mit diversen Meerestierenund -früchten. Das Essen wird mittels Fingerzeige aufdas Tier ausgesucht und im 5. Stock zubereitet und ge-gessen. Damals bestellten wir eine Krake, die wie Regen-würmer,zerstückelt werden können und die Einzelteiledann trotzdem weiterleben. Meine Schwiegermutternahm den ersten Bissen in den Mund und war ganz ent-zückt. Auf meine Frage warum, antwortete sie: „Die Kra-ke ist noch ganz frisch, die saugt sich an meinem Gaumenfest.“

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serie: die rektoren der boku

Manfried Welan über seine Zeit alsRektor1977-1981 und 1991-1993Sapere ande Disce gandere - Wege zu Wissen: Lerne Dich zu freuen!Ich bin 1968 auf die BOKU gekommen und habe sie mit 68 Jahren ver-lassen. Insgesamt acht Jahre war ich Rektor der Universität. Es bedeu-tet mir sehr viel, dass ich nun kein Gast an der BOKU bin, sondern einBerater. Die BOKU war mein Schicksal und ist eine Lebensaufgabe.Wenn man diese erkennt und annimmt hat man ein glückliches Leben.Während meiner Zeit als Rektor wurde aus einem stillen Hochschül-chen eine dynamische Universität, aus einer eher konservativen Hoch-schule eine sehr moderne Ausbildungsstätte, die eine Fülle von Ange-boten und Leistungen aufweist. Ich habe mich als Prinz verstanden,der diese Hochschule, das Dornröschen wachgeküsst hat und es wur-de dann wach gehalten und wurde selbstständig. Der Weg dorthin waraber nicht immer einfach: Kaum finanzielle Unterstützung und fehlen-des Interesse an der BOKU machten einem das Leben nicht leicht.Durch meine Funktion als Präsident der Rektorenkonferenz 1979-1981war es mir möglich die ‚alma mater viridis’ in das öffentliche Bewusst-sein zu rufen. Kein Rektor zuvor hatte das Thema Öffentlichkeitsarbeit,im Sinne von Förderung, angedacht. Die Bewegung hin zur Universitätdes Lebens ist auch dem großen Engagement der StudentInnen zu ver-danken. Zudem hatte man es früher als Rektor viel einfacher: Man warweniger Manager und mehr Politiker und Philosoph, großer Kommu-nikator und Moderator, Klagemauer und manchmal auch Psychiater.Man musste immer jemand sein, der antreibt, immer Motor und Initia-tor. Ein Vorteil war sicherlich auch, das ich bis zum Ende leidenschaft-lich gern unterricht habe und so den Kontakt zu den Studierenden nie

verloren habe. Durch eine sinnvolle Aufgabendelegation musste ichmich auch nie mit Kleinigkeiten abgeben. Dies forderte stets viel vonmeiner Umgebung, von der ich immer unterstützt wurde. Viele Dingedie ich begonnen habe, wären heute nicht Wirklichkeit, wenn ich nichtMenschen gehabt hätte, die meine Ideen übernommen hätten. Sowohldie Vorgänger wie auch die Nachfolger haben sich bis heute immer ge-genseitig unterstützt. Heute sind wir eine Universität der Zukunft. DieBOKU beschäftigt sich mit den Problemen der Welt, Hunger, Wasser,Abholzung und Klima. Eine Realutopie wäre für mich die UNO-Uni.Die BOKU hat die wichtigsten Aufgaben weltweit zu erfüllen und soll-te so immer offen sein für Neues. Auch mein persönliches Ziel ist es freivon Vorurteilen zu sein. Die Stadt Wien konstituiert sich als Wissen-schaftsstadt und ich wünsche mir, dass sie auch Forschungshauptstadtwerden möge.

Werner Biffl über seineZeit als Rektor1981-1985 und 1989-1991Meine Zeit im Rektorat – insgesamt waren es12 Jahre von 1980 bis 1992, wenn ich die 6 Jah-re als Prä- bzw. Prorektor hinzuzähle - liegtschon etwas länger zurück. Sie ist mir abernoch in guter Erinnerung und war geprägtvon einer starken Öffnung der BOKU nach„außen“, von stark steigenden Studentenzah-len (1980 waren 2500, 1992 rd. 6900 Studieren-de inskribiert!) und von einer beachtlichenAusweitung des Studienangebotes. Der Zu-sammenbruch des Kommunismus 1989 inOsteuropa und der Fall des „Eisernen Vorhan-ges“ hat es zudem ermöglicht, die bestehen-den weltumspannenden wissenschaftlichenKontakte der BOKU auszuweiten und mit un-seren befreundeten Universitäten im „ehema-ligen Osten“ auf eine ganz neue fruchtbrin-gende Basis zu stellen. Da bekanntlich in derErinnerung eher nur die angenehmen Ereig-nisse haften bleiben und Belastung, Misserfol-ge und Sorgen mit der Zeit verblassen, kannich rückblickend mit Freude sagen, dass dieZusammenarbeit mit Manfried Welan undHubert Sterba, die beide jeweils meine Vor-gänger und auch Nachfolger in diesem Amtwaren, sehr angenehm, freundschaftlich undwohltuend offen war. Gleichermaßen kon-fliktfrei war die Kooperation mit dem Kollegi-um, den Fachgruppen und eigentlich den

meisten Angehörigen der BOKU. Das Wohlder BOKU stand im Vordergrund. PersönlicheInteressen wurden dem Ganzen meist unter-geordnet. Natürlich brauchte diese vertrau-ensvolle Atmosphäre viel persönlichen Ein-satz, Überzeugungsarbeit und viel Raum füreine breite Diskussion. Aber durch dieses ver-nünftige kommunikative Miteinander allerund durch eine sehr gute Zusammenarbeitmit den zuständigen Ministerien, v.a. mit demWissenschaftsministerium, ist auch viel gelun-gen. Einige Beispiele:- aus der „Landschaftsökologie und Land-schaftsgestaltung“ wurde ein vollstudium;- Schaffung neuer Professuren und Besetzungvon bestehenden Ordinaten mit hervorragen-den Wissenschaftlern- die lösung der raumfrage: der TÜWI und dieVilla in der Max Emanuelstraße 17 wurdender BOKU „einverleibt“, das Haus des Vereinsder Freunde der Bodenkultur (das heutige„Simony-Haus“), die Baracken in der Borows-kigasse, der „zweite Standort“ der BOKU: dieMuthgasse mit dem Emil Perels – Haus, der„dritte Standort“ in Tulln mit dem IFA, undder „vierte Standort“: das Dach aller Außen-stellen, wie die Lehrforstgebäude in der Rosa-lia und das Betriebsgebäude in Großenzers-dorf (beide wurden neu saniert)Durch die starke Öffnung der BOKU nachaußen ist u.a. das „ZIB“ und ein Büro für Öf-fentlichkeitsarbeit und Medieninformationeingerichtet worden1981 habe ich als Titel meiner Inaugurations-

rede als neuer Rektor „Die Universität für Bo-denkultur – eine Universität der Zukunft!“ ge-wählt, weil ihre Aufgaben schon damals imSpannungsfeld „Mensch – Umwelt“ bzw.„Technik – Natur“ so groß waren. Heute,mehr als 25 Jahre später, ist diese Herausfor-derung noch weiter gewachsen, ist die Erwar-tungshaltung seitens der Gesellschaft, Lösun-gen von der BOKU als „Universität desLebens“ für die vielfältigen Probleme in unse-rer globalisierten Welt zu erhalten, noch wei-ter gestiegen. Daher gilt es, der BOKU als„Universität der Zukunft“ eine entsprechendeZukunft zu sichern und ich hoffe, dass ich hie-zu als neuer Vorsitzender des Universitätsra-tes der BOKU einen kleinen Beitrag leistenkann.

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boku-mix

von di Alfred ZenS, mbA – reGionAlmAnA-Ger der nÖ lAndeSKliniKen holdinG

Nach meinem Elektrotechnik-Studium an derTechnischen Universität Graz mit Schwer-punkt Biomedizinische Technik habe ich An-fang der 90er Jahre begonnen im Gesundheits-wesen zu arbeiten. Die ersten Jahre konnte ichals Technischer Direktor eines Krankenhausesviel Erfahrung im Krankenhausbetrieb undim Management von Bauprojekten sammeln.Eine richtige Managementausbildung hatteich – von diversen Kursen und Lehrgängenabgesehen – jedoch nicht. So habe ich Endeder 90er Jahre begonnen, eine fundierte post-graduale Ausbildung zu suchen, die ich nebendem Beruf absolvieren konnte. Der MBA derOU Business School hat mich am meistenüberzeugt, nicht zuletzt wegen der mehrfa-chen internationalen Akkreditierung. Ichdachte, wenn ich schon soviel Zeit und Geldinvestiere, möchte ich sicher sein, dass am En-de neben dem Wissens- und Erfahrungszu-wachs auch ein anerkanntes und damit ver-wertbares Diplom steht. Das Programm inenglischer Sprache machen zu müssen war zuBeginn ein abschreckendes Hindernis, hat sichaber als gut machbar herausgestellt und ichmöchte aus heutiger Sicht nicht mehr darauf

verzichten, mich ganz selbstverständlich auchin der englischen Sprache ausdrücken zu kön-nen; vor allem vor dem Hintergrund der zu-sammenwachsenden Welt des Managements.

Das Studienmaterial ist hervorragend undauch nach dem Studium von großem Nutzen.Die Unterstützung durch Mitstudenten undTutoren – egal ob im persönlichen Kontakt,am Telefon oder über Online-Konferenzen -war für mich sehr hilfreich und wie maßge-schneidert für das Studium neben dem Job.Die Anwendung der Konzepte am eigenenUnternehmen hat zur dauerhaften Veranke-rung des Gelernten beigetragen, aber auchmeinem Arbeitgeber etwas gebracht und da-mit seine finanzielle Unterstützung nutzbargemacht. Die Erfahrungen, welche ich durchdas Zusammentreffen mit Kollegen aus ande-ren Ländern und Kulturen bei den Tutorials inWien und in den sog. Residential Schools – in-ternationalen Workshops - in Städten Europasmachen konnte, haben mich sicher geformtund mir neue Einsichten gegeben.

Am Ende des Studiums hat sich auch ein Be-rufswechsel ergeben, der mich noch klarer inRichtung Unternehmensführung gelenkt hat.Bis zum heutigen Tag profitiere ich von der

MBA-Ausbildung an der OU Business School.Die NÖ Landeskliniken Holding gehört mit21 Standorten zu den größten Betreibern vonKlinken in Europa. Gerade in komplexen Or-ganisationen des Gesundheitswesens ist fun-diertes Management-Wissen, gepaart mit per-sonal skills, entscheidend „to get the jobdone“.

KontAKtdAten:www.oPen.Ac.uK/AuStriA

[email protected]

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tel.: +43 2622 321 [email protected]

MBA im Gesundheitswesen„to get the job done“

Verleihung der AltrektorsketteAm 25.4 wurde die Altrektorskette an Prof. Dürrstein, sowie die Altvi-zerektorsketten an Prof. Staudacher, em. Prof. Sagl und Prof. Schiebelübergeben. „Der Tag, an dem wir Dankeschön sagen wollen“, begannmit der Begrüßung von Frau Rektorin Bruner. Sie betonte, dass es kei-ne andere Universität gäbe, zumindest die ihr bekannt sei, die diesenschönen Brauch hätte. Neuerdings werden auch die VizerektorInnenausgezeichnet.Prof. Tuppy hielt im Anschluss daran die Laudatio für den AltrektorDürrstein. „Er hat die Dinge nie schleifen lassen, er war und ist kompe-tent“. „Er hat nicht versucht es allen Recht zu machen, was einfachnicht möglich ist“. Dürrstein ist „nicht durch Mitteilungsbedürfnis cha-rakterisiert“, was er selbst in seiner anschließenden Dankesredebelächelte und „durch offene Worte widerlegen“ wollte. Sein „flauesGefühl im Magen“ könnte an der ALTrektorskette liegen, er fühle sich

noch nicht so alt. Sieschaffe ihm aber auchneue Sonderrechte:Zeit zum Nachden-ken, Umdenken undQuerdenken. Dürr-stein sprach von sei-ner 3-L-Formel: Lie-be, Laufen undlebenslanges Lernen.Später fügte er abernoch ein viertes Lhinzu: die Loyalität.„Leider ist sie nichtimmer eine Echte,

was mir völlig widerstrebt“.Er bedauerte auch „die nichtmehr stattfindende Kommu-nikation mit dem TÜWI-Ver-ein in causa Türkenwirt.“ Erwerde die ihm verlieheneKette mit Würde tragen und„weiterhin der BOKU ver-bunden bleiben“.Die Altvizerektoren wurdenvon Prof. Welan vorgestellt.Erika Staudacher war unterProf. Dürrstein zuständig fürLehre und internationaleAngelegenheiten.„Ihr großes Engagement, ih-re Genauigkeit und ihre Ein-satzfreude“ machen sie zueiner „guten Teamplayerin“.

Für den Bereich Ressourcen und Angelegenheiten des Rektors warWolfgang Sagl zuständig. Mit seiner „Singstimme“ verschafft er sichGehör und konnte die „Budgetfantasien von einigen sehr schnell brem-sen“.Zuletzt wurde auch Walter Schiebel die Kette verliehen für seine Dien-ste im Bereich Marketing, Innovation und Information. Welans Hoff-nung, „ein Marketing für die ganze BOKU, nicht nur für Landwirte zuschaffen, wurde leider teilweise nicht erfüllt“. Im Anschluss bedanktesich Sagl stellvertretend für alle Drei.Umrahmt wurde das Programm von dem BOKU-Chor. Abschließendgab es auf den Fluren vor dem Festsaal ein reichhaltiges Buffet, das vonKuchen des Kindergartens ergänzt wurde. (wmw)

Advertorial

Alfred Zens, MBA-Absolvent derOU Business School

Prof. Sagl, Prof. Schiebel, Prof. Dürrstein,Prof. Staudacher

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boku-mix

Das ProgrammBei schönem Wetter eröffnete Professor Dürr-stein die Rednerliste. Er betonte vor allem den“enormen Studierendenzuwachs, der sichauch sehen lassen kann und natürlich nichtnur immer alle erfreut, sondern auch manche

Probleme aufwirft.“ Das Problem des Platz-mangels dürfte mit dem neuen Gebäude adacta gelegt werden. Die BOKU hätte mittler-weile die Chance „von einem Juniorpartnerzu einer leading institution“ zu wachsen. Lei-der konnte Prof. Katinger - einer der Haupt-förderer und Wegbereiter für den Ausbau desStandortes Muthgasse - nicht anwesend sein.Für ihn sprach Prof. März und bezeichntetedas Projekt als Quantensprung für die Bau-substanz der BOKU.Die Rektorin Bruner betonte die Möglichkeit“hier auf der Basis von Universität und For-schung durchaus diesen Teil, dieses Muthvier-

tel entwickeln zu können zu einem absoluthervorragenden, herzeigbaren und interes-santen Standort - mögen uns andere hier fol-gen in die Muthgasse”.Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Teil Hei-ligenstadts weiterentwickelt. Sowohl Wissen-schaftsminister Hahn wie auch Vizebürger-

meisterin Brauner sprachen von einemZusammenhang zwischen Innovation undForschung. Hahn fordert aber auch „diese Er-kenntnisse sozusagen in eine ökonomischeVerwertung überzuführen”.

Der Gleichenspruch schloss die Rednerreiheab. Dieser wurde von einem Lehrling gespro-chen:

“die größte Arbeit ist getan.es steht der bau, nun haltet anund nehmt euch heut ein wenig Zeit,zum feiern voller dankbarkeit.

es hat jeder seine Pflicht getan,als jener bau den Anfang nahmund seid stolz, dass das ihr nun geschafftund stärkt euch heut mit rebensaft!ich nehm das Glas mit voller Kraft,es lebe hoch die bauherrenschaft!”

Anschließend klang der Vormittag bei gutemEssen und Trinken langsam aus. (wmw)

Dachgleiche des BOKU VIBTMit dem traditionellen Gleichenspruch eines am Bau beteiligten Lehr-lings wurde am 14. April die Gleichenfeier des neuen Gebäudes für dasBOKU VIBT begangen. Aufgrund der guten Zusammenarbeit aller Be-teiligten konnte der Rohbau für die Erweiterung der Wiener Univer-sität für Bodenkultur in nur neun Monaten errichtet werden. Die Fer-tigstellung erfolgte unfallfrei und sogar zwei Monate früher, alserwartet. Auf einer Fläche von rund 6.500 m² wurden etwa 24.500 m³Beton verbaut. Der Aushub betrug insgesamt 65.000 m³.

Neben den an der Bauausführung beteiligten Professionisten feiertenhochrangige Vertreter der BOKU sowie Bundesminister JohannesHahn und Vizebürgermeisterin Renate Brauner mit Thomas Jakoubekund Josef Herwei (beide Glamas), Nikolaus Pervulesko (Porr) die Glei-chenfeier der neuen Universitätsdependance.

Bundesminister Johannes Hahn bezeichnete die Gleichenfeier als Mei-lenstein für den Wissenschafts- und Forschungsstandort Wien. Dieszeige, dass österreichische Universitäten über die mit dem Bund ver-einbarten Schwerpunktsetzungen, wettbewerbsfähige Profile mit über-regionaler Ausstrahlung entwickeln können.

Ein Gemeinschaftsprojekt von

Herwei, Bezirksvorsteher Tiller, Gemeinderat Pfeiffer, Rektorin Bruner, Pervule-sko, Bundesminister Hahn, Jakoubek, Vizebürgermeisterin Brauner

Advertorial

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serie: preise und ihre stifter

Ist Ihnen Dr. Karl Schleinzer ein Begriff? Wer war Prof. Anton Kur-ir? An der BOKU werden jährlich Preise in den unterschiedlichstenKategorien vergeben.Wir stellen die Entstehung dieser Förderungenund dessen Gründer vor, diese Ausgabe ist der Agrana Forschungs-förderung gewidmet.

Am 25.4 übergab DI Mag. Gertraud Wöber vom Unternehmen Agranadie Forschungsförderungspreise an DI Dr. Manuela Larcher und DI Dr.Karl Schedle. Die Laudatios hielten die Professoren Stefan Vogel undWilhelm Windisch, die die Beiden auch an den jeweiligen Instituten be-treuten. Beim Empfang hatten sie dann die Möglichkeit noch mal mitihren „Schützlingen“ anzustoßen. AGRANA unterstützt die BOKUschon seit mehr als 10 Jahren und hat sich in Sachen Förderung und

Forschung als Partner der BOKU hervorgetan. Sie helfen sowohl mitSach- wie auch mit Geldspenden. Spezielles Augenmerk finden dieFächer der Agrarökonomie, Agrarpolitik sowie der Lebensmittelwis-senschaften. Gefördert werden Habilitationen, Dissertationen, Aus-landsaufenthalte und Einzelprojekte von Studenten und Wissenschaft-lern der BOKU. Der Rektor/ die Rektorin wählt zusammen mit einemVertreter der AGRANA Beteiligungs-AG den oder die Preisträger. DerFörderungsbetrag wird anhand der Zinserträge der Stiftung gemessen.Nachhaltigkeit spielt bei AGRANA eine wichtige Rolle. Nachwachsen-de Rohstoffe und neue Ideen bestimmen die Forschung und so auchdie Kriterien der Preisvergabe. Geforscht wird in Niederösterreich undder Steiermark: Von der Herstellung neuer Produkte z.B. Joghurt bishin zu Bioethanolaktivitäten. (wmw)

DI Dr. Manuela Larcher.Geboren wurde ich 1964als älteste von drei Töch-tern einer Arbeiterfami-lie in der Stadt Salzburg.Lebenslanges Lernen istfür mich Teil meiner Bio-grafie: Pflichtschule,Gärtnerlehre, Gärtner-meisterprüfung, Lehrab-schlussprüfung als Flori-

stin, Externistenmatura, Diplomstudium und DoktoratsstudiumLandwirtschaft an der BOKU Wien – und ich habe nicht vor auf-zuhören zu lernen, meine Neugierde treibt mich an. Seit März 2008habe ich eine Halbtagsstelle als Universitätsassistentin am Institutfür nachhaltige Wirtschaftsentwicklung inne. Den AGRANA –För-derungspreis habe ich für meine Dissertation zum Thema „Haus-haltsstrategien biologisch wirtschaftender Familienbetriebe inÖsterreich“ bekommen, in der ich die Führung von Biobetriebenüber 14 Jahre untersucht habe. Es ist einfach schön, wenn die eigeneArbeit anerkannt wird, was mich am AGRANA -Förderungspreisaber besonders freut ist, dass er beweist, dass sich Hartnäckigkeitund Unbeirrbarkeit auszahlen. Die Einschätzung mancher Profes-soren meiner Studienzeit, ich als Spätberufene hätte aufgrund mei-nes Alters ohnehin keine Chance, in der Forschung erfolgreich zusein, haben sich nicht erfüllt – was mich sehr glücklich macht.

DI Dr. Karl Schedle. Der AGRA-NA Forschungsförderungspreiswurde mir für die im Rahmen mei-ner Dissertation betriebene For-schung zu den “Effekten von un-löslichen Ballaststoffzusätzen zurProduktivität und Magen-Darm-stabilität bei der das Ferkel alsModell für Menschen dient” zu-erkannt. In diesem Fall war fürAGRANA vor allem der Bezug zurProduktion von Futtermitteln bzw.DDGS (Distiller’s Dried Grainswith Solubles – getrocknete Getrei-deschlempe) interessant, die im Zucker- und Stärkebereich bei vie-len Produktionsverfahren als Nebenprodukt anfallen. Das Mosaikvon Beobachtungen, erhoben aus verschiedenen methodischen Per-spektiven, demonstriert das Potenzial unlöslicher Ballaststoffe einen„eubiotischen“ Zustand im Darmtrakt monogastrischer Tiere zuschaffen. Wenn man zwei Jahre seine ganze Energie in ein derartumfangreiches Projekt steckt ist es eine große Ehre, wenn das Resul-tat mit solch einer Auszeichnung gewürdigt wird. Mir persönlichzeigt der AGRANA Forschungsförderungspreis, dass unsere Arbeitnicht nur im wissenschaftlichen Bereich von Interesse ist, sondernauch in der Praxis, der Futter- und Nahrungsmittelindustrie aner-kannt wird

Preise und ihre Stifter - Agrana Forschungs-Förderung

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AGRANA-Forschungs-Förde-rungaus Zinserträgen im Jahr 2007:1.750 €Förderungspreise für Dissertatio-nen, Habilitationen, Auslandsauf-enthalte, Einzelprojekte

Dr.-Karl-Schleinzer-Stiftung:Förderungspreise zu je 1.000€Finanzielle Förderung von bedürf-tigen StudentInnen, Vorausset-zung ist sehr gute Studienleistung

Stiftung 120 Jahre Universität fürBodenkulturWienca. 10.000€ (von Zinserträgen ab-hängig)Förderung der Belange der wis-senschaftlichen Grundlagenfor-

schung und der angewandten For-schung auf dem Gebiete des Forst-wesens, insbesondere auf den Ge-bieten Waldbau, Bodenkunde,Forstentomologie, forstliche Er-tragslehre, Holzforschung

Prof. Anton Kurir-StiftungPreis von 1.000€, Förderung vonNachwuchswissenschaftlerInnenan der BOKU insbesondere her-vorragende Habilitations- bzw.Dissertationsschriften

Josef-Umdasch-Forschungspreis:Preis: 30.000€ für hervorragendeLeistungen auf dem Gebiet derHolz- und Forstwissenschaften,wird jedes zweite Jahr verliehen.

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nachgefragt

Univ. Prof. i.R. DI Dr. WernerBifflIch bin Mitte April dieses Jah-res von den sechs der vom Se-nat bzw. von der Bundesregie-rung bestellten Mitgliederndes neuen Universitätsratesnach entsprechenden Kontak-ten zum siebenten Mitglied ge-wählt und mit dem Vorsitzdieses Gremiums betraut wor-den. Als ehemaliger Ordinari-us für Siedlungswasserbau, In-dustriewasserwirtschaft undGewässerschutz und als drei-maliger Rektor der BOKU ken-ne ich natürlich unsere Univer-sität sehr gut und weiß, welch wichtigen Beitrag sie in Forschung undLehre zur Weiterentwicklung unserer Gesellschaft und zur Lösung vonaktuellen Problemen in der heutigen Welt leisten kann und muss. DerUnirat hat als unabhängiges Gremium Kontroll-, Steuerungs- und Auf-sichtsfunktion. Er zählt neben dem Rektorat und Senat zu den drei lei-tenden Kollegialorganen der Universität und hat auf Grund von Vorla-gen des Rektorates im Zusammenwirken mit dem Senat u.a. diekünftige Ausrichtung der Universität bzw. die Strategien für diesbe-zügliche Ziele festzulegen .Ein wichtiges Ziel für mich ist , dass Rahmenbedingungen geschaf-fen werden , die gute Berufungen von herausragenden Wissen-schaftlern ermöglichen, da eine Universität in erster Linie von fach-lich und menschlich hervorragenden Persönlichkeiten “lebt” undnur durch solche Personen eine Zukunft hat.Nach dem Ausscheiden aus der BOKU als Ordinarius beschränkt sichderzeit meine fachliche Arbeit ausserhalb des Unirates auf eine gele-gentliche Konsulententätigkeit im Bereich der Wasserwirtschaft.

GD DI Johann Marihart:Ich wurde dem Ministeriumvon Vizekanzler a.D. JosefRiegler vorgeschlagen und binnun von Bundesminister Jo-hannes Hahn wieder bestelltworden. Die BOKU deckt einhochaktuelles Themenfeld derLand- und Forstwirtschaft undder Lebensmittel- und Biotech-nologie ab. Ich selbst bin Bio-chemiker der TU Wien.AGRANA hat einen wesentli-chen Teil ihrer Wissensbasisvon der BOKU. Modernes ef-fizientes Universitäts-Mana-

gement, das die begrenzten Mittel nicht “ver”waltet sondern“ver”forscht. Zurzeit bin ich Vorstandsvorsitzender der AGRANA Be-teiligungs AG.

O. Univ.Prof. Dr. Hartmut KahlertIch bin schon seit Herbst 2007 Mitglied des Unirates der BOKU undzwar als vom Senat bestelltes Mitglied als Ersatz für ein aus dem Uni-rat ausgetretenes Mitglied. Der Senatsvorsitzende hat mich zu einemGespräch mit mehreren Mitgliedern des Senates eingeladen. In der Fol-ge wurde ich vom Senat zum Mitglied gewählt und auch für die neueFunktionsperiode wiederbestellt. Als ehemaliger Rektor der Techni-schen Universität Graz kenne ich alle in der jüngsten Zeit an der BOKUamtierenden Rektoren und auch die neue Rektorin sehr gut. Über dieQualität der an der BOKU geleiste-ten Forschung habe ich als Vorsit-zender des Senates der Christian-Doppler Gesellschaft (CDG) einenguten Überblick und kenne ihreninternationalen Rang und ihr be-sonderes Profil: Gäbe es die BO-KU nicht, müsste man sie sofortgründen - ist meine Überzeu-gung. Persönlich bin ich der BO-KU durch unsere Tochter Elisabethverbunden, die Landwirtschaftstudiert und absolviert - sich aberauch in akademischen Gremienengagiert hat. Ich sehe den Univer-sitätsrat in erster Linie als beraten-des und unterstützendes Gremiumfür das Rektorat und den Senat; erhat jedoch auch wichtige Kontrollfunktionen wahrzunehmen. Ein Zielist, dass die BOKU in der Öffentlichkeit noch mehr durch ihre Kompe-tenz, ihr Verantwortungsbewusstsein und ihren Schwung bekannt undbeliebt wird. Bis zum ersten Oktober 2008 bin ich noch im aktivenDienst an der Technischen Universität Graz als Professor für Ange-wandte Physik tätig. Daneben diene ich, wie erwähnt, als Vorsitzenderihres Senates der Christian-Doppler Forchungs-Gesellschaft. Ein be-sonderes Anliegen sind mir als Koordinator der TU Graz im Rahmendes ASEA-Universitätsnetzwerkes Kontakte und Kooperationen mitsüdostasiatischen und südasiatischen Universitäten. Ich halte mich da-her häufig in Indonesien, Thailand, Vietnam und Pakistan auf.

DI Dr. Sabine HerlitschkaAls Absolventin der BOKU und durch meine bisherige beruflicheTätigkeit war ich immer in Kontakt mit etlichen Persönlichkeiten derBOKU. Besonders vor dem Hintergrund meiner jüngsten Erfahrungenals Vizerektorin an der Medizinischen Universität in Graz wurde ichim Spätherbst 2007 gefragt, ob ich als Universitätsrätin für die BOKUzur Verfügung stehen würde. Zu diesem Zeitpunkt war ich bezüglichselbiger Aufgabe auch noch einer anderen Universität im Wort.

Drei Führungsgremien hat die Universität. Den Universitätsrat, das Rektorat und den Senat. Die Beset-zung erfolgt mittels Wahlen, die zeitlich versetzt stattfinden. Neu bestellt wurde dieses Jahr der Univer-sitätsrat, wo mit Professor Werner Biffl ein ehemaliger Rektor zum Vorsitzenden wurde. Wir stellen diesieben Universitätsratsmitglieder mit ihren Wünschen und Zielen für die BOKU vor.

Die Gesichter des Universitätsrats

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nachgefragt

Schlussendlich habe ich michfür die BOKU entschieden.Die BOKU ist besonders hin-sichtlich der Forschung eineder interessantesten Univer-sitäten Österreichs. Besondersim europäischen Forschungs-wettbewerb hat sich die BOKUund deren ForscherInnen inden vergangenen Jahren sehrgut entwickelt und positio-niert. Die Forschung, das Ma-nagement von Forschung undderen internationale Dimensi-on stehen mir durch meine bis-herigen beruflichen Erfahrun-gen und meinen spezifischenHintergrund als BOKU-Absolventin nahe. Darüber hinaus gibt es auchnoch einen weiteren persönlichen Bezug, nach der erstmaligen Verlei-hung des Hochschulmanagement Preises im Jahr 2006 an VizerektorMartin Gerzabek für seine Leistungen im Zuge der Wissensbilanz habeich diesen Preis für die Entwicklung eines strategischen Forschungsm-anagements an der Medizinischen Universität Graz im Jahr 2007 erhal-ten.Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des neu bestellten Univer-sitätsrates möchte ich im Dialog mit den Gremien und ForscherInnender BOKU zu einer Fortsetzung der erfolgreichen Entwicklung der BO-KU beitragen. Dabei steht die BOKU vor einer Reihe von gravierendenHerausforderungen, exemplarisch nenne ich die Überarbeitung desEntwicklungsplans, der die mittel- bis langfristige Perspektive und Vi-sion der BOKU definiert und damit ein ganz entscheidendes Manage-mentinstrument für die Zukunft darstellt. Darüber hinaus wird dieadäquate Positionierung der Forschung vor dem Hintergrund derdeutlich steigenden Studierenden Anzahl ein wichtiges Thema sein.Insgesamt meine ich, dass durch die besonderen Bedingungen an derBOKU als einer relativ kleinen, stark interdisziplinär ausgerichtetenUniversität mit ihrer spezifischen Kultur der intensive Diskurse derGremien und ForscherInnen eine ganz zentrale Basis dafür schafft,dass auch die zukünftigen Herausforderungen erfolgreich bewältigtwerden können. Ich leite den Bereich Europäische und InternationaleProgramme der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft(FFG). Mit einem Team von 45 ExpertInnen werden österreichischeForscherInnen bei ihrer erfolgreichen Beteiligung an den europäischenund internationalen F&E Programmen durch Information, Beratung,gezieltem Training und spezifischem Coaching unterstützt

Obersenatsrätin Ing. Dr. Ka-rin Büchl-KrammerstätterBereits 2003 hat mich der da-malige Senat der Universitätfür Bodenkultur Wien als Mit-glied des Universtätsrates no-miniert. Es hat mich gleicher-maßen gefreut wie geehrt,nun nochmals vom BOKU-Se-nat für diese Funktionsperi-ode des Universitätsrates alsMitglied vorgeschlagen zuwerden. Diesen Vorschlagnahm ich daher wieder sehrgerne an. Mit der BOKU Wienfühle ich mich persönlich – alslangjährige Lektorin für Um-weltrecht – und auch beruflichsehr eng verbunden: Sowohlals Umweltanwältin von Wien(1993 bis 2001) als auch als Lei-

terin der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22 (seit 2001) hattenbzw. haben wir zahlreiche Kooperations- und Forschungsprojekte mitder BOKU Wien. Der Bogen spannt sich dabei über die FachbereicheBodenschutz, Abfallvermeidung und Ressourcenmanagement, Phyto-sanierung, Klimaschutz, Luftreinhaltung bis hin zu Artenschutz undBiodiversität.Die BOKU Wien zeichnet sich aus meiner Sicht durch die besondereKombination von naturwissenschaftlich–technischen und ökologi-schen Expertisen aus. Hier sehe ich auch die besondere Herausforde-rung für die Zukunft: Die immer komplexer werdenden Wirkungszu-sammenhänge erfordern eine integrative – ausgewogene ! –Betrachtung und Behandlung aktueller Probleme, sei es im Bereich desKlimawandels, des Ressourcenverknappung, zur Thematik des Einsat-zes gentechnisch veränderter Substanzen oder Biomasse, und vor al-lem auch der Risikoforschung und –abschätzung. Neben Detailwissensind immer mehr die Fähigkeit und Bereitschaft Gesamtzusammen-hänge zu erfassen, die vor allem auch ethische Betrachtungen integrie-ren, gefordert. Hier sehe ich die große Chance und zentrale Aufgabefür die Universität für Bodenkultur Wien, sich auch künftig diesbezüg-lich die Vorreiterrolle und Themenführerschaft zu sichern und auszu-bauen.Ich bin ein Fan vom Arbeiten in Netzwerken und dem Findenund Nützen von Synergien. Energie im „Miteinander“ zu bündeln istnicht nur wesentlich freudvoller und motivierender, sondern auch ef-fektiver als sie im „Gegeneinander“ zu vergeuden. Diesen Zugang ha-be ich, so hoffe ich, schon bisher auch in meiner Funktion als Unirätinumgesetzt. Das ist auch mein künftiges Ziel.Der Universitätsrat wirdoft mit einem Aufsichtsrat verglichen. Wie sich eine Universität mitihren öffentlichen undwissenschaftlichen Aufträgen von einem pri-vaten Unternehmen unterscheidet, so unterscheidet sich der Uniratmeiner Ansicht nach klar von einemAufsichtsrat.Der Unirat hat ent-sprechend seinem gesetzlichen Auftrag über eine Aufsichtsfunktionweit hinaus gehende Aufgaben. Im Zentrum steht hierbei, gemeinsammit den beiden anderen Führungsgremien der BOKU – dem Rektoratund dem Senat – das Bestmögliche für die BOKU in ihrer Gesamtheitzu be- und erwirken. Das sehe ich als zentrale Aufgabe und Herausfor-derung für mich als Unirätin, die ich sehr gerne auch in dieser neuenFunktionsperiode annehme.

Senator h.c. Dr. NorbertRozsenichDurch eine spektakuläre Rück-trittsaktion waren bekanntlichim vergangenen Jahr vorzeitigzwei Sitze im Unirat freige-worden. Die Idee, mich demSenat als Nachfolgekandida-ten vorzuschlagen, stammtvon Studentenvertretern derGRAS. Offensichtlich stieß die-ser Vorschlag auch bei vielenanderen Universitätsangehöri-gen auf Zustimmung und fand(auch für die neue Amtsperi-ode) die erforderliche Mehr-heit im Senat.Mein Bild von der BOKU ist das einer weltoffenen Universität, die Leh-re und Forschung unter den fachübergreifenden Bedingungen derNachhaltigkeit auf höchstem Niveau betreibt. Dieses Bild entspringtnicht nur meiner positiven Voreingenommenheit und früheren mini-steriellen Erfahrung sondern stützt sich auf konkrete Fakten, die sichanhand der kürzlich vom Unirat einstimmig genehmigten Wissensbi-lanz 2007 samt Leistungsbericht jederzeit nachprüfen lassen. Gestütztauf die drei Säulen Naturwissenschaft, Technologie und Sozioökono-mie, die alle Studienrichtungen unterschiedlich stark durchdringen,trägt die BOKU prominent und professionell zu einer Verwissenschaft-lichung der in der politischen Arena oft nur deklamatorisch geführtenNachhaltigkeitsdebatte bei.

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nachgefragt

Klingt banal, aber zunächst habe ichmir das Ziel gesetzt, alle gesetz-lichen Aufgaben, die dem Unirat obliegen, sehr ernst zu nehmenund als Stellvertreter insbesondere den Vorsitzenden Professor Wer-ner Biffl zu unterstützen, den ich in langjähriger Zusammenarbeit –damals noch auf verschiedenen Seiten des „Tisches“ – kennen undschätzen gelernt habe. Auf seinen Wunsch werde ich speziell die fi-nanziellen Vorgänge auf der Uni und im Rektorat laufend beobachten– zur Kontrolle aber auch als Coach des sehr engagierten Vizerektorsfür Finanzen, der eine beträchtliche Altlast von budgetären „Baustel-len“ und vorhersehbaren Finanzierungslücken (insbesondere VIBTMuthgasse und UF Tulln) zu sanieren hat. Wichtig erscheint mir auch,proaktiv zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Senat, Rek-torat und Unirat beizutragen und – last but not least – sämtlichen sach-fremden lobbyistischen Einmischungsversuchen aus Wirtschaft undPolitik entgegenzuwirken, die der BOKU in den vergangenen Jahrennicht gerade gut getan haben. 2002 habe ich mich vorzeitig aus demBundesdienst zurückgezogen, wo ich rund 30 Jahre als leitender Beam-ter in der Forschungspolitik tätig war. Von der scientific communityselber wollte ich mich aber nie wirklich trennen. Seit 2003 bin ich Präsi-dent der Österreichischen Gesellschaft für Automatisierungs- und Ro-botertechnik und seit 2007 wieder Mitglied des Aufsichtsrates der Aus-trian Research Centers auf einem Ticket des BMVIT. Weiters bin ichehrenamtlich Präsidiumsmitglied in etlichen wissenschaftlichen Verei-nen (z.B. in der Österreichischen Forschungsgemeinschaft).

Ao.Univ.Prof. Mag. Dr. Fatima FERREIRA-BRIZAIch bin an der Universität Salzburg als außerordentliche Professorin imFachbereich Molekulare Biologie angestellt. Zurzeit leite ich außerdemdas Christian Doppler Labor für Allergiediagnostik und Therapie derUniversität Salzburg. Der Forschungsschwerpunkt meiner Arbeits-

gruppe liegt in der Entwick-lung von effizienten und siche-ren Vakkzinen zur Behand-lung allergischerErkrankungen. Außerhalbmeiner Forschungstätigkeitbefasse ich mich mit Lehre(Vorlesungen, Praktika undBetreuung von Diplomandenund Doktoranden). Ich bin Re-ferentin für Biologie und Me-dizin beim Forschungsförde-rungsfonds (FWF) und beimösterreichischen Institute ofScience and Technology (I.S.T.Austria). Eigentlich weiß ich

selbst nicht so genau, warum ich Universitätsratmitglied bin. Eines Ta-ges hat mein Handy geläutet und jemand von der Regierung hat michgefragt, ob ich daran interessiert wäre, Mitglied des Universitätsratsder BOKU zu werden. Und nachdem ich Herausforderungen liebe, ha-be ich zugesagt. Ich habe zwar bis jetzt persönlich mit der BOKUnichts zu tun gehabt, ich empfinde es aber als eine große Ehre, fürden Universitätsrat nominiert worden zu sein. Ich kenne aber Profes-soren und Absolventen der BOKU und habe durch sie die BOKU alsausgezeichnete Lehr- und Forschungseinrichtung kennengelernt. Mei-ne Ziele unterscheiden sich nicht von denen des Universitätsrats, dasheisst wir werden versuchen, die BOKU fit für das 21. Jahrhundert zumachen, ohne dass dabei die Qualität ihrer Lehre und Forschung ver-mindert wird. Dies kann natürlich nur in enger Zusammenarbeit mitdem Rektorat, Senat und anderen universitären Gremien geschehen.

alumni unterstützt FussballtrikotsFussball ist neben Skifah-ren die Nationalsportartin Österreich. Eine Viel-zahl von Universitätenhaben bereits ihre eigenenMannschaften, eine eige-ne Universitätsliga ist diePlattform für den sportli-chen Wettkampf. Auchauf internationaler Ebeneerlebt der Unisport immermehr Zuspruch. Weltmei-ster- und Europameister-schaften gelten zumHöhepunkt des Studen-tenjahres. Neuerdingswird jetzt auch an der BO-KU Fussball gespielt: Dieerste universitäre „Fus-sballmannschaft der ÖH –BOKU” wurde gegründet

und hat auch schon die ersten Matches gut überstanden.Zu einer richtigen Mannschaft gehört aber auch ein ge-meinsames Trikot. Der Alumni-Verband sponsert die er-sten 14 für die „Stammmannschaft“ mit und freut sichüber die sportliche Kooperation. Besonders stolz sind wirauf den Schriftzug am „Sportlerrücken“. Das alumni-grünauf dem blauen Stoff ist ein echter Blickfang. An dieserStelle möchten wir Michael Kollersberger für sein Engage-ment und die gute Zusammenarbeit danken. Mögen dieneuen Leiberl zu vielen Siegen und vor allem Spaß verhel-fen! Das Team von alumni drückt die Daumen. (wmw)

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thema

Welcher der Professoren ist ihnen besonders im Ge-dächtnis geblieben und warum? Wir haben die Mitglie-der befragt und Teil 1 des Ergebnisses sehen Sie als Co-ver dieser Ausgabe.

Die UmfrageChristoph Kuhn schreibt: „Mir fallen schon einige charakteristiche Pro-fessorInnen ein: Prof. Wolfgang Ruppert (hat er wieder einen Rau-schebart?) beim Zeichnen an der Tafel (Stichworte „Pferd von hinten”und „Schockorange” oder Prof. Brigitte Klug beim Bestimmen vonGräsern und Sträuchern im Gspöttgraben.” Von Anita Stürtz kam dieAntwort: „Ich schlage Prof. Holzner vor, er hat in der Vorlesung (fandim Wintersemester relativ spät abends statt) Pflanzenfotos mit Mu-sikuntermalung gezeigt, weil er irgendwo gehört hatte, dass die Musikdie Speicherfähigkeit des Gehirns (oder so ähnlich) anregen würde. IsaSteiner teilte uns mit: „Ich bin zwar noch nicht mal Absolventin, aberich denke Herr Prof. Steiner der Zoologie ist allen LW Studierendensehr im Gedächtnis geblieben. Seine Prüfungsart: Er hatte Kästchen mit300+ Karteikarten, wovon man sich 3 ziehen sollte....So vielfältig waren die rund dreißig Antworten - die zwar jetzt nicht alsrepräsentativ gelten, aber dennoch eine gängige Meinung widerspie-gelt. Wir baten diese Personen, zugegeben mit Nachbesserung bei derweiblichen Professorinnenschaft zum Fotoshooting.

Das FotoshootingDiese 14 Professoren kamen an zwei Tagen in den Hörsaal I: Dieser Ort

wurde von Prof. Steiner als der geeignete Platz zum Fotografieren aus-gewählt. Das ist auch der Hörsaal wo alle seine Vorlesungen abgehal-ten wurden und der beim Betreten merklich kleiner war als gedacht.Das Stativ klemmte zwischen den Bänken und es durfte nicht verrut-schen, was aber prompt nach den ersten drei Kandidaten (Prof. Moder,Prof. Ruppert und Prof. Katinger) passierte. Es lief aber dann doch rei-bungslos weiter und das Titelbild dieser Ausgabe ist der erste Teil derPersonen.

Die BilderFür die Umsetzung zeichnete sich Haroun Moalla verantwortlich. Ha-roun gestaltete für alumni bereits eine Reihe von Werbemitteln, darun-ter die Bilder von Helga Kromp-Kolb, Franz Fischler und weiteren BO-KU-Prominenten. Auch textete und gestaltete er für alumniZeitungsanzeigen, Zuckersticks und Taschentücher. Bei der Gestaltungder neuen Bilderserie ging Haroun Moalla keine Kompromisse ein:“Fotografieren ist ein Kampf um das beste Ergebniss, das bedeutet har-te Arbeit für mich und die Portraitierten”.Für alle die sich nach der Herkunft seines Names fragen: Haroun ist alsHalfie (Vater Araber, Mutter Österreicherin) in Tunis geboren und lebtseit seinem dritten Lebensjahr in Österreich.

Die InterviewsEin Bild alleine ist natürlich zu wenig, es werden im Innenteil auch In-terviews mit den Professoren gezeigt werden, allerdings einzeln undverteilt in den kommenden Ausgaben. Den Beginn macht Frau Prof.Schulev-Steindl.

Legendäre Professoren

Ein Blick hinter die Kulissen - Prof. Hermann Katinger (oben), Prof. Peter Lechner und Prof. Margit Laimer

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thema

Sie ist auf dem besten Weg eine Legende zu wer-den: Prof. Schulev-Steindl, Nachfolgerin von Prof.Manfried Welan. Sie ist erst seit kurzem hier aufder BOKU, für die Allgemeine Rechtslehre. ImMai bestritt sie mit Erfolg ihre Antrittsvorlesung.Ihre Energie, das Engagement und auch ihre hoheFachkompetenz sprechen für sie.dAS interview führte Gudrun Schindler

Wann haben Sie dieProfessur erhalten undwie war das Gefühlnach dem erfolgreichenBerufungsverfahren?Die Professur habe ichmit Februar dieses Jahresangetreten. Das Gefühlist natürlich wunderbar,wenn man erfährt, dassman in einem Berufungs-verfahren den ersten Li-stenplatz erlangt hat.Man braucht eine Weileum das zu realisieren.Das Verfahren war hartaber fair und es war rechtaufwendig, z.B. ist essonst noch eher unüblicheinen Personalberatereinzuschalten. Ich glaube aber, dass das Sinn macht.

Wie ist die genaue Bezeichnung der Professur und welcheSchwerpunkte werden Sie setzen, bzw. wird es Neuerungengeben?Es handelt sich um eine Professur für „Rechtswissenschaften“.Schwerpunktmäßig möchte ich das „Umweltrecht“ an der BO-KU stärker verankern. Das ist ein sehr dynamisches Rechtsge-biet, das durch die aktuellen Entwicklungen – Schlagwort „Kli-mawandel und Ressourcenknappheit“ – sehr an Bedeutunggewinnt. Neuerungen möchte ich auch im Lehrbetrieb setzen,wo die Rechtsausbildung in den einzelnen Studiengängen sehrunterschiedlich gestaltet ist und wo, glaube ich, ein gewisserHarmonisierungsbedarf besteht. Mein Ziel ist es, allen BOKU-Absolventinnen und -absolventen eine gute juristische Grund-ausbildung für die Praxis mitzugeben. Wichtig ist mir, dass je-mand, der an der BOKU studiert hat, nicht für jede Kleinigkeiteinen Anwalt braucht, sondern sich im „Dschungel der Rechts-vorschriften“ auch selbst orientieren kann und im Stande ist,kleinere Rechtsfragen selbst zu lösen. Ich will aber auch juri-stisch interessierte Absolventen ansprechen, die schon einigeZeit im Beruf sind und sie einladen ihre wertvollen Erfahrungenwieder an der BOKU einzubringen, z.B. im Rahmen von „Prak-tikerseminaren“, die ich zu verschiedenen Themen veranstaltenmöchte.

War es immer schon Ihr Ziel eine Professur zu erhalten undwas sind die Gründe für diesen Wunsch?Schon zu Anfang meiner wissenschaftlichen Laufbahn, die miteiner juristischen Diplomarbeit an der WU begonnen hat, wus-ste ich, dass ich mich habilitieren wollte. Dass es dann auch eineProfessur geworden ist, ist toll, denn das gibt einem einfach vielmehr Möglichkeiten! Bis zu einem gewissen Grad spielt dabeinatürlich auch Glück mit. Man muss aber auch sagen, dass esfür Frauen erst in den letzten Jahren leichter geworden ist, eineProfessur zu bekommen.

Wer war Ihr Vorgänger?Mein Vorgänger war o.Univ. Prof. Dr. Manfried Welan.

Eva Schulev-Steindl

geboren in Wien, verheiratet, ein Kind

Ausbildung

1984 Mag. rer.soc.oec., WU-Wien

1987 Mag. iur., Universität Wien

1989 LL.M., London, LSE

1992 Dr.iur., Universität Wien

Berufserfahrung

seit 2008 Universitätsprofessorin (Vertr.- Prof.), Institut für nach-

haltige Wirtschaftsentwicklung, BOKU Wien

2004 - 2007 Außerordentliche Universitätsprofessorin, Institut für

Staats- und Verwaltungsrecht, Universität Wien

SS 2007 Gastprofessorin, WU-Wien

2005 - 2007 stv. Institutsvorstand,

Institut für Staats- und Verwaltungsrecht

2006/07 Kuriensprecherin des „Mittelbaus“, Rechtswissen-

schaftliche Fakultät, Universität Wien

2003 Habilitation für „Verfassungs- und Verwaltungsrecht“,

Rechtswissenschaftlichen Fakultät, Universität Wien

seit 1999 Redaktionsmitglied der Zeitschrift JAP

1997 - 2003 Assistenzprofessorin,

Institut für Staats- und Verwaltungsrecht

1986 - 1997 Universitätsassistentin, Institut für Staats- und Ver-

waltungsrecht, bei O.Univ.-Prof.DDr.K.Wenger und O.Univ.-Prof.Dr.

B. Raschauer

1985 Mitarbeiterin am Institut für angewandte Sozial- und Wirt-

schaftsforschung, Wien

1984 Vertragsassistentin,

Institut für Staats- und Verwaltungsrecht,

1980/81 Assistentin an einer Handelsschule

1978/79 Bankangestellte

Lehrtätigkeit

seit 2008 Lehrveranstaltungen aus Rechtswissenschaften,

BOKU Wien

seit 1990 Lehrveranstaltungen aus Verfassungs-, Verwaltungs-,

Wirtschafts und Umweltrecht an der Universität Wien

SS 2007 Gastprofessur an der Wirtschaftsuniversität Wien

In den Fußstapfen eines berühmten Vorgängers

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Seite 16 Ausgabe 02/2008

events

Entdeckung der EukomieTief verborgen im Park zur Türkenschanze, in der Nähe des Turmes,südlich davon genauer gesagt, steht ein völlig neuartiger Baum. Der la-teinische Name ähnelt dem einer Krankheit, das Aussehen dem einergroßen Celtis. Wie oft ist man doch schon an diesem Platz gewesen,wie oft vorbeigegangen? Wie genau wurden doch alle Bäume undSträucher des Parks für die Prüfung studiert? Dieser Baum hat estatsächlich geschafft, völlig unbemerkt und unentdeckt zu bleiben, zu-mindest bis wir kamen, bis zum Freitag, den 17. Mai 2008.

Florin Florineth begleitete seine ehemaligen Landschaftsplanungs-Stu-dentinnen Martina Kremmel, Daniela Nagl, Marianne Penker, Christi-na Pichler-Koban (mit Nachwuchs und Ehemann) und Andrea Würz

auf der Ent-d e c k u n g s r e i s edurch den Türken-schanzpark.Gespickt war derWeg mit Juglansnigra und Celtisaustralis, mit di-versen Acer-Arten, wobei pseu-doplatanus als be-sonderes Merkmaldie schuppendeRinde aufweist, bei

den Tilia sind die braunen Achselbärtchen der T. cordata und die weis-sen Achselbärtchen der T. platyphyllos nicht zu verwechseln. Es gingweiter mit Aesculus hippocastanum und dem rotblühenden Hybridenzur Robinia pseudoacacia und der ähnlich beblätterten Sophora japoni-ca. Wir lernten, dass ein richtiger Baumschnitt einen 45 Grad Winkelhaben sollte und nur bei den, von Prof. Florineth nicht so beliebten Na-delhölzern, der Schnitt auch stammparallel verlaufen kann.

Voller Stolz konnten wir auch die berühmte BOKU Wurzelballenbefe-stigung (ein Dreieck aus Hölzern um den Ballen) besichtigen. Wir sa-hen noch sehr viele Bäume und auch Sträucher, hörten viel Altes undauch Neues, das Wichtigste war sicherlich, jeder hat so sein Problemdie Baumnamen zu vergessen, ärgert sich darüber oder findet es scha-de, aber die beruhigende Erkenntnis nach dieser Reise: Es geht jedemso, auch ein Professor ist nicht gefeit und kann sogar im Hausparknoch Überraschungen, wie die der Eukomie erleben. (GS)

„Mode ist für michmehr als nur einTrend“„Gewinnen Sie Stil-Sicherheit und ent-decken Sie die Möglichkeiten, Ihre Personins richtige Licht zu setzen“ – das ist dasZiel, dass Susanne Voggenberger in ihrenSeminaren mit den Teilnehmern erreichenmöchte. Der alumni-Verband hat sie eingela-den, denn nicht nur Manager brauchen eingutes Auftreten, in jedem Beruf ist ein ge-pflegtes Äußeres nötig. Am 20.6 war dieStyl- und Business Knigge Beraterin an derBOKU zu Gast.

Männer können anziehen was sie wollen – daswar einmal. Auch die Herren haben sich anbestimmte Regeln zu halten, sind vor Fauxpasnicht sicher. So ist es nicht verwunderlich,dass beinahe die Hälfte der Teilnehmer männ-lich waren. Aber wie sieht das perfekte Stylingaus? Was für Do’s und Don’ts sind zu beach-ten? Wie verhalte ich mich richtig? Wie treteich selbstsicher auf? Viele Fragen, die FrauVoggenberger zu beantworten hatte. „Für den1. Eindruck gibt es keine zweite Chance, des-sen muss man sich bewusst sein“, stellt die ge-borene Mödlingerin gleich zu Beginn klar. Al-le beurteilen zunächst nach dem Äußeren,ordnen bestimmte Charaktermerkmale der

betreffenden Person zu. Um hier ‚gut’ abzu-schneiden gilt es bestimmte Regeln einzuhal-ten. Der erste Blickfang ist die richtige Klei-dung, sowohl für die Damen wie auch für dieHerren. Frauen können zwischen Kostümoder Hosenanzug wählen. Aber aufgepasst:Niemals im Spaghettiträgertop zu Business-terminen, knittrige Materialien meiden! Auchbeim Schuhwerk lauern Fallen: Niemals Schu-he mit unsicherem Halt wie Stilettos oder FlipFlops tragen. Egal für was sich die Frau ent-scheidet, gepflegte und rasierte Beine sindPflicht. Don’ts sind auch Leggings, selbst ge-strickte Pullover, Rüschen, billiger Schmuck,bauchfrei und ungeputzte Schuhe. Der Mannsollte nie im Pulli oder im T-Shirt zu einer Be-sprechung erscheinen, Krawatten mit Muster,Sneakers, weisse Socken und ein heraushän-gendes Hemd tragen. Eine gute Rasur (Bart-,Nasen und Ohrenhaare), keine Ohrringe undPiercings erleichtern die ersten Momente desKennenlernens.Aber nicht nur die Kleidung bestimmt ihrFremdbild. Der Buisnessknigge hilft „das Ge-schäftsessen von A wie Aperitif bis Z wie Zah-len erfolgreich zu überstehen“, versprichtFrau Voggenberger. Die gelernte Visagistinweiß, wann und wo man sich wie zu verhal-ten hat: Sage ich Du oder Sie? Wie sieht dieForm einer E-Mail aus? Wann darf gerauchtund telefoniert werden? Wer gibt wem zuerstdie Hand? „Im Grunde ist man GastgeberIn

im eigenen Büro“. So ist der Kunde immerKönig und somit ranghöher, ansonsten be-stimmt die berufliche Hierarchie, nicht etwaAlter oder Geschlecht die Rangfolge. Einzwangloser Smalltalk ist die Basis im Umgangmit Gästen, gleichzeitig aber auch eine großeHerausforderung: Man muss sich für den Ge-genüber interessieren, „Themen wie Politik,Religion, Krankheiten und auch Rassenfra-

gen, persönliche Probleme und Betriebsge-heimnisse sind absolute TABUS“, löst Vog-genberger das Rätsel.Alles in allem gilt es „das Wohlbefinden undSelbstbewusstsein, welches sie natürlich auchausstrahlen“ zu stärken. „Das Wissen überDresscodes in Ihrem Job und auch über Stilfal-len, kann Ihnen so manche Tür des Erfolgs öff-nen“. (wmw)

Vorher Nachher

Bildverweis:S.Voggenberger

Exkursion mit Prof. Florineth (mi.) im Türkenschanzpark

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events

Der erste alumni-TagSchon Goethe sagte: „Erlaubt ist, was gefällt“. UnserMotto für den ersten alumni-Tag, der am 4.Oktober ander BOKU stattfinden wird. Ein Tag für alle Absolven-tinnen und Absolventen, ein interessantes Programmund ein Highlight: Es werden bekannte BOKU-Absol-venten und Professoren gemeinsam Wein ausschenken.

Wir begründen diese Tradition neu, die an anderen Universitätenschon länger gepflegt wird. Sie sehen am Bild das alumni Team, dassderzeit gerade die vorbereitenden Arbeiten für diesen Tag durchführt.Neben den vielen Möglichkeiten sich aktiv zu beteiligen und vor allem

auf den Spuren der Vergangenheit zu wandeln steht die Kommunika-tion im Vordergrund: alte Kontakte wieder aufnehmen, gemeinsam ei-nen Blick zurück wie auch in die Zukunft werfen und auch neue Men-schen kennen lernen.Der Tag beginnt mit einem Brunch ab 11 Uhr im Festsaal, wo wir zuSchlemmerbrötchen und Sekt sowie Alpenlachs und biologischemObst einladen. Professor Hubert Sterba führt um 13 Uhr durch dasMendel Haus und zeigt die schönsten Räumlichkeiten wie zum Bei-

spiel den ältesten Hörsaal der BOKU. Um 14 Uhr hält Prof. WolfgangHolzner eine Revival-Vorlesung zur Speziellen Botanik.

Weinmeile am 4. Oktober – Wer schenkt aus?Auf der Weinmeile präsentieren sich ab 14 Uhr verschiedene Win-zer mit „BOKU-Wurzeln“ und laden zum degustieren ihrer edlenTropfen ein. Dabei werden Sie in besonderer Weise unterstützt: Soschenken AbsolventInnen aus Wirtschaft und Politik sowie Profes-soren der BOKU am Weinstand aus.

Eröffnung: DI Josef PLANK (Agrarlandesrat NÖ), Univ. Prof. Dr.Astrid FORNECK, em. Univ. Prof. Dr. Manfried WELAN (ehema-liger Rektor)

Lassen Sie sich überraschen und vielleicht erhalten sie ein Glasvon:DI Karl G. DOUTLIK (Leiter der EU-Vertretung in Österreich), Dr.Georg ERLACHER (Vorstand ÖBf), DI Dieter KROISMAYR (Seni-or Projekt Manager Porr AG) DI Susanne LETTNER ( Leiterin Ma-gistratsabteilung 33), DI Brigitte MANG (Direktorin Österreichi-sche Bundesgärten), DI Dr. Wolfgang MUNDT (Vice PresidentBaxter Vaccine AG), DI Dr. Wolfgang PIRKLHUBER (Nationalrats-abgeordneter), DI Dr. Robert POSCHACHER (Markenleiter ChefMenü), DI Dr. Andreas REITER (Produktentwicklung Bergland-milch), Ao. Univ.Prof. Dr. Wolfgang RUPPERT (Mathematik), DIUwe SCHEUCH (Landesrat), DI Stephan Scheffknecht (GF Ma-schinenring Neulengbach-Tullnerfeld), O.Univ.Prof. DI Dr. UweSLEYTR (Nanobiotechnologie), Ao. Univ. Prof. DI Dr. KarlSTAMPFER (Forsttechnik), DI Alexander WALCHER (VorstandASFINAG), Univ. Prof. Dr. Ing. Wei WU (Geotechnik) … und vie-le weitere

Nähere Informationen zu den Personen und zum Programm fin-den Sie ab September 2008 unter: www.Alumni.boKu.Ac.At.

Musikalische Unterhaltung von BOKU-Absolventen mit ihrerBand: „Lady Chatterley’s Lovers“ (Blues und Rock)

Jahrgangstreffen18 Uhr: Jahrgangstreffen der Inskriptionsjahrgänge 1968, 1978,1988 und 1998 bei einem gemütlichen Abendessen im Hotel Mo-dul.

Events4.10.2008alumni-Tag (siehe oben)Ort: Gelände der Türkenschanze, ab 11Uhr

23.10.2008Richtig bewerbenOrt: Konferenzraum Mendelhaus 3. Stock,13 - 16 Uhr, kostenlos für alumnis,7€ für Nichtmitglieder

6.11.2008zBp AbsolventenmesseOrt: Austria Center Vienna, 10-18 Uhrwww.zbpabsolventenmesse.at/

15.11.2008Geologisches Kurzrepetitorium mitProf. Rudolf SchwingenschlöglOrt: Schwackhöfer-Haus Seminarraum 6,13 - 17 Uhr10€ für Mitglieder, 20€ für Nichtmitgleider

World NutritionForumVom 17-20.9.2008 findet in Mayrhofen, Tiroldas „World Nutrition Forum“ statt. Über 500Besucher werden die Zukunft der Tie-rernährung diskutieren. Aus aller Welt wer-den Firmenvertreter, Entscheidungsträger,Meinungsführer und Veterinärmediziner zu-sammenkommen um Podiumsdiskussionenund Präsentationen zu hören und zu hinter-fragen. Es werden die neuesten Forschungenvon verschiedensten Forschergruppen ge-zeigt.

weitere infoS unter:www.worldnutritionforum.info

Monika Hermes (Mitte) vom alumni-Team bei der Planung

www.alumni.boku.ac.at

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portrait

KurzportraitsEr hat diese Abteilung aufgebaut:ChristianRa-choy. 2005 trat man an ihn mit dem Wunschheran, eine Abteilung „Naturgefahren“ auf dieBeine zu stellen. Nach seinem Studium derForstwirtschaft 1994 arbeitete er zunächst beiden Bundesforsten. Nach einem beruflichenZwischenstopp an der BOKU sah er vor 11 Jah-ren die Anzeige, die sein Schicksal werden soll-te: das Inserat der ÖBB. Seine Position alsFührungskraft sah der heute 41-Jährige schonimmer gelassen: er beschreibt sich selbst als„netten Chef, ohne autoritären Führungsstil,eher kollegial.“ Sein Team ist zuständig für dieErhaltung der Schutzverbauungen entlang der5600 Kilometer Zugstrecken sowie für alle forst-lichen Belange. „Wir sind als Erste vor Ort,wenn was passiert.“ Hierbei unterstützen ihnacht MitarbeiterInnen, fünf davon sind Absol-ventInnen der BOKU. Rachoy stellt gerne BO-KU-AbsolventInnen ein: „Sie sind sehr gut ge-eignet: haben technisches Verständnis, auch fürVorgänge in der Natur, erlernen die Grundfer-tigkeiten im Bereich der Kommunikation undOrganisation“. Seine Personalentscheidungentrifft er meist nach Bauchgefühl in einem Vier-Augen-Gespräch. Nach seinem beruflichenWechsel nach Wien hatte er im Gegensatz zuvorher ganz andere Schwierigkeiten und Her-ausforderungen zu bewältigen: Das „WienerParkett, das ja doch sehr glatt ist. Bei jeder Aus-sage und bei jedem Wort muss man schon zwei-mal nachdenken“. Neben der Arbeit ist ihm dasPrivatleben sehr wichtig. So weit es möglich istversucht er sich das Wochenende frei zu neh-men um mit seiner Lebensgefährtin der Stadtzu entfliehen. Kaum verwunderlich, dass erselbst von sich sagt, ein Naturmensch zu sein:„Nur im Büro, das wäre nichts für mich“. Sein

persönliches Motto: „Man kann alles irgendwiebewältigen“, möchte er an die BOKU-Studen-tInnen weitergeben.

Sie ist die einzige Frau unter lauter Männern:Landschaftsplanerin Nathalie Wergles. Aberim Umgang mit den Kollegen merkt manschnell, dass sie sich behaupten kann. Was ihrenEinstieg bei den Bundesbahnen betrifft, gab ihrVater den Anstoß, sich bei dem großen Unter-nehmen zu bewerben. „So habe ich eine Initiati-

vbewerbung ge-schrieben und HerrRachoy hat sichdann bei mir ge-meldet.“ Seit 2006ist Nathalie imTeam des Naturge-fahren Manage-ments und arbeitetzurzeit gemeinsammit Herrn Rachoyin der Wiener Zen-trale. Sie empfindet

ihren Chef als „irrsinnig angenehm, er nimmtalles sehr gelassen, auch wenn er es nicht im-mer leicht hat“. Ihr besonderes Interesse gilt derSprache: „Begriffe im Bereich ‚Risiko’ anhandeiner Ontologie in logische Verbindungen setz-ten, Wissen strukturieren“, war ihr bisher lieb-stes Projekt. Sie ist viel unterwegs und besuchtinternationale Treffen. Hier kommt ihr sicherihr Sprachentalent zu Gute: Englisch, Spanisch,Französisch und Holländisch sind in ihrem Re-pertoire. Privat ist sie eine begeisterte Ballett-und Flamencotänzerin. Das Studium der Land-schaftsplanung war vor allem durch ihr Interes-se am Gestalten geprägt. Wobei sie einräumt,dass sie wenig Inhaltliches vom Studium beider Arbeit anwenden kann. Vieles musste sich

die geborene Innsbruckerin selbst erarbeitenund eisenbahnspezifisches Wissen wurde ihr inverschiedenen Schulungen vermittelt: Wie wirdeine Eisenbahn betrieben? Wie trassiert man ei-ne Strecke? Trotzdem würde sie das Studium je-derzeit wieder wählen. Man solle technischeTeile aber nicht aussparen: „Technischer Hinter-grund mit Landschafts-, Raum- und Naturbe-zug ist die Stärke der BOKU“.

Der Diplominge-nieur PeterDirnin-ger kam über dieAlumniplattformzu der ÖBB: Vorrund 2 ½ Jahrenwar dort der Jobausgeschrieben,seit Oktober 2005ist er nun in derAbteilung. Der ge-lernte Forstwirtwar schon viel inder Welt unterwegs: Während des Studiums ar-beitete er auf einer Teak-Plantage in Tansania.Heute ist er für das Gebiet Tirol und Vorarlbergzuständig. Gegen halb sieben beginnt sein Ar-beitstag im Büro: „Da ist das Handy noch still.“Nach dem Emailcheck verläuft der Tag dannmeist nie so, wie Peter es sich überlegt hat – vonRoutine keine Spur. Der passionierte Bergstei-ger und Skitouren-Geher schätzt das selbststän-dige Arbeiten und auch die Herausforderung,sich in einem großen Unternehmen zu Recht zufinden. Er selbst beschreibt seinen Zugang zumStudium als romantisierend. Der Naturschutzspielte bei ihm auch immer eine große Rolleund tut es heute noch. Mit einem Schmunzelnblickt der 27-Jährige auf die TÜWI-Festelnzurück.

Dass es für den Betrieb einer Eisenbahn inÖster-reich viel mehr bedarf als einer Hand voll Lok-führer, Zugbegleiter und Fahrdienstleiter bleibtdem Fahrgast oft verborgen. Für den Kunden istes selbstverständlich, dass die Züge fahren.

Dass hinter einer Verspätung eventuell eine Natur-gefahr oder ein akutes Risiko steht, dringt selten biszum Fahrgast durch. Dabei wird bei der ÖBB-Infra-struktur Betrieb AG der sichere Betrieb großge-schrieben. Im Jahr 2005 wurde vom Geschäftsbe-reich INFRA.service der ÖBB-Infrastruktur BetriebAG das Naturgefahren Management unter der Lei-tung von DI Christian Rachoy ins Leben gerufen.Das Ergebnis war eine sympathische 9-köpfigeTruppe, die sich aus Forstwirten, Förstern, Wild-bach- und Lawinenverbauern, Tiefbauern, einemKulturtechniker und einer Landschaftsplanerin zu-sammensetzt. Die Hauptaufgaben liegen in der Na-turgefahrenprävention und in Sofortmaßnahmen

nach Katastrophenereignissen, die auf Naturereig-nisse zurückzuführen sind. Dabei haben die Ein-haltung des Fahrplans und des hohen Sicherheits-standards oberste Priorität.Das vermehrte Auftreten von Wetteranomalienmacht sich auch bei der Eisenbahn bemerkbar, vorallem die Intensivierung der Ereignisse führt zu im-mer massiveren Schäden. Das Naturgefahren Ma-nagement versucht präventiv einzugreifen: techni-sche Schutzverbauungen und forstlicheMaßnahmen sollen helfen, das Ausmaß von Kata-strophen im Griff zu haben. Auch wenn Katastro-phen nicht immer verhindert werden können, sowerden die Aufräumarbeiten nach einer Katastro-phe durch eine gute Vorbereitung erheblich be-schleunigt, wie sich etwa nach dem Sturm Emmazeigte. Dazu dienen ein Wetterinformationssystem,die Erstellung von Risikoanalysen, aber auch dieÖBB-internen Lawinenkommissionen, um nur ei-niges zu nennen.

Gleise und Züge vor Naturgefahren schützenGudrun Schindler, wiebKe müller-wienberGen

Christian Rachoy - Leiter des NaturgefahrenManagement der ÖBB

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portrait

Clemens Scheku-lin ist schon längermit der ÖBB ver-bunden. Seine Di-plomarbeit überdie Feuersanglawi-ne schrieb er imAuftrag der ÖBB.Schon früh im Stu-dium konzentrierteer sich auf die La-winen, war Tutor

bei der Lawinenkunde. „Die Faszination vonLawinen ist die Komplexität der MaterieSchnee: zwei Komponenten, Wasser (Eis) undLuft, und so vielfältige, verschiedene Eigen-schaften“. Dieses Interesse kann er nun in derRegion Süd, d.h. Osttirol, Kärnten und Teile derSteiermark ausleben: vier Lawinenhänge sindin seinem Gebiet. Kein Wunder, dass sein Lieb-lingsprojekt der Feuersang ist. Dort arbeitet ermit seinem ehemaligen Diplomarbeitsbetreuerder BOKU zusammen. Aber dies ist nur ein Teilseiner Arbeit. Der geborene Wiener ist ebensofür die Instandhaltung der Schutzverbauungenund die Bewirtschaftung der ÖBB-Wälder zu-ständig, wie seine KollegInnen. In seinem Jobgefällt ihm die Aufteilung zwischen Büroarbeitund Außendienst, die sich die Waage hält. DieSchreibtischarbeit fällt Clemens leichter als ge-dacht: „In meinem Arbeitsfeld herrscht ein kol-legiales Verhältnis, man ist mit jedem per duund kennt sich “. Heute lebt er mit seiner Le-bensgefährtin und seiner Ziehtochter zusam-men.

Nikolaus Wahl hatsich erst kurz vordem Studium „ausdem Bauch her-aus“ für den Studi-engang Forstwirt-schaft entschieden.Von seinem Dienst-sitz in Salzburg ausinspiziert erSchutzbauwerke,plant Reinvestitio-

nen für Bauwerke und erstellt Vorkalkulatio-nen. Dies macht Nikolaus für das BundeslandSalzburg und Teile der Steiermark und Oberö-sterreichs. Bei seinem Einstieg 2005 begann erallerdings im Süden, in Villach, und wechseltedann nach Salzburg. Dass die Arbeit verlangt,das Handy immer dabei zu haben, ist für ihnkein Problem. Er war auch derjenige, der SturmEmma, und die damit verbundenen Schädenim Salzkammergut, am meisten zu spüren be-kam: Sein härtestes Jahr war allerdings das Er-ste: „ Man wird doch schnell ins kalte Wassergeworfen“. Der frischgebackene Vater sieht diewahren Herausforderungen erst nach dem Stu-dium. Mit dem Abschluss habe man noch langenicht das Rüstzeug für die Praxis. So ist auchsein Lebensmotto, „Man soll Herausforderun-gen nicht fürchten sondern in Angriff nehmen“,nicht verwunderlich.

Thomas Fruhmann ist seit September 2006 beider ÖBB. In Wien wollte er nach dem Studiumder Kulturtechnik nicht bleiben und so bewarb

er sich erfolgreichfür die Stelle inLinz, von wo aus erdas BundeslandOberösterreich undTeile der Steier-mark und Niederö-sterreich, betreut.Er beschäftigt sichmit Katastrophen-fällen (Hoch-wasser, Stürme,Vermurungen etc...), mit der Planung, Vergabeund Abwicklung von Erstmaßnahmen und derschnellen Wiederherstellung der Streckenver-fügbarkeit. Ein weiterer Schwerpunkt ist dietechnische Planung von notwendigen Reinve-stitionsvorhaben, die vom Geschäftsbereich Ba-sisinvestitionen in der ÖBB Bau AG umgesetztwerden. “Die abwechslungsreiche Arbeit mitviel Eigenverantwortung ist sehr spannend.Außerdem macht die Arbeit in der Natur sehrviel Spaß. Die Zusammenarbeit und dieFreundschaften, die sich im Naturgefahren Ma-nagement gebildet haben, sind auch ein we-sentlicher Faktor, der den Spaß an der Arbeitausmacht“, beschreibt der Tennisspieler seineFreude an der Arbeit. Das Studium der KTWWbegann er nach einer HTL für Hochbau, die fürihn aber „nicht das Richtige“ war. Sein Tipp andie Studierenden: „Eine Spezialisierung sollteerst im Berufsleben erfolgen und nicht zwang-haft an der Uni angestrebt werden.“

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berufsbild

In und mit Entwicklungsländern zu arbeiten mit dem Bewus-stsein, dass Probleme auf der südlichen Erdkugel auch unshier im Norden etwas angehen, ist für einen nicht zu unter-schätzenden Anteil der Absolventen das Berufsziel. Einer, derviele Kollegen in diese Länder begleitet und Tipps gebenkann, ist Michael Hauser.

interview und text: wiebKe müller-wienberGen

Michael Hauser ist die erste Ansprechperson, vor allem wenn es umlandwirtschaftliche Themenfelder geht. „Die meisten BOKU Studie-renden, mit denen ich im Süden arbeite, sind in laufende Forschungs-projekte eingebunden und arbeiten an ihrer Master- oder Doktorar-beit“, weiß Hauser zu berichten. Schon in seiner Kindheit sammelte erdie ersten Erfahrungen in Westafrika und kam so in den ersten Kontakt

mit Entwicklungszusammenarbeit. „Mein heutiges Interesse an Ent-wicklungszusammenarbeit nährt sich aus einer sehr persönlichen Be-troffenheit im Zusammenhang mit den immensen Herausforderungen,mit denen Menschen im Süden konfrontiert sind“, erklärt er selbst sei-ne anhaltende Faszination. Wenn sich Studenten dazu entschließen füreine Feldforschung Österreich zu verlassen wird zunächst das Themamit der betreffenden Partnereinrichtung aus dem Süden festgelegt. DieBOKU unterstützt dann bei der inhaltlichen Vorbereitung und der Me-thodenentwicklung. Vor Ort übernimmt die Betreuung ein Kooperati-onspartner, aber auch Hauser versucht so weit es geht vor Ort zu un-terstützen. Die abschließende Analyse findet dann meist wieder inÖsterreich statt, von wo aus die Ergebnisse wieder zurück in die dorti-

gen Projekte fließen. „Es gibt nur wenige großen Fehler, die Studieren-de im Zusammenhang mit einen Aufenthalt in Afrika, Asien oder Lat-einamerika machen können“, erzählt Hauser. Fehlende Offenheit, vor-gefertigte Meinungen und eine Romantisierung der anderen Kulturenkönnen aber das Projekt negativ beeinflussen. Ebenso sind Helfersyn-drome fehl am Platz. „Hinter letzterem verbirgt sich oft Paternalis-mus“, macht er dies deutlich. Professionalität ist auch hier das A und Ound machen eine ‚Global Development Partnership’ erst möglich. DasProblem sieht Hauser in der Vielzahl der Nachfragen: „Zurzeit sind esmehr Personen, als wir auf seriöse Weise betreuen können“.

Hilfreiche Tipps

Gute VorbereitungWie jeder Auslandsaufenthalt gehört auch eine Reise nach Afrika,Asien oder Lateinamerika sehr gut vorbereitet. Neben der medi-zinischen Vorsorge braucht es eine sehr gute fachliche Vorberei-tung. Ist das Ziel des Auslandsaufenthaltes mit konkreter For-schung verbunden, dann müssen Forschungsziele und Methodennoch vor dem Verlassen Österreichs entwickelt sein. Natürlich istdie persönliche Auseinandersetzung mit den kulturellen Gepflo-genheiten und der Landessprache wichtig. Dies sollte bereits imVorfeld geschehen.

Die häufigsten ProblemeDie persönliche Adaptions- und Akkulturationszeit ist nicht zuunterschätzen. Bereits mit dem Öffnen der Flugzeugtüre prasselneine Fülle neuer Eindrücke auf uns ein. Diese Eindrücke zu verar-beiten und zu ordnen braucht Zeit. Schlechte Planung zu Hauserächt sich meistens im Gastland, in dem die Forschungsarbeitdurchgeführt wird. Die meisten meiner Studierenden kommenmotiviert und um sehr viele Erfahrungen reicher wieder retouran die BOKU. Etwas wirklich Sinnvolles zustande gebracht zuhaben, wiegt die meisten Probleme auf.

GrundlagenFür Diplomarbeiten und Dissertationen im Rahmen unserer For-schungsprojekte sind gute fachliche und methodische Kompeten-zen Grundvoraussetzungen. Personen, die unsere Lehrveranstal-tungen besucht haben, sind da im Vorteil. Persönliche Reife,Stabilität, Flexibilität, Belastbarkeit und Empathie sind essenziel-le persönliche Grundlagen, die BewerberInnen mitbringen müs-sen. Abraten würde ich Personen, die sich mit dem Ablegen liebgewonnener österreichischer Standards schwer tun.

www.horizont3000.at

Österreichische Organisation für Entwicklungszusammenarbeit

Nähere Informationen und weitere Stellenangebote auf www.horizont3000.at

HORIZONT3000 unterstützt Menschen in den Ländern des Südens dabei, ihre Lebensbedingungen zu verbessern.

-zierte Fachkräfte mit Berufserfahrung. Machen Sie mit!

HORIZONT3000, Wohllebengasse 12-14, 1040 Wien, Tel. +43-1-50 3000 3-851, [email protected]

LANDWIRT/IN mit VermarktungserfahrungKenia

Michael Hauser (li.) ist Chef des DEV-Forums

Wunschberuf Entwicklungszusammenarbeit

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berufsbild

Horizont3000 ist einer der Arbeitge-ber in der Entwicklungszusammen-arbeit. Die Absolventen GebhardTschavoll und Markus Breuss, er-zählen im Interview, wie sie sicheingelebt haben, wie die Arbeit dortaussieht und was sie als nächstesplanen.interview: wiebKe müller-wienberGen

Wie sieht zurzeit ihre Arbeitssituation aus?

Tschavoll: Ich arbeite mit der brasilianischenPartnerorganisation FUNDIFRAN an Themen,die die Wasser- und Umweltsituation im Ein-zugsgebiet des mittleren Rio São Francisco be-

treffen. Der São Francisco ist der 3. größte FlussBrasiliens und fließt durch die nordöstlichenBundesstaaten, die durch semi – arides Klimagekennzeichnet sind. Wohnort ist Ibotirama, ei-ne Kleinstadt am Ufer des Flusses im Bundes-staat Bahia mit ca. 25.000 Einwohnern.Mit unseren Projekten versuchen wir ökologi-sche Prinzipien in die Landwirtschaft zu inte-grieren und den Erhalt der natürlichen Vegeta-tion zu sichern. Ein weiterer Punkt ist dieArbeit mit den Komitees der Einzugsgebiete,das sind Strukturen die per Gesetz eine Mit-sprache der Bevölkerung in der Verwaltungder Wasserressourcen ermöglichen. In einerGegend die noch immer von Großgrundbesitzdominiert wird, ist unsere Zielgruppe vor al-lem die ärmere ländliche Bevölkerung, dienoch in familiärer Landwirtschaft arbeitet.

Breuss: In den ersten 3 Jahren habe ich bei CI-MI (Conselho Indigenista Missionario, zudeutsch wird oft Missionarischer Indianerbei-rat verwendet) gearbeitet, wo wir in einemUmwelt- Revitalisierungsprogramm es ver-sucht haben, die degradierte Landschaft des In-dianerreservates so zu beeinflussen, dass siedem natürlichen Lebensraum nahe kommtund mehr Raum für die Verwirklichung dertraditionelle Lebensweise bietet.Seit einem Jahr arbeite ich bei IRPAA, dem In-

stitut für angepasste Kleinbauernlandwirt-schaft in semiariden Gebieten, wo es darumgeht, das Leben in angepassten Weise mit derTrockenheit und der dafür typischen Vegetati-on zu führen und nicht auf eine Art, die derTrockenheit den Kampf erklärt und sie domi-nieren will.

Was hat Sie dazu bewegt im Bereich der Ent-wicklungszusammenarbeit zu arbeiten?

Tschavoll: Schon während meines Studiumsauf der BOKU haben mich die entwicklungs-politischen Themen interessiert, wie sie z.B. inder Vorlesung Bodenkulturwissenschaften inden Entwicklungsländern bei Prof. Gretzma-cher behandelt wurden. Meine Diplomarbeithabe ich dann in Mexiko gemacht, allerdingszu einem abfallwirtschaftlichen Thema. Ein

bisschen Abenteuerlust ist sicher auch dabei...Das Angebot von Horizont3000 für 2 Jahrenach Brasilien gehen zu können war dann eineeinmalige Gelegenheit.

Breuss: “Ich habe bei meinen Studienaufent-halten und Arbeits-Praktika in Spanien undBrasilien sehr wertvolle Erfahrungen im inter-kulturellen Austausch machen können und dasGefühl erfahren, dass meine Arbeit und meinEngagement geschätzt werden. Ich glaube, ichkonnte in dieser Zeit innere Ängste undSchwächen überwinden und dadurch als Per-son wachsen, heranreifen. Ich mag die Heraus-forderung in der Fremde zu leben und freuemich dann umso mehr aufs zurückkommen,auf Familie, Freunde und unsere schöne Alpen-landschaft, die sich vor der Tür meines Ge-burtshauses in Vorarlberg ausbreitet.Ich kann mich nicht damit abfinden, dass dieseWelt der Ausbeutung und der Zerstörung aus-geliefert sein soll. Ich bin dankbar für dieSchönheit der Schöpfung Gottes und ich möch-te versuchen, meinen (kleinen) Beitrag in die-sem Sinne zu leisten.

Wie muss man sich den Arbeitsalltag in einemLand vorstellen, das für seine Lebensfreude be-kannt ist? Feiern Sie Karneval?

Tschavoll: Eigentlich nicht so krass unter-schiedlich von dem was man in Österreichkennt. Im Büro an Projektanträgen arbeiten, Be-richte erstellen, Workshops organisieren, wech-selt sich mit Besuchen in den ländlichen Ge-meinden ab. Hier im Innenland desNordostens spielt der Karneval, für den ja Bra-silien so bekannt ist, eine untergeordnete Rolle.Nichts desto Trotz feiern die Leute schon sehrgerne und machen Musik und man wird auchoft eingeladen.

Breuss: Das ist ganz unterschiedlich. Bei mei-nem letzten Einsatz bei CIMI und dem Projektzur Wiederherstellung des natürlichen Lebens-raumes des indigene Volkes Maxakali, war ichviel im Feldeinsatz, Besuche in den verschiede-nen Dörfern, gemeinsame Spaziergänge zuden Feldern und in den noch verbliebenen

Waldstücken, Gespräche mit den verschiedeneGroß- Familien, um ein wenig in Erfahrung zubringen, wie sich die einzelnen Gruppen eineUmweltrevitalisierung vorstellen. Dann habenwir mit den Familien, die dies wünschten, ver-schiedene Vorhaben umgesetzt, wie Baum-schulen einrichten, Setzlinge pflanzen, Feuer-Schutzstreifen anlegen, mit Mischkulturen aufden Feldern arbeiten, der Rinderhaltung eineneue Richtung zu geben, etc.Bei meiner jetzigen Tätigkeit bei IRPAA, Insti-tut für angepasste Kleinbauernlandwirtschaft,bin ich mehr im Büro tätig, beim Analysierenvon neuen Tendenzen von wirtschaftspoliti-schen Tendenzen im Agrarbereich, Verordnun-gen des Landwirtschaft und Umweltministeri-ums und gegebenenfalls helfe ich beimVerfassen von alternativen Vorschlägen mit,die sich an einer von-unten-nach-oben Logikorientieren. Dann bin ich auch oft mehrere Tagein den ländlichen Gemeinschaften, um einigeAlltagserfahrungen mit den Bauern und Bäue-rinnen teilen zu können oder bei Treffen, Semi-naren und Konferenzen der NGO´s und sozia-len Bewegungen.Klar feiere ich Karneval und die anderen Volks-feste mit, wenn ich auch hin und wieder dieseZeit nutze, um mich in die Natur zurückzuzie-hen und zum Beispiel indie Berge zu gehen.

Foto 1: Gebhard Tschavoll auf der Autofähre über den Rio São Francisco, Foto 2: Seminar in einer ländlichen Gemeinde zur Veredelung von Mangobäumen,Foto 3 :Interessiertes Publikum bei einem Seminar über Agro – Forstwirtschaft

Was wird in Südamerika gebraucht?

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Seite 22 Ausgabe 02/2008

berufsbildWie sieht Ihre Zukunft aus – bleiben Sie inSüdamerika?

Tschavoll: Auch wegen unserer Tochter, diehier auf die Welt gekommen ist, haben meineFrau und ich uns entschieden, am Ende des 2-

jährigen Vertrages zurück nach Österreich zugehen. Es ist aber nicht ausgeschlossen dasswir zu einem späteren Zeitpunkt nach Brasilienoder in ein anderes Land Lateinamerikaszurückkommen um dort zu arbeiten.

Breuss: Das ist im Moment nicht so leicht zusagen. Ich würde schon gerne länger hier blei-ben, aber meine Frau, die Brasilianerin ist,wünscht sich Österreich besser kennen zu ler-nen, nicht nur wie bisher auf unseren Urlaubs-Kurzreisen. Für meine Tochter wäre ein Auf-enthalt in Österreich sicher sehr wertvoll, umdie Deutsche Sprache (und den Vlbg. Dialekt)zu lernen.

Haben sie häufig Heimweh?

Tschavoll: Ab und zu ja. Ich vermisse Familieund Freunde in Österreich und manchmalauch die ganz selbstverständlichen Kleinigkei-ten wie ein gutes Glas Wasser aus dem Wasser-hahn... hier kann man es ja erst trinken nach-dem es gefiltert wurde, oder man kauft sichWasser in 20 l Flaschen. Die große Hitze, machtuns auch zu schaffen. Oft sind es über 40° Cund weder Haus noch Büro haben Klimaanla-gen. Mücken gibt es das ganze Jahr über vonder Dämmerung bis ins Morgengrauen, an ei-nen Schlaf ohne Moskitonetz ist nicht zu den-

ken. Interessanterweise muss man ja oft wegfahren um wieder die Vorzüge der Heimatrichtig schätzen zu können.

Breuss: Hin und wieder wünsche ich mir, mirFreunden zusammen sitzen und wie wild in

der eigenen Sprache herumpolitisieren zu kön-nen.

Wie verbringen Sie FeiertagewieWeihnachten?Fliegen Sie häufig nach Österreich?

Tschavoll: Die letzten Weihnachten haben wirhier bei österreichischen Freunden verbrachtund wurden dabei sogar vom Lokalfernsehengefilmt, die einmal so ihren Zusehern die „exo-tischen“ Bräuche eines anderen Landes zeigenkonnten. Besonders befremdlich fand das Fern-sehteam die Bratwürste am Weihnachtsabend.Nach Österreich sind wir in der Zeit die wirhier haben nicht gefahren, unter anderem weil2 Jahre nicht so eine ewige Zeit ist.

Breuss:Letztes Jahr waren wir zu Weihnachtenin Österreich. Ansonsten schmücken wir unse-ren Christbaum, der statt Nadeln eher Stachelnhat, versammeln die Familie, beten, singen, es-sen gut und trinken eisgekühltes Bier, weil zuWeihnachten eine Affenhitze herrscht.

Wem helfen Sie besonders und wie? Wie emp-finden Sie dortige Not?

Tschavoll: Die Not mit der ich es zu tun habeist nicht unbedingt das grundsätzliche Fehlenvon Nahrung und Wasser (obwohl es das auch

noch immer gibt) sondern das Fehlen vonMöglichkeiten zumindest einen bescheidenenWohlstand zu erlangen. Das bringt die Leutedazu ihr Land zu verlassen, in die Stadt zu zie-hen, ihr Grundstück an rücksichtslose Holz-kohlehersteller zu verkaufen. Die Zerstörung

der Umwelt für kurzfristigen Profit ist ein gros-ses Problem. Leider Gottes sind die staatlichenBehörden oft nicht in der Lage diesen Prozesszu kontrollieren und aufzuhalten.Es gibt hier noch sehr viele ganz entlegeneWinkel. Die Jugendlichen die dort leben, ha-ben eigentlich ein riesiges Potenzial die Dingein ihren Gemeinden zum besseren zu verän-dern, aber keine Möglichkeiten es zu verwirkli-chen. Hier finde ich es am Wichtigsten, dassdiese und sei es über noch so kleine Projekte ei-ne Chance bekommen. Wir sind unter anderemSprachrohr für die Leute wenn es gilt in heiklenAngelegenheiten mit den Behörden in Kontaktzu treten. Es ist z.B. schon vorgekommen, dassin einer Ansiedlung illegal abgeholzt wurde.Die Bewohner haben dann uns aufgesucht umdie Vorfälle zu dokumentieren und an dieBehörde weiterzuleiten, was bei den kompli-zierten Kompetenzen hier gar nicht so einfachist. Letztendlich kann ich auch dadurch helfen,indem ich bestimmte Situationen der Öffent-lichkeit in Österreich bekannt mache um damitindirekt die Entscheidungen hier zu beeinflus-sen.

Breuss: Ich kann gar nicht sagen, ob ich helfeoder mir mehr geholfen wird. Auf jeden Fall istes ein einzigartiger Erfahrungsaustausch, wobeide Seiten davon profitieren.

Foto 1: Arbeit mit Schülern am Welttag des Wassers, Foto 2: Jugendgruppe beim Pflanzen von Bäumen zur Regeneration verödeter Flächen, Foto 3: Ein DorfFoto 4: Markus Breuss bei einer Busfahrt, Foto 5: Breuss unter den Maxakali, Foto 6: Die Baumschule

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INiTS Award 2008:Bis zu 2.000 Euro gewinnenDas universitäre Gründerservice INiTS prämiert auch heuer innova-tive Ideen mit Chance auf kommerzielle UmsetzungHaben Sie sich schon Gedanken darüber gemacht wieviel Ihre Ideewert ist und welches Potential darin steckt? Auch 2008 prämiert INiTSinnovative wissenschaftliche Arbeiten mit Chance auf kommer-zielle Umsetzung mit dem INiTS Award. Der Wettbewerb solldie Möglichkeiten zur Umsetzung innovativer Ideen aufzei-gen und so eine Brücke zwischen Forschung und Wirt-schaft zu bauen.Diplomanden und Dissertanten, sowie Bachelorsund Masters der Wiener Universitäten und Fach-hochschulen sind ab sofort aufgerufen die Juryvon dem Verwertungspotential Ihrer innovativenIdee zu überzeugen.Der INiTS Award 2008 wird in drei Kategorien vergeben:

- Informations- und Kommunikationstechnologie- Life Science- Allgemeine Technologien

In jeder Kategorie werden drei Preise, die mit 2.000 Euro, 1.500 Euround 1.000 Euro dotiert sind, vergeben.

Die Arbeiten, die bis 31. Juli 2008 eingereicht wurden, werden von denJuroren, zu denen Vertreter der teilnehmenden akademischen Einrich-tungen, sowie Sponsoren und INiTS-Experten zählen, bewertet. AlsKriterium gilt neben der Neuartigkeit des Produkts oder der Dienstlei-

stung vor allem die wirtschaftliche Verwertbarkeit und Realisierbar-keit. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung werden die Gewin-ner des INiTS Awards im Oktober 2008 bekanntgegeben und prämiert.Alle Informationen zum Ablauf und zur Einreichung finden Sie unterwww.inits.at/award

VorbereitungGerne laden wir Sie ein, im Vorfeld des INiTS Award an einem unserer

kostenlosen Workshops „Idee was nun?“ teilzunehmen. Dieseeinmal monatlich stattfindende Orientierungsveranstaltung

hilft Ihnen, die Umsetzungsgedanken zu Ihrer Idee zu kon-kretisieren und Ihre Verwertungsmöglichkeiten zu analy-sieren.INiTS ist eine Gesellschaft der TU Wien, der UniversitätWien und des Zentrums für Innovation und Technologie

(ZIT), gefördert vom AplusB Programm und dem WienerWirtschaftsförderungsfond (WWFF). Als universitäres Grün-

derservice unterstützt, berät und fördert INiTS AkademikerInnenauf dem Weg zum eigenen Unternehmen. INiTS versteht sich dabei alsDrehscheibe, um die passenden Ideen, Kompetenzen, Ressourcen undhandelnden Menschen zusammenzubringen. Interessiert? Dann nut-zen Sie die Chance und vereinbaren Sie einen Termin für ein kostenlo-ses Einzelcoaching um Verwertungsmöglichkeiten zu analysieren. In-fos dazu finden Sie unter www.inits.at/idee

KontaktLukas Eysank, Marketing & PRINITS Universitäres Gründerservice Wien GmbHTel.: 01/715 72 67 – 21 oder email: [email protected]

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Seite 24 Ausgabe 02/2008

jubiläum

Fritz RiesenederSeine Kindheit verbrachte er in Linz. Er wurde1932 geboren und besuchte auch dort die Schu-le. Das Realgymnasium bzw. die Maturaschloss er mit Auszeichnung ab. Seine Studien-wahl verschlug ihn dann nach Wien. Er besuch-te vier Semester die Fakultät für Bauingenieurean der TU und dann acht Semester an der BO-KU. Auch hier schloss er mit Auszeichnung1957 ab. Im selben Jahr wurde er dann bei denösterreichischen Bundesforsten angestellt. 13Jahre war Dr. Rieseneder in der Abteilung fürForsteinrichtung und Waldbau tätig. Teile sei-

ner

Analysen wurden in dem Buch „Investitions-und Finanzierungsplanung im Forstbetrieb“1971 im Agrar Verlag Wien veröffentlicht.Zwei Jahre zuvor, 1969, promovierte er an derBOKU mit dem Titel „Investitionsplanung imForstbetrieb“. Von 1970-1980 war er Forstmei-ster in Gastein und Kurhausleiter in Bad Hofga-stein. Hiernach wurde er zum Oberforstmeistervon Tirol und Voralberg in Innsbruck berufen.Ende Juni 1997 trat er dann in den wohlverdien-ten Ruhestand, was für ihn aber nicht bedeute-te, sich gänzlich zurück zu ziehen: Er publiziertArtikel in der „Forstzeitung“. Als Dank undAnerkennung für sein Engagement bei der Wei-terentwicklung der Forstwirtschaft und im spe-ziellen der ÖBf erhielt er 1993 das große Ehren-zeichen der Republik Österreichs.

Hans MadDer gebürtige Burgenländer wurde 1934 in Ze-mendorf im Bezirk Mattersburg geboren. DieVolksschule besuchte er in Neunkirchen, Nie-

derösterreich. Daran anschließend wechselte eran das Realgymnasium in Eisenstadt. Nach er-folgreichem Abschluss beschloss er 1952 an derBOKU zu studieren. Nach vier Jahren wurde erdann Diplomingenieur. Zwei Jahre arbeitete erdann als Assistent an der Lehrkanzlei für land-wirtschaftliche Betriebs- und Bewertungslehrehier an der BOKU bis er 1957 zum Doktor pro-movierte. Dies war die erste Promotion an derBOKU eines Burgenländers, nachdem das Bur-genland erst 1921 (davor: West-Ungarn) zuÖsterreich kam. Es verschlug ihn dann wiederins Burgenland, wo er bei der Burgenländi-schen Landwirtschaftskammer anfing. Im Lau-fe seiner Karriere war er dort Oberlandwirt-schaftsrat und Direktor der Betriebsabteilungbis zu seiner Pensionierung 1994. Seine berufli-che Laufbahn weißt aber noch andere Qualifi-kationen auf. So wurde Dr. Mad 1961 zum ge-richtlich beeideten Sachverständigen fürlandwirtschaftliche Besitzungen ernannt. 1969erhielt er zudem die Befugnis als Ingenieurkon-sulent für Landwirtschaft beim Bundesministe-rium für Bauten und Technik. Neben dem Berufspielt auch die Religion eine große Rolle in sei-nem Leben - er war Konsul für verschiedenekatholische Orden. Für all seine Tätigkeiten er-hielt er unter anderem das goldene Ehrenzei-chen für Verdienste um die Republik, denpäpstlichen Orden des Heiligen Gregorius desGroßen mit dem Komturkreuz.

Karl Bauerwurde 1933 in Jenbach/Tirol geboren. Er wuchsals ältester von drei Kindern in Landeck auf.Dort besuchte er auch die Volksschule und dasRealgymnasium. Nach seiner Matura 1952 ins-

kribierte er an der BOKU und belegte die Studi-enrichtung Forstwirtschaft. Fünf Jahre spätermachte er seinen Abschluss als Diplominge-nieur. Die folgenden neun Jahre, 1957-1966 warKarl Bauer in den Landesforstdiensten Tirolstätig. Nach einem zweijährigen Aufenthalt inRied verschlug es den zweifachen Vater nachImst, wo er noch heute wohnt. An der dortigenlandwirtschaftlichen Lehranstalt war er auchüber lange Jahre hinweg Gastlehrer im BereichWaldwirtschaft. Ab 1969 bis 1992 war er zudemLeiter der Bezirksforstinspektion Imst. Auf-grund seiner Verdienste wurde er 1983 zumHofrat der Tiroler Landesregierung ernannt.Knappe 10 Jahre später, 1992, nahm er die Stelle

als Landesforstdirektor an, bis er im Jänner 1999pensioniert wurde. Seit dem kann er mit seinerFrau Sieglinde viel mehr seinen Hobbies nach-gehen: dem Wandern, Schwimmen und Tan-zen. Neben derAuszeichnung als Hofrat wurdeKarl Bauer unter anderem auch das Ehrenzei-chen für Verdienste um die Republik Österreichund das Verdienstkreuz des Landes Tirol verlie-hen. Bis vor drei Jahren war er zudem Leiter der22.000 ha großen Landesjagd Pitztal und Stein-wildreferent im Tiroler Jagdverband.

Wofgang MatzkeEr ist einer der wenigen geborenen Wiener,Jahrgang 1933. Die Volksschule besuchte er inHeidenreichstein in Niederösterreich. Auf demWeg zur Matura ging er danach auf das Bun-desrealgymnasium in Waidhofen an der Thaya.1952 beendete er seine Schullaufbahn mit Aus-zeichnung. Danach kehrte er in seine Geburts-

Mit rund 24 Jahren steht man als “frischer” Absolvent im Festsaal und erhält im feierlichen Rah-men die Sponsionsrolle mit der Urkunde. 50 Jahre später im Alter von 74 Jahren wird der Mo-ment wiederholt und das Goldene Diplom wird überreicht. Einer der Teilnehmer: ”Es ist eigent-lich eine Alterserscheinung und ich freue mich nicht darüber, aber doch ist die Feier ein Zeichenwie hoch die Wertschätzung der BOKU gegenüber ihrer Absolventen ist.”wiebKe müller-wienberGen

Nach 50 Jahren wieder an der BOKU

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Seite 25Ausgabe 02/2008

jubiläum

stadt zurück um an der BOKU Landwirtschaftzu studieren. Zusätzlich belegte er Fächer imBereich Gartenbau. 1957 schloss er das Studiummit der dritten Staatsprüfung ab. Zunächstblieb er dann in Wien und arbeitete bei denBundesgärten und machte eine Gärtnerlehre inden Anlagen von Schloss Schönbrunn und Bel-vedere. Schon 1959 machte er einen großenSchritt und ging für zwei Jahre an die Ohio Sta-te University in den USA, ermöglicht durch Sti-pendien. Um sein Wissen weitergeben zu kön-nen machte er 1962 die Lehramtsprüfung imHauptfach Gartenbau. Von 1961-1964 lehrte derpassionierte Schwimmer und Wanderer an derHBLVA für Gartenbau in Schönbrunn. Der Va-ter zweier Töchter ging 1964 dann gemeinsammit seiner Frau zurück in die USA, wo er als

Gartengestalter und Fachberater arbeitetet. Sei-ne Lehrtätigkeiten setzte er auch hier fort. 1982kehrte er nach Österreich zurück um bei derBaumschule Christenson in Wien als Angestell-ter und Fachberater tätig zu sein. Ab 1988 biszur Pensionierung 1999 kehrte er an die HBLVAzurück und wurde Leiter der Abteilung ‚Zier-pflanzen im Freiland’. Darüber hinaus war erauch Lektor an der BOKU im Bereich „Stauden-kunde, Beet- und Balkonpflanzen II“ und Vor-tragender an der Donauuni Krems im Rahmendes Lehrganges „Gartentherapie“.

Hans KutschkaAm 10.Jänner 1933 wurde Hans Kutschka inWeiz in der Steiermark geboren. Nach derVolksschule in Graz wechselte er 1943 auf dasRealgymnasium in Graz. Im Anschluss daranging er ab 1950 für drei Jahre auf die HBLA füralpine Landwirtschaft in Seefeld. Von 1953-1957besuchte er dann die BOKU und schloss sie mitDiplom ab. Der zweifache Vater hat eine Viel-zahl an Molkereipraxis im In- und Ausland ge-sammelt. Neben Aufenthalten in seiner HeimatWeiz, war er in Graz und Hartberg, internatio-nal in Friesland und Holland. All diese Orte be-sucht innerhalb von drei Jahren: 1957-1960. ImAnschluss daran wurde er Betriebsleiter derMolkerei Güssing im Burgenland. In dieser Po-

sition arbeitete er bis zu seiner Pensionierung.In dieser Zeit erweitere er das Unternehmen. Ei-ne neue Käserei für Geheimratskäse und Baby-Edamer wurde gebaut. Trotz dessen musste derBetrieb 1995 schließen – die Strukturverände-rungen in der Landwirtschaft haben ihm ge-schadet.Heinz Kutschka ist seit 1960 mit seiner Frau,Rudolfine Kutschka, geb. Posch verheiratet.

Ernst BrandlSohn des Molkereibetriebsleiters Josef Brandl,

wurde 1932 in Wien geboren. Nach der erfolg-reichen Matura immatrikulierte er sich an derBOKU 1951 und belegte den Studiengang‚Landwirtschaft’. Während des Studiums arbei-tete Ernst Brandl in den Sommermonaten undsammelte Erfahrungen in mehreren Molkereienund auch in einer Magarinefabrik. Nach nurvier Jahren auf der BOKU erwarb er das Ingeni-eurdiplom und begann 1957 mit der Ausarbei-tung seiner Dissertation mit dem Titel: „Zurquantitativen Bestimmung des Diacetyls in But-ter“. 1957 promovierte er schließlich zum Dok-

An:frau dipl.ing. dr.techn. ingela brunerrektorin der universität für bodenkultur

wien, am 6.3.2008eure mAGnificA!

Sehr Geehrte frAu reKtorin bruner!

ich möchte auch auf diesem wege ihnen und allen vertretern ihrer universität danken, die mei-ne tätigkeit in den vergangenen 50 Jahren für würdig befunden haben, im rahmen einer Aka-demischen feier besonders ausgezeichnet zu werden. ich habe die besondere ehre, die Sie mir zu-gedacht haben, mit der gebührenden wertschätzung und freude empfangen. dabei habe ich mirdie frage gestellt, wem man dank schuldet, dass man Arbeit leisten konnte, die mit einer sol-chen Auszeichnung bedacht wird.da sind es ganz selbstverständlich eltern und lehrer, denen man das rüstzeug dazu verdankt,- ohne leseschwäche - auf sich allein gestellt bestehen und sich bewähren zu können. darüberhinaus waren es aber noch viele, die meinen weg begleitet haben und durch Jahre hindurch imgleichen denken und wollen, letztlich auch im dienst an unserem lande, ihre verbundenheit inverschiedenster weise zum Ausdruck brachten. Aus diesem Grunde habe ich in dieser ehrungwohl mit recht nicht nur eine Anerkennung der eigenen leistung gesehen, sondern sie stellver-tretend für die Angehörigen meiner familie und für alle freundlich gesinnten Personen entge-gengenommen, von denen ich unterstützung bei meiner Arbeit erfahren habe.Zu danken hatte ich auch allen engeren mitarbeitern für ihre loyale Kooperations-bereitschaft,die sie während unserer gemeinsamen beruflichen tätigkeit entgegengebracht haben. ich weißdie gewährte unterstützung, die in den verschiedenen gesellschaftlichen organisationsformen,in denen ich tätig gewesen bin, oft keine Selbstverständlichkeit darstellt, sehr zu schätzen.Posthum dank abgestattet habe ich im Stillen den institutsvorständen des ehemaligen institutsfür milchwirtschaft und landwirtschaftliche mikrobiologie, den Professoren Zeilinger und bin-der, die mir die grundlegenden fachlichen Kenntnisse beigebracht haben. meinen speziellendank habe ich auch zum Ausdruck gebracht gegenüber dem bei der feier anwesenden freundherrn univ.-Prof. dr. dr.h.c. helmut foissy für die langjährige hervorragende und auch alssolche anerkannte fachliche Zusammenarbeit in einem fachbereich, der sowohl an dieser univer-sität als auch an der veterinär-medizinischen universität tradiert wurde.von Augustinus stammt das wort, die Zeit ist des menschen Acker. die endlichkeit unseres le-bens ist zugleich Signal, die Zeit zu nutzen. dafür, dass dabei meine als bemühungen für die be-lange der österreichischen Gesellschaft von Seiten der universität für bodenkultur einer so ho-hen Auszeichnung für würdig befunden wurden, darf ich ihnen nochmals danken. ich weiß diemir zuteil gewordene ehre wohl zu schätzen.mit meinen besten erfolgswünschen für ihre tätigkeit als rektorin der boKu verbleibe ich mitvorzüglicher hochachtung

ihr e.brAndl

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Seite 26 Ausgabe 02/2008

jubiläum

tor. So ist es nicht verwunderlich, dass er drei-maliger Preisträger des Bundesministers a.D.Ökonomierat Josef Kraus-Stipendiums war.Den Bezug zur Universität verlor er aber nie:zunächst zog es ihn an das Niederländische In-stitut für milchwirtschaftliche Forschungen, da-nach kehrte er wieder an die BOKU als wissen-schaftliche Hilfskraft an das Institut fürMilchwirtschaft, Molkereiwesen und landwirt-schaftliche Mikrobiologie zurück. 1963 heirateteer seine 2003 verstorbene Ehefrau. Nach Ab-schluss des Habilitationsverfahrens erhielt er1970 die Lehrbefugnis an der BOKU und wurdegleichzeitig in ein dauerndes Dienstverhältnisals Oberassistent überstellt. Der zweifache Vaterwurde 1974 zum ordentlichen Universitätspro-fessor an der Veterinärmedizinischen Univer-sität Wien berufen, was dann auch den Weg fürdas Rektorsamt in den Jahren 1985-1987 bereite-te. Für seine erfolgreiche Tätigkeit erhielt er eineReihe von Ehrungen. Neben der Joszef Marek -Gedächtnismedaille und der Johannes-Hökl-Medaille der Veterinärmedizinischen Univer-sitäten Budapest und Brünn verliehen ihm dieVeterinärmedizinische Universität Wien unddie Universität Helsinki das Ehrendoktorat. AlsEhrenmitglied gehört er der Deutschen Vete-rinärmedizinischen Gesellschaft, dem Vereinösterreichischer Lebensmittel- und Biotechnolo-gen, der Österreichischen Gesellschaft fürErnährung sowie der Österreichischen Gesell-

schaft für Hygiene, Mikrobiologie und Präven-tivmedizin an. Weiters ist er u.a. Träger desÖsterreichischen Ehrenkreuzes für Wissen-schaft und Kunst, I. Klasse, des Ehrenzeichensder Bundeskammer der Tierärzte Österreichs,der Goldenen Ehrennadel der Landeskammerder Tierärzte der Steiermark sowie der Silber-nen und Bronzenen Ehrennadel des Öster-reichischen Normungsinstitutes.

Gerhard WenzlSektionschef i.R. DI Gerhard Wenzl begann sei-ne Karriere 1959 als Kammersekretär. Gleichzei-tig übernahm er weinbauliche und kellertechni-

sche Beratungen. So ist es nicht verwunderlich,dass er 1963 zum Ministerium berufen wurde.Sein Fachbereich: Wein- und Obstbau. Noch vordem EU-Beitritt Österreichs befasste er sich mitglobalen Angelegenheiten wie dem europäi-schen Binnenmarkt. Speziell die Arbeit an derZeitung „Der Winzer“ war für ihn wegweisend.

Im Laufe seiner Karriere bekleidete er wichtigeFunktionen - unter anderem: Vizepräsident desO.I.V. von 1981-1983, Mitarbeit bei dem EG-Zollabakommen 1986/87, Delegierter im Euro-parat für das Dokument „Wein und Spirituo-sen“ (1969/1970). Er erhielt mehrere Bundes-und Landesauszeichnungen und im Rahmender Pensionierung den Titel als Sektionschef alsDanke für seine Mühen.

LandwirtschaftBERNHART EduardCZERMAK ChristinaDEIX WolfgangDETZ ChristophDEUTSCHMANN Ma-nuelaEICHINGER GregorFABER FlorianFÖTSCH CordulaFRASSL FranzGORKOVA HelenaGRIESMANN SabineHASENHÜNDL KatrinHASLINGER SigridHÖNEGGER MonikaHOFSTÄTTER Chri-stophHOSSEINI ALIABADMirabbasKOCHER WolfgangKÖCK AstridKNOLL AugustLEINER CarolineLUIF CarinaMOITZI ElenaMORAWETZ Verena,Mag.ÖHLINGER BarbaraPFABIGAN HerbertPUCHER Isabell

REST SusanneRINNHOFER BernhardROHRER ElisabethSCHEIBER RuthSCHWARZ Simone Ma-riaSEEBACHER MONIKATHENMAYER FranzVOGLAUER OlgaWEIGL KarinWEINBERGER LukasZETTER Martin Rein-hold

Kulturtechnik undWasserwirtschaftBAUER JosefBOISICSFlorianGREUSSING MarliesINNEREBNER GünterLUTTENBERGERMichaelMACHO Werner WalterMAYER ReginaRAUCH LutzSTAUBMANN RichardTHALER SimonVOGLAUER MarkusWIESHOLZER JohannaWOLFGANG Lucia

Landschaftsplanung,Landschaftsarchitekturund LandschaftspflegeANDERWALD MelanieASTLEITNER DorisChristineEBERT AlexandraGERHOLD DanielaHOLZAPFEL GerdaHUBER AstridINNERHOFER SusanneMariaKICKINGER SophieMagdalenaKOHLA BirgitLEITNER JohannesMANNER AngelikaMÜHLBAUER StefanLudwigÖSTERBAUER ClaudiaRAKOVSKY MariaRICHTER ChristianSALAK BorisSANTNER JakobSCHUBERT AndreaSCHWARZ HeinrichSEITZ AndreSENGELIN Pia-MariaSTEININGER MariellaWEISSTEINER Cle-mens

Forstwirtschaft,HolzwirtschaftDE BETTIN PADOLINDaniela

BUTTER ChristophLEINWEBER HannesHelmutFRIEDL StefanMAIR ElisabethMILLER-AICHHOLZPhillipp GeorgPLATTER AndreasFranzRIEZINGER AlfredSCHUSTER Martn Er-win

Wildtierökologie und -managementOFNER KlausWIRNSBERGER JohannZEITLHOFER Claudia

Lebensmittel- und Bio-technologieAULY Markus Maximi-lian AnselmBLEIER Katharina Elisa-bethBÖCK Katharina Marie-LouiseBRUNNER AndreaCSANDL BarbaraEBNER JürgenFIDA DagmarFEUERSTEIN JulietGRAF AndreaKARL StefanLINDER AngelaMERZ David

NUSSBAUMER BarbaraPAUKNER ReginaPITZL MichaelSATTLECKER MartinaSTEINDL SandraTRAXLMAYR MichaelWACHTER ElisabethWAGNER NinaWEBER MichaelWENDELIN MartinPaulWENDNDER ManuelaZWECKMAIR Thomas

Natural ResourcesManagement and Eco-logical EngineeringKASPER Martina B.Sc.LINIC Sasa

Individuelles Diplom-studiumROHRER Michael

Umwelt- und Biores-sourcenmanagementGRABNER MichaelZEDNIK Anita

PromotionenANGERMANN Karoli-neBOGNER DanielDARABANT AndrasDIPPEL SabineEZEUDUJI IkechukwuOnyekweteFOLLRICH JürgenFREUDENTHALERHaraldGÖTZ MartinGREDLER BirgitGUTTERNIGG MartinHILBERG SylkeKNOLL MathildeKUFFNER MelanieLACKNER OlgaLESUEUR CelineMAURER MichaelNDONA KayambaNEPF RochusNEYER JakobPECHARDA ChristianPETRITSCH RichardPLANK RoswithaPROBST Olivia Christi-naQUENDLER HeribertSCHINDLBACHERAndreasSWOBODA SiegfriedTARMANN ChristinaMariaUNGER Nicole

Sponsionen10. und 11. April, 26. und 27. Juni 2008alumni-Mitglieder sind hervorgehoben

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Seite 27Ausgabe 02/2008

verbände

vom forum lAndSchAftSPlAnunG

forumL in Frühlingsstimmung

zoll+ hausenHaust du noch – oderwohnst du schon? Im Juni istwieder eine Ausgabe deszoll+ erschienen, diesmalzum Thema Hausen. Das ti-telgebende Wort „Hausen“ist im allgemeinen Sprachge-brauch negativ konnotiert:Es steht für Abhausen, für ei-nen nachlässigen Umgang –wer haust, ist schlampig undwenig umsichtig. Der ur-sprüngliche Wortsinn hält je-doch eine viel breitere Span-ne an Bedeutungen für dasHausen bereit: Fürsorge, Ob-sorge, Wirtschaften im Sinnevon Haushalten. Die Bunt-heit der Artikel in diesemzoll+ spiegelt die breite Pa-

lette der Interpretationen und Kontextualisierungen wider: Hauswirt-schaft, Haushalten in der Planung und Pflege, Haus und Hof, Oikos,Innenhaus und Außenhaus und – wie lebt es sich eigentlich in Enten-hausen? Der fachliche Rahmen spannt sich auf zwischen baulich-rä-umlichen, ökonomischen und historischen Überlegungen. Falls Sie daszoll+ noch nicht abonniert haben: unter [email protected] oder Tel.:01/585 33 90-90 sind Abos oder auch Einzelexemplare jederzeit zu ha-ben.

forumbalLFreiraumnutzung einmal anders: Frei nach dem Motto „Landschaft istÜberall“ lud das forumL am 16. Mai 2008 zum FrühlingsbalL – Spiele,Tanz und exquisite Konversation im Freiraum fanden statt im Reithof-ferpark im 15. Bezirk. Für das leibliche Wohl war genauso gesorgt wiefür die Entspannung bei diversen BalLspielen (Federball, Boccia ...).Abschlag war um 17 h und nicht nur wegen des tollen BalLwettersdauerte das Fest dann bis nach Mitternacht.

RedaktionsworkshopQualitätssicherung der redaktionellen Arbeit und Recruiting bzw. Inte-gration neuer Redaktionsmitglieder waren die Ziele des Redaktions-

workshops, der am 26. April 2008 stattfand. Das Formulieren von präg-nanten Titeln und Bildunterschriften wurden genauso geübt wie dasHerausfiltern der wesentlichen Inhalte eines Artikels für den Vor-spann. Auch den „alten Hasen und Häsinnen“ brachte dieser Works-hop neue Erkenntnisse, und alle Beteiligten waren mit Spaß und Freu-de bei der Sache.

KräuterwanderungFast schon nach altbewährter Manier fand am 20. April 2008 die Kräu-terwanderung statt, diesmal auf den Steinhofgründen am Wilhelmi-nenberg. Es wurde nach Gundelrebe, wildem Schnittlauch, Wiesen-bocksbart etc. gesucht. Auch fand ein Austausch mitKräutersuchenden aus anderen Kulturkreisen statt. Zum Abschlusswurden die gefundenen Schätze bei einem Picknick vor Ort natürlichauch gemeinsam verspeist.

Ankündigung zoll+ spielenDas nächste zoll+ erscheint zum Thema Spielen. Wenn Sie Interesse ha-ben, einen Artikel zum Thema zu veröffentlichen, bitte senden Sie sorasch wie möglich ein kurzes Abstract an die Redaktion: [email protected]. Redaktionsschluss ist der 15. September 2008.

Von (vergessener) Alltagskultur bis zukünfti-ge Verhaltensweisen ... die neue Ausgabevon zoll+

Bocciaspiel beim FrühlingsbalL

Anstoßen mit „Cumarinho“ – einerCocktail-Kreation mit Anthoxanthumodoratum

Konzentriertes Arbeiten beim Redaktionsworkshop

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Seite 28 Ausgabe 02/2008

verbände

vom verbAnd holZwirte ÖSterreichS

Neues Team beim VHÖNach dem Bekannt werden, dass Simone Strobl in Kürze ihr Studiumder Holzwirtschaft erfolgreich abschließen wird und aufgrund dessendie Betreuung des VHÖ nicht weiter übernehmen kann, haben wir,Thomas Puster und Igor Scotland, uns entschlossen diese wichtigeAufgabe zu übernehmen.Wir danken in diesem Sinne unserem hochgeschätzten Mitglied Simo-ne Strobl für ihre langjährige und vorbildliche Tätigkeit für den VHÖ.Unser Büro befindet sich in der Borkowskigasse, Baracke 5.

Name: Thomas PusterGeburtsdatum: 2. Juni 1985Heimatort: Knittelfeld (Obersteiermark)Interessen: alles am, um und auf die Berg (Bike, Klettern, Gipfelstür-men und Snowboarden) und natürlich HOLZWohnadresse: Währingergürtel 69/3, 1180 WienIgor über Tom: a guter Mensch (ana von di unverbesserlichen), über-drehter Naturbursch, Bergspezialist, Familienmensch, Optimist, topmotiviert, AllesfresserWerdegang: Nach Abschluss der HBLA für Forstwirtschaft im Jahr2004 und anschließendem Urlaub beim österreichischen Bundesheerunter dem Ökooffizier des TÜPL Allentsteig, war ich für 1,5 Jahre alsForstadjunkt bei der Wildbach und Lawinenverbauung Steiermarktätig. Schließlich ereilte mich doch der Ruf der BOKU und ich immatri-kulierte im Jahr 2006 in der Studienrichtung „Holz- und Naturfaser-technologie“, da mein Wissensdurst nach Holz nicht mehr anders ge-stillt werden konnte.

Name: Igor ScotlandGeburtsdatum: 30. Oktober 1984Heimatort: Wolfsberg am Stausee Ottenstein (Waldviertel)Interessen: alles rund um HOLZ und Sport (Snowboard, Bergsport,Fahrräder uvm.), Musik, Menschen, Kochen und vieles mehrWohnadresse: Erdbergstrasse 69/20, 1030 WienTom über Igor: praxisorientierter freiberuflicher Tischler (immer undüberall), „Bausachverständiger“, sportbegeisterter Alleskönner, mu-siksüchtig, zuverlässig, inzwischen in Wien zu Haus, sehr kommuni-kativ, selektiver NahrungsaufnehmerWerdegang: Während dem Besuch der HTL-Mödling Abt. Holztechnikregelmäßige Berufstätigkeit in Tischler- und Zimmereibetrieben, Ab-schluss 2005. Danach Tätigkeit als Snowboard- und Kinderskilehrer inGroßarl in Salzburg. Um wieder der Faszination Holz auf den Grundzu gehen, Start des Studiums „Holz und Naturfasertechnologie“ ander BOKU im Herbst 2006.

Hinsichtlich der jüngsten Sturmereignissedurch „Paula“ und „Emma“ im Jänner 2008und den unmittelbar darauf folgenden star-ken Preisnachlass des Rundholzes, lud dieStudienrichtungsvertretung der Forst- undHolzwirtschaft zu einer hochkarätig besetz-ten, und überaus gut besuchten Podiumsdis-kussion. Der Titel ist selbsterklärend: „VomWinde verweht - ist eine nachhaltige Holzver-sorgung in Österreich noch möglich?“ DieDiskussion wurde von Prof. Karl Stampfermoderiert.Stefan Zwettler gab einen kurzen Einblick indas Ausmaß der Sturmereignisse und stellteernüchtert fest, dass das Katastrophenmana-gement nach dem Preisverfall und der starkenBelastung des mitteleuropäischen Rund- undauch Schnittholzmarktes offensichtlich ge-scheitert ist. Aufgrund der massiven Bürokra-tie im Land Österreich ist es weiters unmög-lich in Krisenzeiten schnelle und effektiveMaßnahmen, wie z. B. die Errichtung vonNasslagerplätzen, zu setzen. Zur Krisenbe-wältigung müssen größere Nasslager einge-richtet werden, die fähig sind die Schadholz-mengen aufzunehmen. Die Forderung für dieZukunft lautet, eine nachhaltig orientierteWirtschaftsethik zu leben von der schließlichalle Beteiligten profitieren anstatt immer nur

die kurzfristige Gewinnoptimierung im Augezu haben. Hans Schaffer bestätigte dies undsah eine große Chance im Bereich des Kri-senmanagements vertan. Allerdings war derMarkt bereits vor den Schadereignissen untersehr hohem Druck und ein Preissturz ledig-lich eine Frage der Zeit. „Die idiotische Schnit-tholzproduktion in Europa muss endlich einEnde haben“ so Schaffer. Der AmerikanischeAbsatzmarkt ist aufgrund des denkbarungünstigen €:$ Kurses nicht mehr in dem ge-wünschten Ausmaß gegeben, jedoch ohne Re-

aktion der Schnittholzerzeuger die weiter„munter drauf los schneiden“ und sich nichtbesonders um den Absatz kümmern. Die un-ausweichliche Folge ist ein übersättigterSchnittholzmarkt in Europa und ein darauffolgender Preiseinbruch. Eine Nasslagerhal-tung von rund 10% des Einschnittes wäre,aufgrund der Versorgungsengpässe welcheauch auf die Besitzstruktur des österreichi-schen Waldes zurückgeführt werden kann,willkommen zu heißen, um den Rundholz-preis besser stabilisieren zu können.

Igor Scotland und Thomas Puster

Vom Winde verweht - nachhaltige Holzversorgung in Österreich

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Seite 29Ausgabe 02/2008

verbände

Die alumni-Fachgruppe MEDIA NATURAE stellt in dieserAusgabe Dr. Joachim Tajmel sein Projekt „Lebensraumele-mente” vor.

Im Rahmen des ULG Media Naturae konnte ich ein mir sehr wichtigesProjekt umsetzen, welches langfristig einen wichtigen Beitrag zum Er-halt der Kulturlandschaft im Südburgenland bedeutet. Das Projektwurde vom Naturschutzbund Burgenland finanziert und von mir alsPerson geleitet. Die vielfältigen Landschaftsstrukturen in unserer Kul-turlandschaft, wenn wir sie auch nicht bewusst wahrnehmen, odermancher sie sogar als unordentlich und störend empfindet, schaffendas unverwechselbare Bild der Landschaften Europas und damit auchdes Südburgenlandes. „Lebensraumelemente“ ist zuerst ein Arbeitsti-tel, der solche Strukturen bezeichnet, die durch das Relief bestimmtsind, wie Böschungen, wie auch solche, die als beispielsweise Hecken,durch die Vegetation gegeben sind. Sie machen die besondere land-schaftliche Ausprägung eines Gebietes aus. Diese Strukturen, werden“Lebensraumelemente”. Sie bestimmen in entscheidendem Ausmaßdie ästhetische Qualität und die Artenvielfalt unserer Kulturlandschaf-ten und natürlich auch der Landschaften im Südburgenland.In diesem Projekt wurde zum Einen eine Methode entwickelt, die es er-laubt, die Kulturlandschaften und die Ausstattung der darin befindli-

chen Habitate mit großer Detailgenauigkeit aufzunehmen. Neben derMethode wurde auch für Strukturmerkmale ein Punkteschlüssel aus-gearbeitet. Zum Anderen wurden in sechs Katastralgemeinden in süd-burgenländischen Naturparken große Landschaftsbereiche der tradi-tionellen Kulturlandschaft nach dieser Methode aufgenommen.ImRahmen des ULG MEDIA NATURAE lernten wir Methoden um dieserAufgabe gerecht zu werden konnten, vor allem das Managen dass die-sem Projekt sehr dienlich war. Wir gliederten das Projekt in 3 Teile.Der erste Projektteil befasste sich mit der Erfassung von Lebensraum-element. Im zweiten Projektabschnitt wurden Lebensraumelementeneu angelegt. Das bekannteste ist der Vogelnistkasten. Im Projekt wur-den so unter anderem 25 Großnistkästen angefertigt. Im dritten Pro-jektteil wurde an den Tagen der Artenvielfalt, veranstaltet in Mitarbeitvon Biologen der Region, für die Erhaltung der Lebensraumelementegeworben. Viele Interessierte waren erstaunt, wie vielfältig die ver-schiedenen Lebensräume oft in nächster Nähe sind und wie wichtigLebensraumelemente für die Biodiversität sind. Im Projekt Lebensrau-melemente konnte die Grundlage dafür geschaffen werden, das Ver-ständnis für die vielfältige Gestalt unserer Landschaften zu fördernund für Lebensraumele-mente als charaktergebende Bestandteile desLandschaftsbilds Sympathie zu schaffen.

Peter Schwarzbauer legte die Fakten auf denTisch und lässt keinen Zweifel offen. In derStatistik lässt sich kein signifikanter Anstiegder Schadholzmengen über die letzten 30 Jah-re feststellen, auch wenn dies vielleicht denAnschein hat. Die Frage der nachhaltigenHolzversorgung ist somit eine reine Potential-frage und nicht auf Sturmereignisse zurück-zuführen.Andreas Holzinger streicht in seinem State-ment die Wichtigkeit eines gut durchdachtenund zukunftsorientierten Waldbaus hinsicht-lich der immer wieder kehrenden Sturmereig-nisse hervor. „Waldbau ist schließlich „Kopf-sache“ und die einzige langfristigeMaßnahme gegen Windwurf“ so Holzinger.Dazu braucht es natürlich bestens ausgebilde-tes Fachpersonal, welches durch die BOKUgarantiert wird. Auch in Hinblick auf die be-vorstehende Klimaerwärmung wird in tiefenLagen auf die „Brotbaumart“ Fichte verzichtetwerden müssen, um einen stabilen Bestandes-aufbau garantieren zu können.Heinz Lick erörterte die immense Herausfor-derung infolge eines Großereignisses, undhob vor allem die Bedeutung des Forst-schutzes nach solchen Katastrophen hervor.Neben den enormen Windwurfmengen durchdie Stürme Paula und Emma sind in diesemJahr auch Schadholzmengen im Ausmaß von1,2 Mio. fm Schneebruch zu beachten. In denletzten 5 Jahren sind zudem jährlich > 2 Miofm Käferholz angefallen. Vernachlässigt manden Forstschutz sind die möglichen Folgenkaum abzusehen. An dieser Stelle sei eine Kri-tik an die gängige Praxis vieler Sägebetriebegerichtet, welche das Rundholzlager immer

mehr in den Wald tragen, wo diese natürlichgünstigste Brutstätten für Borkenkäfer dar-stellen. Die Förderungen des Landes Steier-mark wurden aufgrund der Brisanz des mög-lichen Borkenkäferbefalls direkt an denForstschutz gekoppelt, um präventiv mögli-che Kalamitäten zu verhindern.Erich Kastner hob das ausgezeichnete und eu-ropaweit sicher führende Waldmanagementin Österreich hervor. Dies ist durch Effizienzund gleichzeitiger Bedachtheit auf Nachhal-tigkeit kaum zu übertreffen. Auch der Natur-schutz mit seinem hohen Stellenwert ist zu be-grüßen und Vorbild für viele andere Staaten inder europäischen Union.Um folgende Schadereignisse oder andereVersorgungskrisen erfolgreich meistern zukönnen ist eine enge Zusammenarbeit zwi-schen der Holzerzeugenden und Holzverar-

beitenden Branche unumgänglich. Die beider-seitig gewünschte Preisstabilität ist nur durchgegenseitiges Vertrauen und Transparenz er-reichbar und notwendig. Eine gemeinsameErrichtung von Nasslagerplätzen als Puffer-speicher wäre ein erster Schritt in die richtigeRichtung und absolut zukunftsweisend. Diedurch den Klimawandel drohende, wennauch statistisch noch nicht nachweisbare, Er-höhung der Naturkatastrophenanzahl lässtErnte- und Lagerungskosten in die Höheschnellen. Diese müssen gemeinsam solida-risch getragen, und nicht zu Lasten einerBranche abgewälzt werden. Durch eine ver-besserte Zusammenarbeit sind erheblicheEinsparungsmöglichkeiten im Bereich der Lo-gistik möglich.

bild: frAnZ SteininGer text: thomAS PuSter

von der fAchGruPPe mediA nAturAe

Lebensraumelemente

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Seite 30 Ausgabe 02/2008

verbände

von der ÖSterreichiSchen GeSellSchAft für lAndSchAftSPlAnunG

und lAndSchAftSArchiteKtur

ÖGLA-Tagung „Landschaft Europa –Erhaltung und Entwicklung“ im Parlament60 Jahre Österreichische Gesellschaft für Landschaftsplanung undLandschaftsarchitektur und 25 Jahre Ausbildungstradition auf derBOKU boten den Anlass, eine Standortsbestimmung auf prominen-tem Boden vorzunehmen. Auf Einladung des 2. Nationalratspräsi-denten Dr. Michael Spindlegger fand am 29. Jänner 2008 im Parla-ment eine Tagung zur Entwicklung einer abgestimmteneuropäischen landscape policy statt.Mit Fachrefereraten von Lilli Licka, Thomas Knoll, Manfried Welan,Ilse Wollansky, Richard Stiles und Harald Kutzenberger wurde dieSituation der gegenwärtigen Spannungsfelder der Landschaftspla-nung, vor allem aber der Hinwendung zu Qualitätssicherung undUmsetzungsorientierung, ausgeleuchtet.Einen zentralen Teil nahm die Diskussion von ExpertInnen aus Po-litik, Verwaltung und Praxis am Runden Tisch ein. Warum hatÖsterreich noch immer nicht die Europäische Landschaftskonventi-on unterzeichnet? Erstmals wurden Positionen aus den Blickwin-keln von Gesetzgebung, Administration und Fachöffentlichkeit ver-handelt, ein interessantes Stück Demokratiekultur im Hohen Haus.

hArAld KutZenberGer, ÖGlA

vom KulturtechniK verbAnd

Verlust eines Freundes imKTWW-Vorstand

Mit großem Bedauern mussten wir die Nachricht vom Ableben un-seres Kollegen im Vorstand des Verbandes der Absolventinnen undAbsolventen der Studien für Kulturtechnik und Wasserwirtschaft,Herrn Dipl.-Ing. Bernhard Hlawati, entgegen nehmen.Er hatte die Geschäftsführung der Firma ETERTEC Tiefbau GmbHinne und hat sich im Verband durch das vom Unternehmen finan-zierte ETERTEC Stipendium um herausragende Leistungen und be-sonders qualifizierte Arbeiten von Studenten und jungen Absolven-ten sowie durch seine besonders aktive Mitwirkung im Vorstandunseres Verbandes verdient gemacht. Wir werden unserem Freundund Kollegen stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

obmAnn Sc di dr. l. ZAhrer

Wesentliche internationale Veranstaltungenam Sektor Wasser und Abfall finden noch imJahre 2008 statt:

IWA World Water Congress and Exhibitionvom 7. bis 12. September 2008Austria Center, ViennaNähere Informationen unterwww.ktverband.at

ISWA Welt Kongress 2008 vom 3. bis 6. No-vember 2008, SingapurZum ISWA Austria Stipendium finden Sienähere Informationen unter

www.ktverband.at

Das königliche Spielum Standorte

rAlPh GretZmAcher

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Ihr Name scheint für viele etwas unge-wöhnlich: Wiebke Müller-Wienbergen(Wiebke ist wirklich ein ganz normalerVorname!). Die 22-jährige studiert im 4.Semester Theater-, Film- und Medien-wissenschaften an der Universität Wien.Seit April ist sie an der BOKU und gestal-tet die alumni-Zeitung und ist für den re-daktionellen Teil wie auch für die Anzei-genverwaltung zuständig. „Ich kann hierviel lernen. Das gute Arbeitsklima hatmir den Einstieg sehr leicht gemacht.“Die geborene Bremerin (liegt in Nord-

deutschland) hat sich hohe Ziele für ihre Zukunft gesteckt: „Ich kann mirvorstellen, später im Printbereich weiter zu arbeiten, aber die Faszinationdes Theaters lässt mich nicht los: eine zweite Regiehospitanz möchte ichauf jeden Fall noch machen.“ P.S.:…die Bremer Stadtmusiken gibt eswirklich ;-)

BrigitteKuchenbecker ist seit November2007 an der BOKU und hat den Arbeits-bereich Jobservice und –beratung über-nommen. Sie studiert an der Wirtschafts-universität Wien Personalwesen und–entwicklung und hat zusätzlich die Aus-bildung zur Wirtschafts- und Kommuni-kationstrainerin abgeschlossen.„Ich hatte schon immer einen großen Be-zug zur BOKU und vor Allem auch zumTürkenschanzpark :-))“. Die 25-jährigehat aufgrund ihrer vorherigen Tätigkeitals Beraterin in einer arbeitsmarktpoliti-schen Initiative schon viel Erfahrung bei

der Bewerbungsberatung. „Ich freue mich schon auf viele spannende Le-bensläufe von BOKU-StudentInnen und AbsolventInnen“. (Lebenslauf-und Bewerbungscheck montags von 9 – 12 und 13 – 16 Uhr).

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intern

Abraham Karin Arvay Clemens Bauer Michaela Berger Michaela Bischof Daniela Bohrn Gerald Braun Andreas Brückler Martin Bu-chinger Matthias Butter Christoph Buvac Dragana Cap Martina Dantler Martin Diwold Gottfried Dumfarth Florian Ezeuduji Ikechuk-wu Feuchtinger Martin Fida Dagmar Födermayr Johannes Forstinger Monika Freudenberger Gertrude Friedl Stefan Fuchs OliviaGao Xu Georgy Nicola Gerhold Daniela Ghesla Claus Goetz Martin Gollubics Carina Greussing Marlies Gruber Sabine Grubmül-ler Thomas Hager Veronika Hahn Georg Hamann Bettina Heiling Anneliese Hell Verena Herl Karin Hucik Peter Humer Sophie The-res Hummer Alfred Andreas Kapeller Hannes Karpf Felix Kaul Hans-Peter Kerschbaumsteiner Irene Kickinger Sophie Kinast Tho-mas Kirchlechner Martin Klempa Andreas Kohaut Maximilian Koller Christoph Koller Susanne Komposch Verena König ElisabethKrabacher Raphael Kracher Daniel Kraychnikova Daniela Krydl Verena Kühmaier Martin Kulhanek Claudia Kvarda Werner Laus-segger Anna Katharina Lechner Peter Leitner Reinhard Leitner Alfons Leupold Anna Linder Angela Lohr Katharina Loidl-ReischCordula Macht Gabriela Mairhofer Judith Martetschläger Rosemarie Maximini Lina Mayer Annika Mayr Josef Mayr ElisabethMazreku Afrim Medlitsch Marion Merz David Michlmayr Anna Motz Kathrin Mühlbauer Stefan Nagl Martina Neubauer Judith Nisch-ler Thomas Oeltze Marlies Ofner Hanna Peter Lukas Pichler Roland Pichler Anna Pinnow Michael Pourhashemi Hosna PrechtlMartina Pressler Hans-Peter Rabl-Berger Sabine Ramsbacher Margot Rechenmacher Judith Rest Susanne Rinnhofer BernhardRudolf Tanja Rüttger Heinrich Ruttner Manfred Salak Boris Scharl Birgit Scharner Markus Schartner Markus Scherrer RaffaelaSchiper Christian Schmid Marco Schmidt Julia Schopfhauser Stefan Schreiner Matthias Schritter Johanna Seebacher MonikaSmolka Florian Sölkner Petra Johanna Sperka Ingrid Steindl Sandra Steininger Mariella Steyrer Andreas Stöckl Marianne StrasserStefan Strempfl Andreas Strommer Thomas Sutterlüty Tamara Tauber Michael-Marcus Thurner Elisabeth Tillhof OttoTrixl HubertUnterberger Astrid Unterweger Andreas Urferer Andrea Wagner Christian Wagner Grethe Wanko Bettina Wechselberger PatrickWeinberger Florian Weiss Andrea Wiesholzer Johanna Wiesinger Martina Wopienka Susanne Wurzer Birgit Zraunig Kerstin

Was tut sich bei alumni?MitgliederentwicklungAuch weiterhin zeigt sich die Mitgliederentwicklung sehr erfreulich. DerAlumniverband ist heuer drei Jahre alt und hat 1.300 Mitglieder! AllesBOKU-Absolventen bzw. angehende Akademiker, die in den unter-schiedlichsten Fachbereichen und Unternehmungen arbeiten und Posi-tionen besitzen.

Diskussion zumMitgliedermodellIm Vorjahr hat der Vorstand des Alumnidachverbandes, der mit den Lei-tern der Fachverbände und mit Vertretern der BOKU zusammengesetztist, in drei Klausuren das bestehende Mitgliedermodell diskutiert. Dasderzeitige Beitrittsystem ist wahlweise gestaltet, Absolventen der Forst-wirtschaft beispielsweise können bei alumni und/oder beim Verband derForstakademikerInnen beitreten, Absolventen der Landwirtschaft demVerband der Diplomingenieure der Landwirtschaft und/oder bei alumniusw. Treten die AbsolventInnen nun sowohl dem nach der Studienrich-tung eingesetzten Fachverband und dem Alumnidachverband bei, ver-ringert sich der Mitgliedsbeitrag bei alumni um 10 EUR. Dieses System

wurde so entwickelt, um Personen selbst entscheiden zu lassen, welchesService und damit auch welchen Kostenbeitrag sie zahlen möchten.Natürlich auch mit ein Grund war, dass der Alumnidachverband mit derJobvermittlung, den vielen Veranstaltungen und dem Magazin einen Ko-stenaufwand besitzt, der über die Mitgliedsbeiträge wieder zurückfließenmuß. Ein Nachteil bei diesem Mitgliedermodell ist aber, dass es nichtleicht verständlich ist und zum Teil auch falsch kommuniziert wurde. Sowie häufig bemerkt, meinen manche, wenn Sie bei einem Fachverbandbeitreten, sind sie automatisch Mitglied beim Alumnidachverband oderumgekehrt. Das Diskussionsergebnis nun war im Vorstand eine neue Lö-sung zu versuchen, die EINEN Beitritt, EINEN Mitgliedsbeitrag und denErhalt BEIDER Verbandsleistungen vorsieht, dieses Modell wurde mitWellness-Variante betitelt. Klingt relativ simpel, allerdings ist das Problemder sehr unterschiedlichen Mitgliedsbeiträge bei der Fachverbänden (von10 – 100 EUR), dann die Kosten/Serviceaufteilung untereinander nicht soeinfach. Wer soll künftig was machen und vor allem gibt es auch eineQualitätssicherung dabei, was ist, wenn einer der Verbände kein Serviceanbietet? Offen ist auch ob die Mitgliederverwaltung damit zentralisiertwird und wie der Alumnidachverband von 1.300 Personen dann 4.000Personen verwalten wird. Die nächste Diskussionsrunde wird sich diesenThemen widmen. Auf Anregungen Ihrerseits freuen wir uns! (GS)

Wir begrüßen unsere 144 neuen Mitglieder!Beitritte vom 26. Februar bis 22. Juni 2008: Gesamtzahl: 1.302 Personen

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karriere

AufsteigerKarl G. Doutlik / Europäi-sche Generaldirektion fürKommunikationNach fast 6 Jahren als Leiterder Vertretung der EU-Kommission in Österreichkehrt Karl G. Doutlik wie-der nach Brüssel in die Ge-neraldirektion für Kommu-nikation zurück. DieserWechsel erfolgt im Rahmender üblichen Rotation, wel-che für derartige Positionen

vorgesehen ist. In Brüssel wird der Kulturtechniker seinereichhaltigen Erfahrungen als Vertretungsleiter bei derErarbeitung neuer Konzepte und Strategien einbringen.

Horst Pristauz-Telsnigg /Österreichische Bundes-forste AGMit Anfang Mai 2008 über-nahm Horst Pristauz-Tels-nigg die Leitung des ProfitCenters DienstleistungenInland (DLI) der ÖBf, dasfür Waldbewirtschaftung,forstliche Beratung und Na-turraumplanung zuständigist. Der diplomierte Forst-wirt ist seit 2004 als Experteim Bereich DLI bei den Bundesforsten tätig. Zuvor hatteder 37-jährige die Position des Betriebsleiter-Stellvertre-ters im Forstbetrieb Steiermark inne.

Franz Raab / NÖ Land-wirtschaftskammerDie NÖ Landwirtschafts-kammer hat einen neuenDirektor, den studiertenAgrarökonomen FranzRaab. Der 42-jährige warim Laufe seiner Karriereunter anderem Vorstands-mitglied an der WienerBörse für landwirtschaftli-che Produkte, Geschäfts-führer der Vereinigung der

Öl- und Eiweißpflanzenanbauer für NÖ und Wien, Ge-schäftsführer der ÖSAT sowie stellvertretender Kammer-direktor der NÖ Landwirtschaftskammer.

Alexander Walcher / ASFI-NAG BaumanagementGmbHAlexander Walcher, der ander BOKU Landschaftspla-nung studierte und sichhierbei auf Umweltrechtund -politik spezialisierte,begann 1997 seine Karrierein der ÖSAG im BereichVergabewesen.(fortsetzung nächste Seite)

EinsteigerGregor GrillForstwirtschaft/ Österreichischer Biomasse-Verband, ÖBMVNach der Matura an einer AHS in Salzburg be-gann ich, einer gewissen forstlichen Familientra-dition folgend, 2001 das Studium an der BOKUin Wien, das ich durch die „Wirren“ der Univer-sitätsreform und Umstellung auf das Bachelor-Master System hindurch 2007 abschließen konn-te. Durch meine Diplomarbeit rund um dasThema „Holzmobilisierung“ wuchs mein Inter-esse an der vielseitigen Verwendung von Holz –neben der stofflichen auch zur energetischenVerwertung – weiter. Durch die Vermittlung der alumni-Jobbörse zum Öster-reichischen Biomasse-Verband konnte ich Mitte Februar eine sehr vielseitigeTätigkeit rund um das Thema „Erneuerbare Energie“, das Strom, Wärme undTreibstoffe aus erneuerbaren Ressourcen umfasst, antreten. Neben der Bear-beitung von Energiethemen, Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen sowieredaktionellen Tätigkeiten bin ich mit einem Kollegen gemeinsam auch mitder Umsetzung des Schulungsprogramms des Verbandes für verschiedensteBerufsgruppen wie etwa Bürgermeister, Baumeister, Architekten, Installateureund Rauchfangkehrer betraut.

Dietmar KeuschLandschaftsplanung / ALARIS Information Ma-nagement GmbHNach Abschluss der HAK-Matura für Berufstäti-ge beschloss ich den Weg auf die Universität zugehen. Ich entschied mich für das Studium derLandschaftsplanung und Landschaftspflege ander BOKU. Im Zuge meiner Diplomarbeit arbei-tete ich als technischer Assistent am Institut fürAngewandte Geologie (IAG). Während meinerStudienzeit arbeitete ich als technischer Kun-denberater bei der Fa. Haberkorn-UlmerGesmbH in der Antriebstechnik.

Im Laufe meines Studiums nahm ich an verschiedenen Projekten der unter-schiedlichsten Institute teil, ein Highlight war das Projekt „Leben 2014 imOberpinzgau“. Ich interessierte mich dabei immer mehr für das Projektmana-gement und die Projektentwicklung, weil diese Arbeit an den einzelnen Pro-jekten immer sehr abwechslungsreich war.Bei der Firma Alaris Informations Management GmbH fand ich diese Mög-lichkeit im Projektmanagement zu arbeiten. Ich bekam Anfang Mai dieses Jah-res die Stelle als Proposal Manager. Mein Aufgabebereich liegt in der kreativenUmsetzung und Darstellung von Projektideen. Ich entwickle derzeit Unter-nehmenskonzepte und erstelle Projektanträge für Fördermittel an nationaleund internationale Stellen. Die Arbeit gestaltet sich sehr spannend und jederTag bringt eine neue Herausforderung für sich.

Irene RaffetsederLandschaftsplanung und –pflege/ Trafico Ver-kehrsplanungIn meiner Diplomarbeit schrieb ich über die Be-dürfnisse und Ansprüche von Kindern an ihreUmwelt, an ihre Räume und ihre Wege. DiesesThemengebiet der Mobilität meiner Diplomar-beit führte mich ohne Umwege in das Verkehrs-planungsbüro Trafico in Gmunden, dessen Stel-lengesuche ich in der alumni-Jobbörse fand.Das engagierte, kompetente und überausfreundliche sechsköpfige Team des Büros machtes mir einfach, mich in das Thema der Verkehrs-planung einzuleben und interessante sowie vielseitige Projekte zu bearbeiten.Die Projekte beinhalten vielfältige Komponenten wie Verkehrsdaten und –

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Seite 33Ausgabe 02/2008

karriere

fortsetzung:Ab 1998 war er Projektleiter bei Neubauprojekten, 2003 über-nahm er die Leitung des Geschäftsfeldes Planung und wurdemit dem Übergang der ÖSAG in die ASFINAG BMG im Jänner2005 Leiter dieser Abteilung. Seit 1. März 2008 ist der 38-jährigeneuer Geschäftsführer der ASFI-NAG Baumanagement GmbH.

Hermann Wedenig / MA25Die MA25 (Stadterneuerung undPrüfstelle für Wohnhäuser) hat ei-nen neuen Leiter. Hermann We-denig, der an der BOKU Kultur-technik und Wasserwirtschaftstudierte, arbeitet schon seit 1983bei der Stadt Wien und war dortschon unter anderem als Baupoli-zist oder Amtssachverständiger inder Baubehörde tätig. Der 53-jährige ist nun für rund 100 Mitar-

beiterInnen verantwortlich.

Anton Zaussinger / Oberöster-reichische Boden- und Baustoff-prüfstelle GmbHAnton Zaussinger, Abschluss Kul-turtechnik und Wasserwirtschaft2006 (Vertiefung Geotechnik undkonstruktiver Ingenieurbau), istmit Mai 2008 Leiter der Prüfgrup-pe Geotechnik bei der OÖ Boden-und Baustoffprüfstelle GmbH inLeonding geworden. Seine beruf-lichen Schwerpunkte liegen unter

anderem im Bereich Grundbau, Straßenbau, Brückenbau, Hoch-wasserschutz und Spezialtiefbau. Nebenbei ist Anton Zaussin-ger als Vortragender bei OÖ Instituten beschäftigt und gibt seinWissen im Zuge einer Lehrtätigkeit an der HTL in Linz weiter.

analysen, Menschen und ihre Bedürfnisse, Richtlinien und Gesetze, Lö-sungen von Konflikten und Übereinstimmungen von unterschiedli-chen Ansprüchen oder Wünschen, Plänen und das Erleben des (Ver-kehrs-)alltags vor Ort. Die Rahmenbedingungen im Büro ermöglichenein eigenständiges Arbeiten an den Projekten und die Unterstützungdurch das Team ist immer gegeben. Nebenbei sei erwähnt, dass mirdieser spannende und bunte Berufsalltag an einem Ort ermöglichtwird, wo andere Menschen Urlaub machen! Auf diesem Weg möchteich dem Team Trafico Gmunden für ihre Herzlichkeit, Hilfsbereitschaftund Unterstützung danken!

David ScheurichLandschaftsplanung/AgrarverlagObwohl ich vor meinem Studium langeund häufig über eine journalistischeLaufbahn nachgedacht habe, ist mirwährend meiner BOKU-Zeit nicht wirk-lich die Idee gekommen, als Redakteurfür eine Fachzeitung zu schreiben. Dochals ich im Herbst letzten Jahres das Joban-gebot der Zeitschriften Garten+Haus undGärtner+Florist auf der alumni – Home-page fand, hatte ich sofort ein gutes Ge-fühl. Nach meinem Diplom 2005 hatte ich zunächst die Karenz meinerFrau übernommen, um ihr den Wiedereinstieg in den Beruf zu ermög-lichen. Eine Teilzeitbeschäftigung als Behindertenassistent ließ mir inden kommenden zwei Jahren viel Zeit für meine Tochter, aber auch fürdie Ausschau nach einer zukünftigen Festanstellung in meinem eigent-lichen Berufsfeld.Die Verbindung des Hobbies Schreiben mit meiner BOKU-Ausbildungbot sich dann als genau die Herausforderung an, nach der ich gesuchthatte. Spannend ist hier nicht nur der Spagat zwischen der Publikums-zeitung Garten+Haus und der Fachzeitschrift Gärtner+Florist, auch dieVielfalt der Aufgaben in einem übersichtlichen, jungen Team machtSpaß. Recherche über Produktneuheiten, Reportagen vor Ort, Fotogra-fie inkl. Nachbearbeitung und nicht zuletzt Layoutgestaltung berei-chern die eigentliche „Schreibarbeit“. Nebenbei lerne ich auch noch je-des Bundesland kennen.

Weitere Jobs finden Sie unter http://alumni.boku.ac.at/jobs

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Seite 34 Ausgabe 02/2008

events

Tipps und Tricks für denBerufseinstiegEin gelungener Jobeinstieg (oder –aufstieg) muss gut geplant sein! Daaber gerade bei dem „Neugierig machen“ auf sich selbst (und das ist jaletztendlich das Ziel der Bewerbung) Feed-Back von außen eine großeUnterstützung sein kann, bietet alumni regelmäßig Workshops rundum das Thema Bewerbungsvorbereitung an. Als „Highlight“ stellt imLaufe des Trainings ein potenziell zukünftiger Arbeitgeber das Aus-wahlprozedere in seinem Unternehmen näher vor. Direkt aus der Pra-xis gibt er Erfahrungsberichte von der Mitarbeitersuche und vor allemTipps und Tricks für das Bewerbungsgespräch und dessen Erfolg. ImSommersemester 2008 waren dies die Personalberatungsfirma „HillWoltron“, die ein Bewerbungsgespräch mit einem Teilnehmer simu-lierten, und ARC Seibersdorf, die Einblick in ihre Auswahlkriterien ga-ben. Speziell die Tatsache, dass ARC immer viele BOKU-Abolsolven-tInnen einstellt machte ihre Ausführungen besonders interessant. IhreHinweise sind bei den Teilnehmern gut angekommen – es wurden vie-le Fragen gestellt und wichtige Notizen gemacht. (bK)

Assessment Center:Von Hürde zu SprungbrettSie haben sich beworben! Nun sind Sie zu einemAssessment Centereingeladen…! Sie sind auf der Siegerstraße! Ja, aber eigentlich gehtes jetzt erst richtig los. Das Assessment-Center ist ein viel beschwo-renesMittel, umdie Besten unter den besseren Bewerbern herauszu-finden.

Gemeinsam mit drei bis elf weiteren Bewerbern werden Sie im AC, einbis fünf Tage lang, einer Reihe von Tests und berufsnahen Situationenausgesetzt. Was immer Sie hier tun, Sie werden genau beobachtet, be-wertet und schließlich zur Einstellung vorgeschlagen oder abgelehnt.Im Seminar „Assessment Center, Von Hürde zu Sprungbrett“ am 25.April gab der Alumnidachverband der BOKU mit der Consulting Fir-ma schmidt & diamant die Möglichkeit aus erster Hand zu erfahren,welche Methoden und Spiele bei ACs in der Wirtschaft und im öffent-lichen Bereich eingesetzt werden, wie Assessoren beobachten und be-urteilten, welche Bewertungskriterien tragend sind und vor allem wieTeilnehmer sich vorbereiten können. „Am wichtigsten ist, dass die AC-Teilnehmer authentisch bleiben!“, meint Susanne Spath, Trainerin undfür den Inhalt dieses Seminars verantwortlich. „Nur wer authentischzeigt wo persönliche Stärken liegen, Kompetenz und Potenziale vor-handen sind wird punkten.“ Bei der Beurteilung potenzieller Fach-

und Führungskräfte stehen neben den fachlichen Fähigkeiten vor al-lem Persönlichkeitsmerkmale im Vordergrund. Es wird jedoch nichtdie Persönlichkeit im Allgemeinen begutachtet, sondern positionsbe-zogene Stärken und Schwächen. Beim Einsatz von ACs zur Auswahlvon Hochschulabsolventen steht die Einschätzung des kurz- und mit-telfristigen Potenzials der Bewerber im Vordergrund. Eine DenkHalleConsulting Untersuchung (03/2002) ergab, dass knapp 62 % der groß-und mittelständischen Unternehmen ACs oder ähnliche Auswahlsy-steme einsetzen - Tendenz steigend. Vor allem Hochschulabgänger ha-ben mit Assessment-Centern zu rechnen.Beurteilt werden Auftreten, sprachlicher Ausdruck, Kreativität, analy-tisches Denkvermögen, soziales Verhalten, Kommunikationsfähigkeit,Durchsetzungsvermögen, Frustrationstoleranz, Entscheidungsfreude,Planung, Initiative und Konfliktverhalten.Teilnehmer nehmen an Übungen teil, bei denen sie unter ZeitdruckEntscheidungen treffen, diverse Vorgänge der Wichtigkeit nach einstu-fen, rhetorische Fähigkeiten zeigen, überzeugen und durchsetzendurch Kooperationsbereitschaft, Kommunikationsfähigkeit und Em-phatie.Das Seminar lieferte praxisnah zu allen Punkten theoretischen Unter-bau, wertvolle (Insider-)Tipps und konkrete AC-Simulationen mit per-sonenbezogenem Feedback. „Es ist mir bewusst geworden, dass ich einAC nicht auf die leichte Schulter nehmen kann, fühle mich jetzt sicherund gut vorbereitet.“ - „Es war toll, besonders die Übungen und dievielen Tipps! “, so das Feedback der TeilnehmerInnen.

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Wasser bedeutet Leben, Wachstum und Fortschritt. Aber die Trinkwasservorräte auf der Erde sind begrenzt. Wasser muss deshalb effektiv gewonnen, eingesetzt und wieder gewonnen werden. Dazu gehören optimale Lager- und Transportbedingungen ebenso wie die Regenwasserbewirtschaftung.

Gut beworben ist halb gewonnen – der alumni-Verband unter-stützt Sie dabei! Der nächste Termin des Seminars:Richtig bewerben ist schon am 23.10. (Anmeldung unter:http://alumni.boku.ac.at/veranstaltungen)

Die ausgebildete Psychologin Roberta Borsos von der PersonalberatungHill im Simulationsgespräch mit einem Teilnehmer

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Seite 35Ausgabe 02/2008

events

Der Arbeitsmarkt für Akademiker boomt. 150 Un-ternehmen, die mindestens 400 offene Positionenfür Jungakademiker zu vergeben haben, werdenfür den 6. November erwartet. Die Vielfalt an Bran-chen kann sich sehen lassen – Industrie, Unterneh-mensberatung, Informationstechnologie, Banken-und Versicherungssektor, der Handel und der öf-fentliche Sektor werden vertreten sein.

Bereits zum dritten Mal ist der Alumnidachverband der BOKU WienKooperationspartner der größten österreichischen Job- und Karriere-messe, der Absolventenmesse des Zentrums für Berufsplanung derWU Wien. Angesprochen werden hier vor allem Studierende und Ab-solventen wirtschaftswissenschaftlicher, technischer und naturwissen-schaftlicher Studienrichtungen. Auf einer Fläche von 6.000 m² gibt esgenug Möglichkeiten mit Personalverantwortlichen der anwesendenUnternehmen erste Kontakte zu knüpfen, bei Firmenpräsentationen ei-nen Eindruck über Einstiegsmöglichkeiten und Karrierechancen zu ge-winnen oder sich einfach einmal einen Einblick in die Arbeitswelt vonheute und morgen zu verschaffen.

Jobs für Akademiker gibt´s doch genug – warum dann auf die Mes-se gehen?Gerade bei der Vielfalt der heute gebotenen Möglichkeiten und Chan-cen ist es wichtiger denn je, sich rechtzeitig einen Überblick über denArbeitsmarkt zu verschaffen, aber auch sich über persönliche Neigun-gen und Wünsche klarer zu werden. Wichtige Fragen, die (zukünftige)Bewerber sich stellen sollten, sind: Welche Unternehmenskulturspricht mich an, welche Werte will ich im Beruf leben, was verstehe ichpersönlich unter Karriere, was steckt hinter den unterschiedlichstenPositionsbezeichnungen wirklich? Der Abgleich zwischen persönli-chen Wünschen und Angeboten aus Wirtschaft und öffentlichen Orga-nisationen kann gar nicht früh genug geschehen. Nur so kann derMatch zwischen den „richtigen“ Bewerbern und den „richtigen“ Un-ternehmen funktionieren.

Auch hier gilt – eine gute Vorbereitung ist der halbe ErfolgEs soll sie noch geben: Bewerber/innen, die, bekleidet mit ihren älte-sten Jeans, Rucksack und Wasserflasche locker um die Schulterngehängt, von Stand zu Stand marschieren, mit dem Sprüchlein „HabenSie vielleicht einen Job für mich?“ auf den Lippen.Der programmierte Erfolg dieses Messebesuchs – Frust auf allen Ebe-nen. Dabei ist es so einfach, nach „Rezept“ vorzugehen:Erkundige dich schon im Vorfeld über die ausstellenden Unternehmen– www.dieAbsolventenmesse, Messezeitung Standard RONDO (er-scheint am 25. Oktober), Homepages der UnternehmenGehe selektiv vor: Verschaffe dir einen Überblick über ALLE ausstel-lenden Unternehmen und wähle dann bewusst aus: wen nehme ichnäher „unter die Lupe“ und mit wem führe ich ein erstes Gespräch?(maximal 7-10 Unternehmen!)Bereite zielgerichtete Fragen und eine kurze Selbstpräsentation vor:wer bin ich, was bringe ich mit, warum interessiere ich mich für dasUnternehmen und was bringt meine Mitarbeit für das jeweilige Unter-nehmen (Methode Fünf-Satz).Übe deine Selbstpräsentation im Vorfeld –Verbal: insbesondere der Einstieg, die Wortwahl und Argumentations-

struktur, Satzlänge. Achtung: Lieblingswörter (z.B. äh, sozusagen, ei-gentlich, genau, Konjunktive)Nonverbal: Haltung, Gestik und Mimik sagen meist noch viel mehrüber den/die Redner/in aus als das Gesagte. Eine offene, aufrechteHaltung, ein fester Händedruck, ein freundliches Lächeln öffnen Türund Tor des/der Gesprächspartners/in.

Höfliches und korrektes Verhalten beweisen Stil, erleichtern auch in je-dem Fall das spätere Miteinander in der OrganisationWICHTIG: auf Stimmigkeit und Authentizität achten. Also sich nichtverstellen, sondern ein der Situation angepasstes Verhalten zeigen.Last but not least: Dress for success: Kostüm, Anzug und Krawatte, aufHochglanz geputzte Schuhe und saubere Fingernägel. Eigentlichselbstverständlich und ein Zeichen der Wertschätzung für das Gegenü-ber. Und es ist so leicht, auf diese Art und Weise „Pluspunkte“ zu sam-meln.

Das Know-how der Studierenden und der Absolventen der BOKUist gefragtIm vergangenen Jahr gaben mehr als 30% der anwesenden Unterneh-men an, speziell Studierende und Absolventen der BOKU zu rekrutie-ren. Also schon heute vormerken:

DieAbsolventenmesse 2008Österreichs größte Job- und Karrieremesse

Absolventenmesse 2007

Die Absolventenmesse 2008 am 6. November

Ort: Austria Center Vienna, Bruno-Kreisky Platz1, 1220Wien

Veranstalter: Zentrum für Berufsplanung (zBp) derWUWien

Kooperationspartner: Alumnidachverband der BOKU Wien,

TU Career Center

Website: www.dieAbsolventenmesse.at

Eintritt für Besucher/innen frei – keine Anmeldung erforderlich

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Ein neuesFussballteam„Welch unwirtliche Bedingungen“, schimpftÖH-BOKU Sportreferent Michael Kollersber-ger. Unaufhörlich prasselt der Regen auf denFußballplatz des UniversitätssportzentrumsSchmelz nieder. Die eigene wie auch die geg-nerische Mannschaft kämpfen verzweifelt umjeden Ball.Leider haben sich sowohl der Wetter- als auchder Fußballgott heute gegen die Elf der BOKUentschieden und schicken sie mit einer 2:5Niederlage gegen die Medizin-Uni Wien nachHause. Die noch junge Mannschaft ist leichtangeschlagen, doch nach einigen Trauerminu-ten zeigt sich trotz der ersten Turnierniederla-ge und des düsteren Wetters ein Lächeln aufden Gesichtern der Männer. Denn sie wissen,dass Spaß und Freude am Spiel einer derhöchsten Grundsätze des Teams sind.

*Aller Anfang ist…*Die Fußballmannschaft besteht seit Frühling2008 und hat, wie alle erfolgreichen Mann-schaften, klein angefangen. Die ersten Trai-ningseinheiten haben die leidenschaftlichenKicker auf den gewöhnlichen, unebenen Wie-sen der Donauinsel absolviert. Mittlerweiletrainieren die Fußballbegeisterten jeden Don-nerstag im Währinger Park. Laufend kommenneue Leute hinzu. So auch die weibliche Un-terstützung aus Neuseeland, Charlie Flechter,oder der „Mann fürs Grobe“, Laurent Richardaus Frankreich.

*Kein Team ohne vernünftige Ausrüstung…*Die kostenlose Bereitstellung von Dressenund Sportequipment, ermöglicht durch Spon-soren wie des Alumnidachverbandes, der BO-KU und der Hochschülerschaft, verleiht demnun offiziellen Fußballteam einen professio-nellen Auftritt. „Eben dieser professionelleAuftritt, kombiniert mit guter Leistung undeiner großen Portion Freude am Spiel führtunweigerlich zum Erfolg“, weiß Michael Kol-lersberger. Der Triumph lässt nicht lange aufsich warten und so belegt das Team am 1. Juni2008 den stolzen 3. Platz beim Hallenfußball-turnier auf der Marswiese.

*Ein starkes Team hat große Ziele…*Nachdem internationale Erfahrung in jegli-cher Hinsicht immer wichtiger wird, plant dasFußballteam die Teilnahme am EuropeanFootball Masters Cup 2009 in Berlin. Der Wegin die deutsche Bundeshauptstadt ist weitund so gilt es noch einige weitere „Testspiele“im kommenden Wintersemester 2008 zu be-streiten.

michAel KollerSberGer, SPortreferent Öh–boKu im Juni 2008

Philipp ÖllingerlAndSchAftSPlAnunG, 6. SemeSter 22 JAhre, defenSive

Mit wem und wo hast du die EM verbracht?Natürlich in Wien im Studentenheim und in der Fanmeilemit allen Studienkollegen und Freunden. Auch war ich inSüdtirol und die Stimmung dort war fantastisch und quermit dem Zug durch Österreich zu den EM-Stätten (einfachdie einzigartige Atmosphäre miterleben zu dürfen).

Wie war die Stimmung?Dafür gab es eigentlich keine Worte die das zum Ausdruckbrachten, aber wenn, dann waren das „unglaublich, einzig-artig, einfach nur genial“. Das ganze Land schwebte auf ei-ner Welle de Euphorie. Jeder wollte immer und überall da-bei sein und die Gastfreundschaft war überwältigend. Die WM in Deutschland warschon etwas besonderes, aber diese Europameisterschaft war die beste aller Zeiten.

Hast du an Spieltagen auch ein Trikot von der österreichischenMannschaft oder einer an-deren an angezogen?Vor der EM hatte ich kein Trikot der österreichischen Nationalmannschaft, aber zu Be-ginn dieser habe ich mir eines gekauft. Wenn wir schon einmal ein solches Fest zu Hausefeiern dürfen, ganz klar, ohne Shirt geht’s nicht.

CharlieFletchermaster of naturalresources mana-gement and ecolo-gical engineering,2nd Semester atboKu, 26 yearsold, position inteam: not too sure– maybe cheerlea-der??!

Lieber allein unter Frauen oder auch mit Män-nern zuschauen? Stress mit dem Freund?I didn’t have any tickets to any games, but wentand watched some on the big screens. I mainlywatched the games with boys, but it’s fun towatch with other girls too.

Hat die Uni bzw. das Lernen in der Zeit gelit-ten?I never have enough time for Uni anyway – funand games are more important!

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Egal ob daheim, vor dem Fernseher, in einemLokal oder auf einem der Public Viewing Plät-ze, dem Zuschauer wird kaum deutlich, wieviel Menschen hinter einem solchen Großeventstehen. Auch zwei Absolventen ist der rei-bungslose Ablauf der EM zu verdanken.interview: wiebKe müller-wienberGen

Wir haben diese interviewt. Beide sind bei der Stadt Wien beschäftigtund in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen unmittelbar von der EM be-troffen: Frau DI Susanne Lettner und Herr Dr. Franz Oberndorfer.

Könnten Sie bitte kurz Ihre Aufgaben während der EM erklären, inwie-weit unterscheiden sich diese Tätigkeiten von Ihrem Arbeitsalltag?

Lettner: Ich bin für die Koordinie-rung der Verkehrsangelegenhei-ten der Stadt Wien verantwort-lich, das bedeutet vor allemZusammenarbeit mit sehr vielenDienststellen der Stadt Wien undexternen Partnern, wie Wiener Li-nien, ÖBB oder dem Flughafen.Koordinieren bedeutet: Überblickhaben und rechtzeitig, erforderli-che Maßnahmen veranlassen.Mein eigentliches Tagesgeschäftals Leiterin von „Wien leuchtet“bedeutet Verantwortung für rund160 Mitarbeiter und ein jährlichesBudget von etwa 50 MillionenEURO zu haben. Dabei geht esvor allem um eine klare Definiti-on der Aufgaben der einzelnen Kollegen, sowie eindeutige Zeitanga-ben, bis wann, welche Agenden zu realisieren sind, darzustellen, werwelche Verantwortungen und Zuständigkeiten hat.

Oberndorfer: Seit Februar 2008 bin ich Abteilungsleiter der MA36.Diese Abteilung ist nicht nur für Veranstaltungen rund um die Fußbal-leuropameisterschaft, sondern auch für sonstige Veranstaltungen sowie für die Bereiche Gewerbetechnik und Elektro-/Gasangelegenhei-ten zuständig.Unsere Aufgabe dabei ist, die großen Veranstaltungen im Zuge der EU-RO 2008 zu genehmigen. Dazu gehören beispielsweise:

- Fanzone 1 (Rathaus – Heldenplatz)- Fanzone 2 (Hanappi Stadion)- und sonstige Public Viewings

Die MA36 erstellt Bescheide und prüft vor Ort, ob die VeranstalterIn-nen alle gesetzlichen Bestimmungen und Auflagen erfüllen. Durch re-gelmäßige Checks wird sichergestellt, dass alle Sicherheitsanforderun-gen eingehalten sind. Mein Arbeitstag ist derzeit mit denVorbereitungen zum EURO-Event ausgefüllt. Im Juni dreht sich dannalles um die EURO.An meiner Tätigkeit wird sich künftig nicht viel ändern. Ich werdemich aber nach der EURO verstärkt um die Bereiche Gewerbetechniksowie Elektro- und Gasangelegenheiten kümmern.

Was sind die schwierigsten Herausforderungen dabei?Lettner: Es gibt viele variable Faktoren, die Anreise betreffend. Wievie-

le Gäste kommen nach Wien, wie werden sie anreisen und wie langewerden sie in Wien bleiben.

Oberndorfer: Meine schwierigsteHerausforderung war, mich in sehr,sehr kurzer Zeit mit der umfangrei-chen Thematik „Sicherheitstechnik“vertraut zu machen. Das ist aber zubewältigen, da ich ein super Teamhabe, das bereit ist, mich jeder Zeitzu unterstützen.Abgesehen von den EURO – Veran-staltungen werden im Juni noch an-dere Veranstaltungen stattfinden, diewir ebenfalls rechtzeitig genehmigenmüssen.

Welche Umstellungen gibt es für Ihre MitarbeiterInnen?

Lettner: Im Zusammenhang mit der UEFA EURO 2008TM war es mög-lich wichtige Projekte zu realisieren: neue Beleuchtung in der Hauptal-lee und in der Stadionallee, neue Brückenbeleuchtungen am Donauka-nal und auf den Vorkaien. Weiters konnten auf denHauptzufahrtsrouten Ampeln erneuert und überprüft werden. Außer-dem montierten die Monteure von Wien leuchtet die EM-Fahnen aufden Lichtmasten, 1.700 Stück!

Oberndorfer: Meine MitarbeiterInnen mussten mich erst einmal alsneuen Abteilungsleiter kennen lernen. Ich glaube, dass jeder seinen ei-genen Arbeitsstil oder sein „Steckenpferd“ hat. Mir ist es wichtig, diehervorragenden Leistungen meiner Abteilung ins rechte Licht zu set-zen und diese vor allem zu kommunizieren.

Sind Sie Fußballfan? Was ist Ihr Tipp für Österreich?

Lettner:Österreich kommt ins Viertelfinale

Oberndorfer: Für ein gutes Fußballmatch hab` ich immer was übrig.Wenn Österreich die 1.Runde schafft ist das ein Erfolg, der dem Europ-ameistertitel gleichkommt.

Was erwarten Sie generell von der EM?

Lettner:Noch größeren Bekanntheitsgrad und noch mehr Lust auf Wi-en bei zukünftigen Gästen

Oberndorfer: Es werden Menschen aus ganz Europa nach Wien kom-men. Die Fans werden nicht nur die Fußballspiele, sondern auch dievielen Sehenswürdigkeiten unserer Stadt sehen. Ich glaube, dass diesesFußballfest ein außergewöhnliches Erlebnis für die BesucherInnen seinwird. Das Gemeinsame und Verbindende wird im Vordergrund ste-hen.

Was wern Sie als erstes machen, wenn die EM vorbei ist?

Lettner: Urlaub in den Bergen

Oberndorfer: Ich werde gemeinsam mit meinen Mitarbeitern feiernund anschließend den hoffentlich schönen Sommer genießen.

Arbeiten für die Europameisterschaft

Susanne Lettner, Leiterin MA 33

Franz Oberndorfer, Leiter MA 36

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boku-splitterEhrenbürgerschaftenAnlässlich der Feier zur Verleihung der Alt-rektorsketten wurden auch die Ehrenbürger-schaften verliehen. Die Auszeichnung erhiel-ten Hofrat Dr. Werner Hainz-Sator, Dir.Monika Kleiber und Reg. Rätin ElisabethScheidl. Übergeben wurde Ihnen die Ehrungvon Rektorin Ingela Bruner.

Fest der GeotechnikerDas „Fest der Geotechniker“ jährte sich indiesem Jahr zum vierten Mal. Eingeladenhatte der „FFIG - Förderverein der Freundedes Instituts für Geotechnik“ am 12.06.2008

im Adolf Guttenberg Haus. Geschäftskun-den aus dem Baugewerbe sowie Mitarbeiterund Diplomanden des Instituts nahmen amFest teil. Gesamt folgten ca. 100 Personen derEinladung. Eröffnet wurde die Veranstaltungdurch eine kurze Ansprache von Herrn DIHarald Schön, Geschäftsführer der Terrag-Asdag Krems. Institutsvorstand Prof. Dr.-Ing. Wei Wu verschaffte einen kurzen Ein-blick in die personellen undforschungsrelevanten Entwicklungen des In-stituts. Der Hauptvortrag umfasste das The-ma „Ausbau des Wiener U-Bahn Netzes ge-stern, heute und morgen“ und wurde vonHerrn Ing. Kurt Höfling, Leiter des RessortsU-Bahn Planung der Wiener Linien, präsen-tiert. Im Anschluss wurde der Otto-PreglPreis, dotiert mit 1.000€ verliehen. Die dies-jährigen Preisträger sind Herr DI MichaelVospernig, der für seine Diplomarbeit„Schiffsanprall an Brückenpfeilern – Mecha-nische Modellierung und Numerische Simu-lation“ ausgezeichnet wurde, und Herr DIMichael Holzmann, Absolvent der Univer-sität Innsbruck, der den Preis für seine „Stu-die zur Anwendbarkeit verschiedener Mate-rialmodelle in der Fe-Berechnung vonStaudämmen“ erhielt. Die Preisübergabewurde auch in diesem Jahr von Herrn DI Dr.Peter Preindl, Vorstand der Alpine BauGmbH, durchgeführt. Dank gutem Wetterkonnte das Fest im gemütlichen Beisammen-sein vor dem Adolf Guttenberghaus bei Buf-fet und Übertragung der Fußball EM aus-klingen.

AbschiedDie BOKU muss sich am Ende des Sommer-semesters von Prof. Dr. Johann Fischer vomInstitut für Verfahrens- und Energietechnikverabschieden. Am 17.6 hielt er seine Ab-

schiedsvorlesung in der Muthgasse II. Ausdiesem Grund waren vor allem viele deut-sche Kollegen anwesend. Fischer war langeZeit an der Ruhr-Universität Bochum be-schäftigt, bis er 1994 an die BOKU wechselte– für 14 Jahre. In Bochum wie auch späterdann in Wien gründete er stets Studenten-gruppen, deren Mitglieder teilweise heuteselbst in der Lehre tätig sind. Er sei ein„strenger Professor gewesen“, so dass esnicht verwunderlich sei, dass er „keinegroßen Studentengruppen um sich hatte“.Aber es gibt auch keinen, „der seine Mitar-beiter und Studenten so unterstützt“, erzähl-ten ehemalige Studenten. „Das GesamtpaketFischer ist so stark, da es eine wundervolleFrau Fischer gibt“; lobte ein anderer frühererMitarbeiter. „Das Gesamtpaket stimmt.“Prof. Fischer’s Schlusssatz „Wissenschaft istnicht beliebig an- und abschaltbar“ bezogsich vor allem auf das fehlende Personal unddas „einfache“ Streichen einer gesamten Stel-le und stimmte zum Ende hin noch mal nach-denklich.

Kino als VorlesungssaalDie Anzahl der StudentInnen wächst undwächst. Die logische Folge ist, dass auch dieHörsäle aus allen ‚Nähten platzen’. Seit No-vember 2005 steht das Gebäude, das einstdas einzige IMAX-Kino Österreichs beher-bergte leer; der Betreiber war nicht mehr inder Lage seinen angehäuften Schuldenbergzu bezahlen. Um der Raumnot der BOKUzumindest zwischenzeitlich Abhilfe zu lei-sten wird das Kino in ein Hörsaalgebäudeumgewandelt.

Klein und feinDer alumni-Mitgliedsausweis ist nicht nureine weitere Plastikkarte unter vielem imPortemonait. Das alumni-Mitglied Langmai-er hat dies am eigenen Leib zu spüren be-kommen. Sie verlor ihr Geldbörsel, dachte es

wäre mit samt all ihren Dokumenten weg. Ei-ne gute Seele fand es aber, mit allen Auswei-sen, nur ohne Geld. Bald darauf klingelte imAlumniverband das Telefon, eine Briefta-schewurde gefunden. Der Mitgliedsausweisvon alumni veranlasste die Finderin bei unsanzurufen und es per Post an uns zuschicken. Nach wenigen Tagen konnten wirdann Frau Langmaier ihre verlorene Geld-börse zurückgeben.

Das Theater an der BOKUDie Laien-Theatergruppe des KulturvereinsBOKU, bestehend aus aktiven und ehemali-gen Studierenden hat einen lustigen Dreiak-ter von Nobert Größ aufgeführt. DerSchwank „Eine Tante kommt selten allein“lockte an den beiden Aufführungsterminenetwa 250 Besucherinnen und Besucher in dieTüwi Baracke, wo unter schwierigen Bedin-gungen eine Theaterbühne errichtet werdenkonnte. Unter den Akteuren waren unter an-derem der ehemalige ÖH-Vorsitzende undalumni-Mitglied Andreas Thurner und Elisa-beth Thurner (siehe Bilder).

Hervorragende Leistung des BOKU-Teamsbeim „Österreichischen dm Frauenlauf2008“!Mit mehr als 16.000 Läuferinnen und Nordic-Walkerinnen über die 5 oder 10 Kilometer-Strecke konnte auch der diesjährige Öster-reichische dm Frauenlauf, der am 18. Mai imWiener Prater stattfand, einen neuen Teilneh-merinnenrekord aufstellen. Das BOKU-Lauf-Team bestehend aus BOKU Studentinnen,Mitarbeiterinnen und Alumnae, das auchdieses Jahr auf Initiative des Arbeitskreisesfür Gleichbehandlungsfragen am Laufbe-

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werb Teamwertung-Firmen teilnahm, konntediesmal mit einem außergewöhnlich gutenErgebnis besonders auf sich aufmerksam ma-chen. Von insgesamt 160 Firmenteams überdie 5 km Distanz erreichte die erste Gruppedes BOKU-Teams mit den Läuferinnen AnitaSeeböck (Einzelwertung 2. Rang ihrer Alter-sklasse), Michaela Venturini, Stefanie Huber,Sonja Spiller und Monika Sieghardt (Einzel-wertung 7. Rang ihrer Altersklasse), mit einerGesamtlaufzeit von 02:07:57 den ausgezeich-

neten 7. Rang.Die zweite Gruppe des BOKU-Teams mitden Läuferinnen Helga Kromp-Kolb (Einzel-wertung 8. Rang ihrer Altersklasse), AntoniaRoither, Marlene Neureiter, Karoline Jezik(Einzelwertung 18. Rang ihrer Altersklasse)und Sidika-Bilim Erbas schnitt ebenfalls miteiner starken Leistung sehr gut ab und folgtauf Rang 37. Und auch die Läuferinnen Sabi-ne Scharf, Lea Maronde, Nicola Georgy, Mar-tina Fröhlich und Katharina Köberl als dritteGruppe des Teams belegten den guten imMittelfeld liegenden 84. Rang. Nora Severiosals weitere BOKU-Team-Läuferin konnteebenfalls ein gutes Ergebnis erzielen.Mit diesem tollen Gesamtergebnis des BO-KU-Lauf-Teams konnte wieder ein schönesZeichen nach außen gesetzt und bewiesenwerden, dass BOKU-Frauen auch im sportli-chen Bereich sehr aktiv und erfolgreich sind.

boKu-teAm beim frAuenlAuf 2008:httP://www.boKu.Ac.At/frAuenlAuf08.html

Baldiger Baubeginn in Tulln?Am 26. April wurde im Tullner Festsaal dasneue Bauvorhaben vorgestellt. Der geplanteBaubeginn soll im April nächsten Jahres an-fangen und schon im Dezember 2010 abge-schlossen sein, so dass kurz darauf auch derBetrieb beginnen könnte. Zusammen mitRektorin Bruner, Landeshauptmann ErwinPröll, dem Tullner Bürgermeister W. Stift unddem Austrian Research Center Seibersdorf(ARCS), Prof. Wolfgang Knoll und Anton Pli-mon, wurde das Projekt vorgestellt. Die ca.15.000m² Nettonutzungsfläche wird sich dieBOKU mit dem ARCS teilen.Die Energieeffizienz des Komplexes spielt ei-ne wichtige Rolle: Brunnenwasser für Hei-zung und Kühlung, Fotovoltaik auf ca. 500m²und eine Holzfassade. Das 54,8 Mio€ teureProjekt ist eine „Gelegenheit für Wissen-schaftler und Wissenschaftlerinnen zusam-men zu kommen“, war Rektorin Bruner be-

geistert. Erwin Pröll hat für das Land Nie-derösterreich das Ziel formuliert, bis „2010von rund 1000 WissenschaftlerInnen auf 2000aufzustocken“. Tulln werde ein „entspre-chender Magnet“, so dass auch Spin-Off-Un-ternehmen sich ansiedeln werden.

Auf nach Süd-AfrikaDer erste Absolvent des neuen Studiengan-ges „Weinbau, Önologie und Weinwirt-schaft“ steht fest: Franz Schneider. Nach er-folgreichem Abschluss trägt er nun den Titel:Bakkalaureus der technischen Wissenschaf-ten“, kurz Bakk. Techn.Die BOKU bietet diesen Studiengang unterBeachtung der EU-Richtlinien an, als einzigein Österreich. 2004 wurde das Studienange-bot der BOKU mit diesem sehr praxisnahenStudium erweitert.

Dies reicht dem geborenem Burgenländeraber nicht: er plant sein individuelles Master-studium über „Qualitätsweinbau und Mar-keting“, schließlich ist Wein ein immer wich-tigerer nationaler, wie auch internationalerWirtschaftszweig.Aus diesem Grund ist er auch zurzeit in Süd-afrika, auf dem Weingut Klein, das seit 1689Wein herstellt. Der Betrieb der Familie Joosteliegt im Constania Valley, dass durch die ver-schiedenen Klimata sehr günstig für denWeinbau ist. Wer Interesse hat sollte einenBlick auf seinen Internetauftritt werfen.Seinen persönlichen Bezug zum Wein er-kennt man schon in den Kindertagen: seineEltern besitzen ein Weingut, was er nach demStudium gerne modernisieren möchte. Eben-so seine beiden Schwestern: Sie bewirtschaf-ten mit ihren Ehemännern ebenfalls Weingü-ter, eines in Halbturn (Weingut Josef undMaria Unger), Schneiders Heimat, und einesin Podersdorf (Weingut Franz und ElisabethLentsch).httP://thefrAnZSchneiderwineexPerience.bloGSPot.com

Goldenes EhrenzeichenDie BOKU kann sich über einen weiterenPreisträger aus den eigenen Reihen freuen.Der BOKU-Absolvent Prof. Alfred Fürstwurde aufgrund des Vorschlages des steiri-schen Naturschutzbundes mit dem Golde-nem Ehrenzeichen von Herrn Landeshaupt-mann Mag. Franz Voves ausgezeichnet. Am

19.5 fand der feierliche Akt in der Aula derAlten Universität Graz statt. Ausgezeichnetwurden Steirer, die sich in besonderer Weiseverdient gemacht haben – so auch AlfredFürst. Sein ganzes Berufsleben widmete derForstamtsleiter a.D. dem Wald, engagiertesich für den Wald als Lebensraum. Nachhal-tigkeit stehe vor der gedankenlosen Nut-zung. Großem Dank ist ihm vor allem für diefeinfühlige Kommunikation bei problemati-schen Diskursen im Bereich der Land- undForstwirtschaft wie auch bei der Jagd unddem Naturschutz auszusprechen.

Florin Florineth – Professor honoris causaDas Institut für Ingenieurbiologie und Land-schaftsbau kann sich über die Auszeichnungvon Prof. Florineth als Professor honoris cau-sa freuen. Zwar bekam er den Titel schon im

Februar 2007 verliehen, ein Jahr später, imMärz 2008, ist nun auch die Urkunde einge-troffen und gibt Anlass zur großen Freude.Stolz präsentiert der Institutsleiter seine Aus-zeichnung. Im Rahmen eines EU-Tempus-Projektes hat das Institut zusammen mit derUni Hannover und der Fachhochschule Er-fuhrt sowie der russischen Akademie derWissenschaften und der technischen Akade-mie Maikop ein Ausbildungsprojekt ins Le-ben gerufen: Studenten aus Maikop, dieHauptstadt der Autonomen Republik Nord-kaukasus, sind der Einladung nach Öster-reich gerne gefolgt. Neben der Teilnahme an

Bildverweis:MartinaLex

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Im Flug gebremstDie Gefahr durch den Fichtenborkenkäfer Buchdrucker (Ips typo-graphus) ist weiterhin akut. Grund dafür ist neben den langen, war-men und niederschlagsarmen Vegetationsperioden der letzten Jahrevor allem der hohe Schadholzanfall aus den Windwürfen im ver-gangenen Jahr. Entwarnung geben die Experten bis dato keine.Ein Grund mehr, sich mit der Wirksamkeit von Methoden zurBekämpfung des Buchdruckers auseinanderzusetzen. Die Öster-reichischen Bundesforste tun dies im Rahmen mehrere Projekte, dieam BOKU-Institut für Forstentomologie, Forstpathologie und Forst-schutz abgewickelt werden. Als Forschungsgebiete wurden diestark vom Käferbefall betroffenen Regionen im Salzkammergut undim Kobernaußerwald ausgewählt.Eine der Arbeiten untersucht die Effizienz sogenannter Fanghölzeroder Prügelfallen. Diese zeltartig aus Fichtenwipfeln zusammenge-stellten Fallen werden mit Insektiziden begiftet und mit Lockstoffenbeködert. Die aufrechte Silhouette des Fangtippis soll als Orientie-rungshilfe für anfliegende Borkenkäfer dienen, die beim Landenauf der Falle mit dem Gift in Berührung kommen und absterben.Bisher werden durchaus positive Erfahrungen aus der Praxis be-richtet, der wissenschaftliche Nachweis für die Effizienz der Fallen

– auch im Vergleich zu anderen Fangmethoden – wurde bis datoaber nicht erbracht. Die Diplomandin Petia Koleva stellt nun in ih-rer Analyse genau jene Fragen, deren Beantwortung für den Prakti-ker in der Käferbekämpfung wichtig sind: Welche Fangleistung er-zielen Prügelfallen im Vergleich zu anderen Fangmethoden? Wiehoch ist die durch das Gift ausgelöste Mortalität der landendenBuchdrucker? Gibt es negative Auswirkungen des Giftes auf ande-re Waldorganismen?Zur Erforschung dieser Fragen testet die Forscherin mehrere Fang-varianten auf Vergleichsflächen und wertet laufend die Anflügeund Einbohrungen der Käfer aus. Betreut wird sie bei ihren Unter-suchungen von Rudolf Wegensteiner, das Material für die Fallenund Fangbäume sowie die Arbeitsleistung für deren Bereitstellungkommen von den ÖBf-Forstbetrieben Traun-Innviertel und InneresSalzkammergut. Ein endgültiges Ergebnis mit begleitender Analysewird mit Jahresende vorliegen.

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Lehrveranstaltungen in Wien wurde auch ein4-tägiger ingenieurbiologischer Exkurs nachSüdtirol unternommen. Der unkomplizierteKontakt und die fruchtbare Zusammenarbeitist zu großen Teilen Prof. Florineth und sei-nem Kollegen Prof. Yury I. Sukhorukikh, In-stitut für Forstbotanik, Maikop, zu verdan-ken. Obwohl das Projekt mittlerweile zuEnde ist, fühlt sich Prof. Florineth dort immernoch herzlich aufgenommen und folgt gerneder Bitte auch in Zukunft noch Lehrveran-staltungen an der Technischen UniversitätMaikop abzuhalten.

Vom Ao. zu O.Univ. Prof.Vielen Absolventen und Studenten ist Prof.Bayer aus dem Bereich der Biotechnologieein Begriff. Rund 1 ½ Jahre vor seiner Pensio-nierung wurde er nun zum ordentlichen Pro-fessor berufen, wozu auch wir herzlichengratulieren möchten. Am 9. Juni hielt er seinegut besuchte Antrittsvorlesung mit dem Ti-tel: „Bioverfahrenstechnik – Herausforderun-gen und Perspektiven“. Neben seiner fachli-chen Kompetenz dankte Rektorin Brunerihm in ihrer Eröffnungsrede für die „Mitar-beit bei der Neuordnung der Studiengänge“.

Auch Prof. Katinger ergriff spontan das Wort.Er und Prof. Bayer kennen sich „mehr als 40Jahre“. Katinger wusste spannendes über dieInstitutsanfänge aus dem Jahr 1945 zu er-zählen: das selbstgebraute Bier sei eine guteZahlungsmethode für neue Chemikalien vonden Amerikanern gewesen. Im Laufe der Jah-re sei „aus Ingenieurwissenschaft mit wenigBio, Ingenieurwissenschaft mit viel Bio“ ge-worden. Prof. Bayer machte in seinem Vor-trag einen weiteren Streifzug durch die Ge-schichte der Bioverfahrenstechnik: die

Entwicklung des Penicillins alsMeilenstein, Fortschritte durchMolekularbiologie, Gentech-nik, Computertechnologie undder Analytik. Auch von derEPO-Herstellung, „eine Sub-stanz die zumindest Radfah-rern bekannt sein dürfte“,wusste Prof. Bayer zu berich-ten. Heute sei das Ziel „dasVerständnis der Komplexitätder Vorgänge auf zellulärerEbene besser zu verstehen ler-nen.“ So lasse sich in Folgedessen die Bioverfahrenstech-

nik als eine Mischung aus ingenieurwissen-schaftlichen und naturwissenschaftlichen Er-kenntnissen bezeichnen. Als praktischesBeispiel führte er die Autofirma Toyota an,die seit 2003 nur noch Bioplastics verwendet– entwickelt aus der Bioverfahrenstechnik.Auf Rektorin Bruners Nachfrage, was für ihndie wichtigste Entscheidung sei, antworteteBayer, wie es nun mit seiner Forschungs-gruppe weitergehe – schließlich seien alle„Drittmittelfinanziert“.

Inseratenpreise für 2008:Format Satzspiegel Abfallend 4-färbig Umschlagseite

B x H B x H 1 Schaltung 4 Schaltungen 1 Schaltung 4 Schaltungen

1/8 95x68 - 120,-- EUR 420, -- EUR 140, -- EUR 500, -- EUR

1/4 95 x 128 102 x 145 240,-- EUR 840,-- EUR 280, -- EUR 1.000, -- EUR

1/2 195x128 210x145 400,-- EUR 1.400,-- EUR 480, -- EUR 1.680, -- EUR

1/1 - 210x297 800,-- EUR 2.800,-- EUR 950, -- EUR 3.300, -- EUR

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forschung

Eine bislang einzigartige wissenschaftlicheStudie des Departments für Lebensmittelwis-senschaften und –technologie, mit Hilfe desVOELB, wurde von Klaus Dürrschmid, demLeiter des Sensoriklabors der Abteilung fürLebensmittelqualitätssicherung, gemeinsammit drei Mitarbeiterinnen, im Auftrag derAMA Marketing und in Zusammenarbeit mitder Essenziell ErnährungskommunikationsGesmbH durchgeführt. Diese Studie, in der ineiner repräsentativen Stichprobe 385 Schul-kinder aus ganz Österreich getestet wordensind, belegt, dass Österreichs Kinder zwischen10 und 13 Jahren nicht unbeträchtliche Proble-me mit dem Schmecken und Riechen haben.

Ulrike Stadlbauer, Birgit Lahm und KatharinaHanz legten in einer Rundreise durch ganzÖsterreich eine Strecke von ca. 2500 kmzurück, um bei jedem der ausgewählten 385Kinder zu testen, wie gut es in der Lage ist,vier Grundgeschmacksarten und elf ausge-wählte Gerüche in einem Multiple-Choice-Verfahren zu identifizieren. Darüber hinauswurden die Kinder auch zu ihrenErnährungsgewohnheiten befragt, um Zu-sammenhänge zwischen Ernährungsverhal-ten und Leistungsfähigkeit im Schmeckenund Riechen zu erkennen.

Die Ergebnisse werden allgemein als überra-schend bis bestürzend bezeichnet und habennach ihrer Veröffentlichung im Rahmen einerPressekonferenz am 6. Mai 2008 ein großesMedienecho gefunden. Nur etwa ein Viertelder getesteten Kinder konnte alle vier Grund-geschmacksrichtungen in den eingesetztenKonzentrationen unterscheiden. Knapp einViertel erkannte eine, ein Drittel zwei, und 8%gar keine der vier Geschmacksarten.Am besten wurde süß mit einer Erkennungs-rate von 71% erkannt, salzig am zweitbestenmit 58 %, bitter am drittbesten mit 46 % und

sauer am schlechtesten mit 45%. Die durch-schnittliche Erkennungsrate lag bei nur bei55%, zum Vergleich: bei den Erwachsenenliegt sie bei 85%. Nur jedes neunte Kind er-kannte alle elf getesteten Gerüche. 22% derKinder erkannten zehn und 24% neunGerüche. Fast die Hälfte aller Kinder konntenur acht oder weniger Gerüche richtig erken-nen. Die durchschnittliche Erkennungsrateder Kinder beim Geruchstest beträgt 77 %,diejenige bei Erwachsenen liegt bei etwa 95 %.Die untersuchten Kinder weisen damit insge-samt signifikant schlechtere Geschmacks- undGeruchstestergebnisse auf als Erwachsene,was im Prinzip nicht erstaunlich ist, aber inder vorliegenden Größenordnung nicht zu er-warten war.

Als überaus interessant erwies sich die Be-trachtung der Zusammenhänge zwischenErnährungsverhalten und den Ergebnissender Geschmacks- und Geruchstests. Kinder,die hauptsächlich Weißbrot essen, hab ein sig-nifikant schlechtere Geruchstestergebnisse alsKinder die Mischbrot oder gar Vollkornbrotessen. Vollkornbrot-Kinder haben die signifi-kant besten Geruchstest-Ergebnisse. Ähnlichbei Obst und Gemüse: je mehr Obst undGemüse gegessen wird, desto besser ist dasGeruchstest-Ergebnis. Vor allem Gerüche wieAnanas, Banane, Zitrone aber auch Zimt undKaffee wurden von Nicht-Obst- und -Gemü-se-Essern sehr schlecht erkannt. Auch die be-vorzugte Getränkeart zeigt Zusammenhängemit den Testergebnissen. Kinder, die neutraleGetränke wie Wasser oder auch gespritzte Säf-te bevorzugen, erkennen die Geschmacksrich-tung „süß“ deutlich besser als solche, die starkgesüßte Erfrischungsgetränke als bevorzugteDurstlöscher nennen. Anders ist die Situationbei Kindern, die intensiv saure Naschsachenschätzen. Sie haben signifikant bessere Ergeb-nisse in allen Teilen des Geschmackstests alsKinder, die Saures nicht schätzen. Auch Studi-en in den USA legen nahe, dass Kinder mitausgeprägter Liebe zu sauren Lebensmittelnbesonders neophil sind, also besonders gernneue Lebensmittel ausprobieren und damitviele sensorische Lernerfahrungen machen.SchülerInnen wiederum, die angaben, häufigoder ausschließlich Schnellimbiss- und Fertig-gerichte zu konsumieren, erzielten signifikantschlechtere Ergebnisse bei Geruchs- und Ge-schmackstest als jene, die so gut wie nie zuSchnellimbissen greifen.

Auch die allgemeine Lebenssituation könnte

Einfluss auf die Testergebnisse nehmen, dennLandkinder waren deutlich besser in der La-ge, Gerüche zu erkennen als Stadtkinder, undHauptschulkinder schnitten sowohl bei Ge-ruchs- als auch Geschmackstests schlechter abals Gymnasiasten. Es konnten dagegen keinesignifikanten Unterschiede in den Geruchs-und Geschmackstestergebnissen zwischenden Geschlechtern und auch zwischen denAltersstufen 10, 11, 12 und 13 Jahre festgestelltwerden. Auch die Beziehungen zwischenNaschhäufigkeit, Naschart, Frühstücksweise,bevorzugtem Brotbelag, Häufigkeit von Mit-telohrentzündungen und den Ergebnissen derGeruchs- und Geschmackstests erwiesen sichals nicht signifikant. Vor allem der Befund be-züglich der Naschhäufigkeit wird von vielenEltern als die gute Botschaft aufgefasst.

Ob schlechte Ernährungspraktiken zuschlechten Fähigkeiten in der Geschmacks-und Geruchswahrnehmung führen, muss der-zeit noch unbeantwortet bleiben, aber eskonnte in der vorliegenden Studie gezeigtwerden, dass schlechte Ernährungsgewohn-heiten und schlechte Ergebnisse in Ge-schmacks- und Geruchsidentifikationstestshäufig zusammen auftreten. Um die Art die-ser Zusammenhänge abzuklären, sind weitereUntersuchungen in Planung, die genetischeTests inkludieren. Und um Aussagen über dieEntwicklung der sensorischen Fähigkeiten derKinder unserer Gesellschaft machen zu kön-nen, ist eine regelmäßige Erhebung dieser sen-sorischen Leistungsfähigkeit vielleicht nachdem Muster der Pisa-Studie notwendig. Dievorliegenden Daten legen aber schon jetzt denSchluss nahe, dass es überaus sinnvoll wäre,Kinder kompetent und regelmäßig in ihrensensorischen Wahrnehmungsfähigkeiten zuschulen.

vom verbAnd ÖSterreichiScher lebenSmittel- und biotechnoloGen

Forschungsschwerpunkt Sensorik:Wie gut können unsere Kinder riechen und schmecken?

Pressekonferenz im Steirereck: Klaus Dürrschmid(BOKU), Stephan Mikinovic (AMA-Marketing)

Ulrike Stadlbauer und Versuchskind

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forschung

Konferenz: Mountain Forestsin a Changing WorldVom 2. bis 4. April 2008 fand an der BOKU eine internationale Konfe-renz zum Thema „Bergwälder“ statt, deren Ziel es war, die Fortschrittein der Bergwaldforschung zu präsentieren, Strategien für die geänder-ten Anforderungen in der Bewirtschaftung alpiner Regionen zu ent-wickeln und die Rolle akademischer Ausbildung für nachhaltige Berg-waldbewirtschaftung zu diskutieren.Gerhard Glatzel von der BOKU und Gastvortragende wie z.B. StenNilsson (IASA) konnten in ihren Beiträgen unter anderem zeigen, dassdie Prognosen für den zukünftigen Anstieg des weltweiten Energiever-brauchs einerseits und die im Kyoto-Protokoll angestrebte Reduzie-rung der CO2-Emissionen andererseits zwei einander vollkommenentgegen gesetzte Trends darstellen. Zusätzlich zu den direkten Aus-wirkungen des Klimawandels, die z.B. von Steven Running eindrucks-voll verdeutlicht wurden, setzt die weltweit steigende Nachfrage nachBiomasse – unter anderem zur Substitution fossiler Energieträger –Bergwälder unter Druck. BergbewohnerInnen sind zu einem überpro-portionalen Anteil von Armut betroffen. Gestiegene Nahrungsmittel-und Energiepreise wirken sich hier besonders stark aus.Die Präsentationen, die von TeilnehmerInnen aus 25 Ländern gehaltenwurden, zeigten eine sehr unterschiedliche Responsivität der For-schung in Entwicklungsländern und Industrieländern: Während inletzteren globaler Wandel ein klarer Themenschwerpunkt war, lag derFokus der Forschung aus Entwicklungsländern auf Fragen der Ein-kommensgenerierung und Nachhaltigkeit von Nutzungen. Darauswurde in der Abschlussdiskussion eine gestiegene Verantwortung vonWissenschaft in entwickelten Ländern abgeleitet: Forschungspartner-schaften sollen helfen, eine Verteilung von Ressourcen für Forschungan Mitigationsstrategien gegen negative Konsequenzen von globalemWandel zu ermöglichen. Douglas McGuire (Mountain Partnership,FAO) betonte in seinem Vortrag die kritische Bedeutung von Ausbil-dung und hob hier besonders das englischsprachige BOKU-Studium„Mountain Forestry“ als beispielhaft hervor. Um der Bedeutung vonAusbildung noch stärker Rechung zu tragen, wurde im Rahmen der

Konferenz auch ein Trainings-Workshop für Wissenschaftler aus Ent-wicklungsländern zum Thema „Bergwaldentwicklung – ErfolgreichesArbeiten an der Schnittstelle von Waldwissenschaften und Forstpoli-tik“ abgehalten, das vom „Special Programme for Developing Coun-tries“ der IUFRO in Kooperation mit dem Department für Wald- undBodenwissenschaften organisiert wurde. Die Konferenz war mit 120TeilnehmerInnen aus 27 Ländern ein großer Erfolg – die Universität fürBodenkultur hat mit dieser Konferenz und dem BOKU Masters Studi-um „Mountain Forestry“ einmal mehr ihr internationales Ansehen un-ter Beweis gestellt.

dAS „booK of AbStrActS“ Sowie die KonferenZbeiträGe Sind AlS .Pdf-verSionen online Auf der KonferenZ-homePAGe verfüGbAr:httP://mountAinforeStry.boKu.Ac.At

KontAKt: Ao.univ.Prof. dr. GeorG GrAtZer, mAG. iriS KemPter, dePArt-ment für wAld- und bodenwiSSenSchAften, inStitut für wAldÖKolo-Gie, +43 1 47654-4100, [email protected]

Globales SchafescherenIn der vierten Auflage ist heuer das Buch vonProfessor DI Dr. Heinrich Wohlmeyer „Globa-les Schafe scheren- Gegen die Politik des Nie-dergangs“ in der Edition Vabene erschienen.Es war wochenlang in den Sachbuch-Bestsel-lerlisten von Zeitungen wie der ‚Presse’ oder‚Profil’. Wohlmeyer war Honorarprofessor fürRessourcenökonomie und Umweltmanage-ment an der BOKU. Schon während seinesStudiums an der selbigen befasste er sich mitFragen zur Lebensmittel- und Agrarchemie.Er war auch einer der ersten, der sich im um-weltpolitischen Diskurs durch das „grüne En-ergiesparprogramm“ Gehör verschaffte. Dieshat ihm schnell das Image eines „unbeque-men Querdenkers“ eingebracht. Er war abernie nur ein Kritiker sondern auch immer en-gagiert: in der österreichischen Gesellschaftfür Biotechnologie, Lektor an der TU, Mitar-beit in der Finanz- und Handelspolitik undsowie der Industrie- und Regionalentwick-lung. Sein neuestes Werk ist eine Analyse derglobalen Entwicklungen bzw. Fehlentwick-

lungen. Hierbei vermeidet er polemischeÄußerungen und hält sich an das Schema: Se-hen – Urteilen – Handeln. Es werden wederdie USA noch Europa oder China verschont.Dadurch, dass Wohlmeyer aber einen Auswegaus den gesellschaftlichen, ökonomischenund ökologischen Miseren aufzeigt, ist dasBuch keine typische Apokalypse, wie wir sieheute zahlreich finden können. Um aber wirk-lich Nachhaltigkeit in der Welt zu verorten,müsse man aber nicht nur das Handeln son-dern auch die Denkweisen, Werte und Nor-men neu überdenken und verändern. Wiefunktioniert die Welt? Wer sind die „Scherer“?Warum sind sie legitimiert? Wie können wireiner globalen Katastrophe entgehen? Aberauch die Fragen nach Zinsknechtschaft undZukunftsblindheit werden aufgeworfen. „ImInteresse der Lesbarkeit“ stolpert der Rezipi-ent auch nur sehr selten über Fußnoten undStatistiken. Dieses Buch ist nicht an Expertengerichtet, sondern an alle, die ein Interessedaran haben, sich mit der Welt und den Fol-gen unseres Handelns auseinanderzusetzen.Irgendwann wird sich dann ein Weg auftun:Gehen wir den des Verdrängens weiter oderbiegen wir in die Strasse des Eingreifens ab.

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Baxter zählt mit 3.200 Mitarbeitern in Österreich zu den größten pharmazeutischen Unternehmen und zu den wichtigsten heimischen Forschungs- und Produktionszentren. Herausforderungen, Chancen und Möglichkeiten werden bei uns groß geschrieben. Zur Verstärkung unseres Teams in Wien und Orth a. d. Donau suchen wir

Supervisor R&D – Molecular Biology (m/w)Sie betreuen ein Forschungslabor mit den Schwerpunkten Zellbiologie und rekombinanten Zelllinien in unserem Biomedizinischen Forschungszentrum in Orth a. d. Donau, wobei Sie wissenschaftliche Projekte bearbeiten und Führungsverantwortung für ein Team von LabortechnikerInnen übernehmen.

Supervisor Process & GMP-Support (m/w)für die FSME-Produktion in Orth a. d. Donau

Routinierter Automatisierungstechniker mit Erfahrung in Biochemie (m/w)für unsere Betriebsstätte in Orth a. d. Donau

Manufacturing Coordinator (m/w)In dieser Position verantworten Sie die umfassende Koordination der pharmazeutischen Produktion in Wien und arbeiten an der Verbesserung bestehender und der Implementierung neuer Produktionsprozesse eigenverantwortlich mit.

Leitung Manufacturing Support (m/w)Hauptaufgabe in dieser Position ist die Leitung und Koordination der unterstützenden Produktions-abteilungen am Standort Wien (Reinigung, Technischer Dienst, GMP-Support) mit dem Ziel, verlässlich lebensrettende Produkte heute und in Zukunft zu produzieren.

Als internationales Unternehmen bieten wir Ihnen eine herausfordernde Position, vielfältige Entwicklungs-möglichkeiten und leistungsgerechte Bezahlung.

Details zu diesen Positionen sowie weitere Stellenanzeigen bei Baxter BioScience finden Sieunter www.jobpilot.at

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Legendäre ProfessorenWer diese sind und was sie kennzeichnet

Akakiko: Ein Unternehmen mit FantasieWie die erfolgreiche Sushi-Kette mit einem Forstwirtschafts-Absolventen begann

Die Gesichter des neuen UniversitätsratsWelchen Bezug sie zur BOKU haben und was sie sich vornehmen

Sommerausgabe 2008

Erscheinungsort Wien Verlagspostamt 1180 Wien

Peter Lechner Abfallwirtschaft Stefanie Tschegg Physik Herbert Hager Forstwirtschaftliche Produktion

Hanno Richter Allgemeine Botanik Wolfgang Holzner Spezielle Botanik Eva Schulev-Steindl Allgemeine Rechtslehre

Rudolf Schwingenschlögl Geologie Übungen Wolfgang Ruppert Mathematik und Darstellende Geometrie

Hans-Martin Steiner Zoologie (von links nach rechts)

Titelbild:HarounMoalla/BOKUalumni

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