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Feuerwehr- und Rettungsdienstschule der Stadt Köln Lehrunterlage : ABC Erkundungsfahrzeug Allgemeine Informationen Physikalische Grundlagen der Messgeräte Lehrgang: ABC Erkunder Fachgebiet: Einsatzlehre Lehrfach: Gefährliche Stoffe und Güter

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Feuerwehr- und Rettungsdienstschule

der Stadt Köln

Lehrunterlage :

ABC Erkundungsfahrzeug

Allgemeine Informationen

Physikalische Grundlagen der Messgeräte

Lehrgang: ABC Erkunder

Fachgebiet: Einsatzlehre

Lehrfach: Gefährliche Stoffe und Güter

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ABC Erkunder : Allg. Grundlagen und Messsysteme

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1. ALLGEMEINE INFORMATIONEN ...................................................................... 4

1.1. Stromversorgung des Messcontainer..................................................................................................... 4

1.2 Stromversorgung des Fahrzeuges .......................................................................................................... 6

1.3 Kennendaten des Rechners, Datenspeicherung, Größe der gespeicherten Dateien, Datenpflege ... 8

1.4 Probenahmekoffer................................................................................................................................. 10

1.5 GPS Koppelnavigation.......................................................................................................................... 11

1.6 Wettermess – Orientierungsausstattung ............................................................................................. 12

2. PHOTOIONISATIONSDETEKTOR (PID).......................................................... 12

2.1. Bewertung der Messergebnisse ............................................................................................................ 14

2.1.2 Einsatzerfahrungen .................................................................................................................................... 21

3. IONENMOBILITÄTSSPEKTROSKOPIE........................................................... 22

3.1. Anwendungsbereiche für die Ionenmobilitätsspektroskopie............................................................. 23

3.2. Allgemeine Beschreibung der Ionenmobilitätsspektroskopie............................................................ 24

3.3. Aufbau der Messröhre.......................................................................................................................... 253.2.1 Einfluss des Membraneinlasssystem auf die Messung................................................................... 253.2.2 Wechselwirkung von Schadstoffen mit dem Material der Messröhre............................................ 26

3.4. Ablauf einer Analyse............................................................................................................................. 26

3.5. Gasfluss im Gerät .................................................................................................................................. 333.5.1. Einfluss des Kreislauffilters auf die Messergebnisse ..................................................................... 34

3.6. Bewertung der Messergebnisse ............................................................................................................ 35

4. DOSISLEISTUNGSMESSGERÄT MIT AUßENSONDE ................................... 42

4.1. Beschreibung der Messgeräte .............................................................................................................. 42

4.2. Bewertung der Messergebnisse ............................................................................................................ 44

4. INFORMATIONSQUELLEN :............................................................................ 46

5. CHECKLISTE.................................................................................................... 47

5.2. Checkliste ............................................................................................................................................... 475.2.1. Allgemeiner Teil ............................................................................................................................ 475.2.2. Überprüfung Stromversorgung ...................................................................................................... 485.2.3. Überprüfung der Verbindung zwischen Geräten und PC............................................................... 48

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5.2.4. Überprüfung GPS .......................................................................................................................... 485.2.5. Überprüfung Radiologisches Sysstem ........................................................................................... 495.2.6. Überprüfung PID ........................................................................................................................... 495.2.7. Überprüfung IMS........................................................................................................................... 505.2.8. Überprüfung Funkgeräte................................................................................................................ 515.2.9. Überprüfung Messkoffer Kommunal ............................................................................................. 515.2.10. Überprüfung Probenahmekoffer Bund und sonstiges Bundesgerät................................................ 515.2.11. Überprüfung Atemschutz............................................................................................................... 525.2.12. Überprüfung Literatur.................................................................................................................... 525.2.13. Datenpflege.................................................................................................................................... 53

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1. Allgemeine Informationen

Der ABC Erkundungskraftwagen dient zum Messen, Spüren, Melden undDokumentieren radioaktiver und / oder chemischer Kontamination. Die Erkennungeiner Kontamination durch biologische Agenzien und damit verbunden eineProbenahme ist nicht möglich.

Herzstück des ABC Erkunders ist der Messcontainer der folgende Elementebeinhaltet :

• Elektronische Versorgungseinheit• Rechner mit Hard - und Software• Chemisches und radiologisches Messystem• Navigationssystem für radiologisches Messsystem• Druckerzubehör

Daneben führt der ABC Erkunder weitere Ausrüstungsgegenstände mit wie :

• Probenahmekoffer und Aufbewahrungsbehälter• 2 Chemikalienschutzanzüge (kein Einsatz durch FW Köln)• 2 Pressluftatmer, Normaldruck• 2 * 2 m – Funkgeräte mit Sprechgarnituren• Handwerkszeug• Kontaminationsnachweisgerät „Minicont“• Dosisleistungsmessgerät• Absperr – und Kennzeichnungsmaterial (nur teilweise vorhanden)

Zur „Dekontamination“ eingesetzter Schutzanzüge wird eine Handdruckspritzemitgeliefert; geeignete Schutzausrüstung für das Auskleidepersonal sowieAuffangmöglichkeiten für kontaminiertes Abwasser und Aufnahmebehälter fürkontaminierte Ausrüstungsgegenstände fehlen.

1.1. Stromversorgung des Messcontainer

Zur Stromversorgung der Messgeräte des Messcontainer ist im Messcontainerselber eine Bleigelbatterie mit einer Kapazität von 60 Ah integriert.

Die Kapazität ist so bemessen, dass sie den Energiebedarf aller Messgeräte beiParallelbetrieb für einen Zeitraum von mindestens 4 Stunden gewährleistet. Nachdieser Zeit ist die Batterie zu 50 % - 60 % entladen.

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Die Ladung bei Batterie erfolgt zum einen mittels Fremdeinspeisung über einintegriertes Ladegeräte (230V/12V) zum anderen (in geringem Maß) auch über dasBordnetz des Fahrzeugs.

Eine Stromentnahme aus der Batterie vom Bordnetz ist, durch den Einbau einesSchutzbausteines nicht möglich.

Die Bleigelbatterie weist folgende Vorteile auf :

• Wartungsfrei• Extrem gasungsarm• 100 % Kapazitätsentnahme möglich• Tiefentladungssicher• Geringe Selbstentladung (~ 0,1 %/Tag)

Das Ladegerät weist einen Ladestrom von max. 16 Ampere bei einer Ladespannungvon 12 V (max. 14,4 Volt auf).

Abbildung 1 : Blockschaltbild der Stromversorgung des Messcontainers

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1.2 Stromversorgung des Fahrzeuges

Das Fahrzeug verfügt über eine normale Starterbatterie sowie eine Reservebatterie(unter dem Beifahrersitz); die Reservebatterie ist lediglich für den Betrieb vonZusatzgeräten wie z,B; Radio und nicht als Redundanz für die Batterie desMesscontainers vorgesehen.

Die Starter – und Zusatzbatterie können nur über ein Ladegerät mit der Eignung fürGel – Batterien geladen werden.

Abbildung 2 : Lademöglichkeiten für die Batterien

Ziwschen Fahrer – und Beifahrersitz befindet sich im Bodenbereich derSchutztrenntrafo.

Abbildung 3 : Schutztrenntrafo (Bei Ladung muss die rote Lampe –Pfeil- leuchten)

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Zwischen Fahrer – und Beifahrersitz ebenfalls angeordnet ist derBatterietrennschalter.

Abbildung 4 : Batterietrennschalter (roter Pfeil)

Abbildung 5 : Überblick über die Stromversorgung und – verteilung des gesamten Fahrzeuges

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1.3 Kennendaten des Rechners, Datenspeicherung, Größe der gespeichertenDateien, Datenpflege

Der zur Zeit mitgelieferte Rechner weist folgende Kenndaten auf :• TFT Bildschirm 12,4“• Pentium 3 Prozessor 366 MHz• Festplatte 4,3 GB• 64 MB Ram• Graphikkarte• Diskettenlaufwerk 3,5“• CD ROM Laufwerk• Serielle Schnittstelle• Betriebssystem Windows NT 4.0

Am Beispiel der radiologischen Messung wird der Aufbau und Größe einer Dateidargestellt.Nach jeweils 4 Minuten Messzeit wird, parallel zur weiteren Messung, eineMessdatei mit einer Größe von ~ 94kB angelegt.Diese Datei setzt sich zusammen aus den Messdatenfiles (Messdaten undKommentartext) sowie den Overlayfiles (Dosisleistung, Punktquellensuche,künstliche mittel – und niederenergetische Strahlung) der Kartendarstellung.

Abbildung 6 : Aufbau einer Messdatei (Messzeit 4 Minuten)

Dosis-leistung

(DL)

10 kB

Künstl.Nieder-

energetisch

K1

Künstl.Mittel-

energetisch

K2

Punkt-quellen-suche10 kB

Kartendaten

Overlayfiles(Karteninfos)

Mess-daten

53 kB

Kom-mentar

MessdatenfileMessdatei

Größe : ~ 94kB

Messzeit : 4Minuten

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Jeweils maximal 15 dieser kleineren Messdateien werden zu einer Gesamtdateizusammengeführt, so dass sich eine maximale Zeit von 1 Stunde bei einer Dateigrößevon ca. 1,4 MB ergibt. Dateien dieser Größe können problemlos auf Diskettengespeichert werden.

Die kontinuierliche Speicherung der Messwerte erfolgt in Form von Textdateien.

Der Parallebetrieb weiterer Software ist, wie Erfahrungen zeigten, nur bedingt möglich,da die Gefahr besteht, Daten während der Speicherung zu verlieren.

In regelmäßigen Abständen sind die Daten zu pflegen; dazu gehört auch das Löschenvon nicht benötigten Dateien.

Nachfolgend sind die Pfade zum Auffinden der Daten aufgeführt (die Bezeichnung bzw.Namensgebung der Dateien ist aus den Unterlagen des ABC Erkunders zu entnehmen)

Daten-Messgerät PfadPID C:\Chemische Daten\PID (nur die Messdateien löschen)IMS C:\Chemische Daten\IMS (nur die Messdateien löschen)Strahlenschutz C:\Physikalische Daten\ (nur die Messdateien löschen)Druckdatei C:\temp\~lv_pix (JPG Files)Datenfernübertragung E:\dfü (alle Daten außer der Testdfü sind regelmäßig zu

löschen)Overlay Dateien E:\top50\overlay

Kennbuchstaben :P-PunktquellensucheK1- künstlich niederenergetischK2-künstlich mittelenergietischDl-Dosisleistung

Tabelle 1 : Datenverzeichnis

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1.4 Probenahmekoffer

Der Probenahmekoffer dient zur Entnahme fester, flüssiger und gasförmiger Proben.

Abbildung 7 : Probenahmekoffer

Zur Aufbewahrung von Flüssigkeitsproben nach der Probenahme sind Glas – undKunststoffbehälter vorgesehen.Aufgrund des unterschiedlichen Verhaltens der Behältnisse gegenüber derProbensubstanz ist grundsätzlich die Verwendung beider Aufwahrungsbehälter(Kunststoff und Glas) vorzusehen.Bei Flüssigkeitsproben sind die verwandten Gefäße zunächst mindestens einmal mitdem Probenahmemedium zu spülen1 und anschließend vollständig mit der Flüssigkeitzu füllen2.

Um Gasproben zu entnehmen beinhaltet der Koffer sowohl Aktivkohle – als auchSilikalgel – Prüfröhrchen.Auch hier gilt, dass eine doppelte Probenahme, sowohl mit dem Aktivkohle – als auchSilikalgel – Prüfröhrchen durchzuführen ist.

Für jede genommene Probe ist ein entsprechendes Protokoll (siehe Kofferinhalt)auszufüllen; die verwandten Behältnisse sind eindeutig zu beschriften.

Für die Durchführung von Probenahmen gelten dieRahmenbedingungen des Messkonzeptes der Feuerwehr Köln !!

1 Hierdurch sollen Verunreinigungen der Probe durch Rückstände in dem Probenahmebehältnisverringert werden2 Hierdurch soll ein Ausgasen von Schadstoffen aus der Probe so gering wie möglich gehalten werden.

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1.5 GPS Koppelnavigation

Hierbei erfolgt ein dauerhafter Abgleich zwischen den Daten des GPS System und denGeschwindigkeitsdaten (Tachometer) sowie dem Kurveneinschlag (Kompass).

Damit soll eine Positionsbestimmung und – widergabe auch bei schlechtem oder nichtvorhandenem GPS – Empfang ermöglicht werden.

Voraussetzung ist die Herstellung der Verbindung zwischen Tachowelle und GPS -Empfänger.

Abbildung 8 : Kombinierte GPS – und Langwellenantenne (links) sowie der GPS „Koppelnavigator“ (rechts)

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1.6 Wettermess – Orientierungsausstattung

Als Zusatzbeladung enthält der ABC Erkunder einen Koffer mit Zubehör für dieBestimmung von Wetterdaten sowie Orientierungshilfen.

Hierzu gehören :� Kompass� Fernglas� Thermohygrometer (Temperatur – und Luftfeuchtigkeitsmessung)� Schalenhandwindmesser

Abbildung 9 : Wettermess – und Orientierungsausstattung

2. Photoionisationsdetektor (PID)

Photoionisationsdetektoren sind kontinuierlich direktanzeigende Geräte zum Nachweisbzw. Spüren und Messen von Gefahrstoffen. Sie erlauben eine sofortigeTendenzaussage über die Höhe der Konzentration luftgetragener Schadstoffe,vorausgesetzt, dass sich der Stoff aufgrund des angewendeten Messprinzipsüberhaupt nachweisen läßt. Die Totzeit des Gerätes beträgt 2 Sekunden.

Abbildung 10 : Photoionisationsdektor Fa. Auer auf den ABC Erkundern ACHTUNG : Die PID´s und IMS auf den ABC Erkundern sind nicht Ex-geschützt !!

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Abbildung 11 : PID des BVA-U (Ex-geschützt)

Generell ist das PID einzusetzen für :

� Konzentrationsbestimmungen bei Schadstofffreisetzungen, wenn der Schadstoffbekannt ist (Messen) →→→→ Unbedingt Punkt 2.1 beachten

� Auffinden von Leckagen an Behältern oder Installationen (Spüren)� Auffinden von Geruchsquellen innerhalb von Gebäuden (Spüren)� Summendetektion von Schadstoffen im Brandeinsatz; Ergänzung zu den CO

Messungen um die organischen Schadstoffe, die von Rußablagerungen oder Brandschuttausgehen zu quantifizieren. Dem Einsatzleiter soll dadurch eine zusätzliche Handhabe zurGefahreneinschätzung für die Freigabe von Räumlichkeiten gegeben werden (Spüren)

Abbildung 12 : Aufbauschema der Messzelle eines PID

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Das Messprinzip des PID beruht auf einer Ionisation der zu untersuchendenSchadstoffmoleküle durch UV-Licht .

In der Lampe des PID (1) wird UV – Strahlung erzeugt; diese tritt durch einLampenfenster (im Regelfall MgF2) in die Messzelle (2). Stoffe die sich in derMesszelle befinden werden ionisiert, vorausgesetzt ihre Ionisierungsenergie liegtunterhalb der Energie der eintretenden UV-Strahlung.Die so erzeugten positiven und auch negativen Ionen wandern innerhalb derMesszelle zu den jeweils entgegengesetzt geladenen Polen und erzeugen einenStromfluss, dessen Größe von der Anzahl der erzeugten Ionen abhängt.

Der erhaltene Strom wird im Messgerät elektrisch verstärkt und zur Anzeigegebracht.

Die Einschränkung dieses Messprinzips liegt in der Energie der UV-Lampe. Dieüblicherweise verwendeten Quarzlampen besitzen eine Ionisationsenergie von10,6 eV (Elektronenvolt). Stoffe mit höherem Ionisationspotential können daher vondiesem Messgerät nicht erfasst werden.

Normale Luftbestandteile wie z.B. Sauerstoff (12,08 eV), Argon (15,8 eV) oderStickstoff (15,58 eV) werden durch die Lampe nicht ionisiert.

Der Messbereich liegt bei 0,1-1000 ppm.

Lampenenergie Detektierbare Stoffe (kleine Auswahl)8,5 eV Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK´s),

Hydrazin, Styrol, Xylol, sekundäre und tertiäre Amine(Abkömmlinge des Ammoniaks)

9,6 eV Halogenierte Aromaten, Benzol, Toluol, aliphatische Ketone(z.B. Aceton), NO, Iod, primäre Amine

10,6 eV Acrolein, Ammoniak, Alkohole, Schwefelkohlenstoff, NO2,Schwefelwasserstoff, Brom,

Tabelle 2 : Detektierbare Stoffe mittels PID in Abhängigkeit von der Lampenenergie

2.1. Bewertung der Messergebnisse

Da der Photoionisationsdetektor ein Summendetektor ähnlich den Ex-WarnGeräte ist, ist eine qualitative oder quantitative Bestimmung einesunbekannten Stoffes mit Hilfe des PID nicht möglich.

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Erhaltene Messergebnisse werden automatisch gespeichert; sie sind darüber hinausauch in Messprotokolle einzutragen, um die Übermittlung über 4 m Funk zuermöglichen, solange die Datenfernübertragung noch nicht installiert wurde.

Es besteht darüber hinaus auch die Möglichkeit die Messergebnisse sowohl imlaufenden Betrieb als auch in Form von abgespeicherten Dateien mit Hilfe einer EDVKopplung als Diagramm anzeigen zu lassen.

Abbildung 13 : Diagramm aus dem ABC Erkunder : Verlauf einerSchadstoffkonzentration (Propanol) gemessen mit dem PID

(x-Achse : Zeit; y-Achse : Konzentration in ppm)

Bei der Bewertung der Messergebnisse spielen zahlreiche Rahmenbedingungeneine zum Teil wesentliche Rolle; die bisher bekannten Faktoren sind im Folgendennäher erläutert :

Einfluss des Kalibiergas

Wie zahlreiche andere Messgeräte bzw. Messprinzipien auch sind die PID´s imVorfeld auf einen Stoff zu kalibrieren; in den meisten Fällen ist Isobuten dasKalibriergas.

Die erhaltenen Messwerte entsprechen nur dann der tatsächlich vorhandenenSchadstoffkonzentration wenn der Schadstoff identisch mit dem Kalibriermedium ist.Liegt ein anderer Stoff vor weicht die real vorhandene Schadstoffkonzentrationteilweise erheblich von dem angezeigten Messwert ab.

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Einfluss der Responsefaktoren (Rf)

Mit Hilfe von vorher abgespeicherten und im Einsatzfall abrufbarenUmrechnungsfaktoren (Responsefaktoren) ist bei bekannten Stoffen eineKonzentrationsbestimmung möglich.Hierbei wird der erhaltene Messwert geräteintern mit dem Responsefaktormultipliziert. Angezeigt wird der umgerechnete Messwert.

Je höher der Responsefaktor ist, desto unempfindlicher reagiert der Sensor auf denStoff und dementsprechend größer ist der Messfehler.

Messungen mit Responsefaktoren bis etwa „5“ stimmen mit der tatsächlichvorhandenen Schadstoffkonzentration relativ gut überein; je weiter derResponsefaktor davon abweicht (z.B. Propanol : Rf = 11,69) desto kritischer ist derMesswert zu betrachten.

Störung durch hohe Luftfeuchtigkeit

Hohe Luftfeuchtigkeit beeinflusst die Messwerte ebenfalls negativ, da dieLuftfeuchtigkeit UV-Strahlung absorbiert.Daher sind erhaltene Messergebnisse bei „Nebellagen“ oder auch im Brandeinsatzmit hohem Anteil an Wasserdampf meist zu niedrig.

Einfluss des „normalen“ natürlichen Hintergrundes (Nulllage)

Aufgrund der hohen Empfindlichkeit des Detektors sowie der umfangreichenStoffpalette, die mit dem PID erfasst werden kann, ist bei der Bewertung vonMessergebnissen immer das Umfeld des Messortes zu betrachten.In weiten des Teilen Kölner Stadtgebiet liegt ein Schadstoffhintergrund vor, der etwa1 – 2 ppm Isobuten (Kalibriegas) entspricht. Wählt man am Gerät einen Stoff miteinem Rf von 5 aus, entspricht der Messwert der „Nulllage“ bereits einer„Schadstoffkonzentration“ von 5 ppm; es würde also eine erhöhteSchadstoffbelastung vorgetäuscht.

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Abbildung 14 : Ergebnisse einer Messfahrt mit einem Rf von 3

Aus der Abbildung 14 ist gegen Messende eine Schadstoffkonzentration von etwa 16ppm abzulesen.

Da zahlreiche Stoffe einen MAK Wert bis 5 ppm aufweisen müssten, je nach Stoff,an dieser Stelle geeignete Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung ergriffenwerden.

Gerade an diesem Beispiel wird die richtige Interpretation des Messergebnissesdeutlich.

Die „Schadstoffkonzentration“ von ca. 16 ppm ist dadurch entstanden, dass nebendem Ansaugschlauch des Messgerätes an einer roten Ampel ein LKW stand; dasMessgerät reagierte empfindlich auf die Abgase des LKW.

Andere Bereiche, in denen mit einer erhöhten „Nulllage“ zu rechnen ist, sindbeispielsweise die Umgebung der chemischen insbesondere der petrochemischenIndustrie sowie stark befahrene Straßen.

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Ungenauigkeit insbesondere bei niedrigen Messwerten hervorgerufen durchden Kalibriermodus

A. Aufnahme der Kalibrierfunktion mit wenigen Messpunkten

Um dauerhaft Messergebnisse zu erhalten, die in allen Konzentrationsbereichen miteiner realen Schadstoffkonzentration überein stimmen, ist die Aufnahme einerumfangreichen Kalibierfunktion erforderlich.

Hierzu wird das Messgerät mit Gasgemischen verschiedener Konzentrationenbeaufschlagt und daraus folgend ein Abgleich zwischen der Schadstoffkonzentrationund dem erhaltenen Messwert durchgeführt. (Anmerkung : Die zur Kalibierzwecken gewähltenStoffkonzentrationen liegen immer im Bereich der im Analysenfall zu erwartenden Schadstoffkonzentration)

Die PID´s, die im Rahmen eines Feuerwehreinsatz zur Anwendung kommen, werdenim Regelfall nur mit einer einzigen Schadstoffkonzentration überprüft.

Vorteil dieser Überprüfung ist der geringe Zeitaufwand; Nachteil ist die relativ hoheUngenauigkeit bei hohen aber insbesondere sehr niedrigen Schadstoff-konzentrationen.

In einer Studie des Bundesamtes für Zivilschutz wird darauf hingewiesen, dassinsbesondere im niedrigen Konzentrationsbereich Messwerte mit einer Konzentration< 10 ppm mit einer signifikaten Ungenauigkeit verbunden sind.

Diese Ungenauigkeit wird noch durch die Auswahl eines hohen Responsefaktorgesteigert.

B. Ungenauigkeiten durch die Kalibrierung selber

Bei der Auswahl von lediglich einem „oberen“ Messwert und dem Nullwert zurFestlegung der Kalibierkurve führen bereits geringe Abweichungen bei derFestlegung des Nullpunktes oder des oberen Messwertes zu erheblichenAbweichungen, die sich insbesondere im niedrigen Wertespektrum deutlichniederschlagen.

Um eine aussagekräftige Kalibrierfunktion zu erreichen ist die Stabilität der„Messwerte“ bei der Ausführung der Kalibrierung unabdingbar.Eine Übernahme des Messwertes ist erst sinnvoll, wenn dieser sowohl bei derBestimmung des „Nullpunktes“ als auch bei der Bestimmung des „oberen“Messwertes etwa 10 Sekunden stabil bleibt.

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Anzeige 100 ppm

100 ppm Tatsächliche Konzentration

Abbildung 15 : Ungenauigkeiten durch unsachgemäße Durchführung der Kalibrierung

Verschmutzung der Filter in der Handmesssonde

Abbildung 16 : Handmessonde PID, auseinandergebaut

In der Handmesssonde des PID´s sind mehrere Filter eingebaut :

1 :Sintermetallscheibe im Ansaugstutzen2 : Feinstaubfilter (Kunststoff)3 : Metallgitter als Filter4 : Sintermetallscheibe unmittelbar vor der Messzelle

Exakte Kalibirierkurve

Kalibrierkuve, bei derNullpunkt und „obererMesswert nicht exakteingestellt waren

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Diese Filter können sich, je nach Messumgebung (Staub, Brandrauch), zusetzen.Folgende Effekte sind möglich :

� Verringerung bis Verhinderung des weiteren „Luftdurchfluss“ (bis hin zurFehlermeldung : keine Luftdurchfluss)durch die Messonde, mit der Folge dass inder Messsonde eine hohe Schadstoffbelastung vorhandensein kann, die zu einerSchädigung der Messzelle führen kann

� Schadstoffe können sind an den Staub -/Rußpartikeln anlagern, wodurch derMesswert verringert wird

� Von den Verunreinigungen auf den Filtern können längere Zeit adsorbierte Stoffeabdiffundieren und so einen falschen Messwert erzeugen

� Die Desorption von Schadstoffen von den vorgelagerten Filtern beeinflusst zumTeil erheblich die Genauigkeit der Kalibrierung

Einfluss der Fahr- (Mess) geschwindigkeit

Um den Einfluss der Fahrtgeschwindigkeit auf die Genauigkeit der Messwerte zuuntersuchen wurde mit zwei unterschiedlichen Geschwindigkeiten an einerSchadstoffquelle vorbeigefahren.

Geschwindigkeit 1 (1. Peak) : ca. 20 km/hGeschwindigkeit 2 (2. Peak) : ca. 10 km/h

Abbildung 17 : Abhängigkeit des Messwertes von der Fahrgeschwindigkeit

Aus der obigen Abbildung geht deutlich hervor, dass bei der niedrigerenFahrtgeschwindigkeit der Messwert nahezu doppelt so hoch ist wie bei der„schnellen“ Messfahrt.

Daher ist als Richtwert für die Messfahrt eine Geschwindigkeit von etwa 10 km/heinzuhalten.

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2.1.2 Einsatzerfahrungen

In den vergangenen Monaten kam das PID bei verschiedenen Szenarien zumEinsatz.

Hierzu gehörten unter anderem :

• Geruchbelästungen innerhalb von Gebäuden und im Freien• Gefahrstoffeinsätze an Kesselwagen bei unbekannter Austrittsquelle• Parallelmessungen zum CO Messgerät bei Brandeinsätzen in Gebäuden und im

Freien

Hierbei war festzustellen, dass das PID innerhalb von Gebäuden sehr effizient alsSpürmittel zur Auffindung von Geruchsquellen bei angepasstem Responsefaktoreinzusetzen war.Die Eingrenzung von großflächigen Geruchsbelästigungen (auch zur Verifizierungvon Geruchsbelästigungen im Rahmen von Brandeinsätzen) im Freien insbesonderebei unbekannten Schadstoffen oder Schadstoffquellen ist stark abhängig von dernatürlichen Grundbelastung.

Eine Ergänzung der CO Messgeräte im Rahmen von Brandeinsätzen in Gebäudenund im Freien zur näheren Quantifizierung der organischen Brand - und Rauchgaseinsbesondere bei der vermeintlich kalten Brandstelle erscheint nach bisherigenErfahrungen als sinnvoll.Für diese Fälle wird ein Schadstoff „Brandgas“ in die Datenbibliothek aufgenommen.

Abbildung 18 : Einsatz des PID bei einem Tankwagenbrand mit starker Rauchentwicklung; Messwerte zwischen 10.30 und 10.40 rühren von dem Feuer Tankwagen; Messwerte ca. 11.15 rühren von einem parallelen PKW Brand

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3. Ionenmobilitätsspektroskopie

Abbildung 19 : Ionenmobilitätsspektrometer „RAID 1“ des ABC Erkunder

Die Analyse von Schadstoffen erfordert eine sehr komplexe Gerätetechnik. Diebenötigten Messgeräte sind deshalb kostenintensiv, aufwendig in der Bedienung undstellen erhöhte Anforderungen an das Bedienungspersonal. Die Analyse von Stoffenoder Stoffgemischen sollte über die Messungen der Feuerwehr hinaus stets vonexternen Stellen (z.B. Landesumweltamt Essen mit dem Immissionsmessfahrzeug)bestätigt werden.

Mit den ABC – Erkundungsfahrzeugen liefert der Bund den Feuerwehren erstmalsflächendeckend Analysentechnik durch die „Ionenmobilitätsspektrometer“ kurz : „IMS“aus.

Da der Einsatz des IMS in der chemischen Analytik eine recht junge Methode, die eineimmer weitere Verbreitung findet. Es liegen dennoch nur wenige Publikationen indiesem Bereich vor. In den nachfolgenden Abschnitten sind, zusammengetragen ausverschiedenen Veröffentlichungen und Fachberichten , die wesentlichen Grundlagendes IMS zusammengestellt.In den grau unterlegten Abschnitten sind die zentralen chemisch-physikalischenHintergründe sowie weitergehende Informationen zusammengefasst.

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3.1. Anwendungsbereiche für die Ionenmobilitätsspektroskopie

Derzeit kommt die Ionenmobilitätsspektroskopie in folgenden Bereichen zum Einsatz :

Einsatzgebiet Einsatzstoffe

Landwirtschaft H2S, NH3, PestizideChemie, Raffinerien Aromaten, Phosgen, Schwefelkohlenstoff, Chlor,

Alkane wie Hexan oder HeptanÖl – und Gasindustrie SchwefelwasserstoffTunnelanlagen und Garagen Nitrose Gase, Schwefeldioxid, MercaptaneWasserschutz, Abwasser PAK´s3, PCP4, Aromaten, VC5

Abfallentsorgung und - verbrennung Dioxine, PCB, PCP, Schwefelwasserstoff,Ammoniak, Amine

Darüber hinaus sind mit Hilfe der Ionenmobilitätsspektroskopie6 unter anderemfolgende Stoffgruppen qualitativ und quantitativ erfassbar, sofern diese bzw. dieeinzelnen Stoffe in der Datenbank hinterlegt sind :

Stoffgruppe BeispieleAlkohole Methanol, Ethanol, Butanol, CyclohexanolAlkane Heptan, Nonan, CyclohexanAldehyde FormaldehydAmine Nicotin, Dimethylamin, HydrazinAromatische Kohlenwasserstoffe Ethylbenzol, Phenol, Nitrobenzo

Chlorphenol Jodbenzol, DimethoxybenzolOrganische Säuren EssigsäureHalogenierte Kohlenwasserstoffe Dichlorethan, Trichlorethylen,

Dibrommethan, Dibromethan,Dibrompropan, Dibrombutan, N-Buthylchlorid, Isobuthylchlorid,Amylchlorid

Ketone Aceton, Acetophenon, Benzophenon,Hexanon, Acethylaceton, Acethylaceton

3 PAK : polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe4 Pentachlorphenole : Holzschutzmittel5 VC : Vinylchlorid6 Hier sind nur die Stoffe/Stoffgruppen aufgeführt, die mit Hilfe der β - Ionisation erfasst werden können

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3.2. Allgemeine Beschreibung der Ionenmobilitätsspektroskopie

Das Prinzip der Ionenmobilitätsspektroskopie (oder Ionenmobilitätsspektrometrie)beruht auf der unterschiedlich schnellen Beweglichkeit (Mobilität) von Ionen in Gasenunter dem Einfluss eines äußeren elektrischen Feldes. Ionen unterschiedlicher Masseund/oder Struktur erreichen dabei eine unterschiedliche Geschwindigkeit und werdensomit voneinander getrennt.

Mit Hilfe der IMS können, wie in Kapitel 3.1 beispielhaft aufgeführt, unter anderem vieleorganische und anorganische Gase (z.B. Blausäure (HCN), Salzsäure (HCl), Chlor(Cl2), Phosgen (COCl2), Ammoniak (NH3)) und Dämpfe, insbesondere polareVerbindungen wie z.B. Alkohole, Aldehyde, Ketone oder organische Säurennachgewiesen werden.

Das IMS ist ein sehr empfindliches Messgerät mit dem Verbindungen imKonzentrationsbereich von einigen ppb (ppb : Parts per Billion; 1 ppm = 1.000 ppb)nachgewiesen werden können.

Das IMS im ABC Erkunder ist insbesondere zur Detektion von Kampfstoffen (Haut –und Nervenkampfstoffen) sowie zur Erfassung von einigen Industriechemikalien (z.B.Ammonik, Chlor, Essigsäure) geeignet. Eine Erweiterung der hinterlegtenStoffbibliothek ist zwar angedacht, eine Umsetzung ist jedoch nicht absehbar.

Abbildung 20 : Funktionsschaubild der Messröhre eines IMS Gerätes

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3.3. Aufbau der Messröhre

Herzstück eines IMS ist die Messröhre (Abbildung 20 und 21)

Die Messröhre besteht aus einem Reaktionsraum, in dem durch eine geeignete Quelle(z.B. einer Ni 63 – Quelle) Ionen erzeugt werden.

Durch ein Schaltgitter gelangen die Ionen aus dem Reaktionsraum in den sogenanntenDriftraum, in dem die eigentliche Trennung der Substanz in ihre Bestandteile erfolgt.

Die Innenwand des Driftraum besteht aus Metallringen die durch Isolatorenvoneinander getrennt sind. An diesen wird ein elektrisches Hochspannungsfeld miteinem Feldgradienten zwischen 150 und 300 V/cm angelegt.

Zum Nachweis eines Gefahrstoffes wird mittels Dosiergaspumpe Umgebungsluft in dasGerät gesaugt.Die Gefahrstoffe gelangen durch eine, auf ca. 70 oC aufgeheizte, Membran in dieMessröhre. Durch diese Membran kann der Innenraum der Messröhre auf einerkonstanten Feuchtigkeit gehalten werden.

Die konstante Luftfeuchtigkeit spielt eine wesentliche Rolle bei der Erzeugung derIonen sowie bei der Bildung der Spektren.

Abbildung 21 : Detailabbildung der Messröhre

3.2.1 Einfluss des Membraneinlasssystem auf die Messung

Das Membraneinlasssystem weist zwei unterschiedliche Auswirkungen auf dieMessung und damit verbunden auch auf die Messergebnisse auf.

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In Abhängigkeit von den chemisch – physikalischen Eigenschaften des Schadstoffskann dieser in Wechselwirkung mit der Membran treten.Möglich ist hierbei die Schadstoffadsorption durch die Membran. Durch die hoheTemperatur der Membran erfolgt dann nach und nach die Desorption des Schadstoffs,was sich in einer „langgestreckten“ Detektion und Anzeige des Schadstoffs bemerkbarmacht. Die Anzeige einer zu niedrigen Konzentration ist ebenfalls möglich.

Der Durchlass durch die Membran erfolgt durch das Partialdruckgefälle derSchadstoffkonzentration von der Membranaussenseite zum Inneren der Messröhre hin.Hierdurch kommt es zur einer Messwertverfälschung in Richtung niedrigererMesswerte, da nur ein geringer Anteil der Schadstoffmoleküle die Membrandurchdringt.

3.2.2 Wechselwirkung von Schadstoffen mit dem Material der Messröhre

Entsprechend den Eigenschaften des Schadstoffes kann es zu Wechselwirkungenzwischen dem Schadstoff bzw. dem Produkt – Ion und den Wänden des Driftraumeskommen. So wirkt beispielsweise Ammoniak stark auf alle Wände, d.h. schon beigeringeren Konzentrationen löst es Reste von den Oberflächen der Messröhre undmobilisiert diese. Folge ist die Verfälschung des Messergebnis.

3.4. Ablauf einer Analyse

Der Ablauf der Analyse lässt sich grob in zwei Schritte unterteilen :

1. Ionenbildung

Die Messröhre wird zunächst dauerhaft aus Richtung der Detektorelektrode (Kollector)von einem Driftgas (im Regelfall – Luft) durchströmt.

Das Driftgas wird ständig durch einen Kreislauffilter von Schadstoffen gereinigt. (sieheauch „Gasfluss im Gerät“, Kapitel 3.5)

Die Ionenbildung geschieht durch einen reinen β- - Strahler (Ni63). Durch dieβ- - Strahlung wird das Driftgas Luft in Verbindung mit der Luftfeuchtigkeit ionisiert; diehierbei entstehenden Ionen bezeichnet man als Reaktand - Ionen. Die Reaktand -Ionen können sowohl positive als auch negative Ladung besitzen.

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Abbildung 22 : Bildung von Reaktand – Ionen durch die Einwirkung der β- - Strahlung

Bildung der Reaktand - Ionen

Die positiven Reaktand - Ionen besitzen im wesentlichen die allgemeine Struktur(H2O)nH+, wobei die Anzahl „n“ der Wassermoleküle abhängig von der Temperatur undder Luftfeuchtigkeit im Reaktionsraum ist. Bei Normbedingungen (20oC und 1013 mbar)liegt die Anzahl der Wassermoleküle zwischen 5 und 8.Die Bildung von positiven Reaktand - Ionen unter Beteiligung von Stickstoff (z.B.(H2O)5N2H+, (H2O)4N2H+, .. )ist möglich, spielt aber nur eine untergeordnete Rolle.

Die Entstehung von negativen Reaktand - Ionen wird dominiert durch das O2- Ion alsreaktives Spezies.In feuchter Luft bilden sich Ionen der allgemeinen Zusammensetzung (H2O)mO2-; dieZusammenlagerung anderer Ionen wie beispielsweise (H2O)mOH- oder, beiAnwesenheit von Chlorid Ionen in der Luft, (H2O)mCL- ist hier von untergeordneterBedeutung.

Um bei der Trennung im Driftraum einen möglichst „engen Peak“ für die ReaktandIonen und damit verbunden eine scharfe Trennung zwischen Schadstoffen undReaktand - Ionen zu erhalten, ist die bereits oben angesprochene Kontrolle derLuftfeuchtigkeit notwendig.Je mehr Feuchtigkeit im Reaktionsraum ist desto mehr Wassermoleküle lagern sich zueinem Reaktand - Ion zusammen und desto breiter und unschärfer wird der Peak.

Die Reaktand - Ionen lagern sich an die Schadstoffmoleküle an und bilden sogenannteMolekülcluster die man als Produkt – Ionen bezeichnet.

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δδδδ+

Abbildung 23 : Bildung von Molekülclustern im Reaktionsraum

Bildung von Produkt - Ionen

Die Bildung von Produkt - Ionen wird durch die Protonen – oder Elektronenaffinität derSchadstoffe bestimmt.(Unter der Protonen – oder Elektronenaffinität versteht man die Eigenschaft von Molekülen, positiv odernegative geladene Atome oder Moleküle anzulagern. Entscheidend hierbei sind die einzelnen Bestandteile[Atome] in einem Molekül.Bsp. : Sauerstoff weist eine hohe Elektronegativität auf, was zur Folge hat, dass es in einem nach Aussenneutralen Molekül zur Ausbildung von Teilladungen kommt.

Abbildung 24 : Essigsäuremolekül mit den vorhandenenTeilladungen (δ+ : positive Teilladung; δ- : negative Teilladung)

An diese Teilladungen können sich dann entgegengesetztgeladene Ionen anlagern.

Daraus folgert, dass das IMS Schadstoffe ohne eine derartige Affinität wie z.B. Alkanenur sehr schlecht erfasst.Stark polare Verbindungen hingegen wie beispielsweise organische Säuren, Alkoholeoder Ketone lassen sich gut ionisieren.

Die Bildung von positiven Produkt - Ionen läuft weitestgehend nach folgendemallgemeinen Schema ab :

(H2O)nH+ + Schadstoff → Schadstoff(H +) + n H2O

δδδδ-

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Hierbei erfolgt zum einen die Übertragung der Ladung auf das Schadstoffmolekül zumanderen eine Cluster Bildung zwischen dem positiv geladenen Schadstoffmolekül und„n“ Wassermolekülen.

Es sind aber auch Produkt – Ionen mit dem allgemeinen Aufbau :[Schadstoff(H2O)m](H +) möglich.

Bei hohen Schadstoffkonzentrationen ist unter anderem auch die Bildung vonSchadstoffdimeren des Typs (Schadstoff)2H+ möglich.

Insbesondere Alkohole, Ketone, Ammoniak sowie diverse aromatische Verbindungenbilden positive Produkt Ionen.

Negative Produkt Ionen des Typs (Schadstoff)- bzw. [(Schadstoff)O2]- werdeninsbesondere durch halogenierte Kohlenwasserstoffe oder Cyanoverbindungengebildet.

Je nach Molekülaufbau ist es möglich, dass Schadstoffmoleküle in Verbindung mit denReaktand – Ionen sowohl positive als auch negative Produkt – Ionen bilden kann.Einfachstes Beispiel hierfür ist die Essigsäure.

An die negativ polarisierten Sauerstoffatome können sich positive Reaktand - Ionenanlagern, an das stark positiv polarsierte Kohlenstoffatom können sich negativeReaktand – Ionen anlagern.

2. Ionentrennung

Ein Teil der im Reaktionsraum erzeugten Produkt - Ionen gelangt durch eine kurzeÖffnung des Schaltgitters ( Öffnungsdauer jeweils 0,2 bis 0,3 µs) in den Driftraum undwandern entlang einer Laufstrecke zum Kollector bzw. Detector.Durch die sehr kurze Öffnungszeit des Schaltgitters gelangt eine „Scheibe“ derReaktand - und Produkt - Ionen aus dem Reaktionsraum in den DriftraumAufgrund ihrer Masse werden die Produkt - Ionen unterschiedlich stark im elektrischenFeld abgebremst; es kommt zu einer Trennung eines Substanzgemisches.Mit zunehmender Masse der Produktionen spielt neben der Masse auch der räumlicheAufbau eines Ions wesentliche Rolle.

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So durchlaufen verzweigte Ionen bei gleicher Masse die Driftstrecke langsamer alsunverzweigte reine „kettige“ Ionen.

Die Laufzeit durch den Driftraum ist proportional zur Masse/Größe der Produkt - Ionen;schwere/große Ionen durchlaufen die Driftstrecke langsamer als kleineIonen.(Abbildung 10)

Abbildung 25 : Auftrennung eines Gemisches im Driftraum

Am Detector werden die Ionen entladen und erzeugen dadurch einen elektrischenStrom der, entsprechend verstärkt, ein stoffspezifisches Ionenmobilitätsspektrumerzeugt.

Abbildung 26 : IMS Teilspektrum(positiver Modus) von Pyridin; 1. Peak – RIP´s, 2. Peak : Produkt - Ion von Pyridin

IMS Teilspektrum von Pyridin

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

60,00

Drif

t tim

e

4.40

8

4.84

7

5.28

7

5.72

6

6.16

5

6.60

5

7.04

4

7.48

4

7.92

3

8.36

2

8.80

2

9.24

1

9.68

1

pyridine

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Abbildung 27 : Spektrum eines Gemisches (positiver Modus) von Methanol, Butanol, Oktanol

1. Peak bei ca. 4.5 ms : RIP; alle weiteren Peaks : ProduktionenDer Produktion – Peak von Methanol liegt vor dem Peak der RIP´s und wird vondiesem teilweise überlagert.

Abbildung 28 : Teil-Übersicht über verschiedene IMS Spektrum im positiven und negativen Modus (AC : Aceton; EAC : Essigsäure; PH : Phosgen; NH3 : Ammoniak; CN ; Cyanidion aus Cyanoverbindungen; CL1, CL2 : Chlorid aus Chloridionen)

0,00

10,0020,00

30,00

40,00

50,0060,00

70,00

80,00

Drif

t tim

e

4.53

0

5.09

1

5.65

3

6.21

4

6.77

6

7.33

7

7.89

9

8.46

0

9.02

1

9.58

3

10.1

44

10.7

06

11.2

67

MethanolButanoloctanol

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Wie aus Abbildung 28 ersichtlich gibt es Substanzen, deren Produkt Ionen schnellerwandern als die eigentlichen Reaktand Ionen. Hierzu gehören vielfach anorganischeSubstanzen, da diese im Regelfall kleinere Produkt Ionen bilden als viele organischeSubstanzen.

Aus Abbildung 28 ist weiterhin zu entnehmen, dass, wie bereits erwähnt, imIonenmobilitätsspektrum sowohl positive als auch negative Ionen angezeigt werden.

Um dieses zu ermöglichen, ist eine besondere elektrische Schaltfunktion im Driftraumder Messröhre erforderlich.

Bei der im RAID 1 (Namensbezeichnung des IMS im ABC Erkunder) eingebauten Messröhre istzum Nachweis der positiven und negativen Ionen die Polarität des elektrischen Feldesim Driftraum zu ändern. Da das Umpolen der Polarität jedoch durch eine geeigneteelektrische Schaltung nur Bruchteile einer Sekunde erfolgt, ist eine nahezu gleichzeitigeDetektion positiver und negativer Ionen möglich.

Abbildung 29 : Spektrum verschiedener Substanzen der Summenformel C8H18

In Abbildung 29 sind die Spektren zwei unterschiedlicher unpolarer Stoffe mit gleicherMolekülmasse übereinandergelegt.Die Driftzeiten für das Produkt Ion sind annähernd gleich.

Daher folgt, dass mit der IMS Technik alleine eine Trennung und damit verbunden eineentsprechende Analyse von Substanzen mit gleicher Masse und nahezu gleicherPolaritätsausbildung kaum möglich ist. (Siehe auch Bewertung der Messergebnisse)

Spektrenvergleich Summenformel C8H18

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

Drif

t tim

e

4.67

6

5.38

4

6.09

2

6.80

0

7.50

8

8.21

6

8.92

4

9.63

2

10.3

40

11.0

47

Driftzeit

Ione

nstr

om

2-methylheptanen-octane

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3.5. Gasfluss im Gerät

Wesentlicher Bestandteil für die Funktion des Gerätes ist der Gasfluss im Gerät.

Der Gasfluss dient zum einen zur Detektion von Gefahrstoffen zum anderen jedochzum Schutz des Gerätes vor einer Überlastung sowie zur Reinigung der Messröhre.

Abbildung 30 : Gassflusschema „Messen

Im Messmodus gelangt schadstoffbelastete Außenluft vor eine geheizte Membran umvon dort in die Messröhre zu diffundieren; überschüssige Außenluft wird durch einMagnetschaltventil aus dem Messsystem abgesaugt.

Abbildung 31 : Gasflussschema „Rückspülen“

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Zur Reinigung des Messgerätes im Modus „Rückspülen“ gelangt Außenluft über einenReinigungsfilter (Rückspülfilter) über das Magnetventil in das Messsystem undtransportiert aus dem Messsystem überflüssige Schadstoffe nach Außen.

Wird das IMS im Rückspülmodus mit kontaminierter Außenluft betrieben, verschmutztdie im Rückspülfilter enthaltene Aktivkohle mehr oder weniger schnell; eine Reinigungder Messröhre wird dadurch nahezu unmöglich gemacht.

Gleiches ist zu beobachten, wenn der Rückspülfilter nach Ausschalten des Gerätesnicht wieder entnommen und verpackt und durch den Dummy im Gerät ersetzt wird.

Wenn das IMS trotz sauberem oder neuem Rückspülfilter und langer Rückspülzeitimmer wieder Schadstoffe identifiziert oder die Reaktand – Ionen Anzeige im Bereichunter 25 – 30 % RIP bzw. RIN verbleibt, ist mit einer Verschmutzung des Kreislauffilterszu rechnen.

3.5.1. Einfluss des Kreislauffilters auf die Messergebnisse

Der Kreislauffilter reinigt, wie in Kapitel 3.4 beschrieben, das Driftgas, das gegen denStrom der Produkt-Ionen durch die Messröhre im Kreislauf geführt wird.Hierbei werden unter anderem nicht ionisierte chemische Substanzen aus derMessröhre herausgefiltert.7

Ist die Schadstoffkonzentration die in die Messröhre gelangt und damit verbunden auchdie Menge der nicht ionisierten chemischen Substanzen zu hoch, kann es zu einerÜberfrachtung des Kreislauffilters kommen; diese Überfrachtung kann auch durchlanges „Rückspülen“ nicht rückgängig gemacht werden.Dies äußert sich einer sich ständig wiederholenden „Identifikation“ von Schadstoffen,obwohl von Außen keinerlei Schadstoffe in das Messgerät eingesaugt werden.

Daher empfiehlt es sich, dass Messgerät unmittelbar vor dem Einsatz mindestens 10Minuten (z.B. während der Anfahrt) zu betreiben und zu beobachten. Treten hierbeiunbekannte und nach Ausbreitung der Schadstoffwolke auch unmöglicheSchadstoffidentifiktionen auf, ist dass Messgerät außer Dienst zunehmen und indiesem Einsatz zu vernachlässigen.

Dieser ist dann durch den Hersteller auszutauschen.

Achtung :

Zur Herstellung der Einsatzbereitschaft führt das IMS einen Selbsttest durch, dessen wesentlicherzeitlicher Bestandteil in der Rückspülfunktion liegt. Erst wenn verschiedene Parameter desMessgerätes eine stabile Funktion aufweisen, ist die Durchführung von Messungen möglich.Wenn das Messgerät über einen längeren Zeitraum (etwa > 14 Tage) nicht überprüft wird, kann derSelbsttest des Gerätes mehr als eine Stunde dauern.

7 Schadstoffe die einmal in die Messröhre gelangt sind verbleiben nach Durchlauf derDriftstrecke dort. (Gemäß Aussagen des Herstellers hat dies dauerhaft keinen Einfluss auf dieMessgenauigkeit.)

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3.6. Bewertung der Messergebnisse

Zur Bewertung der Messergebnisse wurden zahlreiche Versuche mit verschiedenstenSubstanzen bei unterschiedlichen Rahmenbedingungen durchgeführt.

In den nachfolgenden Ausführungen sind die wesentlichsten Informationen zurBewertung der Messergebnisse dargestellt.

Die Durcharbeitung dieser Ausarbeitung entpflichtet jedoch den Anwender in keinerleiWeise, sich ausführlichst mit dem Zustandekommen und der Bewertung vonMessergebnissen auseinander zu setzen.Nur durch kontinuierliches Arbeiten mit dem Messgerät ergibt sich dauerhaft dasVerständnis zwischen den angezeigten Daten, den physikalischen Grundlagen desMessgerätes sowie einer Erstbewertung der Messergebnisse.

Allgemeine Bewertung der Diagramme

Hinweis : Die Diagramme wurden nicht unter Laborbedingungen sondern unter einfachsten Versuchsbedingungen ermittelt.

Abbildung 32 : Einfaches IMS Diagramm im Messmodus ITOX (Industriechemikalien)

Abbildung 32 stellt die einfachste Form des Diagramms der Auswerteeinheit des ABC –Erkunders dar.Das IMS wurde mit einem Benzin – Gemisch bestehend aus aliphatischen undaromatischen Kohlenwasserstoffen beaufschlagt.

Bereits wenige Sekunden nach „einsaugen“ des Schadstoffgemischs war bei Position 1ein Abfall der Konzentration sowohl der positven als auch der negativen ReaktandIonen festzustellen. (Diese wurden bei der Bildung der Produkt - Ionen verbraucht)

1

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Da das erhaltene Messergebnis keiner der hinterlegten Substanzen entspricht, ist alsAussage aus diesem Bild nur zu entnehmen, dass irgend ein Stoff oder Stoffgemisch,das mittels IMS nachzuweisen ist, vorhanden ist.

Gegebenenfalls ist dieses Ergebnis mit einer parallel laufenden PID Messung zubestätigen.

Zusammenhang zwischen Stoffpeaks in den Diagrammen und den Abnahmeder Reaktand Ionen

In einem weiteren Versuch wurde das IMS mit normalem Haushaltsessig imMessmodus ITOX (Industriechemikalien) beaufschlagt. Essigsäure ist als HAC in derBibliothek des IMS hinterlegt. (Abbildung 33)

Das IMS identifiziert die angesaugte Substanz als Essigsäure (Anzeige HAC beiPosition 2). Parallel dazu ist der entsprechende Stoffpeak (Position 3) zu erkennen.Dem Stoffpeak nachlaufend (etwa 10 Sekunden) wird die Abnahme der Konzentrationder Reaktand - Ionen angezeigt. (Position 4).Die Ursache dieser zeitlichen Verschiebung ist darin zu suchen, dass zur Identifikationeiner Substanz nur geringste Mengen erforderlich sind, deren Anwesenheit zunächstdie Anzahl der Reaktand Ionen kaum beeinflusst. Erst ab einer bestimmten Stoffmengeist eine deutliche Abnahme der Reaktand Ionen bemerkbar

Abbildung 33 : Beaufschlagung des IMS mit Haushaltsessig

Konzentrationsabhängigkeit der Messergebnisse (Fehlidentifikation vonSchadstoffen)

Um die Konzentrationsabhängigkeit der Messergebnisse zu überprüfen wurde das IMSmit zwei unterschiedlichen Konzentrationen von Aceton beaufschlagt. (Abbildung 34)

Aceton ist ein einfaches handelsübliches Lösungsmittel der chemischen Industrie(ehemals Einstufung in die VbF B).

2

3

4

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Abbildung 34 : Beaufschlagung des IMS mit zwei unterschiedlichen Konzentrationen von Aceton

Ist die Aceton Konzentration niedrig, ist lediglich eine Abnahme der Reaktand Ionen alsunspezifisches Merkmal festzustellen (Position 5).Ist die Konzentration jedoch hoch, ist nicht nur eine Abnahme der Reaktand - Ionen(Position 6) festzustellen; dass Messgerät identifiziert die Substanz auch als TDI(Position 7) (Toluyendiisocyanat :giftig; entwickelt giftige und ätzende Gase undDämpfe; reagiert mit zahlreichen Stoffen)

Abbildung 35 : IM –Spektrum von TDI

Zur Stoffidentifikation wird lediglich auf die Driftzeiten zurückgegriffen. Bei derBeaufschlagung mit einer hohen Konzentration an Aceton kann es zum einen zurAusbildung von mehreren Produktionen -Peaks gekommen sein (Monomer – undDimer – Peaks) zum anderen auch zu einer jeweiligen Peakverbreiterung mitabweichenden Driftzeiten.

Ergebnis ist die Überlagerung der erhaltenen Driftzeiten aus dem IM - Spektrum vonAceton und den, zur Identifizierung von TDI, in der Bibliothek hinterlegten Driftzeiten.

56

7

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Folge ist die Fehlidentifikation von Aceton als TDI. (Querempfindlichkeiten) (In einerUntersuchung im Auftrag des Bundesamtes für Zivilschutz wird, aufgrund der vorhandenen Querempfindlichkeiten,empfohlen, nicht mehr als 10 Stoffe pro Spektrenbibliothek zu hinterlegen)

Bei verschiedenen Versuchen mit Haushaltsessig in sehr niedriger Konzentration(bis 20 ppm gemessen mit PID) war eine Abnahme der Reaktand – Ionen festzustellen.Es kam jedoch zu keiner Identifikation des Essigs.

Die Ursache ist zum einen in der, im Vergleich zum Modus „CWA-Kampfstoffe“,Kalibrierfunktion mit relativ hohen Konzentrationen zu suchen.Bei sehr niedrigen Schadstoffkonzentrationen im Messmodus „ITOX“ ist daher eineFehlanzeige nicht auszuschließen.Zum anderen sind als mögliche Ursache auch Wechselwirkung des Essigs mit derMembran möglich.

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Auflösungsvermögen von Substanzgemischen

In einem weiteren Versuch wurde das IMS mit einer etwas höheren Konzentration einesBenzin Gemisches beaufschlagt.

Neben verschiedenen aromatischen Kohlenwasserstoffen enthält dieses Benzin auchmehrere aliphatische Kohlenwasserstoffe.

Abbildung 36 : Auflöse – und Trennvermögen des IMS

Obwohl das TC Benzin aus zahlreichen Stoffen besteht, die zu unterschiedlicher Zeitden Detector des IMS erreichen, wird nur ein Identifikationspeak für Lewisit angezeigt,obwohl das Benzin kein Lewist enthält.

Insbesondere bei den positiven Reaktand Ionen, die bei der Detektion zahlreicheraromatischer Verbindungen eine Rolle spielen ist nur eine einmalige Abnahme zubeobachten; bei einem guten Trennungsvermögen der Säule sollte sich hier einemehrstufige Abnahme widerspiegeln.

Das IMS ist nur in sehr begrenztem Umfang in der Lage, Substanzgemische in einzelneStofffraktionen zu teilen und diese entsprechend anzuzeigen.Die Aufteilung des Substanzgemisches in einzelne Bestandteile wird umso schwerer, jeähnlicher sich die Chemikalien bezüglich ihrer Molekülmasse, ihres Stoffaufbaus oderihres Wirkmechanismus bei der Entstehung der Reaktand Ionen sind.

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Abbildung 37 : Molekülaufbau von Pyrrolidin (links) und Pyrrol (rechts)

Da sich beispielsweise die Molekülmasse von Pyrrolidin (69 g/mol) und Pyrrol (65g/mol) nur sehr geringfügig unterscheidet, ist eine Trennung mittels IMS, bei der dieMolekülmasse die überragende Bedeutung spielt kaum möglich.

Überfrachtung des IMS bei zu hohen Schadstoffkonzentrationen

Wird die Messröhre des IMS einer zu hohen Schadstoffkonzentration ausgesetzt,kommt es zu einer Überfrachtung der Messröhre.Die Reaktand - Ionen nehmen schlagartig ab und bleiben für einen längeren Zeitraumauf niedrigem Niveau.

Dringen während der Messung neue Schadstoffe in das IMS ein, können diese nichtmehr angezeigt werden.

Abbildung 38 : Beaufschlagung des IMS mit einer höheren Konzentration von Aceton

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In einem Versuch wurde das IMS mit einer hohen Aceton Konzentration beaufschlagt.

Das Aceton wurde als Kampfstoffe VX und Lewisit identifiziert !!

Aufgrund der hohen Acetonkonzentration sank die Zahl der positiven Reaktand Ionen(RIP) auf 0 und blieb bis zum Ende der Messung auf diesem Wert. Eine nochmaligeBeaufschlagung des Messgerätes kurze Zeit später wurde nicht mehr registriert.

Erst nach einer Rückspüldauer von 10 Minuten stieg die Konzentration der RIP soweitan, dass eine erneute Messung möglich war. (Mindestkonzentration 30 % !!)

Aufgrund der vorhandenen Gerätetechnik ist die Überfrachtung des Messgerätes mitSchadstoffen nicht auszuschließen.

Sinkt daraus folgend die Konzentration der Reaktand Ionen (wie hier bis auf 0) ist dieDetektion weiterer Gefahrstoffe nur noch eingeschränkt bis gar nicht möglich.

Besonders markant war die Folge der Überfrachtung des Messgerätes mit Ammoniak;bei einer sehr kurzen Aufgabe von Ammoniak (Konzentration der wässrigenLösung ~ 5 %) benötigte das IMS eine „Rückspülzeit“ von 90 Minuten, um dieMessbereitschaft wieder herzustellen.

Überfrachtung des Kreislauffilters aufgrund zu hoher Schadstoffkonzentrationen

Wird das IMS einmalig mit einer sehr hohen oder häufig mit hohenSchadstoffkonzentrationen beaufschlagt, kann es zur einer Überfrachtung desKreislauffilters kommen.

Die Schadstoffe in der Messröhre, die, sofern sie nicht in der Messröhre verbleiben(siehe auch 3.5) im Kreislauffilter adsorbiert werden sollen, gelangen immer wieder inden Kreislauf des Driftgases und führen dort zu einer immer wiederkehrendenSchadstoffanzeige.

Unserer Erfahrung nach kann eine Überfrachtung des Kreislauffilters kann nur sehrbegrenzt durch lange Rückspülzeiten mit einem neuen Rückspülfilter kompensiertwerden.

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4. Dosisleistungsmessgerät mit Außensonde

4.1. Beschreibung der Messgeräte

Die radiologische Messkomponente des ABC Erkunder beinhaltet zweiunterschiedliche Sensoren :

- Dosisleistungsmessgerät FH40G- NBR Sonde mit Szintillationszählrohr

Abbildung 39 : Radiologische Sensoren (ausgebaut)

Neben der Messung der Dosisleistung (ausschließlich begrenzt auf χ-Strahlung) sindmit dieser Messanordnung folgende weiterführende Leistungen verknüpft :

- Unterscheidung zwischen künstlicher und natürlicher Radioaktivität- Unterteilung der Energiebereiche der Strahlung (mittel – und niederenergetische

Strahlung- Erkennung der Beimischung künstlicher Strahlenquellen trotz eines zeitlich und

örtlich schwankenden Strahlungshintergrund

Der Messbereich der Sensoren ist in zwei Dosisleistungsbereiche unterteilt :

- 10 nSv/h - ~ 100 µSv/h : NBR Sonde mit Szintillationszählrohr- ~ 100 µSv/h – 1 Sv/h : Dosisleistungsmessgerät

Die Umschaltung der Messbereiche erfolgt automatisch.

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Abbildung 40 : Strom und Datenverteilung des radiologischen Systems

Zentrales Messgerät der radiologischen Komponente ist das Szintillationszählrohr.

Abbildung 41 : Szintillationszählrohr

Im Szintillationskristall werden beim Durchgang ionisierender StrahlungFluoreszenslichtblitze ausgelöst, deren Energie proportional zur Energie der Strahlungist.

Szintillations-zählrohr

Netzverteiler

Dosis-leistungs-messgerät

Schnittstellenverteiler

Rechner

Blei-Gel-Akku

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Dieser Lichtblitz wird in dem anschließenden Sekundärelektronenvervielfacher (auchPhotomultiplier oder Multiplier genannt) verstärkt und in einen messbaren Stromumgewandelt.

Als Szinztillatoren verwendet man beispielsweise anorganische Kristalle miteingelagerten Fremdatomen z.B. NaI (Tl), CsJ (Tl), LiJ(Eu) oder organische Einkristalle.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Gasentladungszählrohren haben dieSzintillationszählrohre praktisch keine Totzeit; ihr Wirkungsgrad ist insgesamt erheblichgrößer, als der herkömmlicher Zählrohre.

Die NBR Sonde ermöglicht die Unterscheidung zwischen natürlicher und künstlicherRadioaktivität.

Die natürliche Radioaktivität setzt sich in einem nahezu konstanten Verhältnis ausmittel –und niederenergetischer γ - Strahlung zusammen.

Kommt nun eine künstliche Strahlenquelle hinzu, wird dieses Verhältnis gestört; dieStörung des Verhältnisses wird angezeigt, ein Alarm wird ausgelöst.

4.2. Bewertung der Messergebnisse

Das radiologische Messsystem bietet eine Vielzahl von Leistungen, die in diesemUmfang mit der bisher zur Verfügung stehenden Messtechnik nicht erbracht werdenkonnten. Hierzu zählen insbesondere :

• Vermessung einer großflächigen Kontamination mit Kartendarstellung gestützt aufGPS

• Aufsuchen einer Punktquelle mit hoher Empfindlichkeit mit Kartendarstellunggestützt auf GPS

Dennoch sind einige Besonderheiten zur Bewertung der Messergebnisse zu beachten.

Nachweis der Strahlenart

Wie ein großer Teil der Messgeräte im Strahlenschutzeinsatz erfasst das radiologischeMesssystem lediglich Gamma – Strahlung.Sollten im Rahmen eines Strahlenschutzeinsatzes reine β - Strahler vorliegen(z.B. Ni –63 oder P-32) ist weder die Vermessung einer großflächigen Kontaminationnoch eine Punktquellensuche möglich.

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Einfluss der Fahrtgeschwindigkeit

Sowohl bei der Vermessung einer großflächigen Kontamination als auch bei derPunktquellensuche ist die Einhaltung der „Schrittgeschwindigkeit“ während des Fahrensunabdingbar.In Fahrversuchen bei drei unterschiedlichen Geschwindigkeiten wurde versucht, einebekannte „Flächenkontamination“ (drei abgelegte Prüfstrahler für Messgeräte) mit Hilfeder Punktquellensuche aufzufinden.

Abbildung 42 : Punktquellensuche bei unterschiedlicher Fahrtgeschwindigkeit

Peak Position 9 : Fahrtgeschwindigkeit ca. 10 km/hPeak Position 10 : Fahrtgeschwindigkeit ca. 30 km/hPeak Position 11 : Fahrtgeschwindigkeit ca. 20 km/h

Aus der obigen Abbildung ist deutlich zu entnehmen, dass nur bei langsamerFahrtgeschwindigkeit eine „Flächenkontamination“ realitätsnah auszumessen ist.

Ist die Fahrtgeschwindigkeit zu hoch, sinken die Messwerte, da aufgrund der „Totzeit“der Messgeräte nicht das gesamte Spektrum erfassbar ist.

Einfluss der Grundstrahlung (Nullrate)

Um eine Flächenkontamination zu erfassen ist die Kenntnis der „Nullrate“ insbesonderebei den sehr empfindlichen radiologischen Messgeräten von Bedeutung.

Die Nullrate ist entscheidend von der Art des Untergrund abhängig.

Um dies zu verdeutlichen, wurde, beginnend am Rheinunfer, im Bereich um das KölnerRathaus die Nullrate erfasst.

9 1011

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Abbildung 43 : Bestimmung der „Nullrate“ um das Kölner Rathaus

Während am Hauptbahnhof die Nullrate im Bereich von 40 – 50 nSv/h lag, stieg sieunmittelbar um das Rathaus auf Werte zwischen 70 und 80 nSv/h.Ursache ist die Straßenpflasterung mit Granitsteinen im Bereich Rathaus, Altermaktund Heumarkt.

Hieraus folgend ist insbesondere bei Ermittlung einer Flächenkontamination immer aufden natürlichen Hinter – bzw. Untergrund zu achten.Ohne Kenntnis der Nullrate sind gravierende Fehlinterpretationen vonMessergebnissen die Folge.

4. Informationsquellen :

• Band 30 Zivilschutzforschung• Band Strahlenschutz, BG Feinmechanik und Elektrotechnik• Zeitschrift Bevölkerungsschutz Bd 2-2002• Fachaufsatz Dr. Stach, Einführung in die Ionenmobilitätsspektroskopie, Firma

Brucker Saxonia• Firmenunterlagen• Eigene Studienunterlagen• Versuche und Versuchsfahrten durch Köln• Firma IUT, Berlin• IDF NRW• Prof. Iceman, Maryland• IDF NRW, CD für Administratoren

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• Schulungs – CD des Bundesamtes für Zivilschutz

Mit Unterstützung von HBM M.Peitz Feuerwache 5 sowie OBM D. Durst Leitstelle

5. Checkliste

Die angefügte Checkliste dient zur Überprüfung der Fahrzeuge und ist nach jederÜberprüfung auszufüllen.Sie dient als Nachweis für den ordnungsgemäßen Zustand sowie die Wartung undBedienung der Fahrzeuge der regelmäßig überprüft wird.

Ergänzungen und Änderungen sind nicht eigenmächtig einzuflechten sondern371/3 BA Beßlich mitzuteilen !!

5.2. Checkliste

5.2.1. Allgemeiner Teil

Tätigkeit Alle zweiWochen

Monatlich Halbjährlich Zuständig

Überprüfung derStromversorgung desMesscontainers

X Administratoren

Überprüfung PID X AdministratorenÜberprüfung IMS X AdministratorenÜberprüfung radiologischesMesssystem

X Administratoren

Datenpflege x AdministratorenÜberprüfung Funk X Administratoren

ggf. 373/2Überprüfung Messkoffer(kommunal)

X Administratorenggf. Atemschutz-werkstatt

ÜberprüfungProbenahmekoffer undsonstiges Gerät (Bund)

x Administratoren

Überprüfung PA´s X (teilweise) X Atemschutz-Werkstatt

Ladung der Batterieen(Messcontainer, Starterb.)

Administratoren

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5.2.2. Überprüfung Stromversorgung

• Alle Messgeräte einschalten

Überprüfung In Ordnung Ja Nein

Stromverbindung zur StarterbatterieStromverbindung zum MesscontainerLadezustand Blei Gel Batterie (> 12,5 V)Verbindung zu den Messgeräten und PCMessgeräte im stationären Betrieb einsatzbereit (PID,IMS,radiologsiches System, GPS)Messgeräte im abgesetzten Betrieb einsatzbereit (PID,IMS,radiologsiches System, GPS)Akku IMS geladenStromversorgung zum DruckerStromversorgung zum PC (PC lässt sich einschalten)

Datum : ______________ Name : ___________________________

5.2.3. Überprüfung der Verbindung zwischen Geräten und PC

• Rechner einschalten

Überprüfung In Ordnung Ja Nein

PC steuert alle Messgeräte an (keine Fehlermeldung)

Datum : ______________ Name : ___________________________

5.2.4. Überprüfung GPS

• Antenne auf dem Dach anbringen• Fahrzeug aus der Halle fahren• Ggf. Standortwechsel vornehmen

Überprüfung In Ordnung Ja Nein

Kontakt zu mindestens 3 Satelliten hergestelltVerbindung zwischen GPS und „Tachometer“ i.O.Standort und Standortwechsel werden auf der Karte im„radiologischen Messsystem“ richtig angezeigt

Datum : ______________ Name : ___________________________

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5.2.5. Überprüfung Radiologisches Sysstem

• Radiologisches System, stationärer Modus starten

Überprüfung In Ordnung Ja Nein

Allg. Eingabefenster läuft auf, alle Eingaben sind machbarDosisleistungsmessgerät (Zählrohr) zeigt Dosisleistung imBereich der „Grundstrahlung“ anTabellenfunktion aufrufbarNieder – und mittelenergetischer Bereich lassen sich aufrufenKarte lässt sich aufrufen

• Messfahrt durchführen

Überprüfung In Ordnung Ja Nein

Die Messgeräte arbeiten während der Messfahrt einwandfreiDie Messfahrt lässt sich mit GPS verfolgenDie abgespeicherten Daten lassen sich wieder aufrufen

Datum : ______________ Name : ___________________________

5.2.6. Überprüfung PID

• Gase über Auswahl auswählen• PID kalibrieren

Überprüfung In Ordnung Ja Nein

Pumpe der Handmesssonde saugt anFilter der Handmesssonde (Sintermetall und Kunststofffilter)sichtbar in OrdnungAusgewählte Gase sind im Speicher PID vorhanden (nur dieersten 11 der Auswahlliste)Nullwert PID deutlich kleiner 1 ppm bei Gas „Isobuten“Messwert PID bei Beaufschlagung mit Kalibriergas „Isobuten“Konzentrationsanzeige zwischen 98 und 102 ppmBeleuchtung PID in OrdnungProbemessung durchführen (Scheibenklar)

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Messwert wird angezeigtMesswert PID stimmt mit angezeigtem Messwert in SoftwareübereinDaten der Probenmessung lassen sich als abgelegte Datenwieder aufrufenAbgesetzte Messung im Modus „Automatisch“ möglichMesswerte lassen sich wieder aufrufenAbgesetzte Messung im Modus „Manuell“ möglichMesswerte lassen sich wieder aufrufenAusdruck der Messung möglichAnsaugschlauch vorhandenKalibriergas vorhanden

Datum : ______________ Name : ___________________________

5.2.7. Überprüfung IMS

• IMS Rückspülen : Dauer 60 Minuten

Überprüfung In Ordnung Ja Nein

IMS nach Rückspülen nach ca. 20 Minuten einsatzbereit ?(Gaseinlass und Gasauslass auf)Licht IMSBeaufschlagung mit Essigsäure (MODUS ITOX) : IMSidentifiziert die EssigsäureBeaufschlagung mit der Simulationssubstanz : IMSidentifiziert diese SubstanzIMS in abgesetzten Modus betreibbarGespeicherte Daten der Messungen lassen sich wiederabrufenGasansaugschlauch vorhandenSimulationssubstanz vorhanden

• IMS Rückspülen : Dauer 20 Minuten• Gaseinlass und Gasauslass spülen

Datum : ______________ Name : ___________________________

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5.2.8. Überprüfung Funkgeräte

Überprüfung In Ordnung Ja Nein

2 Meter Funkgeräte vorhandenAkkus der 2 Meter Funkgeräte geladen2 Meter Kanal 50 geschaltetSprechgarnituren für die Funkgeräte vorhanden undbetriebsbereit4 Meter Funk betriebsklar

Datum : ______________ Name : ___________________________

5.2.9. Überprüfung Messkoffer Kommunal

Überprüfung In Ordnung Ja Nein

Prüfröhrchen laut Liste vorhanden (Bei < 2 Prüföhrchen proSorte sofort Nachbestellung in der Atemschutzwerkstatt)Spürpumpe – KurzprüfungVerfallsdatum der PrüfröhrchenMessprotokolle „Allgemein und Brand“ vorhanden (mindestens10 Stück pro Sorte)Stift, Schreibunterlage vorhanden

Datum : ______________ Name : ___________________________

5.2.10. Überprüfung Probenahmekoffer Bund und sonstiges Bundesgerät

Überprüfung In Ordnung Ja Nein

Prüfröhrchen CO und Phosgen vorhanden (Bei < 2 Prüföhrchenpro Sorte sofort Nachbestellung in der Atemschutzwerkstatt)Prüfröhrchen noch haltbarProbenahmebeutel vorhanden (mind. 15 Stück)Kleine PE Flaschen vorhandenPH-Papier vorhandenProbennehmer für Flüssigkeiten vorhandenAktivkohle – und Silikalgel – Probenahmeröhrchen vorhanden(Bei < 2 Prüföhrchen pro Sorte sofort Nachbestellung in derAtemschutzwerkstatt)Prüfröhrchen noch haltbar

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Spürpumpe – KurzprüfungProbenahmemöglichkeiten (Pinzette, Spatel) vorhandenEthanol und dest. Wasser vorhandenRettungsschere vorhandenAusreichend Glasflaschen und die zugehörigen TragegestellevorhandenKennzeichnungsmaterial vorhandenWetterkoffer vorhanden (Hygrometer, Windmesser)Fernglas vorhandenHandwerkszeug vorhanden (Spaten, Hake)Feuerlöscher vorhanden

Datum : ______________ Name : ___________________________

5.2.11. Überprüfung Atemschutz

Überprüfung In Ordnung Ja Nein

Druck PA´s ausreichend > 270 bar4 Atemschutzmasken vorhanden4 Atemfilter vorhandenFunktionsprüfung der PA´s nach Maßgabe derAtemschutzwerkstatt (Rücksprache halten)

Datum : ______________ Name : ___________________________

5.2.12. Überprüfung Literatur

Überprüfung In Ordnung Ja Nein

Bedienungsanleitungen (Ordner Geräte) vorhandenKurzanleitung vorhandenAusführliche Bedienungsanleitung vorhanden

Datum : ______________ Name : ___________________________

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5.2.13. Datenpflege

Überprüfung In Ordnung Ja Nein

Löschen der Text Dateien des PID, IMS, RadiologischenSystemLöschen der anstehenden DruckaufträgeLöschen der Daten aus der Datenfernübertragung

Datum : ______________ Name : ___________________________